Am selben Abend sind wir nach São João da Chapada gefahren, einem kleinen Dorf, dessen Einwohner vom Diamantenschürfen leben. Am folgenden Tag konnten wir diese Arbeit aus nächster Nähe beobachten.
Nachmittags haben wir mit Rubens, einem Dorfbewohner, einen Quilombo besucht. Die Quilombos dienten früher als Zufluchtsorte für geflohene Sklaven in Brasilien. Da die Strafe für flüchtige Sklaven der Tod oder Verstümmlung waren, lagen die Quilombos sehr abgelegen und wurden von den Bewohnern in der Regel gewaltsam verteidigt. Der berühmteste Quilombo war der von Palmares, der zwischen 20.000 bis 30.000 Menschen beherbergte und zahlreichen Eroberungsversuchen widerstand.
Im Dorf fanden wir unter einem Palmwedel eine Schlange, die bei erster Betrachtung wie eine Lanzenotter (Bothrops spec.) aussah, sich jedoch schließlich als ungiftige Bananennatter (Leptodeira annulata) herausstellte. Wir haben sie eingefangen und weit außerhalb des Dorfs freigelassen, da die Dorfbewohner die Tiere aus Furcht vor Sekundärinfektionen üblicherweise umbringen.
Eine weitere Auffälligkeit waren die sozial lebenden Spinnen, die ihre großen Netze vor allem an Straßenlaternen gebaut haben. Leider konnten wir diese nicht näher bestimmen, weil wir weder Augen noch Spinnwarzen erkennen konnten.