Academia.eduAcademia.edu
Federal Environment Agency – Austria NEOBIOTA IN ÖSTERREICH Franz Essl Wolfgang Rabitsch mit Beiträgen von O. Breuss, E. Christian, E. Eder, H. Englisch, M. A. Fischer, S. Gaviria, F. Grims, J. Gruber, D. Hohenwallner, P. Huemer, W. Kabas, C. Komposch, R. Konecny, I. Krisai-Greilhuber, C. Lethmayer, E. Mikschi, H. Niklfeld, M. Pöckl, P. Reischütz, H. Sattmann, I. Schabussova, W. Schedl, K. Schmölzer, R. Schuh, A. Schuster, J. Ursprung, H. Voglmayr, J. Walter, K. Wittmann, H. G. Zechmeister Wien, 2002 Projektleitung Astrid Blab (Umweltbundesamt, bis April 2001) Maria Tiefenbach (Umweltbundesamt, ab April 2001) Autoren Franz Essl (Umweltdachverband) Wolfgang Rabitsch (Institut für Zoologie, Universität Wien) mit Beiträgen von O. Breuss, E. Christian, E. Eder, H. Englisch, M. A. Fischer, S. Gaviria, F. Grims, J. Gruber, D. Hohenwallner, P. Huemer, W. Kabas, C. Komposch, R. Konecny, I. Krisai-Greilhuber, C. Lethmayer, E. Mikschi, H. Niklfeld, M. Pöckl, P. Reischütz, H. Sattmann, I. Schabussova, W. Schedl, K. Schmölzer, R. Schuh, A. Schuster, J. Ursprung, H. Voglmayr, J. Walter, K. Wittmann, H. G. Zechmeister Übersetzung Wolfgang Rabitsch, Max Traun (Institut für Zoologie, Universität Wien) Lektorat Maria Deweis (Umweltbundesamt) Satz/Layout Elisabeth Lössl (Umweltbundesamt) Grafiknachbearbeitung Manuela Kaitna, Elisabeth Lössl (Umweltbundesamt) Titelfotos Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus inserta), F. Essl Götterbaum (Ailanthus altissima), J. Walter Tintenfischpilz (Clathrus archeri), H. Forstinger Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), Ch. Komposch Zitiervorschlag Gesamtwerk: ESSL, F. & RABITSCH, W. (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, 432 pp. Beiträge: ENGLISCH, H. (2002): Säugetiere. In: ESSL, F. & RABITSCH, W.: Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, 214-221. Weitere Informationen zu Publikationen des Umweltbundesamtes finden Sie unter: http://www.ubavie.gv.at Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Umweltbundesamt GmbH (Federal Environment Agency Ltd) Spittelauer Lände 5, A-1090 Wien (Vienna), Austria Druck: Manz Crossmedia, A-1051 Wien gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier © Umweltbundesamt GmbH, Wien, 2002 Alle Rechte vorbehalten (all rights reserved) ISBN 3-85457-658-7 Neobiota in Österreich – Vorwort 3 VORWORT Die Pflanzen- und Tierwelt hat sich erst im Laufe der Erdgeschichte zu ihrer heutigen Zusammensetzung entwickelt und unterliegt auch weiterhin Veränderungen. Dieser Wechsel geht – von der Lebensspanne eines Menschen aus betrachtet – im Allgemeinen sehr langsam vor sich. Eine Beschleunigung erfuhr er bei Katastrophen, wie sie etwa durch Einschlag von Meteoriten auf der Erde oder durch Eiszeiten hervorgerufen wurden. Durch den wirtschaftenden Menschen wurde allerdings der Wechsel von Flora und Fauna in mehreren Etappen so stark beschleunigt, dass viele Autoren ihn als eine weitere, vom Menschen erzeugte Katastrophe mit den natürlichen Ereignissen in eine Reihe stellen. Ganz besonders gilt dies für das Zeitalter der Industrialisierung und Globalisierung, mit einer flächendeckenden Zunahme von Zersiedlung, von Übernutzung der Ressourcen, von Warenströmen und von Reiseverkehr. Dieser Wandel zeigt sich sowohl im Rückgang und Aussterben als auch in der Verschleppung oder der absichtlichen Einführung und Einbürgerung von Organismen. Die Aufzeichnung und die Bewertung des raschen Wandels von Flora und Fauna in aller Welt ist eine ganz wesentliche Aufgabe der biologischen Forschung in diesem Jahrhundert. Die Einführung bzw. Einschleppung und nachfolgende Ausbreitung von Sippen oder Taxa, die bislang noch nicht Teil der Flora oder Fauna Mitteleuropas waren, trägt zu einer Erhöhung der Sippenzahl und damit auch der biologischen Vielfalt bei. Häufig führen die vom Menschen verursachten Umweltveränderungen an vielen Orten jedoch zu einer Reduktion von Biodiversität. Es ist daher nicht nur eine politische oder gesellschaftliche Frage, wie viel Natur wir brauchen, sondern eine existentielle Frage, von deren Beantwortung das Überleben oder zumindest die Lebensqualität der Menschheit abhängt. Obwohl die wichtigsten Ursachen der übermäßigen Naturveränderung – Wirtschaftswachstum und Bevölkerungswachstum – bekannt sind, wird Wachstum immer noch als unabdingbare Voraussetzung für Wohlstand und soziale Sicherheit angesehen. Umdenken sollte aber möglich sein, sobald erkannt wird, dass der Verzicht auf einen Zuwachs an Quantität durch einen Gewinn an Qualität in allen Lebensbereichen mehr als wettgemacht werden kann. „Neobiota in Österreich“ gibt eine kompetente Übersicht über Pflanzen, Pilze und Tiere. Sie ist in dieser Vollständigkeit eine wertvolle Neuheit in der Literatur Mitteleuropas, wozu wir den Autoren und Herausgebern gratulieren. Diese Veröffentlichung bietet die floristischen und faunistischen Grundlagen, die notwendig sind für weitere Forschungen zur Vertiefung der biologisch-ökologischen Kenntnisse über die „Neuen“, zu ihrer sachgerechten Bewertung und zu planerischen Folgerungen. Felix Austria. Herbert Sukopp Technische Universität Berlin Ragnar Kinzelbach Universität Rostock Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Zusammenfassung 5 ZUSAMMENFASSUNG In der vorliegenden Monographie des Umweltbundesamtes wird erstmals ein Überblick über die in Österreich vorkommenden gebietsfremden Arten, auch Neobiota genannt, gegeben. Die Dokumentation gebietsfremder Arten ist insofern von Bedeutung, da diese Arten durch Konkurrenz, Raubdruck und die Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten eine Bedrohung der ursprünglichen biologischen Vielfalt darstellen können. Zum Schutz der ursprünglichen Artengemeinschaften sind im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt Maßnahmen zur Kontrolle der Arten, die ursprüngliche Arten und Lebensräume gefährden, vorgesehen. Österreich hat dieses Übereinkommen 1994 unterzeichnet und setzt mit der Inventarisierung der gebietsfremden Arten einen ersten Schritt zu ihrer Kontrolle und damit zur Sicherung der ursprünglichen biologischen Vielfalt. Unter dem Begriff Neobiota werden alle nach 1492 unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen nach Österreich gelangten Organismen zusammengefasst. In der vorliegenden Studie wird erstmals ein Überblick über diese Pflanzen (Neophyten), Pilze (Neomyzeten) und Tiere (Neozoen) in Österreich gegeben (Stand: Februar 2002, einzelne Nachträge bis Juni 2002). Mikroorganismen und unzureichend bekannte Tiergruppen wurden in die Bearbeitung nicht einbezogen. Die Inventarisierung der gebietsfremden Arten basiert auf der Auswertung der faunistischen und floristischen Literatur sowie unveröffentlichten Angaben von Spezialisten. Alle Neobiota werden hinsichtlich der Art ihrer Ausbreitung (Einwanderung, Einschleppung, Einbürgerung), ihres Status (unbeständig, etabliert) und ihrer derzeitigen naturschutzfachlichen Bedeutung (bisher ohne Auswirkungen, potenziell invasiv, invasiv) charakterisiert. Weiters werden ergänzende Informationen (Herkunft, Verbreitung und besiedelte Lebensräume in Österreich, Spezialliteratur) angeführt. Tab. I: 1 Überblick über die bisher bekannten Neobiota Österreichs. = 2.950 Arten der Flora Österreichs (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus 2 auricomus agg., nach NIKLFELD (1999) und 1.110 Neophyten). = inklusive 51 kritischer Arten bezüglich Abgrenzung Archäophyten/Neophyten, 14 eventuell heimischen Arten und 3 3 hinsichtlich der Abgrenzung Verwilderung/Anpflanzung kritischen Arten. = inklusive 51 ver4 mutlich lokal eingebürgerten Taxa. = inklusive der potenziell invasiven Arten. Organismengruppe Gefäßpflanzen Moose Flechten Algen Pilze Tiere Gesamtartenzahl in Österreich 1 4.060 1.020 ca. 2.100 unbekannt unbekannt 45.000 Neobiota 2 1.110 4 2–3? 4? 83 >500 Etablierte Neobiota 3 275 2 2–3? ? 61 300 Naturschutzfachlich relevant 4 17 (35 ) 0 0 0 6 4 6 (46 ) In Österreich wurden bislang insgesamt 1.110 (inklusive einiger Varietäten) neophytische Gefäßpflanzen nachgewiesen. In dieser Zahl sind 51 bezüglich der Abgrenzung Archäophyten/ Neophyten kritische Taxa inkludiert. Mit dem Ausdruck „Taxa“ sind hier Arten, Unterarten bzw. Varietäten gemeint. Bei 14 Taxa ist unklar, ob sie nicht eventuell in Teilen Österreichs einheimisch sind, bei 3 Taxa ist die Abgrenzung zwischen Anpflanzung und Verwilderung unklar. Diesen 1.110 Neophyten stehen (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus auricomus agg.) die etwa 2.950 Gefäßpflanzenarten und unterarten der Flora Österreichs gegenüber (NIKLFELD 1999). Somit liegt der Anteil der Neophyten an der Gesamtflora Österreichs (ca. 4.060 Taxa) bei etwa 27 %. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 6 Neobiota in Österreich – Zusammenfassung Von den 1.110 neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs treten 835 Taxa (75 % der Neophyten) unbeständig auf. 224 Taxa (20 % der Neophyten) haben sich in Österreich etabliert. Von diesen sind 106 Taxa (10 %) nur an einem bis wenigen Orten lokal etabliert, 118 Taxa (10 %) sind in größeren Teilen Österreichs fester Bestandteil der Flora. Bei weiteren 51 Taxa (5 % der Neophyten) wird eine lokale Etablierung in Österreich vermutet. Für die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs stellt der bewusste Import als Zier- oder Nutzpflanzen den wichtigsten Einführungsweg dar. Etwa 57 % der Neophyten Österreichs (627 Taxa) sind aus Kulturen verwildert oder wurden – in sehr seltenen Fällen – angesalbt (= bewusstes Ausbringen von Pflanzen in die freie Natur ohne land- bzw. forstwirtschaftliches Motiv). Bei weiteren 2 % (25 Taxa) wird Verwilderung als Einführungsweg angenommen. 31 % der Neophyten (345 Taxa) wurden unabsichtlich eingeschleppt, bei weiteren 2 % (27 Taxa) wird Einschleppung als Einführungsweg vermutet. Bei den übrigen 8 % (86 Taxa) ist der Einführungsweg unbekannt. Insgesamt 14 neophytische Gefäßpflanzenarten verursachen bedeutende wirtschaftliche Schäden. Diese betreffen vor allem die Landwirtschaft (besonders Segetalarten in Hackunkrautgesellschaften) und in geringerem Ausmaß Forstwirtschaft, Gewässerinstandhaltung und gesundheitliche Aspekte. Für den Naturschutz problematisch sind 17 Arten der Neophyten Österreichs, die als invasive Neophyten in naturnahe Lebensräume eindringen. Es sind dies folgende Arten: Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia, Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea. Weitere 18 Arten wurden als potenziell invasiv eingestuft. Diese Arten werden bei einer weiteren Ausbreitung vermutlich zu Naturschutzproblemen führen. Invasive Neophyten dringen in Österreich besonders in gewässerbegleitende Lebensräume (Weichholz-Auwälder, Hochstaudenfluren, Uferpioniervegetation) und – in geringerem Ausmaß – in Trockenstandorte des pannonischen Raumes ein. In den meisten anderen naturnahen Lebensräumen Österreichs ist der Neophytenanteil jedoch niedrig. In der Moosflora Österreichs sind vier Neophyten bekannt, davon sind zwei Arten etabliert. Eine Art (Campylopus introflexus) breitet sich zurzeit stark aus. Unter den Flechten wird ein neophytisches Auftreten in Österreich bei zwei bis drei Taxa vermutet. In der ungenügend erforschten Algenflora wird für vier Arten ein neophytisches Auftreten angenommen. Unter den Pilzen sind 83 Neomyzeten aus Österreich bekannt. Aufgrund der mangelhaften Erforschung dürfte die tatsächliche Zahl wohl wesentlich höher liegen. Von den aufgelisteten Arten können 23 als in heimischen Ökosystemen etabliert gelten, 22 Arten treten unbeständig auf. Weitere 40 Arten sind auf Kultur- und Nutzpflanzen etabliert. Bei zwei Arten erfolgt eine Doppelnennung (Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator), da sie sowohl auf Kultur- und Zierpflanzen, als auch auf Wildpflanzen, etabliert auftreten. Im Gegensatz zu den Gefäßpflanzen überwiegt bei den Neomyzeten Österreichs die Einschleppung, 51 Arten (61 % der Neomyzeten) gelangten so nach Österreich. Bewusst eingeführt und verwildert sind drei für Speisezwecke kultivierte Arten (Agaricus bisporus, Lentinula edodes, Stropharia rugosoannulata). Von den übrigen 29 Neomyzeten ist der Einführungsweg unbekannt. Einigen der insgesamt 30 wirtschaftlich relevanten Neomyzeten Österreichs kommt als Schädling auf Nutz- und Zierpflanzen eine bedeutende ökonomische Rolle zu (z. B. Phytophtora infestans, Ustilago maydis). Für den Naturschutz bedeutsam sind fast ausschließlich jene parasitischen Neomyzeten, die heimische Organismen parasitieren. Unter diesen befinden sich gegenwärtig 6 Arten, die für ihre Wirte eine potenzielle Bedrohung darstellen. Hervorzuheben sind die Verursacher der Krebspest (Aphanomyces astaci) und des Ulmensterbens (Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Zusammenfassung 7 In diesem Band werden rund 500 Neozoen für Österreich genannt, die somit etwa 1 % der gesamten österreichischen Fauna ausmachen. Weniger als 10 % dieser Arten (46) stellen aus naturschutzfachlicher Sicht eine Bedrohung der autochthonen Biodiversität dar (40 potenziell invasiv, 6 invasiv). Für etwa 30 % der Neozoen wird eine negative wirtschaftliche Bedeutung angenommen. Dieser vergleichsweise hohe Wert spiegelt die bevorzugte Dokumentation wirtschaftlich bedeutender Arten wider und umfasst eine breite Palette eher geringer bis sehr bedeutender Schäden. Insgesamt wird die Zahl der in Österreich vorkommenden Neozoen in den untersuchten taxonomischen Gruppen auf 700–800 Arten geschätzt. Für den Naturschutz bedeutsame Veränderungen durch Neozoen werden vor allem von Wirbellosen verursacht. Als Krankheitsüberträger für die bedrohten einheimischen Flusskrebsarten besonders hervorzuheben sind amerikanische Flusskrebse (Pacifastacus leniusculus, Orconectes limosus). Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) dringt zunehmend in naturnahe Standorte vor und ist für den Rückgang einheimischer Schnecken verantwortlich. Weitere Schneckenarten gelten als potenziell invasiv. Mehrere Gefahren drohen den gefährdeten autochthonen Großmuscheln durch Räuber (Bisamratte, Ondatra zibethicus) und Nahrungskonkurrenz (z. B. Chinesische Teichmuschel, Sinanodonta woodiana). Unter den Wirbeltieren sind Waschbär (Procyon lotor), Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Mink (Mustela vison), mehrere Fischarten (z. B. Blaubandbärbling Pseudorasbora parva) und verschiedene Schildkröten als potenziell invasive Bedrohung der autochthonen Biodiversität zu erwähnen. Insgesamt stammt etwa die Hälfte der Neozoen aus der Paläarktischen Region, besonders aus dem Mediterrangebiet. Bei einer tiergruppenspezifischen Betrachtung der Herkunftsländer ergeben sich aber auch deutliche Unterschiede, so stammt z. B. die Hälfte der nicht-heimischen Fische aus Nordamerika. Veränderungen der Artenzusammensetzung als Folge biologischer Invasionen sind besonders in aquatischen Lebensräumen erfolgt. Im terrestrischen Bereich sind es vor allem anthropogen geschaffene, künstliche Lebensräume, die von Neozoen besiedelt werden: Monokulturen in der Land- und Forstwirtschaft und urbane Ballungszentren. Diese Studie zu Neobiota in Österreich stellt eine Momentaufnahme dar. Auch in Zukunft werden sich nicht-heimische Organismen neu in Österreich etablieren. Der intensive Fernhandel, der Import neuer oder bislang nur sehr selten in Österreich kultivierter Arten und die anthropogene Schaffung neuer oder veränderter Biotoptypen werden die Einfuhr, Etablierung und Ausbreitung zusätzlicher Neobiota sogar begünstigen. Selbst bei einem (theoretischen) Stopp dieses Prozesses ist durch den “time-lag” (d. h. die meist mehrere Jahrzehnte umfassende Zeitverzögerung zwischen erstmaligem Auftreten und vollständiger Etablierung in einem Gebiet) mit weiteren Neobiota in der Zukunft zu rechnen. Die zunehmende Habitatfragmentierung, die prognostizierte Klimaerwärmung und die weitreichenden Veränderungen von Lebensräumen stellen einen weiteren, die Ausbreitung von Neobiota fördernden Faktor dar. Im Umgang mit Neobiota kommt daher präventiven Maßnahmen ein hoher Stellenwert zu. In dieser Studie wird ein Maßnahmenkatalog zur Umsetzung vorbeugender Maßnahmen und zur Behebung von Forschungsdefiziten vorgelegt. Als ein integraler Bestandteil präventiver Maßnahmen wird ein kontinuierliches Monitoring der Fauna und Flora Österreichs angesehen. So können Neobiota möglichst früh erkannt und – falls notwendig – geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Entwicklung von konsensfähigen Leitbildern und klaren Zielvorstellungen über die Fauna und Flora des 21. Jahrhunderts in Österreich und im vereinten Europa ist eine Herausforderung, der sich Gesellschaft, Wissenschaft und Politik gleichermaßen zu stellen haben. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Summary 8 SUMMARY On behalf of the Austrian Federal Environment Agency this study for the first time presents an annotated survey of non-indigenous organisms in Austria. It is generally accepted that non-indigenous species (Neobiota) can pose a serious threat to native biodiversity through competition, predation and the transmission of parasites or pathogens. The protection of biodiversity at all levels (ecosystem, species, genetic) is a common goal of conservational efforts (Convention on Biological Diversity), including actions of prevention, control, mitigation or eradication of invasive non-indigenous species that jeopardize native biodiversity. Austria ratified the CBD in 1994. This first national inventory of Neobiota may also contribute to the commitment by individuals and various national, regional and district level organizations to taking actions against invasive non-indigenous organisms. We hope that the results will stimulate further research, so that – with increasing knowledge – it will enhance the protection of native biodiversity. Neobiota are here defined as non-indigenous organisms which arrived in Austria later than 1492 with direct or indirect anthropogenic support. This study includes data on plants (neophytes), fungi (neomycetes) and animals (neozoans) in Austria as of February 2002 (single entries up to June 2002). Microorganisms and insufficiently known animal groups were excluded. The inventory of non-indigenous species is based on literature data and on the expertise of specialists for all groups. All Neobiota were classified according to the driving forces responsible for their arrival (anthropogenic induced expansion, unintentional introduction and intentional release), current status (naturalized or casual), conservation threats (invasive, potentially invasive, not invasive) and economic relevance. Additionally, geographic origin, distribution in the Austrian provinces, preferred habitats, and selected references are given. 1 Table 1: Currently recognized non-indigenous species in Austria. = including 2.950 indigenous species (without microspecies of the genera Hieracium, Rubus, Taraxacum and Ranunculus 2 auricomus agg. (NIKLFELD 1999) and 1.110 neophytes; = including 51 species with doubtful classification regarding differentiation archaeophytes/neophytes, 14 species that are 3 probably native and 3 species with doubtful classification between escaped/planted; = 4 including 51 probably locally naturalized species; = including potentially invasive species. Group of organisms complete species number in Austria 1 Neobiota Naturalized neobiota 2 3 invasive (potentially invasive) species 4 Vascular plants 4.060 1.110 275 17 (35 ) Bryophytes 1.020 4 2 0 approx. 2.100 2-3? 2-3? 0 Algae unknown 4? ? 0 Fungi unknown 83 61 6 45.000 >500 300 6 (46 ) Lichens Animals 4 So far, 1.110 non-indigenous vascular plants (including some varieties) have been documented for Austria (Table 1). In comparison with the approximately 2.950 indigenous vascular plant species (excluding microspecies of the genera Hieracium, Rubus, Taraxacum and Ranunculus auricomus agg., NIKLFELD 1999), neophytes constitute 27% of the complete flora. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Summary 9 Of these 1.110 neophytes, 835 species (75%) are casuals, 51 species (5%) are probably naturalized and 224 species (20%) are naturalized in Austria. Of the latter, 106 species (10%) are naturalized at single or few localities only, whereas 118 species (10%) are naturalized and widespread in Austria. Most neophytes were imported intentionally for ornamental and horticultural reasons. About 627 species (57%) escaped from cultures into the wild, a further 25 species (2%) probably escaped from such cultures. Some 345 species (31%) were introduced unintentionally, a further 27 species (2%) probably were introduced unintentionally and the import route of further 86 species (8%) remains unclear. 14 neophytes exert serious economic impacts, especially in agriculture, but also in forestry, water management and in human health aspects. Altogether, 17 non-indigenous plant species are considered to pose a conservation threat (invasive), because they readily invade natural and semi-natural habitats, where competition with and replacement of native species occurs. These species include: Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia, Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea. A further 18 species are considered a potentially invasive threat due to their invasion history and effects observed in neighbouring countries. Invasive neophytes particularly occur along rivers (riverine forests, tall herbaceous vegetation, riparian areas (banks of rivers, edges of lakes and ponds)) and to a lesser extent in dry meadows in the pannonic region of eastern Austria. The percentages of neophytes in other natural and semi-natural habitats of Austria is comparatively low. Among the Bryophytes, four neophytes are known of which two are naturalized species and one species shows an expansion in its distribution (Campylopus introflexus). Among the Lichens, two or three species are suspected to be neophytes. Among the incompletely known Algae, four species were classified as of probably nonindigenous origin. Among fungi, 83 non-indigenous species are documented, but many more are expected to occur. About half of the species (40 species) are naturalized on agricultural and horticultural crops only, one quarter of each are regarded as naturalized in the wild (23 species) or casuals (22 species). Two species were assigned to two categories, living on agricultural and horticultural crops as well as in natural and semi-natural habitats (Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator). In contrast to vascular plants, unintentional import to Austria prevails among the neomycetes (51 species, 61%). Intentional introductions of fungi for gastronomic purposes, which escaped into the wild are known for Agaricus bisporus, Lentinula edodes and Stropharia rugosoannulata. For 29 neomycetes the path of introduction to Austria is unclear. Some of the 30 economically important neomycetes are of particular relevance on agricultural and horticultural plants (e.g. Phytophtora infestans, Ustilago maydis). Six non-indigenous parasitic fungi species were classified posing a conservation threat for their hosts (e.g. Aphanomyces astaci (crayfish plague) and Ophiostoma ulmi und O. novoulmi (dutch elm disease)). This survey includes about 500 non-indigenous animal species, i.e. approximately 1% of the complete Austrian fauna. 46 species (9%) pose a threat to the autochthonous fauna (40 potentially invasive species and 6 invasive species). About 30% of the neozoans were classified as having negative economic impacts. This relatively high percentage merely reflects the preferred documentation of economically relevant species, with impacts comprising a wide range from rather low to serious impacts, e.g. in agriculture or foresty. We estimate the complete number of neozoans in the investigated taxonomic groups between 700-800 species. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 10 Neobiota in Österreich – Summary Invertebrate non-indigenous species prevail both in numbers and of conservational relevance. Two North American crayfish species (Pacifastacus leniusculus, Orconectes limosus) act as vectors and reservoirs of crayfish plague (Aphanomyces astaci) and have driven native crayfish species almost to extinction. The slug Arion vulgaris (= lusitanicus auct.) increasingly takes land in semi-natural habitats and outcompetes native slugs and snails. More nonindigenous mollusc species were also considered as potentially invasive threats. Muskrat (Ondatra zibethicus) and the eastern asiatic freshwater clam (Sinanodonta woodiana) may threaten the endangered autochthonous bivalves via predation and competition, respectively. Among vertebrates, raccoon (Procyon lotor), raccoon dog (Nyctereutes procyonoides), American Mink (Mustela vison), several fish species (e.g. topmouth gudgeon Pseudorasbora parva), and several tortoise species were classified as potentially invasive threats to native biodiversity. About half of the neozoans originate from the Palaearctic region, particularly from the mediterranean subregion. There are, however, deviations between different animal groups. For example, half of the non-indigenous fish species were imported from North America, but only 7% of the beetles. Aquatic environments are more frequently and more seriously affected by biological invasions, whereas in terrestrial environments non-indigenous species preferably colonize manmade, artificial habitats, i.e. monocultures in agriculture and forestry and urban habitats. The lists of species and the classification of impacts, of course, reflect current knowledge. Non-indigenous organisms will continue to arrive and naturalize in Austria. Increasing global trade, transport, tourism, the intentional introduction or the escape of species from culture, as well as the anthropogenic alteration of selection regimes and the creation of new ecological licenses support a continuing increase in Neobiota. Even if these processes were to hold immediately, the delayed period of time between first known appearance and naturalization of most species ("time-lag") guarantees a further increase of Neobiota in the future. This study suggests a catalogue of actions to manage Neobiota in Austria. Prevention is a key strategy in taking a precautionary approach to control invasive non-indigenous species which threaten native ecosystems, habitats or species. The continous monitoring of the Austrian fauna and flora is recommended as an integral part of prevention, so that Neobiota can be identified as soon as possible and – if necessary and appropriate – counteractions (eradication, containment, suppression) can be initiated. The development of guiding principles for the fauna and flora of Austria and the united Europe in the 21st century is an urgent task and a challenge to society, science and politics. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Inhalt 11 INHALT Seite VORWORT .......................................................................................................................... 3 ZUSAMMENFASSUNG ..................................................................................................... 5 SUMMARY........................................................................................................................... 8 1 EINLEITUNG ......................................................................................................... 17 2 DEFINITIONEN ..................................................................................................... 20 2.1 Überblick ................................................................................................................ 20 2.2 Neophyten, Neomyzeten und Neozoen ................................................................ 20 2.3 2.3.1 2.3.3 2.3.4 Gliederungskriterien.............................................................................................. 21 Botanik und Mykologie ............................................................................................. 21 Überblick ................................................................................................................... 21 Einteilung nach dem Grad der Naturalisation .................................................................. 22 Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform.............................................. 22 Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt ...................................... 23 Zoologie ................................................................................................................... 23 Einteilung nach dem Grad der Naturalisation .................................................................. 23 Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform.............................................. 23 Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt ...................................... 24 Weitere botanische und zoologische Begriffe .......................................................... 24 Gliederung nach dem Grad der Beeinflussung der heimischen Fauna und Flora ....... 25 3 AUSBREITUNG VON NEOBIOTA...................................................................... 26 3.1 3.1.1 3.1.2 Einführungswege und Ursprungsgebiete ............................................................ 26 Botanik..................................................................................................................... 26 Zoologie ................................................................................................................... 27 3.2 Zeitlicher und räumlicher Verlauf von Ausbreitungsvorgängen ........................ 28 3.3 Ökologische Eigenschaften von Neobiota........................................................... 34 3.4 Adaptation von Neobiota an neue Lebensräume ................................................ 36 3.5 Vorhersagbarkeit von Invasionen......................................................................... 36 3.6 Neobiota und „leere Nischen“ .............................................................................. 38 2.3.1.1 2.3.1.2 2.3.1.3 2.3.1.4 2.3.2 2.3.2.1 2.3.2.2 2.3.2.3 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 12 Neobiota in Österreich – Inhalt 4 METHODIK ............................................................................................................ 40 4.1 Berücksichtigte Sippen für die Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs............................................................................................................. 40 4.2 Berücksichtigte Gruppen für die Taxalisten der Neozoen Österreichs ............. 41 4.3 4.3.1 4.3.2 Taxonomie und Nomenklatur................................................................................ 41 Botanik..................................................................................................................... 41 Zoologie ................................................................................................................... 43 4.4 4.4.1 4.4.2 Datengrundlagen ................................................................................................... 43 Botanik und Mykologie ............................................................................................. 43 Gefäßpflanzen............................................................................................................ 43 Moose ....................................................................................................................... 44 Flechten .................................................................................................................... 44 Algen ........................................................................................................................ 44 Pilze .......................................................................................................................... 45 Zoologie ................................................................................................................... 45 5 PFLANZEN UND PILZE................................................................................ 46 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.1.5 5.1.6 5.1.7 Gefäßpflanzen ........................................................................................................ 46 Überblick.................................................................................................................. 46 Tabellenaufbau ........................................................................................................ 46 Anmerkungen zur Taxaliste ..................................................................................... 48 Nicht berücksichtigte Taxa ....................................................................................... 54 Synonymieliste......................................................................................................... 59 Taxaliste .................................................................................................................. 60 Literaturverzeichnis................................................................................................ 157 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 Moose ................................................................................................................... 174 Überblick................................................................................................................ 174 Etablierte Neophyten ............................................................................................. 174 Nicht etablierte Neophyten..................................................................................... 176 Literaturverzeichnis................................................................................................ 177 5.3 5.3.1 Flechten ................................................................................................................ 178 Literaturverzeichnis................................................................................................ 179 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 Algen..................................................................................................................... 179 Überblick................................................................................................................ 179 Taxaliste ................................................................................................................ 180 Zusammenfassung ................................................................................................ 180 Literaturverzeichnis................................................................................................ 180 4.4.1.1 4.4.1.2 4.4.1.3 4.4.1.4 4.4.1.5 Pilze ...................................................................................................................... 181 Überblick................................................................................................................ 181 Saprotrophe Neomyzeten ...................................................................................... 182 Symbiontische Neomyzeten................................................................................... 184 5.5.3.1 Mykorrhizabildende Neomyzeten ................................................................................ 184 5.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Inhalt 13 5.5.4 Parasitische Neomyzeten ...................................................................................... 184 5.5.5 5.5.6 5.5.7 Anmerkung zur Taxaliste ....................................................................................... 187 Taxaliste ................................................................................................................ 189 Literaturverzeichnis................................................................................................ 194 6 TIERE ................................................................................................................... 196 6.1 6.1.1 6.1.2 Überblick über die Neozoen Österreichs ........................................................... 196 Tabellenaufbau ...................................................................................................... 196 Kommentare zur Taxaliste ..................................................................................... 197 6.2 6.2.1 Wirbeltiere ............................................................................................................ 197 Fische (Pisces) ...................................................................................................... 197 Taxaliste .................................................................................................................. 200 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 203 Lurche und Kriechtiere (Amphibia & Reptilia)......................................................... 205 Taxaliste .................................................................................................................. 207 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 208 Vögel (Aves) .......................................................................................................... 209 Taxaliste .................................................................................................................. 211 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 213 Säugetiere (Mammalia).......................................................................................... 214 Taxaliste .................................................................................................................. 217 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 219 5.5.4.1 Parasitische Neomyzeten auf heimischen Pflanzen oder Tieren ..................................... 185 5.5.4.2 Parasitische Neomyzeten auf fest etablierten Neophyten ............................................... 187 5.5.4.3 Parasitische Neomyzeten auf Kultur- oder Zierpflanzen ................................................. 187 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.3.5 6.3.6 Wirbellose............................................................................................................. 221 „Helminthen“ – Neozoen der Fische Österreichs.................................................... 221 Taxaliste .................................................................................................................. 223 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 224 Der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Digenea, Trematoda)..... 225 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 227 Ausgewählte aquatische Neozoen (Cnidaria, Plathelminthes, Kamptozoa, Annelida, Isopoda) ................................................................................................. 228 Taxaliste .................................................................................................................. 235 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 237 Weichtiere (Mollusca) ............................................................................................ 239 Taxaliste .................................................................................................................. 242 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 247 Spinnentiere: Spinnen, Weberknechte, Pseudoskorpione, Skorpione (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Scorpiones) ......................... 250 Taxaliste .................................................................................................................. 254 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 259 Krebstiere: Wasserflöhe & Ruderfußkrebse (Crustacea: Cladocera und Copepoda) ...................................................................................................... 263 Taxaliste .................................................................................................................. 266 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 267 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 14 6.3.7 6.3.8 6.3.9 6.3.10 6.3.11 6.3.12 6.3.13 6.3.14 6.3.15 6.3.16 6.3.17 6.3.18 6.3.19 Neobiota in Österreich – Inhalt Krebstiere: „Schwebgarnelen“ und Süßwassergarnelen (Crustacea: Mysidacea: Mysidae, Decapoda: Atyidae) .......................................... 269 Taxaliste .................................................................................................................. 271 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 272 Krebstiere: Flohkrebse (Crustacea: Amphipoda: Corophiidae und Gammaridae) ..... 273 Taxaliste .................................................................................................................. 280 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 281 Krebstiere: Landasseln (Crustacea: Isopoda partim) ............................................. 285 Taxaliste .................................................................................................................. 286 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 287 Krebstiere: Flusskrebse (Crustacea: Decapoda: Astacidae und Cambaridae) ....... 287 Taxliste ................................................................................................................... 290 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 291 Tausendfüßer: Hundertfüßer (Myriapoda: Chilopoda) ............................................ 292 Taxaliste .................................................................................................................. 294 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 295 Tausendfüßer: Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) ............................................. 296 Taxaliste .................................................................................................................. 299 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 300 Die primär flügellosen „Urinsekten“ (Apterygota) ................................................... 301 Taxaliste .................................................................................................................. 303 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 304 Ausgewählte Insektengruppen: Libellen, Heuschrecken, Schaben, Termiten, Fransenflügler, Wanzen, Zikaden (Insecta varia: Odonata, Orthoptera, Blattodea, Isoptera, Thysanoptera, Heteroptera, „Auchenorrhyncha“) ................... 304 Taxaliste .................................................................................................................. 309 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 312 Pflanzenläuse (Sternorrhyncha)............................................................................. 316 Taxaliste .................................................................................................................. 319 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 322 Käfer (Coleoptera) ................................................................................................. 324 Taxaliste .................................................................................................................. 331 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 342 Hautflügler: Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) ....................................... 347 Taxaliste .................................................................................................................. 348 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 349 Hautflügler: „Taillenwespen“ (Hymenoptera: Apocrita) ........................................... 349 Taxaliste .................................................................................................................. 352 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 353 Schmetterlinge (Lepidoptera)................................................................................. 354 Taxaliste .................................................................................................................. 357 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 360 7 DISKUSSION ...................................................................................................... 363 7.1 Anzahl neuer Pflanzen- und Pilzarten in Österreich.......................................... 363 7.2 Anzahl neuer Tierarten in Österreich ................................................................. 366 7.3 Herkunftsgebiete und Einführungswege der Neophyten und Neozoen Österreichs........................................................................................................... 369 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Inhalt 15 7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3 7.4.4 7.4.5 7.4.6 7.4.7 7.4.8 7.4.9 7.4.10 7.4.11 Verteilung der Neophyten auf Lebensräume ..................................................... 376 Überblick................................................................................................................ 376 Wälder ................................................................................................................... 376 Auwälder................................................................................................................ 376 Ruderal- und Segetalvegetation............................................................................. 377 Gewässervegetation .............................................................................................. 378 Ufervegetation ....................................................................................................... 379 Fettwiesen und -weiden ......................................................................................... 380 Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen................................................................ 380 Moore und Feuchtwiesen....................................................................................... 380 Fels- und Felsschuttvegetation .............................................................................. 380 Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden.................................................................. 381 7.5 7.5.1 7.5.2 7.5.3 Verteilung der Neozoen auf Lebensräume......................................................... 381 Aquatische Lebensräume ...................................................................................... 381 Terrestrische Lebensräume ................................................................................... 382 Sonderstandorte (Städte, Wohnungen, Glashäuser u. a.) ..................................... 382 7.6 7.6.1 7.6.2 7.6.3 7.6.4 7.6.5 Ökologische Konsequenzen biologischer Invasionen...................................... 383 Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen ................................... 383 Veränderungen von ökosystemaren Abläufen ....................................................... 384 Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf die Fauna und Flora ............. 385 Auswirkungen von Neozoen auf die Fauna und Flora ............................................ 386 Auswirkungen auf evolutionäre Abläufe ................................................................. 388 7.7 7.7.1 7.7.2 7.7.3 7.7.4 Naturschutzfachliche Probleme biologischer Invasionen ................................ 390 Beurteilung und Wertmaßstäbe ............................................................................. 390 Neobiota und Biodiversität ..................................................................................... 390 Naturschutzfachliche Beurteilung: Botanik und Mykologie ..................................... 392 Naturschutzfachliche Beurteilung: Zoologie ........................................................... 394 7.8 7.8.1 7.8.2 7.8.3 Wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen von Neobiota ................. 396 Negative wirtschaftliche Auswirkungen .................................................................. 396 Positive wirtschaftliche Auswirkungen.................................................................... 397 Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ..................................................... 397 7.9 Bekämpfungsstrategien ...................................................................................... 397 7.10 Präventive Maßnahmen ....................................................................................... 399 7.11 Naturschutzforschung und Forschungsbedarf ................................................. 400 7.12 Ausblick................................................................................................................ 401 8 DANKSAGUNG ................................................................................................... 402 9 LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................... 404 10 BEARBEITER...................................................................................................... 422 FOTOS ............................................................................................................................. 425 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Einleitung 1 17 EINLEITUNG We must make no mistake: we are seeing one of the great historical convulsions in the world´s fauna and flora C. S. ELTON (1958) Die heutige Fauna und Flora Mitteleuropas ist das Ergebnis natürlicher Prozesse und lange einwirkender menschlicher Einflussnahme. Neben direkten Veränderungen der Landschaften und der Lebensräume hat der Mensch durch die absichtliche und unabsichtliche Einführung von Pflanzen- und Tierarten die Artenzusammensetzung deutlich verändert. Dieser schon jahrtausende wirksame Prozess hat in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Intensivierung erfahren und gilt daher als eine wichtige Ursache für den weltweiten Rückgang der Biodiversität (DRAKE et al. 1987; VITOUSEK et al. 1996, 1997; KOWARIK 1999; BOSSARD et al. 2000; MACK et al. 2000; IUCN 2000; SALA et al. 2000; BRUNDU et al. 2001; CRONK & FULLER 2001; VILA & PUJADAS 2001). Europa war in diesen Prozessen vor allem Exporteur von Arten („ökologischer Imperialismus“, CROSBY 1986). Besonders dramatisch haben sich Neobiota auf einigen Inseln oder in Seen ausgewirkt (z. B. CRONK 1989; LOOPE & MUELLER-DOMBOIS 1989; VITOUSEK 1992; ATKINSON & CAMERON 1993; LONSDALE 1999; OLENIN & LEPPÄKOSKI 1999; IUCN 2000). Neuseeland, Hawaii, die Großen Seen in Nordamerika oder der Viktoriasee in Ostafrika zählen zu den am stärksten durch Neobiota geprägten Lebensräumen. Auf Mauritius, wo eingeführte Pflanzenarten massiv in die Bergregenwälder eindringen, wird mit hohem Aufwand seit Beginn der 1990er Jahre versucht, winzige Restflächen naturnaher Vegetation mit insgesamt nur 3 ha durch aufwändige manuelle Bekämpfungsmaßnahmen zu bewahren (CRONK & FULLER 2001). Die natürlichen Ökosysteme der kontinentalen Festländer, wie Mitteleuropa und somit auch Österreich, wurden und werden seltener von Neobiota erobert. Dennoch treten auch hier in manchen Biotoptypen Tier- und Pflanzenarten mit naturschutzfachlich negativ zu beurteilenden Auswirkungen auf. Allgemein wurden Neobiota im Laufe der letzten Jahrhunderte durch den zunehmenden Fernhandel deutlich häufiger; dieser Trend wird sich mit Sicherheit auch weiter fortsetzen. In der Diskussion spricht man auch vom Phänomen der „McDonaldisierung“, der globalen Homogenisierung der Tier- und Pflanzenwelt (RITZER 1997). Deshalb wird biologischen Invasionen sowohl unter politischen Entscheidungsträgern als auch unter Naturschutzexperten, Ökologen und NGOs zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt (Abb. 1). International wird an einer einheitlichen Vorgangsweise gearbeitet. Im Jahr 2001 wurden von der IUCN die "Guidelines for the Prevention of Biodiversity Loss caused by Alien Invasive Species" vorgeschlagen und eine eigene Arbeitsgruppe (ISSG – Invasive Species Specialist 1 Group ) eingerichtet (IUCN 2001; McNEELY et al. 2001). Auch in der Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD – Convention on Biological Diversity) findet sich im Artikel 8(h) die Verpflichtung „... soweit möglich und sofern angebracht, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefährden, zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen“. Das wissenschaftliche Komitee der Biodiversitätskonvention (SBSTTA) erarbeitete Richtlinien zum Umgang mit Neobiota, die Ökosysteme, Habitate oder Arten gefährden. Diese Empfehlungen wurden bei der 6. Konferenz der Vertragsparteien der Konvention (COP6) im April 2002 in Den Haag angenom2 men (DE POORTER 2002; EUROPÄISCHE KOMMISSION 2002; KIEHN & NOUAK 2002). 1 2 http://www.issg.org http://www.iucn.org/themes/biodiversity/cop6/index.html Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 18 Neobiota in Österreich – Einleitung Als Teil des Programmes „Umwelt für Europa“, in dem sich die Staaten Ost- und Westeuropas gemeinsam für einen umweltgerechten, nachhaltigen Wiederaufbau in den osteuropäischen Staaten einsetzen, wurde die „pan-europäische Strategie für die biologische und landschaftliche Vielfalt“ als Mittel zur Umsetzung der CBD in Europa entwickelt. Als eines der Prinzipien wurde bei der zweiten Teilnehmerkonferenz im Februar 2002 in Budapest die Kontrolle „der Einbringung von exotischen Arten in natürliche Lebensräume“ betont. In der Bonner Konvention zur „Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten“ und in der Berner Konvention zur „Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume“ finden sich Empfehlungen zu Einführungs-, Wiedereinführungs- aber auch Ausrottungs-Maßnahmen für gebietsfremde Arten. Obwohl Österreich die Berner Konvention bereits 1982 ratifiziert hat (BGBl. Nr. 372/1983), sind diese Empfehlungen z. B. in den österreichischen Fischerei- bzw. Jagdgesetzen noch nicht umgesetzt. So gibt es bislang beispielsweise beim Besatz mit nicht-heimischen Fischen noch keine verpflichtenden Prüfungen auf potenzielle Wechselwirkungen mit bodenständigen Arten und Ökosystemen. Auch das Freisetzen von gebietsfremden Jagdvögeln wie dem Fasan ist bislang nicht in dieser Hinsicht reglementiert. In der Ramsar-Konvention zum „Schutz von Feuchtgebieten“ wurde 1999 eine Resolution verabschiedet, die sich speziell mit “invasive species and wetlands“ auseinandersetzt. Und auch im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) über den „internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen“ findet sich seit dem Jahr 2000 ein Beschluss, der einen Verweis auf Synergien mit anderen internationalen Übereinkommen (wie der CBD) bei der Bearbeitung der Thematik enthält. Die vorliegende Studie ist auch als ein Beitrag im Sinne dieser Verpflichtung zu sehen. Es wird versucht, einen Überblick über die aktuelle Situation der “alien species“ oder „Neobiota“ in Österreich zu geben, ergänzt mit Angaben zum Status, zu ihrer Verbreitung, Häufigkeit, zur Ökologie und zur Biotopbindung. Erst ein solides Grundlagenwissen erlaubt eine seriöse Einschätzung der Rolle dieser Arten in einem bestimmten Gebiet sowie – falls notwendig – die gezielte Ableitung von Handlungsstrategien. Die vorliegende Studie soll die fachliche Grundlage zur Bedeutung von Neobiota in Österreich an Hand einer erstmaligen zusammenfassenden Darstellung der nicht-heimischen Arten liefern und Vorschläge für Strategien zur zukünftigen Behandlung unterbreiten. 3 http://www.strategyguide.org/docs/budapest/STRA-CO%20(2002)%2042.doc (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Einleitung 19 Current Contents/Agri, Bio, Environ (1993-2000) 600 500 exotic invasion Zitate 400 300 200 100 0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Jahr Abb.1: Keyword-Literaturrecherche in der Current Contents (Agriculture, Biology, Environment) Literaturdatenbank für die beiden Schlagwörter “exotic“ und “invasion“. Vergleichbare Zuwächse (bei geringerer Trefferzahl) lieferten “invasive species“, “biological invasions“, “non-native“ und “non-indigenous“. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Definitionen 20 2 DEFINITIONEN 2.1 Überblick Eine Fülle unterschiedlicher Begriffe und fachspezifischer Termini und deren nicht identische Verwendung in der überwiegend englischsprachigen Literatur erschwert selbst unter Spezialisten sehr oft die Kommunikation und kann zu Missverständnissen führen. Hinzu kommt eine oft unsachliche Verwendung von Ausdrücke, die aus dem Zusammenhang gerissen, ebenfalls missverstanden werden können (z. B. Verfremdung, Exoten, Faunenverfälschung, Vermischung des Genpools etc.; vgl. z. B. ESER 1999, 2002). Daher werden im folgenden Abschnitt die in vorliegenden Studie verwendeten Termini näher erklärt (vgl. ESSL & RABITSCH 2002). 2.2 Neophyten, Neomyzeten und Neozoen 4 Die Erklärungen wichtiger Fachausdrücke im Zusammenhang mit Neobiota orientieren sich an den in der Botanik und in der Naturschutzforschung bewährten und anerkannten Definitionen, die auf THELLUNG (1918) zurückgehen und später wiederholt modifiziert und verfeinert wurden. Die entsprechende zoologische Terminologie ist viel jüngeren Datums und noch nicht im selben Ausmaß bekannt und allgemein akzeptiert. So wurden die Begriffe „Neozoen“ erst von KINZELBACH (1972) und „Neomyzeten“ von SCHOLLER (1999) als Pendant den „Neophyten“ zur Seite gestellt. Als „Neophyten“ werden Pflanzenarten, als „Neomyzeten“ werden Pilzarten und als „Neozoen“ werden Tierarten verstanden, die in einem bestimmten Gebiet (Österreich) nicht einheimisch sind und die erst nach 1492 unter direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen in dieses Gebiet (Österreich) gelangt sind und dort wild leben oder gelebt haben (ergänzt nach SCHRÖDER 1969, 1974, 2000; KINZELBACH 1972; KREISEL & SCHOLLER 1994; SUKOPP & SUKOPP 1994; GEITER 1999; KOWARIK 1999; SCHOLLER 1999). Mit dem Jahr 1492 wird eine zeitliche Grenze festgelegt. Anthropogene Veränderungen der heimischen Fauna und Flora reichen aber bis ins Neolithikum zurück. Das Ausmaß der Veränderung hat jedoch mit dem transkontinentalen Waren- und Personenverkehr eine völlig neue Größenordnung erreicht und lässt sich nur schwer mit den früheren Aktivitäten vergleichen. Das Jahr 1492 markiert symbolisch die seit der Entdeckung Amerikas verstärkten Fernhandelsbeziehungen, wodurch die Anzahl absichtlich oder unabsichtlich transportierter Pflanzen und Tiere sehr stark anstieg (CROSBY 1986; KINZELBACH 2001). Neben der direkten Mitwirkung des Menschen durch Einbürgerung bzw. Einschleppung sind auch die indirekten Folgen menschlicher Aktivitäten zu berücksichtigen: Die Schaffung neuer Verbindungswege (z. B. Kanalbau) und die Veränderung ganzer Ökosysteme (z. B. durch Eutrophierung) können Ausgangspunkt für die Ausbreitung von Neobiota sein. Eine indirekte anthropogene Beteiligung an der Ausbreitung von Tieren und Pflanzen ist jedoch oft schwierig nachzuweisen. 4 KOWARIK (2002) bezieht in Angleichung an die englischsprachige Terminologie in seine Definition des Begriffs „Neobiota“ alle nichteinheimischen Organismen, also auch Archäophyten, -zoen und -myzeten ein. Seine Definition unterscheidet sich somit von der hier verwendeten. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Definitionen 21 Einen Sonderfall stellen „regionale Neobiota“ dar. Mit der Einschränkung des Bezugsgebietes auf politische Grenzen wird dem biogeografischen Verbreitungsmuster von Organismen nicht Rechnung getragen. So fällt z. B. der Aal nicht unter die oben angeführte Definition, da er in bestimmten Teilen des österreichischen Bundesgebietes natürlich (= autochthon) vorkommt. Er ist aber in Lebensräumen außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes selbstverständlich als „nicht-bodenständige“ Art (= allochthon) anzusprechen (z. B. im Neusiedler See). Statt politischer Grenzen wären biogeografische Regionen ein sinnvolleres Kriterium zur Abgrenzung von Neobiota. Das Areal einer Art ist durch natürliche Verbreitungsgrenzen (z. B. Klima) oder Ausbreitungsbarrieren (z. B. Gebirge, Gewässer) festgelegt. Die Überwindung dieser Einschränkungen mit Hilfe des Menschen macht Arten zu Neobiota. Ebenfalls zu den Neobiota zu rechnen sind Arten, die nach 1492 neu entstanden sind, deren Ausgangstaxa aber durch anthropogene Mitwirkung nach Mitteleuropa gelangt sind bzw. die sich aus neobiotischen Ursprungstaxa in Mitteleuropa entwickelt haben (z. B. Arten der Gefäßpflanzengattung Oenothera, vgl. Kap. 7.6.5). In den Taxalisten dieser Studie nicht berücksichtigt werden alle Arten, die • schon vor 1492 in Österreich in freier Natur vorgekommen sind. Es sind dies die in Österreich einheimischen (= indigenen) Arten und die bis zum ausgehenden Mittelalter nach Österreich gelangten Arten (= Archäophyten, Archäomyzeten und Archäozoen), • in einem Teil Österreichs einheimisch sind und ihr Areal auf vorher von ihnen nicht besiedelte Gebiete Österreichs ausweiten konnten bzw. vom Menschen dort ausgesetzt wurden (regionale Neobiota, siehe oben), • in einem oder mehreren Biotoptypen in Österreich einheimisch sind und ihren Lebensraum auf andere Biotoptypen erweitern konnten, 5 • infolge natürlicher Arealerweiterungen Österreich erreicht haben , • regelmäßige Migrationen durchführen und in Österreich nur als Durchzügler, Wintergäste oder Vermehrungsgäste vorkommen. 2.3 2.3.1 2.3.1.1 Gliederungskriterien Botanik und Mykologie Überblick Pflanzenarten, die nur mit Hilfe des Menschen in ein Gebiet eingewandert sind, können nach folgenden Gesichtspunkten unterteilt werden (nach SCHRÖDER 1969, 1974, 2000; SUKOPP 1976; KOWARIK 1992; LOHMEYER & SUKOPP 1992): • Grad der Einfügung (Naturalisation) in die vorhandene Vegetation, • Art der Einführung und Einwanderung und • Zeitpunkt der Einführung und Einwanderung. Die untenstehenden Definitionen basieren auf diesem Gliederungssystem. Für Pilzarten wurden in Anlehnung an die botanische Terminologie für einen Teil der erwähnten Gliederungskriterien entsprechende Begriffe geschaffen (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999). 5 Eine Trennung zwischen natürlicher und indirekt anthropogen geförderter Arealerweiterung ist mitunter nur sehr schwer zu treffen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Definitionen 22 Als naturschutzfachlich relevantes Kriterium unterscheiden wir weiters: • Grad der Beeinflussung der einheimischen Fauna und Flora. 2.3.1.2 Einteilung nach dem Grad der Naturalisation Agriophyten sind in einem bestimmten Gebiet in der naturnahen Vegetation eingebürgert 6 (= etabliert ), haben aber in der ursprünglichen Vegetation gefehlt. Sie sind erst mit Hilfe des Menschen in ein Gebiet gelangt, sind heute aber in natürlichen bzw. naturnahen Pflanzengesellschaften konkurrenzfähig und würden sich auch ohne menschlichen Einfluss als fester Bestandteil der Flora halten. Epökophyten sind in einem bestimmten Gebiet nicht-heimisch, aber nur in der vom Menschen beeinflussten und geprägten Vegetation etabliert. Ohne menschliche Tätigkeit würden sie ihre Standorte verlieren und wieder verschwinden. Ephemerophyten/Ephemeromyzeten (= Unbeständige) kommen in einem bestimmten Gebiet wildwachsend vor, besitzen aber keine beständigen Vorkommen und sind auf menschliche Einflussnahme angewiesen (z. B. permanenter Samen-, Sporennachschub). Sie treten nur unbeständig auf und können keine dauerhaften Populationen aufbauen. Ergasiophyten kommen in einem bestimmten Gebiet nur kultiviert vor, besitzen also keine Wildvorkommen. Sie zählen nicht zu den Neophyten. 2.3.1.3 Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform Anökophyten sind Pflanzensippen, die ihre Existenz dem Menschen verdanken. Es handelt sich um Sippen, die aus (heute manchmal unbekannten) wildwachsenden Vorfahren „durch selektive Anpassung an die neuen, in der Natur so nicht vorkommenden Standortsbedingungen entstanden sind“ (SCHRÖDER 2000). Als Beispiele solcher unter dem Einfluss des Menschen entstandenen, neophytisch auftretenden Sippen wären Brassica napus oder Lactuca sativa zu nennen. Ergasiophygophyten werden vom Menschen absichtlich eingeführt und kultiviert. Sie treten auch außerhalb von Kulturflächen wildwachsend (verwildert) auf. Xenophyten werden vom Menschen unabsichtlich eingeführt (eingeschleppt, z. B. durch verunreinigtes Saatgut, durch Erdtransporte etc.). Akolutophyten sind ohne direkte menschliche Einflussnahme eingewandert. Die Einwanderung wurde jedoch erst durch vom Menschen hervorgerufene Standorts- oder Vegetationsveränderungen (Schaffung geeigneter Standorte) ermöglicht. Apophyten sind in einem bestimmten Gebiet einheimisch, besiedeln aber neben ihren ursprünglichen Standorten auch vom Menschen geschaffene Standorte. Da die Trennung zwischen Xenophyten und Akolutophyten für einzelne Arten meist sehr schwierig ist, werden diese in den Taxatabellen unter der Bezeichnung „eingeschleppt“ zusammengefasst. 6 Voraussetzung für die Einschätzung einer Art als etabliert ist der Nachweis von mindestens zwei bzw. drei Generationen über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren (KOWARIK 1991, 1992). Bei der Statusbeurteilung werden meist auch indirekte Kriterien (Populationsgröße und -struktur) herangezogen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Definitionen 2.3.1.4 23 Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt Proanthrope sind vor dem Eingreifen des Menschen eingewandert, also ureinheimisch (= indigen) und werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Den Proanthropen gegenüber gestellt werden die aufgrund der Tätigkeit des Menschen in einem Gebiet vorkommenden Pflanzenarten (Anthropochoren) und Pilzarten, die sich nach der Einwanderungszeit weiter unterteilen lassen: Archäophyten/Archäomyzeten sind unter Mitwirkung des Menschen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters (1492) in ein Gebiet gelangt. Sie werden in diesem Band nicht berücksichtigt. Neophyten/Neomyzeten sind in einem bestimmten Gebiet nicht-heimisch und kommen erst seit 1492 unter Mithilfe des Menschen in diesem Gebiet wildwachsend vor (ADLER et al. 7 1994; KREISEL & SCHOLLER 1994; SUKOPP & SUKOPP 1994) . 2.3.2 Zoologie Im Folgenden wird in Analogie zu den botanischen Gliederungskriterien unterschieden (nach KINZELBACH 1972; 1996; ARBEITSGRUPPE NEOZOA 1996). 2.3.2.1 Einteilung nach dem Grad der Naturalisation Neozoen gelten als etabliert, wenn sie über einen längeren Zeitraum (mindestens 25 Jahre) und/oder über mindestens 3 Generationen in dem entsprechenden Gebiet freilebend existieren. In Analogie zur botanischen Terminologie wird für diese Neozoen der Begriff Agriozoen vorgeschlagen (KINZELBACH 2001). Werden die Kriterien nicht erfüllt, so gelten Neozoen als unbeständig auftretend. Mit dieser Klassifizierung ist jedoch noch keine Aussage über den Grad der Beeinflussung der besiedelten Ökosysteme verbunden. So können auch unbeständige Arten, z. B. durch ihre lange Lebensdauer oder ständigen anthropogenen Nachschub, wichtige Komponenten der Biozönosen darstellen. Unter Neozoen fallen somit auch Arten, die im Freiland nicht reproduktionsfähig sind, vom Menschen jedoch wiederholt ausgebracht werden und somit permanent im Ökosystem präsent sind (z. B. Graskarpfen, Rotwangenschmuckschildkröte). Ebenso werden eingeführte Tierarten, die frei in Wohnungen oder Glashäusern leben, als Neozoen betrachtet. 2.3.2.2 Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform 8 Neubürger sind Arten, die nach 1492 vom Menschen in ein bestimmtes Gebiet (Österreich) eingebracht worden sind. Es werden hier die folgenden Kategorien unterschieden: Eingewandert sind Arten derselben Faunenregion, die durch direkte oder indirekte anthropogene Hilfe ihr Areal selbständig erweitern konnten. Eingeschleppt sind Arten, die unabsichtlich (passiv) durch den Menschen verfrachtet wurden. Hierzu zählen wir auch Arten aus faunenfremden Regionen, die nach Europa eingeschleppt wurden und anschließend ihr Areal selbsttätig nach Österreich erweitert haben. 7 8 Arten, die als Folge direkter oder indirekter anthropogener Eingriffe seit 1492 neu entstanden sind (Anökophyten), werden als Spezialfall zu den Neophyten gestellt. In der Zoologie existieren keine der Botanik vergleichbaren Begriffe, die ausschließlich die Einführungs- bzw. Einwanderungsform berücksichtigen. So beinhalten die folgenden Definitionen auch einen zeitlichen Aspekt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Definitionen 24 9 Eingebürgert sind Arten, die absichtlich durch den Menschen freigesetzt wurden. Hierzu zählen wir auch Gefangenschaftsflüchtlinge sowie Arten aus faunenfremden Regionen, die in Europa ausgebracht wurden und anschließend ihr Areal selbsttätig nach Österreich erweitert haben. Diesen Kategorien gegenüberzustellen sind Arten, die aus eigener Kraft (ohne menschliche Unterstützung) ihr natürliches Areal innerhalb der Faunenregion erweitern konnten und so nach Österreich gelangt sind. Hierher werden auch Wiedereinwanderer und Wiedereingebürgerte Arten gestellt, die somit keine Neozoen darstellen. Wiedereinwanderer sind Arten, deren Populationen in einem bestimmten Gebiet erloschen sind und die ohne direkte anthropogene Unterstützung wieder in ihr ursprüngliches Areal vordringen. Wiedereingebürgerte sind Arten, deren autochthone Populationen erloschen sind und die durch direkte anthropogene Unterstützung in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausgebracht werden. 2.3.2.3 Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt Indigene Arten haben die letzte Eiszeit in Österreich überdauert bzw. haben postglazial eine Wiederbesiedlung aus Refugialräumen durchlaufen. Archäozoen sind Arten, die unter Mitwirkung des Menschen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters (1492) eingewandert sind oder eingebürgert wurden. Neozoen sind Arten, die in einem bestimmten Gebiet nicht einheimisch sind, sondern erst nach 1492 unter Mithilfe des Menschen in dieses Gebiet gelangt sind und wild vorkommen oder vorgekommen sind. 2.3.3 Weitere botanische und zoologische Begriffe In der Literatur existieren noch weitere Termini, von denen im Folgenden einige näher erläutert werden: Pseudoneozoen sind nach BRECHTEL (1996) neu in einem Gebiet aufgefundene, bisher übersehene, autochthone Arten. Dies gilt besonders für unauffällige und wenig erforschte Tiergruppen, deren Arteninventar noch ungenügend bekannt ist. So werden jedes Jahr zahlreiche einheimische Insektenarten erstmals für Österreich gemeldet. Als Paraneozoen bezeichnet GEITER (1999) allochthone infraspezifische Taxa (z. B. Unterarten). Von BOYE & MARTENS (1999) wird der Begriff auch auf gentechnisch veränderte Organismen oder Hybriden, die unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen in eine andere Population derselben Art gelangen, erweitert. “Cryptogenic species“ sind nach CARLTON (1996) Arten, die nicht sicher als indigene Arten, Archäo- oder Neobiota, klassifiziert werden können. Er bezieht diesen Begriff vor allem auf die Gruppe der Kosmopoliten, die infolge der langen Bindung an den Menschen und an von Menschen geschaffene Lebensräume (fast) weltweite Verbreitung aufweisen und deren Ursprungsgebiete nicht mehr rekonstruierbar sind. Für Arten, die im Gefolge des Menschen in urbanen Ballungszentren bzw. direkt in Wohnungen oder Gebäuden leben, wird in der Zoologie und auch im zoologischen Teil dieser Studie der Begriff synanthrop verwendet (vgl. z. B. KLAUSNITZER 1988). In der Botanik umfasst 9 „Eingebürgert“ wird in der Zoologie aber auch in einem anderen Bedeutungszusammenhang in der Statusbeurteilung als Synonym für „etabliert“ verwendet und entspricht dann der botanischen Definition (vgl. Kap. 2.3.1.2). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Definitionen 25 der Begriff in einer inhaltlich anderen Fassung all die Arten, die anthropogen begünstigt vorkommen (ADLER et al. 1994). In der Floristik wird der Ausdruck jedoch meist arealkundlich gefasst: Er umfasst sowohl unbeständige, als auch etablierte Sippen, wenn eine Entscheidung über ihren Einbürgerungsgrad unmöglich ist. In diesem Sinne dient synanthrop zur Statusbeschreibung. Ebenso wird der Ausdruck adventiv in Zoologie und Botanik unterschiedlich gebraucht. Nach SCHRÖDER (1969) und ADLER et al. (1994) handelt es sich dabei um alle nichtindigenen Pflanzenarten, unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Ankunft, d. h. er ist auf Archäophyten und auf etablierte und unbeständige Neophyten anwendbar. Oft wird (besonders in älterer Literatur) diese Bezeichnung aber in einem engerem Sinn auf Neophyten oder sogar nur unbeständig auftretende Neophyten angewendet und dient dann zur Statuseinstufung (z. B. HARTL et al. 1992). In der Zoologie wird adventiv meist für „alle aus anderen Klimazonen absichtlich oder unabsichtlich eingebrachte Tierarten“ (z. B. SCHAEFER 1992) verwendet, d. h. wie in der Botanik unabhängig vom Zeitpunkt der Ankunft (also für Archäozoen und Neozoen); der Ausdruck dient dann aber nicht zur Beurteilung des Status einer Art. 2.3.4 Gliederung nach dem Grad der Beeinflussung der heimischen Fauna und Flora Für die Unterscheidung von Neobiota nach dem Grad der Beeinflussung der einheimischen Fauna und Flora sind verschiedene Definitionen in Verwendung (vgl. RICHARDSON et al. 2000b). Im deutschsprachigen Raum wird üblicherweise zwischen folgenden Kategorien unterschieden (z. B. BRANDES 2000): 10 Invasive Neobiota : Als invasiv gelten Neobiota, die in wenigstens einem Biotoptyp in Österreich so häufig vorkommen, dass • eine Verdrängung indigener Tier- oder Pflanzenarten belegt oder zu vermuten ist, oder • die Struktur des Biotoptyps markant verändert wird, oder • die Standortseigenschaften oder ökosystemare Prozesse langfristig verändert werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die sich aktuell so stark ausbreiten, dass sie wahrscheinlich in einigen Jahren bis wenigen Jahrzehnten invasive Neobiota sein werden. Oft treten diese Neobiota in naturräumlich vergleichbaren Regionen benachbarter Länder schon invasiv auf, in Österreich jedoch (noch) nicht. Diese Arten werden als potenziell invasive Neobiota bezeichnet. In den Taxatabellen werden Neobiota in die Kategorien invasive Neobiota, potenziell invasive Neobiota und Neobiota ohne bisherige Auswirkungen unterteilt. Zusätzlich zur naturschutzfachlichen Beurteilung wird auch eine negative wirtschaftliche Bedeutung bewertet. 10 In der englischsprachigen Literatur wird für invasive Arten häufig die Bezeichnung “pest“ verwendet (HOLZNER 1982; RICHARDSON et al. 2000b), der aber nicht zwischen autochthonen und allochthonen Arten unterscheidet und in der deutschsprachigen Literatur keine Anwendung findet. Pflanzen, die ökosystemare Veränderungen bewirken, werden auch als “transformers“ bezeichnet (RICHARDSON et al. 2000b). Der Terminus “invasion“ bezeichnet im Englischen oft nur die erfolgreiche Etablierung von Arten, ohne eine Beurteilung ihrer ökologischen Effekte. In den von der IUCN verabschiedeten Richtlinien zum Umgang mit eingeführten Arten (IUCN 2001) umfasst der Begriff “invasion“ allerdings ebenfalls eine Beurteilung der ökologischen Effekte. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 26 3 AUSBREITUNG VON NEOBIOTA 3.1 3.1.1 Einführungswege und Ursprungsgebiete Botanik Hinsichtlich der Einführungswege neuer Arten nach Mitteleuropa lässt sich zwischen absichtlich eingeführten Zier- und Nutzpflanzen und unabsichtlich eingeschleppten Pflanzenarten unterscheiden. Manche Arten können auch auf beiden Wegen in ein neues Gebiet gelangen, wobei aber fast immer ein Einführungsweg im Vordergrund steht. Die Bedeutung der verschiedenen Transportwege hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert (Abb. 2). So sind durch verbesserte Verpackungs- und Reinigungstechniken Einschleppungen mit Saatgut- und Wolltransporten, denen ehemals eine große Bedeutung zukam, stark zurückgegangen (KOWARIK 1999). Wie JÄGER (1988) darlegt, wurde der Höhepunkt des Zustromes neophytischer Arten in Mitteleuropa bereits im 19. Jahrhundert erreicht. Seitdem sind Erstnachweise neuer Neophytenarten in Mitteleuropa rückläufig. Auf andere Regionen ist diese Einschätzung sicherlich nicht übertragbar, da der weltweite Handel einem permanenten Wachstum unterliegt. Zudem ist auch in Mitteleuropa lokal oft eine starke Zunahme von Neophyten festzustellen, die dadurch erklärt wird, dass die in Europa vorhandenen Neophyten ihr potenzielles Areal auszufüllen beginnen (BRANDES 2000). Bei in Europa einheimischen Arten, die ihre Areale neophytisch erweitert haben, ist gemäß den bisherigen Erfahrungen davon auszugehen, dass unter Beibehaltung des Arealgrundcharakters zunächst die polnäheren Zonen oder benachbarte Ozeanitätsstufen besiedelt werden (JÄGER 1988). Das heißt, dass die Arten meist aus südlich oder östlich angrenzenden Gebieten nach Mitteleuropa eingewandert sind. Die Herkunftsgebiete der von anderen Kontinenten stammenden Neophyten liegen meist in klimatisch ähnlichen oder etwas wärmeren Regionen (JÄGER 1988). Die wichtigsten außereuropäischen Ursprungsgebiete unserer mitteleuropäischen Neophyten sind das östliche Nordamerika, gefolgt vom westlichen Nordamerika und von Ostasien (SUKOPP 1995). Auch einzelne subtropische und tropische Arten kommen als Neophyten in Österreich vor, können sich aber nur sehr selten etablieren (vor allem an Sonderstandorten, z. B. Thermalbächen). Häufige und wiederholte Einführungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine ausreichend große Zahl an Individuen Standorte für ihr Überleben und ihre Vermehrung findet (EHRLICH 1989; PIMM 1989; SUKOPP 1995; KOLAR & LODGE 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 27 Abb. 2: Europäische Handelswege gegen Ende des Mittelalters und im 18. Jahrhundert (aus BONN & POSCHLOD 1998). 3.1.2 Zoologie Für den Import nicht-heimischer Tierarten sind viele verschiedene Transportvektoren von Bedeutung: Verkehr: Durch das zunehmende Verkehrsaufkommen in der Luft, zu Wasser und an Land werden vor allem wirbellose Tiere passiv verschleppt. So können auch wenig mobile Tiergruppen (z. B. Schnecken oder flugunfähige Insekten) über weite Distanzen (transkontinental) verfrachtet werden. Von Schiffen werden weltweit pro Jahr 10 Milliarden Tonnen Ballastwasser (leere Frachträume werden mit Wasser gefüllt, um die Stabilität des Schiffes zu erhöhen) verfrachtet (STEWART 1991). So werden Phyto- und Zooplankton, aber auch Krebstiere, Weichtiere und Fische vor allem von Hafen zu Hafen transportiert. Das Ballastwasser von Schiffen kann aber auch zur Ausbreitung von höheren Pflanzen beitragen. Stichprobenartige Untersuchungen im Ballastwasser von 349 Schiffen in Shanghai enthielten Samen von rund 200 verschiedenen Pflanzenarten aus 30 Familien und 100 Gattungen (XIE YAN et al. 2001). Für deutsche Häfen werden über 2 Millionen Tonnen Ballastwasser außereuropäischen Ursprungs pro Jahr vermutet, die – hochgerechnet – rund 6 Millionen verfrachtete zooplanktische Individuen pro Tag enthalten (GOLLASCH 1996). Pflanzen: Beim Import von Blumen, Obst, Gemüse, Holz und deren Samen oder Verarbeitungsprodukten (z. B. Verpackungsmaterial, Paletten, Komposterde) werden oft Tiere verschleppt. Vorgeschriebene phytosanitäre Kontrollmaßnahmen ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen potenzieller Schädlinge, allerdings ist eine lückenlose Kontrolle nicht möglich. Boden: Beim Ferntransport von Bodenmaterial oder in den Wurzelballen von Stecklingen werden auch die darin enthaltenen Organismen verfrachtet. Biovektoren: Parasiten, Symbionten und Kommensalen können gemeinsam mit dem Transport von Wirtsarten verschleppt werden. Kleinere Wassertiere (Plankton, aber auch Fischlaich) haften am Gefieder von Wasservögeln und werden so über weite Distanzen ver- Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 28 Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota frachtet. Obligat epizoisch lebende Tiere werden mit den Neozoen transportiert. Auch die Verschleppung mit Fischbrut sowie ein unbeschadeter Transport im Verdauungstrakt von Fischen und Vögeln wurde (z. B. für Schnecken) nachgewiesen. Absichtliches Ausbringen: Aus romantischen Motiven, falsch verstandener Tierliebe, wirtschaftlichen Überlegungen und bei der biologischen Kontrolle werden Tierarten bewusst ausgebracht. Auch die Einführungswege der Neozoen haben sich im Laufe der Zeit verändert. So lassen sich z. B. bei Fischen drei Phasen der Einbringung unterscheiden: der Beginn der Teichwirtschaft im Mittelalter, Einbringungen zwischen 1850 und 1945 aus fischereisportlichen oder romantischen Motiven und die Intensivierung von Fischerei, Fischzucht und Zierfischhandel nach 1945 (WELCOMME 1988). Als Herkunftsgebiete der Neozoen kommen prinzipiell alle Regionen der Erde in Frage. Aus naheliegenden Gründen haben jedoch Tierarten – wie Pflanzen – aus klimatisch ähnlichen Gebieten bessere Chancen sich auch erfolgreich im Freiland zu etablieren (das gilt natürlich auch in umgekehrter Richtung für den Export europäischer Arten, z. B. nach Nordamerika), während tropische und subtropische Arten nur ausnahmsweise, z. B. an Sonderstandorten (Thermalquellen, Gewächshäuser), überleben können. Die anthropogen ermöglichte Einwanderung über kurze Distanzen betrifft vor allem mediterrane Arten, die sich abhängig von ihrer Reproduktionskapazität und Kältetoleranz auch bei uns etablieren können. Wie für Neophyten steigt die Wahrscheinlichkeit der Etablierung mit der Zahl der Individuen bzw. mit wiederholten Einführungen. Durch gezielte Bekämpfung wurde die Ausbreitung des nordamerikanischen Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) in Europa beim ersten Auftreten 1876 noch erfolgreich verhindert. Der neuerliche Import 1922 konnte jedoch nicht gestoppt werden. Der erste Fund der Südlichen Eichenschrecke (Meconema meridionale) in Österreich gelang bereits vor etwa 100 Jahren. Danach wurde die Art erst wieder 1953 und 1968 festgestellt. Heute ist sie zerstreut, aber regelmäßig, im ganzen Bundesgebiet verbreitet, konnte sich also offenbar erst nach einer oder mehreren neuerlichen Einschleppungen etablieren. Für unseren Rothirsch (Cervus elaphus) sind in Neuseeland 31 und für unseren Star (Sturnus vulgaris) sind in Nordamerika 8 gescheiterte Einbürgerungsversuche bekannt, bevor sich beide Arten dort etablieren konnten (SAX & BROWN 2000). 3.2 Zeitlicher und räumlicher Verlauf von Ausbreitungsvorgängen Ecological explosions differ from some of the rest by not making such a loud noise and in taking longer to happen. C. S. ELTON (1958) Die Fähigkeit zur Ausbreitung (Dispersion) ist eine grundlegende Eigenschaft in der Ökologie einer Art. In der Evolution haben sich zahlreiche verschiedene aktive und passive Mechanismen entwickelt, die für die Ausbreitung sorgen. Diese Mechanismen sind sehr effektiv und haben auch die Besiedlung weit isolierter Inseln in den Ozeanen ermöglicht. In zunehmenden Maße wird die natürliche von einer anthropogenen Ausbreitungsdynamik überlagert, so dass eine Unterscheidung beider Vorgänge oft kaum mehr möglich ist. Die Dynamik biologischer Ausbreitungsvorgänge ist für einzelne Arten schwierig bis gar nicht vorherzusagen (SUKOPP & SUKOPP 1994). Allerdings lassen sich aus den vorhandenen (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 29 Erfahrungen Grundmuster des Verlaufs von Ausbreitungsvorgängen ableiten. Generell werden bei biologischen Invasionen durch Neobiota drei Phasen unterschieden: I. Ankunft: Beabsichtigte oder unbeabsichtigte Einbringung in ein neues Gebiet. II. Ausbreitung: Erste Verwilderungen bzw. Erschließung neuer Lebensräume, Etablierung und nachfolgende Ausbreitung (Expansion). III. Erreichen des Gleichgewichtszustandes („equilibrium“): Mit dem Erreichen von klimatischen, konkurrenzbedingten oder geografischen Grenzen im neu eroberten Areal kommt auch die räumliche Ausbreitung zum Stillstand. Zwischen der Ersteinführung von gebietsfremden Pflanzen oder Tieren und dem Beginn der Ausbreitung liegen oft mehrere Jahrzehnte, im Extremfall sogar einige Jahrhunderte (z. B. Prunus serotina, Ailanthus altissima – KOWARIK 1990a, 1991). Der zwischen 1740 und 1750 aus China nach Europa eingeführte Götterbaum (Ailanthus altissima) wurde seit etwa 1780 in Berlin häufig als Zierbaum gepflanzt. Zur spontanen Massenausbreitung kam es erst 170 Jahre später, nachdem durch die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg zahlreiche offene Schuttstandorte entstanden (KOWARIK & BÖCKER 1984; KOWARIK 1991). Dieser “time-lag“ von eingeführten Gehölzen in Berlin und Brandenburg liegt im Durchschnitt bei 147 Jahren, mit Extremen von 8 bis 388 Jahren (KOWARIK 1992). Bei ein- bis zweijährigen Arten ist aufgrund der kürzeren Generationsdauer mit wesentlich kürzeren Zeitspannen zwischen Einfuhr und Ausbreitung zu rechnen. Bei 12 ausdauernden krautigen Arten betrug die Zeitverzögerung im Durchschnitt 68 Jahre, bei 15 ein- oder zweijährigen Arten durchschnittlich etwa 32 Jahre (JÄGER 1986). Dies gilt auch für viele wirbellose Tiere, die sich – bei der Bildung mehrerer Generationen pro Jahr – sogar noch rascher ausbreiten können (z. B. Kastanienminiermotte). Ein “time-lag“ ist oft auch zwischen Neophyten und mit diesen verbundenen Neozoen festzustellen. Zahlreiche phytophage Neozoen wurden nicht gemeinsam mit ihren Wirts- oder Futterpflanzen eingeführt, sondern erreichten Österreich erst viel später (z. B. viele Pflanzenläuse). Die Ausbreitung kann auch verzögert nach Entstehung neuer genetischer Typen erfolgen. So glaubte man die Reblaus mit der Veredelungstechnik auf resistenten amerikanischen Arten als erfolgreich bekämpft, doch zeigen neue Beobachtungen wieder ein weltweit zunehmendes Auftreten in allen Weinanbaugebieten. Die bisher nicht befallenen Blätter europäischer Reben und die bisher nicht befallenen Wurzeln amerikanischer Reben werden nun von einer offenbar aggressiveren neuen „Reblaus-Rasse“ befallen. Neue Schadbilder sind die Folge (vgl. REDL 1999; POLESNY & REISENZEIN 2000). Nach der Etablierung einer nicht-heimischen Art kann es zur Verschiebung der Dominanzverhältnisse im Ökosystem kommen: viele Arten sind in ihrem ursprünglichen Vorkommensgebiet nicht dominant, im neuen Areal kann es aber zur Monopolisierung der Ressourcen kommen (z. B. Fallopia japonica, Dreissena polymorpha, Dikerogammarus villosus, vgl. Kap. 7.6.2). Für die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Neobiota im neuen Areal lassen sich aus empirischen Beobachtungen folgende Gesetzmäßigkeiten ableiten (nach JÄGER 1988): • Der Ausbreitung geht oftmals, aber nicht immer, eine Verzögerungsphase (“time-lag“) von mehreren Jahren bis Jahrzehnten voraus, in der die Art an einzelnen Orten in kleinen Populationen konstant vorhanden ist, ohne sich weiter auszubreiten. Die Expansion verläuft danach oft explosionsartig. Nach vergleichsweise kurzer Zeit (einige Jahrzehnte bis zwei Jahrhunderte) sind die Grenzen des neuen Areals erreicht. • Die Ausbreitung erfolgt zunächst oft entlang geeigneter „Wanderstraßen“, wie Verkehrsverbindungen (z. B. Eisenbahnstrecken, Straßen, Häfen) oder Flusstälern (SUKOPP 1972, 1976). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 30 Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist der synanthrope Transport und das Vorhandensein geeigneter Standorte von weitaus größerer Bedeutung als Ausbreitungsmechanismen der Diasporen (JÄGER 1988) oder die Mobilität einer Tierart. Dies zeigt die rasche Ausbreitung von Arten, die keine zur raschen Fernverbreitung geeigneten Diasporen ausbilden (z. B. Impatiens parviflora) oder die sich in Mitteleuropa ausschließlich oder überwiegend vegetativ vermehren (z. B. Elodea canadensis, Fallopia japonica) oder keine hohe Mobilität aufweisen (z. B. Arion vulgaris). Bei einer statistischen Auswertung von Invasionen fand GROSHOLZ (1996) ähnliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten für Neobiota in terrestrischen (89 km pro Jahr) und marinen (51 km pro Jahr) Ökosystemen und betont, dass die Ergebnisse von den ausgewählten Arten abhängen. LEPPÄKOSKI & OLENIN (2000) ermittelten für die Neobiota der Ostsee Ausbreitungsgeschwindigkeiten zwischen 30 und 480 km pro Jahr. Bei der Ausbreitung der Argentinischen Ameise (Linepithema humile) in den USA lassen sich die kleinräumige Arealerweiterung durch Kolonieteilung (etwa 150 m pro Jahr) und die großräumige Arealerweiterung durch anthropogene Verschleppung (etwa 150 km pro Jahr) unterscheiden (SUAREZ et al. 2001). Die Ausbreitung des Kartoffelkäfers in den USA im 19. Jahrhundert (vor seiner erstmaligen Verschleppung nach Europa) erfolgte ebenfalls mit einer Geschwindigkeit von 150 km pro Jahr (DOMMRÖSE 1951). Ähnliche Beispiele anderer Arten, wenngleich schlechter dokumentiert, liegen auch für Europa vor. Die jährliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des 1992 von Nordamerika nach Südeuropa (Serbien) verschleppten Blattkäfers Diabrotica virgifera wurde mit 60–100 km (ohne Eindämmungsmaßnahmen) bzw. 0–37 km (mit Eindämmungsmaßnahmen) ermittelt (BAUFELD & ENZIAN 2001). Eine viel beachtete explosionsartige Ausbreitung zeigte die Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in Nordamerika (Abb. 3, vgl. z. B. COX 1999). Vermutlich Mitte der 1980er Jahre mit Ballastwasser in den Lake Erie und Lake St. Clair eingeschleppt, hat sich die Muschel seither rasant ausgebreitet und besiedelt heute fast alle stehenden und fließenden Gewässer im Norden der USA und in Kanada in hohen Abundanzen und mit ökosystemaren Auswirkungen (STRAYER et al. 1999). Als Beispiel einer globalen Ausbreitung binnen kurzer Zeit kann die Varroamilbe (Varroa destructor) dienen (Abb. 4). Dieser aus Asien stammende Brutparasit konnte sich nach der Erweiterung des Wirtsspektrums auf Apis mellifera und dem regen Austausch von Bienenköniginnen und -völkern unter Imkern nach dem 2. Weltkrieg rasant ausbreiten: Westrussland (1953), Osteuropa (1972), Südamerika (1975), Österreich (um 1980), Nordamerika (1987), Südafrika (2000), Neuseeland (2000). Trotz des seit über 40 Jahren bestehenden Importverbotes lebender Bienen nach Neuseeland konnte die Einschleppung und Ausbreitung der Varroamilbe nicht verhindert werden. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Nachweise verdreifacht, für 2001 liegen bereits über 1.200 Meldungen vor. Abb. 3: (2002) Explosionsartige Ausbreitung der Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in Nordamerika zwischen 1988 und 1998 (vgl. http://www.sgnis.org). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota Global Distribution of Varroa Mites 31 1948 1948 Insert shows South East Asia KM 0 2000 4000 Robinson projection Global Distribution of Varroa Mites 1983 Insert shows South East Asia KM 0 2000 4000 Robinson projection Global Distribution of Varroa Mites 2000 Insert shows South East Asia KM 0 2000 4000 Robinson projection Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Abb. 4: Ausbreitung der Varroamilbe zwischen 1948, 1983 (dem Jahr der Erstmeldung für Österreich) und 2000 (vgl. http://www.map.govt.nz/biosecurity/). (2002) 32 Abb. 5: Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota Der räumlich-zeitliche Ausbreitungsverlauf des europäischen Gewöhnlichen Blutweiderichs (Lythrum salicaria) in Nordamerika. Zuerst wurde die Art nach Neu-England verschleppt, und breitete sich von dort über Nahausbreitung nach Westen bis zum Mississippi aus. Durch Fernausbreitung etablierte sich vor 1940 ein zweites Ausbreitungszentrum an der Westküste (nach CRONK & FULLER 2001). Als Ursachen für die rasche Ausbreitung nach der Überwindung des “time-lag“ werden demographische, ökologische und genetische Gründe vermutet (CRAWLEY 1986; JÄGER 1988; MACK et al. 2000): • Überschreiten einer kritischen Populationsgröße; • anthropogene Standortsveränderungen, die für die Art geeignetere Lebensräume schaffen (Schaffung neuer Biotoptypen); • Klimaveränderungen (z. B. Stadtklima); • Fehlen von Prädatoren und Parasiten; • Einführung neuer Ökotypen; • genetische Veränderungen der Art selbst (Evolution besser adaptierter Genotypen). Die Auffüllung des neuen Areals verläuft bei vielen Neobiota nach Überwindung des “timelag“ relativ rasch. JÄGER (1988) nennt für Gefäßpflanzen Mitteleuropas charakteristische Zeiträume von einigen Jahrzehnten bis maximal 200 Jahre, wobei er in seine Betrachtung nur die Phase rascher Ausbreitung einbezieht. Ausgefüllte Areale sind anhand ihrer charakteristischen Eigenschaften identifizierbar (Tab. 1). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota Tab. 1: 33 Merkmale ausgefüllter Areale von Neophyten (aus JÄGER 1988). • Ähnlichkeit der Arealgrenzen mit denen einheimischer Arten. • Keine wesentliche Ausbreitung während mehrerer Jahrzehnte (bei unveränderten Klimabedingungen). • Übereinstimmung der Arealgrenzen mit Klimawerten (Sommer- oder Wintertemperaturen, Wärmesummen, Trockenheitsindices, Niederschlagsverteilung) oder mit besonderen Bodenbedingungen. • Oszillation der Arealgrenze in Korrelation mit Klimaschwankungen. Charakteristisch für Neobiota ist auch, dass viele Arten im neuen Areal häufiger sind, als in ihrem ursprünglichen Areal. Hauptverantwortlich dafür werden die veränderten Konkurrenzbedingungen im neuen Areal gemacht. Hinzu kommt das Fehlen spezifischer Prädatoren, Parasiten sowie spezifischer Inhalts- und Abwehrstoffe. So wird die Ausbreitung der nach Nordamerika verschleppten Hausspatzen (Passer domesticus) und Stare (Sturnus vulgaris) in ihrem sekundären Areal auf die geringere Parasitierung als in ihrem ursprünglichen Vorkommensgebiet in Europa zurückgeführt (Tab. 2). Tab. 2: Vergleich der Artenzahlen von Ektoparasiten an Hausspatzen im natürlichen (Europa) und dem exotischen (Nordamerika) Areal (nach BROWN & WILSON 1975). Europa Nordamerika Milben 35 24 Läuse 18 9 Flöhe 7 4 Auch die sekundären Areale der Neobiota sind dynamischen Prozessen unterworfen und können sich wieder verändern. Gelegentlich wird nach einer explosionsartigen Expansion auch wieder eine Regression des Areals bzw. ein Häufigkeitsrückgang von Neobiota beobachtet (“boom-and-bust“, WILLIAMSON 1996). Die Ursachen sind nicht immer eindeutig. Neuen Konkurrenzinteraktionen dürfte dabei eine wichtige Rolle zukommen. Auch das Auftreten neuer Neobiota (z. B. Parasiten) kann sich auf schon länger etablierte Neobiota auswirken. So sind die Nachweise für Dreissena polymorpha in Österreichs Fließgewässern, nach Erreichen hoher Abundanzen bis etwa 1960, wieder rückläufig (REISCHÜTZ 2002). Mit ein Grund dafür ist das Auftreten eines weiteren Neozoen: Der Schlickkrebs (Corophium curvispinum) überzieht alle Hartsubstrate mit seinen Schlammröhren und verhindert das Festsetzen der Muschellarven (z. B. BACHMANN et al. 2001). Auch der Flohkrebs Dikerogammarus villosus hat den früher dominanten D. haemobaphes stark zurückgedrängt (vgl. 6.3.8). Unter den Neophyten Mitteleuropas ist in den letzten Jahrzehnten ein markanter Häufigkeitsrückgang bei der Kanadischen Wasserpest beobachtet worden (KOHLER 1995). In der Gruppe der Neomyzeten wurde Ophiostoma ulmi durch die später eingeschleppte Art Ophiostoma novo-ulmi wieder völlig aus Österreich verdrängt (vgl. Kap. 5.5.4.1). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 34 3.3 Ökologische Eigenschaften von Neobiota There is considerably more theory than hard data on what makes a species a “good invader“. J. H. LAWTON & K. C. BROWN (1986) Eigenschaften, die eine rasche Besiedlung und Ausbreitung ermöglichen, werden generell als charakteristisch für Neobiota angesehen (Tab. 3 und 4). Dies sind vor allem ein kurzer Lebenszyklus, schnelles Wachstum, ein hohes Reproduktionspotenzial, Polyphagie, hohe genetische Variabilität und eine breite ökologische Amplitude (JÄGER 1988; KOWARIK 1991; WILLIAMSON 1996). Allerdings können unter bestimmten Voraussetzungen Arten mit einer stark abweichenden Merkmalsausprägung ebenfalls erfolgreich in neue Lebensräume einwandern. Tab. 3: Merkmale von Neophyten (aus JÄGER 1988, nach GRIME 1979). • Lebensform: vorwiegend kurzlebig • Jugendstadium: kurz • hohe Diasporenproduktion • vegetative Vermehrung (z. B. Ausläuferbildung) • Photoperiodismus: tagneutral • große Toleranzbereiche (z. B. Keimung, Bodenansprüche) • Möglichkeit, hohes Nährstoffangebot zu nutzen • phylogenetisch junge Sippen • Besonderheiten im Rekombinationssystem (Selbstkompatibilität, Autogamie, Apomixis) • Polyploidie, Hybridsippen • phänotypische Plastizität • lange Co-Evolution mit Landwirtschaft und Urbanisierung Tab. 4: Merkmale von Neozoen (nach ELTON 1958; CRAWLEY 1986; WILLIAMSON 1996; KOLAR & LODGE 2001u. a.). • großes natürliches Verbreitungsgebiet • hohe Abundanz im natürlichen Verbreitungsgebiet • breites Nahrungsspektrum (omnivor, polyphag) • hohes Reproduktionspotenzial, kurze Generationsdauer, Polyvoltinismus • breite ökologische Amplitude (Generalisten) • hohe genetische Variabilität, phänotypische Plastizität • hohe Dispersionskapazität (zumindest eines Entwicklungsstadiums) • hohe Flexibilität im Verhalten • lange Lebensdauer • Bevorzugung anthropogen gestörter Standorte Positive Korrelationen bestehen zwischen dem Invasionserfolg und der Häufigkeit der Art in ihrem ursprünglichen Areal und der Größe dieses Areals. In ihrem Ursprungsgebiet häufige und weit verbreitete Arten sind generell bessere Einwanderer als seltene Arten. Wie JÄGER (1988) anhand der in Mitteleuropa neophytisch auftretenden Asteraceen aus Nordamerika zeigt, sind fast alle dieser Arten in ihrem Ursprungsgebiet großräumig verbreitet. In Mitteleu(2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 35 ropa auftretende Neophyten mit kleinem Ursprungsareal sind die Ausnahme (z. B. Veronica filiformis, Impatiens glandulifera). Ähnliche Ergebnisse liegen auch für Vögel und Insekten vor (WILLIAMSON 1996). Neben diesen „Merkmalen“ von Neobiota werden auch die Eigenschaften der besiedelten Biozönosen (Lebensgemeinschaften) oder. abiotische Parameter als determinierende Faktoren einer erfolgreichen Invasion gesehen (Tab. 5) (CRAWLEY 1987, 1989a; LODGE 1993; WILLIAMSON 1996; TILMAN 1999; SAX & BROWN 2000; MOORE et al. 2001; SAKAI et al. 2001). Ihre Bedeutung wird aber unterschiedlich bewertet. Tab. 5: Wichtige Charakteristika von Biozönosen bzw. Ökosystemen, die den Erfolg von Invasionen unterstützen (nach ELTON 1958; WILLIAMSON 1996; SAKAI et al. 2001u. a.). • klimatische Ähnlichkeit von altem und neuem Vorkommensgebiet • geografische bzw. historische Isolation (z. B. auch Fragmentation) • geringe Häufigkeit natürlicher Feinde, Konkurrenten, Parasiten • hohe natürliche oder anthropogene Störungsintensität • ungenutzte Ressourcenverfügbarkeit Abb. 6: Unterwanderung der von der Großen Brennnessel (Urtica dioica; dunkel gepunktete Blätter) dominierten NesselseidenZaunwinden-Gesellschaft (CuscutoConvolvuletum) durch einwandernde Topinambur (Helianthus tuberosus; weiße Blätter). Abbildung oben: In einem geschlossenen Bestand der Großen Brennnessel dringt die Topinambur mit ihren kräftigen spindelförmigen Ausläuferknollen ein. Abbildung unten: dasselbe Biotop ein Jahr später. Die dicht beblätterten und hochwüchsigen Triebe der Topinambur haben die Große Brennnessel überwachsen und sind weiter in das CuscutoConvolvuletum eingedrungen (aus MOONEY & HOBBS 2000, nach LOHMEYER 1971). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 36 3.4 Adaptation von Neobiota an neue Lebensräume Im Zuge ihrer Ausbreitung können Neobiota unvorhergesehene Biotopwechsel vornehmen. Sie sind nicht an ihre ursprünglichen Ausbringungsstandorte gebunden. Eine diesbezüglich gut untersuchte Art ist Impatiens parviflora: Etwa 50 Jahre lang waren Verwilderungen der Art an Ruderalstandorten in Botanischen Gärten und im Siedlungsbereich bekannt, bevor sie auch in naturnahe Standorte (Wälder) eindrang und sich explosionsartig ausbreitete (KOWARIK 1991). Mit der Ausbreitung kann auch ein Biotopwechsel der spezialisierten phytophagen Insektenzönose einhergehen. Die Minierfliege Phytoliriomyza melampyga (Agromyzidae) hat ihre enge Bindung (als Nahrungs- und Entwicklungsgrundlage) an das indigene, kühl-feuchte Wälder besiedelnde Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) erweitert und kommt heute auch an Impatiens parviflora an trockenen Ruderalstellen und an Impatiens glandulifera an 11 Flussufern vor (SCHMITZ 1995, 1998) . Die nordamerikanische Strobenlaus (Eopineus strobus) hat einen Wirtswechsel von ihrem ursprünglichen Wirt (Pinus strobus) auf Arten der Gattung Picea vollzogen. Die vorher monophag an Vitis vinifera gebundene Weinzygäne (Theresimima ampellophaga) entwickelt sich seit einigen Jahren auch auf Parthenocissus-Arten, bildet seitdem wieder hohe Populationsdichten aus und erobert ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet zurück (TARMANN 1998). Solche Biotop- oder Wirtswechsel werden oft mit der Entstehung und Selektion neuer Ökotypen in Zusammenhang gebracht (z. B. KOWARIK 1995; vgl. auch Reblaus, Kap. 3.2). Eine wichtige Rolle dürften auch schleichende anthropogene Einflüsse (z. B. langsame Eutrophierung) spielen, die Biotoptypen verändern und so für Neueinwanderer zugänglich machen. Uneinigkeit besteht in der Literatur darüber, ob und in welchem Ausmaß genetische Variation für den Invasionserfolg relevant ist (MYERS 1987). Viele krautige Neophyten werden im neuen Areal größer und produzieren mehr Samen als im ursprünglichen Areal, da wegen der veränderten Konkurrenzbedingungen oder des Fehlens von spezifischen Herbivoren die ganze Energie in die Produktion von Phytomasse oder zur Reproduktion (allerdings auf Kosten z. B. der Verteidigungsmechanismen) investiert werden kann (z. B. CRAWLEY 1987; WILLIS et al. 2000; aber vgl. THEBAUD & SIMBERLOFF 2001). Nach BLOSSEY & NOTZOLD (1995) können diese neuen Ökotypen selektioniert werden und in der Folge in Lebensgemeinschaften invasiv auftreten. 3.5 Vorhersagbarkeit von Invasionen Hence we see little prospect of ever having enough information to predict with any degree of confidence the success or failure of particular introductions or natural invasions. J. H. LAWTON & K. C. BROWN (1986) However, until our predictive ability improves in a more general arena, it is best to assume that the Frankenstein Effect is the one firm rule: new invasions are likely to have unexpected consequences. P. MOYLE & T. LIGHT (1996) Welche Eigenschaften zeichnen invasive Arten aus? Lässt sich das Invasionspotenzial von Arten schon vorab abschätzen? Welche Lebensräume sind für Invasionen besonders anfällig? Diesen im Naturschutz sehr wichtigen Fragen wurde besonders in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit gewidmet. Trotz großer Fortschritte sind Aussagen über einzelne Arten weiterhin sehr schwierig und mit hohen Unsicherheiten behaftet (REJMÁNEK & RICHARDSON 1996; MACK et al. 2000; HEGER & TREPL 2001; KOLAR & LODGE 2001). 11 Mittlerweile wird Impatiens parviflora sogar bevorzugt als Wirtspflanze genutzt („Xenophilie“) (SCHMITZ 1998). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 37 Basierend auf umfangreichem Datenmaterial formulierten HOLDGATE (1986) und WILLIAMSON & BROWN (1986) erste Aussagen zur statistischen Wahrscheinlichkeit von Invasionen. Die daraufhin formulierte „Zehnerregel“ besagt, dass von 1.000 eingeführten Arten etwa 100 verwildern, sich von diesen etwa 10 etablieren und davon eine oder zwei naturschutzfachliche Probleme verursachen. Diese Wahrscheinlichkeitsbeziehung wurde anhand der britischen Flora aufgestellt und auch anhand von Tiergruppen und in anderen Gebieten getestet und weitgehend bestätigt (WILLIAMSON 1996). Schwankungen der Werte bewegen sich um die postulierten 10 %, meist liegen die Werte zwischen 5–20 %, wenngleich auch Ausnahmen bekannt sind. So konnten sich z. B. alle nach Irland bzw. nach Neufundland importierten Säugetiere auf diesen Inseln auch etablieren – 100 % (siehe WILLIAMSON & FITTER 1996 für weitere Ausnahmen). Schwieriger als allgemeine statistische Aussagen zur Wahrscheinlichkeit von Invasionen sind Aussagen über das Invasionspotenzial einzelner Arten (LOHMEYER & SUKOPP 1992; HEGER & TREPL 2001). Viele der weltweit wichtigsten invasiven Pflanzenarten stammen aus wenigen Familien und Gattungen (Asteraceae, Poaceae, Cyperus, Mimosa, Acacia). Es scheint, dass manche taxonomischen Gruppen mehr potenziell invasive Arten besitzen als andere (PYEK 1997). Allerdings können auch eng verwandte Arten ein völlig unterschiedliches Verhalten zeigen: So ist die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) die einzige Art dieser Gattung, die in den Tropen invasiv auftritt (MACK et al. 2000). Als die Etablierung von Neobiota positiv beeinflussende Faktoren werden von KOLAR & LODGE (2001) die Frequenz der Aussetzungsereignisse (“introduction effort“) und die Anzahl der ausgesetzten Individuen (“propagule size“) hervorgehoben. Wichtige Hinweise zum Invasionspotenzial einer Art können auch von deren Ausbreitungsverhalten in anderen naturräumlich vergleichbaren Regionen, dem ökologischen Verhalten in ihrem Ursprungsgebiet und dem Vorhandensein typischer Merkmale von Neophyten und Neozoen (vgl. Kap. 3.3) abgeleitet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Art invasiv wird, ist größer, wenn sie für die Zönose neue ökologische Eigenschaften besitzt (z. B. Wuchsform, Ernährungstyp, Verhaltensweise) und dadurch neue Ressourcen erschließt. Dennoch sind – trotz intensiver Forschung – kaum wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber möglich, welche neu eingeführten Pflanzen, Pilze oder Tiere aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften als potenziell invasive Arten zu betrachten sind. Es ist zurzeit nicht sicher zu beurteilen, welche der kultivierten Arten oder unbeständig auftretenden Neobiota sich in Zukunft invasiv ausbreiten werden. KOWARIK (1992) spricht in diesem Zusammenhang sogar davon, dass die Gründe für den unterschiedlichen Ausbreitungserfolg von Arten so vielfältig sind, dass die allgemeine Frage nach den Erfolgskriterien mit einer „Regel der Regellosigkeit” beantwortet werden müsste. Aber gerade eine vorausschauende Beurteilung einzelner Sippen wäre aus Sicht des Naturschutzes besonders interessant und wichtig. Während nämlich die überwiegende Zahl der Neobiota Mitteleuropas keine oder nur geringe Naturschutzprobleme verursacht, sind einige wenige Arten für die meisten negativen Auswirkungen verantwortlich (WILLIAMSON 1996; LOHMEYER & SUKOPP 1992). Eine zunehmend diskutierte Frage betrifft den möglichen Zusammenhang zwischen der durch den Menschen verursachten Veränderung des Klimas (infolge der weltweit ansteigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre) und dem Erfolg von biologischen Invasionen (DUKES & MOONEY 1999; DUKES 2000; SMITH et al. 2000). Für Österreich fehlt zwar eine wissenschaftliche Auswertung der Befunde, dennoch ist unbestritten, dass schon in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten (sub)mediterrane Arten immer wieder bis Österreich vorgedrungen (und wieder verschwunden) sind. Eine einfache Erklärung der Ursachen aktueller Arealexpansionen (sub)mediterraner Arten (besonders Insekten) ist selten möglich. Selbstverständlich sind diese Arten nicht immer als Neobiota einzustufen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 38 ELTON (1958) vermutete, dass der Invasionserfolg in Ökosystemen mit niedrigen Artenzahlen größer ist und dass artenreichere Ökosysteme stabiler (resistenter) gegen Invasionen sind (“diversity-stability-Hypothese“). Mehrere Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang auch bestätigen (z. B. CASE 1990; TILMAN 1997). Auch KNOPS et al. (1999) und LYONS & SCHWARTZ (2001) stellten in Mikrokosmos-Studien nach künstlich reduzierter Artenzahl eine erfolgreichere Etablierung allochthoner Arten fest. Andere Befunde zeigen jedoch, dass dieser Zusammenhang (aufgrund vielfacher Ausnahmen) nicht verallgemeinert werden kann (z. B. CRAWLEY 1987; ROBINSON et al. 1995; CRAWLEY et al. 1999; LEVINE & D´ANTONIO 1999; LONSDALE 1999; LEVINE 2000; MOORE et al. 2001). Von DAVIS et al. (2000) und DUKES (2001) wurde die Ressourcenverfügbarkeit im Ökosystem als entscheidendes Kriterium der „Empfänglichkeit für Invasionen“ (invasibility) einer Artengemeinschaft genannt. Die „Theorie fluktuierender Ressourcen” (fluctuating resource availability) von DAVIS et al. (2000) geht von der Annahme aus, dass eine Pflanzengesellschaft umso anfälliger für Invasionen ist, je mehr ungenutzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Auch BURGER et al. (2001) zeigen anhand von Spinnenzönosen, dass die “invasibility“ bei hoher Ressourcenverfügbarkeit in artenreicheren Lebensräumen größer ist als in artenärmeren Lebensräumen. RICHARDSON et al. (2000a) betonen die Bedeutung kaum vorhersagbarer Interaktionen zwischen Neophyten und autochthonen Arten (z. B. Bestäuber, Ausbreitungsvektoren), die als “invasion promoters“ den weiteren Erfolg einer Invasion beeinflussen können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass konkrete Vorhersagen über naturschutzfachlich relevante Folgen einer neu auftretenden Art nur sehr eingeschränkt getroffen werden können. Jede anthropogene Einbringung einer Art in eine neue Umgebung ist als ökologisches Roulette (CARLTON & GELLER 1993), als Experiment des „Zauberlehrlings“ Mensch zu sehen, dessen Ausgang ungewiss ist (der sogenannte Frankenstein-Effekt – MOYLE & LIGHT 1996). Viele Arten können ohne bedeutenden Einfluss bleiben – eine einzige kann ganze Ökosysteme verändern. Das große Interesse an den Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Abläufen biologischer Invasionen hat eine neue Disziplin in der ökologischen Forschungslandschaft entstehen lassen („Invasionsökologie”) (vgl. z. B. LODGE 1993). Zahlreiche Bücher, Kongresse und eine eigene Zeitschrift (“Biological Invasions“) sind sichtbarer Beweis dieser aktuellen Entwicklung. Auch im Naturschutz hat die Frage, wie mit diesen Arten umzugehen ist, einen neuen Aufgabenbereich mit hoher Verantwortung entstehen lassen (“exotic species management“). 3.6 Neobiota und „leere Nischen“ The concept of vacant niches in natural communities (...) has been used to justify numerous introductions of plants and animals, many of which have led to environmental disasters. B. HERBOLD & P. B. MOYLE (1986) Nach HUTCHINSON (1957) ist die ökologische Nische ein „mehrdimensionales Beziehungssystem” und keinesfalls mit der Vorstellung einer räumlichen, dreidimensionalen Nische vergleichbar. Sie ist außerdem nicht als Attribut eines Lebensraumes, sondern als ein funktionelles Attribut einer Art zu verstehen. Bei dieser autökologischen Betrachtung erübrigt sich die Vorstellung „leerer Nischen”, da jede eingeführte Art ihre Nische mitnimmt. Somit führt bei einer synökologischen Betrachtung jede eingeführte Art zu einer Umstrukturierung und Veränderung des bestehenden Ökosystems (vgl. HERBOLD & MOYLE 1986; COLWELL 1992; GRIESEMER 1992; WILLIAMSON 1996). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota 39 In der ökologischen Terminologie spricht man besser von freien „Planstellen“ oder ökologischen Lizenzen, die durch eingeführte Arten genutzt werden können und zur Bildung neuer Nischen führen (vgl. z. B. BRANDL et al. 2001). Durch die Aktivitäten des Menschen werden zahlreiche neue Lizenzen geschaffen (besonders im städtischen Bereich), daher finden sich die meisten Neobiota an vom Menschen geformten Standorten. Die Ansicht, dass Neobiota nur vorhandene Lücken auffüllen, die durch den glazialen Artenschwund geschaffen wurden, ist aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig, da voneinander völlig verschiedene Prozesse verglichen werden. In der letzten Eiszeit waren weite Teile Mitteleuropas nicht bewohnbar. Mit dem Rückgang der Eismassen begann eine postglaziale Wiederbesiedlung, die möglicherweise noch nicht völlig abgeschlossen ist, d. h. es gibt noch „freie Lizenzen”, die von neu in das Gebiet eindringenden Arten genutzt werden können. Diese natürliche Dynamik der Tier- und Pflanzengemeinschaften wird gelegentlich als Argument für eine positive Naturschutz-Bilanz von Neobiota herangezogen. Übersehen wird aber, dass den meisten aktuellen Arealveränderungen der Arten eine anthropogen verursachte, grundsätzlich verschiedene Dynamik zu Grunde liegt, die sich von natürlichen Ausbreitungsvorgängen wesentlich unterscheidet. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Methodik 40 4 METHODIK 4.1 Berücksichtigte Sippen für die Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs Die Erstellung möglichst vollständiger Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs ist ein zentraler Bestandteil dieser Studie. Alle neophytischen Taxa werden hinsichtlich Status, Art der Ausbreitung (Einschleppung, Verwilderung), Verbreitung und ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung charakterisiert. Zu zahlreichen Neophyten und Neomyzeten werden ergänzende Informationen, wie Häufigkeit, Fundorte und Spezialliteratur etc., angeführt. Die Auswertung der Daten wurde im Februar 2002 abgeschlossen, einzelne Nachträge wurden bis Juni 2002 übernommen. Der Bearbeitungsschwerpunkt dieser Studie liegt auf der Gruppe der Gefäßpflanzen (= Farn- und Blütenpflanzen). In dieser systematischen Gruppe finden sich die weitaus meisten Neophyten und die Arten mit den stärksten ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. Zudem ist der Wissensstand über Neophyten bei Gefäßpflanzen vergleichsweise gut. Neophyten aus taxonomisch kritischen Gattungen (Hieracium, Alchemilla, Oenothera, Rubus, Taraxacum) wurden in die Bearbeitung mit einbezogen. Geringerer Wissensstand ließ allerdings nur eine geringere Bearbeitungstiefe der aufgelisteten Gattungen zu. Infraspezifische neophytisch auftretende Taxa wurden generell ab dem Rang einer Unterart berücksichtigt. Taxa niedrigerer Rangstufe wurden nur selektiv in die Taxaliste aufgenommen. Es sind dies ausnahmslos als Zier- oder Nutzpflanzen bedeutsame und gut kenntliche Varietäten (z. B. Phalaris arundinacea var. picta, Allium cepa var. ascalonicum). Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass bisher nur wenige Daten zu Varietäten vorliegen. Nicht in die Bearbeitung einbezogen wurden sehr niedrige infraspezifische Rangstufen (z. B. Formen). So wird z. B. die als Papaver strigosus bezeichnete Sippe heute meist nicht einmal als Varietät von Papaver rhoeas gewertet und daher nicht in die Taxaliste aufgenommen. Bei Moosen und Flechten werden ausschließlich Taxa ab der Rangstufe der Art berücksichtigt. Bei Algen werden ebenfalls ausschließlich Taxa ab der Rangstufe der Art berücksichtigt. Für die Algen wird erstmals ein Überblick über die Situation in Österreich gegeben. Allerdings kann ein solcher Überblick nur als eine erste Annäherung an dieses Thema verstanden werden, da die Daten sehr lückenhaft sind. Wichtige Gründe für die Mangelhaftigkeit historischer Daten sind • die obligate Verwendung eines Mikroskopes zur Bestimmung von Algen. Vor dessen Erfindung im 17. Jahrhundert gab es keine systematischen Bearbeitungen von Algen. • das Vorkommen von Algen in den unterschiedlichsten terrestrischen und aquatischen Lebensräumen und die damit einhergehenden Erfassungsprobleme. • die Schwierigkeiten, vollständige Inventare der Algenflora über bestimmte Gebiete zu erstellen (z. B. können Einzelexemplare seltener Arten bei der Bestimmung übersehen werden). Die zahlreichen und ständigen Änderungen bezüglich Taxonomie und Nomenklatur erschweren die Bearbeitung zusätzlich. Es muss betont werden, dass die in dieser Arbeit behandelten Algenarten aufgrund der eben erwähnten Situation nicht definitiv als Neophyten klassifiziert werden können. Allerdings können sie aus mehreren Gründen als vermutlich neophytisch gelten: Es handelt sich um auffällige Arten aus gut untersuchten Gebieten, die dort erst in neuerer Zeit festgestellt wurden und deren ökologische Ansprüche eine Neueinwanderung wahrscheinlich machen (z. B. Eutrophierungszeiger, die von anthropogenen Lebensraumveränderungen gefördert werden). Bei Neomyzeten werden Taxa ab der Rangstufe einer Art berücksichtigt (vgl. Kap. 5.5.1). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Methodik 4.2 41 Berücksichtigte Gruppen für die Taxalisten der Neozoen Österreichs GEISER (1998) hat die Zahl der in Österreich vorkommenden Tierarten auf 45.870 geschätzt, davon sind 98,6 % Wirbellose und 81 % Insekten. Nach diesen Zahlen wurden bisher höchstens 50 % der österreichischen Fauna auf Neozoen untersucht. Von den noch unzureichend bearbeiteten Tiergruppen sind in quantitativer Hinsicht vor allem die Hautflügler (Hymenoptera) und die Fliegen (Diptera) zu nennen, die mit jeweils über 10.000 Arten gemeinsam beinahe die Hälfte aller in Österreich vorkommenden Tierarten ausmachen. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Zahl der Neozoen Österreichs verdoppeln wird, da der Anteil von Neozoen an der Gesamtartenzahl für verschiedene Tiergruppen verschieden ist (vgl. Kap. 7.2). Einige Tiergruppen werden in diesem Band nicht näher behandelt, obwohl Neozoen auch aus diesen Gruppen für Österreich bekannt sind (z. B. Kratzer (Acanthocephala), Regenwürmer (terrestrische Oligochaeta), Muschelkrebse (Ostracoda), Milben (Acari), Staubläuse (Psocoptera), Tierläuse (Phthiraptera), Fliegen und Mücken (Diptera)). Bei den angeführten Tiergruppen erscheint eine Berücksichtigung aufgrund des geringen Wissensstandes über Neozoen in Österreich derzeit nicht möglich. Um ein möglichst vollständiges Bild der Neozoen in Österreich zu erhalten, wäre es wichtig, diese Lücken in Zukunft aufzufüllen. Für andere Tiergruppen sind (noch) keine Neozoen in Österreich bekannt, z. B. für die Insektenordnungen der Eintagsfliegen (Ephemeroptera), Steinfliegen (Plecoptera), Köcherfliegen (Trichoptera), Schlammfliegen (Megaloptera), Netzflügler (Planipennia) und Kamelhalsfliegen (Raphidioptera) (Aspöck U., Bauernfeind, Graf, Waringer mündl. Mitt.). Die Auswertung der Daten zur Erstellung der zoologischen Taxalisten wurde im Februar 2002 abgeschlossen, einzelne Nachträge wurden bis Juni 2002 übernommen. 4.3 4.3.1 Taxonomie und Nomenklatur Botanik Die Taxonomie und die Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Gefäßpflanzen richten sich grundsätzlich nach der „Exkursionsflora von Österreich” (ADLER et al. 1994). Taxonomische und nomenklatorische Änderungen der letzten Jahre, die z. T. schon bei GUTERMANN & JUSTIN (1993) und bei NIKLFELD (1999) berücksichtigt sind, wurden übernommen. Bei Arten, die nicht in ADLER et al. (1994) enthalten sind, folgen die Taxonomie und Nomenklatur vor allem folgenden Quellen: TUTIN et al. (1968–1980, 1993), GREUTER et al. (1984–89), WALTERS et al. (1984, 1986), CULLEN et al. (1989, 1995, 1997), ENCKE et al. (1994), KARTESZ (1994), CZEREPANOV (1995), STACE (1997), KENT in CLEMENT & FOSTER (1994), KENT in RYVES et al. (1996) sowie WISSKIRCHEN & HAEUPLER 12 (1998) . Die angegebenen zahlreichen Quellen lassen erahnen, wie schwierig eine einheitliche Taxonomie bzw. Nomenklatur von z. T. exotischen Arten, Zierpflanzen und Gartenflüchtlingen anzugeben ist. Die Taxaliste wurde zuletzt taxonomisch und nomenklatorisch von M. A. Fischer und H. Niklfeld überarbeitet. In diesem Zusammmenhang sei T. Englisch für seine Abfragen in den von ihm erstellten taxonomischen Modulen der Datenbank zur Kartierung der Flora Österreichs herzlich gedankt (ENGLISCH 2001). In der Taxaliste werden wichtige Synonyme an- 12 Diese Werke stellen auch die nomenklatorische und taxonomische Basis für die in Bearbeitung stehende Adventivliste Mitteleuropas dar (NIKLFELD 2000a). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 42 Neobiota in Österreich – Methodik gegeben; dies ist aus zwei Gründen wichtig: Viele, besonders aber ältere Daten laufen unter Namen, die heute – aus taxonomischen oder nomenklatorischen Gründen – nicht mehr akzeptiert werden. Um die Verbindung mit der Originalquelle zu gewährleisten, müssen daher solche Synonyme angegeben werden. Außerdem wird das Auffinden eines Taxons durch die Angabe der heute gebräuchlichen Namen erleichtert. Der nomenklatorische Autor wird in Übereinstimmung mit der Exkursionsflora von Österreich in der Tabelle der Neophyten nicht angeführt (vgl. auch FISCHER 2000). Die deutschen Namen wurden von M. A. Fischer bearbeitet. Es handelt sich hauptsächlich um so genannte Büchernamen, d. h. in der botanischen und gärtnerischen Fachliteratur verwendete, überregionale schriftsprachliche Namen; nur ausnahmsweise sind volkstümliche, mundartliche Namen berücksichtigt (FISCHER 2001, 2002). Sie richten sich im Wesentlichen nach ADLER et al. (1994). Bei Arten, die in diesem Werk fehlen oder keinen deutschen Namen tragen (hauptsächlich mediterrane und kultivierte Arten), wurden die in der gärtnerischen Literatur und in deutschsprachigen (halbpopulären) Werken über die Mediterranflora verwendeten Namen herangezogen, um die Zahl der (gelegentlich doch notwendigen) Neubenennungen möglichst gering zu halten. Folgende Werke wurden verwendet: Für mediterrane Arten: FRITSCH (1922), BAYER et al. (1987), SCHÖNFELDER & SCHÖNFELDER (1994), BÄRTELS (1997), für Mitteleuropa und das übriges Europa: SENGHAS & SEYBOLD (2000), WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998), JÄGER & WERNER (2002). Bei Zier- und (anderen) Nutzpflanzen wurde folgende Gartenliteratur herangezogen: ENCKE (1958–1961), SCHULTZE-MOTEL (1986), MEYER et al. (1987), ENCKE et al. (1994), BRICKELL & BARTHLOTT (1998), ERHARDT et al. (2000), CHEERS (2000). Grundsätzlich ist zu bedenken, dass deutsche Namen aus wissenschaftlicher Sicht nicht notwendig sind. Da jedoch fachsprachliche deutsche Pflanzennamen (die so genannten Büchernamen) in der botanischen Literatur (z. B. in Florenwerken) allgemein verbreitet sind und auch in der gärtnerischen Literatur vielfach verwendet werden, und außerdem viele Benützer des vorliegenden Werkes deutsche Pflanzennamen vermissen würden, wurden sie durchgehend und möglichst konsequent angegeben. Wenn also überhaupt deutsche Namen angegeben werden, erfordern sie ein gewisses Mindestmaß an Sorgfalt, weil sie sonst mehr Verwirrung als Information bringen würden (vgl. FISCHER 2001, 2002). Infolge der wenig weit gediehenen Standardisierung der deutschen Büchernamen (und der somit zahlreich vorhandenen Synonyme) reicht in vielen Fällen ein einziger Name nicht aus. Wenn mehrere gleichermaßen wichtige deutsche Namen existieren, wurden sie alle genannt, wobei auch schlechte (unpassende) Namen mit einbezogen und unter Umständen sogar vor den besseren angeführt wurden, weil sie als Hilfe bei der Identifikation des Taxons dienen können. Wo zwar kein deutscher Name, jedoch ein englischer üblich ist, wurde ausnahmsweise ein solcher genannt. Spontanhybriden erhielten in der Regel keinen deutschen Namen. Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Laubmoose folgen GRIMS et al. (1999), die der Leber- und Hornmoose folgen KOPPERSKI et al. (2000). Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Flechten richten sich nach HAFELLNER & TÜRK (2001). Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Algen orientieren sich an KRAMMER & LANGE-BERTALOT (1986), POPOVSKY & PFIESTER (1990) und SEENAYYA & SUBBA-RAJU (1972). Um die systematische Orientierung bei den Pilzen zu erleichtern, wurden in der Tabelle zusätzlich zu den Familien auch die Klassen und Ordnungen angeführt; deren Taxonomie richtet sich nach HAWKSWORTH et al. (1995). Für die Taxonomie und Nomenklatur der Artnamen der Rostpilze (Uredinales) wurde POELT & ZWETKO (1997), der Erysiphales BRAUN (1995) und der meisten übrigen phytopathogenen Pilze KREISEL & SCHOLLER (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Methodik 43 (1994) herangezogen. Bezüglich der wissenschaftlichen Artnamen der Agaricales, Poriales und Phallales existieren keine aktuellen zusammenfassenden Werke; hier richten sie sich nach aktuellen systematischen Bearbeitungen (Hausknecht mündl. Mitt.). 4.3.2 Zoologie Die Taxonomie und Nomenklatur der einzelnen Tiergruppen richten sich nach verbreiteten Standardwerken, auf die in den Tabellen hingewiesen wird. Zur besseren Verständlichkeit werden in einigen wichtigen Fällen auch neuere taxonomische Erkenntnisse angeführt. Deutsche Namen sind – je nach Tiergruppe – in unterschiedlichem Maße in Verwendung. In den Tabellen wurden nur geläufige deutsche Namen angegeben. 4.4 4.4.1 4.4.1.1 Datengrundlagen Botanik und Mykologie Gefäßpflanzen In den letzten Jahren hat der Stand der botanischen und adventivfloristischen Erforschung Österreichs durch die Veröffentlichung mehrerer wichtiger Florenwerke, Verbreitungsatlanten und zahlreicher Spezialartikel bedeutende Fortschritte gemacht. Da die „Exkursionsflora von Österreich” (ADLER et al. 1994) nicht mehr dem letzten Forschungsstand der Adventivfloristik Österreichs entspricht und da sporadisch auftretende Neophyten in diesem Standardwerk kaum Berücksichtigung fanden, wurde eine umfassende Auswertung weiterführender Quellen notwendig: I. Österreichfloren II. Bundesländerfloren, Verbreitungsatlanten der Bundesländer III. Spezialliteratur zur Floristik, vor allem Adventivfloristik IV. unveröffentlichte Daten V. Herbarien ad I: Zusätzlich zur „Exkursionsflora von Österreich“ (ADLER et al. 1994) wurden der Catalogus Florae Austriae mit seinen Nachträgen (JANCHEN 1956–60, 1963–66) und die bislang vorliegenden Bearbeitungen zur „Kritischen Flora von Österreich“ (FISCHER in Vorber.) ausgewertet. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Angaben der „Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas“ (GUTERMANN & NIKLFELD 1973). Weiters wurde die unpublizierte und ständig aktualisierte Liste der Adventivpflanzen Mitteleuropas von NIKLFELD (2000a), in welcher bereits weiterführende Literaturzitate und nomenklatorische sowie taxonomische Anmerkungen enthalten sind, herangezogen. ad II: Alle aktuellen Bundesländerfloren und -verbreitungsatlanten wurden in unserer Bearbeitung berücksichtigt (FORSTNER & HÜBL 1971; JANCHEN 1977; WITTMANN et al. 1987, 1996; ZIMMERMANN et al. 1989; HARTL et al. 1992; MAURER 1996, 1998; POLATSCHEK 1997, 1999, 2000, 2001a, 2001b). Weiters ausgewertet wurden immer noch relevante ältere Landesfloren (DUFTSCHMID 1870–85; DALLA TORRE & SARNTHEIN 1906, 1909, 1912; MURR 1923). Ebenfalls ausgewertet werden konnten die in Vorbereitung befindliche Flora von Wien (ADLER et al. 2001a, 2001b, 2001c), der aktualisierte Verbreitungsatlas für das Bundesland Salzburg (BOTANISCHES INSTITUT SALZBURG 2001) und – soweit in Manuskriptform vorliegend – der letzte Band der Flora der Steiermark (KAMMERER in MAURER in Vorber.). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Methodik 44 ad III: Es erfolgte eine umfangreiche Auswertung der floristischen Spezialliteratur, mit besonderer Berücksichtigung der neueren Literatur ab etwa 1950. Für den Zeitraum bis zum Beginn der 1950er Jahre finden sich nur wenige zusammenfassende Darstellungen der Adventivflora kleinerer Gebiete (z. B. Graz: HAMBURGER 1948; Villach: PEHR 1932, 1938), die ebenfalls ausgewertet wurden. In der Datenauswertung nur zu einem geringen Teil berücksichtigt werden konnten vegetationskundliche Bearbeitungen, die gelegentlich Angaben zu seltenen Neophyten enthalten können. Nicht vollständig ausgewertet wurden Lokalfloren. Die Daten vieler Lokalfloren sind aber in den Datenbestand der Floristischen Kartierung Österreichs übernommen worden und sind somit erfasst. ad IV: Ergänzende unveröffentlichte Daten sind in die Taxaliste eingeflossen. Es sind dies vor allem die am Botanischen Institut der Universität Wien aufliegenden Daten der floristischen Kartierung Österreichs. Deren Datenbestand konnte bis zum Erhebungsjahr 1987 ausgewertet werden. Weiters wurden uns zahlreiche ergänzende Angaben von Kolleginnen und Kollegen übermittelt (siehe Danksagung). Wichtige Daten aus unveröffentlichten Studien (z. B. DRESCHER & MAGNES 2001) sowie Daten aus Datenbanken (Zobodat des Biologiezentrums Linz, Biodat des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten und des Landesmuseums Klagenfurt, Fundortdatenbank G. Brandstätter) konnten ausgewertet werden. ad V: Eine umfangreiche Auswertung der großen österreichischen Herbarien würde sicherlich weitere wichtige Ergänzungen bringen. Aufgrund der großen Sammlungsbestände wäre dies jedoch äußerst zeitaufwendig und war daher nicht durchführbar. Einzelne Angaben aus Herbarbeständen des Biologiezentrums Linz (LI) und mehrerer Privatherbarien (Teile der Herbarien Barta, Melzer) konnten aufgearbeitet werden. Allerdings sind im Rahmen einzelner Bundesländerfloren und floristischer Publikationen die Bestände der Herbarien teilweise mit einbezogen worden (z. B. LONSING 1977, 1981; HARTL et al. 1992; POLATSCHEK 1997, 1999, 2000, 2001a, 2001b; SCHNEEWEISS 2000). 4.4.1.2 Moose Für die Moose stellt der neu erschienene Katalog der Laubmoose Österreichs (GRIMS et al. 1999) die zentrale publizierte Referenzquelle dar. Ergänzend dazu wurde die adventivfloristische Spezialliteratur zu neophytischen Moosen in Österreich ausgewertet (HOHENWALLNER 1999; ZECHMEISTER et al. 2002a, 2002b). Ergänzende unpublizierte Angaben und zusammenfassende Arbeiten aus Deutschland wurden ebenfalls berücksichtigt (FRAHM 1972, 1999; PHILLIPI 1976). 4.4.1.3 Flechten Für die Flechten wurde die mitteleuropäische Literatur zum Thema neophytische Flechten ausgewertet (WIRTH 1976; BERGER et al. 1998; POELT & TÜRK 1994; HAFELLNER & TÜRK 2001 etc.). 4.4.1.4 Algen Die Literaturauswertung konzentriert sich auf bereits lange untersuchte Gebiete Österreichs. Ausgewertet und kritisch interpretiert wurden alte und neuere Arbeiten über den Neusiedler See (GRUNOW 1860, 1862, 1863; PANTOCSEK 1912; KUSEL-FETZMANN 1973, 1978, 1979) und die Alte Donau in Wien (DOKULIL & MAYER 1996). Weiters wurde die Literatur über vom Menschen stark geprägte Gewässer und ergänzende unpublizierte Angaben berücksichtigt (GÄTZ & SCHAGERL 1990). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Methodik 4.4.1.5 45 Pilze Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind die Datengrundlagen für die Neomyzetenproblematik in Österreich ausgesprochen lückenhaft. Wir sind uns deshalb bewusst, dass die vorliegende Arbeit nur eine grobe Zusammenfassung des sicher unvollständigen Wissensstandes sein kann. Es wurden Daten zu Neomyzeten aus allen Pilzgruppen (Oomyzeten, Chytridiomyzeten, Zygomyzeten, Askomyzeten, Deuteromyzeten und Basidiomyzeten) erhoben. Zusammenfassende Literatur ist praktisch nicht vorhanden; eine Ausnahme bilden POELT & ZWETKO (1997) für die Rostpilze. Daneben existiert eine Reihe von sowohl mykofloristischen als auch phytopathologischen Einzelarbeiten, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit ausgewertet wurden (siehe die Tabelle in Abschnitt 5.5.6). Bei den phytoparasitischen Pilzen waren die Arbeiten von KREISEL & SCHOLLER (1994) und von SCHOLLER (1999) eine wichtige Grundlage für die Einstufung als Neomyzeten. Beide Arbeiten befassen sich mit der Situation in Deutschland und sind gut auf Österreich übertragbar. Der Großteil der Daten der vorliegenden Arbeit (vor allem die Angaben zur Bundesländerverbreitung) beruht auf nicht publizierten persönlichen Beobachtungen und zu einem geringen Teil auch auf Herbarauswertungen. Für die Großpilze (Agaricales, Phallales, Poriales) wurden in erster Linie Kartierungsdaten der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft (ÖMG) verwendet. Die Verbreitungsangaben sind mit Sicherheit unvollständig: Einerseits sind große Teile Österreichs in Bezug auf ihre Mykoflora nach wie vor kaum untersucht, andererseits konnten aufgrund des beschränkten Zeitrahmens Herbarien nur sehr eingeschränkt ausgewertet werden. 4.4.2 Zoologie Als Grundlage zur Erstellung der Taxalisten wurden umfangreiche Literaturrecherchen in zoologischen Zeitschriften, Einzelwerken, Publikationsreihen (z. B. Catalogus Faunae Austriae) und Datenbanken (z. B. Zoological Record) durchgeführt. Soweit möglich, wurden auch unveröffentlichte Daten einbezogen. Der Großteil der zusammengestellten Informationen basiert auf dem Wissen der Spezialisten, deren faunistische Kenntnisse „ihrer“ Tiergruppe vielfach in mühevoller und oft unbezahlter Weise zustande gekommen sind. Der Kenntnisstand der Neozoen ist bei vielen Tiergruppen schlecht. Hauptgrund dafür ist die in den letzten Jahrzehnten erfolgte Vernachlässigung der Förderung faunistischer Grundlagenforschung. Großer Dank gebührt daher allen Kollegen, die bereit waren, die erstellten Artenlisten zu überprüfen und zu ergänzen bzw. bei verschiedentlichen Anfragen hilfsbereit Auskunft zu erteilen (vgl. Kap. 8). Anmerkung: Das Literaturverzeichnis der allgemeinen Kapitel 1 bis 4 ist im Kapitel 9 zu finden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 46 5 PFLANZEN UND PILZE 5.1 Gefäßpflanzen J. Walter, F. Essl, H. Niklfeld & M. A. Fischer13 unter Mitarbeit von Ch. Eichberger, Th. Englisch, F. Grims, M. Hohla, H. Melzer, P. Pilsl und O. Stöhr 5.1.1 Überblick Die Gefäßpflanzen stellen den mit Abstand am besten erforschten Teil der österreichischen Flora dar und weisen zudem eine große Anzahl von Neophyten auf. Daher nehmen sie in der Bearbeitung der Neophyten Österreichs eine dominierende Rolle ein. Die Darstellung der Taxaliste der Neophyten erfolgt in Form einer Tabelle, in der weiterführende Angaben zur Systematik, Verbreitung, naturschutzfachlichen Bedeutung, zum Lebensraum, zur Spezialliteratur etc. angegeben werden (Kap. 5.1.6). Detaillierte Beschreibungen ausgewählter neophytischer Gefäßpflanzenarten finden sich in ESSL & WALTER (2002). In der Tabelle werden auch fragliche Neophyten angeführt. Die Abgrenzung von Archäo- und Neophyten wurde wie folgt durchgeführt: Nicht indigene Arten, die nachweislich schon deutlich vor 1492 in Österreich kultiviert wurden, wurden nur dann berücksichtigt, wenn es sich um heute unbeständig verwildernde Sippen handelt (z. B. Triticum monococcum, T. aestivum, Hordeum distichon, Hordeum vulgare, Pisum sativum, Vicia faba). Bei diesen Sippen sind unbeständige Verwilderungen auch vor 1492 denkbar. Dennoch erscheint eine Aufnahme in die Taxaliste gerechtfertigt, da die unbeständigen Verwilderungen dieser Sippen auf permanenten anthropogenen Diasporennachschub angewiesen sind. In manchen Fällen ist die Abgrenzung zwischen Ansalbung und Verwilderung problematisch. Dies gilt besonders für einige Arten des Thermenabflusses in Warmbad Villach und für einige Arten der Verpflanzungsversuche von F. Netzer in Vorarlberg (POLATSCHEK 1988) (vgl. Kap. 5.1.4). Besonders darauf hinzuweisen ist, dass besonders bei alten Angaben seltener Adventivarten auch mit Fehlbestimmungen zu rechnen ist. Diese liessen sich heute jedoch nur mehr beim Vorliegen von Herbarmaterial aufwändig eliminieren. 5.1.2 Tabellenaufbau Die Taxaliste der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs ist tabellarisch aufgebaut. Zum besseren Verständnis soll die Bedeutung der einzelnen Spalten erläutert werden: Familie: wissenschaftlicher Familienname Fragliche Neophyten: In dieser Spalte sind Arten, deren Beurteilung als Neophyten unsicher ist, gekennzeichnet (vgl. Kap. 5.1.1). Das Kürzel „neo.?” betrifft kritische Sippen bezüglich der Abgrenzung Archäophyten/Neophyten (vor oder nach 1492 nach Österreich gelangt?), das Kürzel „heim.?” bezeichnet eventuell einheimische Sippen, das Kürzel „kult.?” 13 Mag. J. Walter, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, A-1030 Wien, johannes.walter@univie.ac.at; Mag. F. Essl, Umweltdachverband, Alser Straße 21/5, 1080 Wien, franz.essl@umweltdachverband.at; Univ.-Prof. Dr. H. Niklfeld, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Areal- und Vegetationskunde, Rennweg 14, A-1030 Wien, harald.niklfeld@univie.ac.at; Univ.-Prof. Dr. M. A. Fischer, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, A-1030 Wien, manfred.a.fischer@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 47 14 betrifft kritische Sippen bezüglich der Abgrenzung Anpflanzung bzw. Ansalbung – Verwilderung und das Kürzel „krit.!“ betrifft taxonomisch kritische (= problematische) Arten. Deutscher Name: Angabe des deutschen Namens (vgl. Kap. 4.3.1). Bei Spontanhybriden wird auf die Angabe des deutschen Namens in der Regel verzichtet. Wissenschaftlicher Name: Angabe des taxonomisch und nomenklatorisch akzeptierten Namens (vgl. Kap. 4.3.1). In Kap. 5.1.3 in einer Anmerkung diskutierte Taxa sind in der Tabelle durch ein dem wissenschaftlichen Namen nachgestelltes „§“ gekennzeichnet. Synonyme: Angabe wichtiger Synonyme, um das Auffinden und die Identifikation von Taxa zu erleichtern. In wichtigen Fällen werden falsche Schreibweisen und ungültige Namen in Klammer unter Anführungszeichen angegeben („...“). Eine Synonymieliste (Kap. 5.1.5) soll das rasche Auffinden bei Änderung des Gattungsnamens oder der Gattungszuordnung erleichtern. Herkunftsgebiet: Angabe des ursprünglichen Verbreitungsgebiets (vor allem nach TUTIN et al. 1964, 1968–80, 1993; ADLER et al. 1994; ENCKE et al. 1994). Verbreitung in Österreich: Angabe des Vorkommens in den Bundesländern Österreichs (B, W, N, O, St, K, S, T, V). Bei Vorkommen in acht Bundesländern wurde dies mit „fehlt in ...“, bei Vorkommen in allen Bundesländern wurde dies mit „alle BL“ wiedergegeben. Bei seltenen Arten wurden die genauen Vorkommen in den jeweiligen Bundesländern in runden Klammern (...) beigestellt. Mit der Angabe von „ob in allen BL?“ oder „ob auch andere BL?“ wird auf vermutlich weiter verbreitete Sippen hingewiesen. Fragliche Angaben sind durch ein beigestelltes Fragezeichen gekennzeichnet. Unveröffentlichte mündliche und schriftliche Angaben sind dann mit einem Stern (*) gekennzeichnet, wenn sie einen Neufund für ein Bundesland darstellen oder wenn der genaue Fundort angeführt wird. Status: Angabe des Status in den Kategorien „unbeständig” und „etabliert“. Zur Kennzeichnung von nur an einem bis wenigen Fundorten etablierten Arten wurde eine weitere Differenzierung vorgenommen. Bei diesen „lokal etablierten” Arten wurde in der Spalte „etabliert” das Symbol in Klammer gesetzt (x). So lassen sich diese Arten von den großräumig etablierten Arten unterscheiden. Lebensraum: Angabe der bevorzugten Lebensräume der Art in Österreich. Diese wurden der Literatur entnommen und von den Bearbeitern ergänzt. Bei seltenen Arten, bei denen keine Angaben zu den in Österreich besiedelten Lebensräumen vorliegen, wurde dieser Sachverhalt mit dem Ausdruck „unbekannt“ wiedergegeben. Art der Ausbreitung: Untergliedert in „Verwilderung“, „Einschleppung“ und „unklar“. Die letztgenannte Kategorie wurde beim Fehlen von Informationen bezüglich der Importrouten angegeben. Ein beigestelltes Fragezeichen (x?) signalisiert eine unsichere Zuordnung. Beim Vorliegen mehrerer Importwege wurde der bedeutendere angekreuzt. Naturschutzfachliche Beurteilung: Naturschutzfachliche Beurteilung der Beeinflussung von Ökosystemen (Biotope und Biozönosen) in Österreich. Untergliedert in „bisher ohne Auswirkungen“, „potenziell invasiv“ und „invasiv“. Als invasiv wurden Neophyten naturnaher Lebensräume und Taxa, die häufig mit indigenen Taxa hybridisieren, eingestuft. Als potenziell invasiv wurden Taxa eingestuft, die sich derzeit stark ausbreiten und die voraussichtlich in naher Zukunft eines der genannten Kriterien erfüllen werden (vgl. Kap. 2.3.4). Negative wirtschaftliche Bedeutung (Neg. wirt. Bed.): Taxa mit deutlichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen (vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, gesundheitlich problematische Arten) wurden hier zugeordnet. Bei weniger bedeutenden Schäden, wird das Kreuz in Klammer gesetzt. Diese gesonderte Spalte dient zur klaren Trennung zwischen naturschutzfachlicher und ökonomischer Relevanz. 14 Als Ansalbung wird das bewusste Ausbringen von Pflanzen oder Diasporen in die freie Natur ohne land- bzw. forstwirtschaftliches Motiv verstanden (ADLER et al. 1994; WAGENITZ 2000). Sofern sich diese Arten nicht selbsttätig reproduzieren, sind sie nicht als Neophyten zu werten. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 48 Anmerkungen: Kurze Ergänzungen bezüglich Taxonomie, Ausbreitung, Vorkommen, Art der Einbringung u. ä. Ausführlichere Anmerkungen werden im Kap. 5.1.3 angeführt, die betreffenden Arten sind durch ein dem wissenschaftlichen Namen nachgestelltes „§“ markiert. Zitate: In dieser Spalte wird die spezielle floristische Literatur zu den jeweiligen Arten angeführt, aus der die Fundort- und Verbreitungsangaben stammen. Auch unpublizierte schriftliche und mündliche Mitteilungen werden hier angeführt. 5.1.3 Anmerkungen zur Taxaliste Die meisten der folgenden Anmerkungen beziehen sich auf taxonomisch – oftmals bezüglich der Sippenabgrenzung – kritische Taxa. Weiters werden problematische Statuseinstufungen und fragliche Fundortangaben diskutiert. In der Tabelle verweist das nach dem wissenschaftlichen Namen gesetzte Symbol „§“ auf das Vorliegen einer Anmerkung. Alchemilla cymatophylla: Die Begleitumstände der erst kürzlich gefundenen Vorkommen in Oberösterreich lassen eine Einschleppung (eingesäte Straßenböschungen, Grims schriftl. Mitt.) wahrscheinlich erscheinen. In HEGI (1990) und ADLER et al. (1994) werden die österreichischen Vorkommen noch als autochthon angesehen. Allium cepa var. ascolonum: Die Schalotte wird neuerdings taxonomisch nur mehr als Sortengruppe von A. cepa eingestuft und taxonomisch nicht mehr höher bewertet (vgl. LAMBINON et al. 1992). Amaranthus blitum subsp. emarginatus: Diese in Mitteleuropa erst seit jüngerer Zeit mehrfach beobachtete und z. T. eingebürgerte Sippe hat ihre Heimat in den tropischen Gebieten Südostasiens und Südamerikas. In Mitteleuropa sind die Pflanzen meist gut von A. blitum s. str. zu unterscheiden (HÜGIN 1987). In den tropischen Gebieten ergeben sich allerdings größere Probleme einer klaren Abtrennung (Wisskirchen unpubl.). Ob diese Art sogar wie A. blitum s. str. als Archäophyt zu bewerten ist, kann hier noch nicht ausreichend geklärt werden. Ältere Funde scheinen jedoch von subsp. emarginatus kaum vorzuliegen. In Österreich wurde bisher nur die var. pseudogracilis nachgewiesen (WALTER & DOBE 2002). Amaranthus bouchonii: Vorerst wird in der Liste der Artrang dieser Sippe beibehalten. Es existieren jedoch intermediäre Morphotypen zwischen A. powellii und A. bouchonii, so dass WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) die Einstufung als Art ablehnen. Amaranthus cruentus x retroflexus: Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch überprüft werden. Amaranthus hypochondriacus: Es handelt sich um eine taxonomisch schwierige, kritische Kultursippe, deren Abgrenzung als Art gegen A. powellii und A. cruentus umstritten ist. Amaranthus quitensis x tuberculatus: Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch überprüft werden. Amelanchier spicata: JANCHEN (1977) gibt für Österreich Amelanchier canadensis (= A. lamarckii) als verwildernd an. Nach neueren Erkenntnissen (vgl. CLEMENT & FOSTER 1994) gehören die Verwilderungen in Europa jedoch meist zu Amelanchier spicata. Angelica archangelica: Nach neuerer Auffassung (vgl. JACKOWIAK & GRABHERR 1990) ist die Zuordnung der österreichischen Vorkommen zu subsp. archangelica oder subsp. litoralis derzeit nicht sinnvoll möglich (vgl. ROTHMALER 2002). Asplenium ceterach: Entgegen der früheren Auffassung werden die Vorkommen des Milzfarns in Österreich heute als neophytisch gewertet (FISCHER & NIKLFELD 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 49 Aster sibiricus: Die Angabe der Art für Salzburg in JANCHEN (1956–60) geht auf LEEDER & REITER (1958) zurück. Dort wird die Art als kultiviert angeführt. Daher wurde diese Angabe nicht in die Tabelle übernommen. Aster x versicolor: Die Angabe dieser taxonomisch kritischen Sippe für Salzburg in JANCHEN (1956–60) geht auf LEEDER & REITER (1958) zurück. Dort wird die Art als kultiviert angeführt. Daher wurde diese Angabe nicht in die Tabelle übernommen. Avena brevis: Die Zugehörigkeit zu diesem Taxon ist bei dem einzigen österreichischen Nachweis unsicher. Avena sterilis: Bisher liegen aus Österreich meist nur Meldungen für subsp. ludoviciana vor. Allerdings gibt CONERT (1998) die Angabe aus Graz von MELZER (1954) mit subsp. sterilis an. Es wird somit hier auf eine klare Trennung der Verbreitung beider Unterarten verzichtet. Avena strigosa: Sämtliche unter A. nuda publizierte Angaben aus Österreich sind hier zuzuordnen. Teilweise wurde dieser Artname jedoch im weiten Sinne verwendet (unter Einbeziehung von A. strigosa und A. brevis). Eine A. nuda s. str. kommt auch nach CONERT (1998) in Österreich nicht vor. Barbarea verna: Nach JANCHEN (1963–66) dürften die alten Angaben für Nieder- und Oberösterreich irrtümlich sein und wurden daher nur mit Vorbehalt in die Tabelle aufgenommen. Bassia scoparia: In ADLER et al. (1994) und HARTL et al. (1992) wird nur die Art angegeben. Obwohl zumindest in Mitteleuropa die Trennung in Wild- (B. scoparia subsp. densiflora) und Kultursippe (B. scoparia subsp. scoparia, hier vor allem die var. trichophylla) in den meisten Fällen möglich ist, so scheint jedoch eine Abgrenzung zwischen beiden im gesamten Areal (besonders Zentralasien) nicht mehr klar möglich. Besonders die Wildtypen Asiens sind sehr variabel. Auf eine dritte Sippe (subsp. indica) wäre zu achten. Bidens frondosa: Der taxonomische Wert der durch die vorwärts gerichteten Borsten von der Nominatsippe unterschiedenen Varietät Bidens frondosa var. anomala wäre zu überprüfen (vgl. KEIL 1995). Diese bislang kaum beachtete Sippe wurde erst in jüngster Zeit in Ober- und Niederösterreich festgestellt (HOHLA et al. 2001; MELZER & BARTA 2001). Bromus carinatus: Zu überprüfen wären besonders die älteren Angaben hinsichtlich eventueller Verwechslungen mit B. willdenowii. Bromus secalinus subsp. decipiens: Der taxonomische Wert dieser von BOMBLE & SCHOLZ (1999) neuerdings unterschiedenen Sippe wäre zu überprüfen. Die subsp. secalinus ist heimisch oder zumindest archäophytisch. Bunias erucago: Nach HAYEK (1908) könnte das Vorkommen in der Steiermark als archäophytisch gewertet werden. Bupleurum fontanesii: Ob es sich bei dem Innsbrucker Fund tatsächlich um diese in DALLA TORRE & SARNTHEIN (1909) angegebene Art handelt, ist fraglich und sollte überprüft werden. Buxus sempervirens: Auch die eingebürgerten Vorkommen des Buchsbaumes in den Nördlichen Kalkalpen Salzburgs und besonders Oberösterreichs sind wohl ebenfalls neophytisch ESSL (2002). Calystegia silvatica: Das in JANCHEN (1956–60) angegebene Vorkommen ist fraglich. Möglicherweise liegt eine Fehlbestimmung vor. Diese Art wurde in WITTMANN et al. (1987, 1996) für Salzburg nicht mehr berücksichtigt. Capsella rubella: Vermutlich liegen z. T. Fehlbestimmungen vor. Die Fundangaben sollten daher überprüft werden. Carpobrotus acinaciformis: Nach CLEMENT & FOSTER (1994) beziehen sich die meisten europäischen Angaben dieser Art auf Carpobrotus edulis. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 50 Centaurea nigra: Die Angaben in JANCHEN (1956–60) der subsp. debeauxii und subsp. nemoralis (vergleiche GUTERMANN & NIKLFELD 1973) werden hier nicht unterschieden, da sie uns problematisch erscheinen. Chenopodium album x berlandieri (subsp. zschackei): Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch überprüft werden. Chenopodium probstii: Die Artumgrenzung dieser zum C. album agg. gehörenden Sippe ist taxonomisch noch nicht befriedigend geklärt. Citrus aurantium s. l.: Die von FORSTNER & HÜBL (1971) als Citrus aurantium publizierten Funde aus Wien werden heute als zwei Arten (C. sinensis und C. aurantium) gewertet. In Österreich werden selten Jungpflanzen beobachtet, die im Freien bei uns nicht überwintern können. Conyza sumatrensis s. l.: Die Angabe von Conyza bonariensis (MELZER 1954) wird von MELZER (1996a: 86f.) auf Conyza sumatrensis korrigiert. Corispermum leptopterum: Die alte Angabe von Corispermum hyssopifolium für Tirol ist wie die meisten mitteleuropäischen Angaben dieser Art hierher zu stellen. Nach RECHINGER (1979) scheint C. hyssopifolium in Mitteleuropa noch nicht gefunden worden zu sein. Cornus alba s. propr. non auct.: Die Art wird oft mit C. sericea verwechselt. Die Fundortangaben sind daher nochmals kritisch auf ihre taxonomische Zugehörigkeit zu überprüfen. WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) fassen beide Sippen unter C. sericea zusammen. Cornus sanguinea subsp. australis: Außerdem (und häufiger) wird die Hybride Cornus sanguinea australis x sanguinea (= C. sanguinea subsp. hungarica) für Österreich angegeben, deren Vorkommen jedoch als vermutlich einheimisch zu beurteilen ist (SLAVIK 1997). Cornus sericea: Vgl. Anmerkung bei C. alba. Cotoneaster lucidus: Die Angabe eines auf Melzer zurückgehenden Fundes von „Cotoneaster acutiflorus“ bei Baden in Niederösterreich (KUTZELNIGG 1994) ist nicht zuordenbar. Es kommen Cotoneaster lucidus (= Cotoneaster acutiflorus Lindley) und der ostasiatische Cotoneaster acutiflorus Turcz. in Frage. Crocus banaticus: Im Schlosspark Rotenturm (Burgenland) kommen sowohl Crocus banaticus Gay als auch Crocus heuffelianus (= C. banaticus Heuffel) verwildert vor (Dietrich schriftl. Mitt.). Crocus flavus: Die Angaben dieser Art sollten überprüft werden. Meist wird eine triploide Kulturhybride („Golden Yellow“) kultiviert (Dietrich schriftl. Mitt.). Crocus heuffelianus: Siehe Anmerkung bei Crocus banaticus. Crocus ligusticus: Die Angabe aus dem Wiener Botanischen Garten (FORSTNER & HÜBL 1971) beruht vermutlich auf einer Verwechslung mit einer anderen Crocus-Art (Dietrich schriftl. Mitt.) und sollte überprüft werden. Cucumis melo: Die Samen der Zuckermelone keimen meist im ersten Jahr nach der Ausbringung gelegentlich im Kompost oder auf Deponien. Die Pflanzen erzeugen bei uns meist keine reifen Samen. Cucumis sativus: Siehe Anmerkung bei Cucumis melo. Cucurbita ficifolia, C. foetidissima, C. maxima, C. pepo: Siehe Anmerkung bei Cucumis melo. Cyperus glomeratus: Die auf einen Fund Murrs zurückgehende Angabe für Tirol in JANCHEN (1956–60) wurde schon von DALLA TORRE & SARNTHEIN (1906) korrigiert. Vermutlich liegt eine Verwechslung mit dem am gleichen Fundort nachgewiesenen Cyperus lupulinus subsp. macilentus vor. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 51 Cyperus longus: Als Gartenpflanze wird in Österreich meist Cyperus longus subsp. badius kultiviert, so dass sich einige der Verwilderungen vielleicht nicht auf die Nominatunterart, sondern auf diese Sippe beziehen (Dietrich schriftl. Mitt., vgl. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Datura innoxia: MELZER & BARTA (2001) korrigieren die bisherigen Angaben von Österreich des D. „metel“ auf diese Art, allerdings als D. „inoxia“. Auch für Italien und vermutlich andere Länder gilt diese Bestimmungskorrektur weitgehend. D. innoxia wird seit neuerer Zeit (auch in Österreich?) vermehrt kultiviert, so dass auf Schuttplätzen und anderen Ruderalstellen zukünftig häufiger mit dieser Stechapfelart gerechnet werden kann. Hierbei ist allerdings auf die Abgrenzung zur ähnlichen und ebenfalls gerne kultivierten D. wrightii zu achten (Dietrich schriftl. Mitt.). Delphinium x cultorum: Aus dieser Gattung sind mehrere Sippen in Kultur. In Österreich sind dies vor allem „Elatum-Hybriden“ und „Bella-donna-Hybriden“, die jedoch nicht klar zu trennen sind (Dietrich schriftl. Mitt.). Eine genauere Angabe ist daher nicht möglich. Digitalis purpurea: Die nach heutiger Auffassung ebenfalls neophytischen Vorkommen in Niederösterreich und Oberösterreich wurden früher als indigen interpretiert. Echinochloa frumentacea: Diese Sippe ist ein Kulturabkömmling von E. colonum. Sie wurde oft mit E. esculenta verwechselt (SCHOLZ 1995). Die Angaben sollten daher taxonomisch überprüft werden. Elodea callitrichoides: Die Angabe dieser Art aus dem Tullner Feld sollte nochmals überprüft werden. Elodea nuttallii: Die Unterscheidung dieser Art von E. canadensis ist nach den in den gängigen Bestimmungswerken angegebenen Differerentialmerkmalen nur mit Vorbehalt möglich (Kum schriftl. Mitt.). Die für Ostösterreich angegebenen Funde sollten daher nochmals überprüft werden. Eragrostis mexicana: Diese Sippe bildet mit E. neomexicana und E. virescens eine taxonomisch kritische Gruppe. Die Bewertung als eigene Art ist vielleicht zu hoch (RYVES et al. 1996). Erysimum prerofskianum: Es ist noch nicht endgültig geklärt, ob die Angabe von Erysimum prerofskianum nicht zu Erysimum x allionii zu stellen ist. Euphorbia segetalis: Für Österreich liegen nur sehr alte, unüberprüfte und zweifelhafte Angaben vor. Fallopia baldschuanica s. l.: Nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) handelt es sich um eine variable Art, in die die bekannte F. aubertii zu inkludieren ist. Festuca arundinacea subsp. uechtritziana: Die Bewertung dieser Sippe als Unterart ist nach MELZER (1992) vermutlich zu hoch. Forsythia x intermedia: Auf Verwilderungen dieser oft gepflanzten Kulturhybride ist in Österreich bislang wenig geachtet worden. Fragaria virginiana: Nach RUTTNER (1955) ist unklar, ob es sich bei der Angabe aus Linz um eine Hybride von Fragaria virginiana handelt. Galinsoga ciliata x parviflora: Die Angabe dieser Hybride sollte taxonomisch überprüft werden. Geranium bohemicum: Die Angabe aus Niederösterreich (bei Litschau, JANCHEN 1956–60) ist irrtümlich. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 52 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Gladiolus communis s. l.: Angaben von „Gladiolus communis“ beziehen sich möglicherweise auf die gärtnerisch kultivierte triploide Hybride Gladiolus x byzantinus (Dietrich schriftl. Mitt.). Gypsophila acutifolia: Bei den Angaben aus Österreich liegen vermutlich Verwechslungen mit G. scorzonerifolia vor. Ob G. acutifolia in Österreich wirklich vorkommt, wäre noch zu überprüfen. Hypericum pulchrum: Aufgrund der Angaben von STÖHR (1999) erscheint ein autochthones Vorkommen in Oberösterreich (Kobernaußerwald) möglich. Iris germanica: Von dieser in Mitteleuropa als Archäophyt geltenden Art (LOHMEYER & SUKOPP 1992) sind in Österreich keine mutmaßlich bis ins Mittelalter zurückreichenden Verwilderungen bekannt. Iris sambucina: Ob die Angaben von Iris flavescens als Albinos hierher oder zu Iris variegata gehören, ist unsicher (Dietrich schriftl. Mitt.). Kerria japonica: Der Status des Vorkommens in Vorarlberg ist nicht eindeutig, vielleicht war die Art nur gepflanzt. Das Vorkommen wird von JANCHEN (1956–60) als „halbverwildert“ eingestuft. Lilium lancifolium s. l.: Die niederösterreichische Angabe bezieht sich nach Auskunft von G. Dietrich auf Lilium lancifolium s. str. (= Lilium tigrinum var. splendens). Bei den übrigen Angaben bleibt offen, ob es sich um diese Art oder um Tigrinum-Hybriden handelt. Lupinus luteus: Bei DRESCHER & MAGNES (2001) wird für den Fund in den Donauauen östlich von Wien eine Verwilderung nicht definitiv ausgesprochen. So bleibt der Verdacht auf eine reine Ansalbung durch Aussäen. Mahonia aquifolium: Nach ROTHMALER (2002) sind die meisten in Deutschland verwilderten Pflanzen Hybriden mit den ebenfalls nordamerikanischen Arten Mahonia repens und M. pinnata. In Österreich dürfte die Situation ähnlich sein, Untersuchungen fehlen aber. Medicago sativa: Unter diesem Namen werden hier – in Übereinstimmung mit den älteren Autoren und auch mit JANCHEN (1956–60) – die kultivierten Luzernen zusammengefasst. Medicago x varia: Hierher stellen wir die eindeutig als Hybriden zwischen M. sativa und M. falcata erkennbaren Pflanzen mit deutlich intermediärer Merkmalsausprägung. Miscanthus sinensis: Nach MELZER (1994a) sind die Angaben aus Kärnten zu Miscanthus sacchariflorus zu stellen. Muscari botryoides: Die Vorkommen in Vorarlberg und Kärnten sind vielleicht einheimisch (MURR 1923; ADLER et al. 1994). Nepeta cataria: Der Einführungszeitpunkt von Nepeta cataria in Österreich ist umstritten. Die Art wird in ADLER et al. (1994) als Archäophyt, in NIKLFELD (1999) als fraglicher Neophyt geführt. Wir schließen uns vorläufig der Meinung von NIKLFELD (1999) an. Panicum miliaceum: Innerhalb von P. miliaceum werden die Unterarten teilweise erst seit einigen Jahren unterschieden (SCHOLZ & MIKOLAS 1991), so dass deren Verbreitungsangaben vermutlich unvollständig sind. Papaver orientale agg.: Es handelt sich um eine taxonomisch problematische Gruppe. Hierher sind auch die Angaben von P. bracteatum zu stellen. Parthenocissus inserta: Die zahlreichen Angaben über Verwilderungen von Parthenocissus quinquefolia in Österreich dürften alle zu P. inserta zu stellen sein. Phalaris arundinacea var. picta: Diese Varietät umfasst Sorten mit weiß gestreiften Blättern, die gerne als Zierpflanzen gezogen werden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 53 Phoenix dactylifera: In Österreich nur selten beobachtet, und zwar Jungpflanzen, die im Freien nicht überwintern können. Phyllostachys cf. nigra: Der Status des Vorkommens in den Donauauen östlich von Wien ist nicht eindeutig, vielleicht handelt es sich nur um eine Ansalbung ohne Verwilderungstendenz (DRESCHER & MAGNES 2001). Picris hieracioides subsp. spinulosa: Die Taxonomie dieser Sippe ist noch unzureichend geklärt. Pimpinella peregrina: Diese Art ist oft in Begrünungssaatgut (z. B. „Landschaftsrasen mit Blumen und Kräutern“ der Fa. Austrosaat) enthalten. Sie wird daher seit etwa 10 Jahren vielerorts eingebracht, aber oft übersehen (FISCHER & NIKLFELD 2001). Plagiobothrys sp.: Eine genauere Bestimmung steht bislang noch aus (HARTL et al. 1992). Platanus x hispanica: Die Hybridnatur wird z. B. von LAMBINON et al. (1992) als unsicher angesehen. Polygonum arenarium: Die Angaben für Österreich gehen vermutlich nur auf Verwechslungen mit P. patulum oder P. bellardii zurück. Portulaca oleracea: Die Angaben über die Unterarten basieren vor allem auf Herbarrevisionen und eigenen Aufsammlungen (Walter unpubl.), da noch kaum Fundangaben in der Literatur vorhanden sind. Es handelt sich um einen polyploiden Komplex von (di-), tetra- und hexaploiden Unterarten. Der Status der Unterarten in Österreich ist aufgrund der erst vor kurzem erfolgten taxonomischen Änderungen teilweise ungeklärt. Raphanus sativus: Bei einigen Angaben aus Österreich liegen auch Zuordnungen zu einer der Unterarten von Raphanus sativus vor. Auf die Angabe dieser Unterarten wird verzichtet. Rhododendron luteum: Nach ADLER et al. (1994) ist auch das Vorkommen in Kärnten kaum ursprünglich. Ribes aureum s. l.: Die meisten Angaben von Ribes aureum s. l. beziehen sich vermutlich auf R. odoratum (vgl. HEJNY & KRIA 1992). Salvinia natans: Als Aquarienpflanze wird meist Salvinia x molesta unter dem Namen S. natans gehandelt. Die österreichischen Angaben von S. natans sollten daher taxonomisch überprüft werden (Dietrich schriftl. Mitt.). Saxifraga x geum: Die taxonomische Zuordnung mehrerer für Österreich angegebener Vorkommen ist unklar. Ein Teil der Funde könnte sich auf S. hirsuta oder S. umbrosa beziehen. Saxifraga hirsuta: Vgl. Anmerkung bei Saxifraga x geum. Saxifraga umbrosa: Diese Sippe war in Österreich bis vor kurzem nicht zweifelsfrei bekannt (vgl. ADLER et al. 1994). Mehrere Vorkommen in Oberösterreich sind jedoch vermutlich zu S. umbrosa zu stellen (WEINMEISTER 1949; Essl unpubl.). Allerdings ist noch zu prüfen, ob nicht ein Teil der Angaben zu der häufig unter diesem Namen gärtnerisch kultivierten Saxifraga x urbicum (S. spathularis x umbrosa) zu stellen ist (vgl. HEGI 1995; KÖHLLEIN 1995). Sedum thartii: Ob und in welchen Teilen Österreichs die Art heimisch ist, bedarf weitergehender Untersuchungen. Shinnersia rivularis: Der ursprünglich von LEUTE (2000) als Cotula sp. publizierte Fund wurde von MELZER & BARTA (2001) auf Shinnersia sp. revidiert. Als einzige Art der Gattung wird in Mitteleuropa Shinnersia rivularis kultiviert, zu der nach Bestimmung von G. Dietrich (schriftl. Mitt.) auch die Pflanzen des Warmbaches in Warmbad Villach zu stellen sind. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 54 Silene csereii: In JANCHEN (1956–60, 1977) wird der Fundort Breitenlee irrtümlich dem Bundesland Niederösterreich zugeordnet. Sisymbrium pallescens: Der taxonomische Wert dieser mit S. austriacum nahe verwandten Sippe ist noch nicht befriedigend geklärt. Zudem sind die Vorkommen möglicherweise auch als einheimisch zu betrachten. Sie wurde von POLATSCHEK (1999) für Tirol und Österreich erstmals 1970 nachgewiesen. Solanum x burbankii: Die taxonomische Zuordnung dieser alten Angabe ist unsicher. Solanum physalifolium: Die Angabe dieser Art von MELZER (1976) für die Steiermark ist irrig und zu Solanum sarachoides zu stellen (MELZER & BARTA 1997). Solidago canadensis: Zur Frage der Klassifizierung der europäischen Solidago canadensisPopulationen vergleiche WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998). Spiraea alba: Diese Art wird von LOHMEYER & SUKOPP (1992) auch für die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark angegeben. Diese Angaben dürften irrtümlich sein. Symphytum asperum: Die Angabe von MELZER (1984a) aus Bad Aussee wurde von Teppner nach Revision der Herbarbelege auf S. x uplandicum korrigiert (Melzer schriftl. Mitt.). Thymus x citriodorus: Die Angabe dieser taxonomisch unklaren Sippe ist überprüfungsbedürftig. Tropaeolum majus: Unter diesem Namen dürfte ein Hybridkomplex aus Tropaeolum peltophorum, T. majus und T. minus kultiviert werden (Dietrich schriftl. Mitt). Vallisneria spiralis s. l.: Nach schriftl. Mitt. von G. Dietrich gehören die Pflanzen des Warmbaches in Warmbad Villach zu Vallisneria americana (vgl. LOWDEN 1982). Die genaue Zuordnung der Wiener Population ist noch nicht untersucht worden. Xanthium albinum subsp. riparium: Diese Sippe stammt aus Nordamerika und ist keine in Europa entstandene Sippe (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Xanthium italicum: Die taxonomische Bewertung dieser Sippe, besonders die Abgrenzung zu X. saccharatum, ist noch nicht befriedigend geklärt. Xanthium orientale: Diese Art stammt aus Nordamerika und ist keine in Europa entstandene Sippe (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Yucca filamentosa: Die Angabe von Y. smalliana für Wien (FORSTNER & HÜBL 1971) ist ein Synonym zu Y. filamentosa L. non auct. Eine taxonomische Überprüfung der Y. filamentosaAngaben wäre notwendig. 5.1.4 Nicht berücksichtigte Taxa In der Liste der Gefäßpflanzen des Burgenlandes (TRAXLER 1989a) werden „Adventiv-, Nutz[und] verwilderte Zierpflanzen“ gemeinsam dargestellt. Da bei Nutz- und Zierpflanzen keine Differenzierung zwischen kultivierten und verwilderten Vorkommen gemacht wird, werden Angaben von Arten, die für das Burgenland ausschließlich in dieser Quelle geführt werden, nicht für die Taxaliste berücksichtigt. Dies betrifft u. a. folgende Arten: Acer dasycarpum, Betula alleghaniensis, Capsicum annuum, Cichorium endivia, Cryptomeria japonica, Hibiscus syriacus, Lagenaria siceraria, Lens culinaris, Liriodendrum tulipifera, Maclura pomifera, Morus rubra, Origanum majorana, Nicotiana glauca, Nicotiana tabacum, Ornithopus sativus, Paeonia officinalis, Perilla frutescens, Pimpinella anisum, Rheum palmatum, Rhus glabra, Rosmarinus officinalis, Salix cordata, Salix humboldiana, Sedum dasyphyllum, Sorghum sudanense, Tamarix odessana, Tamarix pentandra, Tilia tomentosa. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 55 Nicht in die Taxaliste aufgenommen wurden ferner einige Arten des Warmbaches in Warmbad Villach, bei denen nicht mehr sicher entschieden werden kann, inwieweit ihr Vorkommen bloß auf Ansalbungen zurückgeht. Diese Arten wurden dann in die Liste aufgenommen, wenn die Angaben auch eine selbsttätige Vermehrung vermuten lassen. Eindeutig angesalbte Arten ohne Ausbreitungstendenz wurden nicht aufgenommen. Dies betrifft Cabomba caroliniana, Echinodorus cordifolius, Houttuynia cordata, Lagarosiphon muscoides, Lemna aequinoctialis, Nymphaea sp., Pistia stratiotes, Sagittaria „canadensis“, Sagittaria subulata und Saururus cernuus, die von LEUTE in HARTL et al. (1992) angeführt werden. Nicht aufgenommen wurden auch die von F. Netzer in den Klostertaler Alpen angesalbten, in Österreich nicht-heimischen Arten. Einige dieser Arten (Helleborus foetidus, Ruscus aculeatus) haben sich zwar über mehrere Jahrzehnte am Ort der Auspflanzung gehalten (POLATSCHEK 1988), ob bei diesen langlebigen Arten auch eine selbsttätige Vermehrung stattgefunden hat, müsste aber noch untersucht werden. Weiters nicht in die Taxaliste aufgenommen wurden Arten, für die allgemeine Angaben wie „neigt zur Verwilderung“, „verwildert gelegentlich“ o. ä. vorliegen, die sich aber auf keine konkreten Nachweise zurückführen lassen. Diese Angaben stammen überwiegend aus JANCHEN (1956–60). Ebenso wurde mit denjenigen Arten verfahren, die in der Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas (GUTERMANN & NIKLFELD 1973) für Österreich als unbeständig angegeben werden, für die aber keine konkreten Fundortnachweise erbracht werden konnten. Ferner werden in der folgenden Liste auch jene als einheimisch oder archäophytisch bewerteten Taxa angeführt, die von manchen Autoren (z. B. LOHMEYER & SUKOPP 1992) als Neophyten eingestuft werden. Auch irrtümlich für Österreich angegebene Neophyten werden hier angeführt. Allium atroviolaceum: Der Status des erst 1999 entdeckten Vorkommens bei Mattersburg ist zweifelhaft, vermutlich ist Allium atroviolaceum in Österreich ein Archäophyt oder ureinheimisch (ONDRAEK et al. in FISCHER & NIKLFELD 2001). Amaranthus graecizans: Diese im Mittelmeergebiet verbreitete Art wird – im Gegensatz zu ADLER et al. (1994) – aufgrund von Herbarauswertungen als in Ostösterreich archäophytisch angesehen. Aquilegia vulgaris: In Gärten werden zahlreiche Akelei-Sorten aus drei Sortengruppen kultiviert. An der Entstehung dieser Sortenvielfalt waren neben Aquilegia vulgaris amerikanische Arten (A. californica, A. chrysantha, A. coerulea, A. formosa, S. scinneri) und die heimische A. atrata beteiligt (Dietrich mündl. Mitt.). Pflanzen aus diesen Sortengruppen verwildern regelmäßig im Nahbereich von Gärten (z. B. in B, W, N, O, St). Da aber die genauere Sortenzugehörigkeit dieser Verwilderungen bislang noch nicht untersucht wurde, unterblieb die Aufnahme in die Taxaliste. Aster parviflorus: Dieser Name ist ein Synonym zu A. tradescantii (sensu orig., non auct.). Die in DALLA TORRE & SARNTHEIN (1912) angeführten Angaben sind fraglich. Vermutlich handelt es sich um A. tradescantii s. auct. und somit um A. lanceolatus. Asyneuma canescens: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Avena nuda: Unter diesem Namen veröffentlichte Funde aus Österreich beziehen sich auf Avena strigosa (vgl. Anmerkung dort, Kap. 5.1.3). Avena sativa var. contracta: Diese Varietät wird von MURR (1923) angeführt. Der taxonomische Wert dieser Sippe ist zweifelhaft, sie wurde bei der Art inkludiert. Brimeura amethystina: Diese Art wird von SPETA in ADLER et al. (1994) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 56 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Bryonia alba: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art ist in Österreich heimisch (ADLER et al. 1994). Calepina irregularis: Die Art wird in der Flora Europaea (TUTIN et al. 1964) für Österreich angegeben. Diese Angabe ist aber irrtümlich. Callitriche hermaphroditica: Die Angaben von JANCHEN (1956–60) sind alle unbestätigt und wenig wahrscheinlich. Camelina sativa var. zingeri: Die Angaben aus Österreich (ADLER et al. 1994; POLATSCHEK 1999) beziehen sich vermutlich auf Camelina sativa var. sativa. Cannabis sativa: Die Trennung in die neophytische subsp. sativa und die archäophytische subsp. spontanea kann zufolge der Bearbeitung von G. Jakubowsky zur kritischen „Flora von Österreich“ nicht aufrechterhalten werden. Daher wird die Art nicht in die Tabelle aufgenommen. Cardaria draba: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art gilt im pannonischen Teil Österreichs als heimisch (ADLER et al. 1994). Carduus nutans subsp. macrolepis: Diese submediterran verbreitete Sippe verwildert in Österreich gelegentlich (ADLER et al. 1994). Es sind aber bislang keine konkreten Fundortangaben bekannt geworden. Carduus pycnocephalus: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Cerastium biebersteinii: Die von JANCHEN (1956–60) ohne Nennung konkreter Fundorte angeführten Verwilderungen beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf C. tomentosum (vgl. KHALAF & STACE 2000). Chamaesyce engelmanii (= Euphorbia engelmanii): Bei einem ehemaligen Vorkommen in Wien ist nicht bekannt, ob es sich um eine kultivierte oder eine verwilderte Population handelt (HÜGIN 1999). Chamaesyce indica (= Euphorbia indica): Die Angaben dieser Art für Kärnten in JANCHEN (1956–60) sind irrtümlich und zu Chamaesyce nutans zu stellen (MELZER 1994a). Crepis foetida: Die einzige Angabe dieser Art aus Österreich (JANCHEN 1956–60) ist als hinsichtlich der Bestimmung unsicher publiziert. Cuscuta cesatiana: Die Art wird von FORSTNER & HÜBL (1971) für Wien angegeben, allerdings weisen die Autoren auf eine mögliche Verwechslung mit C. campestris hin. Cyperus alterniflorus: Diese Art (JANCHEN 1963–66, 1977) kam ehemals am Stadtteich Eggenburg – vermutlich ausschließlich angesalbt – vor. Dianthus caryophyllus: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60, 1977) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Dianthus chinensis: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60, 1977) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Diplotaxis tenuifolia: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art ist im pannonischen Ostösterreich vermutlich ein Archäophyt (ADLER et al. 1994). Eragrostis minor: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art ist in Österreich archäophytisch oder heimisch (ADLER et al. 1994). Erucastrum nasturtiifolium: Diese Art ist in Westösterreich (Vorarlberg) vermutlich heimisch, tritt im restlichen Österreich aber neophytisch auf. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 57 Evonymus radicans: Die Angaben für Vorarlberg von MURR (1923) als „halbverwildert“ an Garten- und Friedhofsmauern wurden als vermutlich angesalbt nicht berücksichtigt. Hedera helix subsp. hibernica: Diese Unterart des Efeus wird gerne kultiviert und wird in Deutschland und Ungarn öfters verwildert gefunden (ROTHMALER 2002; UDVARY & BENYEI-HIMMER 1999). Für Österreich sind noch keine Verwilderungen bekannt geworden, zukünftig sollte verstärkt auf diese Sippe geachtet werden. Hypericum elodes: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Leymus arenarius: Bislang liegt für Österreich nur eine Angabe aus einem straßenbegleitenden Grünstreifen in Linz-Urfahr vor (ZOBODAT 2001). Da die Art auch regelmäßig in Samenmischungen enthalten ist, ist unklar, ob es sich bei dieser Angabe wirklich um eine Verwilderung handelt. Linaria supina: Die Angabe von STRAUCH (1992) aus Oberösterreich ist nach HOHLA et al. (1998) zu Linaria caesia zu stellen Lupinus perennis: JANCHEN (1956–60) führt die Art ohne Nennung konkreter Fundorte als verwildert an. Eindeutige Nachweise von Verwilderungen aus Österreich fehlen aber. Malus sieversii var. niedzwetzkyana: Die Angabe von LEEDER & REITER (1958) für die Niederalm bei Grödig (Salzburg) bezieht sich vermutlich auf kultivierte Pflanzen (Pilsl schriftl. Mitt.). Microrrhinum minus: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art wird in Österreich als heimisch angegeben (ADLER et al. 1994). Murbeckiella pinnatifida: Der Angabe von JANCHEN (1963–66) für das Bundesland Salzburg liegt vermutlich eine Fehlbestimmung zugrunde. Sie wird hier daher in Übereinstimmung mit WITTMANN et al. (1987, 1996) nicht berücksichtigt. Oenothera biennis x oakesiana: Diese von JANCHEN (1956–60) und FORSTNER & HÜBL (1971) für Wien angegebene Sippe lässt sich nach heutiger Taxonomie nicht mehr zweifelsfrei zuordnen und wird daher nicht berücksichtigt. Oenothera muricata: Die Angaben von Oenothera muricata s. l. aus Steiermark und Kärnten (z. B. JANCHEN 1956–60; MELZER 1954, 1980a; HARTL et al. 1992) sind nicht eindeutig zuordenbar, vermutlich aber zu Oenothera oakesiana zu stellen. Opuntia vulgaris: Diese Art wurde südlich von Innsbruck angesalbt und schien nach JANCHEN (1956–60) lokal zu verwildern. Diese Vermutung hat sich nicht bestätigt. Origanum majorana: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) unter dem Synonym Majorana hortensis für Österreich als unbeständig angegeben. Die Angabe von TRAXLER (1989a) für das Burgenland ist nicht mit Sicherheit auf ein verwildertes Vorkommen zurückzuführen. Orobanche crenata: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Oxalis deppei: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Oxalis valdiviensis: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Papaver rhoeas var. strigosum: Diese z. T. sogar als eigene Art (Papaver strigosum) bewertete Sippe wird neuerdings meist nur mehr als eine Form von Papaver rhoeas bewertet (vgl. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Persicaria affinis: Diese Art wird von ADLER et al. (1994) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 58 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Persicaria lapathifolia subsp. leptoclada: Diese Sippe ist in Mitteleuropa längst – wie auch andere spezifische Lein-Beikräuter – ausgestorben. Sie wurde bisher für Österreich (noch) nicht nachgewiesen (Walter unpubl.). Die Angaben gehen vermutlich auf Verwechslungen mit Persicaria lapathifolia subsp. pallida zurück. Bei einem Nachweis in unserem Gebiet wäre ihr Status zu hinterfragen (ob archäophytisch?). Phedimus sediformis: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) unter dem Synonym Sedum sediforme für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Plantago afra: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Potentilla norvegica: Das Vorkommen dieser Art im Waldviertel ist vermutlich nicht neophytisch. Puschkinia scilloides: Von dieser in ADLER et al. (1994) für Österreich als Zierpflanze angeführten Art sind keine Verwilderungen bekannt. Rubia peregrina: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Salix atrocinerea: Von dieser für Österreich als vorübergehend eingeschleppt angegebenen Art (GUTERMANN & NIKLFELD 1973) ist in Österreich nur ein eindeutig gepflanztes Vorkommen bekannt (HÖRANDL 1992). Salix x calodendron: Dieses Taxon wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992). Salix rigida: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992). Salix x stipularis: Dieses Taxon wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992). Sanguisorba minor subsp. verrucosa: Der von MELZER (1954) für Graz publizierte und von JANCHEN (1956–60) und GUTERMANN & NIKLFELD (1973) übernommene Fund ist auf die heimische Sanguisorba minor subsp. polygama zu korrigieren (Melzer schriftl. Mitt.). Sedum lineare: Die auf HAMBURGER (1948) zurückgehende und von JANCHEN (1956–60) übernommene Angabe ist nach Melzer (mündl. Mitt.) irrig und bezieht sich auf Phedimus sarmentosum (= Sedum sarmentosum). Silene flavescens: Der Status dieser erst 1999 für Österreich nachgewiesenen Art (Baden bei Wien, R. FISCHER 2001) ist zweifelhaft. Da ein neophytisches Vorkommen nicht sehr wahrscheinlich ist, wurde Silene flavescens nicht in die Tabelle aufgenommen (R. FISCHER 2001). Silene flos-jovis: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) unter dem Synonym Lychnis flos-jovis für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Silene italica: Das Vorkommen dieser Art in Österreich ist sehr fraglich. Die in den Herbarien W und WU aufliegenden, aus Österreich stammenden Belege erwiesen sich als Fehlbestimmungen von Silene nemoralis (Greimler schriftl. Mitt.). Silene otites subsp. hungarica: Diese südosteuropäische Sippe kann in Ostösterreich nicht als Neophyt gelten (Greimler unpubl.). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 59 Symphoricarpus opulifolius: Die Angabe einer Sippe dieses Namens von MARGL (1987) für die Donauauen östlich von Wien ist vermutlich zu Physocarpus opulifolius oder zu Symphoricarpus orbicularis zu stellen. Tamarix gallica: Die Art wird in GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als verwildert angegeben. Allerdings liegen keine konkreten Fundortangaben vor. Trifolium pannonicum: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Vinca minor: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art ist im pannonischen Teil Österreichs heimisch oder archäophytisch (ADLER et al. 1994). Nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) ist Vinca minor auch in Deutschland ein Archäophyt. Xanthium sturmiana: Von STRAUCH (1992) wird eine Sippe dieses Namens für das Untere Trauntal in Oberösterreich angegeben. Diese Angabe bezieht sich vermutlich auf X. strumaria. 5.1.5 Synonymieliste Die Fälle, in denen sich der Gattungsname bzw. die Gattungszuordnung in jüngerer Vergangenheit geändert haben, werden in der untenstehenden Synonymieliste angeführt. Insbesondere wurden Änderungen gegenüber der Exkursionsflora von Österreich berücksichtigt. Dies soll dem Benutzer das rasche Auffinden der Taxa erleichtern. Nicht in der Liste berücksichtigt wurden ältere, heute wenig gebräuchliche Synonyme. Tab. 6: Liste wichtiger Gattungssynonyme der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs. Agropyron --> siehe Elymus Althaea --> siehe auch Alcea Anchusa --> siehe auch Cynoglottis Anthemis --> siehe auch Chamaemelum Asclepias --> siehe auch Gomphocarpus Balsamita --> siehe Tanacetum Bellardia --> siehe Bartsia Cardamine --> siehe Dentaria Centaurea --> siehe auch Mantisalca Ceterach --> siehe Asplenium Chaenarrhinum --> siehe Microrrhinum Cheiranthus --> siehe Erysimum Chionodoxa --> siehe Scilla Chrysanthemum --> siehe auch Coleostephus Chrysanthemum --> siehe auch Glebionis Chrysanthemum --> siehe auch Tanacetum Corydalis --> siehe Pseudofumaria Dendranthema --> siehe Chrysanthemum Desmazeria --> siehe Catapodium Elodea --> siehe auch Egeria Eupatorium --> siehe auch Ageratina Euphorbia --> siehe auch Chamaesyce Godetia --> siehe Clarkia Haynaldia --> siehe Dasypyrum Helxine --> siehe Soleirolia Hyacinthus --> siehe auch Muscari Inula --> siehe Dittrichia Lactuca --> siehe auch Mulgedium Lamiastrum --> siehe Galeobdolon Leucanthemum --> siehe Mauranthemum Lophochloa --> siehe Rostraria Lychnis --> siehe Silene Lycopersicon --> siehe Solanum Mesembryanthemum --> siehe Carpobrotus Mirabilis --> siehe auch Oxybaphus Nardurus --> siehe Micropyrum Oryzopsis --> siehe auch Piptatherum Pharbitis --> siehe Ipomoea Picris --> siehe auch Helminthotheca Polygonum --> siehe auch Persicaria Reynoutria --> siehe Fallopia Scilla --> siehe auch Hyacinthoides Scilla --> siehe auch Orthocallis Sedum --> siehe auch Hylotelephium Sedum --> siehe auch Phedimus Senecio --> siehe auch Sinacalia Silene --> siehe auch Eudianthe Solidago --> siehe auch Euthamia Tanacetum --> siehe auch Chrysanthemum Tanacetum --> siehe auch Leucanthemella Zacintha --> siehe Crepis Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Taxaliste Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung Malvaceae Abutilon theophrasti Europäische Samtpappel, Chinahanf, Chinajute Ungarn, SE-Eur., wärmeres As. B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren, *S Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) Rosaceae Acaena microphylla Neuseeland *S (Sbg.-Aigen) unbekannt östl. N-Am. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) unbekannt x (x) x MontpellierAhorn Aceraceae Acer negundo Eschen-Ahorn östl. N-Am. alle BL Aceraceae Acer saccharinum Silber-Ahorn Acer dasycarpum östl. N-Am. Ruderalfluren W, N, S (Flachgau, Sbg. Stadt), T x x x Aceraceae Acer saccharum Zucker-Ahorn Acer saccharo- östl. N-Am. phorum W, K x x x Asteraceae Achillea ageratum x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 Asteraceae Achillea crithmifolia LeberbalsamSchafgarbe MeerfenchelSchafgarbe x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a ruderale Gebüsche, Parks x (x) bes. Auwälder, seltener Ruderalfluren, Gebüsche x x Blocksteinwurf, Friedhöfe, ruderale Gebüsche Ruderalfluren (Bahnhof) trockene Ruderalfluren Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Forstner unpubl. (Kartierungsliste) x x (x) Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 um 1970 in W Forstner & Hübl 1971, Jelem noch nicht hfg. 1974, Traxler 1977b, Adler et al. (Forstner & 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl Hübl 1971) 1997, Essl 1999b, Drescher & Magnes 2001, Essl & Walter 2002 Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria x Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1962b, 1975b, 1977a, 1996b, 2000, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1995a, Glauninger 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl., *Pilsl unpubl. *Wittmann unpubl. Acer monspessulanum W, N, St, K, T x breitet sich in Äckern aus; herbizidresistent Aceraceae St (Graz) x (x) E-As. (Korea, N (Rekawinkel) China, E-Sibirien, Mongolei) Mediterr., W, N, St, K, S SE-Eur., W-As. SW-Eur. bis Italien E-, SE-Eur. x *Person unpubl. Acer ginnala x x Zitate Aceraceae x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Stachelnüsschen Virginischer Katzenschwanz Feuer-Ahorn Euphorbiaceae Acalypha virginica x Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Lebensraum potenziell invasiv Verbreitung in Österreich etabliert Herkunftsgebiet bisher ohne Auswirkungen Synonyme unklar Deutscher Name unbeständig Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten Einschleppung Familie 60 (2002) 5.1.6 Achillea filipendulina Hohe Gelbe Schafgarbe, FarnSchafgarbe, MädesüßSchafgarbe Kaukasus, Zentral- und Kleinas. Asteraceae Achillea grandifolia Acoraceae Acorus calamus GroßblattSchafgarbe Kalmus Balkanländer, Kleinas. E-As. Araceae Acorus gramineus Japan Asteraceae Acroptilon repens GrasblattKalmus Kriechende Spitzenfederflockenblume Acroptilon picris x x x x x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1984a, 1995a, 1998a, Maurer 1998, Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a aus alten Kultu- Melzer 1954, Janchen 1956-60 ren verw. Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001 Janchen 1977 x x x W (Penzing, Rothneusiedl), N (Sitzendorf), O (Senftenbach), St (Graz), K, V (Feldkirch) W (Prater-Spitz, Winterhafen, Arsenal, Nordbahngelände), N (Bhf. LanzendorfRannersdorf), St (Graz, Bhf. Wildon, Bhf. Pernegg), *K (Villach) alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Janchen 1977, Hohla 2000, Adler et al. 2001a Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer et al. 1992, Melzer 1998c, Adler et al. 2001a, Kammerer in Vorber., *Melzer (Herbar) x x O (Bhf. Schärding) St (Graz) Ruderalfluren x x Poaceae Aegilops cylindrica Zylindrischer Walch Mediterr., Balkanländer, S-Russland, SW-As. Hippocastanaceae Aesculus hippocastanum Weiße Rosskastanie mittlere Balkanhalbinsel Lamiaceae Agastache foeniculum Ageratina altissima Anis-Ysop N-Am. Hohe Ageratine Eupatorium rugosum, Eupatorium ageratoides (Mexikanischer) Ageratum mexicanum Leberbalsam östl. N-Am. Mexiko, Guatemala, Peru B, W, St, K, S Gebüsche, Waldränder, Wälder x x ehemals ein größerer Bestand, aber später vernichtet Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 Ruderalfluren (Bahnanlage) Mediterr. Ageratum houstonianum Gebüsche, Wegränder Ufer stehender und langsam fließender Gewässer, Röhrichte, Sümpfe N (Bucklige Welt) Feuchtwiesen x W (Ostbahn b. Station Simmering) HerbstAdonis Adonis(röschen) autumnalis, incl. Adonis atrorubens Asteraceae Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Friedhöfe W-, Mittel-As. Ranunculaceae Adonis annua Asteraceae B (Neusiedler See-Gebiet), W, N (Bhf. Münchendorf), O (Wels), St (Oberes Murtal, Grazer Feld, Graz) St (Grazer Schlossberg) fehlt W hfg. verw. (zumindest Jungpfl.) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Melzer 1999b, Strobl 1999, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl. Hohla et al. 2000 x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60 Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Traxler 1984b, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998 61 (2002) ruderale Gebüsche Poaceae Poaceae Agropyron desertorum Agrostis castellana WüstenQuecke Kastilisches Straußgras Poaceae Agrostis hyemalis Amerikanisches Agrostis scabra N-Am. Straußgras auct. Götterbaum Malvaceae Alcea rosea Gewöhnliche Stockrose, Pappelrose Rosaceae Alchemilla cymatophylla § WellenblattFrauenmantel Rosaceae Alchemilla mollis Weicher Frauenmantel Alliaceae Allium cepa var. ascalonicum Schalotte Ailanthus peregrina, Ailanthus glandulosa, Ailanthus cacodendron Althaea rosea, Alcea ficifolia auct., Althaea ficifolia China Kulturpfl., Heimat d. Elternart: EMediterr. Sudeten, Westkarpaten, NE-Eur. bis Zentralrussland E-Karp., W-As. Allium ascalonium auct., Allium salota SW-As. (Palästina) Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. W Uferböschung x? x x Forstner & Hübl 1971 O (HauptBhf. Linz, Bhf. LinzWegscheid), K (Steindorf, Bhf. Maria Saal), T (Roßbach bis Holzleitensattel b. Nassereith) O (Lambrechten), N (b. Hoheneich, Kleedorf, Nondorf b. Gmünd, unteres Kamptal b. Hst. Stiefern) alle BL trockene Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) x x x Melzer 1993, 1998a, 1999a, Hohla et al. 1998, Polatschek 2001b Sandgruben (silikatische Sande), Bahnhöfe x ruderale Gebüsche, Ruinen, Mauern, Trümmerschutt, Halbtrockenrasen B, W, N, O, St, T Ruderalfluren, Wegränder, Gebüschsäume O (zw. Gosausteg und Hallstatt, zw. Hallstatt und Obertraun) *B (Deutschkreuz), O (Ried im Innkreis, **Unterhaus b. Kronstorf, ***Steyr), *St (Mariazell), S, T, V, ob auch andere BL? K (x)? x x x Straßenböschungen x Gebüsche, Wiesen, Hochstaudenfluren, Gewässerufer x unbekannt x x x x x x x (x) x seit 1913 b. Gmünd stammt wahrscheinl. v. A. pallida ab Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer & Barta 1992, 2000, Hohla 2002 Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Kowarik & Böcker 1984, Melzer & Barta 1997, Wittmann & Pilsl 1997, Ludwig et al. 2000, Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Strauch 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Essl unpubl. Hegi 1990, Adler et al. 1994, Grims unpubl. x Dörr 2000, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Zobodat 2001, Hohla 2002, *Melzer (Herbar), **Fiereder unpubl., ***Essl unpubl. x taxonomisch Janchen 1956-60, Hartl et al. nicht höher zu 1992, Adler et al. 2001a bewerten, Kulturform Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Simaroubaceae Ailanthus altissima Kleinas., Zentral-As. Mediterr. Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 62 (2002) Familie KüchenZwiebel Alliaceae Allium christophii ChristophLauch Alliaceae Allium fistulosum Alliaceae Allium nigrum RöhrenZwiebel SchwarzLauch, Dunkler Lauch Alliaceae Allium paradoxum Wunder-Lauch Alliaceae Allium porrum Porree, BreitLauch Alliaceae Allium sativum Knoblauch W (Botanischer Garten, Augarten), *N (b. Weidling), S Kulturpfl., Hei- W, V, ob auch mat d. Stamm- andere BL? sippe: Mediterr. Mittel-As. B, W, N, O, K Alliaceae Allium subhirsutum Wimper-Lauch Mediterr. Poaceae Alopecurus rendlei Malvaceae Althaea cannabina Mediterr., Aufgeblasenes Alopecurus Fuchsschwanz- utriculatus auct. W-, SE-Eur. gras Hanf-Eibisch S-Eur., W-As. Malvaceae Althaea hirsuta Brassicaceae Alyssum hirsutum Behaartes Steinkraut Brassicaceae Alyssum murale MauerSteinkraut Brassicaceae Alyssum strigosum Schmächtiges Steinkraut Amaranthaceae Amaranthus albus Weißer Fuchsschwanz neo.? BorstenEibisch Allium albopilosum SW- bis Mittel- W (Leopoldau, As. Stammersdorf, Breitenlee), N (b. Altlichtenwarth) Kleinas., Iran, B, N (Wiener Turkestan Becken, b. Gänserndorf) S-Sibirien K, V (Tosters) Mediterr. W, O (Linz, Steyr), T (Hall in T., Innsbruck) Kaukasus, Elburs Dinacrusa hirsuta Mediterr. bis Iran Balkanhalbinsel, Kleinas. bis Kaukasus und Iran, S-Russland SE-Eur., SW-As. N-Afr., S-, E-Eur. bis Afghanistan N-Am. O (Reichersberg a. Inn) W (Prater), St (Graz), K W (Bisamberg, Bhf. Breitenlee), N?, St W, N Ruderalfluren x x x Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) unbekannt x x x x x x alte Gärten, Hecken, Gebüschsaum, Ruderalfluren x x x Gartenanlagen, Parks, Auwälder x (x) x Weingärten x (x) x Weg-, Waldränder x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Melzer & Barta 1992, 1995b Murr 1923, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992 Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Steinwendtner 1995, Adler et al. 2001a im Botanischen Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Adler et al. 1994, Garten Wien 2001a, *Grims unpubl. eingeb. in V (in Weingärten) verw. und eingeb. Murr 1923, Janchen 1956-60, 1977, Adler et al. 1994, 2001a Ruttner 1957, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Hohla 2000 Ruderalfluren x x x Ruderalfluren? x x x für W 1879, für Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992 St 1826 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Fischer & Niklfeld 2000, Flor. Kart. Ö. 2001 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Wesner 1995, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Schneeweiss 2000 Weingärten x x x Segetalfluren, Ruderalfluren x x x x x x x x x N (Bhf. Enzesfeld-Lindabrunn) Ruderalfluren (Bahnanlagen) *B, N, O (**Königswiesen, Rannariedl), *St, K *W/N (um Wien), N (EnzesfeldLindabrunn) alle BL Straßenböschung x x Ruderalfluren (Bahnanlagen) x Ruderalfluren x x x nur als revidierter Beleg in KL (leg. T. Barta) Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar), Herbar LI, **Brandstätter unpubl. *nur als alter Beleg in GJO (leg. Cesati) Melzer et al. 1992, Melzer & Barta 1997, Schneeweiss 2000 Fritsch 1922b, Adler et al. 1994, Melzer 1995b, Hohla et al. 1998, Essl 1998a 63 (2002) Allium cepa var. cepa § Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Alliaceae Lebensraum Art der Status Ausbreitung Naturschutzfachliche Beurteilung B, W, N, St, K, S, Ruderalfluren, T Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) x x x Amaranthaceae Amaranthus blitum neo.? subsp. emarginatus § Ausgerandeter Amaranthus Fuchsschwanz emarginatus, Amaranthus lividus subsp. polygonoides trop. As., S-Am. *W, *N, O, St, K x (x)? x Amaranthaceae Amaranthus bouchonii § BouchonFuchsschwanz W, N, O, St, K vermutl. SW-Frankreich (Bordeaux) Amaranthaceae Amaranthus caudatus Hängender Fuchsschwanz Kulturpfl. (S-Am. oder E-Indien, trop. Afr.?) alle BL Amaranthaceae Amaranthus crispus Krauser Fuchsschwanz S-Am. (Argentinien) Amaranthaceae Amaranthus cruentus RispenAmaranthus Fuchsschwanz paniculatus Kulturpfl. B (DeutschSchützen, Markt Neuhodis, UnterBildein), W, N, St (Leibnitz, Graz) alle BL Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Amaranthaceae Amaranthus cruentus x retroflexus § Amaranthaceae Amaranthus deflexus krit.! krit.! Amaranthus x turicensis Liegender Fuchsschwanz Verwilderung Ruderalfluren (bes. Mülldep., Kompostaufschüttungen), schlammige bis schottrige Flussufer Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erdaufschüttungen, Bahnanlagen) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erd-, Kompostaufschüttungen) x x x Ruderalfluren (auch trittresistent), Pflasterfugen Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erd-, Kompostaufschüttungen) Hybride, spon- W, St (Unzmarkt), Ruderalfluren T (b. Innsbruck) tan in Österreich entstanden? S-Am. W, N, T Ruderalfluren (bes. Gehsteig-, Mauerfugen, Parks) unklar N-Am. x x x unbeständig Westamerikanischer Fuchsschwanz Zitate *Person unpubl. Fritsch 1931, Melzer 1958a, 1962b, 1972c, 1981a, 1995a, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Reisinger 1988, Jackowiak 1990 vermutl. lokal in Wißkirchen & Haeupler 1998, N (March-, Melzer 2000, Walter & DobeÎ Thaya-Auen) 2002, *Walter unpubl. eingeb., sonst unbest. x x Melzer 1968b, 1993, 1994a, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1994, Hohla et al. 1998, 2001 x x x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Melzer 1969b, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Adler et al. 2001a, Essl unpubl. Melzer 1954, 1955, 1959, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 x x x x x x Traxler 1964, Grims 1971, Janchen 1977, Melzer 1989a, Hartl et al. 1992, Hohla et al. 1998, Zidorn & Dobner 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Pilsl unpubl. Janchen 1956-60, Melzer 1959, Forstner & Hübl 1971 Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Jackowiak 1990, Adler et al. 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Amaranthaceae Amaranthus blitoides * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Neg. Anmerkungen wirt. Bed. invasiv Verbreitung in Österreich potenziell invasiv Herkunftsgebiet etabliert Synonyme bisher ohne Auswirkungen Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 64 (2002) Familie Amaranthaceae Amaranthus hypochondriacus § krit.! Amaranthaceae Amaranthus muricatus Amaranthaceae Amaranthus palmeri Amaranthaceae Amaranthus powellii Amaranthaceae Amaranthus powellii x retroflexus Amaranthaceae Amaranthus quitensis krit.! Amaranthaceae Amaranthus quitensis x tuberculatus § krit.! Ausgebreiteter Amaranthus Fuchsschwanz chlorostachys Willd. non auct., Amaranthus patulus, Amaranthus cruentus sensu Fl. Eur. TrauerFuchsschwanz N- und S-Am. B, W, St, K, S, T, Ruderalfluren V Kulturpfl. W, N, St, K, V StachelFuchsschwanz PalmerFuchsschwanz GrünährenAmaranthus Fuchsschwanz chlorostachys var. pseudoretroflexus Amaranthus x ozanonii, Amaranthus chlorostachys x retroflexus QuitoFuchsschwanz gemäßigtes S-Am. westl. N-Am. W Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erd-, Kompostaufschüttungen) Ruderalfluren St (Graz) N- und S-Am. alle BL spontane Hybride St (Graz und Umgebung), K (Klagenfurt) trop. und subtrop. S-Am.? W(?), St (Graz, Voitsberg) Amaranthus x melzerii Hybride, spon- St (Graz) tan in Österreich entstanden? N-Am. alle BL Amaranthaceae Amaranthus retroflexus Rauincl. AmaranFuchsschwanz thus retroflexus var. delilei Amaranthaceae Amaranthus standleyanus Argentinischer Amaranthus Fuchsschwanz vulgatissimus S-Am. (Argentinien) W, N, St (Graz), K (St. Veit a. d. Glan) Amaranthaceae Amaranthus tamariscinus Amaranthaceae Amaranthus tuberculatus Amaranthaceae Amaranthus viridis TamariskenFuchsschwanz KnötchenFuchsschwanz Zierlicher sensu orig. Fuchsschwanz (non A. blitum/lividus), Amaranthus gracilis südl. N-Am. St (Grazer Frachten-Bhf.) St (Graz) B, W, N, St, K (Klagenfurt) östl. N-Am. S-Am.? x x Melzer 1962b, 1969b, 1969c, 1976, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Maisäcker) x Ruderalfluren (Schutt) x Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Schuttplätze) Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) Ruderalfluren (Schutt) x x x x x x nur alte Fundortangaben Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1963-66, Melzer 1958b, 1959 Melzer 1955, Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Zidorn & Dobner 1999 x x x Melzer 1958b, 1959, 1969c, Hartl et al. 1992 x x x x Janchen 1956-60, 1963-66, Melzer 1959, 1971a, Forstner & Hübl 1971 Janchen 1956-60 x x x x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x x x x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Amaranthaceae Amaranthus hybridus Janchen 1956-60, Melzer 1959, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001 zu A. crispus agg. Janchen 1956-60, Melzer 1959, 1984b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1963-66, Melzer 1959 Janchen 1956-60, 1963-66, Melzer 1958b Janchen 1956-60, Melzer 1959, 1971a, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a 65 (2002) N-Am. alle BL Naturschutzfachliche Beurteilung x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate x invasiv *Person unpubl. x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971a, 1975b, 1977a, 1980b, 1983a, 1985b, 1986a, 1999a, Siebenbrunner & Wittmann 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Essl 1994, 1999a, Jäger & Litschauer 1998, Hohla et al. 1998, Maurer 1998, Zidorn & Dobner 1999, Zwander 2000, Polatschek 2001b, Essl & Walter 2002 Baschant 1955, Strauch 1992 mit landwirtschaftl. Produkten eingeschleppt Melzer 1954, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Zobodat 2001 x Ruderalfluren x x x sandige bis kiesige Ruderalfluren, Flussufer unbekannt x x x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al. 1994 x x x x x x Murr 1923, Melzer 1954, 1974b, 1987b, 2001a, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Wittmann et al. 1987, Polatschek 1997, Hohla 2000, Melzer & Barta 2002 Murr 1923, Janchen 1956-60 Ambrosia artemisiifolia BeifußTraubenkraut, Ragweed Asteraceae Ambrosia psilostachya Ambrosia trifida NacktährenTraubenkraut Dreispaltiges Traubenkraut N-Am., Mexiko O (Unteres Trauntal) N-Am. O, St, K, S Rosaceae Amelanchier spicata krit.! § N-Am. N (Kalenderberg b. Mödling) Apiaceae Ammi majus Ährige Felsen- Amelanchier birne „canadensis“ auct. austr. Knorpelmöhre Mediterr. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Apiaceae Ammi visnaga Mediterr. V (Mehrerau) Fabaceae Amorpha fruticosa Zahnstocherkraut Scheinindigo südl. N-Am., Mexiko fehlt S Ruderalfluren (Schutt) Ruderalfluren, Gebüsche, Blockwurf des Donauufers Asteraceae Anacyclus clavatus W- Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Asteraceae Anacyclus radiatus Mediterr. St (Knittelfeld) x x Melzer 1995a Anacyclus valentinus W-Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) Ruderalfluren x Asteraceae KeulenBertram StrahlenBertram ValenciaBertram Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Margl 1987, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Melzer 1954, Janchen 1956-60 x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 x x (x) x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria pollenallergene Art; schwierig bekämpfbares Beikraut Ruderalfluren, Segetalfluren, Ackerbrachen Asteraceae Asteraceae Ambrosia elatior Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 66 (2002) Familie Anaphalis margaritacea Perlblume Gnaphalium N-Am., NE-As. alle BL margaritaceum Waldschläge, -wege, Ufergebüsch x x x Boraginaceae Anchusa azurea Italienische Ochsenzunge Anchusa italica Mediterr. fehlt V trockene Ruderalfluren x x x Boraginaceae Anchusa ochroleuca Gelblichweiße Ochsenzunge SE-Eur., Kleinas. trockene Ruderalfluren x x Boraginaceae Anchusa ovata EiblattKrummhals W, N (*Weinviertel, Gramatneusiedl) N x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1963, 1972, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975c, Buchner 1980, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Maurer 1998, Essl 1999a, Hohla 2001 Rechinger 1933, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1962b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Adler et al. 2001a Melzer 1962b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, *Sauberer unpubl. Flor. Kart. Ö. 2001 Asteraceae Andryala integrifolia GanzblattAndryala ApenninenBuschwindröschen St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) Wiesen, Obstgärten, -Streuwiesen, Parks, Gärten x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 x Janchen 1956-60, 1963-66, 1977, Melzer 1972a, Traxler 1989a, Melzer & Barta 1994b, Flor. Kart. Ö. 2001 Ranunculaceae Anemone apennina Ranunculaceae Anemone x hybrida krit.! HerbstAnemone, JaponicaHybriden Anchusa China arvensis subsp. orientalis Andryala Mediterr. dentata S-Eur. E-As. Anemone japonica auct., Anemone hupehensis var. japonica auct., Anemone Japonica grp., Anemone x elegans SW-As. B, N (z.B. b. Gresten, Schlosspark Seibersdorf, Nieder-Leis) O (Windischgarsten) x Ruderalfluren x x x (x) alter Steinbruch x x x fehlt S Ruderalfluren x x B, N, O, K, S Flussufer (Donau), Gebüsche, lichte Wälder x Anethum graveolens Dill Apiaceae Angelica archangelica § Echte Engelwurz Asteraceae Anthemis altissima Hohe Hundskamille Anthemis cota S-Eur., W-As. B, St (Graz) Ruderalfluren x? x x Asteraceae Anthemis segetalis SaatHundskamille Anthemis brachycentros St (Graz) Ruderalfluren x x x NE-Eur. Mediterr., SW-As. x x kleiner Bestand Speta 1978, Aumann 1993 aus Garten verw. x in Graz 19481951 Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Maurer 1996, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl., Stöhr unpubl. Melzer 1974a, Jackowiak & Grabherr 1990, Hartl et al. 1992, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Drescher & Magnes 2001, Essl & Walter 2002 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Flor. Kart. Ö. 2001 Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 67 (2002) Apiaceae Zier-, Bienenfutterpfl. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Poaceae Anthoxanthum puelii Apiaceae Anthriscus cerefolium var. cerefolium Antirrhinum majus Scrophulariaceae Apios americana Apiaceae Apium graveolens subsp. rapaceum Brassicaceae Anthoxanthum Mediterr. aristatum Garten-Kerbel Anthriscus ce- Kulturpfl. refolium subsp. cerefolium W-Mediterr. Großes Löwenmaul B (b. Unterfrauenhaid), O, St (Graz), T (Völs b. Innsbruck), V (Feldkirch) W, N fehlt S x Ruderalfluren, Segetalfluren, Ackerbrachen Ruderalfluren x Mauern, Ruinen, Felsspalten, Steinbrüche x Naturschutzfachliche Beurteilung x x Janchen 1956-60, 1977 (x) x x x B, W, N, O, K, V Ruderalfluren x x x Arabis caucasica Garten-AlpenGänsekresse Mediterr.(?), Kaukasus fehlt K Ruderalfluren x x x Brassicaceae Arabis procurrens AusläuferGänsekresse Balkan, Karpaten Ruderalfluren (bes. Friedhöfe) x x x Araliaceae Aralia elata Japanischer (Aralia elegans) E-As. (Japan) Angelikabaum B (Bad Tatzmannsdorf), *St (Bruck a.d. Mur), K (Klagenfurt) V (Bludenz) Ruderalfluren (Straßenrand) x x x Papaveraceae Argemone mexicana Mexikanischer Stachelmohn W, St (Graz) Gartenmauer x x x Brassicaceae Armoracia rusticana neo.? Kren feuchte Böschungen, ruderale Wiesen, Ruderalfluren x SE-Eur., W-As. alle BL invasiv Melzer 1954, Janchen 1956-60, Kubat 1996, Melzer & Barta 1997, Polatschek 2001b, Kammerer in Vorber. x Armoracia lapathifolia *Person unpubl. x St (b. Oberhaag) Segetalfluren (Maisfeld) Mittel-Am. Zitate x Amerikanische Apios tuberosa N-Am. Erdbirne, (amerik.): potato bean Sellerie Kulturpfl. Arabis albida Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x x in (subozean. Lagen) lokal vermutl. eingeb. Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Essl et al. 1998, Maurer 1998, Polatschek 2001a, Zobodat 2001 Melzer 1991b, 1992, Maurer 1996 Duftschmid 1870-85, Murr 1923, die Nominatsippe vielleicht Forstner & Hübl 1971, Janchen früher heimisch 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1974b, Traxler 1977b, Botanisches Institut Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Stöhr unpubl. Traxler 1977a, Melzer 1996c, *Melzer (Herbar) gekeimt aus abgefallenen Samen v. Sträuchern alte Gewürz-, Gemüsepfl. Dalla Torre & Sarnthein 1909 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae krit.! GrannenRuchgras Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 68 (2002) Familie Artemisia abrotanum Eberraute Heimat unbe- B, W, *St, K kannt (SE-Eur., W-As.?) Asteraceae Artemisia annua Einjahrs-Beifuß (S)E-Eur., W-As. Asteraceae Artemisia dracunculus Artemisia verlotiorum Estragon SE-Eur., W-As. B, W Asteraceae KamtschatkaBeifuß („Artemisia verlotorum“) W, N, K, S, T, V Kamtschatka, N-Japan fehlt B Brachen, Mährasen, Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Ruderalfluren, Wegränder, bes. auf Sandund Kiesböden Ruderalfluren, Straßenränder Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Weingärten, Flussufer, Segetalfluren x x x (x)? x x x (x) östl. N-Am. B?, W, N (bes. Marchfeld), O (*b. Ternberg, Braunau), St, K ruderale Böschungen, Wegränder, Brachen x x Aspargaraceae Asparagus officinalis heim.? Garten-Spargel SW-As. alle BL x x Rubiaceae Orient-Meister SW-As. Asphodelaceae Asphodelus fistulosus Röhren-Affodill Mediterr. Aspleniaceae Asplenium ceterach neo.? § Milzfarn, Schriftfarn Mediterr. N (Gutenstein), T (NW Baumkirchen) N (SW v. Wr. Neustadt gegen Neunkirchen) N, St, K, S, V Ruderalfluren, (Halb)trockenrasen unbekannt Asteraceae Aster laevis Kahle Aster, Glatt-Aster N-Am. alle BL Asteraceae Aster laevis var. concinnus Varietät der Kahlen Aster Aster salicifoli- N-Am. us auct., Aster concinnus V (Mehrerau, Feldkirch) Asteraceae Aster lanceolatus Lanzett-Aster Aster simplex, N-Am. incl. Aster tradescantii auct. p.p. maj., incl. var. bellidiflorus, var. salicifolia alle BL krit.? Ceterach officinarum subsp. officinarum Bahndamm x Fels- und Mauerspalten Auwälder, Ruderalfluren (bes. Mülldep.) unbekannt Auwälder, Dämme, Böschungen, Ruderalfluren x x x x x x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 1997, Pilsl unpubl. Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a Janchen 1956-60, Melzer 1969b, 1971b, 1972c, 1974a, 1978b, 1981b, 1986a, 1988b, Forstner & Hübl 1971, Siebenbrunner & Wittmann 1982, Strobl 1993, Adler et al. 1994, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Hohla et al. 1998, 2000, Melzer & Barta 1999, Hohla 2001 Janchen 1977, Margl 1987, früher auch versuchsweise Hartl et al. 1992, Krisai 2000, als Faser- und Drescher & Magnes 2001, Adler Kautschukpfl. et al. 2001a, *Brader unpubl. kult.; im Pannonikum eingeb. Adler et al. 1994 x x x x (x) x (x)? x x Janchen 1956-60, Polatschek 2001a v. R. Fischer 1960 entdeckt x x in V 1912 Bestand schon seit 20 Jahren verw. x Janchen 1963-66, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 Hamburger 1948, Grabherr 1989, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Gruber & Strobl 1994, Maurer 1996, Baier & Truschner 2001, Fischer & Niklfeld 2001 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998, Hohla et al. 2000, Melzer (Herbar) Murr 1923, Janchen 1956-60 Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Maurer 1998, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001 69 (2002) Seidenpflanze x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Biodat 2002, *Melzer (Herbar) x Asclepiadaceae Asclepias syriaca Asperula orientalis x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Raublatt-Aster Asteraceae Aster novi-belgii NeubelgienAster, Glattblatt-Aster Asteraceae Asteraceae Aster pilosus Aster x salignus Asteraceae Aster sibiricus § Asteraceae Aster x versicolor § Saxifragaceae Astilbe japonica Japanische Prachtspiere E-As. (Japan) Fabaceae Astragalus falcatus Sichel-Tragant N-Am. Chenopodiaceae Atriplex hortensis Garten-Melde Kulturpfl., Heimat d. Stammsippen: Zentral-As. Chenopodiaceae Atriplex micrantha Verschiedensamige Melde krit.! Haarige Aster WeidenblattAster Sibirien-Aster krit.! Bunt-Aster N-Am. (x) x incl.? Aster N-Am. laevigatus, Aster floribundus, Aster novibelgii subsp. laevigatus, Aster novi-belgii subsp. floribundus, Aster brumalis N-Am. Aster N-Am. salicifolius, Aster novibelgii x simplex N-Am., As., arkt. Eur. Aster laevis x N-Am.? oder novi-belgii, europ. KulturAster versicolor hybride? alle BL Auwälder, Gewässerufer, Waldsäume, Ruderalfluren x x St (Graz) alle BL Ruderalfluren Auwälder, Gewässerufer x x x T unbekannt x x Atriplex heterosperma W-As. Verwilderung W, O, St, K, T, V Auwälder, Ruderalfluren x W, T, V x Ruderalfluren (Wegränder, Müllplätze) W (Ottakringer Ruderalfluren Friedhof) (Friedhof) B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren T W, N, O, St, S Ruderalfluren (bes. Mittelstreifen v. Autobahnen) (x)? x x x *Person unpubl. Melzer 1967, 1968b, 1971b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1998, Hohla 2000 Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Maurer 1998, Franz et al. 1999, Hohla et al. 2000, Hohla 2000 x x x Melzer 1975a Fischer 1946, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 1997 Janchen 1956-60 x (x)? x Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hohla 2000, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2001a x x x x x x alte bereits antike Nutzpfl., heute sehr slt. kult. bzw. verw. x etwas salzresistent und sich daher bes. am Mittel-, Randstreifen v. breiten Straßen ausbreitend; Fund aus B v. Melzer 2001a korrigiert (x) Zitate invasiv x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Pehr 1932, Hamburger 1948, Ruttner 1955, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Adler et al. 1994, Melzer 1986a, 2000, 2001b, Melzer & Barta 1997, 2000, 2001, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla 2001, Adler et al. 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Aster novae-angliae Naturschutzfachliche Beurteilung B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren T * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Asteraceae Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 70 (2002) Familie Poaceae Avena brevis § Kurzer Hafer Poaceae Avena sativa Saat-Hafer Avena nuda subsp. brevis incl. Avena sativa var. contracta Poaceae Avena sterilis s. l. § Poaceae Avena strigosa § Taub-Hafer, WinterungsFlug-Hafer Sand-Hafer Azollaceae Azolla filiculoides Brassicaceae Barbarea intermedia Brassicaceae Barbarea intermedia x vulgaris Barbarea verna § Aubrieta columnae Brassicaceae Aubrieta x cultorum Brassicaceae Aubrieta deltoidea Brassicaceae Aurinia petraea Poaceae Brassicaceae Bartsia trixago Bassia hyssopifolia krit.! x x x Traxler 1989b B (Oberwart) Ruderalfluren x x x Traxler 1976, 1989a Sizilien, Balkan O (HauptBhf. bis Kleinas. Linz) S-Alpen St (Graz) Ruderalfluren x x x Hohla et al. 2000 unbekannt x x x Fritsch 1931, Gutermann & Niklfeld 1973 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Polatschek 2001b Kulturpfl. Mediterr., W-Eur., SW-As. W-Mediterr. (Spanien)? Kulturpfl., Heimat: SE-Eur., SW-As. Mediterr., SW-As. W-Mediterr. incl. Avena (Spanien) nuda auct., Avena nuda subsp. strigosa Algenfarn subtrop. Am. Mittleres Barbarakraut, MittelWinterkresse W-Mediterr., W-Eur. Barbarea x gradlii FrühlingsBarbarakraut, FrühlingsWinterkresse Gewöhnliche Bellardie YsopRadmelde Bellardia trixago vermutl. spontane Hybride SW-Eur., W-Mediterr. Mediterr. E-Eur. bis Sibirien St (Graz), T (Wilten b. Innsbruck), V (Bregenz, Feldkirch) B Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Segetalfluren x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Ackerbrachen W, O, St, V Ruderalfluren (bes. Bahngelände) B, W, N, O, St, S Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Segetalfluren (bes. Haferfelder) St (Wundschuh), warme StillV (Lustenauer und FließRied) gewässer fehlt W Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Gewässerufer V (Gisingen b. Feldkirch) N (b. Baden)?, W (Handelskai), O (b. Ried, „unter d. Fischer a. Gries“)?, T (b. Fritzens) St (Graz), K Ruderalfluren (Bahndamm) frische Ruderalfluren, Bahnanlagen, Gewässerufer Ruderalfluren Ruderalfluren N (Mödling, *Wiener Becken), (Klärschlammaufschüttung) St (Graz) x x? x x x nur einmal be- Janchen 1956-60, Traxler 1989a obachtet Murr 1923, Janchen 1956-60, Adler et al. 1994 Melzer 1954, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. alte Kulturpfl. Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Ruttner 1957, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Botanisches Institut Salzburg 2001 mit Aquarienpfl. Melzer 1962a, Maurer 1996 eingeschleppt oder angesalbt Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1954, 1983b, Janchen 1956-60, 1963-66, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1995a, Maurer 1996, Dörr 1998, Hohla 2001 Janchen 1956-60, Polatschek 1999 Janchen 1963-66, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1999 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Melzer unpubl., *Walter unpubl. 71 (2002) Scrophulariaceae Chenopodiaceae krit.! Teichufer Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Sizilien, Balkan B (Güssing) incl. Aubrieta columnae subsp. croatica Avena barbata ItalienBlaukissen, ColonnaBlaukissen GartenBlaukissen DeltaBlaukissen Felsensteinkraut Bart-Hafer Brassicaceae Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Status Ausbreitung Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate x Wildform x x Zierformen x x x x x Forstner & Hübl 1971 x x x x x x Ruderalfluren, Schutt x x x Forstner & Hübl 1971 Forstner & Hübl 1971, Melzer 1984a, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Brandstetter 1998, Franz et al. 1999, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Stöhr unpubl. Traxler 1967a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 2001a Mittel-As. (Altai W, K, S, V und SajanGebirge, Mongolei) Ruderalfluren, Schutt x x x Kulturhybride B (Neusiedl), W x x x St (Graz) x x x Dreigriffel-Rübe Italien, ehem. Jugoslawien, Balkanländer, Vorderas. E-Eur. Ruderalfluren, Schutt Ruderalfluren Wiesen, Bachuferbereich x x x Wilde Runkelrübe, StrandRübe W-Eur., Medi- St (Graz) terr., östlich bis Indien Ruderalfluren x x x Bassia scoparia subsp. densiflora § Dichtblütige BesenRadmelde Sommerzypresse Chenopodiaceae Bassia scoparia subsp. scoparia § Poaceae Beckmannia syzigachne Begoniaceae Begonia x semperflorens auct. Berberidaceae Berberidaceae Berberis julianae Berberis thunbergii Saxifragaceae Bergenia cordifolia Saxifragaceae Bergenia crassifolia Saxifragaceae Bergenia x schmidtii Brassicaceae Berteroa mutabilis Veränderliche Graukresse Chenopodiaceae Beta trigyna Chenopodiaceae Beta vulgaris subsp. maritima Kochia scoparia var. subvillosa incl. Kochia scoparia var. trichophylla Kulturpfl. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren ruderalisierte B, N (Oberwaltersdorf), T (N Feuchtwiese Kufstein) Kulturhybride, W Ruderalfluren Heimat d. (Mistbeete, AnStammsippen: schüttungen) Brasilien China W (Strebersdorf) Gärten Japan W, N, *O (St. Jo- Ruderalfluren, hann a. Walde, Gebüsche Mettmach, Maria Schmolln), St, K, S, T Amerikanisches Doppelährengras Immerblühende B. semperfloBegonie rens-cultorum, Begonia Semperflorens grp. Julia-Berberitze ThunbergBerberitze N-Am. HerzblattBergenie, Herzblättrige Wickelwurz Dickblättrige Wickelwurz, Dicke Bergenie Zentral-As. B, W N (Schmida-Tal, ca.1 km N Großweikersdorf) x x x invasiv potenziell invasiv Verwilderung E-Eur., W- und B, W, N, O, St, K Ruderalfluren Zentral-As. *Person unpubl. Hamburger 1948, Melzer 1977a, 1986a, 1994a, 1995a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Hamburger 1948, Melzer 1968b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Fischer & Niklfeld 2000, Polatschek 2001b Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60 Ufer des SchmidaBachs, Vorkommen erloschen Janchen 1963-66, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Melzer 1959 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Chenopodiaceae unklar x * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. unbeständig etabliert Synonyme bisher ohne Auswirkungen Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 72 (2002) Familie Runkelrübe Asteraceae Bidens bipinnata FiederblattZweizahn Asteraceae Bidens frondosa § Schwarzfrucht- Bidens Zweizahn frondosus, Bidens melanocarpa Asteraceae Bidens pilosa Asteraceae Bidens vulgata Behaarter Bidens pilosus S-Am. Zweizahn Amerikanischer Bidens N-Am. Zweizahn vulgatus K (b. Spital a. d. Drau) K Boraginaceae Borago officinalis Boretsch, Gurkenkraut N-Afr., S-Spanien alle BL Poaceae Brachypodium distachyon Zweiährige Zwenke Mediterr., W-As., N-, S-Afr. St (Graz) Ruderalfluren (Schuttplätze) Brassicaceae Brassica elongata subsp. integrifolia Ukraine, Kleinas. B, W, N, St, S Brassicaceae Brassica juncea Ruten-Kohl Mittel-, E-As. fehlt B Ruderalfluren (Straßenränder, Bahnanlagen), Segetalfluren Ruderalfluren Brassicaceae Brassica napus Brassica nigra hybridogene Kulturpfl. Mediterr. alle BL Brassicaceae Raps und Kohlrübe Schwarzer Senf Ruderalfluren, Segetalfluren Ruderalfluren neo.? Bidens bipinnatus Trachynia distachya, (Bromus distachyum) Ganzblättriger LangrispenKohl Brassica lanceolata wärm. N-Am., E-As. N-Am. alle BL x Ruderalfluren (Bahnhöfe) x bes. Schlammfluren v. Flussufern, Gräben, Teiche, Auwälder x Ruderalfluren (Mülldep.) Gewässerufer, seltener feuchte Ruderalfluren Ruderalfluren x x Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, *Walter unpubl. x x Murr 1923, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1996 x x x Forstner & Hübl 1971, Speta 1973, Melzer 1972c, 1973, 1977a, 1982b, 1983a, 1983b, 1984b, 1987b, 1989a, 1994a, Buchner 1980, Jackowiak 1990, Melzer & Bregant 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, Hohla 2000, Drescher & Magnes 2001 Melzer 1968b, Hartl et al. 1992 x x x Melzer 1983a, Hartl et al. 1992 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x derzeit sich stark ausbreitend Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ruderalfluren Beta vulgaris subsp. vulgaris neo.? Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: Küsten Eur. und As. B, W, *N (Dep. Breitenau), O, *St (Dep. Erzberg), K, ob auch andere BL? N (Bhf. Wr. Neustadt), St (Graz), K (Steinfeld i. Drautal), V (Frastanz) fehlt T Chenopodiaceae Zier-, Gewürz-, Murr 1923, Hamburger 1948, Bienenfutterpfl. Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Maurer 1998, Hohla 2000, Adler et al. 2001a Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 ehem. Kulturpfl. 73 (2002) Fritsch 1920, Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a früher in N zur Dalla Torre & Sarnthein 1909, Senfgewinnung Pehr 1932, Melzer 1954, 1968b, 1986b, 1987b, Janchen 1956kult.; heute 60, Forstner & Hübl 1971, Hartl kaum noch et al. 1992, Maurer 1996, Flor. Funde! Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Rechinger 1933, Hamburger früher kult. 1948, Melzer 1954, Ruttner (Gewürz-, 1955, Janchen 1956-60, 1977, Heilpfl.) Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Melzer & Barta 1993, Polatschek 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate *Person unpubl. invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten Mediterr., W-Eur. W, N, St, K Ruderalfluren x x x Rübsen und Wasserrübe u. a. Kleines Zittergras Kulturpfl. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Mediterr. St (Graz, Mariatrost), S Ruderalfluren (Bahnhof) x x x W-As. (Kauka- St (Graz) sus bis N-Iran) Ruderalfluren x? x x Ceratochloa carinata N-Am. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x WilldenowTrespe Bromus willdenowii, Bromus unioloides, Ceratochloa cathartica S-Am. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Schuttplätze) x x x zu B. hordeaceus agg.; z.B. in S-Am. wichtiges Futtergras, in Eur. kaum kult., oft mit Wolle oder Ölfrüchten eingeschleppt Bromus diandrus Zweimännige Steif-Trespe Bromus villosus, Anisantha diandra Mediterr., S(E)-, St (in und um W-Eur., Graz), K (b. SW-As. Villach), T, V Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Poaceae Bromus grossus Dicke Trespe B, O Ruderalfluren x x x Poaceae Bromus hordeaceus subsp. pseudothominii Eur., W-As., S-Afr.? Krim O, St, K, V Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Mülldeponien) x x x Poaceae Bromus lanceolatus Falsche Weich- Bromus Trespe pseudothominii, Bromus hordeaceus x Bromus lepidus? Lanzett-Trespe Bromus Mediterr. bis macrostachys E-As. Melzer 1954, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2001b, Wilhalm & Pagitz 2001 zu B. secalinus Traxler 1984a, Strauch 1992 agg. Gutermann & Niklfeld 1973, Hohla et al. 1998, 2000, Melzer 1998b, 1998c, Polatschek 2001b St (Knittelfeld) Ruderalfluren (Müllplatz) x x x Brassica oleracea Brassicaceae Brassica rapa Poaceae Briza minor Poaceae Bromus briziformis Zittergrasähnliche Trespe Bromus brizaeformis Poaceae Bromus carinatus § Kiel-Trespe Poaceae Bromus catharticus Poaceae neo.? W (Simmering, b. Wienflussbecken), O (Reichersberg), St (Preg, Kraubath, Graz, Hieflau), K, T (Innsbruck) N (Wiener Becken), V (Tosters) Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Melzer 1954, 1957, Gutermann & Niklfeld 1973, Flor. Kart. Ö. 2001, Kammerer in Vorber. Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60 in Eur. öfters als Ziergras kult. (für Trockensträuße) in NW-Eur. z.T. Melzer 1977a, 1988b, 1989b, bereits eingeb. 1995a, 1996a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 2000, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b Murr 1923, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer & Barta 1997, Polatschek 2001b Melzer 1981a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Kohl, Kraut, Karfiol, Kohlrabi u. a. Brassicaceae 74 (2002) Familie Zierliche Trespe N-, W-Eur. W, St (b. Graz), O Ruderalfluren (Doppl b. Leonding) x x x Poaceae Bromus madritensis Madrid-Trespe Anisantha madritensis Mediterr., S(E)-, W-Eur., SW-As. St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Poaceae Bromus secalinus subsp. decipiens § Enttäuschende Roggen-Trespe x Papiermaulbeerbaum Boraginaceae Brunnera macrophylla Kaukasusvergissmeinnicht Kaukasus bis Altai Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Ruderalfluren, Hecken, Gebüsch W, N, St, K, S, T, Ruderalfluren V, ob auch ande- (Gärten) re BL? x Broussonetia papyrifera *B (b. Podersdorf), N, O (Reichersberg), St, T B, W x Moraceae unbekannt (sekundäres Unkraut) E-As. (Japan) Buddlejaceae Buddleja davidii Sommerflieder, Buddlea Schmetterlings- variablis strauch E-As. alle BL Brassicaceae Bunias erucago § Flügel-Zackenschötchen, Zackensenf Mediterr. alle BL Brassicaceae Bunias orientalis Glattes Zackenschötchen E-Eur., W-As. alle BL Apiaceae Bunium bulbocastanum Erdkastanie W-Eur. Apiaceae Bupleurum baldense Monte-BaldoHasenohr Apiaceae Bupleurum fontanesii § Bupleurum lancifolium Apiaceae neo.? krit.! FontanesiHasenohr LanzenHasenohr Bupleurum Mediterr. odontites auct. p.p. E-Mediterr. Bupleurum subovatum Mediterr. Ruderalfluren (bes. grus-, skelettreiche, trockene Böden), Bach-, Flussufer (bes. Schotterflächen), sommerwarme Gebiete Segetalfluren, Ruderalfluren, Brachen, Bahndämme x (x)? x x (x) x x x z. B. hordeaceus agg. Onno 1941, Melzer 1961b, Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992 zu B. hordea- Melzer 1954, 1996a, Janchen ceus agg.; in 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Graz seit 1949 Gutermann & Niklfeld 1973 mehrfach Bomble & Scholz 1999, Hohla 2001, *Melzer (Herbar) in W in Einbürgerung begriffen nur in N (Stiftsgarten v. Seitenstetten) lokal eingeb. x x (x) x ruderale Böschungen und Staudenfluren x x x ruderale BöW, N (DonauSchutzdämme O schungen, HalbtrockenWien), K rasen (Schutzdämme) St (Graz) Ruderalfluren x (x) x x? x x T (Innsbruck) Ruderalfluren x x x St (Graz) Ruderalfluren x? x x Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Maurer 1998, Adler et al. 2001a in Südtirol sich Melzer 1968b, 1984b, Maier auf den 1970, Forstner & Hübl 1971, SchotterbänTraxler 1977b, Strobl 1993, ken der Flüsse 1995, Adler et al. 1994, ausbreitend Geißelbrecht-Taferner & Mucina (Schönswetter 1995, Hohla et al. 1998, 2002, mündl. Mitt.) Ludwig et al. 2000, Drescher & Magnes 2001, Essl & Walter 2002 Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998, Essl et al. 1998, Polatschek 1999, Zidorn & Dobner 1999, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001 Pehr 1938, Melzer 1954, 1968b, 1969a, 1971b, 1981b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Essl et al. 1998, Hohla et al. 1998, Zidorn & Dobner 1999, Hohla et al. 2000 Melzer 1958a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Drescher & Magnes 2001 Melzer 1954, Janchen 1956-60 eine Pfl. 1902 eingeschleppt Dalla Torre & Sarnthein 1909 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 75 (2002) Bromus lepidus Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Poaceae Lebensraum Art der Status Ausbreitung Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 2002 x x x x x x x Korea, NB, W, N, O, St, K, Ruderalfluren China, Japan? V x x x NE-As. x? x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen 1956-60, Forstner 1973 Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001 Rechinger 1933, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1977b, Maurer 1998, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Essl 1999a, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1912, Pehr 1932, Hamburger 1948, Ruttner 1956, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1988b, 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997 Janchen 1963-66, Dörr 1998, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001 x? x x Gartenaster Convolvulaceae Calystegia pulchra Schöne Zaunwinde Convolvulaceae Calystegia silvatica § WaldZaunwinde (Calystegia „sylvatica“) SE-Eur. Gezähnter Leindotter Camelina dendata BalkanhalbW, St, S, T, V insel, Vorderas. S-Eur. fehlt K Scrophulariaceae Calceolaria pinnata FiederPantoffelblume S-Am. Asteraceae Calendula arvensis AckerRingelblume Mediterr. St (Frohnleiten), T (Umhausen, Völs, Innsbruck) W, N, St Asteraceae Calendula officinalis Echte Ringelblume Mediterr. alle BL Asteraceae Callistephus chinensis Brassicaceae Camelina rumelica Balkanischer Leindotter N (b. Litschau, b. Ruderalfluren, Schrems), Hecken, Auen T (Kufstein, b. Reutte) S (Hallein) Ruderalfluren Segetalfluren (Leinäcker), Ruderalfluren (Anschüttungen) BalkanhalbB (Seewinkel), W, bes. Segetalinsel, Vorderas. N fluren, Ruderalfluren x x? x x x x x x invasiv potenziell invasiv Verwilderung Ruderalfluren Buchsbaum *Person unpubl. 1956 v. F. Fischer in S gefunden seit 1920 in Österreich nicht mehr nachgewiesen, um 1950 weltweit ausgestorben; früher eingeschleppt auf Leinäckern Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Sauter 1879, Murr 1923, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Polatschek 1999 Janchen 1963-66, Melzer 1964a, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria x Buxus sempervirens § neo.? Zitate x Laubwälder, Trockengebüsche, felsige Hänge Ruderalfluren, Friedhof, Bachufer Weingärten, Segetalfluren Buxaceae Camelina alyssum Neg. Anmerkungen wirt. Bed. (x) * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Brassicaceae Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 76 (2002) Familie Eigentlicher Camelina Saat-Leindotter sativa subsp. sativa Kulturpfl. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren x Campanulaceae Campanula alliariifolia Kaukasus, Anatolien St (Grazer Schlossberg) Felsen, Wegrand x? x x Campanulaceae Campanulaceae Campanula carpatica Campanula garganica Lauchkrautblättrige Glockenblume KarpatenGlockenblume GarganoGlockenblume Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Maurer 1996, Adler et al. 2001a Melzer 1988b W-Karpaten W (Küniglbergstr.) W (Alpengarten Belvedere) Ruderalflur x x x Forstner & Hübl 1971 Mauern x? x x Forstner & Hübl 1971 Campanulaceae Campanula medium MarienGlockenblume B, W, N, St, T Ruderalfluren, Gartenmauer x x x Campanulaceae Campanula poscharskyana PoscharskyGlockenblume Dalamatien Mauern, Felsen x x x Campanulaceae Campanula pyramidalis PyramidenGlockenblume SE-Eur. auf Mauern x x x Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a Campanulaceae Campanula rhomboidalis RhombenGlockenblume W-Alpen St (Graz, St. Veit b. Graz), *S (Sbg. Stadt) B, W (Obere Augartenstr.), N (Burg Niederranna) O, St (Leopoldsteiner See b. Eisenerz, Kleinfölz), T, V Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Walter 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Melzer 1973, *Wittmann unpubl. x Janchen 1956-60, Melzer 1964b, Adler et al. 1994, Pils 1994, Zobodat 2001 Brassicaceae Capsella rubella § Rötliches Hirtentäschel Mediterr. x x Solanaceae Capsicum annuum Paprika und Pfefferoni Mittel-Am. x x x Fabaceae Caragana arborescens Gewöhnlicher Erbsenstrauch x x x x Asteraceae Carduus hamulosus BuschErbsenstrauch HakenRingdistel Mauern, Friedhöfe, Gebüsche Friedhöfe, Ruderalfluren Ruderalfluren x Caragana frutex B, W, St (Grazer Schlossberg), V (Frastanz) W (Raxstr., Zentralfriedhof) W, T (Mühlau b. Innsbruck) x Fabaceae mittl. und östl. Sibirien, Mandschurei SE-Eur., gemäßigtes As. SE- und E-Eur. x x Cyperaceae Carex bebbii Bebb-Segge nördl. N-Am. bis Alaska anmoorige Stelle x (x)? x Cyperaceae Carex vulpinoidea Fuchsseggenähnliche Segge N-Am. T (Tal d. Leutascher Ache: Katzenloch) O, St, K, S, T Hamburger 1948, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1984b, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1912, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Wallnöfer 1993, Polatschek 2001a feuchte bis nasse Wiesen, Gewässerufer x (x) x krit.! W-Griechenland, Italien (Monte Gargano) W-Mediterr. x? Wiesen, Weiderasen, Nährstoffzeiger, montan bis subalpin Segetalfluren, Ruderalfluren N (Enzersdorf a. Göllersbach), St, T W, O, K, ob auch Ruderalfluren andere BL? (bes. Mülldep.) (x)? x x (x) x alte Kulturpfl. Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Wallnöfer 1993, Strobl 1994, 1997, 1999, Polatschek 2001a 77 (2002) Camelina sativa var. neo.? sativa Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Brassicaceae Falsche Hotten- Mesembryanthemum tottenfeige, Rote Mittags- acinaciforme blume Wolliger Saflor Carpobrotus acinaciformis § Asteraceae Carthamus lanatus Asteraceae Carthamus tinctorius Echter Saflor, Öldistel, Färberdistel Verbenaceae Caryopteris x clandonensis Bartblume Bignoniaceae Catalpa bignonioides Poaceae Catapodium rigidum Celastraceae Celastrus scandens Trompetenbaum, Virginiabaum Gewöhnliches Scleropoa Steifgras rigida, Desmazeria rigida Kletternder Baumwürger SilberBrandschopf Amerikanischer Zürgelbaum Amaranthaceae Celosia argentea Ulmaceae Celtis occidentalis Poaceae Cenchrus incertus krit.! Unsicheres Federborstengras Cenchrus pauciflorus, Cenchrus tribuloides S-Afr. (Kapland) V (Röthis) Mediterr., N (Moosbrunn) Frankreich, SW-Schweiz, Süd-T, Ungarn, E-Eur., E-Afr. (Äthiopien) Mediterr., B, *W (BahngeW-As. lände AspangBhf.), St (Knittelfeld, Graz), K, T, V hybridogene W (Ecke KauKulturpfl., Hei- nitzg./Magdalenen mat d. Stamm- str., Bhf. Inzerssippen: E-As. dorf-Metzgerwerke), *N (Münchendorf), St (Bhf. Knittelfeld) östl. N-Am. B, O (Hafen Linz), St (GrazStraßgang) Mediterr., St (Graz) SW-Eur. Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. Ruderalfluren x x x nur einmal als Murr 1923 Gartenflüchtling beobachtet unbekannt x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt Gutermann & Niklfeld 1973 x x neuerdings in Ostösterreich wieder kult. (Distelöl) Janchen 1956-60, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer 1997a, *Walter unpubl. Ruderalfluren x Ruderalfluren, Straßenränder x Ruderalfluren, Hecken x Ruderalfluren (x)? x x Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 x x Traxler 1989a, Hohla et al. 1998, Melzer 2000 x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 N-Am. W (Stadlau) Bahnböschung x? x x Forstner & Hübl 1971 trop. Afr. W, S x x x N-Am. B, W, N Ruderalfluren, Mauer Gebüsche, Waldränder x x x N-Am. St (Graz) x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar) Melzer 1954, Janchen 1956-60 Ruderalfluren (Bahnanlagen) x einmal eingeschleppt Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Aizoaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 78 (2002) Familie SternFlockenblume, FußangelFlockenblume Asteraceae Centaurea dichroantha ZweifarbenFlockenblume Asteraceae Centaurea diffusa Sparrige Flockenblume Asteraceae Asteraceae Centaurea diffusa x stoebe subsp. micranthos Centaurea diffusa x stoebe subsp. stoebe Centaurea diluta Asteraceae Centaurea nigra § Asteraceae Centaurea rupestris Asteraceae Centaurea ruthenica Asteraceae Centaurea scabiosa subsp. spinulosa Asteraceae Centaurea solstitialis Valerianaceae Centranthus ruber Rote Spornblume Dipsacaceae Cephalaria radiata Dipsacaceae Cephalaria syriaca StrahlenderSchuppenkopf SyrienSchuppenkopf Asteraceae krit.! Verwaschene Flockenblume Schwarze Flockenblume FelsenFlockenblume Ruthenische Flockenblume Stachelige SkabiosenFlockenblume SonnenwendFlockenblume W-, S-Eur., W- W, N, O, K, S As. SE-Eur. (enT (b. Lienz) dem.: SEKalkvoralpen v. Slowenien und NE-Italien) SE-Eur., W-As. W, N (Marchfeld, *Wiener Becken b. Breitenau), O (Unteres Trauntal) Centaurea x Hybride, in W simonescui Österreich entstanden? W, N, O (Linz) Centaurea x Hybride, in psammogena Österreich entstanden? Spanien, V (b. Lässern W NW-Afr. St. Anna) W, N (zw. Eichincl. Centaurea Wdebeauxii und Deutschland, graben und ReNW-Schweiz, kawinkel), St Centaurea Mittel-, S-, SW- (Ost-St) nemoralis Frankreich Balkan, N- und St (Graz) Mittelitalien Siebenbürgen, T (Kematen) E-Galizien, S-Russland, W-, Mittel-As. SE-Eur. W, N (Gießhübel) S, SE-Eur., W-, Mittel-As. Kentranthus ruber x x x im wärmeren Mittel- und EEur. eingeb. Flussschotter (der Drau) x x x einmal eingeschleppt Ruderalfluren (Schuttplätze, Bahnanlagen, Mülldep.) x x x Baschant 1955, Janchen 195660, 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Zobodat 2001, *Walter unpubl. Ruderalfluren (Bahnanlagen) x x x Forstner & Hübl 1971 Ruderalfluren (Bahnanlagen) x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 2001, Hohla et al. 2001 Ruderalfluren (Müllplatz) unbekannt x x x Polatschek 1997 x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x x x Vorkommen Hamburger 1948, Janchen 1817 bis 1820 1956-60 vorübergehend Janchen 1956-60 eingeschleppt Ruderalfluren x x x Janchen 1963-66, 1977 x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Adler et al. 1994, 2001a x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl. x Adler et al. 1994 x Melzer 1959, Janchen 1963-66 Rumänien Ruderalfluren (bes. Schuttplätze), Segetalfluren (Luzernenfelder) B, W, N, O, St, K Mauer-, Felsspalten, trockene Schotterstandorte N (Kamptal) unbekannt Mediterr. St (Graz) S-Eur. (submed.) Reiter 1963, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1997 trockene Ruderalfluren fehlt K Ruderalfluren x x x (x) x Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 79 (2002) Centaurea calcitrapa Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae B, W, N Cephalaria transsylvanica SiebenbürgenSchuppenkopf S-Eur., Slowakei, Ungarn, Siebenbürgen Caryophyllaceae Cerastium tomentosum Italien-FilzHornkraut Mittelitalien bis alle BL Sizilien Parkeriaceae Ceratopteris thalictroides Wasserhornfarn Trop. und Sub- K (Warmbad trop. Villach) Rosaceae Chaenomeles speciosa Chamaecyparis lawsoniana Japanische Scheinquitte LawsonScheinzypresse (Choenomeles E-As.? speciosa) westl. N-Am. Chamaemelum mixtum Chamaemelum nobile Falsche Römerkamille Echte Römische Kamille, Echte Römerkamille Graue Zwergwolfsmilch QuerfurchenZwergwolfsmilch Cupressaceae Asteraceae Asteraceae Euphorbiaceae Chamaesyce canescens Euphorbiaceae Chamaesyce glyptosperma Euphorbiaceae Chamaesyce humifusa Weg-, Ackerränder, -brachen, Böschungen (pann. Gebiet) Bach-, Flussufer, Gärten, Ruderalfluren (Müllplätze) x Naturschutzfachliche Beurteilung x x x x x x x B (b. Neumarkt a. Gebüsche d. Raab), W Friedhöfe W (Friedhof HadersdorfWeidlingau) x x x x x x Anthemis mixta Mediterr. W, St (Graz) x x x Anthemis nobilis Eur., W-As. B, N, St Ruderalfluren (Bahnanlagen) Ruderalfluren x x x Euphorbia chamaesyce Euphorbia glyptosperma Mediterr., W-As. N-Am. St (Hatzendorf) Ruderalfluren x x x lückige ruderale Rasen, Fahrweg x x x trockene Ruderalfluren (Dämme, Friedhöfe) x (x) x Niederliegende Euphorbia Zwergwolfshumifusa milch N (DonauMarchfeldschutzdamm zw. Schönau und Stopfenreuth) gemäßigtes As. alle BL Thermenabflüsse (Warmbach) Zitate *Person unpubl. invasiv (x)? Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Rechinger 1933, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994b Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Melzer 1995b, Maurer 1996, Polatschek 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a Vorkommen in Janchen 1963-66, Melzer 1968b, 1983a, Hartl et al. 1992 den letzten Jahren nicht mehr beobachtet Forstner & Hübl 1971, Traxler 1975 zumindest frü- Janchen 1956-60, Forstner & her in B, N, O, Hübl 1971, Adler et al. 2001a St, S, T als Zier- und Forstgehölz kult. Melzer 1954, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a Janchen 1956-60 Janchen 1963-66, Hügin & belegt seit 1964 (Melzer) Starlinger 1997 am Donaudamm, bereits großer Bestand Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1983b, 1995b, Fischer & Niklfeld 1998, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, Hohla 2002, Gruber unpubl. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Dipsacaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 80 (2002) Familie FleckenZwergwolfsmilch Euphorbia maculata, Euphorbia supina N-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Euphorbiaceae Chamaesyce nutans Nickende Zwergwolfsmilch Euphorbia nutans, Chamaesyce indica auct. N- und S-Am. x (x)? x Euphorbiaceae Chamaesyce serpens Schlängelige Zwergwolfsmilch BorbasGänsefuß Euphorbia serpens N-Am. N, *O (Pergern b. Ruderalfluren Steyr), St, K (bes. Eisenbahnanlagen, skelettreiche Böden) W (18. Bezirk) in einem Blumentopf Chenopodium album neo.? subsp. borbasii incl. S-Eur. Chenopodium borbasioides Chenopodium Hybride, verx subcuneatum mutl. in Österreich entstanden Duft-Gänsefuß incl. subtrop. S-Am. Chenopodium anthelminticum GrannenN-Am., As. Gänsefuß Chenopodiaceae Chenopodium album krit.! x berlandieri (subsp. zschackei) § Chenopodiaceae Chenopodium ambrosioides Chenopodiaceae Chenopodium aristatum Chenopodiaceae Chenopodium berlandieri subsp. zschackei Amerikanischer Gänsefuß N-Am. Chenopodiaceae Chenopodium botrys SE-Eur. bis E-As. Chenopodiaceae Chenopodium capitatum Klebriger Gänsefuß, DrüsenGänsefuß Kopfiger Erdbeerspinat Chenopodiaceae Chenopodium desiccatum Chenopodiaceae Chenopodiaceae x x x Hügin & Starlinger 1997 alle BL? Ruderalfluren x x x Melzer 1972c, Hartl et al. 1992, Walter unpubl. T, V Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60 N (Pachfurth), St (Graz, S-St), K, T Ruderalfluren x x x Ruderalfluren St (b. Köflach, Mülldep. a. Karlschacht) W, N, St (Grazer Ruderalfluren Frachten-Bhf.), T, V (Tosters, Felsenau) B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren T x x x x x x x Blitum capitatum vermutl. N-Am. B, W, N, O, St, S, Ruderalfluren T x SchmalblattGänsefuß Chenopodium pratericola wärmeres N-Am. Chenopodium giganteum RiesenGänsefuß Chenopodium amaranticolor As. (N-Indien, Nepal) Chenopodium hircinum BocksGänsefuß W, N, St, T, V Ruderalfluren *W, St (Graz), *K Ruderalfluren (Mülldep. St. Veit a. d. Glan) subtrop. S-Am. N, St, Ruderalfluren, T (Innsbruck) Segetalfluren x x x x x früher als Heil- Hamburger 1948, Melzer 1954, pfl. (z.B. Anthel- Janchen 1956-60, 1977, Hartl et minthicum) kult. al. 1992, Maurer 1996 Melzer 1988b keine aktuellen Murr 1923, Janchen 1956-60, Funde 1977, Melzer 1959, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x x x x x x x Hamburger 1948, Janchen 1977, Melzer 1991b, Adler et al. 1994, Essl 1998a als Gemüseund Färbepfl. (Schminkpfl.) früher kult. Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a z.T. als Zierpfl. Janchen 1956-60, 1963-66, kult., sonst ein- *Walter unpubl. (Herbarrevision) geschleppt Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1962a, Polatschek 1999, Walter unpubl. (Herbarrevision) 81 (2002) Chenopodiaceae Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Melzer 1967, 1968b, 1971b, 1975b, 1994a, 1996c, 2001a, Melzer & Barta 1994a, Dörr 1998, 2000, Hohla 1998, Fischer & Niklfeld 1998, Hohla et al. 1998, Polatschek 1999, Botanisches Institut Salzburg 2001 Pehr 1932, Melzer 1954, 1970, 1971b, 1994a, 2001a, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, *Essl unpubl. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Euphorbiaceae Chamaesyce maculata Chenopodium probstii § ProbstGänsefuß N-Am? (eher B?, W, N, St, K, T Ruderalfluren nicht Austral.?) Chenopodiaceae Chenopodium pumilio Australischer Gänsefuß Chenopodiaceae Chenopodium quinoa Reismelde S-Am. Chenopodiaceae Chenopodium schraderanum SchraderGänsefuß trop. Afr. Chenopodiaceae Chenopodium strictum subsp. striatiforme neo.? Chenopodiaceae Chenopodium strictum subsp. strictum neo.? Brassicaceae Chorispora tenella Chenopodium Austral. carinatum auct. Chenopodium schraderianaum Gestreifter Chenopodium Steif-Gänsefuß concatenatum, Chenopodium album var. microphyllum, Chenopodium album subsp. album var. striatiforme Steif-Gänsefuß Chenopodium striatum Gliederschote B, W, N, O (Unte- sand-, res Trauntal) schotter-, steinreiche, trockene Ruderalfluren *O (Bogenhofen Ruderalfluren b. St. Peter a. Hart), V (Felsenau) St (Radkersburg), Ruderalfluren S, T, V Naturschutzfachliche Beurteilung x x x (x)? x x x x x x x SE-Eur. bis As.? *W, N, O, T Ruderalfluren x (x)? x Mittel- bis E-As.? alle BL Ruderalfluren x x x SE-, E-Eur., SW-As. B, W, N, K Segetalfluren, Ruderalfluren (Rasenansaaten) x (x) x Zitate *Person unpubl. invasiv x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Melzer 1967, 1969a, 1969b, 1971b, 1972c, 1975b, 1976, 1977a, 1983a, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1991, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. Janchen 1956-60, 1963-66, 1977, Melzer 1958a, Forstner & Hübl 1971, Jackowiak 1990, Strauch 1992, Melzer & Barta 1995a, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001, Holzner unpubl. Murr 1923, Adler et al. 1994, früher aus Kulturen verw., *Walter unpubl. mit Getreide eingeschleppt Janchen 1956-60, Melzer 1963, 1991a, Adler et al. 1994, Polatschek 1999 diese Sippe ist Janchen 1956-60, 1963-66, im pann. Raum Polatschek 1999, *Walter nicht slt., ver- unpubl. mutl. sogar eingeb., in anderen Gebieten jedoch nur unbeständig und slt. Zeit d. EinBaschant 1955, Gutermann & schleppung Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 oder Einwanderung unklar, aber vermutl. Neophyt Janchen 1963-66, 1977, vermutl. mit Rasensaaten Forstner & Hübl 1971, eingeschleppt; Leopoldinger 1985, Melzer in W lokal (Do- 1988a, Hartl et al. 1992 nau-OderKanal, Uferdamm) eingeb. im pannonischen Raum lokal hfg. und vermutl. eingeb. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Chenopodiaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 82 (2002) Familie Chrysanthemum x grandiflorum Großblütige Dendranthema China, Japan Chrysantheme x grandiflorum, Dendranthema x morifolium, Tanacetum morifolium GlatzfruchtE-Afr. Wegwarte Asteraceae Cichorium calvum Asteraceae Cichorium endivia Endivie Mediterr. Cistaceae MontpellierZistrose Wassermelone Citrullus vulgaris Mediterr. S Cucurbitaceae Cistus monspeliensis Citrullus lanatus trop. Afr. Rutaceae Citrus aurantium § Orange SE-As. Onagraceae Clarkia amoena Godetie, Godetia Atlasblume, amoena Sommerazalee Kalifornien Onagraceae Clarkia pulchella Onagraceae Clarkia unguiculata Zierliche N-Am. Clarkie Mandelröschen, Clarkia elegans Kalifornien Sommerfuchsie Ranunculaceae Clematis glauca Blaugrüne Waldrebe Sibirien, E-As. Ranunculaceae Clematis tangutica MongoleiWaldrebe Mongolei bis NW-China Ranunculaceae Clematis viticella Italienische Waldrebe Kleinas., Syrien, Iran W Ruderalfluren x Forstner & Hübl 1971 x x x x x x x x Traxler 1979, 1984b, Melzer 1986b, 1987b, Melzer & Barta 1995a, 2000, 2001, Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1912, Fritsch 1930, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1986b, Adler et al. 1994, 2001a, *Melzer (Herbar) Wittmann et al. 1987 B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren V (bes. Mülldep.) x x x W x x x x x x Janchen 1963-66, Traxler 1967b, Walter 1992, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x Biodat 2002 N (Straßhof), Ruderalfluren St (b. Fohnsdorf, b. St. Michael ob Leoben) T (Brennerstraße unbekannt b. Innsbruck) x x x Melzer 1980a x x x S (Sbg. Stadt), KalkschuttT (Imst, Landeck, fluren Iselsberg) N (Laxenburg) trockengefallener Wassergraben x x x x x x unbekannt Ruderalfluren (bes. Kompostanlagen und Mülldep., seltener auch Straßen- und Wegränder) B (Galgenberg b. Ruderalfluren Neckenmarkt), N, (AufschüttunSt (Dep. Aich b. gen) Assach) K unbekannt x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1980b, 1984b, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Barta 1993, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Hohla et al. 2002 Forstner & Hübl 1971, Walter unpubl. kult. und früher Janchen 1956-60 vorübergehend eingeschleppt Polatschek 1980, 2000, Wittmann & Pilsl 1997 Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer & Barta 1994b 83 (2002) x Ruderalfluren B, W (Hst. Praterkai), N (Dürnkrut), St (Graz, Zeltweg) W, St (Graz, Ruderalfluren *Knittelfeld), V (Tosters) x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae *W (Penzing), O Ruderalfluren (Mühlheim a. Inn, Gimpling, Braunau), *St (Leibnitz, Köflach), K (St. Veit a. d. Glan), *V (Gisingen) B, N (Pillichsdorf), Ruderalfluren, K Segetalfluren x x x x x früher als Janchen 1956-60, 1977, Traxler Heilpfl. kult. 1989a, Hartl et al. 1992 (bes. Marchfeld und St) Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a x? x x x x x x x x x x x Cnicus benedictus Kardobenediktenkraut Mediterr., SW-As. Brassicaceae Coincya monensis subsp. cheiranthos Lacksenf SW-Eur. bis westl. MittelEur. B, St (Göstinger Au b. Graz) Ruderalfluren Asteraceae Coleostephus myconis Collinsia heterophylla Commelina coelestis Coincya cheiranthos subsp. cheiranthos, Rhynchosinapis cheiranthos, Brassicella erucastrum Gelbe (FalChrysanthesche) Margerite mum myconis ZweifarbenCollinsia bicolor Collinsie Himmelblaue Commelina Commeline tuberosa Gewöhnliche Commelina Commeline communis Mediterr. St (Graz) N-Am. (Kalifornien) Mexiko B?, W?, N? Ruderalfluren (Bahnanlagen) Ruderalfluren O (Linz-Urfahr) Ruderalfluren E-As. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Straßen-, Wegränder, Parkanlagen, Mauern) OrientAckerkohl E-Mediterr. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren, Brachen Ranunculaceae Consolida ajacis Kleiner Gartenrittersporn Mediterr. fehlt S Ruderalfluren x Ranunculaceae Consolida hispanica neo.? Morgenländischer Feldrittersporn Mediterr. fehlt S Segetalfluren, Brachen, Ruderalfluren x neo.? Consolida orientalis x x x x x x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 verw. gelegent- Janchen 1956-60, 1977 lich Baschant 1955, Janchen 195660 Melzer 1957, 1971b, Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984b, Brandes 1993, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a Murr 1923, Hamburger 1948, Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Biodat 2002 Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1991b, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Melzer 1954, 1961a, 1972a, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, Herbar LI Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Melzer 1968b, Hartl et al. 1992, Hohla 2001, *Melzer (Herbar) Asteraceae Conringia orientalis *Person unpubl. x S-Am. Brassicaceae Zitate x Dornige Spinnenpflanze Commelina tuberosa Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x Capparidaceae Cleome spinosa Scrophulariaceae Commelinaceae Commelinaceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 84 (2002) Familie neo.? Convolvulaceae Convolvulus tricolor Rispiger Delphinium Feldrittersporn paniculatum S-, E-Eur., bis N-Italien und W-Slowakei B, W?, N? DreifarbenWinde Kanadaberufkraut, Katzenschweif Mediterr. W N-Am. alle BL Erigeron canadensis Asteraceae Conyza canadensis Asteraceae Conyza sumatrensis s. l. § Asteraceae Coreopsis grandiflora Asteraceae Coreopsis lanceolata Lanzettblättriges Mädchenauge, Schönauge N-Am. Asteraceae Coreopsis tinctoria FärberMädchenauge Apiaceae Coriandrum sativum Echter Koriander Chenopodiaceae Corispermum leptopterum § SchmalflügelWanzensame incl. Corispermum hyssopifolium auct. Cornaceae Cornus alba s. propr., non auct. § Tatarischer Hartriegel Cornus tatarica E-As. SumatraConyza SE-As. Katzenschweif sumatrana, Erigeron linifolius, Conyza albida, C. naudinii, C. bonariensis auct. Großes N-Am. Mädchenauge krit.! St (Peggau, HauptBhf. Graz) nährstoffreiche, bodensaure Therophytenfluren Brache Ruderalfluren, Dämme, Waldschläge, Brachen Ruderalfluren (Bahnanlagen) W, N (NW Wr. Neustadt) x x x x x Forstner & Hübl 1971 x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 x x Melzer 1954, 1996a, 1996c, 1998c, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Janchen 1963-66, Forstner & Hübl 1971 x x x x Vorkommen tlw. fraglich Traxler 1967, Adler et al. 1994 x x x Traxler 1971, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a südl. N-Am. Ruderalfluren (Schutt, Ruinen) B (b. Eisenstadt), Ruderalfluren W (Stammersdorf, Breitenlee), N (b. Wr. Neustadt) B, W, N, K, T, V Ruderalfluren x x x N-Afr., W-As. fehlt S Ruderalfluren x x x E-Eur., W-As. N (Auf d. Scheibe O Persenbeug, *Wachberg b. Melk), O, T trockene Ruderalfluren (bes. Sandund Schottergruben, Sandund Schotteraufschüttungen) Gebüsche, (Au-)Wälder Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1976, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Polatschek 1997 Dalla Torre & Sarnthein 1909, Pehr 1932, Hamburger 1948, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Melzer 1996a, Maurer 1996, Polatschek 1997, Hohla 2001, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, Leopoldinger 1995, *Kriechbaum unpubl. alle BL? x x (x)? x (x) x 85 (2002) Janchen 1977, Melzer 1989a, Jackowiak 1990, Franz et al. 1990, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Strobl 1999, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2001, Zobodat 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ranunculaceae Consolida regalis subsp. paniculata Cornus sanguinea subsp. australis § Südlicher RotHartriegel Kleinas. B, N, O, St, K, S, Gebüsche, T Wälder x Cornaceae Cornus sericea § Weißer Hartriegel, Amerikanischer Hartriegel N-Am. W, N (Donauauen O Wien), St (Graz), ob auch andere BL? Gebüsche, Wälder x Fabaceae Coronilla scorpioides SkorpionsKronwicke Mediterr. St (Graz), K Coronopus didymus ZweiknotenKrähenfuß S-Am. trockene Ruderalfluren, Segetalfluren Ruderalfluren, bes. Trittrasen (Parkrasen, Pflasterwege) Brassicaceae Betulaceae Corylus colurna Baum-Hasel Betulaceae Corylus maxima Riesen-Hasel Asteraceae Cosmos bipinnatus Kosmee Rosaceae Cotoneaster dammeri Rosaceae Cotoneaster franchetii TeppichSteinmispel, Teppich“Zwergmispel“ FranchetSteinmispel (-“Zwergmispel“) Cornus stolonifera, Cornus alba subsp. stolonifera, Cornus alba auct. Corylus tubulosa W (Fuß des Laaerberges), N (Korneuburg), O (Linz), St (Graz), T (Telfs) SE-Eur., W-As. B, W, O, St x Naturschutzfachliche Beurteilung x *Person unpubl. Verbreitung ist ungenügend bekannt; wird als Böschungsbegrünung und bei Gewässerregulierungen angepflanzt Melzer 1989b, 1998c, Adler et al. 1994, Stöhr 2000b, 2001b, Strobl & Stöhr 2001, Zobodat 2001, Hohla 2002 x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Drescher & Magnes 2001 x x Melzer 1954, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1954, 1982a, 1983b, 1998a, Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 als Frucht- und Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a Zierstrauch kult. und verw. Adler et al. 2001a x (x) Mauern, Friedhöfe, Ruderalfluren SE-Eur., Krim, W (b. Mauerbach, Mauern, Kaukasus, Neuwaldegg) Friedhöfe, nördl. Kleinas. Ruderalfluren Mexiko, N-Am. fehlt S Ruderalfluren (Texas) x x x x x x x x x W-China O (HauptBhf. Pflasterfugen Wels), *St (Graz) x x x W-China W (zw. Penzing und Hütteldorf) x x x Bahndamm Zitate invasiv x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1963, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1989a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998 Hohla et al. 1998, *Melzer (Herbar) Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Cornaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 86 (2002) Familie FächerSteinmispel, WaagrechtSteinmispel („Zwergmispel“) Rosaceae Cotoneaster lucidus § Rosaceae Cotoneaster melanocarpus Rosaceae Cotoneaster multiflorus Asteraceae Cotula coronopifolia Brassicaceae Crambe hispanica Glanz-Steinmispel (-„Zwergmispel“) Schwarze Steinmispel (-„Zwergmispel“) Vielblütige Steinmispel (-„Zwergmispel“) Krähenfußblättrige Laugenblume Spanischer Meerkohl Brassicaceae Crambe orientalis OrientMeerkohl SW-As. W, *N Rosaceae Crataegus sanguinea Blut-Weißdorn E-Russland, N-As. W, N (Kaltenleutgeben) Rosaceae Crataemespilus gillotii Asteraceae Crepis nicaeensis Nizza-Pippau Asteraceae Crepis pulchra Schöner Pippau Asteraceae Crepis zacintha Iridaceae Crocosmia x crocosmiiflora Höckerlattich, Zacintha Höcker-Pippau verrucosa Montbretie Tritonia (x) crocosmiiflora kult.? China alle BL ruderale Gebüsche und Wälder, Mauerritzen, Felsspalten x Cotoneaster acutiflorus Lindley Altai W, T (Innsbruck, Pradl) Ruderalfluren, Mauern, Hecken x x x Cotoneaster niger E-Eur., W-As. W (Augarten, b. Zentralfriedhof) Mauerritzen, Bahngelände x x x Janchen 1956-60, 1977, Adler et al. 2001a W-China W (WestBhf., Döblinger Friedhof) Böschung, Friedhof x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a S-Afr. W (b. Hadersdorf, MauerbachStaubecken) W (HadersdorfWeidlingau) Gewässerufer (Schlammböden) gestörte Stelle an d. Wienfluss-Böschung trockene Ruderalfluren x x x x x x Melzer & Barta 2000, Adler et al. 2001a x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Schratt-Ehrendorfer unpubl. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x Mediterr. Crataegus mo- Gattungsnogyna x Me- Kulturhybride spilus germanica, „x Crataemespilus x grandiflora“ Frankreich (WAlpen), S-Eur., Kaukasusländer S-Eur., SW-As. (x) x N (Kritzendorf) Hecken, Blocksteinwürfe, Friedhöfe unbekannt W, N, O (b. Ebensee), S, T (Innsbruck) Ruderalfluren, Gartenrasen, Grasplätze x x x W, N, O, K, S Weinberge, Mauern, Heckensäume, Brachen, Ruderalfluren Ruderalfluren x x x x x x x x Mediterr. St (Graz) S-Afr. N, K (Villach, Ruderalfluren Hundsdorf b. Feistritz), S x bes. als Bodendecker sehr hfg., bes. in lichte Wälder eindringend Forstner & Hübl 1971, Melzer 1976, 1986a, Traxler 1985, Karrer 1991, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Brader & Essl 1994, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Strobl 1998, 1999, Polatschek 2000 Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a in Deutschland Melzer & Barta 2001 lokal eingeb. Hybride aus Janchen 1956-60 Crataegus monogyna x Mespilus germanica; ob wirklich verw.? Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Speta 1982, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer 1999a eingeschleppt in Graz 1948 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Melzer 1969c, Hartl et al. 1992, Strobl 1997, Botanisches Institut Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö. 2001 87 (2002) Cotoneaster horizontalis Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Rosaceae Crocus banaticus § Iridaceae Crocus flavus § Iridaceae Crocus heuffelianus § Iridaceae Crocus ligusticus § krit.! Mittel-Krokus Crocus medius SW-Alpen Iridaceae Crocus purpureus krit.! Neapolitanischer Krokus ehem. Crocus Jugoslawien, napolitanus, Crocus vernus Italien subsp. vernus Iridaceae Crocus tommasinianus Araceae Cryptocoryne crispatula subsp. balansae Cryptocoryne wendtii Araceae Wald-Krokus krit.! Serbien, Rumänien, SW-Russland Gold-Krokus Crocus aureus SE-Eur., Kleinas. Heuffel-Krokus SE-Eur. Elfen-Krokus, Tommasinis Krokus Gedrehter Wasserkelch Cryptocoryne balansae *B (Rotenturm) Park B (Schlossberg b. Park Güssing) B (Schlosspark Park (trockene Rotenturm) bis frische Laubwälder) W (Theresianum, Parks Botanischer Garten?) feuchte N (Tal d. Kl. Erlauf, bes. b. Gre- Wiesen, sten, Schwarzer Bachränder, Gebüschränder Ötscher, *Seewiese b. Perchtoldsdorf), **S (WalsSiezenheim) *W (Botanischer Friedhof, Garten), S Mährasen SE-Eur. (S-Ungarn bis NW-Bulgarien) N-Vietnam, K (Warmbad VilThailand lach) Wendts Wasserkelch Thailand K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) Thermenabflüsse (Warmbach) Laubwald, Gebüsch x x x Dietrich in Vorber., *Dietrich unpubl. x Traxler 1984a, Dietrich in Vorber. Traxler 1977b, Adler et al. 1994 x (x) invasiv *Person unpubl. x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Dietrich in Vorber. x Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Dietrich in Vorber., *Dietrich unpubl., **Stöhr unpubl. x x x Stöhr et al. in Vorber., *Dietrich unpubl. x x x Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. x (x) x x (x)? x Apiaceae Cryptotaenia canadensis Kanadische Rispendolde östl. N-Am., E-As. (China, Japan) St (Grazer Schlossberg) Cucurbitaceae Cucumis melo § Zuckermelone trop.-subtrop. Afr. und/oder S-As. W, N, O, K, ob Ruderalfluren auch andere BL? (bes. Mülldep.) x x x Cucurbitaceae Cucumis sativus § Gurke N-Indien B, K, V, ob auch andere BL? x x x Cucurbitaceae Cucurbita ficifolia § FeigenblattKürbis N-Am. W (Wienerberg) x x x Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt) Ruderalfluren Zitate x (x) x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. (x)? x x Naturschutzfachliche Beurteilung Ansalbung durch F. Krasan seit 1890 erhalten, aber ohne Ausbreitungstendenz Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Maurer 1996 Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Barta 1993, Adler et al. 1994, 2001a Murr 1923, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Iridaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 88 (2002) Familie Cucurbita foetidissima § Cucurbita perennis Cucurbitaceae Cucurbita maxima § Riesen-Kürbis Cucurbitaceae Cucurbita pepo § Gewöhnlicher Kürbis Lythraceae Cuphea lanceolata Cuscutaceae Cuscuta campestris Köcherblümchen Cuscuta Nordameriarvensis kanischer Teufelszwirn, Nordamerikanische Seide Cuscutaceae Cuscuta gronovii Cuscutaceae Cuscuta scandens Cuscutaceae Cuscuta suaveolens Rosaceae Cydonia oblonga Scrophulariaceae Asteraceae Cymbalaria muralis incl. Cucurbita Argentinien, maxima var. Uruguay turbaniformis, Cucurbita pepo var. turbaniformis Nord-Mexiko, östl. N-Am. GronoviusTeufelszwirn, GronoviusSeide Cuscuta Südlicher Teufelszwirn, australis Südliche Seide Chilenischer Teufelszwirn, Chile-Seide Quitte neo.? Am. Zimbelkraut Cynara scolymus Boraginaceae Cynoglottis barrelieri BarrelierOchsenzunge Anchusa barrelieri Poaceae Cynosurus echinatus GrannenKammgras, StachelKammgras, Igel-Kammgras x x x W (Breitenlee, Laaerberg), St (Köflach), V (Tosters) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt) x x x fehlt T Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt) x x x Ruderalfluren x? x x Murr 1923, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1988b, Adler et al. 2001a für V keine konkreten Angaben (Murr 1923) Murr 1923, Pehr 1932, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971 kann zu Ertragseinbußen bes. in Klee-, Luzernenfelder (Kartoffel) führen; schon 1952 in Nord-B lokal massenhaft Murr 1923, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1995a, 2001, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Polatschek 1999, Hohla et al. 2002 x N-Am. St (GrazWaltendorf) Garten (auf Impatiens parviflora) x x x Melzer 1992, Maurer 1998 Mediterr. B, W, N x x x Janchen 1977, Flor. Kart. Ö. 2001 S-Am. (Chile) N, O (Unteres Trauntal), T (Kitzbühel) fehlt K feuchte Wiesen, Weiden Segetalfluren, Ruderalfluren? x x x x x Janchen 1956-60, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Strauch 1992, Polatschek 1999 Hödl 1877, Rechinger 1933, Janchen 1956-60, 1977, Ruttner 1955, Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Adler et al. 1994 alle BL Kulturpfl., Hei- *St (Graz) mat d. Stammsippe: NW-Afr.? SE- und E-Eur. N (zw. Wr. Neustadt und Steinabrückl) Mediterr., W, N, O, St, K, S, W-Eur. T Gebüsche, Wälder x Mauerspalten Ruderalfluren (Schutt) x x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912 südöstl. N-Am. B, W, N, O, St, S, Brachen, ruderale StaudenV fluren (bes. auf Trifolium sp., Medicago varia), Segetalfluren Transkaukasien, Iran, Zentral-As., SE-Arabien (x) einmal ehemals in T auf Komposterde x x x Janchen 1956-60, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren, Waldschlag x x x Janchen 1956-60, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 trockene Wiesen, Segetalfluren (Getreideäcker, Gärten), Ruderalfluren x x x Hödl 1877, Pehr 1938, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 196366, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. 89 (2002) Artischocke Ruderalfluren (Kompost) Zentral-Mexiko W S-Eur. Cynara cardunculus var. scolymus T (Pradl b. Innsbruck) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Cucurbitaceae Cyperus esculentus Erdmandel E-Afr., Indien?, B, St, K Mediterr.? Ruderalfluren, Segetalfluren x Cyperaceae Cyperus glomeratus § KnäuelZypergras St (Radkersburg?, St. Leonhard b. Graz) Wassergräben, feuchte Stellen x Cyperaceae Cyperus longus § Langes Zypergras Slowenien, Ungarn, SE-, S-Eur., gemäßigtes As. Mediterr. bis W-Eur. (Schweiz, (Bodenseegeb.), England) Thermenabfluss (nur dort eingeb.), Grabenränder, Ruderalfluren (Gartenflüchtling) Cyperaceae Cyperus lupulinus subsp. macilentus N (Thermenabfluss v. Bad Vöslau, Penz b. Kleinraming, Schwechat b. Baden), O (Linz, Pfarrkirchen), S, T (Lindau) T (Mühlau) Cyperaceae Cyperus rotundus Fabaceae Cytisus scoparius Asteraceae Dahlia x cultorum Garten-Dahlie Asteraceae Dahlia pinnata Fieder-Dahlie Poaceae Dasypyrum villosum Zottiger Haarweizen Solanaceae Datura innoxia § GartenStechapfel Solanaceae Datura stramonium Gewöhnlicher Stechapfel krit.! BushZypergras KnollenZypergras heim.? Besenginster Cyperus bushii, N-Am.? Cyperus filiculmis s. l. Trop., Subtrop. St (Graz), K (Klagenfurt) Eur., N-As. (x) x x x x Ruderalfluren (neben Bahn) x x x Ruderalfluren x x x Waldränder, x bodensaure Wälder, Böschungen x Ruderalfluren Dahlia variabilis, Kulturpfl., Hei- *St, K (Mülldep., Garmat d. StammDahlia x tenabfallstellen) sippen: Mexiko hortensis Mexiko B (Neckenmarkt), Ruderalfluren x W W, St, K Ruderalfluren Haynaldia Mediterr., (bes. Bahnvillosa SE-Eur., anlagen) S-Russland, Kaukasusländer, Kleinas. Datura inoxia, Mittel-Am. St (Müllplatz Karl- Ruderalfluren x Datura metel schacht, b. Juden- (bes. Mülldep.) auct. dorf, Deutschlandsberg), K x Mexiko alle BL Ruderalfluren, incl.: Datura Segetalfluren inermis, Datura (Hackfruchtstramonium äcker) var. tatula, Datura tatula x x x Zitate *Person unpubl. früher kult. x (x) alle BL Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Janchen 1956-60, Melzer 1989a, 2000, Traxler 1989a, Kammerer in Vorber. Dalla Torre & Sarnthein 1906, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Dalla Torre & Sarnthein 1906, meist nur als Gartenflüchtling Janchen 1956-60, 1977, Adler et al. 1994, Steinwendtner 1995 unbest. Dalla Torre & Sarnthein 1906 1955 in Graz auf Mülldep. Janchen 1956-60, Melzer 1957, 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Adler et al. 1994 x x Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar) x x x x Traxler 1967a, Forstner & Hübl 1971 Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a x x Melzer 1988b, 1991a, 2001b, Hartl et al. 1992 x Melzer 1968b, 1981a, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1984, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Cyperaceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 90 (2002) Familie Datura wrightii WrightStechapfel Apiaceae Daucosma laciniata SchlitzblattMöhrenduft GartenRittersporn Datura mete- südl. N-Am. bis *N (Weinviertel) loides auct. non nördl. S-Am. Dunal, Datura metel var. quinquecuspida südl. N-Am. O (Bhf. LinzKleinmünchen) DelphiniumKulturhybride W (Leopoldsberg) Hybriden DrüsenZahnwurz Cardamine glanduligera Ranunculaceae Delphinium x cultorum § Brassicaceae Dentaria glandulosa Polen, Mähren, St (b. Ehrenhausen) Ungarn, Karpaten, Balkanhalbinsel Deutzia crenata Japan B, W, N, St (Wetzelsdorf b. Graz), S (Sbg. Stadt) O, S, V Schweiz, Frankreich, Deutschland, Böhmen, Polen, Belgien Dianthus Balkanländer, St (Graz) haynaldianus Kleinas. Deutzie Caryophyllaceae Dianthus gratianopolitanus Pfingst-Nelke Caryophyllaceae Dianthus giganteus Riesen-Nelke Scrophulariaceae Digitalis ferruginea S-Eur. Scrophulariaceae Digitalis lanata Rost-Fingerhut, Rostfarbener Fingerhut Woll-Fingerhut Scrophulariaceae Digitalis purpurea § Roter Fingerhut, PurpurFingerhut W-Eur. (ozean.) N, O, St, K, S Brassicaceae Diplotaxis erucoides SenfraukenDoppelrauke Mediterr. W (Breitenlee) Brassicaceae Diplotaxis muralis MauerDoppelrauke Mediterr., sub- alle BL med. Dipsacaceae Dipsacus strigosus E-Eur., As. Asteraceae Dittrichia graveolens Asteraceae Doronicum orientale Schlanke Karde Duft-Klebalant, Duftender Alant OrientGämswurz neo.? nördl. Balkanhalbinsel (submed.) Inula graveolens Doronicum caucasicum N (Ruine Rauheneck, Lindkogel) B, N B Mediterr., sub- O (Innkreismed. autobahn) Balkanhalbin- W, N, St sel, Türkei, Kaukasus x x x *Dietrich unpubl. Ruderalfluren x x x Baschant 1955 ruderale Trockenrasen, Waldränder, bes. im Pann. schattiger Edellaubwald (BuchenMischwald) Ruderalfluren, Mauerspalten, Hecken, Schutt, Planierungen trockenwarme Felsfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x Melzer 1962a, Maurer 1996 x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Lonsing 1977, Polatschek 1999 Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) unbekannt ruderale Trockenrasen, Waldränder, Staudenfluren, bes. im Pann. frische, bodensaure Waldschläge x x x x (x)? x x x x Kögeler 1949, Janchen 1956-60 x x Janchen 1977 angesalbt, später wieder verschwunden Arzneipfl. Melzer 1972a, Adler et al. 1994, (Herzglykoside) Drescher & Magnes 2001 (x)? x x (x) x x x x Ruderalfluren x lokal verw. bis eingeb. (?) x x Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Ruderalfluren, Segetalfluren (Hackfruchtäcker), Mauern Ruderalfluren Parks (x) x x Melzer 1963, 1969a, 1979b, Zierpfl., Arzneipfl. (Herzgly- 1989b, Adler et al. 1994, Botanisches Institut Salzburg koside) 2001, Zobodat 2001 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x Adler et al. 1994 x x x Melzer & Barta 2002 x x x Hohla 2001 x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998 91 (2002) Hydrangeaceae Deutzia scabra Ruderalfluren Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Solanaceae x Laubwälder, ehem. Parkanlagen lückige Trockenrasen, Böschungen, trockene Ruderalfluren x bes. E-Eur. B, W, N, St, K, T Halbtrockenrasen, trockene Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x S-Sibirien, Himalaja Ruderalfluren Russland, Turkestan, W-Sibirien B (Deutsch Schützen), V (Feldkirch) T (Mühlau b. Innsbruck) W (Prater), St (Bhf. Unzmarkt) Scheinerdbeere S-, SE-As. alle BL Ecballium elaterium Spritzgurke Mediterr. Echinochloa colonum Kleine Hühner- Echinochloa hirse colona Doronicum pardalianches KriechGämswurz, Schwindelwurz Brassicaceae Draba muralis Mauer-Felsenblümchen Brassicaceae Draba nemorosa Lamiaceae Dracocephalum moldavica MoldauDrachenkopf Lamiaceae Dracocephalum parviflorum Dracocephalum thymiflorum Kleinblütiger Drachenkopf ThymianDrachenkopf Rosaceae Duchesnea indica Cucurbitaceae Poaceae neo.? Busch-Felsenblümchen (Dracocephalum moldavicum) N-Am. Dracocephalum triflorum *W (Jacquing.), St (Stainz) Trop., Subtrop. W, St, K x Naturschutzfachliche Beurteilung x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Essl 1998a x Melzer 1954, 2000, Grims 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, Franz 1999, Melzer & Barta 1999, 2000, Hohla et al. 2000, 2002, *Pilsl unpubl. Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1961a, 1972b, 1972c, 1975b, 1978a, Maurer 1984, 1996, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001 Janchen 1956-60, Melzer & Barta 1992, Polatschek 2000 x (x) x x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x invasiv *Person unpubl. x x x Zitate (x) unbekannt Gärten, Weg-, Waldränder und -säume, Parks, Hinterhöfe Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x x x x x in T 1925 eingeschleppt im Wiener Prater 18931895 eingeschleppt derzeit in rascher Ausbreitung keine neuen Funde Janchen 1956-60 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1974b Forstner & Hübl 1971, Melzer 1982a, 1983a, 1987a, 1987b, 1994a, Jackowiak 1990, 1992, Hetzel 1991, Strobl 1993, Melzer & Barta 1995a, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 1998a, Hohla et al. 1998, Essl & Walter 2002, Brausch in Vorber. Fritsch 1926, Janchen 1956-60, *Walter unpubl. Melzer 1961b, 1968a, 1980a, 1980b, 1983a, 1988b, Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria SW- und Mittel- B (östliches LeitEur. hagebirge), W (Hütteldorf), N (östliches Leithagebirge), O (Sierning, Kronstorf) Mediterr. B, W, N, O, St, K, *S Asteraceae Lamiaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 92 (2002) Familie Echinochloa esculenta SpeiseHühnerhirse Poaceae Echinochloa frumentacea § GetreideHühnerhirse Poaceae Echinochloa muricata Cucurbitaceae Kulturpfl. W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Kulturpfl. W, O, St, K, V Ruderalfluren (bes. Mülldep.) StachelHühnerhirse N-Am. Ruderalfluren Echinocystis lobata Igelgurke wärm. N-Am. O (Bhf. Micheldorf, Mühlheim a. Inn, Schalchen), St (Graz, Laßnitztal), *S (Nußdorf a. Haunsberg) B (Seewinkel, Süd-B), N (Marchtal), O, St (Ost-St), T (Innsbruck) Asteraceae Echinops banaticus GartenKugeldistel Echinops bannaticus SE-Eur. Asteraceae Echinops exaltatus Hohe Kugeldistel Echinops commutatus Slowenien, E-, SE-Eur. (Hauptverbr.) Boraginaceae Echium italicum Boraginaceae Echium plantagineum WegerichNatternkopf Echium lycopsis Hydrocharitaceae Egeria densa Dichtwasserpest, Dichte Wasserpest Elodea densa, S-Am. Anacharis (Argentinien) densa Elaeagnaceae Elaeagnus angustifolia Schmalblättrige Ölweide neo.? Echinochloa utilis, Echinochloa frumentacea auct. p.p. E. esculenta auct. p.p. Hoher Natternkopf, ItalienNatternkopf Mediterr., W- und Mittel-As. x x x x x x x x Melzer 1982b, 1983a, 1985b, 1988b, 1989a, Melzer & Barta 1991, 1999, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a Melzer 1988b, 1989a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1999, Hohla 2000, 2001, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b, Kammerer in Vorber. Melzer 1996a, Melzer & Barta 1996, Hohla et al. 1998, Hohla 2001, *Stöhr unpubl. x in Deutschland, Tschechoslowakei, Ungarn ebenfalls eingeb. Fritsch 1923, Melzer 1958a, 1986a, Traxler 1977a, Maurer 1984, 1998, Margl 1987, Wolkinger & Breitegger 1996, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1993, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, 2001a x W (Auhof, Ruderalfluren Häuserl am Roan, Leopoldau), N (Wiener Becken), St (Graz) W, N, O, St, K, T Ruderalfluren, Heckensäume x x x Zier-, Bienenweidepfl. x x x x x x aus alten Kultu- Hamburger 1948, Melzer 1954, ren verw. 1979b, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Hohla et al. 2001 Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a x x x St (Graz), T (Innsbruck) W (Alte Donau), St (Ries b. Graz), K (Warmbad Villach) B, W, N, O?, St, K trockene Ruderalfluren, (Halb)trockenrasen Ruderalfluren Thermenabflüsse (Warmbach), Tümpel, Gräben Salzstandorte, Heißländen, Brachen (x) Kulturabkömmling v. E. crusgalli; typ. Vogelfutterpfl. sommerwarme, nährstoffreiche Ufersäume SE-Eur., MeB, W, N, K diterr., SW-As. bis Turkestan Mediterr. x x (x)? x (x) x x 93 (2002) Janchen 1956-60, Melzer 1987b, Dalla Torre & Sarnthein 1912, Polatschek 1997 Fritsch 1930, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1983a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a in Nord-B auch Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Drescher forstlich kult., & Magnes 2001, Blab unpubl. sonst nur in Windschutzstreifen; in Salzstandorte (Seewinkel) eindringend (A. Blab unpubl.) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Poaceae altweltl. Trop. Wilder Korakan, Wilde Fingerhirse, Indischer Korakan Dreiähriger S-Am. Korakan ErnstElodea ernstiae Argentinien Wasserpest Eleusine indica Poaceae Eleusine tristachya Hydrocharitaceae Elodea callitrichoides § Hydrocharitaceae Elodea canadensis Hydrocharitaceae Elodea nuttallii § Lamiaceae Elsholtzia ciliata WimperKammminze Lamiaceae Elsholtzia stauntonii StauntonKammminze Poaceae Elymus elongatus subsp. ponticus Pontische Quecke Kanadische Wasserpest krit.! Anacharis canadensis NuttallWasserpest N-Am. N-Am. Elsholtzia cristata gemäßigtes E-As. N-China Agropyron elongatum subsp. ponticum, Elymus obtusiflorus, Elytrigia obtusiflora Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. W, St (Mureck) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 2000 St (Graz) Ruderalfluren x x x x x Melzer 1983b, Kammerer in Vorber. Janauer & Pall 1999 N (Gießgang i. Tullner Feld) Steh- und langsame Fließgewässer, Tümpel, Gräben, bis 2 m Tiefe fehlt B? Steh- und langsame Fließgewässer, Tümpel, Gräben, bis 3 m Tiefe Steh- und *W (Neue Donau), N (Lunzer langsame See?, Gießgang i. Fließgewässer, bis 2 m Tiefe Tullner Feld, Donauauen b. Regelsbrunn), O (z.B. Innauen, Pleschinger See), V (Bregenz) N?, O (LokalRuderalfluren bahnhof Eferding, Kleinreifling), St (Graz, Birkfeld, Öblarn) W (Gaußplatz) Mauer S- und SE-Eur. K unbekannt x x x x? x x x in Eur. nur weibliche Pfl. Forstner & Hübl 1971, Janauer & Pall 1999, Essl & Walter 2002 Gutermann & Niklfeld 1973, Lindner 1977, Dörr 1994, Vöge 1994, Janauer & Pall 1999, Kum & Gätz 2000, Hohla 2001, Polatschek 2001a, Zobodat 2001, *Dietrich unpubl., Wittmann unpubl. x x x z.B. in RussMelzer 1954, Baschant 1955, land, Deutsch- Janchen 1956-60, Adler et al. land eingeb. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x x x nach baulichen Janchen 1963-66, 1977, Aktivitäten ver- Forstner & Hübl 1971 nichtet (Janchen 1963-66) Hartl et al. 1992 x? Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Poaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 94 (2002) Familie Epilobium ciliatum Onagraceae Epilobium ciliatum x montanum Epilobium x interjectum Onagraceae Epilobium ciliatum x obscurum Epilobium x vicinum Onagraceae Epilobium ciliatum x palustre Epilobium x fossicola Onagraceae Epilobium ciliatum x parviflorum Epilobium x floridulum Onagraceae Epilobium ciliatum x roseum Epilobium x nutantiflorum Onagraceae Epilobium ciliatum x tetragonum Epilobium x mentiens Poaceae Eragrostis cilianensis Poaceae x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1973, 1976, 1979b, 1985b, 1986b, 1987b, 1988a, 1988b, 1989a, 1989b, Traxler 1976, Buchner 1980, Leute 1985, Jackowiak 1990, Melzer & Barta 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Eichberger & Arming 1999 Polatschek 2000, 2001b, *Pilsl unpubl. Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? wärmere Länder beider Erdhälften *O?, T (Pustertal, Ködnitzbach), V (b. Weiherberg SE Rankweil) N (Heidenreichstein), *O?, St (Oberhart b. Mureck) O, V (Bezau, „Im Moos“, Obere Diedams Alpe N Schoppernau) St (Hohenbrugg), K (b. Klagenfurt) Gewässerufer, Auwälder x x x Teichufer x x x Melzer 1979b, 1987b, *Pilsl unpubl. Gewässerufer x x x Hohla et al. 1998, Polatschek 2000, 2001b Schottergrube, Gewässerufer x x x Melzer 1987b, 1989a St, V Gewässerufer x x x Melzer 1987b, Polatschek 2000 *N, *O unbekannt x x x *Pilsl unpubl. W, N, St, K, T, V Segetalfluren, Weingärten, Ruderalfluren (bes. skelettreiche Böden, Bahnanlagen, Schutt) Ruderalfluren x x Dalla Torre & Sarnthein 1906, Melzer 1954, 1959, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Zidorn & Dobner 1999, Kammerer in Vorber. x x x Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1959, Kammerer in Vorber. Melzer 1989b, 1999a Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Ruderalfluren (in einem Schulgarten verw.) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1959, Janchen 1956-60, Kammerer in Vorber. x x x Janchen 1956-60, Botanisches Institut Salzburg 2001 x x x Janchen 1956-60, Melzer 1959, Kammerer in Vorber. Eragrostis mexicana krit.! § Eragrostis multicaulis Eragrostis pectinacea Mexikanisches Liebesgras JapanLiebesgras KammLiebesgras incl. Eragrostis S-Am. neomexicana E-As. Poaceae Eragrostis trichodes Haarfeines Liebesgras Poaceae Eragrostis virescens Grünliches Liebesgras incl. Eragrostis N-Am. (süddiffusa westl. USA) N-Am. Eragrostis me- S-Am. (Chile) xicana subsp. virescens? St (Graz) St (Graz), K (Klagenfurt) St (Graz) S (Elsbethen) St (Graz) x 95 (2002) Gewässerufer, feuchte Hochstaudenfluren, Röhrichte, Ruderalfluren Eragrostis megastachya, Eragrostis major Poaceae x alle BL Großes Liebesgras Poaceae neo.? x N-Am. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Epilobium Amerikanisches Weiden- adenocaulon röschen Onagraceae Winterling („Eranthis hiemalis“) S-, SE-Eur. Asteraceae Erechtites hieraciifolius Amerikanisches Scheingreiskraut N-, S-Am. Ericaceae Erica tetralix GlockenSchneeheide Asteraceae Erigeron annuus subsp. annuus Vielblättriger Feinstrahl W-Eur, nordwestl. MittelEur. N-Am. Asteraceae Erigeron annuus subsp. septentrionalis Erigeron annuus subsp. strigosus Nördlicher Feinstrahl Asteraceae Erigeron philadelphicus Asteraceae B, W, N, O, St Parks, alte Gärten, Friedhöfe B, W, N, O, St, K, Waldschläge ob auch andere BL? x x x N-Am. Moore, StraO (Pfaffing), S (Angertal b. Bad- ßenböschung gastein, *Großarl) alle BL Ruderalfluren (bes. skelettreiche Böden), Auwälder, Wiesen alle BL Ruderalfluren N-Am. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren x PhiladelphiaBerufkraut N-Am. St (Graz, Judenburg) Parkrasen, Wegränder x Erigeron speciosus PrachtBerufkraut N-Am. unbekannt Geraniaceae Erodium ciconium StorchenReiherschnabel Mediterr. Geraniaceae Erodium malacoides HerzblattReiherschnabel Mediterr. N (Marchfeld: Weikendorfer Remise) W (Favoriten, Simmering), N (b. Unterlaa) St (Graz), K (Villach) Geraniaceae Erodium moschatum MoschusReiherschnabel Mediterr. Asteraceae Ästiger Feinstrahl Erigeron trigosus, Erigeron ramosus B, St, K, S, T, V x x Ruderalfluren x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate (x) x x x (x)? x x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Polatschek 1997 x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1978b, Maurer 1984, 1998, Adler et al. 1994, Hohla et al. 1998 Hamburger 1948, Melzer 1954, 1975a, 2001a, Janchen 195660, Maurer 1998 Janchen 1956-60 invasiv *Person unpubl. ob sich lokal einbürgernd? Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1988b, Adler et al. 1994 Kornhuber & Heimerl 1885, Krasan 1890a, 1890b, Swoboda 1933, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1966, 1969b, 1973, 1978b, 1979b, 1987a, 1996b, Forstner & Hübl 1971, Pils 1984, Maurer 1998, Krisai 2000, Drescher & Magnes 2001 Adler et al. 1994, Stöhr 2000a, *Stöhr unpubl. x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1994b, Adler et al. 2001a x x x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Botanisches Institut Salzburg 2001 x Ruderalfluren (Bahnanlagen, Dämme) Ruderalfluren Naturschutzfachliche Beurteilung Vorkommen 1923 festgestellt Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ranunculaceae Eranthis hyemalis Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 96 (2002) Familie Eruca sativa Senfrauke, Rucola Mediterr. W, N, St, K, T, V Ruderalfluren Brassicaceae Erucastrum gallicum heim.? Französische Hundsrauke W-Eur. alle BL Apiaceae Eryngium giganteum RiesenMannstreu Ruderalfluren, Wegränder, Segetalfluren, Ufer Ruderalfluren, Waldrand x Brassicaceae Erysimum x allionii x Brassicaceae Erysimum aureum Brassicaceae Erysimum canum Brassicaceae Erysimum cheiri Echter Goldlack Brassicaceae Erysimum cuspidatum Brassicaceae Erysimum perofskianum § Eschscholzia californica Spitzer Goldlack, SpitzSchotendotter PerofskiGoldlack Kalifornienmohn, Goldmohn, Schlafmützchen Kaukasus, Iran St (Eisenerz, Altenberg, Bad Aussee, St. PeterFreienstein, Oberer Tollinggraben) Ruderalfluren Kulturhybride, St (Graz, Heimat unbe- Neufisching b. Zeltweg) kannt Russland, St (Grazer Ruderalfluren, Ukraine Schlossberg) Robiniengehölze SE-Eur. W, N Trockenrasen, trockene Ruderalfluren Kulturpfl., B, W, N, St, V Felsen, RuiHeimat d. nen, Mauern, Stammsippe: Ruderalfluren Griechenland SE-Eur. N (Tullner trockene Becken) Ruderalfluren Himalaja Papaveraceae krit.! Gold-Goldlack, GoldSchöterich Grau-Goldlack Syrenia cana krit.! Brassicaceae Euclidium syriacum Schnabelschötchen Caryophyllaceae Eudianthe coeli-rosa Himmelsröschen Euphorbiaceae Euphorbia acuminata SpitzblattWolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia lathyris SpringWolfsmilch Cheiranthus cheiri T, V westl. N-Am. B, W, N, O (*Steyr, *Losenstein), **St (Graz, Krumpitz), K E-Eur., SW-As. B, W, N, St (Graz), T (Mühlau) Silene coelirosa, incl. Silene oculata W-Mediterr., N-Afr. Mediterr., W-As. Euphorbia lathyrus Mediterr. Ruderalfluren (Schuttplätze) Ruderalfluren, Planierungen, aufgelassene Gärten x x x Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1959, 1986b, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Adler et al. 1994 x x Melzer 1973, 1985b x x Melzer & Barta 2000 x Melzer 1972b x Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1982 x Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1989a, Maurer 1996, Adler et al. 2001a x x Melzer et al. 1992 x x x Polatschek 1999 x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Janchen 1977, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Biodat 2002, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1991, Adler et al. 1994, Polatschek 1999 Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971 x x x (x) x x x (x) x Wegränder, Kiesgruben, Schuttplätze x W (Modenapark), N (Bruck a. d. Leitha) B (Leithagebirge), W, N (Marchfeld, Wiener Becken) Ruderalfluren x Ruderalfluren, Segetalfluren, Trockengebüschsaum? x alle BL Ruderalfluren x x (x) x bes. im pann. Raum eingeb. x (x)? x x x x nach Janchen 1956-60 in Umgebung v. W vermutl. eingeb. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Brassicaceae Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1995b 97 (2002) Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, Essl et al. 1998, Essl 1999a, Polatschek 1999, Hohla et al. 2000, Hohla 2000, Adler et al. 2001a WeitrandWolfsmilch, Schnee-aufdem-Berge Euphorbiaceae Euphorbia myrsinites WalzenWolfsmilch, MyrtenWolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia rigida ZweidrüsenWolfsmilch SaatWolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia segetalis krit.! § Euphorbiaceae Euphorbia supina Niedrige Wolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia taurinensis Turiner Wolfsmilch Asteraceae Euthamia graminifolia Grasblättrige Goldrute Polygonaceae Fagopyrum esculentum Polygonaceae Fagopyrum tataricum neo.? Agaloma marginata, Euphorbia variegata Euphorbia biglandulosa Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. westl. N-Am. B, W, N, St, K Ruderalfluren, Weingarten x x x Mediterr. W, N, O, St, K, S, Ruderalfluren T (bes. kiesreiche Wegränder) x x x Mediterr. N x x x x x x x x x in S-Eur. eingeb. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 (x) x seit 1948 in Ausbreitung, erste Vorkommen in St (Werndorf südl. Graz) (x) x Melzer 1954, 1958a, 1985b, 1986b, 1989b, Janchen 195660, 1963-66, Forstner & Hübl 1971, Jackowiak 1990, Melzer & Barta 1991, 1994b, 1996, Hohla et al. 1998, Adler et al. 2001a Murr 1923, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Hohla 2002 Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Hohla 2000, Polatschek 2000, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, Essl unpubl. Murr 1923, Fritsch 1929, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, Melzer 2001a, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. (Herbarrevision) Ruderalfluren Mediterr. B? (Mörbisch), Segetalfluren W (Pötzleinsdorf, Dornbach), N (Schloßhof) N-Am. W, N, St, K, T Ruderalfluren, Wegränder, aufgelassene Gärten und Gärtnereien submed. S-Eur. B, W, N, O, St Ruderalfluren (N-Italien, (bes. BahnS-Frankreich) anlagen), Straßenränder x Solidago graminifolia, Solidago lanceolata Echter BuchFagopyrum weizen, Heiden vulgare N-Am. W, N, O, T, V Auwälder, Staudengesellschaften x Mittel-As., S-Sibirien, N-China fehlt St Ruderalfluren, Segetalfluren, Brachen x TatarenBuchweizen Mittel-As., S-Sibirien, Himalaja B, W, N, St, K, T, Ruderalfluren, V Segetalfluren (Beikraut in Buchweizenfeldern) x? x bes. in Friedhöfen Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1963-66, 1977, Melzer 1957, 1989a, 1995a, 1997b, Traxler 1963, 1984b, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Melzer 1987b, 2001a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1994b, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Hohla 2002 Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 x x Kulturpfl. x x in manchen Gebieten (früher) als Futterpfl. kult. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Euphorbiaceae Euphorbia marginata Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 98 (2002) Familie Fallopia baldschuanica s. l. § Silberregen, Baldschuanknöterich Polygonaceae Fallopia japonica Japanischer Staudenknöterich Polygonaceae Fallopia japonica x sachalinensis BastardStaudenknöterich Polygonaceae Fallopia sachalinensis SachalinStaudenknöterich Apiaceae Ferulago galbanifera Falscher Fenchel Poaceae Festuca arundinacea krit.! subsp. uechtritziana § Moraceae Bilderdykia W-China, Tibet B, W, N, K, S baldschuanica, Tiniaria baldschuanica, incl.: Fallopia aubertii, Bilderdykia aubertii E-As. alle BL Reynoutria japonica Reynoutria japonica x sachalinensis, Fallopia x bohemica Reynoutria sachalinensis Ferulago campestris Hybride S-Sachalin Ufer, feuchte Staudenfluren, Auwälder, Ruderalfluren *B(?), O (KirchUfer, feuchte dorf a. Inn), Staudenfluren, **St (Graz, Auwälder, Peggau), ob auch Ruderalfluren andere BL? alle BL Ufer, feuchte Staudenfluren, Auwälder, Ruderalfluren S-, SE-Eur. N (NW Wr. Neustadt) Uechtritz-RohrSchwingel SW-Eur.? B, N, *O, *St, *K Ficus carica Feigenbaum Mediterr. Apiaceae Foeniculum vulgare Fenchel Mediterr. Oleaceae HybridForsythie HängeForsythie Kulturhybride Oleaceae Forsythia x intermedia § Forsythia suspensa Oleaceae Forsythia viridissima Grüne Forsythie E-As. E-As. Ruderalfluren Gebüsche, Waldränder ruderale Gebüsche W, T (zw. Schwaz Ruderalfluren und Pill) (Straßenrand) x x x x x (x)? x x Ruderalfluren Straßenränder und böschungen, Ufer B, W, N, O, St, S, Ruderalfluren V (bes. Müll-, Kompoststellen), offene Schotterstandorte N, K, S, T, V Ruderalfluren S, ob auch andere BL? W x x x x x als Wildfutterund Zierpfl. kult. Murr 1923, Sukopp & Sukopp 1994, Adler et al. 1994, Ludwig et al. 2000, Essl & Walter 2002 x (x) vermutl. häufiger, aber oft übersehen Alberternst et al. 1995, Hohla 2001, *Walter unpubl., **Melzer (Herbar) x (x) x x x Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a 1965 erstmals in Fabriksgelände ca. 50 Pfl. beobachtet Melzer 1964b, 1972b, 1977b, 1979c, 1996c, Traxler 1972, 1984b, Strauch 1992, Roithinger et al. 1995, Wittmann & Pilsl 1997, Strobl 1998, Polatschek 2000, Drescher & Magnes 2001, Kraml 2001, Zobodat 2001, Essl & Walter 2002 Janchen 1963-66, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 x Melzer 1958a, 1992, Gutermann & Niklfeld 1973, *Melzer (Herbar) Murr 1923, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Walter 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Murr 1923, Pehr 1938, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Polatschek 1997, Botanisches Institut Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar) Stöhr et al. in Vorber. x x x x x x x x x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart. Ö. 2001 Dalla Torre & Sarnthein 1912, Forstner & Hübl 1971 99 (2002) Elternart v. F. x intermedia (Hybrid-F.) Elternart v. F. x intermedia (Hybrid-F.) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Polygonaceae x x x östl. N-Am. B (Leitha b. Zurn- Auwald dorf und Nickelsdorf), W, N (March-, Donauauen), O (Krottensee b. Gmünden) x RankenErdrauch Mediterr., W-Eur. St (Gleichenber- Gebüsch ger Schlossberg) x x x Grannen-Kokardenblume Große Kokardenblume N-Am. Ruderalfluren (Gartenabfall) Ruderalfluren (Schutt, Gartenabfall) x x x Wald x x x Melzer & Barta 2002 x x Janchen 1956-60 Oleaceae Fraxinus pennsylvanica Fumariaceae Fumaria capreolata Asteraceae Gaillardia aristata Asteraceae Gaillardia x grandiflora Asteraceae Galinsoga ciliata Asteraceae Galinsoga ciliata x parviflora § Asteraceae Galinsoga parviflora invasiv O (Linz-Urfahr) Virginische Erdbeere Pennsylvanische Esche Fragaria chiloensis x virginiana Gaillardia aristata x pulchella, Gaillardia hybrida hort. W (Leopoldau), N? (Marchfeld) südwestl. USA, W, N (NW Wr. Mexiko Neustadt), K (Kuehnsdorf) x (x) x Kaukasusländer, Armenien Kulturpfl. T (b. Hall in Tirol) unbekannt x B, W, N, O, St, K, Wälder, Parks, S, ob alle BL? Gärten, Friedhöfe x x x alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Ruderalfluren (Friedhof) x Ruderalfluren, Segetalfluren x Behaartes Knopfkraut Galinsoga quadriradiata S-Am. Galinsoga x mixta T (Innsbruck) Hybride, in Österreich entstanden? S-Am. alle BL x lokal expansiv, so in den Marchauen und im Nationalpark Donauauen, oft verkannt bzw. übersehen Vorkommen erloschen Forstner & Hübl 1971, Roithinger et al. 1995, Lazowski 1997, 1999, 2001, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a sich zunehmend in siedlungsnahen Wäldern etablierend x x x Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) Ruttner 1955 x N (Mödling) Lamiastrum argentatum Kleinblütiges Knopfkraut x SE-Eur., Kleinas. Türkisches Schneeglöckchen OrientGeissraute SilberGoldnessel krit.! Ruderalfluren Kulturpfl. x x Hayek 1908, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971 Janchen 1963-66, Melzer 1970, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Sauberer 2001 Melzer 1977c, 1982a, 1983a, 1987a, 1988b, 1996c, 1998a, 1998b, 2001a, Melzer & Barta 1994a, 1996, Loos 1997, Maurer 1998, Strobl 1999, Essl 1999a, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1973, 1974a, 1979c, 1981b, Adler et al. 1994, Essl & Walter 2002 Polatschek 1997 Forstner & Hübl 1971, Melzer 1979c, Adler et al. 1994, Essl & Walter 2002 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria mittl. N-Am. Fragaria virginiana § krit.! Galeobdolon argentatum *Person unpubl. x Rosaceae Lamiaceae Zitate x AnanasErdbeere Galega orientalis Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x Fragaria x ananassa Fabaceae Naturschutzfachliche Beurteilung in Eur. entstan- B, W, N, *O, **St, Gärten K, ob auch andedene Kulturre BL? hybride Rosaceae Amaryllidaceae Galanthus elwesii Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 100 (2002) Familie Galium rubrum Rotes Labkraut Rubiaceae Galium verrucosum WarzenLabkraut Poaceae Gastridium ventricosum Poaceae Gaudinia fragilis Bauchiges Nissengras, Südliches Nissengras Zerbrechlicher Ährenhafer Onagraceae Gaura biennis Geraniaceae Geranium bohemicum § Geranium endressii Geraniaceae Prachtkerze neo.? Böhmischer Storchschnabel EndressStorchschnabel Breitkronblättriger Storchschnabel Purpur-Storchschnabel Mediterr. Galium valantia, Mediterr. Galium saccharatum Mediterr., Gastridium W-Eur., lendigerum Äthiopien Mediterr., W-, MittelFrankreich östl. N-Am. E-, SE-Eur. W-Pyrenäen T (Innsbruck) unbekannt x x x St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Gutermann & Niklfeld 1973 St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 St (Graz) Ruderalfluren x x x x x x x x x x Melzer 1954, 1957, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Kammerer in Vorber. Hamburger 1948, Janchen 1956-60 Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Polatschek 2000 Dörr 1999 x x x Melzer 1980a St (Graz, BotaMährasen nischer Garten) T (zw. Peischlach Ruderalfluren und Huben) V (b. Langenegg) unbekannt Geraniaceae Geranium platypetalum Geraniaceae Geranium purpureum Geraniaceae Geranium pyrenaicum Geraniaceae Geranium sibiricum Sibirischer incl. Geranium E-Eur., alle BL Storchschnabel ruthenicum gemäßigtes As. Rosaceae Geum coccineum Rosaceae Geum vernum ScharlachNelkenwurz, Rote Nelkenwurz FrühlingsNelkenwurz Iridaceae Gladiolus communis s. l. § heim.? PyrenäenStorchschnabel GartenSiegwurz, Gladiole x x? Kaukasus, Iran St (Hohentauern) Hochstaudenflur Mediterr. B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren S (bes. Bahnanlagen) x x x S-Eur. (Gebirge) alle BL x x x x x x Fettwiesen, Wald-, Gebüschsäume, Ruderalfluren frische Ruderalfluren, Hecken, Mährasen, Auwälder Balkanische Gebirge, Kleinas. T (Mittelberg i. Pitztal), V (Gargellental) unbekannt N-Am. St (Graz) Ruderalfluren (Bombentrichter) Ruderalfluren incl. Gladiolus x Kultursippe W, O, St, K byzantinus (Mediterr.?, nicht mehr wild wachsend) x x x x x x x x x ehemals eingeschleppt zu G. robertianum agg. Polatschek 2001a Melzer 1990b, 1995a, 1995b, 1996a, 1996b, 1997a, 1998c, Melzer & Barta 1992, 1995a, 1995b, 1999, Melzer et al. 1992, Melzer & Bregant 1994, Hohla et al. 1998, 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, Stöhr et al. in Vorber. Adler et al. 1994 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Rubiaceae in Ausbreitung Hayek 1908, Hamburger 1948, begriffen Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1975b, 1977b, Melzer & Barta 1995a, Hohla et al. 1998, 2002 Polatschek 2000, Pilsl unpubl. Polatschek 2000 vorübergehend Melzer 1954, Janchen 1956-60 eingeschleppt Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a 101 (2002) Naturschutzfachliche Beurteilung Glaucium corniculatum Orangeroter Hornmohn Mediterr. bis Iran B, W, N, St, K, S Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Papaveraceae Glaucium flavum Gelber Hornmohn Mediterr. bis Armenien B, W, N, O, St, S, sandige V Ruderalfluren, Flussschotter x x x Asteraceae Glebionis coronaria Chrysanthemum coronarium Mediterr. W, N, St, K, T, V x x Asteraceae Glebionis segetum KronenWucherblume, KronenSaatwucherblume Gewöhnliche Saatwucherblume ChrysantheW-As. mum segetum W, N, O, St, K, T, Ruderalfluren V x x Caesalpiniaceae Gleditsia triacanthos Gleditschie Gleditschia triacanthos östl. N-Am. B, W, N, St Ruderalfluren, Dämme, Auwälder x x Poaceae Glyceria striata StreifenSchwaden N-Am. O, St, K, S, T, V Fabaceae Glycyrrhiza glabra Kahles Süßholz StrauchAsclepias Seidenpflanze fruticosa Großblütige Grindelie Abessinisches Ramtillkraut SE-Eur., SW- N (b. Altlichtenund Zentral-As. warth) S-Afr. N (Marchfeld) Sümpfe, Wassergräben, Naßwiesen, frische Wirtschaftswiesen, nasse Weiden unbekannt Asclepiadaceae Gomphocarpus fruticosus Asteraceae Grindelia squarrosa Asteraceae Guizotia abyssinica N-Am. St (Graz) E-Afr. (bes. Äthiopien) fehlt B Ruderalfluren, Gärten x x x x unbekannt Ruderalfluren x? (Bahnhof) Gärten, Grünanlagen, Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x *Person unpubl. x x x x x x x x x x x Zitate Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1912, Pehr 1938, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 Hamburger 1948, Melzer 1954, 1987b, Janchen 1956-60, 1977, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kubat 1996 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Traxler 1989a, Drescher & Magnes 2001 Erstfund: 1966 Melzer 1966, 1983a, 1984b, (Melzer 1966) 1997a, 1998b, Forstner & Hübl in K 1971, Speta 1990, Melzer & Wagner 1991, Stöhr 2000b, Kammerer in Vorber., Stöhr unpubl., Polatschek 2001b Flor. Kart. Ö. 2001 Justin & Schratt-Ehrendorfer unpubl. als Heilpfl. kult. Melzer 1954, Janchen 1956-60 Vogelfutterpfl. (trop. Ölpfl.) Pehr 1932, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1957, 1968b, 1972c, 1976, 1977a, 1980b, 1981a, 1983a, 1984b, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Gutermann 1975, Melzer & Barta 1991, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2001 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Papaveraceae Neg. Anmerkungen wirt. Bed. invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 102 (2002) Familie Gymnocladus dioicus Gypsophila acutifolia § Geweihbaum N-Am. (USA) W (Arsenal) Ruderalfluren SpitzblattGipskraut S-Russland, Kaukasus Mauern, Ruderalfluren Caryophyllaceae Gypsophila elegans Zierliches Gipskraut Vorderas. Caryophyllaceae Gypsophila pilosa Behaartes Gipskraut W, N (Wartenstein b. Gloggnitz), *S (Kendlbruck) N (Moosbrunn, Angern a d. March, b. Altlichtenwarth), St N (Bhf. Himberg), St (Graz) Caryophyllaceae Gypsophila scorzonerifolia SchwarzwurzGipskraut SE-Russland, W- bis Mittel-As. Asteraceae Helenium autumnale s. l. HerbstSonnenbraut N-, S-Am. Asteraceae Helianthus annuus Gewöhnliche Sonnenblume südl. N-Am., Mexiko? Asteraceae Helianthus annuus x debilis subsp. cucumerifolius Asteraceae Helianthus annuus x decapetalus Helianthus debilis subsp. cucumerifolius Helianthus Kulturhybride, annuus x Heimat d. cucumerifolius Elternarten: N-Am. Helianthus x N-Am. multiflorus Gurkenblättrige N-Am. Sonnenblume Asteraceae Asteraceae Helianthus decapetalus Asteraceae Helianthus pauciflorus krit.! Gypsophila porrigens E-Mediterr. Zehnzipfelige Sonnenblume N-Am. Steife Sonnen- Helianthus blume rigidus N-Am. Ruderalfluren Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) W (z.B. Frachten- Ruderalfluren Bhf., NW-Bhf., Siebenhirtenstr.), N (z.B. Truppenübungsplatz Zwölfaxing, Wolfsthal, Bhf. LaxenburgBiedermannsdorf), St (Graz) W, *St (Graz, Ruderalfluren Knittelfeld), V (b. Dornbirn) alle BL Ruderalfluren x? x x x x x x x x x Janchen 1956-60, 1977, Flor. Kart. Ö. 2001 x x Melzer 1957, Melzer & Barta 1993 x (x) x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Janchen 1977, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) in W lokal eingeb. (Siebenhirten) Hamburger 1948, Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1991, Fischer & Niklfeld 2000, Adler et al. 2001a Polatschek 1997, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Öl-, Vogelfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1976, 1980b, 1983a, 1985b, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Ruderalfluren x x x T Flussufer, Ruderalfluren Ruderalfluren x x x x x x Ruderalfluren, Auwälder, Bachufer x x x Melzer 1954, 1965a, Janchen 1956-60, Traxler 1965, 1977b, Hartl et al. 1992, Biodat 2002 Ruderalfluren (Staudenfluren) x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Polatschek 1997, Traxler 1977b, 1984a, Hartl et al. 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1997 Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1972c, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001 103 (2002) W W, K (St. Veit a. d. Glan), T (Höttinger Au b. Innsbruck), V (Tosters) B (Sieggraben), St (Graz, Heimschuh, Saggaubach), K B, W, N, O, K, T, V Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Caesalpiniaceae Caryophyllaceae Helianthus pauciflorus x tuberosus Asteraceae Helianthus petiolaris Asteraceae Helianthus tuberosus Asteraceae Helichrysum bracteatum Asteraceae Heliopsis helianthoides Boraginaceae Heliotropium europaeum BlattstielSonnenblume Topinambur neo.? Ranunculaceae Helleborus foetidus Ranunculaceae Helleborus x hybridus Ranunculaceae Helleborus orientalis Asteraceae Helminthotheca echioides N-Am. Helianthus x laetiflorus, Helianthus rigidus x tuberosus, Helianthus serotinus N-Am. Flussufer, Ruderalfluren St Ruderalfluren (Bahnanlagen) bes. feuchte Hochstaudenfluren, auch Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, Melzer 1965a, Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Ludwig et al. 2000, Pils 2000, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Essl & Walter 2002 Janchen 1963-66, Adler et al. 2001a x x x Sonnenauge N-Am. W (Augarten, Gasteigerg.), N (Schönfeld, Loimanns b. Litschau) B, W, N, St, K, S Sonnenwendkraut Mediterr. B, W, N, St, K, V Segetalfluren, Ruderalfluren, Weingärten Stinkende Nieswurz Mediterr. W, N (W-Teil des Kahlenberggipfels), S (b. Berndorf und Palling), *St (Grazer Schlossberg) W, N Gebüsche, Staudenfluren, Flussufer x Laubwald x x x N (Rosaliengebirge) Laubwald x x x B, W, N, O, St, T Ruderalfluren, Segetalfluren Ruderalfluren, Straßenränder x x x Ruderalfluren x x x x x x x (x) x x invasiv Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001 Austral. Wurmlattich *Person unpubl. x GartenStrohblume incl. Helleborus Kleinas. caucasicus und H. guttatus, Helleborus Orientalis grp. Picris echioides Mediterr. Zitate x alle BL GartenNieswurz Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x N-Am. Kulturhybride neo.? W, N, K, T, V Naturschutzfachliche Beurteilung x Melzer 1970, 1972b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1994b, 1997, Strobl 1995 Hamburger 1948, Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Sauberer 2001 Sauter 1879, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, *Melzer (Herbar) Adler et al. 1994, Melzer & Barta 2001 Melzer & Barta 2001 Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Hohla 2002, Melzer (Herbar) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 104 (2002) Familie Gelbrote Taglilie China (Anaben alle BL aus Eur. wohl Einbürgerungen!) Auwälder, feuchte Wälder und Wiesen x (x) Apiaceae Heracleum mantegazzianum RiesenBärenklau Kaukasus alle BL frische bis nasse Hochstaudenfluren, bes. am Ufer v. Fließ- und Stillgewässern x x Apiaceae Heracleum pubescens FlaumBärenklau Heracleum speciosum Kleinas. St (Graz) x Brassicaceae Hesperis matronalis GartenNachtviole incl.? var. adenopoda S-Eur. bis Mittel-As. alle BL trop. S-Am. K (Warmbad Villach) USA (Arizona, New Mexiko), N-Mexiko Mediterr. K ruderales Gebüsch, Laubwald Ruderalfluren, Staudenfluren, Böschungen, bes. Aubereich Thermenabflüsse (Warmbach) unbekannt fehlt S Ruderalfluren Pontederiaceae Heteranthera zosterifolia Seegrasblättrige Heteranthere Purpurglöckchen Heuchera sanguinea Brassicaceae Hirschfeldia incana Rempe, Grausenf Poaceae Hordeum distichon Zweizeilige Hordeum Kulturpfl. Gersten, Brau- vulgare subsp. Gerste distichon Poaceae Hordeum jubatum Mähnen-Gerste N-, S-, MittelAm., Sibirien Poaceae Hordeum leporinum Hasen-Gerste Mediterr. Poaceae Hordeum marinum Hordeum murinum subsp. leporinum Strand-Gerste, Hordeum Deich-Gerste maritimum St (Graz), S-, W-Eur., N-Afr. (Küsten- K (Klagenfurt) gebiete) x x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Adler et al. 1994 x x x Melzer 1983a, Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. x x x Hartl et al. 1992 x x durch Vogelfutter eingeschleppt; in WEur. eingeb. x x alte Kulturpfl. x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren, salzertragend x x x W, N, O, St, K, ob Ruderalfluren alle BL? (bes. Bahnanlagen), Segetalfluren B, N, O, St, K, S, Ruderalfluren T (bes. Bahnanlagen), Straßenränder St (Graz) x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Strobl 1989, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Dörr 1998, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001 kann b. Kontakt Janchen 1956-60, Forstner & Hautreizungen Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler verursachen et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, Machatschek 1998, Essl 1999a, Ludwig et al. 2000, Hohla 2000, 2001, Botanisches Institut Salzburg 2001, Essl & Walter 2002 Hamburger 1948, Janchen 1956-60 x x Melzer 1954, 1968b, 1974b, 1977b, 1981a, Janchen 195660, Forstner & Hübl 1971, Heyter 1994, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Melzer 1973, Hohla et al. 1998, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Biodat 2002 Pehr 1932, Janchen 1956-60, Melzer 1980a, 1980b, 1982a, 1984c, 1985b, 1986b, 1987b, 1995a, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1997, Wittmann & Pilsl 1997, Flor. Kart. Ö. 2001, Kammerer in Vorber. Melzer 1989b, Kammerer in Vorber. Melzer 1954, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Kammerer in Vorber. 105 (2002) Saxifragaceae x x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Hemerocallida- Hemerocallis fulva ceae Poaceae Hordeum vulgare Agavaceae Hosta lancifolia Japanische Funkie Agavaceae Hosta plantaginea Lilien-Funkie Cannabaceae Humulus scandens Japan-Hopfen Humulus japonicus E-As. (China, Japan) Italienisches Hasenglöckchen Eigentliches Hasenglöckchen Scilla italica Scilla nonscripta, Endymion non-scriptus Hyacinthaceae Hyacinthoides nonscripta Kulturpfl., Heimat d. Stammpfl.: Mittel-As.? Hosta japonica, Japan (Hosta lanciflora) E-As. O (Maria i. Winkl b. Steyr) Gebüsch, Konglomeratwand bes. Auwälder x x x Essl 1999a x x x x x x W-Mediterr. Staudenfluren, O (Linz), St (Graz), K (St. Veit Ruderalfluren a. d. Glan), T (Innsbruck) W?, N? unbekannt x x x Forstner & Hübl 1971, Neumann & Polatschek 1975, Polatschek 2001a Fritsch 1931, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1968b, Baschant 1955, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999 Janchen 1956-60, 1977, Adler et al. 1994 W-Eur. V (Kennelbach) x x x B (Buchgraben b. unbekannt Eisenstadt), O (b. Steyr) V Ruderalfluren x x x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x? x x Melzer 1968a, 1983a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 x Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. x Janchen 1956-60, Flor. Kart. Ö. 2001 N-Am. Japan Indischer Wassserfreund Crassulaceae Hylotelephium sieboldii Sedum Siebold-Fetthenne, Japan- sieboldii Fetthenne invasiv x Wald-Hortensie Hygrophila polysperma Polatschek 2001b x Hydrangeaceae Hydrangea arborescens Hydrangeaceae Hydrangea macrophylla Acanthaceae x *Person unpubl. x E-Mediterr. Hydrilla verticillata x Zitate Segetalfluren, Ruderalfluren Echte Hyazinthe Hydrocharitaceae x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. alle BL Hyacinthaceae Hyacinthus orientalis GartenHortensie, Japan-Hortensie Grundnessel T (b. Lähn WNW unbekannt Lermoos) Naturschutzfachliche Beurteilung W, V (Nofels, Feldkirch) W (Breitenlee), *K (St. Paul i. Lavanttal) nordöstl. Mittel- K (Warmbad Villach) Eur., E-Eur., England, S-, EAs., N-, E-Afr., Austral. SE-As. K (Warmbad Villach) Japan W unbekannt Ruderalfluren (Planierung), Bachufer Thermenabflüsse (Warmbach) Thermenabflüsse (Warmbach) unbekannt x x (x) x alte Kulturpfl. Hybriden mit H. hispanica sind hfg. Melzer 1973, Hohla et al. 1998 Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1958, 1977b, Adler et al. 1994, Steinwendtner 1995 Polatschek 2000 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Hordeum secalinum Hyacinthaceae Hyacinthoides italica RoggenGerste, Wiesen-Gerste Mehrzeilige Gerste W- und SW-Eur. Poaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 106 (2002) Familie Hylotelephium spectabile Schöne Fetthenne Solanaceae Hyoscyamus albus Hypericaceae Hypericum androsaemum E-As. W, N, O, St Ruderalfluren (Schuttplätze) Weißes Bilsenkraut Mediterr. Ruderalfluren Mediterr. Waldweg Hypericum calycinum Hypericum pulchrum heim.? § Mannsblut, MenschenblutJohanniskraut Großblumiges Johanniskraut HeideJohanniskraut W (Arsenal), N (Pottenstein, Eichkogel), K S (St. Gilgen) Hypericaceae NE-Mediterr. K unbekannt W-Eur. N, O (Kobernaußerwald) Lamiaceae Hyssopus officinalis Echter Ysop S-Eur. bis S-Alpen, gemäßigtes W-As. fehlt V trockene, sandige bodensaure Wälder und -säume ruderale Felsfluren, Halbtrockenrasen, Brachen Brassicaceae Iberis amara BitterSchleifenblume W-Eur., westl. Mitteleur., Italien, ehem. Jugoslawien alle BL bes. an Gewässerufern, Aubereich, kalkliebend x? Brassicaceae Iberis pinnata FiederSchleifenblume S-Eur. W, N (Wiener Becken), St x Brassicaceae Iberis sempervirens Immergrüne Schleifenblume Meditterr. B, W, O (St. Nikola), S Brassicaceae Iberis umbellata DoldenSchleifenblume Mediterr. alle BL Segetalfluren, SchotterTrockenrasen Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) Ruderalfluren Himalaja *B (b. Langer Ruderalfluren Lacke), W (Wolmutstr. 33, Ausstellungsstr. 43), N B, W, *O, St, T Ruderalfluren x x x x x x alle BL x Hypericaceae kult.? Balsaminaceae Impatiens balfourii BalfourSpringkraut Balsaminaceae Impatiens balsamina Balsamine Balsaminaceae Impatiens glandulifera DrüsenSpringkraut Sedum spectabile Impatiens mathildae Himalaja Impatiens roylei (E-)Indien, Himalaja x x x x x x x x x x Hartl et al. 1992 (x) x Gutermann & Niklfeld 1973, Stöhr 1999 (x) x x x x x x eventuell angesalbt? in B (Güssing) auf Basalt eingeb. x (x) x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971a, 1997a, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 2000, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Flor. Kart. Ö. 2001 x im Steinfeld b. Wr. Neustadt eingeb. x (x) x x x Strobl 1998 Rechinger 1933, Janchen 195660, 1977, Melzer 1957, Traxler 1968, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998, 2000 Sauter 1879, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1996a, Janchen 1977, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1996, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Melzer 1961a, Janchen 195660, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Sauberer 2001 Wittmann et al. 1987, Traxler 1987, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1980a, 1985b, 1987b, Adler et al. 1994, 2001a, Botanisches Institut Salzburg 2001 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Dietrich unpubl. Forstner & Hübl 1971, Traxler 1976, Melzer & Barta 1992, Maurer 1996, Polatschek 1997, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl. Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1969b, 1969c, Forstner & Hübl 1971, Holzner 1971, Strobl 1982, 1984, Pils 1984, Sukopp 1995, Schmitz 1995, Schuldes 1995, Drescher & Prots 1996, 2000, Essl & Hauser 2002, Essl & Walter 2002 107 (2002) bes. Bachränder, Auwälder, feuchte Hochstaudenfluren, feuchte Ruderalfluren x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Crassulaceae Kleines Springkraut Zentral-As. alle BL Asteraceae Inula helenium Echter Alant Eur.?, W- und Zentral-As. alle BL Brassicaceae Ionopsidium acaule W-Mediterr. (Portugal, Marokko?) W (Krieau) Hecken, Wegränder, schattige (feuchte) Wälder Waldränder, -wege, Gewässerfer, feuchte Böschungen, Ruderalfluren Ruderalfluren N-Mexiko, Arizona trop. Am. W Ruderalfluren W, St (Graz), K Ruderalfluren trop. Am. Mediterr., SW-As. Convolvulaceae Ipomoea coccinea ScharlachSternwinde EfeuTrichterwinde (-Prunkwinde) PurpurTrichterwinde (-Prunkwinde) Convolvulaceae Ipomoea hederacea Convolvulaceae Ipomoea purpurea Iridaceae Iris germanica § Deutsche Schwertlilie Iridaceae Iris pallida subsp. pallida Blassviolette Schwertlilie Iridaceae Iris sambucina § Iridaceae Iris sanguinea x sibirica neo.? HolunderSchwertlilie Quamoclit coccinea Pharbitis purpurea x x x (x) ? Zitate *Person unpubl. x ehem. Zierpfl. (Botanische Gärten) x x x x Forstner & Hübl 1971 x x x B, W, N, St, K, S, Ruderalfluren, T Hecken, Auen x x x alle BL x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992 Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Reiter 1963, Melzer 1968b, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997 vermutl. Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe Iris pseudopallida: Endemit d. Küstengebiete S-Kroatiens incl. Iris Kulturpfl. B, W, N, O, St, V Weingartenflavescens mauern, felsige Böschungen, Trockenrasen Iris Sibirica grp. Kulturpfl. *N (Raabs a.d. Weg-, WaldThaya) rand x (x) x x x x x x x x x x in Mittel-Eur. gelegentl. verw.; Fund aus 1897 Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Strobl 1982, Trepl 1984, Adler et al. 1994, Sukopp 1995, Schmitz 1995, 1998, Essl & Walter 2002 Melzer 1968b, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995 Hegi 1914 x Böschungen, Weingartenmauern, Burgruinen W, N (Helenental) Ruderalfluren x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 2001a Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1972, 1989a, Janchen 1977, Adler et al. 1994, Zobodat 2001 Ende d. 1980er *Dietrich unpubl. Jahre, ca. 10 Horste Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Balsaminaceae Impatiens parviflora Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 108 (2002) Familie Iva xanthiifolia Rispenkraut westl. und mittl. B, W, N, O, St, S, Ruderalfluren N-Am. T (bes. Bahngelände und böschungen) Juglandaceae Juglans nigra SchwarzWalnuss N-Am. *B, W, N, O Auwälder (FrachtenBhf. Linz), St (Söchau) Juncaceae Juncus dudleyi Dudley-Simse N-Am. V (b. Frastanz, NW Meinigen) Juncaceae Juncus ensifolius N-Am. Juncaceae Juncus tenuis SchwertblattSimse Zart-Simse Ericaceae Kalmia angustifolia Rosaceae Kerria japonica § O (Reichersberg), Ruderalflur S (Feldweg) alle BL feuchte bis nasse (Wald-) Wege, Ruderalfluren, trittresistent O (Krottensee b. Hochmoor Gmunden) V unbekannt Malvaceae Kitaibela vitifolia Sapindaceae Koelreuteria paniculata Blasenesche Fabaceae Laburnum anagyroides Gewöhnlicher Goldregen S-Eur. B, W, N, *O, St, K, **S Asteraceae Lactuca sativa Garten-Salat Kulturpfl. N, St, K, V, ob auch andere BL? Hydrocharitaceae Lagarosiphon major Schmalrohr, Schmalschlauch SchmalblattLorbeerrose Japanisches Goldröschen Kitaibelie gemäßigtes N-Am. östl. N-Am. E-As. endem.: ehem. W, St (Graz) Jugoslawien (SE-Kroatien, Vojvodina, N-Makedonien) E-As. W, N (*Schwechat, b. Lindabrunn) Lagarosiphon S-Afr. muscoides var. major W (Alte Donau), K (Warmbad Villach) x x x x Feuchtwiesen, Ruderalfluren (Wegränder) x x (x) x (x)? x x x x Erstfunde aus Österreich: Klein-Arl (1947) und Glasenbach (1948) in S; in Österreich noch recht selten aber in d. Slowakei verbreitet Erstfund 1962 durch Reichgelt (Leiden); lokal eingeb.? Melzer 1954, 1958a, Baschant 1955, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994a, 1996, 2000 Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl. Polatschek 2001a x Wittmann 1989, Hohla 2000 x x Adler et al. 1994 (x) x Janchen 1963-66, Adler et al. 1994, Roithinger et al. 1995 Janchen 1956-60 x x x Ruderalfluren x? x x Ruderalfluren, Mauern, Hecken x x x trockene Gebüsche, Felsen, Trockenrasen Ruderalfluren x x x x Stillgewässer, Thermenabflüsse (Warmbach) x x x x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 früher in B (Neusiedl) auch slt. forstlich kult. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Adler et al. 1994, *Essl unpubl., **Strobl unpubl. seit Karl d. Großen in Mitteleur. kult. Dalla Torre & Sarnthein 1912, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1986b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Walter unpubl. Pehr 1938, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a x 109 (2002) Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate *Person unpubl. invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten x x lückige Trockenrasen x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977 Ruderalfluren x x x Polatschek 1999 E-Sudeten, Karpaten, Ungarn, ehem. Jugoslawien, Rumänien Mediterr. O (Hallstätter Ufergehölze, Salzberg, Burgau Hochstaudena. Attersee, b. fluren Bad Ischl) x x Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Speta 1982, Kraml & Stech 1997, Zobodat 2001 N (Rauchenwarth) Ackerbrache x x Mediterr., W-As. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren bes. WMediterr. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) Lathyrus odoratus Rote Platterbse, KicherPlatterbse Duft-Platterbse Janchen 1963-66, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Botanisches Institut Salzburg 2001 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 S-Italien Fabaceae Lathyrus sativus Saat-Platterbse Kulturpfl., Heimat unbekannt (viell. W-As.?) W, St (Aussee, *Unzmarkt, *Köflach), K (Villach), S (Sbg. Stadt) fehlt O Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt), Gärten, Segetalfluren Ruderalfluren, Segetalfluren Lauraceae Laurus nobilis Lorbeer Mediterr. Lamiaceae Lavandula angustifolia SchmalblattLavendel W-Mediterr. V (Bregenz: Kennelbach, Tannenbach, Kloster Mehrerau) B, W (Leopoldsberg), N (Haugsdof, Ober-Kritzendorf, Bisamberg), *S (Sbg.-Liefering, Schallmoos) Hasenschwanzgras Mediterr., W-Frankreich Boraginaceae Lappula patula Ausgebreiteter Lappula Igelsame patulum W-As., N-Afr. Asteraceae Lapsana communis subsp. adenophora Türkei Apiaceae Laserpitium archangelica Drüsiger Gewöhnlicher Rainkohl EngelwurzLaserkraut Fabaceae Lathyrus annuus Fabaceae Lathyrus aphaca Fabaceae Lathyrus cicera Fabaceae Einjährige Platterbse RankenPlatterbse W (Prater, Bhf. Meidling), *St (Judenburg), K (Klagenfurt, *Villach), V (Sulzberg) N (Pfaffenberg b. Deutsch-Altenburg), T (Mühlau b. Innsbruck) T (Lengberg, Flugplatz) (x) x (x)? x x x x x x x x x x Bachufer, Auwälder x x x Böschungen, Hänge, trockene Stauden- und Ruderalfluren x x x Pehr 1932, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) bes. als Futter- Janchen 1956-60, 1977, Adler pfl. (Gemüse- et al. 1994, 2001, Polatschek 2000, Melzer (Herbar) pfl.) kult.; im Mediterr. eingeb. hfg. als Kübel- Polatschek 2000 pfl. kult. Janchen 1956-60, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Melzer & Barta 2001, *Pilsl unpubl. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria x? Lagurus ovatus (als Ziergras kult., Trockensträuße), Vogelfutterpfl. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren Poaceae 110 (2002) Familie Malvaceae Lavatera olbia x thuringiaca Lavatera trimestris Lavatera x ambigua GartenStrauchpappel Campanulaceae Legousia hybrida Kleiner Venusspiegel Lemnaceae Lemna minuta Winzige Wasserlinse Lemnaceae Lemna turionifera Fabaceae Lens culinaris Linse Fabaceae Lens ervoides Lamiaceae Kulturhybride? V (Klostertal: Au- Ruderalfluren ßerbraz) Mediterr. B, W, N, O, St Ruderalfluren x Polatschek 2000 x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1985, Melzer 1988b, 1991a, Melzer & Barta 1995a, 1995b, Essl 1998b, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001 x x Bodenseegebiet, ob auch in Österreich (V)? N-Am. (Haupt- N (Schlossteich verbr.), As., Gmünd), O (z. B. Eur.? St. Georgen b. Obernberg, b. Katzenberg), V (Bodensee) Mediterr., bis W, O, V (b. FeldSW-As. kirch), ob auch andere BL? Stillgewässer x x x Adler et al. 1994, vgl. auch Wolff & Lang 1993 Stillgewässer (Teiche, Bodensee) x? x Wolff & Lang 1993, Hohla 2001, Polatschek 2001a, Wittmann unpubl. x x Wicken-Linse Mediterr. K (b. Klagenfurt) Ruderalfluren x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Ruttner 1956, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Leonurus cardiaca subsp. villosus Zottiger Löwenschwanz E-, SE-Eur., Vorderas. alle BL Ruderalfluren (Weg-, Straßenböschungen), Bachufer Brassicaceae Lepidium densiflorum Dichtblütige Kresse N-Am. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x Brassicaceae Lepidium graminifolium GrasblattKresse Mediterr. W, N (Krems), T Ruderalfluren (Arzl b. Innsbruck) x x x Brassicaceae Lepidium heterophyllum Verschiedenblättrige Kresse SW-Eur. *B?, *St?, K, S (Hofgastein) x x x Brassicaceae Lepidium latifolium BreitblattKresse W-Eur., Mediterr., As. B, W, N (Wulzes- salzbeinflusste Stauden-, hofen i. PulkauRuderalfluren tal), K (Ruine Griffen), T? (Innsbruck) Rote Wasserlinse incl. Lepidium neglectum Ruderalfluren x x (x) x Ruderalfluren, Segetalfluren x (x) x x x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt Bienenfutterpfl.; Janchen 1956-60, Melzer z.B. in Nord-T 1968b, 1975b, Adler et al. 1994, 2001a, Loos 1995, Maurer lokal eingeb. 1998, Hohla et al. 2000, 2002 Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Zobodat 2001 Hamburger 1948, Melzer 1954, 1962b, 1969c, 1970, 1971b, 1972b, 1974a, 1983b, Forstner & Hübl 1971, Buchner 1980, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, 2000, Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Vorkommen in Janchen 1956-60, Gutermann & S (Hofgastein) Niklfeld 1973, Wittmann et al. 1936 1987, Biodat 2002, *Melzer (Herbar) Kulturpfl. (Vor- Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen 1956-60, 1977, Melzer kommen als 1961a, Forstner & Hübl 1971, Kulturrelikte) Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1994b 111 (2002) x heim.? N, K (Villach) x Segetalfluren Lemna minuscula W-, E-Eur., Mediterr., W-As. N-Am. x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Malvaceae Kulturpfl., Hei- alle BL mat d. Stammsippe: NE-Afr., SW-As. N-Am. (TexT (Wilten b. as?) Innsbruck) Lepidium sativum Garten-Kresse Brassicaceae Lepidium texanum Texas-Kresse Brassicaceae Lepidium virginicum Virginische Kresse N- und Mittel-Am. Caryophyllaceae Asteraceae SpurrenSchalenflügel Späte Wucherblume Liebstöckel W- und Zentral-As. E-, SE-Eur. Apiaceae Lepyrodiclis holosteoides Leucanthemella serotina Levisticum officinale Asteraceae Ligularia dentata Japanischer Goldkolben Asteraceae Ligularia przewalskii PrzewalskiGoldkolben N-China Asteraceae Ligularia sibirica Sibirischer Goldkolben Japan, China Oleaceae Ligustrum ovalifolium BreitblattLiguster Japan Liliaceae Lilium lancifolium s. l. § Tiger-Lilie Plumbaginaceae Limonium sinuatum Geflügelter Strandflieder neo.? Lepidium virginicum subsp. texanum Tanacetum serotinum Levisticum S-Iran paludapifolium (Gebirge) Ligularia clivorum Japan, China Lilium tigrinum E-As. (China, var. splendens, Japan) Lilium tigrinum auct. Mediterr. Ruderalfluren x Ruderalfluren x? alle BL Ruderalfluren x St (Graz) Straßenrand x T, V Ruderalfluren, Aubereiche Ruderalfluren Wiesen x Fichtenwaldrand x B, W, N, O, *St, T, V W (Lainzer Tiergarten), N (Hoheneich) *K, T (Gribelhof gegen Tschitscher) N (Grillenberger Tal) W Feuchtwiese, Gebüsch, Hochstaudenflur Ruderalfluren, Zäune, Bahnbereich unbekannt N (Semmeringgebiet), St (Hochschwabgebiet), K (Weißensee) B (Neusiedl), Ruderalfluren *St (Graz) (bes. Mülldep.) Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 x x Janchen 1956-60 x x x x Hamburger 1948, Melzer 1970, 1972b, 1994a, 1995b, Forstner & Hübl 1971, Buchner 1980, Traxler 1989a, Melzer & Barta 1991, 1994a, 2000, 2001, Hohla et al. 1998, 2000, Zidorn & Dobner 1999 Melzer 1987b x x x Polatschek 1997 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a Polatschek 1997, *Kniely unpubl. (x)? x x x x (x) x Janchen 1956-60, Adler et al. in Österreich nur ein Fundort 1994 bekannt x x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Janchen 1956-60, 1977, Hartl et al. 1992 x x x Traxler 1963, 1989a, Janchen 1977, *Melzer (Herbar) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Brassicaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 112 (2002) Familie Linaria angustissima Scrophulariaceae Linaria angustissima x vulgaris Scrophulariaceae Linaria caesia Blaugrünes Leinkraut Scrophulariaceae Scrophulariaceae Linaria dalmatica DalmatienLeinkraut Fleischrotes Leinkraut Linaria incarnata SchmalblattLeinkraut S-Eur. (submed.) W, T (Mühlau b. Innsbruck) Linaria x oligotricha Hybride, vermutl. in Österreich spontan entstanden SW-Eur. (Iberische Halbinsel) T (Mühlau b. Innsbruck) Ruderalfluren (Bahnanlagen) auf steinigen, trockenen, kalkarmen Böden Ruderalfluren (Bahngelände) St (Selzthal), O (Linz, Asten), K (WestBhf. Villach) SE-Eur., W-As. O (St. Martin b. Traun) Linaria bipartita W-Mediterr. *B (Eisenberg), auct. *St (Zeltweg, Graz) Marokko K Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) Ruderalfluren Mediterr. T (Jenbach), (Italien, Sizilien) V (an d. Ill b. Bludenz) Linaria striata, W-, S-Eur. N, O, St, K, S, T, Linaria (ozean.V monspessulana submed.) Flussufer, Mauer Linaria maroccana Scrophulariaceae Linaria purpurea Scrophulariaceae Linaria repens StreifenLeinkraut Scrophulariaceae Linaceae Linaria simplex KleinblütenLeinkraut GroßblütenLein Linaceae Linum usitatissimum Flachs, Echter Lein Lobeliaceae Lobelia erinus Kap-Lobelie, Blau-Lobelie S-Afr. (Kapland) W, N, O, St, K, T Lobeliaceae Lobelia inflata Aufgeblasene Lobelie östl. N-Am. Lobeliaceae Lobelia siphilitica StaudenLobelie N-Am. Linaria parviflora S-Eur. Friedhöfe, Ruderalfluren, Wildacker unbekannt x x x Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2001a x x Polatschek 2001a x x x x x x x x x Hartl et al. 1992 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923 x x x x Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Dämme, Straßenränder), trockene Rasen Ruderalfluren O (Rangierbhf. Linz) Algerien *B (Eisenberg), W Ruderalfluren, (Döbling), Begrünungen *St (Graz) Ruderalfluren, Kulturpfl., Hei- alle BL Segetalfluren mat unbekannt (Brachen) (W-As. oder Mediterr.?) x x (x) x x x x x x x x x Ruderalfluren, Friedhöfe x x x N (Schönbühel b. Ruderalfluren Melk), T (Innsbruck) T (Innsbruck) Ruderalfluren x x x x x x Melzer 1995a, 1996c, 1998a, Melzer & Barta 1995a, Hohla et al. 1998, 2000 zu L. genistifo- Baschant 1955, Janchen 1956lia agg. 60, Strauch 1992 Gutermann & Niklfeld 1973, *Melzer (Herbar) lokal an Bahn- Janchen 1956-60, Adler et al. anlagen ein1994, Melzer & Bregant 1994, geb. (z.B. O) Melzer 1995a, 1996c, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Polatschek 2001a, Zobodat 2001 in Linz 1947 Janchen 1956-60 eingeschleppt Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, *Melzer (Herbar) lokal heute wieder kult. als Heilpfl. früher kult. (N: Korneuburg) Hamburger 1948, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1973, 1983a, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, Stöhr unpubl. Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1989b, 1995a, 1998a, Hohla 2001, Biodat 2002 Janchen 1956-60, 1977 Janchen 1956-60 113 (2002) Scrophulariaceae Linum grandiflorum Marokkanisches Leinkraut PurpurLeinkraut Linaria italica Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Scrophulariaceae Lobularia maritima Strandkresse, Duft-Steinrich, Silberkraut Mediterr. alle BL Ruderalfluren x Poaceae Lolium multiflorum S-, W-Eur. alle BL Lolium rigidum Mediterr. Poaceae Lolium rigidum subsp. lepturoides Lolium strictum, Lolium rigidum s. str. Dünnschwanz- Lolium Steif-Lolch loliaceum St (Graz), K, T (Inzing b. Innsbruck?) St (Graz) Fettwiesen, Parks Segetalfluren, Ruderalfluren x Poaceae Vielblütiger Lolch Eigentlicher Steif-Lolch Caprifoliaceae Lonicera involucrata westl. N-Am. Caprifoliaceae Lonicera japonica Caprifoliaceae Lonicera nitida Caprifoliaceae Lonicera tatarica Behüllte Heckenkirsche JapanGeissblatt Immergrüne StrauchHeckenkirsche TatarenHeckenkirsche Onagraceae Lopezia coronata Lopezie Fabaceae Onagraceae Lotus ornithopodioides Ludwigia natans VogelfußHornklee SchwimmHeusenkraut Brassicaceae Lunaria annua GartenMondviole Fabaceae Lupinus albus Weiß-Lupine S-, SE-Eur., Kleinas., Syrien E-As. SW-China St (Hilmwald b. Graz) O (Bhf. LinzWegscheid) W Fritsch 1923, Melzer 1968b, 1975b, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1999, Zobodat 2001 Adler et al. 1994 x x x x x x x x x Ruderalfluren (Bahnhof) unbekannt x x x Fritsch 1931, Hamburger 1948, Janchen 1956-60 Hohla et al. 1998 x x x Flor. Kart. Ö. 2001 Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Waldrand B, W, N, *O? (St. Johann a. Walde?), V Gebüsche, Hecken x Mexiko bis El Salvador Mediterr. St (Graz, Botanischer Garten) B Ruderalfluren, Gartenbeete Ruderalfluren x Ludwigia „mu- südl. N-Am. lertii“, Ludwigia repens?, Ludwigia fluitans SE-Eur., SW-As. K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) x alle BL Ruderalfluren, Gärten, Gebüsche x Straßenrand, N, St (Graz, Ruderalfluren, *Spielfeld), Teichufer *K (Tigring), T (b. Ulrichsbrücke, i. Raintal, b. Frauensee) x? Mediterr. *Person unpubl. x (x) Zitate x E-Eur. bis Mittel-As. Lopezia racemosa x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. (x) x? x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Kammerer in Vorber. Melzer 1954, Janchen 1956-60 in W eingeb. Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Janchen 1977, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, *Stöhr unpubl. Hamburger 1948, Janchen 1956-60 Traxler 1980, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x x x x Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 x Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Traxler 1977b, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Stöhr unpubl. Melzer 1954, Janchen 1956-60, Dörr 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) (x) x x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Brassicaceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 114 (2002) Familie Lupinus angustifolius Blau-Lupine Mediterr. B, N, *St, K Ruderalfluren x? x x Fabaceae Lupinus luteus § Gelbe Lupine Mediterr. Ruderalfluren x x x Fabaceae Lupinus micranthus Mediterr. x x Lupinus polyphyllus westl. N-Am. alle BL Flussschotter (Donau) Waldränder, Waldschläge, Staudenfluren x Fabaceae Haarige Lupine Lupinus hirsutus auct. Vielblatt-Lupine N? (Donauauen O Wien), *St (Weinburg) W (Alte Donau) Solanaceae Lycium barbarum Gewöhnlicher Bocksdorn China Solanaceae Lycium chinense Chinesischer Bocksdorn Lythraceae Lythrum junceum BinsenBlutweiderich Asteraceae Madia sativa Berberidaceae x x B, W, N, O, St, K, ruderale T Gebüsche, Hecken, Böschungen x x E-As. St (Graz) x Mediterr. V (Tosters) Hecken, Zäune, Bahnanlagen, Mauerfugen unbekannt Öl-Madie S-Am. (Chile) K, S (Taxenbach) Ruderalfluren x? Mahonia aquifolium § Gewöhnliche Mahonie westl. N-Am. B, W, N, O, St, K, Wälder, S, ob auch ande- Gebüsche, re BL? Parks x x Brassicaceae Malcolmia africana Afrikanische Meerviole B, W, N, St, K Malcolmia maritima StrandMeerviole x Segetalfluren, Brachen, Ruderalfluren (Bahnanlagen) Ruderalfluren x? (x) Brassicaceae x x Malvaceae Malope trifida Dreispaltige Malope (=? Malva trifida) x x x Rosaceae Malus domestica neo.? KulturApfelbaum incl. Malus dasyphylla? NW-Afr., SE-Eur., W- und Zentral-As. endem.: S-, WGriechenland, S-Albanien SE-Spanien, Portugal, Marokko hybridogene Kulturpfl. Malvaceae Malva moschata neo.? Moschus-Malve S-Eur. alle BL Lycium halimifolium Lythrum meonanthum, Lythrum graefferi Strigosella africana N, St (Graz), K, S (b. Elsbethen) N (b. Pöchlarn), St (Graz), T B, W, N, O, St, K?, T, V, ob alle BL? Ruderalfluren (Gartenflüchtling) Gebüsche, Waldränder, Hochstaudenfluren x x? Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Drescher & Magnes 2001, *Melzer (Herbar) Janchen 1977 x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Polatschek 2000 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Melzer 1957, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x x x nur vorüberge- Murr 1923, Janchen 1956-60 hend eingeschleppt (1917) x x in S angeblich früher als Ölpfl. kult. in Sandgebieten NDeutschlands problematisch x x x x x x Reiter 1963, Hartl et al. 1992 Forstner & Hübl 1971, Gutermann 1975, Melzer 1984a, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Essl 1999a, Flor. Kart. Ö. 2001, Stöhr unpubl. Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1987b, 1988a, Adler et al. 1994, 2001a Fischer 1946, Janchen 1956-60, Melzer 1987b, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001 Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1985b, 1986b, 1988a, 1988b, Flor. Kart. Ö. 2001 HybridisieHartl et al. 1992, Adler et al. rungsgefahr mit 1994, 2001a, Polatschek 2000, Holz2001b Apfelbaum (Sukopp & Sukopp 1994) Adler et al. 1994 115 (2002) trockene Fettwiesen, Säume, ruderale Halbtrockenrasen x Kulturpfl. (Samen) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae Malva nicaeensis Nizza-Malve Malvaceae Malva sylvestris var. mauritiana Garten-Malve Malvaceae Malva verticillata Quirl-Malve Asteraceae Asteraceae Mantisalca salmantica Matricaria discoidea Brassicaceae Matthiola incana Levkoje Brassicaceae Matthiola longipetala subsp. longipetala Langkronblättrige Levkoje Asteraceae Mauranthemum paludosum SumpfMargerite Scrophulariaceae Papaveraceae Mazus pumilio Zwerg-Mazus Scheinmohn Fabaceae Meconopsis cambrica Medicago arabica Fabaceae Medicago disciformis Fabaceae Medicago polymorpha Strahlenlose Kamille Malva mauritiana, Malva sylvestris subsp. mauritiana incl. Malva crispa, Malva verticillata var. crispa, non? var. pulchella (M. p.), Malva verticillata subsp. crispa Centaurea salmantica Matricaria matricarioides, Chamomilla suaveolens Mediterr. W Ruderalfluren N-Afr. B, W, N, O, St?, S, T, V Ruderalfluren E-As. (China?) fehlt K Ruderalfluren (bes. in verwilderten und nahe b. Gärten, Mülldep.) Mediterr. Ruderalfluren Griechenland, Kleinas. x x x x x x x x x x W, N, V (Riefens- Ruderalfluren berg gegen Krumbach) Ruderalfluren W (Krottenbachtal) x x *N (Vöslau) N, St, K x Zitate *Person unpubl. nur alte Fundortangaben Heil- und Zierpfl. in S-Eur. und S-As. eingeb. Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen 1956-60, 1963-66, Ruttner 1956, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Hohla 2001, Essl unpubl. Erdinger 1872, Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923, Fritsch 1929, Fischer 1946, Melzer 1954, Baschant 1955, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Steinwendtner 1995, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Melzer 1954, Janchen 1956-60 x seit etwa 1850 Forstner & Hübl 1971, Adler et in Österreich al. 1994 x x x x Janchen 1956-60, 1977, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x Melzer & Barta 1993, Melzer & Bregant 1993, Hohla et al. 2000, Melzer 2000 früher einmal verw. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Friedhöfe) Gärten x x x Traxler 1975 Ruderalfluren x x x Hohla 2000 x x x x x x Adler et al. 1994, *Melzer (Herbar) *Melzer (Herbar) x x x Ruderalfluren (Wollkompost) Ruderalfluren (Wollkompost) Segetalfluren, Ruderalfluren x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. invasiv x x Spanien, O (Linz), St Portugal, N-Afr. (Kapfenberg, Graz, Knittelfeld, Leoben) Austral., B Neuseeland W-Eur. O (Ried i. Innkreis) Mediterr. N (*Vöslau) Arabischer Schneckenklee ScheibenMediterr. Schneckenklee Mediterr. Medicago Rauer hispida, Schneckenklee, Borsten- Medicago nigra Schneckenklee x Ruderalfluren, Wegränder, Trittrasen Sibirien, N-Am. alle BL Mediterr. Matthiola longipetala subsp. bicornis, Matthiola bicornis Leucoglossum paludosum, Leucanthemum paludosum St (Graz) Naturschutzfachliche Beurteilung Fritsch 1931, Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Malvaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 116 (2002) Familie Medicago sativa § krit.! Saat-Luzerne Fabaceae Medicago scutellata Fabaceae Medicago x varia § Fabaceae Melilotus indicus Fabaceae Melilotus infestus Fabaceae Melilotus sulcatus Lamiaceae Melissa officinalis Lamiaceae Mentha x dalmatica Lamiaceae Mentha x gentilis Kärntner (Kaas-)Nudelminze Lamiaceae Mentha x piperita Pfeffer-Minze Lamiaceae Mentha x smithiana Rote Minze Lamiaceae Mentha spicata Grün-Minze, Speer-Minze, spear mint Lamiaceae Mentha suaveolens RundblattMinze Rosaceae Mespilus germanica Mispel Mittel- und SW-As. Mediterr. Weg- und Ackeränder, Ruderalfluren, Fettwiesen, Segetalfluren N, St (Goestinger Ruderalfluren Au) alle BL Weg- und Ackeränder, Ruderalfluren, Fettwiesen, Segetalfluren St (Graz) Ruderalfluren Mediterr. St (b. Oberwölz) Mediterr. St (Graz, Bhf. Wildon) fehlt T SchildMediterr. Schneckenklee Gewöhnliche Medicago Hybride, in Luzerne falcata x sativa Österreich entstanden Kleinblütiger Steinklee Gefährlicher Steinklee FurchenSteinklee ZitronenMelisse heim.? Dalmatiner Minze SE-Eur., SW-As. alle BL x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Niklfeld 2000a, Flor. Kart. Ö. 2001 x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Niklfeld 2000a x x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x x x Ruderalfluren (Wegränder, Schuttstellen), Gebüsche und Staudenfluren, Hecken x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Adler et al. 1994 Melzer 1978a Melzer 1954, 1978a, Janchen 1956-60, Adler et al. 1994 Zier-, Heil-, Hamburger 1948, Baschant Gewürz-, 1955, Janchen 1956-60, Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Maurer 1998, Polatschek 2000, Hohla et al. 2000, Zobodat 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl., Stöhr unpubl., Walter unpubl. Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Kulturhybride? K, S (Lungau), T (b. Lienz) unbekannt x x x Kulturhybride B, N, St, K, T, V ruderale Staudenfluren x x x Mentha aquatica x spicata Mentha aquatica x arvensis x spicata Mentha viridis, Mentha longifolia x suaveolens Mentha rotundifolia Kulturhybride (in England entstanden) Kulturhybride W, O, St, K, T, V, ob auch andere BL? N?, St Ruderalfluren, Ufer, Straßenränder ruderale Staudenfluren x x x x x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Maurer 1998 Kulturpfl. (ob S-, W-Eur?) B, W, N?, O, *S Ruderalfluren, Straßenränder x x x Janchen 1956-60, 1977, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Pilsl unpubl. unbekannt x x x Ruderalfluren, Gebüsche x x x S- und W-Eur. *St (Graz), *K (Klagenfurt), T (Telfes) SE-Eur., W-As. W, N, O, St, V Duft-, Heil-, Teepfl. in Bauerngärten kult. und verw. Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001 Fritsch 1931, Janchen 1956-60, Grims 1972, Polatschek 2000 Dalla Torre & Sarnthein 1912, Gutermann & Niklfeld 1973, *Melzer (Herbar) Erdinger 1872, Fritsch 1929, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 117 (2002) Mentha x carinthiaca p.p., Mentha arvensis x longifolia Mentha arvensis x spicata Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae Micropyrum tenellum Scrophulariaceae Microrrhinum litorale Scrophulariaceae Scrophulariaceae Mimulus cupreus Scrophulariaceae Mimulus moschatus Caryophyllaceae Minuartia hybrida Mimulus guttatus neo.? Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. Mediterr. O (Unteres KiesNardurus Trauntal) Dünnschwingel tenellus, Nardurus halleri, Nardurus lachenalii, Festuca lachenalii, Festuca festucoides StrandChaenarrhinum Mediterr. (bes. O, St, K, S, T Klaffmund litorale adriat. Küste) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x Ruderalfluren (bes. Rohböden, Wegränder, Bahnanlagen) x Kupferrote Gauklerblume Gelbe Gauklerblume S-Am. (S-Chile) westl. N-Am. K unbekannt x fehlt B Moorgräben, Gewässerufer, Sumpfwiesen x MoschusGauklerblume westl. N-Am. B, W, N, O, K Ruderalfluren (Gärten) x x x Zart-Miere SWDeutschland, Mediterr., W-As. trop. Am. N (Steinfeld, Siebenbrunn), S (Flachgau), V (Gisingen) *B (Neusiedl), W, N (**Stiefern i. Kamptal, b. Lindabrunn) N (Marchfeld, Steinfeld), St (Raabtal, b. Heimschuh, Gleisdorf), K (St. Veit a. d. Glan) O (Mülldep. Steyr, Obernberg a. Inn) Segetalfluren, Wegränder, Trockenrasen, Bahnschotter Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar), **Essl unpubl. x x Melzer 1986b, 1994a, Melzer & Barta 1999, Kammerer in Vorber. x x Nyctaginaceae Mirabilis jalapa Wunderblume Poaceae Miscanthus sacchariflorus ZuckerohrChinaschilf E-As. Poaceae Miscanthus sinensis § Gewöhnliches Chinaschilf E-As. (Japan, Korea, China) Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren Ruderalfluren x Naturschutzfachliche Beurteilung x x x Strauch 1992 x Melzer 1984c, 1989a, 1989b, 1994a, 1995a, 1995b, 1996a, 1988a, 1998c, 2001a, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Polatschek 2001a, Hohla 2002 Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992 Melzer 1958b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Grabherr 1983, Strobl 1993, Essl 1998a, Maurer 1998, Krisai 2000, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a, Melzer & Barta 2001, Zobodat 2001 Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Leopoldinger 1985, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 Janchen 1956-60, Wittmann & Pilsl 1997, Melzer & Barta 1999, 2000 x x x x x neuerdings zur Steinwendtner 1995, Hohla Biomassepro- 2000 duktion kult. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Poaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 118 (2002) Familie Monarda didyma ScharlachGoldmelisse, Indianernessel Punktierte Goldmelisse, (engl.): spotted bee balm Weißer Maulbeerbaum Lamiaceae Monarda punctata Moraceae Morus alba Moraceae Morus nigra Schwarzer Maulbeerbaum Asteraceae Mulgedium tataricum TatarenMilchlattich Lactuca tatarica, Lagedium tataricum Hyacinthaceae Muscari armeniacum Armenische Traubenhyazinthe Hyacinthaceae Muscari azureum Himmelblaue Traubenhyazinthe, Scheinhyazinthe Kleine Traubenhyazinthe Hyacinthus azureus, Hyacinthella azurea Myriophyllum brasiliense Hyacinthaceae Muscari botryoides § heim.? Haloragaceae Myriophyllum aquaticum BrasilienTausendblatt Haloragaceae Myriophyllum heterophyllum Verschiedenblättriges Tausendblatt Amaryllidaceae Narcissus x incomparabilis Amaryllidaceae Narcissus poeticus Narcissus incomparabilis, Narcissus poeticus x pseudonarcissus St, K, V (Levis, b. Ruderalfluren Feldkirch) x x x östl.? N-Am. T (Mühlau b. Innsbruck) Ruderalfluren x x x E-As. (China) B, W, N, O, St?, K, S Gebüsche, Wälder x SW-As. B, W, N, *K (Hörtendorf) Gebüsche, Hecken x E-Eur., As. N (Steinfeld) SE-Eur., Kleinas., Kaukasus O (Bhf. Ried i. Innkreis, Obernberg a. Inn), St (Zeltweg, Graz), S (*Sbg.-Itzling, Kuchl), K N (Wiener Becken, Thermenlinie) Ruderalfluren (Bahnanlagen, Müll-, Schuttplätze), Brachen, etwas salztolerant Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen und Friedhöfe) Kleinas. S-, SE-Eur., SW-As. alle BL trop. und subtrop. S-Am. K (Warmbad Villach) N-Am. St (Oberdorf b. Weiz, Oberes Murtal) W, N, O, St Kulturhybride (Heimat der Stammsippen: SW-Eur., Italien) SW-Eur. alle BL x x x x x (x) x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992 Dalla Torre & Sarnthein 1912 Fritsch 1929, Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 1999a, Drescher & Magnes 2001 Janchen 1956-60, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Melzer 1990a, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1997 x x x Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Hohla 2000, Hohla et al. 2000, Stöhr et al. in Vorber., *Pilsl unpubl. unbekannt x x x Adler et al. 1994 trockene bis mäßig feuchte Wiesen, alte Gärten Thermenabflüsse (Warmbach) x x x Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a x (x) x Quellteich x (x)? x Wiesen, Gebüsche x x x Art kommt bis Hartl et al. 1992 in den Warmbach-Unterlauf vor der Gaileinmündung vor Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, Melzer 1996a, Maurer 1996 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Wiesen x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Stöhr 2001a 119 (2002) DichterNarzisse östl. N-Am. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Lamiaceae Nasturtium x sterile neo.? Lamiaceae Nepeta cataria § neo.? Solanaceae Narcissus pseudonarcissus W-Eur. x (x) x Nasturtium Kulturpfl. microphyllum x officinale N (z.B. Weinviertel, b. Moosbrunn), O (z.B. Innauen, Unteres Trauntal), ob auch andere BL? alle BL Feuchtvegetation, Gewässerufer x (x) x Ruderalfluren, lückige Staudenfluren, bes. in Siedlungsnähe (Dörfer, Burgen, Ruinen) Ruderalfluren (Schuttplätze) x x x x x x Verwilderung Echte Katzenminze S-, E-Eur., W-As. Nicandra physaloides Giftbeere Peru fehlt S Solanaceae Nicotiana alata Flügel-Tabak incl. Nicotiana affinis S-Am. (S-Brasilien) K, *St (Graz), V Ruderalfluren x? x x Solanaceae Nicotiana alata x forgetiana Nicotiana x sanderae Kulturhybride x x x Solanaceae Nicotiana rustica Bauern-Tabak S-Am. W, *N (Wr. Neu- Ruderalfluren stadt), O (Braunau), *St (Graz, Thalheim) B, W, N, St, K, T, Ruderalfluren V x x x Solanaceae Nicotiana tabacum Virginischer Tabak S-Am. W, St, K x x x Ruderalfluren Zitate *Person unpubl. invasiv Wiesen, Gebüsche Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a verw. Kulturpfl., Strauch 1992, Adler et al. 1994, kaum noch Hohla 2001, Zobodat 2001, vgl. fruchtbar, Bleeker & Hurka 2000 vegetat. Ausbreitung alte Heil- und Zierpfl. Melzer 1965a, 1972a, 1977b, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, Hohla 2001 Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923, Hamburger 1948, Baschant 1955, Janchen 195660, Melzer 1954, 1969b, 1976, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Maurer 1998, Essl 1999a, Dörr 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2001, Polatschek 2001a, Adler et al. 2001a Murr 1923, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar) Forstner & Hübl 1971, Hohla 2001, *Melzer (Herbar) ehemals als Nutzpfl. kult. Murr 1923, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1964, Melzer 1968b, 1969a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1993, Melzer & Barta 1997, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a Melzer 1969a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1993, Adler et al. 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Brassicaceae Gelbe Narzisse, TrompetenNarzisse Unfruchtbare Brunnenkresse Naturschutzfachliche Beurteilung alle BL * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Amaryllidaceae Narcissus pseudonarcissus Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 120 (2002) Familie Ranunculaceae Nigella sativa Gretel in der Stauden, Jungfer im Grünen, Damaszener Schwarzkümmel Echter Schwarzkümmel Boraginaceae Nonea lutea Onagraceae Oenothera ammophila Oenothera angustissima Oenothera biennis s. str. Gelb-Runzelnüsschen SandNachtkerze Schmale Nachtkerze Gewöhnliche Nachtkerze Onagraceae Oenothera canovirens Graugrüne Nachtkerze Onagraceae Oenothera carinthiaca Kärntner Nachtkerze Onagraceae Oenothera cruciata Onagraceae Oenothera deflexa Onagraceae Oenothera depressa KreuzNachtkerze Leipziger Nachtkerze WeidenblattNachtkerze Onagraceae Oenothera x fallax TrugNachtkerze, Cambridgenachtkerze Onagraceae Oenothera glazioviana s. str. RotkelchNachtkerze Onagraceae Onagraceae Nonnea lutea Oenothera rubricuspis Oenothera renneri fehlt B Ruderalfluren W-As. bis Indien *W, K Ruderalfluren Kaukasusländer N-Am. W, N unbekannt N N-Am. N N-Am. alle BL Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren N-Am. St, K, S Schottrige Ruderalfluren x x x N-Am. St, K, *O (Seebach b. Hinzenbach) Schottrige Ruderalfluren x x x zu O. biennis agg. N-Am. St x x x N-Am. St x x x N-Am. W, N, O, St, T Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren zu O. biennis agg. zu O. biennis agg. zu O. biennis agg. in Eur. entstan- B, W, *N (Pulden? kautal), St, K, T Schottrige Ruderalfluren N-Am. Schottrige Ruderalfluren alle BL x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Lonsing 1981, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998, Essl et al. 1998, Melzer 2000, Essl unpubl. in W durch Rasensaat eingeschleppt (Walter unpubl.) in SE-Eur. eingeb. seit 1614 in Eur. eingeb. Hartl et al. 1992, *Walter unpubl. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, Melzer 1973, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Polatschek 2000, Grims unpubl. Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1996 Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1996, *Grims unpubl. Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 Janchen 1956-60, 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö. 2001 (x) x (x)? x zu O. biennis agg. x x als Zierpfl. ein- Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923, Janchen 1956-60, geführt; Bienenfutter-Pfl.? 1977, Melzer 1969c, 1971a, 1973, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Grims unpubl. Forstner & Hübl 1971, Melzer 1973, Traxler 1977b, Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, *Dietrich unpubl. 121 (2002) Oenothera atrovirens Oenothera lipsiensis Oenothera salicifolia, Oenothera strigosa, Oenothera hungarica, Oenothera villosa auct. Oenothera fallax, Oenothera biennis x glazioviana, Oenothera cantabrigiana Oenothera grandiflora?, Oenothera grandiflora subsp. erythrosepala, Oenothera erythrosepala östl. Mediterr. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ranunculaceae Nigella damascena Oenothera heiniana HeinNachtkerze Onagraceae Oenothera x hoelscheri HölscherNachtkerze Onagraceae Oenothera x issleri IsslerNachtkerze Oenothera biennis x salicifolia, Oenothera biennis x depressa Oenothera issleri Onagraceae Oenothera laciniata Onagraceae Oenothera oakesiana SyrtenNachtkerze Oenothera sinuata Oenothera syrticola Onagraceae Oenothera parviflora s. str. Oenothera pycnocarpa Kleinblütige Nachtkerze DickfruchtNachtkerze Onagraceae Oenothera rosea Onagraceae Oenothera rubricaulis Rosa Nachtkerze RotstängelNachtkerze Xylopleurum N-Am., Mexiko W (Botanischer roseum Garten), St N-Am. B, W, N, St, T Oenothera muricata s. str. non. auct. Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren Onagraceae Oenothera stricta Steife Nachtkerze Oenothera mollissima, Oenothera odorata Onagraceae Oenothera suaveolens Oenothera subterminalis Onagraceae Onagraceae krit.! krit.! DuftNachtkerze Schlesische Nachtkerze Oenothera chicagoensis Oenothera silesiaca in Eur. entstan- W (Donauufer) den? Schottrige Ruderalfluren in Eur. entstan- W, St den? Schottrige Ruderalfluren in Eur. entstan- W (Südbhf., b. den? Kleinschwechat) Schottrige Ruderalfluren N-Am. Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren östl. N-Am. St (Graz), T (b. Mühlau) W, N, O?, K N-Am. N, O N-Am. Schottrige Ruderalfluren W, N, O, St, K, S, Schottrige T Ruderalfluren x x x x x x x x x x x x x x (x) x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. *Person unpubl. Janchen 1956-60, 1977, zu O. biennis agg.; O. biennis Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, x syrticola? Adler et al. 1994, 2001a Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 x x x x x x x x x x S-Am. St (Graz) Bachufer in Wald x x x N-Am. W x x x N-Am. St (Kapfenberg) Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren x x x Zitate nicht zu O. biennis agg. nur alte Fundortangaben Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a Melzer 1954, Janchen 1956-60, Rostanski & Forstner 1982 Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Drescher & Magnes 2001, Biodat 2002 Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996 Melzer 1973, Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Zobodat 2001, Grims unpubl. Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö. 2001 Gutermann & Niklfeld 1973 Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a Janchen 1956-60, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Onagraceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 122 (2002) Familie Oenothera x wienii WienNachtkerze Fabaceae Onobrychis viciifolia neo.? Gewöhnliche Esparsette Fabaceae Ononis mitissima Asteraceae Onopordum illyricum Milde Hauhechel Illyrische Eselsdistel Asteraceae Oenothera rubricaulis x salicifolia, Oenothera wienii N-Am. Halbtrockenrasen, Straßenböschungen Ruderalfluren (Müllplätze) Ruderalfluren SE-Eur. St (Graz) Ruderalfluren E-Mediterr. B, W, N, O, St, K, alte ParkanlaT gen, Gebüsche, Weingärten, Segetalfluren W (Donauufer, Sandufer Arsenal) (Donau), Ruderalfluren T (Roppen), V Ruderalfluren (Bahnhofbereich) Auwälder (z.B. W, N (PurkersMurauen) dorf, Purgstall, Waidhofen a. d. Ybbs), St (b. Fernitz) fehlt V Gärten, Parks, Friedhöfe, Auwälder (Murauen) KrimEselsdistel Nickender Milchstern Fabaceae Ornithopus perpusillus Kleiner Vogelfuß W-, SW-Eur., (sub-)atlant. Fabaceae Ornithopus sativus Serradella, Echter Vogelfuß Schöner Blaustern W-Mediterr., Kanarische Inseln Kulturpfl., Heimat unbekannt Hyacinthaceae Orthocallis amoena Hyacinthaceae Orthocallis siberica Sibirischer Blaustern Oxalidaceae Oxalis corniculata HornSauerklee Oxalidaceae Oxalis dillenii DilleniusSauerklee Scilla amoena Schottrige Ruderalfluren unklar., veralle BL mutl. hybridogen entstandene Kulturpfl. Mediterr. V (W St. Anna b. Lingenau) Mediterr. W (Karlsplatz b. Wienfluss) Onopordum tauricum Hyacinthaceae Ornithogalum nutans neo.? Honorius nutans St Scilla siberica, W-As. (Scilla (Ukraine, „sibirica“) Kaukasus) Mediterr. Oxalis stricta s. N-Am. Fl. Eur. alle BL alle BL Ruderalfluren, bes. kiesige Wege, Pflasterritzen, Mauerfüße Ruderalfluren, Segetalfluren x x x x x zu O. biennis agg. x vielleicht in den Adler et al. 1994 Nördlichen Kalkvoralpen heimisch Polatschek 2000 x x x x x x x x x x x x x Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994 Nachweis aus 1892, keine neueren Funde in Graz v. 1948 bis 1956 aus früheren Kulturen verw. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 Melzer 1954, Janchen 1956-60 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Hamburger 1948, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Zobodat 2001 x x alte Angaben (1768, 1890) x x x (Wild-)Futterpfl. Polatschek 2000 x x x x (x) x x x x x x x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Onagraceae Janchen 1956-60, 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a Melzer 1954, 1983a, 1988b, Janchen 1956-60, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2001a, Zobodat 2001, Biodat 2002, Stöhr et al. in Vorber., Pilsl unpubl., Steinwendtner unpubl. Vorkommen in Forstner & Hübl 1971, Adler et Österreich seit al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997 dem 16. Jhdt.? 123 (2002) seit etwa 1960 Melzer 1968b, 1969a, 1974a, in Österreich 1979c, 1986b, 1987a, 1989a, eingeb. Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Buchner 1980, Speta 1984, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, 2000, Hohla 2000, 2002, Polatschek 2000, Pilsl unpubl. Oxalis fontana, N-Am. Oxalis europaea alle BL Nyctaginaceae Oxybaphus nyctagineus Regenschirmkraut, Regenschirmblume Mirabilis nyctaginea Buxaceae Pachysandra terminalis E-As. (Japan, China) Paeoniaceae Paeonia mascula Paeoniaceae Paeonia officinalis Dickmännchen, Japanischer Ysander KorallenPfingstrose GartenPfingstrose W (Bhf. Leopoldau), N (Marchfeld, Wr. Neustadt, b. Straßhof), K N (b. Lindgrub) Poaceae Panicum capillare HaarstielRispenhirse N-Am. Poaceae Panicum capillare var. occidentale Poaceae Panicum dichotomiflorum Westliche HaarstielRispenhirse Spätblühende Rispenhirse Poaceae Panicum gattingeri Oxalis stricta Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria GattingerRispenhirse N-Am. x Waldweg x N (Oberes Traisental) W, N, O, K, T Gebüsche, Waldschläge Ruderalfluren, Planierungen x alle BL Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) O (Linz), St, K Ruderalfluren, Segetalfluren östl. N-Am., Mittel-Am. B, O, St, K, V Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Straßenränder x N-Am. St (Bhf. Straßgang) Ruderalfluren x S-Eur. Slowenien, S- und W-Alpen Panicum N-Am. barbipulvinatum Vorkommen seit dem 19. Jhdt. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 x x breitet sich derzeit in d. Slowakei aus x x Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 Melzer & Barta 2002 x x? x invasiv x Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001 auch als Zier- Hamburger 1948, Janchen gras kult.; seit 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1970 in Öster- 1971, Melzer 1972a, 1976, reich bebach- 1977a, 1977b, 1981a, 1982b, tet; in Ausbrei- 1983a, 1984b, 1986a, 1987b, tung begriffen 1989a, 1998a, Kump 1974, Brader & Essl 1994, Melzer & Bregant 1994, Melzer & Barta 1995a, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla 2000, 2001 Melzer 1987a, Hohla et al. 1998, 2000 x x x x *Person unpubl. x x x Zitate x (x) x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x x Ruderalfluren, Segetalfluren, Wegränder, feuchte Waldstellen Ruderalfluren (Bahnanlagen) Naturschutzfachliche Beurteilung x x (x) mit Wolle nach Eur. eingeschleppt, seit etwa 1980 in Österreich Melzer 1954, 1976, 1977a, 1979a, 1980a, 1982a, 1983a, 1986b, 1987b, 1989a, 1998a, Janchen 1956-60, Weber 1990, Melzer & Barta 1995a, Hohla et al. 1998, Essl 1998a, Hohla 2000, Kraml 2001, Essl & Walter 2002, Kammerer in Vorber. Melzer 1997a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Aufrechter Sauerklee Oxalidaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 124 (2002) Familie HillmanRispenhirse N-Am. B, W, N, O, St, K Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren x x x Poaceae Panicum miliaceum neo.? subsp. agricola § BauernRispenhirse (Slowakei, Mähren, N-Italien, Istrien, Elsaß, Bayern?, Ungarn?) O, St, K x? x x Poaceae Panicum miliaceum subsp. miliaceum § KulturRispenhirse Poaceae Panicum miliaceum neo.? subsp. ruderale § UnkrautRispenhirse incl. var. effusum, var. contractum, var. compactum Panicum spontaneum Poaceae Panicum schinzii Glattblättrige Rispenhirse Panicum laevifolium Papaveraceae Papaver atlanticum Papaveraceae Papaveraceae Papaver commutatum Papaver croceum Papaveraceae Papaver hybridum Papaveraceae Papaver orientale agg. § Gruppe des Orient-Mohns Papaveraceae Papaver pilosum Bithynischer Mohn Papaveraceae Papaver somniferum Schlaf-Mohn Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe Papaver glaucum: Türkei bis Iran Papaveraceae Papaver somniferum subsp. setigerum Borstiger Schlaf-Mohn vermutl. sekun- W, *St (Leoben, däre Wildpfl., Zeltweg) Stammform wohl Papaver somniferum subsp. somniferum Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren vermutl. B?, W, N, O, St, Zentral-, E-As. K, S, V, ob alle BL? Brachen, Ruderalfluren E-As., sekundäre Wildpfl.? O, St, K, T N-Am. B, O, St, K Segetalfluren (bes. Maisäcker), Straßenränder und -böschungen, Ruderalfluren Segetalfluren (bes. Maisäcker) Atlas-Mohn N-Afr. (Atlas)? W, St Verwechselter Mohn Safran-Mohn SW-As. St (Deutschlandsberg) W, O, T, V Papaver Altaigebirge nudicaule auct. Steifhaar-Mohn Papaver Mediterr. hispidum incl. Papaver bracteatum und P. pseudorientale N-Iran, Armenien, Kaukasus, Kleinas. SW-As. N (Wiener Becken, südl. v. Hennersdorf) W (Maroltingerg., Univ. f. Bodenkultur), O (Bhf. Linz-Wegscheid) O (b. Untermühl), St (Hochschwabgebiet, Graz) alle BL x x x x? (x)? x x (x)? x Ruderalfluren, Straßenränder Ruderalfluren x x x x x x Ruderalfluren x x x Melzer 1987a, 1988b, 1989a, 1995a, Melzer & Barta 1997, Fischer & Niklfeld 2000, Hohla et al. 2000, Hohla 2000, Kammerer in Vorber. erst kürzlich ent- Hartl et al. 1992, Melzer 1993, deckte Sippe; Melzer & Bregant 1994, Hohla 2001 ob neu entstanden aus Kultursippe P. miliaceum s. str.? Vogelfutter-Pfl., Murr 1923, Melzer 1993, Adler neuerlich wie- et al. 1994, 2001a, Wittmann & der kult. Pilsl 1997, Zobodat 2001 Melzer 1983a, 1984b, 1987a, 1988a, 1989a, 1993, Melzer & Bregant 1994, Polatschek 2001b seit 1980 beobachtet Melzer 1985a, 1986a, 1986b, 1989a, 1993, Speta 1987, Hartl et al. 1992, Hohla 2000, 2001, Kammerer in Vorber. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Melzer 1991b, Adler et al. 1994 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001 Melzer et al. 1992 Ruderalfluren (Bahndamm) x x x Ruderalfluren (Bahnhof) x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998 Ruderalfluren x x x Melzer 1979b, 1989b, Adler et al. 1994 Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Brader & Essl 1994, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, Adler et al. 2001 Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) 125 (2002) Panicum hillmanii Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Poaceae Mediterr., W-Eur. Parietaria judaica Ästiges Glaskraut, MauerGlaskraut Vitaceae Parthenocissus inserta § Gewöhnliche Jungfernrebe Vitaceae Parthenocissus tricuspidata Dreispitzige Jungfernrebe, Veitchrebe, Mauerkatze Poaceae Paspalum distichum Pfannengras Paspalum paspaloides Apiaceae Pastinaca sativa subsp. urens Brennender Echter Pastinak Pastinaca sativa subsp. opaca, Pastinaca urens Bignoniaceae Paulownia tomentosa Parthenoscissus quinquefolia auct. p.p. nordöstl. N-Am., bes. Kanada Japan W, O (Kirchdorf a.d. Krems), St (Graz, Bad Radkersburg) alle BL bes. Mauern, Ruderalfluren Waldränder, bes. Auwälder, ruderale Gebüsche B, W, O, S, ob Gebüsche, auch andere BL? Waldränder x x x Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate (x) x Hamburger 1948, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Essl 1999a x x Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1969c, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Franz et al. 1999, Polatschek 2001a Forstner & Hübl 1971, Janchen in Janchen 1956-60 noch 1977, Wittmann et al. 1987, keine Verwilde- Traxler 1989a, Walter 1992, Adler et al. 1994, Essl unpubl. rungen angegeben Melzer 1954, 1971b, Janchen 1956-60, Adler et al. 1994 x x Trop. und Sub- St (Göstinger Au trop. in Graz), K (Villach) St (Kraubath) Mittel-Eur. (Böhmen, WDeutschland), S-Eur., W-As. Ruderalfluren x x x Segetalfluren x x x Blauglockenbaum, Kaiserbaum, Paulownie China trockene Ruderalfluren, Mauer-, Gehwegfugen x Asclepiadaceae Periploca graeca Griechische Baumschlinge S-, SE-Eur. Ruderalfluren x Polygonaceae Persicaria orientalis GartenKnöterich Polygonum orientale Japan W, *N (Schönberg a. Kamp), O (Linz), St (Graz, Mureck), K (Ostbhf. Klagenfurt), S (Sbg. Stadt) W, N (Bruck a. d. Leitha), V (b. Thüringerberg) alle BL Ruderalfluren x Polygonaceae Persicaria polystachya HimalajaKnöterich Aconogonon polystachyum, Polygonum polystachum, Reynoutria polystachya Himalaja O, St, K, T Waldrand, Ufer x (x)? invasiv *Person unpubl. Janchen 1956-60 ehedem vorübergehend als Ackerbeikraut eingeschleppt x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1991b, 1999a, 2000, Strobl 1995, Melzer & Barta 1995b, 1996, Hohla et al. 1998, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl. x x x x Murr 1923, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart. Ö. 2001 Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1988b, 1989a, Hartl et al. 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. Neumayer 1930, Janchen 195660, Melzer 1969b, Brandes 1989, Hartl et al. 1992 (x) x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Urticaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 126 (2002) Familie Petersilie Petroselinum hortense, Petroselinum sativum Mediterr. fehlt S Ruderalfluren x x x Solanaceae Petunia x atkinsiana Petunie Petunia x hybrida auct., Petunia nyctaginiflora x violacea, Petunia violacea auct. S-Brasilien B, W, N, St, K, S, Ruderalfluren V x x x Hydrophyllaceae Phacelia congesta Dichtblütiges Büschelschön N-Am. (Texas) B?, W?, N?, V (Tosters) Ruderalfluren x x Hydrophyllaceae Phacelia tanacetifolia RainfarnBüschelschön Kalifornien alle BL Ruderalfluren (bes. Brachen), Segetalfluren x x x Poaceae Phalaris arundinacea var. picta § Bandgras, Steirergras Kultursippe alle BL Weg- und Mauerränder, Gewässerufer x x x Poaceae Phalaris brachystachys KurzährenGlanzgras Mediterr. St (Graz) x x x Poaceae Phalaris canariensis Echtes Glanzgras, Kanariengras Kanar. Inseln, W-Mediterr. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Abfallhaufen) x x x Poaceae Phalaris minor Kleines Glanzgras Mediterr. St (Graz) x x x Poaceae Phalaris paradoxa Sonderbares Glanzgras Mediterr. x x x Fabaceae Phaseolus coccineus Feuerbohne x x x Fabaceae Phaseolus vulgaris Gewöhnliche Gartenbohne Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Crassulaceae Phedimus aizoon s. l. DeckblattFetthenne O (Obernberg a. Ruderalfluren (bes. BahnInn, Schärding, Hast. Gopperding, höfe) Inndamm in Vormarkt) x Typhoides arundinacea subsp. picta Phaseolus multiflorus Mexiko, Mittel-Am. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) St (Graz), V (Bhf. Ruderalfluren Lochau-Hörbranz) (bes. Bahnanlagen) W, O, *St, V, ob Ruderalfluren auch andere BL? westl. S-Am. B, W, St, K, V Sedum aizoon, N-As. Aizopsis aizoon, incl. subsp. middendorffianum x (x)? x in V 1917 vorübergehend eingeschleppt als Gründüngungs- und Bienenfutterpfl. kult. und unbeständig verw. als Ziergras kult. Vogelfutterpfl. Dalla Torre & Sarnthein 1909, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1985b, Hartl et al. 1992, Steinwendtner 1995, Maurer 1996, Polatschek 1997, Adler et al. 2001a, Melzer (Herbar) Murr 1923, Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1977a, 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a, Stöhr et al. in Vorber., Essl unpubl. Janchen 1956-60, 1977 Murr 1923, Pehr 1932, Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1968a, Forstner & Hübl 1971, Speta 1984, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 2000, Stöhr unpubl. Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1977b, 1984, Speta 1990, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2000, Polatschek 2001b, Walter unpubl., Stöhr unpubl. Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Hamburger 1948, Melzer 1957, 1976, 1977a, 1984b, 1986b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Essl 1999a, Adler et al. 2001a, Kammerer in Vorber. Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 2001b Murr 1923, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Adler et al. 2001a Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, Hohla et al. 1998, Hohla 2000 127 (2002) Petroselinum crispum Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Apiaceae invasiv *Person unpubl. Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Melzer 1997a, Strobl 1998 x x x Kaukasus(länder) alle BL x W Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971a, 1974a, 1975b, 1995a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1996, Essl 1998a, Hohla et al. 2000, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Melzer 1968b, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Strobl 1998, Franz et al. 1999, Polatschek 1999, Hohla et al. 1998, 2000, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ural, Sibirien, Mongolei Crassulaceae Phedimus sarmentosus AusläuferFetthenne Sedum sarmentosum E-As. Crassulaceae Phedimus spurius KaukasusFetthenne Sedum spurium, Spathulata spuria, incl. Phedimus oppositifolius Hydrangeaceae Philadelphus pubescens FlaumPfeifenstrauch N-Am. Poaceae Phleum arenarium SandLieschgras Poaceae Phleum paniculatum RispenLieschgras W (Prater) Mediterr., W-Eur., bis S-Schweden westl. MittelW, V (um FeldEur., Mediterr., kirch, Bludenz) W-Eur., SW-As. Poaceae Phleum subulatum PfriemenLieschgras Felsen, (Halb)trockenrasen, Ruderalfluren (Mauern, Bahngelände, Dämme, Friedhöfe) Ruderalfluren, Mauerkronen, Schutt, Friedhöfe Ruderalfluren x x x x x x x x 1879 im Prater Janchen 1956-60 festgestellt Segetalfluren, Brachen, Ruderalfluren x x x Mediterr., Balkan-, Kaukasusländer W (Prater), St (b. Ruderalfluren Graz, Göstinger Au in Graz) x x x südl. N-Am. (Texas, N-Mexiko) N (Großkrut), *St (Zeltweg), V (Felsenau) Ruderalfluren, Wegränder x x x in W 1802, Janchen 1956-60, Forstner & 1842 eingeHübl 1971, Adler et al. 2001a schleppt, in V durch Weinbau eingeschleppt Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 Janchen 1956-60, 1977, *Melzer (Herbar) östl. N-Am. B, W, N, K Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1968b, 1975b, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria x Aizopsis hybrida, Sedum hybridum Polemoniaceae Phlox paniculata Zitate x Sibirische Fetthenne DrummondsFlammenblume, Stauden-Phlox RispenFlammenblume, Stauden-Phlox Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x Phedimus hybridus Polemoniaceae Phlox drummondii Naturschutzfachliche Beurteilung W (Donaupark), Ruderalfluren, N (Hundsheimer Trittstellen Berg), St (Fohnsdorf, Graz), K, S (Sbg-Stadt, Flachgau) B, W, N, O, St, K Ruderalfluren, Mauern Crassulaceae Phleum bellardii Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 128 (2002) Familie Moos-Phlox, Polster-Phlox, Pfriemenblättrige Flammenblume N-Am. Arecaceae Phoenix dactylifera § Dattelpalme Kulturpfl., Heimat unbekannt Rubiaceae Phuopsis stylosa Baldriangesicht Poaceae Phyllostachys cf. nigra § Physalis alkekengi var. franchetii Transkaukasien, Iran E-As. Solanaceae kult.? SchwarzRohrbambus GartenBlasenkirsche, Lampionblume KantenBlasenkirsche LanzettblattBlasenkirsche Physalis franchetii E-As. trop. Am. B (z.B. Güssing, Jennersdorf), W, N (Perchtoldsdorf), O (Maria i. Winkl b. Steyr), *St (Zeltweg), T W, *St (Graz) St (Grazer Schlossberg) N (Donauauen O Wien) St (Graz), K (Sattnitz, Klagenfurt) W (Breitenlee), N (Schwechat) T (Mühlau b. Innsbruck) Solanaceae Physalis angulata Solanaceae Physalis lanceolata Solanaceae Physalis peruviana Physalis edulis S-, Mittel-Am. Peruanische Blasenkirsche, Ananaskirsche, Kapstachelbeere Solanaceae Physalis philadelphica PhiladelphiaBlasenkirsche N- Am., Mexiko T (Innsbruck) Rosaceae Physocarpus opulifolius Knackbusch östl. N-Am. fehlt B Lamiaceae Physostegia virginiana Gelenkblume N-Am. Phytolaccaceae Phytolacca americana Amerikanische Phytolacca Kermesbeere decandra N-Am. W, N (b. Blindenmarkt), St (Frohnleiten, b. Zeltweg) B, W, N, O, St, K, S Phytolaccaceae Phytolacca esculenta Asiatische Kermesbeere Himalaja bis Japan Physalis longifolia Phytolacca acinosa westl. N-Am. fehlt S Ruderalfluren (alte Gärten, Friedhöfe), Felsrasen x x x Janchen 1977, Traxler 1974, 1989b, Essl 1999a, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Komposthaufen, Mülldeponien Rasen x x x Forstner & Hübl 1971, *Melzer (Herbar) x x x unbekannt x x x Segetalfluren (Maisäcker), Waldschläge Ruderalfluren (Bahnanlage) Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60, Franz 1993, 2001 x x x x x Melzer & Barta 1992, 2001, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60 x x x x x x x ruderale Staudenfluren x x x Ruderalfluren, Kiefernwälder, Schlagfluren x Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Ruderalfluren, Dämme, Mauern, Böschungen, Anschüttungen B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren *S x x x x x x x x früher verw. ehedem vorübergehend eingeschleppt Nutzpfl. (Beerenobst); (früher) in B (Mattersburg) und N (Marchegg) feldmäßig kult. Hamburger 1948, Janchen 1956-60 Drescher & Magnes 2001 Dalla Torre & Sarnthein 1912, Melzer 1988b, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Barta 1993, 2001, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a, Herbar LI Polatschek 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Polemoniaceae Phlox subulata Fritsch 1923, Neumayer 1930, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972b, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001 129 (2002) Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Speta 1979, Maurer 1984, 1996, Margl 1987, Jackowiak 1990, Hartl et al. 1992, Melzer et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Melzer et al. 1992, Melzer 1995b, Melzer & Barta 1995a, Maurer 1996, Essl 1998a, Franz et al. 1999, Hohla 2001, Zobodat 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Walter unpubl. (Herbarrevision), *Pilsl unpubl. Apiaceae Pimpinella peregrina § Fremde Bibernelle Mediterr. Araceae Pinellia ternata Pinaceae Pinus strobus Japan, Korea, China östl. N-Am. Poaceae Piptatherum miliaceum Dreizählige Pinellie Strobe, Weymouths-Kiefer Südliche Grannenhirse Fabaceae Pisum sativum Garten-Erbse Kulturpfl., Hei- N, *O, W, St, K, mat d. Stamm- **S sipe P. elatius: As., E-Mediterr. Ruderalfluren, Segetalfluren Boraginaceae Plagiobothrys sp. § Schiefgrübchen Heimat unbekannt N-Am. K unbekannt W, N unbekannt W-Eur. (Küsten), Mediterr. W? (b. Wien), Ruderalfluren, N (Vöslau), Straßenränder St (Graz), K, T (Seefeldsattel) St (Hochschwab) colline bis subalpine trockene Magerrasen, Felsfluren N (Putschandel- Halbhöhle und lucke, Kalvarien- steiniger Weg berg b. Baden) Picris hieracioides subsp. spinulosa § Apiaceae Plantaginaceae Plantago aristata Plantaginaceae Plantago coronopus Plantaginaceae Plantago holosteum Plantaginaceae Plantago sempervirens Plantaginaceae Plantago virginica krit.! Begrannter Wegerich KrähenfußWegerich, SchlitzblattWegerich Kiel-Wegerich BäumchenWegerich, StrauchWegerich Virginischer Wegerich östl. Mediterr. Oryzopsis miliacea Mediterr. P. carinata, P. subulata, P. recurvata S-, SE-Eur. Plantago cynops westl. S-Eur. bis Italien N-Am. O (Linz), St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) *St (Graz), Ruderalfluren V (Tosters, (Schutt) Feldkirch) Ruderalfluren, W (U4-Station Margaretengürtel), Straßenränder N (Brunn a. Gebirge), K (Gerlitzen) St (Graz), Ruderalfluren K (Klagenfurt-W) K (Walterskirchen Zwischenmoor a. Wörthersee) W, K Ruderalfluren N (Marchfeldschutzdamm b. Witzelsdorf) Halbtrockenrasen Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate *Person unpubl. x x x Melzer 1997a, Hohla et al. 2000 x x x Murr 1923, *Melzer (Herbar) x Adler et al. 2001a, Fischer & Niklfeld 2001 x Janchen 1956-60, Melzer 1985b, 1986b, Leute 1988 Franz et al. 1999 x (x)? x x x x x x x x x x für W nur alte Angaben x x alte Kulturpfl. x x x x x x x x (x) x (x) x x x x (x) x in T lokal eingebürgert Janchen 1956-60, Melzer 1988a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Pehr 1932, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar), *Essl unpubl., **Pilsl unpubl. Hartl et al. 1992 Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971 Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Hartl et al. 1992, Gerstberger 2001 Adler et al. 1994 angesalbt, Janchen 1956-60, Adler et al. später wieder 1994 verschwunden Adler et al. 1994, Wesner 1995 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Mediterr. Pimpinella anisum Stacheliges Gewöhnliches Bitterkraut Anis Asteraceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 130 (2002) Familie Platane Poaceae Poa infirma Poaceae Poa trivialis subsp. sylvicola Caryophyllaceae Polygonaceae Polycarpon tetraphyllum Polygonum arenarium § Polygonaceae Polygonum graminifolium Poaceae Polypogon monspeliensis Gewöhnliches Bürstengras Dryopteridaceae Polystichum falcatum SichelSchildfarn Salicaceae Populus balsamifera Salicaceae Populus x canadensis Echte BalsamPappel Hybrid-Pappel, Kanada-Pappel Portulacaceae Portulaca grandiflora Portulacaceae Portulaca oleracea neo.? subsp. granulatostellulata § krit.! krit.! Platanus x acerifolia, Platanus x hybrida, (Platanus hybrida) Kulturhybride? W, *St (Graz), S (Sbg. Stadt) Uferverbauungen, Steinfugen, Mauern, Straßenränder, Ruderalfluren FrühlingsRispengras Mediterr. W (Lainz) PerlschnurGrabenRispengras VierblattNagelkraut Sandincl. Vogelknöterich Polygonum pulchellum, Polygonum arenarium subsp. pulchellum GrasblattVogelknöterich Mediterr., W-As. K (Arnoldstein) sandige, trockene Ruderalfluren (Baumscheiben) Ruderalflur (Bahnhof) Mediterr., W-Eur. S-, E-Eur., Kaukasusländer O (Unteres Trauntal) W? (Umgebung v. Wien), N, O Ungarn, Serbien, Rumänien, S-Russland Mediterr., W-, SE-Eur., W-, S-, E-As., Äthiopien, S-Afr. (Kapland) E-As., S-Afr., Hawaii x x x x x x x x Melzer 1996c Ruderalfluren x x x Strauch 1992 Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001 St (Graz) Ruderalflur x x x vorübergehend Kögeler 1949, Janchen 1956eingeschleppt 60, Gutermann & Niklfeld 1973 W (Prater), St (Graz), K (Turnersee), V (Feldkirch) Ruderalfluren x? x x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1989a, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Kammerer in Vorber. Ruderalfluren, Mauerfüße, -ritzen Ruderalfluren x? x x Forstner & Hübl 1971 nördl. N-Am. W (Augartengärtnerei., Klampfelbergg.) W, N, St, T x x x Kulturhybride alle BL? Ufer, schottrige Ruderalfluren, Schotterbänke x Portulakröschen S-Am. (Argentinien, Urugay, Brasilien) B, W, N, *St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x KörnchenGemüsePortulak Heimat unbekannt *B, *W, *N, K Ruderalfluren Cyrtomium falcatum x x x P. occidentalis Forstner & Hübl 1971, Wittmann x orientalis; die & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, Hybridnatur *Melzer (Herbar) wird z.B. v. Lambinon 1994 als unsicher angesehen Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a x x x x x Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1997, Polatschek 2001a Hybridschwarm Janchen 1956-60, Heinze aus Hybriden 1998a, 1998b, 1998c, Adler et al. 2001a, Essl & Walter 2002 zw. P. nigra und amerik. P. deltoides oder P. angulata sowie deren Rückkreuzungen Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1989a, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) slt. (wärmelie- Biodat 2002, *Walter unpubl. bend) 131 (2002) Platanus x hispanica § Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Platanaceae Portulaca Wilderoleracea Gemüsesubsp. sativa Portulak PapillenGemüsePortulak Stern-GemüsePortulak Englisches Fingerkraut Portulaca oleracea subsp. oleracea § neo.? Portulacaceae Portulaca oleracea subsp. papillatostellulata § Portulaca oleracea subsp. stellata § Potentilla anglica neo.? Rosaceae Potentilla atrosanguinea krit.! Rosaceae Potentilla fruticosa Fünffingerstrauch, Strauchfingerkraut Rosaceae Potentilla intermedia Mittleres Fingerkraut Rosaceae Prunus armeniaca Marille, Aprikose Rosaceae Prunus cerasifera Kirschpflaume Rosaceae Prunus cerasifera var. atropurpurea BlutKirschpflaume Portulacaceae Rosaceae Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Blutrotes Fingerkraut gemäßigtes As. alle BL Armeniaca vulgaris x Zitate *Person unpubl. invasiv x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x Adler et al. 1994 x x x slt. (wärmeliebend) *Walter unpubl. slt. (wärmeliebend) artgewordene Hybride: P. erecta x reptans *Walter unpubl. Heimat unbekannt *B, *N Ruderalfluren, Weingärten, Segetalfluren Ruderalfluren Heimat unbekannt W-, N-Eur. *B Ruderalfluren x x x N?, St, K? Waldwege, Gräben Sumpfwiesen x x x x x x Janchen 1956-60, Polatschek 2000 x x x Traxler 1989a, Melzer & Bregant 1994, Wittmann & Pilsl 1997, *Melzer (Herbar), **Stöhr unpubl. x x artgewordene Fischer 1946, Janchen 1956-60, Hybride aus *DobeÎ unpubl. (Herbarrevision) P. norvegica x argentea?; ehedem eingeschleppt x x Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl. x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a x Polatschek 2000 V (b. Andelsbuch, Wegränder? Riezlern bis Hirschegg) (reliktär) B, St (HauptBhf. Ruderalfluren, N-Eur., Leoben, *Graz), Gärten SW-Alpen, S (Sbg. Stadt, S-Eur.-Gebirge, **Großarl) As., N-Am. Ruderalfluren N-Euras. *W (Bhf. WienHütteldorf), *N (Bhf. Wr, Neustadt), *O (Bhf. LinzKleinmünchen), *K (Mölltal, NW Mühldorf), S (Salzachau b. Aigen), V Mittel-As. bis B, W, N, O, K, ob Ruderalfluren, NW-China auch andere BL? Brachen, Bahnhöfe, Ruinengelände, Planierungen Straßenränder, Kulturpfl., Hei- fehlt S Brachen, mat d. WildsipPlanierungen, pen: SE-Eur., Gebüsche, TransHecken kaukasien, SW-Sibirien Iran T, V Wegränder? Kaschmir bis Nepal Dasiphora fruticosa Naturschutzfachliche Beurteilung x x x x x x Melzer 1954, Adler et al. 1994 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Portulacaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 132 (2002) Familie x x x B, *N, O, *St, K, Gebüsche, T, ob auch andere Waldränder, BL? Hochstaudenfluren Kaukasus alle BL Gebüsche, Waldränder, Hochstaudenfluren, Gärten Kulturpfl., B, W Ruderalfluren, Heimat d. WildMauern, sippe: Syrien, Straßenränder Libanon, Palästina W-Georgien *O, S, V (b. unbekannt (Kolchis) Pfändergipfel) x x x Prunus cerasus Weichsel SE-Eur., bis W-As. Rosaceae Prunus domestica subsp. domestica Zwetschke Kulturpfl. Rosaceae Prunus domestica subsp. insititia Eigentliche Krieche, Ringlotte Rosaceae Prunus dulcis Mandel Rosaceae Prunus laurocerasus Rosaceae Prunus persica Kolchische Lorbeerkirsche, „Kirschlorbeer“ Pfirsich Persica vulgaris Rosaceae Prunus serotina Späte Trauben- Padus serotina östl. N-Am. kirsche Rosaceae Prunus virginiana Fumariaceae Pseudofumaria alba Fumariaceae Pseudofumaria lutea Pinaceae Rutaceae Pseudotsuga menziesii Ptelea trifoliata Virginische Traubenkirsche Blassgelber Lerchensporn, BlassgelbScheinlerchensporn Gelber Lerchensporn, Gelber Scheinlerchensporn Douglasie Pteridaceae Pteris multifida Amygdalus communis N- und MittelChina W, N, St, T, V B, W, N, *S (Sbg.- Ruderalfluren, Liefering), ob Brachen, auch andere BL? Bahnhöfe, Ruinengelände, Dämme, Böschungen B, W, N, O, St, *K Wälder, Auen, ruderale Gebüsche N-Am. St (b. Bhf. Hecke Zeltweg) Kroatien, Mittel- W (Ober St. Veit), Mauerritzen, Gärten Italien N, St (Grazer Schlossberg), K Corydalis ochroleuca; non Corydalis alba (= C./P. capnoides!) Corydalis lutea westl. Südalpen, N-Italien, südl. Schweiz Pseudotsuga douglasia westl. N-Am. östl. N-Am. Vielspaltiger Saumfarn, Spinnenfarn SE-As. x x x x x x x x x x x x x (x) x Wildsippe: P. dulcis subsp. divaricata Dörr 1999, Polatschek 2000, Stöhr et al. in Vorber., *Hohla unpubl. Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Pilsl unpubl. x sich einbürgernd, z.B. im Nationalpark Donauauen? x x (x) x x Traxler 1968, Adler et al. 1994, 2001a Maurer 1984, 1996, Leopoldinger 1985, Hohla et al. 2000, 2002, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, *Melzer (Herbar) Melzer 2000 Hamburger 1948, Melzer 1957, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö. 2001 Hamburger 1948, Melzer 1957, Speta 1979, Strobl 1985, Leute 1990, Adler et al. 1994, 2001a fehlt B Mauerritzen x x *B, **N (Manhartsberg) W, N Wälder x (x) ruderale Gebüsche, Ruderalfluren, Bahngelände Luftschacht, Ziegelmauer x x x *Starlinger unpubl., **Essl unpubl. Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. x x x Forstner & Hübl 1971 W (Heldenplatz, Augarten) x hfg. forstlich kult. 133 (2002) Gewöhnliche Kleeulme x Fritsch 1929, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar) Duftschmid 1870-85, Rechinger 1933, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, *Melzer (Herbar) Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ruderalfluren, Straßenränder, Brachen Rosaceae Puschkinie Rosaceae Pyracantha coccinea Feuerdorn Rosaceae Pyrus x austriaca neo.? Rosaceae Pyrus communis neo.? Rosaceae Pyrus nivalis neo.? Fagaceae Quercus rubra Österreichischer Birnbaum KulturBirnbaum SchneeBirnbaum Rot-Eiche Kleinas., Kaukasus S-Eur. bis NE-Spanien *St (Graz) W (Tiergarten Schönbrunn, Eichkogel in Liesing), N (Wr. Becken: NE Felixdorf) E-Eur., Kleinas. B, N, St Parks, Friedhöfe aufgelassener Steinbruch, Tiergarten Waldränder, Hecken, Gebüsche hybridogene W, N?, *O, K, ob Gebüsche, Kulturpfl., Hei- auch andere BL? Waldränder, mat d. StammRuderalfluren sippen: Eur., W- und Zentral-As. E-Eur., Kleinas. B, W, N, O, St Waldränder, Hecken, Weingartenränder östl. N-Am. B, W, N, O, *St, Wälder K, S Ranunculaceae Ranunculus pedatus Fußförmiger Hahnenfuß E- und SE-Eur. W (Bhf. Breitenlee) Brassicaceae Raphanus sativus § Garten-Rettich incl. subsp. niger und subsp. orientale Brassicaceae Rapistrum rugosum subsp. orientale Orientalischer RunzelRapsdotter Kulturpfl., fehlt O? Heimat d. Stammpfl. viell. E-Mediterr., Transkaukasien? Mediterr. B, N, St, K, T, V Brassicaceae Rapistrum rugosum subsp. rugosum Gewöhnlicher RunzelRapsdotter Mediterr. Ruderalfluren (Bahnböschungen) Brachen, Ruderalfluren (bes. Schuttflächen, Mülldep.) Naturschutzfachliche Beurteilung x x x x x x x (x) x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. Adler et al. 1994, *Melzer (Herbar) Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 2001 x Janchen 1977, Adler et al. 1994, Kiraly 2000 x Adler et al. 2001a, Biodat 2002, *Essl unpubl. x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994, Kiraly 2000 x (x) x Kögeler 1951, Janchen 195660, 1977, Traxler 1963, 1984b, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Brandstätter unpubl. Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977 x x x x x x Stammpfl. viell. Janchen 1956-60, Traxler 1963, R. maritimus Forstner & Hübl 1971, Hartl et oder R. landra? al. 1992, Walter 1992, Maurer 1996, Polatschek 1999, Walter unpubl. Melzer 1972c, Buchner 1980, Maurer 1996, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1995a, Polatschek 1999 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer 1995b, Melzer & Barta 1995a, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001 Ruderalfluren x x x B, W, N, O, K, S?, Ruderalfluren, T, V Brachen x x x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Hyacinthaceae Puschkinia scilloides Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 134 (2002) Familie Reseda alba Weiße Resede Mediterr., W-As. St (Graz), S (b. Sbg. Stadt) Ruderalfluren Resedaceae Reseda odorata Duft-Resede, Garten-Resede SE-Mediterr. Ruderalflur (Wegrand) Asteraceae Rhagadiolus edulis Mediterr. Polygonaceae Rheum rhabarbarum SpeiseSternlattich Rhabarber W (Kaiserebersdorf), *K (St. Veit a.d. Glan) K NW-China, Mongolei, SE-Sibirien W (Laaerberg, Stadlau, Breitenlee) Ruderalfluren x Ericaceae Rhododendron luteum § Hauptverbr.: N-Anatolien, Kaukasus N, St (Schloss Hollenegg b. Deutschlandsberg), K (Lendorf NW v. Spittal a. d.Drau) alle BL frische, kalkarme Edellaubwälder x Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Mauern, Böschungen, Wegränder, Planierungen feuchte Gebüsche, (Au-)Wälder, Sumpfwiesen, Ruderalfluren (Schuttplätze, Brachen, alte Gärten) Auen, Waldränder, Ruderalfluren (Straßenränder, Planierungen) Edellaubwälder (in V?), sonst Ruderalfluren Ruderalfluren x x x neo.? Rheum cultorum oder Rheum x hybridum? Gelbe Alpenrose, Gelbe Azalee, Lendorfer Wunderblume Anacardiaceae Rhus typhina HirschkolbenSumach, Essigbaum Grossulariaceae Ribes aureum s. l. § Goldincl. Ribes Johannisbeere odoratum N-Am. W, N (*Zillingtal, b. Schrems) Grossulariaceae Ribes nigrum SchwarzRibisel N-, E-Eur. fehlt B Grossulariaceae Ribes rubrum Rot-Ribisel Grossulariaceae Ribes spicatum östl. N-Am. Ribes sylvestre Belgien, (=? R. rubrum N-Frankreich auct.) alle BL Ähren-Ribisel N-, NE-Eur., Sibirien W, N, V? Euphorbiaceae Ricinus communis Wunderbaum, Rizinus trop. E-Afr.? B, W, N, S (Dep. Siggerwiesen) Apiaceae Ridolfie Mediterr. St (Graz) Ridolfia segetum heim.?, krit.! Rhus hirta x x unbekannt Ruderalfluren x x x x x x x Hartl et al. 1992 x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x Janchen 1956-60, Adler et al. 1994, Maurer 1996 (x) x (x)? x x x x x (x)? x x x x x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Botanisches Institut Salzburg 2001 Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Zier- und Gerb- Janchen 1956-60, 1977, stoffpfl. Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Strobl 1996, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, 2000, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Resedaceae Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Brandstetter 1998, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, Barta unpubl., Essl unpubl. v.a. in Westösterreich eingeb. 135 (2002) Traxler 1963, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Drescher & Magnes 2001, Zobodat 2001, Essl unpubl. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1984a, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Robinia pseudacacia Gewöhnliche Robinie, Falsche Akazie östl. N-Am. alle BL Trockenstandorte, Ruderalfluren, trockene Laubwälder, Gebüsche x Fabaceae Robinia viscosa N-Am. K unbekannt x? Papaveraceae Roemeria refracta Brassicaceae Rorippa lippizensis Klebrige Robinie Mohnblütige Römerie KarstSumpfkresse Brassicaceae Rorippa pyrenaica Rosaceae Rosa acicularis PyrenäenSumpfkresse Nadel-Rose Rosaceae Rosa alba Weiße Rose Rosaceae Rosa blanda Eschen-Rose Rosa fraxinifolia östl. N-Am. Rosaceae Rosa chinensis Rosa foetida Rosa indica, Rosa bengalensis incl. Rosa foetida var. bicolor, Rosa lutea China Rosaceae Bengal-Rose, Chinesische Rose Gelbe Rose Rosaceae Rosa x francofurtana Frankfurter Rose Kulturhybride Rosa x turbinata, Rosa turbinata, Rosa francofurtana Roemeria rhoeadiflora Armenien, Iran, W, St Mauer Afghanistan S-Eur. K (Bhf. Föderlach) Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) submed. S-Eur. K Fettwiesen, Ruderalfluren N-Eur., N-As., St (Kalsdorf) unbekannt nördl. N-Am. Kulturhybride N, O, K ruderale Gebüsche, alte Gärten W-As. x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate *Person unpubl. x x durch Symbiose mit Rhizobium (Wurzelknöllchenbakterien) starke Stickstoffanreicherung im Boden Melzer 1964c, 1971c, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Böcker 1995, Kowarik 1995, Ludwig et al. 2000, Neuhauser 2001, Essl & Hauser 2002, Essl & Walter 2002 x x x x x x? x x x x Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 Pehr 1938, Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Hartl et al. 1992 x x x Janchen 1956-60 x x x x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x ob Kulturhybri- Janchen 1956-60, 1977 de aus R. gallica x canina subsp. dumetorum (R. corymbifera) oder R. g. x coriifolia? Janchen 1956-60, 1977 W (Heiligenstadt), N (Vorderbrühl, Reichenau) W (Wienerberg, Stammersdorf) ruderale Gebüsche, alte Gärten Brachen B (Spittelwald b. Bruck a. d. Leitha), N (Mödling, Kranichberg, Haslau a. d. Donau), K W, N, K, T (Klobenstein) ruderale Gebüsche x x x Janchen 1956-60, 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Garten-, Heckenränder x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Kulturhybride aus R. gallica x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1956-60, 1977, Polatschek 2000 majalis Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 136 (2002) Familie Büschel-Rose, VielblütenRose Japan, Korea Rosaceae Rosa rugosa Kartoffel-Rose nördl. E-As. Rosaceae Rosa virginiana Glanz-Rose Poaceae Rostraria cristata Büschelgras, Einjähriges Schillergras Rubiaceae Rubia tinctorum Krapp SE-Eur., SW-As. N (Zwingendorf) Rosaceae Rubus armeniacus Armenische Brombeere Kulturpfl. (Armenien?) W, N, St, T, V Rosaceae Rubus laciniatus SchlitzblattBrombeere Rosaceae Rubus occidentalis Schwarze Himbeere Rosaceae Rubus odoratus Zimt-Himbeere Rosaceae Rubus phoenicolasius Rotborstige Brombeere, „Japanische Weinbeere“ Rosaceae Rubus ulmifolius UlmenblattBrombeere Rosa lucida, Rosa carolinensis Lophochloa cristata, Koeleria phleoides, Koeleria gerardii östl. N-Am. Mediterr., W-, SE-Eur., SW-As., N-, NE-Afr. W, N (b. Sarmingstein), O (Bhf. Sarmingstein), *St (Deutschlandsberg, Wildon, Liezen), S (Sbg. Stadt), K B, N, O, St, *S, T, V ruderale Gebüsche x x x Leopoldinger 1985, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) ruderale Gebüsche, Bahnschotter x x x N, S, T (Pustertal), V (Vandans bis Tschagguns) W, St (in und um Graz) Auwälder, Dämme x x x Janchen 1956-60, 1977, Leopoldinger 1985, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, *Pilsl unpubl. Janchen 1956-60, 1977, Polatschek 2000 x x x x Ruderalfluren Hecke Gebüsche, Bahngelände, Böschungen Kulturpfl., Hei- *B (b. LackenRuderalfluren mat unbekannt bach), N, O, St, K, (bes. Bahn(vermutl. in S höfe), England aus Staudenfluren, R. nemoralis Waldrand entstanden) östl. N-Am. W (Fasangarten, Ruderalfluren Hadersdorf, Au- (Aufschüttungen) gustinerwald), St (Messendorf b. Graz) N-Am. W (Lebereck, Au- Bahndämme, gustinerwald, Gebüsche, Mauerbachtal), Gärten St (Graz, Mürztal, *Kraubath), K, S (b. Sbg. Stadt) E-As. B, W, N, O, St, K, Gebüsche T Mediterr. W (Hadersdorf) Garten x x x (x) x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Kammerer in Vorber. ehemals in N und K (b. Klagenfurt) als Färbepfl. kult. in Westösterreich lokal eingeb. zu R. fruticosus agg. Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1961a, Adler et al. 1994 Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Adler et al. 1994, Melzer 1995a, Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Biodat 2002, Stöhr et al. in Vorber., Grims unpubl., Pilsl unpubl., *Melzer (Herbar) x x x x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 x x x Pehr 1932, Melzer 1976, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Botanisches Institut Salzburg 2001, *Melzer (Herbar) x x x x x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1963-66, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1975, Melzer 1998c, Polatschek 2001b, Hohla 2002, Essl unpubl. Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a 137 (2002) Rosa multiflora Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Rosaceae x Ruderalfluren, Wegränder, bes. Straßenund Bahnböschungen x x SchlitzblattSonnenhut N-Am. alle BL x x Rudbeckia triloba DreilappenSonnenhut N-Am. Ufergebüsche, Auwälder, feuchte Waldränder Ruderalfluren Polygonaceae Rumex brownii Haken-Ampfer Tasmanien Polygonaceae Rumex bucephalophorus Rumex confertus StierkopfAmpfer Gedrungener Ampfer Mediterr. W (Wienerberg), St (Köflach), K (Klagenfurt) W (Matzleinsdor- Ruderalfluren fer FrachtenBhf.) (bes. Bahnanlagen) St (Graz) Ruderalfluren Rudbeckia fulgida LeuchtSonnenhut N-Am. Asteraceae Rudbeckia hirta Rauer Sonnenhut Asteraceae Rudbeckia laciniata Asteraceae Polygonaceae Polygonaceae Rumex confertus x crispus Polygonaceae Rumex cristatus Polygonaceae Rumex cristatus x patientia Polygonaceae Rumex kerneri neo.? E-Eur. bis W-Sibirien Rumex x skofitzii Griechischer Ampfer Rumex x xenogenus Kerner-Ampfer W, N, St, K Hybride, spon- W tan in Österreich entstanden? E-Mediterr. W, N, St, K Hybride, spontan in Österreich entstanden? SE-, E-Eur. W Bahngelände, trockene Ruderalfluren x x? B, W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Bahngelände, -dämme) Zitate *Person unpubl. x x x in Böhmischer Masse hfg. Forstner & Hübl 1971, Polatschek 1997, Franz et al. 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Biodat 2002, *Stöhr unpubl. Melzer 1954, 1968a, Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Adler et al. 1994, 2001a, Brader & Essl 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Essl unpubl. Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997 x x x x x x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 x x x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1989b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1997 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 x x x x Bahngelände, dämme Bahngelände, dämme Bahngelände, dämme Neg. Anmerkungen wirt. Bed. x x x x (x)? x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1977a, 1994a, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1977, Adler et al. 1994, 2001a Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 unbest. bis lokal eingeb. Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1961b, 1975b, 2001b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1995b, 1997 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ruderalfluren (Schuttplätze), Flussufer N-Am. W, O, K, *S (Elsbethen, WalsSiezenheim), V (b. Dornbirn) alle BL Asteraceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 138 (2002) Familie Rumex longifolius Polygonaceae heim.? Russland, N-Eur., Pyrenäen, Savoyen Rumex patientia subsp. orientalis Östlicher Garten-Ampfer E-Eur. bis W-As. Polygonaceae Rumex pulcher subsp. divaricatus Spreizender Schön-Ampfer Polygonaceae Rumex pulcher subsp. pulcher Gewöhnlicher Schön-Ampfer S- und W-Eur. W (Matzleinsdor- Ruderalfluren fer FrachtenBhf., Rodaun) S- und W-Eur. W, N, St, K Ruderalfluren Polygonaceae Rumex salicifolius var. triangulivalvis WeidenblattAmpfer Rutaceae Ruta graveolens Raute, Weinraute Alismataceae Sagittaria latifolia BreitblattPfeilkraut Salicaceae Salix x dascylados Salicaceae Salix x pendulina Lamiaceae Salvia aethiopis Lamiaceae Salvia farinacea Salix caprea x Kulturhybride cinerea x viminalis Japanische Salix elegantis- Kulturhybride Trauer-Weide sima, Salix babylonica x fragilis SE-Eur., Ungarischer SW-As. (bis Salbei, „SilberIran) blatt-Salbei“, „MohrenSalbei“ Mehl-Salbei, N-Am. (Texas, Ähren-Salbei Neumexiko) Lamiaceae Salvia officinalis Echter Salbei Lamiaceae Salvia reflexa Lanzett-Salbei BandstockWeide neo.? Rumex triangu- N-Am. livalvis, Rumex mexicanus, Rumex quadrangulivalvis, Rumex subarcticus, Rumex salicifolius var. mexicanus NWBalkanländer, N-Italien N-Am. T Flussufer, subalpine Weidenauen, feuchte Ruderalstellen W, *N (Raasdorf) Ruderalfluren x W, N (Waldviertel), O (Linz), St Bahndämme, Flussufer, Sandgruben B, W, N, O, St, *K (Federaun), V Ruderalfluren, Straßenböschung x K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) unbekannt x slt. verwildernd (welche BL?) K (Millstätter See) unbekannt gestörte Trockenrasen, ruderale, trockene Staudenfluren *N (Maria Ellend) Ruderalfluren (Dep. in Sandgrube) submed. S-Eur. B, S (Sbg. Stadt), aufgelassene Weingärten, V (Sattelberg b. Gärten Klaus) Salvia N-Am. St (Graz), Ruderalfluren lanceolata auct. T (Mühlau b. Innsbruck) (x) x Adler et al. 1994 Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, 2001a, *Melzer (Herbar) Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x? x x x x x x x x x x x x x (x)? x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Melzer 1954, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Zier-, Gewürz-, Hamburger 1948, Janchen Heilpfl. 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2002, Brandstätter unpubl., *Melzer (Herbar) Melzer 1968a, Caspar & Krausch 1980, Hartl et al. 1992 x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Hörandl 1992, x x x Janchen 1956-60 x Rechinger 1933, Janchen 195660, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994 x? B, W, N x x x x *Melzer (Herbar) x x x x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997 Dalla Torre & Sarnthein 1912, Melzer 1954 139 (2002) LangblattAmpfer Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Polygonaceae Salvia sclarea MuskatellerSalbei Lamiaceae Salvia viridis ScharlachSalbei Salviniaceae Salvinia x molesta Salviniaceae Salvinia natans § Rosaceae Sanguisorba dodecandra FutterWiesenknopf Asteraceae Sanvitalia procumbens Husarenknöpfchen Lamiaceae Satureja hortensis Echtes Bohnenkraut, SommerBohnenkraut E-Mediterr., SW-As. Lamiaceae Satureja montana WinterBohnenkraut S-Eur. (submed.), bis Südtirol Saxifragaceae Saxifraga x arendsii ArendsSteinbrechHybriden Saxifragaceae Saxifraga x geum § NelkenwurzSteinbrech Saxifragaceae Saxifraga hirsuta § RauhaarSteinbrech Saxifraga exa- Kulturhybride rata x granulata x hypnoides x rosacea Saxifraga hir- W-Eur. suta x umbro- (Pyrenäen) sa, Saxifraga umbrosa auct. W- und SW-Eur. Saxifragaceae Saxifraga stolonifera AusläuferSteinbrech Saxifraga sarmentosa krit.! Schwimmfarn E-Mediterr., SW-As. (bis Iran) Mediterr. Salvia horminum Salvinia S-Am. auriculata auct. subtrop. SE-As. S-Alpen (endem.: Bergamasker Alpen) Mexiko, Guatemala Japan, China B, W, N, O Ruderalfluren x V unbekannt x St (Wundschuh) Stillgewässer x W (Mauthner Wasser im Prater), K (Warmbad Villach) N (Schneeberg) Thermenabfluss (Warmbach), Altarm x (sub)alpine Rasen und Weiden x *St (Köflach, Graz), K (Klagenfurt) alle BL Mülldep., Friedhöfe Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate (x)? x Janchen 1956-60, 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2001 x x Janchen 1956-60 x x Melzer 1962a, Janchen 1963-66 x Leute et al. 1975, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a (x)? x Naturschutzfachliche Beurteilung x x x x invasiv *Person unpubl. versuchsweise Janchen 1956-60, 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 früher als alpine Futterpfl. kult. Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x B, *N (Steinfeld), K, T Ruderalfluren x x x O (Maria i. Winkl b. Steyr) Konglomeratwand x x x N, O, St (Wildalpen), S?, T, V feuchte, schattige Felsen, Bachufer, Wälder feuchte, schattige Felsen, Bachufer, Wälder Steinmauer (Ritzen) x (x) x Fritsch 1930, Janchen 1956-60, Wagner & Mecenovic 1973, Cerny 2001, Herbar LI x (x)? x Sauter 1845, Duftschmid 187085, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al. 1994 Wittmann & Pilsl 1997 N? (Schloss Stixenstein), O? (b. Steyr), S? S (Sbg. Stadt) x x x Vorkommen bereits wieder erloschen Pehr 1938, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1995a, 1995b, 1997a, 1998a, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Hohla 2000, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1974, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, *Melzer (Herbar) Essl 1999a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Lamiaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 140 (2002) Familie Saxifraga umbrosa § krit.! Solanaceae Schizanthus pinnatus Hyacinthaceae Scilla luciliae W-Eur. O, S? Spaltblume S-Am. (Chile) W Türkei (Gebirge Boz Daglari b. Izmir) Türkei (Gebirge Boz Daglari b. Izmir) SW-Kleinas. St (Graz: Friedhof in d. Nähe v. St. Peter) Gärten, Friedhöfen St (Graz: Friedhof in d. Nähe v. St. Peter) Gärten, Friedhöfen *S (Kaltenhausen unbekannt b. Hallein) W Straßenböschung x Ruderalfluren, steinige Stellen, Flussschotter B, W, N, O (Pöst- Wälder, Parks lingberg), St (Grazer Schlossberg) x alle BL x LuzilienSchneestolz Hyacinthaceae Scilla sardensis Chionodoxa luciliae Izmir-Blaustern, Chionodoxa Sardensischer sardensis Schneestolz SieheSchneestolz Spanische Goldmilchdistel Hyacinthaceae Scilla siehei Asteraceae Scolymus hispanicus Scrophulariaceae Scrophularia canina heim.? (Eigentliche) HundsBraunwurz Slowenien, S-, E-Eur., W-As. Lamiaceae Scutellaria altissima Hohes Helmkraut SE-Eur. Poaceae Secale cereale Roggen Kulturpfl. (Heimat: W-, Mittel-As.) Crassulaceae Sedum thartii § Asteraceae Senecio inaequidens SchmalblattGreiskraut Asteraceae Senecio vernalis FrühlingsGreiskraut heim.? Östlicher FelsenMauerpfeffer Sedum montanum subsp. orientale Senecio reclinatus Mediterr. feuchte, schattige Felsen, Bachufer, Wälder unbekannt x SchattenSteinbrech W, N (Münchendorf, Sollenau), K? Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Ackerbrachen (x) x x (x) x x Sauter 1845, Weinmeister 1949, Duftschmid 1870-85, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Forstner & Hübl 1971 x Melzer 1988b, Adler et al. 1994 x x x Melzer 1988b, Adler et al. 1994 x x x Adler et al. 1994, *Pilsl unpubl. x x x x x? x (x) x x früher als Gemüsepfl. kult. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 event. in Süd- Janchen 1956-60, 1977, K. heimisch? Forstner & Hübl 1971, Melzer 1989a, Melzer & Barta 1993, Adler et al. 1994, 2001a lokal eingeb. Hamburger 1948, Baschant am Grazer 1955, Forstner & Hübl 1971, Schlossberg Adler et al. 1994, Maurer 1998, und im Schloss- Flor. Kart. Ö. 2001, Herbar LI park Laxenburg Janchen 1963-67, Adler et al. zunächst 1994 Beikraut in Weizenfeldern; bereits im Neolithikum (Lengyel-Periode, ca. 2500 v. Chr.) kult. Adler et al. 1994, Justin unpubl. x x Trockenrasen, Felsfluren, Mauern (x) S-Afr. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Straßenböschungen) x x E-Eur., W-As. fehlt V Ruderalfluren, Brachen, Segetalfluren x x x x x in NWDeutschland, N-Italien und W-Frankreich eingeb. und z.T. sehr hfg. um 1850 aus E-Eur. eingeschleppt Polatschek 1984, Reisinger 1986, Melzer 1991a, 1995b, 1996a, 1996c, 1998c, Melzer & Barta 1991, 1992, 1995a, 1995b, 1999, Brandes 1993, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Essl 1994, 1999a, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, 2000, Zidorn & Dobner 1999, Essl & Walter 2002 Melzer 1955, 1979b, 1986b, 1995a, 1995b, 1996a, 1996c, 1998c, 1999a, Maier 1970, Pils 1984, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994b, Leute 1995, Hohla et al. 1998, 2000 141 (2002) submed. S-Eur. B, N, St, K, T Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Saxifragaceae Serratula quinquefolia FünfblattScharte KaukasusW (Schönbrunner Parks länder, SW-As. Park) Apiaceae Seseli campestre Feld-Sesel SE-Eur. Poaceae Setaria faberi FaberBorstenhirse E-As. Poaceae Setaria grisebachii Poaceae Setaria italica Große Kolbenhirse, Vogelhirse Trop. und Sub- alle BL incl. Setaria trop. italica subsp. moharia (= S. i. subsp. germanica) Poaceae Setaria parviflora Poaceae Setaria verticilliformis Kleinblütige Borstenhirse Kurzborstige Borstenhirse Setaria N-Am. geniculata auct. Setaria S-Eur. decipiens W (Obere Augartenstr.) W, N, O, St, K Poaceae Setaria viridis subsp. pycnocoma Dickschopfige Grüne Borstenhirse Setaria viridis var. major Heimat unbekannt Asteraceae Shinnersia rivularis § Mexikanisches Eichenblatt Cucurbitaceae Sicyos angulatus Haargurke Mexiko? neo.? x (x) x W (Breitenlee), Trockenrasen N (b. Straßhof, b. Raasdorf) O, St, K, T, V Segetalfluren (bes. Mais- und Sojaäcker), Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x? x x x x x W (Laaerberg) Ruderalfluren, Segetalfluren Ruderalfluren (bes. Mülldep. und Schuttstellen) x x x x x x unbekannt x x x Ruderalfluren, Segetalfluren x O (Linz), St, K (Lavanttal, Kappel) Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren x N-Am. K (Warmbad Villach) wärm. N-Am. alle BL Gewässerrand (Thermenabfluss) Ruderalfluren (Zäune, Kompost) x x x x x (x) x x x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate *Person unpubl. Vorkommen seit 1880 bekannt Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1997, 2000 seit 1980 beobachtet; nach Österreich aus N-Am. eingeschleppt Melzer 1981a, 1984b, 1987a, 1988a, 1988b, 1989a, 1989b, 1993, 1995b, 1998a, Melzer & Bregant 1994, Hohla 2000, 2001, Hohla et al. 2000, Zobodat 2001, Kammerer in Vorber. Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1976, 1977a, 1980b, 1981a, 1983a, 1985b, 1987b, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. Adler et al. 2001a Vogelfutterund Körnerfrucht-Pfl. Melzer 1987b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1995b, 1999, Hohla 2001 Melzer 1981a, 1982a, 1982b, 1983a, 1984b, 1987b, Adler et al. 1994, Melzer & Bregant 1994, Melzer & Barta 1995a, Conert 1998, Hohla et al. 2001 Leute 2000, Melzer & Barta 2001, Dietrich unpubl. Duftschmid 1870-85, Erdinger 1872, Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1971b, 1995b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 142 (2002) Familie Sida spinosa krit.! Asteraceae Sigesbeckia serrata OrientSigesbeckie Caryophyllaceae Silene armeria GartenLeimkraut, Morgenröschen Caryophyllaceae Silene bupleuroides HasenohrLeimkraut Caryophyllaceae Silene chalcedonica Caryophyllaceae Silene conoidea Caryophyllaceae Silene coronaria Caryophyllaceae Silene cretica Kretisches Leimkraut Caryophyllaceae Silene csereii § CsereLeimkraut Caryophyllaceae Silene dichotoma GabelLeimkraut Caryophyllaceae Silene gallica neo.? Dorn-Sida Ruderalfluren x x x St (Botanischer Garten Graz) Wegrand x x x alle BL Ruderalfluren (kalkmeidend) x x x SE-Eur., W-As. St (Grazer Schlossberg) Ruderalfluren x x x Lychnis Brennende Liebe, Schar- chalcedonica lach-Lichtnelke Ukraine bis Sibirien B, W, *St (St. Michael), K, T (Umhausen b. Neudorf) x x x Falsches KegelLeimkraut KranzLichtnelke, Vexiernelke Mediterr. bis Mittel-As. und N-Indien SE-Eur., W-As. Ruderalfluren (Planierungen, verwilderte Gärten, Schüttungen), Flussufer Ruderalfluren B (Pama), N (Wiener Becken), St (Graz) fehlt S Ruderalfluren x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Melzer & Barta 1995a, 1997 x x Mediterr., W-As. St (Gleichenberg) Segetalfluren (früher in Leinfeldern) x x x Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Traxler 1969, 1977b, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer 2001a, Adler et al. 2001a, Hohla unpubl., Stöhr unpubl. Janchen 1956-60 Ruderalfluren x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Segetalfluren, Ruderalfluren (bes. Straßenböschungen) x x Fritsch 1920, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1955, 1968a, 1971b, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Leute 1985, Adler et al. 1994, 2001a, Zobodat 2001 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1984, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2000, Flor. Kart. Ö. 2001 Sigesbeckia As., Afr. orientalis, Sigesbeckia cordifolia auct. S-Eur. Silene longiflora Lychnis coronaria incl. Silene cretica subsp. annulata, Silene cretica var. annulata W (Breitenlee) SE-Eur. (Siebenbürgen, nördl. Balkanländer) SE-Eur., W-As. fehlt V Mediterr. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren (Gartenflüchtling), kalkmeidend x x? x (x)? x x einmal als Dalla Torre & Sarnthein 1909, Gartenflüchtling Murr 1923 Hamburger 1948, Henker 1965, Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer (Herbar) ehedem vorübergehend verw. ehemals vorübergehend eingeschleppt, keine neuen Funde Murr 1923, Hamburger 1948, Ruttner 1955, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1977b, Maurer 1984, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1978, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1999, *Melzer (Herbar) 143 (2002) V (Dornbirn) Französisches Leimkraut N-Am. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Malvaceae Caryophyllaceae Silene latifolia subsp. latifolia BreitblattLeimkraut Caryophyllaceae Caryophyllaceae Silene muscipula FliegenLeimkraut Hängendes Leimkraut Silene pendula Silene alba subsp. divaricata, Melandryum divaricatum T Ruderalfluren Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren Mediterr. W, St (Graz) Ruderalfluren N (Bucklige Welt zw. Thernberg und Bromberg, b. Guntramsdorf), St (b. Graz, b. Ehrenhausen) fehlt S Silphium perfoliatum Becherpflanze N-Am. Asteraceae Silybum marianum Mariendistel Mediterr., SW-As. Asteraceae Sinacalia tangutica Tungusisches Greiskraut Brassicaceae Sinapis alba subsp. alba Sinapis alba subsp. dissecta Brassicaceae Brassicaceae Iridaceae Sisymbrium pallescens § Sisymbrium volgense Sisyrinchium bermudiana agg. heim.? Senecio tangu- N-China ticus, Ligularia tangutica Echter Weißer Mediterr. Senf Zerschlitzter Mediterr. Weißer Senf N (Ybbstaler Alpen) Bleich-Rauke T Wolga-Rauke (Sisymbrium wolgense) SchmalblattSisyrinchium Grasschwertel angustifolium auct., Sisyrinchium gramineum, Sisyrinchium montanum S-, SEFrankreich S-Russland N-Am., BermudaInseln, W-Irland alle BL T (Mühlau b. Innsbruck) Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. x x Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1999 x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 x x x Auwälder, Flussufer, Straßenränder x x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1987b, Adler et al. 2001a Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1971a, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Ruderalfluren (Straßen-, Gartenränder), Segetalfluren x x x feuchte Hochstaudenfluren, Gewässerufer Ruderalfluren x? (x) x x (x)? x Ruderalfluren x? Fluss-, Bachufer (bes. Inn) W (Ölhafen Lobau, Ruinen, rudeNE Stammersrale, sandige, dorf), N (Wöllers- trockene dorfer Werke b. Böschungen Wr. Neustadt) N, O, St, K, S, T, feuchte V Wiesen, Straßenböschungen x? Naturschutzfachliche Beurteilung x x im Mittelalter in Dalla Torre & Sarnthein 1912, Eur. eingeführt Hamburger 1948, Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Janchen und kult. 1977, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Barta unpubl., Walter unpubl. Forstner 1972b, Adler et al. 1994 Forstner & Hübl 1971, Melzer 1986b, Adler et al. 1994, 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1999 Polatschek 1999 x x x? x x x x x Janchen 1963-66, 1977, Melzer 1964a, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 2001 x Melzer 1954, 1986b, Janchen 1956-60, Leute 1986, Speta 1990, Steinwendtner 1995, Wittmann & Pilsl 1997, Eichberger unpubl. x Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria S-Eur., N-Afr. Asteraceae Brassicaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 144 (2002) Familie DurchwachsGelbdolde Solanaceae Solanum x burbankii § Solanaceae Solanum ciliatum WimperNachtschatten Solanaceae Solanum jasminoides JasminNachtschatten Solanaceae Solanum lycopersicum Tomate, Paradeispflanze Solanaceae Solanum mammosum Solanaceae Solanum melongena Solanaceae Solanum nigrum subsp. schultesii Solanaceae Solanum physalifolium § Solanaceae Solanum pseudocapsicum s. l. Solanaceae Solanum rostratum Solanaceae Solanum sarachoides Mediterr. W (Botanischer Garten Wien), N (b. Mödling, Marchfeld), O (*Unteres Steyrtal), St (Grazer Schlossberg), K (**Loiblstr. nahe Hst. Tscheppaschlucht) V (Felsenau) Wegränder, ruderale Wiesen, lichte Laubwälder x Ruderalfluren x S-Am. (Brasilien), Karibik V (Felsenau) Ruderalfluren Brasilien Parks, Friedhöfe S-, Mittel-Am. W (Hietzinger Friedhof, Stadtpark) alle BL Ruderalfluren (bes. Mülldep. und auf Klärschlamm), Ufer ZitzenNachtschatten, Vollbusiger Nachtschatten Melanzane, Aubergine, Eierfrucht Haariger Schwarzer Nachtschatten S-Am. V (Bregenz) Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Indien, Hinterindien B, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) S-Eur. W, N, O, St, K, S, Ruderalfluren, Segetalfluren V Argentinischer incl. Solanum Nachtschatten nitidibaccatum, Solanum physalifolium var. nitidibaccatum Korallenstrauch, Kirschenbäumchen SchnabelSolanum Nachtschatten cornutum auct. S-Am. B, W, N Solanum guineense x villosum, Solanum burbankii neo.? SarachaNachtschatten Lycopersicon esculentum Kulturhybride Brasilien, Chile S (Dep. Siggerwiesen) östl. N-Am. (Prärien) Brasilien (x) x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Hamburger 1948, Melzer 1974b, Janchen 1977, Melzer & Barta 1997, Biodat 2002, *Sinn unpubl., **Franz unpubl. Nutzpfl. (Gartenauswurf); ca. 1915 gefunden, keine neueren Nachweise ca. 1907 gefunden, keine neueren Nachweise Murr 1923 Janchen 1956-60, Polatschek 2001a Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Pehr 1932, Rechinger 1933, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1988b, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla et al. 1998, Essl unpubl. in V 1929 fest- Janchen 1956-60, Polatschek gestellt, keine 2001a neuen Funde Traxler 1989a, Hartl et al. 1992 Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1995b, Melzer 1996b, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla 2000 zu Melzer 1977a, Melzer & Barta S. sarachoides 1996, 1997, 1999, Maurer 1998, agg. Adler et al. 2001a, Walter unpubl. Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) x x x Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x Walter 1992 x x x x Janchen 1956-60, Melzer & Barta 1993, 1995b, Polatschek 2001a, Adler et al. 2001a, *Strudl unpubl. Melzer & Barta 1997 N (Wiener BeRuderalfluren cken), W (*3, 11. Bezirk), T (Mühlau b. Innsbruck) St (Lind b. Ruderalflur Zeltweg) (Schottergrube) x x 145 (2002) Smyrnium perfoliatum Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Apiaceae Solanaceae RaukenblattNachtschatten DreiblütenNachtschatten Kartoffel, Erdapfel Solanaceae Solanum tuberosum Urticaceae Soleirolia soleirolii Bubiköpfchen Asteraceae Solidago canadensis § Kanadische Goldrute Asteraceae Solidago canadensis x virgaurea Asteraceae Solidago gigantea Solidago RiesenGoldrute, Späte serotina Goldrute N-Am. Fabaceae Sophora japonica Schnurbaum, Perlenschnurbaum China Rosaceae Sorbaria sorbifolia EbereschenFiederspiere Rosaceae Sorbaria tomentosa HimalajaFiederspiere Friedhof, N(E)-As. (Ural *St (Judenburg, bis Kamtschat- Knittelfeld), K, **S Bahnhöfe ka und Japan) Himalaja W Mauerritzen, Wegränder Helxine soleirolii Solidago x niederederi Sorbaria lindleyana S-Am. W Ruderalfluren N- und S-Am. W Ruderalfluren S-Am. B, W, N, *O, St, Brachen, K, T, ob auch an- Ruderalfluren dere BL? Korsika, Sardinien W (Obere Augartenstr.) N-Am. alle BL Hybride, in Österreich entstanden? Mauern Staudengesellschaften, Ruderalfluren, Brachen St (z.B. Altausse- Ruderalfluren, er See, St. Peter- Auwälder, Freienstein, Gewässerufer Friesinggraben, Fohnsdorf, Zeltweg), K, T (Stuben b. Pfunds, b. Landeck, SW Mayrhofen, Oberleibnig/Außerputz E St. Johann/ Walde), ob auch andere BL? alle BL Auwälder, Staudengesellschaften, frische Ruderalfluren, Brachen W (Augarten, Ruderalfluren, Karlsplatz, Straßenränder Roßau) x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate *Person unpubl. x x Forstner & Hübl 1971 x x Forstner & Hübl 1971 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Essl unpubl. ein Individuum Janchen 1963-66, 1977, hat 1963/64 gut Forstner & Hübl 1971 überwintert Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Hartmann & Konold 1995, Ludwig et al. 2000, Essl & Walter 2002 Melzer 1984a, 1985b, 1987b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, 2001b Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Hartmann & Konold 1995, Weber 1999, Ludwig et al. 2000, Essl & Walter 2002 früher in B (b. Neusiedl) slt. als Forstbaum kult. Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar), **Pilsl unpubl. Janchen 1963-66, 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Solanaceae Solanum sisymbriifolium Solanum triflorum Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 146 (2002) Familie Schwedischer Mehlbeerbaum Poaceae Sorghum bicolor s. l. Sorgumhirse, Mohrenhirse, Zuckerhirse Poaceae Sorghum halepense Aleppohirse, Wilde Mohrenhirse E-Mediterr., bis fehlt B SW-As. Weingärten, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker), Wegränder, Bahndämme, Ruderalfluren Fabaceae Spartium junceum Binsenginster Mediterr. ruderale Gebüsche, Straßenböschungen x x x Chenopodiaceae Spinacia oleracea Echter Spinat Ruderalfluren x x x Rosaceae Spiraea alba § Feuchtbrache x x x Rosaceae Spiraea billardii s. l. Weißer Spierstrauch BillardSpierstrauch Hecken, bes. entlang v. Bächen, Ruderalfluren x x x Rosaceae Spiraea douglasii OregonSpierstrauch Waldrand x x x Rosaceae Spiraea japonica Japanischer Spierstrauch Rosaceae Spiraea prunifolia Rosaceae Spiraea x vanhouttei Poaceae Sporobolus cryptandrus incl. var. technicum, Sorghum vulgare, Sorghum saccharatum, Sorghum dochna trop. Afr. N-Am. incl. Spiraea x Kulturhybride pseudosalicifolia, Spiraea douglasii x alba vel x salicifolia westl. N-Am. Spiraea x bumalda Japan, China *B (S Eisenstadt), W (Praterstern), N (Teesdorf, N v. Leobersdorf) W, St, K, V K, *S? (Prielau b. Zell a. See?) O, St (Ennstal, Bhf. Selzthal, Grazer Feld, Bhf. Werndorf, Feldbach), T, V B, K, T, V N, O, St, K, S, V Laubwälder, Auwald, Gewässerufer, Ruderalfluren BrautkranzChina, Taiwan, B (b. Zollhaus StraßenSpierstrauch Korea Strem) böschung Belgischer Spiraea canto- Kulturhybride W, K (Klagenfurt), Ruderalfluren, V (Bregenz) Gebüsche Spierstrauch niensis x trilobata / („triloba“) VerborgenN-Am. T (InnsbruckBöschungen männiges VilfaMühlau) gras, (amerik.): sand-dropseed x x x x x x x (x) x (x) Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, *Kleesadl unpubl. Vogelfutter-Pfl., neuerdings auch kult. (z.B. Marchfeld) x x Murr 1923, Janchen 1956-60, Melzer 1954, 1983a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Bregant 1993, Kent in Ryves et al. 1996, Conert 1998, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b, Walter unpubl., Kammerer in Vorber. Murr 1923, Pehr 1932, Janchen 1956-60, 1977, Melzer 1957, 1973, 1979a, 1980b, 1982a, 1983a, 1985b, 1986b, 1989a, 1993, 1996b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Bregant 1994, Hohla 2001, Polatschek 2001b, Egger unpubl., Stöhr unpubl. Janchen 1956-60, 1963-66, Adler et al. 1994, 2001a, *Melzer unpubl. Pehr 1932, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1986b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Hartl et al. 1992, *Stöhr unpubl. SpiraeaBillardiiHybriden in V lokal eingeb. Neumann & Polatschek 1975, Melzer 1989b, Maurer 1996, Hohla 2000, Polatschek 2000 Janchen 1956-60, Traxler 1969, 1977b, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000 Janchen 1956-60, 1977, Strobl 1990, 1999, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Essl 1999a x x x Traxler 1974 x x x x x Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, Biodat 2002 Conert 1998, Polatschek 2001b x 147 (2002) Sorbus intermedia Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria NW-Eur. W (Matzleinsdor- Bahndämme, fer FrachtenBhf., Parks Erdberger Lände), *O (Biologiezentrum Linz) fehlt O Ruderalfluren (bes. Mülldep., Vogelfutterpfl.?) Rosaceae Sporobolus neglectus Verkanntes Vilfagras N-Am. K (z.B. Fürnitz, *Arnoldstein) Poaceae Sporobolus vaginiflorus S-Am. Lamiaceae Stachys arvensis Scheidenblütiges Vilfagras Acker-Ziest *K (zw. Arnoldstein und Töschling) N, V? Lamiaceae Stachys byzantina Byzantinischer Ziest Caprifoliaceae Symphoricarpos albus subsp. laevigatus Weiße Schneebeere Caprifoliaceae Symphoricarpos orbiculatus Symphyandra hofmannii Symphytum asperum § Korallenbeerstrauch Boraginaceae Symphytum x uplandicum Futter-Beinwell Symphytum asperum x officinale Oleaceae Syringa x chinensis Oleaceae Syringa x persica Oleaceae Syringa vulgaris Campanulaceae Boraginaceae W-Eur., Mediterr. SE-Eur., SW-As. Symphoriwestl. N-Am. carpos rivularis N-Am. Balkan (endemit.: Bosnien) Kaukasus, (SW-As.?) Rauer Beinwell Flieder Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. Ruderalfluren (Bahnhöfe), Straßenränder Rabatten von Parkplätzen x x x Melzer 1994a, 1995b, *Melzer (Herbar) x x x *Melzer (Herbar) Segetalfluren x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994 x x Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1998, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2002 Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1964, Melzer 1968a, 1968b, Forstner & Hübl 1971, Grims 1972, Strauch 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1999, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Forstner & Hübl 1971, *Melzer (Herbar) Forstner 1972a W, N, O, St (Deutschlandsberg) Ruderalfluren, Böschungen, Planierungen x alle BL Gebüsche, (Au-)Wälder, bes. an Gewässern x W, *N (Wr. Neustadt) St (Frohnleiten) Ruderalfluren x x x Felsen x x x x x x x x x x x K (Malta b. Gmünd, b. Zweinitz i. Gurktal) Kulturhybride? B, W, N, St, K, T, V Syringa x europ. Kulturrothomagensis, hybride S. persica x vulgaris Syringa persica Iran, Afghanistan, Kaschmir, WHimalaja, Tibet SE-Eur., (SW-As.?) Naturschutzfachliche Beurteilung (x) Hochstaudenfluren Ruderalfluren, Aubereich, Flussufer x x N (*Schloßhof b. Marchegg) unbekannt x N (b. Staatz) unbekannt x fehlt St? Gebüschsäume, Halbund Trockenrasen x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer 1977b, 1984a, Hartl et al. 1992, Biodat 2002 Janchen 1956-60, 1977, Traxler früher als Schweinefutter 1964, 1970, 1984b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, 2001b, lokal kult. Adler et al. 2001a, Melzer (Herbar) Janchen 1956-60, 1977, *Melzer (Herbar) Janchen 1956-60 x Erdinger 1872, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, Zobodat 2001 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Poaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 148 (2002) Familie Tagetes erecta Aufrechte Samtblume Tagetes erectus Mexiko W, *St (Knittelfeld), K, V (Feldkirch) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Abfallhaufen) x x x Asteraceae Tagetes patula Gewöhnliche Samtblume, Studentenblume Tagetes patulus Mexiko, Guatemala B, W, N, *O, St, K, S, ob alle BL? Ruderalfluren x x x Asteraceae Tagetes tenuifolia SchmalblattSamtblume Mittel-Am. Ruderalfluren (Bahnhöfe) x x x Tamaricaceae Tamarix parviflora W-Mediterr. Böschung x x x Forstner & Hübl 1971 Tamaricaceae Tamarix ramosissima Tanacetum balsamita Kleinblütige Tamariske Ästige Tamariske Balsamkraut St (Bhf. Unzmarkt, Bhf. Thalheim-Pöls) W (Rautenweg) Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1965, Melzer 1968b, 1975b, 1987b, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar), *Essl unpubl. Melzer 1996a S-Russland W (Mauer) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 B, W, N, St, K Ruderalfluren (bes. Bahngelände) x x x St, Ruderalfluren K (Hochosterwitz) x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Hamburger 1948, Melzer 1969b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Melzer 1965a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Forstner & Hübl 1971 Asteraceae Balsamita SW-As. major, Chrysanthemum balsamita SE-Eur. Asteraceae Tanacetum macrophyllum GroßblattWucherblume Asteraceae Tanacetum parthenium Mutterkamille Chrysanthemum parthenium E-Eur., Kleinas., Kaukasusländer alle BL Ruderalfluren, Gärten, Brachen x Asteraceae Tanacetum zawadskii ZawadskiWucherblume N-Karpaten W Ruderalfluren x Asteraceae Telekia speciosa Telekie Chrysanthemum zawadskii Buphthalmum speciosum Slowenien, Balkanhalbinsel, Rumänien alle BL x Tetragonia expansa S-Pazif. B, W, N, St, K, V Hochstaudenfluren, feuchte Wälder, Bachufer, Gebüsche, Wiesen, Parks Ruderalfluren, Gärten Tetragoniaceae Tetragonia tetragonoides Neuseelandspinat Cucurbitaceae Thladiantha calcarata SpornQuetschgurke Cucurbitaceae Thladiantha dubia Gewöhnliche Quetschgurke Himalaja, Vor- W, St (Graz, der-, HinterStainz) indien, Yünnan N-China B, W, N, St, K, S, T x x x (x) x x x x x x x x (x) x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1965b, 1986a, 1988b, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Strobl 1993, Maurer 1998, Dörr 1999, Adler et al. 2001a Gemüse-Pfl., Murr 1923, Fritsch 1929, zumindest frü- Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, her kult. Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a Fritsch 1931, Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971 lokal problema- Hamburger 1948, Janchen 195660, Melzer 1968b, Traxler 1977b, tisches Buchner 1980, Leute & Sembach Beikraut (K) 1984, Leute 1986, Wallnöfer 1993, Maurer 1998, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a 149 (2002) Ruderalfluren (Schüttungen, Planierungen) Ufergebüsch, Weingärtenränder, Segetalfluren (x)? Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Asteraceae Thuja occidentalis Amerikanischer Lebensbaum Cupressaceae Thuja orientalis OrientLebensbaum Cupressaceae Thuja plicata Lamiaceae Thymus x citriodorus § RiesenLebensbaum ZitronenThymian Lamiaceae Thymus vulgaris Tiliaceae Tilia tomentosa Apiaceae Torilis nodosa Commelinaceae Tradescantia virginiana s. l. Asteraceae Tragopogon porrifolius Tragopogon orientalis x porrifolius Asteraceae Poaceae Tragus racemosus Fabaceae Trifolium alexandrinum GartenThymian Silber-Linde KnotenBorstendolde GartenDreimasterblume Haferwurz heim.? Klettengras Alexandriner Klee Thymus pulegioides x vulgaris Tilia argentea Zitate invasiv *Person unpubl. x B, W, N, O, St, K, Ritzen v. S Mauern und Felsen x westl. N-Am. N (Pöchlarn) unbekannt x x x Kulturhybride St (Neumarkt) unbekannt x x x SW-Eur. W, N (Waldviertel) W (Leopoldauer Str.) Ruderalfluren x x x Ruderalfluren x x x x x x x x Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Polatschek 2001a, Adler et al. 2001a, Pilsl unpubl. x x x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, *Langfellner unpubl. Janchen 1956-60 Platycladus E-As. orientalis, Biota orientalis SE-Eur., Kleinas. Mediterr., atSt (in und b. Graz) Ruderalfluren lant. W-Eur. N-Am., Mexiko B, W, N? (Bisam- Ruderalfluren berg), St, K, S, V (bes. auf Mülldep.) Tradescantia virginica, Tradescantia virginiana auct., Tradescantia x andersionana nom. inval. Tragopogon Mediterr. sinuatus spontane Hybride, in Österreich entstanden? Heimat: Trop.?, Hauptverbr.: S- und SE-Eur. Ägypten, Libyen B, W, *O (Linz: Ohmstr.) K (Radlach b. Greifenburg) Ruderalfluren, Gärten unbekannt W, N (Langenlois, Marchfeld?, Weinviertel?) B, N, St, K Sandsteppen, Ruderalfluren, Weingärten Ruderalfluren (x) x x x x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. W, N, O, St, K, *S Ruderalfluren (bes. Friedhöfe), Mauern östl. N-Am. x Naturschutzfachliche Beurteilung (x)? x x Hamburger 1948, Melzer 1962a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Steinwendtner 1995, Flor. Kart. Ö. 2001, *Pilsl unpubl. lokal an Felsen Fritsch 1929, Hamburger 1948, eingeb. Melzer 1963, 1969a, 1972a, 1977b, Janchen 1977, Traxler 1977b, Wittmann et al. 1987, Hohla et al. 1998, Essl 1999a, Adler et al. 2001a Flor. Kart. Ö. 2001 Maurer 1998 Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a kann beim Forstner & Hübl 1971, Adler et Nektarsammeln al. 2001a bei Hummeln u. Bienen zum Tod führen Melzer 1954, Janchen 1956-60 x Erdinger 1872, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a x Melzer 1958b, 1973, 1986b, Gutermann 1975, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Melzer & Barta 1997 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Cupressaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 150 (2002) Familie Trifolium echinatum Trifolium hybridum subsp. elegans Igel-Klee Schöner SchwedenKlee St (Graz) alle BL Ruderalfluren Ruderalfluren, Straßenböschungen, Begrünungen Fabaceae Trifolium incarnatum subsp. incarnatum Fabaceae Gewöhnlicher Inkarnat-Klee Mediterr. alle BL MolineriInkarnat-Klee Kletten-Klee Mediterr. Fabaceae Trifolium incarnatum subsp. molineri Trifolium lappaceum Fabaceae Trifolium mutabile Trifolium nigrescens Dalmatien, Italien, Sizilien Mediterr. St (Graz) Fabaceae W Fabaceae Trifolium resupinatum s. str. Veränderlicher Klee Schwärzlicher Klee Gewöhnlicher Trifolium Persischer resupinatum Klee subsp. resupinatum Mediterr., Vorderas. B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren T Fabaceae Sparriger Klee Mediterr. St (in und b. Graz) Ruderalfluren Fabaceae Trifolium squarrosum Trifolium suaveolens Vorderas.? B, N, O, K?, S, T Ruderalfluren, Straßenböschungen Fabaceae Trigonella caerulea Schabzigerklee Trigonella coerulea Kulturpfl. B?, W? (um Wien), N (Scheibbs), K, T, V (Bregenz) Ruderalfluren (Wege, Schuttstellen), Segetalfluren Fabaceae Trigonella foenumgraecum Griechischer Bockshornklee W, N (KirchRuderalfluren stetten N Staatz), St (Graz) Fabaceae Trigonella grandiflora Großblütiger Bockshornklee Kulturpfl., Heimat: Mesopotamien, Kurdistan Zentral-As., Iran Duftender Persischer Klee Mediterr. Trifolium resupinatum subsp. suaveolens x x x x x Ruderalfluren x x x N (Eichkogel b. Ruderalfluren Mödling) St (in und b. Graz) Ruderalfluren x x x x x x Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Melzer 1954, Janchen 1956-60 Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 x x x x x x x x x x x x x x x W (Breitenlee) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x x? wird hfg. b. Böschungsansaaten verwendet (Bienen-) Futterpfl., in Rasenmischungen Melzer 1954, Janchen 1956-60 Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1954, 1994a, Janchen 1956-60, 1977, Hohla et al. 1998, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Hamburger 1948, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Jackowiak 1990, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Melzer & Barta 1992 Pehr 1932, Melzer 1954, 1973, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 hfg. in GrünMelzer 1973, Traxler 1973, Hartl mischungen et al. 1992, Adler et al. 1994, enthalten Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Hohla 2000, Polatschek 2000 Dalla Torre & Sarnthein 1909, ist wahrsch. Kulturabkömm- Janchen 1956-60, 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, ling v. T. procumbens; in Polatschek 2000 Bauerngärten als Brot- und Käsewürze (Schabzigerkäse), Zier- und Heilpfl. kult. Hamburger 1948, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a 151 (2002) E-Mediterr. S-Eur. Trifolium elegans Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae Fabaceae Trigonella kotschyi Fabaceae Trigonella procumbens KotschyBockshornklee Kriechender Bockshornklee SW-As. K unbekannt Ungarn, SE-Eur., Kaukasus, Kleinas. Kulturpfl. B, K trockene Ruderalfluren, Wegränder Poaceae Triticum aestivum Saat-Weizen alle BL Kugel-Weizen, Triticum compactum Igel-Weizen, Binkel-Weizen Einkorn Kulturpfl. V (Tosters) Ruderalfluren, Brachen Ruderalfluren, Brachen Poaceae Triticum compactum Poaceae Triticum monococcum Poaceae Triticum spelta Dinkel Kulturpfl. Poaceae Triticum turgidum Rau-Weizen Kulturpfl. Tropaeolaceae Tropaeolum majus § krit.! Gewöhnliche Kapuzinerkresse S-Am. (Peru) Liliaceae Tulipa gesneriana Garten-Tulpe W-As. Liliaceae Tulipa sylvestris Wilde Tulpe Mediterr. Typhaceae Typha laxmannii LaxmannRohrkolben E-Eur., As. neo.? Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. x x x x x Wildart d. Kulturpfl. T. caerulea Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1995a x x x alte Kulturpfl. Adler et al. 1994 x x x alte Kulturpfl. Murr 1923 Segetalfluren (Brachen), Ruderalfluren x x x V (Tosters, Levis) Ruderalfluren, Brachen K Ruderalfluren, Segetalfluren B, W, N, St, K Ruderalfluren x x x ist seit Lengyel- Murr 1923, Janchen 1956-60, Kultur (ca. 1963-67 2500-400 v. Chr.) Kulturpfl., neue Vorkommen sind Neueinbürgerungen! alte Kulturpfl. Murr 1923 x x x Biodat 2002 x x x W, N, *O, Gebüsche, alte **St (Graz, Parks Leoben), ob auch andere BL? W, N, O, St, T Wiesen, Waldränder, alte Parkanlagen, Schloss-, Klostergärten, Auwälder B, W (21., 11. Be- Sümpfe, zirk), N (z.B. Tull- Gewässerufer ner Feld, Wiener Becken, Steinfeld), V (Fußach, Rheinmündung) x x x Balkanländer V (Tosters) (Griechenland bis Serbien), Vorderas. (bes. Armenien) x Naturschutzfachliche Beurteilung Hartl et al. 1992 Fritsch 1931, Janchen 1956-60, Zier- und Melzer 1968b, 1972a, Forstner Würzpfl. (Kapernersatz) & Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Biodat 2002 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994b, 1995b, Polatschek 2001a x (x) x möglicherweise ein Archäophyt (Adler et al. 1994) x (x)? x durch Anlage v. Melzer & Barta 1993, 1999, Gartenteichen Adler et al. 1994, Polatschek möglicherweise 2001b in Ausbreitung begriffen Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 152 (2002) Familie Ulex europaeus Stechginster W- und SW-Eur. Ulmaceae Ulmus pumila TurkestanUlmus Ulme, turkestanica Sibirische Ulme Urticaceae Urtica pilulifera PillenBrennnessel Hydrocharitaceae Vallisneria spiralis s. l. § Wasserschraube Scrophulariaceae Scrophulariaceae Scrophulariaceae Scrophulariaceae Verbenaceae Verbascum bombyciferum Verbascum neo.? pulverulentum Verbascum sinuatum Verbascum virgatum SeidenhaarKönigskerze FlockenKönigskerze Gewelltblättrige Königskerze RutenKönigskerze HochblattVerbena Eisenkraut bracteosa Asteraceae Verbesina encelioides subsp. exauriculata Asteraceae Verbesina occidentalis Veronica ceratocarpa Scrophulariaceae Scrophulariaceae Verbena bracteata Veronica filiformis Enzeliaähnliche Verbesina Verbesine encelioides subsp. exauriculata Westliche Verbesine HornfruchtEhrenpreis FadenEhrenpreis N, St, V Waldschläge, Gebüsche x (x)? x Mittel- bis E-As. B?, W, N? Wälder x (x) x S-Eur. Ruderalfluren, Segetalfluren O (Unteres Trauntal, b, Linz), St (Graz) Trop. und Sub- W (Lobau), trop. K (Warmbad Villach) warme Seen, Abwässer, Gräben, nährstoffreiche Wassergräben, Thermenabflüsse (Warmbach) Ruderalfluren Türkei W, N S-, W-Eur. Feuchtwiese Mediterr. N (Gramatneusiedl) St (Graz) Ruderalfluren SW-Eur. St (Graz) Ruderalfluren B (St. Andrä), N (Grosskrut), O (AMAG Ranshofen), V (b. Feldkirch) (südl.?) N-Am. W Ruderalfluren N-Am. St (Köflach) unbekannt Transkaukasien S (Sbg. Stadt) unbekannt SW-As. alle BL Weiden, Mährasen westl. N-Am. x x x (x)? x x Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973, Strauch 1992 Melzer 1968b, Leute & Zeitler 1969, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994 Adler et al. 1994, 2001a x x Janchen 1977 x x x Melzer 1954, Janchen 1956-60 x x x Melzer 1975a x x Janchen 1956-60, 1977, Polatschek 2001a, Hohla 2001 x x Forstner & Hübl 1971 x x Fritsch 1931, Janchen 1956-60 x x x x Mrkvicka 1998, Adler et al. 2001a x x Ruderalfluren, Hecken x Melzer 1954, Grabherr 1987, Adler et al. 1994 x x x x forstlich kult. (Wildfutterpfl.), gelegentlich verw. bis lokal eingeb.; giftig hybridisiert mit U. glabra und vermutl. mit U. minor (Mrkvicka mündl. Mitt.) x x 153 (2002) 1893 in S Janchen 1956-60 eingeschleppt, seither nicht mehr beobachtet Widder 1947, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1957, 1964b, 1975a, Pils 1984, Leute 1988, 1995, Müller 1988, Müller & Sukopp 1993, Thaler 1993, Adler et al. 1994, Essl & Walter 2002 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae meist feuchte, nährstoffreiche Ruderalfluren, Gärten, Friedhöfe x unbekannt x Veronica peregrina subsp. peregrina Gewöhnlicher FremdEhrenpreis Mittel-, S-Am. (Gebirge) Scrophulariaceae Scrophulariaceae Veronica peregrina subsp. xalapensis Veronica persica Drüsen-FremdEhrenpreis Persischer Veronica Ehrenpreis tournefortii Mittel-, S-Am. K (Gebirge) N-Iran (Elburs- alle BL Gebirge) Caprifoliaceae Viburnum lantana x rhytidophyllum Caprifoliaceae Viburnum rhytidophyllum RunzelblattSchneeball Fabaceae Vicia articulata Fabaceae Vicia benghalensis Glieder-Wicke, EinblütenWicke BengalenWicke Fabaceae Vicia bithynica Fabaceae Vicia cordata BithynienWicke Herz-Wicke Fabaceae Vicia ervilia Linsen-Wicke Mediterr. W (Simmering), K Ruderalfluren Fabaceae Vicia faba Saubohne, Pferdebohne, Puffbohne, Ackerbohne Mediterr. W, *O, **St, K, ob Ruderalfluren, auch andere BL? Segetalfluren Viburnum x rhytidophylloides krit.! alle BL Kulturhybride N (Donautal, b. Bhf. Langenzersdorf) Zentral-, W-China Vicia monanthos Mediterr. W (Lobau, Breitenlee), S (Mönchsberg) W, N, O, S Vicia atropurpurea Mediterr. T (Innsbruck) Mediterr. St (b. Graz) Vicia sativa Mediterr. subsp. cordata bes. Segetalfluren, Ruderalfluren, Weingärten, Brachen, ruderale Fettwiesen Laubwald x x Bahnhofsbereich, Auwald Segetalfluren (Linsen- und Getreideäcker) Ruderalfluren (Wegränder) x x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. *Person unpubl. Vorkommen seit 19. Jhdt.; neuerdings bes. durch Gartenerde (z.B. Gärtnereien) eingeschleppt und dann massenhaft auftretend x x x Vorkommen seit 19. Jhdt. x x Hybride, in N nach Melzer & Barta 2000 spontan entstanden x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Ruderalfluren x B, N, Ruderalfluren, *St (Leibnitz), K, T Wegböschung x Zitate Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Siebenbrunner & Wittmann 1982, Grabherr 1983, Melzer 1983b, 1992, 1994a, 1996a, 1996b, 1996c, Speta 1984, Leute 1988, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Dörr 2000, Melzer & Barta 2001 Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994 Adler et al. 1994 Melzer & Barta 2000 Melzer & Barta 1996, Adler et al. 2001a, Stöhr et al. in Vorber. Futter- und Gründüngungspfl. nur vorübergehend Mitte des 19. Jhdts. verw. beobachtet Ruttner 1956, Janchen 1956-60, Wittmann et al. 1987, Adler et al. 1994, 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909 Melzer 1954, Janchen 1956-60, Gutermann & Niklfeld 1973 Pehr 1932, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, *Melzer (Herbar) Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Pehr 1932, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Scrophulariaceae Naturschutzfachliche Beurteilung invasiv Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 154 (2002) Familie Vicia lutea Gelb-Wicke Mediterr. fehlt K Fabaceae Vicia peregrina Fremd-Wicke Mediterr. Fabaceae Vicia sativa s. str. Saat-Wicke Vicia sativa subsp. sativa Kulturpfl., Stammsippe: Mediterr. N (b. Rauchenwarth) alle BL Fabaceae Vicia serratifolia Maus-Wicke Vicia narbonensis subsp. serratifolia Mediterr. B, W, N, St, S Apocynaceae Vinca major W-Eur., Mediterr., SW-As. B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren, S Friedhöfe, Waldsäume Violaceae Viola sororia Violaceae Viola x wittrockiana Vitaceae Vitaceae neo.? Großes Immergrün Segetalfluren (Getreidefelder), Ruderalfluren Segetalfluren (Stoppelfeld) Segetalfluren, Ruderalfluren, Magerrasen x (x)? x? x x x x x x lichte Wälder, Waldschläge, Ruderalfluren x x x (x) x (x) x N-Am. AmerikaniViola papiliosches Veilchen nacea, Viola cucullata auct. GartenKulturhybride Stiefmütterchen K (z.B. Klagenfurt, Ebenthal), S (Sbg. Stadt) B, W, N, *St, K, S, T, ob auch andere BL? Ruderalfluren Ruderalfluren, Anschüttungen (v. Gartenabfällen) x x x Vitis labrusca Nördliche Fuchs-Rebe B, N, *St, T Auwaldränder, Waldmäntel x x x Vitis riparia Ufer-Rebe mittleres bis N (Donauauen b. Auwälder, Ufer nordöstl. N-Am. Klosterneuburg, (Donau) Donauauen O Wien) x krit.! östl. N-Am. Vitis vulpina p.p. x (x) (x) x Melzer 1954, Janchen 1956-60, Maurer 1996, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, M.A. Fischer unpubl. nur vorüberge- Janchen 1963-66, Gutermann & hend verw. Niklfeld 1973 Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Zobodat 2001 Hamburger 1948, Janchen 1956-60, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1997 Traxler 1970, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975a, 1979c, Janchen 1977, Speta 1990, Maurer 1998, Strobl & Stöhr 2001, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla et al. 2002, Stöhr unpubl. Melzer 1988a, 1990a, Leute 1995, Wittmann & Pilsl 1997 155 (2002) Forstner & Hübl 1971, Traxler 1975, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Gutermann & Niklfeld 1973, DirektträgerRebe mit Sorte Leopoldinger 1985, Traxler „Isabella“ u.a. 1989a, Flor. Kart. Ö. 2001, für Uhudler, oft *Melzer (Herbar) nur als Heckenstock (Lauben), mitunter als Tafeltrauben, zur Züchtung für Kreuzungen d. DirektträgerReben neben der Gutermann & Niklfeld 1973, Kreuzung V. ri- Janchen 1977, Margl 1987, paria x berlan- Adler et al. 1994, Drescher & dieri die zweit- Magnes 2001 wichtigste Unterlags-Rebe, zuweilen auch für Züchtung v. Kreuzungen d. DirektträgerReben Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Fabaceae Edle Weinrebe Caprifoliaceae Weigela florida Weigelie Asteraceae Xanthium albinum subsp. riparium § Asteraceae Xanthium italicum § krit.! Schlankköpfige Xanthium ripa- N-Am. [non Ufer-Spitzklette rium, Xanthium Eur.!] ripicola ItalienN- und S-Am. Spitzklette Asteraceae Xanthium orientale § Asteraceae Xanthium orientale x strumarium Asteraceae Xanthium pungens Asteraceae Xanthium saccharatum Asteraceae Xanthium sibiricum SibirienSpitzklette gemäßigtes As. S (Puch b. Hallein) Asteraceae Xanthium spinosum DornSpitzklette S-Am. Agavaceae Yucca filamentosa § Fädige Palmlilie östl. N-Am. Poaceae Zea mays Mais, Kukuruz, „Türken“ Ulmaceae Zelkova serrata Japanische Zelkove, Keyaki StechSpitzklette ZuckerSpitzklette Xanthium saccharatum subsp. commune Yucca smalliana (?) N-Am. Mittel-Am. Zelkova keaki, Japan, Korea, China Zelkova acuminata x x x x x x Neg. Anmerkungen wirt. Bed. Zitate invasiv *Person unpubl. x x Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Biodat 2002, *Essl unpubl. Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994 Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Wisskirchen & Haeupler 1998 Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001 Giftpfl.; im Stein- Janchen 1963-66, Hartl et al. eld (N) vermutl. 1992, Wisskirchen & Haeupler 1998 lokal eingeb. Fritsch 1896, Melzer 1979b x x Janchen 1963-66, Melzer 1964b (x)? x Melzer 1954, 1964b, Janchen 1956-60, 1963-66, 1977, Maurer 1998, Adler et al. 2001a x x x x (x)? x W, N (March- und Flussufer, Thayatal) Ruderalfluren x x x B, O, St, K Flussufer, Ruderalfluren x x x Ruderalfluren, nährstoffreiche Sandböden Ruderalfluren x Ruderalfluren x bes. schlammige bis sandige Flussufer, Ruderalfluren Ruderalfluren x fehlt S sandig-kiesige, mäßig trockene Ruderalfluren, Bahnanlagen B, W, *N (Mannswörth), O (Bhf. Schärding) W, N, O, St, K, S, ob auch andere BL? Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe, Schuttplätze und Mülldep.), Brachen Mauern x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hohla et al. 1998, *Melzer (Herbar) Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla et al. 1998, Flor. Kart. Ö. 2001 x x x Forstner & Hübl 1971 N-, Mittel-Am. B, W, N, K [non! W-, SWEur.] Hybride, spon- N (Wr. Neustadt) tan in Österreich entstanden? östl. N-Am. St (Leoben) GroßfruchtSpitzklette ruderale Gebüsche, Waldränder, Gärten Mauerritzen, Ruderalfluren Naturschutzfachliche Beurteilung W, N (Marchtal), St, S W (Türkenschanzpark) (x) x x 1952-1957 v. M. Reiter beobachtet früher häufiger, durch Rückgang d. Weidewirtschaft nur noch slt. und unbeständig Janchen 1956-60 Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen 1956-60, 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1998 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Vitis vinifera subsp. vinifera („Weigelia florida“) Kulturpfl. (Heimat: vermutl. SW-As.) E-As. (China) B, W, N, *O, St, K, S, ob auch andere BL? B, W, N? Vitaceae Verwilderung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Status Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum etabliert Verbreitung in Österreich bisher ohne Auswirkungen Herkunftsgebiet unklar Synonyme unbeständig Deutscher Name Einschleppung Wissenschaftlicher Fragliche Name Neophyten 156 (2002) Familie Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 5.1.7 157 Literaturverzeichnis ADLER, W.; FISCHER, M. A. & SCHRATT-EHRENDORFER, L. (1996): Floristisches aus Oberösterreich, Niederösterreich und Wien. Fl. Austr. Novit. 4: 18–31. ADLER, W.; MRKVICKA, A. & MÜLLNER, A. (2001a): Datenbank zu Verbreitung und Gefährdung der Gefäßpflanzen Wiens. Datenbankabfragen (Jänner 2002). ADLER, W.; OSWALD, K. & FISCHER, R. (1994): Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag (Stuttgart und Wien), 1.180 pp. ALBERTERNST, B.; BAUER, M.; BÖCKER, R. & KONOLD, W. (1995): Reynoutria-Arten in BadenWürttemberg – Schlüssel zur Bestimmung und ihre Verbreitung entlang von Fließgewässern. Flor. Rundbr. 29/2: 113–124. AUMANN, C. 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So können Sporen, die in höhere Luftschichten gelangen, über Kontinente hinweg transportiert werden (LONGTON 1997). Viele Moosarten (z. B. Cephalozia bicuspidata, Ceratodon purpureus, Sphagnum magellanicum etc.) weisen sowohl Areale auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel auf (vgl. HERZOG 1926). Gemeinsam mit geringer evolutionärer Entwicklungskapazität (z. B. SZWEYKOWSKI 1984) ist dies auch der Hauptgrund dafür, dass sich Endemismus bei Moosen fast ausschließlich nur bei Standortsspezialisten findet. Da Moose als Nutz- und Zierpflanzen eine eingeschränkte Bedeutung besitzen, spielt der bewusste Transport von Moosen kaum eine Rolle. Der Einfluss des Menschen auf die Verbreitung von Moosen beschränkt sich daher primär auf die Schaffung neuer (Klein-)Lebensräume (z. B. ZECHMEISTER et al. 2002a), welche aber in den seltensten Fällen zur Gründung neuer Kolonien im Sinne eines Neophyten-Zuwachses führen. In welchem Ausmaß der Faktor „allgemeine Klimaerwärmung” bei der Ausbreitung von Arten eine Rolle spielt, wird in jüngster Zeit vielfach diskutiert (z. B. FRAHM 1999). Da Moose auf Veränderungen von ökologischen Bedingungen (inkl. Temperatur) in vielen Fällen sehr rasch reagieren (z. B. ZECHMEISTER et al. 2002b), sollte auch diesem Umstand Rechnung getragen werden. Als etablierte Neophyten unter den Moosen Deutschlands sind bisher nur zwei Arten bekannt. Orthodontium lineare (aus Südafrika, in Mitteleuropa seit 1939 bekannt) und Campylopus introflexus (aus Südamerika, in Europa erstmals 1941 nachgewiesen, in Deutschland seit 1967 beobachtet). Beide Arten besiedeln in Deutschland relativ naturnahe Biotope (PHILLIPI 1976). 5.2.2 Etablierte Neophyten Als in Österreich etablierte Neophyten können folgende zwei Arten gelten: • Campylopus introflexus (Hedw.) Brid. • Lunularia cruciata (L.) Dumort ex Lindb. Beide Arten haben ihre ursprüngliche Heimat in wärmeren Klimaten, wurden eingeschleppt und haben inzwischen seit Jahr(zehnt)en stabile Populationen entwickelt. Campylopus introflexus (Hedw.) Brid. Lebensraum: Die Art siedelt vorwiegend auf offenem Torf in Mooren und seltener auf Rohhumus in Wäldern, sie kann sich aber auch zwischen anderen Moosen etablieren. Ursprüngliche Verbreitung: Südhemisphärische Art mit subtropischer bis antarktischer Verbreitung, inzwischen weltweit verschleppt. 15 Univ.-Doz. Dr. H. G. Zechmeister, Mag. D. Hohenwallner, Institut für Ökologie und Naturschutz, Abteilung für Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie, Althanstraße 14, A-1090 Wien, harald.zechmeister@univie.ac.at, hohenwallner@yahoo.com; Prof. F. Grims, Gadern 27, A-4775 Taufkirchen an der Pram. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 175 Zeitpunkt der Ankunft und Ausbreitungsgeschichte (siehe auch FRAHM 1972): 1941: Erstmals in Europa in England beobachtet. 1959: Erstfund am kontinentaleuropäischen Festland: Bretagne. 1967: Erstfund in Deutschland bei Münster. Mittlerweile in allen deutschen Bundesländern nachgewiesen (DÜLL & MEINUNGER 1989). Verbreitung in Österreich: 1985: Erstfund in Österreich durch F. Höglinger im Gföhret bei Gerlham westlich von Seewalchen am Attersee, Oberösterreich („ein faustgroßer Fleck auf einem 5 Jahre alten Torfblock” – Höglinger schriftl. Mitt.) 1986: Kreuzerbauernmoor bei Fornach, Oberösterreich (Suanjak) Im Rohr nordöstlich von Höchst, Vorarlberg (Starlinger) 1994: Steinerfelsen in der Schlögener Schlinge (Donaudurchbruch), Oberösterreich (Grims) 1995: Naturschutzgebiet Graf-Moos im Ibmer Moor, Oberösterreich (Krisai) Viehberg südlich von Weiffendorf im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Grims) 1998: Steiglberg im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Schröck) Winkl südlich von Höhnhart im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Grims) 1999: Kneisslmoor im Leopoldskroner Moor, Salzburg (Schröck) 2000: Bürmoos, Salzburg (Schröck) Egelsee östlich vom Mattsee, Salzburg (Forstinger) Leopoldskroner Moor im Stadtteil Gneis, Stadt Salzburg (Schröck) Hammerauer Moor im Norden der Hammerauerstraße, Stadt Salzburg (Schröck) Campylopus introflexus dürfte in Österreich vor allem in Gebieten mit subatlantisch getöntem Klima (westliches Oberösterreich, Flachgau, Vorarlberg) heimisch werden. Bedenkt man die vielen bekannt gewordenen Fundorte in Deutschland, so muss man auch in Österreich in den nächsten Jahren mit zahlreichen Neufunden rechnen. Naturschutzprobleme: Campylopus introflexus ist ein invasiver Neophyt mit weltweit rascher Ausbreitungstendenz. Die Art kann quadratmetergroße Flächen bedecken (in Großbritannien oft viele hundert Quadratmeter). Aus Großbritannien wird über Hybriden mit ansässigen Arten berichtet. Dieser Umstand könnte langfristig zu einer Bedrohung für diese Arten werden. Nach Feldbeobachtungen (Grims unpubl.) ist aber bislang noch keine Beeinträchtigung einheimischer Arten festgestellt worden, während sie in Deutschland (wo Campylopus introflexus schon weiter verbreitet ist) als für den Naturschutz problematisch eingestuft wird (KOWARIK 2002). Lunularia cruciata (L.) Dumort ex Lindb. Lebensraum: Diese Art wächst an feuchten, oft beschatteten, mehr oder weniger neutralen Böden und Felsen (Mauern). PATON (1999) beschreibt sie treffender Weise als “a horticultural weed” – ein Gartenunkraut, das oft in und um Glashäuser und in Pflanzentöpfen, mit denen die Pflanze eingeschleppt wurde, vorkommt. Zudem ist Lunularia cruciata oft an nassen Wegen und entlang der großen Flüsse zu finden. Ursprüngliche Verbreitung: Die ursprünglichen, natürlichen Vorkommen dieser Art sind nicht genau bekannt. MÜLLER (1954) gibt für dieses Moos einen Hauptverbreitungsschwerpunkt zwischen dem 20. und dem 45. nördlichen Breitengrad an. Die Hauptvorkommen liegen rund um das Mittelmeer und in Makaronesien. Weiters ist Lunularia cruciata regelmäßig und vermutlich natürlich in Nordafrika, in Persien, dem Iran und in Zentralafrika zu finden. Natürlich dürften die Vorkommen in Südwestirland und Südengland sein. Vorkommen gibt es aber auch in den USA und einigen Karibikländern. Zerstreut kommt Lunularia cruciata auf der südlichen Halbkugel (z. B. Nordaustralien) vor. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 176 Zeitpunkt der Ankunft, Ausbreitungsgeschichte und Verbreitung in Österreich: Die Art wurde in Deutschland 1828 erstmals im Botanischen Garten von Karlsruhe beobachtet. Um die Jahrhundertwende dürfte die Art bereits relativ häufig im Freien vorgekommen sein. Herbar-Auswertungen von historischen Belegen aus Österreich erbrachten für Lunularia cruciata folgende Angaben (Köckinger & Suanjak mündl. Mitt.): Klosterneuburg 1872, Wilhering 1878, Kremsmünster 1886, Linz 1892, Bregenz 1907, Graz 1936. Darüber hinaus gibt es Belege für Wien aus den Jahren 1883 (Grims unpubl.) und 1892 (ZECHMEISTER et al. 1998). In Österreich gibt es eine Reihe von rezenten Nachweisen von Lunularia cruciata aus den meisten größeren Städten (z. B. Wien, Linz, Salzburg). Im Osten Österreichs wächst sie regelmäßig in den Donau-Auen unterhalb von Wien und in den March-Auen (alle Zechmeister unpubl.). Im Innviertel ist Lunularia cruciata vor allem im geschützten Bereich von Gärtnereien zu finden, kurzfristig auch in Friedhöfen (Schärding, Ort im Innkreis). Dies könnte u. a. mit dem subatlantisch getönten Klima des Innviertels in Zusammenhang stehen. Weitere Gründe für die Ausbreitung von Lunularia cruciata sind, wie bei den meisten Neophyten, vielschichtig. Die gegenüber dem Umland erhöhten Stadttemperaturen (z. B. AUER et al. 1989; HOHENWALLNER 1999) dürften eine wichtige Rolle spielen, und nicht zuletzt auch der Umstand, dass diese Art sehr tolerant gegenüber Luftverschmutzung ist (PATON 1999). Außerdem könnten sich frostresistente Ökotypen entwickelt haben. Die Art vermehrt sich bei uns (in Gegensatz zu ihrer Heimat) nur vegetativ. Naturschutzprobleme: In Österreich derzeit keine bekannt. 5.2.3 Nicht etablierte Neophyten Diese Arten besiedeln oft nur kurzfristig adäquate Standorte, um dann nach einigen Vegetationsperioden wieder zu verschwinden. In jedem Falle sollte ein regelmäßiges Monitoring dieser Populationen durchgeführt werden. Orthodontium lineare Schwaegr. Diese Art entstammt der südlichen Halbkugel und wurde 1911 in Europa erstmals in England nachgewiesen. Seit damals tritt sie vor allem in Westeuropa auf. In Schweden wurde sie erstmals 1969 dokumentiert und hat sich heute in Süd- und Westschweden bereits fix etabliert. Orthodontium lineare tritt in diesen Ländern vor allem auf temporären Substraten (z. B. Totholz) auf. Ihre Ausbreitung scheint in größerem Ausmaße auf den Faktor Substratverfügbarkeit als auf klimatische Bedingungen angewiesen zu sein (HEDENÄS et al. 1989). Funde aus Österreich gibt es aus der unmittelbaren Umgebung von Glashäusern in Wien (z. B. Biozentrum Althanstraße; Zechmeister unpubl.). Dort wächst die Art auf Blumenerde. Bislang gibt es keine weiteren, dokumentierten Fundmeldungen von O. lineare aus Österreich (z. B. GRIMS et al. 1999). Die Art ist vegetativ schwer zu erkennen und deshalb bislang vielleicht auch übersehen worden. Die Ausbreitung von O. lineare in Österreich ist aber zu erwarten und sollte verfolgt werden. Pterogonium gracile (Hedw.) Sm. Einen Sonderfall stellt Pterogonium gracile dar. Dieses Moos wurde von Hohenwallner im Jahr 1998 im oberen Belvederegarten in Wien gefunden (HOHENWALLNER & ZECHMEISTER 2001). Die Art, bislang für Österreich nicht bekannt, wurde vermutlich über Pflanzenmaterial oder Substrat eingeschleppt. Ob die Population stabil bleibt oder sich vielleicht sogar ausbreitet, müsste weiterhin verfolgt werden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 5.2.4 177 Literaturverzeichnis AUER, I.; BÖHM, R. & MOHNL, H. (1989): Klima von Wien. Eine anwendungsorientierte Klimatographie. Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtgestaltung 20, Magistrat der Stadt Wien, 270 pp. DÜLL, R. & MEINUNGER, L. 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Durch intensivierte Forschung wurden in den letzten 20 Jahren viele Flechtenarten neu für Österreich nachgewiesen. Nur wenige lichenologische Arbeiten berühren das Thema neophytischer Flechten in Mitteleuropa. Da zuverlässige Daten zur Flechtenflora Mitteleuropas nur etwa 150 Jahre zurückreichen (WIRTH 1976), fehlt es teilweise an der nötigen Datengrundlage. Zudem gibt es nur sehr spärliche Hinweise auf mögliche neophytische Flechten. Nach POELT & TÜRK (1994) handelt es sich bei Anisomeridium polypori (Syn. A. nyssigenum) um die erste neophytische Flechte aus Übersee. 1892 aus Nordamerika beschrieben, ist die Art in Europa erstmals 1914 und in den folgenden Jahrzehnten sehr sporadisch gesammelt worden. Sie ist heute in vielen Teilen West- und Mitteleuropas verbreitet und häufig. In Österreich ist sie aus mehreren Bundesländern bekannt, wo sie auf Borken verschiedener Laubgehölze an schattigen, luftfeuchten Standorten meist in kollinen bis montanen Lagen siedelt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Art früher übersehen wurde, da von einigen Regionen gründliche flechtenfloristische Bearbeitungen alter Autoren vorliegen, die viele unauffällige und seltene Arten erfassten. APTROOT (1999) bezweifelt den neophytischen Charakter von Anisomeridium polypori, von dem er Funde für gemäßigte bis (sub)tropische Bereiche aller Kontinente angibt. Die Beschreibung bzw. Kombination dieser Sippe unter nicht weniger als 15 Namen zeigt, dass sie nicht übersehen wurde, aber schlecht bekannt war. Möglicherweise liegt hier die Ausbreitung einer ursprünglich seltenen Art unter sich wandelnden ökologischen Bedingungen vor, wofür etwa die beobachtete Zunahme der Art in den Niederlanden spricht (VAN HERK & APTROOT 1998). WIRTH (1985, 1997) diskutiert mögliche Gründe für erhebliche Arealerweiterungen einiger Flechten in Deutschland. So haben etliche Arten durch Besiedelung anthropogener Standorte, durch emissionsbedingte Schwächung konkurrierender Flechten oder durch Klimaveränderungen eine starke Ausbreitung erfahren und stellen nun regionale Neophyten dar. Hier sind z. B. die obligat gesteinsbewohnenden Arten einzureihen, die an Mauern, Gebäuden, Grabsteinen, Dachplatten etc. Sekundärstandorte besiedeln. Einige westlich verbreitete epiphytische Arten, für die eine allmähliche Ausdehnung des Areals nach Mitteleuropa angegeben wird, wurden erst in jüngerer Zeit beschrieben und lassen daher eine Einwanderung nicht zuverlässig postulieren. Verschiedentlich wurde eine Neubildung von Sippen in jüngster Vergangenheit bei Lecanora conizaeoides und Candelariella heidelbergensis vermutet. Lecanora conizaeoides ist heute in vielen Gebieten Mitteleuropas häufig und dominiert in luftbelasteten Gebieten, findet sich jedoch in alten Herbarien sehr selten. Alle alten Nachweise stammen aus Hochmooren (WIRTH 1985). Die Flechte hat sich offenbar, von isolierten indigenen Vorkommen ausgehend, durch ihre hohe Toleranz gegenüber Luftschadstoffen schnell und erfolgreich ausgebreitet. Candelariella heidelbergensis wird heute meist nur mehr als Modifikation von C. aurella gesehen. Der Verdacht auf Einschleppung einer Flechte nach Österreich besteht bei Phaeophyscia rubropulchra, einer kleinen, aber auffälligen Blattflechte, die im östlichen Nordamerika und in Ostasien verbreitet ist. Ihr einziges europäisches Vorkommen wurde kürzlich im oberösterreichischen Donautal entdeckt (BERGER et al. 1998). 16 Univ.-Doz. Mag. Dr. O. Breuss, Naturhistorisches Museum, Bot. Abteilung, Burgring 7, Postfach 417, A-1014 Wien (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 5.3.1 179 Literaturverzeichnis APTROOT, A. (1999): Notes on taxonomy, distribution and ecology of Anisomeridium polypori. Lichenologist 31(6): 641–642. BERGER, F.; PRIEMETZHOFER, F. & TÜRK, R. 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Kabas17 5.4.1 Überblick Algen besiedeln die vielfältigsten Lebensräume. Sie leben im Boden, auf Steinen und als Aufwuchsalgen auf Pflanzen, in Teichen, Seen, Bächen, Flüssen, in kleinen temporären Lacken, dort auf verschiedensten Substraten, und sogar in Schnee und Eis. Viele Algen haben aufgrund ihrer hohen Toleranz gegenüber verschiedenen Umweltfaktoren (Temperatur, Nährstoffe, usw.) eine kosmopolitische Verbreitung. Diese wird durch effiziente Ausbreitungsvektoren, vor allem durch Zugvögel und Wind, zusätzlich begünstigt. Es gibt jedoch auch Algenarten, die keine kosmopolitische Verbreitung aufweisen. So sind z. B. einige kokkale Grünalgen streng an bestimmte Milieufaktoren gebunden und besitzen daher kleinräumigere Areale (HUBER-PESTALOZZI 1983). Unter Berücksichtigung der in Kap. 4.1 angeführten methodischen Schwierigkeiten können hier nur auffällige, neu aufgefundene Arten aus gut untersuchten Gewässern (Neusiedler See, Alte Donau) berücksichtigt werden, deren Verbreitung und Ökologie ein neophytisches Auftreten vermuten lässt. Unter den Luft- und Bodenalgen Österreichs sind keine Neophyten bekannt, zumindest für die Luftalgen sind auch keine Neophyten zu erwarten. 17 Mag. W. Kabas, Hietzinger Kai 199, A-1130 Wien, kabas@pflaphy.univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 180 5.4.2 Taxaliste Gyrosigma macrum (W. Smith) Griff. et Henfer 1856, Bacillariophyceae (Kieselalgen) Diese Alge tritt im Plankton und Benthos von salzhaltigen Binnengewässern und von Brackwasser auf. Ihre Verbreitung ist wahrscheinlich kosmopolitisch. Sie wurde erstmals in den 1970er Jahren nachgewiesen, fehlte aber bei früheren Erhebungen der Algenflora des Neusiedler Sees (GRUNOW 1860, 1862, 1863; PANTOCSEK 1912). Nachweis: Neusiedler See im Burgenland (KUSEL-FETZMANN 1973, 1978, 1979). Cylindrospermopsis raciborskii (Wolsz) Seenayya et Subba Raju (1972), Cyanobacteria (Blaualgen) Diese Art hat eine tropische bis temperate Verbreitung und kommt als Eutrophierungszeiger im Plankton vor. Sie zeigt häufig eine Verschlechterung der Wasserqualität an. Diese Art wurde erstmals Anfang der 1990er Jahre in Österreich mit einem Massenvorkommen nachgewiesen. Nachweis: Alte Donau in Wien (DOKULIL & MAYER 1996). Peridiniopsis borgei Lemm. 1904, Dinophyceae (Panzerflagellaten) Diese Alge kommt im Sommerplankton eutropher, alkalischer Gewässer mit hohem Salzgehalt vor. Die in Österreich sonst selten anzutreffende hohe Leitfähigkeit bedingt das zum Teil massenhafte Auftreten dieses Flagellaten in den künstlich geschaffenen Gewässern. Nachweis: Ziegelteiche in Wien und Niederösterreich (GÄTZ & SCHAGERL 1990). Euastrum evolutum (Nordst.) West & West, Desmidiaceae (Zieralgen) Eine planktische Alge in den Altwässern der Donauauen bei Wien Diese Alge könnte durch den Besatz von nordamerikanischen Fischarten (Forelle und Sonnenbarsch) eingeschleppt worden sein. Nachweis: Donau-Auen bei Wien (LENZENWEGER & FRIEDRICH 2001). 5.4.3 Zusammenfassung Die oben genannte Kieselalge Gyrosigma macrum kann als Brackwasser- oder Meeresform aufgrund des hohen Elektrolytgehaltes im Neusiedler See vorkommen. Der Neusiedler See und seine Umgebung ist ein wichtiges Rast-, Überwinterungs- und Brutgebiet für viele Wasservogelarten. Die Vermutung liegt nahe, dass diese seltene Algenart durch Wasservögel eingeschleppt wurde. Die Kieselalge könnte aber auch durch den Besatz von Aalen, deren Ursprungsort Flussästuare sind, eingeschleppt worden sein. Eine Einschleppung durch Fischbesatz wird auch bei Euastrum evolutum vermutet. Das Vorkommen der Blaualge Cylindrospermopsis raciborskii und des Panzerflagellaten Peridiniopsis borgei in Österreich dürfte auf anthropogene Veränderungen im Gewässerchemismus und -nährstoffhaushalt zurückzuführen sein. 5.4.4 Literaturverzeichnis DOKULIL, M. T. & MAYER, J. (1996): Population dynamics and photosynthetic rates of a Cylindrospermopsis – Limnothrix association in a highly eutrophic urban lake, Alte Donau, Vienna, Austria. Algological Studies 83: 179–195. GÄTZ, N. & SCHAGERL, M. (1990): Peridiniopsis borgei Lemm. – eine seltene Dinophyceae in Ziegelteichen in Wien und Niederösterreich. Lauterbornia 4: 24–29. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 181 GRUNOW, A. (1860): Über neue und ungenügend bekannte Algen. Verh. k.k. Zool.-Bot. Ges. 10: 503–582. GRUNOW, A. (1862): Die österreichischen Diatomaceen nebst Anschluß einiger Arten von anderen Lokalitäten und einer neuen Art. 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Pozsony (Pressburg): 1–43. 5.5 Pilze H. Voglmayr & I. Krisai-Greilhuber18 5.5.1 Überblick Obwohl Pilze mit ihren Sporen potenziell ein größeres Ausbreitungsvermögen haben als etwa Samenpflanzen, ist die interkontinentale Fernausbreitung dennoch nicht so häufig, wie man annehmen könnte. Einerseits werden die meisten Sporen in höheren Luftschichten rasch durch UV-Strahlung abgetötet, andererseits ist der Großteil der Arten ökologisch eng eingenischt. Deshalb wird es mit steigender Distanz umso unwahrscheinlicher, dass lebende Sporen geeignete Wuchsbedingungen vorfinden. Aus diesen Gründen finden wir auch bei Pilzen in der Regel ein begrenztes Verbreitungsgebiet, das sicherlich nicht dem potenziell möglichen Gesamtareal entspricht. Selbst bei Arten mit weiter Verbreitung finden wir genetisch mehr oder weniger stark unterschiedliche Populationen, die die Tatsache einer beschränkten natürlichen Ausbreitungsfähigkeit von Sporen bestätigen. Der Mensch dürfte schon lange an der Arealvergrößerung von Pilzarten beteiligt gewesen sein, und es kann als sicher angenommen werden, dass zu Beginn der Neuzeit mit der Aufnahme bzw. Intensivierung der Handelsbeziehungen zu anderen Kontinenten die weltweite Verschleppung von Pilzen enorm zugenommen hat. Man findet deshalb bei den Pilzen eine Situation vor, die der bei Pflanzen und Tieren analog ist: Vor 1492 vom Menschen verschleppte und in der Folge etablierte Pilze werden als Archäomyzeten, jene nach diesem Zeitpunkt als Neomyzeten bezeichnet (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999; siehe auch Kap. 2.3.1.4). In der Literatur (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999) fin- 18 Dr. H. Voglmayr & Univ.-Prof. Dr. I. Krisai-Greilhuber, Institut für Botanik, Universität Wien, Abt. für Mykologie und Kryptogamenforschung, Rennweg 14, A-1030 Wien, hermann.voglmayr@univie.ac.at, irmgard.greilhuber@univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 182 det sich außerdem noch der Begriff Ephemeromyzeten; damit werden Arten bezeichnet, die sich nicht etablieren können und deshalb nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden (siehe Kap. 2.3.1.2). Da es aber aufgrund der völlig unzureichenden Datenlage in vielen Fällen praktisch unmöglich ist, zu entscheiden, ob ein Pilz als etabliert gelten kann oder nicht, scheint es uns vorläufig am vernünftigsten, auf diese Unterscheidung zu verzichten. In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff Neomyzeten deshalb sehr weit gefasst und schließt auch Ephemeromyzeten mit ein. Bei der Beurteilung der Neomyzeten ergeben sich allerdings praktische Probleme. Da die meisten Pilze mikroskopisch klein und unauffällig sind und außerdem bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts kaum wahrgenommen wurden, sind Verschleppungen in der Regel nicht dokumentiert. So ist es heute bei vielen Arten mit weltweiter Verbreitung praktisch unmöglich festzustellen, ob das Gesamtareal natürlich oder erst eine Folge von Verschleppung durch den Menschen ist. Noch schwieriger ist abschätzbar, wann und von wo eine mögliche Verschleppung stattgefunden haben könnte. Das gilt nicht nur für die mikroskopisch kleinen Pilze, wo umfassende Arterhebungen für ein bestimmtes Gebiet praktisch bis heute fehlen, sondern auch für die weitaus besser dokumentierten Arten mit großen, auffälligen Fruchtkörpern (= Großpilze). Dafür sind in erster Linie folgende Umstände verantwortlich: Viele Großpilze bilden nur sporadisch Fruchtkörper aus und sind in ihrem Verbreitungsgebiet generell selten, wodurch in einem bestimmten Gebiet erhobene Artenlisten zwangsläufig unvollständig sind. Das Fehlen historischer Nachweise einer Art bedeutet damit nicht, dass diese Art nicht vorhanden war. Zudem sind viele Großpilze nur schwer bestimmbar und bis heute systematisch unzureichend erforscht (auch aus Mitteleuropa werden jedes Jahr etliche neue Arten beschrieben!). Deshalb sind historische Angaben auch bei den Großpilzen nur beschränkt aussagekräftig und können meist keine sicheren Hinweise auf Neomyzeten liefern. Allerdings ist die Datenlage bezüglich Neomyzeten nicht bei allen Pilzen gleich schlecht. Diese hängt in erster Linie von der ökologischen Einnischung der entsprechenden Arten ab. So ist etwa die Einschleppung der meisten saprotrophen und vieler symbiontischer Pilze unauffällig, da diese Arten kaum sichtbare Auswirkungen auf Ökosysteme haben, und damit auch indirekte Anzeichen für ihr Neuauftreten fehlen. Im Gegensatz dazu ist die Einschleppung obligater Parasiten oft gut nachvollziehbar. Die meisten obligaten Parasiten zeichnen sich durch hohe Wirtsspezifität aus; damit ist etwa klar, dass die parasitischen Pilze, die bei uns ausschließlich Neophyten parasitieren, Neomyzeten sein müssen. Außerdem sind die Symptome, die Parasiten an ihren Wirten hervorrufen, oft auffällig und zudem nicht selten mit beträchtlichen wirtschaftlichen Schäden verbunden, weshalb ihr Neuauftreten historisch meist gut belegt ist. Dies betrifft in erster Linie Parasiten von Kultur- und Nutzpflanzen in Land- und Forstwirtschaft, aber auch andere Fälle mit spektakulärem Befallsbild und/oder starker Schädigung des Wirtsorganismus. Bei solchen Arten lassen sich Herkunftsgebiet und Ausbreitungswege meist gut nachvollziehen, und die Ausbreitung etlicher parasitischer Neomyzeten über ganze Kontinente innerhalb weniger Jahre ist seit etwa 1850 sehr gut belegt. Aufgrund der vorigen Erläuterungen scheint es sinnvoll, die Neomyzeten nach ökologischen Gruppen (Saprotrophe, Symbionten, Parasiten) getrennt zu diskutieren. 5.5.2 Saprotrophe Neomyzeten Wie bereits oben erläutert, lässt sich die Einschleppung saprotropher Neomyzeten historisch kaum belegen, da sie sich in die heimische Mykoflora in der Regel unauffällig integrieren. Eine Ausbreitung zu Lasten anderer, heimischer Arten scheint zwar möglich und in manchen Fällen auch wahrscheinlich, ist aber empirisch nicht dokumentiert. In einem Fall ist allerdings die Ausbreitungsgeschichte eines saprotrophen Neomyzeten gut nachvollziehbar, nämlich bei Clathrus (= Anthurus) archeri, dem Tintenfischpilz. Diese Art, ein Bauchpilz aus der Stinkmorchelverwandtschaft, hat einerseits sehr auffällige, große Frucht- (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 183 körper, andererseits gibt es keine ähnlichen heimischen Arten. Außerdem wurde er erst um 1910 in Europa eingeschleppt, wahrscheinlich mit neuseeländischen oder australischen Wollimporten. Clathrus archeri wurde erstmals 1914 aus den Vogesen (Frankreich) nachgewiesen; von dort breitete er sich langsam über ganz West- und Mitteleuropa aus (MICHAEL et al. 1986). Der erste österreichische Nachweis dürfte aus dem Jahr 1948 aus Zell am Moos (Oberösterreich) stammen (LOHWAG 1948, 1949). Mittlerweile dürfte er in allen österreichischen Bundesländern vorkommen und kann als fest etabliert gelten. Im Gegensatz zu seiner weiten ökologischen Amplitude in Wiesen- und Waldgesellschaften ist er in vielen Gegenden noch immer selten, während er etwa in der Steiermark mancherorts Massenvorkommen ausbildet. Eine Erklärung dafür liefert seine vergleichsweise langsame Ausbreitungsgeschwindigkeit, die ihre Ursache darin haben dürfte, dass seine Sporen nicht vom Wind, sondern von Insekten ausgebreitet werden. Vermutlich befindet sich Clathrus archeri in manchen Gebieten Österreichs nach wie vor in aktiver Ausbreitung und könnte deshalb in Zukunft insgesamt häufiger auftreten. Ein zweiter Fall eines in Österreich etablierten saprotrophen Neomyzeten könnte Agaricus bisporus, der Kulturchampignon, sein. Naturnahe europäische Vorkommen finden sich in West- und Südeuropa. Der Kulturchampignon wurde vor etwa 300 Jahren in Frankreich in Kultur genommen (KERRIGAN 1995). Es ist nicht ganz auszuschließen, dass er bereits vor seiner Kultivierung in Österreich heimisch war. Dagegen spricht, dass rezente österreichische Funde ausschließlich in stark anthropogen beeinflussten Habitaten gemacht wurden. Genetische Untersuchungen vieler europäischer Herkünfte von solchen Standorten ergaben, dass diese eindeutig den Kultursorten zuzuordnen waren (Kerrigan mündl. Mitt.). Bei uns verwildern die Kultursorten immer wieder über Küchenabfälle; er ist auf sehr nährstoffreiches Substrat angewiesen und wird dementsprechend vor allem auf Komposthaufen, Misthaufen und stark gedüngten Wiesen und Äckern gefunden. Auch bei anderen, nicht kultivierten Agaricus-Arten könnte es sich um Neomyzeten handeln, die allerdings keine Kulturflüchtlinge sind. Erwähnt werden sollte hier etwa A. bernardii, eine halophile Art, die bei uns ausschließlich an Rändern von im Winter mit Streusalz behandelten Straßen gefunden wurde (Hausknecht mündl. Mitt.). Ein weiterer Kulturpilz, der gelegentlich verwildert, ohne sich aber dauerhaft etablieren zu können, ist Stropharia rugosoannulata. Da er auf unbeständigen Substraten (Stroh, Sägespäne etc.) wächst, verschwindet er meist rasch wieder, nachdem das Substrat abgebaut ist. Die saprotrophe Gattung Conocybe dürfte ebenfalls etliche Neomyzeten enthalten (Hausknecht mündl. Mitt.); allerdings liegen für diese taxonomisch schwierige Gattung keine verlässlichen historischen Daten vor. Jedenfalls legen sowohl ihr schlagartig einsetzendes, verstärktes Auftreten als auch die Ökologie mancher Arten nahe, dass es sich um Neomyzeten handeln könnte. Ähnlich ist die Situation bei der taxonomisch schwierigen Gattung Psilocybe, die wahrscheinlich ebenfalls einige fest etablierte Neomyzeten enthält. Diese Gattung soll hier auch deshalb besonders erwähnt werden, da in Zukunft möglicherweise etliche außereuropäische Arten als Neomyzeten auftreten werden. Viele, meist nordamerikanische Arten der Gattung Psilocybe sind nämlich stark psychoaktiv und werden oft als Rauschpilze kultiviert. Die zunehmende Popularität dieser Rauschpilze in Europa könnte deshalb zur Einbürgerung vor allem temperater Arten führen (z. B. P. azurescens). Der Großteil an bekannten saprotrophen Neomyzeten ist bei uns nicht fest etabliert. Es handelt sich bei ihnen um tropische bis subtropische Arten, die mehr oder weniger häufig in Gewächshäusern, Blumentöpfen, Komposthaufen etc. gefunden werden und auf diese Standorte beschränkt bleiben. Einige dieser Arten treten regelmäßig auf; das bekannteste Beispiel dafür ist Leucocoprinus birnbaumii, ein kleiner, auffälliger gelber Hutpilz, der immer wieder in Töpfen von Zimmerpflanzen gefunden wird, im Freien aber nicht überdauern kann. Die meisten Arten allerdings werden nur sporadisch und vereinzelt in Gewächshäusern gefunden Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 184 und verschwinden auch rasch wieder. Diese Arten lassen sich eindeutig in die Gruppe der Ephemeromyzeten einordnen. Aufgrund ihrer Unbeständigkeit ist es unmöglich, eine vollständige Liste dieser Arten anzufertigen. Zuletzt sollen auch noch jene saprotrophen Neomyzeten erwähnt werden, für die keine österreichischen Nachweise vorliegen, mit deren Auftreten aber in Zukunft zu rechnen ist. Beispiele sind Mutinus elegans und M. ravenelii, die beide aus dem temperaten Nordamerika nach Europa verschleppt wurden und in Nachbarländern Österreichs bereits etabliert sind (M. elegans: Deutschland, Italien, Schweiz; M. ravenelii: Deutschland, Tschechien) (KREISEL 2001). 5.5.3 Symbiontische Neomyzeten Darunter fallen zwei wichtige Untergruppen, die Flechten, die in einem gesonderten Abschnitt (Kap. 5.3) behandelt werden und auf die an dieser Stelle deshalb nicht weiter eingegangen wird, und die Mykorrhizapilze. 5.5.3.1 Mykorrhizabildende Neomyzeten Mykorrhizapilze sind, ähnlich wie Parasiten, meist an bestimmte Wirtspflanzen gebunden und wurden mit diesen oft verschleppt. Besonders trifft das auf die Ektomykorrhizapilze zu. Fast alle temperaten und borealen Baumarten bilden Ektomykorrhizen aus, und mit dem Import von Forstpflanzen aus anderen Kontinenten wurden oft auch deren Mykorrhizapilze eingeschleppt. Wichtige Beispiele umfassen etwa die Mykorrhizapilze der Gattung Eucalyptus im Mediterrangebiet (Heimat: Australien), oder von forstlich kultivierten nordamerikanischen bzw. ostasiatischen Pinaceen (Pseudotsuga menziesii, Larix spp., Pinus spp.) in Mitteleuropa und Skandinavien. Aus Österreich sind bislang noch keine mykorrhizabildenden Neomyzeten bekannt, obwohl aus den Nachbarländern etliche Arten nachgewiesen wurden. Der Grund dafür liegt möglicherweise in der mangelnden Erforschung, und es sollte bei kultivierten nordamerikanischen oder ostasiatischen Forstbäumen verstärkt auf diese Arten geachtet werden. Beispiele wären etwa Suillus lakei (Wirt: Pseudotsuga menziesii; u. a. aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei nachgewiesen), Suillus pictus (Wirt: Pinus strobus; u. a. aus Deutschland nachgewiesen), Boletinus asiaticus und Suillus spectabilis (Wirt: Larix sibirica; u. a. aus Finnland nachgewiesen). Ein wahrscheinliches Beispiel für einen eingeschleppten Mykorrhizapilz stellt auch die nordamerikanische Art Paxillus vernalis dar (JAROSCH & BRESINSKY 1999). Diese Art mykorrhiziert in Europa auch diverse heimische Laubgehölze, allerdings nur in stark anthropogen beeinflussten Standorten (Parks, Baumschulen etc.). P. vernalis wurde in Europa bisher nur aus Deutschland nachgewiesen (JAROSCH & BRESINSKY 1999). Diese Art ist auch in Österreich zu erwarten, wurde aber aufgrund der großen Ähnlichkeit mit dem häufigen, heimischen P. involutus (Kahler Krempling) bislang wahrscheinlich verkannt. 5.5.4 Parasitische Neomyzeten Ausführliche Diskussionen dieser wichtigen Gruppe finden sich bei KREISEL & SCHOLLER (1994) und bei SCHOLLER (1999). Trotz der vergleichsweise guten Dokumentation der obligaten Parasiten ist bei den Arten, die nicht auf Nutzpflanzen vorkommen, der Kenntnisstand über deren Gesamtareal nach wie vor oft fragmentarisch. So gibt es eine Reihe von parasitischen Neomyzeten (meist auf Neophyten und Zierpflanzen), die zwar aus Nachbarländern Österreichs nachgewiesen, unseres Wissens für Österreich noch nicht belegt sind, obwohl ihr Vorkommen durchaus möglich ist. Beispiele dafür wären Erysiphe catalpae (auf Catalpa bignonioides; Heimat: ?Ostasien), Erysiphe howeana (auf Oenothera spp.; Heimat: Nord- (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 185 amerika), Melanopsichium pennsylvanicum (auf Polygonum spp.; Heimat: Nordamerika), Microsphaera palczewskii (auf Caragana arborescens; Heimat: Sibirien), Microsphaera pseudacaciae (auf Robinia pseudacacia; Heimat: Nordamerika), Microsphaera russellii (auf Oxalis corniculata und O. stricta; Heimat: Nordamerika), Oidium hortensiae (auf Hydrangea macrophylla; Heimat: Ostasien), Peronospora jacksonii (auf Mimulus spp.; Heimat: Nordamerika), Plasmopara skvortzovii (auf Abutilon theophrasti; Heimat: Asien), Pseudonectria pachysandricola (auf Pachysandra terminalis; Heimat: Japan), Urocystis eranthidis (auf Eranthis hyemalis; Heimat: Südosteuropa, Asien), Ustilago oxalidis (auf Oxalis fontana; Heimat: Nordamerika) (siehe auch KREISEL & SCHOLLER 1994). Ein weiteres Problem betrifft jene Arten, die nur auf exotischen Zimmer- oder Gewächshauspflanzen vorkommen. Für diese Arten ist es praktisch unmöglich, eine vollständige Auflistung vorzunehmen; deshalb wurden von diesen nur die häufigen bzw. gut dokumentierten Arten in die Taxaliste aufgenommen. Die obligat parasitischen Pilze lassen sich nach ihren Wirten in mehrere Untergruppen unterteilen, die auch die ökosystemare Bedeutung der Neomyzeten wiedergeben. 5.5.4.1 Parasitische Neomyzeten auf heimischen Pflanzen oder Tieren Diese Gruppe ist besonders wichtig, da sich darunter für heimische Arten gefährliche Parasiten befinden, die manchmal sogar ganze Ökosysteme bedrohen können. Wichtig ist, dass diese Parasiten aus Gebieten eingeschleppt wurden, in denen ihre Wirte durch Koevolution an sie angepasst waren, während die neuen Wirte im nicht-natürlichen Verbreitungsgebiet des Parasiten oft keine oder nur sehr geringe Resistenz haben. Dies führte bzw. führt dazu, dass sich die Parasiten nach der Einschleppung epidemisch und ungebremst ausbreiten und oft ganze Wirtspopulationen ausrotten können. Wichtige Beispiele für solche eingeschleppte Parasiten, die für heimische Arten zu einer Bedrohung geworden sind, umfassen etwa bei Pflanzen Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi, die Erreger des Ulmensterbens; Cryphonectria parasitica, den Erreger des Kastanienrindenkrebses, und Phytophthora sp. (Ph. cambivora x Ph. fragariae), den Erreger des Erlensterbens; bei Tieren Aphanomyces astaci, den Erreger der Krebspest. Fast alle dieser problematischen Neomyzeten stammen entweder aus Ostasien oder Nordamerika. Auf sie soll in der Folge kurz eingegangen werden. Das Ulmensterben ist in Europa das vielleicht bekannteste und drastischste Beispiel für negative ökologische Folgen von eingeschleppten pilzlichen Parasiten. Diese Krankheit befällt alle heimischen Ulmen, wobei die Feld- und die Berg-Ulme (Ulmus minor, U. glabra) besonders anfällig sind, während die Flatter-Ulme (U. laevis) vergleichsweise weniger gefährdet ist. Das Ulmensterben wurde erstmals 1919 in Holland nachgewiesen (SPIERENBURG 1921; daher auch der Name Holländische Ulmenwelke) und breitete sich rasch über ganz Europa aus. Vektoren sind Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus und S. multistriatus), die den Pilz von Baum zu Baum ausbreiten und einen Befall überhaupt erst möglich machen. Für die Fernausbreitung spielte der Transport von berindetem Holz eine wichtige Rolle. In der Folge wurde Ophiostoma ulmi auch in Nordamerika eingeschleppt, wo er ebenfalls die dort heimischen Ulmen stark dezimierte. Nach dieser ersten Erkrankungswelle, die von Ophiostoma ulmi hervorgerufen wurde, stellte sich ein Gleichgewicht ein, und die Ulmenbestände erholten sich etwas, bis um 1970 ein weiterer Krankheitsschub folgte. Dieser wurde durch die neu eingeschleppte Art Ophiostoma novo-ulmi hervorgerufen. Diese Art ist um einiges aggressiver als O. ulmi, breitete sich in der Folge rasch aus und vernichtete auch gegen O. ulmi resistente Wirtspopulationen. Mittlerweile ist O. novo-ulmi in ganz Österreich dominant und hat O. ulmi bereits vollständig verdrängt; letzterer lässt sich in Österreich nicht mehr nachweisen (KIRISITS et al. 2001). O. novo-ulmi besteht aus zwei Unterarten, die unterschiedliche Areale und Wanderungswege aufweisen (BRASIER & KIRK 2001). O. novo-ulmi subsp. novoulmi, besser bekannt als Rasse EAN (= EurAsiaN), wurde zuerst im Gebiet um das Schwarze Meer nachgewiesen und breitete sich von dort nach Westen und Osten aus. O. novo-ulmi subsp. americana, auch als Rasse NAN (= NorthAmericaN) bezeichnet, trat zuerst in NordUmweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 186 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze amerika auf und wurde in der Folge über Großbritannien nach Westeuropa verschleppt. Die Unterart novo-ulmi hat gegenwärtig ihre Hauptverbreitung in Westasien, Ost- und Mitteleuropa, während die Unterart americana vor allem in Nordamerika und Westeuropa vorkommt (BRASIER & KIRK 2001). In Mitteleuropa überlappen die Areale beider Unterarten und bilden sporadische Hybriden, was die Gefahr der Entstehung neuer Pathotypen in sich birgt. Die Heimat von Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi ist unbekannt und wird in Ostasien (Hima19 lajagebiet?) vermutet . Nicht ganz so dramatisch präsentiert sich die Situation bei Cryphonectria parasitica, dem Kastanienrindenkrebs. Auch diese Art war ursprünglich in Ostasien beheimatet, wo ihre Wirte weitgehend resistent sind. Um 1900 wurde sie zuerst in Nordamerika eingeschleppt, wo sie binnen kürzester Zeit praktisch den gesamten Bestand von Castanea dentata dahinraffte, die bis zu diesem Zeitpunkt eine bedeutende Rolle in den Laubwäldern der östlichen USA gespielt hatte. Um 1938 erfolgte dann die Verschleppung von Cryphonectria parasitica aus den USA nach Europa, allerdings mit etwas weniger schwerwiegenden Folgen für Castanea sativa. Gründe dafür sind einerseits höhere Resistenz von Castanea sativa, andererseits das Vorhandensein von Hypovirulenz, die durch ein Virus von Cryphonectria parasitica verursacht wird. Seit 1964 ist diese Art auch in Österreich nachgewiesen und für die Kastanienwälder des Burgenlandes und der Steiermark eine latente Bedrohung. Phytophthora sp., der Erreger des Erlensterbens, stellt einen Sonderfall eines potenziellen Neomyzeten dar. Er befällt in erster Linie Alnus glutinosa an dauernd überstauten Standorten, wurde mittlerweile aber auch von A. incana isoliert (CECH 2001b). Diese Krankheit wurde um 1990 in Großbritannien entdeckt und verursachte teilweise beträchtliche Schäden an den dortigen Schwarzerlenbeständen. 1996 wurde sie erstmals eindeutig in Österreich festgestellt; es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Krankheit bereits um 1985 im nördlichen Waldviertel aufgetreten ist (CECH 2000). Molekulargenetische Studien legen nahe, dass es sich bei dieser Art um eine rezente Hybride zweier anderer Phytophthora-Arten handeln dürfte, nämlich von Ph. cambivora und Ph. fragariae (BRASIER et al. 1999). Dies ist bemerkenswert, da beide Elternarten ein ausgesprochen weites Wirtsspektrum haben, während die Hybride auf die Gattung Alnus beschränkt ist (CECH 2000). Zeitpunkt und Ort der Hybridisierung sind unbekannt; das Auftreten erster Symptome lässt aber vermuten, dass diese Art nicht in Österreich entstanden ist, sondern später eingewandert/eingeschleppt worden ist. Jedenfalls breitet sich Phytophthora sp. in Österreich nach wie vor aus; neben der Ausbreitung entlang von Flüssen und Bächen mittels Zoosporen ist auch aktive Verschleppung durch den Menschen mit infizierten Pflanzen aus Baumschulen dokumentiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich ein Gleichgewicht einstellen wird oder ob mit einem verstärkten Auftreten von Schäden an den heimischen Alnus-Arten zu rechnen ist. Als Beispiel eines parasitischen Neomyzeten mit gravierenden Folgen für heimische Tiere soll hier Aphanomyces astaci, der Erreger der Krebspest, dienen. Diese Art, die um 1870 mit dem Import nordamerikanischer Flusskrebse eingeschleppt wurde, breitete sich in der Folge rasch über ganz Europa aus und vernichtete einen Großteil der heimischen Flusskrebspopulationen (OIDTMANN & HOFFMANN 1998). Da alle heimischen Flusskrebsarten hoch anfällig gegen Aphanomyces astaci sind und die Krankheit für ein befallenes Tier tödlich endet, kommt es ab einer bestimmten Bestandsdichte, bei der sich der Pilz ungehindert ausbreiten kann, regelmäßig zu Epidemien und zum Zusammenbruch ganzer Krebspopulationen. Ein zusätzliches Problem stellen die etablierten nordamerikanischen Krebsarten dar, da diese zwar weitgehend resistent sind, der Pilz aber trotzdem die Kutikula besiedeln kann und die nordamerikanischen Krebse deshalb ein ständiges Reservoir für Neuinfektionen sind (OIDTMANN & HOFFMANN 1998). Größere Populationen heimischer Flusskrebse können sich deshalb nur noch in isolierten Gewässern halten. Selbst dort laufen sie ständig Gefahr, durch Verschleppung des Parasiten stark dezimiert oder gar ausgerottet zu werden. 19 Weitere Informationen zu Geschichte und Krankheitsverlauf finden sich auf der Internetsite http://www.forst.uni-muenchen.de/EXT/LST/BOTAN/LEHRE/PATHO/ULMUS/ophiosto.htm. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 187 Nicht immer jedoch hat die Einschleppung neuer Parasiten für die Wirte so drastische Folgen. So zeigen zwar befallenene Wirte von Microsphaera alphitidis (auf allen heimischen Eichen), M. vanbruntiana var. sambuci-racemosae (auf Sambucus racemosa), Plasmopara angustiterminalis (auf Xanthium strumarium), Pseudoperonospora humuli (auf Humulus lupulus), Puccinia lagenophorae (auf Bellis perennis und Senecio vulgaris), Puccinia malvacearum (auf verschiedenen heimischen Malvaceen), Plasmopara viticola und Uncinula necator (beide auf Vitis vinifera) oft auffällige Befallsbilder und können gegebenenfalls auch beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden anrichten (Kulturen von Hopfen und Wein). Der Befall hat aber keine messbaren Auswirkungen auf die Vitalität der Wirtspopulationen. 5.5.4.2 Parasitische Neomyzeten auf fest etablierten Neophyten Bei dieser Gruppe handelt es sich entweder um zusammen mit den Neophyten eingeschleppte oder ihren Wirten später nachgefolgte obligate Parasiten. Da ihre Wirte in der heimischen Flora etabliert sind, sind die Parasiten ebenfalls fest etabliert und damit fester Bestandteil der heutigen Flora. Diese Neomyzeten haben auf heimische Ökosysteme meist keine negativen Auswirkungen (soferne sie nicht auch verwandte heimische Wirte befallen); durch die Schädigung des Neophyten sind sie meist sogar positiv zu bewerten. Beispiele für diese Gruppe sind Arthrocladiella mougeotii (auf Lycium barbarum), Basidiophora entospora (auf Conyza canadensis), Frommeella mexicana var. indica (auf Duchesnea indica), Peronospora arthuri (auf Oenothera spp.), Puccinia komarovii (auf Impatiens parviflora) und Uromyces silphii (auf Juncus tenuis). 5.5.4.3 Parasitische Neomyzeten auf Kultur- oder Zierpflanzen Diese Gruppe enthält zahlreiche wirtschaftlich wichtige Parasiten, deren Einfluss auf heimische Ökosysteme allerdings gering ist, sieht man einmal vom notwendigen Fungizideinsatz in der Landwirtschaft als Folgewirkung ab. Sie ist von allen Neomyzeten am Besten dokumentiert, da sie in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau zum Teil für große wirtschaftliche Schäden verantwortlich ist. Beispiele dafür sind Exobasidium japonicum (auf Rhododendron spp.), Peronospora tabacina (auf Nicotiana tabacum), Phytophthora infestans (auf Solanum tuberosum), Plasmopara halstedii (auf Helianthus annuus), Puccinia antirrhini (auf Antirrhinum majus), Puccinia horiana (auf Dendranthema spp.), Puccinia pelargonii-zonalis (auf Pelargonium zonale), Rhabdocline pseudotsugae und Phaeocryptopus gaeumannii (beide auf Pseudotsuga menziesii) und Ustilago maydis (auf Zea mays). Andererseits sind etliche Arten aus dieser Gruppe wirtschaftlich kaum bedeutend; sie verursachen entweder nur geringe Schäden und sind relativ unauffällig oder treten nur sporadisch auf, wie etwa Cumminsiella mirabilis (auf Mahonia spp.), Entyloma calendulae (auf Calendula officinalis), Entyloma dahliae (auf Dahlia spp.), Entyloma gaillardianum (auf Gaillardia spp.), Erysiphe flexuosa (auf Aesculus spp.) und Puccinia sorghi (auf Zea mays). 5.5.5 Anmerkung zur Taxaliste Die Taxaliste der Pilze hält sich in der Struktur im Wesentlichen an die der Gefäßpflanzen (siehe Kap. 5.1.6). Als zusätzliche Felder wurden zur Erleichterung der systematischen Orientierung Klassen und Ordnungen angegeben. Die Großgruppensystematik richtet sich nach HAWKSWORTH et al. (1995). Die Abkürzungen für die Pilzklassen bedeuten: O = Oomycetes, C = Chytridiomycetes, A = Ascomycetes, B = Basidiomycetes und D = Deuteromycetes. Die Verbreitungsangaben sind in den meisten Fällen unvollständig und geben nur den Kenntnisstand der Autoren wieder. Für die Großpilze wurden auch die Kartierungsdaten der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft ausgewertet (ÖMG unpubl.). Das Feld „Lebensraum“ wurde zu „Wirt (bei Parasiten); Lebensraum“ geändert, um der Situation der Parasiten Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 188 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Rechnung zu tragen. Im Feld „Status“ wurde ein zusätzliches Unterfeld „auf Kultur-/Zierpfl. etabl.“ eingefügt; dies ist notwendig, da viele phytoparasitische Neomyzeten zwar auf Kulturund Nutzpflanzen etabliert und oft häufig sind, jedoch nicht auf heimischen Pflanzen vorkommen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Wirt (bei Parasiten); Lebensraum O Saprolegniales Saprolegniaceae Krebspest Verwilderung [..] = verschollen / * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Ausbreitung x x x Phytophthora infestans Phytophthora sp. (Ph. cambivora x Ph. fragariae) S-Am. unbekannt B, N, O, St, T Alnus glutinosa, A. incana O Peronosporales Peronosporaceae Basidiophora entospora Peronospora arthuri N-Am. *B, *N, *W Conyza canadensis x x x N-Am. *B Oenothera spp. x x x Peronospora manshurica Peronospora swinglei Peronospora tabacina China St Glycine max x N-Am. St x unbekannt St, *W Salvia pratensis, Salvia verticillata Nicotiana tabacum O Peronosporales Peronosporaceae Plasmopara angustiterminalis Am. B, *N O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Sonnenblumenmehltau O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Weinmehltau Plasmopara helianthi (=Pl. halstedii p.p.) Plasmopara viticola N-Am. *N, *O O Peronosporales Peronosporaceae O Peronosporales Peronosporaceae Blauschimmel des Tabaks (2002) N-Am. Xanthium strumarium Helianthus annuus, Helianthus tuberosus *wohl alle BL Vitis vinifera x x x x x x x x x x x x x x x x x Oidtmann & Hoffmann 1998 x x x x Zitate *Voglmayr unpubl. rezent entstandene Cech 2001b hybridogene Sippe; 1996 österr. Erstnachweis; Verschleppung u. a. durch infizierte Pflanzen aus Baumschulen *Voglmayr unpubl. *Voglmayr unpubl. Hafellner 1980 Melzer & al. 1984 x x x x x x Hafellner 1980, *Voglmayr unpubl. Poelt & Remler 1977, *Voglmayr unpubl. *Voglmayr unpubl. (Herbar) *Voglmayr unpubl. 189 O Peronosporales Phytophthoraceae Kartoffelkrautfäule O Peronosporales Phytophthoraceae Erlensterben x Anmerkungen *Person unpubl. N-Am. O Peronosporales Peronosporaceae alle heimischen Flußkrebsarten (Astacus astacus, Austropotamobius torrentium, Austropotamobius pallipes) *wohl alle BL Solanum tuberosum Naturschutz- Neg. fachliche Be- wirt. urteilung Bed. Aphanomyces astaci O Peronosporales Peronosporaceae fehlt W Status invasiv Herkunfts- Verbreitung gebiet in Österreich etabliert Synonyme bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Wissenschaftlicher Name unbeständig Deutscher Name auf Kultur-/Zierpfl. etabl. Familie unklar Ordnung Einschleppung Klasse Taxaliste Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria 5.5.6 Pseudoperonospora cubensis Pseudoperonospora humuli Synchytrium endobioticum S-Am. A Diaporthales Valsaceae A Diaporthales Valsaceae Kastanienrindenkrebs A Ophiostomatales Ophiostomataceae Ulmensterben O-As. *B, *O, *St, *W *N Cucumus sativa, Cucurbita pepo Humulus lupulus S-Am.? *? Solanum spp., Hyoscyamus Cryphonectria parasitica O-As. B, N, St Castanea sativa Apiognomonia veneta Ophiostoma ulmi unbekannt wohl alle BL Platanus spp. x Status Naturschutz- Neg. fachliche Be- wirt. urteilung Bed. x x x x x x x x x x x x unbekannt *[alle BL] (Himalaja?) Ulmus spp. (alle heimischen Arten) x x x x A Ophiostomatales Ophiostomataceae Ulmensterben Ophiostoma novoulmi unbekannt *alle BL (Himalaja?) Ulmus spp. (alle heimischen Arten) x x A Erysiphales Erysiphaceae As., S-Eur. *N Lycium barbarum x x A Erysiphales A Erysiphales Erysiphaceae Erysiphaceae N-Am. N-Am. W St Aesculus spp. Phlox spp. x x x x x x A Erysiphales Erysiphaceae Arthrocladiella mougeotii Erysiphe flexuosa Erysiphe magnicellulata var. f. sp. Erysiphe paeoniae Paeonia spp. x x x A Erysiphales Erysiphaceae Quercus spp x A Erysiphales Erysiphaceae A Erysiphales Erysiphaceae A Erysiphales Erysiphaceae Microsphaera alphitoides Microsphaera euonymi-japonici Microsphaera syringae Microsphaera vanbruntiana var. sambuci-racemosae invasiv x x x S-Eur. (Me- *N, *O, *W diterr.) unbekannt *B, *N, *O, *S, *St O-As. ? N-Am. O-As. Euonymus japonicus *W Syringa vulgaris, Ligustrum vulgare wohl alle BL Sambucus racemosa x in naturnahen CastaneaBeständen stark zunehmend ohne konkrete Fundortangaben von der aggressiveren O. novo-ulmi völlig verdrängt wahrscheinlich hybridogene Sippe; in Ö Vorkommen beider Unterarten (subsp. novo-ulmi, subsp. americana) unbeschriebene Sippe, nur auf Phlox spp. x x x x x x x ohne konkrete Fundortangaben x x x Zitate *Person unpubl. x x Anmerkungen x ohne konkrete Fundortangaben Voglmayr unpubl. (Herbar) *Voglmayr unpubl. (Herbar) *Voglmayr unpubl. (Internetrecherche) Figl & Donaubauer 1991, Wronski & al. 1997 Cech 1987, Tomiczek 1991 *Kirisits unpubl., Kirisits & al. 2001 *Kirisits unpubl., Kirisits & al. 2001, Konrad & al. 2002 *Voglmayr unpubl. Cech 2001a Poelt 1992 *Voglmayr unpubl. *Voglmayr unpubl. Braun 1995 *Voglmayr unpubl. Poelt & Zwetko 1991 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Gurkenmehltau O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Hopfenmehltau C Chytridiales Synchytriaceae Kartoffelkrebs Verwilderung [..] = verschollen / * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Ausbreitung etabliert Wirt (bei Parasiten); Lebensraum bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Herkunfts- Verbreitung gebiet in Österreich unbeständig Synonyme auf Kultur-/Zierpfl. etabl. Wissenschaftlicher Name unklar Deutscher Name Einschleppung Klasse Familie 190 (2002) Ordnung Erysiphaceae A Erysiphales Erysiphaceae A Rhytismatales incertae sedis A Leotiales Hemiphacidiaceae A Dothideales Venturiaceae A Dothideales Mycosphaerellaceae Mycosphaerellaceae A Dothideales Echter Stachelbeermehltau Echter Weinmehltau Sphaerotheca mors-uvae N-Am. *O, *St, *W Ribes uva-crispa x x x x x Uncinula necator N-Am. *B, *N, *O Vitis vinifera x x x x x Rhabdocline pseudotsugae Didymascella thujina Phaeocryptopus gaeumannii Mycosphaerella dearnessii Guignardia aesculi N-Am. B, N x x x x unbekannt K* Pseudotsuga menziesii Thuja spp. x x x x unbekannt B, N, O x x x N-Am. N N-Am. wohl alle BL Aesculus spp. x x x S-Am. *O x x x x x x x x x x x x x x x x x x A Dothideales incertae sedis D incertae sedis incertae sedis Didymella lycopersici Fulvia fulva D incertae sedis incertae sedis Kabatina thujae B Ustilaginales Ustilaginaceae B Ustilaginales Tilletiaceae Entyloma calendulae B Ustilaginales Tilletiaceae Entyloma dahliae B Ustilaginales Tilletiaceae B Ustilaginales Tilletiaceae Entyloma gaillardianum Urocystis cepulae B Graphiolales Graphiolaceae B Uredinales Maisbeulenbrand Ustilago maydis Cladosporium fulvum S-Am. unbekannt Ustilago zeae Am. Pseudotsuga menziesii Pinus mugo Solanum lycopersicum B, W Solanum lycopersicum St* Thuja spp., Chamaecyparis spp. *wohl alle BL Zea mays x x Calendula officinalis x? x x x Dahlia variabilis x x x N-Am. St Gaillardia spp x x x N-Am. *W Allium cepa x x x x Graphiola phoenicis N-Afr. *W Phoenix spp. x x x x Cronartiaceae Cronartium ribicola O-As. K, N, O Pinus strobus, Ribes spp. x x x x B Uredinales Melampsoraceae W-As. O, St x x Phragmidiaceae N-Am. O, St Hypericum calycinum Duchesnea indica x B Uredinales x x x B Uredinales Pucciniaceae N-Am. x x x Pucciniaceae B, K, N, O, St alle BL Mahonia spp. B Uredinales Melampsora sp. aff. hypericorum Frommeella Frommeella mexicana var. indica duchesneae Cumminsiella mirabilissima Puccinia antirrhini Antirrhinum majus x x x x B Uredinales Pucciniaceae Puccinia helianthi N-Am. Helianthus annuus x x x x B Uredinales Pucciniaceae Puccinia hemerocallidis O-As., N-Am. Hemerocallis sp. x x x N-Am. K, N, O, S, St [N] *Voglmayr unpubl. Areal wohl mit dem Cech 1990, des Wirts ident Tomiczek 1993 *Voglmayr unpubl. (Herbar) Areal wohl mit dem Cech 1989, 1990, des Wirts ident 1991 Status als Neomy- Cech 1997 zet unklar ausgesprochen Krehan 1995a, häufiger Parasit 1995b von Aesculus *Voglmayr unpubl. (Herbar) Bedlan 1994 sehr häufiger Maisparasit *Voglmayr unpubl. (Herbar) *Voglmayr unpubl. *Voglmayr unpubl. (Herbar) *Voglmayr unpubl. (Herbar) Scheuer & Poelt 1997 *Voglmayr unpubl. (Herbar) *Voglmayr unpubl. (Herbar) Status als Neomy- Poelt & Zwetko zet unklar; eventu- 1997 ell auch in den Alpen ursprünglich Unbeschriebene Poelt & Zwetko Sippe 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 191 (2002) S-Eur. (Me- *St, *W diterr.) (wohl alle BL) Mexiko? *W *Voglmayr unpubl. Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria A Erysiphales Pucciniaceae Puccinia horiana O-As. alle BL Dendranthema spp. B Uredinales Pucciniaceae Puccinia komarovii As. B Uredinales Pucciniaceae Puccinia lagenophorae Austral. K, N, O, S, Impatiens parviflora St *O, N, St, *W Senecio vulgaris, Bellis perennis B Uredinales Pucciniaceae Chile alle BL B Uredinales Pucciniaceae S-Afr. alle BL B Uredinales Pucciniaceae Puccinia malvacearum Puccinia pelargoniizonalis Puccinia prostii B Uredinales Pucciniaceae Puccinia sorghi N-Am. B Uredinales Pucciniaceae Puccinia tulipae B Uredinales Pucciniaceae Uromyces limonii B Uredinales Pucciniaceae Uromyces silphii B Uredinales Uropyxidaceae B Uredinales incertae sedis Tranzschelia discolor Leucotelium cerasi B Exobasidiales Exobasidiaceae B Phallales Clathraceae Tintenfischpilz Exobasidium japonicum Clathrus archeri B Phallales Clathraceae Gitterling B Tulostomatales Tulostomataceae x Naturschutz- Neg. fachliche Be- wirt. urteilung Bed. x x x x x x x Alcea spp., Althea spp., Malva spp. Pelargonium hybridum Tulipa gesneriana agg. x x x x x x [K, N, O,] St, Zea mays, Oxalis [T] stricta S-Eur. (Me- [N] Tulipa gesneriana diterr.) agg. Eur., As., *N Limonium sp. Am. N-Am. K, N, O, St Juncus tenuis x S-Eur. (Me- [N], *W diterr.) S-Eur. (Me- O, St diterr.) S-Eur. (Me- St, ?T diterr.) Japan *W Anemone coronaria, Prunus spp. Eranthis hyemalis, Prunus spp. Rhododendron spp. Neuseeland, Austral. K, N, O, St, T, *V (wohl alle BL) Wiesen, ruderal beeinflußte Wälder Clathrus ruber Mediterr. K Tulostoma giovanellae Mediterr. [N] Parkanlagen, Gärten verfallende Mauern x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Zitate *Person unpubl. x x Anmerkungen x x x x x x x x in Glashauskulturen weit verbreitet Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997, *Voglmayr unpubl. Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997, *Voglmayr unpubl. (Herbar) Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 *Voglmayr unpubl. (Herbar) Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 *Voglmayr unpubl. Voll eingebürgert; Lohwag 1948, in Europa erstmals 1949, Segwitz 1914 beobachtet 1973, Pötz 1998, *ÖMG unpubl. Pötz 1998 Kreisel 2001 Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria B Uredinales Status invasiv Verwilderung [..] = verschollen / * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Art der Ausbreitung etabliert Wirt (bei Parasiten); Lebensraum bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Herkunfts- Verbreitung gebiet in Österreich unbeständig Synonyme auf Kultur-/Zierpfl. etabl. Wissenschaftlicher Name unklar Deutscher Name Einschleppung Klasse Familie 192 (2002) Ordnung Coriolaceae Rigidoporus lineatus Tropen B Agaricales Agaricaceae Agaricus bernardii Eur. Küsten *N B Agaricales Agaricaceae Agaricus bisporus W- und SEur. B Agaricales Agaricaceae Lepiota elaiophylla B Agaricales Agaricaceae B Agaricales Agaricaceae Leucoagaricus americanus Leucocoprinus birnbaumii Leucoagaricus Trop., Sub- St bresadolae trop. Trop., Sub- *N, St, *W trop. (wohl alle BL) B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus cepaestipes Leucocoprinus Trop., Sub- *W cepistipes trop. B Agaricales Agaricaceae B Agaricales Agaricaceae B Agaricales Agaricaceae B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus cepaestipes var. rorulentus Leucocoprinus cretaceus Leucocoprinus straminellus Leucocoprinus ianthinus Leucocoprinus cepistipes var. rorulentus Leucocoprinus cretatus Leucocoprinus denudatus Leucocoprinus lilacinogranulosus B Agaricales Bolbitiaceae Bolbitius coprophilus unbekannt *[W] B Agaricales Bolbitiaceae Conocybe crispella N-Am. S, St B Agaricales Pluteaceae Pluteus variabilicolor ? Japan O B Agaricales Strophariaceae Melanotus flavolivens B Agaricales Strophariaceae B Agaricales Tricholomataceae Stropharia rugosoannulata Gymnopus luxurians St Pazifik (Neukaledonien) unbekannt *N, *W B Agaricales Tricholomataceae Shii-take Lentinula edodes Zuchtchampignon Braunkappe St *B, *N, *W (wohl alle BL) Trop., Sub- St, W trop. Trop., Sub- St trop. Trop., Sub- *N, *W trop. Trop., Sub- N, St trop. Trop., Sub- *K, *W trop. N-Am. St O-As. *W Glashäuser x x x streusalzbeeinflußte Straßenränder stark gedüngte Wiesen und Felder, Komposthaufen Glashäuser (Blumenerde, Rindenmulch) Glashäuser (Blumenerde) Glashäuser (Blumenerde), Blumenerde von Zimmerpflanzen Glashäuser (Blumenerde, Rindenmulch) Glashäuser (Blumenerde, Rindenmulch) Glashäuser, selten Komposthaufen Glashäuser (Blumenerde) Glashäuser (Blumenerde), Blumenerde von Zimmerpflanzen Mist x x x halophile Art Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 *ÖMG unpubl. x Zuchtpilz *ÖMG unpubl. x x Glashäuser (Blumenerde) Sägespäne, Holzund Rindenreste Glashäuser (Blumenerde) Stroh, Sägespäne, Laubstreu Glashäuser (Rindenmulch) Glashäuser x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x x x x x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001, *ÖMG unpubl. *ÖMG unpubl. x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x *ÖMG unpubl. x x x x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 *ÖMG unpubl. x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x häufiger Pilz in Blumenerde von Zimmerpflanzen einmal auf Elefantendung gefunden auffällige Art; erst seit 1960 in Europa bekannt wohl mit Palmensamen eingeschleppt Zuchtpilz Zuchtpilz Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria B Poriales *ÖMG unpubl. Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 Lohmeyer & al. 1994 Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 *ÖMG unpubl. Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 *ÖMG unpubl. 193 (2002) Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze 194 5.5.7 Literaturverzeichnis BEDLAN, G. (1994): Das Auftreten physiologischer Rassen von Cladosporium fulvum Cke. an Tomaten aus einigen österreichischen Tomatenanbaugebieten. Pflanzenschutzberichte 54: 137–140. BRASIER, C. M. & KIRK, S. A. (2001): Designation of the EAN and NAN races of Ophiostoma novoulmi as subspecies. Mycol. Res. 105: 547–554. BRASIER, C. M.; COOKE, D. E. L. & DUNCAN, J. M. (1999): Origin of a new Phytophthora pathogen through interspecific hybridisation. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 5878–5883. BRAUN, U. (1995): The powdery mildews (Erysiphales) of Europe. G. Fischer, Stuttgart. CECH, T. (1987): Pilz verursacht Platanenwelke. Holz-Kurier 42 (28): 5. CECH, T. (1989): Auffallende Blatt- und Nadelkrankheiten, Frühjahr 1989. Forstschutz Aktuell 2: 3. CECH, T. 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Die einzelnen Spalten unterscheiden sich im Detail von den Listen der Neophyten und Neomyzeten, daher werden diese zum besseren Verständnis ebenfalls erläutert: Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname: Die Spalte enthält die höheren systematischen Kategorien und den gültigen wissenschaftlichen Artnamen (mit Angabe des beschreibenden Autors, aber ohne Jahreszahl der Beschreibung). Aus Platzgründen wurde auf eine durchgehend einheitliche Angabe aller höheren systematischen Kategorien verzichtet. Infraspezifische Taxa (Unterarten) wurden in einzelnen Fällen ebenfalls berücksichtigt. In einigen wichtigen Fällen wird auf neueste taxonomische Erkenntnisse (Synonyme) hingewiesen. Deutscher Name: Es werden nur gebräuchliche deutsche Namen angeführt. Herkunftsgebiet: Angabe des ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Aufgrund der nicht einheitlichen Angaben über die Herkunft der Arten in der Literatur und um vorhandene Informationen möglichst präzise wiederzugeben, wurden keine streng formalisierten Termini, sondern sowohl zoogeografische Regionen (z. B. Holarktis, Neotropis) als auch einfache geografische Umschreibungen (z. B. Nordamerika, Westeuropa) verwendet. Verbreitung in Österreich: Angabe der Vorkommen in den Bundesländern Österreichs (B, W, N, O, St, K, S, T, V bzw. alle BL). Bei nur punktuellen oder lokalen Nachweisen sind genauere Informationen zu den Vorkommen in den jeweiligen Bundesländern in runden Klammern (...) angeführt. Lebensraum: Stichwortartige Charakterisierung der bevorzugten Lebensräume der Art in Österreich. Art der Ausbreitung: Darstellung der Art der Einbringung nach Österreich. Es werden drei Importmöglichkeiten unterschieden: Einwanderung, Einschleppung, Einbürgerung (vgl. Kap. 2.3.2.2). Die zutreffende Art der Ausbreitung wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Status: Kennzeichnet den Status in Österreich. Zur Definition von „etabliert“ und „unbeständig“ vgl. Kap. 2.3.2.1. Bei in Österreich etablierten Arten wird weiters zwischen „expansiven“ (= die Ausbreitung der Art schreitet voran; Individuenzahlen oder Fundorte nehmen weiterhin mehr oder weniger rasch zu) und „nicht expansiven“ (= die Ausbreitung der Art ist weitgehend zum Stillstand gekommen) Arten unterschieden. Der zutreffende Status wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Bei nachweislich erloschenen Vorkommen erfolgt eine Beurteilung der ehemaligen Situation, die Kreuze in den Spalten Ausbreitung, Status und naturschutzfachliche Beurteilung werden in eckige Klammern gestellt; bei vermutlich erloschenen Vorkommen wird zusätzlich ein Fragezeichen beigestellt. Manche der noch unbeständigen Neozoen stehen bereits kurz davor, etablierte Populationen auszubilden bzw. wurden diese unter Umständen nur noch nicht nachgewiesen. Besonders für potenziell problematische Arten sind Bekämpfungsmaßnahmen gerade in diesem Stadium am vielversprechendsten. „Etabliert-expansiv“ ist nicht gleichbedeutend mit naturschutzfachlich oder wirtschaftlich problematisch. Die differenzierte Betrachtung jedes einzelnen Falles ist wichtig für eine angemessene Beurteilung möglicher Auswirkungen und deren allfällige Bekämpfung. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 197 Naturschutzfachliche Beurteilung: Naturschutzfachliche Beurteilung der Beeinflussung von Ökosystemen (Biotope und Biozönosen) in Österreich. Zu den Definitionen der Kategorien „invasiv“, „potenziell invasiv“ und „bisher ohne Auswirkungen“ siehe Kap. 2.3.4. Die zutreffende Beurteilung wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Negative wirtschaftliche Bedeutung (Neg. wirt. Bed.): Verursacht eine Art bedeutende wirtschaftliche Schäden wird dies durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bei weniger bedeutenden Schäden, wird das Kreuz in Klammer gesetzt, bei nur vermuteten Schäden wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Diese gesonderte Spalte dient zur klaren Trennung zwischen naturschutzfachlicher und ökonomischer Relevanz. Anmerkungen: Angabe von Ergänzungen bezüglich Ausbreitung, Vorkommen, Art der Einschleppung etc. Zitate: Angabe wichtiger Einzelarbeiten oder zusammenfassender Werke. Für manche Arten sind diese Literaturzitate die einzigen verfügbaren Quellen, in anderen Fällen sind sie nur eine kleine Auswahl der umfangreichen Literatur. Auch unpublizierte schriftliche und mündliche Mitteilungen werden hier angeführt. 6.1.2 Kommentare zur Taxaliste Zu den Tabellen wurden Begleittexte erstellt, die einen Überblick zur Situation der Neozoen in dieser Tiergruppe geben und einzelne exemplarische Fallbeispiele erläutern. Weiters werden z. B. „regionale Neozoen“ (Arten, die in einem Teil des österreichischen Bundesgebietes autochthon vorkommen, vgl. Kap. 2.2) oder mögliche zukünftige Neozoen besprochen, die in den Tabellen nicht berücksichtigt sind. 6.2 6.2.1 Wirbeltiere Fische (Pisces) 20 E. Mikschi Im Zusammenhang mit dem Auftreten von Neozoen unter den Fischen spielte die Einwanderung, also die natürliche Ausweitung des Verbreitungsgebietes, in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten keine Rolle (HERZIG-STRASCHIL & MIKSCHI 1995). Zwar gab es wiederholt Berichte über Erstnachweise von Arten bzw. Vermutungen über Neueinwanderer, bei genauerer Überprüfung hat sich jedoch stets gezeigt, dass die entsprechenden Arten bislang lediglich übersehen worden waren. Im Zusammenhang mit der Überprüfung der vermeintlichen Einwanderung des Weißflossengründlings (Gobio albipinnatus) haben WANZENBÖCK et al. (1989) treffend formuliert, dass nicht die Art, sondern „vielmehr unser Wissensstand über das Vorkommen von G. albipinnatus eine Ost-West-Wanderung durchgemacht” hat. Die insgesamt 27 allochthonen Fischarten, die – mehrheitlich im Lauf des letzten Jahrhunderts – in Österreich nachgewiesen wurden, gelangten ausnahmslos durch menschliche Eingriffe in heimische Gewässer, meist durch beabsichtigtes Aussetzen (Einbürgerung), selten durch unbeabsichtigtes Einschleppen. 20 Dr. E. Mikschi, Naturhistorisches Museum Wien, 1. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, ernst.mikschi@nhm-wien.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 198 Neobiota in Österreich – Tiere Sicher unbeabsichtigt eingeschleppt wurden die erst seit kurzer Zeit nachgewiesenen Vertreter der Gattung Neogobius und der Blaubandbärbling, letzterer allerdings im Zuge von Besatzmaßnahmen mit Graskarpfen. Einbürgerungsversuche mit Aquarienfischen sind in der Regel nur lokal (z. B. im Warmbach Villach) und/oder zeitlich begrenzt erfolgreich. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel, etwa den Dreistacheligen Stichling oder den Sonnenbarsch. Die meisten ökologisch relevanten Einbürgerungen sind auf die fischereiliche Nutzung der Gewässer bzw. auf Versuche, Fische als Mittel zum Management von Gewässern (z. B. Kontrolle von Makrophytenbeständen) einzusetzen, zurückzuführen. Als man vor rund 100 Jahren begann, die Regenbogenforelle in Österreich anzusiedeln, haben sicher auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle gespielt. Umfang und Qualität dieser Maßnahmen waren aber bescheiden, und wenn man die Ausführungen von SALOMON (1906) im Zusammenhang mit dem 25-Jahr-Jubiläum der Einbürgerung von Oncorhynchus mykiss in Europa liest, ist ein reichlich romantischer Zugang zum Thema „Einbürgerung” nicht zu übersehen. Von Romantik kann natürlich bei den heutigen Besatzmaßnahmen keine Rede sein. Die Sportfischerei hat sich zu einem enormen Wirtschaftsfaktor entwickelt. SPINDLER (1997) schätzt die Zahl der aktiven Fischer in Österreich auf 200.000 und rechnet darüber hinaus mit bis zu 400.000 potenziellen Fischern. Der pro Jahr aus Pacht-, Besatz-, Lizenz- und Gerätekosten resultierende Umsatz der Fischerei liegt bei über 75 Millionen €. Unter diesem Aspekt muss der Besatz von Fischen generell und die Einbürgerung fischereiwirtschaftlich relevanter Exoten im Besonderen gesehen werden. Fischereigesetzgebung ist Landessache, d. h. es gibt keine bundesweite Regelung für Besatzmaßnahmen, sondern, wie von WOSCHITZ (1995) zusammengefasst, eine sehr heterogene Sammlung von Richtlinien. Zwar ist in mehreren Bundesländern der Besatz von nichtheimischen Arten bewilligungspflichtig, gleichzeitig werden aber vielfach Exoten wie die Regenbogenforelle oder der Bachsaibling als „eingebürgerte Arten” von dieser Bewilligungspflicht ausgenommen. In einzelnen Bundesländern ist selbst der Besatz von Blaubandbärbling und Forellenbarsch nicht bewilligungspflichtig. Grundsätzlich ist der Besatz in der Fischerei heute nicht mehr unumstritten. Teils aus der Einsicht, dass zwischen der vorgeblich angestrebten nachhaltigen Nutzung der Gewässer unter Wahrung ökologischer Grundsätze und der tatsächlichen Praxis ein oft unübersehbarer Widerspruch besteht, teils weil zunehmend erkannt wird, dass der Aufwand für Besatzmaßnahmen nicht selten in keiner Relation zum wirtschaftlichen Nutzen steht. Das Fehlen von Informationen über den Bestand, die Arten- und Alterszusammensetzung der Fischbestände von Gewässern, die einen ökologisch vertretbaren Besatz erst möglich machen würden, und der Einsatz von nicht standortgerechtem Material, das in der Regel aus Zuchtanstalten stammt, die einen „genetischen Flaschenhals” darstellen, sind zentrale Kritikpunkte an der gängigen Besatzpraxis. Dies gilt für heimische ebenso wie für eingebürgerte Arten. Für die Ausbreitung von Exoten bietet die bestehende Besatzpraxis ideale Voraussetzungen. Selbst Arten, die nicht in der Lage sind, in unseren Gewässern zu reproduzieren, sind so über Jahrzehnte präsent. Das gilt etwa für asiatische Cypriniden wie z. B. den Graskarpfen, ebenso aber auch für den Aal, der im gesamten Donaueinzugsbereich nicht-heimisch ist (HERZIG & HERZIG-STRASCHIL 2001), aber österreichweit besetzt wird. Auch bei den Beständen der Regenbogenforelle handelt es sich zum Teil nicht um reproduzierende, sondern um durch Besatz aufrecht erhaltene Populationen. Die für die Beurteilung möglicher ökologischer Auswirkungen von Neozoen wichtige Frage, ob eine Art als etabliert anzusehen ist oder nicht, steht somit bei Fischen nicht notwendigerweise mit ihrer Fähigkeit, reproduzierende Populationen aufzubauen, in Zusammenhang. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 199 Da fischbiologische Untersuchungen sehr arbeitsaufwändig und teuer sind, wurden und werden sie nur sehr beschränkt finanziert bzw. durchgeführt. Das Resultat ist ein beachtliches Informationsmanko in Hinblick auf die tatsächliche Verbreitung von “alien species” und auf die ökologischen Auswirkungen dieser Arten. Nur gelegentlich, wenn Auswirkungen unübersehbar sind, wird der Einfluss von Exoten zur Kenntnis genommen. Etwa im Fall des Neusiedler Sees, als in Konsequenz des Besatzes mit Graskarpfen innerhalb weniger Jahre mit dem sogenannten „Makrophytengürtel” ein ganzer Lebensraumtyp fast völlig verschwand (HERZIG et al. 1994). Eine grundlegende Änderung der fischereilichen Nutzung unserer Gewässer ist nicht in Sicht, umso dringlicher ist die Forderung nach einer ausreichenden begleitenden Kontrolle geplanter bzw. gesetzter Maßnahmen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 200 Löffelstöre Polyodon spathula (Walbaum) Löffelstör Nordamerika O (Aschach bei Efer- Fließ- und Stillgewässer ding), K (Badeteich Kirschentheuer) x x Salmonidae Lachsfische Oncorhynchus kisutch (Walbaum) Silberlachs, Coholachs Nordamerika K Fließ- und Stillgewässer x x Oncorhynchus mykiss (Walbaum) Regenbogenforelle Nordamerika alle BL Fließgewässer, Forellenregion x x Salvelinus fontinalis (Mitchell) Bachsaibling Nordamerika alle BL ohne W Fließgewässer, Forellenregion x x Salvelinus namaycush (Walbaum) Amerikanischer Seesaibling Nordamerika N, S/O, K, T, V alpine (Speicher-) seen x Cyprinidae Karpfenfische Barbus plebejus Bonaparte Tiberbarbe Südeuropa K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv unbeständig Fische Polyodontidae Naturschutzfachliche Beurteilung x Besatz für fischereiwirtschaftliche Zwecke x Köck 1978, 1975 in K eingesetzt; Köck (1978) Spindler 1997 berichtet über Aussetzung „hauptsächlich in Baggerseen und Teichen“; nach Spindler (1997) „heute“ in Möllstau Rottau, Flattnitzer See, Draustau Annabrücke x Hochleithner 1996, Zauner 1997, Honsig-Erlenburg & Friedl 1999 1881 nach Europa, 1884 nach Ö eingeführt Salomon 1906, Spindler 1997 x um 1880 eingeführt, gelegentliche Hybridisierung mit Bachforellen („Tigerfische“) Spindler 1997 x x 1962 und 1983 Besatz im Schwarz- Honsig-Erlenburg & Schulz 1989, Amann 1989, see (V, Amann 1989); 1979 in K (Honsig-Erlenburg & Schulz 1989); Hauer 1996 Nachweis Wolfgangsee (S/O, Hauer 1996) [x] [x] vermutlich eingeschleppt, Vorkommen inzwischen erloschen Strouhal 1934, Reisinger 1952, Spindler 1997, Honsig-Erlenburg 2001 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria PISCES Status aktive Freisetzung anthropogen bedingte Einwanderung nach Kottelat 1997, Eschmeyer 1998 Art der Ausbreitung potenziell invasiv Lebensraum bisher ohne Auswirkungen Verbreitung in Österreich etabliert - expansiv Herkunftsgebiet etabliert - nicht expansiv Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Einschleppung (2002) Taxaliste Goldfisch Ostasien alle BL Zierfisch in Teichen, vereinzelt auch in natürlichen, stehenden Gewässern x Ctenopharyngodon idella (Valenciennes) Graskarpfen, Weißer Amur Ostasien alle BL Stillgewässer, Teichwirtschaft x x Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes) Silberkarpfen, Tolstolob Südostasien alle BL Stillgewässer x Hypophthalmichthys nobilis (Richardson) Marmorkarpfen Südostasien B, W, N, O, St Stillgewässer Mylopharyngodon piceus (Richardson) Schwarzer Amur Südostasien N (Besatz in der Donau: Wachau, Altenwörth; und in einem Teich bei der Riegersburg) Stauräume, Teichwirtschaft Pseudorasbora parva (Temminck & Schlegel) Blaubandbärbling, Ostasien Pseudokeilfleckbarbe alle BL ohne T Stillgewässer, Teichwirtschaft Ictaluridae Zwergwelse x vermutlich im 17. Jhdt. als Zierfisch nach Europa (England) eingeführt Piechocki 1990 x um 1975 erstmals eingeführt Wüstemann & Kammerad 1994 x x um 1975 erstmals eingeführt Wüstemann & Kammerad 1994 x x x um 1975 erstmals eingeführt x x x x x Weber 1984, Ahnelt 1989, Ahnelt & Tiefenbach 1991, Glechner et al. 1996, Mikschi et al. 1996, Wolfram-Wais et al. 1999 seit 1871 in Europa Arnold 1990 Nordamerika B, N, St, K, V Nordamerika N (Marchfeldkanal) Gasterosteidae Stichlinge Gasterosteus aculeatus Linnaeus Dreistacheliger Stichling Nordeuropa, alle BL Nordamerika Stillgewässer x x x in Ö vor etwa 130 Jahren ausgesetzt Ahnelt & Amann 1994 Pungitius pungitius Linnaeus Neunstacheliger Stichling Nordeuropa, N?, S Nordamerika Stillgewässer x x x 1992 in S entdeckt Ahnelt & Patzner 1992, Spindler 1997 Centrarchidae (Sonnenbarsche) Sonnenbarsche Lepomis gibbosus (Linnaeus) Sonnenbarsch Nordamerika alle BL ohne S? Stillgewässer, bes. Auen x x seit 1881 in Europa Spindler 1997, Wolfram-Wais et al. 1999 Micropterus dolomieui Lacepede Schwarzbarsch Nordamerika S (Kallwang) x erfolglose Zuchtversuche Spindler 1997 Micropterus salmoides (Lacepede) Forellenbarsch Nordamerika K (Wörthersee u. umgeb. Seen) 1911 nach einem Dammbruch bei den Schloßteichen in Velden in den Wörthersee gelangt Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Buntbarsche Roter Cichlide tropisches Afrika x Stillgewässer K (Warmbad Villach) Thermalquellen x x 1982 erstmals in N aufgefunden Schwarzer Zwergwels x x x Ameiurus melas (Rafinesque) Hemichromis bimaculatus Gill x Erstbesatz lt. Auskunft von Fischereiberechtigten Ende der 1970er Jahre Ameiurus nebulosus (Le Seur) Zwergwels Cichlidae Stillgewässer x x x Schmutz et al. 1994 x x x x x x x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Carassius auratus (Linnaeus) 201 (2002) Hafner et al. 1986, HonsigErlenburg & Schulz 1989, Honsig-Erlenburg & Friedl 1999, Honsig-Erlenburg 2001 Fünffleckenbarsch tropisches Afrika Poeciliidae Zahnkärpflinge Poecilia reticulatus Peters Guppy Südamerika Xiphophorus maculatus (Günther) Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert - expansiv Naturschutzfachliche Beurteilung K (Warmbad Villach) Thermalquellen x x x K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] von Aquarianern ausgesetzt, Vorkommen um 1970 erloschen Reisinger 1952, Sampl 1976, Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Platy Mittelamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] von Aquarianern ausgesetzt, Vorkommen um 1970 erloschen Reisinger 1952, Sampl 1976, Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Xiphophorus hellerii Heckel Schwertträger Mittelamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] von Aquarianern ausgesetzt, Vorkommen um 1970 erloschen Reisinger 1952, Sampl 1976, Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Gobiidae Grundeln Neogobius kessleri (Günther) Kesslergrundel N (Donau) Osteuropa (Schwarzes Meer, untere Donau) x Neogobius melanostomus (Pallas) SchwarzmundGrundel W (Ölhafen Lobau) Osteuropa (Schwarzes Meer, untere Donau) x x x wahrscheinlich durch Verbringen von Heuberger 2000, Laich (Schifffahrt) eingeschleppt Wiesner et al. 2000 Neogobius gymnotrachelus (Kessler) N (Donau) Nackthals-Grundel Osteuropa (Schwarzes Meer, untere Donau) x x x wahrscheinlich durch Verbringen von Ahnelt et al. 2001 Laich (Schifffahrt) eingeschleppt x Hafner et al. 1986, HonsigErlenburg & Schulz 1989, Honsig-Erlenburg & Friedl 1999, Honsig-Erlenburg 2001 x wahrscheinlich durch Verbringen von Zweimüller et al. 1996, Laich (Schifffahrt) eingeschleppt Weissenbacher et al. 1998 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Hemichromis fasciatus Peters Status etabliert - nicht expansiv anthropogen bedingte Einwanderung nach Kottelat 1997, Eschmeyer 1998 Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum aktive Freisetzung Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet 202 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere 203 Literaturverzeichnis AHNELT, H. 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Entsprechende Lebensbedingungen sind im Freiland in Österreich insbesondere für die zahlreichen Amphibien- und Reptilienarten tropischer und subtropischer Klimagebiete kaum gegeben. Von keiner ausgesetzten Art dieser beiden Tierklassen gibt es für Österreich bisher einen Nachweis einer erfolgreichen Fortpflanzung unter natürlichen Freilandbedingungen. Für Arten aus Herkunftsgebieten mit ähnlichen klimatischen Verhältnissen, insbesondere aus Nordamerika, ist eine erfolgreiche Vermehrung im Freien natürlich wesentlich wahrscheinlicher. Aber auch ohne Reproduktion sind Reptilien, besonders allochthone Schildkröten, aufgrund ihrer langen Lebensdauer für viele Jahre im Ökosystem präsent. Eine Ansiedlung von Neozoen aus der Amphibienfauna kann durch das Aussetzen von Terrarientieren an Gewässern erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht durch die Verschleppung von Larven mit Fischbrut. In Österreich dürften beabsichtigte Freisetzungen bisher auf einzelne oder wenige Exemplare je Art beschränkt geblieben sein. Beachtet werden sollte in Zukunft aber vor allem der in Norditalien bereits etablierte nordamerikanische Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) (NÖLLERT & NÖLLERT 1992). Von dieser Art ist zumindest eine reproduzierende Population auch aus dem süddeutschen Raum bekannt (THIESMEIER et al. 1994). Für die durch Lebensraumzerstörung gefährdete heimische Amphibienfauna würde eine Ausbreitung des Ochsenfrosches in naturnahe Lebensräume eine voraussichtlich erhebliche zusätzliche Bedrohung darstellen (Fressfeind, Nahrungs- und Laichplatzkonkurrent). Eine steigende Anzahl der durch Gartenbesitzer angelegten „Biotope“ mit folgendem Besatz durch im Tierhandel angebotene Arten stellt hier eine mögliche Importquelle dar, der durch Bewusstseinsbildung und Aufklärung entgegengewirkt werden sollte. Bei den Reptilien wurden bisher zwei nicht-heimische Unterarten der Mauereidechse im oberösterreichischen Donauraum erfolgreich angesiedelt (WAITZMANN & SANDMAIER 1990). Hier bestehen offenbar inselartig günstige Verhältnisse für diese Tiere; die heimische Unterart hat diese Gebiete möglicherweise aufgrund von natürlichen Ausbreitungsbarrieren nicht erreicht. Weitere Aussetzungsversuche anderer terrestrischer Reptilienarten in Niederösterreich, Wien oder der Steiermark schlugen fehl. Mehrjährige Freilandvorkommen von adulten Exemplaren sind bei Reptilien noch kein Hinweis auf mögliche Reproduktion. Geeignete Bedingungen für die Fortpflanzung, wie Strukturen zur Ablage der Eier, notwendige Temperatursummen zur Eireifung oder für die Überwinterung kleinerer, juveniler Individuen sind hier vermutlich limitierende Faktoren. Zu beachten ist in jedem Fall, dass unter bestimmten Bedingungen die langfristige Überlebensfähigkeit von Arten aus den gemäßigten Breiten Nordamerikas nicht auszuschließen ist. Eine große Nachfrage nach Schildkröten besteht offenbar bei Terrarienbesitzern. Nach CABELA (1990) wurden zwischen 1982 und 1987 rund 60.000 Exemplare der Griechischen (Testudo hermanni) und der Maurischen (Testudo graeca) Landschildkröte vom Tierhandel nach Österreich importiert. Regelmäßig werden ausgesetzte oder entkommene Exemplare beobachtet, meist im Siedlungsbereich bzw. in der Umgebung größerer Städte. KIRSCHEY (2000) beschreibt mögliche Szenarien für eine Besiedlung durch die nordamerikanische Schnappschildkröte (Chelydra serpentina; wurde auch schon in Österreich gefunden, Cabela schriftl. Mitt.) und die Chinesische Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis) in Mitteleuropa, zwei konkurrenzstarke Arten, die bereits in anderen Teilen außerhalb ihres natürlichen Areals invasiv auftreten. 21 Mag. A. Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4010 Linz, alexander.schuster@ooe.gv.at; Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Univ. Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 206 Neobiota in Österreich – Tiere Ein zunehmend im Freiland auftretendes Neozoon ist die im Zoohandel weit verbreitete Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans), deren natürliche Verbreitung in den östlichen USA von Iowa und Illinois südwärts bis NO-Mexiko liegt. Die allochthonen Vorkommen dieser durch den Tierhandel beinahe weltweit verbreiteten Art gehen auf freigesetzte Heimtiere und ausgesetzte Exemplare an Garten- und Fischteichen zurück und sind daher oft in Städten bzw. deren Umgebung zu finden. Die Nachweise für die einzelnen europäischen Länder wurden von BRINGSØE (2001) zusammengefasst. Für Österreich liegen Nachweise aus Wien (Albern, Lobau, Nationalpark Donauauen), Oberösterreich und Kärnten vor; Aussetzungen sind aber für alle Bundesländer anzunehmen. Ob tatsächlich reproduzierende Populationen in Österreich existieren, ist derzeit unsicher, kann in mikroklimatisch begünstigten Regionen aber nicht ausgeschlossen werden (Cabela & Gemel schriftl. Mitt.). Die bisher offenbar fehlende Reproduktion im Freien wird damit erklärt, dass die im Handel angebotenen Schildkröten zumeist aus den südlichen, wärmeren Teilen ihres Areals in Mittelamerika stammen (CABELA 1990). Von den vergleichsweise kältetoleranten nördlichen Unterarten der nordamerikanischen Zierschildkröte Chrysemys picta liegen Meldungen reproduzierender Tiere aus einem Gartenteich bei Leibnitz und aus dem Warmbach bei Villach vor (MILDNER & ZWANDER 1998; BRINGSØE 2001). Diese Art wurde an natürlichen Standorten bisher noch nicht festgestellt, könnte sich aber möglicherweise auch im Freiland halten. Auch die vermutlich nur in den March- und Donauauen unterhalb der Wiener Pforte autochthon vorkommende Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis orbicularis) soll an dieser Stelle kurz erwähnt werden, da auf Aussetzungen beruhende Vorkommen nichtautochthoner Unterarten für alle Bundesländer bekannt sind. So betrifft auch schon ein Belegexemplar vom Neusiedler See aus dem Jahr 1824 ein Weibchen von Emys orbicularis hellenica (GEMEL 2001). Nachdem auch in die autochthonen Populationen ausgesetzte Individuen unbekannter Herkunft eingebracht wurden, ist mit dem Auftreten von Genintrogressionen zu rechnen (GRILLITSCH & CABELA 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Testudines Schildkröten Emys orbicularis ssp. (ausgenommen ssp. orbicularis) v.a. SüdEuropäische Sumpfschildkröte europa (ausgenommen Pontische Sumpfschildkröte) SumpfschildChelydra sp., Chinemys sp., Chrysemys sp., Mauremys sp., kröten, SchnappPseudemys sp., Trachemys sp. schildkröten, Schmuckschildkröten Testudo spp. Amerika, Asien „Landschildkröten“ Südeuropa Sauria Echsen Podarcis muralis nigriventris Bonaparte (= muralis brueggemanni (Bedriaga)) Mauereidechse Italien alle BL ? Stillgewässer x alle BL Stillgewässer x x B, W, N, O, K Kulturland x x O (Schlögen, Schärding) felsige Trockenstandorte x x x Anmerkungen Zitate invasiv Neg. wirt. Bed. x Grillitsch & Cabela 2001, Aussetzungen nicht heimischer Unterarten belegt und in größerem Gemel 2001 Ausmaß anzunehmen x zunehmendes Aussetzen von im Zoohandel erhältlichen Arten, insbesondere Trachemys scripta elegans Sochurek 1978, Cabela 1990, Cabela et al. 1992, Mildner & Zwander 1998, Bringsoe 2001, Gutleb & Happ 2002 x ausgesetzt bzw. Gefangenschafts- Schweiger 1960, Cabela 1990, flüchtlinge Cabela et al. 1992, Grillitsch 1993, Gutleb & Happ 2002 x in der Umgebung von Passau ausgesetzt Mertens 1952, Mertens & Wermuth 1960, Waitzmann & Sandmaier 1990, Grillitsch & Cabela 2001 x um 1932 etwa 130 Exemplare aus Lavis bei Trient (Norditalien) ausgesetzt, später auch istrische Exemplare Lentner 1936, Sochurek 1978, Merwald 1981, Waitzmann & Sandmaier 1990, Grillitsch & Cabela 2001 Anfang der 1950er Jahre ausgesetzt, nach etwa 10 Jahren erloschen Sochurek 1958, Cabela 1990 Italien, Istrien O (Linz) felsige Trockenstandorte x Lacerta trilineata trilineata (Bedriaga) Riesensmaragdeidechse Südosteuropa W (Meidlinger Friedhof) Trockenstandorte [x] [x] [x] Ophiosaurus apodus (Pallas) Scheltopusik Südosteuropa, Westasien Trockenstandorte [x] [x] [x] Werner 1897, Eiselt 1961, Reisinger 1972 Serpentes Schlangen Trockenstandorte [x] [x] [x] Cabela 1982 x x? x Coluber gemonensis (Laurenti) Balkanzornnatter (2002) AMPHIBIA Lurche Caudata Schwanzlurche Proteus anguinus (Laurenti) Grottenolm Südosteuropa N (Vöslau, Baden, Mödling), St?, K? Südosteuropa N (Seegrotte bei Möd- Höhlengewässer ling), St (Lurgrotte) Ansiedlungsversuche erfolglos oder mit unbekanntem Ausgang Sochurek 1955, Schweiger 1975, Cabela & Gemel in litt. 207 Podarcis muralis maculiventris Mauereidechse (Werner) N (Troppberg bei Wien), St x potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv Status etabliert nicht expansiv Kriechtiere Art der Ausbreitung unbeständig REPTILIA Lebensraum aktive Freisetzung nach Böhme 1984, 1986, 1993, Fritz 2001 Verbreitung in Österreich Einschleppung nach Böhme 1984, 1986, 1993, Fritz 2001 Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste 208 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis BÖHME, W. (1984): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 2/I Echsen II, Aula, Wiesbaden, 416 pp. BÖHME, W. 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Im Freiland reproduzierende Neozoen der Vogelfauna sind vor allem Entenvögel (Gänse: 3 Arten, Schwäne: 2 Arten und Enten: 3 Arten), Hühnervögel (4 Arten) und Papageien (2 Arten); hinzu kommt als einziger Sperlingsvogel der Haubenmaina. Insgesamt haben bisher 15 Arten in Österreich im Freiland zumindest einmal erfolgreich gebrütet. Ausgeklammert werden in dieser Zusammenstellung Vogelarten, die als Gefangenschaftsflüchtlinge im Freiland festgestellt und dokumentiert wurden (z. B. RANNER et al. 1995; LABER & RANNER 1997), aber bisher nicht gebrütet haben. Ein Teil dieser Arten sind in Westeuropa aber bereits etablierte Neozoen und werden zunehmend regelmäßig in Österreich ausgesetzt, wobei vereinzelte Bruten zukünftig nicht unwahrscheinlich oder zumindest möglich sind. Aus dieser „Übergangsgruppe“ wurden Nilgans und Schwarzkopf-Ruderente als in Westeuropa etablierte Arten in die Tabelle aufgenommen (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Dazu kommen vier Hühnervogelarten, die zu primär jagdlichen Zwecken ausgesetzt werden, für die aber noch kein Brutnachweis besteht. In der Tabelle fehlen vorerst weitere Hühnervogelarten, für die nach derzeitigem Stand die weitere Entwicklung schwer einschätzbar ist; mit Veränderungen ist bei einem Anhalten der derzeitigen Entwicklung aber zu rechnen. In diesem Zusammenhang wird auf die Spalte „Anmerkung“ in der Tabelle verwiesen, die die entsprechenden Informationen zum aktuellen Brutstatus der aufgelisteten Arten enthält. Etablierte und in Österreich weit verbreitete Neozoen sind nur der Höckerschwan und der Fasan. Weitere etablierte Vorkommen bestehen von der Mandarinente im Raum Wien und 22 Mag. A. Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4010 Linz, alexander.schuster@ooe.gv.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 210 Neobiota in Österreich – Tiere vom Halsbandsittich in Wien und Innsbruck. Alle anderen unter natürlichen Bedingungen reproduzierenden Arten kommen entweder unbeständig oder erst seit wenigen Jahren vor. Insgesamt stellen die im Freiland brütenden Neozoen 7 % der österreichischen Brutvogelfauna, die etablierten Arten nur 2 %. Die Tendenz ist, was die im Freiland beobachteten, aber nicht brütenden Arten betrifft, stark steigend. Kandidaten für eine zukünftige Etablierung gibt es vorerst wenige, wahrscheinlich ist dies für Kanadagans, Rostgans und weitere Hühnervogelarten. In der Tabelle sind keine Vogelarten enthalten, die in der Spalte „anthropogen bedingte Einwanderung“ geführt werden könnten. Hier wäre es möglich, diejenigen Vogelarten zu nennen, die aus derselben Faunenregion ohne direkte Förderung des Menschen nach Österreich gelangen, bei denen aber eine indirekte anthropogene Förderung möglich ist. So könnte argumentiert werden, dass die Türkentaube von menschlichen Siedlungsstrukturen und vom erhöhten Angebot an Getreide profitiert. Gleichzeitig sind aber die tatsächlichen Gründe für ihre Einwanderung nicht ausreichend geklärt; zumindest verbleibt wahrscheinlich, dass wesentliche Aspekte der Biologie der Türkentaube unabhängig von indirekter Förderung durch den Menschen an der Einwanderung beteiligt waren. In den meisten Fällen ist das Ausmaß dieser indirekten Beteiligung des Menschen an Einwanderungsprozessen einer Vogelart nicht abschätzbar. Deshalb werden die dafür in Frage kommenden Vogelarten in dieser Zusammenstellung nicht berücksichtigt. Betroffen davon sind beispielsweise Reiherente, Türkentaube, Blutspecht und Girlitz. Manche dieser natürlichen Neubesiedler könnten in Österreich im Postglazial bereits vorgekommen sein, was sich aufgrund der geringen Dichte entsprechender historischer Beobachtungen aber nicht ausreichend klären lässt. Freisetzungen von Vogelarten erfolgen in Österreich ohne Abschätzung möglicher Konsequenzen. Die Effekte sind vorab zu wenig bekannt, werden in der Regel auch nach erfolgter Freisetzung nicht untersucht und sind im Nachhinein natürlich nur noch schwer veränderbar. Auswirkungen freigesetzter Vogelarten auf Ökosysteme können sehr unterschiedlich und unerwartet sein. Zu erwarten sind Prädation, Konkurrenz um verschiedene Ressourcen wie Nahrung und Nistplätze oder Einschleppen von Krankheitserregern. Autochthone Arten erfahren eine indirekte Gefährdung durch Neozoen, wenn sie als Prädatoren derselben auftreten und deshalb bejagt werden. Eine besondere Gefährdung besteht bei Vorkommen einer nahe verwandten indigenen Art, die verdrängt werden kann oder möglicherweise mit ihr fortpflanzungsfähige Hybriden bildet. Dieses Problem besteht in Europa bezüglich der SchwarzkopfRuderente und der Weißkopf-Ruderente (COLLAR et al. 1994; HUGHES et al. 1999). In Österreich betrifft dies in erster Linie das Aussetzen von Chukarhuhn und Rothuhn, nah verwandter Arten des autochthonen und gefährdeten Steinhuhns. Als mögliche neue Gefährdung für die heimischen Großfalkenarten müssen die Folgen von Verpaarungen von Wildvögeln mit entkommenen Hybridfalken aus falknerischer Haltung gelten (WEGNER 2000). Derartige Paare haben in Europa bereits mehrfach erfolgreich gebrütet. Bei der beachtlichen Anzahl an jährlich entkommenen Beizvögeln ist das Problem nicht zu unterschätzen, insbesondere dann, wenn kleine Wildvogelpopulationen betroffen sind (wie z. B. der heimische Sakerfalkenbestand). Bei Vögeln ist die Situation bezüglich der Neozoen derzeit noch überschaubar, die indigenen Arten sind in der Regel konkurrenzstark, Probleme bestehen nur in Einzelfällen. Es besteht aber kein Grund, diese riskanten Experimente fortzusetzen. Die Risken lohnen nicht und können enorme Probleme für den Schutz gefährdeter Arten zur Folge haben, wie für die Weißkopf-Ruderente in Spanien. Eine regelmäßige Einstufung des Status der Neozoen unter den Vogelarten erfolgt in Österreich durch BirdLife Österreich. Im Rahmen der Tätigkeit der Avifaunistischen Kommission werden neu einlangende Beobachtungen geprüft und in 5-jährigen Intervallen die akzeptierten Beobachtungen publiziert. Was fehlt, sind gezielte Untersuchungen über die Auswirkungen der Neozoen auf die indigenen Ökosysteme, hier besteht für die Zukunft erhöhter Forschungs- und Koordinierungsbedarf. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria x alle BL stehende und langsam fließende Gewässer x Schwarzschwan Australien W Parkgewässer x x x Branta canadensis (Linne) Kanadagans Nordamerika W, O, St Gewässer, Kulturland x x x Branta leucopsis (Bechstein) Weißwangengans Nordeuropa, Grönland O Gewässer, Kulturland x x x Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate erste belegte Aussetzung am Traunsee 1880, seitdem weitere Aussetzungen und selbständige Ausdehnung des Areals Eine Parkpopulation im Wiener Wasserpark dürfte nach Regulationsmaßnahmen seit 1999 erloschen sein ab dem 17. Jh. in England eingebürgert, St seit Anfang der 1990er Jahre, O seit 1994 Freilandbruten, vorerst nicht etabliert von einer freifliegenden Gefangenschaftspopulation im Almtal stammende Vögel brüteten erstmals 1997 erfolgreich bei Wels, bis 2000 keine nennenswerte Bestandszunahme bisher keine Freilandbruten belegt Bauer & Glutz 1968, Mayer 1969, Grüll 1988, Dvorak et al. 1993, Aubrecht 1995 invasiv x Nord- und Osteuropa, Asien potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv Cygnus atratus (Latham) Status etabliert - nicht expansiv Vögel Entenvögel Höckerschwan Art der Ausbreitung unbeständig AVES Anseriformes Cygnus olor (Gmelin) Lebensraum Einschleppung nach Dvorak et al. 1993 Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) nach Barthel & Hill 1988, Dvorak et al. 1993 Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname (x) Afrika N, O Gewässer, Kulturland x x x Tadorna ferruginea (Pallas) Rostgans Asien, Nordafrika, Südosteuropa B, O x x x Bruten im bayerischoberösterreichischen Grenzgebiet am unteren Inn, Einzelvögel im Seewinkel, Trauntal Cairina moschata (Linne) Moschusente x x x Aix sponsa (Linne) Brautente Mittel- und O, St Südamerika Nordamerika N, O langsam fließende oder seichte stehende Gewässer mit durchfeuchteten Feinsedimentbänken Gewässer in Siedlungsnähe Gewässer in bewaldeter Landschaft x x x Aix galericulata (Linne) Mandarinente Ostasien Freilandbruten der domestizierten Form Zunehmend regelmäßig Freilandbruten, aber vorerst keine Etablierung Gefangenschaftsflüchtling mit bedeutendem Brutbestand in Wien W, N, O, S, T? stehende Gewässer mit älteren Bäumen in Ufernähe x x x Zuna-Kratky 1996, Zuna-Kratky & Sackl 1999 Aubrecht 1995, Zuna-Kratky 1996, Sackl & Samwald 1997, Lieb & Schuster in Laber & Ranner 1997 Brader & Aubrecht 2000, Schuster unpubl. 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Segieth 1999 Sackl & Samwald 1997, Brader & Aubrecht 2000 Brader & Aubrecht 2000 Dvorak et al. 1993, Landmann 1996, Zuna-Kratky 1996, Brader & Aubrecht 2000 211 (2002) Alopochen aegyptiacus (Linne) Nilgans Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste x x x Kulturland x x x x Syrmaticus reevesii (J.E.Gray) Königsfasan Phasianus colchicus (Linne) Fasan Nordostchina W, N Auwald, Kulturland Vorderasien B, W, N, O, St, K, Agrarlandschaft, bis Ostasien S, V Wälder des Flachund Hügellandes x x x Chrysolophus pictus (Linne) Goldfasan China O Kulturland x x x Lophura nycthemera (Linne) Silberfasan Südostasien N, O Kulturland x x x Meleagris gallopavo (Linne) Truthuhn Nordamerika W, N, O Auwald, Kulturland x x Pavo cristatus (Linne) Pfau Indien Auwald x x Psittaciformes Psittacula krameri (Scopoli) Papageienartige Halsbandsittich Mönchssittich urbane Parkanlagen mit alten Baumbeständen u.Winterfütterung urbane Parkanlagen mit alten Baumbeständen u. Winterfütterung x Myopsitta monachus (Bonaparte) Afrika, Asien W (Türkenschanzpark), T (Hofgarten in Innsbruck) Südamerika W Südostasien Siedlungen Passeriformes Sperlingsvögel Acridotheres cristatellus (Linne) Haubenmaina W St [x] x x [x] x x x x x x x x x x x Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv alpine Zone, Kulturland potenziell invasiv x bisher ohne Auswirkungen Rothuhn x etabliert - expansiv Alectoris rufa (Linne.) Zentral- und N, O, St Vorderasien, Südosteuropa SüdwestN europa Naturschutzfachliche Beurteilung stehende Gewässer etabliert - nicht expansiv Hühnervögel Chukarhuhn N, O, V Status unbeständig Galliformes Alectoris chukar (J.E. Gray) Nord- und Südamerika Einschleppung SchwarzkopfRuderente Art der Ausbreitung aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) Oxyura jamaicensis (Gmelin) Lebensraum anthropogen bedingte Einwanderung nach Dvorak et al. 1993 Verbreitung in Österreich bisher keine Freilandbruten, wenige Einzelbeobachtungen Cramp & Simmons 1977, Tucker & Heath 1994, Hagemeijer & Blair 1997, Knaus 2000 bisher keine Freilandbruten belegt, zwischen 1974 und 1980 in der Obersteiermark Einbürgerungsversuche, potentieller Konkurrent des Steinhuhns bisher keine Freilandbruten belegt, Einbürgerungsversuche zu jagdlichen Zwecken, potentieller Konkurrent des Steinhuhns 1900-1945 in Ostösterreich ev. Archaeozoon, seit dem 15. Jh. in Mitteleuropa, aktuell verbreitet Einbürgerung zu jagdlichen Zwecken Präsent in Sackl & Samwald 1997, Brader & Aubrecht 2000, Archiv BirdLife Österreich Berg mündl. Mitt. im Türkenschanzpark Wien ausgesetzt, im Hofgarten Innsbruck Volierenflüchtlinge Freilandbrut in Wien 1975 Mikocki & Winkler 1986, Thaler 1987, Niederwolfsgruber 1990 Archiv BirdLife Österreich Glutz & Bauer 1973 Schönbeck 1955, König 1971, Hölzinger 1987, Dvorak et al. 1993, Präsent in Sackl & Samwald 1997 bisher keine Freilandbruten, Einbürge- König 1971, rungsversuche zu jagdlichen Zwecken Brader & Aubrecht 2000 bisher keine Freilandbruten, Einbürge- Brader & Aubrecht 2000, rungsversuch zu jagdlichen Zwecken Archiv BirdLife Österreich König 1971, wiederholt erfolglos eingebürgert, Brader & Aubrecht 2000 zuletzt Brut 1999 bei Wels, 2000 wieder erloschen in der Lobau vor 1966 Class 1966, Archiv BirdLife Österreich in Graz von 1984 bis 1991, erloschen Kresse & Kepka 1988, Dvorak et al. 1993, Sackl & Samwald 1997 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria nach Barthel & Hill 1988, Dvorak et al. 1993 Herkunftsgebiet 212 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere 213 Literaturverzeichnis AUBRECHT, G. 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Der westmediterranen Herkunft entsprechend existieren freilebende Vorkommen nur in klimatisch begünstigten Lagen vor allem im Osten des Landes (BAUER 1960). Die Populationen treten kleinräumig auf, sind aber als etabliert zu bezeichnen. Die Streifenhörnchen Tamias sibiricus (Burunduk) und Tamias striatus (Chipmunk) aus der Familie Sciuridae wurden seit den 1960er-Jahren zu Forschungszwecken im Westen von Wien in Freigehegen gehalten. Davon ausgehend entwickelte sich in unmittelbarer Nähe ein lokaler Bestand, der allerdings nur durch regelmäßige Zufütterung fortbestehen konnte 23 Mag. H. Englisch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, holger.englisch@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 215 (KRAPP 1978a, 1978b). In der Zwischenzeit muss die Population des sibirischen Burunduk als erloschen gelten, vom nordamerikanischen Chipmunk werden vereinzelt noch Beobachtungen gemeldet (Sieber schriftl. Mitt.). Der Kanadabiber Castor canadensis (Fam. Castoridae) wurde bei Projekten zur Wiederansiedelung des bereits im 19. Jahrhundert ausgerotteten Europäischen Bibers an der niederösterreichischen Donau freigesetzt (STÜBER 1988). Da der Anteil des nordamerikanischen Vertreters in der Population anfangs relativ hoch und das Konkurrenzverhältnis der beiden äußerlich nicht unterscheidbaren Arten nicht ausreichend bekannt war, wurde dieser Neuzugang in der heimischen Fauna kritisch beobachtet. Mittlerweile ist allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die amerikanische Art sich in Österreich nicht weiter behaupten konnte (SIEBER & BRATTER 1994, Sieber schriftl. Mitt.). Der artenreichen Familie der Muridae sind unter den österreichischen Säugetieren zwei hier faunenfremde Species zuzurechnen. Die aus Nordamerika stammende Bisamratte Ondatra zibethicus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nahe Prag zur Pelzzucht angesiedelt und breitete sich von hier entlang der Wasserläufe rasch aus (NIETHAMMER et al. 1963). In Österreich ist die Art an den größeren Gewässern der Niederungen weit verbreitet und ihre Populationen sind stabil (SCHREIER 1956). Der Ablauf der Arealausweitung ist aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung aber auch der teils nicht unbeträchtlichen Auswirkungen auf die Vegetation in der Literatur gut dokumentiert (KOKES 1966; PIETSCH 1982). Dem gegenüber ist der genaue Zeitpunkt der Einwanderung der Wanderratte Rattus norvegicus aus ihrem ostasiatischen Herkunftsgebiet trotz der weiten Verbreitung und ihres häufigen Auftretens nur wenig bekannt. Die Ausbreitung erfolgte passiv entlang der mittelalterlichen Handelswege und in enger Beziehung zu den menschlichen Siedlungsräumen, wo sie vor allem als Vorratsschädling und Überträger von Krankheiten Bedeutung erlangte (BECKER 1978). Einzelne Belege aus dem nördlichen Europa existieren bereits ab dem 12. Jahrhundert, für Österreich wird die Art allerdings erst um etwa 1750, seitdem aber kontinuierlich genannt (WOLFF et al. 1980). Die Populationen treten auch gegenwärtig zumeist synanthrop auf. Die südamerikanische Nutria, Myocastor coypus, stellt den einzigen Vertreter der Biberratten (Myocastoridae) am europäischen Kontinent. Auch diese semiaquatische Art wurde ursprünglich für die Pelzgewinnung eingeführt und entkam aus Farmen Frankreichs und Westdeutschlands etwa seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Sie ist an subtropische Klimate angepasst und kann sich in Österreich nur vereinzelt an Stillgewässern geschützter Beckenlagen behaupten. Selbst an diesen bevorzugten Standorten kommt es häufig zu starken Populationseinbrüchen in den Wintermonaten, die nur durch das hohe Reproduktionspotenzial wieder ausgeglichen werden können (STUBBE 1982). Bereits seit den 1960er-Jahren ist das Vorkommen des aus Ostasien stammenden Marderhundes Nyctereutes procyonoides aus der Familie Canidae für Österreich bekannt. Er wurde anfangs vor allem in der Sowjetunion als Pelztier gezüchtet und seit 1928 in der Ukraine freigesetzt. Von hier breitete er sich rasch nach Westen aus und ist mittlerweile in Europa weit verbreitet (NOWAK 1984, 1993). Trotz seiner versteckten Lebensweise sind nördlich des Alpenhauptkammes eine größere Zahl von gesicherten Meldungen bekannt und sein Bestand gilt als gefestigt (BAUER 1964, 1986; AUBRECHT 1995a, 1995b). Möglicherweise hat die Präsenz dieser Art Auswirkungen auf die heimischen Amphibienpopulationen, doch sind diesbezügliche Daten bisher noch nicht verfügbar. Der feuchte Waldgebiete bewohnende Mink Mustela vison (Fam. Mustelidae) wird ebenfalls als Pelztier gezüchtet und ist mittlerweile vor allem in Skandinavien im Freiland stark vertreten. Dieser nordamerikanische Marder ist als potenzieller Konkurrent zum heimischen Fischotter anzusehen, weiters dezimiert er aber auch die Bestände der Bisamratte, die zu seiner ursprünglichen Hauptnahrung zählt (LINN & CHANIN 1978; STUBBE 1993a). Für Österreich sind bisher lediglich vereinzelt Individuen aus dem Waldviertel bekannt geworden, die noch keine stabile Population bilden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 216 Neobiota in Österreich – Tiere Die Familie Procyonidae ist nur mit dem ursprünglich in Nordamerika weit verbreiteten Waschbär Procyon lotor in Europa vertreten. Auch er wurde als Pelztier gezüchtet und breitete sich nach 1934 von Hessen ausgehend rasch am Kontinent aus (RÖBEN 1975; LUTZ 1984). Für Österreich liegen Meldungen schon seit den 1970er-Jahren vor, die Expansion ist auch hierzulande gut belegt. Dieser Kleinbär ist gegenwärtig für alle Bundesländer mit Ausnahme des Burgenlandes nachgewiesen und im Bestand jedenfalls etabliert (AUBRECHT 1985, 1995a, 1995b). Inwieweit ein Konkurrenzverhältnis zum Marderhund besteht ist nicht ausreichend bekannt, ein gewisser Beutedruck auf heimische Tierbestände kann aber angenommen werden. Die Hirsche (Cervidae) sind mit drei faunenfremden Arten in Österreich vertreten, die alle aus jagdlichen Erwägungen freigesetzt wurden. Der Damhirsch Dama dama hatte bis zur Eiszeit ein natürliches Vorkommen in Europa und wurde bereits unter den Römern zu Zuchtzwecken wieder aus seinen kleinasiatischen Rückzugsgebieten importiert. Im Mittelalter fanden Ansiedelungen in Österreich für die Gatterhaltung statt (NIETHAMMER et al. 1963; HEIDEMANN 1986). Die daraus immer wieder entkommenen Tiere bildeten vereinzelt instabile freilebende Populationen. Auch gegenwärtig existieren kleinere Bestände in mehreren Bundesländern. Der aus Ostasien stammende Sikahirsch Cervus nippon wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts in Niederösterreich nördlich der Donau freigesetzt und konnte sich hier bis heute behaupten (REBEL 1933; KRAPP & NIETHAMMER 1986). Die aus anderen Ländern häufig bekannten Hybridisierungen mit dem Rothirsch konnten bisher für Österreich nicht nachgewiesen werden. Der um 1870 ebenfalls lokal in Niederösterreich angesiedelte nordamerikanische Weißwedelhirsch Odocoileus virginianus war nur bis etwa 1930 vertreten und auch das von diesen Tieren abstammende Rudel im Lainzer Tiergarten ist etwa zu dieser Zeit wieder erloschen (NIETHAMMER et al. 1963; PULLIAINEN & SULKAVA 1986). Unter den Hornträgern, Familie Bovidae, ist das Mufflon Ovis ammon als neozoer Vertreter in Österreich zu nennen. Ursprünglich in Asien beheimatet wurde es bereits im Neolithikum als Haustier gezüchtet und verwilderte etwa auf den Mittelmeerinseln wieder (FEILER 1975). Davon abstammende Tiere aus Sardinien wurden 1730 als Zootiere nach Wien gebracht und bald auch in Lainz in Gattern gehalten (REBEL 1933; WETTSTEIN 1955). Seit Beginn des 19. Jahrhunderts werden die Tiere im ganzen Bundesgebiet als Jagdwild freigesetzt und nehmen an geeigneten Standorten zu. Neben den genannten vierzehn Neozoen verdienen weitere ursprünglich nicht in Österreich vertretene Säugetiere zumindest eine Erwähnung. Bereits seit der Bronzezeit ist die Hausmaus Mus musculus im Bundesgebiet nachgewiesen (BAUER & WOLFF 1985). Sie wanderte ebenso wie die von römerzeitlichen Ausgrabungen hierzulande bekannte Hausratte Rattus rattus vor allem entlang der Handelswege ein und ist im Siedlungsbereich anzutreffen (WOLFF et al. 1980). Beide Muriden-Arten sind als Archäozoen einzustufen. Schon seit Ende der letzten Eiszeit zumindest in Westösterreich beheimatet waren das Murmeltier Marmota marmota (Fam. Sciuridae) und der Alpensteinbock Capra ibex (Fam. Bovidae). Ihr Areal wurde aber durch den Menschen im 19. und 20. Jahrhundert auch auf weiter östlich gelegene Landesteile ausgeweitet (GIACOMETTI 1991; PRELEUTHNER 1993). Sie können somit als regionale Neozoen gelten. Der erst kürzlich erfolgte Nachweis der Brandmaus Apodemus agrarius (Fam. Muridae) aus der Steiermark ist als natürliche Arealausweitung anzusehen (SPITZENBERGER 1997). Demgegenüber ist die aus Kärnten bekannte einzige Beobachtung der Langfußfledermaus Myotis capaccinii (Fam. Vespertilionidae, Chiroptera) als Meldung eines Irrgastes zu betrachten (SPITZENBERGER & MAYER 1988). Der seit den 1980erJahren mehrfach vom Balkan her einwandernde Goldschakal Canis aureus (Fam. Canidae) ist in seiner Ausbreitung zum Teil durch anthropogene Einflüsse begünstigt, doch ist eine Einstufung als Neozoon derzeit nicht mit Sicherheit möglich. Auch er ist eventuell als Irrgast zu betrachten (BAUER & SUCHENTRUNK 1995; ZEDROSSER 1995; KRYSTUFEK et al. 1997). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria MAMMALIA Lagomorpha Leporidae Oryctolagus cuniculus (Linnaeus) Säugetiere Hasentiere Hasenartige Wildkaninchen Rodentia Sciuridae Tamias sibiricus (Laxmann) Nagetiere Hörnchen Burunduk Tamias striatus (Linnaeus) Chipmunk W-Mediterranraum, NW-Afrika, SW-Europa (Iberische Halbinsel) B, W, N, O - (Seewinkel, Fuß des Leithagebirges, Rand der Parndorfer Platte) - (S erloschen, St unsicher) buschiges Grasland auf vorwiegend sandigen Böden, xerothermophil x N-Europa bis Sibirien, Z-Asien bis Korea, Japan östl. Nordamerika W - (Population wieder erloschen) Waldgebiete, vorwiegend bodenlebend Waldgebiete, nur bei Zufütterung [x] [x] [x] x x? x W, N, St - (Vorkommen ausschließlich in unsicher) Gewässernähe, semiaquatisch [x] [x] langsam fließende und stehende (eutrophe) Gewässer, semiaquatisch Kulturfolger, alle BL - (freilebende synanthrop Populationen nur an (freilebend in Donau, March, Neusiedlersee, bei Lunz Gewässernähe, hygrophil) und Mondsee) x Castoridae Biber Castor canadensis Kuhl Kanadabiber Nordamerika Mäuseartige Bisamratte Rattus norvegicus (Berkenhout) Wanderratte SO-Sibirien, N-China Myocastoridae Myocastor coypus (Molina) Biberratten Nutria Nordamerika (Ohio, USA) Südamerika (Argentinien, Brasilien) alle BL - (in Tallandschaften der Ebenen, Alpentäler nur als Ausbreitungswege genutzt) N, O, St, K, S - (nördl. Alpenvorland, Grazer Bucht, Klagenfurter Becken) eutrophe Stillgewässer, Flußauen und Sumpfgebiete, semiaquatisch x x? x? x? in Europa seit Mittelalter lokal in Gehegen (sog. Leporarien bzw. Lapinieren) gehalten, in Ö seit 1779 etabliert (Parndorfer Platte, B), durch Grabtätigkeit z.T. Schäden in der Landwirtschaft Rebel 1933, Wettstein 1955, Bauer 1960, Niethammer et al. 1963, Anonymus 1987 von Koenig in W am Ottakringer Friedhof zur Beobachtung angesiedelt, Population einige Jahre stabil, nun aber (nahezu) erloschen von Koenig 1957 in W am Wilhelminenberg ausgesetzt und später von hier auch nach S (Hellabrunn) und St (Herberstein) verfrachtet Krapp 1978a Koenig 1960a, 1960b, Niethammer et al. 1963, Krapp 1978b Stüber 1988, Sieber & bei Wiederansiedelung des Europäischen Bibers Bratter 1994, Sieber 1953 und 1979-84 in N und W (mit) ausgesetzt, Gefangenschaftsflüchtlinge in St, Populationsstatus 1995a, 1995b aktuell unbekannt, keine Hybridisation mit C. fiber x? x? Zitate invasiv (x) [x] x x potenziell invasiv x x Anmerkungen (x) (x) (x) bei Prag 1905 ausgesetzt, Nachweis seit 1914 aus dem Mühlviertel (1922 Wien, 1925 Neusiedlersee), heute in ganz Europa etabliert, nur in England wieder ausgerottet, z.T. Veränderung aquatischer Phytozönosen und Dezimierung von Muschelpopulationen in Europa seit Mittelalter (z.B. Polen 1180), in Ö ab ca. 1750, z.T. in Konkurrenz zur Hausratte R. rattus (diese seit der Römerzeit aus N-Afrika und Kleinasien kommend für K und O nachgewiesen), Vorratsschädling und Krankheitsüberträger Schreier 1956, Niethammer et al. 1963, Kerschner & Mayer 1965, Kokes 1966, Pietsch 1982, Hoffmann 1983 Becker 1978, Wolff et al. 1980, Bauer 1988 in Frankreich bereits 1880/90 aus Farmen entkommen, in Mitteleuropa ab 1920 eingeführt, in Ö seit 1935, hier nur lokale und z.T. temporäre Populationen einzelner Gefangenschaftsflüchtlinge Stubbe 1982, Reichholf 1983 217 (2002) Muridae Ondatra zibethicus (Linnaeus) W, St, S - (nur kleine Populationen, Vorkommen aktuell unbestätigt) x Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. etabliert - expansiv Status bisher ohne Auswirkungen Art der Ausbreitung unbeständig Abstammung österreichischer Populationen in Klammer Lebensraum etabliert - nicht expansiv nach nach NietWilson & Reeder 1993 hammer & Krapp 1978 ff., MitchellJones et al. 1999 Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) Deutscher Name anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und wissenschaftlicherArtname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Carnivora Canidae Nyctereutes procyonoides (Gray) Raubsäuger Hundeartige Marderhund SO-Sibirien und B, N, O, St, S - (Wein-, Ussuri, Manschu- Wald- und Mühlviertel, rei, Korea, Japan Salzkammergut) (K unsicher) x Waldgebiete mit dichter Vegetation, vorwiegend in Gewässernähe x Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Kleinbären Waschbär feuchte (altholzreiche und gewässernahe) Laubwälder, auch im Agrar- und Siedlungsbereich x Artiodactyla Paarhufer Cervidae Hirsche Dama dama (Linnaeus) Damhirsch B, W, N, K, S (T unsicher, Gatterhaltung in ganz Ö) N - (nördl. der Donau) (K unsicher) vorwiegend offene Waldlandschaften x Cervus nippon Temminck Sikahirsch Laub- und Mischwälder Odocoileus virginianus Weißwedel(Zimmermann) hirsch W, N - (Grafenegg und Lainz, Bestand heute wieder erloschen) Bovidae Ovis ammon (Linnaeus) Hornträger Mufflon B, W, N, O, St, K, S, T Mongolei bis Kleinasien, später auch Mittelmeerinseln - (Sardinien, Korsika) N - (Waldviertel) Nord- und Mittel- W, N, O, St, K, S, V amerika - (westl. (vorwiegend entlang der Flußtäler, March- und USA) Tullnerfeld, Inn-, Traun-, Mühl- und Weinviertel) (T unsicher) O-Mediterranraum, Kleinasien (südl. Türkei) O-Sibirien, O-China, Manschurei, Korea, Japan, Vietnam, Taiwan - (Japan) Nordamerika bis nördl. Südamerika - (Kanada) x x x x x x x x x? offenes Waldland, (ehemals) zur Jagd in großen Parkanlagen [x] [x] [x] buschiges und bewaldetes Hügelund Bergland x x x Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv etabliert - expansiv Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. bisher ohne Auswirkungen unbeständig Status x? (x) in der Ukraine 1928 ausgewildert, in Ö seit 1954 (N), seither Ausbreitung nach Westen, genauer Populationsstand, Einnischung und Konkurrenz unbekannt, ev. Prädator von Niederwild und Amphibien, Krankheitsüberträger Bauer 1964, 1986, Röben 1975, Nowak 1984, 1993, Aubrecht 1995a, 1995b, Gutleb 1996a x? (x) in Nordeuropa seit 1920er Jahren Flüchtlinge aus Pelztierfarmen, bisher in Ö kein Nachweis einer beständigen Population, potenziell Konkurrenz zum Europäischen Nerz M. lutreola und Fischotter L. lutra Linn & Chanin 1978, Nitsche 1995, Stubbe 1993a, Bauer & Spitzenberger 1996 x? (x) in Hessen (BRD) 1934 aus Pelztierfarmen entkommen, in Ö als Einwanderer seit 1974 (S) nachgewiesen, 1972 und 1977 auch im Waldviertel aus Zuchtstationen entkommen, z.T. landwirtschaftliche Schäden und Einfluß auf Amphibien- und Vogelpopulationen Röben 1975, Lutz 1984, Aubrecht 1985, 1995a, 1995b, Stubbe 1993b, Sackl & Samwald 1995, Gutleb 1996b bis zur Eiszeit in ganz Europa, durch Römer zur Zucht erneut aus Kleinasien angesiedelt, in Ö flüchtiges Gatterwild, nur in S, N, St und K kleine freilebende Populationen, bis zum 2.Weltkrieg auch im B als Jagdwild in N 1907 ausgewildert, nur lokal vertreten, potenziell Hybridisation mit Rothirsch C. elaphus und z.T. auch Forstschäden möglich Rebel 1933, Bauer 1960, Niethammer et al. 1963, Heidemann 1986, Hoi-Leitner 1989 Rebel 1933, Niethammer et al. 1963, Krapp & Niethammer 1986 (x) Rebel 1933, Niethammer von Graf Breuner-Enkevoirth ab 1870 am Manhartsberg (N) gehalten, aus Bestand um 1910 et al. 1963, Pulliainen & Sulkava 1986 Population im Lainzer Tiergarten (W) begründet, seit 1930 in Ö wieder erloschen (in Europa noch in Finnland, Tschechien und Jugoslawien) (x) seit Neolithikum verwilderte Haustiere aus Kleinasien auf Sardinien und Korsika, durch Prinz Eugen 1729/32 von hier als Zootier nach Wien gebracht, seit 1753 Gatterwild in Lainz, ab 1910 lokal frei als Jagdwild Rebel 1933, Wettstein 1955, Bauer 1960, Niethammer et al. 1963, Feiler 1975, Röhrs 1986, Hoi-Leitner 1989 Neobiota in Österreich – Tiere Laub- und Mischwälder in Gewässernähe Mustelidae Marderartige Mustela vison Schreber Mink Nordamerika Procyonidae Procyon lotor (Linnaeus) Art der Ausbreitung etabliert - nicht expansiv Abstammung österreichischer Populationen in Klammer Lebensraum Einschleppung nach nach NietWilson & Reeder 1993 hammer & Krapp 1978 ff., MitchellJones et al. 1999 Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Deutscher Name 218 (2002) Systematische Kategorie und wissenschaftlicherArtname Neobiota in Österreich – Tiere 219 Literaturverzeichnis Weiterführende Einzelarbeiten sind den angeführten Literaturstellen zu entnehmen. ANONYMUS (1987): Bezirksjägertag Steyr 1987: 2 Wildkaninchen erlegt. Österr. Weidwerk (1987.05): 12. AUBRECHT, G. (1985): Der Waschbär, Procyon lotor (Linne, 1758), in Österreich. Mammalia austriaca 11. Jb. Oö. Mus.-Ver. 130: 243–257. AUBRECHT, G. (1995a): Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides). Zwei faunenfremde Tierarten erobern Österreich. Oö. Jäger 22: 31–36. AUBRECHT, G. (1995b): Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides) – zwei faunenfremde Tierarten erobern Österreich. Stapfia 37: 225–236. BAUER, K. (1960): Die Säugetiere des Neusiedlersee-Gebietes (Österreich). Bonn. Zool. Beitr. 11: 141–342. BAUER, K. 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Für die heimische Fischfauna sind etwa 60 Helminthenarten bekannt, wobei die artenreichste Gruppe die Monogeneen repräsentieren, gefolgt von Nematoden, digenen Trematoden (Digenea), Cestoden und Acanthocephalen. Von den dokumentierten Arten sind ca. 20 % Neozoen. Dabei muss angemerkt werden, dass der Status einiger Monogenea diesbezüglich ungeklärt ist, weil in dieser Gruppe erst in den letzten Jahren taxonomisch differenzierte Bestimmungen vorgenommen wurden, daher die autochthone Fauna unzureichend bekannt ist. Der Import nicht-heimischer Fischarten ist einer der bedeutendsten Faktoren für die Einschleppung von Fischparasiten. Der Besatz von Gewässern mit Fischen unterschiedlicher Herkunft ist ein wirkungsvoller Ausbreitungsmechanismus für deren Parasiten. 24 Dr. R. Konecny, Umweltbundesamt, Spittelauer Lände 14, A-1090 Wien, konecny@ubavie.gv.at; Mag. I. Schabussova, Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien, Althanstrasse 14, A-1090 Wien; Dr. H. Sattmann, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, helmut.sattmann@nhm-wien.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 222 Neobiota in Österreich – Tiere Ende der 1970er Jahre erfolgten vermehrt Importe südostasiatischer Aale (Anguilla japonica) nach Europa. Mit diesen Importen wurde der „Schwimmblasenwurm“ Anguillicola crassus nach Europa gebracht. Die Parasiten etablierten sich erfolgreich in den europäischen Gewässersystemen im Europäischen Aal (Anguilla anguilla). Als Zwischenwirte kommen eine Reihe von benthischen und planktischen Crustaceen in Frage. Als paratenische Wirte (Hilfs- oder Stapelwirte) dienen zahlreiche heimische Fischarten. Die adulten Würmer leben als Blutsauger in der Schwimmblase des Aales (MORAVEC 1994). Die erste europäische Meldung des „Schwimmblasenwurms“ wurde 1982 (NEUMANN 1985) in Deutschland dokumentiert. Die ersten Nachweise aus Österreich stammen aus den Jahren 1987 aus dem Mondsee (JAGSCH & RYDLO 1993) und 1988 aus dem Neusiedler See (KONECNY & WAIS 1994). Untersuchungen zur Ökologie von A. crassus wurden in den letzten Jahren im Neusiedler See durchgeführt (SCHABUSS et al. in Vorber.). Im Balaton (Ungarn) wurde 1991 ein Massensterben von Aalen registriert. Aufgrund des starken Befalles der Aale mit Anguillicola crassus wurden diese Parasiten als Ursache des Fischsterbens diskutiert (MOLNAR et al. 1994). Auch der Rückgang der natürlichen Aalpopulationen in Westeuropa wird mit diesem Parasiten in Zusammenhang gebracht (BELPAIRE et al. 1987). Eine vergleichbare Einschleppung einer weiteren Anguillicola-Art (Anguillicola novaezelandiae) mit südpazifischen Aalen (Anguilla australis) wurde aus Italien bekannt (MORAVEC & TARASCHEWSKI 1998). Eine Ausbreitung in heimischen Gewässern ist nicht auszuschließen. Zur möglichen Einschleppung der Monogenea Pseudodactylogyrus bini und P. anguillae durch asiatische oder pazifische Aale herrschen unterschiedliche Auffassungen (vgl. KENNEDY 1993; CONE & MARCOGLIESE 1995; GELNAR et al. 1996). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum, Wirt Art der Ausbreitung Dactylogyrus vastator Nybelin Dactylogyrus yinwenyingae Gussev Gyrodactylus gasterostei Gläser Cestoda Bothriocephalidae Bothriocephalus acheilognathi Yamaguti Bothriocephalus gowkongensis Yeh Caryophyllidae Khawia sinensis Hsü Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen vermutlich Einschleppung mit dem Import lebender Aale aus Asien; in Europa ca. seit 1980, in Österreich seit 1994/95 nachgewiesen vermutlich Einschleppung mit dem Import lebender Aale aus Asien, manche Autoren halten es allerdings für möglich, dass die Art in Europa autochthon ist möglicherweise in Europa autochthon B (Neusiedler See) Kiemen von Aalen (Anguilla anguilla) x x? x x Ö, keine geografi- Kiemen von Karpfen sche Angabe (Cyprinus carpio) Ostpaläarktis B (Neusiedlersee) in den Nasenhöhlen von Karpfenartigen Fischen Nordeuropa V (Rheintal) Ektoparasit an Gasterosteus aculeatus x x? x x x x? x x x x? x Taiwan B (Neusiedler See), St Darm von Karpfen (Cyprinus carpio) x? x? x x? Asien O (Raab), St? Darm von Karpfen (Cyprinus carpio) x? x? x x? Karpfen (Cyprinus carpio) x? x? x Schwimmblase von Aalen (Anguilla anguilla); Larven in Kleinkrebsen und diversen Süßwasserfischen x invasiv x potenziell invasiv x etabliert nicht expansiv x? unbeständig x aktive Freisetzung Kiemen von Aalen (Anguilla anguilla) Zitate Plattwürmer Hakensaugwürmer Asien (Japan, China), Australien Asien (Japan, China), Australien Zentralasien B (Neusiedler See), O (Ischler Ache) O (Mondsee) Amur Becken, China, Japan NEMATHELMINTHES Rundwürmer Nematoda Anguillicolidae Anguillicola crassus Aal-Schwimmblasen- Asien Kuwahara, Niimi & Itagaki wurm (Japan, China) B (Neusiedler See), W (Alte Donau), O (Mondsee, Donau), S (Wallersee) x x vermutlich mit Glaskarpfenbesatz verschleppt vermutlich mit Dreistacheligem Stichling (Gasterosteus aculeatus) im Bodensee eingeschleppt Kennedy 1993, Cone & Marcogliese 1995, Gelnar et al. 1996 Kennedy 1993, Cone & Marcogliese 1995, Gelnar et al. 1996 Molnar 1984, Rydlo mündl. Mitt. Miklas 1999 Ahnelt et al. 1995 durch Import von Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) eingeschleppt; in Österreich 1971 erstmals dokumentiert durch Import von Cypriniden eingeschleppt; in Österreich 1971 erstmals dokumentiert; keine weiteren Funde; möglicherweise synonym mit B. acheilognathi Otte et al.1972, Kritscher 1988 x? vermutlich durch Import von Amurkarpfen eingeschleppt, erster und einziger Nachweis vom Wallersee 1994 Bauer 1991, Konecny unpubl. x Einschleppung durch Import lebender Moravec & Taraschewski Aale, in Europa seit 1982, in Österreich 1988, Jagsch & Rydlo 1993, Konecny & Wais seit 1987 dokumentiert 1994 Otte et al.1972, Rydlo 1998 223 (2002) bisher ohne Auswirkungen Pseudodactylogyrus anguillae (Yin & Sproston) Status etabliert - expansiv PLATHELMINTHES Monogenea Dactylogyridae Pseudodactylogyrus bini (Kikuchi) Einschleppung Deutscher Name anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste 224 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis AHNELT, H.; GELNAR, M.; KONECNY, R. & WALZL, M. 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Ursprung Mit seinen 8 bis 10 cm Länge gehört der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Bassi 1875) zu den größten Trematoden. Dementsprechend augenfällig sind auch die pathologischen Veränderungen im Zielorgan des Parasiten, der Leber, wo er sich zeitlebens im Parenchym aufhält und nicht, wie der einheimische Große Leberegel (Fasciola hepatica), in die Gallengänge einwandert. Bei seinen natürlichen Endwirten in Nordamerika, Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus) und Wapiti (Cervus elaphus canadensis), können dennoch überraschend viele (bis weit über 100) dieser riesigen Trematoden gefunden werden, ohne dass die betroffenen Tiere klinische Anzeichen einer Erkrankung zeigen. Die Egel finden sich dort in mehreren Zentimeter großen Bindegewebszysten eingekapselt, die mit den Gallengängen der Leber kommunizieren, so dass über diesen Weg die Eier schließlich mit dem Kot ins Freie gelangen. Neben den genannten Endwirten sind eine große Zahl von Irrwirten bekannt geworden, wo die Egel nicht oder nur ganz ausnahmsweise zur Reproduktion gelangen. Zum einen, weil die betroffenen Wirte so schwer geschädigt werden, dass sie bereits versterben, ehe die Egel Geschlechtsreife erlangen (z. B. Maultierhirsch, Schaf, Ziege, in Europa: Reh!), oder andererseits, weil es den befallenen Tieren gelingt, die Egel derart intensiv einzukapseln, dass keine Eier an die Außenwelt gelangen. Letztere (z. B. Elch, Rind) erscheinen, wie die natürlichen Endwirte, trotz oft spektakulärer Leberveränderungen und hoher Egelzahlen nur wenig in ihrer Gesundheit beeinträchtigt. Der Amerikanische Riesenleberegel wurde 1875 in einem Wildpark bei Turin entdeckt und erstmals wissenschaftlich beschrieben (BASSI 1875). Der Autor vermutete schon damals, dass der neue Parasit mit den dort gehaltenen Wapitis von Nordamerika, wo er erst später auch tatsächlich gefunden wurde, nach Europa gelangt war. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Art nicht nur einmal, sondern mehrfach zusammen mit seinen natürlichen Endwirten, Weißwedelhirsch und Wapiti, nach Europa gelangte. Besonders Wapitis waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in größerer Zahl an vielen Stellen des Kontinents zur „Blutauffrischung“ des heimischen Rotwildes eingebürgert worden. Neben dem genannten Vorkommen in Norditalien, das bis zum heutigen Tag besteht, wurden nach und nach weitere Funde aus Spanien, Deutschland, Böhmen und Polen bekannt, die aber nicht alle zu einer dauerhaften Etablierung des Parasiten führten und vorerst auch nur eher als zoologische Kuriosität aufgefasst wurden. Massivere wirtschaftliche Schäden beim Rot-, Dam- und Rehwild wurden erstmals seit den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts aus der damaligen CSSR (Mittel- und Südböhmen) gemeldet, was auch Anlass für eine erste intensivere Erforschung der Biologie und Epidemiologie dieses exotischen Parasiten unter europäischen Bedingungen war (ERHARDOVAKOTRLA 1971). Dabei wurde auch die Zwergschlammschnecke (Galba truncatula) erstmals als Zwischenwirt nachgewiesen. Zwar wurden im Labor experimentell auch Schnecken der Art Stagnicola palustris erfolgreich infiziert und auch Cercarienschlupf und Infektiosität der Metacercarien dokumentiert (CHROUSTOVA 1979), doch liegen aus dem Freiland bislang keine Beobachtungen vor, wieweit dieser Art gleichfalls Bedeutung als Zwischenwirt zukommt. In Nordamerika jedenfalls ist der Riesenleberegel bei den Zwischenwirten ähnlich unspezifisch wie bei den Endwirten und konnte mittlerweile bei mehr als 10 Arten gefunden werden, zum Teil jedoch nur nach experimenteller Infektion. Insgesamt sind der ganze Entwicklungszyklus, der Zwischenwirt und die ökologischen Optima für eine erfolgreiche Reproduktion von F. magna dem heimischen Großen Leberegel (Fasciola hepatica) sehr ähnlich. 25 MMag. J. Ursprung, Kirchenberg 2, A-2465 Höflein Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 226 Neobiota in Österreich – Tiere Somit muss aber auch das ganze bekannte Verbreitungsgebiet von F. hepatica als potenzieller Lebensraum für F. magna angesehen werden. Der wirtschaftliche Schaden durch F. magna in der Viehhaltung in Nordamerika ist gewaltig und übersteigt in manchen Gebieten den durch F. hepatica, doch fehlt dazu exaktes Zahlenmaterial, da in den üblichen Schlachthofstatistiken die beiden Arten nicht getrennt werden. In Europa sind Verluste in der Nutztierhaltung bisher eher Ausnahmen geblieben (Italien, CSSR). In den bekannt gewordenen Fällen (Rind, Schaf, Pferd) erfolgte die Ansteckung der Haustiere auf vom Wild kontaminierten Weiden beziehungsweise über dort gewonnenes Heu. Nachweise vom Menschen, wie es sie bekanntermaßen bei F. hepatica gibt, liegen bislang von F. magna weder aus Nordamerika noch aus Europa vor. Zumindest seit 1988 kommt der Amerikanische Riesenleberegel in den slowakischen Donauauen vor und 1994 wurde er erstmals von der ungarischen Seite der Donau gemeldet (MAJOROS & SZTOJKOV 1994). Den ersten Feststellungen unweit der österreichischen Grenze folgten bald weitere donauabwärts. Nachdem es bereits vorher einen ersten Nachweis von F. magna in Österreich aus einem Damwildgatter in Niederösterreich gegeben hatte (PFEIFFER 1982), wohin der Parasit wohl über zugekaufte Zuchttiere unklarer Herkunft gelangt sein muss, erfolgte der erste Nachweis bei freilebenden Wildtieren in Österreich im Herbst 2000 in Hirschlebern aus den Donauauen östlich von Wien bei Fischamend (WINKELMAYER & PROSL 2001). Das daraufhin vom Institut für Parasitologie und Zoologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Niederösterreichischen Landesjagdverband eingeleitete Untersuchungs- und Bekämpfungsprogramm startete noch im Jänner 2001 mit einer ersten gebietsweiten Untersuchung von Rotwild-Kotproben aus dem gesamten Gebiet der Donauauen östlich von Wien. Positive Proben waren vorerst nur unter dem aus Fischamend und Regelsbrunn eingelangten Material zu finden. Praktisch das gleiche Ergebnis erbrachte eine zweite derartige gebietsweite Aktion im Mai 2002. Weitere Kotproben und auch erstes gemeldetes und untersuchtes Fallwild (1 Reh, 3 Hirsche) ließen dann aber bis zum Sommer bereits ein praktisch geschlossenes Verbreitungsgebiet südlich der Donau zwischen Mannswörth und Regelsbrunn erkennen. Die höchsten Befallsraten (66–70 %) und Befallsintensitäten (bis 175 Eier pro Gramm Kot) wiesen dabei die Proben aus den Revieren in Fischamend auf. Kotproben stehen das ganze Jahr zur Untersuchung zur Verfügung, doch können über sie nur geschlechtsreife, eiausscheidende Egel nachgewiesen werden. Daher sollen auch aus dem gesamten Untersuchungsgebiet, den Donauauen östlich von Wien, von sämtlichen erlegten oder als Fallwild aufgefundenen Rotwild-Stücken die Lebern zur Untersuchung gelangen (vom Reh- und evtl. auch Schwarzwild nur veränderte Lebern). Die seit Beginn der Jagdsaison im Juni 2001 eingetroffenen Lebern bestätigten vorerst nur das schon bekannte Verbreitungsgebiet. Im Oktober 2001 kamen aber schließlich auch erstmals positive Lebern von nördlich der Donau, aus Markthof und Mannsdorf, zur Untersuchung. Beide ließen die Spuren einer früheren Infektion und erfolgreichen Behandlung erkennen, waren aber mit immaturen, d. h. noch nicht geschlechtsreifen, Egeln reinfiziert. Insgesamt wurden bis zum Ende der Jagdsaison 2001 rund 150 Hirschlebern untersucht, wobei die Infektionsrate südlich der Donau bei ca. 50 %, nördlich der Donau bei ca. 5 % lag. Während des Sommers gelang es auch einen Bestand infizierter Zwischenwirtschnecken der Art Galba truncatula in der Fischa zu entdecken. Die Bestimmung der Entwicklungsstadien in den Schnecken (Sporocysten, Redien, Cercarien) wurde mittels DNA-Sequenzierung überprüft, um eine Verwechslung mit F. hepatica auszuschließen. Die Überwachung dieser Schneckenpopulation stellt seither eine weitere Säule der laufenden Untersuchungen dar. Die Infektionsrate bei diesen Schnecken stieg vorerst bis zum August auf ca. 5 % an, um dann aber bis Oktober wieder auf Null abzusinken. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 227 Für die von der Jägerschaft aus Fischamend und Mannswörth und später auch Regelsbrunn gewünschte medikamentöse Behandlung des Rotwilds konnte mit einer Sondergenehmigung des Gesundheitsministeriums das in Österreich zwar zugelassene, aber im Handel nicht erhältliche Triclabendacol importiert werden. Es muss wegen seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gegen alle Alterstadien der Egel und seiner großen therapeutischen Breite als Mittel der Wahl gelten. Es wird per os appliziert, was eine Einmischung ins Futter erlaubt. Bis zum Ende des Jahres 2001 wurde viermal, jeweils über eine Woche hinweg, in den genannten Gebieten eine entsprechende Medizinalfuttermischung vorgelegt. Bei einer weiteren Behandlung im Februar 2002 nahmen auch erstmals alle Reviere mit Hirschvorkommen nördlich der Donau an dem Behandlungsprogramm teil. Es ist noch zu früh, den Erfolg dieser Behandlungen zu beurteilen. Die ersten Behandlungen im Winter und Frühjahr 2001 führten jedenfalls dazu, dass die Eiausscheidung in Fischamend, von wo laufend Kotproben untersucht werden, bis zum Sommer gegen Null absank. Dass die Lebern der erlegten Hirsche im Herbst des Jahres wieder eine hohe Reinfektionsrate zeigten, muss nicht überraschen, können doch mit einer Behandlung der Hirsche naturgemäß nur die Egel erreicht werden, nicht jedoch alle anderen Stadien des Entwicklungskreislaufs: Metacercarien, die bis zu einem Jahr lebensfähig bleiben können, die Stadien in den infizierten überwinternden Schnecken, die im Frühjahr ihre Cercarienbürde entlassen und die Eier im Kot, die während des Sommers zur Entwicklung gelangen und eine weitere Schneckengeneration infizieren. Aus epidemiologischen Gründen kann daher selbst bei einem optimalen Behandlungserfolg mit einer endgültigen Unterbrechung des komplizierten Infektionskreislaufs nicht vor Ende 2002 gerechnet werden und dies nur, wenn nicht dazwischen wieder Egel zur Geschlechtsreife und damit Eiausscheidung gelangen. Aus diesem Grund sollen auch die Behandlungen bis dahin noch mehrfach wiederholt werden Ein derartiger strategischer und konsequenter Medikamenteneinsatz wie hier, ist unseres Wissens noch nirgends anderswo versucht worden. Mit einem nur punktuellen, unsystematischen Einsatz von zum Teil auch weniger geeigneten Fascioliciden konnte jedenfalls in den betroffenen Nachbarländern wie Italien, Ungarn und Slowakei bisher immer nur eine vorübergehende Absenkung der Befallsrate und -intensität erreicht werden (BALBO et al. 1989; EGRI & SZTOJKOV 1999). Von allzu optimistischen Erwartungen muss aber auf jeden Fall gewarnt werden. Literaturverzeichnis BALBO, T.; ROSSI, L. & MENEGUZ, P. G. (1989): Integrated control of Fascioloides magna infection in Northern Italy. Parasitologia 31: 137–144. BASSI, R. (1875): Sulla cachessia ittero-verminosa, o marciaia die cervi, causata dal Distomum magnum. Il Medico Veterinario 4: 497–515. CHROUSTOVA, E. (1979): Experimental infection of Lymnaea palustris snails with Fascioloides magna. Vet. Parasitol. 5: 57–64. EGRI, B. & SZTOJKOV, V. (1999): Ujabb megfigyelesek az eszaknyugat – magyarorszagi gimszarvasok Fascioloides magna fertözöttsegerol. Magyar Allatorvosok Lapja 54: 304–305. ERHARDOVA-KOTRLA, B. (1971): The occurrence of Fascioloides magna (Bassi 1875) in Csechoslovakia. Csechoslovak Academy of Sciences, Praque, 155 pp. MAJOROS, G. & SZTOJKOV, V. (1994): Appearance of the large American liver fluke Fascioloides magna (Bassi 1875) (Trematoda: Fasciolata) in Hungary. Parasit. hung. 27: 27–38. PFEIFFER, H. (1982): Fascioloides magna: Erster Fund in Österreich. Wien. Tierärztl. Mschr. 70: 168– 170. WINKELMAYER, R. & PROSL, H. (2001): Riesenleberegel – jetzt auch bei uns? Österreichs Weidwerk 2001/3: 42–44. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Tiere 228 6.3.3 Ausgewählte aquatische Neozoen (Cnidaria, Plathelminthes, Kamptozoa, Annelida, Isopoda) 26 M. Pöckl & W. Rabitsch Die Entwicklung der europäischen Binnenwasserfauna wurde besonders in Mittel- und Nordeuropa durch die Eiszeiten in erheblichem Ausmaß geprägt. Während des letzten Glazials, der Würmeiszeit, waren weite Teile Europas vergletschert und von einer offenen Tundra bedeckt. Es herrschten unwirtliche subarktische Klimabedingungen. Die temperierte Binnenwasserfauna dieses Kontinents entwickelte sich in den letzten 10.000–15.000 Jahren: ein Prozess, der immer noch anhält (THIENEMANN 1950). Bereits der prähistorische Mensch hatte die Verbreitung verschiedener Tier- und Pflanzenarten beeinflusst, bedeutende anthropogene biogeografische Veränderungen begannen jedoch erst im Zeitalter der großen Entdeckungsreisen. Diese Veränderungen – beschleunigt durch die Entwicklung von Handelsbeziehungen – nahmen stetig zu. Neben der absichtlichen und geplanten Einbürgerung verschiedener Tier- und Pflanzenarten wurden jedoch auch viele Arten unabsichtlich und ungewollt durch den Menschen verbreitet. Der passive Transport mit Ballastwasser, Sedimentablagerungen in Ballastwassertanks und im Aufwuchs der Schiffsaußenhaut, aber auch der Organismentransport durch Aufwuchs an Schwimmern bzw. Ankerketten von Wasserflugzeugen gelten als wichtigste Ursachen für die unbeabsichtigte Einschleppung aquatischer wirbelloser Tiere. Von entscheidender Bedeutung für die Durchmischung der aquatischen Biozönosen im Binnenland sind die neu geschaffenen Wasserstraßen, die natürliche Ausbreitungsbarrieren aufgelöst haben (JAZDZEWSKI 1980). In den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden in Europa viele Kanäle gebaut, die verschiedene Flusssysteme miteinander verbinden. Über diese nun neu zur Verfügung stehenden Wasserstraßen drangen viele aquatische Neozoen vor, teils aktiv wandernd, teils durch Schiffe und Boote verschleppt. Zuletzt wurde am 25.09.1992 der Main-Donau-Kanal eröffnet, der eine Verbindung zwischen Rhein und Donau geschaffen hat, die zu einem Faunenaustausch zwischen beiden Flusssystemen führte. Mit 3.500 km Länge ist die Rhein-Main-Donau-Wasserstraße eine der längsten Europas und ermöglicht die Schifffahrt zwischen Nordsee und dem Schwarzen Meer. Zahlreiche Neozoen der Donau konnten sich in den Rhein (und darüber hinaus) ausbreiten (z. B. Dendrocoelum romanodanubiale, Caspiobdella fadejewi, Hypania invalida, Limnomysis benedeni, Jaera istri, Dikerogammarus haemobaphes, D. villosus), weniger Arten hingegen in der Gegenrichtung (z. B. Atyaephyra desmaresti) (vgl. Kap. 6.3.7, 6.3.8). 26 Dr. M. Pöckl, Am Schierlberg 1, A-3381 Golling an der Erlauf bzw. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, A-3109 St. Pölten, Manfred.Poeckl@noel.gv.at; Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Abb. 7: 229 (2002) Binnenwasserstraßensystem in Europa (nach TITTIZER 2001). Die nummerierten Kanäle sind der Rhein-Main-Donau-Kanal (1), der RheinRhône-Kanal (2), der Marne-Rhein-Kanal (3), der Canal du Centre (4), der Canal du Midi (5), der Dortmund-Ems-Kanal (6), der Mittellandkanal (7), der Elbe-Seitenkanal (8), der Elbe-Havel-Kanal (9), die Spree-Oder-Wasserstraße (10), der Nord-Ostsee-Kanal (11), der Pripjet-Bug-Kanal (12), der Bromberg-Kanal (13). Wichtige weitere Kanäle knapp außerhalb des Bildausschnittes sind der Don-Wolga-Kanal, das MarienKanalsystem und schließlich der Suez-Kanal. 230 Neobiota in Österreich – Tiere Die Auswirkungen von wirtschaftlich motivierten Einbürgerungsversuchen auf die autochthone Fauna (z. B. auf gefährdete Krebs- und Muschelvorkommen) wurden bisher kaum untersucht. Die Einfuhr des aus Nordamerika stammenden Kamberkrebses Orconectes limosus und seine Etablierung in europäischen Gewässern mag als Beispiel für ein undurchdachtes Einbürgerungsexperiment gelten, dessen Folge sich für die heimische Flusskrebsfauna katastrophal auswirkte und keine ökonomischen Gewinne zeitigte (PEKNY 1995). Die Einbürgerung des ebenfalls aus Nordamerika stammenden Signalkrebses Pacifastacus leniusculus war vom ökonomischen Gesichtspunkt aus betrachtet erfolgreich, wirkte sich auf die heimischen Flusskrebse aber ebenso negativ aus (EDER 2002, vgl. Kap. 6.3.10). Bei den Perakariden Krebsen können Beispiele für Einbürgerungsversuche für die Ordnung Mysidacea und Amphipoda genannt werden. Salmonidenzuchten in Mitteleuropa wurden schon im 19. Jahrhundert mit Lebendfutter versorgt und Gammariden in benachbarten Teichen für diesen Zweck produziert (HAEMPEL 1908; BUSCHKIEL 1931). Auf diese Weise könnte auch manche einheimische Art weiter verbreitet worden sein, etwa der Gemeine Flohkrebs Gammarus pulex und der Bachflohkrebs Gammarus fossarum. DEKSBACH (1952) nennt Beispiele für groß angelegte Einbürgerungsversuche des Seeflohkrebses Gammarus lacustris in Sibirische Gewässer Anfang des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1900 und 1905 wurden unglaubliche Mengen von Flohkrebsen aus Seen im Ural in den Arakul See (Region um Celabinsk) transportiert, angeblich 20.000 Eimer, 1911 wurden 10 Tonnen Gammariden im Kujas See (Region um Sverdlovsk) ausgesetzt. Solche Unternehmungen dürften aus fischereiwirtschaftlichen Gründen in Sibirien und dem Ural auch heute noch durchgeführt werden. Durch die Arbeiten von VORNATSCHER (1965), LIEPOLT (1965–67) und KOTHÉ (1968) wissen wir über die historische Entwicklung der pontokaspischen Faunenelemente in der Donau gut Bescheid. In den 1980er Jahren wurde das MaB-Projekt „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” durchgeführt, 1988 erschien ein Bestimmungsschlüssel für die Perakariden Crustaceen der österreichischen Donau (PÖCKL 1988) und NESEMANN et al. (1995) haben einen Überblick über Vorkommen und Verbreitung der Malakostraken Krebse in der mittleren und oberen Donau gegeben. Seither wurden verschiedene Erstnachweise für Österreich gesondert publiziert (z. B. WITTMANN et al. 1999; MOOG et al. 1999). Der jüngste Neuzugang betrifft die pontokaspische Mysidae Katamysis warpachowskyi (vgl. Kap. 6.3.7). Nicht jede eingeschleppte Art kann sich auch dauerhaft im Gewässer etablieren. Besonders die anthropogen sehr stark veränderten Fließgewässer, deren autochthone Fauna stark in Mitleidenschaft gezogen ist, bieten aber neu auftretenden Arten oft geeignete Lebensbedingungen. Gelegentlich werden außerordentlich hohe Abundanzen beobachtet. Bei Untersuchungen des Makrozoobenthos im nördlichen Oberrhein waren 15 % der Arten, aber 70 % der Individuen Neozoen (BERNAUER et al. 1996). TITTIZER (1996) berichtet von 6–30 % Neozoen in den einzelnen deutschen Bundeswasserstraßen und 10 % Neozoenanteil in der Makroinvertebratenfauna der Donau (alle Angaben ohne Oligochaeta und Chironomidae). Die Veränderungen der Wasserchemie (Verschmutzung, Eutrophierung, Aufsalzung), der Gewässermorphologie (Regulierung, Aufstau) und damit der Gesamtcharakteristik des Gewässers (Fließgeschwindigkeit, Erwärmung, Akkumulation von Substrat) schaffen für manche der Neozoen ideale Bedingungen sich zu etablieren oder auszubreiten. Dies gilt besonders für euryöke, thermophile, halophile, lithophile, limnophile und verschmutzungstolerante Arten. Die hohe Toleranz gegenüber Stressfaktoren (Salzgehalt, Temperatur) wird auch als Argument für den großen Erfolg der pontokaspischen Arten in der Donau und den angeschlossenen Wasserstraßen gesehen. Nach MARTENS & EGGERS (2000) könnten Neozoen auch als Indikatoren der anthropogenen Beeinträchtigung von Gewässern verwendet werden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 231 Nesseltiere (Cnidaria) Die ursprüngliche Heimat der Süßwassermeduse Craspedacusta sowerbii ist nicht sicher bekannt. Eine Hypothese vermutet eine Verschleppung aus China (Yang-Tse-Kiang) mit Aquarienpflanzen nach England (1884 in Warmwasserbecken in London), von wo sie sich durch Wasservögel und Schiffe über ganz Europa und Nordamerika ausgebreitet hat. Heute ist sie weltweit in stehenden und fließenden Gewässern anzutreffen. Offenbar findet in Mitteleuropa keine geschlechtliche Fortpflanzung statt, da bisher nur weibliche Medusen gefunden wurden. Die Reproduktion erfolgt demnach ungeschlechtlich durch Knospung der Polypengeneration. Für die Verschleppung mit Ballastwasser, Wasservögeln und Wasserpflanzen sind auch die Überdauerungsstadien (Podocysten) wichtig, die eine längere Austrocknung ertragen können. Der Keulenpolyp Cordylophora caspia stammt aus dem Kaspischen Meer, wurde vor allem durch den Schiffsverkehr weltweit verschleppt und vermag durch seine hohe Salztoleranz auch Brackwasserbereiche zu besiedeln (Erstfund für Norddeutschland 1858 im Brackwasser der Elbe). Die bis zu 10 cm großen Kolonien benötigen Hartsubstrat als Unterlage und wurden an Schiffsrümpfen (aber auch im Ballastwasser) in alle größeren Flusssysteme Mitteleuropas verschleppt (TITTIZER et al. 2000). Der Keulenpolyp ernährt sich räuberisch von verschiedenen Kleinlebewesen und ist in der gesamten österreichischen Donau zu erwarten. Auch eine Verschleppung des Ruhestadiums (Menonten) durch Wasservögel wird für möglich gehalten. Plattwürmer – Strudelwürmer (Plathelminthes – Turbellaria) Der Gefleckte Strudelwurm (Dugesia tigrina) wurde um 1900 wahrscheinlich mit Aquarienpflanzen oder Zierfischen aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Die wenig anspruchsvolle Art lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern und ernährt sich räuberisch von kleinen benthischen Organismen. Seit 1969 sind Nachweise auch aus der deutschen Donau bekannt. WEINZIERL & SEITZ (1994) berichten erstmals vom Vorkommen der pontokaspischen Art Dendrocoelum romanodanubiale in der bayerischen Donau (Kachlet, Jochenstein) nahe der österreichischen Grenze aus dem Jahr 1992. Nach Inbetriebnahme des MainDonau-Kanals wurde die Art im Main (1994) und mittlerweile auch im Rhein (1997) nachgewiesen (SCHLEUTER & SCHLEUTER 1998; SCHÖLL & BEHRING 1998). Bestandserhebungen im Stauwurzelbereich bei Donau-km 2.376 im September 1994 erbrachten 7.400 In2 dividuen/m (TITTIZER et al. 2000). Wegen der breiten ökologischen Valenz ist eine weitere Ausbreitung anzunehmen. Als Transportvektoren sind neben dem Schiffsverkehr auch Wasservögel zu beachten. Kelchwürmer (Kamptozoa) Trotz der heute weltweiten Verbreitung wird Urnatella gracilis in Europa nur zerstreut und meist vereinzelt gefunden. EMSCHERMANN (1995) vermutet eine Einschleppung dieser aus Nordamerika stammenden Art mit Sportbooten nach dem 2. Weltkrieg durch Besatzungsangehörige nach Deutschland. Aus Südosteuropa (Don, Dnjestr, Donau, Theiß) liegen mehrere Nachweise vor und 1995 wurde die Art auch in der unteren March bei Stupava (auf Höhe Marchegg) gefunden (VRANOVSKÝ & ŠPORKA 1998). Als Transportvektoren der Stolone werden stromaufwärts vor allem Wasservögel vermutet, allerdings scheint aufgrund der verborgenen Lebensweise die genaue Verbreitung (und damit auch die Frage, ob es sich überhaupt um ein Neozoon handelt) nicht sicher geklärt. Ringelwürmer – Vielborster (Annelida – Polychaeta) Das pontokaspische Faunenelement Hypania invalida findet sich vom Hyporhitrhal bis ins Hypopotamal und gilt als Charaktertier des Eupotamals. Die 1–2 cm große Art kann schnell 2 hohe Abundanzen aufbauen (bis zu 10.000 Ind./m ); bevorzugt werden stehende und langsam fließende Gewässer mit schlammigem Untergrund in dem die senkrechten Wohnröhren Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 232 Neobiota in Österreich – Tiere gegraben werden, z. B. im Bereich von Staudämmen. Der erste Nachweis für Österreich gelang 1959 in den Stauräumen Jochenstein und Ybbs-Persenbeug (WEBER 1964). Mit der Öffnung des Donau-Main-Kanals 1992 wurde die Art vor allem durch die Schifffahrt in den Main, den Rhein, in die Mosel und Meuse verschleppt und wird seit 2000 auch in Belgien gefunden (BOSSCHE et al. 2001). Ringelwürmer – Wenigborster (Annelida – Oligochaeta) Der bis zu 20 cm lange Kiemenwurm Branchiura sowerbyi (Tubificidae) stammt aus Südostasien (Indien, China, Japan, Java) und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutlich mit tropischen Wasserpflanzen in Gewächshäusern eingeschleppt (London, Hamburg). Es gelang ihm jedoch ins Freiland vorzudringen, zunächst in Thermalbäche (Warmbad Villach, Bad Fischau und Bad Vöslau), dann auch in warme Flussabschnitte (Wien: Alte Donau) (HAFNER et al. 1986). Aufgrund der hohen Temperaturtoleranz ist ein weiteres Vordringen (Verschleppung mit der Schifffahrt) an geeigneten Standorten zu erwarten, allerdings werden nur selten hohe Abundanzen erreicht. Der Kiemenwurm lebt an schlammigen Ufern in Wohnröhren und ernährt sich von Detritus (GEISSEN 1999). Ringelwürmer – Egel (Annelida – Hirundinea) Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Krebsegel Xironogiton instabilis wurde gemeinsam mit seinem nordamerikanischen Wirt (dem Signalkrebs) von Schweden nach Österreich importiert (NESEMANN 1998). Der aus Südostasien stammende Rüsselegel Barbronia weberi wurde vermutlich in den 1970er Jahren nach England verschleppt. 1994 wurde die Art in Benthosproben im deutschen Rhein erstmals für das europäische Festland festgestellt (POTEL et al. 1998). 1995 erfolgte der erste (und bisher einzige) Fund in Österreich (NESEMANN 1997), vermutlich nach einer Verschleppung über Land. Eine weitere Ausbreitung der euryöken, thermophilen Art ist zu erwarten. Der als Ektoparasit an verschiedenen Fischen lebende pontokaspische Egel Caspiobdella fadejewi ist nach NESEMANN (1997) die dominierende Art der Piscicolidae in der österreichischen Donau und wurde auch bereits im Rhein aufgefunden (GEISSEN & SCHÖLL 1998). Während die Art in der Donau zuvor möglicherweise nur übersehen wurde, sind die jüngsten Nachweise im Rhein mit der Öffnung des Main-Donau-Kanals in Verbindung zu bringen (TITTIZER et al. 2000). Asseln (Isopoda) Im Jahre 1973 wurde die endemische Donau-Assel (Jaera istri) nach Exemplaren nahe der serbischen Stadt Kladovo als neue Art beschrieben (VEUILLE 1973). Im Unterschied zu den beiden anderen pontokaspischen Arten der Gattung, Jaera sarsi und J. caspica, zwei Brackwasserarten, ist J. istri bestens an das Leben im Süßwasser angepasst. Der erste Nachweis für Österreich stammt aus dem Jahr 1934, als die Donauassel im Winterhafen und im Donaukanal in Wien gefunden wurde (von STROUHAL 1939 noch als J. sarsi gemeldet). Nach der Öffnung des Main-Donau-Kanals 1992 wurde J. istri zuerst 1994 im Main gefunden, wo sie sich bis 1996 gut etabliert hatte (SCHLEUTER & SCHLEUTER 1995; SCHMIDT et al. 1998). 1995 wurde die Donau-Assel im oberen Rhein (TITTIZER 1996; SCHÖLL & BANNING 1996) und 1997 im unteren Rhein in den Niederlanden (KELLEHER et al. 2000) nachgewiesen. 1999 wurde ein Vorkommen für die norddeutsche Elbe berichtet (SCHÖLL & HARDT 2000), und kürzlich wurde die Donau-Assel auch im Mittellandkanal nachgewiesen (HAYBACH & HACKBARTH 2001). In der Donau weist J. istri eine Dichte von etwa 2 2 1.000 Individuen/m auf, es gibt jedoch auch Stellen, wo 40.000 Individuen/m überschritten werden. Das höchstens 2 mm Körperlänge erreichende Tier ernährt sich von Algen und Detritus (SCHMIDT et al. 1998) und bevorzugt kiesiges Sediment und hohe Strömungsgeschwindigkeiten (PÖCKL 1988; NESEMANN et al. 1995). Die Lebensgeschichte von J. istri ist großteils unbekannt und wartet auf ihre Erforschung. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 233 Auswirkungen aquatischer Neozoen Limnische Biozönosen und Ökosysteme sind in den letzten Jahrhunderten durch anthropogene Einflussnahmen sehr stark verändert worden. Gewässerverschmutzung und -verbauung, 27 die Schaffung künstlicher und die Auflösung natürlicher Ausbreitungsbarrieren haben deutliche Folgen in den Verbreitungsmustern der Tierarten hinterlassen und werden weiterhin für eine Dynamik der Artenzusammensetzung sorgen. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um natürliche Prozesse (die ebenso vorkommen), sondern um eine anthropogene Arealdynamik, deren Auswirkungen kaum vorhergesagt werden können. Die vielfältigen und intensiven Nutzungen der Fließgewässer in den letzten 150 Jahren (Verschmutzung, Aufsalzung, Aufwärmung, mehr oder weniger harte Uferverbauung und Laufbegradigungen, Stauhaltungen, Hochwasserschutz, Energiegewinnung, fischereiliche Nutzung inklusive Besatzmaßnahmen, Freizeitaktivitäten des Menschen etc.) führten zu radikalen Veränderungen der aquatischen Ökosysteme. Viele anspruchsvolle, stenöke Arten sind mittlerweile aus den Lebensgemeinschaften verschwunden. Die daraus folgenden artenarmen Biozönosen bestanden nur noch aus anspruchslosen, euryöken Organismen. Für viele Neozoen eröffnete sich so die Möglichkeit, das vorhandene „Faunendefizit” aufzufüllen. In Deutschland gehören im Durchschnitt 12 % aller in den größeren Flüssen und Strömen vorkommenden Makroevertebraten (ohne Oligochaeta und Chironomidae) der Gruppe der „Neozoen” (TITTIZER 1996) an. Auch wenn bisher noch keine einheimische Art in unseren Flüssen oder Seen vollständig verdrängt wurde, lassen sich Befunde feststellen, die – gekoppelt mit einer Abnahme der Populationsdichte einheimischer Arten – eine mehr oder weniger stark veränderte Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft sowie Veränderungen und Verschiebungen im Nahrungsnetz ergeben. Die heimischen Flusskrebsarten, insbesondere der Edelkrebs Astacus astacus, wurden durch direkte Konkurrenz seitens der ausgebrachten nordamerikanischen Flusskrebse, vor allem aber durch die Übertragung der Krebspest, an den Rand des Aussterbens gedrängt. Edelkrebsbestände können sich heute nur in isolierten, abgeschiedenen Gewässern halten. Einheimische Flusskrebse werden mittelfristig nur durch umfassende Artenschutzprogramme, welche die ihnen verbliebenen Gewässer als Lebensraum sichern, gezielte Zucht- und Wiederbesetzaktionen, das Verhindern des weiteren Vordringens der amerikanischen Arten sowie durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, überleben können. Mit dem Rückgang der einheimischen Krebse ist auch ein Rückgang der einheimischen Krebsegel (Branchiobdellida) festzustellen, die wegen der hohen Wirtsspezifität mit allochthonen Krebsen nicht in Symbiose leben können (NESEMANN 1998). Ökonomische Schäden durch biologische Invasionen von aquatischen Neozoen sind vielfältig und hoch. Wandermuscheln setzen sich auf harten Oberflächen, wie Kaimauern, Schiffsund Bootkörpern (Steigerung des Treibstoffverbrauches durch Erhöhung des hydrodynamischen Widerstandes) fest und verstopfen Filter- und Siebeinrichtungen. Unter den Krebstieren gibt es Arten, die Löcher, Höhlen und oft weit verzweigte Gangsysteme graben und so Ufer und Dämme destabilisieren. Auch Be- und Entwässerungsanlagen können sie durchlö28 chern und Wasser zum Versickern bringen. Andere Arten verursachen “Biofouling“ an Fahrzeugen, Gegenständen und Geräten aus Holz. In den Großen Nordamerikanischen Seen, insbesondere im Lake Michigan, stand bis vor ei2 nigen Jahren der Amphipode Diporeia affinis, der in Dichten von über 10.000 Individuen/m vorgekommen ist, an der Basis des Nahrungsnetzes. In vielen Gebieten des Sees ging die Dichte dieses Amphipoden besorgniserregend zurück und stellenweise verschwand er zur 27 In diesem Zusammenhang ist auch auf die globale Bedeutung von Kanalverbindungen hinzuweisen (z. B. Pripjet-Bug-Kanal 1780, Suez-Kanal 1870, Panama-Kanal 1914, St. Lorenz-Seeweg 1959). 28 “Biofouling“ bezeichnet die Abbauvorgänge aquatischer festsitzender Organismen (Algen, Bakterien, Muscheln). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 234 Neobiota in Österreich – Tiere Gänze. Die Wissenschafter führen dies auf die massenhafte Besiedlung des Sees durch Dreissena polymorpha zurück. Sowohl D. affinis als auch D. polymorpha sind Filtrierer, die sich von phytoplanktischen Algen ernähren. Die Wandermuschel soll der autochthonen Amphipodenart ein überlegener Nahrungskonkurrent sein (LANDRUM et al. 2000; NALEPA et al. 1998, 2000). Vor kurzem ging die Dichte dieses Amphipoden auch im Ontario See zurück (LOZANO et al. 2001). Der Rückgang und das stellenweise Verschwinden von D. affinis wirkt sich mittlerweile bereits katastrophal auf die Fischerei aus. Die Fische können sich von der Amphipodennahrung nicht oder nur unzulänglich auf die Wandermuschel umstellen. Früher machten gewichtsmäßig 61 % der Weißfischnahrung Amphipoden aus, nun sind die Fische 29 so geschwächt, dass ihr Gesundheitsstatus statistisch abgesichert abnimmt . Besonders erfolgreich ist der pontokaspische Schlickkrebs Corophium curvispinum, der selbstgebaute Schlammröhren bewohnt und so bei hohen Individuenzahlen das Biotop und die Biozönose verändert. Wenn C. curvispinum die Oberfläche von Steinen mit Schlamm überzogen hat, stehen sie z. B. der Wandermuschel Dreissena polymorpha, die harte Oberflächen zur Besiedlung benötigt, nicht mehr zur Verfügung. Manchmal kann die durch C. curvispinum angehäufte Schlammschicht mehr als 4 cm betragen. Dadurch verändert sich die gesamte Zusammensetzung der benthischen Biozönose und wird von einer steinbewohnenden Gesellschaft zu einer Schlammfauna (VAN DEN BRINK et al. 1993; VAN DER VELDE et al. 1999). Nach KINZELBACH (1997) soll C. curvispinum einen Konkurrenzvorteil gegenüber der Gemeinen Wasserassel Asellus aquaticus und gegenüber verschiedenen Chironomidenlarven haben. Mit dem Rückgang der Chironomidenlarven nimmt auch die Häufigkeit der Räuber (verschiedene Egel) ab. Bei den Gammariden wurden im Rhein verschiedene Verdrängungsphänomene durch zwischenartliche Konkurrenz und wechselseitigen Fraß festgestellt. Im oligohalinen Wasser und im Süßwasser mit hoher Leitfähigkeit verdrängte der aus Nordamerika stammende Tigerflohkrebs Gammarus tigrinus den Gemeinen Flohkrebs G. pulex, während umgekehrt im Süßwasser mit geringer Leitfähigkeit G. pulex den Tigerflohkrebs verdrängte (DICK & PLATVOET 1996). Dikerogammarus villosus ist eine invasive Gammaridenart pontokaspischer Herkunft. Er frisst nicht nur frisch gehäutete Individuen, sondern aufgrund seiner Größe und starken Mundwerkzeuge auch Individuen in jedem beliebigen Stadium ihres Häutungszyklus. Auch G. tigrinus, der früher die in den Niederlanden einheimischen Gammariden G. pulex und G. duebeni verdrängt hatte, wird nun seinerseits von D. villosus dezimiert. In Laborexperimenten blieben von G. tigrinus nur Körperteile übrig, nachdem sie mit D. villosus gemeinsam gehalten worden waren (DICK & PLATVOET 2000, 2001). Auch in der Donau dürften wechselseitige Verdrängungen verschiedener Gammariden stattgefunden haben. Es existieren Hinweise darauf, dass vor dem Auftreten der pontokaspischen Art Dikerogammarus haemobaphes der Flussflohkrebs G. roeseli im Stauraum des Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug massenhaft vorgekommen ist, während er heute nur sehr lokal, insbesondere im Mündungsbereich direkter Donauzubringer mit einer typisch sommer-warmen Temperaturcharakteristik, vorkommt. Im Rahmen des MaB Projektes „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” kamen in den 1980er Jahren im Stauwurzelbereich D. haemobaphes und Echinogammarus ischnus nebeneinander vor. In den seicht überströmten schottrigen Flachuferbereichen der Wachau trifft man heute ausschließlich reine Populationen von D. villosus (vgl. Kap. 6.3.8). 29 siehe Great Lakes Environmental Research Laboratory: http://www.glerl.noaa.gov (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria CNIDARIA - Hydrozoa Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv Status etabliert - nicht expansiv Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum aktive Freisetzung Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Nesseltiere Hydrozoen Olindiadidae Craspedacusta sowerbii Lankester Süßwassermeduse China (Yang- W, N, O, St, K Tse-Kiang) weltweit in natürlichen und künstlichen Fließ- und Stillgewässern x x x wahrscheinlich um 1880 durch Aquarianer nach Europa verschleppt, weitere Ausbreitung durch Wasservögel und Schiffe Mildner 1984, Augustin et al. 1987, Wieser 1993, Holstein 1995 Keulenpolyp Kaspisches Meer O (Donau), W?, N? in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit Hartsubstrat x x? x seit 1858 in Deutschland, zunächst im Brackwasser, danach ins Süßwasser vordringend, in Mitteleuropa mit Schiffsverkehr eingeschleppt, 1992 bei Passau Tittizer et al. 2000 Nordamerika O (Donau), W?, N? in stehenden und langsam fließenden Gewässern, euryök x x x um 1900 mit Aquarienpflanzen in Europa eingeschleppt Moog 1995 Ponto-kaspis O (Donau), W?, N? DonauHauptstrom Nordamerika N (March) Fließgewässer, auch in Stillwasserbereichen Ponto-kaspis W, N, O (Donau) stehende und langsam fließende Gewässer mit Schlammboden Anthomedusae Cordylophora caspia Pallas SCOLECIDA - Plathelminthes Niedere Würmer Plattwürmer Turbellaria Strudelwürmer Dugesia tigrina Girard Gefleckter Strudelwurm Dendrocoelum romanodanubiale (Codreanu) SCOLECIDA - Kamptozoa x x x? in den neunziger Jahren in der bayeri- Weinzierl & Seitz 1994, schen Donau, 1999 in O sehr häufig Tittizer et al. 2000 Niedere Würmer Kelchwürmer Urnatellidae Urnatella gracilis Leidy ANNELIDA Polychaeta x x x mit Schiffsverkehr weltweit verbreitet Emschermann 1995, Vranovsky & Sporka 1998 x? x? x? ab etwa 1950 in O häufig Ringelwümer Vielborster Ampharetidae Süßwasserpolychaet x? Weber 1964, Kothé 1968 235 (2002) Hypania invalida (Grube) Clitellata - Hirudinea Branchiobdellida Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv etabliert - nicht expansiv Status unbeständig Art der Ausbreitung aktive Freisetzung Lebensraum Einschleppung Verbreitung in Österreich anthropogen bedingte Einwanderung Herkunftsgebiet 236 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Egel Krebsegel Branchiobdellidae Xironogiton instabilis (Moore) Rhynchobdellida Nordamerika K (Unterferlach) Parasit am Signalkrebs x x? x? von Schweden mit Signalkrebsen nach K eingeschleppt Nesemann 1998 Südostasien euryöke Art stehender und fließender Gewässer x x? x? 1995 in Ö entdeckt Nesemann 1997 Ponto-kaspis W, N, O (Donau) an verschiedenen Fischarten x? x x Nesemann 1997, Tittizer et al. 2000 Süd- und Ostasien an schlammigen Ufern stehender und langsam fließender Gewässer, auch in Thermen und Gewächshäusern, thermophil x x x? Hafner et al. 1986 zuerst in Thermalbächen, später auch in warmen Flußabschnitten und Altarmen im Uferbereich großer Flüsse auf steinigem Substrat x x x Strouhal 1939, Starmühlner 1972 Rüsselegel Salifidae Barbronia weberi (Blanchard) K (Millstätter See) Caspiobdella fadejewi (Epshtein) Clitellata - Oligochaeta Wenigborster Tubificidae Branchiura sowerbyi Beddard Kiemenwurm W (Alte Donau), N (Thermen Bad Fischau und Bad Vöslau), K (Warmbad Villach) ARTHROPODA - Crustacea Isopoda Asseln Jaera istri Veuille Donauassel Ponto-kaspis W, N, O (Donau) Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Piscicolidae Neobiota in Österreich – Tiere 237 Literaturverzeichnis AUGUSTIN, H.; FOISSNER, W. & ADAM, H. (1987): A sewage plant as a remarkable new habitat of the fresh water polyp Craspedacusta sowerbii (Hydrozoa, Coelenterata). Limnologica (Berlin) 18: 225–226. BERNAUER, D.; KAPPUS, B. & JANSEN, W. 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Unabsichtlich wurden einige mediterrane Arten (Bierschnegel Limacus flavus, Gemeine Gartenwegschnecke Arion distinctus, Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum) möglicherweise bereits von den Römern nach Österreich gebracht, einige waren vielleicht noch früher unterwegs. Als Nahrungsmittel wurde die Weinbergschnecke Helix pomatia von Römern und auch noch später als Fastenspeise von Mönchen in ganz Europa verbreitet. Mitbringsel von Reisen wurden ausgesetzt (die Schließmundschnecken Medora macascarensis und Herilla bosniensis). Manche Arten wurden zu Forschungszwecken ausgesetzt (Görzer Felsenschnecke Chilostoma planospira erjaveci 1913 in Weidling bei Klosterneuburg, EDLAUER 1928). Sie 30 Mag. P. L. Reischütz, Puechhaimgasse 52, A-3580 Horn, peter.reischuetz@gmx.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 240 Neobiota in Österreich – Tiere hat sich dort zumindest bis zum Jahre 1973 gehalten (KLEMM 1974). Eine Kurzschlusshandlung, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht erfolgreich sein konnte, ist die Aussetzung einer nicht genauer benannten nordamerikanischen Flussperlmuschel aus wirtschaftlichen Gründen durch Wissenschafter in Lunzer Gewässern (NERESHEIMER 1928). Nicht in die Liste aufgenommen wurde die durch den Gemüsebau weiter verbreitete und immer wieder mit italienischem Importsalat eingeschleppte Verkannte Ackerschnecke Deroceras klemmi, da sie in Kärnten und in der Steiermark ein begrenztes natürliches Verbreitungsgebiet hat (regionales Neozoon). Ähnliches gilt möglicherweise auch für andere Arten (z. B. Tandonia rustica, Deroceras sturanyi), die aber wegen der nicht eindeutigen Beurteilung in der Tabelle aufscheinen. In der ersten bedeutenden Arbeit über Glashausschnecken in Europa sind MEEUSE & HUBERT (1949) „der festen Meinung, dass durch die ständigen nicht immer lobenswerten Tätigkeiten des Menschen Mikro-Organismen und höher organisierte Lebewesen irgendwann jeden möglichen Ort der Erde mit Hilfe von Schiffen, Lastwagen, Autos, Eisenbahnen, Flugzeugen oder irgendwelchen anderen Verkehrsmitteln erreichen können, wenn sie nur genügend Zeit haben .... und ein passendes ökologisches Milieu vorfinden”. Dieser Aussage ist nichts hinzuzufügen. Die eingeschleppten Arten machen mehr als 10 % der einheimischen Molluskenfauna aus. Wäre bei uns das Klima geeigneter (tropisch oder subtropisch), wäre der Anteil noch wesentlich höher. Leider wird in Österreich kaum auf die eingeschleppten Weichtiere geachtet. Dadurch ist der Modus der Einschleppung auch kaum nachzuvollziehen. Möglicherweise sind die offiziellen Stellen durch die Verharmlosung einiger Wissenschafter (u. a. REICHHOLF 1995, 1997) verwirrt. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Neuankömmlinge vervielfacht und immer mehr erweisen sich wegen fehlender Feinde und Konkurrenten als Schädlinge oder bedrängen als Nahrungskonkurrenten alteingesessene Arten. Hinzu kommt noch, dass Tierarten anderer Tierstämme (wie die Bisamratte) einheimische Weichtiere, die durch die Verschlechterung der Umweltbedingungen schon stark gefährdet sind (Großmuscheln), völlig auslöschen können. In den USA wurde die Bedeutung der ”alien invasions” schon früher erkannt. Daher können wir wenigstens auf diese Unterlagen zurückgreifen (ROBINSON 1999) und erkennen, welcher finanzielle Schaden angerichtet wird und welche Arten als invasiv gelten. In letzter Zeit wurde auch noch erkannt, dass eingeschleppte Arten Parasiten für Menschen und Tiere übertragen können (wie der Riesenleberegel aus Nordamerika in Niederösterreich) (vgl. POINTIER 1999 und Kap. 6.3.2). Von den vielen Wegen der Einschleppung sollen hier einige wichtige aufgezählt werden: • mit Obst und Gemüse, • in den Wurzelballen von Blumen und Sträuchern, • Komposterde, Rindenmulch etc., • Holz- und Mülltransporte, • Verpackungen von Baumaterialien (Paletten, Container), • Aussetzen von Mitbringseln aus dem Urlaub, • mit Saatgut von Feldfrüchten, • an der Bodenplatte von Autos oder Eisenbahnwaggons, • Aussetzen von Inhalten von Aquarien (besonders erfolgreich in Abflüssen von Thermen), • Transport mit Besatzfischen, Eiern oder Brütlingen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 241 Es ist im Rahmen der Globalisierung sicher nicht möglich, Importe von Schnecken und Muscheln zu verhindern. Nur sollte es ihnen durch Kontrollen möglichst schwer gemacht werden. Viele Arten werden auch kaum eine Gefahr für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt darstellen, doch muss den invasiven Arten von Beginn an entgegengewirkt werden, sonst endet die Einschleppung in einer wahllosen, panischen Anwendung von schwersten Giften, wie wir es bei der Spanischen Wegschnecke Arion vulgaris beobachten können, die auf dem besten Wege ist, Ökosysteme nachhaltig zu verändern, ähnlich wie es der Wandermuschel Dreissena polymorpha in Nordamerika gelungen ist. Die Auswirkungen der Spanischen Wegschnecke, wie auch die Auswirkungen des unkontrollierten Einsatzes von Molluskiziden auf den Menschen und die Folgeschäden für andere Tiere sind noch kaum abzuschätzen. Auffällig ist, dass in den siebziger Jahren zahlreiche mediterrane Schneckenarten (auch Gehäuseschnecken) mit Importsalat eingeführt wurden, während in den letzten fünfzehn Jahren auf Salat nur noch sehr vereinzelt Nacktschnecken festgestellt wurden. Ob dies durch radioaktive Bestrahlung, Einsatz von Giftmitteln oder andere Methoden verursacht wird, konnte nicht ermittelt werden. Einige Arten sind in nächster Zeit zu erwarten bzw. möglicherweise bereits in Österreich eingetroffen und noch nicht nachgewiesen: Die Italienische Sumpfdeckelschnecke Viviparus ater wurde in der Schweiz und in Deutschland im Bodensee nahe der österreichischen Grenze gefunden (FALKNER 1990; TURNER et al. 1998). Die Westliche (Gemeine) Sumpfschnecke Stagnicola palustris hat eine atlantische (westeuropäische) Verbreitung und zählt nach dem Wiener Naturschutzgesetz zu den besonders schützenswerten Arten. Sie ist aber aus Österreich noch nicht nachgewiesen. Sollte sie dennoch nachgewiesen werden, so wurde sie ebenfalls mit Teich- und Aquarienpflanzen eingeschleppt (was sehr wahrscheinlich ist). Von den in Europa in rasanter Ausbreitung begriffenen und aus der bayerischen, slowakischen und ungarischen Donau gemeldeten Körbchenmuscheln ist bisher nur die Weitgerippte Körbchenmuschel Corbicula fluminea aus einem Donaualtarm bei Bad Deutsch Altenburg gemeldet (FISCHER & SCHULTZ 1999). Sehr wahrscheinlich lebt auch schon die nah verwandte Enggerippte Körbchenmuschel Corbicula fluminalis in Österreich, ist bisher aber noch nicht nachgewiesen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 242 MOLLUSCA Gastropoda Neritidae Theodoxus fluviatilis (Linne) Weichtiere Schnecken Kahnschnecken Gemeine Kahnschnecke Potamopyrgus antipodarum (Gray) Sadleriana sp. x? x? x durch Aquarianer ausgesetzt, mehrere Arten in zahlreichen (Farb)Variationen im Aquarienhandel, bei Robinson 1999 als “traveller“ und “pest“ eingestuft Seidl 1968, Reischütz 1980a, 1980b, Mildner & Rathmayer 1999, Reischütz & Reischütz 2000 x x x durch Aquarianer ausgesetzt, nach Robinson 1999 ein “traveller“ Sochurek 1958, Mildner 1973, Reischütz 1980a, 1982a, Stagl 1992 x? x? x in Ö mehrfach ausgesetzt und wieder erloschen, in quartären Ablagerungen im B Klemm 1974, Edlinger 1995 1839 aus Neuseeland nach England verschleppt, von dort nach Deutschland und Ö, bei großen Populationen Nahrungskonkurrent für einheimische Arten Stojaspal 1975, zahlreiche Zitate, siehe bes. Reischütz 1998b, Sattmann & Mildner 1998 ausgesetzt und wieder erloschen (?) Reischütz 1990b Thermalquellen, in W aber auch lebend im Freiland (in kälteren Wintern vermutlich nicht überlebensfähig) x W (Schönbrunn), N (Bad Vöslau), K (Warmbad Villach) Thermalquellen, Warmwasseraquarien, in Gewächshäusern (auch in Kühlteichen von Kraftwerken und deren Abflüssen) N (Mödling), [B (Podersdorf)] Trockenrasen und Buschsteppen, lichte xerotherme Wälder Fließende und stehende Gewässer, Ausbreitung durch Salzbelastung (Nitrate) unserer Gewässer begünstigt, oft unglaubliche Besiedlungsdichten, möglicher Nahrungskonkurrent Neuseeland alle BL Quellschnecke ? sauerstoffreiche kühle Bach im Engl. Garten in Karlstein Bäche (leg. G. Pleskot) x x? Zitate Schultz & Schultz 2001 W (Lusthauswasser), K (Warmbad Villach) x? Anmerkungen vermutlich mit Frachtkähnen aus dem Donauunterlauf eingeschleppt südliche Neotropis Binnen-Zwergdeckelschnecken Neuseeländische Zwergdeckelschnecke Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. x auf Steinen im Unterlauf von Flüssen, in Seen im Bereich des sauerstoffreichen, von Wellen bewegten Wassers (dort auch in Stauräumen) Kronenschnecken NadelNordafrika bis Kronenschnecke Südostasien und westpazifische Inseln, heute auch Neotropis Pomatiasidae Landdeckelschnecken Pomatias elegans (O.F.Müller) Schöne LandMediterraneis deckelschneche Status x Europa (Donau- N (Donau bei Tulln) einzugsgebiete, in Deutschland u. Österreich waren bisher Verbreitungslücken) Thiaridae Melanoides tuberculatus (O.F.Müller) Hydrobiidae Art der Ausbreitung x x? x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Ampullariidae Apfelschnecken Amerikanische Pomacea bridgesi (Reeve) = Ampullarius cf. paludosa (Say) Apfelschnecke = Ampullarius australis (D´Orbigny) in der Literatur Lebensraum invasiv nach Reischütz 1998a Verbreitung in Österreich unbeständig etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv nach Reischütz 1998a Herkunfts gebiet aktive Freisetzung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung (2002) Taxaliste Galba cubensis (Pfeiffer) Pseudosuccinea columella (Say) = Lymnaea columella Say Radix javanica (Mousson) Physidae Physella acuta (Draparnaud) Physella hendersoni (Clench) Physella gyrina (Say) Physella heterostropha (Say) Planorbidae Ferrissia clessiniana (Jickeli) = F. wautieri (Mirolli) Gyraulus chinensis (Dunker) Schlammschnecken Kubanische Karibik Schlammschnecke Amerikanische Nord- und Schlammschnecke Südamerika Javanische Indonesien Schlammschnecke Blasenschnecken Spitze Mediterraneis Blasenschnecke (?), nördliche Nearktis (?) W, N semiaquatisch in Gewächshäusern Gewächshäuser, Thermalquelle x x? x x x? x Gewächshäuser x x? x N, K (Thermalgewässer), vermutlich in ganz Ö im Freiland sehr häufig in Aquarien, Gewächshäusern, Thermalquellen, aber auch in Kühlgewässern x W (Gewächshäuser), K (Warmbad Villach) W (Palmenhaus Schönbrunn) x wahrscheinlich mit Topf- oder Wasserpflanzen eingeschleppt von Aquarianern ausgesetzt und mit Wasserpflanzen eingeschleppt x Leiss & Reischütz 1996 Reischütz 1980a, Hafner et al. 1986, Leiss & Reischütz 1996 Leiss & Reischütz 1996 Es besteht der Verdacht, daß es sich bei dieser Art um eine frühe Einschleppung (vor 1800) aus der nördlichen Nearktis handelt; ursprünglich nur in Thermalgewässern; anatomische Untersuchung aller Physella-Vorkommen dringend nötig Einzelfund Klemm 1960, Kofler 1986a, 1986b, Frank 1995 Einschleppung mit Wasserpflanzen, wenig kälteresistent; wartet auf den Sprung ins Freiland; nach Robinson 1999 ein “traveller“ Schwer von Ph. acuta zu unterscheiden (möglicherweise auch ident); Einschleppung erst in jüngster Zeit; kälteresistent und im Freien stark in Ausbreitung; Reischütz 1993 Reischütz 1981, Frank 1986, Leiss & Reischütz 1996 Falkner 1990, Reischütz 1991 Gestufte Blasenschnecke Glänzende Blasenschnecke Nordamerika S Gewächshäuser x x x Nordamerika N, V Zuchtbecken von Wasserpflanzen x x x Gelippte Blasenschnecke, Amerikanische Blasenschnecke Tellerschnecken Flache Mützenschnecke östliches Nordamerika W, N, O, K, S vor allem in Fließgewässern, selten auch in stehenden Gewässern, möglicher Nahrungskonkurrent x x x? OstMediterraneis, Südasien Ostasien B, W, N, O, K, S x x x möglicherweise auch autochthone Vorkommen N (Bad Fischau), vermutlich weiter verbreitet S (Aquarien) Thermalquellen, Gewächshäuser, auch im Freiland in Ausbreitung Thermalquellen und seit einiger Zeit auch in normal temperierten Gewässern Gewächshäuser x x x mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt x mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt Reischütz 1993 W, K (Tauschitzgrube), S, vermutlich weiter verbreitet N (Baden), K (Warmbad Villach), S, V (Dornbirn) stehende und langsam fließende Gewässer, Gewächshäuser Thermalquellen, Gewächshäuser, auch im Freiland in Ausbreitung seit den 1970er Jahren mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt, in Ö seit 1981 mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt Patzner 1997, Mildner & Sattmann 1998 Klemm 1974, Frank 1995, Seidl & Seidl 2000 Klemm 1974, Frank 1995 Chinesisches Posthörnchen Ostasien Gyraulus chinensis tokyoensis Gekieltes (Mori) Chinesisches Posthörnchen Nordamerika Gyraulus parvus (Say) Amerikanisches Posthörnchen, Kleines P. Planorbella duryi (Wetherby) Amerikanische Nordamerika = Helisoma trivolvis (Say) Posthornschnecke x x x x x x x x x x am Schloßberg (Graz) vermutlich mit Weinsetzlingen eingeschleppt x x x in der Mödlinger Klause um 1850 ausgesetzt x x x bei Maria Enzersdorf um um1850 ausgesetzt, Population wegen Kleinräumigkeit des Biotops stark gefährdet Reischütz 1994 Reischütz 1993, Frank 1995, Patzner & Szedlarik 1996, Mildner 1998 Hafner et al. 1986, Reischütz 1980a, 1993, u.a. Clausilidae Südalpen Bosnien, Kroatien Slowenien Felsbewohner O, St (Grazer Schloßberg), T (vermutlich autochthon) N (Mödlinger Felsbewohner Klause) N (Maria Enzersdorf) Felsbewohner Klemm 1974, Frank 1995 243 (2002) Schließmundschnecken Charpentieria itala braunii Italienische (Rossmässler) Schließmundschnecke Herilla bosniensis bosniensis Bosnische (L.Pfeiffer) Schließmundschnecke Medora macascarensis carnio- Weiße Schließmundlica (Küster) = M. albescens schnecke carniolica = M. graciliformis x x? Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Lymnaeidae Lamellaxis clavulinus (Potiez & Michaud) Helicodiscidae Lucilla singleyana (Pilsbry) = Helicodiscus s. inermis Milacidae Milax gagates (Draparnaud) Milax nigricans (Philippi) Tandonia budapestensis (Hazay) Dolchschnecken GlashausDolchschnecke Kielschnegel Dunkler Kielschnegel Schwarzer Kielschnegel BodenKielschnegel W Ostafrika W, S Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. Anmerkungen Zitate Gewächshäuser, dort auch Schadwirkung Gewächshäuser, dort auch Schadwirkung x x x x x x Nordamerika ? N, St, S feuchte Wiesen, Ufersäume, aber auch trockene Biotope x x x möglicherweise zwei verschiedene Arten Klemm 1974, Kreissl & Stummer 1986, Reischütz 1982b, 1982c Nordamerika W, N, O (Botan. Garten Linz) Gewächshäuser x x x Einschleppung mit Topfpflanzen, ev. Schädling an Wurzeln WestMediterraneis WestMediterraneis Südosteuropa W, N (Horn) x x x? x x x? alle BL Gärtnereien, Gewächshäuser Gärtnereien, Gewächshäuser Kulturfolger x W (2. Bez.) x Einschleppung mit Topfpflanzen, ev. Schädling durch Pflanzenfraß Einschleppung mit Topfpflanzen, ev. Schädling durch Pflanzenfraß Leiss & Reischütz 1996 Reischütz 1993, Leiss & Reischütz 1996 Reischütz 1980b, Leiss & Reischütz 1996 Reischütz 1980b, 1986, Frank 1992, 1995 Reischütz 1980b, 1986 Reischütz 1986 x vermutlich aus Südosteuropa eingeschleppt, kann bei hoher Individuenzahl schädlich sein im Westen (T, V) möglicherweise autochthon, im Osten (B, W, N) eingeschleppt wiederholte Einschleppungen x Großer Kielschnegel Südosteuropa B, W, N Kulturfolger x? x Tandonia sowerbyi (A.Ferrussac) Pristilomatidae Hawaiia minuscula (Binney) Gelblicher Kielschnegel Kristallschnecken Hawaiianische Kristallglanzschnecke Wurmschnegel Wurmschnegel WestMediterraneis W, N Gärtnereien, Gewächshäuser x x Nordamerika W, N, S Gewächshäuser x x x? Einschleppung mit Topfpflanzen Reischütz 1980b, Leiss & Reischütz 1996 Osteuropa, Kaukasus alle BL synanthrop x? x x? seit 1960 in Europa in starker Ausbreitung, ev. ein wichtiger Prädator an Nacktschneckeneiern und jungen Nacktschnecken Schmid 1972, Reischütz 1986, Frank 1995, Seidl & Seidl 1997 Süd- und Westalpen ? O (Bezirk Ried/Innkreis) totholzreiche Laubwälder mit viel Rohhumus x im Süden von Ö vermutlich natürliches Verbreitungsgebiet Seidl 1996 Boettgerillidae Boettgerilla pallens Simroth Limacidae Limax albipes (Dum. & Mort.) sensu Seidl 1996 x Reischütz 1986 Tandonia rustica (Millet) Reischütz 1980b, 1986, Frank 1992, 1995 Großschnegel x? x? x? Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Gastrodontidae Zonitoides arboreus (Say) Westindien Status invasiv Ahlenschnecken Kleine Ahlenschnecke NagelAhlenschnecke Scheibchenschnecken Erdscheibchen Art der Ausbreitung unbeständig etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Subulinidae Opeas pumilum (L. Pfeiffer) Lebensraum aktive Freisetzung nach Reischütz 1998a Verbreitung in Österreich anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung nach Reischütz 1998a Herkunfts gebiet 244 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Unechter Baumschnegel Südosteuropa, Nordafrika W (Albern) Gärtnereien, Gewächshäuser x Lehmannia valentiana (A. Ferrusac) Glashausschnegel Südwesteuropa W, N, O, S Gewächshäuser x Limacus flavus (Linne) Bierschnegel Mediterraneis alle BL frostfreie Biotope (Keller, Abwasserkanäle....) x Agriolimacidae Deroceras panormitanum (Lessona & Pollonera) Kleinschnegel MittelmeerAckerschnecke westliche Mediterraneis B, W, N, T synanthrop x x? Deroceras sturanyi (Simroth) B, W, N, O, St, K, Hammerschnegel Mazedonien ? (vielleicht auch S, V nur übersehen) synanthrop x x Deroceras reticulatum (O.F.Müller) Genetzte Ackerschnecke Mediterraneis alle BL x einmaliger Nachweis in Gärtnereiabfällen Reischütz 1986 x in Gewächshäusern Pflanzenschädling Reischütz 1980b, 1986 x möglicherweise Archäozoon, durch Hygienemaßnahmen und Modernisierung der Keller stark im Rückgang; bei Robinson 1999 als “traveller“ Reischütz 1986, Frank 1995, Fischer & Reischütz 1996 x? x Reischütz 1986, Frank 1995 x x wahrscheinlich mit Importgemüse eingeschleppt, hat frostresistente Populationen entwickelt wurde lange mit D. laeve verwechselt, in der St und N möglicherweise autochthon x x möglicherweise Archäozoon, das immer Reischütz 1986 wieder mit Importgemüse aus Norditalien eingeschleppt wird x x möglicherweise ein Archäozoon x x x x Wegschnecken Arion distinctus Mabille Gemeine Gartenwegschnecke Südwesteuropa alle BL synanthrop x Arion flagellus Collinge Britische Wegschnecke Westeuropa St, V synanthrop [x] [x]? [x] Arion hortensis A. Ferrussac Helle Gartenwegschnecke Westeuropa St, K Kulturland x [x]? x Arion lusitanicus Mabille = A. vulgaris Moquin-Tandon Spanische Wegschnecke Westeuropa alle BL Kulturland, aber auch in naturnahe Auenbiotope eindringend x Trissexodontidae LandLinsenschnecken Mediterraneis W, N (Maissau) Gärtnereien x Hygromiidae Laubschnecken Cernuella ionica (Mousson) = AdriaCernuella profuga (A. Schmidt) Heideschnecke nördliche Mediterraneis N (Hörfarth) Trockenstandorte Cernuella neglecta (Draparnaud) Rotmündige Heideschnecke nordwestliche Mediterraneis W (Strebersdorf), N (Korneuburg, Stockerau) Trockenstandorte, Feldränder x Hygromia cinctella (Draparnaud) Gekielte Laubschnecke nördliche Mediterraneis W (Simmering) lichte, xerotherme Gebüsche an einem Bahndamm x x x Monacha cantiana (Montagu) Kentschnecke Südwesteuropa W, N (Horn, Schnellbahn nach Mistelbach) xerotherme Wiesen und Gebüsche, Feldränder, Bahndämme x x x? x Reischütz 1986 Reischütz 1990a, 1993 x [x] Reischütz 1986, Frank 1995 x x ein Relikt der Nachkriegszeit, das offen- Reischütz 1986 sichtlich wieder verschwunden ist; möglicherweise ein Vorkommen in Vorarlberg 1971 in N erstmals für Ö nachgewiesen, Reischütz & Stojaspal heute aus allen Bundesländern bekannt 1972, Reischütz 1986, Kaiser et al. 1993, Frank 1995, Grimm et al. 1997, Grimm 1998, Fischer & Reischütz 1998 [x]? x auch der als Discus cronkhitei gemeldete Reischütz 1980b, Leiss & Reischütz 1996 Fund hierher; mit der Einstellung des Betriebes der Gärtnereien vermutlich wieder erloschen [x] [x] in N ausgesetzt und wieder erloschen x x (x) Stojaspal & Stummer 1981 Reischütz 1997, Reischütz vermutlich an Verpackungen für Bau& Reischütz 1997 materialien (Paletten) eingeschleppt; neigt zu Massenvermehrung; kann Siebe der Erntemaschinen verkleben 1978 in Wien Simmering Stojaspal 1978, Reischütz & Stojaspal 1979, Frank 1995 (2002) breitet sich entlang des Bahndammes der Schnellbahn nach Mistelbach aus Wittmann 1994, Reischütz & Zeitlberger 1996, Fischer 1998 245 Arionidae Caracollina lenticula (Michaud) Land= Discus cronkhitei (Newcomb) Linsenschnecke x? Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Lehmannia nyctelia (Bourguignat) Status Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. Südalpen N (Weidling) Felsbewohner x [x]? Chilostoma cingulatum gobanzi Große (Frauenfeld) Felsenschnecke Südalpen T (Kufstein) Felsbewohner x Eobania vermiculata (O.F.Müller) Nudelschnecke Mediterraneis W, T nur auf importiertem Kopfsalat festgestellt [x] [x] [x] Cantareus apertus (Born) = Helix aperta Weitmündige Weinbergschnecke Mediterraneis W, N nur auf Importgemüse [x] [x] [x] Cornu aspersum (O.F.Müller) = Cryptomphalus aspersum = Helix aspersa Gefleckte Weinbergschnecke Mediterraneis W synanthrop x? Helix cincta O.F.Müller Gebänderte Weinbergschnecke Südosteuropa O (Windischgarsten) Helix lucorum Linne Gestreifte Weinbergschnecke Südosteuropa, Kleinasien W (Freudenauer Hafen) Bivalvia Muscheln Unionidae Flußmuscheln Sinanodonta woodiana (Lea) Chinesische Teichmuschel Ostasien Langsamfließende Flüsse N (Thaya, March, Altarme der Donau, und Altwässer Perschling) x x x Corbiculidae Körbchenmuscheln Corbicula fluminea (O.F.Müller) Weitgerippte Ostasien Körbchenmuschel N (Donaualtwasser Langsamfließende Flüsse und Altwässer bei DeutschAltenburg) x x? alle BL ohne T x x Dreissenidae als Müllplatz benutzte Fläche x? x x x? 1913 in Weidling bei Klosterneuburg ausgesetzt x x Zitate Edlauer 1928 1910 bei Kufstein angesiedelt, vermischt Klemm 1960, 1974, sich mit der autochthonen Unterart Frank 1995 in Wien auf Salatpflanzen, Etablierung wegen der Klimaansprüche eher unwahrscheinlich Reischütz 1980b, Kofler 1986b Reischütz 1980b, Frank 1995 x (x) seit 1978 in Wien; weltweit als Schädling Reischütz 1978, Fischer & auftretend Reischütz 1996, Reischütz & Reischütz 2000 [x] [x] [x] 1928 in Windischgarsten ausgesetzt Klemm 1960 x? x? x 1993 in Wien gefunden Wittmann 1994 x? ursprünglich mit Besatzfischen aus Ostasien eingeschleppt, nach Ö vermutlich aus Osteuropa Edlinger & Daubal 2000, Reischütz & Reischütz 2000, Fischer et al. in Druck x x? vermutlich aus Ostasien mit Ballastwas- Fischer & Schultz 1999 ser über Nordamerika eingeschleppt; in Nordwesteuropa mit zwei Arten weit verbreitet (auch in der ungarischen Donau) x x angeblich aus dem Schwarzen Meer mit Baumaschinen nach der Beendigung des Baus des Suez-Kanals eingeschleppt Dreikantmuscheln Dreissena polymorpha (Pallas) Wandermuschel, Zebramuschel Ponto-kaspis auf Hartsubstraten in Flüssen und Seen, auch Baggerseen Suess 1916, Zaunick 1917, Klee 1971, Aubrecht & Böck 1985, Frank 1995, Granig 1999, u.a. Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Chilostoma planospira erjaveci Görzer (Kobelt) Felsenschnecke Anmerkungen invasiv Schnirkelschnecken Art der Ausbreitung unbeständig etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Helicidae Lebensraum aktive Freisetzung nach Reischütz 1998a Verbreitung in Österreich anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung nach Reischütz 1998a Herkunfts gebiet 246 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere 247 Literaturverzeichnis AUBRECHT, G. & BÖCK, F. (1985): Österreichische Gewässer als Winterrastplätze für Wasservögel. Grüne Reihe Bd. 3, BM f. Gesundheit u. Umweltschutz: Wien, 270 pp. EDLAUER, A. (1928): Kleine Mitteilungen. Arch. Moll. 60(1): 68. EDLINGER, K. (1995): Ein neuer Fund von Pomatias elegans (O. F. Müller, 1774) aus Mödling, Niederösterreich. Ann. Naturhist. Mus. Wien 97B: 95–98. 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Komposch31 Adventive Spinnentiere stellen sowohl hinsichtlich ihrer Arten- als auch Individuenzahl die vorherrschende Tiergruppe an mitteleuropäischen Gebäudemauern dar. Die Außenmauern werden dabei in Österreich von mindestens sieben mehr oder weniger regelmäßig auftretenden autochthonen und adventiven Phalangiiden (Phalangium opilio, Opilio parietinus, Opilio saxatilis, Opilio canestrinii, Lacinius dentiger, Nelima semproni und Leiobunum limbatum) besiedelt, die durch ihre z. T. beträchtliche Spannweite von bis zu Handtellergröße auffallen. Die geradezu explosionsartige Ausbreitung des mediterranen Neuankömmlings Opilio canestrinii in den letzten Jahren führt zu einer signifikanten Änderung der Weberknechtzönosen dieser sekundären Felslebensräume. Trotz geringer Körpergröße ist die Präsenz zahlreicher Spinnenarten an städtischen Gebäudemauern unübersehbar: die zunächst unscheinbaren Netze der Kräusel-, Kugel- und Trichternetzspinnen mutieren durch die Anlagerung von Staubpartikeln recht schnell zu unansehnlichen Staubteppichen, die in Hinblick auf die Fassadenreinhaltung hohe wirtschaftliche Bedeutung erlangen. Besondere Beachtung verdient dabei die expansive „Mauerspinne” (Dictyna civica), die zu Massenauftreten in größeren Städten neigt und – wie schon von BRAUN (1952) vor mehr als einem halben Jahrhundert dokumentiert – zu einer regelrechten „Maserung” von Hausmauern führen kann; so beobachtet im Süden und Osten Österreichs (Villach, Klagenfurt, Wien, Graz, Weiz, Heiligenkreuz), während die Art in Innsbruck noch zu fehlen scheint (Thaler schriftl. Mitt.). Charakterarten beheizter Wohnräume mit ihrem trockenwarmen und damit lebensfeindlichen Raumklima sind die – trotz geringer Nachweisfrequenz – allgegenwärtigen Araneen Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) und Speispinne (Scytodes thoracica). Ist die an der Decke hängende Große Zitterspinne mit ihren zur Verstaubung neigenden Netzchen eine wohl millionenfach dem „Staubsaugertod” zum Opfer fallende Spinne, wird die nachtaktive und kryptisch lebende Speispinne hingegen kaum wahrgenommen. Hohe wirtschaftliche Schäden 31 Dr. Ch. Komposch, ÖKOTEAM – Institut für Faunistik und Tierökologie, Bergmanngasse 22, A-8010 Graz, oekoteam@sime.com, http://www.oekoteam.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 251 können dennoch durch das nächtliche Eindringen dieser Art in Brandmelder entstehen: die dabei ausgelösten Feueralarme können kostenintensive Feuerwehreinsätze und vielfach Evakuierungsmaßnahmen von Großgebäuden zur Folge haben (KOMPOSCH 2000a). Bei sektoraler Betrachtung dieser „negativen wirtschaftlichen Bedeutung” einzelner Arten sollten nicht die – wiederum aus menschlicher Sicht – zahlreichen positiven Aspekte von Spinnen als „in- und outdoor”-Insektenvertilger und Gewächshausnützlinge übersehen werden, die lufthygienische Funktion der Spinnennetze („Luftfilter”) hinsichtlich des Bindevermögens von Staubpartikeln dürfte ebenfalls beträchtlich sein; lohnende Untersuchungen hierzu stehen noch aus. Hinsichtlich einer gesamtheitlichen Beurteilung von Neozoen ist den vielfach noch ungenügend bekannten (negativen) naturschutzfachlichen Auswirkungen adventiver Arachniden ein hoher Stellenwert beizumessen. Größtes mediales Echo erreichen Jahr für Jahr die Importe mediterraner oder tropischer Skorpione und so genannter „Bananenspinnen” (vgl. SCHMIDT 1971); ihre Gefährlichkeit scheint in der Darstellung der Tages- oder Wochenpresse der gewünschten Auflagenhöhe direkt proportional zu sein (KOMPOSCH 2000b). Einen vorzüglichen und mit zahlreichen Abbildungen untermalten Überblick über adventive Spinnentiere (ohne Milben) in Österreich geben THALER & KNOFLACH (1995). Spinnen (Araneae) Die Dokumentation der Ausbreitung von Neozoen bzw. der Zurückdrängung autochthoner Taxa gestaltet sich durch die vergleichsweise geringe Anzahl an historischen arachnologischen Datensätzen in vielen Fällen als schwierig. Ein gut abgesichertes Beispiel ist die Situation der Trichternetzspinnen der Gattung Tegenaria: war T. domestica im 19. Jahrhundert in urbanen Lebensräumen noch weit(er) verbreitet, gelingen heute nur mehr Einzelnachweise. Ähnliches gilt für T. ferruginea, die in alten Wiener Aufsammlungen im Naturhistorischen Museum Wien noch dominiert. Möglicherweise ist die Art hygrophiler und leidet unter moderner Heizung und Hygiene (Gruber schriftl. Mitt.). Umgekehrt ist die rezent kommune T. atrica erst nach dem Jahr 1867 in Innsbruck häufig geworden (THALER 1991). Ein eindrucksvolles Beispiel für geringer werdende Abundanzen von Adventivarten führen THALER & KNOFLACH (1995) für die beiden Kugelspinnen Steatoda castanea und S. grossa an: im Gegensatz zum rezenten sporadischen Auftreten „sind die randvollen Sammlungsgläser des Naturhistorischen Museums in Wien ein Hinweis auf ihre Häufigkeit in früheren Jahrzehnten”. Die starke orographische Gliederung Österreichs und die von den letzten Eiszeiten entscheidend geprägte Faunenentwicklung führen für diverse Taxa zu Verbreitungsbildern mit regionaler Autochthonie neben lokaler Allochthonie. So lebt beispielsweise die westpaläarktisch verbreitete Tegenaria agrestis zwar im Kulturland von Niederösterreich (THALER 1987a), ist aber aus Nordtirol (Ötztal) wohl nur zufällig bekannt (THALER 1997a) und auch aus Kärnten (Klagenfurt-Umgebung) liegt nur eine Meldung eines eingeschleppten Männchens aus einer Gewürzpackung vor (Komposch unpubl.). Ähnliches gilt für die adriatomediterrane Kellerspinne Amaurobius ferox: sie tritt im Nordalpenraum (z. B. Innsbruck) ausschließlich synanthrop auf (THALER 1990), ist jedoch am Alpenostrand neben synanthropen Vorkommen auch aus dem Freiland von einigen Wärmestandorten bekannt. Eines der bekanntesten und populärsten expansiven Faunenelemente ist die Radnetzspinne Argiope bruennichi. Die im Mittelmeerraum beheimatete Zebra- oder Wespenspinne hat in nur wenigen Jahrzehnten ganz Mitteleuropa besiedelt und ist in Österreich vorwiegend an Trockenstandorten, aber auch an Feuchtstandorten und peripher-urban regelmäßig zu finden (KEPKA 1971; weitere Literaturübersicht bei THALER & KNOFLACH 1995). Auch die mediterran-expansive Baldachinspinne Frontinellina frutetorum zeigt wie zahlreiche weitere wärmeliebende Formen Ausbreitungstendenzen nach Norden: in Tirol, Kärnten und der Steiermark tritt die Art in wärmebegünstigten Habitaten an Gebüschen auf (THALER 1995; KROPF & HORAK 1996; KOMPOSCH 2000a). Wenngleich in diesen beiden Fällen anthropogene Ursachen wenig wahrscheinlich und nicht direkt nachweisbar sind, fällt die Beurtei- Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 252 Neobiota in Österreich – Tiere lung menschlicher Tätigkeiten in Hinblick auf Arealerweiterungen derartiger expansiver Formen oft schwer. So liegen auch für die nordmediterran verbreitete Wolfspinne Pardosa vittata Nachweise aus der steirischen Kulturlandschaft des Grazer Feldes (Mais-, Kartoffel-, Gerste-, Weizen- und Kleefelder) und des Sulmtales (Bahndamm) erst seit 1962 vor (THALER 1987b; BUCHAR & THALER 1997; JANTSCHER 1997). Die Frage nach anthropogen bedingter Einwanderung muss vorerst offen bleiben. Die südosteuropäisch verbreitete Dysderidae Harpactea rubicunda erreicht die Westgrenze ihrer Verbreitung am Alpenostrand und im Alpenvorland; die peripheren urbanen Funde (Wien, Graz, Innsbruck etc.) dürften auf Verschleppung beruhen (THALER & KNOFLACH 1995). Ähnlich verhält es sich mit der mediterranen Springspinne Macaroeris nidicolens. Sie lebt in Niederösterreich, im Burgenland, in Südkärnten und der Grazer Bucht im Freiland an Wärmestandorten (HORAK 1992; KROPF & HORAK 1996; KOMPOSCH & STEINBERGER 1999), die erst rezenten (?) Vorkommen im Stadtgebiet von Innsbruck (THALER 1997b) sind hingegen wohl adventiv. Weitere Beispiele für regional-adventive Taxa erörtern THALER (1995, 2000) und THALER & KNOFLACH (1995) anhand der Baldachinspinne Lepthyphantes tenuis und der Kugelspinne Steatoda paykulliana. Dies gilt auch für die südeuropäischexpansive Art Pseudeuophrys lanigera, die sowohl synanthrop (Innsbruck, Graz, Wien) als auch im Freiland an Wärmestandorten gefunden wurde (KROPF & HORAK 1996; Gruber schriftl. Mitt.); klärungsbedürftig ist ein Auftreten an der Waldgrenze in Nord- und Osttirol (THALER 1997b). Auch der Status der beiden ausschließlich bzw. vorwiegend synanthrop in Österreich auftretenden Gnaphosiden Scotophaeus quadripunctatus und S. scutulatus bleibt vorerst fraglich. Die kürzlich von THALER & STEINBERGER (1988) beschriebene Zwergkugelspinne Carniella brignolii mit dem Locus typicus Schütt in Kärnten wurde seither an Schotterflächen des Halblech (Allgäu, Deutschland) und in einem Steinbruch in Belgien nachgewiesen. Nachdem verwandte Arten bisher nur in Südostasien und im tropischen Afrika festgestellt wurden, ist eine Bewertung der Vorkommen in Mitteleuropa als Relikt oder adventiver Neuzugang vorerst nicht durchführbar (KNOFLACH & THALER 1998). Für die kleine und bislang vielfach übersehene Zwergkreuzspinne Theridiosoma gemmosum wird von amerikanischen Autoren die Herkunft in Nordamerika vermutet (THALER & KNOFLACH 1995), das stenotope Auftreten der bereits 1877 aus Nürnberg beschriebenen Art in tief gelegenen Feuchtgebieten, vor allem Auwäldern, spricht hingegen für Autochthonie in Europa. Als Verbreitungsmechanismen sind bei Spinnen Fadenflug (”ballooning”) (z. B. Linyphiidae) und Transport durch den Menschen (z. B. Dysderidae) anzunehmen; die Art der Ausbreitung der Zodarion-Spezies ist nicht nur THALER & KNOFLACH (1995) „rätselhaft”. Für weitere in Österreich zu erwartende Adventivarten wird auf die umfassende Darstellung von THALER & KNOFLACH (1995) verwiesen. Weberknechte (Opiliones) Langbeinige Weberknechte der Familie Phalangiidae prägen die Arthropodenzönosen mitteleuropäischer Gebäudemauern, explosionsartige Ausbreitungstendenzen einzelner Arten (z. B. Opilio canestrinii) und damit verbundene Konkurrenzphänomene lassen ein längerfristiges Monitoring lohnend erscheinen. Der Wandkanker (Opilio parietinus) hat zwar in Vorder- und Zentralasien seine Heimat (MARTENS 1978), dürfte aber bereits prä- oder frühhistorisch als Kulturfolger der frühen Ackerbauern aus dem Südosten nach Mitteleuropa eingewandert (bzw. eingeschleppt worden) sein (Gruber schriftl. Mitt.). Die in Österreich (N, O, St, K, S, T) urban weit verbreitete Art wäre somit als Archäozoon anzusprechen. Rezent scheint Opilio parietinus durch den expansiven Apenninenkanker (O. canestrinii) verdrängt zu werden. Der Status des heute (überwiegend?) durch Verschleppung im gesamten gemäßigten Klimabereich Europas verbreiteten Steinkankers (Opilio saxatilis) ist noch nicht definitiv geklärt: von MARTENS (1978) als ursprünglich wahrscheinlich ostmediterran eingestuft, wäre – mit Hinweis auf die auffällige (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 253 Vikarianz mit anderen Arten (O. insulae, O. coxipunctum) zwischen Ägäis und Levante – auch eine regionale Autochthonie ins Auge zu fassen (Gruber schriftl. Mitt.). Die in allen Bundesländern Österreichs nachgewiesene Art lebt in unseren Breiten sowohl synanthrop als auch in offenem Gelände (Trockenrasen, Steppenheiden etc.). In Hinblick auf den österreichweit nur im nordwestlichen Burgenland und südöstlichen Niederösterreich isoliert auftretenden Bodenbewohner Dicranolasma scabrum äußert GRUBER (1993) Verdacht auf anthropochore Einschleppung aus dem Karpatengebiet. Fragen bestehen auch hinsichtlich des Verbreitungstyps von Nelima apenninica. Die bislang von wenigen Lokalitäten in den italienischen Cottischen Alpen, dem Apennin und den französischen Meeralpen bekannte Art wurde in Österreich erst ein einziges Mal in einem Fichtenwald in Osttirol (Arnbach bei Sillian) gesammelt (MARTENS 1978). Auch der Status des regional adventiv auftretenden Honiggelben Weberknechtes (Nelima semproni) ist unzureichend bekannt: die im Jahr 1951 beschriebene Art wurde erstmals von CAPORIACCO (1926) gesammelt, weiteres Tiermaterial liegt erst seit den 1960er Jahren vor (Österreich: 1960, Italien: 1965, Jugoslawien: 1966, Deutschland: 1968; MARTENS 1969). Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones) Die Pseudoskorpionfauna Österreichs ist trotz des richtungsweisenden Wirkens von Max Beier nicht nur hinsichtlich ihrer Adventivfauna unzureichend bekannt. Beispielsweise wird die Art Chthonius ischnocheles von BEIER (1952) in Kenntnis eines Fundes aus Niederösterreich mit dem Verweis „eingeschleppt” geführt, THALER (1979) hingegen geht davon aus, dass dieser Chthoniide „wie andere thermophile Elemente den Standort bei Imst über die Strecke Vinschgau/Reschenpaß” erreicht haben dürfte. Skorpione (Scorpiones) Den Skorpionen Österreichs wurde in den letzten Jahren vermehrt wissenschaftliches und naturschutzfachliches Interesse entgegengebracht. So konnte u. a. die bereits viele Male erörterte Frage nach der Autochthonie des Karpatenskorpions an der Nordgrenze seines Areals erst kürzlich geklärt werden. Euscorpius carpathicus tritt in Österreich (Kärnten, Niederösterreich) isoliert an vier Lokalitäten auf: Federaun, Warmbad Villach, Hochosterwitz und Krems (KOMPOSCH et al. 2001). Eine mitochondriale DNA-Analyse österreichischer Tiere zeigte eine 100 %ige Übereinstimmung mit slowenischen Individuen (HUBER et al. 2001), wodurch die Hypothese einer Einschleppung aus dem Süden sehr wahrscheinlich wird. Skorpione erlangten in der Volksmedizin eine hohe Bedeutung; damit verbunden war ein intensiver Handel mit lebenden Tieren. BELLSCHAN (1938) zufolge bildeten Skorpione in den Kärntner Karawanken bereits um das Jahr 1650 eine beliebte Handelsware. Folglich ist von einer bereits viele Jahrhunderte zurückreichenden Einschleppung des Karpatenskorpions in Österreich auszugehen. Daneben sind in österreichischen Städten mehrfach rezente Einschleppungen des Karpatenskorpions bekannt geworden (HUBER 2001; KOMPOSCH et al. 2001). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 254 Echte Spinnen Trichternetzspinnen Große oder Gewöhnliche Haus/Winkelspinne Neg. wirt. Bed. WestMediterraneis alle BL Kosmopolit B, W, N, O, St, synanthrop und K, S, T urban x Südeuropa T (Innsbruck) synanthrop x x x Mediterraneis O (Linz) synanthrop x x x Süd/Südosteuropa B, W synanthrop und urban Mediterraneis (expansiv) B, W, N, T, V synanthrop (Wärmestandorte) x x? x Mittelamerika K (Klagenfurt) synanthrop x x x (x) Phoneutria depilata (Strand) Kolumbien K (Feistritz/ Drau) synanthrop x x x (x) Phoneutria sp. Mittel- und Südamerika St (Graz), V (Bregenz) synanthrop x x x (x) Tegenaria atrica C. L. Koch Tegenaria domestica (Clerck) Tegenaria parietina (Fourcroy) Araneidae Radnetzspinnen Zygiella x-notata (Clerck) HausSektorspinne Clubionidae Cheiracanthium mildei L. Koch Corinnidae Cetonana laticeps (Canestrini) Ctenidae Cupiennius sp. x x? x x? x? x x x? Zitate Neuzugang in Ö nach 1880; Zurückdrängung von T. domestica bzw. T. ferruginea?; wirtschaftliche Bedeutung durch Innenraumreinigung (großflächige Trichternetze) im 19. Jhdt. urban noch weit(er) verbreitet Einzelfund in Innsbruck (1971) (x) Thaler 1991, 1997a, Thaler & Knoflach 1995 Thaler 1991, 1997a, Thaler & Knoflach 1995, Komposch 2000a Thaler 1997a Sacher 1991 „scheint mit dem Verkehr und dem Warentransport zu wandern“ (Wiehle 1931); viele Meldungen dürften sich auf Z. stroemi beziehen; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung effektivster Fressräuber z. B. der Plata- Zukrigl 1989, Jäger 1995, Christian unpubl. nen-Netzwanze; zeigt gelegentlich aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen x? ursprünglich thermophile Rinden-Art; nördlich bis Bonn Kritscher 1955, Grimm 1986, Thaler 1997b, 1999 Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo („Bananenspinne“) Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo („Bananenspinne“), potenziell für den Menschen gefährlich Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo („Bananenspinne“), potenziell für den Menschen gefährlich Komposch unpubl. Kammspinnen Komposch unpubl. Huber 2001, Komposch unpubl. Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Kleine Haus/Winkelspinne synanthrop, bisweilen im Freiland Anmerkungen invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv etabliert nicht expansiv Status unbeständig nach Platnick (1997) [Araneae], Harvey 1990 [Pseudoscorpiones], Fet et al. (2000) [Scorpiones], Martens (1978) bzw. Gruber (1984) [Opiliones] Araneae Agelenidae Art der Ausbreitung aktive Freisetzung Lebensraum Einschleppung Systematische Kategorie und Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in wissenschaftlicher Artname Österreich anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Kräuselspinnen Mauerspinne Nigma walckenaeri (Roewer) Dysderidae Gnaphosidae Zelotes puritanus Chamberlin Glattbauchspinnen Linyphiidae Eperigone trilobata (Emerton) Baldachinspinnen Mediterraneis W, O, St, T synanthrop x x x Mediterraneis (Urheimat Nordafrika ?) W urban/synanthrop, auch im „Freiland“ (W-Leopoldsberg) x x x Kolumbien K synanthrop x x x Nordamerika T (Innsbruck) Wärmestandorte x x x Nordamerika V (Gsieg) Einzelfund in niederer Pfeifengraswiese Kulturlandschaft, Deponien, (aeronautisch auch alpin) x x? x? Erstbeschreibung W, K, T, V aus Neuseeland (Urheimat Südamerika?) Ostearius melanopygius (O. P.-Cambridge) Mimetidae Ero aphana (Walckenaer) Spinnenfresser Nesticidae Nesticus eremita Simon Höhlenspinnen EinsiedlerHöhlenspinne Oonopidae Zwergsechsaugenspinnen Schöne Zwergsechsaugenspinne x x x Maserung von Hausmauern durch staubbedeckte Netzchen; trotz weniger Nachweise überaus häufig und in Städten weit verbreitet; wirtschaftliche Bedeutung durch lokal massive Probleme bei der Fassadenreinhaltung; Wien (1977) Netzchen an den Blattspreiten von Kletterpflanzen Thaler 1993, Jäger 1995, Kropf & Horak 1996, Komposch 2000a, unpubl., Gruber unpubl. Wiehle & Franz 1954, Thaler & Knoflach 1995 nahezu kosmopolitisch; beisst zumindest in England - Menschen Deeleman-Reinhold & Deeleman 1988, Thaler & Steiner 1993, Gruber unpubl. Unbewehrte Zwergsechsaugenspinne x x x? (x) Einschleppungen mit Bananenlieferun- Komposch unpubl. gen; großes mediales Echo („Bananenspinne“) in Europa erst 1963 gemeldet (Syn.: Z. kodaensis Miller & Buchar); Status dieser dispers auftretenden Art unsicher Thaler 1981, Grimm 1985, Thaler & Knoflach 1995 Breuss 1999 (x) Kosmopolit; in Mitteleuropa seit ca. 1960, in Ö seit 1975; wirtschaftliche Bedeutung durch Massenauftreten in Gewächshäusern etc. (Gespinstteppiche bzw. Nützling?) Thaler 1978, 1995, Steinberger & Kromp 1993, Gruber 1997, Breuss 1999, Komposch 2000a Südeuropa und außeralpines Mitteleuropa T (Innsbruck) synanthrop (wärmebegünstigte Lage) x x x Einzelfund dieses rezent-adventiven Neuankömmlings (Thaler 1999) an einer Hauswand, CFA-Angaben (Kritscher 1955) revisionsbedürftig Thaler 1993, 1999 unsicher W urban-adventiv, bislang nur in den Katakomben des Stephansdoms (1996/97) x x x Nachsuche im Kanalisationssystem vielversprechend Knoflach & Thaler 1998, Christian 1998 Mediterraneis (expansiv) T (Innsbruck), W synanthrop x x? x Mediterraneis (Südfrankreich, Korsika) (expansiv) T (Innsbruck), W bislang nur synanthrope Funde x x? x Kritscher 1955, Thaler 1981, 1993, Thaler & Knoflach 1995 (sub. Oonops domesticus Templeton) Kritscher 1970, Thaler 1981, 1993, Thaler & Steiner 1993, Thaler & Knoflach 1995 255 (2002) Tapinesthis inermis (Simon) x Riesenkrabbenspinnen Olios antiguensis columbiensis Schmidt Oonops pulcher Templeton B, W, N, St, K, synanthrop S Sechsaugenspinnen Dysdera crocata C. L. Koch Sparassidae Mediterraneis Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Dictynidae Dictyna civica (Lucas) Pholcidae Holocnemus pluchei (Scopoli) Zitterspinnen Pholcus phalangioides (Fuesslin) urban Große Zitterspinne Kosmopolit alle BL ? synanthrop x Psilochorus simoni (Berland) Simon´s Zitterspinne Südliches Nordamerika W, St (Graz), T (Innsbruck) synanthrop x Salticidae Leptorchestes berolinensis (C. L. Koch) Springspinnen Mediterraneis (expansiv) B, N, St, K, T synanthrop (auch Freilandfunde) Scytodidae Scytodes thoracica (Latreille) Speispinnen Speispinne Mediterraneis W, St, K, T synanthrop (nur ausnahmsweise im Freiland) x Theridiidae Achaearanea tabulata Levi Kugelspinnen T (Innsbruck, Stams), St (Graz) synanthrop x Achaearanea tepidariorum (C. L. Koch) Gewächshausspinne bislang neben Europa aus New York, Kanada, Japan und Korea bekannt Kosmopolit W, N, O, St, K, synanthrop T, V x unsicher K Einzelnachweis in Blockhalde/Bergsturzgebiet x? x x x x x x x x Kritscher 1955, Heimer & Nentwig 1991, Komposch unpubl. Thaler & Knoflach 1995, noch nicht aus ganz Ö definitiv nachgewiesen, dennoch wahrscheinlich all- Kropf & Horak 1996, Komposch 2000a, gemein verbreitet und sehr häufig; Pholcus verdrängt andere Hausspinnen Uhlenhaut 2001, u.a. - Beutespektrum: mind. 38 Spinnenarten (Uhlenhaut 2001); wirtschaftliche Bedeutung durch Innenraum-Reinhaltung (verstaubende Netze) Kritscher 1969, Huber 1994, Thaler & Knoflach 1995, Thaler 2000, Komposch unpubl. Status als Neozoon fraglich Kritscher 1955, Hebar 1980, Horak 1992, Kropf & Horak 1996, Thaler 1997b, 1999, Komposch & Steinberger 1999 vermutlich in ganz Ö weit verbreitet und häufig; wirtschaftliche Bedeutung durch das Verursachen von Fehlalarmen beim Eindringen in Brandmelder (Feuerwehreinsätze & Evakuierungen) Thaler 1993, Thaler & Knoflach 1995, Kropf & Horak 1996, Christian 1998, Komposch & Steinberger 1999, Komposch 2000a x x x x Zitate Einzelfunde (<1955, 1995) x x? Anmerkungen invasiv Neg. wirt. Bed. x x x potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert - expansiv Naturschutzfachliche Beurteilung x? x? x? etabliert nicht expansiv unbeständig Status Knoflach 1991, Komposch 1993, Thaler & Knoflach 1995, Knoflach & Thaler 1998 x seit mindestens 1867 in Ö; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung Knoflach & Thaler 1998, Kropf & Horak 1996 rezent aus Ö beschrieben; Autochthonie unsicher Thaler & Steinberger 1988, Knoflach & Thaler 1998 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria W, St (Graz) Carniella brignolii Thaler & Steinberger Mediterraneis aktive Freisetzung nach Platnick (1997) [Araneae], Harvey 1990 [Pseudoscorpiones], Fet et al. (2000) [Scorpiones], Martens (1978) bzw. Gruber (1984) [Opiliones] Einschleppung Art der Ausbreitung anthropogen bedingte Einwanderung Lebensraum 256 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in wissenschaftlicher Artname Österreich Pantropis T (Innsbruck) Gewächshäuser x x x? seit 1981 aus Gewächshäusern Europas bekannt (England, Finnland, Holland, Deutschland, Schweiz); Innsbruck (1999) Thaler & Knoflach 1995, Knoflach 1999, Thaler 2000 Nesticodes rufipes (Lucas) Kosmotropis S (Salzburg) exotischer Import x x x Knoflach & Thaler 1998 Steatoda castanea (Clerck) Osteuropa (öst- B, W, N, O, St, synanthrop lich bis Sachalin) T x x x (x) Steatoda grossa (C. L. Koch) Kosmopolit W, O, K, S, T synanthrop x x x (x) Steatoda triangulosa (Walckenaer) Mediterraneis (circummediterran) W, N, O, St, T synanthrop, auch im Freiland x x x (x) Einzelnachweis (1996) mit Lieferung aus Kamerun (?) W (1898), St (1945); signifikante Häufigkeit in früheren Jahrzehnten, heute selten; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung W (1893), T (1962); signifikante Häufigkeit in früheren Jahrzehnten, heute selten; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung W (1852); wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung T (Innsbruck), St (Graz) urban-synanthrop x x x Mediterraneis W, St (Graz, Seibuttendorf b. Wildon), T (Innsbruck) in Gewächshäusern und Wohnungen x Horak & Kropf 1999, Thaler 1999, 2000, Komposch unpubl. Ameisenjäger Dunkelroter Ameisenjäger Südwesteuropa (Südfrankreich) B, W, N, O, K, T urban urban (ruderalisierte x? Flussufer) Italienischer Ameisenjäger (Sub)Mediterra- St (Graz) neis (Slowenien, Südtirol, Kroatien, Italien) Süd/SüdwestW, europa ? N (Purgstall) synanthrop x? (Holo?) Mediterraneis T (Innsbruck) synanthrop x Südeuropa N (Purgstall) subcorticol an Laubbäumen x Theridion blackwalli O. P.Cambridge Blackwalls Kugel- unsicher spinne Uloboridae Kräuselradnetzspinnen Uloborus plumipes Lucas Zodariidae Zodarion rubidum Simon Zodarion hamatum Wiehle Zodarion italicum (Canestrini) Zoropsidae Zoropsis spinimana (Dufour) Pseudoscorpiones x x seit 1985 adventiv in Mitteleuropa; gleichzeitiges Auftreten in Wien, Graz und Innsbruck; Gewächshausnützling? (Thaler & Knoflach 1995) x x? (sub)urban und im Freiland; Status als Hebar 1980, Steinberger Neozoon fraglich; W-Grinzing seit 1976 1987, 1989, Thaler 1993, Steinberger & Thaler 1994, (J. Gruber in litt.) Thaler & Knoflach 1995, Bosmans 1997, KindlStamatopolos 1999, Gruber unpubl., Pekar mündl. Mitt. Horak & Kropf 1999, Pekar mündl. Mitt. x? x x? x? Gwinner-Hanke 1970, Thaler 1981, Thaler & Knoflach 1995, Knoflach & Thaler 1998 Doleschall 1852, Sacher 1991, Thaler 1993, Kropf & Horak 1996, Knoflach & Thaler 1998, Komposch unpubl. Innsbruck (1955-1997); in Mitteleuropa Knoflach 1991, Thaler 1993, wohl schon früh etabliert (Wiehle 1937) Knoflach & Thaler 1998, Komposch unpubl. x? x ? N (Dung- bzw. Komposthaufen), W (Wienflusssohle) Wunderlich 1973, Bosmans 1997, KindlStamatopolos 1999 Nachweise an Hauswand in Innsbruck (1997-2001) Thaler & Knoflach 1998, Thaler unpubl. vermutlich eingeschlepptes Einzelexemplar Beier 1963, Ressl 1983 Pseudoskorpione x x 257 (2002) Cheliferidae Withius hispanus (L. Koch) x Wiehle & Franz 1954, Thaler 1981, Thaler & Knoflach 1995 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Coleosoma floridanum Banks Withius piger (Simon) Südeuropa, Nordafrika N Mediterraneis N (Dornbach) ursprünglich subcorticol, in Getreidespeichern und Silos x x? Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv etabliert nicht expansiv Status unbeständig aktive Freisetzung nach Platnick (1997) [Araneae], Harvey 1990 [Pseudoscorpiones], Fet et al. (2000) [Scorpiones], Martens (1978) bzw. Gruber (1984) [Opiliones] Einschleppung Art der Ausbreitung anthropogen bedingte Einwanderung Lebensraum 258 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in wissenschaftlicher Artname Österreich x? durch Verschleppung fast weltweit verbreitet Beier 1952 (sub W. subruber) Geogarypidae Geogarypus minor (L. Koch) Scorpiones Buthidae Skorpione Buthus occitanus (Amoreux) Feldskorpion x x x? Dornbach (1862) Beier 1952 Nordafrika N (Mödling) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Korkfabrik) Sochurek 1984 Mittelamerika und nördliches Südamerika V (Dornbirn) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Mexiko/ Guatemala-Urlaub) Huber 2001 WestMediterraneis N (Mödling) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Korkfabrik) Sochurek 1984 Italienskorpion nördlicher adriatischer Raum und Schwarzmeerküste B*, W, St, K, T, synanthrop V x x x regelmäßige Einschleppungen; wirtschaftliche Bedeutung durch bisweilen kurzfristige Evakuierungsmaßnahmen Thaler & Knoflach 1995, Komposch & Scherabon 1999, Komposch & Komposch 2000, Huber 2001, Komposch et al. 2001, *Rabitsch unpubl. Scorpio maurus Linne Mohrenskorpion Nordafrika N (Mödling) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Korkfabrik) Sochurek 1984 Opiliones Dicranolasmatidae Weberknechte, Kanker Kappenkanker Dicranolasma scabrum (Herbst) Großer Kappenkanker Südosteuropa B, N strukturreiche Busch- und Waldlandschaften x? x in Ö sehr lokal auftretend; Verdacht auf Kritscher 1959, Gruber anthropochore Einschleppung aus dem 1960, 1993, 1996a, 2001, Martens 1978 Karpatengebiet (Gruber 1993) Centruroides gracilis (Latreille) Euscorpius flavicaudis (De Geer) Euscorpius italicus (Herbst) (x) Scorpionidae Phalangiidae Schneider Opilio canestrinii (Thorell) Apenninenkanker Mediterraneis (adriatomediterran) B, W, N, O, St, synanthrop (ausK, T, V nahmsweise auch im Freiland) x Opilio ruzickai Silhavy Balkankanker B, W, N, St, K x Südosteuropa urban und im Freiland x x x x x? T/Innsbruck (1968), W/Wien (1980), N (1982), St & K (1992), V (1993), B (1996), O (1997); Konkurrent für andere Hausmauern besiedelnde Phalangiiden Martens 1978, Thaler 1979, 1988, Gruber 1984, 1988, 2000, Komposch 1993, 1999, unpubl., Breuss 1996 seit 1960 in Ö (Wien) Gruber 1964, 1996b, 2000, Komposch 1993, 1999, unpubl. Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Euscorpiidae Neobiota in Österreich – Tiere 259 Literaturverzeichnis BEIER, M. (1952): Pseudoscorpionidea, Afterskorpione. Catalogus Faunae Austriae 9a: 2–6. BEIER, M. (1963): Ordnung Pseudoscorpionidea (Afterskorpione). In: D`AGUILAR; BEIER, M.; FRANZ, H. & RAW, F. (Hrsg.): Bestimmungsbücher zur Bodenfauna Europas. AkademieVerlag, Berlin, 313 pp. BELLSCHAN, E. (1938): Sonderbare in Kärnten übliche Volksheilmittel. Wiener Medizinische Wochenschrift 22: 3–6. BOSMANS, R. (1997): Revision of the genus Zodarion Walckenaer, 1833, part II. 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Die Ausbreitung der Arten ist durch die passive Verschleppung der Ephippien oder der freien Dauereier durch Vögel, Insekten und andere Tiere möglich. Adulte und juvenile Individuen sowie Dauerstadien werden anthropogen durch Fischbesatz und Schiffsverkehr von einem Gewässer in andere eingebracht. Die Ephippien der Arten der Familie Daphniidae schwimmen an der Wasseroberfläche, jene der Chydoridae sind oft an Substrate gebunden. Trotzdem haben beide Familien die gleichen Chancen für ihre Entwicklung und Verbreitung (SARS 1901; FREY 1986). Die weltweite Gesamtartenzahl der Cladoceren wird zwischen 400 (FREY 1986) und 600 (KOROVSCHINSKY 1997) geschätzt. In Österreich kommen ca. 92 Arten vor (ohne Hybriden), 3 davon gelten als Neozoen: die Daphniidae Daphnia (Daphnia) parvula, die Macrothricidae Drepanothrix dentata und die Chydoridae Picripleuroxus denticulatus (syn. Pleuroxus (Picripleuroxus) denticulatus). Daphnia parvula ist ursprünglich eine amerikanische Art; sie wurde in Europa zum ersten Mal 1972 im Bodensee gefunden (FLÖßNER 2000). Der Autor gibt als mögliches Einschleppungsmittel den Transport von Ephippien mit „Amphibienfahrzeugen“ an. Dieser Fund gilt als erster in Österreich. 1975 wurde die Art in Zell am See (Salzburg), 1980 im Reither See in Tirol (SCHABER 1983) und 1994 in den Donau-Auen bei Klosterneuburg (FORRÓ 1996; MOOG et al. 2000) gefunden. Außerhalb Österreichs ist die Art gegenwärtig in Europa weit verbreitet. Sie kommt in Spanien (ALONSO 1996), den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland, Slowakei, Bulgarien und Mazedonien vor (FLÖßNER 2000). Daphnia parvula gilt als Anzeiger von mesotrophen bis eutrophen Gewässern. Aufgrund ihres Erfolges bei der Besiedlung von Bagger- und Stauseen in Deutschland ist anzunehmen, dass sich die Art auch in Österreich weiter ausbreiten wird. Drepanothrix dentata ist die einzige Art der Gattung und in der Holarktis verbreitet. Sie gilt als nördliches Faunenelement mit Verbreitung im temperierten Europa. Sie kommt auch vereinzelt in der montanen Stufe südwesteuropäischer Seen vor (ALONSO 1996; FLÖßNER 2000). Die Art ist ein Bewohner der Schlammschicht und des Phytals stehender Gewässer. Für Österreich gibt es nur eine einzige Meldung von Drepanothrix dentata: FLÖßNER (2000) erwähnt ihr Vorkommen in „einem Donau-Altwasser oberhalb von Wien“, ohne nähere Auskunft über das Gewässer, die Zeit oder den Namen des Entdeckers. Nachdem die Art für diese geografische Region nicht bekannt war (HRBACEK et al. 1978), ist anzunehmen, dass ihr Fund nach dem Jahr 1978 stattfand. 32 Dr. S. Gaviria, Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien bzw. Technisches Büro für Biologie Fred-Raymondgasse 19/2/4, A-1220 Wien Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 264 Neobiota in Österreich – Tiere Picripleuroxus denticulatus ist aus Nordamerika beschrieben (BIRGE 1879) und in Europa seit Anfang des 20. Jahrhunderts (SCOURFIELD 1907) bekannt. In Deutschland wurde die Art erstmals 1973 gefunden (FLÖßNER 2000). Zwanzig Jahre später (1993/1994) trat sie in Österreich in den Donau-Auen bei Tulln auf (FORRÓ 1999), 1994 in der Slowakei (HUDEC & ILLYOVA 1998) und 1997 in Ungarn (FORRÓ 1999). In den beiden letztgenannten Ländern stammen die Tiere ebenfalls aus der Donau oder ihren Nebengewässern. Picripleuroxus denticulatus gilt als Neozoon für Österreich, ihre sichere Herkunft ist Westeuropa. Eine detaillierte morphologische Analyse der europäischen Populationen im Vergleich mit den nordamerikanischen fehlt; sie könnte aufklären, ob es mehr als eine Art innerhalb des P. denticulatus-Komplexes gibt (FREY 1986; SMIRNOV 1996; HUDEC & ILLYOVA 1998). Copepoda Ruderfußkrebse oder Hüpferlinge (Copepoda) werden leicht von einem Gewässer zum anderen verschleppt, entweder als Adulte und Larven oder als Dauerstadien. In der Natur ist die passive Wanderung einiger Arten als Dauereier im Gefieder und/oder Darmtrakt von Zugvögeln eine Strategie, periodische Kleingewässer zu kolonisieren (LÖFFLER 1968). Unter anthropogenem Einfluss werden Copepoden durch Ballastwasser von Schiffen (LOCKE et al. 1991), durch Fischbesatz (CARLTON & GELLER 1993) und mit aquatischen Pflanzen (NOODT 1956) eingeschleppt. Weltweit sind 11 Fälle von interkontinentaler Einschleppung von Süßwasser-Copepoden bekannt (REID & PINTO-COEHLO 1994). Nach Europa wurden 3 Arten aus anderen Kontinenten eingeschleppt: Boeckella triarticulata kam mit chinesischen Karpfen aus Australasien nach Italien (FERRARI et al. 1991), Attheyella aliena mit einem Transport von tropischen Pflanzen unbekannter Herkunft nach Deutschland (NOODT 1956) und Mesocyclops ruttneri mit Pflanzen aus Ostasien vor dem Jahr 1926 nach Österreich (KIEFER 1981). Mesocyclops ruttneri lebte mindestens 55 Jahre in einem Gewächshaus der Biologischen Station in Lunz am See (Niederösterreich). Diese warm-stenotherme Art, konnte sicherlich wegen der winterlichen Bedingungen in den Alpen keine natürlichen Populationen bilden. Das Gewächshaus wurde 1979 entfernt, seitdem ist Mesocyclops ruttneri nicht mehr in Österreich gefunden worden. Die Art ist in China (GUO 2000) und Vietnam (NAM et al. 2000) verbreitet und besiedelte vor wenigen Jahren Reisfelder der südlichen Staaten der USA wie Lousiana und Mississippi (REID & PINTO-COELHO 1994). Außer Mesocyclops ruttneri gelten für Österreich noch 3 Copepoden-Arten als Neozoen: der Cyclopoide Cyclops vicinus, der Calanoide Eurytemora velox und der Harpacticoide Halectinosoma abrau. Cyclops vicinus, eine im paläarktischen Raum weit verbreitete Art, fehlte früher in den Alpenseen (KIEFER 1978). Die Art wurde von diesem Autor 1954 zum ersten Mal im Bodensee gefunden. Möglicherweise wurde sie mit Fischbesatz eingeschleppt, es gibt keine konkreten Angaben über ihre Herkunft. In anderen Voralpenseen in Tirol, im Salzkammergut, Kärnten und Niederösterreich (GAVIRIA 1998) wurde die Art später wahrscheinlich ebenfalls durch Fischbesatz verbreitet. Seit 1989 ist sie auch aus dem Seewinkel bekannt (METZ & FORRO 1989), in den fünfziger Jahren kam sie dort noch nicht vor. LÖFFLER (1959) fand die Art in keinem der 58 untersuchten Gewässer des Seewinkels. In der österreichischen Donau ist sie seit 1985 (NAIDENOV 1985), in der Lobau seit 1986 bekannt (PFAFFENWIMMER 1986; GAVIRIA 1998; HOLAREK 1999). Die Art könnte durch Fischbesatz oder den Schifffahrtsverkehr in die österreichische Donau und ihre Nebengewässer gelangt sein. Cyclops vicinus ist ein typischer Bewohner eutropher Gewässer (EINSLE 1993). Die Eutrophierung mehrerer österreichischer Seen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dürfte die Etablierung dieser Art ermöglicht haben. Sie zeigt starke Präferenz zu räuberischer Ernährung, deswegen dürfte sie zum Teil für das Verschwinden von Heterocope borealis aus dem Bodensee verantwortlich sein (LÖFFLER 1983). Sie übt auch auf die Nauplien von Eudiaptomus gracilis einen starken Räuberdruck aus (EINSLE 1993). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 265 Eurytemora velox und Halectinosoma abrau stammen aus dem Brackwasser und waren bei der Besiedlung von Fließgewässern von der westlichen Paläarktis bis zur Wolga erfolgreich (BORUTSKII 1964; GAVIRIA & FORRO 2000). Beide Arten sind möglicherweise mit Ballastwasser von Schiffen aus der unteren Donau nach Österreich eingeschleppt worden. Eurytemora velox wurde zum ersten Mal 1994 in Klosterneuburg bei Wien gefunden (GAVIRIA & FORRO 2000) und ist heute in mehreren Nebengewässern zwischen Hainburg und Greifenstein (Niederösterreich) gut etabliert. Sie bevorzugt Augewässer mit Makrophytenbeständen. Über die ökologische Auswirkung dieser Art auf einheimische Gewässer ist nichts bekannt. Aufgrund ihrer räuberischen Ernährungsweise könnte sie eine Konkurrenz für Cyclops vicinus und Acanthocyclops robustus darstellen. Die erste und einzige Meldung der Harpacticoiden-Art Halectinosoma abrau ist der Fund von einigen Exemplaren in Benthosproben der Donauauen bei Orth in Niederösterreich im Jahr 1999 (Fuchs mündl. Mitt.). Diese Art ist seit 1996 aus der slowakischen Donau bei Gabsikovo bekannt (VRANOVSKY 1999) und stammt möglicherweise aus dem Donaudelta. Die Art dürfte in den österreichischen Donau-Nebengewässern weiter verbreitet sein. Über die Auswirkung dieser euryhalinen Art auf die Ökologie der Augewässer der Donau kann man noch keine Voraussagen machen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 266 ARTHROPODA Gliederfüßer Crustacea Branchiopoda Krebstiere Wasserflöhe Cladocera Wasserflöhe Nord- und Südamerika N (Klosterneuburg), S (Zell am See), T (Reither See), V (Bodensee) Drepanothrix dentata (Eurén) nördliche Holarktis W (Donau Altwasser) Flussauen Picripleuroxus denticulatus (Birge) Westeuropa, N (Tullner Auen) Nordamerika ? Crustacea Krebstiere Copepoda Ruderfußkrebse Flussauen, Seen Donauauen Cyclops vicinus Uljanin ? Holarktis planktisch in meB (Seewinkel), N (Donau, Thaya u. sotrophen Seen u. Flüssen, Auen Nebengewässer, Oberwaltersdorf), O, K (Ferlacher See), S, T (Piburger See), V (Voralpen-Seen) Eurytemora velox (Lilljeborg) Donaudelta N (Donau, Donauauen) planktisch in Auen und Flüssen, bevorzugt Areale mit Makrophytenbeständen Halectinosoma abrau (Kritschagin) Donaudelta N (Orther-Auen) benthisch in Flussauen Mesocyclops ruttneri Kiefer Ostasien N (Lunz am See) Gewächshaus, künstliche Warmwasserbecken x x Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv x potenziell invasiv x x bisher ohne Auswirkung x Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv x Status x Erstfund 1972, möglicherweise mit Schiffsverkehr Schaber 1983, Forró 1996, Flößner 2000, Moog et al. 2000 x x Einziger Fund nach 1978 Flößner 2000 x? x Funde 1996/1997 Forró 1999 x x x x? Erstfund 1954, Verschleppung durch Löffler 1983, Fischbesatz (Seen), Schiffsverkehr Gaviria 1998 oder Fischbesatz (Donau), teilweise verantwortlich für das Verschwinden von Heterocope borealis im Bodensee x? x x x x? Erstfund 1994, heute in den Donau- Gaviria 1999, auen zw. Greifenstein und Hainburg; Holarek 1999, Gaviria & Forró 2000 Verschleppung mit Schiffsverkehr x? x x? x x x Einziger Fund 1999, sollte weiter verbreitet sein Fuchs mündl. Mitt. x seit mindestens 1926 im Gewächshaus, seit 1979 verschollen Kiefer 1981 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Daphnia parvula Fordyce Art der Ausbreitung etabliert - nicht expansiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet Einschleppung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Neobiota in Österreich – Tiere 267 Literaturverzeichnis ALONSO, M. (1996): Crustacea, Branchiopoda. 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Wittmann Mysidae – Schwebgarnelen Die Vertreter der Ordnung Mysidacea werden aufgrund äußerer Ähnlichkeit oft „Schwebgarnelen“ genannt, sind aber keine echten Garnelen, ja nicht einmal zehnfüßige Krebse, sondern gehören zu den Peracarida (Ranzenkrebsen), die ihre Jungen in einem bauchseitig gelegenen Brutbeutel austragen, wie zum Beispiel die Amphipoda (Flohkrebse u. a.) und Isopoda (Asseln). Die meisten der etwas mehr als 1.000 bekannten Arten sind Meeresbewohner. So ist die Donau mit zehn Süßwasserarten das an Mysiden (= Familie Mysidae) reichste Binnengewässer der Erde. Dennoch kennt Österreich keine angestammten einheimischen Arten, denn die natürliche Verbreitung aller zehn Arten war auf die untere Donau und das Delta beschränkt. Alle zehn Arten entstammen dem pontokaspischen Raum und die meisten zeigen eine mehr oder weniger starke Affinität zu Brackwasser. Überwiegend ernähren sie sich durch aktives Filtrieren von Planktonalgen, teilweise auch durch Abweiden des Algenaufwuchses auf Hartsubstrat und auf Makrophyten. Bestimmte Arten ernähren sich zusätzlich als Fleischfresser; vereinzelt wird auch abgestorbenes Pflanzenmaterial als Beikost oder alternative Kost aufgenommen. Mit Limnomysis benedeni wurde im Jahre 1973 erstmals für Österreich eine Mysidae in Gewässern der Donauniederung zwischen Wien und Hainburg entdeckt (WEISH & TÜRKAY 1975). Von hier aus hat sie sich Donau-aufwärts weiter verbreitet (WITTMANN 1995) und ist über den Main-Donau-Kanal (REINHOLD & TITTIZER 1998) bis in die Niederlande (FAASSE 1998) und nach Frankreich (WITTMANN & ARIANI 2000) gelangt. Im Zuge der europaweit beobachteten Expansion von pontokaspischen Mysiden wurden jüngst zwei weitere Arten, vermutlich durch die Schifffahrt, in den österreichischen Abschnitt der Donau eingeschleppt: 1998 langte Hemimysis anomala hier ein, nachdem sie einen transeuropäischen Rundkurs (WITTMANN et al. 1999) absolviert hatte. Vom Kaspisee entnommen und in Gewässern Litauens ausgesetzt ist sie über die Ostsee und hier anliegende Schifffahrtskanäle in den Rhein gelangt und von hier flussaufwärts über Main und Main-Donau-Kanal in die obere Donau. Im Jahre 2001 folgte Katamysis warpachowskyi, wahrscheinlich von der unteren Donau hierher verschleppt (WITTMANN 2002). Über eine mögliche Gefährdung indigener Arten oder Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Invasion von Mysiden in Binnengewässer liegen bisher noch keine Berichte vor. Nachteilige Folgen der Einsetzung oder Invasion von Mysiden in Binnengewässer wurden bisher für Mysis relicta und H. anomala berichtet (RIEMAN & FALTER 1981; FÜRST et al. 1984; RASMUSSEN et al. 1990; KOKSVIK et al. 1991; CABANA et al. 1994; KETELAARS et al. 1999). Nach Massenvermehrung von M. relicta in tiefen sauerstoffreichen Seen Nordamerikas (RIEMAN & FALTER 1981) oder Schwedens (FÜRST et al. 1984), beziehungsweise von H. anomala in tiefen Reservoirs zur Trinkwasseraufbereitung in den Niederlanden (KETELAARS et al. 1999) entstanden sichtbare Schäden jeweils durch Überweidung des Zooplanktons, vor allem in den Cladoceren-Beständen. Voraussetzung dafür war unter anderem, dass diese Mysiden nachts pelagisch sind und sich zu einem erheblichen Anteil räuberisch ernähren, zusätzlich zur bei diesen Spezies üblichen mikrophytophagen Komponente. Nach höchstgerichtlichem Erkenntnis (KORT OM HØYESTERETT 1999) hatte die Aussetzung von M. relicta im Selbusjøen See (Mittel-Norwegen) einen Rückgang der Seibling-Population zur Folge, weswegen den Inhabern der Fischereirechte Schadenersatz zustehe. Ähnlich wie 33 Univ. Prof. Dr. K. J. Wittmann, Lab. Ökophysiologie und Ökotoxikologie, Institut für Medizinische Biologie der Universität Wien, Währinger Strasse 10, A-1090 Wien; karl.wittmann@univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 270 Neobiota in Österreich – Tiere bei planktotrophen Fischen hatte die Aussetzung von M. relicta in einem anderen norwegischen See einen eutrophierenden Effekt durch Zunahme der Phytoplankton-Biomasse (KOKSVIK et al. 1991). Hingegen wurde nach KETELAARS et al. (1999) bei H. anomala ein derartiger Effekt möglicherweise durch die anhaltend mikrophytophage Ernährungsweise der Jungtiere hintan gehalten. Die PCB- und Quecksilber-Gehalte in pelagischen Fischen zeigten höhere Werte in von M. relicta bewohnten Seen Nordamerikas als in Mysiden-freien Gewässern. Möglicherweise hat die Einschaltung der Mysiden als zusätzliches Glied in die Nahrungskette die Biomagnifikationskette dieser Schadstoffe verlängert (RASMUSSEN et al. 1990; CABANA et al. 1994). Hemimysis anomala ist in Österreich noch wenig vertreten und wurde bisher nur in Wien, und zwar untertags im Kuchelauer Hafen und in der nächtlichen Drift im Hauptstrom der Donau bei Nußdorf nachgewiesen (WITTMANN et al. 1999). Aufgrund der Nachweise im bayerischen Donauabschnitt ist zu vermuten, dass es noch unentdeckte Bestände im oberösterreichischen und im niederösterreichischen Donautal gibt. Die natürliche danubische Verbreitung dieser Art ist auf das Donaudelta beschränkt, wo sie seit jeher nur vereinzelt gefunden wurde (WITTMANN et al. 1999). Im Donautal sind die meisten Gewässer zu seicht um dieser photophoben Art die Möglichkeit zur Massenvermehrung im dunklen Tiefenwasser zu geben. Sollte sie in tiefere (ab 10 m) Stillgewässer gelangen oder verschleppt werden, so könnte es zu ähnlichen Schäden an Zooplankton-Populationen wie in den Niederlanden kommen (KETELAARS et al. 1999). Potenziell gefährdet ist auch der Bodensee, denn H. anomala hat in einer jüngsten Ausbreitungswelle (FAASSE 1998; SCHLEUTER et al. 1998) weite Teile des Rhein besiedelt und könnte von hier aus durch die Schifffahrt in den See verschleppt werden. Limnomysis benedeni und Katamysis warpachowskyi sind im Wesentlichen phytophage aktive Filtrierer mit nur sehr geringer zoophager Ernährungskomponente und nehmen daher eine marginalere Rolle im Nahrungsnetz ein als Mysis relicta und Hemimysis anomala. Außerdem sind sie deutlich benthischer als die letzteren. WITTMANN & ARIANI (2000) konnten nach der Invasion von L. benedeni in die Alte Donau bei Wien keine erheblichen Veränderungen der Zooplankton-Gemeinschaft feststellen. So wie für L. benedeni gelten daher auch für K. warpachowskyi stark abträgliche Auswirkungen am Ökosystem-Niveau als wenig wahrscheinlich. Atyidae – Süßwassergarnelen Die Vertreter der Familie Atyidae oder Süßwassergarnelen sind eine kleine Gruppe innerhalb der formenreichen Ordnung der zehnfüßigen Krebse (Decapoda). Österreich beheimatete ursprünglich keine Süßwassergarnelen. Jedoch ist eine Vertreterin dieser Gruppe, Atyaephyra desmaresti, kürzlich in die obere Donau eingewandert. Nach einer Fehlmeldung durch PRETZMANN & PAULER (1981) gelang MOOG et al. (1999) im Jahre 1998 erstmals für Österreich ein gesicherter Nachweis in der Donau bei Engelhartszell. Wie bei TITTIZER et al. (2000) ausführlich referiert und dokumentiert, stammt Atyaephyra aus dem Mittelmeerraum und ist bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorzugsweise über Schifffahrtswege nach Westeuropa gelangt. Von hier aus gelangte sie in den Rhein und über den 1992 eröffneten Main-Donau-Kanal schließlich in die obere Donau (WEINZIERL et al. 1997; MOOG et al. 1999; WITTMANN et al. 1999). Sehr wahrscheinlich wird A. desmaresti ihre langjährige Ausbreitungsdynamik auch in Österreich fortsetzen, wenngleich weitere Nachweise vorläufig noch ausstehen. Die Nahrung von A. desmaresti besteht überwiegend aus Detritus und Plankton. Mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Biodiversität oder auf ökosystemare Abläufe durch die Ausbreitung von Süßwassergarnelen wurden bisher nicht berichtet. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Krebstiere Atyidae Süßwassergarnelen Atyaephyra desmaresti (Millet) Europäische ursprünglich Süßwassergarnele mediterran, sekundär auch westeuropäisch Mysidae Schwebgarnelen O (Donau bei Engelhartszell) Große Flüsse, Bereiche mit geringer Fließgeschwindigkeit, bevorzugt Makrophytenbestände und auch Hohlraum-reiche Substrate Status etabliert - nicht expansiv Art der Ausbreitung Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate x Moog et al. 1999 erster gesicherter Fund in Ö 1998, über Main-Donau-Kanal in die obere Donau eingewandert; rezent-expansive Art, die sich weiter flußabwärts ausbreiten wird Erstfund in Ö 1973, Verschleppung mit Schiffverkehr von indigenen Beständen in der unteren Donau Weish & Türkay 1975, Wittmann et al. 1999 Erstfund in Ö 1998, Verschleppung mit Schiffsverkehr von in Litauen ausgesetzten Beständen über die Ostsee, Verbindungskanäle zum Rhein und den Rhein-Main-DonauKanal Wittmann et al. 1999 Erstfund in Ö 2001, möglicherweise Verschleppung mit Schiffsverkehr von indigenen Beständen in der unteren Donau Wittmann 2002 Ponto-kaspis B (Neusiedler See), W, N, O (Gewässer der Donau-Niederung) bes. Stillgewässer (Häfen, Staubecken), Altarme, auch an mäßig beströmten Ufern von Fließgewässern, nachts im DonauHauptstrom driftend x x x Hemimysis anomala G.O.Sars Ponto-kaspis W (DonauHauptstrom), N?, O? eigentlich euryhalin, Fließgewässerabschnitte mit Hartsubstrat, nachts im Donau-Hauptstrom driftend, auch in Stillgewässern (Häfen) x x x Katamysis warpachowskyi G.O.Sars Ponto-kaspis W (Donau, Neue Donau), N (DonauHauptstrom) etwas euryhalin, vornehmlich Fließgewässerabschnitte mit mäßiger Fließgeschwindigkeit, auch Stillgewässer (Häfen), an Ufern mit Blockwurf und teilweise auch mit Makrophyten x x x x? x 271 (2002) Limnomysis benedeni Czerniavsky invasiv x potenziell invasiv x unbeständig x aktive Freisetzung bisher ohne Auswirkungen Gliederfüßer Crustacea Lebensraum etabliert - expansiv ARTHROPODA Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste 272 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis CABANA, G.; TREMBLAY, A.; KALFF, J. & RASMUSSEN, J. 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Dabei wird die Validität einzelner Merkmale – und deswegen auch der morphologisch verschiedenen Formen – von verschiedenen Autoren recht unterschiedlich beurteilt. In der „Limnofauna Europaea“ sind 356 Amphipodenarten aufgelistet (PINKSTER 1978). Im „Catalogus Faunae Austriae” nennt VORNATSCHER (1965) 21 Amphipodenarten, von denen er 15 Arten der stygobionten Fauna zurechnet. Somit verbleiben für die Oberflächengewässer Österreichs 6 Arten, darunter aber auch schon zwei pontokaspische Arten (Corophium curvispinum und Dikerogammarus haemobaphes) und die osteuropäische Synurella ambulans. Hinzu kommen folgende erst in den letzten beiden Jahrzehnten eingewanderten 5 Neozoen: Dikerogammarus villosus, D. bispinosus, Echinogammarus ischnus, E. trichiatus, Obesogammarus obesus. Gammaridea dominieren vielfach die jeweiligen Biozönosen sowohl nach Anzahl der Individuen als auch nach der Biomasse, weil sie unter günstigen Bedingungen eine hohe Fortpflanzungskapazität besitzen. Die genannten Arten haben eine vorwiegend detritivore Ernährungsweise. Sie verzehren partikuläre organische Substanz, Falllaub von Laubbäumen, anderen pflanzlichen Detritus, lebende, grüne Pflanzen und Algen. Auch andere Evertebraten, vor allem Insektenlarven, werden von den Amphipoden konsumiert. Isotopenanalysen belegen für D. villosus dasselbe trophische Niveau wie für verschiedene Fischarten (MARGUILLIER 1998). Durch ihre detritivore Ernährung und hohe Fortpflanzungskapazität nehmen die Amphipoden eine wichtige Position im Nahrungsnetz aquatischer Ökosysteme ein. Ihre hohe Bedeutung als Fischnährtiere ist legendär. Der Schlickkrebs Corophium curvispinum ist die heute am weitesten verbreitete Amphipodenart pontokaspischer Herkunft (JAZDZEWSKI 1980; VAN DER VELDE et al. 1998, 1999; VAN DEN BRINK et al. 1991, 1993a). Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Art – durch verschiedene Kanäle wandernd und von Schiffen verschleppt – ihre ursprüngliche Verbreitung auszuweiten und in Richtung Ost- und Nordsee vorzustoßen. 1912 wurde der Schlickkrebs in der Umgebung von Berlin entdeckt (WUNDSCH 1912), unter dem Namen C. devium beschrieben und später auch vom Odersystem (WUNDSCH 1913, 1915, 1920) gemeldet. SELIGO (1920) meldete die Art von der unteren Vistula, SCHLIENZ (1924b) von der unteren Elbe, LEPEHNE (1924) vom Neman (Ostpreußen). Großbritannien wurde wahrscheinlich 1918 über das Ballastwasser von Handelsschiffen erreicht, die von Häfen aus der Elbe ausgelaufen waren (CRAWFORD 1935; HARRIS 1991). Dort verbreitete die Art sich rasch über das verzweigte englische Kanalnetz und wurde von vielen Fundstellen aus den ”Midlands” gemeldet (GLEDHILL et al. 1993). Deutsche Angaben belegen Funde aus dem Mittellandkanal zwischen Peene und Hannover (GENNERICH & KNÖPP 1956) und vom DortmundEms-Kanal (HERHAUS 1978a). 34 Dr. M. Pöckl, Am Schierlberg 1, A-3381 Golling an der Erlauf, bzw. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, A-3109 St. Pölten, e-mail: Manfred.Poeckl@noel.gv.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 274 Neobiota in Österreich – Tiere Die Arealausweitung des Schlickkrebses entgegen die Fließrichtung der Donau wurde ebenfalls bereits früh registriert (UNGER 1918). In den frühen 1930er Jahren drang die Art über den Sio-Kanal in den Plattensee vor, den sie rasch in Besitz nahm (MOON 1934; SEBESTYÉN 1934). In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre war das Vorkommen von C. curvispinum aus der deutschen Donau oberhalb von Passau bekannt (VORNATSCHER 1965; KOTHÉ 1968; LIEPOLT 1965–1967). 1987 wurde der Schlickkrebs im deutschen und niederländischen Abschnitt des Rheins gefunden (VAN DEN BRINK et al. 1989; SCHÖLL 1990a; TITTIZER et al. 1990). Der Rhein wurde über das Havel-Spree-System, den Mittellandkanal und den Dortmund-Ems-Kanal besiedelt (TITTIZER 1996). Von dort eroberte die Art den ganzen Fluss und seine Zubringer (BOBBE 1994). In den Main-Donau-Kanal drang C. curvispinum von zwei Richtungen aus vor: einerseits von Rhein und Main, andererseits von der oberen Donau. 1993 wurde der Schlickkrebs im Main-Donau-Kanal gefangen (TITTIZER 1996). Auch andere große Ströme des ponto-kaspischen Beckens, wie Ural, Wolga, Don, Dnjepr und Dnjestr wurden weit stromaufwärts besiedelt. Ebenso wurden in vielen russischen, ukrainischen und asiatischen Flüssen, Kanälen und Staubecken erfolgreich Einbürgerungsversuche durchgeführt (Literatur in JAZDZEWSKI 1980). Besonders im Rheinabschnitt hat sich C. curvispinum 2 explosionsartig entwickelt und eine Dichte von 220.000 Individuen pro m Steinsubstrat erreicht (SCHÖLL 1990a; VAN DEN BRINK et al. 1993a). Der maximal 7 mm Körperlänge erreichende Schlickkrebs hat eine Lebenserwartung von weniger als acht Monaten. Seine Fortpflanzungsperiode beginnt im März und endet im Oktober, es werden dabei drei Generationen durchlaufen. Die Nahrung dieses euryöken Filtrierers besteht aus Phytoplankton und Detritus. Eutrophierung wirkt sich auf die Population positiv aus. Corophium curvispinum baut auf Steinen und Holzbalken, aber auch auf Wasserpflanzen Schlammröhren (VAN DER VELDE et al. 1998, 1999; RAJAGOPAL et al. 1999). Um in den Röhren genügend Sauerstoff zu erhalten, benötigen die Tiere bestimmte Strömungsgeschwindigkeiten oder Wellenschlag. Bei niedrigen Sauerstoffkonzentrationen verlassen die Tiere ihre Röhren und beginnen zu schwimmen. Bereits Anfang der 1960er Jahre war Dikerogammarus haemobaphes in der österreichischen Donau von Hainburg bis Wien-Nußdorf bekannt (WEBER 1962; VORNATSCHER 1965). In den 1980er Jahren war sie im Rahmen der „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” die Gammaridenart mit der höchsten Abundanz im Stauwurzelbereich und der freien Fließstrecke. Seit 1976 wurde D. haemobaphes regelmäßig in der deutschen Donau nachgewiesen, ist seither bis über die Weltenburger Enge hinaus vorgedrungen und auch in den Unterlauf der Isar eingewandert (WEINZIERL et al. 1996). Zumindest das Vorkommen in der Isar zeigt, dass diese Art zu aktiver Ausbreitung, unabhängig von einer Verschleppung durch Schiffe, fähig ist. 1987 hatte die Art den Main-Donau-Kanal erreicht. Ein Jahr nach der Inbetriebnahme des Kanales wurde sie 1993 im Kanal selbst und auch im Main bei Bamberg festgestellt. Somit war D. haemobaphes wahrscheinlich die erste Art, welche über den Main-Donau-Kanal die europäische Wasserscheide zwischen Rhein- und Donausystem überwunden hat. Obwohl D. haemobaphes im Main in recht stattlicher Zahl auftrat, lassen die damals noch großen Lücken in seiner Verbreitung vermuten, dass er von Schiffen verschleppt wurde und sich punktförmig – insbesondere von Häfen ausgehend – weiter ausgebreitet hat (SCHLEUTER et al. 1994). Nachdem diese Gammaridenart zahlreiche Gewässer Deutschlands besiedelt hatte, ist ihre Bestandsentwicklung derzeit wieder überall rückläufig. Dies ist auch in Österreich der Fall und dürfte mit dem Vorkommen und zahlenmäßig starken Auftreten von Dikerogammarus villosus in Zusammenhang stehen (siehe unten). Dikerogammarus haemobaphes ist eine euryöke Gammaridenart, die auf Steinen, Makrophyten und Fadenalgen in großen Flüssen und Seen vorkommt (KITISYNA 1980; MUSKÓ 1993; TITTIZER 1996). Die Art ist salzwassertolerant bis zu einer Konzentration von 0,8 % und verträgt einen weiten Temperaturbereich, die Fortpflanzungsperiode beginnt im April und endet im Oktober, im warmen Abwasser von Kraftwerksanlagen pflanzt sich D. haemobaphes jedoch das ganze Jahr hindurch fort (PONOMAREVA 1975; KITISYNA 1980). Die Nahrung (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 275 besteht aus verschiedenem pflanzlichen Material: Diatomeen, Fadenalgen und Detritus (PONYI 1961; ROMANOVA 1963). Wegen ihres hohen Fortpflanzungspotenzials verfolgte man in Russland die Absicht, D. haemobaphes als Fischnährtier zu züchten (VOROB´EVA & NIKONOVA 1987). Dikerogammarus villosus ist eine pontokaspische Gammaridenart, die in der unteren Donau und im Deltabereich sehr häufig vorgekommen ist (MORDUKHAI-BOLTOWSKOI 1969). Früher drang sie in den Flüssen des pontokaspischen Beckens nicht so weit stromaufwärts vor wie D. haemobaphes (POLITSCHUK 1969; ZIMBALEWSKAJA 1969). In der großen ungarischen Tiefebene ist sie seit Beginn der systematischen Aufsammlungen gut bekannt, ihre ehemalige Verbreitung war aber durch das Engtal bei Dunakanyar begrenzt. In den 1980er Jahren wurde diese Art im Rahmen der „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” noch nicht gefunden. 1989 wurde D. villosus dann zum ersten Mal in der österreichischen Donau nachgewiesen, 1991 wurde sie unterhalb von Hainburg, bei Schönau östlich von Wien, und bei Zwentendorf gefangen, 1993 im Linzer Hafen (NESEMANN et al. 1995). Wegen der enormen Größe dieser Art – erwachsene Männchen erreichen eine Körperlänge von bis zu 30 mm – und wegen der oft auffälligen Zeichnung ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Exemplare in Aufsammlungen früherer Jahre übersehen wurden. Dikerogammarus villosus wurde 1991 bei Jochenstein beobachtet und war dort schon im folgenden Jahr häufiger als D. haemobaphes (WEINZIERL et al. 1996). Später nahm diese Gammaridenart denselben Ausbreitungsweg wie D. haemobaphes, nämlich die obere Donau (1992), den Donau-Main-Kanal (1993), den Main (1994), und schließlich den Rhein, wo sie in den Niederlanden gefangen wurde (BIJ DE VAATE & KLINK 1995). Auch im unteren Rhein ist D. villosus mittlerweile zu einem bedeutenden Fischnährtier geworden und erreicht die höchste Dichte auf Hartsubstraten (KELLEHER et al. 1998). 1998 wurde D. villosus im Mittellandkanal, den Stichkanälen Hildesheim und Salzgitter, dem Elbe-Seitenkanal, dem ElbeHavel-Kanal, der Weser bei Minden und in der Elbe bei Magdeburg, 1999 auch im OderSpree-Kanal nachgewiesen (TITTIZER et al. 2000). Im Mai und Juni 2001 wurde D. villosus in der Oder und im Oder-Spree-Kanal nachgewiesen (MÜLLER et al. 2001). In vielen Kanalabschnitten ist die Art bereits dominant. Die Tiere wurden unter Steinen, in sowohl lockerer als auch mit Beton oder Asphalt vergossenen Steinschüttungen, in durch Ablösung des Asphaltes entstandenen Ritzen, in Spalten und Betonverbundsteinen, zwischen Kolonien der Dreikantmuschel Dreissena polymorpha und in Hohlräumen des Süßwasserschwammes Spongilla lacustris gefunden. Kleinere Individuen befanden sich im oberflächennahen Algenfilz von Steinen und der Spundwände (GRABOW et al. 1998). Stromabwärts von Hainburg wurde D. villosus 1991 in Felstümpeln am rechten Donauufer gefunden. In porösen Steinen klettern die Tiere tief in die Löcher, aus denen sie nur mit sanfter Gewalt herausgezogen werden können. Bei Niedrigwasser können die von D. villosus bewohnten Felstümpel auch austrocknen (Pöckl unpubl.). Dikerogammarus villosus weist einen weiten Toleranzbereich gegenüber Temperatur und Salinität auf (BRUIJS et al. 2001). Die Nahrung setzt sich aus einem pflanzlichen, aber auch aus einem erheblichen tierischen Anteil zusammen. Die Männchen besitzen kräftige Mundwerkzeuge und fressen andere Makroevertebraten, andere Gammaridenarten und auch kleine und schwache Artgenossen (MORDUKHAI-BOLTOVSKOI 1949; DICK & PLATVOET 2000, 2001; Pöckl unpubl.). Dadurch scheinen sie gegenüber anderen Gammariden einen großen Konkurrenzvorteil zu haben. Große Exemplare von D. villosus haben so starke Mundwerkzeuge, dass sie andere Gammariden (einschließlich Artgenossen) zu jedem beliebigen Zeitpunkt (und nicht nur knapp nach der Häutung) fressen können (DICK & PLATVOET 2000, 2001). In den kommenden Jahren ist mit weiteren Populationszuwächsen, Arealvergrößerungen und einer Verschiebung der benthischen Dominanzverhältnisse zugunsten von D. villosus zu rechnen. Viele Details bezüglich Lebensgeschichte und Verhalten dieser interessanten Gammaridenart sind noch unbekannt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 276 Neobiota in Österreich – Tiere Nach MÜLLER & SCHRAMM (2001) hat eine dritte Dikerogammarus-Art die mittlere und obere Donau besiedelt: Dikerogammarus bispinosus. Die Autoren untermauern ihre Behauptung hinsichtlich der Gültigkeit des Artstatus von D. bispinosus durch genetische Untersuchungen. In der ungarischen Donau bei Szob kamen im August 1997 alle drei Arten, D. haemobaphes, D. villosus und D. bispinosus syntop vor und dürften reproduktiv isoliert sein. In der March-Mündung bei Theben an der slowakisch-österreichischen Grenze fanden MÜLLER & SCHRAMM (2001) eine reine D. bispinosus-Population in hoher Dichte, im Linzer Hafen hingegen nur zwei Individuen an einem Schiffskörper. Auch in der deutschen Donau bei der Isarmündung wurde D. bispinosus bereits gesammelt (Rachl & Potel mündl. Mitt.). Adulte Männchen von D. bispinosus sind auch morphologisch relativ gut von D. villosus abzugrenzen (vgl. CARAUSU et al. 1955), für weibliche Exemplare ist eine morphologische Trennung der beiden Arten sehr schwierig, für Jungtiere in der Praxis nicht möglich. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass sich im österreichischen Dikerogammarus-Material früherer Aufsammlungen auch die nunmehr nachgewiesene dritte Art, D. bispinosus, in mehr oder weniger großem Ausmaß verbirgt. Echinogammarus ischnus gehört zu jener Gruppe von pontokaspischen Gammariden, welche sich am weitesten durch Europa in nordwestlicher Richtung ausbreiten konnte und die Nord- und Ostsee erreichte (JAZDZEWSKI 1980). Außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes wurde E. ischnus erstmals 1928 in der Weichsel entdeckt (JAROCKI & DEMIANOWICZ 1931). Wahrscheinlich ist er dorthin über die Flüsse Dnjepr, Pripjet und Bug sowie über den Pripjet-Bug-Kanal gelangt (JAZDZEWSKI 1980). Die Art wurde auch im Dortmund-Ems-Kanal entdeckt (HERHAUS 1978b). Der wahrscheinlichste Ausbreitungsweg ist das gut ausgebaute Kanalsystem, das die Flüsse Vistula, Oder, Elbe und Weser miteinander verbindet (JADZDEWSKI 1980). Im Zeitraum 1979 bis 1981 wurden Exemplare von E. ischnus von mehreren Sammelstellen am Mittellandkanal gefunden (HERBST 1982). Ende der 1980er Jahre wurde die Art im Rhein-Herne-Kanal und im Wesel-Dattel-Kanal gesammelt (SCHÖLL 1990b). Diese drei Kanäle stehen alle mit dem unteren Rhein in Verbindung. Im Oktober 1989 wurde die Art im deutschen Teil des unteren Rheins bei Emmerich mit einer 2 Populationsdichte von ca. 100 Individuen pro m festgestellt (SCHÖLL 1990b). 1991 wurde E. ischnus im unteren Rhein bei Lobith und Waal bei Nijmegen in den Niederlanden gefunden (VAN DEN BRINK et al. 1993b; VAN DER VELDE et al. 1998, 1999). In der Donau drang diese Gammaridenart bis in den slowakischen Teil bei Jarovce vor (BRTEK 1953; STRASKRABA 1953, 1959, 1962; BRTEK & ROTHSCHEIN 1964) und wurde von der gesamten Donaustrecke unterhalb dieses Ortes häufig nachgewiesen (CARAUSU et al. 1955; KARAMAN 1974). Exemplare von E. ischnus drangen auch in die Theiß bis oberhalb von Szeged (DUDICH 1927), aber auch in die Unterläufe der Drau und Save vor (KARAMAN 1953). Bis in die 1960er Jahre war E. ischnus aus der österreichischen Donau noch nicht bekannt (VORNATSCHER 1965; DUDICH 1967). In den 1970er Jahren muss E. ischnus einen weiten Sprung stromaufwärts vollzogen haben. Die Art wurde erstmals für Österreich in den 1980er Jahren im Rahmen der „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” westlich von Krems in der Wachau nachgewiesen (PÖCKL 1988). Dort kam sie gemeinsam mit Dikerogammarus haemobaphes vor. Echinogammarus ischnus gilt als Bewohner von Unterläufen großer Flüsse und soll für den Potamalabschnitt typisch sein (JAZDZEWSKI 1980; VAN DEN BRINK et al. 1993b). Die Gammaridenart bevorzugt schlammige Stellen unter Steinen. Darüber hinaus gilt sie als eurytherm und salztolerant bis zu einer Konzentration von 0,13 % (SCHELLENBERG 1942; JAZDZEWSKI 1980). Hinsichtlich der Lebensgeschichte und der Konkurrenzstärke von E. ischnus gegenüber anderen Gammaridenarten ist kaum etwas bekannt. In diesem Zusammenhang dürfte besonders interessant sein, dass E. ischnus – vermutlich über das Ballastwasser von Schiffen – über den Atlantischen Ozean transportiert wurde. In den unteren Großen Nordamerikanischen Seen und im Oberen St. Lorenz-Strom verdrängt er derzeit die dort heimische Gammaridenart Gammarus fasciatus (DERMOTT et al. 1998). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 277 Echinogammarus trichiatus stammt ebenfalls aus dem pontokaspischen Becken und wurde 1996 erstmals in der bayerischen Donau bei Jochenstein und Kachlet konstant in geringer bis mittlerer Abundanz nachgewiesen (WEINZIERL et al. 1997). Die Art kommt auch in der unteren Donau (Rumänien, Bulgarien, z. B. RUSSEV 1979) vor. Im Frühjahr 1999 schließlich trat E. trichiatus in wenigen Exemplaren bereits bei Deggendorf und in der Stauhaltung Straubing auf, etwa 120 km stromaufwärts vom bayerischen Erstfund. Im August 1998 wurden Exemplare von E. trichiatus auch im oberösterreichischen Donauabschnitt bei Engelhartszell und Kramesau im Bereich überströmter Schotterbänke gefunden (Nesemann mündl. Mitt.). Ein Vorkommen dieser Art vom Donauabschnitt in Niederösterreich und Wien ist bisher noch nicht bekannt, mit einer Ausbreitung in Fließrichtung ist jedoch sicherlich zu rechnen. Im Juni 2000 wurde E. trichiatus erstmals im Oberrhein bei Kirschgartshausen (Baden-Württemberg) nachgewiesen. Im Juni 2001 wurde ein weiteres weibliches Exemplar bereits im Niederrhein bei Duisburg (Nordrhein-Westfalen) gefunden (PODRAZA et al. 2001). Durch die Funde im Rhein bestätigte sich die von TITTIZER et al. (2000) geäußerte Vermutung, dass auch diese Art über den Main-Donau-Kanal die natürlichen Einzugsgebietsgrenzen überwinden kann. Interessant ist jedoch das sehr disjunkte und große Lücken aufweisende Verbreitungsmuster von E. trichiatus in der unteren, bayerischen und oberösterreichischen Donau sowie am Ober- und Niederrhein. Dieses ist nur durch die Schifffahrt als Hauptausbreitungsvektor erklärbar. Lebensweise und Ökologie dieser Art sind größtenteils unbekannt. Obesogammarus obesus ist im Becken des Schwarzen und Assow´schen Meeres sowie des Kaspisees weit verbreitet und steigt in die großen Fluss-Systeme des Gebietes bis in ihre Mittelläufe auf (JAZDZEWSKI 1980). Seit 1994 wird O. obesus auch in Österreich gefunden. Der Erstfund gelang am rechtsseitigen Donauufer bei Strom-km 1.942 im Bereich überströmter Schotterbänke bei der Rollfähre Klosterneuburg (Nesemann mündl. Mitt.). 1998 wurde die Art dann auch in Oberösterreich bei Engelhartszell nachgewiesen. 1995 konnten WEINZIERL et al. (1996) O. obesus in der oberen Donau in Bayern nachweisen. Zunächst trat die Art in der Donau-Stauhaltung Jochenstein und bei Passau-Kachlet auf, später zwischen Regensburg und der Staustufe Geisling. Dort wurde O. obesus 1998 in hoher 2 Dichte (bis 3.300 Individuen pro m ) gesammelt (TITTIZER et al. 2000). In einigen Bereichen der Donau scheint O. obesus bereits Dikerogammarus-Arten zu verdrängen. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass auch diese pontokaspische Gammariden-Art über den Main-DonauKanal in das Flussgebiet des Rheins weiter eindringen wird. Der halotolerante Süßwasserstrandflohkrebs Orchestia cavimana (Fam. Talitridae) hatte ursprünglich eine ponto-mediterrane Verbreitung und wurde mit großer Wahrscheinlichkeit durch Schiffe nach Westeuropa verschleppt. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wanderte O. cavimana aus dem westlichen Mittelmeergebiet – den Flussläufen Frankreichs nach Norden und Nordosten folgend – ins westliche Mitteleuropa ein (KINZELBACH 1965). In den Bundeswasserstraßen Deutschlands wurde seine Ausbreitung durch den Bau von Kanälen und durch die Schifffahrt begünstigt. In Deutschland wurde O. cavimana erstmals 1920 von SCHLIENZ (1924a) am Ufer der Außenalster bei Hamburg gefunden. KINZELBACH (1972) beschreibt einen möglichen Ausbreitungsweg – aus hauptsächlich südwestlicher Richtung vorstoßend – via Seine, Marne, Rhein-Marne-Kanal in die Mosel und den Oberrhein. Vom Rheindelta breitete sich die Art wahrscheinlich in den 1950er Jahren noch nach Friesland und möglicherweise bis in die Unterweser aus. Die Art soll auch massenhaft im Main vorkommen (Nesemann mündl. Mitt.). Im Unterschied zu allen anderen hier genannten Amphipoda besiedelt O. cavimana semiterrestrische Habitate der Spritzwasserzone stehender und fließender Gewässer. Der dämmerungs- und nachtaktive Süßwasserstrandfloh findet sich hier unter Steinen und Schwemmholz und gilt als wichtiger Destruent allochthonen Pflanzenmaterials. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 278 Neobiota in Österreich – Tiere Osteuropäische Populationen von O. cavimana sind im Donausystem auf den unteren und mittleren Abschnitt beschränkt. Sie sind bisher nie über die Große Ungarische Tiefebene westwärts vorgestoßen und eine derartige Expansion ist derzeit auch nicht zu erwarten (NESEMANN et al. 1995). Außerdem unterscheiden sich die osteuropäischen Populationen von O. cavimana erheblich von den oben besprochenen westeuropäischen Populationen: (i) erste weisen eine deutlich kleinere Körperlänge von maximal 14 mm auf, während zweite bis 20 mm lang werden, (ii) erste scheinen auf geschützte, beschattete Uferbereiche mit relativ stabilen Wasserständen und Mikrohabitaten mit hoher Luftfeuchtigkeit beschränkt, während zweite Schotterbänke größerer Fließgewässer mit stark schwankenden Wasserständen bewohnen, und dabei besser an Überflutungen und Trockenperioden über längere Zeiträume angepasst sind, (iii) erste haben ein ziemlich konstantes, zweite ein stark expansives Verbreitungsmuster. Es kann damit gerechnet werden, dass die expansiven westeuropäischen O. cavimana Populationen über das Donaueinzugsgebiet nach Österreich vordringen werden. Deshalb wurde diese interessante Art hier etwas ausführlicher beschrieben. Außerdem erscheinen vergleichende Untersuchungen zwischen den west- und osteuropäischen Populationen von O. cavimana hinsichtlich Genetik, Morphologie und Ökologie aufgrund der oben beschriebenen Unterschiede viel versprechend. Die im Karpatenbecken häufig und beinahe lückenlos vorkommende Synurella ambulans besiedelt in den Niederungen Kleingewässer und temporär überflutete Sümpfe der Auwälder, Flachmoore, Bruchwälder und Sumpfquellen, im Hügelland Quelltümpel, Sumpfquellen und (langsam fließende) kleine Bäche. Bisher wurden bereits eine Fülle von Nachweisen aus der Großen und Kleinen Ungarischen Tiefebene publiziert (z. B. DUDICH 1927, 1947; STRASKRABA 1958, 1962; BRTEK 1953; BRTEK & ROTHSCHEIN 1964). 1991 wurden Exemplare von S. ambulans in einem Leitha-Altwasser unterhalb von Rohrau, in einem temporären Altwasser der Thaya bei Hohenau, 1992 in einem Weidenbruchwald an der Leitha bei Pachfurth und 1995 in Sumpfgebieten der Strem, Südburgenland, gefunden (NESEMANN 1993; NESEMANN et al. 1995). Auch am Ufer des Plattensees und am Ostufer des Neusiedler Sees kommt diese Amphipodenart vor. Darüber hinaus existieren disjunkt verbreitete Populationen im Gebiet des Po in Norditalien sowie im Klagenfurter Becken. Nach VORNATSCHER (1965) kommt die Art in Bad Deutsch Altenburg, Keutschach, Warmbad Villach, in der Grazer Umgebung und im burgenländischen Nikitsch (Kroatisch Minihof) vor. Der deutsche Erstnachweis im Donaueinzugsgebiet (Oberbayern) von 1994 ist weiträumig isoliert und wird als Relikt eines postglazialen Ausbreitungsvorstoßes gedeutet (HECKES et al. 1996). Im Überschwemmungsgebiet großer Tieflandflüsse, aber auch im Plattensee und Neusiedler See besiedelt S. ambulans Schilf- und Röhrichtbestände in großer Individuenzahl. Im Donausystem bewohnt die Art strömungsarme bis -freie Seitenarme, wo man sie in dichten Ansammlungen sich zersetzenden Falllaubes, in der Röhrichtzone und im abgestorbenen Pflanzenmaterial findet (NESEMANN et al. 1995). Eine wenig beachtete ponto-sarmatische Gruppe hat sich innerhalb des Genus Niphargus (Familie Niphargidae) mit dem Subgenus Phaenogammarus herausgebildet. Es handelt sich hierbei um Amphipoden, die von Grundwasserbewohnern abgeleitet werden können und die sekundär wieder zum Leben in Oberflächengewässern zurückgekehrt sind (STRASKRABA 1958). Bemerkenswert ist die beibehaltene Fähigkeit zum Überleben in äußerst sauerstoffarmen Habitaten und damit die Fähigkeit stehende Gewässer zu besiedeln, in denen Gammariden sonst nicht dauerhaft vorkommen können. Niphargus (Phaenogammarus) hrabei wurde 1992 von Donau-Sümpfen am Fadenbach bei Witzelsdorf und Eckartsau, von einem DonauTümpel am Schönauer Wasser zwischen Schönau und Mühlleiten, von einem DonauWaldsumpf in der Lobau südlich von Mühlleiten sowie im Theißgebiet bei Zagyva oberhalb Jaszberény gesammelt (NESEMANN 1993). Ansonsten besiedelt die Art die pannonische und walachische Tiefebene sowie – weiter östlich – das Tiefland am Schwarzen Meer. Ihre westlichste Verbreitung erstreckt sich von der Kleinen Ungarischen Tiefebene bis ins Wiener (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 279 Becken, in der Donau aufwärts bis unterhalb von Wien. 1995 wurde die Art in Donau-Altwässern in der Klosterneuburger Au, also westlich von Wien, gefunden (NESEMANN et al. 1995). VORNATSCHER (1965) nennt sie für das Nordburgenland: Wallern am Ostufer des Neusiedler Sees. Es kann damit gerechnet werden, dass die expansiven westeuropäischen O. cavimanaPopulationen über das Donaueinzugsgebiet nach Österreich vordringen werden. Aus der unteren Donau könnten durchaus noch weitere Arten der Gattung Pontogammarus – gefördert durch den Schiffsverkehr – nach Österreich verschleppt werden. Mit einer sprunghaften Zunahme von Neozoen unter den Amphipoden (und auch Malakostraken Crustaceen) muss gerechnet werden, sollte der Donau-Oder-Kanal als Wasserstraße verwirklicht werden. Dann könnten – nach Wegfall einer weiteren natürlichen Ausbreitungsbarriere – viele weitere Vertreter der Höheren Krebstiere (Malacostraca) in unsere Gewässer vordringen. Dies hätte massive Auswirkungen auf die aquatischen Ökosysteme, deren Folgen im Detail jedoch nicht prognostizierbar sind. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 280 Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Schreitender Flohkrebs Zitate Ponto-Kaspis B, W, N, O (Donau) im Uferbereich großer Flüsse auf steinigem Substrat im Uferbereich großer Flüsse auf steinigem Substrat in fließenden Gewässern, rheophil x x x x mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd Pöckl 1988, Nesemann et al. 1995 x x x x Flußabwärts wandernd Weinzierl et al. 1997, Nesemann mündl. Mitt. x x x x? mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd Müller & Schramm 2001 x x x x? mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd Pöckl 1988 x x x Neseman et al. 1995 x x x mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd, seit 1989 in Ö mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd x? x? invasiv x potenziell invasiv x bisher ohne Auswirkungen x etabliert - expansiv Gewässer mit mäßiger Fließgeschwindigkeit, Flußsohle und Hartsubstrate etabliert nicht expansiv Ponto-Kaspis B, W, N, O (Donau, March, Raab, Pinka, Strem) unbeständig x? Ponto-Kaspis O (Donau bei Engelhartszell und Kramesau) ZweidornPonto-Kaspis W, N (Donau bei Höckerflohkrebs Theben), O (Donau, Linzer Hafen) Kleiner Ponto-Kaspis W, N, O (Donau) Höckerflohkrebs Großer Ponto-Kaspis W, N, O (Donau) Höckerflohkrebs Ponto-Kaspis W, N, O (Donau) PontoSarmatisch in stehenden und fließenden Gewässern der Donau und ihrer großen Zubringer in fließenden Gewässern, rheophil in großen Strömen, steinige Bereiche aber auch pelorheophil B, W, N (Lobau, Faden- Sümpfe, temporäre bach, Schönauer Was- Aue-Altwässer ser, Klosterneuburg) x x x anthropogener Anteil an der Verbreitung nicht bekannt x x x x x? x? Nesemann 1993, Nesemann et al. 1995 seit etwa 1900 mit Schiffsverkehr Kothé 1968 verbreitet, aber auch aktiv wandernd anthropogener Anteil an der Verbreitung nicht bekannt Nesemann 2000, Tittizer 2000 Nesemann 1993 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Echinogammarus trichiatus (Martynov) Niphargidae Niphargus (Phaenogammarus) hrabei S. Karaman Anmerkungen x? Flohkrebse GranataugenFlohkrebs Dikerogammarus villosus (Sovinski) Obesogammarus obesus (Sars) Neg. wirt. Bed. Aue- und Bruchwälder, Flachmoore, Quellsümpfe, Sumpfwiesen, Schilfbestände Gammaridae Echinogammarus ischnus (Behning) Dikerogammarus haemobaphes (Eichwald) Naturschutzfachliche Beurteilung Gliederfüßer Krebstiere Corophiidae Corophium curvispinum (Sars) SüßwasserSchlickkrebs Dikerogammarus bispinosus Martynov Status Ponto-Kaspis B, N, St, K (Strem, Neusiedlersee, Nikitsch, Leitha, Thaya, Bad Deutsch-Altenburg, Graz-Umgebung, Keutschach, Warmbad Villach) nach Eggers & Martens (2001) ARTHROPODA Crustacea Crangonyctidae Synurella ambulans Müller Art der Ausbreitung aktive Freisetzung Deutscher Name Einschleppung Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Neobiota in Österreich – Tiere 281 Literaturverzeichnis BARNARD, J. L. & BARNARD, C. M. (1983): Freshwater Amphipoda of the World, Volumes 1 and 2. Hayfield Associates. Mt. Vernon, Virginia. 830 pp. BIJ DE VAATE, A. & KLINK, A. G. 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Zuwanderer, d. h. neue Elemente in der Isopodenfauna Österreichs in den letzten Jahrhunderten, sind entweder durch eine allgemeine Arealausbreitung oder durch eine durch den Menschen unabsichtlich erfolgte Einschleppung hierher gekommen. Der erstgenannte Fall trifft sicher auf Protracheoniscus major zu. Obwohl die Art in Österreich bis heute nur aus Wien bekannt ist, hat sie sich doch nördlich von Österreich fast über ganz Westböhmen ausgebreitet (STROUHAL 1951 als P. asiaticus). Durch den Menschen unabsichtlich nach Österreich gebracht wurden die folgenden Neozoen unserer Isopodenfauna. Jaera istri wurde sicher durch die Donauschifffahrt bis Wien verfrachtet; dort lebt die kleine, wenig bewegliche Assel am Strom und am Donaukanal an Steinen der Uferverbauung (vgl. Kap. 6.3.3). Armadillidium nasatum ist ein ursprünglich westeuropäisches Element der Isopodenfauna. Die Einschleppung nach Österreich erfolgte zweifelsfrei mit Gewächshauspflanzen anlässlich der Errichtung der großen botanischen Gärten und Warmhäuser in Wien (Botanischer Garten, Schönbrunn). Von hier aus wurde die Art dann weiter verschleppt, so in die großen städtischen Gärtnereien im 22. Bezirk von Wien und in den Botanischen Garten von Innsbruck. Wahrscheinlich kann man A. nasatum an entsprechenden Biotopen in ganz Österreich finden. Vermutlich ebenfalls mit Gewächshauspflanzen eingeschleppt wurde Trichorhina tomentosa im Palmenhaus Schönbrunn (PROY 2000). Eine weitere Art, Porcellio laevis, ist möglicherweise durch das Zutun des Menschen aus dem mediterranen Bereich nach Österreich gekommen. Es ist aber anzunehmen, dass dies schon vor 1492 erfolgt ist, da diese Art bei uns nicht ausschließlich synanthrop lebt und weitab von jedem menschlichen Einfluss auch inneralpin gefunden wurde. 35 Dr. K. Schmölzer, Hauptstraße 26/D/5/5, A-2351 Wr. Neudorf Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 286 Gliederfüßer Crustacea Krebstiere Isopoda Asseln Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung Trachelipidae Protracheoniscus major (Dollfus) Osteuropa, West- und Mittelasien W synanthrop in Wohnhäusern x x x Strouhal 1939, Gruner 1966, Schmölzer 1974 heute in Gewächshäusern fast ganz Strouhal 1939, Europas Schmölzer 1952 Armadillidiidae Armadillidium nasatum Budde-Lund WestW, T (wohl in allen Mediterraneis BL) Gewächshäuser x x x Südwesteuropa Gewächshäuser x x? x Platyarthridae Trichorhina tomentosa (Budde-Lund) W (Schönbrunn) Proy 2000 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria ARTHROPODA Status etabliert - expansiv Art der Ausbreitung etabliert - nicht expansiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet Einschleppung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Neobiota in Österreich – Tiere 287 Literaturverzeichnis GRUNER, H. E. (1966): Isopoda. Die Tierwelt Deutschlands. 53. Teil. G. Fischer Verlag, Jena, 1–380. PROY, C. (2000): Praktische Erfahrungen bei der Zucht der Grünen Schabe (Panchlora nivea) und der Weißen Assel (Trichorhina tomentosa) sowie ihrer Verwendung als Futtertiere. Herpetofauna 22: 19–22. SCHMÖLZER, K. (1952): Die Landasseln der Umgebung von Innsbruck und ihre tiergeographische Beziehungen zu den Nachbarländern. Z. Mus. Ferd. Innsbruck 30: 61–76. SCHMÖLZER, K. (1974): Isopoda. Catalogus Faunae Austriae VIIIe: 1–16. STROUHAL, H. (1939): Einige bemerkenswerte Vorkommen von Wirbellosen, besonders Isopoden, in der Ostmark. Festschr. Strand V: 68–80. STROUHAL, H. (1951): Die österreichischen Landisopoden, ihre Herkunft und ihre Beziehungen zu den Nachbarländern. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 92: 116–142. 6.3.10 Krebstiere: Flusskrebse (Crustacea: Decapoda: Astacidae und Cambaridae) E. Eder36 Europaweit sind alle autochthonen Flusskrebse (Fam. Astacidae) stark gefährdet. Dafür ist in erster Linie eine von amerikanischen Krebsen übertragene Pilzkrankheit verantwortlich, die sogenannte Krebspest (Aphanomyces astaci, Oomycetes; vgl. Kap. 5.5.4.1). Die hohe Infektionsrate und nahezu 100 %ige Mortalität (CERENIUS et al. 1984; OIDTMANN & HOFFMANN 1998) stellen für die Tiermedizin eine epidemiologische Einzigartigkeit dar. In Europa trat die Krebspest das erste Mal 1860 in der Lombardei auf (NINNI 1865), wohin vermutlich amerikanische Krebse im Ballastwasser von Schiffen nach Europa gelangt waren. In wenigen Jahrzehnten breitete sich die Krankheit über den gesamten Kontinent aus (SPITZY 1972). Ein ehemals florierender Wirtschaftszweig, der Fang und Handel von Edelkrebsen (Astacus astacus), sank in vielen Ländern Europas zur Bedeutungslosigkeit herab. Der erste Krebspest-Fall in Österreich datiert aus dem Jahr 1879; in den folgenden Jahren wurden zahlreiche Krebspopulationen in ganz Österreich infiziert. 37 In Österreich kommen zurzeit sechs Flusskrebs-Arten vor, zwei davon sind mit Sicherheit allochthon: Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) und Kamberkrebs (Orconectes limosus). Der Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) wurde zumindest in den westlichen Bundesländern vom Menschen eingesetzt (die Vorkommen in Ostösterreich sind möglicherweise auf natürliche Ausbreitung zurückzuführen) und wird hier deshalb ebenso erwähnt wie der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii), dessen Einschleppung nach Österreich möglicherweise kurz bevorsteht. 36 Dr. E. Eder, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, erich.eder@univie.ac.at, http://mailbox.univie.ac.at/Erich.Eder 37 Eine umfassende Darstellung der aktuellen Situation in Österreich gibt das Buch „Flusskrebse Österreichs“ (EDER & HÖDL 1998). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Tiere 288 Astacidae Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) Der („Galizische“) Sumpfkrebs ist eine asiatische und osteuropäische Art, die ihr Areal gegenüber Westeuropa ausgedehnt hat. Ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist das Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres, die untere und mittlere Donau beinhaltend (ENTZ 1914). 1891 führte man den wirtschaftlich interessanten Sumpfkrebs nach Österreich ein, weil man ihn fälschlicherweise für resistent gegen die Krebspest hielt. Vorkommen in Westösterreich sind mit Sicherheit Relikte dieser Besatzversuche, also nicht autochthon, während die Vorkommen in Donaualtwässern im östlichen Niederösterreich bis in den Wiener Stadtbereich möglicherweise die westlichste natürliche Verbreitung darstellen (PÖCKL 1998). Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) Die ursprüngliche Heimat des Signalkrebses liegt in Nordamerika westlich der Rocky Mountains bis zur Pazifikküste. Hinsichtlich der ökologischen Ansprüche ebenso wie nach wirtschaftlichen Kriterien ist der Signalkrebs dem Edelkrebs sehr ähnlich. 1960 wurden Signalkrebse aus Nordamerika nach Schweden importiert, wo die gegen die Krebspest widerstandsfähige Art ab 1969 rasche Verbreitung fand. Schwedische Krebszuchtstationen beliefern seither ganz Europa mit Signalkrebsbesatzmaterial, der ursprünglich heimische und in Schweden traditionell hochgeschätzte Edelkrebs starb in Schweden aus. Nach Österreich wurden die ersten 2.000 Signalkrebse im Sommer 1970 direkt aus Kalifornien eingeflogen. Sie wurden in Gewässern Salzburgs, der Steiermark, Ober- und Niederösterreichs ausgesetzt, was damals von führenden Astacologen noch ausdrücklich befürwortet wurde (SPITZY 1971). Zurzeit ist der Signalkrebs in Österreich bereits weit verbreitet (Abb. 8). Selbst im oberen Waldviertel – bisher als Refugium des Edelkrebses bekannt – wurden mittlerweile Besatzmaßnahmen mit dem Signalkrebs durchgeführt (PÖCKL 1998). Im Gegensatz zu bisherigen Meinungen muss davon ausgegangen werden, dass alle Signalkrebse – auch Tiere aus schwedischen Zuchtanstalten – Überträger der Krebspest sind (Oidtmann mündl. Mitt.). Abb. 8: Aktuelle Verbreitung des Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) in Österreich (Stand 2001) (Quelle: Datenbank ZOBODAT Linz). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 289 Cambaridae Kamberkrebs (Orconectes limosus) 1880 wurde der Kamberkrebs aus Pennsylvania (USA) nach Deutschland eingeführt und in einem Zubringer der Oder ausgesetzt (SELIGO 1895). In Deutschland ist diese Art heute das bedeutendste Neozoon unter den Flusskrebsen. Die Habitatansprüche dieser Art sind indifferent, er scheint jedoch die Oberläufe von Fließgewässern zu meiden. Der Kamberkrebs zeichnet sich durch eine hohe Reproduktionsrate, hohe Wanderaktivität und Toleranz gegenüber Wasserbelastungen aus. Wie alle nordamerikanischen Arten ist er Überträger der Krebspest. In Österreich wurden 1969, in erster Linie im Land Salzburg, 7.000 Stück ausgesetzt. Da die Art als Speisekrebs nur geringen ökonomischen Wert hat, wurden weitere Besatzmaßnahmen unterlassen, die Art ist daher in Österreich nicht weit verbreitet. Seit 1985 tritt der Kamberkrebs auch im Donausystem auf (THURÁNSZKY & FORRÓ 1987), wo er sich offensichtlich rasch ausbreitet (NESEMANN et al. 1995). Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) Der aus den Südstaaten der USA, Mexiko, Mittelamerika und Kuba stammende Süßwasserkrebs ist in Österreich in der freien Wildbahn noch nicht nachgewiesen. Er wird im Aquarienhandel als „Teichhummer“ oder „Zierkrebs“ verkauft. In Europa wurde er erstmals in Spanien importiert, wo gezielte Besatzmaßnahmen in Reisfeldern durchgeführt wurden. Inzwischen sind reproduktive Bestände aus der Po-Ebene, Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz bekannt (BORNER et al. 1997, 1998; MINDER et al. 1997; TROSCHEL 1997). Wahrscheinlich geriet der „Teichhummer” über den Aquarienhandel und Gartenteiche(!) in die freie Natur. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs weist eine hohe Toleranz gegenüber Umweltbedingungen auf und erträgt offenbar selbst mitteleuropäische Winterbedingungen. Er ist ebenfalls Überträger der Krebspest und aufgrund seiner hohen Mobilität ein aggressiver Eindringling. Eine Besiedlung österreichischer Gewässer durch Besatz oder unbedachtes Aussetzen von Aquarientieren sollte unbedingt vermieden werden. Es ist bisher weltweit dem Menschen noch nie gelungen, importierte Populationen des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses wieder auszurotten (HUNER 1997). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 290 Gliederfüßer Crustacea Krebstiere Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkung Naturschutzfachliche Beurteilung Astacidae Pacifastacus leniusculus (Dana) Signalkrebs Nordamerika alle BL Bäche und Flüsse im Tiefland, Seen, Zuchtteiche x x x Kamberkrebs Nordamerika W, N, O, K, S Flüsse, Bäche und Stillgewässer im Tiefland, Seen in den Alpen x x x (x) um 1970 in Österreich eingeführt, seit etwa 1994 in starker Ausbreitung; Überträger der Krebspest Spitzy 1971, Eder & Hödl 1998 1969 mehrfach ausgesetzt; Überträger der Krebspest Spitzy 1971, Eder & Hödl 1998 Cambaridae Orconectes limosus (Rafinesque) Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria ARTHROPODA Status etabliert - expansiv Art der Ausbreitung etabliert - nicht expansiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich Einschleppung Deutscher Name Herkunftsgebiet aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxliste Neobiota in Österreich – Tiere 291 Literaturverzeichnis BORNER, S.; BÜSSER, T.; EGGEN, R.; FENT, K.; FRUTIGER, A.; LICHTENSTEIGER, T.; MÜLLER, R.; MÜLLER, S.; PETER, A. & WASMER, H. R. (1997): Procambarus clarkii (Roter Sumpfkrebs) im Schübelweiher bei Küsnacht. Ökologische Situationsanalyse und Vorschläge zur Bekämpfung. Eidgen. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, ETH Zürich, 1–22. BORNER, S.; BÜSSER, T.; EGGEN, R.; FRUTIGER, A.; MÜLLER, R.; MÜLLER, S.; PETER, A. & WASMER, H. R. (1998): Die Bekämpfung des Roten Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) im Schübelweiher und Rumensee (Kanton Zürich). Auswertungen der Maßnahmen 1997. Eidgen. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, ETH Zürich, 1–22. CERENIUS, L.; SÖDERHÄLL, K.; PERSSON, M. & AJAXON, R. 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Erdläufer (Geophilida) Erdläufer sind an das Leben im Mineralboden angepasst. Nach neueren Untersuchungen in Kärnten (KOREN 1986) und im östlichen Niederösterreich sind über 20 autochthone Arten aus Österreich bekannt. Man kann davon ausgehen, dass sie sehr häufig mit der Wurzelerde von Nutz- und Zierpflanzen verschleppt werden. Dennoch führte anthropogener Transport nur selten zur Ansiedlung gebietsfremder Arten in Österreich. Adventive Geophilida wurden bisher nur aus Wien gemeldet (CHRISTIAN 1986). Das Vorkommen des Himantariiden Stigmatogaster gracilis an einer einzigen Stelle des Wiener Augartens geht auf Einschleppung aus dem Mediterrangebiet zurück. Ob die Population noch besteht, ist ungewiss. Tygarrup javanicus stammt aus Südostasien und lebt seit Jahren im Schönbrunner Palmenhaus. Im Freien wurde die Art bei uns nie angetroffen. Das Hauptverbreitungsgebiet von Schendyla dentata liegt in Westeuropa, der einzige mitteleuropäische Fundort im Flaumeichen-Buschwald des Leopoldsberges. Die Verbreitungslücke kann wohl nicht zur Gänze auf mangelhafte faunistische Kenntnisse zurückgeführt werden, obwohl die unscheinbaren Tiere leicht zu übersehen sind. Schendyla dentata pflanzt sich parthenogenetisch fort und ist dadurch für Verschleppung prädisponiert. Nyctunguis persimilis, die einzige paläarktische Art einer sonst in Nord- und Mittelamerika verbreiteten Gattung, war bis zu den Wiener Nachweisen nur von der Typlokalität in der Umgebung von Ankara bekannt. Die beträchtliche Entfernung der Fundgebiete könnte in diesem Fall zu überbrücken sein, wenn das Spezialhabitat dieser Tiere in Südosteuropa genauer untersucht wird: Nach unserer bisherigen Erfahrung lebt N. persimilis im Mulm kernfauler Laubbäume. Steinläufer (Lithobiida) Der Artenbestand Österreichs kann nur näherungsweise angegeben werden. WÜRMLI (1972, dort auch Erörterung der Problematik) nennt für Österreich noch 40 Arten der Lithobiida (mit Unterarten 52 nominelle Taxa). Unter Berücksichtigung neuerer Arbeiten (KOREN 1992; THALHAMER 1998; MOSER 1999; SPELDA 1999) und von später erkannten Synonymien kann man derzeit mit rund 35 Arten in Österreich rechnen. Bis auf eine gehören unsere Arten zur überwiegend holarktisch verbreiteten Familie Lithobiidae. Diese dürften durchwegs authochthon sein. Dass Lithobius-Arten verschleppbar sind, zeigt das Vorkommen europäischer Arten in Übersee (Nord- und Südamerika, Australien), von wo sie gelegentlich als „neue“ Arten beschrieben wurden (vgl. z. B. EASON 1992, 1997). 38 Dr. J. Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, juergen.gruber@nhm-wien.ac.at; Univ. Prof. Dr. E. Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 293 Als einziger Vertreter der überwiegend südhemisphärisch verbreiteten Familie Henicopidae findet sich in Österreich der „Kosmopolit“ Lamyctes emarginatus (Syn.: Lamyctes fulvicornis, vgl. MESIBOV 1994; EASON 1997), dessen Verbreitungstyp vielfach als westpaläarktisch (WÜRMLI 1972) bis holarktisch (ZALESSKAJA & GOLOVATCH 1996) angegeben wird. Tatsächlich ist die Art in der Holarktis weit verbreitet: von den Färöern bis Sibirien (ZALESSKAJA & GOLOVATCH 1996), auf den Kurilen (EASON 1997), in Nordamerika bis zum Polarkreis (Alaska, Kanada: KEVAN 1983) und auf Grönland (BÖCHER & ENGHOFF 1984). Lamyctes emarginatus kommt aber auch in den Tropen vor (z. B. in Amazonien, ZALESSKAJA 1994), in Australien und der terra typica Neuseeland (ATTEMS 1926, 1949, 1954; EASON 1992, 1997; MESIBOV 1994). Sicher ist zumindest ein Teil dieser Verbreitung auf Verschleppung zurückzuführen, wenn auch z. B. KEVAN (1983) bezüglich der Vorkommen in „entlegenen Lokalitäten“ des nordwestlichen Nordamerika Zweifel anmeldet. Lamyctes emarginatus besiedelt in Europa „Litoraea-Habitate“ (Flussufer, Flussauen), Moore, Felder, Wiesen, Kahlschläge, Ruderalflächen und Gärten, also vorwiegend instabile, anthropogen beeinflusste Habitate (FEILLER 1878; LATZEL 1880; BONESS 1958; JEEKEL 1964; TISCHLER 1965; BRASSE 1975; ANDERSSON 1985; DUNGER & VOIGTLÄNDER 1990; ZULKA 1991; SEIDEL et al. 1992; ZERM 1997; MOSER 1999; SPELDA 1999). Als in unserem Gebiet parthenogenetische Form mit kurzer Generationszeit, hoher Ausbreitungskapazität und Störungstoleranz (ZULKA 1991) ist Lamyctes emarginatus eine typische Pionierart. Die Fortpflanzungsbiologie mag Hinweise auf das Ursprungsgebiet der Art geben. Männchen sind nur von mittelatlantischen Inseln (Azoren, Kanaren) und aus Australien bekannt. Erstere Region ist als Heimatgebiet unwahrscheinlich. JOHNS (in LEWIS 1988) vermutet australischen Ursprung und Einschleppung mit exotischen Pflanzen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein früheres Datum wäre angesichts der späten Kontakte mit Australien kaum möglich, die Ausbreitung in der Holarktis müsste also sehr schnell erfolgt sein. EASON (1992, 1997) teilt diese Ansicht (“may originate in Australia“). Obwohl nach MESIBOV (1994) die Art auch in Tasmanien eher in anthropogen überformten Habitaten auftritt, dürfte die Heimat dieses „Kosmopoliten“ in der Australischen Region liegen: Australien oder Neuseeland. Zu den Vorkommen in Österreich: Nach ATTEMS (1954) „scheint (die Art) das Alpeninnere zu meiden“; die recht zerstreuten Nachweise gelingen vorwiegend in randlichen Tieflagen. Wien (im heutigen Umfang): Wienflussufer (FEILLER 1878; LATZEL 1880), in Anbetracht der Verbauung der Ufer ist die derzeitige Existenz unsicher; Grinzing: in verwildertem Garten (Gruber unpubl.); Niederösterreich: Marchauen (ZULKA 1991); Burgenland: Hanság, vor allem auf Brachen (SEIDEL et al. 1992); Steiermark: Graz, Leechwald, „im Gemüsegarten“ (ATTEMS 1895); Nordtirol: Umgebung von Innsbruck, Rinn 900 m, Naturwiese, Erstnachweis für Nordtirol (THALER 1984); Innsbruck, in Haus, auf Weg neben Feldern (MOSER 1999). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 294 Tausendfüßer i.w.S. Hundertfüßer Geophilida Erdläufer Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung Himantariidae Stigmatogaster gracilis Meinert Mediterraneis W (Augarten) in der Laubstreu x Südostasien W (Schönbrunn) Palmenhaus x Schendyla dentata Brölemann & Ribaut Westeuropa W (Leopoldsberg) im Boden eines FlaumeichenBuschwaldes x? Nyctunguis persimilis Attems ? (loc. typ. Umgebung von Ankara; alle anderen Arten der Gattung nearktisch) W (Lainzer Tiergarten, Tirolergarten, Freudenau) in Baummulm Australische Region ? B (Hanság), W, N (Marchauen), St (Graz), T (Innsbruck Umg.) Flussufer, Flussauen, Brachen, Gärten, Wiesen; urban? x? x Christian 1996 x Christian 1996 x x Christian 1996 x? x x x x? x Mecistocephalidae Tygarrup javanicus Attems x Schendylidae Lithobiida Autochthonie nicht auszuschließen Christian 1996 Steinläufer Henicopidae Lamyctes emarginatus (Newport) = L. fulvicornis Meinert Feiller 1878, Attems 1895, Thaler 1984, Zulka 1991, Seidel et al. 1992 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Myriapoda - Chilopoda Status etabliert - expansiv Art der Ausbreitung etabliert - nicht expansiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet Einschleppung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Neobiota in Österreich – Tiere 295 Literaturverzeichnis ANDERSSON, G. (1985): The distribution and ecology of centipedes in Norrland, Sweden (Chilopoda). Bijdragen tot de Dierkunde 55: 5–15. ATTEMS, C. 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Aus den sechs im Gebiet vertretenen Ordnungen sind nur unter den Julida und Polydesmida, in geringerem Maße unter den Chordeumatida (vermutete oder gesicherte) zumindest „regionale“ Neozoen (nicht-autochthone Arten) anzutreffen, bei den Polyxenida, Glomerida und Polyzoniida (fast) durchwegs autochthone Formen. Die Vorkommen von Neozoen betreffen überwiegend anthropogen mehr oder minder stark beeinflusste, vielfach urbane Lebensräume – der Artenreichtum der „Adventivfauna“ in locker verbauten Stadtrandgebieten ist auch aus anderen Gebieten bekannt (z. B. ENGHOFF (1973) für Kopenhagen, Kime (1990a) für Belgien: “the greatest species diversities have been recorded in the suburbs of Brussels“). Die Mehrzahl dieser Formen bleibt unauffällig, oft nur kleinräumig verbreitet, nur wenige Arten treten in großer Zahl auf und können dann als Belästigung oder Schädlinge bewertet werden; vorübergehende Massenvermehrungen sind zu beobachten. Solche „synanthrope“ Arten sind oft kontinentweit bis weltweit, wenn auch sporadisch verbreitet und ihre ursprünglichen Heimatgebiete lassen sich kaum mehr mit Sicherheit feststellen; das gilt z. B. für manche Blaniulidae oder die kleinen Cylindroiulus-Arten der „luscus-Gruppe“ (KIME 1999); ebenso ist für gewisse zuerst aus europäischen Gewächshäusern beschriebene Arten das Ursprungsgebiet nur indirekt zu erschließen. 39 Dr. J. Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, juergen.gruber@nhm-wien.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 297 Julida (Schnurfüßer) – Julidae Pachyiulini: Mesoiulus franzi: beschrieben von Moosbrunn; Neufunde in Wien: Katakomben von St. Stephan (CHRISTIAN 1999: „im Kieslückensystem“); Augarten (in Laubhaufen, unter Holz), Nußberg (in Komposthaufen), Heiligenstadt (ruderal: unter Abfall) (alle Gruber unpubl.). ATTEMS (1944, 1949) hielt die Art für ein „Wärmezeitrelikt“, STRASSER (1971) dürfte richtiger urteilen, wenn er diese synanthrope Form für identisch mit M. gridellii aus Venedig hält und anthropochore Verbreitung annimmt (vgl. Diskussion in CHRISTIAN 1999). Oncoiulini: Unciger foetidus: Verbreitung: mittel- bis osteuropäisch (KIME 1999), nach Nordwesten und Norden zunehmende Synanthropie bzw. adventiv; in Österreich autochthon westwärts etwa bis Salzburg und Osttirol (randalpin auch noch im nördlichen Vorarlberg, vgl. MEYER 1973). Im Gebiet von Innsbruck synanthrop – urban, z. B. in „Neubauten mit Grünanlagen“ seit 1980 häufig (THALER 1984; THALER et al. 1993) – ein „regionales Neozoon“. Cylindroiulini: Allajulus nitidus: Verbreitung: westliches Mitteleuropa (subatlantisch) (KIME 1990b, 1999); in Österreich in Vorarlberg autochthon (THALER et al. 1993); die Karte in KIME (1999) zeigt ein Vorkommen im Bereich Salzburg (Bayern?). Im Osten Österreichs lokal, vermutlich verschleppt, im Wienerwald (Wiental im Bereich Tullnerbach – Preßbaum), ebenfalls ein „regionales Neozoon“. Cylindroiulus britannicus: Verbreitung: wohl atlantisch; vorwiegend West- und Nordeuropa, auf den Britischen Inseln häufige und vorwiegend „rurale“ Funde, besonders unter Rinde, am Kontinent von Frankreich ostwärts zerstreute Nachweise, synanthrop, auch auf atlantischen Inseln und in Übersee verbreitet (KIME 1990b, 1999; HOFFMAN 1999). In Österreich nur ein Nachweis (ATTEMS 1954): „Nördliche Voralpen: Lofer, am Grubhof, in gedüngter Gartenerde“ (Lofer bei Hinterstoder, Oberösterreich; nicht Salzburg, wie bei ATTEMS & SCHMÖLZERFALKENBERG (1975) angegeben; ein Fundpunkt der Karte in KIME (1999) beruht wohl auf dieser Fehldeutung!). Cylindroiulus caeruleocinctus (= teutonicus, londinensis auct.): Verbreitung: Westeuropa und westliches Mitteleuropa (subatlantisch), nach Süden bis Nordspanien, nach Norden und Osten bis Südskandinavien, Südfinnland, Polen, Russland, Ukraine (DZEVERIN 1992; KIME 1999). Art des offenen Geländes, in Westeuropa im Grasland oft dominierend, typisch für Ackerland, besonders auf Lehmboden, gelegentlich „Schädling“; nach Norden und Osten zu mehr synanthroper Charakter. Die Art ist auch in Nordamerika nach Einschleppung (im frühen 19. Jahrhundert?) weit verbreitet. In Österreich war die Art in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht bekannt; nächste Fundorte lagen in Bayern (um Regensburg war „Julus Londinensis“ um die Mitte des 19. Jahrhunderts häufig, KOCH 1863); GULIÈKA (1955) berichtet über einen Fund im September 1953 in Südmähren (Lednice/Eisgrub); SCHMIDT (1950), die um 1947/48 im Wiener Raum Diplopoden gesammelt hat, erwähnt die Art nicht; eigene Erfahrungen (J. Gruber) beginnen im Jahre 1958, als zahlreiche Exemplare vermutlich dieser Art in Wien XIX (zu Futterzwecken, ohne Belegstücke!) gesammelt wurden; Erstmeldungen aus Wien in Literatur für 1989/1990 (EDER 1991). In den 1990er Jahren tritt die Art in Wien und Umland manchmal in solchen Massen auf, dass sie durch Eindringen in Häuser lästig wird. Weitere Meldungen in Österreich liegen aus Nordtirol vor (THALER 1982: Innsbruck, Erstmeldung; THALER 1988: „massenhaftes Auftreten“ in Innsbruck 1980–1990, auch Vorkommen in Kufstein). Die Karte in KIME (1999) zeigt einen Fundpunkt im Raume Salzburg. Auch aus der Umgebung von Graz wird seit Mitte der 1990er Jahre über zum Teil massenhaftes Auftreten vermutlich der selben Art berichtet (Adlbauer mündl. Mitt.). Für Ungarn verzeichnet KORSÓS (1994) die Art noch nicht. Freilandpopulationen finden sich in Österreich im „Stadtgrün“ (Rasenflächen in Wohnsiedlungen), Parks, Gärten, bevorzugt also im Siedlungsbereich, gelegentlich auch (marginal) in Laubwäldern. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 298 Neobiota in Österreich – Tiere Cylindroiulus latestriatus: Verbreitung: Nordwesteuropa, vorwiegend Küstenbewohner, auf Sanddünen und Sandböden, im Osten des Areals zerstreut bis Russland, Zentralasien (KIME 1990b; MIKHALJOVA & GOLOVATCH 2001), zunehmend synanthrop, auch auf atlantischen Inseln, in Nordamerika (urban), Südafrika, Neuseeland (HOFFMAN 1999). In Österreich in Gewächshäusern (Wien, Schönbrunn) neuerdings nachgewiesen. Cylindroiulus punctatus (= silvarum): Verbreitung: „häufig in NW-Europa“, Skandinavien bis Nordspanien (KIME 1990b). In Österreich nur sehr lokal in einem verwilderten Garten in Wien – Grinzing. Dort kommt auch eine bisher unbestimmte endogäische Pachyiulinen-Art vor, ?Hylopachyiulus sp. (Thaler mündl. Mitt.); ein geplanter Tiefgaragenbau wird diese Populationen voraussichtlich eliminieren. Cylindroiulus truncorum: Verbreitung: Nordafrika (vermutliches Heimatgebiet), zerstreut in Mitteleuropa, bis England und Finnland, auch auf atlantischen Inseln, zerstreut in Nord- und Südamerika, Südafrika (KIME 1999; HOFFMAN 1999), vielfach synanthrop. In Österreich aus Wien (Augarten, Schönbrunn: Komposthaufen, Gewächshäuser) bekannt. Polydesmida (Bandfüßer) Polydesmidae: 15 Arten dieser Familie sind in Österreich autochthon, davon ist eine als „regionales Neozoon“ anzusprechen: Polydesmus angustus: Atlantische Art – in Westeuropa häufig (KIME 1990b, 2001); in Österreich nur in Vorarlberg gesichert autochthon (TADLER & THALER 1993); offensichtlich „adventive“ Freilandpopulationen im Wiener Gebiet, um Innsbruck und Klagenfurt (TADLER & THALER 1993; THALER et al. 1993). Auch in Nordamerika eingeschleppt (HOFFMAN 1999). Paradoxosomatidae: Stosatea italica: Nach TADLER & THALER (1993) und KIME (1990b, 2001) im zentralen Mediterrangebiet (vor allem Italien und umliegende Inseln) verbreitet; zerstreute (z. T. unbeständige?) Vorkommen nördlich der Alpen (nach Nordwesten bis Irland, Frankreich). Freilandpopulationen im Wiener Gebiet in „gestörten“ Lebensräumen, Gärten, Parks, Ruderalstellen, Abfallhaufen; offenbar kein „Wärmezeitrelikt“, wie ATTEMS (1949) meinte. Oxidus gracilis: der typische „Gewächshausdiplopode“, durch Befressen von Pflanzen gelegentlich schädlich; auch (z. T. unbeständige?) Freilandpopulationen (Komposthaufenfauna!) (TADLER & THALER 1993); Heimatgebiet vermutlich Ostasien (Japan: HOFFMAN 1999); heute fast weltweit verbreitet und oft in großen Massen auftretend. Haplodesmidae: Cylindrodesmus hirsutus (= „laniger“): in den letzten (über 15?) Jahren in Gewächshäusern in Europa z. T. massenhaft auftretend (und daher nicht leicht zu übersehen); parthenogenetisch mit selten auftretenden Männchen. Die kürzlich erschienene Revision der Gattung (GOLOVATCH et al. 2001b) betrachtet die parthenogenetische „laniger“-Form als synonym mit dem anthropochor pantropisch verbreiteten bisexuellen C. hirsutus; als Herkunftsgebiet kann daher derzeit nur „Tropengebiete“ angegeben werden. Pyrgodesmidae: Poratia digitata: parthenogenetische Form, aus Gewächshäusern Westeuropas (Göteborg) beschrieben, auch in Gewächshäusern Nordamerikas sowie Freilandpopulationen in den südlichen USA, Java, vielleicht auch in Zentralamerika; Herkunft vermutlich nördliche Neotropis (Zentralamerika). In Wien erst im Jahre 2000 gesichert nachgewiesen (Gruber unpubl.). Rezente Revision der Gattung: GOLOVATCH & SIERWALD (2001); zur Biologie: ADIS et al. (2001). Oniscodesmidae: Amphitomeus (= Detodesmus) attemsi: ebenfalls parthenogenetisch und aus europäischen Gewächshäusern beschrieben; Herkunft vermutlich nördliche Neotropis („Venezuela oder Columbien“, SCHUBART 1934; so auch GOLOVATCH et al. 2002, wo auch Angaben zur Biologie zu finden sind); alle Genera der Familie auf die Neotropis beschränkt (HOFFMAN 1999); in Brasilien in Gewächshäusern und Park (ENGHOFF 1978); Auftreten in Wien seit mindestens 20 Jahren belegt (Gruber unpubl.). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Myriapoda - Diplopoda Polydesmida Paradoxosomatidae Oxidus gracilis (C.L. Koch) Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert - expansiv Anmerkungen x x Gärten, Auparks, Ruderal- und Abfallstellen x? x x Neotropis (“virW (Schönbrunn, tually pantropic“) Burggarten) Gewächshäuser x x x bisher nur parthenogenetisch Golovatch et al. 2001a, 2001b Neotropis W (Schönbrunn, (Zentralamerika) ? Burggarten) Gewächshäuser x x? x parthenogenetisch Gruber unpubl. nördliche Neotropis W (Schönbrunn) Gewächshäuser x x x parthenogenetisch Schubart 1934, Golovatch et al. 2002, Gruber unpubl. NordMediterraneis (falls identisch mit M. gridellii) Westeuropa (atlantisch) Westeuropa (subatlantisch) W, N (Moosbrunn) endogäisch, ruderal, Komposthaufen, Kieslückensystem (Katakomben) Gartenerde x? x x Attems 1944, Christian 1999, Gruber unpubl. x Attems 1954 urban, Gärten, Parks, ruderal, randlich in Wäldern Gewächshäuser x x x? x Thaler 1982, 1988, Eder 1991, Gruber unpubl. Gruber unpubl. in verwildertem Garten x x x Gruber unpubl. x x x Gruber unpubl. Mediterraneis (Italien) ? (x) Attems 1949, große Bestandesschwankungen, in Gewächs- Tadler & Thaler 1993, Hoffman 1999, häusern u.U. schädlich Gruber unpubl. z.T. „ephemer“ Tadler & Thaler 1993, Gruber unpubl. x W (z.B. Botanischer Garten, Schönbrunn, Rothschild-Gärten, Gärtnerei in Sievering, Augarten) W, N (Höflein a.D.) Schnurfüßer O (Lofer bei Hinterstoder) W, N, T (Innsbruck, Kufstein) Nordwesteuropa W (Schönbrunn) (vorw. Küsten) Westeuropa W (Grinzing) Nordafrika ? W (Augarten, Schönbrunn) Gewächshäuser, Komposthaufen x x? x x (x) bei Massenauftreten ev. „Lästling“ 299 (2002) Cylindroiulus latestriatus (Curtis) Cylindroiulus punctatus (Leach) Cylindroiulus truncorum (Silvestri) Neg. wirt. Bed. Gewächshäuser, Gärtnereien, im Freiland in Komposthaufen Ostasien (Japan) ? Haplodesmidae Cylindrodesmus hirsutus Pocock (= laniger Schubart) Pyrgodesmidae Poratia digitata (Porat) Cylindroiulus britannicus (Verhoeff) Cylindroiulus caeruleocinctus (Wood) Naturschutzfachliche Beurteilung Tausendfüßer i.w.S. Doppelfüßer Bandfüßer Stosatea italica (Latzel) Oniscodesmidae Amphitomeus attemsi Schubart Julida Julidae Mesoiulus franzi Attems Status etabliert nicht expansiv Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum aktive Freisetzung Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Einschleppung Deutscher Name anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste 300 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis ADIS, J.; GOLOVATCH, S. I.; WILCK, L. & HANSEN B. (2001): On the identities of Muyudesmus obliteratus Kraus, 1960 versus Poratia digitata (Porat, 1889), with first biological observations on parthenogenetic and bisexual populations (Diplopoda: Polydesmida: Pyrgodesmidae). Fragmenta faunistica, 43 (Suppl.): 149–170. ATTEMS, C. (1944): Zwei zoogeographisch bemerkenswerte Vorkommen von Myriopoden. Zool. Anz. 144: 162–165. ATTEMS, C. 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THALER, K. (1988): Fragmenta Faunistica Tirolensia – VIII (Arachnida: Aranei, Opiliones; Myriapoda: Diplopoda; Insecta: Coleoptera). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 75: 115–24. THALER, K.; KNOFLACH, B. & MEYER, E. (1993): Fragmenta Faunistica Tirolensia – X (Arachnida, Acari: Caeculidae; Myriapoda: Diplopoda; Insecta, Nematocera: Limoniidae, Sciaridae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 80: 311–325. 6.3.13 Die primär flügellosen „Urinsekten“ (Apterygota) 40 E. Christian Diplura (Doppelschwänze) Die Familie Campodeidae (Doppelschwänze i.e.S.) ist in Österreich mit rund zwanzig Arten vertreten. Eine verlässliche Zahl ist wegen der unklaren Taxonomie der höhlenbewohnenden Plusiocampa-Arten derzeit nicht anzugeben. Über Verbreitung und Habitatpräferenz der frei lebenden Campodeiden sind wir nur aus Wien im Detail unterrichtet, hier leben aber elf und somit vier Fünftel der aus Österreich bekannten nicht-cavernicolen Arten. Die Funddichte ist ausreichend, um Aussagen über die Bodenständigkeit und die Verteilung entlang des urbanen Gradienten treffen zu können (CHRISTIAN 1992): Allein von Campodea rhopalota wurden in Wien 43 Funde kartiert. Anhand der Verbreitungskarten können Kulturflüchter, Kulturindifferente und Kulturfolger unterschieden werden. Die drei markantesten Kulturfolger – Campodea lubbockii, C. quilisi und C. rhopalota – treten in der Gartenvorstadt und im dicht verbauten Gebiet auf. Ihre Abwesenheit im Umland Wiens ist ein Indiz für Verschleppung über weite Strecken. Sie stammen aus dem westmediterran-atlantischen Raum und dürften mit der Wurzelerde importierter Pflanzen in mitteleuropäische Städte eingeschleppt worden sein. Hier, unter dem für sie günstigen Lokalklima und bei geringem Konkurrenzdruck durch autochthone Arten, konnten sie sogar Kleinst- und Extremlebensräume besiedeln: Blumentröge, Pflaster40 Univ. Prof. Dr. E. Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 302 Neobiota in Österreich – Tiere ritzen oder straßenbegleitende Grünstreifen, deren „Streuschicht“ größtenteils aus Rindenmulch und Hundekot besteht. Dass diese Campodeiden auch in anderen Städten Österreichs auftreten, gewinnt durch den Fund von C. rhopalota im Zentrum von Sopron an Wahrscheinlichkeit. Die beiden Vertreter der Familie Japygidae (Zangenschwänze) sind in Österreich autochthon. Protura (Beintastler) Die zirka 1 mm langen, schlanken Proturen leben im Porensystem des Bodens. Das Auftreten einiger Arten in ortsfremden Böden städtischer Grünanlagen ist ein Hinweis auf anthropogenen Kurzstreckentransport. Bei den bescheidenen biogeografischen Kenntnissen würden nur extrem „unwahrscheinliche“ Funde Verdacht auf Einschleppung erregen. Collembola (Springschwänze) Aus der größten und individuenreichsten Gruppe der primär flügellosen Insekten sind in Österreich rund 550 Arten nachgewiesen. Die mehrheitlich 0,5 bis 3 mm messenden Collembolen übertreffen die übrigen Urinsekten auch in der Vielfalt der Gestalten und Lebensgewohnheiten. Verschleppung ist insbesondere bei bodenbewohnenden Springschwänzen kein seltenes Ereignis. Die weltweite Verbreitung einiger Arten geht mit Sicherheit darauf zurück. Je reger aber der Verkehr blinder Passagiere, desto schwerer ist seine Auswirkung zu beweisen, umso eher entstehen geschlossene, „natürlich“ wirkende Areale. Andererseits sind Disjunktionen oft ohne Einwirkung des Menschen entstanden, sofern sie nicht eher Kenntnisals Verbreitungslücken darstellen. Adventive Collembolen sind daher nur mit Vorbehalt anzuführen. Desoria trispinata wurde in den letzten Jahren fast gleichzeitig von verschiedenen europäischen Fundorten gemeldet. Alle Nachweise stammen wie der Wiener Fund („Isotoma sp.“ in CHRISTIAN & KINDL-STAMATOPOLOS 1999; KINDL-STAMATOPOLOS 2001) aus anthropogen stark beeinflussten Lebensräumen, vorwiegend Städten. Die aus Ohio beschriebene Art ist in der Nearktis auch in naturnahen Biotopen weit verbreitet. Der Kugelspringer Sminthurinus trinotatus wurde in Österreich nur einmal im Freien, aber wiederholt in Blumentöpfen beobachtet. Seine Verschleppung nach Skandinavien gilt als erwiesen. Um die Frage der Autochthonie in Mitteleuropa beantworten zu können, liegen zu wenige Belege vor. Freilandfunde häufen sich im südlichen Europa und in Ostasien. Archaeognatha (Felsenspringer) Felsenspringer sind wenig expansiv und dürften kaum verschleppt werden. Zygentoma (Fischchen) Ctenolepisma longicaudata (Lepismatidae) wurde vor kurzem im Depot eines Wiener Museums entdeckt (Christian unpubl.). Die rund um den Globus verschleppte Art ist heute in vielen Weltgegenden das lästigste „Hausfischchen". Rezente Einschleppung erscheint plausibler als die Annahme, dass sie in Österreich bisher verkannt wurde: Die langen Antennen und Schwanzanhänge sind ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem allgegenwärtigen Silberfischchen Lepisma saccharina. Das Silberfischchen und das seltenere Streifenfischchen Ctenolepisma lineata sind vermutlich Archäozoen, wenngleich aktive Einwanderung während einer wärmeren Klimaperiode nicht auszuschließen ist. Ihre Synanthropie nimmt gegen Norden zu; in Österreich werden sie nur in Siedlungsnähe gelegentlich unter freiem Himmel gefunden. Beide profitieren von der modernen Bau- und Heizungstechnik, wobei sich die Nachweise des Streifenfischchens in letzter Zeit mehren (CHRISTIAN 1999). Besonders schwer zu beurteilen ist Coletinia maggii. Das geschlossene Verbreitungsgebiet dieser Art und der Familie Nicoletiidae allgemein endet in Norditalien und Dalmatien. Ließ der österreichische Erstfund in der Gärtnerei des Wiener Stadtparks an rezenten Import denken, so änderte sich das Bild mit zwei Nachweisen am Nordufer des Plattensees und dem Fund in einem Auwaldrest des Wiener Praters (PACLT & CHRISTIAN 1996). Seither wurde trotz intensiver Suche in Ostösterreich kein weiteres Exemplar entdeckt. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria INSECTA Insekten Diplura Doppel- und Zangenschwänze Campodeidae Doppelschwänze i.e.S. Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv Status etabliert nicht expansiv Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum aktive Freisetzung Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Campodea lubbockii Silvestri Westeuropa W in städtischen Böden x x x Christian 1992 Campodea quilisi Silvestri W WestMediterraneis, Madeira, Azoren in städtischen Böden x x x Christian 1992 Campodea rhopalota Denis Westeuropa W in städtischen Böden x x x Christian 1992 unsicher W erdiges Sediment des Wienflusses x? x? x Mediterraneis? W, K (Klagenfurt Ostasien? Umgebung) wiederholt in Blumentöpfen und Glashäusern; in Kärnten in feuchtem Heu x? x x (Sub)Tropen synanthrop x x? x bei Massenauftreten Schäden an Papier und Textilien nicht auszuschließen Christian unpubl. im Gartenboden und in Baummulm x? x? x Autochthonie ist nicht auszuschließen Paclt & Christian 1996 Collembola Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Springschwänze Isotomidae Desoria trispinata (MacGillivray) Kindl-Stamatopolos 2001 Europäische Funde erst ab ca. 1990; seither zwischen Portugal und Russland nachgewiesen, durchwegs in anthropogen geprägten Biotopen Katiannidae Sminthurinus trinotatus Axelson Zygentoma Christian 1987 Fischchen Lepismatidae Ctenolepisma longicaudata Escherich W Nicoletiidae Coletinia maggii Grassi 303 (2002) Mediterraneis W (Stadtpark, Freudenau) Neobiota in Österreich – Tiere 304 Literaturverzeichnis CHRISTIAN, E. (1987): Collembola (Springschwänze). 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Ent.Z. 43, 275–279. 6.3.14 Ausgewählte Insektengruppen: Libellen, Heuschrecken, Schaben, Termiten, Fransenflügler, Wanzen, Zikaden (Insecta varia: Odonata, Orthoptera, Blattodea, Isoptera, Thysanoptera, Heteroptera, „Auchenorrhyncha“) W. Rabitsch41 Libellen (Odonata) Von den 78 in Österreich vorkommenden Libellenarten ist keine als Neozoon anzusehen. Die in der äthiopischen Faunenregion verbreitete Feuerlibelle Crocothemis erythraea (Libellulidae) befindet sich nach OTT (1988) zurzeit in einer expansiven Phase der Arealerweiterung und könnte möglicherweise für Deutschland als Neubürger gelten (BRECHTEL 1996; LUDWIG et al. 2000). Der erste Nachweis für Österreich stammt aber schon aus dem Jahr 1856, als die Art bei Wien beobachtet wurde (BRAUER 1856). Obwohl sich die Fundmeldungen in jüngster Zeit häufen (erst seit einigen Jahren liegen Nachweise aus allen Bundesländern vor, z. B. LANDMANN 1983; SCHWEIGER-CHWALA 1990; RAAB & CHWALA 1997) gibt es keinen Grund anzunehmen, dass diese „Wanderlibelle" nicht auch schon früher nach Österreich eingeflogen ist (Raab mündl. Mitt.). Die Feuerlibelle bevorzugt ungestörte, stehende Gewässer mit reichlich Ufer- und Wasserpflanzenvegetation, Fischteiche werden gemieden. Gelegentlich werden Libellenlarven auch mit Wasserpflanzen verschleppt. In den Glashäusern einer auf den Import von Wasserpflanzen spezialisierten Gärtnerei in Oberösterreich wurden etwa 20 (vorwiegend asiatische) Arten festgestellt (z. B. Orthetrum sabina, Crocothemis servilia), die durch die im Sommer geöffneten Oberlichten der Gläshäuser auch ins Freie entkommen, jedoch bei Brutversuchen in der Umgebung noch nicht beobachtet wurden (Laister mündl. Mitt.). Eine Etablierung dieser Arten ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber auch nicht völlig auszuschließen. Heuschrecken (Orthoptera) Von den rund 130 in Österreich vorkommenden Heuschreckenarten sind nur wenige als etablierte Neozoen zu betrachten. Die Südliche Eichenschrecke, Meconema meridionale (Tettigoniidae) wurde am 16.August 1900 erstmals für Österreich bei Wr. Neustadt in einem 41 Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 305 Eisenbahnwaggon gefunden. EBNER (1946) zählt die Art noch zu jenen, die sich bei uns nicht dauerhaft vermehren können. Die nächsten Funde gelangen 1953 und 1968 in Wien (KALTENBACH 1970; BIERINGER & ROTTER 2001), mittlerweile liegen aber für alle Bundesländer Nachweise vor, in der Regel aus dem unmittelbaren Siedlungsbereich, der klimatisch günstige Voraussetzungen für ein Überleben der Art schafft (z. B. THALER 1977; ADLBAUER 1987; GEISER 1990; BERG et al. 1998; DERBUCH & BERG 1999; AISTLEITNER & KOPF 2000). Diese flugunfähige Art kann als ein klassisches Beispiel für anthropochore Verschleppung angesehen werden, als Transportmittel wird in der Literatur immer wieder der Autoverkehr genannt (KALTENBACH 1970; KLAUSNITZER 1988; DETZEL 1998). Eine weitere, rezent-expansive südeuropäische Art ist die punktierte Zartschrecke, Leptophyes punctatissima (Tettigoniidae), die 1956 in Wien (Pötzleinsdorf) erstmals für Österreich gefunden wurde (EBNER 1958). Sie wurde auch nach Amerika verschleppt, wo sie sich ebenfalls etablieren konnte. Auch Leptophyes punctatissima ist flugunfähig und gilt als Kulturfolger, wo sie vor allem im Siedlungsbereich (Parkanlagen, Gärten) gefunden wird. Während die isolierten ostösterreichischen Vorkommen höchstwahrscheinlich auf Verschleppung beruhen, handelt es sich bei den westösterreichischen Nachweisen möglicherweise um autochthone Populationen (KILZER 1996). Im Freiland nicht reproduktionsfähig ist die aus Ostasien stammende und mittlerweile weltweit verbreitete Gewächshausschrecke, Tachycines asynamorus (Rhaphidophoridae), die aus mehreren Gewächshäusern in Österreich bekannt ist (EBNER 1953; HÖLZEL 1955). Zur Morphologie und Biologie der Art siehe z. B. DETZEL (1998). Die in Afrika, Asien und Südosteuropa verbreitete Europäische Wanderheuschrecke, Locusta migratoria (Acrididae), ist nach EBNER (1946) nicht zur heimischen Fauna zu zählen, die aktiven Wanderungen dieser Art über große Distanzen und die Folgen großer Heuschreckenschwärme auf die Vegetation wurden aber bereits im Früh- und Hochmittelalter (jedenfalls vor dem 15. Jahrhundert) in Mitteleuropa beobachtet und dokumentiert. In Österreich wurde die Art aus allen Bundesländern gemeldet, die Herkunft der Tiere ist aber oftmals unbekannt. DERBUCH & BERG (1999) weisen auf die Möglichkeit entkommener Terrarientiere hin, da die Art in der Amphibien- und Reptilienzucht gerne verfüttert wird. Schaben (Blattodea) Schaben erscheinen geradezu prädestiniert für eine erfolgreiche passive Verschleppung: Grund dafür sind ihre flache Körperform, die heimliche Lebensweise, die breite Palette an geeigneter Nahrung (Omnivorie), ihre gegen Austrocknung gut geschützten und widerstandfähigen Eipakete (Ootheken) und natürlich ihre ausgeprägte Anpassung an menschliche Behausungen und Warenumschlagplätze. Der Zeitpunkt des Auftretens der im Gefolge des Menschen verbreiteten und lebenden Schabenarten ist so wie ihre Herkunft oft nicht eindeutig festzulegen. Möglicherweise sind die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) und die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana) Archäozoen und schon seit langer Zeit bei uns vertreten. Beide Arten sind heute weltweit verbreitet und leben synanthrop, bevorzugt in ganzjährig beheizten Räumen. Bei hohen Individuenzahlen können diese Arten zu einem hygienischen Problem (und schon bei geringeren Abundanzen auch zu einem psychologischen Problem) werden, wodurch ihnen in Folge der Bekämpfungsmaßnahmen auch wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Die aus dem tropischen Afrika stammende Möbel- oder Fernsehschabe (Supella supellectilium) wurde 1910 in Südfrankreich erstmals für Europa festgestellt, seit 1954 liegen auch Nachweise für Deutschland vor. In Österreich ist sie bislang noch nicht aufgetreten, ihr Vorkommen darf aber erwartet werden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 306 Neobiota in Österreich – Tiere Termiten (Isoptera) Die Gelbfußtermite Reticulitermes flavipes (Rhinotermitidae, Nasentermiten) wurde von Vinzent Kollar in den Gewächshäusern von Schönbrunn in Wien entdeckt und als neue Art beschrieben (KOLLAR 1837). Erst später wurde festgestellt, dass es sich um eine importierte Art handelte, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Sie wurde mit Holzimporten mehrfach nach Mitteleuropa (Deutschland, Frankreich) importiert (BECKER 1970). Lange Zeit wurde auch von einem Vorkommen in Hallein berichtet, der aktuelle Status ist aber unbekannt. Diese Termitenart lebt im Boden, von wo sie Holz in der näheren Umgebung befällt. Durch die Fraßtätigkeit kann beträchtlicher Schaden entstehen. Im Gegensatz zu den vorwiegend tropischen Termitenarten erträgt die Gelbfußtermite das mitteleuropäische Klima offenbar gut; ein Auftreten erfordert in der Regel eine gezielte Bekämpfung durch Fachkräfte. Fransenflügler (Thysanoptera) In der Liste von SCHMÖLZER-FALKENBERG (1971) finden sich rund 200 Thysanopterenarten für Österreich, darunter mit Limothrips cerealium eine einzige eingeschleppte Art, die aber möglicherweise als Archäozoon gelten kann. Gebietsfremde Thysanopteren sind aus naturschutzfachlicher Sicht bislang ohne Bedeutung. Zahlreiche Fransenflügler leben jedoch in Gewächshäusern, werden durch den Handel mit Zier- und Nutzpflanzen verschleppt, und können oft bedeutende Schäden verursachen. Erst in jüngster Zeit wurden die beiden nordamerikanischen Thripse Frankliniella occidentalis (seit 1983) und Echinothrips americanus (seit 1993) wahrscheinlich mit Zierpflanzen für Gewächshäuser nach Europa (Niederlande) importiert (VIERBERGEN et al. 1998). Der ausgesprochen polyphage Kalifornische Blütenthrips F. occidentalis (es sind über 200 Wirtspflanzen bekannt) gilt nach den Mottenschildläusen (vgl. Kap. 6.3.15) als wichtigster Schädling im Unterglasanbau. Zur Bekämpfung werden neben chemischen Pflanzenschutzmitteln auch verschiedene Nützlingsarten im Handel angeboten (Raubmilben, Blumenwanzen, Florfliegen). Dieser Fransenflügler hat in Südeuropa bereits den Sprung ins Freiland geschafft (LUDWIG et al. 2000), während er sich in Mittel- und Nordeuropa wegen der kälteren Winter bisher nicht im Freiland etablieren konnte. Echinothrips americanus wurde im Februar 2000 erstmals in einem Wiener Gewächshaus an Azaleen gefunden (KAHRER & LETHMAYER 2000). Wanzen (Heteroptera) Von den rund 900 in Österreich vorkommenden Wanzenarten sind nur sehr wenige als Neozoen zu betrachten. Als eines der bekanntesten Beispiele kann die Platanengitternetzwanze Corythucha ciliata (Tingidae) gelten. Diese an Platanen lebende und aus Nordamerika stammende kleine Wanze wurde 1964 erstmals für Mitteleuropa in Oberitalien (Padua) festgestellt. Der erste Nachweis für Österreich stammt aus dem Jahr 1982, als einige Exemplare am Fenster der Kärntner Landesmuseums gefunden wurden (MILDNER 1983). Wie auch in anderen Fällen besteht ein beträchtlicher “time-lag“ von über 200 Jahren zwischen Einfuhr der Wirtspflanze in Mitteleuropa im 18. Jahrhundert und Auftreten der bei uns monophagen Corythucha ciliata. Nachdem Platanen nicht nur im innerstädtischen Bereich, sondern auch im ländlichen Raum gerne angepflanzt werden, hat Corythucha ciliata mittlerweile ein großes Areal besiedelt. In Europa ist die immer noch expansive Art mittlerweile nordwärts bis Frankfurt am Main, westwärts bis Spanien und ostwärts über Ungarn bis zum Kaukasus (Krasnodar) vorgedrungen. Die Platanengitternetzwanze wurde auch nach Südamerika (Chile) verschleppt. Bei Massenvorkommen treten über Hundert Tiere pro Blatt auf, die an den Parenchymzellen saugend zur Vergilbung der Blätter führen können, vor allem aber auch die Abwehrkraft gegenüber anderen Belastungen (Pilzinfektionen, Verkehrsimmissionen) schwächt. Während der Überwinterung kann man die Tiere dicht gedrängt unter der Platanenborke antreffen. Obwohl noch nicht Nachweise für alle Bundesländer vorliegen, ist mit einem Vorkommen in ganz (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 307 Österreich zu rechnen. Eine zusammenfassende Darstellung zur Ausbreitungsgeschichte in Österreich findet sich bei HEISS (1995). Auch für die pontomediterrane, ursprünglich an der ostmediterran verbreiteten Platanus orientalis lebende, Platanen-Bodenwanze Arocatus longiceps (Lygaeidae), ist eine nordwärts gerichtete Ausbreitung dokumentiert, die noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Der erste Nachweis für Mitteleuropa stammt aus Graz aus dem Jahr 1995 (ADLBAUER & FRIESS 1996), weitere folgten in kurzen Abständen (1997: Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Baden-Württemberg; 1998: Tschechische Republik) (RIEGER 1997; RABITSCH 1998; RIETSCHEL 1998; STEHLIK & HRADIL 2000). Seit den 1980er Jahren durchläuft Orsillus depressus (Lygaeidae) eine bemerkenswerte Arealerweiterung aus dem Mediterranraum bis in die Niederlande und Belgien, Norddeutschland und Großbritannien (VOIGT 1977; AUKEMA 1988; HAWKINS 1989; MELBER 1998). Diese ursprünglich am Wacholder lebende Wanze hat sich wohl mit den als Zierpflanzen im Stadt- und Ortsbereich (Friedhöfe, Gärtnereien) weit verbreiteten Cupressaceae (Thuja sp., Chamaecyparis sp.) ausgebreitet. Allerdings wurde kürzlich am Niederösterreichischen Landesmuseum ein Exemplar aus Niederösterreich aus dem Jahr 1948 (von einem offenbar natürlichen Standort) entdeckt (Rabitsch unpubl.), d. h. zumindest die ostösterreichischen Vorkommen könnten auch autochthonen Ursprungs sein. Zur Verbreitung in Österreich siehe ADLBAUER & RABITSCH (2000), eine Reihe weiterer Nachweise liegt aber bereits vor (Rabitsch unpubl.). Der jüngste „Neuzugang“ betrifft mit dem mediterranen Oxycarenus lavaterae eine weitere Bodenwanze (Lygaeidae). Diese Art wurde vorwiegend im Siedlungsbereich an angepflanzten Linden (vor allem Tilia cordata) gefunden. Vereinzelt werden große Aggregationen dieser Tiere am Stamm und an den Ästen beobachtet, die in Graz bereits Anlass für Bekämpfungsmaßnahmen gegeben haben (RABITSCH & ADLBAUER 2001; Adlbauer mündl. Mitt.). Für die in jüngerer Zeit (vor allem in Süddeutschland) offenbar zunehmenden Funde der Baumwanze Nezara viridula (Pentatomidae) scheint der Ferntransport mit Autoreiseverkehr eine Rolle zu spielen (VOIGT 1998). Das Auftreten weiterer Wanzen-Neozoen ist zu erwarten. In Italien wurden kürzlich zwei neue nordamerikanische Arten festgestellt, für die eine forstwirtschaftliche Bedeutung nicht auszuschließen ist. Die an Eichen lebende Corythucha arcuata (Tingidae) wurde im Jahr 2000 in Norditalien (Lombardei und Piemont) festgestellt, hat binnen kurzer Zeit ihr Areal erweitert und ist vermutlich bald in den angrenzenden Regionen zu erwarten. Die Art besitzt eine hohe Reproduktionsrate und durchläuft in Italien drei komplette Generationen pro Jahr. Sie wurde an Quercus robur, Qu. pubescens und Qu. petraea gefunden und verursachte eine Entfärbung und vorzeitiges Welken der Blätter (BERNARDINELLI & ZANDIGIACOMO 2000). Zwischen 1999 und 2001 wurde die an verschiedenen Koniferensamen (vor allem Pinus, aber auch Picea, Pseudotsuga, Thuja) lebende Leptoglossus occidentalis (Coreidae) bereits an 15 Standorten in Norditalien (Lombardei und Venetien) aufgefunden (VILLA et al. 2001). Auch in Nordamerika hat diese Art ihr ursprüngliches Areal westlich der Rocky Mountains erst in den letzten Jahren bis zur Ostküste durch die Verschleppung mit den Wirtspflanzen erweitert. Sie gilt vor allem als Belästigung, da die Tiere zur Überwinterung oft in Wohnungen eindringen. Sie kann aber bei Massenauftreten an den Wirtspflanzen die Diasporenproduktion beeinträchtigen (CONNELLY & SCHOWALTER 1991). Zikaden („Auchenorrhyncha“) Wie für Wanzen gilt auch für Zikaden, dass von den über 600 in Österreich vorkommenden Arten (HOLZINGER 1996), nur ein kleiner Teil allochthoner Herkunft ist. Die Amerikanische Büffelzikade, Stictocephala bisonia (Membracidae), wurde 1912 erstmals für Europa in Jugoslawien festgestellt. Sie ist wahrscheinlich mit Obst- und Weinstöcken aus Nordamerika verschleppt worden und hat sich mittlerweile bis Nordafrika und Mittelasien Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 308 Neobiota in Österreich – Tiere ausgebreitet. Ein unpublizierter Nachweis aus dem Burgenland von 1960 (leg. R. Remane, Holzinger mündl. Mitt.) und ein am Naturhistorischen Museum entdeckter Beleg aus Marchegg (Niederösterreich), ebenfalls aus den 1960er Jahren (leg. E. Gotz, Rabitsch unpubl.) revidiert den Zeitpunkt der ersten Einwanderung um 28 Jahre (bisher galt 1988 als frühester Nachweis in Österreich, vgl. SCHEDL 1991) und fällt somit in die Zeit der „westlichen“ Ausbreitung aus dem Mediterranraum nach SW-Deutschland (z. B. REMANE 1972). Mittlerweile ist die Art aus allen Bundesländern bekannt, ausgenommen Vorarlberg und Salzburg, wo sie aber ebenfalls vorkommen dürfte. Stictocephala bisonia lebt vor allem in anthropogen gestörten Ruderalbiotopen, in Obst- und Weinrebengärten (besonders an Fabaceae), aber auch an Fluss- und Bachufern (SCHEDL 1991, 1995). Auch aus den USA stammt die an Rhododendron-Sträuchern saugende Graphocephala fennahi (Cicadellidae), die an den Nahrungspflanzen vor allem in Kleingärten oder auf Friedhöfen vorkommt und die in Österreich bisher nur aus Wien vorliegt. Die ebenfalls aus den USA stammende Bläulingszikade Metcalfa pruinosa (Flatidae) ist für Österreich bisher nur aus Graz bekannt (HOLZINGER et al. 1996). Die Nachweise in Südeuropa nehmen aber zu und bei Massenauftreten wurden bereits Schäden an Obst- und Weinkulturen verursacht. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria INSECTA Insekten Orthoptera Heuschrecken Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv Heller et al. 1998 [Orthoptera], Ebner 1946 [Blattodea], Günther & Schuster 2000 [Heteroptera], Holzinger 1996 [Auchenorrhyncha] Status etabliert nicht expansiv Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum aktive Freisetzung Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Conocephalidae Homorocoryphus laticeps (Redtenbacher) Kolumbien, Costa Rica W x x x Einzelfund 1927 in Wiener Lebensmittelhandlung Ebner 1946 Agraecia abbreviata (Redtenbacher) Brasilien W x x x Einzelfund 1931 im Glashaus des Botanischen Gartens Ebner 1946 Südliche Eichenschrecke Südeuropa alle BL (O*) im Siedlungsbereich an Bäumen und Sträuchern, thermophil x Erstfund am 16.8.1900 bei Wr. Neustadt in einem Eisenbahnwaggon Ebner 1946, Kaltenbach 1970, Adlbauer 1987, Geiser 1990, Wieser & Kofler 1992, Derbuch & Berg 1999, Aistleitner & Kopf 2000, u.a., *Essl unpubl. Punktierte Zartschrecke Südeuropa W, N, V x? im Siedlungsbereich an Gebüschen und Stauden, in Gärten und Parkanlagen x x Erstfund 1956 in Wien Ebner 1958, Schmidt 1990, Kilzer 1996 Ostasien (heute Kosmopolit) W, N, St, K Gewächshäuser x x Südwestasien W (12. Bez.) x x x Einzelfund 1932 in Holzwarenfabrik Ebner 1946 Mediterraneis N (Purgstall) x x x verschleppter Einzelfund Ressl 1983 Mediterraneis W, N, St, K, T x x x z.B. am 2.4.1925 mit Salat aus Italien, am 4.1.1955 an importierten Gemüse in Purgstall Ebner 1946, Kofler 1980, Ressl 1983 Meconematidae Meconema meridionale A.Costa x x Phaneropteridae Leptophyes punctatissima (Bosc) Rhaphidophoridae Buckelschrecken Tachycines asynamorus Adelung Gewächshausschrecke x (x) Ebner 1951, 1953, Hölzel 1955 Gryllidae Gryllodes sigillatus (Walker) Mogoplistidae Arachnocephalus vestitus Costa Feldheuschrecken Anacridium aegyptium (Linne) Ägyptische Knarrschrecke 309 (2002) Acrididae Schaben Echte Schaben Orientalische Schabe Südeuropa W Kosmopolit alle BL Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert - expansiv etabliert nicht expansiv Neg. wirt. Bed. x synanthrop, vorwiegend in bäuerlichen Betrieben und Bäckereien W Panchlora cubensis Saussure Periplaneta americana (Linne) Amerikanische Schabe Periplaneta australasiae (Fabricius) Australische Schabe x x x x x x x x x x x zumindest zweimal mit Pflanzen nach Wien verschleppt Ebner 1946 ev. Archaeozoon Ebner 1946, 1951, Ressl 1983 Einzelfund einer Larve 1929 in Lebensmittelgeschäft wiederholt mit tropischen Früchten zwischen 1926 und 1932 eingeschleppt wohl schon vor langer Zeit eingeschleppt Ebner 1946 wenige Einzelfunde Ebner 1946, 1951, 1953, Ressl 1983 Ebner 1946 Mittel- und Südamerika W, N?, St synanthrop x Afrika (heute Kosmopolit der Tropen und Subtropen) Kosmopolit der Tropen und Subtropen Kosmopolit der Tropen alle BL synanthrop x x x x W, N (Purgstall) synanthrop x x x (x) N (St. AndräWördern) Gärtnerei x x x Einzelfund 1926 in Gärtnerei Ebner 1946 Südeuropa, Nordafrika W x x x mit Blumen eingeschleppt, Einzelfund Ebner 1946 Vorkommen erloschen ? Heisterberg 1958, 1959a, 1959b, Kurir 1958a, 1958b, 1959, 1962, Egger 1974 Ebner 1946, 1951, 1953, Kanzler 1998 Ohrwürmer Isoptera Termiten Rhinotermitidae Reticulitermes flavipes (Kollar) Gelbfußtermite Nordamerika W (Schönbrunn), S (Hallein) Gewächshäuser, Gebäude x [x?] x (x) Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Nyctibora sp. Rhyparobia maderae (Fabricius) Dermaptera Forficulidae Forficula decipiens Gene Naturschutzfachliche Beurteilung Stabheuschrecken Phyllidae Bacillus rossii (Fabricius) Blattodea Blattidae Blatta orientalis Linne Status unbeständig Heller et al. 1998 [Orthoptera], Ebner 1946 [Blattodea], Günther & Schuster 2000 [Heteroptera], Holzinger 1996 [Auchenorrhyncha] Phasmatodea Art der Ausbreitung aktive Freisetzung Lebensraum Einschleppung Verbreitung in Österreich anthropogen bedingte Einwanderung Herkunftsgebiet 310 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Wanzen Netzwanzen PlatanenGitternetzwanze Reduviidae Oncocephalus squalidus (Rossi) Lygaeidae Arocatus longiceps Stal Raubwanzen Nordamerika B, W, N, St, K, S an Platanen x Mediterraneis St x x x x x seit 1964 in Europa (Padua, Italien), 1982 erstmals in Ö festgestellt Mildner 1983, Höpoltseder 1984, Höbaus & Schönbeck 1986, Kreissl et al. 1988, Zukrigl & Höbaus 1989, Heiss 1995 wahrscheinlich mit Entomologenzubehör eingeschleppt Adlbauer 1992 seit etwa 1995 in Ö Adlbauer & Friess 1996, Rabitsch 1998, *Rabitsch unpubl. bereits seit 1948 in Ost-Österreich, ev. ein regionales Neozoon ? Adlbauer & Rabitsch 2000, *Rabitsch unpubl. Bodenwanzen Mediterraneis B*, W, N, O, St an Platanen, mitunter Massenauftreten im urbanen Bereich x x x Orsillus depressus (Mulsant & Rey) Mediterraneis B, W, N, O*, St, K, T an Cupressaceae x x x Oxycarenus lavaterae (Fabricius) Mediterraneis B, W, N, St an Linden x x x Kosmopolit K, T polyphytophag an Gehölzen Südwesteuropa K (Dobratsch Südhang) an Pinus nigra Pentatomidae x (x) (x?) Einzelfund 1966, zahlreich seit 2001 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Heteroptera Tingidae Corythucha ciliata (Say) Rabitsch 1999, Rabitsch & Adlbauer 2001 Baumwanzen Nezara viridula (Linnaeus) Homoptera Pflanzensauger, Gleichflügler „Auchenorrhyncha“ Zikaden Cercopidae Schaumzikaden Haematoloma dorsatum (Ahrens) Kiefernblutzikade Membracidae Buckelzikaden Stictocephala bisonia Kopp & Yonke Amerikanische Büffelzikade Cicadellidae Zwergzikaden Nordamerika B, W, N, O, St, K, T x x Tropen Graphocephala fennahi Young Nordamerika W an Rhododendron Arten Macropsis elaeagni Emeljanov Asien B, N (Kasachstan) an Elaeagnus angustifolia x vereinzelte eingeschleppte Exemplare Heiss 1977, Dethier 1989, Friess et al. 1999 x seit etwa 1950 Arealexpansion Holzinger et al. 1996 x seit etwa 1960 in Ö Schedl 1991, 1995, Holzinger & HauslHofstätter 1994, Laister & Holzinger 1996 x einmalige Einschleppung (1926 in Innsbruck) Dlabola 1957, Holzinger 1999 x x um 1930 in England, ab 1970 in Mitteleuropa, 1987 in Ö Sergel 1987 x x 1993 in Ö entdeckt Holzinger & Remane 1994, Holzinger unpubl. x? x x x Ruderalstandorte, in Obst- u. Weinrebengärten mit Luzerne-Unterwuchs; auch an Bachufern; polyphag Cofana spectra (Distant) x T (Innsbruck) x x x x [x] Flatidae Metcalfa pruinosa Say Bläulingszikade x (x) Holzinger et al. 1996 in Südeuropa expansiv, seit 1996 in Ö, weitere Ausbreitung in den nächsten Jahren denkbar 311 (2002) Nordamerika St (Graz Stadtgebiet) auf Quercus rubra, bei Massenauftreten schädlich in Obst- und Weinkulturen 312 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis Libellen BRAUER, F. (1856): Verzeichnis der im Kaiserthume Oesterreich aufgefundenen Odonaten und Perliden. Verh. Ver. Wien 6: 229–234. BRECHTEL, F. (1996): Neozoen – neue Insektenarten in unserer Natur? In: GEBHARDT H.; KINZELBACH, R. & SCHMIDT-FISCHER, S. (Hrsg.): Gebietsfremde Tierarten. Ecomed Verlag, 127–154. LANDMANN, A. (1983): Zum Vorkommen und Status der Feuerlibelle (Crocothemis erythraea Brullé, 1823) in Österreich (Insecta, Odonata: Libellulidae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 70: 105–110. 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Dagegen ist das Auftreten eingeschleppter Arten, die an Kulturpflanzen, vor allem in geschützten Kulturen, Schäden verursachen und wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben, sehr gut dokumentiert. Die hier vorliegende Liste der NeozoenPflanzenläuse Österreichs würde sich bei einer Intensivierung der faunistischen Erforschung dieser Tiergruppe wahrscheinlich beträchtlich verlängern. Die meisten allochthonen Pflanzenlaus-Arten sind an anthropogen geschaffenen Standorten zu finden, wo sie zum Teil große wirtschaftliche Bedeutung als land- und forstwirtschaftliche Schaderreger besitzen. In den meisten Fällen stellen die eingeschleppten Arten keine naturschutzfachliche Gefahr für die heimische Fauna und Flora dar, da sie eng an ihre Wirtspflanzen gebunden sind, oft nur in Gewächshäusern vorkommen und unter Freilandbedingungen nicht überleben können. Die Gefahr einer Ausbreitung und eines Einflusses auf die heimische Fauna und Flora ist daher bei diesen Arten nicht gegeben, im Gegensatz zu eingeschleppten Arten, die bei Freilandkulturen auftreten. Einige Arten sind aus den benachbarten Ländern bekannt und kommen vermutlich auch in Österreich vor, wurden bisher aber noch nicht nachgewiesen. So ist z. B. die von England (1964) nach West- und Mitteleuropa (Frankreich 1965, Belgien 1983 und Deutschland ab 1989) verschleppte Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) auch für Österreich zu erwarten (BATHON 1998; SENGONCA & ARNOLD 1999). Sie besitzt ein breites Wirtsspektrum und Massenbefall kann im städtischen Bereich, vor allem an Ahorn-, Linden- und Kastanienbäumen auftreten. Auch die an Impatiens glandulifera und I. parviflora (Balsaminaceae) lebende asiatische Impatientinum asiaticum (Aphididae) kommt mit großer Wahrscheinlichkeit in Österreich vor. Diese Blattlaus wurde 1967 bei Moskau festgestellt, seit den 1970er Jahren liegen auch Nachweise aus Mitteleuropa (Tschechische Republik, Schweiz, Deutschland) vor (HOLMAN 1971; LAMPEL 1978). Ähnliches gilt für die aus Nordamerika stammende Myzocallis walshi (Callaphididae), die an der Rot-Eiche (Quercus rubra) lebt und sich seit etwa 1980 in Europa ausbreitet (GIACALONE & LAMPEL 1996) sowie für Appendiseta robiniae (Aphididae), die an Robinien (Robinia pseudacacia) in Mitteleuropa weit verbreitet und für Italien, Schweiz, Deutschland und die Tschechische Republik nachgewiesen ist (BATHON 1998). Beide Arten sind für Österreich noch nicht nachgewiesen. 42 Dr. C. Lethmayer, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH und Bundesamt für Ernährungssicherheit (=AGES), Institut für Phytomedizin, Abt. Biologischer Pflanzenschutz und Gartenbau, Spargelfeldstraße 191, A-1226 Wien, clethmayer@lwvie.ages.at; http://www.ages.at Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 317 Viele Schildlaus-Arten sind mit ihren Wirtspflanzen, meist tropische oder subtropische Zierpflanzen (z. B. Palmen und Orchideen), weltweit verschleppt worden und in Mitteleuropa nur aus Glashäusern bekannt, wie z. B. die Langdornige Schmierlaus Pseudococcus adonidum, die Farnschildlaus Pinnaspis aspidistrae oder die Arten Nipaecoccus nipae, Hemiberlesia rapax, Abgrallaspis cyanophylli, Parlatoria proteus und Gymnaspis aechmeae (KOSZTARAB & KOZAR 1988). Inwieweit diese Arten auch in Österreich vorkommen, ist nicht bekannt. Aufgrund des geringen faunistischen Kenntnisstandes der Pflanzenläuse Österreichs werden in der Neozoentabelle keine Angaben zur Verbreitung der Arten in den Bundesländern gemacht. Nur in einzelnen Fällen (Einzelfunde oder rezente Neuankömmlinge) werden genauere Ortsangaben angeführt. Unter den Blattläusen (Aphidina) ist die Reblaus (Dactylosphaera vitifolii) wohl eines der bekanntesten Beispiele für eine Einschleppung mit Kulturpflanzen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Reblaus mit Weinreben von Nordamerika nach Europa (Frankreich) eingeschleppt und 1868 von A. W. Freiherr v. Babo mit Rebmaterial zu Versuchszwecken aus Frankreich nach Österreich importiert. Von der Weinbauschule in Klosterneuburg breitete sich die Reblaus ab 1872 aus. Schon 20 Jahre später kam es zu großen Verlusten im europäischen Weinbau (LUDWIG et al. 2000). Erst durch die Einführung des Pfropfrebbaues mit resistenten nordamerikanischen Unterlagen konnten die europäischen Reben vor der Reblaus geschützt werden. Doch in den letzten Jahren gibt es wieder Berichte über ein Auftreten der Reblaus in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern; auch für Österreich wurde 2000 ein verstärktes Auftreten beobachtet (POLESNY & REISENZEIN 2000). Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) stammt ursprünglich aus den temperaten und subtropischen Zonen der Alten Welt und ist heute weltweit verbreitet. Diese polyphage Art ist nicht nur wegen der durch ihre Saugtätigkeit hervorgerufenen Schäden, sondern auch wegen der Übertragung von Viruskrankheiten von Bedeutung. Sie kann über 100 Pflanzenviren übertragen und ist damit unter den Blattläusen der wichtigste Virusüberträger. Im Frühling kann die Sitkalaus oder Fichtenröhrenlaus (Elatobium abietinum) bei günstigen Witterungsbedingungen nicht nur in Baumschulen und Gärtnereien große Schäden durch Massenvermehrung an verschiedenen Fichten-Arten verursachen (die Saugtätigkeit der Läuse kann zu vorzeitigem Nadelfall führen), sondern auch in (natürlichen) Waldbeständen. Ihr vermutliches Ursprungsgebiet ist Nordamerika, von wo sie im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt und weit verbreitet wurde (die Herkunft der Art ist jedoch umstritten, vgl. HOLZSCHUH 1995). Als wirtschaftlich bedeutender Getreideschädling ist die Russische Weizenblattlaus (Diuraphis noxia) zu nennen, die erst kürzlich in Österreich festgestellt wurde (CATE 2000). Die beinahe weltweit verschleppte Art ist im östlichen Österreich in weiterer Ausbreitung begriffen. Obwohl viele Pflanzenläuse sehr eng mit ihren Wirtspflanzen verbunden sind und diese nur selten verlassen, liegt zwischen Einfuhr der Wirtspflanze und Auftreten der Pflanzenläuse (ähnlich wie zwischen erstem Auftreten und der Ausbreitung einer Art, vgl. Kap. 3.2) meist ein “time-lag“ von Jahrzehnten bis Jahrhunderten. So wurde z. B. die nordamerikanische Erdbeerenart Fragaria virginiana (Rosaceae) bereits 1623 in Mitteleuropa kultiviert, die daran lebende Aphis forbesi (Aphididae) aber erst 1928 in Frankreich, 1958 in der Schweiz und 1960 in Österreich entdeckt (nach KLAUSNITZER 1988). Manche der an Neophyten lebenden Blattläuse haben einen Wirtswechsel auf heimische Arten vollzogen (z. B. die nordamerikanische Strobenlaus (Eopineus strobus, Adelgidae) von Pinus strobus auf Picea abies). Unter den Schildläusen (Coccina) ist die wahrscheinlich aus Nordchina stammende SanJosé-Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus) das bekannteste Neozoon und mittlerweile in den wärmeren Teilen der Welt weit verbreitet. Ihre Schäden an Obstbaumkulturen waren um 1950 so bedeutend, dass zur Kontrolle die aus den USA stammende Schlupfwespe Prospaltella perniciosi (Aphelinidae) in Europa gezüchtet und freigesetzt wurde. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 318 Neobiota in Österreich – Tiere Die aus Ostasien stammende Maulbeerschildlaus (Pseudaulacaspis pentagona) wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in Europa festgestellt und in den südlichen Ländern Europas mit befallenen Pflanzenteilen weiter verschleppt. Zu Beginn waren im Mittelmeerraum vor allem der Maulbeerbaum und Pfirsichkulturen befallen, in letzter Zeit ist sie aber auch ein wichtiger Schädling an Ziergehölzen in den Städten, wie z. B. an Schnurbaum, Flieder, Oleander usw., und auch an Obstgehölzen geworden (MANI et al. 1997). Bei stärkerem Befall können Äste oder ganze Bäume absterben. Bei den Mottenschildläusen (Aleyrodina) sind vor allem zwei eingeschleppte Arten zu erwähnen, die weltweit wichtige Schädlinge im Zierpflanzen- und Gemüsebau darstellen. Da sie in Österreich hauptsächlich in Glashäusern oder geschützten Kulturen vorkommen und im Freiland nicht überwintern können, ist ihre naturschutzfachliche Bedeutung gering. Während die Gemeine Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) schon längere Zeit in Europa weit verbreitet ist, war die Baumwoll-Weiße Fliege oder Tabak-Mottenschildlaus (Bemisia tabaci) bis vor kurzem als Schädling in tropischen und subtropischen Gebieten bekannt. Inzwischen ist sie auch in Europa zu einem schwer bekämpfbaren Schädling in Glashauskulturen geworden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria INSECTA Sternorrhyncha Coccina Diaspididae Aonidia lauri Bouché Insekten Pflanzenläuse Schildläuse Deckelschildläuse Lorbeerschildlaus Mediterraneis Ö Aspidiotus hederae Vallot Oleanderschildlaus subtropisches Ö Afrika Pseudaulacaspis pentagona Targioni-Tozzetti Maulbeerschildlaus Quadraspidiotus perniciosus Comstock Lecaniidae Coccus hesperidum Linné San-JoséÖ Schildlaus Napfschildläuse Weiche Schildlaus Tropen/Sub- Ö tropen Ortheziidae Orthezia insignis Browne Röhrenschildläuse Gewächshausröhrenschildlaus Woll- oder Schmierläuse Zitronenwolllaus, Citrus-Schmierlaus Blattläuse Tannenläuse Tannentrieblaus Planococcus citri (Risso) Aphidina Adelgidae Dreyfusia nordmannianae Eckstein Strobenlaus Neg. Wirt. Bed. Anmerkungen Gewächshäuser in Mitteleuropa; Zierpflanzen in Mitteleuropa in Gewächshäusern, in Südeuropa im Freien; polyphag (Zierpflanzen; auch Platane, Robinie, Roßkastanie, Pinus u.a.) Obst- und Ziergehölze x x x x x x x x x x Kosmopolit an verholzten Teilen u. Früchten von Obstbäumen x x? x x seit ca. 1920 in Europa, in den 1940er Jahren große Bedeutung Gewächshäuser, an Kübelpflanzen, oft an Oleander, Efeu, Lorbeer, Anthurium x polyphag, bei uns nur in Gewächshäusern x Tropen/Sub- Ö tropen polyphag, Gewächshäuser, auch an Zimmerpflanzen x x x x Kaukasus Abies alba u. Picea-Arten, Schädling an Weißtanne x x x x Weymouthskiefer (Pinus strobus), Picea sp. x x x (x) Ostasien, wahrscheinlich Japan Nordchina Neotropis W Ö alle BL Nordamerika Ö x x Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert - expansiv Naturschutzfachliche Beurteilung Kosztarab & Kozar 1988, Stahl et al. 1993 Schwenke 1972, Stahl et al. 1993 x Mani et al. 1997, Schwenke 1972, Kozár & Nagy 1998 Böhm 1961, Persen et al. 2000 Stresemann et al. 1988, Stahl et al. 1993 x Kosmopolit Zahradnik 1968 Kosztarab & Kozar 1988, Stresemann et al. 1988 mit Wirtspflanze ab 1840 in weite Gebiete Europas eingeschleppt, Entwicklung i.d.R. anholozyklisch um 1750 eingeschleppt Jahn & Sinreich 1961, Kurir 1971, Schwenke 1972 Schwenke 1972 319 (2002) Eopineus strobus (Hartig) = Pineus strobi (Hartig) Status etabliert nicht expansiv nach Heie (1980, 1986, 1992, 1994, 1995) [Aphidina] und Kosztarab & Kozar (1988) [Coccina] Pseudococcidae Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum, Wirtspflanze aktive Freisetzung Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Gilletteella coweni (Gillette) westliches SitkafichtenÖ gallenlaus, Sitka- Nordamerika fichten-Walzengallenlaus Douglasienwollaus Kalifornien Ö Röhrenläuse Grüne Erbsenblattlaus Aphis citricola van der Goot Grüne Zitronenlaus Aphis forbesi Weed Kleine Erdbeerlaus Aphis spiraephaga F.P. Müller Diuraphis noxia (Kurdjumov) Paläarktis ? B, N, St Neg. Wirt. Bed. x x in den 1930er Jahren nach Europa eingeschleppt x x x 1913 mit Pseudotsuga nach England Schwenke 1972 verschleppt x? x x x Ferner Osten St polyphag; schädlich an Zitrone, in Ö an Apfel x? x x (x) Nordamerika Ö Fragaria virginiana x x Zentralasien Ö (W-Sibirien, Mongolei), Teile Europas Ukraine, W, N Zentralasien Nordamerika Ö Spiraea sp. x x x Getreide (bes. Gerste, Weizen); Gräser Picea spp. x Rhododendron sp., auch andere Ericaceae an Chrysanthemum spp. x Ö Zitate x verschiedene Fabaceae, Schädling an Erbsen Russische Weizenblattlaus Elatobium abietinum (Walker) Sitkalaus, = Liosomaphis abietina Walker Fichtenröhrenlaus Illinoia azaleae (Mason) Nordamerika Ö Anmerkungen invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert - expansiv etabliert nicht expansiv Naturschutzfachliche Beurteilung x x x x x x? x x (x) x Chrysanthemenblattlaus Ostasien x Macrosiphum albifrons Essig Lupinenblattlaus Nordamerika Ö nur an Lupinus sp. x Macrosiphum euphorbiae (Thomas) Grünstreifige Kartoffelblattlaus Nordamerika Ö x x x Myzus persicae (Sulzer) Grüne Pfirsichblattlaus Ö temperate und subtropische Zonen der alten Welt Schädling an Kartoffeln u. Zierpflanzen; polyphag; Überwinterung im Freien nicht möglich sehr bedeutender Pflanzenschädling, polyphag, v.a. an Brassicaceae und Solanaceae x x x x? x x nahezu weltweit verbreitet seit 1928 in Frankreich, 1958 in der Schweiz, 1960 in Ö vor 1956 nach Mitteleuropa eingewandert x Macrosiphoniella sanborni (Gillette) weltweite Verbreitung (x) x Schwenke 1972 Dubnik 1991, Berger & Stangelberger 1998, Blackman & Eastop 1984 Heie 1986, Blackman & Eastop 1984, Lampel 1996 (schriftl. Mitt.) Klausnitzer 1988 Heie 1986, Stary 1995 in Ost-Ö in Ausbreitung begriffen Heie 1992, Cate 2000, Stary 2000 seit 1938 in Ö Schwenke 1972, Enser 1939 nach Europa eingeschleppt Blackman & Eastop 1984, Heie 1995 Kosmopolit, weltweit verschleppt, seit Börner & Franz 1956, 1962 in England, 1964 in Norwegen, Heie 1995 1968 in der Schweiz seit 1981 in England, 1983 in Dubnik 1991, Stary & Deutschland, auch in der CZ Havelka 1991, Heie 1994, Karl et al. 1991 seit etwa 1917 in Europa Dubnik 1991, Heie 1994 heute weltweit verbreitet Blackman & Eastop 1984, Dubnik 1991 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Aphididae Acyrthosiphon pisum (Harris) Primärwirt: Picea sitchensis, P. engelmannii, P. pungens; Sekundärwirt: Pseudotsuga menziesii Pseudotsuga menziesii, bei Wirtswechsel: Picea sp. Status unbeständig nach Heie (1980, 1986, 1992, 1994, 1995) [Aphidina] und Kosztarab & Kozar (1988) [Coccina] Gilletteella cooleyi (Gillette) Art der Ausbreitung aktive Freisetzung Lebensraum, Wirtspflanze Einschleppung Verbreitung in Österreich anthropogen bedingte Einwanderung Herkunftsgebiet 320 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Amerikanische Rosenlaus Nordamerika W ? Rosa spp. (v.a. kultivierte Arten), Fragaria vesca x Rhopalosiphoninus latysiphon (Davidson) Kellerlaus Nordamerika Ö besiedelt unterirdische Pflanzenteile, polyphag, in Kellern und Lagerräumen an Kartoffelknollen, Karotten, Rüben und Blumenzwiebeln x Südfrankreich St (Graz) Castanea sativa, C. vesca Nordamerika Ö Obstgehölze (Kernobst) x x? x x im 18. Jhdt. nach Europa eingeschleppt, heute weltweit verbreitet Persen et al. 2000, Heie 1980 Nordamerika W, N, B, St schädlich an Weinreben x x x x seit 1863 in Europa (Frankreich), 1868 in Ö (Weinbauschule Klosterneuburg) Redl 1999, Höbaus et al. 1999, Polesny & Reisenzein 2000 Mediterraneis Ö Ficus carica x Lachnidae Baumläuse Lachnus longipes (Dufour) Eßkastanienlaus Pemphigidae Blasenläuse Eriosoma lanigerum (Hausmann) Blutlaus Phylloxeridae Zwergläuse Dactylosphaera vitifolii Shimer = Phylloxera vastatrix Planch, = Viteus vitiifolii (Fitch) Reblaus Psyllina Blattflöhe x? x? x x x x an Rosen in Wien (Gewächshaus) Blackman & Eastop 1984, Dubnik 1991, Lampel 1996 in litt. x x aus Amerika nach W- u. S-Europa (nach 1930) eingeschleppt, heute weltweit verbreitet Börner & Franz 1956, Blackman & Eastop 1984, Heie 1994, Thieme & Heimbach 1994 im Mittelmeergebiet weiter verbreitet, Sorauer 1957, Stadtgartenamt Graz 1999 vereinzelte Funde in Mitteleuropa, in litt. 1998 in Graz x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Rhodobium porosum (Sanderson) Homotomidae Homotoma ficus (Linne) Feigenlaus Aleyrodina Mottenläuse x? x Alford 1997 Aleyrodidae Bemisia tabaci (Gennadius) Baumwoll-Weiße Fliege, Tabakmottenschildlaus Asien ? Ö polyphager Pflanzenschädling an Gemüse und Zierpflanzen (Gewächshäuser) x x x x Trialeurodes vaporariorum Westwood Gemeine Weiße Fliege Mittelamerika Ö polyphager Pflanzenschädling an Gemüse und Zierpflanzen (Gewächshäuser) x x x x Smith et al. 1997, Stahl et al. 1993 laufend Einschleppung mit Jungpflanzen Smith et al. 1997, Stahl et al. 1993 321 (2002) 322 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis ALFORD, D. V. 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MÜLLER-MOTZFELD (2000) nennt für die deutsche Käferfauna (insgesamt rund 6.500 Arten) 307 nicht-indigene Arten (4,7 %), von denen etwa zwei Drittel als unbeständig gelten. Nach GEISER (1998) sind insgesamt rund 7.500 Käferarten für Österreich bekannt. Die hier genannten 147 Neozoen machen somit etwa 2 % der Gesamtartenzahl aus: 66 unbeständige und 81 etablierte Arten. Somit ist – trotz der auffallenden Unterschiede – die absolute Zahl der etablierten Neozoen durchaus ähnlich. Der Vergleich macht vor allem den unterschiedlichen Erforschungsgrad der unbeständig auftretenden Arten (oftmals Einzelfunde) und der aus benachbarten Gebieten eingewanderten Arten deutlich; für letztere kommt noch die schwierige Differenzierung zwischen „natürlichen” und „anthropogen geförderten” Neuankömmlingen hinzu. Unbedingt sollten bei quantitativen Vergleichen aufgrund der eventuell unterschiedlichen Definitionen Interpretationen daher nur mit großer Vorsicht vorgenommen werden (vgl. z. B. auch die Unterscheidung Archäozoen und Neozoen). Ausdrücklich wird auch darauf hingewiesen, dass die Statusangaben als vorläufige Einschätzungen anzusehen sind. Ein Vergleich der Herkunftsländer der Käfer-Neozoen zwischen Österreich und Deutschland (Abb. 9) zeigt markante Unterschiede in den Anteilen ostasiatisch/australischer und nordamerikanischer Arten, während der Anteil mediterraner Arten in beiden Ländern annähernd gleich ausfällt. Ob es sich dabei um ein auf die unterschiedliche Erforschungsintensität zurückzuführendes Artefakt oder um einen signifikanten Unterschied handelt, lässt sich beim vorliegenden Kenntnisstand nicht sicher beurteilen. Nachdem zahlreiche ostasiatische Arten in Deutschland früher gefunden wurden als in Österreich, scheint die geografisch unterschiedliche Lage von untergeordneter Bedeutung zu sein (vermutlich ist sie nur eine Folge der unterschiedlichen Sammelintensität). Eine mögliche Erklärung für das Übergewicht amerikanischer Arten in Deutschland könnte der wichtige Importhafen und Warenumschlagplatz Hamburg darstellen. 43 Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at; R. Schuh, Raugasse 28A/2/18, A-2700 Wr. Neustadt, rudolf.schuh@chello.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 325 Käfer – Deutschland Ostasien/Australien 14 % übrige 17 % Kosmopoliten 21 % Amerika 26 % Mittelmeergebiet 22 % Käfer – Österreich Ostasien/Australien 26,5 % übrige 28,5 % Kosmopoliten 11,0 % Amerika 15,5 % Mittelmeergebiet 18,5 % Abb. 9: Vergleich der Herkunft der Käfer-Neozoen in Deutschland (nach MÜLLER-MOTZFELD 2000) und Österreich (diese Studie). Als Ausbreitungsvektoren für eine Verschleppung von Käfern kommen Erde, Holz, Verpackungsmaterial, Pflanzen, Samen, Vorräte und dgl. in Frage. Die weitere Ausbreitung nach der Verschleppung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Fähigkeit zum aktiven Flug ist dabei nicht unbedingt Vorraussetzung, so kommt z. B. auch Windverdriftung bei Käfern vor. Der erste österreichische Fund von Philonthus rectangulus (Staphylinidae) gelang WÖRNDLE (1950) auf einer Schneefläche in 2300 m Seehöhe. Vermutlich wurde das Tier aus Italien „eingeweht”, wo diese ostasiatische Art bereits 1927 eingewandert ist. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 326 Neobiota in Österreich – Tiere Sehr viele Arten haben ihr ursprüngliches Areal synanthrop vergrößert und sind dem Menschen entlang der Verkehrswege gefolgt. In den Gebäuden, Wohnungen und Lagerräumen konnten sich diese Arten weltweit etablieren, so dass ihre ehemalige Herkunft oft nicht sicher bekannt ist. Wegen der geringen Körpergröße und der versteckten Lebensweise ist der Zeitpunkt der Verschleppung und Ausbreitung nicht immer eindeutig festzulegen. Historische Aufzeichnungen wirtschaftlich bedeutender Vorratsschädlinge (z. B. Oryzaephilus surinamensis, Sitophilus granarius, Stegobium paniceum u. a.) geben Auskunft über vermutliche Einschleppungszeitpunkte dieser als Archäozoen geltenden Arten, die wahrscheinlich schon mit Nahrungsvorräten in der Römerzeit nach Mitteleuropa gelangt sind. Die Unterscheidung zwischen Archäo- und Neozoen ist für Vorratsschädlinge mit geringerer wirtschaftlicher Bedeutung nicht einfach zu treffen und kann für eine Reihe von Arten wahrscheinlich niemals mit Sicherheit geklärt werden. Einige Käferarten, deren Einstufung als Neozoen für Österreich nicht eindeutig bestätigt werden kann, sind nicht in der Liste angeführt. Dies betrifft in Mitteleuropa vollständig etablierte Arten, die heute kosmopolitisch verbreitet sind, deren ursprüngliche Herkunft aber nicht bekannt ist. Von diesen Arten existieren sowohl Freilandfunde als auch synanthrope Vorkommen. Ob diese Tiere nach erfolgter Einschleppung durch den Menschen Lebensräume in freier Natur besiedeln konnten, oder ob sie – umgekehrt – als immer schon einheimische Faunenelemente in der Lage waren neu entstandene „Anthropozönosen” zu erobern, ist aufgrund fehlender historischer Daten nicht zu rekonstruieren. Zu diesen Arten zählen beispielsweise: Alphitophagus bifasciatus, Alphitobius diaperinus und A. laevigatus (Tenebrionidae), Carcinops pumilio (Histeridae), Typhaea stercorea (Mycetophagidae), Mycetaea subterranea (Endomychidae) und Aglenus brunneus (Salpingidae). Ein besonderer Fall ist Langelandia anophthalma (Colydiidae), die ausschließlich subterran an faulenden Vegetabilien (Kompost, Humus) lebt. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art liegt in Südeuropa und erstreckt sich nördlich bis zum Südalpenrand und Süd-Ungarn. In Österreich ist diese Art nur aus Wien bekannt, wo sie bisher ausschließlich im Stadtgebiet (Parks, Kompostanlagen) gefunden wurde und eine Einschleppung mit Wurzelballen südeuropäischer Zierpflanzen vermuten lässt. Ein natürlicher Zusammenhang mit dem autochthonen Vorkommen in Ungarn ist jedoch auch denkbar (CHRISTIAN 2000). Aus naturschutzfachlicher Sicht wird gegenwärtig keine einzige Art als potenzielle oder akute Bedrohung autochthoner Arten eingestuft. Obwohl vereinzelte Berichte über veränderte Häufigkeiten und Artenzusammensetzungen vorliegen, gibt es zurzeit keine wissenschaftliche Grundlage zu einer solchen Annahme. Die vielen Spekulationen und eher narrativen Schilderungen über mögliche Konkurrenz- oder Verdrängungsprozesse sollten in naher Zukunft durch gezielte Grundlagenforschung näher untersucht werden. Aus wirtschaftlicher Sicht sind 43 der hier genannten Arten (29 %) als „Schädlinge” an Vorräten und Materialien bzw. in der Land- oder Forstwirtschaft von Bedeutung. Eine Zuordnung der bevorzugten Lebensräume zeigt, dass insgesamt mehr als die Hälfte der Arten zu den Vorrats- und Holzschädlingen zu zählen ist (Abb. 10). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 327 Käfer – Lebensräume Gewächshäuser 5 % Vorratsschädlinge 34 % übrige 11 % synanthrop 13 % Holzschädlinge 21 % Kompost und Ruderal 16 % Abb. 10: Vereinfachte Zuordnung der Käfer-Neozoen Österreichs nach ihrer Lebensweise. Landwirtschaft Zu den bekanntesten Neozoen zählt sicherlich der Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata (Chrysomelidae), dessen Invasionsgeschichte in Mitteleuropa gut dokumentiert ist (Abb. 11). Von besonderem Interesse ist die gegenwärtige Arealexpansion des ebenfalls aus Nordamerika stammenden Mais-Schädlings Diabrotica virgifera (Chrysomelidae) im südlichen Europa. Der Käfer wurde 1992 erstmals in Europa in der Nähe des Belgrader Flughafens gefunden, 1995 hatte er bereits Kroatien, Ungarn und Rumänien erreicht. Daraufhin wurden ein Warndienst eingerichtet, Pheromon- und Gelbfallen aufgestellt und Landwirte informiert. Mittlerweile ist der Käfer dennoch weiter vorgedrungen (vgl. BACA & BERGER 1995; RABITSCH et al. 2002) und wurde auch in Italien (bei Venedig und Mailand) und der Schweiz (Lugano) festgestellt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Diabrotica in Europa betrug in den letzten Jahren – je nach geografischen Voraussetzungen und Intensität des Maisanbaues – im Durchschnitt etwa 40–80 km pro Jahr. Die Ausbreitung erfolgte zumeist entlang größerer 44 Verkehrsströme und Wasserwege. In Österreich wurde er bislang noch nicht gefunden , ein Auftreten in den nächsten Jahren ist zu erwarten. 44 Während der Drucklegung des Manuskriptes wurde Diabrotica virgifera im Juli 2002 an mehreren Standorten im nordöstlichen Burgenland festgestellt (Cate mündl. Mitt.). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 328 Neobiota in Österreich – Tiere Abb. 11: Die Ausbreitung des Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) (oben) und des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera) (unten) in Europa (nach SCHWEIGER 1975; EDWARDS & KISS FAO WCR NET 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 329 Forstwirtschaft Bei phytosanitären Holzkontrollen von sibirischen Nadelholzimporten wurden in der Vergangenheit regelmäßig verschiedenste Käferarten festgestellt (HOLZSCHUH 1995; KREHAN & HOLZSCHUH 1999b). Es sind vor allem Borkenkäfer (Scolytidae) und Bockkäfer (Cerambycidae), aber auch Vertreter der Bohr- und Splintholzkäfer (Bostrychidae, Lyctidae) (z. B. CYMOREK 1970), die mit Hölzern importiert werden, auch einheimische Gehölze befallen und bedeutende Schäden verursachen können. Der aktuellste Fund betrifft den aus Asien (China, Korea, Taiwan) stammenden und auch vor wenigen Jahren nach Nordamerika (New York 1996, Chicago 1998) verschleppten Asiatischen Laubholzbockkäfer Anoplophora glabripennis (Cerambycidae). Der Käfer wurde erst kürzlich in Österreich (Braunau am Inn), erstmals für Mitteleuropa, vermutlich im zweiten oder dritten Befallsjahr, entdeckt (DAUBER & MITTER 2001; TOMICZEK & KREHAN 2001). Mittlerweile liegt auch bereits ein Nachweis aus Deutschland (Sachsen) vor. Dieser bis zu 35 mm große Käfer wurde wahrscheinlich mit Verpackungsholz aus China eingeschleppt. Die Entwicklungsdauer des Käfers kann je nach Klima und Ernährungszustand der Larven ein oder zwei Jahre andauern. Als wichtigste Nahrungspflanzen im Ursprungsgebiet gelten verschiedene Populusund Salix-Arten, aber eine Reihe weiterer Laubbaumarten werden ebenfalls genutzt. In Braunau wurden bisher mehrere Dutzend Exemplare festgestellt, die alle an Ahornbäumen gefunden wurden. Durch den Larvenfraß und Fäuleeintritt wird die Holzfestigkeit vermindert. Besondere Aufmerksamkeit erlangt der Bockkäfer, da auch gesunde Bäume befallen werden. Aufgrund der sofort eingeleiteten Bekämpfungsmaßnahmen sind die Schäden noch minimal, allerdings könnte sich das bei einer weiteren Verbreitung in Österreich rasch ändern. Die Kosten der Bekämpfungsmaßnahmen in New York betragen pro Jahr rund 4 Millionen US $ (HAACK et al. 1997). Ob sich A. glabripennis bei uns etablieren kann, werden die Beobachtungen in den nächsten Jahren zeigen. Trotz phytosanitärer Importbestimmungen erscheint allerdings durch den zunehmenden wirtschaftlichen Warenverkehr mit China eine neuerliche Einschleppung dieser Art in Österreich bzw. in Mitteleuropa sehr wahrscheinlich. Material- und Vorratsschädlinge Die meisten Käfer-Neozoen leben synanthrop in der unmittelbaren Nähe menschlicher Behausungen und stellen als Material- und Vorratsschädlinge eher ein wirtschaftliches als ein naturschutzfachliches Problem dar. Wie auch bei anderen Tiergruppen können urbane Standorte die Etablierung einer Art begünstigen und danach eine weitere Ausbreitung in naturnahe Standorte ermöglichen. Die Zahl der ursprünglich synanthropen Arten, die nun vermehrt im Freiland gefunden werden, ist ansteigend (z. B. Acanthoscelides obtectus, Rhyzopertha dominica). Die Larven der Speckkäfer (Dermestidae) leben bevorzugt an tierischen Materialien (Aas, Felle, Wolle, Federn, Insektensammlungen) und werden oft verschleppt. Die Imagines mancher Arten ernähren sich mitunter von Pollen und finden sich daher gelegentlich im Freiland. In Gebäuden durchlaufen die Käfer oft viele Generationen und können beträchtliche Schäden an Materialien verursachen. Dinoderus-Arten (Bostrichidae) werden regelmäßig mit Bambus oder Getreide eingeschleppt; weitere Arten (z. B. Dinoderus brevis und D. ocellaris) sind zu erwarten. Viele Carpophilus-Arten (Nitidulidae) sind Vorratsschädlinge an Getreide und Früchten, werden aber auch regelmäßig im Freiland gefunden. Besondere Beachtung bei Imkern hat der im tropischen Afrika heimische Bienenstockkäfer (”bee hive beetle” Aethina tumida – Nitidulidae) erlangt, der vermutlich um 1996 in die USA verschleppt wurde. Der Käfer hat sich seither rasant auch in den temperaten Norden ausgebreitet und zum Zusammenbruch ganzer Völker geführt. Durch die regelmäßigen interkontinentalen Bienentransporte ist eine weitere Ausbreitung nicht ausgeschlossen. Kompostfauna Schon HORION (1949) berichtet von der artenreichen Adventivkäferzönose in Komposthaufen, die aufgrund der thermischen Begünstigung für wärmebedürftige Arten einen geeigneten Lebensraum bieten. Neben Detritivoren finden sich auch Fungivore und räuberische Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 330 Neobiota in Österreich – Tiere Arten. ØDEGAARD (1999) und ØDEGAARD & TØMMERÅS (2000) berichten über die Käferfauna von Komposthaufen in Nordeuropa und die erfolgreiche Etablierung von 25 verschleppten Arten allochthoner Herkunft, von denen 8 auch der Sprung ins Freiland gelungen ist. Die Komposthaufen haben so als Ausgangspunkte (“stepping stones“) die weitere Ausbreitung unterstützt bzw. ermöglicht. Zu den charakteristischen „Kompost-Arten” zählen z. B. der Kompostläufer Perigona nigriceps (Carabidae), eine südasiatische Art, die um die Jahrhundertwende nach England verschleppt wurde und heute in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas verbreitet ist, oder Philonthus rectangulus und Lithocharis nigriceps (Staphylinidae). Expansive Arten Aus der Familie der Wasserkäfer (Hydrophilidae) sind Cercyon laminatus und Cryptopleurum subtile zu erwähnen, die bei Lichtfängen mittlerweile zu den häufigsten Käfern überhaupt zählen. Beide Arten stammen aus Ostasien, wurden kurz nacheinander in den 1950er Jahren in Europa eingeschleppt und sind heute weit verbreitet. Trichiusa immigrata (Staphylinidae) wurde erst 1984 von Lohse (nach Exemplaren aus Berlin, die 1975 gesammelt wurden) als neue Art beschrieben (LOHSE 1984). Nachdem die Gattung sonst ausschließlich nordamerikanische Vertreter besitzt und die Suche nach historischen Belegen in diversen europäischen Sammlungen erfolglos war, lag der Schluss nahe, dass es sich um eine Adventivart handelt, die in ihrem Ursprungsgebiet noch nicht bekannt war. In den letzten Jahren häufen sich die Meldungen dieser Art in Nord- und Mitteleuropa (1992 Schweden und Dänemark, 1997 Norwegen). In Österreich ist T. immigrata bereits weit verbreitet, aber noch nicht in allen Bundesländern gefunden worden (KAPP 1996; HOLZER 1998). Die Art lebt ausgesprochen ruderal in Gärten und Feldern, aber auch im Kompost und Stallmist. Weitere expansive Arten sind die aus Ostasien eingewanderten Staphyliniden Philonthus parcus, P. spinipes und P. rectangulus, die besonders an Ruderalstandorten, in Mist- und Komposthaufen und auch an Aas gefunden werden und sich in den letzten Jahrzehnten in ganz Europa etablieren konnten. Auch Atomaria lewisi (Cryptophagidae) stammt aus Ostasien und lebt in schimmelndem Stroh und Heu. Der Erstfund für Österreich stammt von 1966, heute ist die Art aus allen Bundesländern bekannt. Neben dem schon oben erwähnten Diabrotica virgifera ist die Ankunft und Ausbreitung einer Reihe weiterer Arten zu erwarten. Allerdings sind genaue Vorhersagen für zu erwartende Arten sehr schwierig. Schon HOLZSCHUH (1995) weist auf Gnathotrichus materiarius (Scolytidae) hin; eine Art aus dem östlichen Nordamerika (zwischen Ontario und Florida), die polyphag an Nadelbäumen lebt (Pinus, Abies, Larix, Picea) und vermutlich mehrfach mit Holzimporten nach Europa eingeschleppt wurde. Die Erstmeldungen erfolgten 1933 in Frankreich, 1954 in den Niederlanden, 1964 in Deutschland, 1979 in Belgien und 1984 in der Schweiz (HIRSCHHEYDT 1992). Die expansive, offenbar natürlich erfolgende Ausbreitung in südöstlicher Richtung lässt Nachweise auch für Österreich erwarten. Die Liste der möglichen zukünftigen Käfer-Neozoen in Österreich ist lang. Stellvertretend für zahlreiche Arten, die in Deutschland (bzw. in Mitteleuropa) bereits etabliert und zum Teil weit verbreitet sind, für Österreich aber noch nicht vorliegen, kann man nennen: Apate monachus (Bostrichidae) aus Afrika mit Tropenhölzern; Thaneroclerus buqueti (Cleridae) aus Südostasien, ein synanthroper Vorratsschädling; Reesa vespulae (Dermestidae) aus Nordamerika, synanthroper Vorratsschädling, bereits seit 1963 in Europa; Carpophilus ligneus (Nitidulidae) aus Nordamerika; Cryptamorpha desjardinsi (Silvanidae) ein Kosmopolit an faulenden Pflanzenresten; Oligota parva (Staphylinidae) aus Südamerika, bereits seit 1858 in Frankreich, 1907 in Nordeuropa, auch in Belgien und Deutschland. MÜLLER-MOTZFELD (2000) bezeichnet die 307 für Deutschland bekannten nicht-indigenen Käferarten als „nur die Spitze des Eisberges”. Der aktuelle Kenntnisstand der KäferNeozoen in Österreich ist somit höchstens als Gipfel dieser Spitze zu sehen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria nach Lucht & Klausnitzer 1998 INSECTA Insekten Coleoptera Käfer Anobiidae Nagekäfer, Pochkäfer Lasioderma serricorne (Fabricius) Tabakkäfer Oligomerus ptilinoides (Wollaston) Anthicidae Tropen und Subtropen *N, **T (wohl Vorratsschädling (v.a. an in allen BL) Tabak und anderen trockenen Pflanzenstoffen) Mediterraneis ? B in Splint- u. Kernholz von Laubbäumen (v.a. Quercus), auch in verbautem Holz Status Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. x x x x? x? x Anmerkungen Zitate FHL = Freude et al. 1964–1983 (x) FHL, Franz 1974, Heiss & Kahlen 1976, Weidner 1982, *Holzer in litt., **Kofler in litt. mit Importwaren (z.B. mit Muskatnuss in Lienz) eingeschleppt, in Apotheken und Drogerien, in Purgstall in Wohnung an Grieß (leg. Ressl) ev. autochthon ? FHL, Koch 1989 seit 1930 in Westeuropa, seit 1932 in Deutschland, etwa seit 1960 in Ö (1962 in T, 1964 in W) Horion 1956, Heiss 1971, Holzschuh 1977, Ressl 1983, *Kapp in litt., **Kofler in litt. wird häufig mit Kaffee und Kakao eingeschleppt FHL, Weidner 1982 Blumenkäfer Stricticomus tobias (Marseul) Anthribidae Breitrüßler Araecerus fasciculatus Kaffeebohnen(Degeer) käfer Apionidae Art der Ausbreitung invasiv Lebensraum etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Verbreitung in Österreich unbeständig Herkunftsgebiet aktive Freisetzung Deutscher Name anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Türkei, Zentralasien, Indien W, N, **K, T, faulende pflanzliche Substrate *V (z.B. Misthaufen, Müllplätze) x alle Küstenländer der Tropen u. Subtropen keine Ortsan- Vorratsschädling (Mais, Kakaogabe, wohl in und Kaffeebohnen, trockenes Obst) größeren Städten x x x x x (x) Spitzmäuschenrüsselkäfer Alocentron curvirostre (Gyllenhal) Asien, Südost- **B, °N, *O Mediterraneis im Stengelmark von Alcea rosea x x x Aspidapion validum (Germar) Asien, Südost- °B, °N, *O, Mediterraneis **St, K, ***T an Alcea rosea x x x seit 1978 ständig im Hausgarten (Holzer in litt.) FHL, Wieser & Kofler 1992, **Holzer in litt., ***Kofler in litt., *Mitter in litt., °Schuh unpubl. Rhopalapion longirostre (Olivier) Asien, Südost- B, N, St, *V Mediterraneis an den Samen von Alcea rosea x x x seit 1993 massenhaft im Hausgarten (Holzer in litt.) FHL, Mauerhofer 1976, Holzer 1995, *Kapp in litt. Südafrika, Westafrika? W synanthrop x x x mit Schnitzereien und Trommeln eingeschleppt Westafrika N an Getreide, Reis, getrockneten Pflanzen x x x Dinoderus-Arten werden regelmäßig mit Bambus, Wurzeln, Getreide usw. eingeschleppt Weidner 1982, Schillhammer 1995 FHL, Horion 1961, Weidner 1982 Ostasien T (Innsbruck) x x x Einzelfund 1966, importiert aus Vietnam Bostrichidae Bostrychoplites cornutus (Olivier) FHL, **Holzer in litt., *Mitter in litt., °Schuh unpubl. Holzbohrkäfer Dinoderus bifoveolatus (Wollaston) Bambusbohrer Weidner 1982, Kofler in litt. 331 (2002) Dinoderus minutus (Fabricius) Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Getreidekapuziner Bruchidae Samenkäfer Acanthoscelides obtectus (Say) Speisebohnenkäfer Tropen und Subtropen (Indien) *B, °N, *St, S, Vorratsschädling (Getreide **T, V u.a.), auch im Freiland Status Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. Anmerkungen Zitate invasiv nach Lucht & Klausnitzer 1998 Rhyzopertha dominica (Fabricius) Art der Ausbreitung etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung Deutscher Name x x x x x x x FHL, Horion 1961, Weidner 1982, Brandstetter & Kapp 1998a, Geiser 2002, *Holzer in litt., **Kofler in litt., °Schuh unpubl. Vorratsschädling, in Lagerhäusern und Wohnungen an Hülsenfrüchten (bes. Bohnen), bereits häufig im Freiland x Acanthoscelides pallidipennis (Motschulsky) Nordamerika *B, N am Scheinindigo (Amorpha fruticosa) x Bruchus ervi Frölich Kosmopolit Ö (keine Ortsangabe) Vorratssschädling an Linsen, nicht im Freiland x x? x (x) FHL, Weidner 1982 Vorratsschädling an Linsen, nicht im Freiland x x? x (x) FHL, Müller 1912, Weidner 1982, Brandstetter & Kapp 1998b x Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich, 1907 in Deutschland Weidner 1982, Kahlen 1987, Kofler & Mildner 1988, Koch 1992, Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter in litt., Schuh unpubl. 1972 erstmals in Europa (Ungarn, Bulgarien), 1987-1992 massenhaft in St. Andrä am Zicksee (Holzer in litt.) Schillhammer 1994, *Holzer in litt. Bruchus lentis Frölich Linsenkäfer Holarktis ? T, V Bruchus pisorum (Linne) Erbsenkäfer Nordamerika °*N, O, **K, V an Erbsen x x x (x) kein Vorratsschädling (Schaden meist erst im Lager entdeckt) Müller 1912, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998, *Holzer in litt., **Kofler in litt., °Schuh unpubl. Callosobruchus chinensis (Linné) Kundekäfer Ostasien Ö (keine Ortsangabe) in Lagerhäusern an Hülsenfrüchten x x? x (x) in Deutschland weit verbreitet FHL, Koch 1992 Asien T (Lienz) an „Chinesischer Schwarzbohne“ x x x mehrere Exemplare 1983 nach Lienz importiert Kofler in litt. Sibirien Ö (keine Ortsangabe) Lärchen x x x Südeuropa T (Reutte) an Sand- und Kiesbänken an Bächen x? x? x ev. autochthon ? Heiss 1971, Mandl & Schönmann 1978, Koch 1989 Südasien W, N, O, St, K, T, V (wohl in allen BL) Ruderalflächen, Gärten, Schuttplätze, Feldscheunen; in Kompost und faulenden Vegetabilien x x x seit etwa 1890 in England, heute in ganz Europa Franz 1970, Heiss 1971, Koch 1989, Kirschenhofer 1990, Brandstetter & Kapp 1998b, Paill 1999, Wieser & Kofler 2000 Südeuropa T (Wattens) subterran im Wurzelbereich von Sträuchern x x x Sibirien Ö (keine Ortsangabe) Lärche, Fichte x x x Callosobruchus maculatus (Fabricius) Buprestidae Prachtkäfer Phaenops guttulata (Gebler) Carabidae Laufkäfer Limnastis galilaeus Brulle Perigona nigriceps (Dejean) Krehan & Holzschuh 1999b Kompostläufer Cebrionidae Cebrio cf. dubius Rossi Cerambycidae Acanthocinus carinulatus (Gebler) Schillhammer 1993 Bockkäfer 2-jährig, Folgeschädling Krehan & Holzschuh 1999b Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Süd- und Zen- alle BL tralamerika x? 332 (2002) Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname O (Braunau am Inn) Anoplophora malasiaca (Thomson) Ostasien K Callidium chlorizans Solsky Sibirien Ö (keine Ortsangabe) Chlorophorus annularis (Fabricius) Südostasien W, St, K, *T WeidenböckMediterraneis chen, Kleinbock B, W, N, O, St, K, S, T Schädling an Weidenprodukten, auch im Freiland x Ö (keine Ortsangabe) B, W, N Lärchen x x x östliche Unterart des Schusterbocks Krehan & Holzschuh 1999b Picea, Abies x x x bisher nur an sibirischen Importholz Holzschuh 1995 N, O, K, T synanthrop, an Weidenprodukten x x x seit etwa 1900 mit eingeführten Weidengeflechten in Mitteleuropa, Vorkommen rückläufig Demelt 1948, Heiss 1971, Schwenke 1974, Holzschuh 1983, Ressl 1983, Mitter et al. 1998 Gracilia minuta (Fabricius) Asiatischer Laubholzbockkäfer Monochamus sutor pellio (Germar) Sibirien, Osteuropa Monochamus urussovi Sibirischer Nordeuropa, Fischer Handwerksbock Nordrußland, Nordchina, Japan Nathrius brevipennis (Mulsant) Fliegenböckchen Mediterraneis Pappelhybriden, Ahorn Lärchen x x x? x x bedeutender Schädling in den USA Dauber & Mitter 2001, Tomiczek & Krehan 2001 x x x mit Bonsai Bäumchen aus Japan eingeschleppt Steiner 1997 x x x 2-jährig, monophag, frißt in der Borke Krehan & Holzschuh 1999b x x x mit Bambus eingeschleppt, nur lokaler Schwenke 1974, Schillhammer 1994, Schaden Steiner 1997, Adlbauer 2001, *Kofler in litt. mit Weidenkörben eingeschleppt, Demelt 1948, Heiss 1971, Horion 1974, Vorkommen rückläufig Holzschuh 1983, Mitter et al. 1998, Geiser 2002 x x Phymatodes lividus (Rossi) Mediterraneis St (Fürstenfeld) Eiche, Edelkastanie, Ulme x x x an Korbwaren FHL, Franz 1974 Rhagium inquisitor rugipenne Reitter Ostsibirien Ö (keine Ortsangabe) Lärchen x x x befällt nur geschwächte Bäume Krehan & Holzschuh 1999b Tetropium gracilicorne Reitter Ostsibirien Ö (keine Ortsangabe) Lärchen x x x Folgeschädling Krehan & Holzschuh 1999b Xylotrechus altaicus (Gebler) Ostsibirien Ö (keine Ortsangabe) Lärchen x x x (x) 2-jährig, befällt auch gesunde Bäume Krehan & Holzschuh 1999b Kosmopolit B, T Vorratsschädling, an Getreide, Reis, Galläpfeln, u.a x x x x mit Lebensmitteln nach Europa importiert FHL, Franz 1974, Heiss & Kahlen 1976, Weidner 1982 an Solanum tuberosum und anderen Solanaceae x x x x seit 1876 in Europa, seit etwa 1940 in Österreich, weiterhin expansive Arealerweiterung nach Osten z.B. Beran 1949, Legorsky 1993, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998, Geiser 2002 u.v.a. Cerylonidae Murmidius ovalis (Beck) Blattkäfer Kartoffelkäfer, Coloradokäfer Clambidae Clambus simsoni Blackburn Punktkäfer Cleridae Korynetes caeruleus (Degeer) Buntkäfer Blauer Fellkäfer Kosmopolit Necrobia ruficollis (Fabricius) Rothalsiger Schinkenkäfer Necrobia rufipes (Degeer) Rotbeiniger Schinkenkäfer Nordamerika alle BL (östliche Rocky Mountains) Australien V (Lustenau) x x? x Brandstetter & Kapp 1994, Kapp et al. 1999 °**W, °N, *O, in Häusern, Schuppen, St, K, S, T, V Holzlager, auch im Freiland (wohl auch im B) x x x (x) Freilandfunde im Tierpark Herberstein und im Lainzer Tiergarten (Holzer in litt.) Heiss & Kahlen 1976, Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, Geiser 2002, * Mitter in litt., **Holzer in litt., °Schuh unpubl. Kosmopolit B, W, K, S, V an Knochen, Fellen, Aas x x x (x) in W und K nur je ein Exemplar; auch in Liechtenstein Horion 1953, Kofler & Wieser 2000, Geiser 2002 Tropen/Subtropen N, *O, **St, S, Vorratsschädling, an Kopra und T faulenden Rettichen, auch in Kompostieranlage x x x (x) auch in Liechtenstein Horion 1953, Heiss 1971, Kahlen 1987, Geiser 2002, *Mitter in litt., **Holzer in litt. 333 (2002) Chrysomelidae Leptinotarsa decemlineata (Say) Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria China, Korea, Taiwan Anoplophora glabripennis (Motschulsky) Blauer Schinkenkäfer Status Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. Anmerkungen Zitate invasiv nach Lucht & Klausnitzer 1998 Necrobia violacea (Linne) Art der Ausbreitung etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung Deutscher Name Kosmopolit N, *O, **St, K, Lagerhäuser, an Knochen im S, ***T, V Kompost, auch im Freiland x x x Kosmopolit B, W x x x mit Holz importiert, Antagonist von Lyctus brunneus FHL, Franz 1974, Schwenke 1974 Australien alle BL ? nur in Gewächshäusern, nicht im Freiland x x als Antagonist von Planococcus citri ausgebracht Stumpf 1994 Südamerika W an Wurzelstöcken von Orchideen und Farnen in Gewächshäusern und Gärten x x? x Atomaria lewisi Reitter Ostasien alle BL in schimmelndem Stroh und Heu, auch im Freiland x Leucohimatium arundinaceum (Forsk’l) Mediterraneis W in Lagerhäusern und Geschäften in alten Rosinen x x? x Cryptolestes capensis (Waltl) Kanarische In- N seln, Afrika ? an schimmligen pflanzlichen Produkten x x x ein Ex. aus Bäckerei in Marchegg (leg. Gotz) Holzschuh 1983 Cryptolestes pusilloides (Steel & Howe) Asien (China)? °W, St an pflanzlichen Produkten, getrocknete Pilze, im Vogelfutter x x? x 1999 in Graz mit getrockneten Pilzen aus Peking eingeschleppt (leg. Bregant) Holzer 2001, °Schuh unpubl. Tarsostenus univittatus (Rossi) Coccinellidae x FHL, Franz 1974, Koch 1989 Schimmelkäfer x x seit 1937 in England, seit etwa 1950 in Heiss 1971, Franz 1974, Holzschuh 1983, Kahlen 1987, Koch 1989, Schatz Nordeuropa, seit 1966 in Ö, in ganz et al. 1990, Wieser & Kofler 1990, 2000, Mitteleuropa etabliert Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, Kofler 1999, Geiser 2002, Mitter in litt. FHL, Koch 1989 Plattkäfer Cryptolestes pusillus (Schönherr) Kleiner Leistenkopfplattkäfer Tropen *B, N, St, **T, synanthrop, aber auch V Freilandfunde; in Getreide u. auch an Kakaobohnen x x x häufig eingeschleppt Weidner 1982, Holzschuh 1983, Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998a, *Holzer in litt., **Kofler in litt. Cryptolestes turcicus (Grouvelle) Türkischer Leistenkopfplattkäfer Türkei ? W, N, T, V an schimmligen pflanzlichen Produkten x x x heute Kosmopolit Horion 1960, Holzschuh 1983, Brandstetter & Kapp 1998a Curculionidae Rüsselkäfer Neuseeland W, K, T in alten Häusern in morschen Fußboden- u. Fensterbrettern; in T in hohler Salix babylonica; auch im Freiland x x x in Europa bis 1960 nur aus England gemeldet FHL, Heiss 1971, Heiss & Kahlen 1976, Holzschuh 1977, Kahlen 1987, Koch 1992 Euophryum confine (Broun) Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Cucujidae (= Laemophloeidae) Horion 1953, Kofler & Mildner 1986, Brandstetter & Kapp 1998b, Geiser 2002, *Mitter in litt., **Holzer in litt., ***Kofler in litt. Rindenkäfer Pycnomerus inexspectus (Duval) Cryptophagidae (x) Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri (Mulsant) Colydiidae 334 (2002) Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Nordamerika B, St an den Samen von Fraxinus x Pissodes gyllenhali (Sahlberg) Nordeuropa, Nordrußland W (Freudenau) Picea x Sitophilus linearis (Herbst) Tropen/Subtropen Ö (keine Ortsangabe) Vorratsschädling, in Lagerhäusern, Drogerien x x x mit Eschensamen importiert Holzschuh 1983, 1995, Holzer 1995 x x mit russischem Importholz eingeschleppt (ex larva) Holzschuh 1991 x? x x x x in Mitteleuropa häufig eingeschleppt Weidner 1982, Kahlen 1987, Brandstetter & Kapp 1998a x x in Mitteleuropa häufig mit Mais importiert Brandstetter & Kapp 1998a ev. autochthon ? Koch 1992 Sitophilus oryzae (Linne) Reiskäfer Kosmopolilt der Orientalischen Region alle BL Vorratsschädling, in Lagerhäusern, Mühlen, Wohnungen; an Reis x Sitophilus zeamais (Motschulsky) Maiskäfer Orient T, V in Lagerhäusern an Mais x Südwesteuropa W polyphag in morschem, abgestorbenem Holz von Populus, Salix, Alnus, Fraxinus u. Fagus x? x x Stenoscelis submuricatus (Schönherr) Dermestidae x x? FHL, Koch 1992 Speckkäfer Anthrenus coloratus Reitter Mediterraneis? W, N auf verschiedenen Pflanzen x x x FHL, Franz 1974, Koch 1989 Anthrenus festivus Rosenhauer Mediterraneis K in botanischen Gärten x x? x FHL, Koch 1989 Anthrenus olgae Kalik Europa *W, °N, St in Museumssammlungen, auch in Wohnungen x x x (x) früher mit A. caucasicus (Reitter) verwechselt Amerika Ö (keine Ortsangabe) synanthrop, in Lagerhäusern, in Insektensammlungen, an Materialien tierischen Ursprungs (Felle, Bälge) x x (x) mit Häuten und Därmen eingeschleppt x (x) ev. Archaeozoon Dermestes carnivorus Fabricius Weißbauchiger Speckkäfer x Holzer 1998, *in litt., °Schuh unpubl. Dermestes maculatus Dornspeckkäfer Amerika ?, Kosmopolit Degeer = D. vulpinus Fabricius W?, N, O, *K, synanthrop, in Lagerhäusern, T an Tierhäuten, Futtermittel, auch im Freien x Dermestes peruvianus Peruanischer La Porte de Castelnau Speckkäfer Mittel- und Südamerika Ö (keine Ortsangabe) synanthrop, in Häusern, an Materialien tierischen Ursprungs (Häute, Felle, Haare) und Textilien x x x (x) mit Häuten und Därmen eingeschleppt Trogoderma angustum (Solier) Südamerika St (Landesmuseum Graz), T (Lienz) synanthrop, in Häusern, in Insektensammlungen, auch an Lebensmitteln x x x (x) seit 1921 in Europa, schädlich in Insektensammlungen Weidner 1982, Koch 1989, Holzer 1999 Trogoderma granarium Khaprakäfer Everts Indien Ö (keine Ortsangabe) Vorratsschädling, bei uns in Getreidespeichern, Brauereien (sehr wärmebedürftig) x x x x ungewöhnlich hohe Vermehrungsrate Faber 1971, Weidner 1982, Koch 1989 Trogoderma megatomoides Reitter Mittelamerika N, O, V synanthrop, in Häusern und Gärten, in Insektensammlungen x x x (x) Trogoderma versicolor (Creutzer) ?, Kosmopolit B, N, O, St, K, synanthrop, in Häusern, T, V in Insektensammlungen, auch im Freien x x x FHL, Horion 1955, Franz 1974, Weidner 1982, Koch 1989, Holzer 1996, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998 Mediterraneis W x x FHL, Horion 1961, Weidner 1982 Endomychidae Weidner 1982, Kahlen 1987, *Kofler in litt. FHL, Franz 1974, Koch 1989, Brandstetter & Kapp 1998b Stäublingskäfer Vorratsschädling, in Schokolade, Reis, Mehl, Pilzen x? 335 (2002) Holoparamecus kunzei (Aubé) = H. depressus Curtis x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Lignyodes bischoffi (Blatchley) Ruderalflächen, Gärten, Bach- und Flußufer; im Kompost, Detritus und Genist, auch an Aas Ruderalflächen, Gärten, Ställe, Feldraine; in gärendem Kompost und Mist x x x seit 1956 in Deutschland, seit 1960 in Ö Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. Anmerkungen Zitate x x x seit 1959 in Deutschland, seit 1962 in Ö Kosmopolit N, St, *K x x x Ostasien B, N in Komposthaufen und faulenden Vegetabilien in Komposthaufen x x x Koch 1989, Schillhammer 1996, Holzer 1998, *Kofler in litt. Schillhammer 1998 Südamerika T (Innsbruck) in Bäckereien an Getreide und Mehl x x Heiss 1971 Australien V (Rheintal) x Dienerella costulata Reitter Ostasien W (Schönbrunn) Dienerella pilifera Reitter Lyctidae Splintholzkäfer Lyctus africanus Lesne Afrikanischer Splintholzkäfer Mediterraneis W Afrika (Togo), Indien St, *K Lyctus brunneus (Stephens) Brauner Splintholzkäfer Lyctus cavicollis Le Conte Lyctus planicollis Le Conte Grubenhalsiger Splintholzkäfer Amerikanischer Splintholzkäfer Wasserkäfer Ostasien Cryptopleurum subtile Sharp Ostasien x? Heiss 1971, Puthz 1979, Holzschuh 1983, Schweiger 1990, Wieser & Kofler 1990, 2000, Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998 Heiss 1971, Puthz 1979, Holzschuh 1983, Kahlen 1987, Schweiger 1990, Wieser & Kofler 1990, 2000, Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, *Mitter in litt. Moderkäfer Ruderalflächen, Parks, Flußauen; auf absterbenden, welken Gräsern und Kräutern in Drogerien, Keller und Wohnungen, Gärten; in verdorbenen Vorräten und schimmelnden Herbarien x x von Australien nach England verschleppt, seit 1978 expansiv in Deutschland Brandstetter & Kapp 1994 x x x FHL, Holzschuh 1969, Weidner 1982, Koch 1989 x x x FHL, Horion 1961 in Laubhölzern, auch in Lakritz-, Eibisch- u. Ingwerwurzeln x x x x W, N, *O, St, bes. in Limba- u. Abachiholz, (sub)tropibei uns in Städten in Ausbreisches Südost- V tung begriffen; kann auch einasien heimische Laubhölzer befallen Nordamerika V an Laubbäumen x x x x x (x) Nordamerika x x x W synanthrop, kann in Eichenparkettböden schädlich auftreten x x? x in Graz von Feb. 1977 bis Sept. 1978 in großer Zahl aus einer geschnitzten Holzmaske, die 1975 in Togo gekauft wurde; in Pörtschach 1992 zahlreich in einem Korb aus Zypern wirtschaftlich bedeutender Holzschädling, nach Horion 1972 „die erfolgreichste Importart in Deutschland“ Adlbauer 1998, *Kofler in litt. seit 1974 in Mitteleuropa (Köln), wahrscheinlich etabliert und expansiv während des 1. Weltkrieges nach England verschleppt, seit 1953 in Ö Weidner 1982, Brandstetter & Kapp 1998 Kurir 1954, 1969, Weidner 1982 Franz 1974, Adlbauer 1998, Brandstetter & Kapp 1998b, *Mitter in litt. Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Languriidae Cryptophilus integer (Heer) Cryptophilus obliteratus Reitter Hapalips filum Reitter Latridiidae Cartodere bifasciata (Reitter) Status invasiv B, W, N, O, St, K, T, V (wohl auch in S) B, W, N, *O, St, K, T, V (wohl auch in S) nach Lucht & Klausnitzer 1998 Hydrophilidae Cercyon laminatus Sharp Art der Ausbreitung etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung Deutscher Name 336 (2002) Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname tropisches Afrika V x x x östliches Nordamerika B x x x Nordamerika W, N, *O, **St, V x Mediterraneis N, O? x x? x x x? x Horion 1961 Micromalthidae Micromalthus debilis Le Conte Mycetophagidae in feuchtem Holzmulm Jäch & Komarek 2000 Baumschwammkäfer Litargus balteatus Le Conte Nitidulidae Glanzkäfer Carpophilus bipustulatus (Heer) Backobstkäfer Carpophilus dimidiatus Getreidesaft(Fabricius) käfer gemäßigte und W, O, V tropische Zonen Carpophilus hemipterus Backobstkäfer (Linné) Kosmopolit B, N, O, St, S, an Trockenobst (Feigen, V Marillen, Pflaumen) x Carpophilus marginellus Motschulsky Südostasien B, N, St, K, S, Vorratschädling in Mühlen, an T, V Reis und Getreide, auch im Freiland x Carpophilus mutilatus Erichson ? *W (Laaerberg), N, T Vorratslager, Drogerien; an Datteln, Mandeln, Kopra Carpophilus pilosellus Motschulsky Ostasien °B, °W, N Ruderalflächen; auch in Getreideabfällen Glischrochilus quadrisignatus (Say) Nord- und Mittelamerika Urophorus rubripennis (Heer) Oedemeridae Scheinbockkäfer Nacerda melanura (Linné) Scheinbock Ostomidae Flachkäfer Tenebroides mauritanicus (Linne) Schwarzer Getreidenager Ptiliidae Federflügler, Zwergkäfer an ölhaltigen Samen, Feigen, auch an Getreide x x Jäch 1986, Brandstetter & Kapp 1994, Schillhammer 1996, *Mitter in litt., **Holzer in litt. in unser Gebiet gelegentlich eingeschleppt FHL, Franz 1974, Holzschuh 1977, Weidner 1982, Mitter 1983b FHL, Franz 1974, Weidner 1982, Mitter 1983b x in Mitteleuropa etabliert, meist synanthrop, aber zunehmend auch im Freien Franz 1974, Weidner 1982, Mitter 1983b, Legorsky 1993, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998, Holzer 1999, Geiser 2002 x x seit 1938 in England Folwaczny 1977, Holzschuh 1983, Holzer 1995, Neuhäuser et al. 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, Geiser 2002 x x x x x x B, N, St, K, V Ruderalflächen, Felder, Gärten, Waldränder; an faulenden Vegetabilien; Schädling in Obstplantagen und auf Maisfeldern x x x Mediterraneis ? *B, W?, N, O, unter Eichenrinde, an Apiaceae S x x x FHL, Franz 1974, *Holzer in litt. Mediterraneis T (Bahnhof Wörgl) Larven leben in Holz, das periodisch von Wasser befeuchtet wird; in Hafenanlagen gelegentlich häufig x x FHL, Heiss 1971, Weidner 1982 Kosmopolit (urspr. Afrika) B, N, O, St, *K, S, T, V Vorratsschädling (Getreidekörner, Erdnüsse u.a.), synanthrop, auch im Freiland und in Vogelnestern x x x Ostasien St, V x x x x? x? FHL, Weidner 1982, Wörndle 1950 (teste Horion), *Kofler in litt. (x) (x) erster Nachweis für Mitteleuropa 1979 in N (Scheibbs) Holzschuh 1983, °Schuh unpubl. etwa seit 1955 in Ö Kofler et al. 1989, Legorsky 1993, Holzer 1995, Neuhäuser et al. 1995, Brandstetter & Kapp 1998b, Kofler 1999 immer wieder eingeschleppt (z. B. mit Trockenfeigen) Ressl 1963, Franz 1974, Weidner 1982, Mitter 1983a, 1998, Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998a, Mitter et al. 1998, Geiser 2002, *Kofler in litt. 1992 erstmals für Europa in Ö entdeckt, davor bereits in Nordeuropa (ab 1974) Brandstetter & Kapp 1994, Kapp 1998 337 (2002) Baeocrara japonica (Matthews) Kosmopolit Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Minthea obsita Wollaston nach Lucht & Klausnitzer 1998 Ptinidae Diebskäfer Gibbium psylloides (Czempinski) Buckelkäfer, Kugelkäfer Status Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. Zitate W, *O, St, T in Wohnungen (bes. Zwischenböden), Lagerhäuser, Bäckereien, auch in Komposthaufen x Mezium affine Boieldieu Kapuzenkugelkäfer, Spinnenkäfer Mediterraneis N Vorratsschädling x Mezium sulcatum (Fabricius) Gefurchter Kapuzenkugelkäfer Mediterraneis, W (Schönbrunn) Kanarische Inseln, Madeira, Azoren Vorratsschädling, in Tabaksaat, Paprika, Opium, Getreide x Niptus hololeucus (Faldermann) Messingkäfer Kleinasien, Südrußland W, N, O, St, K, S, T, V (wohl auch im B) synanthrop; an pflanzlichen Stoffen (Stroh, getrocknete Pflanzen), im Füllmaterial von Zwischendecken; bei Massenauftreten in alten Häusern lästig; ev. auch an Textilien schädlich x x x (x) wurde 1838 aus Südrußland nach FHL, Franz 1974, England verschleppt, heute Kosmopolit Weidner 1982, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998, Geiser 2002, Holzer in litt. Ptinus tectus Boieldieu Australischer Diebskäfer Australien, Tasmanien, Neuseeland W, S, T synanthrop; an allen möglichen Stoffen pflanzlicher u. tierischer Herkunft, auch in Vogelnestern; in Wohnungen oft durch Massenauftreten lästig; sehr kältetolerant (sogar in Kühlräumen) x x x (x) seit Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Handel über die gemäßigten und kalten Zonen der Erde verschleppt (1892 England, 1901 Deutschland); heute in Europa die häufigste PtinusArt in Häusern und an Vorräten Sphaericus gibboides Boieldieu Mediterraneis, O (Linz) Azoren x x? x x x? x (x) x? x ev. Archaeozoon Wörndle 1950, Adlbauer 1977, *Mitter in litt. selten eingeschleppt FHL, Franz 1974, Weidner 1982 selten eingeschleppt FHL, Franz 1974, Weidner 1982 Kuba T (Lienz) x x x Einzelfund, 1963 lebend mit Bananen importiert Kofler in litt. Carphoborus rossicus Semenov Nordeuropa, Nordrußland W (Freudenau), St (Preding) an Picea abies x x? x mit russischem Importholz eingeschleppt Holzschuh 1990b, 1991, 1995 Coccotrypes dactyliperda (Fabricius) Tropen/Subtropen W in Dattelkernen und Betelnüssen importiert x x? x Wichmann 1927, 1955 Coccotrypes pygmaeus Eichhoff Tropen W Glashaus x x? x Wichmann 1927, 1955 Cryphalomorphus jalappae Letzner Mittel- u. Südamerika W in Wurzeln von Ipomoea jalappa eingeschleppt x x? x Wichmann 1927, 1955 FHL, Heiss 1971, Franz 1974, Weidner 1982, Holzschuh 1983, Geiser 2002 Mitter in litt. Blatthornkäfer Strategus ajax Olivier Scolytidae x Borkenkäfer Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Kosmopolit Scarabaeidae x Anmerkungen invasiv Art der Ausbreitung etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung Deutscher Name 338 (2002) Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Ostasien W mit Arecca catechu eingeschleppt x [x] x Wichmann 1927, Schedl 1980 Hypothenemus künnemanni Reitter Brasilien W Vorratsschädling, mit Paranüssen eingeschleppt x [x] x Wichmann 1955 Ips duplicatus Sahlberg Nordischer Fichtenborkenkäfer W, N, O, St? N-Europa, Tschechien, Slowakei, Sibirien bis zum Fernen Osten an Picea abies x Orthotomicus erosus Wollaston Südeuropa ? N Mediterraneis W, N an Juniperus, Thuja, Cupressus, Chamaecyparis, Sequoia x Phloeotribus caucasicus Reitter Kaukasus W (Lobau) an Fraxinus x Phloeotribus Olivenborkenscarabaeoides Bernard käfer Mediterraneis T (um Innsbruck) an Oliven, Fraxinus, Ligustrum, Syringa Pityophthorus micrographus (Linne) Nord- u. Osteuropa, Rußland W (Freudenau) an Picea abies, Pinus sp., Larix sibirica, Abies sibirica Pityophthorus traegardhi Spessivtseff Skandinavien, N, V Polen, N-Rußland bis Sibirien an Picea abies Stephanoderes hampei Ferrari Tropen mit Kaffeebohnen eingeschleppt Trypodendron laeve Eggers Japan, Sacha- B, W, N, O, St an Picea abies lin, China, Norwegen, Schweden, Polen x x? x Xyleborinus alni Niisima Japan, Ostsibirien x x x? Phloeosinus aubei Perris Zweifärbiger ThujenBorkenkäfer W x *W, N, O, St, polyphag an Laubgehölzen S, T, V x? x x Franz 1974, Holzschuh 1989, 1995, Krehan 1996 x x Holzschuh 1983 x ev. autochthon ? Wichmann 1927, Franz 1974, Perny 1995 x x in Ö erst ein Exemplar, in der Tschechoslowakei bereits regelmäßig Wichmann 1927, Franz 1974, Holzschuh 1971, 1983, 1995 x x x mit Ölzweigen eingeschleppt Wörndle 1950, Schedl 1980 x x? x mit russischem Importholz eingeschleppt Wichmann 1927, Franz 1974, Schwenke 1974, Holzschuh 1991, 1995 Holzschuh 1994 x Xylosandrus germanus Japanischer od. Japan, China, *W, S, V (Blandford) Schwarzer Nutz- Vietnam holzborkenkäfer polyphag an Laub- und Nadelgehölzen x Xylosandrus morigerus Blandford Tropen W mit indomalayischen Orchideen (Dendrobium phalaenopsis) in Warmhäuser eingeschleppt x Ahasverus advena (Waltl) Kosmopolit N, O, *St, K, S, T, V (wohl in allen BL) an pflanzlichen Produkten, Getreidespeicher, im Kompost und im Freien, in Hummelnest x Airaphilus nasutus Chevrolat Mediterraneis T (Innsbruck) in der Wohnung x W, N, *O, St, Vorratsschädling, fetthaltige K, T, V Pflanzensamen (Erdnüsse, Kopra), Datteln, auch im Freiland x Silvanidae x? Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Hypothenemus areccae Hornung [x] x Wichmann 1927, 1955 (x) in Ö erstmals 1982 in N festgestellt, z.T. zahlreich in Pheromonfallen in N Holzschuh 1990a, 1990b, 1995, Krehan & Holzschuh 1999a x 1987 in Wien, seit 1988 auch in der Tschechoslowakei häufig Holzschuh 1995, Geiser & Geiser 2000, *Holzer in litt. x Koch 1992, Holzschuh 1993, 1995, seit 1951 aus Süddeutschland, seit 1984 aus der Schweiz, seit 1992 aus Ö Geiser & Geiser 2000, *Holzer in litt. bekannt [x?] rezente Vorkommen unsicher Wichmann 1927, Koch 1992 Schmalkäfer x x Holzschuh 1983, Brandstetter & Kapp 1998b, Kofler 1999, *Holzer in litt. x x x Einzelfund x Heiss 1971 FHL, Bregant & Adlbauer 1977, Weidner 1982, Kahlen 1987, Brandstetter & Kapp 1998b, *Mitter in litt. 339 (2002) Oryzaephilus mercator Erdnußplattkäfer Tropen Fauvel x Ostasien B (St. Marga- schimmliges Heu, Stroh rethen) Aleochara puberula Klug Kosmopolit B, N, O, St, K, Kulturlandschaft T x? Bohemiellina flavipennis (Cameron) = B. paradoxa Machulka ? B, N, St, K, T Gärten; in Kompost und in faulenden Rettichabfällen x? Carpelimus zealandicus Sharp Neuseeland x W/N (March- sandige Ufer feldkanal) Mediterraneis ? B, N, O, K, St, in Komposthaufen und unter T, V faulenden Pflanzenmaterial Naturschutz- Neg. fachliche wirt. Beurteilung Bed. x x? x Anmerkungen Zitate 1991 erster Nachweis für Deutschland, Jäch et al. 2001 1996 in Ö x x x x 1941 erster Nachweis für Deutschland Horion 1969, Kahlen 1987, Neuhäuser 1999 x x x 1968 erstmals für Europa in England gefunden (als n.sp. beschrieben) Schillhammer 1995 x? x x Eulissus chalybaeus Mannerheim Südamerika T x Lithocharis nigriceps Kraatz Asien B, *W, N, O, in Komposthaufen und unter faulenden Pflanzenmaterial *St, K, T (wohl in allen BL) x Micropeplus marietti Duval SüdeuropaKaukasus Alle BL Ruderflächen, Ackerbrachen; in Kompost Oxytelus migrator Fauvel Südostasien St, K, T, V Gärten, Felder, Ruderalflächen; in Stallmist und Komposthaufen Philonthus parcus Sharp Ostasien O, T (Wattens) Gärten, Felder, Wiesen; in Stallmisthaufen und Rübenmieten Philonthus spinipes Sharp Ostasien °N, St, K, V Viehweiden, Feldraine; in Stallmist und an Aas Philonthus rectangulus Sharp Tachinus sibiricus Sharp Scheerpeltz 1968, Brandstetter & Kapp 1996, Neuhäuser 1999 x Einzelfund Schuh et al. 1992 x seit 1943 in Deutschland, heute in ganz Nord- und Mitteleuropa Scheerpeltz 1968, Heiss 1971, Franz 1974, Weidner 1982, Kahlen 1987, Schatz et al. 1990, Kofler 1999, Wieser & Kofler 2000, *Holzer in litt. x x x? x x nach Mitteleuropa offenbar erst in den letzten Jahrzehnten eingewandert seit 1975 in Nordeuropa (Finnland), seit 1977 in Deutschland, 1984 in Ö gefunden, in ganz Europa etabliert Heiss 1971, Franz 1974, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter et al. 1998 Kofler 1986, 1999, Koch 1989, Brandstetter & Kapp 1998b, Kofler & Wieser 2000, Holzer 2001 x? x? x x seit 1960 in Nordeuropa, 1974 in Mitteleuropa, ein Massenvorkommen in einer Höhle (Schawaller 1994) „heute wohl in ganz Europa verbreitet“ Koch 1989, Schillhammer 1993 x? x? x x etwa seit 1982 in der ehem. Tschechoslowakei, seit 1985 in Ö Ostasien *B, *W, N, St, in gärenden, faulenden Stoffen, x? an Aas u. Kot K, S, T, V (wohl auch in O) x? x x seit 1927 in Italien, 1930 in Deutschland, heute Kosmopolit Gräf 1986, Koch 1989, Brandstetter & Kapp 1994, Holzer 1995, °Schuh unpubl. Wörndle 1950, FHL, Scheerpeltz 1968, Kofler 1974, Franz 1974, Koch 1989, Brandstetter & Kapp 1998b, Wieser & Kofler 2000, *Holzer in litt. Ostpaläarktis K, T x? x ev. autochthon ?, in oT seit 1963 in Kot und Kompost x Horion 1969, Heiss 1971, Franz 1974, Neuhäuser 1999 x x x Kofler 1979, 1981, Koch 1989, Schatz 1996, Wieser & Kofler 2000 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Edaphus beszedesi Reitter = E. bluehweissi Scheerpeltz Status invasiv nach Lucht & Klausnitzer 1998 Staphylinidae Kurzflügelkäfer Acrotona pseudotenera Cameron Art der Ausbreitung etabliert nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung Deutscher Name 340 (2002) Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Südeuropa K, V Ruderalstandorte, auch in Kompost Trichiusa immigrata Lohse Nordamerika N, St, T, V Gärten, Felder, Viehweiden, Waldränder; in Kompost und Stallmist Tenebrionidae Schwarzkäfer Blaps gigas (Linne) Totenkäfer Gnaptor spinimanus (Pallas) x? x x x x seit 1922 in der Schweiz, 1930 Norwegen, 1959 Schweden Brandstetter & Kapp 1998b, Neuhäuser 1999 x mindestens seit 1975 in Deutschland, erst 1984 nach Ex. aus Deutschland (Berlin) beschrieben, ab 1992 auch in Nordeuropa Kapp 1996, Holzer 1998, Kapp et al. 1999 gelegentlich eingeschleppt FHL, Horion 1956, Weidner 1982 Mediterraneis W, K Keller, synanthrop x x? x Mediterraneis K Wärmehänge, Weinberge, Steinbrüche, sonnige Hohlwege, trockene Waldränder; unter Steinen x x x FHL, Horion 1956, Koch 1989 Gnatocerus cornutus (Fabricius) Vierhornkäfer Mittelamerika B, *W, O, T, V Vorratsschädling, in Getreidespeicher, Mühlen x x x (x) heute Kosmopolit FHL, Heiss 1971, Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter 2000, *Holzer in litt. Latheticus oryzae Waterhouse Rundköpfiger Reismehlkäfer Indien *St Vorratsschädling, an Reis, auch im Freiland x x? x (x) Lichtanflug FHL, Weidner 1982, *Holzer in litt. Palorus subdepressus (Wollaston) Getreidemehlkäfer Mediterraneis *St, K, V Vorratsschädling, an Getreide x x? x x mehrmals mit Getreide importiert, an Obstköder Weidner 1982, Brandstetter & Kapp 1998a, *Holzer in litt. Namibia N (Purgstall) x x x ein Freiland-Totfund im Herbst 2001 (leg. Ressl), vermutlich entkommenes Futtertier aus Terrarienzucht Kofler in litt. Psammodes pierreti Amyot Tribolium castaneum (Herbst) Rotbrauner Reismehlkäfer Kosmopolit alle BL Vorratsschädling, in Mühlen, an beschädigtem Getreide u.a. pflanzlichen Vorräten x x x x ev. Archaeozoon, manchmal in entomologischen Sammlungen schädlich Weidner 1982, Holzschuh 1983, Kofler & Mildner 1986, Brandstetter & Kapp 1998a, Mitter 2000, Geiser 2002 Tribolium confusum Jacquelin du Val Amerikanischer Reismehlkäfer Amerika N, O, *St, S, **T Vorratsschädling, in Getreidespeicher, Bäckereien, Mühlen, an beschädigtem Getreide, Samenkörnern u.a. pflanzlichen Vorräten x x x x in Mitteleuropa weit verbreitet; auch in kälteren Regionen Weidner 1982, Mitter 2000, Geiser 2002, *Holzer in litt., **Kofler in litt. Tribolium destructor Uyttenboogaart Großer Reismehlkäfer Südamerika *W, O, S, T Vorratsschädling, an Pflanzensamen u. Getreideprodukten x x x x Weidner 1982, Kahlen 1987, Mitter 2000, Geiser 2002, *Kofler in litt. Kosmopolit B, W, *N, O, *St, K Vorratsschädling, aber auch im Freien x x x x Wieser & Kofler 1990, Kofler 1999, Mitter 2000, *Holzer in litt. Südostasien O (Linz) Vorratsschädling, mit Reis und Erdnüßen verschleppt x Tribolium madens Charpentier Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Thecturota marchii (Dodero) Thorictidae Thorictodes heydeni Reitter x x zwei Belege am NHMW (leg. Priesner) Schuh unpubl. 341 (2002) 342 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis ADLBAUER, K. (1977): Über das Auftreten von Gibbium psylloides (Czempinski) in der Steiermark (Col., Ptinidae). Ber. Arbgem. ökol. Ent Graz 8: 35–36. ADLBAUER, K. (1998): Die Splintholzkäferfauna der Steiermark (Coleoptera, Lyctidae). Mitt. Landesmus. Joanneum Zool. 51: 55–58. ADLBAUER, K. (2001): 2. Nachtrag zur Bockkäferfauna der Steiermark unter dem Aspekt der Artenbedrohung (Coleoptera, Cerambycidae). Joannea Zool. 3: 83–104. BACA, F. & BERGER, H. K. (1995): Erstmaliges Auftreten eines neuen Maisschädlings (Diabrotica virgifera virgifera Le Conte (Coleoptera, Chrysomelidae) in Europa. Der Pflanzenarzt 48: 1–5. 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Sirex cyaneus, die Stahlblaue Holzwespe, kommt in Europa larval als technischer und Sekundärschädling in Stämmen von Abies alba, Larix decidua, Pseudotsuga menziesii und Pinus spp. vor (EICHHORN 1982). Eine Abbildung der Larve findet man in STEHR (1987). Die weißlichen Larven können mittels ectosymbiontischer Pilze auch noch absterbendes Holz verwertbar machen. Die Imagines sind mit dem Schlüssel von BACHMAIER (1966) bestimmbar. Die aus Nordamerika eingeschleppte 20–27 mm große Holzwespenart ist in Österreich bisher nur in 18 Individuen aus Nordtirol, Niederösterreich, Wien und der Steiermark bekannt (SCHEDL 1980; EICHHORN 1982). Der in Österreich älteste Nachweis dieser Art stammt aus Spitz in der Wachau vom September 1889. Nematus tibialis, die Robinienblattwespe, ist larval wie imaginal an Robinien gebunden und somit auf einen aus den mittleren und östlichen Staaten der USA um 1623/35 eingeschleppten Laubbaum (PSCHORN-WALCHER 1982; KOWARIK 1992), der heute in weiten Teilen West-, Mittel- und Südeuropas verwildert bzw. eingebürgert ist. Auch die 6–7 mm große, gelbliche Robinienblattwespe hat sich bereits im 19. Jahrhundert bei uns etabliert. Die blattgrünen, im 5. Stadium 16 mm langen Larven erzeugen an den Blättern der Fabaceae Robinia pseudacacia, aber auch an Gleditsia triacanthos, die ebenfalls aus dem östlichen Nordamerika stammt und als Zierbaum in Parkanlagen Europas zu finden ist, anfangs einen Lochfraß, der später in einen Blattrandfraß übergeht. Diese Blattwespe tritt in Europa in der Regel parthenogenetisch auf und bringt mit lange andauernder Flugzeit 1–2 Generationen pro Jahr zu Stande. Zu nennenswertem Blattsubstanzverlust kommt es auch in Europa durch den Larvenfraß nicht (DARLING & SMITH 1985). Der älteste Nachweis der Robinienblattwespe in Österreich stammt aus Villach (10.8.1940, leg. J. Kloiber, in OÖLM Linz). Heute ist die Art in Österreich in den meisten Bundesländern verbreitet und erreicht in Nordtirol 800 m Seehöhe. Es gibt aber auch Leerräume (Schedl unpubl.). 45 Univ. Prof. Dr. W. Schedl, Institut für Limnologie und Zoologie der Universität Innsbruck, Technikerstraße 25, A-6020 Innsbruck Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 348 Insekten Hymenoptera – Symphyta Hautflügler – Pflanzenwespen Siricidae Holzwespen Sirex cyaneus Fabricius Stahlblaue Holzwespe Tenthredinidae Echte Blattwespen Nematus tibialis Newman Robinienblattwespe Nordamerika W, N, St, T an Abies, Larix, Pinus x Nordamerika B, W, N, O, K, T an Robinia pseudacacia x x x Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung x forstlich bedeutungsloser Sekundärschädling Schedl 1980, Eichhorn 1982 x forstlich bedeutungslos, in Europa weit verbreitet Pschorn-Walcher 1982 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria INSECTA Status etabliert – expansiv Art der Ausbreitung etabliert – nicht expansiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet Einschleppung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Neobiota in Österreich – Tiere 349 Literaturverzeichnis BACHMAIER, F. (1966): Übersicht und Bestimmungstabelle der europäischen nadelholzbewohnenden Siriciden (Hymenoptera, Symphyta). Anz. Schädlingskde. 39: 129–132. DARLING, D. C. & SMITH, D. R. 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Es war nicht möglich einen vollständigen Überblick über die nichtheimischen Arten zu geben; im Folgenden werden daher nur einige bekannte Beispiele angeführt. Durch ihre Größe und die auffallenden Lehmtopffunde (vor allem in Wohnhäusern) ist die aus Indien und Nepal stammende Orientalische Mauerwespe Sceliphron curvatum (Sphecidae, Grabwespen) auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden (GEPP 1995). Die Art wurde 1979 erstmals in Österreich (Steiermark, VECHT 1984) gefunden und hat sich mittlerweile weiter ausgebreitet (B, W, N, O, St, K, T) (GEPP & BREGANT 1986; DOLLFUSS 1991; EBMER 1995; ZETTEL et al. 2001). Viele Arten gehören zu kleinen und kleinsten, meist parasitisch oder parasitoid lebenden Gruppen, die – oft zur biologischen Kontrolle – eingeführt und absichtlich ausgebracht wurden. So wurde die nordamerikanische Zehrwespe Prospaltella perniciosi (Aphelinidae) als Antagonist gegen die San-Jose Schildlaus eingesetzt: Zwischen 1966 und 1969 wurden 8 Millionen unisexueller Parasiten verschiedenster Herkunft (USA, Russland, China) in B, W, N, O und der St ausgebracht (BÖHM 1967). Manche Arten werden in Gewächshäusern eingesetzt, z. B. die aus Mittel- und Südamerika stammende Encarsia formosa (Aphelinidae) als Antagonist gegen die Weiße Fliege, Trialeurodes vaporariorum (Aleyrodidae), die ebenfalls neotropischen Anagyrus pseudococcii und Leptomastix dactylopii (Encyrtidae) gegen die Zitronenwolllaus Planococcus citri (Pseudococcidae) und andere Pflanzenläuse oder die aus Indien stammende Blattlauswespe Aphidius colemani (Aphidiidae) gegen verschiedene Blattläuse (STAHL et al. 1993). 46 Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 350 Neobiota in Österreich – Tiere Ameisen (Formicidae) zählen – in globaler Betrachtung – zu den bedeutendsten Neozoen. Sie wurden geradezu als exemplarische Beispiele für biologische Invasionen herangezogen (vgl. KEGEL 1999). Weltweit wurden bisher 147 Ameisenarten aus 49 Gattungen außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes festgestellt (McGLYNN 1999). Unter den 100 weltweit „invasivsten“ Arten (Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen) sind 14 Insekten und darunter 5 Ameisen (Anoplolepis gracilipes, Linepithema humile, Pheidole megacephala, Solenopsis invicta, Wasmannia auropunctata) (IUCN 2001). Ameisen können ökosystemare Veränderungen bewirken, zumindest haben sie einen großen Einfluss auf die Tierzönosen der neu besiedelten Lebensräume (z. B. PORTER & SAVIGNANO 1990; WILLIAMS 1994; MOLLER 1996; SANDERS et al. 2001). Besonders dramatisch waren die Folgen für die indigene Ameisenfauna vor allem auf mehreren ozeanischen Inseln (Galapagos, Bermuda, Seychellen). Aber auch der Einfluss auf andere Organismen kann beträchtlich sein. So hat Anoplolepis gracilipes auf den zu Australien gehörenden Weihnachtsinseln (nach einem “time-lag“ von 60 Jahren!) binnen weniger Monate mehrere Millionen der endemischen roten Krabben (Gecarcoidea natalis) vertilgt (GREEN et al. 1999). Auf Hawaii waren ursprünglich überhaupt keine Ameisenarten vertreten, mittlerweile wurden jedoch über 40 Arten eingeschleppt, die eine direkte Bedrohung für andere wirbellose Tiere darstellen (COLE et al. 1992). Als besonders gut untersucht kann der Invasionsverlauf der vor über 60 Jahren aus Südamerika in die Südost-USA eingeschleppten „Roten Feuerameise“ (Solenopsis invicta) gelten. Mehrere Studien haben gezeigt, dass nicht nur autochthone Ameisen verdrängt werden, sondern auch die gesamte Zönose der „überlebenden“ Artengemeinschaft (inkl. Wirbeltiere) verändert wird. Dabei zeigt diese Art eine auffallende Veränderung der Reproduktionsbiologie: Während im ursprünglichen Verbreitungsgebiet monogyne Kolonien mit einer Königin vorherrschen, überwiegen im neuen Areal polygyne Kolonien mit mehreren Königinnen (z. B. PORTER & SAVIGNANO 1990; VINSON 1994; GOTELLI & ARNETT 2000). Eine ähnliche Änderungen der Koloniestruktur (einzelne „unikoloniale Superkolonien“ vs. getrennte Nester) und der Populationsgenetik (die Verwandtschaft der Arbeiterinnen nimmt nur im ursprünglichen Areal mit der Entfernung der Nester ab, im neuen Areal bleiben Arbeiterinnen auch weit entfernter Nester – als Folge eines genetischen Flaschenhalses – nahe verwandt) findet sich auch im neuen Areal bei der Argentinischen Ameise Linepithema humile (HOLWAY et al. 1998; TSUTSUI & CASE 2001). Nach neuen Untersuchungen existiert eine einzigartige „Superkolonie“ der Argentinischen Ameise mit einer Ausdehnung von über 6.000 km von der Spanischen Atlantikküste bis nach Italien, die sich durch einen dramatischen Verlust der sonst üblichen Aggressivität zwischen den Arbeiterinnen verschiedener Nester auszeichnet (GIRAUD et al. 2002). Schon relativ früh wurde das hohe „Verschleppungspotenzial“ von Ameisen erkannt und beschrieben. Für synanthrope Arten, die im Gefolge des Menschen oft um die ganze Welt verschleppt wurden, hat sich der Begriff “tramp species“ etabliert (= human commensals closely tied with urban areas and human activity, PASSERA 1994). Diese Arten sind in der Regel an natürlichen Standorten unter unseren klimatischen Bedingungen im Freiland nicht überlebensfähig. Ausnahmen können in besonderen Situationen vorkommen, z. B. in Glashäusern, Komposthaufen oder in Hausmülldeponien (KOHN & VLCEK 1986). ANDERSEN (1995, 1997) hat Ameisen in funktionelle „Lebensformtypen“ eingeteilt. Eine weltweite Analyse der 147 Arten, die außerhalb ihres ursprünglichen Vorkommensgebietes festgestellt wurden, nach diesen Kriterien, zeigt sehr deutlich, dass bestimmte biologische Voraussetzungen eine allochthone Etablierung von Populationen begünstigen (ermöglichen) (McGLYNN 1999). Als gemeinsame charakteristische Merkmale erfolgreicher AmeisenNeozoen gelten: weite geografische Verbreitung, Polygynie (d. h. mehrere reproduktive Königinnen pro Nest) und eine hohe Reproduktionsrate, Polydomie (d. h. mehrere verbundene Nester) und eine verringerte intraspezifische Aggressivität, Monopolisierung von Nahrungsquellen und Territorialität (MOLLER 1996). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 351 In Österreich ist die Situation weniger dramatisch. Als vorwiegend hygienisches Problem gilt die Pharaoameise Monomorium pharaonis (Myrmicinae) (vgl. FABER 1972; BERNDT & EICHLER 1987; EICHLER 1993). Diese als Kosmopolit mit subtropisch/tropischer Herkunft geltende Art ist vor allem in ganzjährig beheizten Gebäuden in ganz Österreich verbreitet (HÖLZEL 1966; SCHEDL 1993; KOFLER & MILDNER 1994; AMBACH 1998). In Krankenhäusern können die winzigen Arbeiterinnen Krankheitserreger verbreiten. Die Bekämpfung gilt als schwierig und erfordert hohen Aufwand. Die Wintermonate verhindern normalerweise eine dauerhafte Etablierung dieser frostempfindlichen Art im Freiland. In Ausnahmefällen (Mülldeponien, eventuell Komposthaufen) können Kolonien aber auch in Mitteleuropa den Winter überstehen (KOHN & VLCEK 1986). Für Österreich liegen noch keine Freilandfunde vor. Auch die in mediterranen Ökosystemen weltweit verschleppte Argentinische Ameise, Linepithema humile (Myrmicinae), ist bei uns im Freiland wahrscheinlich nicht überlebensfähig. Österreichische Nachweise liegen bisher nur aus Gewächshäusern in Wien (Botanischer Garten) und in Niederösterreich (Purgstall) vor (HÖLZEL 1966; RESSL 1995). Ob die anhaltende Klimaerwärmung ein Vordringen dieser ausgesprochen invasiven Art nach Mitteleuropa begünstigt, ist nicht vorherzusagen, aber jedenfalls zu beachten. Ebenfalls als Kosmopolit subtropischer Herkunft gilt die Stachelameise Hypoponera punctatissima (Ponerinae). Bisher liegen Nachweise aus dem Burgenland (Schützen am Gebirge), Wien (Leopoldsberg, aber auch in einer Wohnung in der Stadt) und Niederösterreich (Mödling, Scheibbs Umgebung) vor (HÖLZEL 1966; WIEST 1967; CHRISTIAN 1993; RESSL 1995). Wegen der geringen Körpergröße und der versteckten Lebensweise wird die Art aber wohl oft übersehen und ist vermutlich weiter verbreitet. Nach HÖLZEL (1966) und AMBACH (1998; mündl. Mitt.) gehen die mittlerweile erloschenen Vorkommen der mediterranen Crematogaster scutellaris (Myrmicinae) in Niederösterreich und Oberösterreich auf Einschleppung zurück. Allerdings gibt es bereits Meldungen weiterer Ameisenarten aus benachbarten Regionen, für die ein Vorkommen in Österreich möglich erscheint. Sowohl für nur in Gebäuden vorkommende Arten (wie Tapinoma melanocephalum oder Monomorium floricola, die beide bereits in Deutschland aufgefunden wurden, z. B. STEINBRINK 1987; SELLENSCHLO 1991), aber auch für die als invasiv geltende Lasius neglectus. So beschreibt SEIFERT (2000) die gegenwärtige Expansion der vermutlich asiatischen Lasius neglectus in Mitteleuropa und weist mit Nachdruck auf die hohe Territorialität und Aggressivität der Art hin. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 352 INSECTA Insekten Hymenoptera Hautflügler Formicidae Schuppenameisen Ponerinae Stechameisen Anmerkungen Zitate invasiv potentiell invasiv Neg. wirt. Bed. B (Schützen am Kosmopolit subtropischer Gebirge), W (Leopoldsberg, Herkunft auch in der Stadt), N (Mödling, Scheibbs Umg.) Gewächshäuser, Gebäude, auch im Freiland x? Aphaenogaster gibbosa (Latreille) Mediterraneis N xerotherme Wälder [x?] [x] [x] Determination unsicher Ritter 1961 Crematogaster scutellaris (Olivier) Mediterraneis N (Laxenburg), O (Linz) xerotherm, arboricol [x?] [x] [x] Vorkommen vermutlich erloschen Hölzel 1966, Ambach 1998 Monomorium pharaonis (Linne) Pharaoameise Kosmopolit subtropisch/ tropischer Herkunft B, W, N, O, St, K, S, T (wohl auch in V) in Gebäuden x in Ö noch keine Freilandfunde Hölzel 1966, Schedl 1993, Kofler & Mildner 1994, Ambach 1998 Tetramorium bicarinatum (Nylander) Kosmopolit tropischer Herkunft W, N (Gießhübl) Gewächshäuser [x] [x] [x] von Mayr als Myrmica kollari aus Wiener Gewächshaus beschrieben Mayr 1853, Hölzel 1966 Südamerika W (Botanischer Garten), N (Purgstall) Gewächshäuser x x x in Ö noch keine Freilandfunde Hölzel 1966, Ressl 1995 Hypoponera punctatissima (Roger) x Hölzel 1966, Wiest 1967, Christian 1993, Ressl 1995 Knotenameisen Dolichoderinae Drüsenameisen Linepithema humile Mayr Argentinische Ameise x x x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Myrmicinae x Naturschutzfachliche Beurteilung bisher ohne Auswirkungen Status etabliert - expansiv Art der Ausbreitung etabliert - nicht expansiv Lebensraum unbeständig Verbreitung in Österreich aktive Freisetzung Herkunftsgebiet Einschleppung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname anthropogen bedingte Einwanderung (2002) Taxaliste Neobiota in Österreich – Tiere 353 Literaturverzeichnis AMBACH, J. 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Die Ausbreitung der Arten wird durch die teils ausgeprägte Flugfähigkeit gefördert und Schmetterlinge sind bedingt durch diese Flugfähigkeit sehr mobile Insekten. Kleinere Arten sind durch ihre Flügelmorphologie 47 Dr. P. Huemer, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Feldstraße 11a, A-6020 Innsbruck, P.Huemer@natur-tlmf.at; Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Tiere 355 sehr gut an eine passive Ausbreitung durch Windverdriftung (als sogenanntes Luftplankton) angepasst und können so über große Distanzen verfrachtet werden. Manche größeren Arten unternehmen gerichtete und meist periodische Wanderflüge. Diese „Wanderfalter“ gelangen jedes Jahr im Zuge von natürlichen Migrationen meist aus dem Mediterranraum nordwärts und somit auch nach Österreich. Typisch für migrierende Arten ist die Bildung einer Nachkommensgeneration und die Rückkehr dieser Individuen in die Ursprungsgebiete. Andere Arten unternehmen zwar Versuche sich in Österreich dauerhaft zu etablieren, wegen der kalten Winter können jedoch in der Regel keine stabilen Populationen begründet werden. Als Auslöser für die Abwanderung aus dem Reproduktionsgebiet gelten genetische Faktoren, aber auch hohe Populationsdichten bzw. Umweltfaktoren wie z. B. Nahrungsmangel. Wanderfalter sind daher a priori keine Neozoen, da es nicht zu einer anthropogen verursachten Arealvergrößerung kommt. Es ist lediglich eine „indirekte anthropogene Förderung“ mancher dieser Arten anzunehmen, da zum Beispiel wie beim Totenkopfschwärmer oder dem Oleanderschwärmer mit dem Kartoffelanbau bzw. den Oleanderpflanzen in Gärten eine bevorzugte Nutzung anthropogen stark veränderter Lebensräume nachweisbar ist. Ebenfalls nicht als Neozoen werden hier Einzelfunde importierter oder passiv verschleppter Arten ohne Reproduktionsmöglichkeiten in Österreich aufgefasst. In unseren Breitengraden im Freiland nicht existenzfähige Arten wie der Seidenspinner (Bombyx mori) oder die vielen tropischen Arten der Schmetterlingshäuser finden an dieser Stelle keine Berücksichtigung. Von den rund 4.000 in Österreich vorkommenden Schmetterlingsarten (HUEMER & TARMANN 1993; HUEMER 2000) werden hier 38 Arten (rund 1 %) als Neozoen betrachtet. Es handelt sich dabei fast durchwegs entweder um synanthrope Vorratsschädlinge (z. B. Kartoffelmotte, Reismotte), wirtschaftlich bedeutende Arten in der Land- und Forstwirtschaft (z. B. Rübenmotte) oder Arten, die infolge der anthropogen geförderten Ausbreitung neophytischer, vor allem mediterran verbreiteter Futterpflanzen ihr Areal erweitern konnten. Garten- und Parkanlagen aber auch land- und forstwirtschaftliche Produktionsflächen sind ideale Voraussetzungen für eine Etablierung vieler dieser Arten. Deutlich zugenommen hat in den letzten Jahrzehnten vor allem die Einschleppung von Schmetterlingen aus Nordamerika (Amerikanischer Webbär, Thujen- und Robinienminiermotte) sowie dem Mittelmeeraum (Platanen- und Feuerdornminiermotte) mit nachfolgender Gründung eines Sekundärareals. Dabei begünstigt die geringe Körpergröße von Kleinschmetterlingen ihre passive Verschleppung durch den Menschen, z. B. mit Vorräten, Zierpflanzen oder Verkehrsmitteln. Eine in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommene Art ist die Kastanienminiermotte, die seit 1989 in Österreich vorkommt und sich bei uns und auch in Mitteleuropa weiterhin ausbreitet (vgl. RABITSCH et al. 2002). Handlungsbedarf besteht wegen des vorzeitigen Laubfalls als Folge der Fraßtätigkeit der blattminierenden Larven besonders im städtischen Bereich. Über die eigentliche Herkunft der Kastanienminiermotte besteht noch Unsicherheit (vgl. HOLZSCHUH 1997; GRABENWEGER & GRILL 2000). Ein laufendes EU-Projekt untersucht die Möglichkeiten zur Kontrolle durch natürliche Antagonisten (besonders parasitische Schlupfwespen) (vgl. auch GRABENWEGER & LETHMAYER 1999). Erst im Jahr 2000 wurde auch die ursprünglich aus Japan stammende Lindenminiermotte in Österreich festgestellt (Lastuvka schriftl. Mitt.), eine Art die innerhalb weniger Jahre über die Ukraine und Russland erhebliche Teile Polens besiedelt hat und inzwischen auch in Ostdeutschland und der Tschechischen Republik auftritt. Aus wirtschaftlichen Überlegungen erfolgte 1856 (nach erfolglosen Zuchtversuchen mit anderen Rassen) der Import des am Götterbaum lebenden echten Ailanthusspinners (Samia cynthia walkeri) aus China (Schantung) nach Turin. Die Gewinnung der Ailanthusseide erreichte um das Jahr 1861 in Frankreich und Oberitalien ihren Höhepunkt, über 40 „Ailanthusfarmen“ waren in Frankreich entstanden. In Österreich sind einzelne Zuchtversuche in Atzgersdorf (im heutigen Wien) bekannt. Nachdem die gesetzten wirtschaftlichen Erwartungen jedoch nicht erfüllt werden konnten, wurde dieser Erwerbszweig bald wieder eingestellt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 356 Neobiota in Österreich – Tiere Allerdings hatte sich der Schmetterling vielerorts in den Städten bereits völlig etabliert (auch in Nordamerika und Australien). Unabhängig davon wurde der Ailanthusspinner später wiederholt in verschiedenen Städten Mitteleuropas durch Schmetterlingszüchter ausgesetzt. Die ersten Meldungen aus Wien (Prater, Landstraße) liegen für das Jahr 1905 vor (REBEL 1925; LENÉK 1958) und bis heute wird die Art (in unterschiedlicher Abundanz und nicht jedes Jahr) in Wien beobachtet. Im Gegensatz dazu hat der Japanische Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai) den Südosten des Bundesgebietes vermutlich über eingeschleppte Exemplare (Zuchtnachkömmlinge) aus dem slowenischen Raum erreicht. In den letzten 40 Jahren hat sich die Art über weite Teile der Südsteiermark sowie Südburgenland und Südostkärnten ausgebreitet, verschleppte Einzeltiere wurden auch in Ober- und Niederösterreich registriert (DESCHKA 1995a). Generell ist die Herkunft der Neozoen zwar meist recht genau bekannt, Daten über die Ausbreitungsgeschwindigkeiten und Zielrichtungen liegen jedoch im Gegensatz zu anderen Ländern (AGASSIZ 1996) nur sehr spärlich vor. In Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Neozoen besteht daher ebenso wie in Bezug auf die naturschutzfachliche Bedeutung ein erheblicher Forschungsbedarf, um auf die zu erwartenden Veränderungen der Schmetterlingsfauna in der Zukunft reagieren zu können. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria INSECTA Insekten Lepidoptera Schmetterlinge Arctiidae Bärenspinner Hyphantria cunea (Drury) Amerikanischer Webbär Nordamerika B, W, N Acer negundo, Morus, Populus Eilema caniola (Hübner) Graues Flechtenbärchen West- und Südeuropa B?, N?, K, V x? Gebäude mit Flechten bzw. Grünalgenbewuchs (Pleurococcus naegeli) Coleophoridae Sackträgermotten Coleophora spiraeella Rebel SpierstrauchSackträgermotte Karpaten? alle BL ohne B in Gärten, Parkanlagen und Heckenanpflanzungen an Spiraea spp. (S. ulmifolia, S. salicifolia, S. vanhoutei) Gelechiidae Palpenmotten Nordamerika N (Laa ad Thaya) Picea x Coleotechnites piceaella (Kearfott) x x x x x x x x x Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen Naturschutzfachliche Beurteilung etabliert - expansiv nach Huemer & Tarmann 1993, Huemer 2000 Status etabliert nicht expansiv Art der Ausbreitung unbeständig Lebensraum aktive Freisetzung Verbreitung in Österreich Einschleppung Herkunftsgebiet anthropogen bedingte Einwanderung Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname (x) 1940 in Ungarn, 1951 in Ö, bisher nur im Osten Schimitschek 1952 Aistleitner & Huemer 1985 x am 26.5.1890 erstmals in Graz in Gartenanlagen Rebel 1916, Huemer 1988, Klimesch 1990 Erstnachweis 1986 in Laa an der Thaya Holzschuh 1987 Scrobipalpa ocellatella (Boyd) Rübenmotte südliche Paläarktis B, W?, N, O Chenopodiaceae, Schädling an Zuckerrüben x? x x (x) über SO-Europa nach Österreich eingeschleppt oder eingewandert Elsner et al. 1999, Lichtenberger 2000 Phthorimaea operculella (Zeller) Kartoffelmotte tropisches Südamerika V in und an Erdäpfelknollen, Vorratsschädling x x x (x) Erstnachweis 1999 Huemer & Mayr 2000 Sitotroga cerealella (Olivier) Getreidemotte Nordamerika alle BL Vorratsschädling x x x (x) mit Getreide eingeschleppt Hauder 1912 Gracillariidae Miniermotten Cameraria ohridella Deschka & Dimic Kastanienminiermotte Mazedonien alle BL Aesculus hippocastanum, ausnahmsweise Acer pseudoplatanus x x x Caloptilia azaleella (Brants) Azaleenmotte Ostasien (Japan) W, N, O Gewächshäuser, an Rhododendron simsii x Nordamerika B, W, O Robinia pseudacacia x N Tilia Parectopa robiniella Clemens Lindenminiermotte Ostasien (Japan) x x x x Erstnachweis 1989 in O, seit 1996 Puchberger 1990, 1995, Erlebach et al. 1997, gesamtes Bundesgebiet, durch kostenintensive Bekämpfung hohe Wieser 1997 wirtschaftliche Bedeutung x 1936 in Linz Klimesch 1990 x 1987?, 1989 in Podersdorf im B, 1994 in O, 1995 in W Huemer et al. 1992, Deschka 1995a, Huemer 1995 2000 Mistelbach, Retz Lastuvka in litt. x 357 (2002) Phyllonorycter issikii (Kumata) x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Taxaliste Phyllonorycter leucographella (Zeller) Feuerdornmotte OstMediterraneis N, O, T, V Phyllonorycter platani (Staudinger) Platanenminiermotte Südosteuropa (Kleinasien, Balkan) Phyllonorycter robiniella (Clemens) RobinienMiniermotte Noctuidae Eulen Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate invasiv potenziell invasiv bisher ohne Auswirkungen etabliert – expansiv Naturschutzfachliche Beurteilung x x x 1979 in T, 1995 in O Deschka 1995b B, W, N, O, St, K, Platanus orientalis T (wohl überall) x x x ab 1965 in Ö Deschka 1965, 1983, Burmann 1980 Nordamerika W, N, O, K, T, V x x 1991 in Völs in T, 1992 in V, 1994 in O, N, 1995 in W Huemer et al. 1992, Deschka 1995a, Huemer 1995 Tropen/Subtropen St (Botanischer Garten Graz) Südeuropa N, O, K Kosmopolit Cadra figulilella (Gregson) Corcyra cephalonica (Stainton) Reismotte Chrysodeixis acuta (Walker) Pyracantha coccinea, Crataegus etabliert nicht expansiv nach Huemer & Tarmann 1993, Huemer 2000 Status unbeständig Art der Ausbreitung aktive Freisetzung Lebensraum Einschleppung Verbreitung in Österreich anthropogen bedingte Einwanderung Herkunftsgebiet Robinia pseudacacia x x x mit Obst und Nüssen importiert, nur vereinzelt gefunden x x x (x) Hauder 1912, Slamka 1995 O mit Obst und Nüssen importiert, nur vereinzelt gefunden x x x (x) Hauder 1912, Slamka 1995 Kosmopolit O, St mit Obst und Nüssen importiert, nur vereinzelt gefunden x x x (x) Hauder 1912, Slamka 1995 Tropen/Subtropen W, O Kosmopolit, Vorratsschädling x x x (x) Klimesch 1955, Slamka 1995 Ectomyelois ceratoniae (Zeller) Johannisbrotmotte Mediterraneis W, N, O, St, K, S, Kosmopolit, T Vorratsschädling x x x (x) Ephestia elutella (Hübner) Kakaomotte Kosmopolit alle BL wiederholt mit Kakaobohnen, Tabak u.a. Nutzpflanzen eingeschleppt x x x x Ephestia kuehniella (Zeller) Mehlmotte Nord- und Mittelamerika alle BL ohne B Vorratsschädling x x x x Amyelois transitella (Walker) Nordamerika T (Innsbruck) Paralipsa gularis (Zeller) Ostasien (China, Japan) St Kosmopolit alle BL Zünsler Cadra calidella (Guenée) Cadra cautella (Walker) Plodia interpunctella (Hübner) Habeler 1998 Dattelmotte Dörrobstmotte x x x an trockenen Pflanzensamen schädlich x x x (x) Vorratsschädling x x x x mit Bockshörndln und Feigen eingeschleppt Hauder 1912, Slamka 1995 Klimesch 1955 um 1870 mit Mehl eingeschleppt, heute weltweit verbreitet Burmann 1995 bisher einziger Nachweis für Europa Burmann 1995 Huemer & Tarmann 1993, Slamka 1995 in Ö weit verbreitet mit beträchtlichem wirtschaftlichem Schaden Slamka 1995 Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria x Pyralidae 358 (2002) Systematische Kategorie und Deutscher Name wissenschaftlicher Artname Augenspinner Antheraea yamamai Guerin-Meneville Japanischer Eichen- Ostasien seidenspinner (China, Japan) B, O, St, K Quercus, Aesculus Samia cynthia walkeri (C. & R. Felder) Ailanthusspinner Ostasien W, N? Ailanthus altissima, v. a. in gestörten Biozönosen Mediterraneis? St, K, V detritophag an verwesendem pflanzlichen Material x? x Tropen der Alten Welt B, W, N, V Vorratsschädling x x Südwesteuro- O pa? heute weit verschleppt: Kanarische Inseln, Azoren, Kalifornien, Südafrika in Weinkellern an Korken, Pilzen (Rhacodium cellare) x x Südosteuropa? B, N an Wurzeln und Trieben von Asparagus x? x x x x Im 19. 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Epinotia cedricida Diakonoff Mediterraneis Mediterraneis x? x B, N, O Getreideanbauflächen x? x x x seit 1976 Schadmeldungen aus Ö Henning 1986 in den Zweigen, Früchten und Blättern von Rosaceae (besonders Prunus, Pyrus, Malus) x x x x gefährlicher potenzieller Schädling Klimesch 1991 im Obstbau, heute weltweit verschleppt V Cedrus libanotica x x? x x Argyresthia thuiella Packard Thujenminiermotte Nordamerika N, O, St, K, T, V Thuja, Chamaecyparis x x Argyresthia trifasciata (Staudinger) Wacholderminiermotte Südalpen, NordMediterraneis, Schweiz (Wallis) N, O, T, V Juniperus, Thuja, Chamaecyparis x? x Crambidae Zünsler Orientalis O Nymphae, Hydrilla, vermutlich weitere Wasserpflanzen x x Mediterraneis B, St Vitis vinifera, Parthenocissus, früher gefürchteter Weinschädling x x (2002) Widderchen Theresimima ampellophaga (Bayle-Barelle) Weinzygaene Huemer 1994 x x ab 1976 in Ö Kurir 1983, Burmann 1989, Wieser 1998 ev. Archäozoon? Deschka 1995a, Huemer 1996, Erlebach et al. 1997, Lichtenberger 1998, Wimmer 1999 im Juni 1993 in Linden bei Steiner- Speidel 1984, kirchen aus einem Aquarium; wird Lichtenberger 1997 mit Aquarienpflanzen verschleppt, z.B. auch nach Florida und England, dort teilweise bereits im Freiland reproduktionsfähig x x Prinz 1907, 1906 bei Radkersburg, (die Tarmann 1998, Angabe vom Geierkogel (St) ist zweifelhaft), Wiedereinwanderung Huemer 2000 droht über Parthenocissus 359 Gespinstmotten Zygaenidae (x) N, O, T Yponomeutidae Parapoynx diminutalis Snellen x Neobiota in Österreich – Tiere Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Saturnidae 360 Neobiota in Österreich – Tiere Literaturverzeichnis AGASSIZ, D. (1996): Invasions of Lepidoptera into the British Isles. In: EMMET, A. M. (ed.): The Moths and Butterflies of Great Britain and Ireland. Vol. 3, p. 9–36. Harley Books, Colchester, England. AISTLEITNER, U. & HUEMER, P. 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(2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 7 363 DISKUSSION 7.1 Anzahl neuer Pflanzen- und Pilzarten in Österreich In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 1.110 neophytische Gefäßpflanzen (einschließlich fraglicher Neophyten und einiger Varietäten) für Österreich dokumentiert. In dieser Zahl 48 sind 51 bezüglich der Abgrenzung Archäophyten-Neophyten kritische Taxa inkludiert. Bei 14 Taxa ist unklar, ob sie nicht eventuell in Teilen Österreichs einheimisch sind, bei 3 Taxa ist die Abgrenzung zwischen Anpflanzung und Verwilderung unklar. Diesen Neophyten stehen die (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus auricomus agg.) etwa 2.950 Gefäßpflanzenarten und -unterarten der Flora Österreichs gegenüber (NIKLFELD 1999). Somit liegt der Anteil der Neophyten an der Gesamtflora Österreichs (ca. 4.060 Taxa) bei etwa 27 %. Ähnliche Zahlen liegen für die Tschechische Republik vor: etwa 2.300 einheimischen stehen 1.200 nicht-heimische Pflanzenarten (250 Archäophyten und 950 Neophyten) gegenüber (PYEK et al. 2002). Der Anteil der Neophyten an der tschechischen Gesamtflora liegt daher ebenfalls bei 27 %. Von den 1.110 neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs treten 835 Taxa (75 % der Neophyten) unbeständig auf. 224 Taxa (20 % der Neophyten) haben sich dauerhaft in Österreich angesiedelt (Abb. 12). Von diesen sind 106 Taxa (10 %) nur an einem bis wenigen Orten lokal etabliert, 118 Taxa (10 %) sind in größeren Teilen Österreichs etabliert. In dieser Gruppe finden sich auch die naturschutzfachlich und ökonomisch relevanten Neophytenarten. Bei weiteren 51 neophytischen Taxa (5 %) wird eine lokale Etablierung in Österreich vermutet. Im Vergleich dazu sind im intensiven Handelsströmen ausgesetzten und deutlich größeren Großbritannien 488 Arten etabliert (WILLIAMSON & BROWN 1986), in Deutschland sind 412 Arten etabliert (KOWARIK 1999, 2002). Die überwiegende Anzahl der Neophyten Österreichs tritt unbeständig auf. Diese Arten können keine dauerhaften Bestände aufbauen und sind auf permanenten Diasporennachschub angewiesen. Einige dieser unbeständigen Arten können aufgrund der kontinuierlichen Samennachlieferung an Sonderstandorten dennoch regelmäßig auftreten (z. B. Solanum lycopersicum auf Müll- und Klärschlammdeponien, Euphorbia lathyris in Gärten). Eine zusammenfassende Darstellung der Anzahl der in Österreich insgesamt eingeführten (kultivierten) und eingeschleppten Gefäßpflanzenarten existiert nicht. Um dennoch eine Übersicht geben zu können, wird deshalb auf die Daten für Deutschland zurückgegriffen, die auf die Verhältnisse in Österreich übertragbar sein dürften. SUKOPP (1980) nimmt an, dass etwa 12.000 Arten von Farn- und Blütenpflanzen absichtlich oder unabsichtlich vom Menschen nach Deutschland gebracht wurden (vgl. Tab. 7). In der Tschechischen Republik treten 817 Neophyten unbeständig auf (PYEK et al. 2002). Für Deutschland ist die Zahl unbeständig auftretender Neophyten unbekannt (in Österreich: 835 Taxa). In Deutschland sind 412 Neophyten nachweislich etabliert, in der Schweiz sind etwa 300 Arten „mehr oder weniger etabliert“ (WEBER 2002). Dies ist deutlich mehr als in Österreich mit 275 Taxa (inklusive 51 vermutlich lokal etablierter Taxa). Für die Tschechische Republik gelten hingegen nur 229 Neophytenarten als etabliert (PYEK et al. 2002). Weiters sind in Deutschland 228 Arten in naturnaher Vegetation etabliert (Agriophyten). Die entsprechende Zahl für Österreich ist unbekannt, liegt aber sicherlich deutlich niedriger. 48 Mit dem Ausdruck „Taxa“ sind hier Arten, Unterarten bzw. Varietäten gemeint. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 364 Gegenstand von gezielten Bekämpfungsmaßnahmen aus Motiven des Naturschutzes sind in Deutschland etwa 35 Arten (KOWARIK 2002), für Ungarn werden ebenfalls etwa 35 invasive Neophyten angegeben (UNEP 2002). In der Schweiz verursachen 11 Arten erwiesenermaßen Naturschutzprobleme, 16 Arten werden als potenziell problematisch eingestuft, und für 25 derzeit unproblematische Arten wird eine Beobachtung ihrer weiteren Ausbreitung vorgeschlagen (SCHWEIZERISCHE KOMMISSION FÜR DIE ERHALTUNG VON WILDPFLANZEN 2002). In Österreich liegt die Zahl naturschutzfachlich problematischer invasiver Pflanzenarten derzeit bei 17, weitere 18 werden als potenziell problematisch eingestuft. Genaue Erhebungen liegen auch zu den Gehölzen Deutschlands vor (KOWARIK 1999, Tab. 7). Von den etwa 3.150 in Deutschland kultivierten Gehölzarten sind mehr als 210 verwildert, davon haben sich 64 Arten etabliert, 32 Arten davon in naturnahen Vegetationstypen. Tab. 7: Überblick über die Anzahl eingeführter (kultivierter) und neophytischer Gefäßpflanzen- und Gehölzarten in Deutschland (aus SUKOPP 1980; KOWARIK 1999, 2002), den Niederlanden 1 (aus KOWARIK 1991) und Österreich. Legende: = inklusive 51 vermutlich lokal eingebür2 gerten Taxa; = inklusive der potenziell invasiven Arten. Gefäßpflanzen Niederlande eingeführte Arten (kultiviert) Gehölze Deutschland ca. 7.000 100 % ca. 3.150 Gefäßpflanzen Deutschland Gefäßpflanzen Österreich 100 % ca. 12.000 100 % ca. 12.000 100 % >210 >7 % ? >7% 1.110 <9 % in freier Natur auftretend ? ? wieder ausgestorben ? ? >32 >1 % ? >1 % ? ? unbeständig ? ? >114 >4 % ? >4 % 835 >6,9 % etablierte Arten 220 3,1 % >64 >2 % 412 >2 % 275 1 >2,2 % in naturnaher Vegetation etabliert 75 1,1 % >32 >1 % 228 >1 % ? unerwünschte Veränderungen verursachend, Ziel von Bekämpfungsmaßnahmen ? ? <10 ca. 0,3 % ca. 35 ? 2 ca. 0,3 % 17 (35 ) ca. 0,15 % (ca. 0,3 %) etabliert 10% lokal etabliert 10% lokal etabliert? 5% unbeständig 75% Abb. 12: Status der in Österreich vorkommenden neophytischen Gefäßpflanzenarten (unbeständig, lokal etabliert, fraglich ob lokal etabliert, etabliert). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 365 Die 1.110 neophytischen Gefäßpflanzen gehören zu 117 Pflanzenfamilien; 23 Pflanzenfamilien tragen wenigstens 10 Taxa zu den Neophyten Österreichs bei (Tab. 8). Besonders zahlreiche neophytische Taxa (159) weist die in Österreich auch bei den einheimischen Arten größte Familie der Korbblütler (Asteraceae) auf. Mit deutlichem Abstand folgt mit den Süßgräsern (Poaceae) die bezüglich des Artenreichtums drittgrößte heimische Familie. Auf den weiteren Plätzen folgen mit den Brassicaceae, Fabaceae und Rosaceae drei weitere artenreiche Familien der heimischen Flora. Insgesamt tragen die 5 artenreichsten Familien fast 43 % zur Neophytenflora Österreichs bei. In einigen Familien ist der Neophytenanteil besonders hoch. Hervorzuheben sind die Solanaceae, Amaranthaceae, Papaveraceae, Hyacinthaceae, Malvaceae und Cucurbitaceae, die alle zahlreiche Nutz- und Zierpflanzen enthalten. Bei den Onagraceae ist der hohe Neophytenanteil auf die zahlreichen hybridogenen Kleinarten und Hybriden der Gattung Oenothera und auf die Spontanhybriden von Epilobium ciliatum mit heimischen Arten zurückzuführen. Hingegen weisen einige der artenreichen Familien der österreichischen Flora keine (Orchidaceae, Primulaceae) oder nur sehr wenige Neophyten (Cyperaceae, Juncaceae) auf. Tab. 8: Gefäßpflanzenfamilien mit wenigstens 10 in Österreich vorkommenden Neophyten. Weiters ist die Gesamtzahl der in Österreich vorkommenden Archäophyten und einheimischen Arten (ohne Unbeständige) der jeweiligen Familie angegeben (eigene Zählungen aus ADLER et al. 1 1994). = ohne Kleinarten der Gattung Taraxacum und ohne Zwischenarten der Gattung 2 3 Hieracium; = ohne Kleinarten der Gattung Rubus; = ohne Kleinarten des Ranunculus auricomus agg. Familie Neophytische Taxa Einheimische Arten u. Neophyten der österreichischen Flora Asteraceae 159 ca. 325 Poaceae 101 ca. 213 1 Brassicaceae 76 143–146 Fabaceae 70 132–134 Rosaceae 67 220–225 Onagraceae 36 21 Lamiaceae 34 82–84 Solanaceae 33 9 Scrophulariaceae 32 119–121 Apiaceae 28 96–98 Chenopodiaceae 26 36 Amaranthaceae 23 12–15 Caryophyllaceae 23 132–134 Polygonaceae 23 33 Ranunculaceae 17 97–99 Euphorbiaceae 16 26–27 Boraginaceae 14 46–48 Papaveraceae 14 7–8 Hyacinthaceae 13 14–15 Malvaceae 13 10 Iridaceae 13 12 Cucurbitaceae 12 2 Saxifragaceae 10 37 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria 2 3 (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 366 Moose und Flechten weisen eine weitaus geringere Anzahl von Neophyten auf. Diese Tatsache ist vor allem in der Ausbreitungsökologie der Moose und Flechten begründet, die durch vom Wind über weite Strecken verdriftbare Sporen seit jeher kontinentale Distanzen zu überwinden vermochten (PHILLIPI 1976; WIRTH 1976). Zudem sind keinerlei wirtschaftlich relevante Pflanzen unter den Kryptogamen zu finden, so dass diese nur selten bewusst nach Österreich eingeführt werden oder wurden. Der Mensch als Ausbreitungsvektor ist deshalb für Moose und Flechten nur von geringer Bedeutung. Insgesamt sind in Österreich vier neophytische Moosarten bekannt, davon sind zwei Arten etabliert. Unter den etwa 760 Lebermoosarten (GRIMS & KÖCKINGER 1999) und ca. 260 Horn- und Lebermoosen (SAUKEL & KÖCKINGER 1999) Österreichs nehmen somit neophytische Moosarten einen Anteil an der Artenzahl von nur 0,25 % ein. Unter den bislang etwa 2.100 in Österreich registrierten Flechtenarten (TÜRK & HAFELLNER (1999) sind keine sicheren Neophyten bekannt, zwei bis drei Arten werden als mögliche Neophyten angesehen. Unter den Algen werden vier Arten als mögliche Neophyten in Österreich angesehen. Es muss betont werden, dass aufgrund des geringen Wissensstandes neophytische Algenarten schwierig zu identifizieren sind (vgl. Kap. 4.1). Unter den Pilzen finden sich insgesamt 83 Neomyzeten für Österreich. Aufgrund der mangelhaften Erforschung dürfte die tatsächliche Zahl wohl wesentlich höher liegen. Etwa die Hälfte der Arten (40) ist auf Kultur- oder Zierpflanzen etabliert, 22 Arten treten unbeständig auf und 23 Arten sind in freier Natur etabliert. Bei zwei Arten erfolgt eine Doppelnennung (Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator), da sie sowohl auf Kultur- und Zierpflanzen, als auch auf Wildpflanzen, etabliert auftreten. 7.2 Anzahl neuer Tierarten in Österreich In der vorliegenden Studie werden rund 500 Neozoen für Österreich dokumentiert. Allerdings wurden nicht alle Tiergruppen bearbeitet, so dass die Gesamtzahl der in Österreich vorkommenden Neozoen höher ist. So sind z. B. für Deutschland bisher rund 1.400 nichtheimische Tierarten bekannt (KINZELBACH 2000). Unter der Annahme, dass – wie in Deutschland – etwa 2 % der im Gebiet vorkommenden Tierarten zu den Neozoen zu stellen sind, und unter Berücksichtigung der bei uns fehlenden marinen Lebensräume, ist für Österreich mit insgesamt etwa 700 bis 800 allochthonen Tierarten zu rechnen. Von den rund 500 Neozoen gelten knapp zwei Drittel (60 %) als in Österreich etabliert. Dieser sehr hohe Wert ist durch die bevorzugte Dokumentation bereits etablierter Arten begründet; Einzelfunde oder kleine, unbeständige Populationen werden oft gar nicht entdeckt bzw. nicht publiziert (Tab. 9). Der tatsächliche prozentuelle Anteil etablierter Neozoen an der Gesamtartenzahl liegt demnach sicherlich niedriger. Für die meisten Arten die sich nicht etablieren konnten ist das mitteleuropäische Klima und insbesondere die Wintermonate der limitierende Faktor für die erfolgreiche Etablierung, wenngleich es einigen gelingt, in klimatisch begünstigten Großstädten zu überleben. Ein Vergleich der taxonomischen Zugehörigkeit der bisher vorliegenden Neozoen in Österreich mit Deutschland zeigt, dass vor allem in der Gruppe der Insekten ein Forschungsdefizit besteht. Die prozentuellen Anteile der anderen Tiergruppen (besonders Wirbeltiere) liegen daher nur scheinbar über den deutschen Verhältnissen (Abb. 13). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 367 Deutschland 80 % 69 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 6% 9% 6% 4% 3% 3% Niedere Tiere Einzeller 0% Wirbeltiere Weichtiere Spinnentiere Krebse Insekten Österreich 80 % 70 % 58 % 60 % 50 % 40 % 20 % 12 % 12 % 10 % 9% 5% 4% nicht untersucht 30 % 0% Wirbeltiere Weichtiere Spinnentiere Krebse Insekten Niedere Tiere Einzeller Abb. 13: Prozentuelle Anteile von Neozoen an taxonomischen Großgruppen in Deutschland (nach KINZELBACH 2000) und Österreich (diese Studie, ohne Einzeller). Trotz des unterschiedlichen Kenntnisstandes (und verschieden eng aufgefasster Definitionen) sind die absoluten Zahlen der Neozoen und besonders die Anteile der etablierten Arten für die gut bekannten Tiergruppen zwischen Deutschland und Österreich nicht sehr verschieden (Tab. 9). Die großen Unterschiede bei den Vögeln beruhen auf unterschiedlichen Aufnahmekriterien für Gefangenschaftsflüchtlinge. Das Übergewicht etablierter Arthropoden in Österreich ist sicher ein Artefakt des gegenwärtigen Kenntnisstandes. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich Krebse, Spinnen und Insekten in Österreich um so viel besser etablieren als in Deutschland. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 368 Tab. 9: Vergleich der Neozoen Deutschlands (D) (nach DOYLE 1999) und Österreichs (A) (diese 1 Studie). = diese hohe Zahl erklärt sich durch die umfassende Berücksichtigung von 2 Gefangenschaftsflüchtlingen. = ohne Berücksichtigung eventuell indirekt anthropogen 3 geförderter Einwanderer (vgl. Kap. 6.2.3). = es handelt sich um zwei nicht-heimische Unterarten der Mauereidechse bzw. (mindestens) eine nicht-heimische Unterart der Europäischen Sumpfschildkröte (Paraneozoen, vgl. Kap. 2.3.3, 6.2.2). Tiergruppe Säugetiere Vögel Reptilien Fische Weichtiere Krebstiere Spinnentiere Insekten Artenzahl davon etabliert Artenzahl davon etabliert Neozoen in D (%) Neozoen in A (%) 18 1 99 7 38 64 46 24 351 11 14 0 10 28 17 7 80 (61 %) (14 %) (0 %) (26 %) (44 %) (37 %) (29 %) (23 %) 14 2 21 8 27 58 23 50 258 8 4 3 3 14 33 20 26 154 (57 %) (19 %) (37 %) (52 %) (57 %) (87 %) (52 %) (60 %) Setzt man die Gesamtartenzahl einer Tiergruppe in Österreich mit der Zahl der Neozoen bzw. der etablierten Neozoen in Beziehung, zeigen sich erwartungsgemäß große tiergruppenspezifische Unterschiede (Tab. 10). Während die Gruppe der „Schwebgarnelen“ (Mysidacea) in Österreich ausschließlich durch Neozoen vertreten ist, so sind z. B. nur etwa 1 % der Käferarten Neozoen. Tab. 10: Gesamtartenzahlen (verändert nach GEISER 1998) und Anteil von Neozoen bzw. etablierten Neozoen in Österreichs Fauna für ausgewählte Tiergruppen. Tiergruppe Mysidacea Decapoda Amphipoda Pisces Reptilia Mollusca Mammalia Myriapoda Opiliones Araneae Orthoptera „Cladocera“ & Copepoda Aves Apterygota Coleoptera „Auchenorrhyncha“ Lepidoptera Heteroptera Amphibia (2002) Gesamtartenzahl in Österreich (inkl. Neozoen) 3 7 26 80 24 435 109 280 60 800 140 220 250 600 7500 600 4000 900 22 Neozoen in Österreich 3 3 9 27 8 58 14 16 3 39 8 7 21 7 147 6 38 6 1 etablierte Neozoen in Österreich (%) 3 (100 %) 3 (43 %) 9 (35 %) 14 (18 %) 3 (12 %) 33 (7,6 %) 8 (7,3 %) 14 (5,0 %) 3 (5,0 %) 22 (2,7 %) 3 (2,1 %) 4 (1,8 %) 4 (1,6 %) 7 (1,2 %) 81 (1,1 %) 5 (0,8 %) 24 (0,6 %) 4 (0,4 %) 0 (0 %) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 369 Aquatische Neozoen machen mit rund 90 Arten 18 % der hier genannten Arten aus. Das ist eine doch erstaunlich hohe Zahl für ein Binnenland. Zum Vergleich: es sind über 100 Neozoen in der Nord- und Ostsee, 140 in den nordamerikanischen Großen Seen und 150 im westlichen Mittelmeer bekannt. Spitzenreiter dieser Statistik ist die San Francisco Bay mit 212 Neozoen (vgl. COX 1999). Auffallend in Tab. 10 ist auch, dass die ersten vier Positionen mit den höchsten Neozoen-Anteilen von aquatischen Tiergruppen eingenommen werden und dass sich bei den ersten drei Tiergruppen alle Neozoen auch etabliert haben. 7.3 Herkunftsgebiete und Einführungswege der Neophyten und Neozoen Österreichs Die Analyse der Herkunftsgebiete der neophytischen Gefäßpflanzen zeigt, dass der Mediterraneis und dem submediterranen Raum sowie Nordamerika als Ursprungsgebiet die größte Bedeutung zukommt (Abb. 14). Weitere wichtige Herkunftsgebiete sind (Süd-)Osteuropa und das angrenzende West- und Zentralasien, gefolgt von Ostasien, Mittel- und Südamerika. Der relativ hohe Beitrag Süd- und Mittelamerikas beruht u. a. auf in den Anden verbreiteten, kältetoleranten Arten (z. B. Galinsoga ciliata, G. parviflora) und auf den zahlreichen aus diesem Gebiet stammenden Nutz- und Zierpflanzen. Mit 88 Arten bemerkenswert hoch ist der Anteil der verwilderten Kulturpflanzen, die sich erst unter dem Einfluss des Menschen entwickelt haben. Unter den Neophyten Österreichs überwiegen klimatisch ähnlich und geografisch nahe gelegene Ursprungsgebiete. Eine geringe Bedeutung kommt hingegen weit entfernten und klimatisch stark abweichenden Gebieten zu (Afrika südlich der Sahara, Australien, Neuseeland, Pazifische Inseln, Tropen und Subtropen). Die Mehrzahl der in Österreich etablierten Taxa stammt aus Nordamerika, (Süd-)Osteuropa und dem angrenzenden Westasien und aus Ostasien (vgl. LOHMEYER & SUKOPP 1992). Diese drei Gebiete sind wie Österreich durch ein gemäßigtes Laubwaldklima gekennzeichnet. Hingegen sind nur sehr selten Arten aus klimatisch viel wärmeren Ursprungsgebieten fähig, den kalten mitteleuropäischen Winter zu überleben. Somit sind – mit wenigen Ausnahmen (z. B. Duchesnea indica) – keine Arten aus den (Sub)Tropen in größeren Gebieten Österreichs etabliert. Nur wenige weitere Taxa sind auf Sonderstandorten (Thermalbächen) lokal eingebürgert (z. B. Cryptocoryne wendtii, Hygrophila polysperma, Vallisneria spiralis s. l.). Für die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs stellt der bewusste Import als Zier- oder Nutzpflanzen den wichtigsten Einführungsweg dar (Abb. 15). Etwa 57 % der Neophyten Österreichs (627 Taxa) sind aus Kulturen verwildert oder wurden – in sehr seltenen Fällen – angesalbt. Bei weiteren 2 % (25 Taxa) wird Verwilderung als Einführungsweg vermutet, 31 % der Neophyten (345 Taxa) wurden unabsichtlich eingeschleppt, bei weiteren 2 % (27 Taxa) wird Einschleppung als Einführungsweg vermutet. Viele dieser Arten treten bevorzugt auf Warenumschlagplätzen, an Verkehrsanlagen (vor allem Bahnanlagen) oder auf Mülldeponien auf. Bei den übrigen 8 % (86 Taxa) ist der Einführungsweg unbekannt. Zum Vergleich: In der Tschischen Republik wurden 45,5 % der Neophyten eingeschlppt und 54,5 % absichtlich eingeführt (PYEK et al. 2002). Eine Auswertung der Herkunftsgebiete und der Einführungswege für die nur wenige Neophyten aufweisenden Gruppen der Moose, Flechten und Algen unterbleibt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 370 400 371 350 300 229 Taxa 250 200 133 150 93 84 100 88 26 31 35 50 14 6 10 8 20 re E- As ie n st (S l. ub As )M ie n ed ite rra N E-u ne Eu nd is r., W W -E -u ur op .Z a en tra l-A Au si en st ra l., N Af eu rik se a el ., Pa Tr op z. In en s. ,S ub tro pe Ku n ltu r sp pf la on nz ta en n en ts ta nd w en ei tv er br ei te t un be ka nn t M itt el -u nd N S- -A Am m er er ik ik a a 0 Abb. 14: Herkunftsgebiete der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs. Mehrere Arten wurden zwei Ursprungsgebieten zugeordnet. unklar 8% Einschleppung? 2% Einschleppung 31% Verwilderung 57% Verwilderung? 2% Abb. 15: Einführungswege der in Österreich vorkommenden neophytischen Gefäßpflanzenarten. Unterschieden werden die Kategorien Einschleppung, vermutliche Einschleppung, Verwilderung, vermutliche Verwilderung und unklar. Die Ursprungsgebiete der Neomyzeten Österreichs liegen – ähnlich wie bei den Gefäßpflanzen – in klimatisch ähnlichen Regionen, vor allem in Nordamerika (25 Arten) und in geringerem Ausmaß in Ostasien (11 Arten, vgl. Abb. 16). Bei weiteren 10 Arten liegt das Ursprungsgebiet in der Mediterraneis, 9 Arten stammen aus Mittel- und Südamerika und 8 Arten aus den Tropen und Subtropen. Aus den Tropen und Subtropen stammende Neomyzeten kommen in Österreich fast ausschließlich in Glashäusern vor. Von weiteren 11 Arten ist ihre Herkunft unbekannt. Alle übrigen Ursprungsgebiete tragen nur wenige Arten zu den Neomyzeten Österreichs bei. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 371 Im Gegensatz zu den Gefäßpflanzen überwiegt bei den Neomyzeten Österreichs die Einschleppung, 51 Arten (61 % der Neomyzeten) gelangten so nach Österreich (Abb. 17). Bewusst eingeführt und verwildert sind nur wenige Neomyzeten. Es sind dies drei (4 % der Neomyzeten) für Speisezwecke kultivierte Arten (Agaricus bisporus, Lentinula edodes, Stropharia rugosoannulata). Von den übrigen 29 Arten (35 % der Neomyzeten) ist der Einführungsweg unbekannt. 30 25 25 Taxa 20 15 11 9 10 11 10 8 5 2 1 1 3 1 2 Pa z. Tr In op s. en ,S ub tro pe Ku n ltu rp fla nz en w ei tv er br ei te t un be ka nn t ., el se re st l. Af rik a As ie n M ed ite rra ne is re st l. Eu ro pa n ie As E- Au st ra M l., itt N el eu -u nd N S- -A Am m er er ik ik a a 0 Abb. 16: Herkunftsgebiete der Neomyzeten Österreichs. Zwei Arten (Arthrocladiella mougeoutii, Puccinia hemerocallidis) wurden zwei Ursprungsgebieten zugeordnet. Verwilderung 4% unklar 35% Einschleppung 61% Abb. 17: Einführungswege der in Österreich vorkommenden Neomyzeten (Einschleppung, Verwilderung, unklar). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 372 Bei einem Vergleich der Herkunftsländer aller Neozoen nach Kontinenten zeigen sich nur wenige Unterschiede im Vergleich zu Deutschland (Abb. 18). Die meisten Neozoen stammen aus Asien, die wenigsten aus Ozeanien. Der Anteil nordamerikanischer Arten ist in Deutschland höher. Ein auffallend hoher Prozentsatz liegt für afrikanische Arten vor. Einen besseren Überblick gibt aber die Einteilung in zoogeografische Regionen (Abb. 19), die deutlich zeigt, dass der Großteil der Arten (44 %) aus der Paläarktischen Region stammt. Die weitere Differenzierung verdeutlicht das Überwiegen von Arten mediterraner Herkunft, gefolgt von ostpaläarktischen und westeuropäischen Arten. Deutschland (n = 705) Nordamerika 25 % Asien 27 % Südamerika 12 % Ozeanien 4 % Afrika 17 % Europa 15 % Österreich (n = 501) Kosmopoliten und unsichere Herkunft 11 % Südamerika 12 % Ozeanien 2 % Nordamerika 15,5 % Afrika 21 % Asien 21,5 % Europa 17 % Abb. 18: Vergleich der Herkunft aller Neozoen (etabliert und unbeständig) nach Erdteilen für Deutschland (nach GEITER et al. 2001) und Österreich. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 373 Österreich (n = 501) Nearktis 15,5 % Orientalis 13 % Neotropis 12 % Kosmopoliten 11 % Australis 2 % Äthiopis 2,5 % Paläarktis 44 % Abb. 19: Die von A. R. WALLACE (1876) begründeten zoogeografischen Regionen der Erde (aus SEDLAG 1995) und die Verteilung aller Neozoen (etabliert und unbeständig) für Österreich. Bei einer tiergruppenspezifischen Betrachtung der Herkunftsländer ergeben sich z. T. erhebliche Unterschiede (Abb. 20). So stammt z. B. beinahe die Hälfte der nicht-heimischen Fische aus Nordamerika, aber nur etwa ein Fünftel der Schmetterlinge, etwa 15 % der Weichtiere und 7 % der Käfer. Über 50 % der Weichtiere und etwa 20 % der Schmetterlinge stammen aus dem europäisch-mediterranen Bereich, während dieser Anteil bei den Fischen deutlich darunter liegt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 374 Fische 50 % 45 % 44 % 40 % 35 % 30 % 25 % 22 % 20 % 15 % 11,5 % 11,5 % 10 % 7% 5% 4% Orientalis Osteuropa (ponto-kasp.) Mediterraneis Afrika Mittel- u. Südamerika Nordamerika 0% Weichtiere 40 % 36 % 35 % 30 % 25 % 25 % 20 % 15 % 15 % 11 % 10 % 5% 4% 1,5 % Orientalis Ost-Paläarktis Europa Mediterraneis Afrika Mittel- u. Südamerika 0% Nordamerika 1,5 % Australis 5% Abb. 20: Herkunftsgebiete der Neozoen in Österreichs Fisch- (n = 27 Arten) und Weichtierfauna (n = 58 Arten). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 375 Käfer 25 % 22,5 % 20 % 18,5 % 15 % unsicher Kosmopoliten (Sub)Tropis Orientalis Ostpaläarktis Mittel- u. Südamerika Nordamerika 4,5 % 4% Mediterraneis 4% 5% 0% 8% Australis 7% 11 % 8,5 % Afrika 10 % 12 % Schmetterlinge 25 % 21 % 20 % 18,5 % 16 % 16 % 15 % 10,5 % 10 % 8% 5% 5% unsicher Kosmopoliten (Sub)Tropis Orientalis Europa Mediterraneis Mittel- u. Südamerika Nordamerika 0% 2,5 % Abb. 20 Fortsetzung: Herkunftsgebiete der Neozoen in Österreichs Käfer- (n = 147 Arten) und Schmetterlingsfauna (n = 38 Arten). Eine alle Tiergruppen umfassende Auswertung der unterschiedlichen Einführungswege der Neozoen erscheint beim gegenwärtigen Kenntnisstand wenig aussagekräftig, zumal die vorliegenden Daten nicht für alle Tiergruppen als vollständig anzusehen sind. Selbstverständlich überwiegt bei den Wirbeltieren die aktive Freisetzung durch den Menschen, während der Großteil der Wirbellosen mittels Waren- und Personenverkehr eingeschleppt wurde (und wird). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 376 7.4 7.4.1 Verteilung der Neophyten auf Lebensräume Überblick In der Vegetation Mitteleuropas treten Neophyten (und Archäophyten) vor allem in Biotoptypen mit hoher anthropogener und/oder natürlicher Störungsdynamik auf (SUKOPP 1976, 1980; PYEK 1998; KOWARIK 1999). In geschlossenen Vegetationsbeständen ist die Ressource „Raum” vollkommen besetzt und folglich die Etablierung neuer Arten sehr erschwert. Neue Arten können vor allem dann einwandern, wenn Störungen Bestandeslücken geschaffen haben (SUKOPP & SUKOPP 1993). Der Anteil von Neophyten und auch von invasiven Neophyten ist in den wärmsten Teilen Mitteleuropas am höchsten (vgl. LOHMEYER & SUKOPP 1992). Mit zunehmend ungünstigerem Klima sinkt der Anteil der Neophyten in der Vegetation Österreichs. Ab der obermontanen Höhenstufe spielen Neophyten keine Rolle mehr. Die Verteilung der Neomyzeten auf Lebensräume und Wirtsorganismen wird ausführlich im Kap. 5.5 behandelt. Daher wird hier nicht mehr darauf eingegangen. 7.4.2 Wälder In zonalen Wäldern Mitteleuropas sind nur wenige etablierte Neophyten anzutreffen (LOHMEYER & SUKOPP 1992; KOWARIK 1999; BRANDES 2000), wobei die Artenzahl der Neophyten mit zunehmender Meereshöhe und rauerem Klima abnimmt. Ab der montanen Höhenstufe spielen Neophyten in Österreichs Wäldern keine Rolle mehr. Als einzige weit verbreitete Art ist Impatiens parviflora zu erwähnen (vgl. ESSL & WALTER 2002). Eine Anzahl neophytischer Gehölze tritt in den Wäldern Österreichs unbeständig oder etabliert, aber nicht invasiv auf (z. B. Mahonia aquifolium, Prunus serotina, Pseudotsuga menziesii, Quercus rubra). In der Krautschicht zonaler mitteleuropäischer und österreichischer Wälder ist nur Impatiens parviflora weit verbreitet, einige weitere Arten sind lokal etabliert (Doronicum pardalianches, Galeobdolon argentatum, Scutellaria altissima). Auf Kahlschlägen, auf Störstellen in Wäldern und in lichten Wäldern sind z. B. Duchesnea indica und Erechtites hieracifolius regional etabliert. Eine Ausnahme stellen die Wälder im pannonischen Raum Ostösterreichs dar. Hier dringen invasive neophytische Gehölze, vor allem Robinie (Robinia pseudacacia) und Götterbaum (Ailanthus altissima), teilweise massiv in die Strauch- und Baumschicht der Wälder ein und verursachen tiefgreifende Vegetations- und Standortsveränderungen (NEUHAUSER 2001; ESSL & WALTER 2002). 7.4.3 Auwälder Eine große Bedeutung erreichen Neophyten in manchen Auwaldtypen. Diese Biotoptypen sind geprägt durch ein ausgeprägtes anthropogenes und natürliches Störungsregime, das die Etablierung von Neophyten begünstigt (KOWARIK 1992, 1999). Besonders reich an etablierten Neophyten sind Weichholzauen des Tieflandes (FERAKOVA 1994). In die Baumschicht der Silberweidenauen des pannonischen Raumes dringt Acer negundo massiv ein, in der Krautschicht sind Aster lanceolatus, Impatiens glandulifera, Solidago gigantea, seltener Fallopia japonica, häufig. An der March und an der Donau östlich von Wien tritt Fraxinus pennsylvanica als sich ausbreitende Baumart hinzu (LAZOWSKI 1999; DRESCHER & MAGNES 2001; DRESCHER et al. 2002). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 7.4.4 377 Ruderal- und Segetalvegetation Die Ruderal- und Segetalvegetation Österreichs (und ganz Mitteleuropas) besitzen als störungsgeprägte Biotoptypen einen besonders hohen Anteil an Neophyten (KOWARIK 1992, 1999; HURLE 2001). Ausgangspunkt der Verbreitung und Häufigkeitszentren für Neophyten sind menschliche Siedlungen, in denen ihr Anteil mit steigender Siedlungsgröße zunimmt (SUKOPP 1976; PYEK & PYEK 1991; PYEK 1998). Besonders hervorzuheben sind Städte und die mit diesen assozierten urban-industriellen Lebensraumtypen (SUKOPP 1976; DETTMAR 1995). In der Flora von Wien liegt der Anteil der Archäo- und Neophyten mit 591 Arten bei 27 % (ADLER et al. 2001b, 2001c). Innerhalb von Städten nimmt der Anteil der Neophyten von der Peripherie zum Zentrum hin zu. Hierbei spielen der Zeitfaktor und die Stadtgröße eine wichtige Rolle: In alten Städten sind bereits mehr Neophyten etabliert als in benachbarten neuen Städten vergleichbarer Größe (GRIESE 1999). Großstädte beherbergen deutlich mehr Neophyten als Kleinstädte. Wie beispielhaft für Berlin belegt ist, kann die Flora dicht verbauter urbaner Stadtteile sogar bis zu etwa 50 % aus Archäo- und Neophyten bestehen (vgl. Tab. 11). Der hohe Archäo- und Neophytenanteil lässt sich durch veränderte ökologische Bedingungen (wärmeres Stadtklima, Eutrophierung etc.), durch die große Zahl kultivierter Arten, durch die sehr häufig auftretenden Störungen und durch die ausgeprägten Transportströme, die eine stete Diasporenzufuhr mit sich bringen, erklären. In vielen Städten hat sich die Anzahl der vorkommenden Neophyten in den letzten 100–200 Jahren vervielfacht, so stieg sie in Berlin innerhalb von 200 Jahren um mehr als das Vierfache (BRANDES 2000). Verkehrsinfrastruktur und Warenumschlagplätze, wie Bahnhöfe und Hafenanlagen, dienen für viele Neophyten als erste Etablierungszentren und als wichtige Ausbreitungskorridore. Besonders Bahnhöfe sind daher bevorzugter Gegenstand der mitteleuropäischen Adventivfloristik (z. B. BRANDES 1993; MELZER 1995; ZIDORN & DOBNER 1999; HOHLA et al. 1998, 2000). Eine überwiegend aus Archäo- und Neophyten zusammengesetzte Flora beherbergen Mülldeponie- und Klärschlammstandorte (Müllbegleiter). Durch den beständigen und oft sehr intensiven Diasporennachschub und das meist warme Mikroklima (Gärungsprozesse!) kommt es teilweise zur Ausbildung völlig neuer Vegetationstypen, die von neophytischen Arten dominiert werden. Bei Stilllegung der Deponieflächen und nachfolgender Sukzession verschwinden die meisten dieser Arten aber rasch wieder (WALTER 1992; HETZEL & ULLMANN 1995; HETZEL & MEIEROTT 1998). Die starke Eutrophierung der mitteleuropäischen Lebensräume und besonders der Ruderalund Segetalstandorte kommt letztlich den ökologischen Ansprüchen der meisten Neophyten entgegen (Abb. 21). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 378 Neophyten Indigene Arten: ungefährdet Indigene Arten: gefährdet oder ausgestorben 25 Frequenz (%) 20 15 10 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Stickstoffbedarf Abb. 21: Auswertung der Nährstoffbedürfnisse neophytischer und heimischer Pflanzenarten Deutschlands. Unter den 1.795 an Hand ihrer Stickstoffzahlen (nach ELLENBERG et al. 1991) klassifizierten heimischen Arten überwiegen Arten von gering bis mäßig mit Nährstoffen versorgten Standorten. Die Bevorzugung nährstoffarmer Standorte trifft besonders für Arten der Roten Liste zu. Die 144 dargestellten Neophyten bevorzugen hingegen gut bis sehr gut nährstoffversorgte Standorte (aus SCHERER-LORENZEN et al. 2000). Tab. 11: Zusammensetzung der Flora verschiedener Bereiche Berlins nach der Einwanderungszeit der Arten (aus SUKOPP 1976; KOWARIK 1999). Geschlossene Bebauung Vegetationsbedeckte Fläche (%) Artenzahl Farn- und Blütenpflanzen/km 2 Aufgelockerte Bebauung Innere Randzone Äußere Randzone 32 55 75 95 380 424 415 357 Anteil Archäophyten (%) 15,2 14,1 14,5 10,2 Anteil Neophyten (%) 34,6 32,8 28,9 18,3 SUMME Archäo- und Neophyten (%) 49,8 46,9 43,4 29,5 7.4.5 Gewässervegetation Die Gewässervegetation weist einen relativ geringen Anteil neophytischer Arten auf. Während oligotrophe Gewässer fast völlig frei von Neophyten sind, kommen in eutrophen Gewässern mehrere Neophyten vor. Einziger invasiver Neubürger in der Unterwasservegetation Österreichs ist Elodea canadensis (vgl. ESSL & WALTER 2002). Einige weitere Arten treten lokal und oft unbeständig auf. Besonders hervorzuheben sind aus Thermalquellen gespeiste Bäche, in denen Wasserpflanzen aus wärmeren Klimaten gehäuft auftreten (Warmbach in Villach, Thermenabfluss Bad Vöslau). In der Schwimmpflanzenvegetation der Gewässeroberfläche kommt in Österreich nur eine lokal etablierte Art vor, Lemna turionifera, bei der zusätzlich unklar ist, ob sie nicht sogar einheimisch ist. Einige weitere Arten (z. B. Azolla filiculoides) treten in Österreich nur unbeständig auf. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 7.4.6 379 Ufervegetation Die Ufervegetation von Stillgewässern, besonders aber von Fließgewässern ist in Mitteleuropa reich an Neophyten (LOHMEYER & SUKOPP 1992). In der Ufervegetation der Stillgewässer Österreichs (Röhrichte, nasse Hochstaudenbestände etc.) sind einige Neophyten etabliert (Acorus calamus, Mimulus guttatus, Typha laxmannii etc.). Zwei sich erst in den letzten Jahrzehnten stark vermehrende Arten sind invasiv (Bidens frondosa, Epilobium ciliatum; vgl. ESSL & WALTER 2002). In Zwergbinsengesellschaften im Schwankungsbereich von Still- und von Augewässern kommen in Österreich keine etablierten Neophyten vor. In der Ufervegetation von Fließgewässern (nasse Hochstaudenbestände, Fließgewässerröhrichte, Pioniervegetation auf Schotter, Sand oder Feinsubstrat etc.) sind etablierte Neophyten häufig. Nach LOHMEYER & SUKOPP (1992) weisen Flussufergesellschaften im Vergleich zu anderen naturnahen Pflanzengesellschaften den höchsten Anteil an Archäo- und Neophyten in Mitteleuropa auf. Mehrere Arten sind invasive Neophyten. Am stärksten treten diese in Hochstaudenbeständen hervor (LOHMEYER & SUKOPP 1992), wobei in Österreich vor allem Aster lanceolatus, Solidago canadensis, Fallopia japonica, Helianthus tuberosus und Impatiens glandulifera Dominanzbestände ausbilden (ESSL & WALTER 2002). An der March ist zusätzlich Echinocystis lobata häufig, in der Böhmischen Masse Rudbeckia laciniata und am Donauufer hat sich in den letzten Jahrzehnten Angelica archangelica ausgebreitet. Auf sandigen bis schlammigen Pionierstandorten von Fließgewässeralluvionen ist der Anteil an Neophyten oft ebenfalls hoch, vor allem an eutrophierten Fließgewässern der Tieflagen. Hier ist die Annuellenvegetation besonders reich an Neophyten (LOHMEYER & SUKOPP 1992). Neben zahlreichen unbeständig auftretenden Neophyten sind mehrere Arten etabliert, teilweise sind sie invasiv. In flussbegleitenden Bidention-Gesellschaften kann Bidens frondosa als konkurrenzstarke Art invasiv auftreten und einheimische Bidens-Arten verdrängen (vgl. HEJNY 1995; BENDOVA & GRUBEROVA 1999a, 1999b). Bei den Neophyten der Fließgewässeralluvionen handelt es sich meist um Konkurrenz- und Ruderalstrategen, wie MÜLLER (1995) anhand der Untersuchung nordalpiner Flüsse feststellte. Auf Schotterbänken im Bereich des mittleren Hochwassers kommen in Mitteleuropa regelmäßig Neophyten, darunter auch viele Ruderalarten, vor (z. B. Oenothera spp., Conyza canadensis, Erigeron annuus – LOHMEYER & SUKOPP 1992). Jedoch ist keiner dieser Neophyten in Österreich für diesen Standortstyp als invasiv zu werten. An den Oberläufen der Alpenflüsse nimmt die Anzahl der Neophyten kontinuierlich ab (MÜLLER 1995), die Schotterbänke der letzten naturnahen Wildflusslandschaften in den Alpen (z. B. Lech in Tirol) sind bislang frei von Neophyten (MÜLLER & BÜRGER 1990). Die große Bedeutung von Neophyten in fließgewässerbegleitender Vegetation wird durch die hohe natürliche Standortdynamik (Geschiebeumlagerung, Hochwässer, Bodenverwundung), die generell günstigen Ausbreitungsmöglichkeiten entlang von Flüssen (Diasporendrift etc.) und anthropogene Einflüsse erklärt (Eutrophierung, flussbauliche Maßnahmen) (MÜLLER 1995; KOWARIK 1999). Generell stellen Flusstäler günstige „Wanderstraßen der Pflanzen” dar (SUKOPP 1962, 1976). Auch menschliche Siedlungen und Verkehrsanlagen liegen oft gebündelt in Flusstälern und verbessern die Etablierungsmöglichkeiten für Neophyten (LOHMEYER & SUKOPP 1992). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 380 7.4.7 Fettwiesen und -weiden Die Vegetation gedüngter Wiesen und Weiden ist arm an Neophyten. Unbeständig auftretende Neophyten sind sehr selten, als in Österreich etabliert sind nur zwei Arten zu werten: Lolium multiflorum wird als Futtergras häufig kultivert und verwildert in Fettwiesen, Veronica filiformis besitzt ihren Verbreitungsschwerpunkt in Fettwiesen und Mährasen und tritt lokal invasiv auf (ESSL & WALTER 2002). 7.4.8 Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen In Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen sind in Mitteleuropa nur wenige Neophyten etabliert (SUKOPP 1962; LOHMEYER & SUKOPP 1992). Neben dem in Halbtrockenrasen in Teilen Österreichs (z. B. Nördliches Alpenvorland) verbreiteten Phedimus spurius (= Sedum spurium) kommen noch andere neophytische Arten dieser Gattung, allerdings nur selten, vor. In ruderalen Trockenbiotopen sind Neophyten etwas häufiger, da Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt auf Ruderalstandorten besitzen (z. B. Erigeron annuus), auch diese Standorte erobern können. Besonders hervorzuheben sind die Robinie (Robinia pseudacacia) und der Götterbaum (Ailanthus altissima), die im pannonischen Ostösterreich vor allem durch klonales Wachstum massiv in Trockenstandorte eindringen, und diese völlig verändern und entwerten können (vgl. UDVARY 1999; NEUHAUSER 2001). 7.4.9 Moore und Feuchtwiesen In Flachmooren und im Feuchtgrünland spielen Neophyten eine untergeordnete Rolle (PYEK et al. 2002). Im landwirtschaftlich genutzten Feuchtgrünland ist kein einziger Neophyt etabliert. In nährstoffreicheren Feuchtbrachen hingegen können neophytische Hochstauden (Solidago gigantea, Fallopia japonica) oder die Annuelle Impatiens glandulifera vorkommen. Im Rheindelta in Vorarlberg tritt Euthamia graminifolia (= Solidago graminifolia) lokal etabliert in Feuchtwiesen und Niedermooren auf. In Hoch- und Zwischenmooren sind Neophyten derzeit noch ohne größere Bedeutung, sehr lokal kommen Kalmia angustifolia (Oberösterreich – ADLER et al. 1994) und neuerdings Erica tetralix (Großarl und Gasteiner Tal in Salzburg, Kreuzerbauernmoor in Oberösterreich – STÖHR 2000, Stöhr mündl. Mitt.) vor. Unter den Moosen breitet sich Campylopus introflexus derzeit in Mooren aus (vgl. Kap. 5.2). In Deutschland gilt diese Moosart bereits als invasiv (KOWARIK 2002). Die in Norddeutschland aus Heidelbeerplantagen verwildernden und in gestörte Hochmoore und Moorwälder eindringenden nordamerikanischen Arten Vaccinium angustifolium und V. corymbosum (KOWARIK & SCHEPKER 1995; Von Drachenfels mündl. Mitt.) und/oder deren Hybride (ROTHMALER 2002) sind in Österreich bislang noch nicht nachgewiesen. 7.4.10 Fels- und Felsschuttvegetation Neophyten fehlen in Österreich in Fels- und Schuttstandorten höherer Lagen, in tieferen Lagen (vor allem in Siedlungsnähe) sind Neophyten hingegen gelegentlich zu finden. Typische, wenngleich oft unbeständige und relativ seltene neophytische Arten warmer Felsstandorte sind Cymbalaria muralis, Thuja orientalis und Antirrhinum majus, häufiger und an Felsstandorten etabliert sind Robinia pseudacacia und Syringa vulgaris. Weitere Neophyten kommen gelegentlich vor (z. B. Erysimum cheiri, Phedimus spurius). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 381 Genaue Untersuchungen zur Neophytenflora von Fels- und Felsschuttvegetation aus Österreich liegen nicht vor. Die Ergebnisse einer Untersuchung von 56 Felsen in der Umgebung von Burgen in Süd- und Südostdeutschland dürften jedoch weitgehend auf Österreich übertragbar sein. Es konnten insgesamt 26 Neophytenarten nachgewiesen werden, die häufigsten Arten waren Syringa vulgaris, Phedimus spurius und Cerastium tomentosum (DEHNENSCHMUTZ 2000a, 2000b). 7.4.11 Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden In alpinen Rasen und Zwergstrauchheiden gibt es in Österreich keine etablierten Neophyten. Für die alpine Stufe der Schweizer Alpen wird lediglich eine Art als lokal etabliert angegeben (Papaver croceum – LOHMEYER & SUKOPP 1992). Eine signifikante Abnahme der Neophytenvorkommen mit steigender Seehöhe wurde auch von PYEK et al. (2002) an über 300 Standorten in der Tschechischen Republik festgestellt. 7.5 7.5.1 Verteilung der Neozoen auf Lebensräume Aquatische Lebensräume Österreich besitzt etwa 6.000 natürliche Seen und rund 100.000 km Fließgewässerstrecke. 2 Die Oberflächengewässer machen mit 1.300 km etwa 1,6 % des österreichischen Staatsgebietes aus. Obwohl quantitativ weniger bedeutend (in diesem Band: 89 aquatische vs. 411 terrestrische Neozoen) sind die naturschutzfachlichen Auswirkungen im aquatischen Bereich größer (invasive und potenziell invasive Neozoen: 20 aquatische vs. 28 terrestrische Arten) (vgl. auch Tab. 10). Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass aquatische Neozoen häufig entscheidend in ökosystemare Abläufe (z. B. Veränderungen im Nahrungsnetz und der Stoffkreisläufe) eingreifen (Kap. 7.6.2). Als Folge der anthropogenen Verbindung bisher getrennter Flusssysteme (Kanäle) und der Verschleppung durch wichtige Transportvektoren (Schiffsverkehr) sind Neozoen besonders in den schiffbaren Abschnitten der Fließgewässer anzutreffen. Dieser Transport macht offenbar kaum taxonomische Unterschiede und betrifft verschiedenste Tiergruppen (vgl. Kap. 6.2.1, 6.3.3, 6.3.4, 6.3.6, 6.3.7, 6.3.8, 6.3.10). Durch die tiefgreifenden anthropogenen Veränderungen der Fließgewässer (besonders Eutrophierung, Aufsalzung, Stauhaltung) werden neu entstandene ökologische Lizenzen in besonderem Maße durch euryöke Neozoen genutzt (vgl. Kap. 6.3.3). Das Arteninventar in der Donau hat sich seit 1992, der Eröffnung des RheinMain-Donau-Kanals, mehrfach verändert. Vergleichsweise gut dokumentiert ist die Abfolge von Gammaridenarten (Kap. 6.3.8). In den Oberläufen der Fließgewässer finden sich (noch?) weniger Neozoen, wenngleich auch in diesen Lebensräumen mit dem Signalkrebs oder der Neuseeländischen Zwergdeckelschnecke bereits naturschutzfachlich relevante Gegenbeispiele vorliegen. Für die durch Gewässerverschmutzung und -verbauung bereits stark bedrohten einheimischen Flusskrebsbestände bedeutet das Auftreten der nordamerikanischen Flusskrebse, die als Vektoren für die Verbreitung der Krebspest fungieren (vgl. Kap. 5.5.4.1, 6.3.10), eine zusätzliche Gefährdungsursache. Stillgewässer werden in der Regel weniger leicht erreicht (Wasservögel, Sportboote, Fischer, Aquarienbesitzer) und sind daher weniger von Einschleppung, sondern eher von aktiver Freisetzung betroffen (Fische, Schnecken, Flusskrebse, Schildkröten). Von den sieben aus naturschutzfachlicher Sicht relevanten Fischarten (Graskarpfen, Silberkarpfen, Marmor- Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 382 karpfen, Sonnenbarsch in Stillgewässern; Regenbogenforelle, Kesslergrundel in Fließgewässern; der expansive, sehr anpassungsfähige Blaubandbärbling in Fließ- und Stillgewässern) wurden fünf absichtlich freigesetzt. Den größten Anteil an Neozoen unter den Vögeln stellen Wasservögel (Schwäne, Gänse, Enten), die als beliebtes Ziergeflügel von privaten Züchtern gehalten, vermehrt und gehandelt werden. Begünstigt wird das Vorkommen dieser Arten durch die Anlage neuer stehender Gewässer zur Fischzucht oder Erholungsnutzung, die Eutrophierung stehender Gewässer und regelmäßige Fütterungen vor allem im Bereich von Siedlungen. Auch wenn bisher noch keine einheimische Art in unseren Flüssen oder Seen vollständig verdrängt wurde (aber vgl. z. B. Cyclops vicinus, Kap. 6.3.6), gibt es Befunde, die – gekoppelt mit einer Abnahme der Populationsdichte einheimischer Arten – eine mehr oder weniger stark veränderte Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft sowie Veränderungen und Verschiebungen im Nahrungsnetz ergeben. 7.5.2 Terrestrische Lebensräume Als ein Charakteristikum erfolgreicher Neobiota gilt die bevorzugte Besiedlung von gestörten bzw. anthropogen geprägten Lebensräumen. Die hohe Dynamik der Ressourcenverfügbarkeit an solchen Standorten ermöglicht vor allem opportunistischen Arten eine Besiedlung. Naturnahe und ungestörte Standorte sind allgemein weniger häufig betroffen. Dringen Neozoen trotzdem in diese Standorte vor, treffen sie unter Umständen auf sehr stenöke, weniger anpassungsfähige Arten, die dieser neuen Konkurrenzsituation nicht gewachsen sind. So dringt die Spanische Wegschnecke zunehmend in naturnahe Standorte vor, besonders in Auwälder in niederen Lagen und in Feuchtwiesen, und wird dort zur dominanten Schneckenart. Bevorzugt in Laubwäldern in Gewässernähe sind auch Bisamratte, Marderhund, Waschbär, Mink und Nutria zu finden. Unter den terrestrischen Lebensräumen sind es aber vor allem anthropogen geschaffene, künstliche Lebensräume, die von Neozoen besiedelt werden: Monokulturen in der Land- und Forstwirtschaft und urbane Ballungszentren. 7.5.3 Sonderstandorte (Städte, Wohnungen, Glashäuser u. a.) Die lokal erhöhten Temperaturen in Städten stellen ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Etablierung wärmeliebender Arten dar. Nach AUER et al. (1989) liegt die Durchschnittstemperatur in den inneren Wiener Bezirken um 1°C höher als in der pannonischen Umgebung. Ein besonders gut untersuchtes Beispiel dazu bietet der Ailanthusspinner (Samia cynthia, vgl. Kap. 6.3.21), der vorwiegend in den innersten Bezirken von Wien vorkommt. Wie Untersuchungen zur Frostresistenz ergeben haben, können die Puppen die Winter-Tiefsttemperaturen in den wärmeren inneren Bezirken gerade überleben, nicht aber in den äußeren Bezirken (PRUSCHA et al. 1991). Auch die Vertreter der in Österreich eingebürgerten Papageien haben bisher nur in den Parkanlagen größerer Städte gebrütet. Neben klimatischen Faktoren spielen hier aber natürlich auch verbesserte Nahrungsbedingungen (Winterfütterung) eine wichtige Rolle. Durch den steigenden Flächenverbrauch und die zunehmende Urbanisierung wachsen – unabhängig von der Schaffung eines städtischen Eigenklimas – die Möglichkeiten für synanthrope Arten, die im Gefolge des Menschen an von ihm geschaffenen Standorten leben („Anthropozönosen“). Einige Arten nutzen als Kulturfolger die zahlreich verfügbaren Ressourcen dieser Habitate (z. B. Waschbär, Mink). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 383 Weitere wichtige Sonderstandorte stellen mikroklimatisch begünstigte Habitate dar, wie z. B. Komposthaufen, Müllplätze, Kraftwerksabflüsse, die durch die lokal erhöhten Temperaturen (wie auch in Städten) einer Reihe von Arten als Ausgangspunkt („Trittsteine“) für eine folgende Ausbreitung in naturnahe Lebensräume dienen können. Die besonderen Bedingungen in Gewächshäusern ermöglichen auch tropischen und subtropischen Arten ein Überleben, z. B. dem vermutlich aus Südostasien eingeschleppte Regenwurm Amynthas corticis (ZICSI et al. 1999), wobei in der Regel die Vorkommen auf die Gebäude beschränkt bleiben. In manchen Fällen schaffen es die Arten aber auch ins Freiland überzuwechseln und sich zeitweilig (in den Sommermonaten) oder dauerhaft zu etablieren (z. B. die Ackerschnecke Deroceras panormitanum oder der Kiemenwurm Branchiura sowerbyi). Als zentrale Anlaufstelle von Verschleppungen durch Waren- und Personenverkehr und durch das hohe Angebot an verfügbaren Ressourcen stellen Städte somit insgesamt den wichtigsten Ausgangspunkt für die Invasion von Neobiota dar. 7.6 7.6.1 Ökologische Konsequenzen biologischer Invasionen Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen Die stärksten Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen werden von jenen Neophyten verursacht, die eine in dem neu eroberten Biotoptyp nicht oder fast nicht vorkommende Wuchsform repräsentieren. Dies hat eine veränderte Vegetationsdichte und eine veränderte räumliche Vegetationsverteilung zur Folge (KOWARIK 1999). Beispielsweise können Impatiens glandulifera, Heracleum mantegazzianum und die beiden Fallopia-Arten, die alle einheimischen Arten der Krautschicht von Austandorten deutlich an Wuchshöhe übertreffen, eine vertikale Vergrößerung der Krautschicht bewirken (KOWARIK 1999). Der Eschen-Ahorn (Acer negundo) kann in Silberweidenauen eine zweite, niedrigere Baumschicht aufbauen, die sonst in diesem Biotoptyp nicht vorhanden wäre. Zudem behindert der stark schattende Eschen-Ahorn die Etablierung von Jungweiden. Im Nationalpark Donauauen gilt A. negundo daher als problematischste Baumart der Weichholzauen (DRESCHER et al. 2002). Einige parasitische Neomyzeten können durch die Reduzierung ihrer Wirtspflanzen indirekt die Raumstruktur von Lebensräumen verändern. Der weitgehende Ausfall von Altbäumen der in manchen Waldtypen ehemals bestandesbildenden Feld-Ulme (Ulmus minor) durch das von zwei eingeschleppten Pilzarten (Ophiostoma ulmi, O. novo-ulmi, vgl. Kap. 5.5.4.1) verursachte Ulmensterben hat deutliche Auswirkungen auf die Bestandesstruktur der betroffenen Waldtypen. Selbstverständlich hat eine Veränderung der Raumstruktur auch großen Einfluss auf die Verbreitung und Verteilung von Tierarten, vor allem der wirbellosen Fauna. Direkte „landschaftsgestaltende“ Auswirkungen können auch von Neozoen verursacht werden. So können durch die Grabtätigkeit von Bisamratte oder Nutria die Gewässerufer verändert werden. Die Vernichtung der submersen Vegetation durch Graskarpfen verändert das Raumangebot für andere Fische (z. B. als Einstand oder Laichsubstrat) und das Lichtregime für viele Wirbellose. Muscheln (z. B. Wandermuschel, Körbchenmuschel) können bei Massenauftreten große Muschelbänke ausbilden. Der Schlickkrebs (Corophium curvispinum) überzieht Hartsubstrate mit seinen Schlammröhren, wodurch andere benthische Organismen kaum geeignete Standortbedingungen vorfinden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 384 7.6.2 Veränderungen von ökosystemaren Abläufen Jeder Neubürger verändert die interspezifische Konkurrenzsituation sowie die Nischen- und Ressourcenverfügbarkeit in einem Biotop. Dies beeinflusst die Artenzusammensetzung von Phyto- und Zoozönosen (KOWARIK 1999). Darüber hinaus können Neophyten, die einer in dem Biotoptyp seltenen oder fehlenden Lebensform zuzurechnen sind, weitergehende Veränderungen verursachen. Arten mit einer längeren Lebensdauer (z. B. ausdauernde statt annuelle Arten, Sträucher statt Kräuter etc.) können Ressourcen häufig effizienter nutzen und zu markanten Veränderungen der Ressourcenverfügbarkeit (Lichtgenuss, Nährstoffhaushalt, Streuabbau etc.) oder der ökosystemaren Produktivität (Primärproduktion, Energieflussbilanzen) führen. Auch eine Veränderung der Sukzessionsgeschwindigkeit und -richtung kann durch Neophyten verursacht werden, wie an Hand folgender Beispiele illustriert werden soll (nach KOWARIK 1999): • Hochwüchsige krautige Neophyten (z. B. Fallopia spp., Helianthus tuberosus, Solidago canadensis, S. gigantea) können die Sukzessionsgeschwindigkeit von Hochstaudenfluren zu Gehölzbeständen stark verlangsamen, da die Keimungs- und Etablierungsbedingungen für Gehölze deutlich verschlechtert sind. • Die stickstoffbindende Robinia pseudacacia kann durch Eutrophierung die Standortsqualität und die Sukzessionsrichtung deutlich verändern. • Hochproduktive aquatische Neophyten (z. B. Elodea canadensis) können die Sedimentationsraten ihrer Wohngewässer beschleunigen. • Raschwüchsige Hochstauden (z. B. Fallopia spp.) können die Produktivität von Biotoptypen deutlich erhöhen. Neomyzeten können vor allem dann Einfluss auf ökosystemare Abläufe nehmen, wenn sie als Parasiten einheimische Arten zurückdrängen (z. B. Ulmensterben, Krebspest; vgl. Kap. 5.5.4.1). Neozoen, die als Prädatoren in Nahrungsnetze eingreifen, können Veränderungen im Ökosystem auslösen, die kaskadenartig abwärts bis zu den Primärproduzenten wirken (“topdown“-Effekt). Umgekehrt können Neobiota, die als Produzenten oder Konsumenten an der Basis des Nährstoffkreislaufs stehen, Veränderungen bewirken, die leiterartig aufwärts bis zu den Top-Carnivoren wirken (“bottom-up”-Effekt). Die durch Neobiota verursachten Veränderungen im Nahrungsnetz (auch als “food web chaos“ bezeichnet) können zu instabilen (d. h. nicht dauerhaften) und unvorhersagbaren Nahrungsbeziehungen führen. Bei hohen Abundanzen können Muscheln infolge ihrer Filtrationsleistungen eine Schlüsselfunktion in limnischen Ökosystemen einnehmen. Die Invasion der Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in den großen nordamerikanischen Seen führte zu einem deutlichen Rückgang (50–75 %) der Phytoplanktonbiomasse. Die Folge war eine erhöhte Verfügbarkeit von Licht und ein Anstieg der Phosphatkonzentration (CARACO et al. 1997; STRAYER et al. 1999). Während Zooplankton und einheimische Muschelarten zurückgingen, wurden Makrophyten und Zoobenthos gefördert (KARATAYEV et al. 1997). Ähnliche Effekte wurden auch für die Asiatische Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) in Nordamerika festgestellt (PHELPS 1994). Eine Beschleunigung der Verfügbarkeit von Nährstoffen wurde auch experimentell in Mikrokosmos-Studien nachgewiesen. Durch die Filtration von Dreissena wurde mehr Stickstoff und Phosphor aus dem partikulären organischen Material (POM) in lösliche Form überführt und so den Primärproduzenten zur Verfügung gestellt (JAMES et al. 1997). Die hohe Filtrationsleistung führt auch zu einem Anstieg der Sedimentation, Detritusfresser profitieren, deren Räuber folgen und so wird ein Großteil der Stoffkreisläufe zum Gewässergrund verlagert, während planktonische Organismen (und auch planktivore Fische) zurückgehen (STRAYER et al. 1999). Auch die besonders in den Tropen invasiv auftretende Wasserhyazinthe verändert die ökosystemaren Abläufe; infolge der dichten Schwimmblätter an der Wasseroberfläche dringt nur mehr wenig Licht in tiefere Wasserschichten und das Plankton-Nahrungsnetz (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 385 bricht zusammen. Knapp unter der Wasseroberfläche herrschen wie am Gewässergrund reduzierende Bedingungen. Ein direkter Nachweis der Änderung des Nahrungsnetzes nach dem Besatz allochthoner Fischarten konnte durch Isotope in Kanadischen Seen erbracht werden (VAN DER ZANDEN et al. 1999). Ein weiteres Beispiel tiefgreifender (aber auch unerwarteter) Auswirkungen einer Einbürgerung betrifft den Süßwasserkrebs Mysis relicta (”opposum shrimp”). Die Art wurde 1968 in einen See in Montana (USA) als Fischfutter absichtlich eingebracht. Tagsüber bleibt der Krebs in tiefen Wasserschichten und kommt nur in der Nacht zum Fressen an die Oberfläche. Die Fische aber fressen tagsüber, weshalb die Krebsart als Beutetier ohne Bedeutung blieb. Darüber hinaus frisst der Krebs in der Nacht das autochthone Zooplankton, das die Fische tagsüber fressen. Die Fischabundanzen sind nun rückläufig (obwohl genau das Gegenteil beabsichtigt wurde) und als weitere Folge gingen die Weißkopfadler- und GrizzlybärPopulationen zurück (SPENCER et al. 1991, 1999). Es hat so ein Übergreifen der Auswirkungen vom aquatischen auf das terrestrische Ökosystem stattgefunden. Ähnliche Effekte wurden mittlerweile in über 100 Seen im Nordwesten der USA und auch in Nordeuropa festgestellt, in die der Krebs eingesetzt wurde (vgl. Kap. 6.3.7). 7.6.3 Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf die Fauna und Flora Die Ausbreitung florenfremder Pflanzen- und Pilzarten beeinflusst sowohl die Biodiversität heimischer Pflanzen als auch die Zusammensetzung der Tierwelt in einem Ökosystem. Die Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf unterschiedliche Tiergruppen können sehr verschieden sein und sind erst ansatzweise untersucht worden. Besonders bei invasiv auftretenden Arten ist von einem Überwiegen der negativen Effekte auf die autochthone Fauna und Flora auszugehen. Als Hauptursachen sind die Verdrängung einheimischer Pflanzenarten, eine veränderte räumliche Struktur, eine veränderte Ressourcenverfügbarkeit (z. B. Eutrophierung durch Robinia pseudacacia) oder ein verändertes Mikroklima zu nennen. So nimmt in Robinienbeständen die Artenzahl der Begleitpflanzen im Vergleich zu angrenzenden Trockenrasen massiv ab. Zusätzlich kommt es zu einem vollständigen Artenaustausch, da stickstoffliebende Ruderalarten einwandern (KOWARIK 1995). LOHMEYER & SUKOPP (1992) gehen davon aus, dass die meisten fremdländischen Pflanzen Mitteleuropas nicht oder nur von wenigen, und zwar meist polyphagen einheimischen Insektenarten, besiedelt werden, so dass ein hoher Anteil an Neophyten eine Reduktion des Nahrungsangebotes für die Insektenfauna bedeutet. Generell gilt, dass Neophyten, die länger und häufiger in einem Gebiet vorkommen, von mehr spezialisierten Phytophagen genutzt werden als Neuankömmlinge (KOWARIK 1999; SCHMITZ & WERNER 2000). Einzelne Neophyten können auch neue und ergiebige Nahrungsquellen für (allochthone und autochthone) Konsumenten darstellen, insbesondere an anthropogen stark veränderten Standorten im urbanen Bereich. Buddleja davidii kann als Nektarquelle für Schmetterlinge dienen (OWEN & WHITEWAY 1980; PFITZNER 1983; REINHARDT 1987). Nach REINHARDT (1987) wird diese Nahrungsquelle aber vorwiegend von durchziehenden, wenig standorttreuen Arten genutzt und muss durch andere Nektarquellen ergänzt werden. Einige der reichlich nektar- oder pollenproduzierenden Pflanzen werden als „Bienenweidepflanzen“ von Imkern verbreitet und ausgebracht, um den Ertrag der Bienenvölker zu erhöhen. In Deutschland wurden 40 aphidophage Arthropoden (besonders Schwebfliegen) festgestellt, die direkt oder indirekt durch Impatiens parviflora und deren ebenfalls eingeschleppte Blattlaus Impatientinum asiaticum gefördert werden (SCHMITZ 1998). Die 40 aphidophagen Arthropoden wären jedoch nicht in ihrem Bestand bedroht, würde Impatiens parviflora wieder verschwinden. Hingegen sind die mitunter großen Impatiens parviflora-Bestände für eine viel größere Zahl von Insekten nicht besiedelbar. Allgemein besteht ein hoher Forschungsbedarf über Phytophagenkomplexe und Blütenbesucher von Neophyten in Mitteleuropa (BRANDES 2000). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 386 Neobiota in Österreich – Diskussion Neophyten können auch zu einer nominalen Erhöhung der Diversität beitragen, wenn sie von Neozoen aus ihrem Ursprungsgebiet begleitet werden bzw. diese ihnen später nachfolgen (KOWARIK 1999). Nach der Etablierung von Impatiens parviflora in Mitteleuropa erfolgte die Einschleppung des aus dem Heimatgebiet der Pflanze stammenden Rostpilzes Puccinia komarovii und der Blattlaus Impatientinum asiaticum49. Mit Impatiens parviflora ist somit ein ökologisches Kleinsystem asiatischen Charakters in unsere Breiten eingewandert (SCHMITZ 1998). Ein Vergleich phytophager Insekten auf neophytischen und einheimischen Brassicaceen in Deutschland zeigte, dass die Insektendiversität auf neophytischen Kreuzblütlern nicht geringer als auf indigenen Arten war (FRENZEL & BRANDL 1997). Dies scheint aber eher die Ausnahme von der Regel zu sein, vermutlich wird in diesem Fall eine rasche Besiedlung neuer Arten wegen der ähnlichen sekundären Inhaltsstoffe bei einheimischen Arten begünstigt. Meist weisen florenfremde Gehölze in Mitteleuropa (KENNEDY & SOUTHWOOD 1984; AUERBACH & SIMBERLOFF 1988; AUGE et al. 2000; BRÄNDLE & BRANDL 2001) und auch in Nordamerika (DEGOMEZ & WAGNER 2001) eine deutlich niedrigere Insektendiversität auf als einheimische Gehölze. Auch für krautige Pflanzen wurden analoge Ergebnisse festgestellt (z. B. Senecio inaequidens vs. S. jacobaea, SCHMITZ & WERNER 2000). Nur wenige Neomyzeten, nämlich jene obligaten Parasiten, die heimische Organismen als neue Wirte befallen, haben wichtige Auswirkungen auf die heimische Fauna und Flora. Deren Folgen sind aber oft schwerwiegend: Da die europäischen Wirte vorher nicht mit diesen Parasiten konfrontiert waren, sind keine oder nur geringe Resistenzen gegen sie vorhanden. Dadurch sind sie ausgesprochen anfällig, und deshalb war und ist die Einschleppung oft mit einer dramatischen Reduktion der Wirtspopulationen bis hin zum Aussterben verbunden. Wichtige Beispiele sind bei Pflanzen das Ulmensterben (Erreger: Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi), der Kastanienrindenkrebs (Erreger: Cryphonectria parasitica) und das Erlensterben (Phytophthora sp.); bei Tieren die Krebspest (Erreger: Aphanomyces astaci). Eine ausführliche Darstellung dieser Problematik findet sich im Kap. 5.5.4.1. In diesem Zusammenhang muss besonders betont werden, dass auch in Zukunft die Gefahr des Einschleppens von Krankheiten mit negativen Folgen für heimische Arten sehr groß ist. Als Beispiel soll die nordamerikanische Eichenwelke (Ceratocystis fagacearum) genannt werden, deren Einschleppung für die europäischen Eichen katastrophale Folgen haben könnte (siehe BRASIER 1995). Eine weitere Gefahr mit unabsehbaren Folgen stellt die Entstehung von hoch pathogenen Sippen durch Bastardierung von vorher räumlich getrennten, relativ harmlosen Arten dar (BRASIER 1995). Da die Gefahren mit steigendem, weltweitem Gütertransport ständig größer werden, sollte deshalb umso genauer auf die Einhaltung effizienter Quarantänemaßnahmen geachtet werden. 7.6.4 Auswirkungen von Neozoen auf die Fauna und Flora Die wichtigsten Auswirkungen von aquatischen und terrestrischen Neozoen auf indigene Arten sind: I. Konkurrenz um Ressourcen II. Raubdruck III. die Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten IV. indirekte Auswirkungen V. Auswirkungen auf Pflanzen 49 Die Blattlaus Impatientinum asiaticum wurde für Österreich noch nicht nachgewiesen, ihr Vorkommen ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen (vgl. Kap. 6.3.15). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 387 ad I.) Die Konkurrenz um natürliche Ressourcen ist eine der grundlegendsten ökologischen Beziehungen zwischen den Organismen unabhängig von deren Herkunft. Sowohl zwischen verschiedenen Arten als auch zwischen Individuen einer Art, wird nach einer möglichst effizienten Nutzung der für ein Überleben und für die Reproduktion notwendigen Mittel gesucht. Bei nicht frei verfügbaren, limitierten Ressourcen kommt es daher beim Auftreten von Neozoen in der Zönose zur Konkurrenz (z. B. um Nahrung, Licht, Sauerstoff, Substrat, Nistplätze, Überwinterungsorte etc.) zwischen den Arten. Aquatische Neozoen erreichen z. B. oft sehr große Abundanzen (z. B. Dendrocoelum 2 2 romanodanubiale 7.400 Individuen/m , Hypania invalida 10.000 Ind./m , Jaera istri bis zu 2 2 40.000 Ind./m , Potamopyrgus antipodarum 100.000 Individuen/m und Corophium curvi2 spinum bis zu 220.000 Ind./m ), die einer Monopolisierung der Ressource „Raum“ gleichkommt. REITZ & TRUMBLE (2002) geben eine zusammenfassende Darstellung dokumentierter Verdrängungen bei Insekten und Spinnen und betonen, dass es sich um ein häufiges, aber schlecht dokumentiertes Phänomen handelt. Hier besteht noch großer Forschungsbedarf in allen Tiergruppen. So ist z. B. auch die Beziehung zwischen Mink und dem Europäischen Nerz (Mustela lutreola), der seit dem Auftreten des Mink in weiten Gebieten deutlich zurückgegangen ist, noch nicht vollständig geklärt (SCHRÖPFER & PALIOCHA 1989). ad II.) Die direkte Bedrohung durch räuberische Arten hat in Gebieten ohne natürlich vorkommende Raubtiere (viele ozeanische Inseln) dramatische Folgen, insbesondere für viele flugunfähige Vögel. In Österreich ist die Situation nicht so dramatisch, wenngleich räuberische Arten einen starken Einfluss ausüben können. So frisst z. B. der Flohkrebs Dikerogammarus villosus aufgrund seiner Größe und starken Mundwerkzeuge gleichermaßen indigene und nicht-indigene Flohkrebsarten und wurde innerhalb eines Jahrzehntes zum dominanten Vertreter dieser Tiergruppe in der Donau (Kap. 6.3.8). Omnivore Prädatoren, wie z. B. der Waschbär oder der Mink, stellen eine Bedrohung für Gelege und Nestlinge von bodenbrütenden Vögeln und auch für Amphibien dar. Einen negativen Einfluss auf einheimische Großmuschelbestände kann die Bisamratte ausüben. Die Intensivierung der Fasanhaltung hat(te) vermutlich auch Auswirkungen auf die Vorkommen der verschollenen Wiesenotter und der vom Aussterben bedrohten Pannonischen Waldeidechse. Auch unter den terrestrischen Arthropoden sind veränderte Räuber-Beute Beziehungen zu erwarten, jedoch liegen keine genaueren Untersuchungen dazu vor. ad III.) In der Diskussion über Neozoen allgemein zu wenig beachtet werden Parasiten und Krankheitserreger. Meist gemeinsam mit ihren Wirten eingeschleppt, bleiben viele Arten unauffällig und auch unbedeutend, solange keine wirtschaftlich bedeutenden Arten parasitiert werden (z. B. Fischparasiten, Amerikanischer Leberegel, Krebspest, Varroamilbe). Die Wirtspezifität von Parasiten ist unterschiedlich und so kann es auch zu unvorhersehbaren Wirtswechseln kommen. Bei komplizierten Entwicklungszyklen mit oft unbekannten Zwischenwirten sind Bekämpfungsmaßnahmen besonders schwierig. Als Überträger zahlreicher Krankheiten große Bedeutung erlangt hat die Wanderratte. Wie viele andere Raubtiere gelten auch Waschbär und Marderhund als Überträger der Tollwut, von Parasiten und sonstigen Krankheitserregern. Auch der „vertikale“ Transfer von Parasiten und Pathogenen ist zu beachten. Besonders Insekten und Schnecken können verschiedene Pflanzenkrankheiten übertragen oder als Zwischenwirte für Menschen, Haus- oder Nutztiere große Bedeutung erlangen. Die Spanische Wegschnecke kann z. B. als Zwischenwirt von Hundeparasiten (Nematoden) dienen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 388 ad IV.) Oft übersehen werden indirekte Auswirkungen, die durch Neozoen verursacht werden. Dies sind z. B. veränderte Konkurrenzbedingungen für andere Mitglieder der Zönose. Weiters ist das Ausmaß der Nebenwirkungen großflächiger Pestizideinsätze in der Landwirtschaft oder kleinräumiger Vergiftungsaktionen im Hausgarten nicht einmal annähernd abzuschätzen. Zweifelsohne sind diese Effekte aber von großer Bedeutung. ad V.) Neozoen können beträchtliche Auswirkungen auf die Pflanzen in ihrem Lebensraum haben. So ernährt sich z. B. die Bisamratte überwiegend von Wasserpflanzen und der Vegetation der umliegenden Verlandungszonen. Durch diese Ernährungsweise werden aquatische und gewässernahe Phytozönosen stark verändert und in Mitleidenschaft gezogen. Im Bereich der Wohnbauten ist rasch eine Ausdünnung und auch Vernichtung der Vegetation zu erkennen. Die ausschließlich herbivore Nutria frisst bevorzugt submerse bzw. semiaquatische Pflanzen und wurde in Frankreich zur Auflichtung der Vegetation in Fischzuchtanstalten gezielt ausgesetzt (ENGLISCH 2002). Zur Reduktion unerwünschter Wasserpflanzenbestände wurden vor rund 25 Jahren am Neusiedler See mehrere Cyprinidenarten (z. B. Graskarpfen) eingesetzt, die innerhalb weniger Jahre den Makrophytengürtel des Sees fast völlig vernichtet haben, der sich nur langsam wieder erholt (MIKSCHI 2002). Die offensichtlichen Auswirkungen der Kastanienminiermotte auf die Kastanienblätter sind in Österreich beinahe allgegenwärtig (RABITSCH et al. 2002). 7.6.5 Auswirkungen auf evolutionäre Abläufe The implications of these results are the need for more empirical studies on the immigration patterns of invasive species and their potential for interbreeding with natives. (G. R. HUXEL 1999) Working as agents of dispersal, humans have clearly speeded up the pace of evolution. (G. W. COX 1999) Der Wegfall von Isolationsbarrieren kann zur Ausbildung neuer Taxa führen. Voraussetzungen für die anthropogene Ausbildung neuer Taxa sind (nach JÄGER 1988): • die Überwindung von geografischen, ökologischen und phänologischen Kreuzungsbarrieren, • das Überleben und die Expansion neuer Ökotypen, • anthropogener Selektionsdruck, • mutagene Wirkungen (z. B. Pestizide) und • die genetische Drift in Pionier-Populationen. Die evolutionären Konsequenzen von biologischen Invasionen sind bislang wenig untersucht. Aufgrund anthropogener Einflussnahme können Genpools nahe verwandter Arten miteinander in Kontakt gelangen, die zuvor getrennt waren. Mit dem Entfallen der Isolationsbarrieren kann es zu Hybridisierungen kommen (HUXEL 1999; HURKA 2000; MACK et al. 2000; BLEEKER & HURKA 2000a, 2000b; BLEEKER 2001). Dies stellt eine Bedrohung vor allem seltener indigener Taxa dar, da Hybridisierung zu genetischer Assimilation führen kann. Das Ausmaß der Gefährdung der einheimischen SchwarzPappel (Populus nigra) durch Hybridisierung mit P. x canadensis wurde in den letzten Jahren intensiv untersucht (HEINZE 1998a, 1998b, 1998c). Eine weitere hybridogen entstandene Sippe ist Nasturtium x sterile, die in Norddeutschland heute das häufigste Taxon dieser Gattung ist (BLEEKER & HURKA 2000b). Weitere Beispiele neu entstandener Neophyten sind die in Europa gebildeten Aster-, Xanthium- und Oenothera-Arten (JÄGER 1988). Wenngleich die Neubildung abgrenzbarer Taxa im Zeitraum weniger Jahrhunderte eher eine Ausnahme ist, kommt es relativ häufig zur Differenzierung neuer Ökotypen mit verbesserter Ausbreitungsfähigkeit (JÄGER 1988). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 389 Von großer Bedeutung ist die Fähigkeit mancher Hybriden, auf Standorte oder in Gebiete vorzudringen, die von ihren Elternarten nicht besiedelt werden können (LOHMEYER & SUKOPP 1992). Zudem sind manche Hybriden konkurrenzkräftiger als ihre Ausgangstaxa (ARNOLD & HODGES 1995). Ein Beispiel dafür ist Spartina anglica. Die Grasgattung Spartina enthält 14 perennierende Arten, die in salzigem Marschland und in schlammigen, Gezeiten unterworfenen, Flachwasserbereichen wachsen. Nur Spartina maritima kommt in Europa heimisch vor. Die Kreuzung dieser Art mit der zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika eingeschleppten Art S. alterniflora führte zur Hybride S. x townsendii. Aus dieser Art entstand um 1890 die tetraploide S. anglica, das Reisgras, die sich rasch an vielen Küsten West- und Nordeuropas ansiedelte und einheimische Arten teilweise verdrängt hat. Das Reisgras eroberte auch Gebiete, in denen sich seine Elternarten nicht ansiedeln konnten. Durch Hybridisierung zweier Individuen aus den Elternpopulationen A und B entstandene Pflanzen können sich in der Regel mit anderen Individuen aus einer der beiden Elternsippen wieder rückkreuzen. Wiederholt sich dieser Vorgang mehrfach mit Pflanzen der Elternpopulation A, so wird Schritt für Schritt ein kleiner Anteil des Genoms der Pflanze aus der Elternpopulation B in den Genpool der Elternpopulation A inkorporiert. Dieser Prozess heißt Introgression oder introgressive Hybridisierung und führt zu einer Veränderung der genetischen Information der Art A. Beispiele introgressiver Hybridisierung zwischen einheimischen und neophytischen Pflanzenarten aus Mitteleuropa geben SUKOPP & SUKOPP (1994). Auch im Tierreich kommen Hybridisierung und Introgression zwischen indigenen und nichtindigenen Arten oder Unterarten vor. So können Bachforelle und Baichsaibling fertile Nachkommen produzieren (sogenannte „Tigerfische“). Auf Aussetzungen beruhende Vorkommen verschiedener Unterarten der Europäischen Sumpfschildkröte stellen eine potenzielle Bedrohung der autochthonen Vorkommen in den March- und Donauauen dar. Auch eine Hybridisierung zwischen Sikahirsch und europäischem Rotwild ist möglich, wurde bisher aber für Österreich nicht nachgewiesen. Besonders gut untersucht sind Hybridisierungen bei Wasservögeln (Anseriformes), die regelmäßig und zunehmend im Freiland beobachtet werden und auch fertile Nachkommen hervorbringen. Dies gilt auch für indigene Arten, hängt also nicht ursächlich mit den Neozoen zusammen und kann sogar zwischen verschiedenen Gattungen stattfinden (SCHERER & HILSBERG 1982). Als Gründe werden neben der künstlichen Besamung durch Tierzüchter (besonders in der Falknerei), die Haltung in städtischen Parkanlagen und Tiergärten, das oft mangelnde Partnerangebot und Eiablage in fremde Nester mit folgender Fremdprägung gesehen. Besondere Beachtung erfährt in Europa zurzeit die nordamerikanische Schwarzkopfruderente (Oxyura jamaicensis) (vgl. Kap. 6.2.3). Diese wurde in den 1950er Jahren in Großbritannien ausgesetzt und breitet sich nun nach Süden aus. Einzelne Exemplare wurden auch bereits in Österreich gesichtet. Durch die Hybridisierung mit der in Europa heimischen Weißkopfruderente (Oxyura leucocephala) wird eine potenzielle Gefährdung dieser Art angenommen (HAAS 2000). Auch beim Besatz mit gezüchteten Exemplaren ergeben sich genetische Unterschiede, da diese Tiere meist einen genetischen Flaschenhals (“bottleneck”, vgl. z. B. NEI et al. 1975) durchlaufen haben und in der Regel nicht von der Population abstammen, in die sie eingebracht werden. Dies kann zur „genetischen Assimilation“ standorttypischer Ökotypen führen. Auf diesen Zusammenhang sollte nicht nur beim Besatz mit Neozoen, sondern auch bei Wiedereinbürgerungsversuchen einheimischer Arten geachtet werden. Die evolutionären und naturschutzfachlichen Konsequenzen genetischer Interaktion zwischen Neobiota und einheimischen Tier- und Pflanzenarten sind bislang aber erst ungenügend untersucht. Hier besteht großer Forschungsbedarf (HUXEL 1999; HURKA 2000). Schließlich wird auch die Evolution indigener Arten durch etablierte Neobiota beeinflusst. Selektion wirkt als Folge der neuen Konkurrenzsituation bzw. neuer Wechselwirkungen auf alle im Ökosystem lebenden Organismen. Verschiedene Populationen der amerikanischen Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 390 Glasflügelwanze Jadera haematoloma (Rhopalidae) haben verschiedene Stechrüssellängen, je nachdem ob autochthone oder eingeschleppte Wirtspflanzen genutzt werden (CARROLL & DINGLE 1996). 7.7 7.7.1 Naturschutzfachliche Probleme biologischer Invasionen Beurteilung und Wertmaßstäbe Um der komplexen Problematik über ökologische und naturschutzpraktische Aspekte hinaus gerecht zu werden, sei gleich eingangs vorweggenommen, dass es sich um ein gesellschaftliches Problem mit einer Reihe unterschiedlicher Lösungsansätze handelt (T. KIRSCHEY 2000) Die Beantwortung der Frage, ob Neobiota „problematisch“ sind, fällt selbst unter Biologen sehr unterschiedlich aus. Die Bandbreite der Einschätzungen reicht von der Meinung, man solle „der Natur ihren Lauf lassen“ (z. B. REICHHOLF 1995, 1996, 2001) bis zu „eine der größten Bedrohungen der Biodiversität“ (z. B. KOWARIK 1999; MACK et al. 2000; CRONK & FULLER 2001). Beide Seiten haben auf ihre Weise recht. Wie ESER (2002) ausführt, fehlt es dem Naturschutz an einheitlichen Zielen (vgl. auch PRILIPP 1997). Jeder Naturschützer hat sein persönliches Wertesystem, an Hand dessen er seine Urteile fällt. Die stärkere oder schwächere Betonung eines dynamischen, im Gegensatz zu einem bewahrenden Naturschutzkonzept lässt sich nicht durch Fakten begründen. Diese Wertevielfalt zeichnet den Naturschutz einerseits positiv aus. Sie erschwert jedoch auch die Verständigung und Konsensfindung, wenn eigene Werthaltungen nicht offen gelegt werden. Dies muss zwangsläufig zu kontroversiellen Diskussionen führen, wie sie für das Thema Neobiota bezeichnend sind. 7.7.2 Neobiota und Biodiversität The unique has been replaced by the commonplace (J. A. McNEELY 2000) Im Wissen um diese Wertevielfalt im Naturschutz konzentrieren wir uns bei der naturschutzfachlichen Beurteilung von Neobiota auf den Aspekt „Biodiversität“ (vgl. auch STEIOF 2001). Die Erhaltung der globalen Biodiversität ist eines der wichtigsten weltweit anerkannten und durch internationale Vereinbarungen (z. B. Biodiversitätskonvention) erfassten Naturschutzziele. Biodiversität umfasst genetische Diversität, Artenvielfalt und Diversität der Ökosysteme. Der Schutz der Biodiversität ist ein globales Thema. Dies muss bei einer Beurteilung von Neobiota auf regionaler Ebene mit bedacht werden. Konkurrenz und Raubdruck durch nichtheimische Arten gelten für 50 % der gefährdeten Arten in Nordamerika als Hauptgefährdungsursache (WILCOVE et al. 1998). Auf isolierten ozeanischen Inseln liegt der Prozentsatz noch höher. Neobiota tragen somit weltweit zum Rückgang der Biodiversität bei. Besonders deutlich wird dies auf ozeanischen Inseln mit vielen endemischen Arten, die – einmal verschwunden – für immer verschwunden bleiben. In kontinentalen Ländern ist der Anteil von Neobiota am Gesamtarteninventar in der Regel deutlich geringer als auf Inseln oder in Seen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 391 Aquatische Lebensräume werden in besonderem Ausmaß von biologischen Invasionen geprägt. Ein Szenario der Entwicklung der globalen Biodiversität bis zum Jahr 2100 zeigt, dass Neobiota für Stillgewässer als der wichtigste Faktor der Veränderung gelten (Abb. 22). Das größte Ausmaß der Veränderung der Biodiversität durch global wirkende Ursachen (Landnutzung, Klimawandel, Stickstoffdeposition, Biologische Invasionen, Kohlendioxid-Anstieg) wird im weltweiten Vergleich für mediterrane Ökosysteme erwartet. Die temperaten terrestrischen Biome werden vor allem vom erhöhten Stickstoffeintrag beeinflusst (SALA et al. 2000). Tem perate terrestrisch e B iom e R elative Ä n de ru n g d er B io diversität 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 Lan dnutzung K lim aw a ndel N D e position B io logische Invasionen C O 2 -A n stieg B io logische Invasionen C O 2 -A n stieg B io logische Invasionen C O 2 -A n stieg S tillgew ä sser R elative Ä nd eru n g d er B io diversität 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 Lan dnutzung K lim aw a ndel N D e position F ließ gew äs ser R elative Ä nd eru n g d er B io diversität 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 Lan dnutzung K lim aw a ndel N D e position Abb. 22: Vorhersage der Bedeutung der fünf wichtigsten Faktoren, die für globale Veränderungen der Biodiversität bis zum Jahr 2100 verantwortlich gemacht werden. Zur Berechnung der „relativen Änderung der Biodiversität“ siehe SALA et al. (2000). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 392 Neobiota in Österreich – Diskussion In bestimmten Situationen (z. B. in Städten) können Neobiota auch für einen nominellen Anstieg der Diversität sorgen. Bei diesen neuen Arten handelt es sich in der Regel um weit verbreitete, anpassungsfähige und selten um gefährdete Arten. Es handelt sich daher aus naturschutzfachlicher Sicht um keinen erstrebenswerten Effekt, wenngleich diese Arten in der Stadtökologie oder auch aus ästhetischer Sicht positive Erscheinungen sein können. Ausdrücklich wird nochmals darauf hingewiesen, dass die in dieser Studie getroffenen naturschutzfachlichen Beurteilungen den status quo der Expertenmeinungen zu den betreffenden Arten widerspiegeln, d. h. eine Aktualisierung der Beurteilungen (ähnlich wie bei Roten Listen) in Zukunft notwendig ist. 7.7.3 Naturschutzfachliche Beurteilung: Botanik und Mykologie Es ist unumstritten, dass Neophyten einen deutlichen Einfluss auf die Biodiversität Mitteleuropas nehmen. Daher sind biologische Invasionen von Pflanzen auch ein wichtiges Thema des Naturschutzes. Für den Naturschutz bedeutsam sind Neophyten dann, wenn sie sich etablieren können. Eine exakte und umfassende Bewertung der konkreten naturschutzfachlichen Konsequenzen ist für die Neophyten Mitteleuropas aber meist schwierig (vgl. KOWARIK 1999). Zu wenig ist über das Konkurrenzverhalten, den Grad der Einbindung, indirekte Effekte (z. B. für die Fauna) und die allfällige Veränderung der Nahrungsnetze bekannt. Zudem hängt die naturschutzfachliche Bewertung stark von den persönlichen Beurteilungskriterien ab (KOWARIK 1999). In den meisten Lebensräumen Mitteleuropas ist die Gefährdung der einheimischen Fauna und Flora durch die Konkurrenz von Neophyten relativ gering (LOHMEYER & SUKOPP 1992). Hoch ist der Neophytenanteil in manchen naturschutzfachlich weniger wertvollen Ruderal- und Segetalstandorten (vor allem städtische Ruderalstandorte, Hackfruchtäcker). In einigen naturnahen Biotoptypen, vor allem in Auwäldern, in flussbegleitenden Hochstaudenfluren, auf flussbegleitenden Pionierstandorten und in pannonischen Wäldern ist der Einfluss von Neophyten aus Naturschutzsicht jedoch problematisch. Negative lokale und regionale Auswirkungen invasiver Neophyten auf die einheimische Flora sind in Mitteleuropa mehrfach belegt (z. B. KOWARIK 1999), insgesamt aber ungenügend erforscht. Allerdings ist kein Fall aus Mitteleuropa bekannt, wo es bisher zur völligen Verdrängung einer einheimischen Art durch Neophyten gekommen ist. Unter dem naturschutzfachlichen Kriterium „Erhaltung der Biodiversität“ lassen sich die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs zu mehreren Gruppen zusammenfassen: I. Am problematischsten sind diejenigen Arten, die in Österreich in naturnahen Lebensräumen invasiv auftreten. Die folgenden 17 invasiven Pflanzenarten (vgl. Abb. 23) für Österreich sind besonders hervorzuheben: Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia, Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea. II. Eine Anzahl sich ausbreitender Neophyten verursacht im benachbarten und biogeografisch vergleichbaren Ausland durch invasives Auftreten in naturnahen Lebensräumen Naturschutzprobleme, sie sind in Österreich aber (noch?) relativ selten. Auf das weitere Ausbreitungsverhalten dieser Arten sollte besonderes Augenmerk gelegt werden. Diese insgesamt 18 Arten sind für Österreich als in naturnahen Lebensräumen potenziell invasiv einzustufen: Ambrosia artemisiifolia, Amorpha fruticosa, Asclepias syriaca, Buddleja davidii, Duchesnea indica, Elaeagnus angustifolia, Elodea nuttallii, Fallopia japonica x sachalinensis (= F. x bohemica), F. sachalinensis, Glyceria striata, Heracleum (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 393 mantegazzianum, Lupinus polyphyllus, Mahonia aquifolium, Pinus strobus, Prunus serotina, Pseudotsuga menziesii, Senecio inaequidens, Syringa vulgaris. Unter diesen potenziell invasiven Arten ist auf folgende besonders zu achten: { Amorpha fruticosa (DRESCHER & MAGNES 2001) { Asclepias syriaca (UNEP 2002; Wiesbauer mündl. Mitt.) { Fallopia japonica x sachalinensis und F. sachalinensis (ALBERTERNST et al. 1995) { Heracleum mantegezzianum (KÜBLER 1995) { Lupinus polyphyllus (VOLZ & OTTE 2000; OTTE et al. 2000) { Mahonia aquifolium (AUGE 1997) { Pinus strobus (VERA 1999; MACOVA & TICHY 1999) { Prunus serotina (FEILHABER & BALDER 1999; KOWARIK 1992; SUKOPP & SUKOPP 1994) { Pseudotsuga menziesii (KNÖRZER et al. 1995) III. Auf die mögliche zukünftige Einwanderung von in Nachbarländern invasiven Neophyten, die bislang in Österreich noch nicht nachgewiesen wurden, ist zu achten. Zu diesen Arten zählen u. a. folgende: { Lysichiton americanus (ALBERTERNST & NAWRATH 2000; KOWARIK 2002) { Vaccinium angustifolium x corymbosum (KOWARIK 2002) und oder deren Hybride (ROTHMALER 2002) IV. Von geringerer naturschutzfachlicher Relevanz ist die Gruppe häufiger Neophyten, die weitgehend auf anthropogen stark geprägte Standorte beschränkt ist (vor allem Amaranthus powellii, A. retroflexus, Conyza canadensis, Erigeron annuus, Galinsoga ciliata, G. parviflora, Veronica filiformis). V. Die nicht den genannten Artengruppen zuzuordnenden Neophyten sind aus heutiger Naturschutzsicht nicht problematisch. Eine solche Beurteilung kann aber immer nur einen aktuellen Zustand widerspiegeln, da die Biotopbindung und die Häufigkeit von Neophyten unvorhersehbaren Änderungen unterworfen sein können. potenziell invasiv 2% invasiv 2% bisher ohne Auswirkungen 96% Abb. 23: Naturschutzfachliche Beurteilung der in Österreich auftretenden neophytischen Gefäßpflanzen (bisher ohne Auswirkungen, potenziell invasiv, invasiv). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 394 Unter den Moosen breitet sich Campylopus introflexus derzeit in naturnahen Lebensräumen aus und gilt in Deutschland, wo die Art deutlich häufiger als in Österreich ist, als invasiv (KOWARIK 2002). Unter den neophytischen Algen und Flechten Österreichs sind keine naturschutzfachlich problematischen Arten bekannt. Unter den Pilzen finden sich in der Gruppe der auf heimischen Pflanzen und Tieren parasitierenden Neomyzeten 6 für den Naturschutz problematische invasive Arten (vgl. Kap. 5.5.4.1). Hervorzuheben sind die Erreger des Ulmensterbens (Ophiostoma ulmi, O. novo-ulmi) und der Erreger der Krebspest (Aphanomyces astaci). Unter den saprotrophen oder symbiontischen Neomyzeten Österreichs sind keine naturschutzfachlich problematischen Arten bekannt. 7.7.4 Naturschutzfachliche Beurteilung: Zoologie Die Beurteilung der Bedrohung der autochthonen Fauna gestaltete sich bei vielen Gruppen schwierig, da keine wissenschaftlichen Untersuchungen aus Österreich vorliegen und die Verhältnisse aus anderen Ländern (oder Kontinenten) nur eingeschränkt übertragen werden können. Insgesamt sind – in Übereinstimmung mit den Ergebnissen aus Deutschland – gegenwärtig nur sehr wenige Neozoen von naturschutzfachlicher Bedeutung, d. h. eine akute oder potenzielle Bedrohung der autochthonen Biodiversität (Abb. 24). Es muss aber betont werden, dass der Status und die Beurteilung einer Art dynamischen Prozessen unterworfen sind und sich mitunter rasch ändern können, sowohl in – aus Sicht des Naturschutzes – positiver, aber auch in negativer Richtung. invasiv 2% potenziell invasiv 14% bisher ohne Auswirkungen 84% Abb. 24: Naturschutzfachliche Beurteilung der in Österreich auftretenden, etablierten Neozoen (bisher ohne Auswirkungen), potenziell invasiv (inkl. vermutlich potenziell invasive Arten), invasiv (inkl. vermutlich invasive Arten). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 395 Von den in diesem Band behandelten Neozoen wurden drei Arten als akut invasive Bedrohung der autochthonen Fauna beurteilt: Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) und der Kamberkrebs (Orconectes limosus). Für die Bisamratte (Ondatra zibethicus), den Süßwasser-Schlickkrebs (Corophium curvispinum) und den Großen Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) wird eine akut invasive Bedrohung der autochthonen Fauna vermutet. Als potenziell invasive Bedrohung wurden folgende 34 Taxa eingestuft: Fische: Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix), Marmorkarpfen (Hypophthalmichthys nobilis), Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva), Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus), Kesslergrundel (Neogobius kessleri) Kriechtiere: nicht-heimische Unterarten der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis ssp.), verschiedene Sumpf- und Schmuckschildkröten (z. B. Pseudemys sp., Trachemys sp., und andere) Vögel: Chukarhuhn (Alectoris chukar), Rothuhn (Alectoris rufa), Fasan (Phasianus colchicus) Fadenwürmer: Aal-Schwimmblasenwurm (Anguillicola crassus) Schnecken: Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum), Hammerschnegel (Deroceras sturanyi), Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum), Gemeine Gartenwegschnecke (Arion distinctus), Rotmündige Heideschnecke (Cernuella neglecta), Große Felsenschnecke (Chilostoma cingulatum gobanzi), Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum) Muscheln: Chinesische Teichmuschel (Sinanodonta woodiana), Weitgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Wandermuschel (Dreissena polymorpha) Krebse: Cyclops vicinus, Eurytemora velox, Hemimysis anomala Spinnen: Mauerspinne (Dictyna civica), Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides), Weberknechte: Apenninenkanker (Opilio canestrinii) Schmetterlinge: Palpenmotte (Coleotechnites piceaella), Lindenminiermotte (Phyllonorycter issikii), Wacholderminiermotte (Argyresthia trifasciata), Weinzygaene (Theresimima ampellophaga) Bei 6 weiteren Arten wird eine potenziell invasive Bedrohung vermutet. Diese sind Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Mink (Mustela vison), Waschbär (Procyon lotor), Amerikanische Blasenschnecke (Physella heterostropha), Mittelmeer-Ackerschnecke (Deroceras panormitanum) und Große Winkelspinne (Tegenaria atrica). Aquatische Arten sind bezogen auf die Gesamtartenzahlen überrepräsentiert: 22 % der aquatischen, aber nur 7 % der terrestrischen Arten wurden als invasiv oder potenziell invasiv beurteilt. Obwohl viermal mehr terrestrische als aquatische Neozoen vorliegen, sind etwa gleich viele naturschutzfachlich von Bedeutung. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 396 7.8 7.8.1 Wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen von Neobiota Negative wirtschaftliche Auswirkungen Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen von invasiven Arten sind global gesehen beachtlich, wenngleich genaue Zahlen für einzelne Regionen nicht vorliegen. Allein der wirtschaftliche Schaden von Neozoen durch Ernteverluste und Bekämpfungskosten für die Landwirtschaft wird in den USA auf 27 Milliarden Dollar jährlich geschätzt (MACK et al. 2000). Insgesamt werden die durch Neobiota verursachten Kosten für die USA mit über 137 Milliarden Dollar jährlich angegeben (PIMENTEL et al. 2000). In Österreich betreffen wirtschaftlich relevante Probleme von Neobiota vor allem die Forstund Landwirtschaft, in geringerem Ausmaß haben sie auch Einfluss auf andere wirtschaftliche Aktivitäten (z. B. Gewässerinstandhaltung). Insgesamt 14 neophytische Gefäßpflanzenarten verursachen bedeutende wirtschaftliche Schäden. Bei 5 der 14 Arten sind die wirtschaftlichen Schäden zurzeit noch lokal begrenzt bzw. erst bei einer weiteren Ausbreitung dieser expansiven Arten zu befürchten (Abutilon theophrastii, Acer negundo, Fallopia japonica x sachalinensis, F. sachalinensis, Panicum dichotomiflorum). Die landwirtschaftliche Nutzung wird durch neophytisch auftretende Segetalarten beeinträchtigt, die vor allem in Hackunkrautgesellschaften oft bestandesbildend sein können und daher im Ackerbau bekämpft werden (z. B. Panicum spp., Amaranthus spp., Galinsoga ciliata, G. parviflora). Einige Arten verursachen Probleme als Forstunkräuter (Solidago gigantea) oder bei der Gewässerinstandhaltung (Fallopia spp.), zwei Arten sind gesundheitlich problematisch (Ambrosia artemisiifolia, Heracleum mantegazzianum). Als forstwirtschaftlich relevante Neophyten Österreichs sind die Robinie (Robinia pseudacacia), in geringerem Ausmaß auch Götterbaum (Ailanthus altissima) und Eschen-Ahorn (Acer negundo) zu betrachten. Sie liefern mit Ausnahme der Robinie wenig wertvolles Holz und stehen in Konkurrenz zu Wertholzarten. Massiv auftretende neophytische Hochstauden in Auwäldern (Solidago gigantea, Helianthus tuberosus) können die Verjüngung von Gehölzen behindern. Problematisch für die Gewässerinstandhaltung sind Neophyten, die bei invasivem Auftreten zu Erosionsproblemen führen können, da sie durch geringe Feinwurzelbildung das Erdreich bei Überschwemmungen nur ungenügend absichern (z. B. Fallopia spp.). Unter Moosen, Flechten und Algen finden sich keine wirtschaftlich bedeutsamen Arten. Einige der insgesamt 30 wirtschaftlich relevanten Neomyzeten Österreichs spielen als Schädlinge auf Nutz- und Zierpflanzen eine bedeutende Rolle (z. B. Phytophtora infestans, Ustilago maydis, vgl. Kap. 5.5.4.3). Zahlreiche Neozoen (30 % der hier genannten Arten) treten in mehr oder weniger bedeutender Form als „Schädlinge“ in Erscheinung. Der Bogen reicht dabei von geringen Schäden an Holzimporten (Weidenkörbe, Schnitzereien) bis zu wichtigen Vorratsschädlingen. In landoder forstwirtschaftlich genutzten Flächen können Arten in Erscheinung treten, die große Ertragseinbußen verursachen und gezielt bekämpft werden. Die Kosten der manuellen, chemischen oder biologischen Bekämpfung und der indirekten Folgewirkungen sind in Österreich bislang noch kaum quantifiziert worden. Als Folge der 89 bisher festgestellten Exemplare des Asiatischen Laubholzbockkäfer Anoplophora glabripennis in Braunau wird ein Schaden von 88.000 € angegeben. Die wirtschaftlichen Folgen des Aal-Schwimmblasenwurms (vgl. Kap. 6.3.1), des Amerikanischen Riesenleberegels (vgl. Kap. 6.3.2) oder der Varroamilbe sind in Österreich sicherlich ebenfalls beträchtlich und werden vermutlich in den nächsten Jahren zunehmen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 7.8.2 397 Positive wirtschaftliche Auswirkungen Die Ausbringung von Neobiota kann auch positive ökonomische Auswirkungen haben. Zu erwähnen ist die Einfuhr von Nutzpflanzen und Nutztieren zur Nahrungsmittelproduktion, Jagd, Imkerei (z. B. Robinie) und Fischerei. Weiters können widerstandsfähige Neophyten zur Begrünung von Extremstandorten (z. B. durch Streusalz beeinflusste Straßenbankette, Deponien) verwendet werden. Nicht zuletzt sind für viele Menschen attraktive Neophyten und Neozoen ein ästhetischer Gewinn. Aber nicht alle aus wirtschaftlichen Überlegungen importierte Arten haben unter dem Blickwinkel einer umfassenden Kosten-Nutzen-Analyse den gewünschten Erfolg gebracht (z. B. Jagdwild, Pelztiere, Kamberkrebs). Oft ist der Nutzen auf den persönlichen Vorteil ausgerichtet (Hobbies, persönliche wirtschaftliche Interessen), entstehende Kosten werden aber der Gesellschaft zugemutet. Zudem können „ökologische” Folgekosten kaum kalkuliert werden. 7.8.3 Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit Zwei der in Mitteleuropa etablierten Neophyten bringen Gefahren für die menschliche Gesundheit mit sich. Dies sind Heracleum mantegazzianum (Pflanzensaft enthält Furanocumarine, die bei Sonneneinstrahlung Hautreizungen hervorrufen können) und Ambrosia artemisiifolia (allergener Pollen, vgl. ESSL & WALTER 2002). Eine indirekte Gefährdung der menschlichen Gesundheit ergibt sich durch Neozoen, die hygienische Probleme verursachen, z. B. durch die Verbreitung von Krankheitserregern (Wanderratte, Pharaoameise). Eine gewisse humanmedizinische Bedeutung kommt weiters der möglichen Verschleppung von Krankheitserregern bzw. deren Wirten zu. Ein Beispiel ist die weltweite Ausbreitung des südostasiatischen Tigermoskitos (Aedes albopictus), der als potenzieller Überträger verschiedener Krankheiten (z. B. Dengue-Fieber) gilt. Auch die sogenannte Flughafenmalaria, bei der die Plasmodium-Infektion außerhalb eines Endemiegebietes durch infektiöse Anopheles-Mücken im Flugzeug, auf dem Flughafen oder durch mit dem Gepäck transportierte Tiere erfolgt, ist eine Folge des zunehmenden Reiseverkehrs (vgl. z. B. LOUNIBOS 2002). Auch Zecken sind als Krankheitsüberträger von großer veterinär- und humanmedizinischer Bedeutung. Als Überträger von z. B. Babesia-Arten (Protozoa; Erkrankung: Babesiose) kommt – neben einheimischen Arten – auch die aus dem tropischen und subtropischen Afrika stammende, weltweit verschleppte Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) in Frage (vgl. SIXL 1972; PROSL & KUTZER 1986; DESCHKA 1995). Babesien kommen vorwiegend in den Mittelmeerländern vor, seit den 1970er Jahren ist aber ein vermehrtes Auftreten im nördlicheren Europa zu beobachten. Rhipicephalus sanguineus ist auch Vektor und Reservoir von Rickettsia conorii, dem Erreger des “Mediterranean Spotted Fever” (in Südeuropa südlich des 45. Breitengrades und Afrika sowie in Teilen Asiens anzutreffen). 7.9 Bekämpfungsstrategien Weltweit wurden großangelegte Bekämpfungsmaßnahmen mit unterschiedlichem Erfolg durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf ökonomisch wichtigen Arten liegt. Meist richten sich die Maßnahmen gegen Wirbeltiere oder Insekten, Pflanzen waren relativ selten Zielarten (MYERS et al. 2000). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 398 Neobiota in Österreich – Diskussion Eine Bekämpfung in größeren Teilen Österreichs etablierter oder in starker Ausbreitung begriffener Neobiota ist nur in seltenen Fällen Erfolg versprechend. Meist ist nur ein punktuelles Zurückdrängen an besonders problematischen Bereichen (z. B. naturschutzfachlich wertvolle Biotope) möglich (vgl. HARTMANN et al. 1995). Bei einzelnen, meist häufigen und weit verbreiteten Arten ist sogar solch ein bescheidenes Ziel kaum oder nur mit großem finanziellen und zeitlichen Aufwand erreichbar (vor allem Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, Fallopia japonica, Impatiens glandulifera, Robinia pseudacacia, Solidago canadensis, S. gigantea). Für den Erfolg einer Bekämpfung sind folgende Schlüsselfaktoren entscheidend (MACK et al. 2000; MYERS et al. 2000): • die Biologie der Art muss bekannt sein, um eine wirksame Bekämpfungsmethodik auswählen zu können • genügend Ressourcen müssen über einen ausreichend langen Zeitraum bereitgestellt werden • die Unterstützung durch die Öffentlichkeit und durch die durchführenden Stellen muss gegeben sein • eine erneute Einschleppung der Art muss verhindert werden • die Bekämpfungsmaßnahmen sollen möglichst früh durchgeführt werden, bevor die Art weit verbreitet ist • im Anschluss an erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahmen sind fallweise Managementmaßnahmen notwendig Die Bekämpfungsmaßnahmen sind so auszuwählen, dass ihre Nebeneffekte möglichst gering sind. Dies gilt besonders für biologische Bekämpfungsmaßnahmen, d. h. der Einführung eines natürlichen Feindes einer Art (SIMBERLOFF & STILING 1996). Diese in manchen Fällen sehr bewährte Maßnahme (z. B. die Einbürgerung der Erzwespen Prospaltella perniciosi (zur Bekämpfung der San-José-Schildlaus Quadraspidiotus perniciosus) und Aphelinus mali (gegen die aus Amerika eingeschleppte Blutlaus Eriosoma lanigerum) im mitteleuropäischen Obstbau oder die rasche Zurückdrängung invasiver Kakteen durch die Motte Cactoblastis cactorum in Australien) kann bei nicht ausreichender Wirtsspezifität verheerende Folgen für einheimische Arten haben. Als bekanntestes Beispiel gilt die Einfuhr von Euglandina rosea, einer räuberischen Schnecke aus den südöstlichen USA, zur Kontrolle der afrikanischen Schnecke Achatina fulica, die in Gärten im Tiefland Hawaiis als Schädling auftrat. 1955 wurde E. rosea vom Landwirtschaftsministerium in Hawaii ausgebracht. Rasch hat sich die Schnecke aber auch in natürliche Lebensräume ausgebreitet. Heute gilt sie als wichtigster Gefährdungsfaktor der autochthonen Schneckenarten der Bergregenwälder Hawaiis (COX 1999; MACK et al. 2000). Von den weltweit bisher durchgeführten Versuchen zur Unkrautbekämpfung durch phytophage Insekten waren weniger als 20 % erfolgreich (CRAWLEY 1989b). Ein breites Wirtsspektrum und unvorhersagbare Wirtswechsel machen Antagonisten oft nicht berechenbar (vgl. LOUDA et al. 1997), d. h. selbst bei hoher Wirtsspezifität kann ein späterer Wirtswechsel nicht ausgeschlossen werden. Aber auch aus direkten Bekämpfungsmaßnahmen ergeben sich Nebenwirkungen, deren Auswirkungen oft kaum bekannt sind. Molluskizide und Insektizide sind meist nicht spezifisch und betreffen daher alle Arten, die im selben Lebensraum vorkommen und mit den Substanzen in Kontakt kommen. Genaue Angaben über Erfahrungen bei der Zurückdrängung häufiger Neophyten in Mitteleuropa sind bei BÖCKER et al. (1995), HARTMANN et al. (1995) und ESSL & WALTER (2002) zusammengestellt. In Österreich werden ausgewählte Neophyten in den Nationalparks Thayatal und Donauauen bekämpft (z. B. Acer negundo, Impatiens glandulifera, Robinia pseud- (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 399 acacia; vgl. DRESCHER & MAGNES 2001; ESSL & HAUSER 2002). Im Rahmen eines 50 LIFE-Projektes zu pannonischen Sanddünenlebensräumen in Ostösterreich wird versucht, die in die Trockenrasen vordringende Robinie und den Götterbaum zurückzudrängen (Wiesbauer mündl. Mitt.). Abgesehen von Kontrollmaßnahmen im Unterglasanbau, in land- und forstwirtschaftlichen Kulturen bzw. gegen Vorratsschädlinge, werden in Österreich aktuell nur wenige gezielte Bekämpfungsvorhaben gegen Neozoen durchgeführt. Zur Bekämpfung der Kastanienminiermotte wird der Entwicklungshemmer Dimilin verwendet, der in die Chitinsynthese der Larven eingreift und eine weitere Entwicklung verhindert. Ein aktuelles EU-Projekt untersucht unter anderem die Möglichkeiten der biologischen Bekämpfung mit Hilfe natürlicher Antagonisten (vor allem parasitische Schlupfwespen). Über verschiedene Möglichkeiten der Bekämpfung der Spanischen Wegschnecke im Garten (z. B. den Einsatz indischer Laufenten) berichtet REISCHÜTZ (2002). Eine Förderung natürlicher Feinde (Igel, Blindschleichen, Laufkäfer u. a.) erscheint jedoch als die nachhaltigste Lösung (vgl. z. B. PAILL 2000). Über die aktuelle Bekämpfung des Amerikanischen Riesenleberegels wird in Kap. 6.3.2 berichtet. Die Ausbreitung von Diabrotica virgifera wird durch ein europaweites Monitoring mit Pheromon- und Gelbfallen überwacht und offenbar durch eine 2- bis 3-jährige Maisfruchtfolge zumindest verlangsamt. Ein wichtiger Aspekt bei der Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen ist die Schaffung einer ausreichenden Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit bzw. bei Interessensvertretern. Schon mehrfach wurden Bekämpfungsprogramme zur Ausrottung von Neobiota durch „Tierschützer“ vereitelt. Das breite Unverständnis über die Konsequenzen der Freilassung allochthoner Arten wird besonders in den regelmäßigen Freilassungsaktionen von zur Pelzgewinnung gezüchteten Minken sichtbar. Unabhängig von der Sinnhaftigkeit dieses Wirtschaftszweiges ist die Freisetzung von 16.800 Minken in Holland im August 2001 durch Tierschützer nicht zu rechtfertigen. Auch die stabile, sich reproduzierende Population in der Oberpfalz 51 (Bayern) geht höchstwahrscheinlich auf eine Freilassung zurück . 7.10 Präventive Maßnahmen Early detection of new exotics is a key strategy (G. W. COX 1999) Erfolgreich etablierte und weit verbreitete Neobiota sind nur selten und nur mit sehr hohem Aufwand zurückzudrängen. Deshalb muss national und international akkordierten prophylaktischen Maßnahmen eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen, um die Einfuhr weiterer, potenziell invasiver Arten zu minimieren. Vorrangiger Handlungsbedarf wird in einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung und Problemsensibilisierung gesehen (vgl. KOWARIK & STARFINGER 2001): • Die Einrichtung einer österreichischen Plattform bzw. eines Beirats zur Problematik von Neobiota wäre wünschenswert (Informations- und Erfahrungsaustausch, Gefährdungsbe52 urteilung, Diskussion von Kontroll- bzw. Bekämpfungsmaßnahmen) . • Monitoring naturschutzfachlich problematischer und potenziell problematischer Neobiota (Frühwarnsystem). 50 http://www.sandduene.at http://www.minkforschung.de 52 vgl. den Vorschlag zur Einrichtung einer „Zentralen Informations- und Koordinationsstelle Neobiota“ in Deutschland durch KINZELBACH (2001). 51 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Diskussion 400 • Prüfung und Abstimmung bestehender Mechanismen (Gesetzesmaterien, wie z. B. Naturschutz-, Forst-, Fischerei- und Jagdgesetze der Bundesländer). • Bei tatsächlich problematischen Arten sollte ein „Aufwands-Ranking“ durchgeführt werden, um darzustellen, welche Problemarten mit geringem Aufwand bekämpft werden können (z. B. Einschränkungen beim Fischbesatz). • Verstärkte Untersuchung der Ökologie und möglicher Bekämpfungsmaßnahmen von invasiven Neobiota. • Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit (besonders bei Aquarien- und Terrarienbesitzern, Tierzüchtern, Tierhändlern, Gärtnereien, Handel). • Keine Anpflanzung oder Ausbringung problematischer oder potenziell problematischer Neobiota. • Harmonisierte und besser koordinierte nationale und internationale Vorgehensweise bei der Umsetzung phytosanitärer Maßnahmen. • Internationale Kooperation bzw. Vernetzung in Hinblick auf die Notwendigkeit koordinierter Vorgangsweisen sowie Schwerpunktsetzungen (z. B. mit Deutschland, wo die Thematik bereits seit 25 Jahren behandelt wird und somit auf Erfahrungen zurückgegriffen werden kann). • Die Problematik der Neobiota sollte verstärkt in relevante Fachgremien – wie etwa den beim BMLFUW ressortierenden Fischereibeirat, der Österreichischen Biodiversitätskommission oder der Fachbereichsarbeitsgruppe „Genetische Ressourcen“ – eingebracht werden. In der Diskussion über Neobiota sollte aber immer auch besonderes Augenmerk auf einen sorgsamen Umgang mit den verwendeten Fachausdrücken gelegt werden, um alle „fremdenfeindlichen“ Anspielungen hintanzuhalten. Nur eine differenzierte Betrachtung ermöglicht ein verantwortungsvolles Handeln. 7.11 Naturschutzforschung und Forschungsbedarf There is a particular need for research on ecosystem management to control introduced species (D. SIMBERLOFF 2001) Wenn auch die Erforschung von Neobiota in den letzten Jahren stark zugenommen hat, so ist das Wissen immer noch sehr unvollständig. Eine Beurteilung der Auswirkungen von Neobiota auf mitteleuropäische Lebensgemeinschaften und Arten ist derzeit in vielen Fällen nur vorläufig oder eingeschränkt möglich, da konkrete Untersuchungen zu Ökologie, Verbreitung und Häufigkeit, zum Konkurrenzverhalten und zu Biotopveränderungen fehlen (vgl. SUKOPP 1995). Nur für wenige Neobiota gibt es die zu einer fundierten Beurteilung der naturschutzfachlichen Konsequenzen unerlässlichen umfangreichen Fallstudien. In der Botanik sind dies z. B. Impatiens glandulifera, I. parviflora, Robinia pseudacacia, Fallopia japonica und F. sachalinensis (Überblick bei KOWARIK (1990b), BÖCKER et al. (1995), HARTMANN et al. (1995) und ESSL & WALTER (2002)). Folgende Forschungsschwerpunkte im österreichischen und mitteleuropäischen Rahmen erscheinen vordringlich: • Ergänzende Bearbeitung bislang ungenügend oder noch nicht erfasster systematischer Gruppen (Mikroorganismen, Niedere Pilze, Wirbellose). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Diskussion 401 • Erforschung der möglichen genetischen Beeinflussung indigener Taxa durch infraspezifische kultivierte und/oder neobiotisch auftretende Taxa (Arten, Unterarten, Varietäten, Sorten). Dieser Aspekt wurde in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Ausbringung gentechnisch veränderter Organismen (GVO bzw. GMO – genetically modified organisms) verstärkt untersucht (SUKOPP & SUKOPP 1994; PASCHER & GOLLMANN 1997, 1999), das Wissen bezüglich dieser Thematik ist jedoch noch äußerst lückenhaft (z. B. RANDLER 2000). • Da die Etablierung invasiver Neobiota fast immer als irreversibel zu gelten hat, muss präventiven Maßnahmen ein höherer Stellenwert als bisher zugesprochen werden. Wichtig wäre die Erforschung der Epidemiologie von Invasionen. Voraussetzung dafür ist ein gezieltes Monitoring ausgewählter invasiver und/oder sich stark ausbreitender Neobiota inklusive naturschutzfachlich orientierter Begleituntersuchungen. So ließe sich ein besseres Verständnis erreichen, welche Eigenschaften und Umstände Neobiota erfolgreich bzw. problematisch machen können. • Erstellung von Kosten-Nutzen-Kalkulationen könnten den Wert der biologischen Vielfalt einerseits und Kosten der Wiederherstellung der Lebensräume andererseits veranschaulichen (NAYLOR 2000). • Erforschung der Faktoren, die darüber entscheiden, warum viele der eingeführten Arten sich nicht dauerhaft etablieren können, während andere invasiv werden. Dieser frühen Phase von Invasionen ist bislang relativ wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden. Eine genaue Kenntnis ist aber aus Naturschutzsicht wichtig, da allfällige Gegenmaßnahmen am Beginn einer Invasion am erfolgversprechendsten und günstigsten sind (KOLAR & LODGE 2001). • Die Synthese der wissenschaftlichen Ergebnisse zur Ableitung fundierter Handlungsempfehlungen an Interessensverbände und politische Entscheidungsträger. 7.12 Ausblick Auch in Zukunft werden sich nicht einheimische Arten neu in Österreich etablieren, schon vorhandene Neobiota werden sich weiter ausbreiten. Der intensive Fernhandel, der Import neuer oder bislang nur selten in Österreich eingeschleppter Arten und die anthropogene Schaffung neuer oder veränderter Biotoptypen werden die Etablierung zusätzlicher Neobiota sogar begünstigen. Zusätzlich ist der “time-lag“-Effekt, d. h. die meist mehrere Jahrzehnte umfassende Zeitverzögerung zwischen erstmaliger Einbringung, erstmaliger Verwilderung und vollständiger Etablierung in einem Gebiet (KOWARIK 1992; SUKOPP & SUKOPP 1994) zu berücksichtigen. Die zunehmende Habitatfragmentierung, die prognostizierte Klimaerwärmung und die mit beiden einhergehenden weitreichenden Veränderungen von Lebensräumen stellen einen weiteren, die Ausbreitung von Neobiota fördernden Faktor dar (DUKES & MOONEY 1999). Diese wenig erfreulichen Prognosen werden dem Thema Neobiota in den kommenden Jahren im Naturschutz einen zunehmend größeren Stellenwert verleihen. Die oftmals weit aus einander liegenden Standpunkte zum Umgang mit Neobiota und wirtschaftliche Interessen lassen einen sorgsamen, präventiven Umgang mit neu einwandernden Tieren und Pflanzen auch zukünftig nur wenig wahrscheinlich erscheinen. Die Entwicklung von konsensfähigen Leitbildern und klaren Zielvorstellungen über die Fauna und Flora des 21. Jahrhunderts in Österreich und im vereinten Europa ist eine Herausforderung, der sich Gesellschaft, Wissenschaft und Politik gleichermaßen zu stellen haben. Jedoch darf auch in einer ganz dem Neobiota-Thema gewidmeten Studie nicht vergessen werden, dass in Österreich die Veränderung und Zerstörung von Lebensräumen ein weitaus größeres Naturschutz-Problem darstellen. Das massive Auftreten von Neobiota ist unter diesem Licht auch als Warnsignal für das Ausmaß der Umweltzerstörung zu sehen: Häufig sind Neobiota nicht Ursache, sondern Wirkung von Umweltveränderungen (BRANDES 2000). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Danksagung 402 8 DANKSAGUNG Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben zu der Entstehung dieses Werkes beigetragen. Das Bearbeiterteam der Gefäßpflanzen möchte folgenden Kolleginnen und Kollegen danken: Mag. A. Blab (Passau), G. Dietrich (Wien), Dr. A. Drescher (Graz), Dipl.-Ing. A. Duscher (Wien), Mag. Th. Englisch (Wien), Dipl.-Ing. Ch. Fraissl (Orth a.d. Donau), Univ.-Ass. Dr. J. Greimler (Wien), Dr. W. Gutermann (Wien), Dr. B. Heinze (Wien), Univ.-Prof. Dr. W. Holzner (Wien), Dr. S. Jäger (Wien), Mag. B. Koller (Plank am Kamp), Mag. G. Kum (Scheibbs), Dr. M. Magnes (Graz), Mag. A. Neuner (Innsbruck), Dr. N. Sauberer (Tribuswinkel), Mag. G. Neuhauser (Wien), Dr. K. Pascher (Wien), Mag. P. Prack (Kronstorf), Dr. Ch. Scheuer (Graz), Mag. P. Schönswetter (Wien), Mag. A. Tribsch (Wien) und Dipl.-Ing. H. Wiesbauer (Wien) für wertvolle Diskussionen und für weiterführende Hinweise. Für die Mitteilung unpublizierter Fundortangaben von Gefäßpflanzen danken wir Mag. C. Arming (Salzburg), M. Brader (Garsten), G. Brandstätter (Altenberg bei Linz), A. Brausch (Salzburg), Dr. Ch. DobeÎ (Wien), Dr. A. Drescher (Graz), Dr. G. Egger (Klagenfurt), H. Fiereder (Enns), Dipl.-Ing. Ch. Fraissl (Orth a. d. Donau), Dr. W. Franz (Klagenfurt), Univ.Ass. Dr. J. Greimler (Wien), J. P. Gruber (Salzburg), Univ.-Prof. W. Holzner (Wien), Dr. S. Jäger (Wien), Ch. Justin (Baden bei Wien), Mag. H. Kammerer (Graz), G. Kleesadl (Linz), Univ.-Ass. Dr. M. Kriechbaum (Wien), I. Kurtz (Salzburg), Dr. M. Magnes (Graz), Mag. A. Mrkvicka (Wien), Mag. G. Neuhauser (Wien), Mag. A. Neuner (Innsbruck), Univ.-Ass. Dr. P. Pilsl (Salzburg), Mag. P. Prack (Kronstorf), Dr. N. Sauberer (Tribuswinkel), Mag. P. Schönswetter (Wien), Univ.-Ass. Dr. L. Schratt-Ehrendorfer (Wien), Mag. E. Sinn (Kirchberg am Wechsel), Dr. W. Strobl (Salzburg), Mag. A. Tribsch (Wien) und Dr. H. Wittmann (Salzburg). Für die Durchführung umfangreicher Abfragen der am Institut für Botanik der Universität Wien gespeicherten Daten der Floristischen Kartierung Österreichs danken wir Mag. Th. Englisch (Wien). Für die Bereitstellung der Daten der in Bearbeitung befindlichen Flora von Wien danken wir Dipl.-Ing. S. Leputsch und Mag. A. Mrkvicka (beide Wien). Für die Möglichkeit der Einblicknahme in die vorliegenden Teile des Manuskriptes des dritten Bandes der Flora der Steiermark danken wir Mag. H. Kammerer (Graz) und Dr. Ch. Scheuer (Graz). Für die Durchführung von Abfragen in der am Biologiezentrum Linz vorliegenden Datenbank Zobodat danken wir G. Brandstätter (Altenberg bei Linz). G. Brandstätter führte auch Datenbankabfragen an seiner privaten Fundortdatenbank durch. Für die Möglichkeit zur Durchführung von Auswertungen aus der Biodat-Datenbank sei Dr. R. Eberwein (Klagenfurt) herzlich gedankt. Die Auswertung eines Teiles des Herbars von Th. Barta wurde durch Dr. Ch. DobeÎ und M. Stelzhammer (beide Wien) ermöglicht. Für die bei einigen Arten erfolgte Auswertung des Herbars des Biologiezentrums Linz (LI) sei G. Kleesadl (Linz) gedankt. Nomenklatorische und taxonomische Korrekturen bei den Gefäßpflanzen wurden von G. Dietrich (Wien), Dr. W. Gutermann (Wien) und Mag. Th. Englisch (Wien) durchgeführt. Für Ergänzungen zur Bearbeitung der Algen danken wir Dr. M. Dokulil (Wien), Dr. K. Donabaum (Wien) und Univ.-Prof. Dr. E. Kusel-Fetzmann (Wien). Für die Mitteilung unpublizierter Fundangaben von Moosen danken wir H. Köckinger (Weißkirchen i. d. Steiermark) und Dr. M. Suanjak (Graz). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Danksagung 403 Wichtige ergänzende mündliche Fundangaben von Algen stammen von Univ.-Prof. Dr. M. Dokulil, Dr. K. Donabaum, Univ.-Prof. Dr. Kusel-Fetzmann und Univ.-Prof. Dr. M. Schagerl (alle Wien). Für die Mitteilung unpublizierter Angaben und Literaturdaten für die Pilze danken wir Dipl.Ing. Th. Kirisits (Wien), Univ.-Doz. Dr. E. Wilhelm (Seibersdorf) und Dr. Ch. Scheuer (Graz). Wertvolle Hinweise zu den Großpilzen erhielten wir von Dkfm. A. Hausknecht (Maissau). Für die kritische Durchsicht des Manuskriptes danken wir Mag. B. Koller (Plank am Kamp), Dr. K. Ecker (Wien), Univ.-Ass. Dr. L. Schratt-Ehrendorfer (Wien), C. Seidl (Wien) und Dr. S. Steinbauer (Wien). Großer Dank gebührt allen Kollegen, die bereit waren, die erstellten zoologischen Artenlisten zu überprüfen und zu ergänzen bzw. bei verschiedentlichen Anfragen hilfsbereit Auskunft zu erteilen: Dr. K. Adlbauer (Graz), Dr. H. Ahnelt (Wien), Mag. J. Ambach (Linz), Univ.-Prof. U. Aspöck (Wien), Dr. G. Aubrecht (Linz), Dr. E. Bauernfeind (Wien), H.-M. Berg (Wien), Mag. G. Bieringer (Leobersdorf), C. M. Brandstetter (Bürs), Dr. A. Cabela (Wien), R. Gemel (Wien), Mag. G. Grabenweger (Wien), Dr. W. Graf (Wien), Mag. F. Gusenleitner (Linz), E. Holzer (Anger), Dr. W. Holzinger (Graz), Dr. W. Hovorka (Wien), Ing. A. Kapp (Rankweil), Dr. A. Kofler (Lienz), Ing. G. Laister (Linz), Dipl.-Ing. M. Malicky (Zobodat, Linz), Dr. E. Mayer (Wien), H. Mitter (Steyr), Dr. R. Moosbeckhofer (Wien), Mag. W. Paill (Graz), Dr. H. Pruscha (Wien), Mag. R. Raab (Deutsch Wagram), Dr. A. Ranner (Wien), Dr. O. Schachner (Wien), Dr. S. Schödl (Wien), Univ.-Prof. K. Thaler (Innsbruck), Univ.-Prof. T. Tittizer (Boppard), Univ.Prof. M. Walzl (Wien), Univ.-Prof. J. Waringer (Wien), P. Zabransky (Wien), Univ.-Prof. A. Zicsi (Budapest). Wir danken Dr. Max Traun (Petronell-Carnuntum) für die Korrektur der englischen Zusammenfassung. Besonderer Dank gebührt dem Auftraggeber, dem Umweltbundesamt (Wien), vertreten durch Mag. A. Blab, Dr. K. Kienzl, E. Lössl und Dipl.-Ing. M. Tiefenbach, die die Erstellung und Drucklegung dieser Studie ermöglichten. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Literaturverzeichnis 404 9 LITERATURVERZEICHNIS Anmerkung: Das folgende Verzeichnis enthält die Literatur der allgemeinen Kapitel (Kap. 1–4, 7). Die Zitate zu den Bearbeitungen der Organismengruppen (Kap. 5 und 6) finden sich am Schluss der jeweiligen Spezialkapitel. ADLER, W.; OSWALD, K. & FISCHER, R. (1994): Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag (Stuttgart und Wien), 1.180 pp. ADLER, W.; MRKVICKA, A. & MÜLLNER, A. 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Franz Essl, Umweltdachverband, Alser Straße 21/5, 1080 Wien, franz.essl@umweltdachverband.at Dr. Wolfgang Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at Univ.-Doz. Dr. Mag. Othmar Breuss, Naturhistorisches Museum Wien, Botanische Abteilung, Burgring 7, Postfach 417, 1014 Wien Univ.-Prof. Dr. Erhard Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, GregorMendel-Straße 33, 1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at Dr. Erich Eder, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien, erich.eder@univie.ac.at Mag. Holger Englisch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien, holger.englisch@univie.ac.at Univ.-Prof. Dr. Manfred A. Fischer, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, 1030 Wien, manfred.a.fischer@univie.ac.at Dr. Santiago Gaviria, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien, Abteilung Limnologie, Althanstraße 14, 1090 Wien, santiago.gaviria@univie.ac.at Prof. Franz Grims, Gadern 27, 4775 Taufkirchen an der Pram Dr. Jürgen Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zoologische Abteilung, Burgring 7, 1014 Wien, juergen.gruber@nhm-wien.ac.at Mag. Daniela Hohenwallner, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien, Abteilung für Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie, Althanstraße 14, 1090 Wien, hohenwallner@yahoo.com Dr. Peter Huemer, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Feldstraße 11a, 6020 Innsbruck, P.Huemer@natur-tlmf.at Mag. Wilfried Kabas, Hietzinger Kai 199, 1130 Wien, kabas@pflaphy.pph.univie.ac.at Dr. Christian Komposch, Ökoteam Graz, Institut für Faunistik und Tierökologie, Bergmanngasse 22, 8010 Graz, oekoteam@sime.com Dr. Robert Konecny, Umweltbundesamt, Abt. Aquatische Ökologie, Spittelauer Lände 14, 1090 Wien, konecny@ubavie.gv.at Univ.-Prof. Dr. Irmgard Krisai-Greilhuber, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Mykologie und Kryptogamenkunde, Rennweg 14, 1030 Wien, irmgard.greilhuber@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Bearbeiter 423 Dr. Christa Lethmayer, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH und Bundesamt für Ernährungssicherheit (AGES) Landwirtschaftliche Untersuchungen und Forschung Wien (LWVIE), Institut für Phytomedizin, Abt. Biologischer Pflanzenschutz und Gartenbau, Spargelfeldstraße 191, 1226 Wien, clethmayer@lwvie.ages.at Dr. Ernst Mikschi, Naturhistorisches Museum Wien, 1. Zoologische Abt., Burgring 7, 1014 Wien, ernst.mikschi@nhm-wien.ac.at Univ.-Prof. Dr. Harald Niklfeld, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Areal- und Vegetationskunde, Rennweg 14, 1030 Wien, harald.niklfeld@univie.ac.at Dr. Manfred Pöckl, Am Schierlberg 1, 3381 Golling an der Erlauf und Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, 3109 St. Pölten, manfred.poeckl@noel.gv.at Mag. Peter L. Reischütz, Puechhaimgasse 52, 3580 Horn, peter.reischuetz@gmx.at Dr. Helmut Sattmann, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zoologische Abt., Burgring 7, 1014 Wien, helmut.sattmann@nhm-wien.ac.at Mag. Irma Schabussova, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schedl, Institut für Limnologie und Zoologie der Universität Innsbruck, Technikerstraße 25, 6020 Innsbruck Dr. Karl Schmölzer, Hauptstraße 26/D/5/5, 2351 Wiener Neudorf Rudolf Schuh, Raugasse 28A/2/18, 2700 Wiener Neustadt, rudolf.schuh@chello.at Mag. Alexander Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, 4010 Linz, alexander.schuster@ooe.gv.at MMag. Josef Ursprung, Kirchenberg 2, 2465 Höflein Dr. Hermann Voglmayr, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Mykologie und Kryptogamenkunde, Rennweg 14, 1030 Wien, hermann.voglmayr@univie.ac.at Mag. Johannes Walter, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, 1030 Wien, johannes.walter@univie.ac.at Univ. Prof. Dr. Karl J. Wittmann, Institut für Medizinische Biologie der Universität Wien, Lab. Ökophysiologie und Ökotoxikologie, Währinger Straße 10, 1090 Wien, karl.wittmann@univie.ac.at Univ.-Doz. Dr. Harald G. Zechmeister, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien, Abteilung für Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie, Althanstraße 14, 1091 Wien, harald.zechmeister@univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) Neobiota in Österreich – Fotos 425 11 FOTOS Foto 1: Der auch als attraktive Solitärpflanze kultivierte Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) dringt zunehmend in naturnahe gewässerbegleitende Vegetationstypen ein und baut lokal dichte Bestände auf. Leithaufer in Bruck an der Leitha; August 2001 [Foto: F. Essl]. Foto 2: Das Kanadaberufkraut (Conyza canadensis) ist eine der häufigsten neophytischen Ruderalarten in Österreich. Seltener sind Vorkommen an naturnahen Standorten, wie auf Schotterbänken der unregulierten Lafnitz im Süd-Burgenland; 20.August 2001 [Foto: F. Essl]. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 426 Neobiota in Österreich – Fotos Foto 3: Nicht mehr kultiviert und auch noch nicht wirklich verwildert. So lässt sich das abgebildete Vorkommen der Weitrand-Wolfsmilch (Euphorbia marginata) und der Gartenaster (Callistephus chinensis) an einem Straßenrand neben einem Garten beschreiben. Stiefern im Kamptal, Niederösterreich; Oktober 2001 [Foto: F. Essl]. Foto 4: Bahnhöfe sind und waren in vielen Fällen Ausbreitungszentren neu eingeschleppter Pflanzenarten. Die hier mit einem Vorkommen am Bahnhof Pergern bei Steyr abgebildete Nickende Zwergwolfsmilch (Chamaesyce nutans) ist eine dieser Arten; August 2001 [Foto: F. Essl]. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Fotos 427 Foto 5: Mit einer größeren Anzahl aus Nordamerika stammender Arten ist die Gattung Nachtkerze (Oenothera) in Österreich vertreten. Eine der häufigeren Arten ist die abgebildete Rotkelch-Nachtkerze (Oenothera glazioviana). Kaltenleutgeben bei Wien; Oktober 2001 [Foto: F. Essl]. Foto 6: Die Garten-Malve (Malva sylvestris subsp. mauritiana) kommt in Österreich selten und unbeständig auf Ruderalstandorten vor. Mönchgraben bei Linz; 3.August 2000 [Foto: F. Essl]. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 428 Neobiota in Österreich – Fotos Foto 7: Einer der auffälligsten und häufigsten Neophyten in Mitteleuropa ist das DrüsenSpringkraut (Impatiens glandulifera). Beim Vorhandensein großer Bestände macht es im Sommer schon von weitem durch seinen intensiven Geruch auf sich aufmerksam. Westlich von Zöbing im Kamptal, Niederösterreich; August 2001 [Foto: F. Essl]. Foto 8: Die südamerikanische Nutria (Myocastor coypus) entkommt regelmäßig aus Pelzfarm-Gehegen. Die Art lebt ausschließlich herbivor, bevorzugt an submerser bzw. semiaquatischer Vegetation [Foto: Ch. Komposch]. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Fotos 429 Foto 9: Der „Jagdfasan“ ist ein Kreuzungsprodukt verschiedener Unterarten des aus Zentralasien stammenden Fasans (Phasianus colchicus). In klimatisch günstigen Tieflagen kann sich der Fasan ohne menschliche Hegemaßnahmen halten. Die gegenwärtige Häufigkeit der Art ist eine Folge der nachhaltigen Hege und jährlichen Neuaussetzungen zu jagdlichen Zwecken [Foto: A. Wilfing]. Foto 10: Die aus Nordamerika importierte Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) ist heute in allen Fließgewässern der Forellenregion Österreichs verbreitet. Sie führt weltweit zu Beeinträchtigungen der lokalen Fauna, gilt aber laut Fischereigesetz als „eingebürgerte Art“, deren Besatz in Österreich nicht bewilligungspflichtig ist [Foto: Ch. Komposch]. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 430 Neobiota in Österreich – Fotos Foto 11: 1982 wurde der Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva) erstmals in Österreich festgestellt. Diese anpassungsfähige Art wurde als Beifisch mit Gras- und Silberkarpfen aus Südostasien nach Europa eingeschleppt [Foto: Ch. Komposch]. Foto 12: Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), ein bekanntes und wenig geschätztes Neozoon in Hausgärten, dringt zunehmend auch in naturnahe Standorte (besonders Auwälder) vor [Foto: Ch. Komposch]. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria Neobiota in Österreich – Fotos 431 Foto 13: Die aus den Unterläufen der Zuflüsse des Schwarzen Meeres stammende Wandermuschel (Dreissena polymorpha) wurde mit Baggern nach dem Bau des Suezkanals in die österreichische Donau eingeschleppt [Foto: P. Mildner]. Foto 14: Der Apenninenkanker (Opilio canestrinii) hat sich aufgrund der explosionsartigen Ausbreitung in den letzten Jahren zum dominanten Weberknecht an den Hausmauern in unseren Städten entwickelt [Foto: Ch. Komposch]. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria (2002) 432 Neobiota in Österreich – Fotos Foto 15: Der Japanische Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai) hat sich in der Südsteiermark, im Südburgenland und in Südostkärnten etabliert [Foto: Ch. Komposch]. Foto 16: Die vermutlich aus Nordamerika stammende Sitkalaus oder Fichtenröhrenlaus (Elatobium abietinum) kann bei Massenvermehrung Schäden an Fichten verursachen [Foto: C. Lethmayer]. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria