Federal Environment Agency – Austria
NEOBIOTA IN ÖSTERREICH
Franz Essl
Wolfgang Rabitsch
mit Beiträgen von
O. Breuss, E. Christian, E. Eder, H. Englisch, M. A. Fischer, S. Gaviria, F. Grims,
J. Gruber, D. Hohenwallner, P. Huemer, W. Kabas, C. Komposch, R. Konecny,
I. Krisai-Greilhuber, C. Lethmayer, E. Mikschi, H. Niklfeld, M. Pöckl, P. Reischütz,
H. Sattmann, I. Schabussova, W. Schedl, K. Schmölzer, R. Schuh, A. Schuster,
J. Ursprung, H. Voglmayr, J. Walter, K. Wittmann, H. G. Zechmeister
Wien, 2002
Projektleitung
Astrid Blab (Umweltbundesamt, bis April 2001)
Maria Tiefenbach (Umweltbundesamt, ab April 2001)
Autoren
Franz Essl (Umweltdachverband)
Wolfgang Rabitsch (Institut für Zoologie, Universität Wien)
mit Beiträgen von
O. Breuss, E. Christian, E. Eder, H. Englisch, M. A. Fischer, S. Gaviria, F. Grims,
J. Gruber, D. Hohenwallner, P. Huemer, W. Kabas, C. Komposch, R. Konecny,
I. Krisai-Greilhuber, C. Lethmayer, E. Mikschi, H. Niklfeld, M. Pöckl, P. Reischütz,
H. Sattmann, I. Schabussova, W. Schedl, K. Schmölzer, R. Schuh, A. Schuster,
J. Ursprung, H. Voglmayr, J. Walter, K. Wittmann, H. G. Zechmeister
Übersetzung
Wolfgang Rabitsch, Max Traun (Institut für Zoologie, Universität Wien)
Lektorat
Maria Deweis (Umweltbundesamt)
Satz/Layout
Elisabeth Lössl (Umweltbundesamt)
Grafiknachbearbeitung
Manuela Kaitna, Elisabeth Lössl (Umweltbundesamt)
Titelfotos
Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus inserta), F. Essl
Götterbaum (Ailanthus altissima), J. Walter
Tintenfischpilz (Clathrus archeri), H. Forstinger
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), Ch. Komposch
Zitiervorschlag
Gesamtwerk:
ESSL, F. & RABITSCH, W. (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, 432 pp.
Beiträge:
ENGLISCH, H. (2002): Säugetiere. In: ESSL, F. & RABITSCH, W.: Neobiota in Österreich.
Umweltbundesamt, Wien, 214-221.
Weitere Informationen zu Publikationen des Umweltbundesamtes finden Sie unter: http://www.ubavie.gv.at
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: Umweltbundesamt GmbH (Federal Environment Agency Ltd)
Spittelauer Lände 5, A-1090 Wien (Vienna), Austria
Druck: Manz Crossmedia, A-1051 Wien
gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
© Umweltbundesamt GmbH, Wien, 2002
Alle Rechte vorbehalten (all rights reserved)
ISBN 3-85457-658-7
Neobiota in Österreich – Vorwort
3
VORWORT
Die Pflanzen- und Tierwelt hat sich erst im Laufe der Erdgeschichte zu ihrer heutigen Zusammensetzung entwickelt und unterliegt auch weiterhin Veränderungen. Dieser Wechsel
geht – von der Lebensspanne eines Menschen aus betrachtet – im Allgemeinen sehr langsam vor sich. Eine Beschleunigung erfuhr er bei Katastrophen, wie sie etwa durch Einschlag
von Meteoriten auf der Erde oder durch Eiszeiten hervorgerufen wurden. Durch den wirtschaftenden Menschen wurde allerdings der Wechsel von Flora und Fauna in mehreren
Etappen so stark beschleunigt, dass viele Autoren ihn als eine weitere, vom Menschen erzeugte Katastrophe mit den natürlichen Ereignissen in eine Reihe stellen. Ganz besonders
gilt dies für das Zeitalter der Industrialisierung und Globalisierung, mit einer flächendeckenden Zunahme von Zersiedlung, von Übernutzung der Ressourcen, von Warenströmen und
von Reiseverkehr.
Dieser Wandel zeigt sich sowohl im Rückgang und Aussterben als auch in der Verschleppung oder der absichtlichen Einführung und Einbürgerung von Organismen. Die Aufzeichnung und die Bewertung des raschen Wandels von Flora und Fauna in aller Welt ist eine
ganz wesentliche Aufgabe der biologischen Forschung in diesem Jahrhundert.
Die Einführung bzw. Einschleppung und nachfolgende Ausbreitung von Sippen oder Taxa,
die bislang noch nicht Teil der Flora oder Fauna Mitteleuropas waren, trägt zu einer Erhöhung der Sippenzahl und damit auch der biologischen Vielfalt bei.
Häufig führen die vom Menschen verursachten Umweltveränderungen an vielen Orten jedoch zu einer Reduktion von Biodiversität. Es ist daher nicht nur eine politische oder gesellschaftliche Frage, wie viel Natur wir brauchen, sondern eine existentielle Frage, von deren
Beantwortung das Überleben oder zumindest die Lebensqualität der Menschheit abhängt.
Obwohl die wichtigsten Ursachen der übermäßigen Naturveränderung – Wirtschaftswachstum und Bevölkerungswachstum – bekannt sind, wird Wachstum immer noch als unabdingbare Voraussetzung für Wohlstand und soziale Sicherheit angesehen. Umdenken sollte aber
möglich sein, sobald erkannt wird, dass der Verzicht auf einen Zuwachs an Quantität durch
einen Gewinn an Qualität in allen Lebensbereichen mehr als wettgemacht werden kann.
„Neobiota in Österreich“ gibt eine kompetente Übersicht über Pflanzen, Pilze und Tiere. Sie
ist in dieser Vollständigkeit eine wertvolle Neuheit in der Literatur Mitteleuropas, wozu wir
den Autoren und Herausgebern gratulieren. Diese Veröffentlichung bietet die floristischen
und faunistischen Grundlagen, die notwendig sind für weitere Forschungen zur Vertiefung
der biologisch-ökologischen Kenntnisse über die „Neuen“, zu ihrer sachgerechten Bewertung und zu planerischen Folgerungen. Felix Austria.
Herbert Sukopp
Technische Universität Berlin
Ragnar Kinzelbach
Universität Rostock
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Zusammenfassung
5
ZUSAMMENFASSUNG
In der vorliegenden Monographie des Umweltbundesamtes wird erstmals ein Überblick über
die in Österreich vorkommenden gebietsfremden Arten, auch Neobiota genannt, gegeben.
Die Dokumentation gebietsfremder Arten ist insofern von Bedeutung, da diese Arten durch
Konkurrenz, Raubdruck und die Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten eine
Bedrohung der ursprünglichen biologischen Vielfalt darstellen können. Zum Schutz der ursprünglichen Artengemeinschaften sind im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt Maßnahmen zur Kontrolle der Arten, die ursprüngliche Arten und Lebensräume
gefährden, vorgesehen. Österreich hat dieses Übereinkommen 1994 unterzeichnet und setzt
mit der Inventarisierung der gebietsfremden Arten einen ersten Schritt zu ihrer Kontrolle und
damit zur Sicherung der ursprünglichen biologischen Vielfalt.
Unter dem Begriff Neobiota werden alle nach 1492 unter direkter oder indirekter Mitwirkung
des Menschen nach Österreich gelangten Organismen zusammengefasst. In der vorliegenden Studie wird erstmals ein Überblick über diese Pflanzen (Neophyten), Pilze (Neomyzeten) und Tiere (Neozoen) in Österreich gegeben (Stand: Februar 2002, einzelne Nachträge
bis Juni 2002). Mikroorganismen und unzureichend bekannte Tiergruppen wurden in die Bearbeitung nicht einbezogen.
Die Inventarisierung der gebietsfremden Arten basiert auf der Auswertung der faunistischen
und floristischen Literatur sowie unveröffentlichten Angaben von Spezialisten. Alle Neobiota
werden hinsichtlich der Art ihrer Ausbreitung (Einwanderung, Einschleppung, Einbürgerung),
ihres Status (unbeständig, etabliert) und ihrer derzeitigen naturschutzfachlichen Bedeutung
(bisher ohne Auswirkungen, potenziell invasiv, invasiv) charakterisiert. Weiters werden ergänzende Informationen (Herkunft, Verbreitung und besiedelte Lebensräume in Österreich,
Spezialliteratur) angeführt.
Tab. I:
1
Überblick über die bisher bekannten Neobiota Österreichs. = 2.950 Arten der Flora Österreichs (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus
2
auricomus agg., nach NIKLFELD (1999) und 1.110 Neophyten). = inklusive 51 kritischer
Arten bezüglich Abgrenzung Archäophyten/Neophyten, 14 eventuell heimischen Arten und 3
3
hinsichtlich der Abgrenzung Verwilderung/Anpflanzung kritischen Arten. = inklusive 51 ver4
mutlich lokal eingebürgerten Taxa. = inklusive der potenziell invasiven Arten.
Organismengruppe
Gefäßpflanzen
Moose
Flechten
Algen
Pilze
Tiere
Gesamtartenzahl
in Österreich
1
4.060
1.020
ca. 2.100
unbekannt
unbekannt
45.000
Neobiota
2
1.110
4
2–3?
4?
83
>500
Etablierte
Neobiota
3
275
2
2–3?
?
61
300
Naturschutzfachlich
relevant
4
17 (35 )
0
0
0
6
4
6 (46 )
In Österreich wurden bislang insgesamt 1.110 (inklusive einiger Varietäten) neophytische
Gefäßpflanzen nachgewiesen. In dieser Zahl sind 51 bezüglich der Abgrenzung Archäophyten/
Neophyten kritische Taxa inkludiert. Mit dem Ausdruck „Taxa“ sind hier Arten, Unterarten bzw.
Varietäten gemeint. Bei 14 Taxa ist unklar, ob sie nicht eventuell in Teilen Österreichs einheimisch sind, bei 3 Taxa ist die Abgrenzung zwischen Anpflanzung und Verwilderung unklar.
Diesen 1.110 Neophyten stehen (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus auricomus agg.) die etwa 2.950 Gefäßpflanzenarten und unterarten der Flora Österreichs gegenüber (NIKLFELD 1999). Somit liegt der Anteil der
Neophyten an der Gesamtflora Österreichs (ca. 4.060 Taxa) bei etwa 27 %.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
6
Neobiota in Österreich – Zusammenfassung
Von den 1.110 neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs treten 835 Taxa (75 % der Neophyten) unbeständig auf. 224 Taxa (20 % der Neophyten) haben sich in Österreich etabliert.
Von diesen sind 106 Taxa (10 %) nur an einem bis wenigen Orten lokal etabliert, 118 Taxa
(10 %) sind in größeren Teilen Österreichs fester Bestandteil der Flora. Bei weiteren 51 Taxa
(5 % der Neophyten) wird eine lokale Etablierung in Österreich vermutet.
Für die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs stellt der bewusste Import als Zier- oder
Nutzpflanzen den wichtigsten Einführungsweg dar. Etwa 57 % der Neophyten Österreichs
(627 Taxa) sind aus Kulturen verwildert oder wurden – in sehr seltenen Fällen – angesalbt (=
bewusstes Ausbringen von Pflanzen in die freie Natur ohne land- bzw. forstwirtschaftliches
Motiv). Bei weiteren 2 % (25 Taxa) wird Verwilderung als Einführungsweg angenommen.
31 % der Neophyten (345 Taxa) wurden unabsichtlich eingeschleppt, bei weiteren 2 % (27
Taxa) wird Einschleppung als Einführungsweg vermutet. Bei den übrigen 8 % (86 Taxa) ist
der Einführungsweg unbekannt.
Insgesamt 14 neophytische Gefäßpflanzenarten verursachen bedeutende wirtschaftliche
Schäden. Diese betreffen vor allem die Landwirtschaft (besonders Segetalarten in Hackunkrautgesellschaften) und in geringerem Ausmaß Forstwirtschaft, Gewässerinstandhaltung
und gesundheitliche Aspekte.
Für den Naturschutz problematisch sind 17 Arten der Neophyten Österreichs, die als invasive
Neophyten in naturnahe Lebensräume eindringen. Es sind dies folgende Arten: Acer negundo,
Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea canadensis,
Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens
glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia, Rudbeckia laciniata,
Solidago canadensis, S. gigantea. Weitere 18 Arten wurden als potenziell invasiv eingestuft.
Diese Arten werden bei einer weiteren Ausbreitung vermutlich zu Naturschutzproblemen führen.
Invasive Neophyten dringen in Österreich besonders in gewässerbegleitende Lebensräume
(Weichholz-Auwälder, Hochstaudenfluren, Uferpioniervegetation) und – in geringerem Ausmaß – in Trockenstandorte des pannonischen Raumes ein. In den meisten anderen naturnahen Lebensräumen Österreichs ist der Neophytenanteil jedoch niedrig.
In der Moosflora Österreichs sind vier Neophyten bekannt, davon sind zwei Arten etabliert.
Eine Art (Campylopus introflexus) breitet sich zurzeit stark aus.
Unter den Flechten wird ein neophytisches Auftreten in Österreich bei zwei bis drei Taxa vermutet.
In der ungenügend erforschten Algenflora wird für vier Arten ein neophytisches Auftreten
angenommen.
Unter den Pilzen sind 83 Neomyzeten aus Österreich bekannt. Aufgrund der mangelhaften
Erforschung dürfte die tatsächliche Zahl wohl wesentlich höher liegen. Von den aufgelisteten
Arten können 23 als in heimischen Ökosystemen etabliert gelten, 22 Arten treten unbeständig
auf. Weitere 40 Arten sind auf Kultur- und Nutzpflanzen etabliert. Bei zwei Arten erfolgt eine
Doppelnennung (Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator), da sie sowohl auf Kultur- und
Zierpflanzen, als auch auf Wildpflanzen, etabliert auftreten. Im Gegensatz zu den Gefäßpflanzen überwiegt bei den Neomyzeten Österreichs die Einschleppung, 51 Arten (61 %
der Neomyzeten) gelangten so nach Österreich. Bewusst eingeführt und verwildert sind drei
für Speisezwecke kultivierte Arten (Agaricus bisporus, Lentinula edodes, Stropharia rugosoannulata). Von den übrigen 29 Neomyzeten ist der Einführungsweg unbekannt. Einigen der
insgesamt 30 wirtschaftlich relevanten Neomyzeten Österreichs kommt als Schädling auf
Nutz- und Zierpflanzen eine bedeutende ökonomische Rolle zu (z. B. Phytophtora infestans,
Ustilago maydis).
Für den Naturschutz bedeutsam sind fast ausschließlich jene parasitischen Neomyzeten, die
heimische Organismen parasitieren. Unter diesen befinden sich gegenwärtig 6 Arten, die für
ihre Wirte eine potenzielle Bedrohung darstellen. Hervorzuheben sind die Verursacher der
Krebspest (Aphanomyces astaci) und des Ulmensterbens (Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Zusammenfassung
7
In diesem Band werden rund 500 Neozoen für Österreich genannt, die somit etwa 1 % der
gesamten österreichischen Fauna ausmachen. Weniger als 10 % dieser Arten (46) stellen
aus naturschutzfachlicher Sicht eine Bedrohung der autochthonen Biodiversität dar (40 potenziell invasiv, 6 invasiv). Für etwa 30 % der Neozoen wird eine negative wirtschaftliche Bedeutung angenommen. Dieser vergleichsweise hohe Wert spiegelt die bevorzugte Dokumentation wirtschaftlich bedeutender Arten wider und umfasst eine breite Palette eher geringer bis sehr bedeutender Schäden. Insgesamt wird die Zahl der in Österreich vorkommenden Neozoen in den untersuchten taxonomischen Gruppen auf 700–800 Arten geschätzt.
Für den Naturschutz bedeutsame Veränderungen durch Neozoen werden vor allem von
Wirbellosen verursacht. Als Krankheitsüberträger für die bedrohten einheimischen Flusskrebsarten besonders hervorzuheben sind amerikanische Flusskrebse (Pacifastacus leniusculus,
Orconectes limosus). Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) dringt zunehmend in
naturnahe Standorte vor und ist für den Rückgang einheimischer Schnecken verantwortlich.
Weitere Schneckenarten gelten als potenziell invasiv. Mehrere Gefahren drohen den gefährdeten autochthonen Großmuscheln durch Räuber (Bisamratte, Ondatra zibethicus) und
Nahrungskonkurrenz (z. B. Chinesische Teichmuschel, Sinanodonta woodiana).
Unter den Wirbeltieren sind Waschbär (Procyon lotor), Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Mink (Mustela vison), mehrere Fischarten (z. B. Blaubandbärbling Pseudorasbora parva)
und verschiedene Schildkröten als potenziell invasive Bedrohung der autochthonen Biodiversität zu erwähnen.
Insgesamt stammt etwa die Hälfte der Neozoen aus der Paläarktischen Region, besonders
aus dem Mediterrangebiet. Bei einer tiergruppenspezifischen Betrachtung der Herkunftsländer
ergeben sich aber auch deutliche Unterschiede, so stammt z. B. die Hälfte der nicht-heimischen Fische aus Nordamerika.
Veränderungen der Artenzusammensetzung als Folge biologischer Invasionen sind besonders in aquatischen Lebensräumen erfolgt. Im terrestrischen Bereich sind es vor allem anthropogen geschaffene, künstliche Lebensräume, die von Neozoen besiedelt werden: Monokulturen in der Land- und Forstwirtschaft und urbane Ballungszentren.
Diese Studie zu Neobiota in Österreich stellt eine Momentaufnahme dar. Auch in Zukunft
werden sich nicht-heimische Organismen neu in Österreich etablieren. Der intensive Fernhandel, der Import neuer oder bislang nur sehr selten in Österreich kultivierter Arten und die
anthropogene Schaffung neuer oder veränderter Biotoptypen werden die Einfuhr, Etablierung und Ausbreitung zusätzlicher Neobiota sogar begünstigen. Selbst bei einem (theoretischen) Stopp dieses Prozesses ist durch den “time-lag” (d. h. die meist mehrere Jahrzehnte
umfassende Zeitverzögerung zwischen erstmaligem Auftreten und vollständiger Etablierung
in einem Gebiet) mit weiteren Neobiota in der Zukunft zu rechnen. Die zunehmende Habitatfragmentierung, die prognostizierte Klimaerwärmung und die weitreichenden Veränderungen
von Lebensräumen stellen einen weiteren, die Ausbreitung von Neobiota fördernden Faktor
dar.
Im Umgang mit Neobiota kommt daher präventiven Maßnahmen ein hoher Stellenwert zu. In
dieser Studie wird ein Maßnahmenkatalog zur Umsetzung vorbeugender Maßnahmen und
zur Behebung von Forschungsdefiziten vorgelegt. Als ein integraler Bestandteil präventiver
Maßnahmen wird ein kontinuierliches Monitoring der Fauna und Flora Österreichs angesehen.
So können Neobiota möglichst früh erkannt und – falls notwendig – geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Die Entwicklung von konsensfähigen Leitbildern und klaren Zielvorstellungen über die Fauna
und Flora des 21. Jahrhunderts in Österreich und im vereinten Europa ist eine Herausforderung, der sich Gesellschaft, Wissenschaft und Politik gleichermaßen zu stellen haben.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Summary
8
SUMMARY
On behalf of the Austrian Federal Environment Agency this study for the first time presents
an annotated survey of non-indigenous organisms in Austria. It is generally accepted that
non-indigenous species (Neobiota) can pose a serious threat to native biodiversity through
competition, predation and the transmission of parasites or pathogens. The protection of
biodiversity at all levels (ecosystem, species, genetic) is a common goal of conservational
efforts (Convention on Biological Diversity), including actions of prevention, control, mitigation or eradication of invasive non-indigenous species that jeopardize native biodiversity.
Austria ratified the CBD in 1994. This first national inventory of Neobiota may also contribute
to the commitment by individuals and various national, regional and district level organizations to taking actions against invasive non-indigenous organisms. We hope that the results
will stimulate further research, so that – with increasing knowledge – it will enhance the
protection of native biodiversity.
Neobiota are here defined as non-indigenous organisms which arrived in Austria later than
1492 with direct or indirect anthropogenic support. This study includes data on plants (neophytes), fungi (neomycetes) and animals (neozoans) in Austria as of February 2002 (single
entries up to June 2002). Microorganisms and insufficiently known animal groups were excluded.
The inventory of non-indigenous species is based on literature data and on the expertise of
specialists for all groups. All Neobiota were classified according to the driving forces responsible for their arrival (anthropogenic induced expansion, unintentional introduction and intentional release), current status (naturalized or casual), conservation threats (invasive, potentially
invasive, not invasive) and economic relevance. Additionally, geographic origin, distribution
in the Austrian provinces, preferred habitats, and selected references are given.
1
Table 1: Currently recognized non-indigenous species in Austria. = including 2.950 indigenous
species (without microspecies of the genera Hieracium, Rubus, Taraxacum and Ranunculus
2
auricomus agg. (NIKLFELD 1999) and 1.110 neophytes; = including 51 species with
doubtful classification regarding differentiation archaeophytes/neophytes, 14 species that are
3
probably native and 3 species with doubtful classification between escaped/planted; =
4
including 51 probably locally naturalized species; = including potentially invasive species.
Group of organisms
complete species
number in Austria
1
Neobiota Naturalized
neobiota
2
3
invasive (potentially
invasive) species
4
Vascular plants
4.060
1.110
275
17 (35 )
Bryophytes
1.020
4
2
0
approx. 2.100
2-3?
2-3?
0
Algae
unknown
4?
?
0
Fungi
unknown
83
61
6
45.000
>500
300
6 (46 )
Lichens
Animals
4
So far, 1.110 non-indigenous vascular plants (including some varieties) have been documented for Austria (Table 1). In comparison with the approximately 2.950 indigenous vascular
plant species (excluding microspecies of the genera Hieracium, Rubus, Taraxacum and
Ranunculus auricomus agg., NIKLFELD 1999), neophytes constitute 27% of the complete
flora.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Summary
9
Of these 1.110 neophytes, 835 species (75%) are casuals, 51 species (5%) are probably
naturalized and 224 species (20%) are naturalized in Austria. Of the latter, 106 species (10%)
are naturalized at single or few localities only, whereas 118 species (10%) are naturalized
and widespread in Austria.
Most neophytes were imported intentionally for ornamental and horticultural reasons. About
627 species (57%) escaped from cultures into the wild, a further 25 species (2%) probably
escaped from such cultures. Some 345 species (31%) were introduced unintentionally, a
further 27 species (2%) probably were introduced unintentionally and the import route of
further 86 species (8%) remains unclear.
14 neophytes exert serious economic impacts, especially in agriculture, but also in forestry,
water management and in human health aspects.
Altogether, 17 non-indigenous plant species are considered to pose a conservation threat
(invasive), because they readily invade natural and semi-natural habitats, where competition
with and replacement of native species occurs. These species include:
Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea
canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia,
Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea. A further 18 species are considered a
potentially invasive threat due to their invasion history and effects observed in neighbouring
countries.
Invasive neophytes particularly occur along rivers (riverine forests, tall herbaceous vegetation,
riparian areas (banks of rivers, edges of lakes and ponds)) and to a lesser extent in dry
meadows in the pannonic region of eastern Austria. The percentages of neophytes in other
natural and semi-natural habitats of Austria is comparatively low.
Among the Bryophytes, four neophytes are known of which two are naturalized species and
one species shows an expansion in its distribution (Campylopus introflexus).
Among the Lichens, two or three species are suspected to be neophytes.
Among the incompletely known Algae, four species were classified as of probably nonindigenous origin.
Among fungi, 83 non-indigenous species are documented, but many more are expected to
occur. About half of the species (40 species) are naturalized on agricultural and horticultural
crops only, one quarter of each are regarded as naturalized in the wild (23 species) or casuals
(22 species). Two species were assigned to two categories, living on agricultural and horticultural crops as well as in natural and semi-natural habitats (Sphaerotheca mors-uvae,
Uncinula necator). In contrast to vascular plants, unintentional import to Austria prevails
among the neomycetes (51 species, 61%). Intentional introductions of fungi for gastronomic
purposes, which escaped into the wild are known for Agaricus bisporus, Lentinula edodes
and Stropharia rugosoannulata. For 29 neomycetes the path of introduction to Austria is unclear. Some of the 30 economically important neomycetes are of particular relevance on agricultural and horticultural plants (e.g. Phytophtora infestans, Ustilago maydis).
Six non-indigenous parasitic fungi species were classified posing a conservation threat for
their hosts (e.g. Aphanomyces astaci (crayfish plague) and Ophiostoma ulmi und O. novoulmi (dutch elm disease)).
This survey includes about 500 non-indigenous animal species, i.e. approximately 1% of the
complete Austrian fauna. 46 species (9%) pose a threat to the autochthonous fauna (40 potentially invasive species and 6 invasive species). About 30% of the neozoans were classified
as having negative economic impacts. This relatively high percentage merely reflects the
preferred documentation of economically relevant species, with impacts comprising a wide
range from rather low to serious impacts, e.g. in agriculture or foresty. We estimate the
complete number of neozoans in the investigated taxonomic groups between 700-800 species.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
10
Neobiota in Österreich – Summary
Invertebrate non-indigenous species prevail both in numbers and of conservational relevance. Two North American crayfish species (Pacifastacus leniusculus, Orconectes limosus)
act as vectors and reservoirs of crayfish plague (Aphanomyces astaci) and have driven native
crayfish species almost to extinction. The slug Arion vulgaris (= lusitanicus auct.) increasingly
takes land in semi-natural habitats and outcompetes native slugs and snails. More nonindigenous mollusc species were also considered as potentially invasive threats. Muskrat
(Ondatra zibethicus) and the eastern asiatic freshwater clam (Sinanodonta woodiana) may
threaten the endangered autochthonous bivalves via predation and competition, respectively.
Among vertebrates, raccoon (Procyon lotor), raccoon dog (Nyctereutes procyonoides),
American Mink (Mustela vison), several fish species (e.g. topmouth gudgeon Pseudorasbora
parva), and several tortoise species were classified as potentially invasive threats to native
biodiversity.
About half of the neozoans originate from the Palaearctic region, particularly from the mediterranean subregion. There are, however, deviations between different animal groups. For example,
half of the non-indigenous fish species were imported from North America, but only 7% of
the beetles.
Aquatic environments are more frequently and more seriously affected by biological invasions, whereas in terrestrial environments non-indigenous species preferably colonize manmade, artificial habitats, i.e. monocultures in agriculture and forestry and urban habitats.
The lists of species and the classification of impacts, of course, reflect current knowledge.
Non-indigenous organisms will continue to arrive and naturalize in Austria. Increasing global
trade, transport, tourism, the intentional introduction or the escape of species from culture,
as well as the anthropogenic alteration of selection regimes and the creation of new ecological licenses support a continuing increase in Neobiota. Even if these processes were to hold
immediately, the delayed period of time between first known appearance and naturalization
of most species ("time-lag") guarantees a further increase of Neobiota in the future.
This study suggests a catalogue of actions to manage Neobiota in Austria. Prevention is a
key strategy in taking a precautionary approach to control invasive non-indigenous species
which threaten native ecosystems, habitats or species. The continous monitoring of the
Austrian fauna and flora is recommended as an integral part of prevention, so that Neobiota
can be identified as soon as possible and – if necessary and appropriate – counteractions
(eradication, containment, suppression) can be initiated. The development of guiding principles
for the fauna and flora of Austria and the united Europe in the 21st century is an urgent task
and a challenge to society, science and politics.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Inhalt
11
INHALT
Seite
VORWORT .......................................................................................................................... 3
ZUSAMMENFASSUNG ..................................................................................................... 5
SUMMARY........................................................................................................................... 8
1
EINLEITUNG ......................................................................................................... 17
2
DEFINITIONEN ..................................................................................................... 20
2.1
Überblick ................................................................................................................ 20
2.2
Neophyten, Neomyzeten und Neozoen ................................................................ 20
2.3
2.3.1
2.3.3
2.3.4
Gliederungskriterien.............................................................................................. 21
Botanik und Mykologie ............................................................................................. 21
Überblick ................................................................................................................... 21
Einteilung nach dem Grad der Naturalisation .................................................................. 22
Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform.............................................. 22
Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt ...................................... 23
Zoologie ................................................................................................................... 23
Einteilung nach dem Grad der Naturalisation .................................................................. 23
Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform.............................................. 23
Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt ...................................... 24
Weitere botanische und zoologische Begriffe .......................................................... 24
Gliederung nach dem Grad der Beeinflussung der heimischen Fauna und Flora ....... 25
3
AUSBREITUNG VON NEOBIOTA...................................................................... 26
3.1
3.1.1
3.1.2
Einführungswege und Ursprungsgebiete ............................................................ 26
Botanik..................................................................................................................... 26
Zoologie ................................................................................................................... 27
3.2
Zeitlicher und räumlicher Verlauf von Ausbreitungsvorgängen ........................ 28
3.3
Ökologische Eigenschaften von Neobiota........................................................... 34
3.4
Adaptation von Neobiota an neue Lebensräume ................................................ 36
3.5
Vorhersagbarkeit von Invasionen......................................................................... 36
3.6
Neobiota und „leere Nischen“ .............................................................................. 38
2.3.1.1
2.3.1.2
2.3.1.3
2.3.1.4
2.3.2
2.3.2.1
2.3.2.2
2.3.2.3
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
12
Neobiota in Österreich – Inhalt
4
METHODIK ............................................................................................................ 40
4.1
Berücksichtigte Sippen für die Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten
Österreichs............................................................................................................. 40
4.2
Berücksichtigte Gruppen für die Taxalisten der Neozoen Österreichs ............. 41
4.3
4.3.1
4.3.2
Taxonomie und Nomenklatur................................................................................ 41
Botanik..................................................................................................................... 41
Zoologie ................................................................................................................... 43
4.4
4.4.1
4.4.2
Datengrundlagen ................................................................................................... 43
Botanik und Mykologie ............................................................................................. 43
Gefäßpflanzen............................................................................................................ 43
Moose ....................................................................................................................... 44
Flechten .................................................................................................................... 44
Algen ........................................................................................................................ 44
Pilze .......................................................................................................................... 45
Zoologie ................................................................................................................... 45
5
PFLANZEN UND PILZE................................................................................ 46
5.1
5.1.1
5.1.2
5.1.3
5.1.4
5.1.5
5.1.6
5.1.7
Gefäßpflanzen ........................................................................................................ 46
Überblick.................................................................................................................. 46
Tabellenaufbau ........................................................................................................ 46
Anmerkungen zur Taxaliste ..................................................................................... 48
Nicht berücksichtigte Taxa ....................................................................................... 54
Synonymieliste......................................................................................................... 59
Taxaliste .................................................................................................................. 60
Literaturverzeichnis................................................................................................ 157
5.2
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.2.4
Moose ................................................................................................................... 174
Überblick................................................................................................................ 174
Etablierte Neophyten ............................................................................................. 174
Nicht etablierte Neophyten..................................................................................... 176
Literaturverzeichnis................................................................................................ 177
5.3
5.3.1
Flechten ................................................................................................................ 178
Literaturverzeichnis................................................................................................ 179
5.4
5.4.1
5.4.2
5.4.3
5.4.4
Algen..................................................................................................................... 179
Überblick................................................................................................................ 179
Taxaliste ................................................................................................................ 180
Zusammenfassung ................................................................................................ 180
Literaturverzeichnis................................................................................................ 180
4.4.1.1
4.4.1.2
4.4.1.3
4.4.1.4
4.4.1.5
Pilze ...................................................................................................................... 181
Überblick................................................................................................................ 181
Saprotrophe Neomyzeten ...................................................................................... 182
Symbiontische Neomyzeten................................................................................... 184
5.5.3.1 Mykorrhizabildende Neomyzeten ................................................................................ 184
5.5
5.5.1
5.5.2
5.5.3
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Inhalt
13
5.5.4
Parasitische Neomyzeten ...................................................................................... 184
5.5.5
5.5.6
5.5.7
Anmerkung zur Taxaliste ....................................................................................... 187
Taxaliste ................................................................................................................ 189
Literaturverzeichnis................................................................................................ 194
6
TIERE ................................................................................................................... 196
6.1
6.1.1
6.1.2
Überblick über die Neozoen Österreichs ........................................................... 196
Tabellenaufbau ...................................................................................................... 196
Kommentare zur Taxaliste ..................................................................................... 197
6.2
6.2.1
Wirbeltiere ............................................................................................................ 197
Fische (Pisces) ...................................................................................................... 197
Taxaliste .................................................................................................................. 200
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 203
Lurche und Kriechtiere (Amphibia & Reptilia)......................................................... 205
Taxaliste .................................................................................................................. 207
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 208
Vögel (Aves) .......................................................................................................... 209
Taxaliste .................................................................................................................. 211
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 213
Säugetiere (Mammalia).......................................................................................... 214
Taxaliste .................................................................................................................. 217
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 219
5.5.4.1 Parasitische Neomyzeten auf heimischen Pflanzen oder Tieren ..................................... 185
5.5.4.2 Parasitische Neomyzeten auf fest etablierten Neophyten ............................................... 187
5.5.4.3 Parasitische Neomyzeten auf Kultur- oder Zierpflanzen ................................................. 187
6.2.2
6.2.3
6.2.4
6.3
6.3.1
6.3.2
6.3.3
6.3.4
6.3.5
6.3.6
Wirbellose............................................................................................................. 221
„Helminthen“ – Neozoen der Fische Österreichs.................................................... 221
Taxaliste .................................................................................................................. 223
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 224
Der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Digenea, Trematoda)..... 225
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 227
Ausgewählte aquatische Neozoen (Cnidaria, Plathelminthes, Kamptozoa,
Annelida, Isopoda) ................................................................................................. 228
Taxaliste .................................................................................................................. 235
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 237
Weichtiere (Mollusca) ............................................................................................ 239
Taxaliste .................................................................................................................. 242
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 247
Spinnentiere: Spinnen, Weberknechte, Pseudoskorpione, Skorpione
(Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Scorpiones) ......................... 250
Taxaliste .................................................................................................................. 254
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 259
Krebstiere: Wasserflöhe & Ruderfußkrebse (Crustacea: Cladocera
und Copepoda) ...................................................................................................... 263
Taxaliste .................................................................................................................. 266
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 267
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
14
6.3.7
6.3.8
6.3.9
6.3.10
6.3.11
6.3.12
6.3.13
6.3.14
6.3.15
6.3.16
6.3.17
6.3.18
6.3.19
Neobiota in Österreich – Inhalt
Krebstiere: „Schwebgarnelen“ und Süßwassergarnelen
(Crustacea: Mysidacea: Mysidae, Decapoda: Atyidae) .......................................... 269
Taxaliste .................................................................................................................. 271
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 272
Krebstiere: Flohkrebse (Crustacea: Amphipoda: Corophiidae und Gammaridae) ..... 273
Taxaliste .................................................................................................................. 280
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 281
Krebstiere: Landasseln (Crustacea: Isopoda partim) ............................................. 285
Taxaliste .................................................................................................................. 286
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 287
Krebstiere: Flusskrebse (Crustacea: Decapoda: Astacidae und Cambaridae) ....... 287
Taxliste ................................................................................................................... 290
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 291
Tausendfüßer: Hundertfüßer (Myriapoda: Chilopoda) ............................................ 292
Taxaliste .................................................................................................................. 294
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 295
Tausendfüßer: Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) ............................................. 296
Taxaliste .................................................................................................................. 299
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 300
Die primär flügellosen „Urinsekten“ (Apterygota) ................................................... 301
Taxaliste .................................................................................................................. 303
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 304
Ausgewählte Insektengruppen: Libellen, Heuschrecken, Schaben, Termiten,
Fransenflügler, Wanzen, Zikaden (Insecta varia: Odonata, Orthoptera,
Blattodea, Isoptera, Thysanoptera, Heteroptera, „Auchenorrhyncha“) ................... 304
Taxaliste .................................................................................................................. 309
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 312
Pflanzenläuse (Sternorrhyncha)............................................................................. 316
Taxaliste .................................................................................................................. 319
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 322
Käfer (Coleoptera) ................................................................................................. 324
Taxaliste .................................................................................................................. 331
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 342
Hautflügler: Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) ....................................... 347
Taxaliste .................................................................................................................. 348
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 349
Hautflügler: „Taillenwespen“ (Hymenoptera: Apocrita) ........................................... 349
Taxaliste .................................................................................................................. 352
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 353
Schmetterlinge (Lepidoptera)................................................................................. 354
Taxaliste .................................................................................................................. 357
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 360
7
DISKUSSION ...................................................................................................... 363
7.1
Anzahl neuer Pflanzen- und Pilzarten in Österreich.......................................... 363
7.2
Anzahl neuer Tierarten in Österreich ................................................................. 366
7.3
Herkunftsgebiete und Einführungswege der Neophyten und Neozoen
Österreichs........................................................................................................... 369
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Inhalt
15
7.4
7.4.1
7.4.2
7.4.3
7.4.4
7.4.5
7.4.6
7.4.7
7.4.8
7.4.9
7.4.10
7.4.11
Verteilung der Neophyten auf Lebensräume ..................................................... 376
Überblick................................................................................................................ 376
Wälder ................................................................................................................... 376
Auwälder................................................................................................................ 376
Ruderal- und Segetalvegetation............................................................................. 377
Gewässervegetation .............................................................................................. 378
Ufervegetation ....................................................................................................... 379
Fettwiesen und -weiden ......................................................................................... 380
Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen................................................................ 380
Moore und Feuchtwiesen....................................................................................... 380
Fels- und Felsschuttvegetation .............................................................................. 380
Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden.................................................................. 381
7.5
7.5.1
7.5.2
7.5.3
Verteilung der Neozoen auf Lebensräume......................................................... 381
Aquatische Lebensräume ...................................................................................... 381
Terrestrische Lebensräume ................................................................................... 382
Sonderstandorte (Städte, Wohnungen, Glashäuser u. a.) ..................................... 382
7.6
7.6.1
7.6.2
7.6.3
7.6.4
7.6.5
Ökologische Konsequenzen biologischer Invasionen...................................... 383
Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen ................................... 383
Veränderungen von ökosystemaren Abläufen ....................................................... 384
Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf die Fauna und Flora ............. 385
Auswirkungen von Neozoen auf die Fauna und Flora ............................................ 386
Auswirkungen auf evolutionäre Abläufe ................................................................. 388
7.7
7.7.1
7.7.2
7.7.3
7.7.4
Naturschutzfachliche Probleme biologischer Invasionen ................................ 390
Beurteilung und Wertmaßstäbe ............................................................................. 390
Neobiota und Biodiversität ..................................................................................... 390
Naturschutzfachliche Beurteilung: Botanik und Mykologie ..................................... 392
Naturschutzfachliche Beurteilung: Zoologie ........................................................... 394
7.8
7.8.1
7.8.2
7.8.3
Wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen von Neobiota ................. 396
Negative wirtschaftliche Auswirkungen .................................................................. 396
Positive wirtschaftliche Auswirkungen.................................................................... 397
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ..................................................... 397
7.9
Bekämpfungsstrategien ...................................................................................... 397
7.10
Präventive Maßnahmen ....................................................................................... 399
7.11
Naturschutzforschung und Forschungsbedarf ................................................. 400
7.12
Ausblick................................................................................................................ 401
8
DANKSAGUNG ................................................................................................... 402
9
LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................... 404
10
BEARBEITER...................................................................................................... 422
FOTOS ............................................................................................................................. 425
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Einleitung
1
17
EINLEITUNG
We must make no mistake:
we are seeing one of the
great historical convulsions
in the world´s fauna and flora
C. S. ELTON (1958)
Die heutige Fauna und Flora Mitteleuropas ist das Ergebnis natürlicher Prozesse und lange
einwirkender menschlicher Einflussnahme. Neben direkten Veränderungen der Landschaften und der Lebensräume hat der Mensch durch die absichtliche und unabsichtliche Einführung von Pflanzen- und Tierarten die Artenzusammensetzung deutlich verändert. Dieser
schon jahrtausende wirksame Prozess hat in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme
Intensivierung erfahren und gilt daher als eine wichtige Ursache für den weltweiten Rückgang der Biodiversität (DRAKE et al. 1987; VITOUSEK et al. 1996, 1997; KOWARIK 1999;
BOSSARD et al. 2000; MACK et al. 2000; IUCN 2000; SALA et al. 2000; BRUNDU et al.
2001; CRONK & FULLER 2001; VILA & PUJADAS 2001).
Europa war in diesen Prozessen vor allem Exporteur von Arten („ökologischer Imperialismus“, CROSBY 1986). Besonders dramatisch haben sich Neobiota auf einigen Inseln oder
in Seen ausgewirkt (z. B. CRONK 1989; LOOPE & MUELLER-DOMBOIS 1989; VITOUSEK
1992; ATKINSON & CAMERON 1993; LONSDALE 1999; OLENIN & LEPPÄKOSKI 1999;
IUCN 2000). Neuseeland, Hawaii, die Großen Seen in Nordamerika oder der Viktoriasee in
Ostafrika zählen zu den am stärksten durch Neobiota geprägten Lebensräumen. Auf Mauritius, wo eingeführte Pflanzenarten massiv in die Bergregenwälder eindringen, wird mit hohem
Aufwand seit Beginn der 1990er Jahre versucht, winzige Restflächen naturnaher Vegetation
mit insgesamt nur 3 ha durch aufwändige manuelle Bekämpfungsmaßnahmen zu bewahren
(CRONK & FULLER 2001).
Die natürlichen Ökosysteme der kontinentalen Festländer, wie Mitteleuropa und somit auch
Österreich, wurden und werden seltener von Neobiota erobert. Dennoch treten auch hier in
manchen Biotoptypen Tier- und Pflanzenarten mit naturschutzfachlich negativ zu beurteilenden Auswirkungen auf.
Allgemein wurden Neobiota im Laufe der letzten Jahrhunderte durch den zunehmenden
Fernhandel deutlich häufiger; dieser Trend wird sich mit Sicherheit auch weiter fortsetzen. In
der Diskussion spricht man auch vom Phänomen der „McDonaldisierung“, der globalen Homogenisierung der Tier- und Pflanzenwelt (RITZER 1997). Deshalb wird biologischen Invasionen sowohl unter politischen Entscheidungsträgern als auch unter Naturschutzexperten,
Ökologen und NGOs zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt (Abb. 1).
International wird an einer einheitlichen Vorgangsweise gearbeitet. Im Jahr 2001 wurden von
der IUCN die "Guidelines for the Prevention of Biodiversity Loss caused by Alien Invasive
Species" vorgeschlagen und eine eigene Arbeitsgruppe (ISSG – Invasive Species Specialist
1
Group ) eingerichtet (IUCN 2001; McNEELY et al. 2001).
Auch in der Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD – Convention on Biological Diversity) findet sich im Artikel 8(h) die Verpflichtung „... soweit möglich und sofern angebracht, die
Einbringung gebietsfremder Arten, welche Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefährden,
zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen“. Das wissenschaftliche
Komitee der Biodiversitätskonvention (SBSTTA) erarbeitete Richtlinien zum Umgang mit Neobiota, die Ökosysteme, Habitate oder Arten gefährden. Diese Empfehlungen wurden bei der
6. Konferenz der Vertragsparteien der Konvention (COP6) im April 2002 in Den Haag angenom2
men (DE POORTER 2002; EUROPÄISCHE KOMMISSION 2002; KIEHN & NOUAK 2002).
1
2
http://www.issg.org
http://www.iucn.org/themes/biodiversity/cop6/index.html
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
18
Neobiota in Österreich – Einleitung
Als Teil des Programmes „Umwelt für Europa“, in dem sich die Staaten Ost- und Westeuropas gemeinsam für einen umweltgerechten, nachhaltigen Wiederaufbau in den osteuropäischen Staaten einsetzen, wurde die „pan-europäische Strategie für die biologische und
landschaftliche Vielfalt“ als Mittel zur Umsetzung der CBD in Europa entwickelt. Als eines
der Prinzipien wurde bei der zweiten Teilnehmerkonferenz im Februar 2002 in Budapest die
Kontrolle „der Einbringung von exotischen Arten in natürliche Lebensräume“ betont.
In der Bonner Konvention zur „Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten“ und in der
Berner Konvention zur „Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume“ finden sich Empfehlungen zu Einführungs-, Wiedereinführungs- aber auch Ausrottungs-Maßnahmen für gebietsfremde Arten. Obwohl Österreich die
Berner Konvention bereits 1982 ratifiziert hat (BGBl. Nr. 372/1983), sind diese Empfehlungen
z. B. in den österreichischen Fischerei- bzw. Jagdgesetzen noch nicht umgesetzt. So gibt es
bislang beispielsweise beim Besatz mit nicht-heimischen Fischen noch keine verpflichtenden
Prüfungen auf potenzielle Wechselwirkungen mit bodenständigen Arten und Ökosystemen.
Auch das Freisetzen von gebietsfremden Jagdvögeln wie dem Fasan ist bislang nicht in dieser Hinsicht reglementiert.
In der Ramsar-Konvention zum „Schutz von Feuchtgebieten“ wurde 1999 eine Resolution
verabschiedet, die sich speziell mit “invasive species and wetlands“ auseinandersetzt. Und
auch im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) über den „internationalen Handel
mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen“ findet sich seit dem Jahr 2000 ein
Beschluss, der einen Verweis auf Synergien mit anderen internationalen Übereinkommen
(wie der CBD) bei der Bearbeitung der Thematik enthält.
Die vorliegende Studie ist auch als ein Beitrag im Sinne dieser Verpflichtung zu sehen. Es wird
versucht, einen Überblick über die aktuelle Situation der “alien species“ oder „Neobiota“
in Österreich zu geben, ergänzt mit Angaben zum Status, zu ihrer Verbreitung, Häufigkeit,
zur Ökologie und zur Biotopbindung. Erst ein solides Grundlagenwissen erlaubt eine seriöse
Einschätzung der Rolle dieser Arten in einem bestimmten Gebiet sowie – falls notwendig –
die gezielte Ableitung von Handlungsstrategien. Die vorliegende Studie soll die fachliche
Grundlage zur Bedeutung von Neobiota in Österreich an Hand einer erstmaligen zusammenfassenden Darstellung der nicht-heimischen Arten liefern und Vorschläge für Strategien
zur zukünftigen Behandlung unterbreiten.
3
http://www.strategyguide.org/docs/budapest/STRA-CO%20(2002)%2042.doc
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Einleitung
19
Current Contents/Agri, Bio, Environ (1993-2000)
600
500
exotic
invasion
Zitate
400
300
200
100
0
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Jahr
Abb.1:
Keyword-Literaturrecherche in der Current Contents (Agriculture, Biology, Environment)
Literaturdatenbank für die beiden Schlagwörter “exotic“ und “invasion“. Vergleichbare
Zuwächse (bei geringerer Trefferzahl) lieferten “invasive species“, “biological invasions“,
“non-native“ und “non-indigenous“.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Definitionen
20
2
DEFINITIONEN
2.1
Überblick
Eine Fülle unterschiedlicher Begriffe und fachspezifischer Termini und deren nicht identische
Verwendung in der überwiegend englischsprachigen Literatur erschwert selbst unter Spezialisten sehr oft die Kommunikation und kann zu Missverständnissen führen. Hinzu kommt eine
oft unsachliche Verwendung von Ausdrücke, die aus dem Zusammenhang gerissen, ebenfalls
missverstanden werden können (z. B. Verfremdung, Exoten, Faunenverfälschung, Vermischung des Genpools etc.; vgl. z. B. ESER 1999, 2002). Daher werden im folgenden Abschnitt
die in vorliegenden Studie verwendeten Termini näher erklärt (vgl. ESSL & RABITSCH 2002).
2.2
Neophyten, Neomyzeten und Neozoen
4
Die Erklärungen wichtiger Fachausdrücke im Zusammenhang mit Neobiota orientieren sich
an den in der Botanik und in der Naturschutzforschung bewährten und anerkannten Definitionen, die auf THELLUNG (1918) zurückgehen und später wiederholt modifiziert und verfeinert wurden. Die entsprechende zoologische Terminologie ist viel jüngeren Datums und noch
nicht im selben Ausmaß bekannt und allgemein akzeptiert. So wurden die Begriffe „Neozoen“
erst von KINZELBACH (1972) und „Neomyzeten“ von SCHOLLER (1999) als Pendant den
„Neophyten“ zur Seite gestellt.
Als „Neophyten“ werden Pflanzenarten, als „Neomyzeten“ werden Pilzarten und als „Neozoen“
werden Tierarten verstanden,
die in einem bestimmten Gebiet (Österreich) nicht einheimisch sind und die
erst nach 1492 unter direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen in dieses
Gebiet (Österreich) gelangt sind und dort wild leben oder gelebt haben
(ergänzt nach SCHRÖDER 1969, 1974, 2000; KINZELBACH 1972; KREISEL & SCHOLLER
1994; SUKOPP & SUKOPP 1994; GEITER 1999; KOWARIK 1999; SCHOLLER 1999).
Mit dem Jahr 1492 wird eine zeitliche Grenze festgelegt. Anthropogene Veränderungen der
heimischen Fauna und Flora reichen aber bis ins Neolithikum zurück. Das Ausmaß der Veränderung hat jedoch mit dem transkontinentalen Waren- und Personenverkehr eine völlig
neue Größenordnung erreicht und lässt sich nur schwer mit den früheren Aktivitäten vergleichen. Das Jahr 1492 markiert symbolisch die seit der Entdeckung Amerikas verstärkten
Fernhandelsbeziehungen, wodurch die Anzahl absichtlich oder unabsichtlich transportierter
Pflanzen und Tiere sehr stark anstieg (CROSBY 1986; KINZELBACH 2001).
Neben der direkten Mitwirkung des Menschen durch Einbürgerung bzw. Einschleppung sind
auch die indirekten Folgen menschlicher Aktivitäten zu berücksichtigen: Die Schaffung neuer
Verbindungswege (z. B. Kanalbau) und die Veränderung ganzer Ökosysteme (z. B. durch
Eutrophierung) können Ausgangspunkt für die Ausbreitung von Neobiota sein. Eine indirekte
anthropogene Beteiligung an der Ausbreitung von Tieren und Pflanzen ist jedoch oft schwierig nachzuweisen.
4
KOWARIK (2002) bezieht in Angleichung an die englischsprachige Terminologie in seine Definition des Begriffs „Neobiota“ alle nichteinheimischen Organismen, also auch Archäophyten, -zoen und -myzeten ein. Seine
Definition unterscheidet sich somit von der hier verwendeten.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Definitionen
21
Einen Sonderfall stellen „regionale Neobiota“ dar. Mit der Einschränkung des Bezugsgebietes auf politische Grenzen wird dem biogeografischen Verbreitungsmuster von Organismen
nicht Rechnung getragen. So fällt z. B. der Aal nicht unter die oben angeführte Definition, da
er in bestimmten Teilen des österreichischen Bundesgebietes natürlich (= autochthon) vorkommt. Er ist aber in Lebensräumen außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes
selbstverständlich als „nicht-bodenständige“ Art (= allochthon) anzusprechen (z. B. im Neusiedler See).
Statt politischer Grenzen wären biogeografische Regionen ein sinnvolleres Kriterium zur Abgrenzung von Neobiota. Das Areal einer Art ist durch natürliche Verbreitungsgrenzen (z. B.
Klima) oder Ausbreitungsbarrieren (z. B. Gebirge, Gewässer) festgelegt. Die Überwindung
dieser Einschränkungen mit Hilfe des Menschen macht Arten zu Neobiota.
Ebenfalls zu den Neobiota zu rechnen sind Arten, die nach 1492 neu entstanden sind, deren
Ausgangstaxa aber durch anthropogene Mitwirkung nach Mitteleuropa gelangt sind bzw. die
sich aus neobiotischen Ursprungstaxa in Mitteleuropa entwickelt haben (z. B. Arten der Gefäßpflanzengattung Oenothera, vgl. Kap. 7.6.5).
In den Taxalisten dieser Studie nicht berücksichtigt werden alle Arten, die
• schon vor 1492 in Österreich in freier Natur vorgekommen sind. Es sind dies die in Österreich einheimischen (= indigenen) Arten und die bis zum ausgehenden Mittelalter nach
Österreich gelangten Arten (= Archäophyten, Archäomyzeten und Archäozoen),
• in einem Teil Österreichs einheimisch sind und ihr Areal auf vorher von ihnen nicht besiedelte Gebiete Österreichs ausweiten konnten bzw. vom Menschen dort ausgesetzt wurden
(regionale Neobiota, siehe oben),
• in einem oder mehreren Biotoptypen in Österreich einheimisch sind und ihren Lebensraum
auf andere Biotoptypen erweitern konnten,
5
• infolge natürlicher Arealerweiterungen Österreich erreicht haben ,
• regelmäßige Migrationen durchführen und in Österreich nur als Durchzügler, Wintergäste
oder Vermehrungsgäste vorkommen.
2.3
2.3.1
2.3.1.1
Gliederungskriterien
Botanik und Mykologie
Überblick
Pflanzenarten, die nur mit Hilfe des Menschen in ein Gebiet eingewandert sind, können nach
folgenden Gesichtspunkten unterteilt werden (nach SCHRÖDER 1969, 1974, 2000; SUKOPP
1976; KOWARIK 1992; LOHMEYER & SUKOPP 1992):
• Grad der Einfügung (Naturalisation) in die vorhandene Vegetation,
• Art der Einführung und Einwanderung und
• Zeitpunkt der Einführung und Einwanderung.
Die untenstehenden Definitionen basieren auf diesem Gliederungssystem. Für Pilzarten
wurden in Anlehnung an die botanische Terminologie für einen Teil der erwähnten Gliederungskriterien entsprechende Begriffe geschaffen (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER
1999).
5
Eine Trennung zwischen natürlicher und indirekt anthropogen geförderter Arealerweiterung ist mitunter nur sehr
schwer zu treffen.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Definitionen
22
Als naturschutzfachlich relevantes Kriterium unterscheiden wir weiters:
• Grad der Beeinflussung der einheimischen Fauna und Flora.
2.3.1.2
Einteilung nach dem Grad der Naturalisation
Agriophyten sind in einem bestimmten Gebiet in der naturnahen Vegetation eingebürgert
6
(= etabliert ), haben aber in der ursprünglichen Vegetation gefehlt. Sie sind erst mit Hilfe des
Menschen in ein Gebiet gelangt, sind heute aber in natürlichen bzw. naturnahen Pflanzengesellschaften konkurrenzfähig und würden sich auch ohne menschlichen Einfluss als fester
Bestandteil der Flora halten.
Epökophyten sind in einem bestimmten Gebiet nicht-heimisch, aber nur in der vom Menschen beeinflussten und geprägten Vegetation etabliert. Ohne menschliche Tätigkeit würden
sie ihre Standorte verlieren und wieder verschwinden.
Ephemerophyten/Ephemeromyzeten (= Unbeständige) kommen in einem bestimmten
Gebiet wildwachsend vor, besitzen aber keine beständigen Vorkommen und sind auf
menschliche Einflussnahme angewiesen (z. B. permanenter Samen-, Sporennachschub).
Sie treten nur unbeständig auf und können keine dauerhaften Populationen aufbauen.
Ergasiophyten kommen in einem bestimmten Gebiet nur kultiviert vor, besitzen also keine
Wildvorkommen. Sie zählen nicht zu den Neophyten.
2.3.1.3
Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform
Anökophyten sind Pflanzensippen, die ihre Existenz dem Menschen verdanken. Es handelt
sich um Sippen, die aus (heute manchmal unbekannten) wildwachsenden Vorfahren „durch
selektive Anpassung an die neuen, in der Natur so nicht vorkommenden Standortsbedingungen entstanden sind“ (SCHRÖDER 2000). Als Beispiele solcher unter dem Einfluss des
Menschen entstandenen, neophytisch auftretenden Sippen wären Brassica napus oder
Lactuca sativa zu nennen.
Ergasiophygophyten werden vom Menschen absichtlich eingeführt und kultiviert. Sie treten
auch außerhalb von Kulturflächen wildwachsend (verwildert) auf.
Xenophyten werden vom Menschen unabsichtlich eingeführt (eingeschleppt, z. B. durch
verunreinigtes Saatgut, durch Erdtransporte etc.).
Akolutophyten sind ohne direkte menschliche Einflussnahme eingewandert. Die Einwanderung wurde jedoch erst durch vom Menschen hervorgerufene Standorts- oder Vegetationsveränderungen (Schaffung geeigneter Standorte) ermöglicht.
Apophyten sind in einem bestimmten Gebiet einheimisch, besiedeln aber neben ihren ursprünglichen Standorten auch vom Menschen geschaffene Standorte.
Da die Trennung zwischen Xenophyten und Akolutophyten für einzelne Arten meist sehr
schwierig ist, werden diese in den Taxatabellen unter der Bezeichnung „eingeschleppt“ zusammengefasst.
6
Voraussetzung für die Einschätzung einer Art als etabliert ist der Nachweis von mindestens zwei bzw. drei Generationen über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren (KOWARIK 1991, 1992). Bei der Statusbeurteilung
werden meist auch indirekte Kriterien (Populationsgröße und -struktur) herangezogen.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Definitionen
2.3.1.4
23
Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt
Proanthrope sind vor dem Eingreifen des Menschen eingewandert, also ureinheimisch
(= indigen) und werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt.
Den Proanthropen gegenüber gestellt werden die aufgrund der Tätigkeit des Menschen in
einem Gebiet vorkommenden Pflanzenarten (Anthropochoren) und Pilzarten, die sich nach
der Einwanderungszeit weiter unterteilen lassen:
Archäophyten/Archäomyzeten sind unter Mitwirkung des Menschen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters (1492) in ein Gebiet gelangt. Sie werden
in diesem Band nicht berücksichtigt.
Neophyten/Neomyzeten sind in einem bestimmten Gebiet nicht-heimisch und kommen erst
seit 1492 unter Mithilfe des Menschen in diesem Gebiet wildwachsend vor (ADLER et al.
7
1994; KREISEL & SCHOLLER 1994; SUKOPP & SUKOPP 1994) .
2.3.2
Zoologie
Im Folgenden wird in Analogie zu den botanischen Gliederungskriterien unterschieden (nach
KINZELBACH 1972; 1996; ARBEITSGRUPPE NEOZOA 1996).
2.3.2.1
Einteilung nach dem Grad der Naturalisation
Neozoen gelten als etabliert, wenn sie über einen längeren Zeitraum (mindestens 25 Jahre)
und/oder über mindestens 3 Generationen in dem entsprechenden Gebiet freilebend existieren. In Analogie zur botanischen Terminologie wird für diese Neozoen der Begriff Agriozoen
vorgeschlagen (KINZELBACH 2001). Werden die Kriterien nicht erfüllt, so gelten Neozoen
als unbeständig auftretend.
Mit dieser Klassifizierung ist jedoch noch keine Aussage über den Grad der Beeinflussung
der besiedelten Ökosysteme verbunden. So können auch unbeständige Arten, z. B. durch
ihre lange Lebensdauer oder ständigen anthropogenen Nachschub, wichtige Komponenten
der Biozönosen darstellen. Unter Neozoen fallen somit auch Arten, die im Freiland nicht reproduktionsfähig sind, vom Menschen jedoch wiederholt ausgebracht werden und somit
permanent im Ökosystem präsent sind (z. B. Graskarpfen, Rotwangenschmuckschildkröte).
Ebenso werden eingeführte Tierarten, die frei in Wohnungen oder Glashäusern leben, als
Neozoen betrachtet.
2.3.2.2
Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform
8
Neubürger sind Arten, die nach 1492 vom Menschen in ein bestimmtes Gebiet (Österreich)
eingebracht worden sind. Es werden hier die folgenden Kategorien unterschieden:
Eingewandert sind Arten derselben Faunenregion, die durch direkte oder indirekte anthropogene Hilfe ihr Areal selbständig erweitern konnten.
Eingeschleppt sind Arten, die unabsichtlich (passiv) durch den Menschen verfrachtet wurden. Hierzu zählen wir auch Arten aus faunenfremden Regionen, die nach Europa eingeschleppt wurden und anschließend ihr Areal selbsttätig nach Österreich erweitert haben.
7
8
Arten, die als Folge direkter oder indirekter anthropogener Eingriffe seit 1492 neu entstanden sind (Anökophyten), werden als Spezialfall zu den Neophyten gestellt.
In der Zoologie existieren keine der Botanik vergleichbaren Begriffe, die ausschließlich die Einführungs- bzw.
Einwanderungsform berücksichtigen. So beinhalten die folgenden Definitionen auch einen zeitlichen Aspekt.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Definitionen
24
9
Eingebürgert sind Arten, die absichtlich durch den Menschen freigesetzt wurden. Hierzu
zählen wir auch Gefangenschaftsflüchtlinge sowie Arten aus faunenfremden Regionen, die
in Europa ausgebracht wurden und anschließend ihr Areal selbsttätig nach Österreich erweitert haben.
Diesen Kategorien gegenüberzustellen sind Arten, die aus eigener Kraft (ohne menschliche
Unterstützung) ihr natürliches Areal innerhalb der Faunenregion erweitern konnten und so
nach Österreich gelangt sind. Hierher werden auch Wiedereinwanderer und Wiedereingebürgerte Arten gestellt, die somit keine Neozoen darstellen.
Wiedereinwanderer sind Arten, deren Populationen in einem bestimmten Gebiet erloschen
sind und die ohne direkte anthropogene Unterstützung wieder in ihr ursprüngliches Areal
vordringen.
Wiedereingebürgerte sind Arten, deren autochthone Populationen erloschen sind und die
durch direkte anthropogene Unterstützung in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausgebracht
werden.
2.3.2.3
Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt
Indigene Arten haben die letzte Eiszeit in Österreich überdauert bzw. haben postglazial eine
Wiederbesiedlung aus Refugialräumen durchlaufen.
Archäozoen sind Arten, die unter Mitwirkung des Menschen in vor- und frühgeschichtlicher
Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters (1492) eingewandert sind oder eingebürgert wurden.
Neozoen sind Arten, die in einem bestimmten Gebiet nicht einheimisch sind, sondern erst
nach 1492 unter Mithilfe des Menschen in dieses Gebiet gelangt sind und wild vorkommen
oder vorgekommen sind.
2.3.3
Weitere botanische und zoologische Begriffe
In der Literatur existieren noch weitere Termini, von denen im Folgenden einige näher erläutert
werden:
Pseudoneozoen sind nach BRECHTEL (1996) neu in einem Gebiet aufgefundene, bisher
übersehene, autochthone Arten. Dies gilt besonders für unauffällige und wenig erforschte
Tiergruppen, deren Arteninventar noch ungenügend bekannt ist. So werden jedes Jahr zahlreiche einheimische Insektenarten erstmals für Österreich gemeldet.
Als Paraneozoen bezeichnet GEITER (1999) allochthone infraspezifische Taxa (z. B. Unterarten). Von BOYE & MARTENS (1999) wird der Begriff auch auf gentechnisch veränderte
Organismen oder Hybriden, die unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen in
eine andere Population derselben Art gelangen, erweitert.
“Cryptogenic species“ sind nach CARLTON (1996) Arten, die nicht sicher als indigene
Arten, Archäo- oder Neobiota, klassifiziert werden können. Er bezieht diesen Begriff vor allem
auf die Gruppe der Kosmopoliten, die infolge der langen Bindung an den Menschen und an
von Menschen geschaffene Lebensräume (fast) weltweite Verbreitung aufweisen und deren
Ursprungsgebiete nicht mehr rekonstruierbar sind.
Für Arten, die im Gefolge des Menschen in urbanen Ballungszentren bzw. direkt in Wohnungen oder Gebäuden leben, wird in der Zoologie und auch im zoologischen Teil dieser Studie
der Begriff synanthrop verwendet (vgl. z. B. KLAUSNITZER 1988). In der Botanik umfasst
9
„Eingebürgert“ wird in der Zoologie aber auch in einem anderen Bedeutungszusammenhang in der Statusbeurteilung als Synonym für „etabliert“ verwendet und entspricht dann der botanischen Definition (vgl. Kap. 2.3.1.2).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Definitionen
25
der Begriff in einer inhaltlich anderen Fassung all die Arten, die anthropogen begünstigt vorkommen (ADLER et al. 1994). In der Floristik wird der Ausdruck jedoch meist arealkundlich
gefasst: Er umfasst sowohl unbeständige, als auch etablierte Sippen, wenn eine Entscheidung
über ihren Einbürgerungsgrad unmöglich ist. In diesem Sinne dient synanthrop zur Statusbeschreibung.
Ebenso wird der Ausdruck adventiv in Zoologie und Botanik unterschiedlich gebraucht.
Nach SCHRÖDER (1969) und ADLER et al. (1994) handelt es sich dabei um alle nichtindigenen Pflanzenarten, unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Ankunft, d. h. er ist auf Archäophyten und auf etablierte und unbeständige Neophyten anwendbar. Oft wird (besonders in
älterer Literatur) diese Bezeichnung aber in einem engerem Sinn auf Neophyten oder sogar
nur unbeständig auftretende Neophyten angewendet und dient dann zur Statuseinstufung
(z. B. HARTL et al. 1992). In der Zoologie wird adventiv meist für „alle aus anderen Klimazonen absichtlich oder unabsichtlich eingebrachte Tierarten“ (z. B. SCHAEFER 1992) verwendet, d. h. wie in der Botanik unabhängig vom Zeitpunkt der Ankunft (also für Archäozoen und
Neozoen); der Ausdruck dient dann aber nicht zur Beurteilung des Status einer Art.
2.3.4
Gliederung nach dem Grad der Beeinflussung der heimischen
Fauna und Flora
Für die Unterscheidung von Neobiota nach dem Grad der Beeinflussung der einheimischen
Fauna und Flora sind verschiedene Definitionen in Verwendung (vgl. RICHARDSON et al.
2000b). Im deutschsprachigen Raum wird üblicherweise zwischen folgenden Kategorien
unterschieden (z. B. BRANDES 2000):
10
Invasive Neobiota : Als invasiv gelten Neobiota, die in wenigstens einem Biotoptyp in Österreich so häufig vorkommen, dass
• eine Verdrängung indigener Tier- oder Pflanzenarten belegt oder zu vermuten ist, oder
• die Struktur des Biotoptyps markant verändert wird, oder
• die Standortseigenschaften oder ökosystemare Prozesse langfristig verändert werden.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die sich aktuell so stark
ausbreiten, dass sie wahrscheinlich in einigen Jahren bis wenigen Jahrzehnten invasive Neobiota sein werden. Oft treten diese Neobiota in naturräumlich vergleichbaren Regionen benachbarter Länder schon invasiv auf, in Österreich jedoch (noch) nicht. Diese Arten werden
als potenziell invasive Neobiota bezeichnet.
In den Taxatabellen werden Neobiota in die Kategorien invasive Neobiota, potenziell invasive
Neobiota und Neobiota ohne bisherige Auswirkungen unterteilt.
Zusätzlich zur naturschutzfachlichen Beurteilung wird auch eine negative wirtschaftliche Bedeutung bewertet.
10
In der englischsprachigen Literatur wird für invasive Arten häufig die Bezeichnung “pest“ verwendet
(HOLZNER 1982; RICHARDSON et al. 2000b), der aber nicht zwischen autochthonen und allochthonen Arten
unterscheidet und in der deutschsprachigen Literatur keine Anwendung findet. Pflanzen, die ökosystemare
Veränderungen bewirken, werden auch als “transformers“ bezeichnet (RICHARDSON et al. 2000b). Der Terminus “invasion“ bezeichnet im Englischen oft nur die erfolgreiche Etablierung von Arten, ohne eine Beurteilung ihrer ökologischen Effekte. In den von der IUCN verabschiedeten Richtlinien zum Umgang mit eingeführten Arten (IUCN 2001) umfasst der Begriff “invasion“ allerdings ebenfalls eine Beurteilung der ökologischen
Effekte.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
26
3
AUSBREITUNG VON NEOBIOTA
3.1
3.1.1
Einführungswege und Ursprungsgebiete
Botanik
Hinsichtlich der Einführungswege neuer Arten nach Mitteleuropa lässt sich zwischen absichtlich eingeführten Zier- und Nutzpflanzen und unabsichtlich eingeschleppten Pflanzenarten
unterscheiden. Manche Arten können auch auf beiden Wegen in ein neues Gebiet gelangen,
wobei aber fast immer ein Einführungsweg im Vordergrund steht. Die Bedeutung der verschiedenen Transportwege hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert (Abb. 2).
So sind durch verbesserte Verpackungs- und Reinigungstechniken Einschleppungen mit
Saatgut- und Wolltransporten, denen ehemals eine große Bedeutung zukam, stark zurückgegangen (KOWARIK 1999).
Wie JÄGER (1988) darlegt, wurde der Höhepunkt des Zustromes neophytischer Arten in Mitteleuropa bereits im 19. Jahrhundert erreicht. Seitdem sind Erstnachweise neuer Neophytenarten in Mitteleuropa rückläufig. Auf andere Regionen ist diese Einschätzung sicherlich nicht übertragbar, da der weltweite Handel einem permanenten Wachstum unterliegt.
Zudem ist auch in Mitteleuropa lokal oft eine starke Zunahme von Neophyten festzustellen,
die dadurch erklärt wird, dass die in Europa vorhandenen Neophyten ihr potenzielles Areal
auszufüllen beginnen (BRANDES 2000).
Bei in Europa einheimischen Arten, die ihre Areale neophytisch erweitert haben, ist gemäß
den bisherigen Erfahrungen davon auszugehen, dass unter Beibehaltung des Arealgrundcharakters zunächst die polnäheren Zonen oder benachbarte Ozeanitätsstufen besiedelt
werden (JÄGER 1988). Das heißt, dass die Arten meist aus südlich oder östlich angrenzenden Gebieten nach Mitteleuropa eingewandert sind.
Die Herkunftsgebiete der von anderen Kontinenten stammenden Neophyten liegen meist in
klimatisch ähnlichen oder etwas wärmeren Regionen (JÄGER 1988). Die wichtigsten außereuropäischen Ursprungsgebiete unserer mitteleuropäischen Neophyten sind das östliche
Nordamerika, gefolgt vom westlichen Nordamerika und von Ostasien (SUKOPP 1995). Auch
einzelne subtropische und tropische Arten kommen als Neophyten in Österreich vor, können
sich aber nur sehr selten etablieren (vor allem an Sonderstandorten, z. B. Thermalbächen).
Häufige und wiederholte Einführungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine ausreichend große Zahl an Individuen Standorte für ihr Überleben und ihre Vermehrung findet
(EHRLICH 1989; PIMM 1989; SUKOPP 1995; KOLAR & LODGE 2001).
(2002)
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Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
27
Abb. 2:
Europäische Handelswege gegen Ende des Mittelalters und im 18. Jahrhundert (aus BONN &
POSCHLOD 1998).
3.1.2
Zoologie
Für den Import nicht-heimischer Tierarten sind viele verschiedene Transportvektoren von
Bedeutung:
Verkehr: Durch das zunehmende Verkehrsaufkommen in der Luft, zu Wasser und an Land
werden vor allem wirbellose Tiere passiv verschleppt. So können auch wenig mobile Tiergruppen (z. B. Schnecken oder flugunfähige Insekten) über weite Distanzen (transkontinental) verfrachtet werden.
Von Schiffen werden weltweit pro Jahr 10 Milliarden Tonnen Ballastwasser (leere Frachträume werden mit Wasser gefüllt, um die Stabilität des Schiffes zu erhöhen) verfrachtet
(STEWART 1991). So werden Phyto- und Zooplankton, aber auch Krebstiere, Weichtiere und
Fische vor allem von Hafen zu Hafen transportiert. Das Ballastwasser von Schiffen kann
aber auch zur Ausbreitung von höheren Pflanzen beitragen. Stichprobenartige Untersuchungen im Ballastwasser von 349 Schiffen in Shanghai enthielten Samen von rund 200 verschiedenen Pflanzenarten aus 30 Familien und 100 Gattungen (XIE YAN et al. 2001). Für
deutsche Häfen werden über 2 Millionen Tonnen Ballastwasser außereuropäischen Ursprungs pro Jahr vermutet, die – hochgerechnet – rund 6 Millionen verfrachtete zooplanktische Individuen pro Tag enthalten (GOLLASCH 1996).
Pflanzen: Beim Import von Blumen, Obst, Gemüse, Holz und deren Samen oder Verarbeitungsprodukten (z. B. Verpackungsmaterial, Paletten, Komposterde) werden oft Tiere verschleppt. Vorgeschriebene phytosanitäre Kontrollmaßnahmen ermöglichen ein frühzeitiges
Erkennen potenzieller Schädlinge, allerdings ist eine lückenlose Kontrolle nicht möglich.
Boden: Beim Ferntransport von Bodenmaterial oder in den Wurzelballen von Stecklingen
werden auch die darin enthaltenen Organismen verfrachtet.
Biovektoren: Parasiten, Symbionten und Kommensalen können gemeinsam mit dem
Transport von Wirtsarten verschleppt werden. Kleinere Wassertiere (Plankton, aber auch
Fischlaich) haften am Gefieder von Wasservögeln und werden so über weite Distanzen ver-
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
28
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
frachtet. Obligat epizoisch lebende Tiere werden mit den Neozoen transportiert. Auch die
Verschleppung mit Fischbrut sowie ein unbeschadeter Transport im Verdauungstrakt von Fischen und Vögeln wurde (z. B. für Schnecken) nachgewiesen.
Absichtliches Ausbringen: Aus romantischen Motiven, falsch verstandener Tierliebe, wirtschaftlichen Überlegungen und bei der biologischen Kontrolle werden Tierarten bewusst
ausgebracht.
Auch die Einführungswege der Neozoen haben sich im Laufe der Zeit verändert. So lassen
sich z. B. bei Fischen drei Phasen der Einbringung unterscheiden: der Beginn der Teichwirtschaft im Mittelalter, Einbringungen zwischen 1850 und 1945 aus fischereisportlichen oder
romantischen Motiven und die Intensivierung von Fischerei, Fischzucht und Zierfischhandel
nach 1945 (WELCOMME 1988).
Als Herkunftsgebiete der Neozoen kommen prinzipiell alle Regionen der Erde in Frage. Aus
naheliegenden Gründen haben jedoch Tierarten – wie Pflanzen – aus klimatisch ähnlichen
Gebieten bessere Chancen sich auch erfolgreich im Freiland zu etablieren (das gilt natürlich
auch in umgekehrter Richtung für den Export europäischer Arten, z. B. nach Nordamerika),
während tropische und subtropische Arten nur ausnahmsweise, z. B. an Sonderstandorten
(Thermalquellen, Gewächshäuser), überleben können.
Die anthropogen ermöglichte Einwanderung über kurze Distanzen betrifft vor allem mediterrane Arten, die sich abhängig von ihrer Reproduktionskapazität und Kältetoleranz auch bei
uns etablieren können.
Wie für Neophyten steigt die Wahrscheinlichkeit der Etablierung mit der Zahl der Individuen
bzw. mit wiederholten Einführungen. Durch gezielte Bekämpfung wurde die Ausbreitung des
nordamerikanischen Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) in Europa beim ersten Auftreten 1876 noch erfolgreich verhindert. Der neuerliche Import 1922 konnte jedoch nicht gestoppt werden. Der erste Fund der Südlichen Eichenschrecke (Meconema meridionale) in
Österreich gelang bereits vor etwa 100 Jahren. Danach wurde die Art erst wieder 1953 und
1968 festgestellt. Heute ist sie zerstreut, aber regelmäßig, im ganzen Bundesgebiet verbreitet, konnte sich also offenbar erst nach einer oder mehreren neuerlichen Einschleppungen etablieren. Für unseren Rothirsch (Cervus elaphus) sind in Neuseeland 31 und für unseren Star (Sturnus vulgaris) sind in Nordamerika 8 gescheiterte Einbürgerungsversuche bekannt, bevor sich beide Arten dort etablieren konnten (SAX & BROWN 2000).
3.2
Zeitlicher und räumlicher Verlauf von Ausbreitungsvorgängen
Ecological explosions differ from some of the rest
by not making such a loud noise and
in taking longer to happen.
C. S. ELTON (1958)
Die Fähigkeit zur Ausbreitung (Dispersion) ist eine grundlegende Eigenschaft in der Ökologie einer Art. In der Evolution haben sich zahlreiche verschiedene aktive und passive Mechanismen entwickelt, die für die Ausbreitung sorgen. Diese Mechanismen sind sehr effektiv
und haben auch die Besiedlung weit isolierter Inseln in den Ozeanen ermöglicht. In zunehmenden Maße wird die natürliche von einer anthropogenen Ausbreitungsdynamik überlagert,
so dass eine Unterscheidung beider Vorgänge oft kaum mehr möglich ist.
Die Dynamik biologischer Ausbreitungsvorgänge ist für einzelne Arten schwierig bis gar nicht
vorherzusagen (SUKOPP & SUKOPP 1994). Allerdings lassen sich aus den vorhandenen
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
29
Erfahrungen Grundmuster des Verlaufs von Ausbreitungsvorgängen ableiten. Generell werden bei biologischen Invasionen durch Neobiota drei Phasen unterschieden:
I. Ankunft: Beabsichtigte oder unbeabsichtigte Einbringung in ein neues Gebiet.
II. Ausbreitung: Erste Verwilderungen bzw. Erschließung neuer Lebensräume, Etablierung
und nachfolgende Ausbreitung (Expansion).
III. Erreichen des Gleichgewichtszustandes („equilibrium“): Mit dem Erreichen von klimatischen, konkurrenzbedingten oder geografischen Grenzen im neu eroberten Areal kommt
auch die räumliche Ausbreitung zum Stillstand.
Zwischen der Ersteinführung von gebietsfremden Pflanzen oder Tieren und dem Beginn der
Ausbreitung liegen oft mehrere Jahrzehnte, im Extremfall sogar einige Jahrhunderte (z. B.
Prunus serotina, Ailanthus altissima – KOWARIK 1990a, 1991). Der zwischen 1740 und 1750
aus China nach Europa eingeführte Götterbaum (Ailanthus altissima) wurde seit etwa 1780
in Berlin häufig als Zierbaum gepflanzt. Zur spontanen Massenausbreitung kam es erst 170
Jahre später, nachdem durch die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg zahlreiche offene
Schuttstandorte entstanden (KOWARIK & BÖCKER 1984; KOWARIK 1991).
Dieser “time-lag“ von eingeführten Gehölzen in Berlin und Brandenburg liegt im Durchschnitt bei 147 Jahren, mit Extremen von 8 bis 388 Jahren (KOWARIK 1992). Bei ein- bis
zweijährigen Arten ist aufgrund der kürzeren Generationsdauer mit wesentlich kürzeren Zeitspannen zwischen Einfuhr und Ausbreitung zu rechnen. Bei 12 ausdauernden krautigen Arten betrug die Zeitverzögerung im Durchschnitt 68 Jahre, bei 15 ein- oder zweijährigen Arten
durchschnittlich etwa 32 Jahre (JÄGER 1986). Dies gilt auch für viele wirbellose Tiere, die
sich – bei der Bildung mehrerer Generationen pro Jahr – sogar noch rascher ausbreiten
können (z. B. Kastanienminiermotte). Ein “time-lag“ ist oft auch zwischen Neophyten und mit
diesen verbundenen Neozoen festzustellen. Zahlreiche phytophage Neozoen wurden nicht
gemeinsam mit ihren Wirts- oder Futterpflanzen eingeführt, sondern erreichten Österreich
erst viel später (z. B. viele Pflanzenläuse).
Die Ausbreitung kann auch verzögert nach Entstehung neuer genetischer Typen erfolgen.
So glaubte man die Reblaus mit der Veredelungstechnik auf resistenten amerikanischen
Arten als erfolgreich bekämpft, doch zeigen neue Beobachtungen wieder ein weltweit zunehmendes Auftreten in allen Weinanbaugebieten. Die bisher nicht befallenen Blätter europäischer Reben und die bisher nicht befallenen Wurzeln amerikanischer Reben werden nun
von einer offenbar aggressiveren neuen „Reblaus-Rasse“ befallen. Neue Schadbilder sind
die Folge (vgl. REDL 1999; POLESNY & REISENZEIN 2000).
Nach der Etablierung einer nicht-heimischen Art kann es zur Verschiebung der Dominanzverhältnisse im Ökosystem kommen: viele Arten sind in ihrem ursprünglichen Vorkommensgebiet nicht dominant, im neuen Areal kann es aber zur Monopolisierung der Ressourcen
kommen (z. B. Fallopia japonica, Dreissena polymorpha, Dikerogammarus villosus, vgl. Kap.
7.6.2).
Für die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Neobiota im neuen Areal lassen sich aus empirischen Beobachtungen folgende Gesetzmäßigkeiten ableiten (nach JÄGER 1988):
• Der Ausbreitung geht oftmals, aber nicht immer, eine Verzögerungsphase (“time-lag“) von
mehreren Jahren bis Jahrzehnten voraus, in der die Art an einzelnen Orten in kleinen Populationen konstant vorhanden ist, ohne sich weiter auszubreiten. Die Expansion verläuft
danach oft explosionsartig. Nach vergleichsweise kurzer Zeit (einige Jahrzehnte bis zwei
Jahrhunderte) sind die Grenzen des neuen Areals erreicht.
• Die Ausbreitung erfolgt zunächst oft entlang geeigneter „Wanderstraßen“, wie Verkehrsverbindungen (z. B. Eisenbahnstrecken, Straßen, Häfen) oder Flusstälern (SUKOPP 1972,
1976).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
30
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist der synanthrope Transport und das Vorhandensein
geeigneter Standorte von weitaus größerer Bedeutung als Ausbreitungsmechanismen der
Diasporen (JÄGER 1988) oder die Mobilität einer Tierart. Dies zeigt die rasche Ausbreitung
von Arten, die keine zur raschen Fernverbreitung geeigneten Diasporen ausbilden (z. B. Impatiens parviflora) oder die sich in Mitteleuropa ausschließlich oder überwiegend vegetativ
vermehren (z. B. Elodea canadensis, Fallopia japonica) oder keine hohe Mobilität aufweisen
(z. B. Arion vulgaris).
Bei einer statistischen Auswertung von Invasionen fand GROSHOLZ (1996) ähnliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten für Neobiota in terrestrischen (89 km pro Jahr) und marinen
(51 km pro Jahr) Ökosystemen und betont, dass die Ergebnisse von den ausgewählten Arten
abhängen. LEPPÄKOSKI & OLENIN (2000) ermittelten für die Neobiota der Ostsee Ausbreitungsgeschwindigkeiten zwischen 30 und 480 km pro Jahr. Bei der Ausbreitung der Argentinischen Ameise (Linepithema humile) in den USA lassen sich die kleinräumige Arealerweiterung durch Kolonieteilung (etwa 150 m pro Jahr) und die großräumige Arealerweiterung durch anthropogene Verschleppung (etwa 150 km pro Jahr) unterscheiden (SUAREZ
et al. 2001). Die Ausbreitung des Kartoffelkäfers in den USA im 19. Jahrhundert (vor seiner
erstmaligen Verschleppung nach Europa) erfolgte ebenfalls mit einer Geschwindigkeit von
150 km pro Jahr (DOMMRÖSE 1951). Ähnliche Beispiele anderer Arten, wenngleich schlechter
dokumentiert, liegen auch für Europa vor. Die jährliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des 1992
von Nordamerika nach Südeuropa (Serbien) verschleppten Blattkäfers Diabrotica virgifera
wurde mit 60–100 km (ohne Eindämmungsmaßnahmen) bzw. 0–37 km (mit Eindämmungsmaßnahmen) ermittelt (BAUFELD & ENZIAN 2001).
Eine viel beachtete explosionsartige Ausbreitung zeigte die Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in Nordamerika (Abb. 3, vgl. z. B. COX 1999). Vermutlich Mitte der 1980er Jahre mit
Ballastwasser in den Lake Erie und Lake St. Clair eingeschleppt, hat sich die Muschel seither rasant ausgebreitet und besiedelt heute fast alle stehenden und fließenden Gewässer im
Norden der USA und in Kanada in hohen Abundanzen und mit ökosystemaren Auswirkungen (STRAYER et al. 1999). Als Beispiel einer globalen Ausbreitung binnen kurzer Zeit kann
die Varroamilbe (Varroa destructor) dienen (Abb. 4). Dieser aus Asien stammende Brutparasit konnte sich nach der Erweiterung des Wirtsspektrums auf Apis mellifera und dem regen
Austausch von Bienenköniginnen und -völkern unter Imkern nach dem 2. Weltkrieg rasant
ausbreiten: Westrussland (1953), Osteuropa (1972), Südamerika (1975), Österreich (um 1980),
Nordamerika (1987), Südafrika (2000), Neuseeland (2000). Trotz des seit über 40 Jahren
bestehenden Importverbotes lebender Bienen nach Neuseeland konnte die Einschleppung
und Ausbreitung der Varroamilbe nicht verhindert werden. Innerhalb eines Jahres hat sich
die Zahl der Nachweise verdreifacht, für 2001 liegen bereits über 1.200 Meldungen vor.
Abb. 3:
(2002)
Explosionsartige Ausbreitung der Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in Nordamerika
zwischen 1988 und 1998 (vgl. http://www.sgnis.org).
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Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
Global Distribution of Varroa Mites
31
1948
1948
Insert shows South East Asia
KM
0
2000
4000
Robinson projection
Global Distribution of Varroa Mites
1983
Insert shows South East Asia
KM
0
2000
4000
Robinson projection
Global Distribution of Varroa Mites
2000
Insert shows South East Asia
KM
0
2000
4000
Robinson projection
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Abb. 4:
Ausbreitung der Varroamilbe zwischen 1948, 1983
(dem Jahr der Erstmeldung für
Österreich) und 2000 (vgl.
http://www.map.govt.nz/biosecurity/).
(2002)
32
Abb. 5:
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
Der räumlich-zeitliche Ausbreitungsverlauf des europäischen Gewöhnlichen Blutweiderichs
(Lythrum salicaria) in Nordamerika. Zuerst wurde die Art nach Neu-England verschleppt, und
breitete sich von dort über Nahausbreitung nach Westen bis zum Mississippi aus. Durch
Fernausbreitung etablierte sich vor 1940 ein zweites Ausbreitungszentrum an der Westküste
(nach CRONK & FULLER 2001).
Als Ursachen für die rasche Ausbreitung nach der Überwindung des “time-lag“ werden demographische, ökologische und genetische Gründe vermutet (CRAWLEY 1986; JÄGER
1988; MACK et al. 2000):
• Überschreiten einer kritischen Populationsgröße;
• anthropogene Standortsveränderungen, die für die Art geeignetere Lebensräume schaffen
(Schaffung neuer Biotoptypen);
• Klimaveränderungen (z. B. Stadtklima);
• Fehlen von Prädatoren und Parasiten;
• Einführung neuer Ökotypen;
• genetische Veränderungen der Art selbst (Evolution besser adaptierter Genotypen).
Die Auffüllung des neuen Areals verläuft bei vielen Neobiota nach Überwindung des “timelag“ relativ rasch. JÄGER (1988) nennt für Gefäßpflanzen Mitteleuropas charakteristische
Zeiträume von einigen Jahrzehnten bis maximal 200 Jahre, wobei er in seine Betrachtung
nur die Phase rascher Ausbreitung einbezieht. Ausgefüllte Areale sind anhand ihrer charakteristischen Eigenschaften identifizierbar (Tab. 1).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
Tab. 1:
33
Merkmale ausgefüllter Areale von Neophyten (aus JÄGER 1988).
• Ähnlichkeit der Arealgrenzen mit denen einheimischer Arten.
• Keine wesentliche Ausbreitung während mehrerer Jahrzehnte (bei unveränderten Klimabedingungen).
• Übereinstimmung der Arealgrenzen mit Klimawerten (Sommer- oder Wintertemperaturen, Wärmesummen, Trockenheitsindices, Niederschlagsverteilung) oder mit besonderen Bodenbedingungen.
• Oszillation der Arealgrenze in Korrelation mit Klimaschwankungen.
Charakteristisch für Neobiota ist auch, dass viele Arten im neuen Areal häufiger sind, als in
ihrem ursprünglichen Areal. Hauptverantwortlich dafür werden die veränderten Konkurrenzbedingungen im neuen Areal gemacht. Hinzu kommt das Fehlen spezifischer Prädatoren,
Parasiten sowie spezifischer Inhalts- und Abwehrstoffe.
So wird die Ausbreitung der nach Nordamerika verschleppten Hausspatzen (Passer domesticus) und Stare (Sturnus vulgaris) in ihrem sekundären Areal auf die geringere Parasitierung als in ihrem ursprünglichen Vorkommensgebiet in Europa zurückgeführt (Tab. 2).
Tab. 2:
Vergleich der Artenzahlen von Ektoparasiten an Hausspatzen im natürlichen (Europa) und
dem exotischen (Nordamerika) Areal (nach BROWN & WILSON 1975).
Europa
Nordamerika
Milben
35
24
Läuse
18
9
Flöhe
7
4
Auch die sekundären Areale der Neobiota sind dynamischen Prozessen unterworfen und
können sich wieder verändern. Gelegentlich wird nach einer explosionsartigen Expansion
auch wieder eine Regression des Areals bzw. ein Häufigkeitsrückgang von Neobiota beobachtet (“boom-and-bust“, WILLIAMSON 1996). Die Ursachen sind nicht immer eindeutig.
Neuen Konkurrenzinteraktionen dürfte dabei eine wichtige Rolle zukommen. Auch das Auftreten neuer Neobiota (z. B. Parasiten) kann sich auf schon länger etablierte Neobiota auswirken.
So sind die Nachweise für Dreissena polymorpha in Österreichs Fließgewässern, nach Erreichen hoher Abundanzen bis etwa 1960, wieder rückläufig (REISCHÜTZ 2002). Mit ein Grund
dafür ist das Auftreten eines weiteren Neozoen: Der Schlickkrebs (Corophium curvispinum)
überzieht alle Hartsubstrate mit seinen Schlammröhren und verhindert das Festsetzen der
Muschellarven (z. B. BACHMANN et al. 2001). Auch der Flohkrebs Dikerogammarus villosus
hat den früher dominanten D. haemobaphes stark zurückgedrängt (vgl. 6.3.8).
Unter den Neophyten Mitteleuropas ist in den letzten Jahrzehnten ein markanter Häufigkeitsrückgang bei der Kanadischen Wasserpest beobachtet worden (KOHLER 1995). In der Gruppe
der Neomyzeten wurde Ophiostoma ulmi durch die später eingeschleppte Art Ophiostoma
novo-ulmi wieder völlig aus Österreich verdrängt (vgl. Kap. 5.5.4.1).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
34
3.3
Ökologische Eigenschaften von Neobiota
There is considerably more theory than hard data
on what makes a species a “good invader“.
J. H. LAWTON & K. C. BROWN (1986)
Eigenschaften, die eine rasche Besiedlung und Ausbreitung ermöglichen, werden generell
als charakteristisch für Neobiota angesehen (Tab. 3 und 4). Dies sind vor allem ein kurzer
Lebenszyklus, schnelles Wachstum, ein hohes Reproduktionspotenzial, Polyphagie, hohe genetische Variabilität und eine breite ökologische Amplitude (JÄGER 1988; KOWARIK 1991;
WILLIAMSON 1996). Allerdings können unter bestimmten Voraussetzungen Arten mit einer
stark abweichenden Merkmalsausprägung ebenfalls erfolgreich in neue Lebensräume einwandern.
Tab. 3:
Merkmale von Neophyten (aus JÄGER 1988, nach GRIME 1979).
• Lebensform: vorwiegend kurzlebig
• Jugendstadium: kurz
• hohe Diasporenproduktion
• vegetative Vermehrung (z. B. Ausläuferbildung)
• Photoperiodismus: tagneutral
• große Toleranzbereiche (z. B. Keimung, Bodenansprüche)
• Möglichkeit, hohes Nährstoffangebot zu nutzen
• phylogenetisch junge Sippen
• Besonderheiten im Rekombinationssystem (Selbstkompatibilität, Autogamie, Apomixis)
• Polyploidie, Hybridsippen
• phänotypische Plastizität
• lange Co-Evolution mit Landwirtschaft und Urbanisierung
Tab. 4:
Merkmale von Neozoen (nach ELTON 1958; CRAWLEY 1986; WILLIAMSON 1996; KOLAR &
LODGE 2001u. a.).
• großes natürliches Verbreitungsgebiet
• hohe Abundanz im natürlichen Verbreitungsgebiet
• breites Nahrungsspektrum (omnivor, polyphag)
• hohes Reproduktionspotenzial, kurze Generationsdauer, Polyvoltinismus
• breite ökologische Amplitude (Generalisten)
• hohe genetische Variabilität, phänotypische Plastizität
• hohe Dispersionskapazität (zumindest eines Entwicklungsstadiums)
• hohe Flexibilität im Verhalten
• lange Lebensdauer
• Bevorzugung anthropogen gestörter Standorte
Positive Korrelationen bestehen zwischen dem Invasionserfolg und der Häufigkeit der Art in
ihrem ursprünglichen Areal und der Größe dieses Areals. In ihrem Ursprungsgebiet häufige
und weit verbreitete Arten sind generell bessere Einwanderer als seltene Arten. Wie JÄGER
(1988) anhand der in Mitteleuropa neophytisch auftretenden Asteraceen aus Nordamerika
zeigt, sind fast alle dieser Arten in ihrem Ursprungsgebiet großräumig verbreitet. In Mitteleu(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
35
ropa auftretende Neophyten mit kleinem Ursprungsareal sind die Ausnahme (z. B. Veronica
filiformis, Impatiens glandulifera). Ähnliche Ergebnisse liegen auch für Vögel und Insekten
vor (WILLIAMSON 1996).
Neben diesen „Merkmalen“ von Neobiota werden auch die Eigenschaften der besiedelten
Biozönosen (Lebensgemeinschaften) oder. abiotische Parameter als determinierende Faktoren einer erfolgreichen Invasion gesehen (Tab. 5) (CRAWLEY 1987, 1989a; LODGE 1993;
WILLIAMSON 1996; TILMAN 1999; SAX & BROWN 2000; MOORE et al. 2001; SAKAI et al.
2001). Ihre Bedeutung wird aber unterschiedlich bewertet.
Tab. 5:
Wichtige Charakteristika von Biozönosen bzw. Ökosystemen, die den Erfolg von Invasionen
unterstützen (nach ELTON 1958; WILLIAMSON 1996; SAKAI et al. 2001u. a.).
• klimatische Ähnlichkeit von altem und neuem Vorkommensgebiet
• geografische bzw. historische Isolation (z. B. auch Fragmentation)
• geringe Häufigkeit natürlicher Feinde, Konkurrenten, Parasiten
• hohe natürliche oder anthropogene Störungsintensität
• ungenutzte Ressourcenverfügbarkeit
Abb. 6:
Unterwanderung der von der
Großen Brennnessel (Urtica dioica;
dunkel gepunktete Blätter)
dominierten NesselseidenZaunwinden-Gesellschaft (CuscutoConvolvuletum) durch einwandernde
Topinambur (Helianthus tuberosus;
weiße Blätter). Abbildung oben: In
einem geschlossenen Bestand der
Großen Brennnessel dringt die Topinambur mit ihren kräftigen spindelförmigen Ausläuferknollen ein.
Abbildung unten: dasselbe Biotop
ein Jahr später. Die dicht beblätterten und hochwüchsigen Triebe
der Topinambur haben die Große
Brennnessel überwachsen und sind
weiter in das CuscutoConvolvuletum eingedrungen (aus
MOONEY & HOBBS 2000, nach
LOHMEYER 1971).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
36
3.4
Adaptation von Neobiota an neue Lebensräume
Im Zuge ihrer Ausbreitung können Neobiota unvorhergesehene Biotopwechsel vornehmen.
Sie sind nicht an ihre ursprünglichen Ausbringungsstandorte gebunden. Eine diesbezüglich gut
untersuchte Art ist Impatiens parviflora: Etwa 50 Jahre lang waren Verwilderungen der Art an
Ruderalstandorten in Botanischen Gärten und im Siedlungsbereich bekannt, bevor sie auch
in naturnahe Standorte (Wälder) eindrang und sich explosionsartig ausbreitete (KOWARIK
1991). Mit der Ausbreitung kann auch ein Biotopwechsel der spezialisierten phytophagen Insektenzönose einhergehen. Die Minierfliege Phytoliriomyza melampyga (Agromyzidae) hat
ihre enge Bindung (als Nahrungs- und Entwicklungsgrundlage) an das indigene, kühl-feuchte
Wälder besiedelnde Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) erweitert und kommt heute
auch an Impatiens parviflora an trockenen Ruderalstellen und an Impatiens glandulifera an
11
Flussufern vor (SCHMITZ 1995, 1998) .
Die nordamerikanische Strobenlaus (Eopineus strobus) hat einen Wirtswechsel von ihrem
ursprünglichen Wirt (Pinus strobus) auf Arten der Gattung Picea vollzogen. Die vorher monophag an Vitis vinifera gebundene Weinzygäne (Theresimima ampellophaga) entwickelt
sich seit einigen Jahren auch auf Parthenocissus-Arten, bildet seitdem wieder hohe Populationsdichten aus und erobert ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet zurück (TARMANN 1998).
Solche Biotop- oder Wirtswechsel werden oft mit der Entstehung und Selektion neuer Ökotypen in Zusammenhang gebracht (z. B. KOWARIK 1995; vgl. auch Reblaus, Kap. 3.2). Eine
wichtige Rolle dürften auch schleichende anthropogene Einflüsse (z. B. langsame Eutrophierung) spielen, die Biotoptypen verändern und so für Neueinwanderer zugänglich machen.
Uneinigkeit besteht in der Literatur darüber, ob und in welchem Ausmaß genetische Variation
für den Invasionserfolg relevant ist (MYERS 1987).
Viele krautige Neophyten werden im neuen Areal größer und produzieren mehr Samen als
im ursprünglichen Areal, da wegen der veränderten Konkurrenzbedingungen oder des Fehlens von spezifischen Herbivoren die ganze Energie in die Produktion von Phytomasse oder
zur Reproduktion (allerdings auf Kosten z. B. der Verteidigungsmechanismen) investiert werden kann (z. B. CRAWLEY 1987; WILLIS et al. 2000; aber vgl. THEBAUD & SIMBERLOFF
2001). Nach BLOSSEY & NOTZOLD (1995) können diese neuen Ökotypen selektioniert
werden und in der Folge in Lebensgemeinschaften invasiv auftreten.
3.5
Vorhersagbarkeit von Invasionen
Hence we see little prospect of ever having enough information
to predict with any degree of confidence the success or failure
of particular introductions or natural invasions.
J. H. LAWTON & K. C. BROWN (1986)
However, until our predictive ability improves in a more general arena,
it is best to assume that the Frankenstein Effect is the one firm rule:
new invasions are likely to have unexpected consequences.
P. MOYLE & T. LIGHT (1996)
Welche Eigenschaften zeichnen invasive Arten aus? Lässt sich das Invasionspotenzial von
Arten schon vorab abschätzen? Welche Lebensräume sind für Invasionen besonders anfällig?
Diesen im Naturschutz sehr wichtigen Fragen wurde besonders in den letzten Jahren viel
Aufmerksamkeit gewidmet. Trotz großer Fortschritte sind Aussagen über einzelne Arten weiterhin sehr schwierig und mit hohen Unsicherheiten behaftet (REJMÁNEK & RICHARDSON
1996; MACK et al. 2000; HEGER & TREPL 2001; KOLAR & LODGE 2001).
11
Mittlerweile wird Impatiens parviflora sogar bevorzugt als Wirtspflanze genutzt („Xenophilie“) (SCHMITZ 1998).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
37
Basierend auf umfangreichem Datenmaterial formulierten HOLDGATE (1986) und
WILLIAMSON & BROWN (1986) erste Aussagen zur statistischen Wahrscheinlichkeit von
Invasionen. Die daraufhin formulierte „Zehnerregel“ besagt, dass von 1.000 eingeführten
Arten etwa 100 verwildern, sich von diesen etwa 10 etablieren und davon eine oder zwei
naturschutzfachliche Probleme verursachen. Diese Wahrscheinlichkeitsbeziehung wurde anhand der britischen Flora aufgestellt und auch anhand von Tiergruppen und in anderen Gebieten getestet und weitgehend bestätigt (WILLIAMSON 1996). Schwankungen der Werte bewegen sich um die postulierten 10 %, meist liegen die Werte zwischen 5–20 %, wenngleich
auch Ausnahmen bekannt sind. So konnten sich z. B. alle nach Irland bzw. nach Neufundland importierten Säugetiere auf diesen Inseln auch etablieren – 100 % (siehe WILLIAMSON
& FITTER 1996 für weitere Ausnahmen). Schwieriger als allgemeine statistische Aussagen
zur Wahrscheinlichkeit von Invasionen sind Aussagen über das Invasionspotenzial einzelner
Arten (LOHMEYER & SUKOPP 1992; HEGER & TREPL 2001).
Viele der weltweit wichtigsten invasiven Pflanzenarten stammen aus wenigen Familien und
Gattungen (Asteraceae, Poaceae, Cyperus, Mimosa, Acacia). Es scheint, dass manche taxonomischen Gruppen mehr potenziell invasive Arten besitzen als andere (PY¯EK 1997). Allerdings können auch eng verwandte Arten ein völlig unterschiedliches Verhalten zeigen: So ist
die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) die einzige Art dieser Gattung, die in den Tropen
invasiv auftritt (MACK et al. 2000).
Als die Etablierung von Neobiota positiv beeinflussende Faktoren werden von KOLAR &
LODGE (2001) die Frequenz der Aussetzungsereignisse (“introduction effort“) und die Anzahl der ausgesetzten Individuen (“propagule size“) hervorgehoben. Wichtige Hinweise zum
Invasionspotenzial einer Art können auch von deren Ausbreitungsverhalten in anderen naturräumlich vergleichbaren Regionen, dem ökologischen Verhalten in ihrem Ursprungsgebiet
und dem Vorhandensein typischer Merkmale von Neophyten und Neozoen (vgl. Kap. 3.3)
abgeleitet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Art invasiv wird, ist größer, wenn sie für die Zönose neue
ökologische Eigenschaften besitzt (z. B. Wuchsform, Ernährungstyp, Verhaltensweise) und
dadurch neue Ressourcen erschließt.
Dennoch sind – trotz intensiver Forschung – kaum wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber möglich, welche neu eingeführten Pflanzen, Pilze oder Tiere aufgrund ihrer spezifischen
Eigenschaften als potenziell invasive Arten zu betrachten sind. Es ist zurzeit nicht sicher zu
beurteilen, welche der kultivierten Arten oder unbeständig auftretenden Neobiota sich in Zukunft invasiv ausbreiten werden. KOWARIK (1992) spricht in diesem Zusammenhang sogar
davon, dass die Gründe für den unterschiedlichen Ausbreitungserfolg von Arten so vielfältig
sind, dass die allgemeine Frage nach den Erfolgskriterien mit einer „Regel der Regellosigkeit” beantwortet werden müsste.
Aber gerade eine vorausschauende Beurteilung einzelner Sippen wäre aus Sicht des Naturschutzes besonders interessant und wichtig. Während nämlich die überwiegende Zahl der
Neobiota Mitteleuropas keine oder nur geringe Naturschutzprobleme verursacht, sind einige
wenige Arten für die meisten negativen Auswirkungen verantwortlich (WILLIAMSON 1996;
LOHMEYER & SUKOPP 1992).
Eine zunehmend diskutierte Frage betrifft den möglichen Zusammenhang zwischen der
durch den Menschen verursachten Veränderung des Klimas (infolge der weltweit ansteigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre) und dem Erfolg von biologischen Invasionen
(DUKES & MOONEY 1999; DUKES 2000; SMITH et al. 2000). Für Österreich fehlt zwar eine
wissenschaftliche Auswertung der Befunde, dennoch ist unbestritten, dass schon in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten (sub)mediterrane Arten immer wieder bis Österreich vorgedrungen (und wieder verschwunden) sind. Eine einfache Erklärung der Ursachen
aktueller Arealexpansionen (sub)mediterraner Arten (besonders Insekten) ist selten möglich.
Selbstverständlich sind diese Arten nicht immer als Neobiota einzustufen.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
38
ELTON (1958) vermutete, dass der Invasionserfolg in Ökosystemen mit niedrigen Artenzahlen
größer ist und dass artenreichere Ökosysteme stabiler (resistenter) gegen Invasionen sind
(“diversity-stability-Hypothese“). Mehrere Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang
auch bestätigen (z. B. CASE 1990; TILMAN 1997). Auch KNOPS et al. (1999) und LYONS &
SCHWARTZ (2001) stellten in Mikrokosmos-Studien nach künstlich reduzierter Artenzahl eine
erfolgreichere Etablierung allochthoner Arten fest. Andere Befunde zeigen jedoch, dass dieser
Zusammenhang (aufgrund vielfacher Ausnahmen) nicht verallgemeinert werden kann (z. B.
CRAWLEY 1987; ROBINSON et al. 1995; CRAWLEY et al. 1999; LEVINE & D´ANTONIO
1999; LONSDALE 1999; LEVINE 2000; MOORE et al. 2001).
Von DAVIS et al. (2000) und DUKES (2001) wurde die Ressourcenverfügbarkeit im Ökosystem als entscheidendes Kriterium der „Empfänglichkeit für Invasionen“ (invasibility) einer
Artengemeinschaft genannt. Die „Theorie fluktuierender Ressourcen” (fluctuating resource
availability) von DAVIS et al. (2000) geht von der Annahme aus, dass eine Pflanzengesellschaft umso anfälliger für Invasionen ist, je mehr ungenutzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Auch BURGER et al. (2001) zeigen anhand von Spinnenzönosen, dass die “invasibility“
bei hoher Ressourcenverfügbarkeit in artenreicheren Lebensräumen größer ist als in artenärmeren Lebensräumen. RICHARDSON et al. (2000a) betonen die Bedeutung kaum vorhersagbarer Interaktionen zwischen Neophyten und autochthonen Arten (z. B. Bestäuber, Ausbreitungsvektoren), die als “invasion promoters“ den weiteren Erfolg einer Invasion beeinflussen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass konkrete Vorhersagen über naturschutzfachlich
relevante Folgen einer neu auftretenden Art nur sehr eingeschränkt getroffen werden können. Jede anthropogene Einbringung einer Art in eine neue Umgebung ist als ökologisches
Roulette (CARLTON & GELLER 1993), als Experiment des „Zauberlehrlings“ Mensch zu sehen, dessen Ausgang ungewiss ist (der sogenannte Frankenstein-Effekt – MOYLE & LIGHT
1996). Viele Arten können ohne bedeutenden Einfluss bleiben – eine einzige kann ganze
Ökosysteme verändern.
Das große Interesse an den Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Abläufen biologischer Invasionen hat eine neue Disziplin in der ökologischen Forschungslandschaft entstehen lassen („Invasionsökologie”) (vgl. z. B. LODGE 1993). Zahlreiche Bücher, Kongresse
und eine eigene Zeitschrift (“Biological Invasions“) sind sichtbarer Beweis dieser aktuellen
Entwicklung. Auch im Naturschutz hat die Frage, wie mit diesen Arten umzugehen ist, einen
neuen Aufgabenbereich mit hoher Verantwortung entstehen lassen (“exotic species management“).
3.6
Neobiota und „leere Nischen“
The concept of vacant niches in natural communities (...) has been used
to justify numerous introductions of plants and animals,
many of which have led to environmental disasters.
B. HERBOLD & P. B. MOYLE (1986)
Nach HUTCHINSON (1957) ist die ökologische Nische ein „mehrdimensionales Beziehungssystem” und keinesfalls mit der Vorstellung einer räumlichen, dreidimensionalen Nische vergleichbar. Sie ist außerdem nicht als Attribut eines Lebensraumes, sondern als ein funktionelles Attribut einer Art zu verstehen. Bei dieser autökologischen Betrachtung erübrigt sich
die Vorstellung „leerer Nischen”, da jede eingeführte Art ihre Nische mitnimmt. Somit führt
bei einer synökologischen Betrachtung jede eingeführte Art zu einer Umstrukturierung und
Veränderung des bestehenden Ökosystems (vgl. HERBOLD & MOYLE 1986; COLWELL
1992; GRIESEMER 1992; WILLIAMSON 1996).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Ausbreitung von Neobiota
39
In der ökologischen Terminologie spricht man besser von freien „Planstellen“ oder ökologischen Lizenzen, die durch eingeführte Arten genutzt werden können und zur Bildung neuer
Nischen führen (vgl. z. B. BRANDL et al. 2001). Durch die Aktivitäten des Menschen werden
zahlreiche neue Lizenzen geschaffen (besonders im städtischen Bereich), daher finden sich
die meisten Neobiota an vom Menschen geformten Standorten.
Die Ansicht, dass Neobiota nur vorhandene Lücken auffüllen, die durch den glazialen Artenschwund geschaffen wurden, ist aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig, da voneinander
völlig verschiedene Prozesse verglichen werden. In der letzten Eiszeit waren weite Teile
Mitteleuropas nicht bewohnbar. Mit dem Rückgang der Eismassen begann eine postglaziale
Wiederbesiedlung, die möglicherweise noch nicht völlig abgeschlossen ist, d. h. es gibt noch
„freie Lizenzen”, die von neu in das Gebiet eindringenden Arten genutzt werden können.
Diese natürliche Dynamik der Tier- und Pflanzengemeinschaften wird gelegentlich als Argument für eine positive Naturschutz-Bilanz von Neobiota herangezogen. Übersehen wird aber,
dass den meisten aktuellen Arealveränderungen der Arten eine anthropogen verursachte,
grundsätzlich verschiedene Dynamik zu Grunde liegt, die sich von natürlichen Ausbreitungsvorgängen wesentlich unterscheidet.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Methodik
40
4
METHODIK
4.1
Berücksichtigte Sippen für die Taxalisten der Neophyten und
Neomyzeten Österreichs
Die Erstellung möglichst vollständiger Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs ist ein zentraler Bestandteil dieser Studie. Alle neophytischen Taxa werden hinsichtlich
Status, Art der Ausbreitung (Einschleppung, Verwilderung), Verbreitung und ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung charakterisiert. Zu zahlreichen Neophyten und Neomyzeten
werden ergänzende Informationen, wie Häufigkeit, Fundorte und Spezialliteratur etc., angeführt. Die Auswertung der Daten wurde im Februar 2002 abgeschlossen, einzelne Nachträge
wurden bis Juni 2002 übernommen.
Der Bearbeitungsschwerpunkt dieser Studie liegt auf der Gruppe der Gefäßpflanzen
(= Farn- und Blütenpflanzen). In dieser systematischen Gruppe finden sich die weitaus meisten Neophyten und die Arten mit den stärksten ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. Zudem ist der Wissensstand über Neophyten bei Gefäßpflanzen vergleichsweise gut.
Neophyten aus taxonomisch kritischen Gattungen (Hieracium, Alchemilla, Oenothera, Rubus,
Taraxacum) wurden in die Bearbeitung mit einbezogen. Geringerer Wissensstand ließ allerdings nur eine geringere Bearbeitungstiefe der aufgelisteten Gattungen zu.
Infraspezifische neophytisch auftretende Taxa wurden generell ab dem Rang einer Unterart
berücksichtigt. Taxa niedrigerer Rangstufe wurden nur selektiv in die Taxaliste aufgenommen.
Es sind dies ausnahmslos als Zier- oder Nutzpflanzen bedeutsame und gut kenntliche Varietäten (z. B. Phalaris arundinacea var. picta, Allium cepa var. ascalonicum). Dabei ist auch
zu berücksichtigen, dass bisher nur wenige Daten zu Varietäten vorliegen. Nicht in die Bearbeitung einbezogen wurden sehr niedrige infraspezifische Rangstufen (z. B. Formen). So
wird z. B. die als Papaver strigosus bezeichnete Sippe heute meist nicht einmal als Varietät
von Papaver rhoeas gewertet und daher nicht in die Taxaliste aufgenommen.
Bei Moosen und Flechten werden ausschließlich Taxa ab der Rangstufe der Art berücksichtigt.
Bei Algen werden ebenfalls ausschließlich Taxa ab der Rangstufe der Art berücksichtigt. Für
die Algen wird erstmals ein Überblick über die Situation in Österreich gegeben. Allerdings
kann ein solcher Überblick nur als eine erste Annäherung an dieses Thema verstanden werden, da die Daten sehr lückenhaft sind. Wichtige Gründe für die Mangelhaftigkeit historischer Daten sind
• die obligate Verwendung eines Mikroskopes zur Bestimmung von Algen. Vor dessen Erfindung im 17. Jahrhundert gab es keine systematischen Bearbeitungen von Algen.
• das Vorkommen von Algen in den unterschiedlichsten terrestrischen und aquatischen Lebensräumen und die damit einhergehenden Erfassungsprobleme.
• die Schwierigkeiten, vollständige Inventare der Algenflora über bestimmte Gebiete zu erstellen (z. B. können Einzelexemplare seltener Arten bei der Bestimmung übersehen werden).
Die zahlreichen und ständigen Änderungen bezüglich Taxonomie und Nomenklatur erschweren die Bearbeitung zusätzlich.
Es muss betont werden, dass die in dieser Arbeit behandelten Algenarten aufgrund der eben
erwähnten Situation nicht definitiv als Neophyten klassifiziert werden können. Allerdings
können sie aus mehreren Gründen als vermutlich neophytisch gelten: Es handelt sich um
auffällige Arten aus gut untersuchten Gebieten, die dort erst in neuerer Zeit festgestellt wurden und deren ökologische Ansprüche eine Neueinwanderung wahrscheinlich machen (z. B.
Eutrophierungszeiger, die von anthropogenen Lebensraumveränderungen gefördert werden).
Bei Neomyzeten werden Taxa ab der Rangstufe einer Art berücksichtigt (vgl. Kap. 5.5.1).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Methodik
4.2
41
Berücksichtigte Gruppen für die Taxalisten der Neozoen Österreichs
GEISER (1998) hat die Zahl der in Österreich vorkommenden Tierarten auf 45.870 geschätzt, davon sind 98,6 % Wirbellose und 81 % Insekten. Nach diesen Zahlen wurden bisher höchstens 50 % der österreichischen Fauna auf Neozoen untersucht. Von den noch unzureichend bearbeiteten Tiergruppen sind in quantitativer Hinsicht vor allem die Hautflügler
(Hymenoptera) und die Fliegen (Diptera) zu nennen, die mit jeweils über 10.000 Arten gemeinsam beinahe die Hälfte aller in Österreich vorkommenden Tierarten ausmachen. Das
bedeutet aber nicht, dass sich die Zahl der Neozoen Österreichs verdoppeln wird, da der
Anteil von Neozoen an der Gesamtartenzahl für verschiedene Tiergruppen verschieden ist
(vgl. Kap. 7.2).
Einige Tiergruppen werden in diesem Band nicht näher behandelt, obwohl Neozoen auch
aus diesen Gruppen für Österreich bekannt sind (z. B. Kratzer (Acanthocephala), Regenwürmer (terrestrische Oligochaeta), Muschelkrebse (Ostracoda), Milben (Acari), Staubläuse
(Psocoptera), Tierläuse (Phthiraptera), Fliegen und Mücken (Diptera)). Bei den angeführten
Tiergruppen erscheint eine Berücksichtigung aufgrund des geringen Wissensstandes über
Neozoen in Österreich derzeit nicht möglich. Um ein möglichst vollständiges Bild der Neozoen
in Österreich zu erhalten, wäre es wichtig, diese Lücken in Zukunft aufzufüllen.
Für andere Tiergruppen sind (noch) keine Neozoen in Österreich bekannt, z. B. für die Insektenordnungen der Eintagsfliegen (Ephemeroptera), Steinfliegen (Plecoptera), Köcherfliegen
(Trichoptera), Schlammfliegen (Megaloptera), Netzflügler (Planipennia) und Kamelhalsfliegen
(Raphidioptera) (Aspöck U., Bauernfeind, Graf, Waringer mündl. Mitt.).
Die Auswertung der Daten zur Erstellung der zoologischen Taxalisten wurde im Februar
2002 abgeschlossen, einzelne Nachträge wurden bis Juni 2002 übernommen.
4.3
4.3.1
Taxonomie und Nomenklatur
Botanik
Die Taxonomie und die Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Gefäßpflanzen
richten sich grundsätzlich nach der „Exkursionsflora von Österreich” (ADLER et al. 1994).
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen der letzten Jahre, die z. T. schon bei
GUTERMANN & JUSTIN (1993) und bei NIKLFELD (1999) berücksichtigt sind, wurden
übernommen. Bei Arten, die nicht in ADLER et al. (1994) enthalten sind, folgen die Taxonomie
und Nomenklatur vor allem folgenden Quellen: TUTIN et al. (1968–1980, 1993), GREUTER et
al. (1984–89), WALTERS et al. (1984, 1986), CULLEN et al. (1989, 1995, 1997), ENCKE et
al. (1994), KARTESZ (1994), CZEREPANOV (1995), STACE (1997), KENT in CLEMENT &
FOSTER (1994), KENT in RYVES et al. (1996) sowie WISSKIRCHEN & HAEUPLER
12
(1998) . Die angegebenen zahlreichen Quellen lassen erahnen, wie schwierig eine einheitliche Taxonomie bzw. Nomenklatur von z. T. exotischen Arten, Zierpflanzen und Gartenflüchtlingen anzugeben ist.
Die Taxaliste wurde zuletzt taxonomisch und nomenklatorisch von M. A. Fischer und H.
Niklfeld überarbeitet. In diesem Zusammmenhang sei T. Englisch für seine Abfragen in den
von ihm erstellten taxonomischen Modulen der Datenbank zur Kartierung der Flora Österreichs herzlich gedankt (ENGLISCH 2001). In der Taxaliste werden wichtige Synonyme an-
12
Diese Werke stellen auch die nomenklatorische und taxonomische Basis für die in Bearbeitung stehende
Adventivliste Mitteleuropas dar (NIKLFELD 2000a).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
42
Neobiota in Österreich – Methodik
gegeben; dies ist aus zwei Gründen wichtig: Viele, besonders aber ältere Daten laufen unter
Namen, die heute – aus taxonomischen oder nomenklatorischen Gründen – nicht mehr akzeptiert werden. Um die Verbindung mit der Originalquelle zu gewährleisten, müssen daher
solche Synonyme angegeben werden. Außerdem wird das Auffinden eines Taxons durch die
Angabe der heute gebräuchlichen Namen erleichtert. Der nomenklatorische Autor wird in
Übereinstimmung mit der Exkursionsflora von Österreich in der Tabelle der Neophyten nicht
angeführt (vgl. auch FISCHER 2000).
Die deutschen Namen wurden von M. A. Fischer bearbeitet. Es handelt sich hauptsächlich
um so genannte Büchernamen, d. h. in der botanischen und gärtnerischen Fachliteratur
verwendete, überregionale schriftsprachliche Namen; nur ausnahmsweise sind volkstümliche,
mundartliche Namen berücksichtigt (FISCHER 2001, 2002). Sie richten sich im Wesentlichen nach ADLER et al. (1994). Bei Arten, die in diesem Werk fehlen oder keinen deutschen
Namen tragen (hauptsächlich mediterrane und kultivierte Arten), wurden die in der gärtnerischen Literatur und in deutschsprachigen (halbpopulären) Werken über die Mediterranflora
verwendeten Namen herangezogen, um die Zahl der (gelegentlich doch notwendigen) Neubenennungen möglichst gering zu halten. Folgende Werke wurden verwendet:
Für mediterrane Arten: FRITSCH (1922), BAYER et al. (1987), SCHÖNFELDER &
SCHÖNFELDER (1994), BÄRTELS (1997), für Mitteleuropa und das übriges Europa:
SENGHAS & SEYBOLD (2000), WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998), JÄGER & WERNER
(2002). Bei Zier- und (anderen) Nutzpflanzen wurde folgende Gartenliteratur herangezogen:
ENCKE (1958–1961), SCHULTZE-MOTEL (1986), MEYER et al. (1987), ENCKE et al.
(1994), BRICKELL & BARTHLOTT (1998), ERHARDT et al. (2000), CHEERS (2000).
Grundsätzlich ist zu bedenken, dass deutsche Namen aus wissenschaftlicher Sicht nicht
notwendig sind. Da jedoch fachsprachliche deutsche Pflanzennamen (die so genannten Büchernamen) in der botanischen Literatur (z. B. in Florenwerken) allgemein verbreitet sind
und auch in der gärtnerischen Literatur vielfach verwendet werden, und außerdem viele Benützer des vorliegenden Werkes deutsche Pflanzennamen vermissen würden, wurden sie
durchgehend und möglichst konsequent angegeben. Wenn also überhaupt deutsche Namen
angegeben werden, erfordern sie ein gewisses Mindestmaß an Sorgfalt, weil sie sonst mehr
Verwirrung als Information bringen würden (vgl. FISCHER 2001, 2002). Infolge der wenig
weit gediehenen Standardisierung der deutschen Büchernamen (und der somit zahlreich
vorhandenen Synonyme) reicht in vielen Fällen ein einziger Name nicht aus. Wenn mehrere
gleichermaßen wichtige deutsche Namen existieren, wurden sie alle genannt, wobei auch
schlechte (unpassende) Namen mit einbezogen und unter Umständen sogar vor den besseren angeführt wurden, weil sie als Hilfe bei der Identifikation des Taxons dienen können. Wo
zwar kein deutscher Name, jedoch ein englischer üblich ist, wurde ausnahmsweise ein solcher
genannt. Spontanhybriden erhielten in der Regel keinen deutschen Namen.
Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Laubmoose folgen
GRIMS et al. (1999), die der Leber- und Hornmoose folgen KOPPERSKI et al. (2000).
Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Flechten richten sich
nach HAFELLNER & TÜRK (2001).
Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Algen orientieren sich
an KRAMMER & LANGE-BERTALOT (1986), POPOVSKY & PFIESTER (1990) und
SEENAYYA & SUBBA-RAJU (1972).
Um die systematische Orientierung bei den Pilzen zu erleichtern, wurden in der Tabelle zusätzlich zu den Familien auch die Klassen und Ordnungen angeführt; deren Taxonomie
richtet sich nach HAWKSWORTH et al. (1995). Für die Taxonomie und Nomenklatur der
Artnamen der Rostpilze (Uredinales) wurde POELT & ZWETKO (1997), der Erysiphales
BRAUN (1995) und der meisten übrigen phytopathogenen Pilze KREISEL & SCHOLLER
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Methodik
43
(1994) herangezogen. Bezüglich der wissenschaftlichen Artnamen der Agaricales, Poriales
und Phallales existieren keine aktuellen zusammenfassenden Werke; hier richten sie sich
nach aktuellen systematischen Bearbeitungen (Hausknecht mündl. Mitt.).
4.3.2
Zoologie
Die Taxonomie und Nomenklatur der einzelnen Tiergruppen richten sich nach verbreiteten
Standardwerken, auf die in den Tabellen hingewiesen wird. Zur besseren Verständlichkeit
werden in einigen wichtigen Fällen auch neuere taxonomische Erkenntnisse angeführt.
Deutsche Namen sind – je nach Tiergruppe – in unterschiedlichem Maße in Verwendung. In
den Tabellen wurden nur geläufige deutsche Namen angegeben.
4.4
4.4.1
4.4.1.1
Datengrundlagen
Botanik und Mykologie
Gefäßpflanzen
In den letzten Jahren hat der Stand der botanischen und adventivfloristischen Erforschung
Österreichs durch die Veröffentlichung mehrerer wichtiger Florenwerke, Verbreitungsatlanten und zahlreicher Spezialartikel bedeutende Fortschritte gemacht. Da die „Exkursionsflora
von Österreich” (ADLER et al. 1994) nicht mehr dem letzten Forschungsstand der Adventivfloristik Österreichs entspricht und da sporadisch auftretende Neophyten in diesem Standardwerk kaum Berücksichtigung fanden, wurde eine umfassende Auswertung weiterführender Quellen notwendig:
I. Österreichfloren
II. Bundesländerfloren, Verbreitungsatlanten der Bundesländer
III. Spezialliteratur zur Floristik, vor allem Adventivfloristik
IV. unveröffentlichte Daten
V. Herbarien
ad I: Zusätzlich zur „Exkursionsflora von Österreich“ (ADLER et al. 1994) wurden der Catalogus Florae Austriae mit seinen Nachträgen (JANCHEN 1956–60, 1963–66) und die bislang
vorliegenden Bearbeitungen zur „Kritischen Flora von Österreich“ (FISCHER in Vorber.) ausgewertet. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Angaben der „Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas“ (GUTERMANN & NIKLFELD 1973). Weiters wurde die unpublizierte und ständig
aktualisierte Liste der Adventivpflanzen Mitteleuropas von NIKLFELD (2000a), in welcher bereits weiterführende Literaturzitate und nomenklatorische sowie taxonomische Anmerkungen
enthalten sind, herangezogen.
ad II: Alle aktuellen Bundesländerfloren und -verbreitungsatlanten wurden in unserer Bearbeitung berücksichtigt (FORSTNER & HÜBL 1971; JANCHEN 1977; WITTMANN et al. 1987,
1996; ZIMMERMANN et al. 1989; HARTL et al. 1992; MAURER 1996, 1998; POLATSCHEK
1997, 1999, 2000, 2001a, 2001b). Weiters ausgewertet wurden immer noch relevante ältere
Landesfloren (DUFTSCHMID 1870–85; DALLA TORRE & SARNTHEIN 1906, 1909, 1912;
MURR 1923). Ebenfalls ausgewertet werden konnten die in Vorbereitung befindliche Flora
von Wien (ADLER et al. 2001a, 2001b, 2001c), der aktualisierte Verbreitungsatlas für das
Bundesland Salzburg (BOTANISCHES INSTITUT SALZBURG 2001) und – soweit in Manuskriptform vorliegend – der letzte Band der Flora der Steiermark (KAMMERER in MAURER in
Vorber.).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Methodik
44
ad III: Es erfolgte eine umfangreiche Auswertung der floristischen Spezialliteratur, mit besonderer Berücksichtigung der neueren Literatur ab etwa 1950. Für den Zeitraum bis zum
Beginn der 1950er Jahre finden sich nur wenige zusammenfassende Darstellungen der Adventivflora kleinerer Gebiete (z. B. Graz: HAMBURGER 1948; Villach: PEHR 1932, 1938),
die ebenfalls ausgewertet wurden.
In der Datenauswertung nur zu einem geringen Teil berücksichtigt werden konnten vegetationskundliche Bearbeitungen, die gelegentlich Angaben zu seltenen Neophyten enthalten
können. Nicht vollständig ausgewertet wurden Lokalfloren. Die Daten vieler Lokalfloren sind
aber in den Datenbestand der Floristischen Kartierung Österreichs übernommen worden und
sind somit erfasst.
ad IV: Ergänzende unveröffentlichte Daten sind in die Taxaliste eingeflossen. Es sind dies vor
allem die am Botanischen Institut der Universität Wien aufliegenden Daten der floristischen
Kartierung Österreichs. Deren Datenbestand konnte bis zum Erhebungsjahr 1987 ausgewertet werden. Weiters wurden uns zahlreiche ergänzende Angaben von Kolleginnen und
Kollegen übermittelt (siehe Danksagung). Wichtige Daten aus unveröffentlichten Studien
(z. B. DRESCHER & MAGNES 2001) sowie Daten aus Datenbanken (Zobodat des Biologiezentrums Linz, Biodat des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten und des Landesmuseums Klagenfurt, Fundortdatenbank G. Brandstätter) konnten ausgewertet werden.
ad V: Eine umfangreiche Auswertung der großen österreichischen Herbarien würde sicherlich weitere wichtige Ergänzungen bringen. Aufgrund der großen Sammlungsbestände wäre
dies jedoch äußerst zeitaufwendig und war daher nicht durchführbar. Einzelne Angaben aus
Herbarbeständen des Biologiezentrums Linz (LI) und mehrerer Privatherbarien (Teile der
Herbarien Barta, Melzer) konnten aufgearbeitet werden. Allerdings sind im Rahmen einzelner Bundesländerfloren und floristischer Publikationen die Bestände der Herbarien teilweise
mit einbezogen worden (z. B. LONSING 1977, 1981; HARTL et al. 1992; POLATSCHEK
1997, 1999, 2000, 2001a, 2001b; SCHNEEWEISS 2000).
4.4.1.2
Moose
Für die Moose stellt der neu erschienene Katalog der Laubmoose Österreichs (GRIMS et al.
1999) die zentrale publizierte Referenzquelle dar. Ergänzend dazu wurde die adventivfloristische Spezialliteratur zu neophytischen Moosen in Österreich ausgewertet (HOHENWALLNER
1999; ZECHMEISTER et al. 2002a, 2002b). Ergänzende unpublizierte Angaben und zusammenfassende Arbeiten aus Deutschland wurden ebenfalls berücksichtigt (FRAHM 1972,
1999; PHILLIPI 1976).
4.4.1.3
Flechten
Für die Flechten wurde die mitteleuropäische Literatur zum Thema neophytische Flechten
ausgewertet (WIRTH 1976; BERGER et al. 1998; POELT & TÜRK 1994; HAFELLNER &
TÜRK 2001 etc.).
4.4.1.4
Algen
Die Literaturauswertung konzentriert sich auf bereits lange untersuchte Gebiete Österreichs.
Ausgewertet und kritisch interpretiert wurden alte und neuere Arbeiten über den Neusiedler
See (GRUNOW 1860, 1862, 1863; PANTOCSEK 1912; KUSEL-FETZMANN 1973, 1978,
1979) und die Alte Donau in Wien (DOKULIL & MAYER 1996). Weiters wurde die Literatur
über vom Menschen stark geprägte Gewässer und ergänzende unpublizierte Angaben berücksichtigt (GÄTZ & SCHAGERL 1990).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Methodik
4.4.1.5
45
Pilze
Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind die Datengrundlagen für die Neomyzetenproblematik in Österreich ausgesprochen lückenhaft. Wir sind uns deshalb bewusst, dass die vorliegende Arbeit nur eine grobe Zusammenfassung des sicher unvollständigen Wissensstandes
sein kann. Es wurden Daten zu Neomyzeten aus allen Pilzgruppen (Oomyzeten, Chytridiomyzeten, Zygomyzeten, Askomyzeten, Deuteromyzeten und Basidiomyzeten) erhoben. Zusammenfassende Literatur ist praktisch nicht vorhanden; eine Ausnahme bilden POELT &
ZWETKO (1997) für die Rostpilze. Daneben existiert eine Reihe von sowohl mykofloristischen als auch phytopathologischen Einzelarbeiten, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit
ausgewertet wurden (siehe die Tabelle in Abschnitt 5.5.6). Bei den phytoparasitischen Pilzen
waren die Arbeiten von KREISEL & SCHOLLER (1994) und von SCHOLLER (1999) eine
wichtige Grundlage für die Einstufung als Neomyzeten. Beide Arbeiten befassen sich mit der
Situation in Deutschland und sind gut auf Österreich übertragbar.
Der Großteil der Daten der vorliegenden Arbeit (vor allem die Angaben zur Bundesländerverbreitung) beruht auf nicht publizierten persönlichen Beobachtungen und zu einem geringen Teil auch auf Herbarauswertungen. Für die Großpilze (Agaricales, Phallales, Poriales)
wurden in erster Linie Kartierungsdaten der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft
(ÖMG) verwendet. Die Verbreitungsangaben sind mit Sicherheit unvollständig: Einerseits sind
große Teile Österreichs in Bezug auf ihre Mykoflora nach wie vor kaum untersucht, andererseits konnten aufgrund des beschränkten Zeitrahmens Herbarien nur sehr eingeschränkt
ausgewertet werden.
4.4.2
Zoologie
Als Grundlage zur Erstellung der Taxalisten wurden umfangreiche Literaturrecherchen in
zoologischen Zeitschriften, Einzelwerken, Publikationsreihen (z. B. Catalogus Faunae Austriae) und Datenbanken (z. B. Zoological Record) durchgeführt. Soweit möglich, wurden
auch unveröffentlichte Daten einbezogen. Der Großteil der zusammengestellten Informationen basiert auf dem Wissen der Spezialisten, deren faunistische Kenntnisse „ihrer“ Tiergruppe vielfach in mühevoller und oft unbezahlter Weise zustande gekommen sind. Der
Kenntnisstand der Neozoen ist bei vielen Tiergruppen schlecht. Hauptgrund dafür ist die in
den letzten Jahrzehnten erfolgte Vernachlässigung der Förderung faunistischer Grundlagenforschung. Großer Dank gebührt daher allen Kollegen, die bereit waren, die erstellten
Artenlisten zu überprüfen und zu ergänzen bzw. bei verschiedentlichen Anfragen hilfsbereit
Auskunft zu erteilen (vgl. Kap. 8).
Anmerkung: Das Literaturverzeichnis der allgemeinen Kapitel 1 bis 4 ist im Kapitel 9 zu finden.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
46
5
PFLANZEN UND PILZE
5.1
Gefäßpflanzen
J. Walter, F. Essl, H. Niklfeld & M. A. Fischer13 unter Mitarbeit von Ch. Eichberger,
Th. Englisch, F. Grims, M. Hohla, H. Melzer, P. Pilsl und O. Stöhr
5.1.1
Überblick
Die Gefäßpflanzen stellen den mit Abstand am besten erforschten Teil der österreichischen
Flora dar und weisen zudem eine große Anzahl von Neophyten auf. Daher nehmen sie in
der Bearbeitung der Neophyten Österreichs eine dominierende Rolle ein.
Die Darstellung der Taxaliste der Neophyten erfolgt in Form einer Tabelle, in der weiterführende Angaben zur Systematik, Verbreitung, naturschutzfachlichen Bedeutung, zum Lebensraum, zur Spezialliteratur etc. angegeben werden (Kap. 5.1.6). Detaillierte Beschreibungen
ausgewählter neophytischer Gefäßpflanzenarten finden sich in ESSL & WALTER (2002).
In der Tabelle werden auch fragliche Neophyten angeführt. Die Abgrenzung von Archäo- und
Neophyten wurde wie folgt durchgeführt: Nicht indigene Arten, die nachweislich schon deutlich
vor 1492 in Österreich kultiviert wurden, wurden nur dann berücksichtigt, wenn es sich um
heute unbeständig verwildernde Sippen handelt (z. B. Triticum monococcum, T. aestivum,
Hordeum distichon, Hordeum vulgare, Pisum sativum, Vicia faba). Bei diesen Sippen sind unbeständige Verwilderungen auch vor 1492 denkbar. Dennoch erscheint eine Aufnahme in
die Taxaliste gerechtfertigt, da die unbeständigen Verwilderungen dieser Sippen auf permanenten anthropogenen Diasporennachschub angewiesen sind.
In manchen Fällen ist die Abgrenzung zwischen Ansalbung und Verwilderung problematisch.
Dies gilt besonders für einige Arten des Thermenabflusses in Warmbad Villach und für einige Arten der Verpflanzungsversuche von F. Netzer in Vorarlberg (POLATSCHEK 1988) (vgl.
Kap. 5.1.4).
Besonders darauf hinzuweisen ist, dass besonders bei alten Angaben seltener Adventivarten
auch mit Fehlbestimmungen zu rechnen ist. Diese liessen sich heute jedoch nur mehr beim
Vorliegen von Herbarmaterial aufwändig eliminieren.
5.1.2
Tabellenaufbau
Die Taxaliste der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs ist tabellarisch aufgebaut. Zum
besseren Verständnis soll die Bedeutung der einzelnen Spalten erläutert werden:
Familie: wissenschaftlicher Familienname
Fragliche Neophyten: In dieser Spalte sind Arten, deren Beurteilung als Neophyten unsicher ist, gekennzeichnet (vgl. Kap. 5.1.1). Das Kürzel „neo.?” betrifft kritische Sippen bezüglich der Abgrenzung Archäophyten/Neophyten (vor oder nach 1492 nach Österreich gelangt?), das Kürzel „heim.?” bezeichnet eventuell einheimische Sippen, das Kürzel „kult.?”
13
Mag. J. Walter, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, A-1030 Wien, johannes.walter@univie.ac.at; Mag. F. Essl, Umweltdachverband, Alser
Straße 21/5, 1080 Wien, franz.essl@umweltdachverband.at; Univ.-Prof. Dr. H. Niklfeld, Botanisches Institut der
Universität Wien, Abt. für Areal- und Vegetationskunde, Rennweg 14, A-1030 Wien, harald.niklfeld@univie.ac.at;
Univ.-Prof. Dr. M. A. Fischer, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, A-1030 Wien, manfred.a.fischer@univie.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
47
14
betrifft kritische Sippen bezüglich der Abgrenzung Anpflanzung bzw. Ansalbung – Verwilderung und das Kürzel „krit.!“ betrifft taxonomisch kritische (= problematische) Arten.
Deutscher Name: Angabe des deutschen Namens (vgl. Kap. 4.3.1). Bei Spontanhybriden
wird auf die Angabe des deutschen Namens in der Regel verzichtet.
Wissenschaftlicher Name: Angabe des taxonomisch und nomenklatorisch akzeptierten
Namens (vgl. Kap. 4.3.1). In Kap. 5.1.3 in einer Anmerkung diskutierte Taxa sind in der Tabelle
durch ein dem wissenschaftlichen Namen nachgestelltes „§“ gekennzeichnet.
Synonyme: Angabe wichtiger Synonyme, um das Auffinden und die Identifikation von Taxa
zu erleichtern. In wichtigen Fällen werden falsche Schreibweisen und ungültige Namen in
Klammer unter Anführungszeichen angegeben („...“). Eine Synonymieliste (Kap. 5.1.5) soll das
rasche Auffinden bei Änderung des Gattungsnamens oder der Gattungszuordnung erleichtern.
Herkunftsgebiet: Angabe des ursprünglichen Verbreitungsgebiets (vor allem nach TUTIN et
al. 1964, 1968–80, 1993; ADLER et al. 1994; ENCKE et al. 1994).
Verbreitung in Österreich: Angabe des Vorkommens in den Bundesländern Österreichs
(B, W, N, O, St, K, S, T, V). Bei Vorkommen in acht Bundesländern wurde dies mit „fehlt in
...“, bei Vorkommen in allen Bundesländern wurde dies mit „alle BL“ wiedergegeben. Bei seltenen Arten wurden die genauen Vorkommen in den jeweiligen Bundesländern in runden Klammern (...) beigestellt. Mit der Angabe von „ob in allen BL?“ oder „ob auch andere BL?“ wird auf
vermutlich weiter verbreitete Sippen hingewiesen. Fragliche Angaben sind durch ein beigestelltes Fragezeichen gekennzeichnet. Unveröffentlichte mündliche und schriftliche Angaben
sind dann mit einem Stern (*) gekennzeichnet, wenn sie einen Neufund für ein Bundesland
darstellen oder wenn der genaue Fundort angeführt wird.
Status: Angabe des Status in den Kategorien „unbeständig” und „etabliert“. Zur Kennzeichnung von nur an einem bis wenigen Fundorten etablierten Arten wurde eine weitere Differenzierung vorgenommen. Bei diesen „lokal etablierten” Arten wurde in der Spalte „etabliert”
das Symbol in Klammer gesetzt (x). So lassen sich diese Arten von den großräumig etablierten Arten unterscheiden.
Lebensraum: Angabe der bevorzugten Lebensräume der Art in Österreich. Diese wurden der
Literatur entnommen und von den Bearbeitern ergänzt. Bei seltenen Arten, bei denen keine
Angaben zu den in Österreich besiedelten Lebensräumen vorliegen, wurde dieser Sachverhalt mit dem Ausdruck „unbekannt“ wiedergegeben.
Art der Ausbreitung: Untergliedert in „Verwilderung“, „Einschleppung“ und „unklar“. Die letztgenannte Kategorie wurde beim Fehlen von Informationen bezüglich der Importrouten angegeben. Ein beigestelltes Fragezeichen (x?) signalisiert eine unsichere Zuordnung. Beim Vorliegen mehrerer Importwege wurde der bedeutendere angekreuzt.
Naturschutzfachliche Beurteilung: Naturschutzfachliche Beurteilung der Beeinflussung
von Ökosystemen (Biotope und Biozönosen) in Österreich. Untergliedert in „bisher ohne Auswirkungen“, „potenziell invasiv“ und „invasiv“. Als invasiv wurden Neophyten naturnaher Lebensräume und Taxa, die häufig mit indigenen Taxa hybridisieren, eingestuft. Als potenziell
invasiv wurden Taxa eingestuft, die sich derzeit stark ausbreiten und die voraussichtlich in
naher Zukunft eines der genannten Kriterien erfüllen werden (vgl. Kap. 2.3.4).
Negative wirtschaftliche Bedeutung (Neg. wirt. Bed.): Taxa mit deutlichen negativen
wirtschaftlichen Auswirkungen (vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, gesundheitlich
problematische Arten) wurden hier zugeordnet. Bei weniger bedeutenden Schäden, wird das
Kreuz in Klammer gesetzt. Diese gesonderte Spalte dient zur klaren Trennung zwischen
naturschutzfachlicher und ökonomischer Relevanz.
14
Als Ansalbung wird das bewusste Ausbringen von Pflanzen oder Diasporen in die freie Natur ohne land- bzw.
forstwirtschaftliches Motiv verstanden (ADLER et al. 1994; WAGENITZ 2000). Sofern sich diese Arten nicht
selbsttätig reproduzieren, sind sie nicht als Neophyten zu werten.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
48
Anmerkungen: Kurze Ergänzungen bezüglich Taxonomie, Ausbreitung, Vorkommen, Art der
Einbringung u. ä. Ausführlichere Anmerkungen werden im Kap. 5.1.3 angeführt, die betreffenden Arten sind durch ein dem wissenschaftlichen Namen nachgestelltes „§“ markiert.
Zitate: In dieser Spalte wird die spezielle floristische Literatur zu den jeweiligen Arten angeführt, aus der die Fundort- und Verbreitungsangaben stammen. Auch unpublizierte schriftliche und mündliche Mitteilungen werden hier angeführt.
5.1.3
Anmerkungen zur Taxaliste
Die meisten der folgenden Anmerkungen beziehen sich auf taxonomisch – oftmals bezüglich
der Sippenabgrenzung – kritische Taxa. Weiters werden problematische Statuseinstufungen
und fragliche Fundortangaben diskutiert. In der Tabelle verweist das nach dem wissenschaftlichen Namen gesetzte Symbol „§“ auf das Vorliegen einer Anmerkung.
Alchemilla cymatophylla: Die Begleitumstände der erst kürzlich gefundenen Vorkommen
in Oberösterreich lassen eine Einschleppung (eingesäte Straßenböschungen, Grims schriftl.
Mitt.) wahrscheinlich erscheinen. In HEGI (1990) und ADLER et al. (1994) werden die österreichischen Vorkommen noch als autochthon angesehen.
Allium cepa var. ascolonum: Die Schalotte wird neuerdings taxonomisch nur mehr als
Sortengruppe von A. cepa eingestuft und taxonomisch nicht mehr höher bewertet (vgl.
LAMBINON et al. 1992).
Amaranthus blitum subsp. emarginatus: Diese in Mitteleuropa erst seit jüngerer Zeit
mehrfach beobachtete und z. T. eingebürgerte Sippe hat ihre Heimat in den tropischen Gebieten Südostasiens und Südamerikas. In Mitteleuropa sind die Pflanzen meist gut von
A. blitum s. str. zu unterscheiden (HÜGIN 1987). In den tropischen Gebieten ergeben sich
allerdings größere Probleme einer klaren Abtrennung (Wisskirchen unpubl.). Ob diese Art
sogar wie A. blitum s. str. als Archäophyt zu bewerten ist, kann hier noch nicht ausreichend
geklärt werden. Ältere Funde scheinen jedoch von subsp. emarginatus kaum vorzuliegen. In
Österreich wurde bisher nur die var. pseudogracilis nachgewiesen (WALTER & DOBE¯
2002).
Amaranthus bouchonii: Vorerst wird in der Liste der Artrang dieser Sippe beibehalten. Es
existieren jedoch intermediäre Morphotypen zwischen A. powellii und A. bouchonii, so dass
WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) die Einstufung als Art ablehnen.
Amaranthus cruentus x retroflexus: Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch
überprüft werden.
Amaranthus hypochondriacus: Es handelt sich um eine taxonomisch schwierige, kritische
Kultursippe, deren Abgrenzung als Art gegen A. powellii und A. cruentus umstritten ist.
Amaranthus quitensis x tuberculatus: Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch
überprüft werden.
Amelanchier spicata: JANCHEN (1977) gibt für Österreich Amelanchier canadensis (= A. lamarckii) als verwildernd an. Nach neueren Erkenntnissen (vgl. CLEMENT & FOSTER 1994)
gehören die Verwilderungen in Europa jedoch meist zu Amelanchier spicata.
Angelica archangelica: Nach neuerer Auffassung (vgl. JACKOWIAK & GRABHERR 1990)
ist die Zuordnung der österreichischen Vorkommen zu subsp. archangelica oder subsp. litoralis derzeit nicht sinnvoll möglich (vgl. ROTHMALER 2002).
Asplenium ceterach: Entgegen der früheren Auffassung werden die Vorkommen des Milzfarns in Österreich heute als neophytisch gewertet (FISCHER & NIKLFELD 2001).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
49
Aster sibiricus: Die Angabe der Art für Salzburg in JANCHEN (1956–60) geht auf LEEDER &
REITER (1958) zurück. Dort wird die Art als kultiviert angeführt. Daher wurde diese Angabe
nicht in die Tabelle übernommen.
Aster x versicolor: Die Angabe dieser taxonomisch kritischen Sippe für Salzburg in
JANCHEN (1956–60) geht auf LEEDER & REITER (1958) zurück. Dort wird die Art als kultiviert angeführt. Daher wurde diese Angabe nicht in die Tabelle übernommen.
Avena brevis: Die Zugehörigkeit zu diesem Taxon ist bei dem einzigen österreichischen
Nachweis unsicher.
Avena sterilis: Bisher liegen aus Österreich meist nur Meldungen für subsp. ludoviciana vor.
Allerdings gibt CONERT (1998) die Angabe aus Graz von MELZER (1954) mit subsp. sterilis
an. Es wird somit hier auf eine klare Trennung der Verbreitung beider Unterarten verzichtet.
Avena strigosa: Sämtliche unter A. nuda publizierte Angaben aus Österreich sind hier zuzuordnen. Teilweise wurde dieser Artname jedoch im weiten Sinne verwendet (unter Einbeziehung von A. strigosa und A. brevis). Eine A. nuda s. str. kommt auch nach CONERT (1998)
in Österreich nicht vor.
Barbarea verna: Nach JANCHEN (1963–66) dürften die alten Angaben für Nieder- und Oberösterreich irrtümlich sein und wurden daher nur mit Vorbehalt in die Tabelle aufgenommen.
Bassia scoparia: In ADLER et al. (1994) und HARTL et al. (1992) wird nur die Art angegeben.
Obwohl zumindest in Mitteleuropa die Trennung in Wild- (B. scoparia subsp. densiflora) und
Kultursippe (B. scoparia subsp. scoparia, hier vor allem die var. trichophylla) in den meisten
Fällen möglich ist, so scheint jedoch eine Abgrenzung zwischen beiden im gesamten Areal
(besonders Zentralasien) nicht mehr klar möglich. Besonders die Wildtypen Asiens sind sehr
variabel. Auf eine dritte Sippe (subsp. indica) wäre zu achten.
Bidens frondosa: Der taxonomische Wert der durch die vorwärts gerichteten Borsten von
der Nominatsippe unterschiedenen Varietät Bidens frondosa var. anomala wäre zu überprüfen (vgl. KEIL 1995). Diese bislang kaum beachtete Sippe wurde erst in jüngster Zeit in
Ober- und Niederösterreich festgestellt (HOHLA et al. 2001; MELZER & BARTA 2001).
Bromus carinatus: Zu überprüfen wären besonders die älteren Angaben hinsichtlich eventueller Verwechslungen mit B. willdenowii.
Bromus secalinus subsp. decipiens: Der taxonomische Wert dieser von BOMBLE &
SCHOLZ (1999) neuerdings unterschiedenen Sippe wäre zu überprüfen. Die subsp. secalinus
ist heimisch oder zumindest archäophytisch.
Bunias erucago: Nach HAYEK (1908) könnte das Vorkommen in der Steiermark als archäophytisch gewertet werden.
Bupleurum fontanesii: Ob es sich bei dem Innsbrucker Fund tatsächlich um diese in
DALLA TORRE & SARNTHEIN (1909) angegebene Art handelt, ist fraglich und sollte überprüft werden.
Buxus sempervirens: Auch die eingebürgerten Vorkommen des Buchsbaumes in den Nördlichen Kalkalpen Salzburgs und besonders Oberösterreichs sind wohl ebenfalls neophytisch
ESSL (2002).
Calystegia silvatica: Das in JANCHEN (1956–60) angegebene Vorkommen ist fraglich.
Möglicherweise liegt eine Fehlbestimmung vor. Diese Art wurde in WITTMANN et al. (1987,
1996) für Salzburg nicht mehr berücksichtigt.
Capsella rubella: Vermutlich liegen z. T. Fehlbestimmungen vor. Die Fundangaben sollten
daher überprüft werden.
Carpobrotus acinaciformis: Nach CLEMENT & FOSTER (1994) beziehen sich die meisten
europäischen Angaben dieser Art auf Carpobrotus edulis.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
50
Centaurea nigra: Die Angaben in JANCHEN (1956–60) der subsp. debeauxii und subsp.
nemoralis (vergleiche GUTERMANN & NIKLFELD 1973) werden hier nicht unterschieden,
da sie uns problematisch erscheinen.
Chenopodium album x berlandieri (subsp. zschackei): Die Angaben dieser Hybride sollten
taxonomisch überprüft werden.
Chenopodium probstii: Die Artumgrenzung dieser zum C. album agg. gehörenden Sippe
ist taxonomisch noch nicht befriedigend geklärt.
Citrus aurantium s. l.: Die von FORSTNER & HÜBL (1971) als Citrus aurantium publizierten Funde aus Wien werden heute als zwei Arten (C. sinensis und C. aurantium) gewertet.
In Österreich werden selten Jungpflanzen beobachtet, die im Freien bei uns nicht überwintern können.
Conyza sumatrensis s. l.: Die Angabe von Conyza bonariensis (MELZER 1954) wird von
MELZER (1996a: 86f.) auf Conyza sumatrensis korrigiert.
Corispermum leptopterum: Die alte Angabe von Corispermum hyssopifolium für Tirol ist
wie die meisten mitteleuropäischen Angaben dieser Art hierher zu stellen. Nach RECHINGER
(1979) scheint C. hyssopifolium in Mitteleuropa noch nicht gefunden worden zu sein.
Cornus alba s. propr. non auct.: Die Art wird oft mit C. sericea verwechselt. Die Fundortangaben sind daher nochmals kritisch auf ihre taxonomische Zugehörigkeit zu überprüfen.
WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) fassen beide Sippen unter C. sericea zusammen.
Cornus sanguinea subsp. australis: Außerdem (und häufiger) wird die Hybride Cornus
sanguinea australis x sanguinea (= C. sanguinea subsp. hungarica) für Österreich angegeben, deren Vorkommen jedoch als vermutlich einheimisch zu beurteilen ist (SLAVIK 1997).
Cornus sericea: Vgl. Anmerkung bei C. alba.
Cotoneaster lucidus: Die Angabe eines auf Melzer zurückgehenden Fundes von „Cotoneaster acutiflorus“ bei Baden in Niederösterreich (KUTZELNIGG 1994) ist nicht zuordenbar.
Es kommen Cotoneaster lucidus (= Cotoneaster acutiflorus Lindley) und der ostasiatische
Cotoneaster acutiflorus Turcz. in Frage.
Crocus banaticus: Im Schlosspark Rotenturm (Burgenland) kommen sowohl Crocus banaticus Gay als auch Crocus heuffelianus (= C. banaticus Heuffel) verwildert vor (Dietrich
schriftl. Mitt.).
Crocus flavus: Die Angaben dieser Art sollten überprüft werden. Meist wird eine triploide
Kulturhybride („Golden Yellow“) kultiviert (Dietrich schriftl. Mitt.).
Crocus heuffelianus: Siehe Anmerkung bei Crocus banaticus.
Crocus ligusticus: Die Angabe aus dem Wiener Botanischen Garten (FORSTNER & HÜBL
1971) beruht vermutlich auf einer Verwechslung mit einer anderen Crocus-Art (Dietrich
schriftl. Mitt.) und sollte überprüft werden.
Cucumis melo: Die Samen der Zuckermelone keimen meist im ersten Jahr nach der Ausbringung gelegentlich im Kompost oder auf Deponien. Die Pflanzen erzeugen bei uns meist
keine reifen Samen.
Cucumis sativus: Siehe Anmerkung bei Cucumis melo.
Cucurbita ficifolia, C. foetidissima, C. maxima, C. pepo: Siehe Anmerkung bei Cucumis
melo.
Cyperus glomeratus: Die auf einen Fund Murrs zurückgehende Angabe für Tirol in
JANCHEN (1956–60) wurde schon von DALLA TORRE & SARNTHEIN (1906) korrigiert.
Vermutlich liegt eine Verwechslung mit dem am gleichen Fundort nachgewiesenen Cyperus
lupulinus subsp. macilentus vor.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
51
Cyperus longus: Als Gartenpflanze wird in Österreich meist Cyperus longus subsp. badius
kultiviert, so dass sich einige der Verwilderungen vielleicht nicht auf die Nominatunterart,
sondern auf diese Sippe beziehen (Dietrich schriftl. Mitt., vgl. WISSKIRCHEN & HAEUPLER
1998).
Datura innoxia: MELZER & BARTA (2001) korrigieren die bisherigen Angaben von Österreich des D. „metel“ auf diese Art, allerdings als D. „inoxia“. Auch für Italien und vermutlich
andere Länder gilt diese Bestimmungskorrektur weitgehend. D. innoxia wird seit neuerer Zeit
(auch in Österreich?) vermehrt kultiviert, so dass auf Schuttplätzen und anderen Ruderalstellen zukünftig häufiger mit dieser Stechapfelart gerechnet werden kann. Hierbei ist allerdings auf die Abgrenzung zur ähnlichen und ebenfalls gerne kultivierten D. wrightii zu achten
(Dietrich schriftl. Mitt.).
Delphinium x cultorum: Aus dieser Gattung sind mehrere Sippen in Kultur. In Österreich
sind dies vor allem „Elatum-Hybriden“ und „Bella-donna-Hybriden“, die jedoch nicht klar zu
trennen sind (Dietrich schriftl. Mitt.). Eine genauere Angabe ist daher nicht möglich.
Digitalis purpurea: Die nach heutiger Auffassung ebenfalls neophytischen Vorkommen in
Niederösterreich und Oberösterreich wurden früher als indigen interpretiert.
Echinochloa frumentacea: Diese Sippe ist ein Kulturabkömmling von E. colonum. Sie wurde
oft mit E. esculenta verwechselt (SCHOLZ 1995). Die Angaben sollten daher taxonomisch
überprüft werden.
Elodea callitrichoides: Die Angabe dieser Art aus dem Tullner Feld sollte nochmals überprüft werden.
Elodea nuttallii: Die Unterscheidung dieser Art von E. canadensis ist nach den in den gängigen Bestimmungswerken angegebenen Differerentialmerkmalen nur mit Vorbehalt möglich
(Kum schriftl. Mitt.). Die für Ostösterreich angegebenen Funde sollten daher nochmals überprüft werden.
Eragrostis mexicana: Diese Sippe bildet mit E. neomexicana und E. virescens eine taxonomisch kritische Gruppe. Die Bewertung als eigene Art ist vielleicht zu hoch (RYVES et al.
1996).
Erysimum prerofskianum: Es ist noch nicht endgültig geklärt, ob die Angabe von Erysimum
prerofskianum nicht zu Erysimum x allionii zu stellen ist.
Euphorbia segetalis: Für Österreich liegen nur sehr alte, unüberprüfte und zweifelhafte Angaben vor.
Fallopia baldschuanica s. l.: Nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) handelt es sich
um eine variable Art, in die die bekannte F. aubertii zu inkludieren ist.
Festuca arundinacea subsp. uechtritziana: Die Bewertung dieser Sippe als Unterart ist
nach MELZER (1992) vermutlich zu hoch.
Forsythia x intermedia: Auf Verwilderungen dieser oft gepflanzten Kulturhybride ist in Österreich bislang wenig geachtet worden.
Fragaria virginiana: Nach RUTTNER (1955) ist unklar, ob es sich bei der Angabe aus Linz
um eine Hybride von Fragaria virginiana handelt.
Galinsoga ciliata x parviflora: Die Angabe dieser Hybride sollte taxonomisch überprüft
werden.
Geranium bohemicum: Die Angabe aus Niederösterreich (bei Litschau, JANCHEN 1956–60)
ist irrtümlich.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
52
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Gladiolus communis s. l.: Angaben von „Gladiolus communis“ beziehen sich möglicherweise auf die gärtnerisch kultivierte triploide Hybride Gladiolus x byzantinus (Dietrich schriftl.
Mitt.).
Gypsophila acutifolia: Bei den Angaben aus Österreich liegen vermutlich Verwechslungen
mit G. scorzonerifolia vor. Ob G. acutifolia in Österreich wirklich vorkommt, wäre noch zu
überprüfen.
Hypericum pulchrum: Aufgrund der Angaben von STÖHR (1999) erscheint ein autochthones Vorkommen in Oberösterreich (Kobernaußerwald) möglich.
Iris germanica: Von dieser in Mitteleuropa als Archäophyt geltenden Art (LOHMEYER &
SUKOPP 1992) sind in Österreich keine mutmaßlich bis ins Mittelalter zurückreichenden
Verwilderungen bekannt.
Iris sambucina: Ob die Angaben von Iris flavescens als Albinos hierher oder zu Iris variegata gehören, ist unsicher (Dietrich schriftl. Mitt.).
Kerria japonica: Der Status des Vorkommens in Vorarlberg ist nicht eindeutig, vielleicht war
die Art nur gepflanzt. Das Vorkommen wird von JANCHEN (1956–60) als „halbverwildert“
eingestuft.
Lilium lancifolium s. l.: Die niederösterreichische Angabe bezieht sich nach Auskunft von
G. Dietrich auf Lilium lancifolium s. str. (= Lilium tigrinum var. splendens). Bei den übrigen
Angaben bleibt offen, ob es sich um diese Art oder um Tigrinum-Hybriden handelt.
Lupinus luteus: Bei DRESCHER & MAGNES (2001) wird für den Fund in den Donauauen
östlich von Wien eine Verwilderung nicht definitiv ausgesprochen. So bleibt der Verdacht auf
eine reine Ansalbung durch Aussäen.
Mahonia aquifolium: Nach ROTHMALER (2002) sind die meisten in Deutschland verwilderten Pflanzen Hybriden mit den ebenfalls nordamerikanischen Arten Mahonia repens und M.
pinnata. In Österreich dürfte die Situation ähnlich sein, Untersuchungen fehlen aber.
Medicago sativa: Unter diesem Namen werden hier – in Übereinstimmung mit den älteren
Autoren und auch mit JANCHEN (1956–60) – die kultivierten Luzernen zusammengefasst.
Medicago x varia: Hierher stellen wir die eindeutig als Hybriden zwischen M. sativa und M.
falcata erkennbaren Pflanzen mit deutlich intermediärer Merkmalsausprägung.
Miscanthus sinensis: Nach MELZER (1994a) sind die Angaben aus Kärnten zu Miscanthus
sacchariflorus zu stellen.
Muscari botryoides: Die Vorkommen in Vorarlberg und Kärnten sind vielleicht einheimisch
(MURR 1923; ADLER et al. 1994).
Nepeta cataria: Der Einführungszeitpunkt von Nepeta cataria in Österreich ist umstritten.
Die Art wird in ADLER et al. (1994) als Archäophyt, in NIKLFELD (1999) als fraglicher Neophyt geführt. Wir schließen uns vorläufig der Meinung von NIKLFELD (1999) an.
Panicum miliaceum: Innerhalb von P. miliaceum werden die Unterarten teilweise erst seit
einigen Jahren unterschieden (SCHOLZ & MIKOLAS 1991), so dass deren Verbreitungsangaben vermutlich unvollständig sind.
Papaver orientale agg.: Es handelt sich um eine taxonomisch problematische Gruppe.
Hierher sind auch die Angaben von P. bracteatum zu stellen.
Parthenocissus inserta: Die zahlreichen Angaben über Verwilderungen von Parthenocissus
quinquefolia in Österreich dürften alle zu P. inserta zu stellen sein.
Phalaris arundinacea var. picta: Diese Varietät umfasst Sorten mit weiß gestreiften Blättern,
die gerne als Zierpflanzen gezogen werden.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
53
Phoenix dactylifera: In Österreich nur selten beobachtet, und zwar Jungpflanzen, die im
Freien nicht überwintern können.
Phyllostachys cf. nigra: Der Status des Vorkommens in den Donauauen östlich von Wien
ist nicht eindeutig, vielleicht handelt es sich nur um eine Ansalbung ohne Verwilderungstendenz (DRESCHER & MAGNES 2001).
Picris hieracioides subsp. spinulosa: Die Taxonomie dieser Sippe ist noch unzureichend
geklärt.
Pimpinella peregrina: Diese Art ist oft in Begrünungssaatgut (z. B. „Landschaftsrasen mit
Blumen und Kräutern“ der Fa. Austrosaat) enthalten. Sie wird daher seit etwa 10 Jahren
vielerorts eingebracht, aber oft übersehen (FISCHER & NIKLFELD 2001).
Plagiobothrys sp.: Eine genauere Bestimmung steht bislang noch aus (HARTL et al. 1992).
Platanus x hispanica: Die Hybridnatur wird z. B. von LAMBINON et al. (1992) als unsicher
angesehen.
Polygonum arenarium: Die Angaben für Österreich gehen vermutlich nur auf Verwechslungen mit P. patulum oder P. bellardii zurück.
Portulaca oleracea: Die Angaben über die Unterarten basieren vor allem auf Herbarrevisionen und eigenen Aufsammlungen (Walter unpubl.), da noch kaum Fundangaben in der Literatur vorhanden sind. Es handelt sich um einen polyploiden Komplex von (di-), tetra- und
hexaploiden Unterarten. Der Status der Unterarten in Österreich ist aufgrund der erst vor
kurzem erfolgten taxonomischen Änderungen teilweise ungeklärt.
Raphanus sativus: Bei einigen Angaben aus Österreich liegen auch Zuordnungen zu einer
der Unterarten von Raphanus sativus vor. Auf die Angabe dieser Unterarten wird verzichtet.
Rhododendron luteum: Nach ADLER et al. (1994) ist auch das Vorkommen in Kärnten kaum
ursprünglich.
Ribes aureum s. l.: Die meisten Angaben von Ribes aureum s. l. beziehen sich vermutlich
auf R. odoratum (vgl. HEJNY & KRI¯A 1992).
Salvinia natans: Als Aquarienpflanze wird meist Salvinia x molesta unter dem Namen
S. natans gehandelt. Die österreichischen Angaben von S. natans sollten daher taxonomisch
überprüft werden (Dietrich schriftl. Mitt.).
Saxifraga x geum: Die taxonomische Zuordnung mehrerer für Österreich angegebener
Vorkommen ist unklar. Ein Teil der Funde könnte sich auf S. hirsuta oder S. umbrosa beziehen.
Saxifraga hirsuta: Vgl. Anmerkung bei Saxifraga x geum.
Saxifraga umbrosa: Diese Sippe war in Österreich bis vor kurzem nicht zweifelsfrei bekannt
(vgl. ADLER et al. 1994). Mehrere Vorkommen in Oberösterreich sind jedoch vermutlich zu
S. umbrosa zu stellen (WEINMEISTER 1949; Essl unpubl.). Allerdings ist noch zu prüfen, ob
nicht ein Teil der Angaben zu der häufig unter diesem Namen gärtnerisch kultivierten Saxifraga x urbicum (S. spathularis x umbrosa) zu stellen ist (vgl. HEGI 1995; KÖHLLEIN 1995).
Sedum thartii: Ob und in welchen Teilen Österreichs die Art heimisch ist, bedarf weitergehender Untersuchungen.
Shinnersia rivularis: Der ursprünglich von LEUTE (2000) als Cotula sp. publizierte Fund
wurde von MELZER & BARTA (2001) auf Shinnersia sp. revidiert. Als einzige Art der Gattung
wird in Mitteleuropa Shinnersia rivularis kultiviert, zu der nach Bestimmung von G. Dietrich
(schriftl. Mitt.) auch die Pflanzen des Warmbaches in Warmbad Villach zu stellen sind.
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(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
54
Silene csereii: In JANCHEN (1956–60, 1977) wird der Fundort Breitenlee irrtümlich dem
Bundesland Niederösterreich zugeordnet.
Sisymbrium pallescens: Der taxonomische Wert dieser mit S. austriacum nahe verwandten
Sippe ist noch nicht befriedigend geklärt. Zudem sind die Vorkommen möglicherweise auch
als einheimisch zu betrachten. Sie wurde von POLATSCHEK (1999) für Tirol und Österreich
erstmals 1970 nachgewiesen.
Solanum x burbankii: Die taxonomische Zuordnung dieser alten Angabe ist unsicher.
Solanum physalifolium: Die Angabe dieser Art von MELZER (1976) für die Steiermark ist
irrig und zu Solanum sarachoides zu stellen (MELZER & BARTA 1997).
Solidago canadensis: Zur Frage der Klassifizierung der europäischen Solidago canadensisPopulationen vergleiche WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998).
Spiraea alba: Diese Art wird von LOHMEYER & SUKOPP (1992) auch für die Bundesländer
Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark angegeben. Diese Angaben dürften irrtümlich sein.
Symphytum asperum: Die Angabe von MELZER (1984a) aus Bad Aussee wurde von
Teppner nach Revision der Herbarbelege auf S. x uplandicum korrigiert (Melzer schriftl. Mitt.).
Thymus x citriodorus: Die Angabe dieser taxonomisch unklaren Sippe ist überprüfungsbedürftig.
Tropaeolum majus: Unter diesem Namen dürfte ein Hybridkomplex aus Tropaeolum peltophorum, T. majus und T. minus kultiviert werden (Dietrich schriftl. Mitt).
Vallisneria spiralis s. l.: Nach schriftl. Mitt. von G. Dietrich gehören die Pflanzen des
Warmbaches in Warmbad Villach zu Vallisneria americana (vgl. LOWDEN 1982). Die genaue Zuordnung der Wiener Population ist noch nicht untersucht worden.
Xanthium albinum subsp. riparium: Diese Sippe stammt aus Nordamerika und ist keine in
Europa entstandene Sippe (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998).
Xanthium italicum: Die taxonomische Bewertung dieser Sippe, besonders die Abgrenzung
zu X. saccharatum, ist noch nicht befriedigend geklärt.
Xanthium orientale: Diese Art stammt aus Nordamerika und ist keine in Europa entstandene Sippe (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998).
Yucca filamentosa: Die Angabe von Y. smalliana für Wien (FORSTNER & HÜBL 1971) ist ein
Synonym zu Y. filamentosa L. non auct. Eine taxonomische Überprüfung der Y. filamentosaAngaben wäre notwendig.
5.1.4
Nicht berücksichtigte Taxa
In der Liste der Gefäßpflanzen des Burgenlandes (TRAXLER 1989a) werden „Adventiv-, Nutz[und] verwilderte Zierpflanzen“ gemeinsam dargestellt. Da bei Nutz- und Zierpflanzen keine
Differenzierung zwischen kultivierten und verwilderten Vorkommen gemacht wird, werden
Angaben von Arten, die für das Burgenland ausschließlich in dieser Quelle geführt werden,
nicht für die Taxaliste berücksichtigt. Dies betrifft u. a. folgende Arten: Acer dasycarpum,
Betula alleghaniensis, Capsicum annuum, Cichorium endivia, Cryptomeria japonica, Hibiscus syriacus, Lagenaria siceraria, Lens culinaris, Liriodendrum tulipifera, Maclura pomifera,
Morus rubra, Origanum majorana, Nicotiana glauca, Nicotiana tabacum, Ornithopus sativus,
Paeonia officinalis, Perilla frutescens, Pimpinella anisum, Rheum palmatum, Rhus glabra,
Rosmarinus officinalis, Salix cordata, Salix humboldiana, Sedum dasyphyllum, Sorghum sudanense, Tamarix odessana, Tamarix pentandra, Tilia tomentosa.
(2002)
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Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
55
Nicht in die Taxaliste aufgenommen wurden ferner einige Arten des Warmbaches in Warmbad Villach, bei denen nicht mehr sicher entschieden werden kann, inwieweit ihr Vorkommen
bloß auf Ansalbungen zurückgeht. Diese Arten wurden dann in die Liste aufgenommen,
wenn die Angaben auch eine selbsttätige Vermehrung vermuten lassen. Eindeutig angesalbte Arten ohne Ausbreitungstendenz wurden nicht aufgenommen. Dies betrifft Cabomba
caroliniana, Echinodorus cordifolius, Houttuynia cordata, Lagarosiphon muscoides, Lemna
aequinoctialis, Nymphaea sp., Pistia stratiotes, Sagittaria „canadensis“, Sagittaria subulata
und Saururus cernuus, die von LEUTE in HARTL et al. (1992) angeführt werden.
Nicht aufgenommen wurden auch die von F. Netzer in den Klostertaler Alpen angesalbten, in
Österreich nicht-heimischen Arten. Einige dieser Arten (Helleborus foetidus, Ruscus aculeatus) haben sich zwar über mehrere Jahrzehnte am Ort der Auspflanzung gehalten
(POLATSCHEK 1988), ob bei diesen langlebigen Arten auch eine selbsttätige Vermehrung
stattgefunden hat, müsste aber noch untersucht werden.
Weiters nicht in die Taxaliste aufgenommen wurden Arten, für die allgemeine Angaben wie
„neigt zur Verwilderung“, „verwildert gelegentlich“ o. ä. vorliegen, die sich aber auf keine konkreten Nachweise zurückführen lassen. Diese Angaben stammen überwiegend aus JANCHEN
(1956–60). Ebenso wurde mit denjenigen Arten verfahren, die in der Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas (GUTERMANN & NIKLFELD 1973) für Österreich als unbeständig angegeben werden, für die aber keine konkreten Fundortnachweise erbracht werden konnten.
Ferner werden in der folgenden Liste auch jene als einheimisch oder archäophytisch bewerteten Taxa angeführt, die von manchen Autoren (z. B. LOHMEYER & SUKOPP 1992) als
Neophyten eingestuft werden. Auch irrtümlich für Österreich angegebene Neophyten werden
hier angeführt.
Allium atroviolaceum: Der Status des erst 1999 entdeckten Vorkommens bei Mattersburg
ist zweifelhaft, vermutlich ist Allium atroviolaceum in Österreich ein Archäophyt oder ureinheimisch (ONDRA¯EK et al. in FISCHER & NIKLFELD 2001).
Amaranthus graecizans: Diese im Mittelmeergebiet verbreitete Art wird – im Gegensatz zu
ADLER et al. (1994) – aufgrund von Herbarauswertungen als in Ostösterreich archäophytisch angesehen.
Aquilegia vulgaris: In Gärten werden zahlreiche Akelei-Sorten aus drei Sortengruppen kultiviert. An der Entstehung dieser Sortenvielfalt waren neben Aquilegia vulgaris amerikanische Arten (A. californica, A. chrysantha, A. coerulea, A. formosa, S. scinneri) und die heimische A. atrata beteiligt (Dietrich mündl. Mitt.). Pflanzen aus diesen Sortengruppen verwildern regelmäßig im Nahbereich von Gärten (z. B. in B, W, N, O, St). Da aber die genauere
Sortenzugehörigkeit dieser Verwilderungen bislang noch nicht untersucht wurde, unterblieb
die Aufnahme in die Taxaliste.
Aster parviflorus: Dieser Name ist ein Synonym zu A. tradescantii (sensu orig., non auct.).
Die in DALLA TORRE & SARNTHEIN (1912) angeführten Angaben sind fraglich. Vermutlich
handelt es sich um A. tradescantii s. auct. und somit um A. lanceolatus.
Asyneuma canescens: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Avena nuda: Unter diesem Namen veröffentlichte Funde aus Österreich beziehen sich auf
Avena strigosa (vgl. Anmerkung dort, Kap. 5.1.3).
Avena sativa var. contracta: Diese Varietät wird von MURR (1923) angeführt. Der taxonomische Wert dieser Sippe ist zweifelhaft, sie wurde bei der Art inkludiert.
Brimeura amethystina: Diese Art wird von SPETA in ADLER et al. (1994) für Österreich als
verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
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(2002)
56
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Bryonia alba: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art ist in Österreich heimisch (ADLER et al. 1994).
Calepina irregularis: Die Art wird in der Flora Europaea (TUTIN et al. 1964) für Österreich
angegeben. Diese Angabe ist aber irrtümlich.
Callitriche hermaphroditica: Die Angaben von JANCHEN (1956–60) sind alle unbestätigt
und wenig wahrscheinlich.
Camelina sativa var. zingeri: Die Angaben aus Österreich (ADLER et al. 1994;
POLATSCHEK 1999) beziehen sich vermutlich auf Camelina sativa var. sativa.
Cannabis sativa: Die Trennung in die neophytische subsp. sativa und die archäophytische
subsp. spontanea kann zufolge der Bearbeitung von G. Jakubowsky zur kritischen „Flora von
Österreich“ nicht aufrechterhalten werden. Daher wird die Art nicht in die Tabelle aufgenommen.
Cardaria draba: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von
WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art gilt im
pannonischen Teil Österreichs als heimisch (ADLER et al. 1994).
Carduus nutans subsp. macrolepis: Diese submediterran verbreitete Sippe verwildert in
Österreich gelegentlich (ADLER et al. 1994). Es sind aber bislang keine konkreten Fundortangaben bekannt geworden.
Carduus pycnocephalus: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Cerastium biebersteinii: Die von JANCHEN (1956–60) ohne Nennung konkreter Fundorte
angeführten Verwilderungen beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf C. tomentosum
(vgl. KHALAF & STACE 2000).
Chamaesyce engelmanii (= Euphorbia engelmanii): Bei einem ehemaligen Vorkommen in
Wien ist nicht bekannt, ob es sich um eine kultivierte oder eine verwilderte Population handelt (HÜGIN 1999).
Chamaesyce indica (= Euphorbia indica): Die Angaben dieser Art für Kärnten in
JANCHEN (1956–60) sind irrtümlich und zu Chamaesyce nutans zu stellen (MELZER 1994a).
Crepis foetida: Die einzige Angabe dieser Art aus Österreich (JANCHEN 1956–60) ist als
hinsichtlich der Bestimmung unsicher publiziert.
Cuscuta cesatiana: Die Art wird von FORSTNER & HÜBL (1971) für Wien angegeben,
allerdings weisen die Autoren auf eine mögliche Verwechslung mit C. campestris hin.
Cyperus alterniflorus: Diese Art (JANCHEN 1963–66, 1977) kam ehemals am Stadtteich
Eggenburg – vermutlich ausschließlich angesalbt – vor.
Dianthus caryophyllus: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60, 1977) für Österreich als
verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Dianthus chinensis: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60, 1977) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Diplotaxis tenuifolia: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von
WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art ist im
pannonischen Ostösterreich vermutlich ein Archäophyt (ADLER et al. 1994).
Eragrostis minor: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von
WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art ist in
Österreich archäophytisch oder heimisch (ADLER et al. 1994).
Erucastrum nasturtiifolium: Diese Art ist in Westösterreich (Vorarlberg) vermutlich heimisch, tritt im restlichen Österreich aber neophytisch auf.
(2002)
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Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
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Evonymus radicans: Die Angaben für Vorarlberg von MURR (1923) als „halbverwildert“ an
Garten- und Friedhofsmauern wurden als vermutlich angesalbt nicht berücksichtigt.
Hedera helix subsp. hibernica: Diese Unterart des Efeus wird gerne kultiviert und wird in
Deutschland und Ungarn öfters verwildert gefunden (ROTHMALER 2002; UDVARY &
BENYEI-HIMMER 1999). Für Österreich sind noch keine Verwilderungen bekannt geworden,
zukünftig sollte verstärkt auf diese Sippe geachtet werden.
Hypericum elodes: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als
unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Leymus arenarius: Bislang liegt für Österreich nur eine Angabe aus einem straßenbegleitenden Grünstreifen in Linz-Urfahr vor (ZOBODAT 2001). Da die Art auch regelmäßig in
Samenmischungen enthalten ist, ist unklar, ob es sich bei dieser Angabe wirklich um eine
Verwilderung handelt.
Linaria supina: Die Angabe von STRAUCH (1992) aus Oberösterreich ist nach HOHLA et al.
(1998) zu Linaria caesia zu stellen
Lupinus perennis: JANCHEN (1956–60) führt die Art ohne Nennung konkreter Fundorte als
verwildert an. Eindeutige Nachweise von Verwilderungen aus Österreich fehlen aber.
Malus sieversii var. niedzwetzkyana: Die Angabe von LEEDER & REITER (1958) für die
Niederalm bei Grödig (Salzburg) bezieht sich vermutlich auf kultivierte Pflanzen (Pilsl schriftl.
Mitt.).
Microrrhinum minus: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt
eingestufte Art wird in Österreich als heimisch angegeben (ADLER et al. 1994).
Murbeckiella pinnatifida: Der Angabe von JANCHEN (1963–66) für das Bundesland Salzburg liegt vermutlich eine Fehlbestimmung zugrunde. Sie wird hier daher in Übereinstimmung
mit WITTMANN et al. (1987, 1996) nicht berücksichtigt.
Oenothera biennis x oakesiana: Diese von JANCHEN (1956–60) und FORSTNER &
HÜBL (1971) für Wien angegebene Sippe lässt sich nach heutiger Taxonomie nicht mehr
zweifelsfrei zuordnen und wird daher nicht berücksichtigt.
Oenothera muricata: Die Angaben von Oenothera muricata s. l. aus Steiermark und Kärnten (z. B. JANCHEN 1956–60; MELZER 1954, 1980a; HARTL et al. 1992) sind nicht eindeutig zuordenbar, vermutlich aber zu Oenothera oakesiana zu stellen.
Opuntia vulgaris: Diese Art wurde südlich von Innsbruck angesalbt und schien nach
JANCHEN (1956–60) lokal zu verwildern. Diese Vermutung hat sich nicht bestätigt.
Origanum majorana: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) unter dem Synonym Majorana hortensis für Österreich als unbeständig angegeben. Die Angabe von TRAXLER (1989a)
für das Burgenland ist nicht mit Sicherheit auf ein verwildertes Vorkommen zurückzuführen.
Orobanche crenata: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich
als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Oxalis deppei: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Oxalis valdiviensis: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) für Österreich als unbeständig
angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Papaver rhoeas var. strigosum: Diese z. T. sogar als eigene Art (Papaver strigosum) bewertete Sippe wird neuerdings meist nur mehr als eine Form von Papaver rhoeas bewertet
(vgl. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998).
Persicaria affinis: Diese Art wird von ADLER et al. (1994) für Österreich als unbeständig
angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
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(2002)
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Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Persicaria lapathifolia subsp. leptoclada: Diese Sippe ist in Mitteleuropa längst – wie
auch andere spezifische Lein-Beikräuter – ausgestorben. Sie wurde bisher für Österreich
(noch) nicht nachgewiesen (Walter unpubl.). Die Angaben gehen vermutlich auf Verwechslungen mit Persicaria lapathifolia subsp. pallida zurück. Bei einem Nachweis in unserem Gebiet wäre ihr Status zu hinterfragen (ob archäophytisch?).
Phedimus sediformis: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) unter dem
Synonym Sedum sediforme für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise
fehlen aber.
Plantago afra: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Potentilla norvegica: Das Vorkommen dieser Art im Waldviertel ist vermutlich nicht neophytisch.
Puschkinia scilloides: Von dieser in ADLER et al. (1994) für Österreich als Zierpflanze angeführten Art sind keine Verwilderungen bekannt.
Rubia peregrina: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als
unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Salix atrocinerea: Von dieser für Österreich als vorübergehend eingeschleppt angegebenen Art (GUTERMANN & NIKLFELD 1973) ist in Österreich nur ein eindeutig gepflanztes
Vorkommen bekannt (HÖRANDL 1992).
Salix x calodendron: Dieses Taxon wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen
bekannt geworden (HÖRANDL 1992).
Salix rigida: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992).
Salix x stipularis: Dieses Taxon wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich
als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992).
Sanguisorba minor subsp. verrucosa: Der von MELZER (1954) für Graz publizierte und
von JANCHEN (1956–60) und GUTERMANN & NIKLFELD (1973) übernommene Fund ist
auf die heimische Sanguisorba minor subsp. polygama zu korrigieren (Melzer schriftl. Mitt.).
Sedum lineare: Die auf HAMBURGER (1948) zurückgehende und von JANCHEN (1956–60)
übernommene Angabe ist nach Melzer (mündl. Mitt.) irrig und bezieht sich auf Phedimus
sarmentosum (= Sedum sarmentosum).
Silene flavescens: Der Status dieser erst 1999 für Österreich nachgewiesenen Art (Baden
bei Wien, R. FISCHER 2001) ist zweifelhaft. Da ein neophytisches Vorkommen nicht sehr
wahrscheinlich ist, wurde Silene flavescens nicht in die Tabelle aufgenommen (R. FISCHER
2001).
Silene flos-jovis: Diese Art wird von JANCHEN (1956–60) unter dem Synonym Lychnis
flos-jovis für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Silene italica: Das Vorkommen dieser Art in Österreich ist sehr fraglich. Die in den Herbarien
W und WU aufliegenden, aus Österreich stammenden Belege erwiesen sich als Fehlbestimmungen von Silene nemoralis (Greimler schriftl. Mitt.).
Silene otites subsp. hungarica: Diese südosteuropäische Sippe kann in Ostösterreich
nicht als Neophyt gelten (Greimler unpubl.).
(2002)
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Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
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Symphoricarpus opulifolius: Die Angabe einer Sippe dieses Namens von MARGL (1987)
für die Donauauen östlich von Wien ist vermutlich zu Physocarpus opulifolius oder zu Symphoricarpus orbicularis zu stellen.
Tamarix gallica: Die Art wird in GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als verwildert angegeben. Allerdings liegen keine konkreten Fundortangaben vor.
Trifolium pannonicum: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber.
Vinca minor: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art ist im pannonischen Teil Österreichs heimisch oder archäophytisch (ADLER et al.
1994). Nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) ist Vinca minor auch in Deutschland ein
Archäophyt.
Xanthium sturmiana: Von STRAUCH (1992) wird eine Sippe dieses Namens für das Untere
Trauntal in Oberösterreich angegeben. Diese Angabe bezieht sich vermutlich auf X. strumaria.
5.1.5
Synonymieliste
Die Fälle, in denen sich der Gattungsname bzw. die Gattungszuordnung in jüngerer Vergangenheit geändert haben, werden in der untenstehenden Synonymieliste angeführt. Insbesondere wurden Änderungen gegenüber der Exkursionsflora von Österreich berücksichtigt.
Dies soll dem Benutzer das rasche Auffinden der Taxa erleichtern. Nicht in der Liste berücksichtigt wurden ältere, heute wenig gebräuchliche Synonyme.
Tab. 6:
Liste wichtiger Gattungssynonyme der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs.
Agropyron --> siehe Elymus
Althaea --> siehe auch Alcea
Anchusa --> siehe auch Cynoglottis
Anthemis --> siehe auch Chamaemelum
Asclepias --> siehe auch Gomphocarpus
Balsamita --> siehe Tanacetum
Bellardia --> siehe Bartsia
Cardamine --> siehe Dentaria
Centaurea --> siehe auch Mantisalca
Ceterach --> siehe Asplenium
Chaenarrhinum --> siehe Microrrhinum
Cheiranthus --> siehe Erysimum
Chionodoxa --> siehe Scilla
Chrysanthemum --> siehe auch Coleostephus
Chrysanthemum --> siehe auch Glebionis
Chrysanthemum --> siehe auch Tanacetum
Corydalis --> siehe Pseudofumaria
Dendranthema --> siehe Chrysanthemum
Desmazeria --> siehe Catapodium
Elodea --> siehe auch Egeria
Eupatorium --> siehe auch Ageratina
Euphorbia --> siehe auch Chamaesyce
Godetia --> siehe Clarkia
Haynaldia --> siehe Dasypyrum
Helxine --> siehe Soleirolia
Hyacinthus --> siehe auch Muscari
Inula --> siehe Dittrichia
Lactuca --> siehe auch Mulgedium
Lamiastrum --> siehe Galeobdolon
Leucanthemum --> siehe Mauranthemum
Lophochloa --> siehe Rostraria
Lychnis --> siehe Silene
Lycopersicon --> siehe Solanum
Mesembryanthemum --> siehe Carpobrotus
Mirabilis --> siehe auch Oxybaphus
Nardurus --> siehe Micropyrum
Oryzopsis --> siehe auch Piptatherum
Pharbitis --> siehe Ipomoea
Picris --> siehe auch Helminthotheca
Polygonum --> siehe auch Persicaria
Reynoutria --> siehe Fallopia
Scilla --> siehe auch Hyacinthoides
Scilla --> siehe auch Orthocallis
Sedum --> siehe auch Hylotelephium
Sedum --> siehe auch Phedimus
Senecio --> siehe auch Sinacalia
Silene --> siehe auch Eudianthe
Solidago --> siehe auch Euthamia
Tanacetum --> siehe auch Chrysanthemum
Tanacetum --> siehe auch Leucanthemella
Zacintha --> siehe Crepis
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Taxaliste
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
Malvaceae
Abutilon theophrasti
Europäische
Samtpappel,
Chinahanf,
Chinajute
Ungarn,
SE-Eur., wärmeres As.
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren,
*S
Segetalfluren
(bes. Hackfruchtäcker)
Rosaceae
Acaena microphylla
Neuseeland
*S (Sbg.-Aigen)
unbekannt
östl. N-Am.
St (Graz)
Ruderalfluren
(Bahnhof)
unbekannt
x
(x)
x
MontpellierAhorn
Aceraceae
Acer negundo
Eschen-Ahorn
östl. N-Am.
alle BL
Aceraceae
Acer saccharinum
Silber-Ahorn
Acer
dasycarpum
östl. N-Am.
Ruderalfluren
W, N, S (Flachgau, Sbg. Stadt),
T
x
x
x
Aceraceae
Acer saccharum
Zucker-Ahorn
Acer saccharo- östl. N-Am.
phorum
W, K
x
x
x
Asteraceae
Achillea ageratum
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
Asteraceae
Achillea crithmifolia
LeberbalsamSchafgarbe
MeerfenchelSchafgarbe
x
x
x
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a
ruderale Gebüsche, Parks
x
(x)
bes. Auwälder,
seltener Ruderalfluren, Gebüsche
x
x
Blocksteinwurf,
Friedhöfe, ruderale Gebüsche
Ruderalfluren
(Bahnhof)
trockene
Ruderalfluren
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Forstner unpubl.
(Kartierungsliste)
x
x
(x)
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Flor. Kart. Ö. 2001
um 1970 in W Forstner & Hübl 1971, Jelem
noch nicht hfg. 1974, Traxler 1977b, Adler et al.
(Forstner &
1994, 2001a, Wittmann & Pilsl
Hübl 1971)
1997, Essl 1999b, Drescher &
Magnes 2001, Essl & Walter
2002
Forstner & Hübl 1971, Wittmann
& Pilsl 1997, Polatschek 1997,
Drescher & Magnes 2001, Adler
et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
x
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1962b, 1975b, 1977a, 1996b,
2000, Forstner & Hübl 1971,
Melzer & Barta 1995a,
Glauninger 1999, Hohla 2001,
Adler et al. 2001a, Essl unpubl.,
*Pilsl unpubl.
*Wittmann unpubl.
Acer
monspessulanum
W, N, St, K, T
x
breitet sich in
Äckern aus;
herbizidresistent
Aceraceae
St (Graz)
x
(x)
E-As. (Korea, N (Rekawinkel)
China,
E-Sibirien,
Mongolei)
Mediterr.,
W, N, St, K, S
SE-Eur., W-As.
SW-Eur. bis
Italien
E-, SE-Eur.
x
*Person unpubl.
Acer ginnala
x
x
Zitate
Aceraceae
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Stachelnüsschen
Virginischer
Katzenschwanz
Feuer-Ahorn
Euphorbiaceae Acalypha virginica
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Lebensraum
potenziell
invasiv
Verbreitung in
Österreich
etabliert
Herkunftsgebiet
bisher ohne
Auswirkungen
Synonyme
unklar
Deutscher
Name
unbeständig
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
Einschleppung
Familie
60
(2002)
5.1.6
Achillea filipendulina
Hohe Gelbe
Schafgarbe,
FarnSchafgarbe,
MädesüßSchafgarbe
Kaukasus,
Zentral- und
Kleinas.
Asteraceae
Achillea grandifolia
Acoraceae
Acorus calamus
GroßblattSchafgarbe
Kalmus
Balkanländer,
Kleinas.
E-As.
Araceae
Acorus gramineus
Japan
Asteraceae
Acroptilon repens
GrasblattKalmus
Kriechende
Spitzenfederflockenblume
Acroptilon
picris
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1984a, 1995a, 1998a, Maurer
1998, Melzer & Barta 1999,
Adler et al. 2001a
aus alten Kultu- Melzer 1954, Janchen 1956-60
ren verw.
Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö.
2001
Janchen 1977
x
x
x
W (Penzing, Rothneusiedl),
N (Sitzendorf),
O (Senftenbach),
St (Graz), K,
V (Feldkirch)
W (Prater-Spitz,
Winterhafen,
Arsenal, Nordbahngelände), N
(Bhf. LanzendorfRannersdorf),
St (Graz, Bhf.
Wildon, Bhf. Pernegg), *K (Villach)
alle BL
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Hamburger 1948, Janchen
1977, Hohla 2000, Adler et al.
2001a
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer et al. 1992,
Melzer 1998c, Adler et al.
2001a, Kammerer in Vorber.,
*Melzer (Herbar)
x
x
O (Bhf. Schärding)
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
Poaceae
Aegilops cylindrica
Zylindrischer
Walch
Mediterr.,
Balkanländer,
S-Russland,
SW-As.
Hippocastanaceae
Aesculus
hippocastanum
Weiße Rosskastanie
mittlere
Balkanhalbinsel
Lamiaceae
Agastache
foeniculum
Ageratina altissima
Anis-Ysop
N-Am.
Hohe Ageratine Eupatorium
rugosum,
Eupatorium
ageratoides
(Mexikanischer) Ageratum
mexicanum
Leberbalsam
östl. N-Am.
Mexiko,
Guatemala,
Peru
B, W, St, K, S
Gebüsche,
Waldränder,
Wälder
x
x
ehemals ein
größerer Bestand, aber
später vernichtet
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971
Ruderalfluren
(Bahnanlage)
Mediterr.
Ageratum
houstonianum
Gebüsche,
Wegränder
Ufer stehender
und langsam
fließender Gewässer, Röhrichte, Sümpfe
N (Bucklige Welt) Feuchtwiesen
x
W (Ostbahn b.
Station Simmering)
HerbstAdonis
Adonis(röschen) autumnalis,
incl. Adonis
atrorubens
Asteraceae
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen), Friedhöfe
W-, Mittel-As.
Ranunculaceae Adonis annua
Asteraceae
B (Neusiedler
See-Gebiet), W,
N (Bhf. Münchendorf), O (Wels),
St (Oberes Murtal, Grazer Feld,
Graz)
St (Grazer
Schlossberg)
fehlt W
hfg. verw. (zumindest
Jungpfl.)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl
et al. 1992, Melzer 1999b, Strobl
1999, Drescher & Magnes 2001,
Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl.
Hohla et al. 2000
x
x
x
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1971b,
Traxler 1984b, Wittmann et al.
1987, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Maurer 1998
61
(2002)
ruderale Gebüsche
Poaceae
Poaceae
Agropyron
desertorum
Agrostis castellana
WüstenQuecke
Kastilisches
Straußgras
Poaceae
Agrostis hyemalis
Amerikanisches Agrostis scabra N-Am.
Straußgras
auct.
Götterbaum
Malvaceae
Alcea rosea
Gewöhnliche
Stockrose,
Pappelrose
Rosaceae
Alchemilla
cymatophylla §
WellenblattFrauenmantel
Rosaceae
Alchemilla mollis
Weicher
Frauenmantel
Alliaceae
Allium cepa var.
ascalonicum
Schalotte
Ailanthus
peregrina,
Ailanthus
glandulosa,
Ailanthus
cacodendron
Althaea rosea,
Alcea ficifolia
auct., Althaea
ficifolia
China
Kulturpfl.,
Heimat d.
Elternart: EMediterr.
Sudeten,
Westkarpaten,
NE-Eur. bis
Zentralrussland
E-Karp., W-As.
Allium
ascalonium
auct., Allium
salota
SW-As.
(Palästina)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
W
Uferböschung
x?
x
x
Forstner & Hübl 1971
O (HauptBhf.
Linz, Bhf. LinzWegscheid),
K (Steindorf, Bhf.
Maria Saal),
T (Roßbach bis
Holzleitensattel b.
Nassereith)
O (Lambrechten),
N (b. Hoheneich,
Kleedorf, Nondorf
b. Gmünd, unteres Kamptal b.
Hst. Stiefern)
alle BL
trockene
Ruderalfluren
(bes. Bahnhöfe)
x
x
x
Melzer 1993, 1998a, 1999a,
Hohla et al. 1998, Polatschek
2001b
Sandgruben
(silikatische
Sande), Bahnhöfe
x
ruderale Gebüsche, Ruinen, Mauern,
Trümmerschutt,
Halbtrockenrasen
B, W, N, O, St, T Ruderalfluren,
Wegränder,
Gebüschsäume
O (zw. Gosausteg
und Hallstatt, zw.
Hallstatt und
Obertraun)
*B (Deutschkreuz), O (Ried
im Innkreis,
**Unterhaus b.
Kronstorf,
***Steyr), *St (Mariazell), S, T, V,
ob auch andere
BL?
K
(x)?
x
x
x
Straßenböschungen
x
Gebüsche,
Wiesen,
Hochstaudenfluren, Gewässerufer
x
unbekannt
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
seit 1913 b.
Gmünd
stammt wahrscheinl. v. A.
pallida ab
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Melzer & Barta
1992, 2000, Hohla 2002
Murr 1923, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Kowarik & Böcker
1984, Melzer & Barta 1997,
Wittmann & Pilsl 1997, Ludwig
et al. 2000, Adler et al. 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Strauch 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Essl unpubl.
Hegi 1990, Adler et al. 1994,
Grims unpubl.
x
Dörr 2000, Polatschek 2000,
Botanisches Institut Salzburg
2001, Zobodat 2001, Hohla
2002, *Melzer (Herbar),
**Fiereder unpubl., ***Essl
unpubl.
x
taxonomisch
Janchen 1956-60, Hartl et al.
nicht höher zu 1992, Adler et al. 2001a
bewerten, Kulturform
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Simaroubaceae Ailanthus altissima
Kleinas.,
Zentral-As.
Mediterr.
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
62
(2002)
Familie
KüchenZwiebel
Alliaceae
Allium christophii
ChristophLauch
Alliaceae
Allium fistulosum
Alliaceae
Allium nigrum
RöhrenZwiebel
SchwarzLauch, Dunkler
Lauch
Alliaceae
Allium paradoxum
Wunder-Lauch
Alliaceae
Allium porrum
Porree, BreitLauch
Alliaceae
Allium sativum
Knoblauch
W (Botanischer
Garten, Augarten), *N (b. Weidling), S
Kulturpfl., Hei- W, V, ob auch
mat d. Stamm- andere BL?
sippe: Mediterr.
Mittel-As.
B, W, N, O, K
Alliaceae
Allium subhirsutum
Wimper-Lauch
Mediterr.
Poaceae
Alopecurus rendlei
Malvaceae
Althaea cannabina
Mediterr.,
Aufgeblasenes Alopecurus
Fuchsschwanz- utriculatus auct. W-, SE-Eur.
gras
Hanf-Eibisch
S-Eur., W-As.
Malvaceae
Althaea hirsuta
Brassicaceae
Alyssum hirsutum
Behaartes
Steinkraut
Brassicaceae
Alyssum murale
MauerSteinkraut
Brassicaceae
Alyssum strigosum
Schmächtiges
Steinkraut
Amaranthaceae Amaranthus albus
Weißer Fuchsschwanz
neo.?
BorstenEibisch
Allium
albopilosum
SW- bis Mittel- W (Leopoldau,
As.
Stammersdorf,
Breitenlee), N (b.
Altlichtenwarth)
Kleinas., Iran, B, N (Wiener
Turkestan
Becken, b. Gänserndorf)
S-Sibirien
K, V (Tosters)
Mediterr.
W, O (Linz,
Steyr), T (Hall in
T., Innsbruck)
Kaukasus,
Elburs
Dinacrusa
hirsuta
Mediterr. bis
Iran
Balkanhalbinsel, Kleinas. bis
Kaukasus und
Iran,
S-Russland
SE-Eur.,
SW-As.
N-Afr.,
S-, E-Eur. bis
Afghanistan
N-Am.
O (Reichersberg
a. Inn)
W (Prater),
St (Graz), K
W (Bisamberg,
Bhf. Breitenlee),
N?, St
W, N
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
unbekannt
x
x
x
x
x
x
alte Gärten,
Hecken, Gebüschsaum,
Ruderalfluren
x
x
x
Gartenanlagen,
Parks, Auwälder
x
(x)
x
Weingärten
x
(x)
x
Weg-, Waldränder
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö.
2001
Melzer & Barta 1992, 1995b
Murr 1923, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Steinwendtner 1995, Adler et al.
2001a
im Botanischen Forstner & Hübl 1971, Wittmann
et al. 1987, Adler et al. 1994,
Garten Wien
2001a, *Grims unpubl.
eingeb.
in V (in Weingärten) verw.
und eingeb.
Murr 1923, Janchen 1956-60,
1977, Adler et al. 1994, 2001a
Ruttner 1957, Janchen 1956-60,
1977, Traxler 1965, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö.
2001
Hohla 2000
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren?
x
x
x
für W 1879, für Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992
St 1826
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Fischer & Niklfeld
2000, Flor. Kart. Ö. 2001
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Wesner 1995,
Drescher & Magnes 2001, Adler
et al. 2001a
Schneeweiss 2000
Weingärten
x
x
x
Segetalfluren,
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
x
N (Bhf. Enzesfeld-Lindabrunn)
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
*B, N, O
(**Königswiesen,
Rannariedl), *St,
K
*W/N (um Wien),
N (EnzesfeldLindabrunn)
alle BL
Straßenböschung
x
x
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
x
Ruderalfluren
x
x
x
nur als revidierter Beleg in
KL (leg. T.
Barta)
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, *Melzer (Herbar), Herbar
LI, **Brandstätter unpubl.
*nur als alter
Beleg in GJO
(leg. Cesati)
Melzer et al. 1992, Melzer &
Barta 1997, Schneeweiss 2000
Fritsch 1922b, Adler et al. 1994,
Melzer 1995b, Hohla et al. 1998,
Essl 1998a
63
(2002)
Allium cepa var.
cepa §
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Alliaceae
Lebensraum
Art der
Status
Ausbreitung
Naturschutzfachliche
Beurteilung
B, W, N, St, K, S, Ruderalfluren,
T
Segetalfluren
(bes. Hackfruchtäcker)
x
x
x
Amaranthaceae Amaranthus blitum neo.?
subsp. emarginatus
§
Ausgerandeter Amaranthus
Fuchsschwanz emarginatus,
Amaranthus
lividus subsp.
polygonoides
trop. As.,
S-Am.
*W, *N, O, St, K
x
(x)?
x
Amaranthaceae Amaranthus
bouchonii §
BouchonFuchsschwanz
W, N, O, St, K
vermutl.
SW-Frankreich
(Bordeaux)
Amaranthaceae Amaranthus
caudatus
Hängender
Fuchsschwanz
Kulturpfl.
(S-Am. oder
E-Indien, trop.
Afr.?)
alle BL
Amaranthaceae Amaranthus crispus
Krauser
Fuchsschwanz
S-Am.
(Argentinien)
Amaranthaceae Amaranthus
cruentus
RispenAmaranthus
Fuchsschwanz paniculatus
Kulturpfl.
B (DeutschSchützen, Markt
Neuhodis, UnterBildein), W, N, St
(Leibnitz, Graz)
alle BL
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Amaranthaceae Amaranthus
cruentus x
retroflexus §
Amaranthaceae Amaranthus
deflexus
krit.!
krit.!
Amaranthus x
turicensis
Liegender
Fuchsschwanz
Verwilderung
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Kompostaufschüttungen),
schlammige bis
schottrige
Flussufer
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Erdaufschüttungen, Bahnanlagen)
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Erd-, Kompostaufschüttungen)
x
x
x
Ruderalfluren
(auch trittresistent),
Pflasterfugen
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Erd-, Kompostaufschüttungen)
Hybride, spon- W, St (Unzmarkt), Ruderalfluren
T (b. Innsbruck)
tan in Österreich entstanden?
S-Am.
W, N, T
Ruderalfluren
(bes. Gehsteig-,
Mauerfugen,
Parks)
unklar
N-Am.
x
x
x
unbeständig
Westamerikanischer
Fuchsschwanz
Zitate
*Person unpubl.
Fritsch 1931, Melzer 1958a,
1962b, 1972c, 1981a, 1995a,
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Reisinger 1988,
Jackowiak 1990
vermutl. lokal in Wißkirchen & Haeupler 1998,
N (March-,
Melzer 2000, Walter & Dobeî
Thaya-Auen)
2002, *Walter unpubl.
eingeb., sonst
unbest.
x
x
Melzer 1968b, 1993, 1994a,
Hartl et al. 1992, Melzer &
Bregant 1994, Hohla et al. 1998,
2001
x
x
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Melzer 1969b, 1989a,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Hartl et al. 1992, Maurer
1996, Adler et al. 2001a, Essl
unpubl.
Melzer 1954, 1955, 1959,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Maurer 1996
x
x
x
x
x
x
Traxler 1964, Grims 1971,
Janchen 1977, Melzer 1989a,
Hartl et al. 1992, Hohla et al.
1998, Zidorn & Dobner 1999,
Hohla 2001, Adler et al. 2001a,
Pilsl unpubl.
Janchen 1956-60, Melzer 1959,
Forstner & Hübl 1971
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Jackowiak 1990, Adler et
al. 2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Amaranthaceae Amaranthus
blitoides
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
invasiv
Verbreitung in
Österreich
potenziell
invasiv
Herkunftsgebiet
etabliert
Synonyme
bisher ohne
Auswirkungen
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
64
(2002)
Familie
Amaranthaceae Amaranthus
hypochondriacus §
krit.!
Amaranthaceae Amaranthus
muricatus
Amaranthaceae Amaranthus palmeri
Amaranthaceae Amaranthus powellii
Amaranthaceae Amaranthus powellii
x retroflexus
Amaranthaceae Amaranthus
quitensis
krit.!
Amaranthaceae Amaranthus
quitensis x
tuberculatus §
krit.!
Ausgebreiteter Amaranthus
Fuchsschwanz chlorostachys
Willd. non
auct., Amaranthus patulus, Amaranthus cruentus
sensu Fl. Eur.
TrauerFuchsschwanz
N- und S-Am.
B, W, St, K, S, T, Ruderalfluren
V
Kulturpfl.
W, N, St, K, V
StachelFuchsschwanz
PalmerFuchsschwanz
GrünährenAmaranthus
Fuchsschwanz chlorostachys
var. pseudoretroflexus
Amaranthus x
ozanonii,
Amaranthus
chlorostachys x
retroflexus
QuitoFuchsschwanz
gemäßigtes
S-Am.
westl. N-Am.
W
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Erd-, Kompostaufschüttungen)
Ruderalfluren
St (Graz)
N- und S-Am.
alle BL
spontane
Hybride
St (Graz und
Umgebung),
K (Klagenfurt)
trop. und subtrop. S-Am.?
W(?), St (Graz,
Voitsberg)
Amaranthus x
melzerii
Hybride, spon- St (Graz)
tan in Österreich entstanden?
N-Am.
alle BL
Amaranthaceae Amaranthus
retroflexus
Rauincl. AmaranFuchsschwanz thus retroflexus
var. delilei
Amaranthaceae Amaranthus
standleyanus
Argentinischer Amaranthus
Fuchsschwanz vulgatissimus
S-Am.
(Argentinien)
W, N, St (Graz),
K (St. Veit a. d.
Glan)
Amaranthaceae Amaranthus
tamariscinus
Amaranthaceae Amaranthus
tuberculatus
Amaranthaceae Amaranthus viridis
TamariskenFuchsschwanz
KnötchenFuchsschwanz
Zierlicher
sensu orig.
Fuchsschwanz (non A. blitum/lividus),
Amaranthus
gracilis
südl. N-Am.
St (Grazer
Frachten-Bhf.)
St (Graz)
B, W, N, St, K
(Klagenfurt)
östl. N-Am.
S-Am.?
x
x
Melzer 1962b, 1969b, 1969c,
1976, 1989a, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992,
Botanisches Institut Salzburg
2001, Adler et al. 2001a
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Polatschek
1997, Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren
(bes. Hackfruchtäcker)
Ruderalfluren,
Segetalfluren
(bes. Maisäcker)
x
Ruderalfluren
(Schutt)
x
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen,
Schuttplätze)
Ruderalfluren,
Segetalfluren
(bes. Hackfruchtäcker)
Ruderalfluren
(Schutt)
x
x
x
x
x
x
nur alte Fundortangaben
Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60, 1963-66,
Melzer 1958b, 1959
Melzer 1955, Forstner & Hübl
1971, Wittmann & Pilsl 1997,
Zidorn & Dobner 1999
x
x
x
Melzer 1958b, 1959, 1969c,
Hartl et al. 1992
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1963-66,
Melzer 1959, 1971a, Forstner &
Hübl 1971
Janchen 1956-60
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Amaranthaceae Amaranthus
hybridus
Janchen 1956-60, Melzer 1959,
Adler et al. 1994, Drescher &
Magnes 2001
zu A. crispus
agg.
Janchen 1956-60, Melzer 1959,
1984b, Forstner & Hübl 1971,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
2001a
Janchen 1956-60, 1963-66,
Melzer 1959
Janchen 1956-60, 1963-66,
Melzer 1958b
Janchen 1956-60, Melzer 1959,
1971a, 1989a, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Drescher
& Magnes 2001, Adler et al.
2001a
65
(2002)
N-Am.
alle BL
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
x
invasiv
*Person unpubl.
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1971a,
1975b, 1977a, 1980b, 1983a,
1985b, 1986a, 1999a,
Siebenbrunner & Wittmann
1982, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Essl 1994, 1999a,
Jäger & Litschauer 1998, Hohla
et al. 1998, Maurer 1998, Zidorn
& Dobner 1999, Zwander 2000,
Polatschek 2001b, Essl &
Walter 2002
Baschant 1955, Strauch 1992
mit landwirtschaftl. Produkten eingeschleppt
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992, Strauch 1992,
Adler et al. 1994, Zobodat 2001
x
Ruderalfluren
x
x
x
sandige bis
kiesige
Ruderalfluren,
Flussufer
unbekannt
x
x
x
x
x
Gutermann & Niklfeld 1973,
Janchen 1977, Adler et al. 1994
x
x
x
x
x
x
Murr 1923, Melzer 1954, 1974b,
1987b, 2001a, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Wittmann
et al. 1987, Polatschek 1997,
Hohla 2000, Melzer & Barta
2002
Murr 1923, Janchen 1956-60
Ambrosia
artemisiifolia
BeifußTraubenkraut,
Ragweed
Asteraceae
Ambrosia
psilostachya
Ambrosia trifida
NacktährenTraubenkraut
Dreispaltiges
Traubenkraut
N-Am., Mexiko O (Unteres
Trauntal)
N-Am.
O, St, K, S
Rosaceae
Amelanchier spicata krit.!
§
N-Am.
N (Kalenderberg
b. Mödling)
Apiaceae
Ammi majus
Ährige Felsen- Amelanchier
birne
„canadensis“
auct. austr.
Knorpelmöhre
Mediterr.
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
Apiaceae
Ammi visnaga
Mediterr.
V (Mehrerau)
Fabaceae
Amorpha fruticosa
Zahnstocherkraut
Scheinindigo
südl. N-Am.,
Mexiko
fehlt S
Ruderalfluren
(Schutt)
Ruderalfluren,
Gebüsche,
Blockwurf des
Donauufers
Asteraceae
Anacyclus clavatus
W- Mediterr.
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
Asteraceae
Anacyclus radiatus
Mediterr.
St (Knittelfeld)
x
x
Melzer 1995a
Anacyclus valentinus
W-Mediterr.
St (Graz)
Ruderalfluren
(Bahnhof)
Ruderalfluren
x
Asteraceae
KeulenBertram
StrahlenBertram
ValenciaBertram
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Margl 1987, Hartl et al.
1992, Polatschek 2000,
Drescher & Magnes 2001, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
x
(x)
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
pollenallergene
Art; schwierig
bekämpfbares
Beikraut
Ruderalfluren,
Segetalfluren,
Ackerbrachen
Asteraceae
Asteraceae
Ambrosia
elatior
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
66
(2002)
Familie
Anaphalis
margaritacea
Perlblume
Gnaphalium
N-Am., NE-As. alle BL
margaritaceum
Waldschläge,
-wege, Ufergebüsch
x
x
x
Boraginaceae
Anchusa azurea
Italienische
Ochsenzunge
Anchusa italica Mediterr.
fehlt V
trockene
Ruderalfluren
x
x
x
Boraginaceae
Anchusa ochroleuca
Gelblichweiße
Ochsenzunge
SE-Eur.,
Kleinas.
trockene
Ruderalfluren
x
x
Boraginaceae
Anchusa ovata
EiblattKrummhals
W, N (*Weinviertel, Gramatneusiedl)
N
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Traxler 1963,
1972, Forstner & Hübl 1971,
Melzer 1975c, Buchner 1980,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994, 2001a, Polatschek 1997,
Maurer 1998, Essl 1999a, Hohla
2001
Rechinger 1933, Hamburger
1948, Melzer 1954, 1962b,
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Hartl et al. 1992,
Polatschek 1997, Adler et al.
2001a
Melzer 1962b, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Adler et al.
1994, 2001a, *Sauberer unpubl.
Flor. Kart. Ö. 2001
Asteraceae
Andryala integrifolia
GanzblattAndryala
ApenninenBuschwindröschen
St (Graz)
Ruderalfluren
(Bahnhof)
Wiesen, Obstgärten,
-Streuwiesen,
Parks, Gärten
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
Janchen 1956-60, 1963-66,
1977, Melzer 1972a, Traxler
1989a, Melzer & Barta 1994b,
Flor. Kart. Ö. 2001
Ranunculaceae Anemone apennina
Ranunculaceae Anemone x hybrida
krit.!
HerbstAnemone,
JaponicaHybriden
Anchusa
China
arvensis subsp.
orientalis
Andryala
Mediterr.
dentata
S-Eur.
E-As.
Anemone
japonica auct.,
Anemone hupehensis var.
japonica auct.,
Anemone
Japonica grp.,
Anemone x
elegans
SW-As.
B, N (z.B. b.
Gresten,
Schlosspark
Seibersdorf,
Nieder-Leis)
O (Windischgarsten)
x
Ruderalfluren
x
x
x
(x)
alter Steinbruch x
x
x
fehlt S
Ruderalfluren
x
x
B, N, O, K, S
Flussufer
(Donau),
Gebüsche,
lichte Wälder
x
Anethum graveolens
Dill
Apiaceae
Angelica
archangelica §
Echte Engelwurz
Asteraceae
Anthemis altissima
Hohe Hundskamille
Anthemis cota S-Eur., W-As.
B, St (Graz)
Ruderalfluren
x?
x
x
Asteraceae
Anthemis segetalis
SaatHundskamille
Anthemis
brachycentros
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
NE-Eur.
Mediterr.,
SW-As.
x
x
kleiner Bestand Speta 1978, Aumann 1993
aus Garten
verw.
x
in Graz 19481951
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl
et al. 1992, Walter 1992, Maurer
1996, Polatschek 1997, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a, Essl unpubl., Stöhr
unpubl.
Melzer 1974a, Jackowiak &
Grabherr 1990, Hartl et al. 1992,
Geißelbrecht-Taferner & Mucina
1995, Drescher & Magnes 2001,
Essl & Walter 2002
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973, Flor.
Kart. Ö. 2001
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973
67
(2002)
Apiaceae
Zier-, Bienenfutterpfl.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Poaceae
Anthoxanthum puelii
Apiaceae
Anthriscus
cerefolium var.
cerefolium
Antirrhinum majus
Scrophulariaceae
Apios americana
Apiaceae
Apium graveolens
subsp. rapaceum
Brassicaceae
Anthoxanthum Mediterr.
aristatum
Garten-Kerbel
Anthriscus ce- Kulturpfl.
refolium subsp.
cerefolium
W-Mediterr.
Großes Löwenmaul
B (b. Unterfrauenhaid), O,
St (Graz), T (Völs
b. Innsbruck),
V (Feldkirch)
W, N
fehlt S
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren,
Ackerbrachen
Ruderalfluren
x
Mauern,
Ruinen,
Felsspalten,
Steinbrüche
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
Janchen 1956-60, 1977
(x)
x
x
x
B, W, N, O, K, V
Ruderalfluren
x
x
x
Arabis caucasica
Garten-AlpenGänsekresse
Mediterr.(?),
Kaukasus
fehlt K
Ruderalfluren
x
x
x
Brassicaceae
Arabis procurrens
AusläuferGänsekresse
Balkan,
Karpaten
Ruderalfluren
(bes. Friedhöfe)
x
x
x
Araliaceae
Aralia elata
Japanischer
(Aralia elegans) E-As. (Japan)
Angelikabaum
B (Bad Tatzmannsdorf), *St
(Bruck a.d. Mur),
K (Klagenfurt)
V (Bludenz)
Ruderalfluren
(Straßenrand)
x
x
x
Papaveraceae
Argemone mexicana
Mexikanischer
Stachelmohn
W, St (Graz)
Gartenmauer
x
x
x
Brassicaceae
Armoracia rusticana neo.?
Kren
feuchte Böschungen, ruderale Wiesen,
Ruderalfluren
x
SE-Eur., W-As. alle BL
invasiv
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Kubat 1996, Melzer & Barta
1997, Polatschek 2001b,
Kammerer in Vorber.
x
Armoracia
lapathifolia
*Person unpubl.
x
St (b. Oberhaag) Segetalfluren
(Maisfeld)
Mittel-Am.
Zitate
x
Amerikanische Apios tuberosa N-Am.
Erdbirne, (amerik.): potato bean
Sellerie
Kulturpfl.
Arabis albida
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
x
in (subozean.
Lagen) lokal
vermutl. eingeb.
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1972a,
Janchen 1977, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Essl et al.
1998, Maurer 1998, Polatschek
2001a, Zobodat 2001
Melzer 1991b, 1992, Maurer
1996
Duftschmid 1870-85, Murr 1923,
die Nominatsippe vielleicht Forstner & Hübl 1971, Janchen
früher heimisch 1977, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1974b,
Traxler 1977b, Botanisches
Institut Salzburg 2001, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a, Stöhr unpubl.
Traxler 1977a, Melzer 1996c,
*Melzer (Herbar)
gekeimt aus
abgefallenen
Samen v.
Sträuchern
alte Gewürz-,
Gemüsepfl.
Dalla Torre & Sarnthein 1909
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
krit.!
GrannenRuchgras
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
68
(2002)
Familie
Artemisia abrotanum
Eberraute
Heimat unbe- B, W, *St, K
kannt (SE-Eur.,
W-As.?)
Asteraceae
Artemisia annua
Einjahrs-Beifuß
(S)E-Eur.,
W-As.
Asteraceae
Artemisia
dracunculus
Artemisia
verlotiorum
Estragon
SE-Eur., W-As. B, W
Asteraceae
KamtschatkaBeifuß
(„Artemisia
verlotorum“)
W, N, K, S, T, V
Kamtschatka,
N-Japan
fehlt B
Brachen, Mährasen, Ruderalfluren (bes.
Mülldep.)
Ruderalfluren,
Wegränder,
bes. auf Sandund Kiesböden
Ruderalfluren,
Straßenränder
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen),
Weingärten,
Flussufer,
Segetalfluren
x
x
x
(x)?
x
x
x
(x)
östl. N-Am.
B?, W, N (bes.
Marchfeld),
O (*b. Ternberg,
Braunau), St, K
ruderale Böschungen,
Wegränder,
Brachen
x
x
Aspargaraceae Asparagus officinalis heim.?
Garten-Spargel
SW-As.
alle BL
x
x
Rubiaceae
Orient-Meister
SW-As.
Asphodelaceae Asphodelus
fistulosus
Röhren-Affodill
Mediterr.
Aspleniaceae
Asplenium ceterach neo.?
§
Milzfarn,
Schriftfarn
Mediterr.
N (Gutenstein),
T (NW Baumkirchen)
N (SW v. Wr.
Neustadt gegen
Neunkirchen)
N, St, K, S, V
Ruderalfluren,
(Halb)trockenrasen
unbekannt
Asteraceae
Aster laevis
Kahle Aster,
Glatt-Aster
N-Am.
alle BL
Asteraceae
Aster laevis var.
concinnus
Varietät der
Kahlen Aster
Aster salicifoli- N-Am.
us auct., Aster
concinnus
V (Mehrerau,
Feldkirch)
Asteraceae
Aster lanceolatus
Lanzett-Aster
Aster simplex, N-Am.
incl. Aster tradescantii auct.
p.p. maj., incl.
var. bellidiflorus,
var. salicifolia
alle BL
krit.?
Ceterach
officinarum
subsp.
officinarum
Bahndamm
x
Fels- und
Mauerspalten
Auwälder,
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
unbekannt
Auwälder,
Dämme,
Böschungen,
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
Polatschek 1997, Pilsl unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Adler et al. 1994, 2001a
Janchen 1956-60, Melzer
1969b, 1971b, 1972c, 1974a,
1978b, 1981b, 1986a, 1988b,
Forstner & Hübl 1971,
Siebenbrunner & Wittmann
1982, Strobl 1993, Adler et al.
1994, Geißelbrecht-Taferner &
Mucina 1995, Wittmann & Pilsl
1997, Maurer 1998, Hohla et al.
1998, 2000, Melzer & Barta
1999, Hohla 2001
Janchen 1977, Margl 1987,
früher auch
versuchsweise Hartl et al. 1992, Krisai 2000,
als Faser- und Drescher & Magnes 2001, Adler
Kautschukpfl. et al. 2001a, *Brader unpubl.
kult.; im Pannonikum eingeb.
Adler et al. 1994
x
x
x
x
(x)
x
(x)?
x
x
Janchen 1956-60, Polatschek
2001a
v. R. Fischer
1960 entdeckt
x
x
in V 1912 Bestand schon
seit 20 Jahren
verw.
x
Janchen 1963-66, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973
Hamburger 1948, Grabherr
1989, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Gruber & Strobl 1994,
Maurer 1996, Baier & Truschner
2001, Fischer & Niklfeld 2001
Forstner & Hübl 1971, Adler et al.
1994, 2001a, Maurer 1998, Hohla
et al. 2000, Melzer (Herbar)
Murr 1923, Janchen 1956-60
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Maurer 1998, Hohla et
al. 2000, Drescher & Magnes
2001
69
(2002)
Seidenpflanze
x
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Adler et al. 1994, 2001a,
Biodat 2002, *Melzer (Herbar)
x
Asclepiadaceae Asclepias syriaca
Asperula orientalis
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Raublatt-Aster
Asteraceae
Aster novi-belgii
NeubelgienAster, Glattblatt-Aster
Asteraceae
Asteraceae
Aster pilosus
Aster x salignus
Asteraceae
Aster sibiricus §
Asteraceae
Aster x versicolor §
Saxifragaceae
Astilbe japonica
Japanische
Prachtspiere
E-As. (Japan)
Fabaceae
Astragalus falcatus
Sichel-Tragant
N-Am.
Chenopodiaceae
Atriplex hortensis
Garten-Melde
Kulturpfl.,
Heimat d.
Stammsippen:
Zentral-As.
Chenopodiaceae
Atriplex micrantha
Verschiedensamige Melde
krit.!
Haarige Aster
WeidenblattAster
Sibirien-Aster
krit.!
Bunt-Aster
N-Am.
(x)
x
incl.? Aster
N-Am.
laevigatus,
Aster floribundus, Aster novibelgii subsp.
laevigatus,
Aster novi-belgii
subsp. floribundus, Aster
brumalis
N-Am.
Aster
N-Am.
salicifolius,
Aster novibelgii x simplex
N-Am., As.,
arkt. Eur.
Aster laevis x N-Am.? oder
novi-belgii,
europ. KulturAster versicolor hybride?
alle BL
Auwälder, Gewässerufer,
Waldsäume,
Ruderalfluren
x
x
St (Graz)
alle BL
Ruderalfluren
Auwälder, Gewässerufer
x
x
x
T
unbekannt
x
x
Atriplex
heterosperma
W-As.
Verwilderung
W, O, St, K, T, V Auwälder,
Ruderalfluren
x
W, T, V
x
Ruderalfluren
(Wegränder,
Müllplätze)
W (Ottakringer
Ruderalfluren
Friedhof)
(Friedhof)
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
T
W, N, O, St, S
Ruderalfluren
(bes. Mittelstreifen v. Autobahnen)
(x)?
x
x
x
*Person unpubl.
Melzer 1967, 1968b, 1971b,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Maurer 1998, Hohla
2000
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1977b,
Maurer 1998, Franz et al. 1999,
Hohla et al. 2000, Hohla 2000
x
x
x
Melzer 1975a
Fischer 1946, Hamburger 1948,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Strauch 1992, Adler et
al. 1994, Polatschek 1997
Janchen 1956-60
x
(x)?
x
Murr 1923, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Hohla 2000, Adler et
al. 2001a
Forstner & Hübl 1971,
Polatschek 2001a
x
x
x
x
x
x
alte bereits antike Nutzpfl.,
heute sehr slt.
kult. bzw. verw.
x
etwas salzresistent und
sich daher bes.
am Mittel-,
Randstreifen v.
breiten Straßen
ausbreitend;
Fund aus B v.
Melzer 2001a
korrigiert
(x)
Zitate
invasiv
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Ruttner 1955, Janchen 1977,
Traxler 1989a, Hartl et al. 1992,
Maurer 1996, Polatschek 1999,
Adler et al. 2001a
Adler et al. 1994, Melzer 1986a,
2000, 2001b, Melzer & Barta
1997, 2000, 2001, Wittmann &
Pilsl 1997, Hohla 2001, Adler et
al. 2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Aster novae-angliae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
T
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Asteraceae
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
70
(2002)
Familie
Poaceae
Avena brevis §
Kurzer Hafer
Poaceae
Avena sativa
Saat-Hafer
Avena nuda
subsp. brevis
incl. Avena
sativa var.
contracta
Poaceae
Avena sterilis s. l. §
Poaceae
Avena strigosa §
Taub-Hafer,
WinterungsFlug-Hafer
Sand-Hafer
Azollaceae
Azolla filiculoides
Brassicaceae
Barbarea intermedia
Brassicaceae
Barbarea intermedia
x vulgaris
Barbarea verna §
Aubrieta columnae
Brassicaceae
Aubrieta x cultorum
Brassicaceae
Aubrieta deltoidea
Brassicaceae
Aurinia petraea
Poaceae
Brassicaceae
Bartsia trixago
Bassia hyssopifolia
krit.!
x
x
x
Traxler 1989b
B (Oberwart)
Ruderalfluren
x
x
x
Traxler 1976, 1989a
Sizilien, Balkan O (HauptBhf.
bis Kleinas.
Linz)
S-Alpen
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
Hohla et al. 2000
unbekannt
x
x
x
Fritsch 1931, Gutermann &
Niklfeld 1973
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Adler et al. 1994, Polatschek
2001b
Kulturpfl.
Mediterr.,
W-Eur.,
SW-As.
W-Mediterr.
(Spanien)?
Kulturpfl., Heimat: SE-Eur.,
SW-As.
Mediterr.,
SW-As.
W-Mediterr.
incl. Avena
(Spanien)
nuda auct.,
Avena nuda
subsp. strigosa
Algenfarn
subtrop. Am.
Mittleres Barbarakraut,
MittelWinterkresse
W-Mediterr.,
W-Eur.
Barbarea x
gradlii
FrühlingsBarbarakraut,
FrühlingsWinterkresse
Gewöhnliche
Bellardie
YsopRadmelde
Bellardia
trixago
vermutl. spontane Hybride
SW-Eur.,
W-Mediterr.
Mediterr.
E-Eur. bis
Sibirien
St (Graz),
T (Wilten b. Innsbruck), V (Bregenz, Feldkirch)
B
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
Segetalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen), Ackerbrachen
W, O, St, V
Ruderalfluren
(bes. Bahngelände)
B, W, N, O, St, S Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen), Segetalfluren
(bes. Haferfelder)
St (Wundschuh), warme StillV (Lustenauer
und FließRied)
gewässer
fehlt W
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen), Gewässerufer
V (Gisingen b.
Feldkirch)
N (b. Baden)?,
W (Handelskai),
O (b. Ried, „unter
d. Fischer a.
Gries“)?, T (b.
Fritzens)
St (Graz), K
Ruderalfluren
(Bahndamm)
frische Ruderalfluren,
Bahnanlagen,
Gewässerufer
Ruderalfluren
Ruderalfluren
N (Mödling,
*Wiener Becken), (Klärschlammaufschüttung)
St (Graz)
x
x?
x
x
x
nur einmal be- Janchen 1956-60, Traxler 1989a
obachtet
Murr 1923, Janchen 1956-60,
Adler et al. 1994
Melzer 1954, Adler et al. 1994,
2001a, Kammerer in Vorber.
alte Kulturpfl.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
1977, Ruttner 1957, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977,
Traxler 1989a, Adler et al. 1994,
2001a, Botanisches Institut
Salzburg 2001
mit Aquarienpfl. Melzer 1962a, Maurer 1996
eingeschleppt
oder angesalbt
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Melzer 1954, 1983b, Janchen
1956-60, 1963-66, Hartl et al.
1992, Melzer & Barta 1995a,
Maurer 1996, Dörr 1998, Hohla
2001
Janchen 1956-60, Polatschek
1999
Janchen 1963-66, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Polatschek 1999
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Melzer unpubl.,
*Walter unpubl.
71
(2002)
Scrophulariaceae
Chenopodiaceae
krit.!
Teichufer
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Sizilien, Balkan B (Güssing)
incl. Aubrieta
columnae
subsp. croatica
Avena barbata
ItalienBlaukissen,
ColonnaBlaukissen
GartenBlaukissen
DeltaBlaukissen
Felsensteinkraut
Bart-Hafer
Brassicaceae
Herkunftsgebiet
Verbreitung in
Österreich
Lebensraum
Art der
Status
Ausbreitung
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
x
Wildform
x
x
Zierformen
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren,
Schutt
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1984a, Hartl et al. 1992,
Wittmann & Pilsl 1997,
Polatschek 1997, Brandstetter
1998, Franz et al. 1999, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
*Stöhr unpubl.
Traxler 1967a, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1977b, Adler et al.
2001a
Mittel-As. (Altai W, K, S, V
und SajanGebirge,
Mongolei)
Ruderalfluren,
Schutt
x
x
x
Kulturhybride
B (Neusiedl), W
x
x
x
St (Graz)
x
x
x
Dreigriffel-Rübe
Italien, ehem.
Jugoslawien,
Balkanländer,
Vorderas.
E-Eur.
Ruderalfluren,
Schutt
Ruderalfluren
Wiesen, Bachuferbereich
x
x
x
Wilde Runkelrübe, StrandRübe
W-Eur., Medi- St (Graz)
terr., östlich bis
Indien
Ruderalfluren
x
x
x
Bassia scoparia
subsp. densiflora §
Dichtblütige
BesenRadmelde
Sommerzypresse
Chenopodiaceae
Bassia scoparia
subsp. scoparia §
Poaceae
Beckmannia
syzigachne
Begoniaceae
Begonia x
semperflorens auct.
Berberidaceae
Berberidaceae
Berberis julianae
Berberis thunbergii
Saxifragaceae
Bergenia cordifolia
Saxifragaceae
Bergenia crassifolia
Saxifragaceae
Bergenia x schmidtii
Brassicaceae
Berteroa mutabilis
Veränderliche
Graukresse
Chenopodiaceae
Beta trigyna
Chenopodiaceae
Beta vulgaris subsp.
maritima
Kochia scoparia var.
subvillosa
incl. Kochia
scoparia var.
trichophylla
Kulturpfl.
B, W, N, O, St, K Ruderalfluren
ruderalisierte
B, N (Oberwaltersdorf), T (N Feuchtwiese
Kufstein)
Kulturhybride, W
Ruderalfluren
Heimat d.
(Mistbeete, AnStammsippen:
schüttungen)
Brasilien
China
W (Strebersdorf) Gärten
Japan
W, N, *O (St. Jo- Ruderalfluren,
hann a. Walde,
Gebüsche
Mettmach, Maria
Schmolln), St, K,
S, T
Amerikanisches Doppelährengras
Immerblühende B. semperfloBegonie
rens-cultorum,
Begonia Semperflorens grp.
Julia-Berberitze
ThunbergBerberitze
N-Am.
HerzblattBergenie,
Herzblättrige
Wickelwurz
Dickblättrige
Wickelwurz,
Dicke Bergenie
Zentral-As.
B, W
N (Schmida-Tal,
ca.1 km N Großweikersdorf)
x
x
x
invasiv
potenziell
invasiv
Verwilderung
E-Eur., W- und B, W, N, O, St, K Ruderalfluren
Zentral-As.
*Person unpubl.
Hamburger 1948, Melzer 1977a,
1986a, 1994a, 1995a, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994
Hamburger 1948, Melzer 1968b,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994
Fischer & Niklfeld 2000,
Polatschek 2001b
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Wittmann et al.
1987, Hartl et al. 1992,
Wittmann & Pilsl 1997, Adler et
al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1972a
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60
Ufer des
SchmidaBachs, Vorkommen erloschen
Janchen 1963-66, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994
Melzer 1959
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Chenopodiaceae
unklar
x
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
unbeständig
etabliert
Synonyme
bisher ohne
Auswirkungen
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
72
(2002)
Familie
Runkelrübe
Asteraceae
Bidens bipinnata
FiederblattZweizahn
Asteraceae
Bidens frondosa §
Schwarzfrucht- Bidens
Zweizahn
frondosus,
Bidens
melanocarpa
Asteraceae
Bidens pilosa
Asteraceae
Bidens vulgata
Behaarter
Bidens pilosus S-Am.
Zweizahn
Amerikanischer Bidens
N-Am.
Zweizahn
vulgatus
K (b. Spital a. d.
Drau)
K
Boraginaceae
Borago officinalis
Boretsch, Gurkenkraut
N-Afr.,
S-Spanien
alle BL
Poaceae
Brachypodium
distachyon
Zweiährige
Zwenke
Mediterr.,
W-As.,
N-, S-Afr.
St (Graz)
Ruderalfluren
(Schuttplätze)
Brassicaceae
Brassica elongata
subsp. integrifolia
Ukraine,
Kleinas.
B, W, N, St, S
Brassicaceae
Brassica juncea
Ruten-Kohl
Mittel-, E-As.
fehlt B
Ruderalfluren
(Straßenränder,
Bahnanlagen),
Segetalfluren
Ruderalfluren
Brassicaceae
Brassica napus
Brassica nigra
hybridogene
Kulturpfl.
Mediterr.
alle BL
Brassicaceae
Raps und Kohlrübe
Schwarzer
Senf
Ruderalfluren,
Segetalfluren
Ruderalfluren
neo.?
Bidens
bipinnatus
Trachynia
distachya,
(Bromus
distachyum)
Ganzblättriger
LangrispenKohl
Brassica
lanceolata
wärm. N-Am.,
E-As.
N-Am.
alle BL
x
Ruderalfluren
(Bahnhöfe)
x
bes. Schlammfluren v.
Flussufern,
Gräben,
Teiche,
Auwälder
x
Ruderalfluren
(Mülldep.)
Gewässerufer,
seltener feuchte Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
x
Traxler 1964, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Hartl et al.
1992, Strauch 1992, *Walter
unpubl.
x
x
Murr 1923, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, Melzer & Barta 1996
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Speta
1973, Melzer 1972c, 1973,
1977a, 1982b, 1983a, 1983b,
1984b, 1987b, 1989a, 1994a,
Buchner 1980, Jackowiak 1990,
Melzer & Bregant 1994,
Wittmann & Pilsl 1997,
Polatschek 1997, Hohla et al.
1998, Hohla 2000, Drescher &
Magnes 2001
Melzer 1968b, Hartl et al. 1992
x
x
x
Melzer 1983a, Hartl et al. 1992
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
derzeit sich
stark ausbreitend
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ruderalfluren
Beta vulgaris subsp.
vulgaris
neo.?
Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: Küsten
Eur. und As.
B, W, *N (Dep.
Breitenau), O, *St
(Dep. Erzberg), K,
ob auch andere
BL?
N (Bhf. Wr. Neustadt), St (Graz),
K (Steinfeld i.
Drautal), V (Frastanz)
fehlt T
Chenopodiaceae
Zier-, Gewürz-, Murr 1923, Hamburger 1948,
Bienenfutterpfl. Janchen 1956-60, 1977, Forstner
& Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Polatschek 1997, Maurer 1998,
Hohla 2000, Adler et al. 2001a
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
ehem. Kulturpfl.
73
(2002)
Fritsch 1920, Hamburger 1948,
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
1977, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994, 2001a
früher in N zur Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Senfgewinnung Pehr 1932, Melzer 1954, 1968b,
1986b, 1987b, Janchen 1956kult.; heute
60, Forstner & Hübl 1971, Hartl
kaum noch
et al. 1992, Maurer 1996, Flor.
Funde!
Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a, Zobodat 2001
Forstner & Hübl 1971, Adler et al.
1994
Rechinger 1933, Hamburger
früher kult.
1948, Melzer 1954, Ruttner
(Gewürz-,
1955, Janchen 1956-60, 1977,
Heilpfl.)
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Strauch 1992, Melzer
& Barta 1993, Polatschek 1999,
Hohla 2001, Adler et al. 2001a,
Zobodat 2001
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
*Person unpubl.
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
Mediterr.,
W-Eur.
W, N, St, K
Ruderalfluren
x
x
x
Rübsen und
Wasserrübe
u. a.
Kleines Zittergras
Kulturpfl.
alle BL
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
Mediterr.
St (Graz, Mariatrost), S
Ruderalfluren
(Bahnhof)
x
x
x
W-As. (Kauka- St (Graz)
sus bis N-Iran)
Ruderalfluren
x?
x
x
Ceratochloa
carinata
N-Am.
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
WilldenowTrespe
Bromus
willdenowii,
Bromus
unioloides,
Ceratochloa
cathartica
S-Am.
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen,
Schuttplätze)
x
x
x
zu B. hordeaceus agg.; z.B.
in S-Am. wichtiges Futtergras, in Eur.
kaum kult., oft
mit Wolle oder
Ölfrüchten eingeschleppt
Bromus diandrus
Zweimännige
Steif-Trespe
Bromus
villosus,
Anisantha
diandra
Mediterr., S(E)-, St (in und um
W-Eur.,
Graz), K (b.
SW-As.
Villach), T, V
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
Poaceae
Bromus grossus
Dicke Trespe
B, O
Ruderalfluren
x
x
x
Poaceae
Bromus hordeaceus
subsp.
pseudothominii
Eur., W-As.,
S-Afr.?
Krim
O, St, K, V
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen, Mülldeponien)
x
x
x
Poaceae
Bromus lanceolatus
Falsche Weich- Bromus
Trespe
pseudothominii,
Bromus
hordeaceus x
Bromus
lepidus?
Lanzett-Trespe Bromus
Mediterr. bis
macrostachys E-As.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994, Polatschek 2001b,
Wilhalm & Pagitz 2001
zu B. secalinus Traxler 1984a, Strauch 1992
agg.
Gutermann & Niklfeld 1973,
Hohla et al. 1998, 2000, Melzer
1998b, 1998c, Polatschek
2001b
St (Knittelfeld)
Ruderalfluren
(Müllplatz)
x
x
x
Brassica oleracea
Brassicaceae
Brassica rapa
Poaceae
Briza minor
Poaceae
Bromus briziformis
Zittergrasähnliche
Trespe
Bromus
brizaeformis
Poaceae
Bromus carinatus §
Kiel-Trespe
Poaceae
Bromus catharticus
Poaceae
neo.?
W (Simmering, b.
Wienflussbecken), O (Reichersberg), St
(Preg, Kraubath,
Graz, Hieflau), K,
T (Innsbruck)
N (Wiener
Becken),
V (Tosters)
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a, Flor.
Kart. Ö. 2001
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994
Melzer 1954, 1957, Gutermann &
Niklfeld 1973, Flor. Kart. Ö. 2001,
Kammerer in Vorber.
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60
in Eur. öfters
als Ziergras
kult. (für Trockensträuße)
in NW-Eur. z.T. Melzer 1977a, 1988b, 1989b,
bereits eingeb. 1995a, 1996a, Hartl et al. 1992,
Melzer & Barta 2000, Hohla
2001, Adler et al. 2001a,
Polatschek 2001b
Murr 1923, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Melzer & Barta
1997, Polatschek 2001b
Melzer 1981a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Kohl, Kraut,
Karfiol, Kohlrabi u. a.
Brassicaceae
74
(2002)
Familie
Zierliche
Trespe
N-, W-Eur.
W, St (b. Graz), O Ruderalfluren
(Doppl b. Leonding)
x
x
x
Poaceae
Bromus madritensis
Madrid-Trespe Anisantha
madritensis
Mediterr.,
S(E)-, W-Eur.,
SW-As.
St (Graz)
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
Poaceae
Bromus secalinus
subsp. decipiens §
Enttäuschende
Roggen-Trespe
x
Papiermaulbeerbaum
Boraginaceae
Brunnera
macrophylla
Kaukasusvergissmeinnicht
Kaukasus bis
Altai
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
Ruderalfluren,
Hecken, Gebüsch
W, N, St, K, S, T, Ruderalfluren
V, ob auch ande- (Gärten)
re BL?
x
Broussonetia
papyrifera
*B (b. Podersdorf), N, O (Reichersberg), St, T
B, W
x
Moraceae
unbekannt
(sekundäres
Unkraut)
E-As. (Japan)
Buddlejaceae
Buddleja davidii
Sommerflieder, Buddlea
Schmetterlings- variablis
strauch
E-As.
alle BL
Brassicaceae
Bunias erucago §
Flügel-Zackenschötchen,
Zackensenf
Mediterr.
alle BL
Brassicaceae
Bunias orientalis
Glattes Zackenschötchen
E-Eur., W-As.
alle BL
Apiaceae
Bunium
bulbocastanum
Erdkastanie
W-Eur.
Apiaceae
Bupleurum baldense
Monte-BaldoHasenohr
Apiaceae
Bupleurum
fontanesii §
Bupleurum
lancifolium
Apiaceae
neo.?
krit.!
FontanesiHasenohr
LanzenHasenohr
Bupleurum
Mediterr.
odontites auct.
p.p.
E-Mediterr.
Bupleurum
subovatum
Mediterr.
Ruderalfluren
(bes. grus-,
skelettreiche,
trockene Böden), Bach-,
Flussufer (bes.
Schotterflächen),
sommerwarme
Gebiete
Segetalfluren,
Ruderalfluren,
Brachen,
Bahndämme
x
(x)?
x
x
(x)
x
x
x
z. B. hordeaceus agg.
Onno 1941, Melzer 1961b,
Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Strauch
1992
zu B. hordea- Melzer 1954, 1996a, Janchen
ceus agg.; in
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Graz seit 1949 Gutermann & Niklfeld 1973
mehrfach
Bomble & Scholz 1999, Hohla
2001, *Melzer (Herbar)
in W in Einbürgerung begriffen
nur in N (Stiftsgarten v. Seitenstetten) lokal eingeb.
x
x
(x)
x
ruderale Böschungen und
Staudenfluren
x
x
x
ruderale BöW, N (DonauSchutzdämme O schungen,
HalbtrockenWien), K
rasen (Schutzdämme)
St (Graz)
Ruderalfluren
x
(x)
x
x?
x
x
T (Innsbruck)
Ruderalfluren
x
x
x
St (Graz)
Ruderalfluren
x?
x
x
Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Wittmann
et al. 1987, Hartl et al. 1992,
Polatschek 1997, Maurer 1998,
Adler et al. 2001a
in Südtirol sich Melzer 1968b, 1984b, Maier
auf den
1970, Forstner & Hübl 1971,
SchotterbänTraxler 1977b, Strobl 1993,
ken der Flüsse 1995, Adler et al. 1994,
ausbreitend
Geißelbrecht-Taferner & Mucina
(Schönswetter 1995, Hohla et al. 1998, 2002,
mündl. Mitt.)
Ludwig et al. 2000, Drescher &
Magnes 2001, Essl & Walter
2002
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a, Hohla
et al. 1998, Essl et al. 1998,
Polatschek 1999, Zidorn &
Dobner 1999, Hohla et al. 2000,
Drescher & Magnes 2001
Pehr 1938, Melzer 1954, 1968b,
1969a, 1971b, 1981b, Forstner
& Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Essl et al.
1998, Hohla et al. 1998, Zidorn
& Dobner 1999, Hohla et al.
2000
Melzer 1958a, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Drescher &
Magnes 2001
Melzer 1954, Janchen 1956-60
eine Pfl. 1902
eingeschleppt
Dalla Torre & Sarnthein 1909
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
75
(2002)
Bromus lepidus
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Poaceae
Lebensraum
Art der
Status
Ausbreitung
Adler et al. 1994, Wittmann &
Pilsl 1997, Essl 2002
x
x
x
x
x
x
x
Korea, NB, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
China, Japan? V
x
x
x
NE-As.
x?
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Janchen 1956-60, Forstner
1973
Melzer 1954, Forstner & Hübl
1971, Adler et al. 1994, Flor.
Kart. Ö. 2001
Rechinger 1933, Hamburger
1948, Janchen 1956-60, 1977,
Traxler 1977b, Maurer 1998,
Hartl et al. 1992, Polatschek
1997, Essl 1999a, Botanisches
Institut Salzburg 2001, Adler et
al. 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Ruttner 1956, Janchen 1956-60,
1977, Traxler 1964, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1975b, 1988b,
1989a, Hartl et al. 1992, Walter
1992, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 1997
Janchen 1963-66, Dörr 1998,
Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö.
2001
x?
x
x
Gartenaster
Convolvulaceae Calystegia pulchra
Schöne Zaunwinde
Convolvulaceae Calystegia silvatica §
WaldZaunwinde
(Calystegia
„sylvatica“)
SE-Eur.
Gezähnter
Leindotter
Camelina
dendata
BalkanhalbW, St, S, T, V
insel, Vorderas.
S-Eur.
fehlt K
Scrophulariaceae
Calceolaria pinnata
FiederPantoffelblume
S-Am.
Asteraceae
Calendula arvensis
AckerRingelblume
Mediterr.
St (Frohnleiten),
T (Umhausen,
Völs, Innsbruck)
W, N, St
Asteraceae
Calendula officinalis
Echte Ringelblume
Mediterr.
alle BL
Asteraceae
Callistephus
chinensis
Brassicaceae
Camelina rumelica
Balkanischer
Leindotter
N (b. Litschau, b. Ruderalfluren,
Schrems),
Hecken, Auen
T (Kufstein, b.
Reutte)
S (Hallein)
Ruderalfluren
Segetalfluren
(Leinäcker),
Ruderalfluren
(Anschüttungen)
BalkanhalbB (Seewinkel), W, bes. Segetalinsel, Vorderas. N
fluren,
Ruderalfluren
x
x?
x
x
x
x
x
x
invasiv
potenziell
invasiv
Verwilderung
Ruderalfluren
Buchsbaum
*Person unpubl.
1956 v. F. Fischer in S gefunden
seit 1920 in
Österreich nicht
mehr nachgewiesen, um
1950 weltweit
ausgestorben;
früher eingeschleppt auf
Leinäckern
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973
Sauter 1879, Murr 1923,
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Polatschek 1999
Janchen 1963-66, Melzer
1964a, Forstner & Hübl 1971,
Gutermann & Niklfeld 1973
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
x
Buxus sempervirens
§
neo.?
Zitate
x
Laubwälder,
Trockengebüsche, felsige
Hänge
Ruderalfluren,
Friedhof,
Bachufer
Weingärten,
Segetalfluren
Buxaceae
Camelina alyssum
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
(x)
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Brassicaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
76
(2002)
Familie
Eigentlicher
Camelina
Saat-Leindotter sativa subsp.
sativa
Kulturpfl.
alle BL
Segetalfluren,
Ruderalfluren
x
Campanulaceae
Campanula
alliariifolia
Kaukasus,
Anatolien
St (Grazer
Schlossberg)
Felsen, Wegrand
x?
x
x
Campanulaceae
Campanulaceae
Campanula
carpatica
Campanula
garganica
Lauchkrautblättrige
Glockenblume
KarpatenGlockenblume
GarganoGlockenblume
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Strauch 1992, Maurer 1996,
Adler et al. 2001a
Melzer 1988b
W-Karpaten
W (Küniglbergstr.)
W (Alpengarten
Belvedere)
Ruderalflur
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
Mauern
x?
x
x
Forstner & Hübl 1971
Campanulaceae
Campanula medium
MarienGlockenblume
B, W, N, St, T
Ruderalfluren,
Gartenmauer
x
x
x
Campanulaceae
Campanula
poscharskyana
PoscharskyGlockenblume
Dalamatien
Mauern, Felsen
x
x
x
Campanulaceae
Campanula
pyramidalis
PyramidenGlockenblume
SE-Eur.
auf Mauern
x
x
x
Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1984a
Campanulaceae
Campanula
rhomboidalis
RhombenGlockenblume
W-Alpen
St (Graz, St. Veit
b. Graz), *S (Sbg.
Stadt)
B, W (Obere
Augartenstr.),
N (Burg Niederranna)
O, St (Leopoldsteiner See b. Eisenerz, Kleinfölz),
T, V
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Walter 1992, Polatschek
1999, Adler et al. 2001a, Flor.
Kart. Ö. 2001
Melzer 1973, *Wittmann unpubl.
x
Janchen 1956-60, Melzer
1964b, Adler et al. 1994, Pils
1994, Zobodat 2001
Brassicaceae
Capsella rubella §
Rötliches
Hirtentäschel
Mediterr.
x
x
Solanaceae
Capsicum annuum
Paprika und
Pfefferoni
Mittel-Am.
x
x
x
Fabaceae
Caragana
arborescens
Gewöhnlicher
Erbsenstrauch
x
x
x
x
Asteraceae
Carduus hamulosus
BuschErbsenstrauch
HakenRingdistel
Mauern,
Friedhöfe,
Gebüsche
Friedhöfe,
Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
Caragana frutex
B, W, St (Grazer
Schlossberg),
V (Frastanz)
W (Raxstr.,
Zentralfriedhof)
W, T (Mühlau b.
Innsbruck)
x
Fabaceae
mittl. und östl.
Sibirien,
Mandschurei
SE-Eur., gemäßigtes As.
SE- und E-Eur.
x
x
Cyperaceae
Carex bebbii
Bebb-Segge
nördl. N-Am.
bis Alaska
anmoorige
Stelle
x
(x)?
x
Cyperaceae
Carex vulpinoidea
Fuchsseggenähnliche Segge
N-Am.
T (Tal d. Leutascher Ache:
Katzenloch)
O, St, K, S, T
Hamburger 1948, Gutermann &
Niklfeld 1973, Janchen 1977,
Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1984b, Hartl
et al. 1992, Walter 1992, Adler
et al. 2001a
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler
et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Wallnöfer 1993, Polatschek
2001a
feuchte bis
nasse Wiesen,
Gewässerufer
x
(x)
x
krit.!
W-Griechenland, Italien
(Monte
Gargano)
W-Mediterr.
x?
Wiesen,
Weiderasen,
Nährstoffzeiger,
montan bis
subalpin
Segetalfluren,
Ruderalfluren
N (Enzersdorf a.
Göllersbach), St,
T
W, O, K, ob auch Ruderalfluren
andere BL?
(bes. Mülldep.)
(x)?
x
x
(x)
x
alte Kulturpfl.
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, Wallnöfer 1993, Strobl
1994, 1997, 1999, Polatschek
2001a
77
(2002)
Camelina sativa var. neo.?
sativa
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Brassicaceae
Falsche Hotten- Mesembryanthemum
tottenfeige,
Rote Mittags- acinaciforme
blume
Wolliger Saflor
Carpobrotus
acinaciformis §
Asteraceae
Carthamus lanatus
Asteraceae
Carthamus tinctorius
Echter Saflor,
Öldistel,
Färberdistel
Verbenaceae
Caryopteris x
clandonensis
Bartblume
Bignoniaceae
Catalpa bignonioides
Poaceae
Catapodium rigidum
Celastraceae
Celastrus scandens
Trompetenbaum, Virginiabaum
Gewöhnliches Scleropoa
Steifgras
rigida,
Desmazeria
rigida
Kletternder
Baumwürger
SilberBrandschopf
Amerikanischer
Zürgelbaum
Amaranthaceae Celosia argentea
Ulmaceae
Celtis occidentalis
Poaceae
Cenchrus incertus
krit.!
Unsicheres
Federborstengras
Cenchrus
pauciflorus,
Cenchrus
tribuloides
S-Afr.
(Kapland)
V (Röthis)
Mediterr.,
N (Moosbrunn)
Frankreich,
SW-Schweiz,
Süd-T, Ungarn,
E-Eur., E-Afr.
(Äthiopien)
Mediterr.,
B, *W (BahngeW-As.
lände AspangBhf.), St (Knittelfeld, Graz), K, T,
V
hybridogene
W (Ecke KauKulturpfl., Hei- nitzg./Magdalenen
mat d. Stamm- str., Bhf. Inzerssippen: E-As. dorf-Metzgerwerke), *N (Münchendorf), St
(Bhf. Knittelfeld)
östl. N-Am.
B, O (Hafen Linz),
St (GrazStraßgang)
Mediterr.,
St (Graz)
SW-Eur.
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
Ruderalfluren
x
x
x
nur einmal als Murr 1923
Gartenflüchtling
beobachtet
unbekannt
x
x
x
ehedem vorübergehend
eingeschleppt
Gutermann & Niklfeld 1973
x
x
neuerdings in
Ostösterreich
wieder kult.
(Distelöl)
Janchen 1956-60, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Melzer 1997a, *Walter
unpubl.
Ruderalfluren
x
Ruderalfluren,
Straßenränder
x
Ruderalfluren,
Hecken
x
Ruderalfluren
(x)?
x
x
Adler et al. 2001a, Melzer &
Barta 2001
x
x
Traxler 1989a, Hohla et al.
1998, Melzer 2000
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
N-Am.
W (Stadlau)
Bahnböschung x?
x
x
Forstner & Hübl 1971
trop. Afr.
W, S
x
x
x
N-Am.
B, W, N
Ruderalfluren,
Mauer
Gebüsche,
Waldränder
x
x
x
N-Am.
St (Graz)
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Traxler 1977b, Adler et al.
1994, 2001a, Drescher & Magnes
2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer
(Herbar)
Melzer 1954, Janchen 1956-60
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
x
einmal eingeschleppt
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Aizoaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
78
(2002)
Familie
SternFlockenblume,
FußangelFlockenblume
Asteraceae
Centaurea
dichroantha
ZweifarbenFlockenblume
Asteraceae
Centaurea diffusa
Sparrige
Flockenblume
Asteraceae
Asteraceae
Centaurea diffusa x
stoebe subsp.
micranthos
Centaurea diffusa x
stoebe subsp.
stoebe
Centaurea diluta
Asteraceae
Centaurea nigra §
Asteraceae
Centaurea rupestris
Asteraceae
Centaurea ruthenica
Asteraceae
Centaurea scabiosa
subsp. spinulosa
Asteraceae
Centaurea solstitialis
Valerianaceae
Centranthus ruber
Rote Spornblume
Dipsacaceae
Cephalaria radiata
Dipsacaceae
Cephalaria syriaca
StrahlenderSchuppenkopf
SyrienSchuppenkopf
Asteraceae
krit.!
Verwaschene
Flockenblume
Schwarze
Flockenblume
FelsenFlockenblume
Ruthenische
Flockenblume
Stachelige
SkabiosenFlockenblume
SonnenwendFlockenblume
W-, S-Eur., W- W, N, O, K, S
As.
SE-Eur. (enT (b. Lienz)
dem.: SEKalkvoralpen v.
Slowenien und
NE-Italien)
SE-Eur., W-As. W, N (Marchfeld,
*Wiener Becken
b. Breitenau),
O (Unteres
Trauntal)
Centaurea x
Hybride, in
W
simonescui
Österreich
entstanden?
W, N, O (Linz)
Centaurea x
Hybride, in
psammogena Österreich entstanden?
Spanien,
V (b. Lässern W
NW-Afr.
St. Anna)
W, N (zw. Eichincl. Centaurea Wdebeauxii und Deutschland, graben und ReNW-Schweiz, kawinkel), St
Centaurea
Mittel-, S-, SW- (Ost-St)
nemoralis
Frankreich
Balkan, N- und St (Graz)
Mittelitalien
Siebenbürgen, T (Kematen)
E-Galizien,
S-Russland,
W-, Mittel-As.
SE-Eur.
W, N (Gießhübel)
S, SE-Eur.,
W-, Mittel-As.
Kentranthus
ruber
x
x
x
im wärmeren
Mittel- und EEur. eingeb.
Flussschotter
(der Drau)
x
x
x
einmal eingeschleppt
Ruderalfluren
(Schuttplätze,
Bahnanlagen,
Mülldep.)
x
x
x
Baschant 1955, Janchen 195660, 1977, Forstner & Hübl 1971,
Strauch 1992, Adler et al. 1994,
Zobodat 2001, *Walter unpubl.
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer &
Barta 2001, Hohla et al. 2001
Ruderalfluren
(Müllplatz)
unbekannt
x
x
x
Polatschek 1997
x
x
x
ehedem vorübergehend
eingeschleppt
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Vorkommen
Hamburger 1948, Janchen
1817 bis 1820 1956-60
vorübergehend Janchen 1956-60
eingeschleppt
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1963-66, 1977
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
1977, Forstner & Hübl 1971,
Strauch 1992, Adler et al. 1994,
2001a
x
x
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Maurer 1998,
Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl.
x
Adler et al. 1994
x
Melzer 1959, Janchen 1963-66
Rumänien
Ruderalfluren
(bes. Schuttplätze), Segetalfluren (Luzernenfelder)
B, W, N, O, St, K Mauer-, Felsspalten,
trockene
Schotterstandorte
N (Kamptal)
unbekannt
Mediterr.
St (Graz)
S-Eur. (submed.)
Reiter 1963, Forstner & Hübl
1971, Gutermann & Niklfeld
1973, Janchen 1977, Strauch
1992, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Polatschek 1997
trockene Ruderalfluren
fehlt K
Ruderalfluren
x
x
x
(x)
x
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973
79
(2002)
Centaurea calcitrapa
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
B, W, N
Cephalaria
transsylvanica
SiebenbürgenSchuppenkopf
S-Eur.,
Slowakei,
Ungarn,
Siebenbürgen
Caryophyllaceae
Cerastium
tomentosum
Italien-FilzHornkraut
Mittelitalien bis alle BL
Sizilien
Parkeriaceae
Ceratopteris
thalictroides
Wasserhornfarn
Trop. und Sub- K (Warmbad
trop.
Villach)
Rosaceae
Chaenomeles
speciosa
Chamaecyparis
lawsoniana
Japanische
Scheinquitte
LawsonScheinzypresse
(Choenomeles E-As.?
speciosa)
westl. N-Am.
Chamaemelum
mixtum
Chamaemelum
nobile
Falsche
Römerkamille
Echte Römische Kamille,
Echte Römerkamille
Graue Zwergwolfsmilch
QuerfurchenZwergwolfsmilch
Cupressaceae
Asteraceae
Asteraceae
Euphorbiaceae Chamaesyce
canescens
Euphorbiaceae Chamaesyce
glyptosperma
Euphorbiaceae Chamaesyce
humifusa
Weg-,
Ackerränder,
-brachen,
Böschungen
(pann. Gebiet)
Bach-,
Flussufer,
Gärten,
Ruderalfluren
(Müllplätze)
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
x
x
x
x
B (b. Neumarkt a. Gebüsche
d. Raab), W
Friedhöfe
W (Friedhof
HadersdorfWeidlingau)
x
x
x
x
x
x
Anthemis mixta Mediterr.
W, St (Graz)
x
x
x
Anthemis
nobilis
Eur., W-As.
B, N, St
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
Ruderalfluren
x
x
x
Euphorbia
chamaesyce
Euphorbia
glyptosperma
Mediterr.,
W-As.
N-Am.
St (Hatzendorf)
Ruderalfluren
x
x
x
lückige ruderale Rasen,
Fahrweg
x
x
x
trockene
Ruderalfluren
(Dämme,
Friedhöfe)
x
(x)
x
Niederliegende Euphorbia
Zwergwolfshumifusa
milch
N (DonauMarchfeldschutzdamm zw.
Schönau und
Stopfenreuth)
gemäßigtes As. alle BL
Thermenabflüsse (Warmbach)
Zitate
*Person unpubl.
invasiv
(x)?
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Rechinger 1933, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
Melzer & Barta 1994b
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Wittmann et al.
1987, Traxler 1989a, Hartl et al.
1992, Melzer 1995b, Maurer
1996, Polatschek 1999, Hohla
2001, Adler et al. 2001a
Vorkommen in Janchen 1963-66, Melzer
1968b, 1983a, Hartl et al. 1992
den letzten
Jahren nicht
mehr
beobachtet
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1975
zumindest frü- Janchen 1956-60, Forstner &
her in B, N, O, Hübl 1971, Adler et al. 2001a
St, S, T als
Zier- und
Forstgehölz
kult.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Traxler 1989a
Janchen 1956-60
Janchen 1963-66, Hügin &
belegt seit
1964 (Melzer) Starlinger 1997
am Donaudamm, bereits
großer Bestand
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1975b, 1983b, 1995b, Fischer &
Niklfeld 1998, Hartl et al. 1992,
Polatschek 1999, Drescher &
Magnes 2001, Adler et al. 2001a,
Zobodat 2001, Hohla 2002,
Gruber unpubl.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Dipsacaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
80
(2002)
Familie
FleckenZwergwolfsmilch
Euphorbia
maculata,
Euphorbia
supina
N-Am.
alle BL
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
Euphorbiaceae Chamaesyce nutans
Nickende
Zwergwolfsmilch
Euphorbia
nutans,
Chamaesyce
indica auct.
N- und S-Am.
x
(x)?
x
Euphorbiaceae Chamaesyce
serpens
Schlängelige
Zwergwolfsmilch
BorbasGänsefuß
Euphorbia
serpens
N-Am.
N, *O (Pergern b. Ruderalfluren
Steyr), St, K
(bes. Eisenbahnanlagen,
skelettreiche
Böden)
W (18. Bezirk)
in einem
Blumentopf
Chenopodium album neo.?
subsp. borbasii
incl.
S-Eur.
Chenopodium
borbasioides
Chenopodium Hybride, verx subcuneatum mutl. in Österreich entstanden
Duft-Gänsefuß incl.
subtrop. S-Am.
Chenopodium
anthelminticum
GrannenN-Am., As.
Gänsefuß
Chenopodiaceae
Chenopodium album krit.!
x berlandieri (subsp.
zschackei) §
Chenopodiaceae
Chenopodium
ambrosioides
Chenopodiaceae
Chenopodium
aristatum
Chenopodiaceae
Chenopodium
berlandieri subsp.
zschackei
Amerikanischer
Gänsefuß
N-Am.
Chenopodiaceae
Chenopodium botrys
SE-Eur. bis
E-As.
Chenopodiaceae
Chenopodium
capitatum
Klebriger
Gänsefuß,
DrüsenGänsefuß
Kopfiger Erdbeerspinat
Chenopodiaceae
Chenopodium
desiccatum
Chenopodiaceae
Chenopodiaceae
x
x
x
Hügin & Starlinger 1997
alle BL?
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1972c, Hartl et al. 1992,
Walter unpubl.
T, V
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60
N (Pachfurth), St
(Graz, S-St), K, T
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
St (b. Köflach,
Mülldep. a. Karlschacht)
W, N, St (Grazer Ruderalfluren
Frachten-Bhf.), T,
V (Tosters,
Felsenau)
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
T
x
x
x
x
x
x
x
Blitum
capitatum
vermutl. N-Am. B, W, N, O, St, S, Ruderalfluren
T
x
SchmalblattGänsefuß
Chenopodium
pratericola
wärmeres
N-Am.
Chenopodium
giganteum
RiesenGänsefuß
Chenopodium
amaranticolor
As. (N-Indien,
Nepal)
Chenopodium
hircinum
BocksGänsefuß
W, N, St, T, V
Ruderalfluren
*W, St (Graz), *K Ruderalfluren
(Mülldep. St. Veit
a. d. Glan)
subtrop. S-Am. N, St,
Ruderalfluren,
T (Innsbruck)
Segetalfluren
x
x
x
x
x
früher als Heil- Hamburger 1948, Melzer 1954,
pfl. (z.B. Anthel- Janchen 1956-60, 1977, Hartl et
minthicum) kult. al. 1992, Maurer 1996
Melzer 1988b
keine aktuellen Murr 1923, Janchen 1956-60,
Funde
1977, Melzer 1959, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 2001a
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1977, Melzer 1991b, Adler et al.
1994, Essl 1998a
als Gemüseund Färbepfl.
(Schminkpfl.)
früher kult.
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996, Adler et al.
2001a
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a
z.T. als Zierpfl. Janchen 1956-60, 1963-66,
kult., sonst ein- *Walter unpubl. (Herbarrevision)
geschleppt
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1962a, Polatschek 1999, Walter
unpubl. (Herbarrevision)
81
(2002)
Chenopodiaceae
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Hamburger 1948, Melzer 1967,
1968b, 1971b, 1975b, 1994a,
1996c, 2001a, Melzer & Barta
1994a, Dörr 1998, 2000, Hohla
1998, Fischer & Niklfeld 1998,
Hohla et al. 1998, Polatschek
1999, Botanisches Institut
Salzburg 2001
Pehr 1932, Melzer 1954, 1970,
1971b, 1994a, 2001a, Janchen
1956-60, Hartl et al. 1992, Adler
et al. 1994, *Essl unpubl.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Euphorbiaceae Chamaesyce
maculata
Chenopodium
probstii §
ProbstGänsefuß
N-Am? (eher
B?, W, N, St, K, T Ruderalfluren
nicht Austral.?)
Chenopodiaceae
Chenopodium
pumilio
Australischer
Gänsefuß
Chenopodiaceae
Chenopodium
quinoa
Reismelde
S-Am.
Chenopodiaceae
Chenopodium
schraderanum
SchraderGänsefuß
trop. Afr.
Chenopodiaceae
Chenopodium
strictum subsp.
striatiforme
neo.?
Chenopodiaceae
Chenopodium
strictum subsp.
strictum
neo.?
Brassicaceae
Chorispora tenella
Chenopodium Austral.
carinatum auct.
Chenopodium
schraderianaum
Gestreifter
Chenopodium
Steif-Gänsefuß concatenatum,
Chenopodium
album var.
microphyllum,
Chenopodium
album subsp.
album var.
striatiforme
Steif-Gänsefuß Chenopodium
striatum
Gliederschote
B, W, N, O (Unte- sand-,
res Trauntal)
schotter-,
steinreiche,
trockene
Ruderalfluren
*O (Bogenhofen Ruderalfluren
b. St. Peter a.
Hart), V (Felsenau)
St (Radkersburg), Ruderalfluren
S, T, V
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
(x)?
x
x
x
x
x
x
x
SE-Eur. bis
As.?
*W, N, O, T
Ruderalfluren
x
(x)?
x
Mittel- bis
E-As.?
alle BL
Ruderalfluren
x
x
x
SE-, E-Eur.,
SW-As.
B, W, N, K
Segetalfluren,
Ruderalfluren
(Rasenansaaten)
x
(x)
x
Zitate
*Person unpubl.
invasiv
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Melzer 1967, 1969a, 1969b,
1971b, 1972c, 1975b, 1976,
1977a, 1983a, 1987b, Forstner
& Hübl 1971, Melzer & Barta
1991, Hartl et al. 1992, Maurer
1996, Polatschek 1999, Adler et
al. 2001a, Walter unpubl.
Janchen 1956-60, 1963-66,
1977, Melzer 1958a, Forstner &
Hübl 1971, Jackowiak 1990,
Strauch 1992, Melzer & Barta
1995a, Adler et al. 2001a,
Melzer & Barta 2001, Holzner
unpubl.
Murr 1923, Adler et al. 1994,
früher aus
Kulturen verw., *Walter unpubl.
mit Getreide
eingeschleppt
Janchen 1956-60, Melzer 1963,
1991a, Adler et al. 1994,
Polatschek 1999
diese Sippe ist Janchen 1956-60, 1963-66,
im pann. Raum Polatschek 1999, *Walter
nicht slt., ver- unpubl.
mutl. sogar
eingeb., in anderen Gebieten
jedoch nur unbeständig und
slt.
Zeit d. EinBaschant 1955, Gutermann &
schleppung
Niklfeld 1973, Adler et al. 1994
oder Einwanderung unklar,
aber vermutl.
Neophyt
Janchen 1963-66, 1977,
vermutl. mit
Rasensaaten Forstner & Hübl 1971,
eingeschleppt; Leopoldinger 1985, Melzer
in W lokal (Do- 1988a, Hartl et al. 1992
nau-OderKanal, Uferdamm) eingeb.
im pannonischen Raum
lokal hfg. und
vermutl. eingeb.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Chenopodiaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
82
(2002)
Familie
Chrysanthemum x
grandiflorum
Großblütige
Dendranthema China, Japan
Chrysantheme x grandiflorum,
Dendranthema
x morifolium,
Tanacetum
morifolium
GlatzfruchtE-Afr.
Wegwarte
Asteraceae
Cichorium calvum
Asteraceae
Cichorium endivia
Endivie
Mediterr.
Cistaceae
MontpellierZistrose
Wassermelone Citrullus
vulgaris
Mediterr.
S
Cucurbitaceae
Cistus
monspeliensis
Citrullus lanatus
trop. Afr.
Rutaceae
Citrus aurantium §
Orange
SE-As.
Onagraceae
Clarkia amoena
Godetie,
Godetia
Atlasblume,
amoena
Sommerazalee
Kalifornien
Onagraceae
Clarkia pulchella
Onagraceae
Clarkia unguiculata
Zierliche
N-Am.
Clarkie
Mandelröschen, Clarkia elegans Kalifornien
Sommerfuchsie
Ranunculaceae Clematis glauca
Blaugrüne
Waldrebe
Sibirien, E-As.
Ranunculaceae Clematis tangutica
MongoleiWaldrebe
Mongolei bis
NW-China
Ranunculaceae Clematis viticella
Italienische
Waldrebe
Kleinas.,
Syrien, Iran
W
Ruderalfluren
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
x
x
x
x
x
x
Traxler 1979, 1984b, Melzer
1986b, 1987b, Melzer & Barta
1995a, 2000, 2001, Adler et al.
2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Fritsch 1930, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1986b, Adler et al. 1994, 2001a,
*Melzer (Herbar)
Wittmann et al. 1987
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
V
(bes. Mülldep.)
x
x
x
W
x
x
x
x
x
x
Janchen 1963-66, Traxler
1967b, Walter 1992, Flor. Kart.
Ö. 2001
x
x
x
Biodat 2002
N (Straßhof),
Ruderalfluren
St (b. Fohnsdorf,
b. St. Michael ob
Leoben)
T (Brennerstraße unbekannt
b. Innsbruck)
x
x
x
Melzer 1980a
x
x
x
S (Sbg. Stadt),
KalkschuttT (Imst, Landeck, fluren
Iselsberg)
N (Laxenburg)
trockengefallener
Wassergraben
x
x
x
x
x
x
unbekannt
Ruderalfluren
(bes. Kompostanlagen und
Mülldep., seltener auch Straßen- und Wegränder)
B (Galgenberg b. Ruderalfluren
Neckenmarkt), N, (AufschüttunSt (Dep. Aich b. gen)
Assach)
K
unbekannt
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Melzer 1971b, 1980b,
1984b, Traxler 1989a, Hartl et
al. 1992, Walter 1992, Melzer &
Barta 1993, Polatschek 1999,
Adler et al. 2001a, Hohla et al.
2002
Forstner & Hübl 1971, Walter
unpubl.
kult. und früher Janchen 1956-60
vorübergehend
eingeschleppt
Polatschek 1980, 2000,
Wittmann & Pilsl 1997
Gutermann & Niklfeld 1973,
Melzer & Barta 1994b
83
(2002)
x
Ruderalfluren
B, W (Hst.
Praterkai),
N (Dürnkrut),
St (Graz, Zeltweg)
W, St (Graz,
Ruderalfluren
*Knittelfeld),
V (Tosters)
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
*W (Penzing), O Ruderalfluren
(Mühlheim a. Inn,
Gimpling, Braunau), *St (Leibnitz,
Köflach), K (St.
Veit a. d. Glan),
*V (Gisingen)
B, N (Pillichsdorf), Ruderalfluren,
K
Segetalfluren
x
x
x
x
x
früher als
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
Heilpfl. kult.
1989a, Hartl et al. 1992
(bes. Marchfeld
und St)
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Traxler 1989a
x?
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Cnicus benedictus
Kardobenediktenkraut
Mediterr.,
SW-As.
Brassicaceae
Coincya monensis
subsp. cheiranthos
Lacksenf
SW-Eur. bis
westl. MittelEur.
B, St (Göstinger
Au b. Graz)
Ruderalfluren
Asteraceae
Coleostephus
myconis
Collinsia
heterophylla
Commelina coelestis
Coincya cheiranthos subsp.
cheiranthos,
Rhynchosinapis cheiranthos,
Brassicella
erucastrum
Gelbe (FalChrysanthesche) Margerite mum myconis
ZweifarbenCollinsia bicolor
Collinsie
Himmelblaue Commelina
Commeline
tuberosa
Gewöhnliche
Commelina
Commeline
communis
Mediterr.
St (Graz)
N-Am.
(Kalifornien)
Mexiko
B?, W?, N?
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
Ruderalfluren
O (Linz-Urfahr)
Ruderalfluren
E-As.
B, W, N, O, St, K Ruderalfluren
(bes. Straßen-,
Wegränder,
Parkanlagen,
Mauern)
OrientAckerkohl
E-Mediterr.
alle BL
Segetalfluren,
Ruderalfluren,
Brachen
Ranunculaceae Consolida ajacis
Kleiner Gartenrittersporn
Mediterr.
fehlt S
Ruderalfluren
x
Ranunculaceae Consolida hispanica neo.?
Morgenländischer Feldrittersporn
Mediterr.
fehlt S
Segetalfluren,
Brachen,
Ruderalfluren
x
neo.?
Consolida
orientalis
x
x
x
x
x
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
verw. gelegent- Janchen 1956-60, 1977
lich
Baschant 1955, Janchen 195660
Melzer 1957, 1971b, Janchen
1963-66, 1977, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1984b, Brandes
1993, Hartl et al. 1992, Walter
1992, Hohla 2001, Adler et al.
2001a
Murr 1923, Hamburger 1948,
Melzer 1954, Forstner & Hübl
1971, Adler et al. 1994, Biodat
2002
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer
1991b, Hartl et al. 1992, Maurer
1996, Polatschek 2000, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a
Melzer 1954, 1961a, 1972a,
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994,
Polatschek 2000, Herbar LI
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Melzer 1968b, Hartl et al. 1992,
Hohla 2001, *Melzer (Herbar)
Asteraceae
Conringia orientalis
*Person unpubl.
x
S-Am.
Brassicaceae
Zitate
x
Dornige
Spinnenpflanze
Commelina tuberosa
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
Capparidaceae Cleome spinosa
Scrophulariaceae
Commelinaceae
Commelinaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
84
(2002)
Familie
neo.?
Convolvulaceae Convolvulus tricolor
Rispiger
Delphinium
Feldrittersporn paniculatum
S-, E-Eur., bis
N-Italien und
W-Slowakei
B, W?, N?
DreifarbenWinde
Kanadaberufkraut, Katzenschweif
Mediterr.
W
N-Am.
alle BL
Erigeron
canadensis
Asteraceae
Conyza canadensis
Asteraceae
Conyza sumatrensis
s. l. §
Asteraceae
Coreopsis
grandiflora
Asteraceae
Coreopsis lanceolata
Lanzettblättriges
Mädchenauge,
Schönauge
N-Am.
Asteraceae
Coreopsis tinctoria
FärberMädchenauge
Apiaceae
Coriandrum sativum
Echter
Koriander
Chenopodiaceae
Corispermum
leptopterum §
SchmalflügelWanzensame
incl.
Corispermum
hyssopifolium
auct.
Cornaceae
Cornus alba s.
propr., non auct. §
Tatarischer
Hartriegel
Cornus tatarica E-As.
SumatraConyza
SE-As.
Katzenschweif sumatrana,
Erigeron
linifolius,
Conyza albida,
C. naudinii,
C. bonariensis
auct.
Großes
N-Am.
Mädchenauge
krit.!
St (Peggau,
HauptBhf. Graz)
nährstoffreiche,
bodensaure
Therophytenfluren
Brache
Ruderalfluren,
Dämme,
Waldschläge,
Brachen
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
W, N (NW Wr.
Neustadt)
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Gutermann &
Niklfeld 1973
x
x
Melzer 1954, 1996a, 1996c,
1998c, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
x
x
x
Janchen 1963-66, Forstner &
Hübl 1971
x
x
x
x
Vorkommen
tlw. fraglich
Traxler 1967, Adler et al. 1994
x
x
x
Traxler 1971, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Adler et al.
1994, 2001a
südl. N-Am.
Ruderalfluren
(Schutt,
Ruinen)
B (b. Eisenstadt), Ruderalfluren
W (Stammersdorf, Breitenlee),
N (b. Wr. Neustadt)
B, W, N, K, T, V Ruderalfluren
x
x
x
N-Afr., W-As.
fehlt S
Ruderalfluren
x
x
x
E-Eur., W-As.
N (Auf d. Scheibe
O Persenbeug,
*Wachberg b.
Melk), O, T
trockene
Ruderalfluren
(bes. Sandund Schottergruben, Sandund Schotteraufschüttungen)
Gebüsche,
(Au-)Wälder
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1976, Hartl et al. 1992, Melzer &
Barta 1992, Polatschek 1997
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Ruttner 1956, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Strauch
1992, Melzer 1996a, Maurer
1996, Polatschek 1997, Hohla
2001, Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Adler et al. 1994,
Leopoldinger 1995,
*Kriechbaum unpubl.
alle BL?
x
x
(x)?
x
(x)
x
85
(2002)
Janchen 1977, Melzer 1989a,
Jackowiak 1990, Franz et al.
1990, Maurer 1996, Wittmann &
Pilsl 1997, Hohla et al. 1998,
Strobl 1999, Polatschek 1999,
Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2001,
Zobodat 2001, Adler et al.
2001a, Essl unpubl.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ranunculaceae Consolida regalis
subsp. paniculata
Cornus sanguinea
subsp. australis §
Südlicher RotHartriegel
Kleinas.
B, N, O, St, K, S, Gebüsche,
T
Wälder
x
Cornaceae
Cornus sericea §
Weißer Hartriegel, Amerikanischer
Hartriegel
N-Am.
W, N (Donauauen O Wien), St
(Graz), ob auch
andere BL?
Gebüsche,
Wälder
x
Fabaceae
Coronilla scorpioides
SkorpionsKronwicke
Mediterr.
St (Graz), K
Coronopus didymus
ZweiknotenKrähenfuß
S-Am.
trockene
Ruderalfluren,
Segetalfluren
Ruderalfluren,
bes. Trittrasen
(Parkrasen,
Pflasterwege)
Brassicaceae
Betulaceae
Corylus colurna
Baum-Hasel
Betulaceae
Corylus maxima
Riesen-Hasel
Asteraceae
Cosmos bipinnatus
Kosmee
Rosaceae
Cotoneaster
dammeri
Rosaceae
Cotoneaster
franchetii
TeppichSteinmispel,
Teppich“Zwergmispel“
FranchetSteinmispel
(-“Zwergmispel“)
Cornus
stolonifera,
Cornus alba
subsp.
stolonifera,
Cornus alba
auct.
Corylus
tubulosa
W (Fuß des
Laaerberges), N
(Korneuburg), O
(Linz), St (Graz),
T (Telfs)
SE-Eur., W-As. B, W, O, St
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
*Person unpubl.
Verbreitung ist
ungenügend
bekannt; wird
als Böschungsbegrünung und
bei Gewässerregulierungen
angepflanzt
Melzer 1989b, 1998c, Adler et
al. 1994, Stöhr 2000b, 2001b,
Strobl & Stöhr 2001, Zobodat
2001, Hohla 2002
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Maurer 1996, Drescher &
Magnes 2001
x
x
Melzer 1954, Gutermann &
Niklfeld 1973, Adler et al. 1994
x
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Melzer 1954, 1982a, 1983b,
1998a, Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, Zobodat 2001
als Frucht- und Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1989a
Zierstrauch
kult. und verw.
Adler et al. 2001a
x
(x)
Mauern,
Friedhöfe,
Ruderalfluren
SE-Eur., Krim, W (b. Mauerbach, Mauern,
Kaukasus,
Neuwaldegg)
Friedhöfe,
nördl. Kleinas.
Ruderalfluren
Mexiko, N-Am. fehlt S
Ruderalfluren
(Texas)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
W-China
O (HauptBhf.
Pflasterfugen
Wels), *St (Graz)
x
x
x
W-China
W (zw. Penzing
und Hütteldorf)
x
x
x
Bahndamm
Zitate
invasiv
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1963, Forstner & Hübl 1971,
Melzer 1989a, Hartl et al. 1992,
Melzer & Barta 1992, Adler et al.
1994, 2001a, Hohla et al. 1998
Hohla et al. 1998, *Melzer
(Herbar)
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Cornaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
86
(2002)
Familie
FächerSteinmispel,
WaagrechtSteinmispel („Zwergmispel“)
Rosaceae
Cotoneaster lucidus
§
Rosaceae
Cotoneaster
melanocarpus
Rosaceae
Cotoneaster
multiflorus
Asteraceae
Cotula coronopifolia
Brassicaceae
Crambe hispanica
Glanz-Steinmispel
(-„Zwergmispel“)
Schwarze
Steinmispel
(-„Zwergmispel“)
Vielblütige
Steinmispel
(-„Zwergmispel“)
Krähenfußblättrige Laugenblume
Spanischer
Meerkohl
Brassicaceae
Crambe orientalis
OrientMeerkohl
SW-As.
W, *N
Rosaceae
Crataegus
sanguinea
Blut-Weißdorn
E-Russland,
N-As.
W, N (Kaltenleutgeben)
Rosaceae
Crataemespilus
gillotii
Asteraceae
Crepis nicaeensis
Nizza-Pippau
Asteraceae
Crepis pulchra
Schöner
Pippau
Asteraceae
Crepis zacintha
Iridaceae
Crocosmia x
crocosmiiflora
Höckerlattich, Zacintha
Höcker-Pippau verrucosa
Montbretie
Tritonia (x)
crocosmiiflora
kult.?
China
alle BL
ruderale Gebüsche und
Wälder,
Mauerritzen,
Felsspalten
x
Cotoneaster
acutiflorus
Lindley
Altai
W, T (Innsbruck,
Pradl)
Ruderalfluren,
Mauern,
Hecken
x
x
x
Cotoneaster
niger
E-Eur., W-As.
W (Augarten, b.
Zentralfriedhof)
Mauerritzen,
Bahngelände
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Adler
et al. 2001a
W-China
W (WestBhf.,
Döblinger
Friedhof)
Böschung,
Friedhof
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
S-Afr.
W (b. Hadersdorf,
MauerbachStaubecken)
W (HadersdorfWeidlingau)
Gewässerufer
(Schlammböden)
gestörte Stelle
an d. Wienfluss-Böschung
trockene
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
Melzer & Barta 2000, Adler et al.
2001a
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, *Schratt-Ehrendorfer
unpubl.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
x
Mediterr.
Crataegus mo- Gattungsnogyna x Me- Kulturhybride
spilus germanica, „x Crataemespilus x
grandiflora“
Frankreich (WAlpen), S-Eur.,
Kaukasusländer
S-Eur., SW-As.
(x)
x
N (Kritzendorf)
Hecken, Blocksteinwürfe,
Friedhöfe
unbekannt
W, N, O (b.
Ebensee), S,
T (Innsbruck)
Ruderalfluren,
Gartenrasen,
Grasplätze
x
x
x
W, N, O, K, S
Weinberge,
Mauern,
Heckensäume,
Brachen,
Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
Mediterr.
St (Graz)
S-Afr.
N, K (Villach,
Ruderalfluren
Hundsdorf b. Feistritz), S
x
bes. als Bodendecker sehr
hfg., bes. in
lichte Wälder
eindringend
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1976, 1986a, Traxler 1985,
Karrer 1991, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a, Brader
& Essl 1994, Maurer 1996,
Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et
al. 1998, Strobl 1998, 1999,
Polatschek 2000
Forstner & Hübl 1971,
Polatschek 2000, Adler et al.
2001a
in Deutschland Melzer & Barta 2001
lokal eingeb.
Hybride aus
Janchen 1956-60
Crataegus monogyna x Mespilus germanica; ob wirklich
verw.?
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Speta
1982, Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Melzer 1999a
eingeschleppt
in Graz 1948
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Melzer 1969c, Hartl et al. 1992,
Strobl 1997, Botanisches Institut
Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö.
2001
87
(2002)
Cotoneaster
horizontalis
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Rosaceae
Crocus banaticus §
Iridaceae
Crocus flavus §
Iridaceae
Crocus heuffelianus
§
Iridaceae
Crocus ligusticus §
krit.!
Mittel-Krokus
Crocus medius SW-Alpen
Iridaceae
Crocus purpureus
krit.!
Neapolitanischer Krokus
ehem.
Crocus
Jugoslawien,
napolitanus,
Crocus vernus Italien
subsp. vernus
Iridaceae
Crocus
tommasinianus
Araceae
Cryptocoryne
crispatula subsp.
balansae
Cryptocoryne wendtii
Araceae
Wald-Krokus
krit.!
Serbien,
Rumänien,
SW-Russland
Gold-Krokus
Crocus aureus SE-Eur.,
Kleinas.
Heuffel-Krokus
SE-Eur.
Elfen-Krokus,
Tommasinis
Krokus
Gedrehter
Wasserkelch
Cryptocoryne
balansae
*B (Rotenturm)
Park
B (Schlossberg b. Park
Güssing)
B (Schlosspark
Park (trockene
Rotenturm)
bis frische
Laubwälder)
W (Theresianum, Parks
Botanischer
Garten?)
feuchte
N (Tal d. Kl. Erlauf, bes. b. Gre- Wiesen,
sten, Schwarzer Bachränder,
Gebüschränder
Ötscher,
*Seewiese b.
Perchtoldsdorf),
**S (WalsSiezenheim)
*W (Botanischer Friedhof,
Garten), S
Mährasen
SE-Eur.
(S-Ungarn bis
NW-Bulgarien)
N-Vietnam,
K (Warmbad VilThailand
lach)
Wendts
Wasserkelch
Thailand
K (Warmbad Villach)
Thermenabflüsse (Warmbach)
Thermenabflüsse (Warmbach)
Laubwald,
Gebüsch
x
x
x
Dietrich in Vorber., *Dietrich
unpubl.
x
Traxler 1984a, Dietrich in
Vorber.
Traxler 1977b, Adler et al. 1994
x
(x)
invasiv
*Person unpubl.
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, Dietrich in Vorber.
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994, Dietrich in Vorber.,
*Dietrich unpubl., **Stöhr
unpubl.
x
x
x
Stöhr et al. in Vorber., *Dietrich
unpubl.
x
x
x
Hartl et al. 1992, Dietrich
unpubl.
Hartl et al. 1992, Dietrich
unpubl.
x
(x)
x
x
(x)?
x
Apiaceae
Cryptotaenia
canadensis
Kanadische
Rispendolde
östl. N-Am.,
E-As. (China,
Japan)
St (Grazer
Schlossberg)
Cucurbitaceae
Cucumis melo §
Zuckermelone
trop.-subtrop.
Afr. und/oder
S-As.
W, N, O, K, ob
Ruderalfluren
auch andere BL? (bes. Mülldep.)
x
x
x
Cucurbitaceae
Cucumis sativus §
Gurke
N-Indien
B, K, V, ob auch
andere BL?
x
x
x
Cucurbitaceae
Cucurbita ficifolia §
FeigenblattKürbis
N-Am.
W (Wienerberg)
x
x
x
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Schutt)
Ruderalfluren
Zitate
x
(x)
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
(x)?
x
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Ansalbung
durch F. Krasan seit 1890
erhalten, aber
ohne Ausbreitungstendenz
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, Maurer 1996
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Walter 1992, Melzer &
Barta 1993, Adler et al. 1994,
2001a
Murr 1923, Traxler 1989a, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Iridaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
88
(2002)
Familie
Cucurbita
foetidissima §
Cucurbita
perennis
Cucurbitaceae
Cucurbita maxima §
Riesen-Kürbis
Cucurbitaceae
Cucurbita pepo §
Gewöhnlicher
Kürbis
Lythraceae
Cuphea lanceolata
Cuscutaceae
Cuscuta campestris
Köcherblümchen
Cuscuta
Nordameriarvensis
kanischer
Teufelszwirn,
Nordamerikanische Seide
Cuscutaceae
Cuscuta gronovii
Cuscutaceae
Cuscuta scandens
Cuscutaceae
Cuscuta suaveolens
Rosaceae
Cydonia oblonga
Scrophulariaceae
Asteraceae
Cymbalaria muralis
incl. Cucurbita Argentinien,
maxima var.
Uruguay
turbaniformis,
Cucurbita pepo
var.
turbaniformis
Nord-Mexiko,
östl. N-Am.
GronoviusTeufelszwirn,
GronoviusSeide
Cuscuta
Südlicher
Teufelszwirn, australis
Südliche Seide
Chilenischer
Teufelszwirn,
Chile-Seide
Quitte
neo.?
Am.
Zimbelkraut
Cynara
scolymus
Boraginaceae
Cynoglottis barrelieri
BarrelierOchsenzunge
Anchusa
barrelieri
Poaceae
Cynosurus echinatus
GrannenKammgras,
StachelKammgras,
Igel-Kammgras
x
x
x
W (Breitenlee,
Laaerberg),
St (Köflach),
V (Tosters)
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Schutt)
x
x
x
fehlt T
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Schutt)
x
x
x
Ruderalfluren
x?
x
x
Murr 1923, Forstner & Hübl
1971, Melzer 1988b, Adler et al.
2001a
für V keine
konkreten Angaben (Murr
1923)
Murr 1923, Pehr 1932, Traxler
1964, Forstner & Hübl 1971,
Janchen 1977, Hartl et al. 1992,
Walter 1992, Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971
kann zu Ertragseinbußen
bes. in Klee-,
Luzernenfelder
(Kartoffel) führen; schon 1952
in Nord-B lokal
massenhaft
Murr 1923, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer &
Barta 1995a, 2001, Wittmann &
Pilsl 1997, Maurer 1998,
Polatschek 1999, Hohla et al.
2002
x
N-Am.
St (GrazWaltendorf)
Garten (auf
Impatiens
parviflora)
x
x
x
Melzer 1992, Maurer 1998
Mediterr.
B, W, N
x
x
x
Janchen 1977, Flor. Kart. Ö.
2001
S-Am. (Chile)
N, O (Unteres
Trauntal),
T (Kitzbühel)
fehlt K
feuchte
Wiesen,
Weiden
Segetalfluren,
Ruderalfluren?
x
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Strauch 1992, Polatschek 1999
Hödl 1877, Rechinger 1933,
Janchen 1956-60, 1977, Ruttner
1955, Traxler 1965, Forstner &
Hübl 1971, Maurer 1996,
Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö.
2001, Adler et al. 2001a
Adler et al. 1994
alle BL
Kulturpfl., Hei- *St (Graz)
mat d. Stammsippe: NW-Afr.?
SE- und E-Eur. N (zw. Wr. Neustadt und Steinabrückl)
Mediterr.,
W, N, O, St, K, S,
W-Eur.
T
Gebüsche,
Wälder
x
Mauerspalten
Ruderalfluren
(Schutt)
x
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912
südöstl. N-Am. B, W, N, O, St, S, Brachen, ruderale StaudenV
fluren (bes. auf
Trifolium sp.,
Medicago
varia),
Segetalfluren
Transkaukasien,
Iran,
Zentral-As.,
SE-Arabien
(x)
einmal ehemals in T auf
Komposterde
x
x
x
Janchen 1956-60, *Melzer
(Herbar)
Ruderalfluren,
Waldschlag
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973
trockene Wiesen, Segetalfluren (Getreideäcker, Gärten),
Ruderalfluren
x
x
x
Hödl 1877, Pehr 1938, Melzer
1954, Janchen 1956-60, 196366, Forstner & Hübl 1971, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Kammerer in Vorber.
89
(2002)
Artischocke
Ruderalfluren
(Kompost)
Zentral-Mexiko W
S-Eur.
Cynara cardunculus
var. scolymus
T (Pradl b.
Innsbruck)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Cucurbitaceae
Cyperus esculentus
Erdmandel
E-Afr., Indien?, B, St, K
Mediterr.?
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
Cyperaceae
Cyperus glomeratus
§
KnäuelZypergras
St (Radkersburg?, St. Leonhard b. Graz)
Wassergräben,
feuchte Stellen
x
Cyperaceae
Cyperus longus §
Langes
Zypergras
Slowenien,
Ungarn,
SE-, S-Eur.,
gemäßigtes As.
Mediterr. bis
W-Eur.
(Schweiz, (Bodenseegeb.),
England)
Thermenabfluss (nur dort
eingeb.),
Grabenränder,
Ruderalfluren
(Gartenflüchtling)
Cyperaceae
Cyperus lupulinus
subsp. macilentus
N (Thermenabfluss v. Bad
Vöslau, Penz b.
Kleinraming,
Schwechat b.
Baden), O (Linz,
Pfarrkirchen), S,
T (Lindau)
T (Mühlau)
Cyperaceae
Cyperus rotundus
Fabaceae
Cytisus scoparius
Asteraceae
Dahlia x cultorum
Garten-Dahlie
Asteraceae
Dahlia pinnata
Fieder-Dahlie
Poaceae
Dasypyrum villosum
Zottiger Haarweizen
Solanaceae
Datura innoxia §
GartenStechapfel
Solanaceae
Datura stramonium
Gewöhnlicher
Stechapfel
krit.!
BushZypergras
KnollenZypergras
heim.?
Besenginster
Cyperus bushii, N-Am.?
Cyperus
filiculmis s. l.
Trop., Subtrop. St (Graz),
K (Klagenfurt)
Eur., N-As.
(x)
x
x
x
x
Ruderalfluren
(neben Bahn)
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Waldränder,
x
bodensaure
Wälder,
Böschungen
x
Ruderalfluren
Dahlia variabilis, Kulturpfl., Hei- *St, K
(Mülldep., Garmat d. StammDahlia x
tenabfallstellen)
sippen: Mexiko
hortensis
Mexiko
B (Neckenmarkt), Ruderalfluren
x
W
W, St, K
Ruderalfluren
Haynaldia
Mediterr.,
(bes. Bahnvillosa
SE-Eur.,
anlagen)
S-Russland,
Kaukasusländer, Kleinas.
Datura inoxia, Mittel-Am.
St (Müllplatz Karl- Ruderalfluren
x
Datura metel
schacht, b. Juden- (bes. Mülldep.)
auct.
dorf, Deutschlandsberg), K
x
Mexiko
alle BL
Ruderalfluren,
incl.: Datura
Segetalfluren
inermis, Datura
(Hackfruchtstramonium
äcker)
var. tatula,
Datura tatula
x
x
x
Zitate
*Person unpubl.
früher kult.
x
(x)
alle BL
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Janchen 1956-60, Melzer
1989a, 2000, Traxler 1989a,
Kammerer in Vorber.
Dalla Torre & Sarnthein 1906,
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973
Dalla Torre & Sarnthein 1906,
meist nur als
Gartenflüchtling Janchen 1956-60, 1977, Adler
et al. 1994, Steinwendtner 1995
unbest.
Dalla Torre & Sarnthein 1906
1955 in Graz
auf Mülldep.
Janchen 1956-60, Melzer 1957,
1989a, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994
Adler et al. 1994
x
x
Hartl et al. 1992, *Melzer
(Herbar)
x
x
x
x
Traxler 1967a, Forstner & Hübl
1971
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
1977, Forstner & Hübl 1971,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
2001a
x
x
Melzer 1988b, 1991a, 2001b,
Hartl et al. 1992
x
Melzer 1968b, 1981a, Forstner
& Hübl 1971, Maurer 1984, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Cyperaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
90
(2002)
Familie
Datura wrightii
WrightStechapfel
Apiaceae
Daucosma laciniata
SchlitzblattMöhrenduft
GartenRittersporn
Datura mete- südl. N-Am. bis *N (Weinviertel)
loides auct. non nördl. S-Am.
Dunal, Datura
metel var.
quinquecuspida
südl. N-Am.
O (Bhf. LinzKleinmünchen)
DelphiniumKulturhybride W (Leopoldsberg)
Hybriden
DrüsenZahnwurz
Cardamine
glanduligera
Ranunculaceae Delphinium x
cultorum §
Brassicaceae
Dentaria glandulosa
Polen, Mähren, St (b. Ehrenhausen)
Ungarn,
Karpaten,
Balkanhalbinsel
Deutzia crenata Japan
B, W, N, St
(Wetzelsdorf b.
Graz), S (Sbg.
Stadt)
O, S, V
Schweiz,
Frankreich,
Deutschland,
Böhmen,
Polen, Belgien
Dianthus
Balkanländer, St (Graz)
haynaldianus Kleinas.
Deutzie
Caryophyllaceae
Dianthus
gratianopolitanus
Pfingst-Nelke
Caryophyllaceae
Dianthus giganteus
Riesen-Nelke
Scrophulariaceae
Digitalis ferruginea
S-Eur.
Scrophulariaceae
Digitalis lanata
Rost-Fingerhut,
Rostfarbener
Fingerhut
Woll-Fingerhut
Scrophulariaceae
Digitalis purpurea §
Roter Fingerhut, PurpurFingerhut
W-Eur.
(ozean.)
N, O, St, K, S
Brassicaceae
Diplotaxis erucoides
SenfraukenDoppelrauke
Mediterr.
W (Breitenlee)
Brassicaceae
Diplotaxis muralis
MauerDoppelrauke
Mediterr., sub- alle BL
med.
Dipsacaceae
Dipsacus strigosus
E-Eur., As.
Asteraceae
Dittrichia graveolens
Asteraceae
Doronicum orientale
Schlanke
Karde
Duft-Klebalant,
Duftender Alant
OrientGämswurz
neo.?
nördl. Balkanhalbinsel
(submed.)
Inula
graveolens
Doronicum
caucasicum
N (Ruine
Rauheneck,
Lindkogel)
B, N
B
Mediterr., sub- O (Innkreismed.
autobahn)
Balkanhalbin- W, N, St
sel, Türkei,
Kaukasus
x
x
x
*Dietrich unpubl.
Ruderalfluren
x
x
x
Baschant 1955
ruderale
Trockenrasen,
Waldränder,
bes. im Pann.
schattiger
Edellaubwald
(BuchenMischwald)
Ruderalfluren,
Mauerspalten,
Hecken, Schutt,
Planierungen
trockenwarme
Felsfluren
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
x
Melzer 1962a, Maurer 1996
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1989a,
Wittmann & Pilsl 1997, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Lonsing 1977,
Polatschek 1999
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
unbekannt
ruderale
Trockenrasen,
Waldränder,
Staudenfluren,
bes. im Pann.
frische,
bodensaure
Waldschläge
x
x
x
x
(x)?
x
x
x
x
Kögeler 1949, Janchen 1956-60
x
x
Janchen 1977
angesalbt,
später wieder
verschwunden
Arzneipfl.
Melzer 1972a, Adler et al. 1994,
(Herzglykoside) Drescher & Magnes 2001
(x)?
x
x
(x)
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
lokal verw. bis
eingeb. (?)
x
x
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
Ruderalfluren,
Segetalfluren
(Hackfruchtäcker), Mauern
Ruderalfluren
Parks
(x)
x
x
Melzer 1963, 1969a, 1979b,
Zierpfl., Arzneipfl. (Herzgly- 1989b, Adler et al. 1994,
Botanisches Institut Salzburg
koside)
2001, Zobodat 2001
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
x
Adler et al. 1994
x
x
x
Melzer & Barta 2002
x
x
x
Hohla 2001
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1998
91
(2002)
Hydrangeaceae Deutzia scabra
Ruderalfluren
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Solanaceae
x
Laubwälder,
ehem.
Parkanlagen
lückige
Trockenrasen,
Böschungen,
trockene
Ruderalfluren
x
bes. E-Eur.
B, W, N, St, K, T
Halbtrockenrasen, trockene
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
S-Sibirien,
Himalaja
Ruderalfluren
Russland,
Turkestan,
W-Sibirien
B (Deutsch
Schützen),
V (Feldkirch)
T (Mühlau b.
Innsbruck)
W (Prater),
St (Bhf. Unzmarkt)
Scheinerdbeere
S-, SE-As.
alle BL
Ecballium elaterium
Spritzgurke
Mediterr.
Echinochloa
colonum
Kleine Hühner- Echinochloa
hirse
colona
Doronicum
pardalianches
KriechGämswurz,
Schwindelwurz
Brassicaceae
Draba muralis
Mauer-Felsenblümchen
Brassicaceae
Draba nemorosa
Lamiaceae
Dracocephalum
moldavica
MoldauDrachenkopf
Lamiaceae
Dracocephalum
parviflorum
Dracocephalum
thymiflorum
Kleinblütiger
Drachenkopf
ThymianDrachenkopf
Rosaceae
Duchesnea indica
Cucurbitaceae
Poaceae
neo.?
Busch-Felsenblümchen
(Dracocephalum
moldavicum)
N-Am.
Dracocephalum
triflorum
*W (Jacquing.),
St (Stainz)
Trop., Subtrop. W, St, K
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Adler et al. 1994, 2001a,
Essl 1998a
x
Melzer 1954, 2000, Grims 1971,
Adler et al. 1994, 2001a,
Geißelbrecht-Taferner & Mucina
1995, Maurer 1996, Hohla et al.
1998, Franz 1999, Melzer &
Barta 1999, 2000, Hohla et al.
2000, 2002, *Pilsl unpubl.
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1961a, 1972b, 1972c, 1975b,
1978a, Maurer 1984, 1996, Adler
et al. 1994, Drescher & Magnes
2001, Flor. Kart. Ö. 2001
Janchen 1956-60, Melzer &
Barta 1992, Polatschek 2000
x
(x)
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
x
x
invasiv
*Person unpubl.
x
x
x
Zitate
(x)
unbekannt
Gärten, Weg-,
Waldränder
und -säume,
Parks, Hinterhöfe
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
x
x
x
x
in T 1925 eingeschleppt
im Wiener
Prater 18931895 eingeschleppt
derzeit in
rascher Ausbreitung
keine neuen
Funde
Janchen 1956-60
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1974b
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1982a, 1983a, 1987a, 1987b,
1994a, Jackowiak 1990, 1992,
Hetzel 1991, Strobl 1993,
Melzer & Barta 1995a,
Wittmann & Pilsl 1997, Essl
1998a, Hohla et al. 1998, Essl &
Walter 2002, Brausch in Vorber.
Fritsch 1926, Janchen 1956-60,
*Walter unpubl.
Melzer 1961b, 1968a, 1980a,
1980b, 1983a, 1988b,
Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Kammerer in Vorber.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
SW- und Mittel- B (östliches LeitEur.
hagebirge),
W (Hütteldorf), N
(östliches Leithagebirge), O (Sierning, Kronstorf)
Mediterr.
B, W, N, O, St, K,
*S
Asteraceae
Lamiaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
92
(2002)
Familie
Echinochloa
esculenta
SpeiseHühnerhirse
Poaceae
Echinochloa
frumentacea §
GetreideHühnerhirse
Poaceae
Echinochloa
muricata
Cucurbitaceae
Kulturpfl.
W, N, O, St, K
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
Kulturpfl.
W, O, St, K, V
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
StachelHühnerhirse
N-Am.
Ruderalfluren
Echinocystis lobata
Igelgurke
wärm. N-Am.
O (Bhf. Micheldorf, Mühlheim a.
Inn, Schalchen),
St (Graz, Laßnitztal), *S (Nußdorf
a. Haunsberg)
B (Seewinkel,
Süd-B), N
(Marchtal), O, St
(Ost-St), T (Innsbruck)
Asteraceae
Echinops banaticus
GartenKugeldistel
Echinops
bannaticus
SE-Eur.
Asteraceae
Echinops exaltatus
Hohe
Kugeldistel
Echinops
commutatus
Slowenien,
E-, SE-Eur.
(Hauptverbr.)
Boraginaceae
Echium italicum
Boraginaceae
Echium
plantagineum
WegerichNatternkopf
Echium
lycopsis
Hydrocharitaceae
Egeria densa
Dichtwasserpest, Dichte
Wasserpest
Elodea densa, S-Am.
Anacharis
(Argentinien)
densa
Elaeagnaceae
Elaeagnus
angustifolia
Schmalblättrige
Ölweide
neo.?
Echinochloa
utilis,
Echinochloa
frumentacea
auct. p.p.
E. esculenta
auct. p.p.
Hoher Natternkopf, ItalienNatternkopf
Mediterr.,
W- und
Mittel-As.
x
x
x
x
x
x
x
x
Melzer 1982b, 1983a, 1985b,
1988b, 1989a, Melzer & Barta
1991, 1999, Hartl et al. 1992,
Walter 1992, Hohla 2001, Adler
et al. 2001a
Melzer 1988b, 1989a, Hartl et al.
1992, Melzer & Barta 1999,
Hohla 2000, 2001, Adler et al.
2001a, Polatschek 2001b,
Kammerer in Vorber.
Melzer 1996a, Melzer & Barta
1996, Hohla et al. 1998, Hohla
2001, *Stöhr unpubl.
x
in Deutschland,
Tschechoslowakei, Ungarn
ebenfalls eingeb.
Fritsch 1923, Melzer 1958a,
1986a, Traxler 1977a, Maurer
1984, 1998, Margl 1987,
Wolkinger & Breitegger 1996,
Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö.
2001
Forstner & Hübl 1971, Melzer &
Barta 1993, Melzer & Bregant
1993, Adler et al. 1994, 2001a
x
W (Auhof,
Ruderalfluren
Häuserl am Roan, Leopoldau), N
(Wiener Becken),
St (Graz)
W, N, O, St, K, T Ruderalfluren,
Heckensäume
x
x
x
Zier-, Bienenweidepfl.
x
x
x
x
x
x
aus alten Kultu- Hamburger 1948, Melzer 1954,
ren verw.
1979b, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Melzer & Bregant
1993, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 1997, Hohla et al.
2001
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Melzer 1989a, Hartl et al.
1992, Adler et al. 2001a
x
x
x
St (Graz),
T (Innsbruck)
W (Alte Donau),
St (Ries b. Graz),
K (Warmbad
Villach)
B, W, N, O?, St,
K
trockene
Ruderalfluren,
(Halb)trockenrasen
Ruderalfluren
Thermenabflüsse (Warmbach), Tümpel,
Gräben
Salzstandorte,
Heißländen,
Brachen
(x)
Kulturabkömmling v. E. crusgalli; typ. Vogelfutterpfl.
sommerwarme,
nährstoffreiche
Ufersäume
SE-Eur., MeB, W, N, K
diterr., SW-As.
bis Turkestan
Mediterr.
x
x
(x)?
x
(x)
x
x
93
(2002)
Janchen 1956-60, Melzer
1987b, Dalla Torre & Sarnthein
1912, Polatschek 1997
Fritsch 1930, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1983a, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 2001a
in Nord-B auch Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Maurer 1996, Drescher
forstlich kult.,
& Magnes 2001, Blab unpubl.
sonst nur in
Windschutzstreifen; in
Salzstandorte
(Seewinkel)
eindringend (A.
Blab unpubl.)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Poaceae
altweltl. Trop.
Wilder Korakan, Wilde Fingerhirse, Indischer Korakan
Dreiähriger
S-Am.
Korakan
ErnstElodea ernstiae Argentinien
Wasserpest
Eleusine indica
Poaceae
Eleusine tristachya
Hydrocharitaceae
Elodea
callitrichoides §
Hydrocharitaceae
Elodea canadensis
Hydrocharitaceae
Elodea nuttallii §
Lamiaceae
Elsholtzia ciliata
WimperKammminze
Lamiaceae
Elsholtzia stauntonii
StauntonKammminze
Poaceae
Elymus elongatus
subsp. ponticus
Pontische
Quecke
Kanadische
Wasserpest
krit.!
Anacharis
canadensis
NuttallWasserpest
N-Am.
N-Am.
Elsholtzia
cristata
gemäßigtes
E-As.
N-China
Agropyron
elongatum
subsp. ponticum, Elymus
obtusiflorus,
Elytrigia
obtusiflora
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
W, St (Mureck)
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer
2000
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
Melzer 1983b, Kammerer in
Vorber.
Janauer & Pall 1999
N (Gießgang i.
Tullner Feld)
Steh- und
langsame
Fließgewässer,
Tümpel,
Gräben, bis
2 m Tiefe
fehlt B?
Steh- und
langsame
Fließgewässer,
Tümpel,
Gräben, bis
3 m Tiefe
Steh- und
*W (Neue Donau), N (Lunzer langsame
See?, Gießgang i. Fließgewässer,
bis 2 m Tiefe
Tullner Feld,
Donauauen b.
Regelsbrunn),
O (z.B. Innauen,
Pleschinger See),
V (Bregenz)
N?, O (LokalRuderalfluren
bahnhof Eferding,
Kleinreifling),
St (Graz, Birkfeld,
Öblarn)
W (Gaußplatz)
Mauer
S- und SE-Eur. K
unbekannt
x
x
x
x?
x
x
x
in Eur. nur
weibliche Pfl.
Forstner & Hübl 1971, Janauer
& Pall 1999, Essl & Walter 2002
Gutermann & Niklfeld 1973,
Lindner 1977, Dörr 1994, Vöge
1994, Janauer & Pall 1999, Kum
& Gätz 2000, Hohla 2001,
Polatschek 2001a, Zobodat
2001, *Dietrich unpubl.,
Wittmann unpubl.
x
x
x
z.B. in RussMelzer 1954, Baschant 1955,
land, Deutsch- Janchen 1956-60, Adler et al.
land eingeb.
1994, Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
x
x
x
nach baulichen Janchen 1963-66, 1977,
Aktivitäten ver- Forstner & Hübl 1971
nichtet (Janchen 1963-66)
Hartl et al. 1992
x?
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Poaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
94
(2002)
Familie
Epilobium ciliatum
Onagraceae
Epilobium ciliatum x
montanum
Epilobium x
interjectum
Onagraceae
Epilobium ciliatum x
obscurum
Epilobium x
vicinum
Onagraceae
Epilobium ciliatum x
palustre
Epilobium x
fossicola
Onagraceae
Epilobium ciliatum x
parviflorum
Epilobium x
floridulum
Onagraceae
Epilobium ciliatum x
roseum
Epilobium x
nutantiflorum
Onagraceae
Epilobium ciliatum x
tetragonum
Epilobium x
mentiens
Poaceae
Eragrostis
cilianensis
Poaceae
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1973, 1976, 1979b, 1985b,
1986b, 1987b, 1988a, 1988b,
1989a, 1989b, Traxler 1976,
Buchner 1980, Leute 1985,
Jackowiak 1990, Melzer & Barta
1996, Wittmann & Pilsl 1997,
Hohla et al. 1998, Eichberger &
Arming 1999
Polatschek 2000, 2001b, *Pilsl
unpubl.
Hybride, spontan in Österreich entstanden?
Hybride, spontan in Österreich entstanden?
Hybride, spontan in Österreich entstanden?
Hybride, spontan in Österreich entstanden?
Hybride, spontan in Österreich entstanden?
Hybride, spontan in Österreich entstanden?
wärmere Länder beider Erdhälften
*O?, T (Pustertal,
Ködnitzbach),
V (b. Weiherberg
SE Rankweil)
N (Heidenreichstein), *O?,
St (Oberhart b.
Mureck)
O, V (Bezau, „Im
Moos“, Obere
Diedams Alpe N
Schoppernau)
St (Hohenbrugg),
K (b. Klagenfurt)
Gewässerufer,
Auwälder
x
x
x
Teichufer
x
x
x
Melzer 1979b, 1987b, *Pilsl
unpubl.
Gewässerufer
x
x
x
Hohla et al. 1998, Polatschek
2000, 2001b
Schottergrube,
Gewässerufer
x
x
x
Melzer 1987b, 1989a
St, V
Gewässerufer
x
x
x
Melzer 1987b, Polatschek 2000
*N, *O
unbekannt
x
x
x
*Pilsl unpubl.
W, N, St, K, T, V
Segetalfluren,
Weingärten,
Ruderalfluren
(bes. skelettreiche Böden,
Bahnanlagen,
Schutt)
Ruderalfluren
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1906,
Melzer 1954, 1959, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994, 2001a, Zidorn & Dobner
1999, Kammerer in Vorber.
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1954, 1959, Kammerer
in Vorber.
Melzer 1989b, 1999a
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
Ruderalfluren
(in einem
Schulgarten
verw.)
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1954, 1959, Janchen
1956-60, Kammerer in Vorber.
x
x
x
Janchen 1956-60, Botanisches
Institut Salzburg 2001
x
x
x
Janchen 1956-60, Melzer 1959,
Kammerer in Vorber.
Eragrostis mexicana krit.!
§
Eragrostis
multicaulis
Eragrostis
pectinacea
Mexikanisches
Liebesgras
JapanLiebesgras
KammLiebesgras
incl. Eragrostis S-Am.
neomexicana
E-As.
Poaceae
Eragrostis trichodes
Haarfeines
Liebesgras
Poaceae
Eragrostis virescens
Grünliches
Liebesgras
incl. Eragrostis N-Am. (süddiffusa
westl. USA)
N-Am.
Eragrostis me- S-Am. (Chile)
xicana subsp.
virescens?
St (Graz)
St (Graz),
K (Klagenfurt)
St (Graz)
S (Elsbethen)
St (Graz)
x
95
(2002)
Gewässerufer,
feuchte
Hochstaudenfluren,
Röhrichte,
Ruderalfluren
Eragrostis
megastachya,
Eragrostis
major
Poaceae
x
alle BL
Großes
Liebesgras
Poaceae
neo.?
x
N-Am.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Epilobium
Amerikanisches Weiden- adenocaulon
röschen
Onagraceae
Winterling
(„Eranthis
hiemalis“)
S-, SE-Eur.
Asteraceae
Erechtites
hieraciifolius
Amerikanisches Scheingreiskraut
N-, S-Am.
Ericaceae
Erica tetralix
GlockenSchneeheide
Asteraceae
Erigeron annuus
subsp. annuus
Vielblättriger
Feinstrahl
W-Eur, nordwestl. MittelEur.
N-Am.
Asteraceae
Erigeron annuus
subsp.
septentrionalis
Erigeron annuus
subsp. strigosus
Nördlicher
Feinstrahl
Asteraceae
Erigeron
philadelphicus
Asteraceae
B, W, N, O, St
Parks, alte
Gärten,
Friedhöfe
B, W, N, O, St, K, Waldschläge
ob auch andere
BL?
x
x
x
N-Am.
Moore, StraO (Pfaffing), S
(Angertal b. Bad- ßenböschung
gastein, *Großarl)
alle BL
Ruderalfluren
(bes. skelettreiche Böden),
Auwälder,
Wiesen
alle BL
Ruderalfluren
N-Am.
B, W, N, O, St, K Ruderalfluren
x
PhiladelphiaBerufkraut
N-Am.
St (Graz, Judenburg)
Parkrasen,
Wegränder
x
Erigeron speciosus
PrachtBerufkraut
N-Am.
unbekannt
Geraniaceae
Erodium ciconium
StorchenReiherschnabel
Mediterr.
Geraniaceae
Erodium malacoides
HerzblattReiherschnabel
Mediterr.
N (Marchfeld:
Weikendorfer
Remise)
W (Favoriten,
Simmering),
N (b. Unterlaa)
St (Graz),
K (Villach)
Geraniaceae
Erodium moschatum
MoschusReiherschnabel
Mediterr.
Asteraceae
Ästiger
Feinstrahl
Erigeron
trigosus,
Erigeron
ramosus
B, St, K, S, T, V
x
x
Ruderalfluren
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
(x)
x
x
x
(x)?
x
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Polatschek 1997
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Melzer 1978b, Maurer 1984,
1998, Adler et al. 1994, Hohla et
al. 1998
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1975a, 2001a, Janchen 195660, Maurer 1998
Janchen 1956-60
invasiv
*Person unpubl.
ob sich lokal
einbürgernd?
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1988b, Adler
et al. 1994
Kornhuber & Heimerl 1885,
Krasan 1890a, 1890b, Swoboda
1933, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1966, 1969b, 1973, 1978b,
1979b, 1987a, 1996b, Forstner
& Hübl 1971, Pils 1984, Maurer
1998, Krisai 2000, Drescher &
Magnes 2001
Adler et al. 1994, Stöhr 2000a,
*Stöhr unpubl.
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer &
Barta 1994b, Adler et al. 2001a
x
x
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Traxler 1989a,
Hartl et al. 1992, Botanisches
Institut Salzburg 2001
x
Ruderalfluren
(Bahnanlagen,
Dämme)
Ruderalfluren
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Vorkommen
1923 festgestellt
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ranunculaceae Eranthis hyemalis
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
96
(2002)
Familie
Eruca sativa
Senfrauke,
Rucola
Mediterr.
W, N, St, K, T, V
Ruderalfluren
Brassicaceae
Erucastrum gallicum heim.?
Französische
Hundsrauke
W-Eur.
alle BL
Apiaceae
Eryngium giganteum
RiesenMannstreu
Ruderalfluren,
Wegränder,
Segetalfluren,
Ufer
Ruderalfluren,
Waldrand
x
Brassicaceae
Erysimum x allionii
x
Brassicaceae
Erysimum aureum
Brassicaceae
Erysimum canum
Brassicaceae
Erysimum cheiri
Echter Goldlack
Brassicaceae
Erysimum
cuspidatum
Brassicaceae
Erysimum
perofskianum §
Eschscholzia
californica
Spitzer Goldlack, SpitzSchotendotter
PerofskiGoldlack
Kalifornienmohn, Goldmohn, Schlafmützchen
Kaukasus, Iran St (Eisenerz,
Altenberg, Bad
Aussee, St. PeterFreienstein, Oberer Tollinggraben)
Ruderalfluren
Kulturhybride, St (Graz,
Heimat unbe- Neufisching b.
Zeltweg)
kannt
Russland,
St (Grazer
Ruderalfluren,
Ukraine
Schlossberg)
Robiniengehölze
SE-Eur.
W, N
Trockenrasen,
trockene
Ruderalfluren
Kulturpfl.,
B, W, N, St, V
Felsen, RuiHeimat d.
nen, Mauern,
Stammsippe:
Ruderalfluren
Griechenland
SE-Eur.
N (Tullner
trockene
Becken)
Ruderalfluren
Himalaja
Papaveraceae
krit.!
Gold-Goldlack,
GoldSchöterich
Grau-Goldlack Syrenia cana
krit.!
Brassicaceae
Euclidium syriacum
Schnabelschötchen
Caryophyllaceae
Eudianthe coeli-rosa
Himmelsröschen
Euphorbiaceae Euphorbia
acuminata
SpitzblattWolfsmilch
Euphorbiaceae Euphorbia lathyris
SpringWolfsmilch
Cheiranthus
cheiri
T, V
westl. N-Am.
B, W, N, O
(*Steyr,
*Losenstein),
**St (Graz,
Krumpitz), K
E-Eur., SW-As. B, W, N, St
(Graz), T
(Mühlau)
Silene coelirosa, incl.
Silene oculata
W-Mediterr.,
N-Afr.
Mediterr.,
W-As.
Euphorbia
lathyrus
Mediterr.
Ruderalfluren
(Schuttplätze)
Ruderalfluren,
Planierungen,
aufgelassene
Gärten
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1959, 1986b, 1987b, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a
Adler et al. 1994
x
x
Melzer 1973, 1985b
x
x
Melzer & Barta 2000
x
Melzer 1972b
x
Gutermann & Niklfeld 1973,
Polatschek 1982
x
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1989a, Maurer 1996, Adler et al.
2001a
x
x
Melzer et al. 1992
x
x
x
Polatschek 1999
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Janchen 1977, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
Biodat 2002, *Essl unpubl.,
**Melzer (Herbar)
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
1977, Traxler 1964, Forstner &
Hübl 1971, Melzer & Barta
1991, Adler et al. 1994,
Polatschek 1999
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971
x
x
x
(x)
x
x
x
(x)
x
Wegränder,
Kiesgruben,
Schuttplätze
x
W (Modenapark),
N (Bruck a. d.
Leitha)
B (Leithagebirge),
W, N (Marchfeld,
Wiener Becken)
Ruderalfluren
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren,
Trockengebüschsaum?
x
alle BL
Ruderalfluren
x
x
(x)
x
bes. im pann.
Raum eingeb.
x
(x)?
x
x
x
x
nach Janchen
1956-60 in
Umgebung v.
W vermutl.
eingeb.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Brassicaceae
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Melzer & Barta
1995b
97
(2002)
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Maurer 1996, Hohla
et al. 1998, Essl et al. 1998,
Essl 1999a, Polatschek 1999,
Hohla et al. 2000, Hohla 2000,
Adler et al. 2001a
WeitrandWolfsmilch,
Schnee-aufdem-Berge
Euphorbiaceae Euphorbia myrsinites
WalzenWolfsmilch,
MyrtenWolfsmilch
Euphorbiaceae Euphorbia rigida
ZweidrüsenWolfsmilch
SaatWolfsmilch
Euphorbiaceae Euphorbia segetalis krit.!
§
Euphorbiaceae Euphorbia supina
Niedrige
Wolfsmilch
Euphorbiaceae Euphorbia
taurinensis
Turiner Wolfsmilch
Asteraceae
Euthamia
graminifolia
Grasblättrige
Goldrute
Polygonaceae
Fagopyrum
esculentum
Polygonaceae
Fagopyrum
tataricum
neo.?
Agaloma
marginata,
Euphorbia
variegata
Euphorbia
biglandulosa
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
westl. N-Am.
B, W, N, St, K
Ruderalfluren,
Weingarten
x
x
x
Mediterr.
W, N, O, St, K, S, Ruderalfluren
T
(bes. kiesreiche Wegränder)
x
x
x
Mediterr.
N
x
x
x
x
x
x
x
x
x
in S-Eur. eingeb.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971
(x)
x
seit 1948 in
Ausbreitung,
erste
Vorkommen in
St (Werndorf
südl. Graz)
(x)
x
Melzer 1954, 1958a, 1985b,
1986b, 1989b, Janchen 195660, 1963-66, Forstner & Hübl
1971, Jackowiak 1990, Melzer &
Barta 1991, 1994b, 1996, Hohla
et al. 1998, Adler et al. 2001a
Murr 1923, Forstner & Hübl
1971, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 1997, Hohla 2002
Janchen 1977, Hartl et al. 1992,
Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et
al. 1998, Hohla 2000,
Polatschek 2000, Drescher &
Magnes 2001, Adler et al.
2001a, Zobodat 2001, Essl
unpubl.
Murr 1923, Fritsch 1929, Pehr
1932, Hamburger 1948,
Janchen 1977, Hartl et al. 1992,
Polatschek 2000, Melzer 2001a,
Adler et al. 2001a, Walter
unpubl. (Herbarrevision)
Ruderalfluren
Mediterr.
B? (Mörbisch),
Segetalfluren
W (Pötzleinsdorf,
Dornbach),
N (Schloßhof)
N-Am.
W, N, St, K, T
Ruderalfluren,
Wegränder,
aufgelassene
Gärten und
Gärtnereien
submed. S-Eur. B, W, N, O, St
Ruderalfluren
(N-Italien,
(bes. BahnS-Frankreich)
anlagen), Straßenränder
x
Solidago
graminifolia,
Solidago
lanceolata
Echter BuchFagopyrum
weizen, Heiden vulgare
N-Am.
W, N, O, T, V
Auwälder,
Staudengesellschaften
x
Mittel-As.,
S-Sibirien,
N-China
fehlt St
Ruderalfluren,
Segetalfluren,
Brachen
x
TatarenBuchweizen
Mittel-As.,
S-Sibirien,
Himalaja
B, W, N, St, K, T, Ruderalfluren,
V
Segetalfluren
(Beikraut in
Buchweizenfeldern)
x?
x
bes. in Friedhöfen
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1963-66, 1977, Melzer
1957, 1989a, 1995a, 1997b,
Traxler 1963, 1984b, Adler et al.
2001a, Flor. Kart. Ö. 2001
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1987b, 2001a, Hartl et al. 1992,
Melzer & Barta 1994b, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a,
Hohla 2002
Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973
x
x
Kulturpfl.
x
x
in manchen
Gebieten
(früher) als
Futterpfl. kult.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Euphorbiaceae Euphorbia marginata
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
98
(2002)
Familie
Fallopia
baldschuanica s. l. §
Silberregen,
Baldschuanknöterich
Polygonaceae
Fallopia japonica
Japanischer
Staudenknöterich
Polygonaceae
Fallopia japonica x
sachalinensis
BastardStaudenknöterich
Polygonaceae
Fallopia
sachalinensis
SachalinStaudenknöterich
Apiaceae
Ferulago galbanifera
Falscher
Fenchel
Poaceae
Festuca arundinacea krit.!
subsp. uechtritziana
§
Moraceae
Bilderdykia
W-China, Tibet B, W, N, K, S
baldschuanica,
Tiniaria
baldschuanica,
incl.: Fallopia
aubertii, Bilderdykia aubertii
E-As.
alle BL
Reynoutria
japonica
Reynoutria
japonica x
sachalinensis,
Fallopia x
bohemica
Reynoutria
sachalinensis
Ferulago
campestris
Hybride
S-Sachalin
Ufer, feuchte
Staudenfluren,
Auwälder,
Ruderalfluren
*B(?), O (KirchUfer, feuchte
dorf a. Inn),
Staudenfluren,
**St (Graz,
Auwälder,
Peggau), ob auch Ruderalfluren
andere BL?
alle BL
Ufer, feuchte
Staudenfluren,
Auwälder,
Ruderalfluren
S-, SE-Eur.
N (NW Wr. Neustadt)
Uechtritz-RohrSchwingel
SW-Eur.?
B, N, *O, *St, *K
Ficus carica
Feigenbaum
Mediterr.
Apiaceae
Foeniculum vulgare
Fenchel
Mediterr.
Oleaceae
HybridForsythie
HängeForsythie
Kulturhybride
Oleaceae
Forsythia x
intermedia §
Forsythia suspensa
Oleaceae
Forsythia viridissima
Grüne
Forsythie
E-As.
E-As.
Ruderalfluren
Gebüsche,
Waldränder
ruderale
Gebüsche
W, T (zw. Schwaz Ruderalfluren
und Pill)
(Straßenrand)
x
x
x
x
x
(x)?
x
x
Ruderalfluren
Straßenränder
und böschungen,
Ufer
B, W, N, O, St, S, Ruderalfluren
V
(bes. Müll-,
Kompoststellen), offene
Schotterstandorte
N, K, S, T, V
Ruderalfluren
S, ob auch
andere BL?
W
x
x
x
x
x
als Wildfutterund Zierpfl.
kult.
Murr 1923, Sukopp & Sukopp
1994, Adler et al. 1994, Ludwig
et al. 2000, Essl & Walter 2002
x
(x)
vermutl. häufiger, aber oft
übersehen
Alberternst et al. 1995, Hohla
2001, *Walter unpubl., **Melzer
(Herbar)
x
(x)
x
x
x
Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Wittmann
& Pilsl 1997, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 2001a
1965 erstmals
in Fabriksgelände ca. 50
Pfl. beobachtet
Melzer 1964b, 1972b, 1977b,
1979c, 1996c, Traxler 1972,
1984b, Strauch 1992, Roithinger
et al. 1995, Wittmann & Pilsl
1997, Strobl 1998, Polatschek
2000, Drescher & Magnes 2001,
Kraml 2001, Zobodat 2001, Essl
& Walter 2002
Janchen 1963-66, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973
x
Melzer 1958a, 1992, Gutermann
& Niklfeld 1973, *Melzer
(Herbar)
Murr 1923, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Margl 1987, Walter
1992, Wittmann & Pilsl 1997,
Drescher & Magnes 2001, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a
Murr 1923, Pehr 1938, Hartl et
al. 1992, Walter 1992,
Polatschek 1997, Botanisches
Institut Salzburg 2001, Flor.
Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar)
Stöhr et al. in Vorber.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart.
Ö. 2001
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Forstner & Hübl 1971
99
(2002)
Elternart v. F. x
intermedia
(Hybrid-F.)
Elternart v. F. x
intermedia
(Hybrid-F.)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Polygonaceae
x
x
x
östl. N-Am.
B (Leitha b. Zurn- Auwald
dorf und Nickelsdorf), W, N
(March-, Donauauen), O (Krottensee b. Gmünden)
x
RankenErdrauch
Mediterr.,
W-Eur.
St (Gleichenber- Gebüsch
ger Schlossberg)
x
x
x
Grannen-Kokardenblume
Große Kokardenblume
N-Am.
Ruderalfluren
(Gartenabfall)
Ruderalfluren
(Schutt,
Gartenabfall)
x
x
x
Wald
x
x
x
Melzer & Barta 2002
x
x
Janchen 1956-60
Oleaceae
Fraxinus
pennsylvanica
Fumariaceae
Fumaria capreolata
Asteraceae
Gaillardia aristata
Asteraceae
Gaillardia x
grandiflora
Asteraceae
Galinsoga ciliata
Asteraceae
Galinsoga ciliata x
parviflora §
Asteraceae
Galinsoga parviflora
invasiv
O (Linz-Urfahr)
Virginische
Erdbeere
Pennsylvanische Esche
Fragaria
chiloensis x
virginiana
Gaillardia
aristata x
pulchella,
Gaillardia
hybrida hort.
W (Leopoldau),
N? (Marchfeld)
südwestl. USA, W, N (NW Wr.
Mexiko
Neustadt),
K (Kuehnsdorf)
x
(x)
x
Kaukasusländer, Armenien
Kulturpfl.
T (b. Hall in Tirol) unbekannt
x
B, W, N, O, St, K, Wälder, Parks,
S, ob alle BL?
Gärten,
Friedhöfe
x
x
x
alle BL
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
(Friedhof)
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
Behaartes
Knopfkraut
Galinsoga
quadriradiata
S-Am.
Galinsoga x
mixta
T (Innsbruck)
Hybride, in
Österreich entstanden?
S-Am.
alle BL
x
lokal expansiv,
so in den
Marchauen und
im Nationalpark
Donauauen, oft
verkannt bzw.
übersehen
Vorkommen
erloschen
Forstner & Hübl 1971,
Roithinger et al. 1995, Lazowski
1997, 1999, 2001, Drescher &
Magnes 2001, Adler et al. 2001a
sich zunehmend in siedlungsnahen
Wäldern
etablierend
x
x
x
Traxler 1964, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Hartl et al.
1992, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler
et al. 2001a, *Essl unpubl.,
**Melzer (Herbar)
Ruttner 1955
x
N (Mödling)
Lamiastrum
argentatum
Kleinblütiges
Knopfkraut
x
SE-Eur.,
Kleinas.
Türkisches
Schneeglöckchen
OrientGeissraute
SilberGoldnessel
krit.!
Ruderalfluren
Kulturpfl.
x
x
Hayek 1908, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994
Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971
Janchen 1963-66, Melzer 1970,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Sauberer 2001
Melzer 1977c, 1982a, 1983a,
1987a, 1988b, 1996c, 1998a,
1998b, 2001a, Melzer & Barta
1994a, 1996, Loos 1997,
Maurer 1998, Strobl 1999, Essl
1999a, Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, 1973, 1974a, 1979c,
1981b, Adler et al. 1994, Essl &
Walter 2002
Polatschek 1997
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1979c, Adler et al. 1994, Essl &
Walter 2002
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
mittl. N-Am.
Fragaria virginiana § krit.!
Galeobdolon
argentatum
*Person unpubl.
x
Rosaceae
Lamiaceae
Zitate
x
AnanasErdbeere
Galega orientalis
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
Fragaria x ananassa
Fabaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
in Eur. entstan- B, W, N, *O, **St, Gärten
K, ob auch andedene Kulturre BL?
hybride
Rosaceae
Amaryllidaceae Galanthus elwesii
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
100
(2002)
Familie
Galium rubrum
Rotes Labkraut
Rubiaceae
Galium verrucosum
WarzenLabkraut
Poaceae
Gastridium
ventricosum
Poaceae
Gaudinia fragilis
Bauchiges
Nissengras,
Südliches
Nissengras
Zerbrechlicher
Ährenhafer
Onagraceae
Gaura biennis
Geraniaceae
Geranium
bohemicum §
Geranium endressii
Geraniaceae
Prachtkerze
neo.?
Böhmischer
Storchschnabel
EndressStorchschnabel
Breitkronblättriger
Storchschnabel
Purpur-Storchschnabel
Mediterr.
Galium valantia, Mediterr.
Galium
saccharatum
Mediterr.,
Gastridium
W-Eur.,
lendigerum
Äthiopien
Mediterr.,
W-, MittelFrankreich
östl. N-Am.
E-, SE-Eur.
W-Pyrenäen
T (Innsbruck)
unbekannt
x
x
x
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1954, Gutermann &
Niklfeld 1973
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
St (Graz)
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Melzer 1954, 1957, Janchen
1956-60, Gutermann & Niklfeld
1973, Kammerer in Vorber.
Hamburger 1948, Janchen
1956-60
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994, Polatschek 2000
Dörr 1999
x
x
x
Melzer 1980a
St (Graz, BotaMährasen
nischer Garten)
T (zw. Peischlach Ruderalfluren
und Huben)
V (b. Langenegg) unbekannt
Geraniaceae
Geranium
platypetalum
Geraniaceae
Geranium
purpureum
Geraniaceae
Geranium
pyrenaicum
Geraniaceae
Geranium sibiricum
Sibirischer
incl. Geranium E-Eur.,
alle BL
Storchschnabel ruthenicum
gemäßigtes As.
Rosaceae
Geum coccineum
Rosaceae
Geum vernum
ScharlachNelkenwurz,
Rote Nelkenwurz
FrühlingsNelkenwurz
Iridaceae
Gladiolus communis
s. l. §
heim.?
PyrenäenStorchschnabel
GartenSiegwurz,
Gladiole
x
x?
Kaukasus, Iran St (Hohentauern) Hochstaudenflur
Mediterr.
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
S
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
S-Eur.
(Gebirge)
alle BL
x
x
x
x
x
x
Fettwiesen,
Wald-, Gebüschsäume,
Ruderalfluren
frische
Ruderalfluren,
Hecken,
Mährasen,
Auwälder
Balkanische
Gebirge,
Kleinas.
T (Mittelberg i.
Pitztal),
V (Gargellental)
unbekannt
N-Am.
St (Graz)
Ruderalfluren
(Bombentrichter)
Ruderalfluren
incl. Gladiolus x Kultursippe
W, O, St, K
byzantinus
(Mediterr.?,
nicht mehr wild
wachsend)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
ehemals eingeschleppt
zu G. robertianum agg.
Polatschek 2001a
Melzer 1990b, 1995a, 1995b,
1996a, 1996b, 1997a, 1998c,
Melzer & Barta 1992, 1995a,
1995b, 1999, Melzer et al. 1992,
Melzer & Bregant 1994, Hohla
et al. 1998, 2000, Botanisches
Institut Salzburg 2001, Adler et
al. 2001a, Zobodat 2001, Stöhr
et al. in Vorber.
Adler et al. 1994
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Rubiaceae
in Ausbreitung Hayek 1908, Hamburger 1948,
begriffen
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1971b,
1975b, 1977b, Melzer & Barta
1995a, Hohla et al. 1998, 2002
Polatschek 2000, Pilsl unpubl.
Polatschek 2000
vorübergehend Melzer 1954, Janchen 1956-60
eingeschleppt
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a
101
(2002)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Glaucium
corniculatum
Orangeroter
Hornmohn
Mediterr. bis
Iran
B, W, N, St, K, S
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
Papaveraceae
Glaucium flavum
Gelber Hornmohn
Mediterr. bis
Armenien
B, W, N, O, St, S, sandige
V
Ruderalfluren,
Flussschotter
x
x
x
Asteraceae
Glebionis coronaria
Chrysanthemum
coronarium
Mediterr.
W, N, St, K, T, V
x
x
Asteraceae
Glebionis segetum
KronenWucherblume,
KronenSaatwucherblume
Gewöhnliche
Saatwucherblume
ChrysantheW-As.
mum segetum
W, N, O, St, K, T, Ruderalfluren
V
x
x
Caesalpiniaceae
Gleditsia triacanthos
Gleditschie
Gleditschia
triacanthos
östl. N-Am.
B, W, N, St
Ruderalfluren,
Dämme,
Auwälder
x
x
Poaceae
Glyceria striata
StreifenSchwaden
N-Am.
O, St, K, S, T, V
Fabaceae
Glycyrrhiza glabra
Kahles Süßholz
StrauchAsclepias
Seidenpflanze fruticosa
Großblütige
Grindelie
Abessinisches
Ramtillkraut
SE-Eur., SW- N (b. Altlichtenund Zentral-As. warth)
S-Afr.
N (Marchfeld)
Sümpfe,
Wassergräben,
Naßwiesen,
frische Wirtschaftswiesen,
nasse Weiden
unbekannt
Asclepiadaceae Gomphocarpus
fruticosus
Asteraceae
Grindelia squarrosa
Asteraceae
Guizotia abyssinica
N-Am.
St (Graz)
E-Afr. (bes.
Äthiopien)
fehlt B
Ruderalfluren,
Gärten
x
x
x
x
unbekannt
Ruderalfluren
x?
(Bahnhof)
Gärten,
Grünanlagen,
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
x
x
*Person unpubl.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Zitate
Janchen 1956-60, 1977, Forstner
& Hübl 1971, Wittmann et al.
1987, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Pehr 1938, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, 1977, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 2001a,
Melzer & Barta 2001
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1987b, Janchen 1956-60, 1977,
Hartl et al. 1992, Melzer & Barta
1992, Adler et al. 1994, 2001a,
Kubat 1996
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Margl 1987, Traxler
1989a, Drescher & Magnes
2001
Erstfund: 1966 Melzer 1966, 1983a, 1984b,
(Melzer 1966) 1997a, 1998b, Forstner & Hübl
in K
1971, Speta 1990, Melzer &
Wagner 1991, Stöhr 2000b,
Kammerer in Vorber., Stöhr
unpubl., Polatschek 2001b
Flor. Kart. Ö. 2001
Justin & Schratt-Ehrendorfer
unpubl.
als Heilpfl. kult. Melzer 1954, Janchen 1956-60
Vogelfutterpfl.
(trop. Ölpfl.)
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Melzer 1954, 1957, 1968b,
1972c, 1976, 1977a, 1980b,
1981a, 1983a, 1984b, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Gutermann 1975, Melzer &
Barta 1991, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a, Hohla
2001
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Papaveraceae
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
102
(2002)
Familie
Gymnocladus
dioicus
Gypsophila acutifolia
§
Geweihbaum
N-Am. (USA)
W (Arsenal)
Ruderalfluren
SpitzblattGipskraut
S-Russland,
Kaukasus
Mauern,
Ruderalfluren
Caryophyllaceae
Gypsophila elegans
Zierliches
Gipskraut
Vorderas.
Caryophyllaceae
Gypsophila pilosa
Behaartes
Gipskraut
W, N (Wartenstein b.
Gloggnitz),
*S (Kendlbruck)
N (Moosbrunn,
Angern a d.
March, b. Altlichtenwarth), St
N (Bhf. Himberg),
St (Graz)
Caryophyllaceae
Gypsophila
scorzonerifolia
SchwarzwurzGipskraut
SE-Russland,
W- bis
Mittel-As.
Asteraceae
Helenium autumnale
s. l.
HerbstSonnenbraut
N-, S-Am.
Asteraceae
Helianthus annuus
Gewöhnliche
Sonnenblume
südl. N-Am.,
Mexiko?
Asteraceae
Helianthus annuus x
debilis subsp.
cucumerifolius
Asteraceae
Helianthus annuus x
decapetalus
Helianthus debilis
subsp.
cucumerifolius
Helianthus
Kulturhybride,
annuus x
Heimat d.
cucumerifolius Elternarten:
N-Am.
Helianthus x
N-Am.
multiflorus
Gurkenblättrige
N-Am.
Sonnenblume
Asteraceae
Asteraceae
Helianthus
decapetalus
Asteraceae
Helianthus
pauciflorus
krit.!
Gypsophila
porrigens
E-Mediterr.
Zehnzipfelige
Sonnenblume
N-Am.
Steife Sonnen- Helianthus
blume
rigidus
N-Am.
Ruderalfluren
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
W (z.B. Frachten- Ruderalfluren
Bhf., NW-Bhf.,
Siebenhirtenstr.),
N (z.B. Truppenübungsplatz
Zwölfaxing,
Wolfsthal, Bhf.
LaxenburgBiedermannsdorf),
St (Graz)
W, *St (Graz,
Ruderalfluren
Knittelfeld),
V (b. Dornbirn)
alle BL
Ruderalfluren
x?
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Flor.
Kart. Ö. 2001
x
x
Melzer 1957, Melzer & Barta
1993
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Janchen 1977, Adler et al.
2001a, *Melzer (Herbar)
in W lokal eingeb. (Siebenhirten)
Hamburger 1948, Janchen
1963-66, 1977, Forstner & Hübl
1971, Melzer & Barta 1991,
Fischer & Niklfeld 2000, Adler et
al. 2001a
Polatschek 1997, Adler et al.
2001a, *Melzer (Herbar)
Öl-, Vogelfutterpfl.
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1975b, 1976, 1980b, 1983a,
1985b, Janchen 1977, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994
Ruderalfluren
x
x
x
T
Flussufer,
Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren,
Auwälder,
Bachufer
x
x
x
Melzer 1954, 1965a, Janchen
1956-60, Traxler 1965, 1977b,
Hartl et al. 1992, Biodat 2002
Ruderalfluren
(Staudenfluren)
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, Polatschek 1997, Traxler
1977b, 1984a, Hartl et al. 1992,
Hohla 2001, Adler et al. 2001a,
Flor. Kart. Ö. 2001
Gutermann & Niklfeld 1973,
Polatschek 1997
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1972c, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Polatschek 1997, Flor.
Kart. Ö. 2001
103
(2002)
W
W, K (St. Veit a.
d. Glan),
T (Höttinger Au b.
Innsbruck),
V (Tosters)
B (Sieggraben),
St (Graz, Heimschuh, Saggaubach), K
B, W, N, O, K, T,
V
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Caesalpiniaceae
Caryophyllaceae
Helianthus
pauciflorus x
tuberosus
Asteraceae
Helianthus petiolaris
Asteraceae
Helianthus
tuberosus
Asteraceae
Helichrysum
bracteatum
Asteraceae
Heliopsis
helianthoides
Boraginaceae
Heliotropium
europaeum
BlattstielSonnenblume
Topinambur
neo.?
Ranunculaceae Helleborus foetidus
Ranunculaceae Helleborus x
hybridus
Ranunculaceae Helleborus orientalis
Asteraceae
Helminthotheca
echioides
N-Am.
Helianthus x
laetiflorus, Helianthus rigidus
x tuberosus,
Helianthus
serotinus
N-Am.
Flussufer,
Ruderalfluren
St
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
bes. feuchte
Hochstaudenfluren, auch
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994
Janchen 1956-60, Melzer
1965a, Forstner & Hübl 1971,
Wittmann & Pilsl 1997, Ludwig
et al. 2000, Pils 2000, Drescher
& Magnes 2001, Adler et al.
2001a, Essl & Walter 2002
Janchen 1963-66, Adler et al.
2001a
x
x
x
Sonnenauge
N-Am.
W (Augarten,
Gasteigerg.),
N (Schönfeld,
Loimanns b.
Litschau)
B, W, N, St, K, S
Sonnenwendkraut
Mediterr.
B, W, N, St, K, V
Segetalfluren,
Ruderalfluren,
Weingärten
Stinkende
Nieswurz
Mediterr.
W, N (W-Teil des
Kahlenberggipfels), S (b. Berndorf und Palling),
*St (Grazer
Schlossberg)
W, N
Gebüsche,
Staudenfluren,
Flussufer
x
Laubwald
x
x
x
N (Rosaliengebirge)
Laubwald
x
x
x
B, W, N, O, St, T
Ruderalfluren,
Segetalfluren
Ruderalfluren,
Straßenränder
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
invasiv
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Polatschek
1997, Flor. Kart. Ö. 2001
Austral.
Wurmlattich
*Person unpubl.
x
GartenStrohblume
incl. Helleborus Kleinas.
caucasicus und
H. guttatus,
Helleborus
Orientalis grp.
Picris echioides Mediterr.
Zitate
x
alle BL
GartenNieswurz
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
N-Am.
Kulturhybride
neo.?
W, N, K, T, V
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
Melzer 1970, 1972b, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Melzer & Barta 1994b, 1997,
Strobl 1995
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Sauberer 2001
Sauter 1879, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Adler et al.
1994, *Melzer (Herbar)
Adler et al. 1994, Melzer & Barta
2001
Melzer & Barta 2001
Gutermann & Niklfeld 1973,
Traxler 1989a, Adler et al. 1994,
Maurer 1998, Hohla 2002,
Melzer (Herbar)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
104
(2002)
Familie
Gelbrote
Taglilie
China (Anaben alle BL
aus Eur. wohl
Einbürgerungen!)
Auwälder,
feuchte Wälder
und Wiesen
x
(x)
Apiaceae
Heracleum
mantegazzianum
RiesenBärenklau
Kaukasus
alle BL
frische bis
nasse Hochstaudenfluren,
bes. am Ufer v.
Fließ- und
Stillgewässern
x
x
Apiaceae
Heracleum
pubescens
FlaumBärenklau
Heracleum
speciosum
Kleinas.
St (Graz)
x
Brassicaceae
Hesperis matronalis
GartenNachtviole
incl.? var.
adenopoda
S-Eur. bis
Mittel-As.
alle BL
trop. S-Am.
K (Warmbad
Villach)
USA (Arizona,
New Mexiko),
N-Mexiko
Mediterr.
K
ruderales
Gebüsch,
Laubwald
Ruderalfluren,
Staudenfluren,
Böschungen,
bes. Aubereich
Thermenabflüsse
(Warmbach)
unbekannt
fehlt S
Ruderalfluren
Pontederiaceae Heteranthera
zosterifolia
Seegrasblättrige
Heteranthere
Purpurglöckchen
Heuchera sanguinea
Brassicaceae
Hirschfeldia incana
Rempe,
Grausenf
Poaceae
Hordeum distichon
Zweizeilige
Hordeum
Kulturpfl.
Gersten, Brau- vulgare subsp.
Gerste
distichon
Poaceae
Hordeum jubatum
Mähnen-Gerste
N-, S-, MittelAm., Sibirien
Poaceae
Hordeum leporinum
Hasen-Gerste
Mediterr.
Poaceae
Hordeum marinum
Hordeum
murinum
subsp.
leporinum
Strand-Gerste, Hordeum
Deich-Gerste maritimum
St (Graz),
S-, W-Eur.,
N-Afr. (Küsten- K (Klagenfurt)
gebiete)
x
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Adler et al. 1994
x
x
x
Melzer 1983a, Hartl et al. 1992,
Dietrich unpubl.
x
x
x
Hartl et al. 1992
x
x
durch Vogelfutter eingeschleppt; in WEur. eingeb.
x
x
alte Kulturpfl.
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren,
salzertragend
x
x
x
W, N, O, St, K, ob Ruderalfluren
alle BL?
(bes. Bahnanlagen),
Segetalfluren
B, N, O, St, K, S, Ruderalfluren
T
(bes. Bahnanlagen), Straßenränder
St (Graz)
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Margl 1987, Strobl 1989,
Traxler 1989a, Adler et al. 1994,
2001a, Dörr 1998, Hohla et al.
2000, Drescher & Magnes 2001
kann b. Kontakt Janchen 1956-60, Forstner &
Hautreizungen Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler
verursachen
et al. 1994, Wittmann & Pilsl
1997, Polatschek 1997, Hohla
et al. 1998, Machatschek 1998,
Essl 1999a, Ludwig et al. 2000,
Hohla 2000, 2001, Botanisches
Institut Salzburg 2001, Essl &
Walter 2002
Hamburger 1948, Janchen
1956-60
x
x
Melzer 1954, 1968b, 1974b,
1977b, 1981a, Janchen 195660, Forstner & Hübl 1971,
Heyter 1994, Polatschek 1999,
Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a
Melzer 1973, Hohla et al. 1998,
Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö.
2001, Biodat 2002
Pehr 1932, Janchen 1956-60,
Melzer 1980a, 1980b, 1982a,
1984c, 1985b, 1986b, 1987b,
1995a, Strauch 1992, Hartl et al.
1992, Melzer & Barta 1997,
Wittmann & Pilsl 1997, Flor.
Kart. Ö. 2001, Kammerer in
Vorber.
Melzer 1989b, Kammerer in
Vorber.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992, Kammerer in
Vorber.
105
(2002)
Saxifragaceae
x
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Hemerocallida- Hemerocallis fulva
ceae
Poaceae
Hordeum vulgare
Agavaceae
Hosta lancifolia
Japanische
Funkie
Agavaceae
Hosta plantaginea
Lilien-Funkie
Cannabaceae
Humulus scandens
Japan-Hopfen
Humulus
japonicus
E-As. (China,
Japan)
Italienisches
Hasenglöckchen
Eigentliches
Hasenglöckchen
Scilla italica
Scilla nonscripta,
Endymion
non-scriptus
Hyacinthaceae Hyacinthoides nonscripta
Kulturpfl.,
Heimat d.
Stammpfl.:
Mittel-As.?
Hosta japonica, Japan
(Hosta
lanciflora)
E-As.
O (Maria i. Winkl
b. Steyr)
Gebüsch,
Konglomeratwand
bes. Auwälder
x
x
x
Essl 1999a
x
x
x
x
x
x
W-Mediterr.
Staudenfluren,
O (Linz), St
(Graz), K (St. Veit Ruderalfluren
a. d. Glan),
T (Innsbruck)
W?, N?
unbekannt
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Neumann
& Polatschek 1975, Polatschek
2001a
Fritsch 1931, Hamburger 1948,
Melzer 1954, 1968b, Baschant
1955, Janchen 1956-60, Hartl et
al. 1992, Polatschek 1999
Janchen 1956-60, 1977, Adler
et al. 1994
W-Eur.
V (Kennelbach)
x
x
x
B (Buchgraben b. unbekannt
Eisenstadt),
O (b. Steyr)
V
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, *Melzer (Herbar)
x?
x
x
Melzer 1968a, 1983a, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994
x
Hartl et al. 1992, Dietrich
unpubl.
x
Janchen 1956-60, Flor. Kart. Ö.
2001
N-Am.
Japan
Indischer
Wassserfreund
Crassulaceae
Hylotelephium
sieboldii
Sedum
Siebold-Fetthenne, Japan- sieboldii
Fetthenne
invasiv
x
Wald-Hortensie
Hygrophila
polysperma
Polatschek 2001b
x
Hydrangeaceae Hydrangea
arborescens
Hydrangeaceae Hydrangea
macrophylla
Acanthaceae
x
*Person unpubl.
x
E-Mediterr.
Hydrilla verticillata
x
Zitate
Segetalfluren,
Ruderalfluren
Echte
Hyazinthe
Hydrocharitaceae
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
alle BL
Hyacinthaceae Hyacinthus orientalis
GartenHortensie, Japan-Hortensie
Grundnessel
T (b. Lähn WNW unbekannt
Lermoos)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
W, V (Nofels,
Feldkirch)
W (Breitenlee),
*K (St. Paul i.
Lavanttal)
nordöstl. Mittel- K (Warmbad
Villach)
Eur., E-Eur.,
England, S-, EAs., N-, E-Afr.,
Austral.
SE-As.
K (Warmbad
Villach)
Japan
W
unbekannt
Ruderalfluren
(Planierung),
Bachufer
Thermenabflüsse
(Warmbach)
Thermenabflüsse
(Warmbach)
unbekannt
x
x
(x)
x
alte Kulturpfl.
Hybriden mit
H. hispanica
sind hfg.
Melzer 1973, Hohla et al. 1998
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1958, 1977b, Adler et al. 1994,
Steinwendtner 1995
Polatschek 2000
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Hordeum secalinum
Hyacinthaceae Hyacinthoides italica
RoggenGerste, Wiesen-Gerste
Mehrzeilige
Gerste
W- und
SW-Eur.
Poaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
106
(2002)
Familie
Hylotelephium
spectabile
Schöne
Fetthenne
Solanaceae
Hyoscyamus albus
Hypericaceae
Hypericum
androsaemum
E-As.
W, N, O, St
Ruderalfluren
(Schuttplätze)
Weißes Bilsenkraut
Mediterr.
Ruderalfluren
Mediterr.
Waldweg
Hypericum
calycinum
Hypericum pulchrum heim.?
§
Mannsblut,
MenschenblutJohanniskraut
Großblumiges
Johanniskraut
HeideJohanniskraut
W (Arsenal),
N (Pottenstein,
Eichkogel), K
S (St. Gilgen)
Hypericaceae
NE-Mediterr.
K
unbekannt
W-Eur.
N, O (Kobernaußerwald)
Lamiaceae
Hyssopus officinalis
Echter Ysop
S-Eur. bis
S-Alpen, gemäßigtes
W-As.
fehlt V
trockene, sandige bodensaure Wälder
und -säume
ruderale Felsfluren, Halbtrockenrasen,
Brachen
Brassicaceae
Iberis amara
BitterSchleifenblume
W-Eur., westl.
Mitteleur.,
Italien, ehem.
Jugoslawien
alle BL
bes. an Gewässerufern,
Aubereich,
kalkliebend
x?
Brassicaceae
Iberis pinnata
FiederSchleifenblume
S-Eur.
W, N (Wiener
Becken), St
x
Brassicaceae
Iberis sempervirens
Immergrüne
Schleifenblume
Meditterr.
B, W,
O (St. Nikola), S
Brassicaceae
Iberis umbellata
DoldenSchleifenblume
Mediterr.
alle BL
Segetalfluren,
SchotterTrockenrasen
Ruderalfluren
(bes. Bahnhöfe)
Ruderalfluren
Himalaja
*B (b. Langer
Ruderalfluren
Lacke), W (Wolmutstr. 33, Ausstellungsstr. 43), N
B, W, *O, St, T
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
alle BL
x
Hypericaceae
kult.?
Balsaminaceae Impatiens balfourii
BalfourSpringkraut
Balsaminaceae Impatiens balsamina
Balsamine
Balsaminaceae Impatiens
glandulifera
DrüsenSpringkraut
Sedum
spectabile
Impatiens
mathildae
Himalaja
Impatiens roylei (E-)Indien,
Himalaja
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hartl et al. 1992
(x)
x
Gutermann & Niklfeld 1973,
Stöhr 1999
(x)
x
x
x
x
x
x
eventuell angesalbt?
in B (Güssing)
auf Basalt eingeb.
x
(x)
x
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971a, 1997a, Adler et al. 1994,
2001a, Hohla et al. 2000, Flor.
Kart. Ö. 2001
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Flor. Kart. Ö. 2001
x
im Steinfeld b.
Wr. Neustadt
eingeb.
x
(x)
x
x
x
Strobl 1998
Rechinger 1933, Janchen 195660, 1977, Melzer 1957, Traxler
1968, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994, 2001a, Hohla
et al. 1998, 2000
Sauter 1879, Hamburger 1948,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, 1996a, Janchen 1977,
Traxler 1977b, Hartl et al. 1992,
Melzer & Barta 1996, Polatschek
1999, Adler et al. 2001a
Melzer 1961a, Janchen 195660, 1977, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 2001a, Sauberer 2001
Wittmann et al. 1987, Traxler
1987, Adler et al. 2001a,
Zobodat 2001
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1980a,
1985b, 1987b, Adler et al. 1994,
2001a, Botanisches Institut
Salzburg 2001
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, *Dietrich unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1976, Melzer & Barta 1992,
Maurer 1996, Polatschek 1997,
Adler et al. 2001a, *Essl unpubl.
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Melzer 1969b, 1969c, Forstner
& Hübl 1971, Holzner 1971,
Strobl 1982, 1984, Pils 1984,
Sukopp 1995, Schmitz 1995,
Schuldes 1995, Drescher &
Prots 1996, 2000, Essl & Hauser
2002, Essl & Walter 2002
107
(2002)
bes. Bachränder, Auwälder,
feuchte
Hochstaudenfluren, feuchte
Ruderalfluren
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Crassulaceae
Kleines
Springkraut
Zentral-As.
alle BL
Asteraceae
Inula helenium
Echter Alant
Eur.?, W- und
Zentral-As.
alle BL
Brassicaceae
Ionopsidium acaule
W-Mediterr.
(Portugal,
Marokko?)
W (Krieau)
Hecken, Wegränder,
schattige
(feuchte)
Wälder
Waldränder,
-wege, Gewässerfer, feuchte
Böschungen,
Ruderalfluren
Ruderalfluren
N-Mexiko,
Arizona
trop. Am.
W
Ruderalfluren
W, St (Graz), K
Ruderalfluren
trop. Am.
Mediterr.,
SW-As.
Convolvulaceae Ipomoea coccinea
ScharlachSternwinde
EfeuTrichterwinde
(-Prunkwinde)
PurpurTrichterwinde
(-Prunkwinde)
Convolvulaceae Ipomoea hederacea
Convolvulaceae Ipomoea purpurea
Iridaceae
Iris germanica §
Deutsche
Schwertlilie
Iridaceae
Iris pallida subsp.
pallida
Blassviolette
Schwertlilie
Iridaceae
Iris sambucina §
Iridaceae
Iris sanguinea x
sibirica
neo.?
HolunderSchwertlilie
Quamoclit
coccinea
Pharbitis
purpurea
x
x
x
(x)
?
Zitate
*Person unpubl.
x
ehem. Zierpfl.
(Botanische
Gärten)
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
x
B, W, N, St, K, S, Ruderalfluren,
T
Hecken, Auen
x
x
x
alle BL
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Reiter 1963,
Melzer 1968b, 1989a, Forstner
& Hübl 1971, Traxler 1989a,
Hartl et al. 1992, Polatschek
1999, Adler et al. 2001a, Flor.
Kart. Ö. 2001
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Adler et al. 1994,
Wittmann & Pilsl 1997
vermutl. Kulturpfl., Heimat
d. Stammsippe
Iris pseudopallida: Endemit d.
Küstengebiete
S-Kroatiens
incl. Iris
Kulturpfl.
B, W, N, O, St, V Weingartenflavescens
mauern, felsige
Böschungen,
Trockenrasen
Iris Sibirica grp. Kulturpfl.
*N (Raabs a.d.
Weg-, WaldThaya)
rand
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
in Mittel-Eur.
gelegentl.
verw.; Fund
aus 1897
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Strobl 1982, Trepl
1984, Adler et al. 1994, Sukopp
1995, Schmitz 1995, 1998, Essl
& Walter 2002
Melzer 1968b, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1977b, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994,
Geißelbrecht-Taferner & Mucina
1995
Hegi 1914
x
Böschungen,
Weingartenmauern,
Burgruinen
W, N (Helenental) Ruderalfluren
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Adler et al. 2001a
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1972, 1989a,
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
Zobodat 2001
Ende d. 1980er *Dietrich unpubl.
Jahre, ca. 10
Horste
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Balsaminaceae Impatiens parviflora
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
108
(2002)
Familie
Iva xanthiifolia
Rispenkraut
westl. und mittl. B, W, N, O, St, S, Ruderalfluren
N-Am.
T
(bes. Bahngelände und böschungen)
Juglandaceae
Juglans nigra
SchwarzWalnuss
N-Am.
*B, W, N, O
Auwälder
(FrachtenBhf.
Linz), St (Söchau)
Juncaceae
Juncus dudleyi
Dudley-Simse
N-Am.
V (b. Frastanz,
NW Meinigen)
Juncaceae
Juncus ensifolius
N-Am.
Juncaceae
Juncus tenuis
SchwertblattSimse
Zart-Simse
Ericaceae
Kalmia angustifolia
Rosaceae
Kerria japonica §
O (Reichersberg), Ruderalflur
S
(Feldweg)
alle BL
feuchte bis
nasse (Wald-)
Wege, Ruderalfluren,
trittresistent
O (Krottensee b. Hochmoor
Gmunden)
V
unbekannt
Malvaceae
Kitaibela vitifolia
Sapindaceae
Koelreuteria
paniculata
Blasenesche
Fabaceae
Laburnum
anagyroides
Gewöhnlicher
Goldregen
S-Eur.
B, W, N, *O, St,
K, **S
Asteraceae
Lactuca sativa
Garten-Salat
Kulturpfl.
N, St, K, V, ob
auch andere BL?
Hydrocharitaceae
Lagarosiphon major
Schmalrohr,
Schmalschlauch
SchmalblattLorbeerrose
Japanisches
Goldröschen
Kitaibelie
gemäßigtes
N-Am.
östl. N-Am.
E-As.
endem.: ehem. W, St (Graz)
Jugoslawien
(SE-Kroatien,
Vojvodina,
N-Makedonien)
E-As.
W, N
(*Schwechat, b.
Lindabrunn)
Lagarosiphon S-Afr.
muscoides var.
major
W (Alte Donau),
K (Warmbad
Villach)
x
x
x
x
Feuchtwiesen,
Ruderalfluren
(Wegränder)
x
x
(x)
x
(x)?
x
x
x
x
Erstfunde aus
Österreich:
Klein-Arl (1947)
und Glasenbach (1948) in
S; in Österreich
noch recht
selten aber in
d. Slowakei
verbreitet
Erstfund 1962
durch Reichgelt
(Leiden); lokal
eingeb.?
Melzer 1954, 1958a, Baschant
1955, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Strauch 1992, Adler et
al. 1994, Melzer & Barta 1994a,
1996, 2000
Maurer 1996, Hohla et al. 2000,
Drescher & Magnes 2001, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a, *Essl unpubl.
Polatschek 2001a
x
Wittmann 1989, Hohla 2000
x
x
Adler et al. 1994
(x)
x
Janchen 1963-66, Adler et al.
1994, Roithinger et al. 1995
Janchen 1956-60
x
x
x
Ruderalfluren
x?
x
x
Ruderalfluren,
Mauern,
Hecken
x
x
x
trockene
Gebüsche,
Felsen,
Trockenrasen
Ruderalfluren
x
x
x
x
Stillgewässer,
Thermenabflüsse
(Warmbach)
x
x
x
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971
früher in B
(Neusiedl)
auch slt.
forstlich kult.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
*Melzer (Herbar)
Adler et al. 1994, *Essl unpubl.,
**Strobl unpubl.
seit Karl d.
Großen in
Mitteleur. kult.
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1986b, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Walter unpubl.
Pehr 1938, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994, 2001a
x
109
(2002)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
*Person unpubl.
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
x
x
lückige
Trockenrasen
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Janchen 1977
Ruderalfluren
x
x
x
Polatschek 1999
E-Sudeten,
Karpaten,
Ungarn, ehem.
Jugoslawien,
Rumänien
Mediterr.
O (Hallstätter
Ufergehölze,
Salzberg, Burgau Hochstaudena. Attersee, b.
fluren
Bad Ischl)
x
x
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Speta 1982,
Kraml & Stech 1997, Zobodat
2001
N (Rauchenwarth) Ackerbrache
x
x
Mediterr.,
W-As.
alle BL
Ruderalfluren,
Segetalfluren
bes. WMediterr.
St (Graz)
Ruderalfluren
(Bahnhof)
Lathyrus odoratus
Rote Platterbse,
KicherPlatterbse
Duft-Platterbse
Janchen 1963-66, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994, Maurer
1998, Botanisches Institut
Salzburg 2001
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
S-Italien
Fabaceae
Lathyrus sativus
Saat-Platterbse
Kulturpfl., Heimat unbekannt
(viell. W-As.?)
W, St (Aussee,
*Unzmarkt, *Köflach), K (Villach),
S (Sbg. Stadt)
fehlt O
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Schutt), Gärten,
Segetalfluren
Ruderalfluren,
Segetalfluren
Lauraceae
Laurus nobilis
Lorbeer
Mediterr.
Lamiaceae
Lavandula
angustifolia
SchmalblattLavendel
W-Mediterr.
V (Bregenz: Kennelbach, Tannenbach, Kloster
Mehrerau)
B, W (Leopoldsberg), N (Haugsdof, Ober-Kritzendorf, Bisamberg),
*S (Sbg.-Liefering,
Schallmoos)
Hasenschwanzgras
Mediterr.,
W-Frankreich
Boraginaceae
Lappula patula
Ausgebreiteter Lappula
Igelsame
patulum
W-As., N-Afr.
Asteraceae
Lapsana communis
subsp. adenophora
Türkei
Apiaceae
Laserpitium
archangelica
Drüsiger
Gewöhnlicher
Rainkohl
EngelwurzLaserkraut
Fabaceae
Lathyrus annuus
Fabaceae
Lathyrus aphaca
Fabaceae
Lathyrus cicera
Fabaceae
Einjährige
Platterbse
RankenPlatterbse
W (Prater, Bhf.
Meidling), *St (Judenburg), K (Klagenfurt, *Villach),
V (Sulzberg)
N (Pfaffenberg b.
Deutsch-Altenburg), T (Mühlau
b. Innsbruck)
T (Lengberg,
Flugplatz)
(x)
x
(x)?
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Bachufer,
Auwälder
x
x
x
Böschungen,
Hänge,
trockene
Stauden- und
Ruderalfluren
x
x
x
Pehr 1932, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992, Wittmann &
Pilsl 1997, Adler et al. 2001a,
*Melzer (Herbar)
bes. als Futter- Janchen 1956-60, 1977, Adler
pfl. (Gemüse- et al. 1994, 2001, Polatschek
2000, Melzer (Herbar)
pfl.) kult.; im
Mediterr. eingeb.
hfg. als Kübel- Polatschek 2000
pfl. kult.
Janchen 1956-60, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Traxler 1989a, Melzer & Barta
2001, *Pilsl unpubl.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
x?
Lagurus ovatus
(als Ziergras
kult., Trockensträuße), Vogelfutterpfl.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 2001a, Polatschek
2001b, *Melzer (Herbar)
Ruderalfluren
Poaceae
110
(2002)
Familie
Malvaceae
Lavatera olbia x
thuringiaca
Lavatera trimestris
Lavatera x
ambigua
GartenStrauchpappel
Campanulaceae
Legousia hybrida
Kleiner
Venusspiegel
Lemnaceae
Lemna minuta
Winzige
Wasserlinse
Lemnaceae
Lemna turionifera
Fabaceae
Lens culinaris
Linse
Fabaceae
Lens ervoides
Lamiaceae
Kulturhybride? V (Klostertal: Au- Ruderalfluren
ßerbraz)
Mediterr.
B, W, N, O, St
Ruderalfluren
x
Polatschek 2000
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Traxler 1985, Melzer
1988b, 1991a, Melzer & Barta
1995a, 1995b, Essl 1998b,
Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
Bodenseegebiet,
ob auch in Österreich (V)?
N-Am. (Haupt- N (Schlossteich
verbr.), As.,
Gmünd), O (z. B.
Eur.?
St. Georgen b.
Obernberg, b.
Katzenberg),
V (Bodensee)
Mediterr., bis
W, O, V (b. FeldSW-As.
kirch), ob auch
andere BL?
Stillgewässer
x
x
x
Adler et al. 1994, vgl. auch Wolff
& Lang 1993
Stillgewässer
(Teiche,
Bodensee)
x?
x
Wolff & Lang 1993, Hohla 2001,
Polatschek 2001a, Wittmann
unpubl.
x
x
Wicken-Linse
Mediterr.
K (b. Klagenfurt)
Ruderalfluren
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Ruttner 1956, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973
Leonurus cardiaca
subsp. villosus
Zottiger Löwenschwanz
E-, SE-Eur.,
Vorderas.
alle BL
Ruderalfluren
(Weg-,
Straßenböschungen),
Bachufer
Brassicaceae
Lepidium
densiflorum
Dichtblütige
Kresse
N-Am.
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
Brassicaceae
Lepidium
graminifolium
GrasblattKresse
Mediterr.
W, N (Krems), T Ruderalfluren
(Arzl b. Innsbruck)
x
x
x
Brassicaceae
Lepidium
heterophyllum
Verschiedenblättrige Kresse
SW-Eur.
*B?, *St?, K,
S (Hofgastein)
x
x
x
Brassicaceae
Lepidium latifolium
BreitblattKresse
W-Eur., Mediterr., As.
B, W, N (Wulzes- salzbeinflusste
Stauden-,
hofen i. PulkauRuderalfluren
tal), K (Ruine
Griffen), T? (Innsbruck)
Rote
Wasserlinse
incl. Lepidium
neglectum
Ruderalfluren
x
x
(x)
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
(x)
x
x
x
x
x
ehedem vorübergehend
eingeschleppt
Bienenfutterpfl.; Janchen 1956-60, Melzer
z.B. in Nord-T 1968b, 1975b, Adler et al. 1994,
2001a, Loos 1995, Maurer
lokal eingeb.
1998, Hohla et al. 2000, 2002
Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö.
2001, Zobodat 2001
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1962b, 1969c, 1970, 1971b,
1972b, 1974a, 1983b, Forstner
& Hübl 1971, Buchner 1980,
Maurer 1996, Hohla et al. 1998,
2000, Melzer & Barta 1999, Adler
et al. 2001a
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Vorkommen in Janchen 1956-60, Gutermann &
S (Hofgastein) Niklfeld 1973, Wittmann et al.
1936
1987, Biodat 2002, *Melzer
(Herbar)
Kulturpfl. (Vor- Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
kommen als
1961a, Forstner & Hübl 1971,
Kulturrelikte)
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994, 2001a, Melzer & Barta
1994b
111
(2002)
x
heim.?
N, K (Villach)
x
Segetalfluren
Lemna
minuscula
W-, E-Eur.,
Mediterr.,
W-As.
N-Am.
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Malvaceae
Kulturpfl., Hei- alle BL
mat d. Stammsippe: NE-Afr.,
SW-As.
N-Am. (TexT (Wilten b.
as?)
Innsbruck)
Lepidium sativum
Garten-Kresse
Brassicaceae
Lepidium texanum
Texas-Kresse
Brassicaceae
Lepidium virginicum
Virginische
Kresse
N- und
Mittel-Am.
Caryophyllaceae
Asteraceae
SpurrenSchalenflügel
Späte
Wucherblume
Liebstöckel
W- und
Zentral-As.
E-, SE-Eur.
Apiaceae
Lepyrodiclis
holosteoides
Leucanthemella
serotina
Levisticum officinale
Asteraceae
Ligularia dentata
Japanischer
Goldkolben
Asteraceae
Ligularia przewalskii
PrzewalskiGoldkolben
N-China
Asteraceae
Ligularia sibirica
Sibirischer
Goldkolben
Japan, China
Oleaceae
Ligustrum
ovalifolium
BreitblattLiguster
Japan
Liliaceae
Lilium lancifolium s.
l. §
Tiger-Lilie
Plumbaginaceae
Limonium sinuatum
Geflügelter
Strandflieder
neo.?
Lepidium
virginicum
subsp.
texanum
Tanacetum
serotinum
Levisticum
S-Iran
paludapifolium (Gebirge)
Ligularia
clivorum
Japan, China
Lilium tigrinum E-As. (China,
var. splendens, Japan)
Lilium tigrinum
auct.
Mediterr.
Ruderalfluren
x
Ruderalfluren
x?
alle BL
Ruderalfluren
x
St (Graz)
Straßenrand
x
T, V
Ruderalfluren,
Aubereiche
Ruderalfluren
Wiesen
x
Fichtenwaldrand
x
B, W, N, O, *St,
T, V
W (Lainzer Tiergarten),
N (Hoheneich)
*K, T (Gribelhof
gegen
Tschitscher)
N (Grillenberger
Tal)
W
Feuchtwiese,
Gebüsch,
Hochstaudenflur
Ruderalfluren,
Zäune,
Bahnbereich
unbekannt
N (Semmeringgebiet), St (Hochschwabgebiet),
K (Weißensee)
B (Neusiedl),
Ruderalfluren
*St (Graz)
(bes. Mülldep.)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
x
x
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996
x
x
Janchen 1956-60
x
x
x
x
Hamburger 1948, Melzer 1970,
1972b, 1994a, 1995b, Forstner
& Hübl 1971, Buchner 1980,
Traxler 1989a, Melzer & Barta
1991, 1994a, 2000, 2001, Hohla
et al. 1998, 2000, Zidorn &
Dobner 1999
Melzer 1987b
x
x
x
Polatschek 1997
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Murr 1923, Ruttner 1956,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö.
2001, *Melzer (Herbar)
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a
Polatschek 1997, *Kniely
unpubl.
(x)?
x
x
x
x
(x)
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
in Österreich
nur ein Fundort 1994
bekannt
x
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 2001a
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Hartl et
al. 1992
x
x
x
Traxler 1963, 1989a, Janchen
1977, *Melzer (Herbar)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Brassicaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
112
(2002)
Familie
Linaria angustissima
Scrophulariaceae
Linaria angustissima
x vulgaris
Scrophulariaceae
Linaria caesia
Blaugrünes
Leinkraut
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Linaria dalmatica
DalmatienLeinkraut
Fleischrotes
Leinkraut
Linaria incarnata
SchmalblattLeinkraut
S-Eur. (submed.)
W, T (Mühlau b.
Innsbruck)
Linaria x
oligotricha
Hybride, vermutl. in Österreich spontan
entstanden
SW-Eur. (Iberische Halbinsel)
T (Mühlau b.
Innsbruck)
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
auf steinigen,
trockenen, kalkarmen Böden
Ruderalfluren
(Bahngelände)
St (Selzthal),
O (Linz, Asten), K
(WestBhf. Villach)
SE-Eur., W-As. O (St. Martin b.
Traun)
Linaria bipartita W-Mediterr.
*B (Eisenberg),
auct.
*St (Zeltweg,
Graz)
Marokko
K
Ruderalfluren
(bes. Bahnhöfe)
Ruderalfluren
Mediterr.
T (Jenbach),
(Italien, Sizilien) V (an d. Ill b.
Bludenz)
Linaria striata, W-, S-Eur.
N, O, St, K, S, T,
Linaria
(ozean.V
monspessulana submed.)
Flussufer,
Mauer
Linaria maroccana
Scrophulariaceae
Linaria purpurea
Scrophulariaceae
Linaria repens
StreifenLeinkraut
Scrophulariaceae
Linaceae
Linaria simplex
KleinblütenLeinkraut
GroßblütenLein
Linaceae
Linum usitatissimum
Flachs, Echter
Lein
Lobeliaceae
Lobelia erinus
Kap-Lobelie,
Blau-Lobelie
S-Afr.
(Kapland)
W, N, O, St, K, T
Lobeliaceae
Lobelia inflata
Aufgeblasene
Lobelie
östl. N-Am.
Lobeliaceae
Lobelia siphilitica
StaudenLobelie
N-Am.
Linaria
parviflora
S-Eur.
Friedhöfe,
Ruderalfluren,
Wildacker
unbekannt
x
x
x
Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 2001a
x
x
Polatschek 2001a
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hartl et al. 1992
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Murr 1923
x
x
x
x
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen,
Dämme, Straßenränder),
trockene
Rasen
Ruderalfluren
O (Rangierbhf.
Linz)
Algerien
*B (Eisenberg), W Ruderalfluren,
(Döbling),
Begrünungen
*St (Graz)
Ruderalfluren,
Kulturpfl., Hei- alle BL
Segetalfluren
mat unbekannt
(Brachen)
(W-As. oder
Mediterr.?)
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren,
Friedhöfe
x
x
x
N (Schönbühel b. Ruderalfluren
Melk),
T (Innsbruck)
T (Innsbruck)
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
Melzer 1995a, 1996c, 1998a,
Melzer & Barta 1995a, Hohla et
al. 1998, 2000
zu L. genistifo- Baschant 1955, Janchen 1956lia agg.
60, Strauch 1992
Gutermann & Niklfeld 1973,
*Melzer (Herbar)
lokal an Bahn- Janchen 1956-60, Adler et al.
anlagen ein1994, Melzer & Bregant 1994,
geb. (z.B. O)
Melzer 1995a, 1996c, Wittmann
& Pilsl 1997, Hohla et al. 1998,
2000, Flor. Kart. Ö. 2001,
Polatschek 2001a, Zobodat
2001
in Linz 1947
Janchen 1956-60
eingeschleppt
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, *Melzer (Herbar)
lokal heute
wieder kult.
als Heilpfl.
früher kult. (N:
Korneuburg)
Hamburger 1948, Ruttner 1956,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, 1973, 1983a, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Walter
1992, Maurer 1996, Hohla et al.
2000, Polatschek 2000, Stöhr
unpubl.
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1989b, 1995a, 1998a, Hohla
2001, Biodat 2002
Janchen 1956-60, 1977
Janchen 1956-60
113
(2002)
Scrophulariaceae
Linum grandiflorum
Marokkanisches Leinkraut
PurpurLeinkraut
Linaria italica
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Scrophulariaceae
Lobularia maritima
Strandkresse,
Duft-Steinrich,
Silberkraut
Mediterr.
alle BL
Ruderalfluren
x
Poaceae
Lolium multiflorum
S-, W-Eur.
alle BL
Lolium rigidum
Mediterr.
Poaceae
Lolium rigidum
subsp. lepturoides
Lolium strictum, Lolium
rigidum s. str.
Dünnschwanz- Lolium
Steif-Lolch
loliaceum
St (Graz), K,
T (Inzing b.
Innsbruck?)
St (Graz)
Fettwiesen,
Parks
Segetalfluren,
Ruderalfluren
x
Poaceae
Vielblütiger
Lolch
Eigentlicher
Steif-Lolch
Caprifoliaceae
Lonicera involucrata
westl. N-Am.
Caprifoliaceae
Lonicera japonica
Caprifoliaceae
Lonicera nitida
Caprifoliaceae
Lonicera tatarica
Behüllte
Heckenkirsche
JapanGeissblatt
Immergrüne
StrauchHeckenkirsche
TatarenHeckenkirsche
Onagraceae
Lopezia coronata
Lopezie
Fabaceae
Onagraceae
Lotus
ornithopodioides
Ludwigia natans
VogelfußHornklee
SchwimmHeusenkraut
Brassicaceae
Lunaria annua
GartenMondviole
Fabaceae
Lupinus albus
Weiß-Lupine
S-, SE-Eur.,
Kleinas., Syrien
E-As.
SW-China
St (Hilmwald b.
Graz)
O (Bhf. LinzWegscheid)
W
Fritsch 1923, Melzer 1968b,
1975b, 1987b, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Traxler
1977b, Hartl et al. 1992, Walter
1992, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 1999, Zobodat 2001
Adler et al. 1994
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren
(Bahnhof)
unbekannt
x
x
x
Fritsch 1931, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60
Hohla et al. 1998
x
x
x
Flor. Kart. Ö. 2001
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
Waldrand
B, W, N,
*O? (St. Johann
a. Walde?), V
Gebüsche,
Hecken
x
Mexiko bis
El Salvador
Mediterr.
St (Graz, Botanischer Garten)
B
Ruderalfluren,
Gartenbeete
Ruderalfluren
x
Ludwigia „mu- südl. N-Am.
lertii“, Ludwigia
repens?, Ludwigia fluitans
SE-Eur.,
SW-As.
K (Warmbad Villach)
Thermenabflüsse
(Warmbach)
x
alle BL
Ruderalfluren,
Gärten,
Gebüsche
x
Straßenrand,
N, St (Graz,
Ruderalfluren,
*Spielfeld),
Teichufer
*K (Tigring),
T (b. Ulrichsbrücke, i. Raintal,
b. Frauensee)
x?
Mediterr.
*Person unpubl.
x
(x)
Zitate
x
E-Eur. bis
Mittel-As.
Lopezia
racemosa
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
(x)
x?
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Kammerer in Vorber.
Melzer 1954, Janchen 1956-60
in W eingeb.
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Janchen 1977,
Polatschek 1999, Adler et al.
2001a, *Stöhr unpubl.
Hamburger 1948, Janchen
1956-60
Traxler 1980, Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
x
x
x
x
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994, Traxler 1977b, Wittmann
et al. 1987, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 2001a, Stöhr unpubl.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Dörr 2000, Flor. Kart. Ö. 2001,
*Melzer (Herbar)
(x)
x
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Brassicaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
114
(2002)
Familie
Lupinus angustifolius
Blau-Lupine
Mediterr.
B, N, *St, K
Ruderalfluren
x?
x
x
Fabaceae
Lupinus luteus §
Gelbe Lupine
Mediterr.
Ruderalfluren
x
x
x
Fabaceae
Lupinus micranthus
Mediterr.
x
x
Lupinus polyphyllus
westl. N-Am.
alle BL
Flussschotter
(Donau)
Waldränder,
Waldschläge,
Staudenfluren
x
Fabaceae
Haarige Lupine Lupinus
hirsutus auct.
Vielblatt-Lupine
N? (Donauauen
O Wien),
*St (Weinburg)
W (Alte Donau)
Solanaceae
Lycium barbarum
Gewöhnlicher
Bocksdorn
China
Solanaceae
Lycium chinense
Chinesischer
Bocksdorn
Lythraceae
Lythrum junceum
BinsenBlutweiderich
Asteraceae
Madia sativa
Berberidaceae
x
x
B, W, N, O, St, K, ruderale
T
Gebüsche,
Hecken,
Böschungen
x
x
E-As.
St (Graz)
x
Mediterr.
V (Tosters)
Hecken,
Zäune,
Bahnanlagen,
Mauerfugen
unbekannt
Öl-Madie
S-Am. (Chile)
K, S (Taxenbach) Ruderalfluren
x?
Mahonia aquifolium
§
Gewöhnliche
Mahonie
westl. N-Am.
B, W, N, O, St, K, Wälder,
S, ob auch ande- Gebüsche,
re BL?
Parks
x
x
Brassicaceae
Malcolmia africana
Afrikanische
Meerviole
B, W, N, St, K
Malcolmia maritima
StrandMeerviole
x
Segetalfluren,
Brachen,
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
Ruderalfluren
x?
(x)
Brassicaceae
x
x
Malvaceae
Malope trifida
Dreispaltige
Malope
(=? Malva
trifida)
x
x
x
Rosaceae
Malus domestica
neo.?
KulturApfelbaum
incl. Malus
dasyphylla?
NW-Afr.,
SE-Eur.,
W- und
Zentral-As.
endem.: S-, WGriechenland,
S-Albanien
SE-Spanien,
Portugal,
Marokko
hybridogene
Kulturpfl.
Malvaceae
Malva moschata
neo.?
Moschus-Malve
S-Eur.
alle BL
Lycium
halimifolium
Lythrum
meonanthum,
Lythrum
graefferi
Strigosella
africana
N, St (Graz), K,
S (b. Elsbethen)
N (b. Pöchlarn),
St (Graz), T
B, W, N, O, St,
K?, T, V, ob alle
BL?
Ruderalfluren
(Gartenflüchtling)
Gebüsche,
Waldränder,
Hochstaudenfluren
x
x?
Traxler 1989a, Hartl et al. 1992,
Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer
(Herbar)
Drescher & Magnes 2001,
*Melzer (Herbar)
Janchen 1977
x
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996,
Polatschek 2000
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Drescher & Magnes
2001
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Melzer 1957, Maurer
1998, Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
x
x
x
nur vorüberge- Murr 1923, Janchen 1956-60
hend eingeschleppt (1917)
x
x
in S angeblich
früher als Ölpfl.
kult.
in Sandgebieten NDeutschlands
problematisch
x
x
x
x
x
x
Reiter 1963, Hartl et al. 1992
Forstner & Hübl 1971,
Gutermann 1975, Melzer 1984a,
Strauch 1992, Hartl et al. 1992,
Essl 1999a, Flor. Kart. Ö. 2001,
Stöhr unpubl.
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Melzer 1987b, 1988a, Adler et
al. 1994, 2001a
Fischer 1946, Janchen 1956-60,
Melzer 1987b, Hartl et al. 1992,
Flor. Kart. Ö. 2001
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Melzer 1985b, 1986b, 1988a,
1988b, Flor. Kart. Ö. 2001
HybridisieHartl et al. 1992, Adler et al.
rungsgefahr mit 1994, 2001a, Polatschek 2000,
Holz2001b
Apfelbaum
(Sukopp &
Sukopp 1994)
Adler et al. 1994
115
(2002)
trockene Fettwiesen, Säume,
ruderale Halbtrockenrasen
x
Kulturpfl.
(Samen)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
Malva nicaeensis
Nizza-Malve
Malvaceae
Malva sylvestris var.
mauritiana
Garten-Malve
Malvaceae
Malva verticillata
Quirl-Malve
Asteraceae
Asteraceae
Mantisalca
salmantica
Matricaria discoidea
Brassicaceae
Matthiola incana
Levkoje
Brassicaceae
Matthiola longipetala
subsp. longipetala
Langkronblättrige
Levkoje
Asteraceae
Mauranthemum
paludosum
SumpfMargerite
Scrophulariaceae
Papaveraceae
Mazus pumilio
Zwerg-Mazus
Scheinmohn
Fabaceae
Meconopsis
cambrica
Medicago arabica
Fabaceae
Medicago disciformis
Fabaceae
Medicago
polymorpha
Strahlenlose
Kamille
Malva
mauritiana,
Malva sylvestris
subsp.
mauritiana
incl. Malva
crispa, Malva
verticillata var.
crispa, non?
var. pulchella
(M. p.), Malva
verticillata
subsp. crispa
Centaurea
salmantica
Matricaria
matricarioides,
Chamomilla
suaveolens
Mediterr.
W
Ruderalfluren
N-Afr.
B, W, N, O, St?,
S, T, V
Ruderalfluren
E-As. (China?) fehlt K
Ruderalfluren
(bes. in verwilderten und nahe b. Gärten,
Mülldep.)
Mediterr.
Ruderalfluren
Griechenland,
Kleinas.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
W, N, V (Riefens- Ruderalfluren
berg gegen
Krumbach)
Ruderalfluren
W (Krottenbachtal)
x
x
*N (Vöslau)
N, St, K
x
Zitate
*Person unpubl.
nur alte Fundortangaben
Heil- und
Zierpfl.
in S-Eur. und
S-As. eingeb.
Adler et al. 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Janchen 1956-60, 1963-66,
Ruttner 1956, Traxler 1977b,
Adler et al. 1994, 2001a, Maurer
1996, Hohla 2001, Essl unpubl.
Erdinger 1872, Dalla Torre &
Sarnthein 1909, Murr 1923,
Fritsch 1929, Fischer 1946,
Melzer 1954, Baschant 1955,
Janchen 1956-60, 1977, Forstner
& Hübl 1971, Steinwendtner
1995, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et
al. 2001a, Zobodat 2001
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
seit etwa 1850 Forstner & Hübl 1971, Adler et
in Österreich
al. 1994
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö.
2001, Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
x
x
Melzer & Barta 1993, Melzer &
Bregant 1993, Hohla et al. 2000,
Melzer 2000
früher einmal
verw.
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen,
Friedhöfe)
Gärten
x
x
x
Traxler 1975
Ruderalfluren
x
x
x
Hohla 2000
x
x
x
x
x
x
Adler et al. 1994, *Melzer
(Herbar)
*Melzer (Herbar)
x
x
x
Ruderalfluren
(Wollkompost)
Ruderalfluren
(Wollkompost)
Segetalfluren,
Ruderalfluren
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
invasiv
x
x
Spanien,
O (Linz), St
Portugal, N-Afr. (Kapfenberg,
Graz, Knittelfeld,
Leoben)
Austral.,
B
Neuseeland
W-Eur.
O (Ried i. Innkreis)
Mediterr.
N (*Vöslau)
Arabischer
Schneckenklee
ScheibenMediterr.
Schneckenklee
Mediterr.
Medicago
Rauer
hispida,
Schneckenklee, Borsten- Medicago nigra
Schneckenklee
x
Ruderalfluren,
Wegränder,
Trittrasen
Sibirien, N-Am. alle BL
Mediterr.
Matthiola longipetala subsp.
bicornis, Matthiola bicornis
Leucoglossum
paludosum,
Leucanthemum
paludosum
St (Graz)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Fritsch 1931, Hamburger 1948,
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Hartl et al. 1992
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Malvaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
116
(2002)
Familie
Medicago sativa §
krit.!
Saat-Luzerne
Fabaceae
Medicago scutellata
Fabaceae
Medicago x varia §
Fabaceae
Melilotus indicus
Fabaceae
Melilotus infestus
Fabaceae
Melilotus sulcatus
Lamiaceae
Melissa officinalis
Lamiaceae
Mentha x dalmatica
Lamiaceae
Mentha x gentilis
Kärntner
(Kaas-)Nudelminze
Lamiaceae
Mentha x piperita
Pfeffer-Minze
Lamiaceae
Mentha x smithiana
Rote Minze
Lamiaceae
Mentha spicata
Grün-Minze,
Speer-Minze,
spear mint
Lamiaceae
Mentha suaveolens
RundblattMinze
Rosaceae
Mespilus germanica
Mispel
Mittel- und
SW-As.
Mediterr.
Weg- und
Ackeränder,
Ruderalfluren,
Fettwiesen,
Segetalfluren
N, St (Goestinger Ruderalfluren
Au)
alle BL
Weg- und
Ackeränder,
Ruderalfluren,
Fettwiesen,
Segetalfluren
St (Graz)
Ruderalfluren
Mediterr.
St (b. Oberwölz)
Mediterr.
St (Graz, Bhf.
Wildon)
fehlt T
SchildMediterr.
Schneckenklee
Gewöhnliche
Medicago
Hybride, in
Luzerne
falcata x sativa Österreich
entstanden
Kleinblütiger
Steinklee
Gefährlicher
Steinklee
FurchenSteinklee
ZitronenMelisse
heim.?
Dalmatiner
Minze
SE-Eur.,
SW-As.
alle BL
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Niklfeld 2000a, Flor.
Kart. Ö. 2001
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Flor. Kart. Ö. 2001
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Niklfeld 2000a
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
(Wegränder,
Schuttstellen),
Gebüsche und
Staudenfluren,
Hecken
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Adler et al. 1994
Melzer 1978a
Melzer 1954, 1978a, Janchen
1956-60, Adler et al. 1994
Zier-, Heil-,
Hamburger 1948, Baschant
Gewürz-,
1955, Janchen 1956-60,
Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Maurer
1998, Polatschek 2000, Hohla
et al. 2000, Zobodat 2001, Adler
et al. 2001a, Essl unpubl., Stöhr
unpubl., Walter unpubl.
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Adler et al. 1994
Kulturhybride? K, S (Lungau),
T (b. Lienz)
unbekannt
x
x
x
Kulturhybride
B, N, St, K, T, V
ruderale
Staudenfluren
x
x
x
Mentha
aquatica x
spicata
Mentha
aquatica x
arvensis x
spicata
Mentha viridis,
Mentha
longifolia x
suaveolens
Mentha
rotundifolia
Kulturhybride
(in England
entstanden)
Kulturhybride
W, O, St, K, T, V,
ob auch andere
BL?
N?, St
Ruderalfluren,
Ufer, Straßenränder
ruderale
Staudenfluren
x
x
x
x
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Gutermann &
Niklfeld 1973, Maurer 1998
Kulturpfl. (ob
S-, W-Eur?)
B, W, N?, O, *S
Ruderalfluren,
Straßenränder
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a, *Pilsl unpubl.
unbekannt
x
x
x
Ruderalfluren,
Gebüsche
x
x
x
S- und W-Eur. *St (Graz),
*K (Klagenfurt),
T (Telfes)
SE-Eur., W-As. W, N, O, St, V
Duft-, Heil-,
Teepfl.
in Bauerngärten kult. und
verw.
Gutermann & Niklfeld 1973,
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
Maurer 1998, Polatschek 2000,
Flor. Kart. Ö. 2001
Fritsch 1931, Janchen 1956-60,
Grims 1972, Polatschek 2000
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Gutermann & Niklfeld 1973,
*Melzer (Herbar)
Erdinger 1872, Fritsch 1929,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996
117
(2002)
Mentha x
carinthiaca
p.p., Mentha
arvensis x
longifolia
Mentha
arvensis x
spicata
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
Micropyrum tenellum
Scrophulariaceae
Microrrhinum litorale
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Mimulus cupreus
Scrophulariaceae
Mimulus moschatus
Caryophyllaceae
Minuartia hybrida
Mimulus guttatus
neo.?
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
Mediterr.
O (Unteres
KiesNardurus
Trauntal)
Dünnschwingel tenellus, Nardurus halleri,
Nardurus
lachenalii,
Festuca
lachenalii,
Festuca
festucoides
StrandChaenarrhinum Mediterr. (bes. O, St, K, S, T
Klaffmund
litorale
adriat. Küste)
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
Ruderalfluren
(bes. Rohböden, Wegränder, Bahnanlagen)
x
Kupferrote
Gauklerblume
Gelbe
Gauklerblume
S-Am.
(S-Chile)
westl. N-Am.
K
unbekannt
x
fehlt B
Moorgräben,
Gewässerufer,
Sumpfwiesen
x
MoschusGauklerblume
westl. N-Am.
B, W, N, O, K
Ruderalfluren
(Gärten)
x
x
x
Zart-Miere
SWDeutschland,
Mediterr.,
W-As.
trop. Am.
N (Steinfeld,
Siebenbrunn),
S (Flachgau),
V (Gisingen)
*B (Neusiedl), W,
N (**Stiefern i.
Kamptal, b. Lindabrunn)
N (Marchfeld,
Steinfeld),
St (Raabtal, b.
Heimschuh,
Gleisdorf), K (St.
Veit a. d. Glan)
O (Mülldep. Steyr,
Obernberg a. Inn)
Segetalfluren,
Wegränder,
Trockenrasen,
Bahnschotter
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
*Melzer (Herbar), **Essl unpubl.
x
x
Melzer 1986b, 1994a, Melzer &
Barta 1999, Kammerer in
Vorber.
x
x
Nyctaginaceae Mirabilis jalapa
Wunderblume
Poaceae
Miscanthus
sacchariflorus
ZuckerohrChinaschilf
E-As.
Poaceae
Miscanthus sinensis
§
Gewöhnliches
Chinaschilf
E-As. (Japan,
Korea, China)
Segetalfluren
(bes. Maisäcker),
Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
Strauch 1992
x
Melzer 1984c, 1989a, 1989b,
1994a, 1995a, 1995b, 1996a,
1988a, 1998c, 2001a, Hartl et
al. 1992, Melzer & Bregant
1994, Wittmann & Pilsl 1997,
Maurer 1998, Polatschek
2001a, Hohla 2002
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992
Melzer 1958b, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Grabherr
1983, Strobl 1993, Essl 1998a,
Maurer 1998, Krisai 2000, Adler
et al. 2001a, Polatschek 2001a,
Melzer & Barta 2001, Zobodat
2001
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Leopoldinger 1985, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al.
2001a, Melzer & Barta 2001
Janchen 1956-60, Wittmann &
Pilsl 1997, Melzer & Barta 1999,
2000
x
x
x
x
x
neuerdings zur Steinwendtner 1995, Hohla
Biomassepro- 2000
duktion kult.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Poaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
118
(2002)
Familie
Monarda didyma
ScharlachGoldmelisse,
Indianernessel
Punktierte
Goldmelisse,
(engl.): spotted
bee balm
Weißer
Maulbeerbaum
Lamiaceae
Monarda punctata
Moraceae
Morus alba
Moraceae
Morus nigra
Schwarzer
Maulbeerbaum
Asteraceae
Mulgedium tataricum
TatarenMilchlattich
Lactuca
tatarica,
Lagedium
tataricum
Hyacinthaceae Muscari armeniacum
Armenische
Traubenhyazinthe
Hyacinthaceae Muscari azureum
Himmelblaue
Traubenhyazinthe,
Scheinhyazinthe
Kleine Traubenhyazinthe
Hyacinthus
azureus,
Hyacinthella
azurea
Myriophyllum
brasiliense
Hyacinthaceae Muscari botryoides § heim.?
Haloragaceae
Myriophyllum
aquaticum
BrasilienTausendblatt
Haloragaceae
Myriophyllum
heterophyllum
Verschiedenblättriges Tausendblatt
Amaryllidaceae Narcissus x
incomparabilis
Amaryllidaceae Narcissus poeticus
Narcissus incomparabilis,
Narcissus poeticus x pseudonarcissus
St, K, V (Levis, b. Ruderalfluren
Feldkirch)
x
x
x
östl.? N-Am.
T (Mühlau b.
Innsbruck)
Ruderalfluren
x
x
x
E-As. (China)
B, W, N, O, St?,
K, S
Gebüsche,
Wälder
x
SW-As.
B, W, N, *K
(Hörtendorf)
Gebüsche,
Hecken
x
E-Eur., As.
N (Steinfeld)
SE-Eur.,
Kleinas.,
Kaukasus
O (Bhf. Ried i.
Innkreis, Obernberg a. Inn), St
(Zeltweg, Graz),
S (*Sbg.-Itzling,
Kuchl), K
N (Wiener
Becken,
Thermenlinie)
Ruderalfluren
(Bahnanlagen,
Müll-, Schuttplätze), Brachen, etwas
salztolerant
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen und
Friedhöfe)
Kleinas.
S-, SE-Eur.,
SW-As.
alle BL
trop. und subtrop. S-Am.
K (Warmbad Villach)
N-Am.
St (Oberdorf b.
Weiz, Oberes
Murtal)
W, N, O, St
Kulturhybride
(Heimat der
Stammsippen:
SW-Eur.,
Italien)
SW-Eur.
alle BL
x
x
x
x
x
(x)
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Murr 1923, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992
Dalla Torre & Sarnthein 1912
Fritsch 1929, Janchen 1956-60,
Adler et al. 1994, 2001a,
Wittmann & Pilsl 1997, Essl
1999a, Drescher & Magnes
2001
Janchen 1956-60, Flor. Kart. Ö.
2001, Adler et al. 2001a,
*Melzer (Herbar)
Melzer 1990a, Adler et al. 1994,
Melzer & Barta 1997
x
x
x
Melzer & Bregant 1993, Adler et
al. 1994, Hohla 2000, Hohla et
al. 2000, Stöhr et al. in Vorber.,
*Pilsl unpubl.
unbekannt
x
x
x
Adler et al. 1994
trockene bis
mäßig feuchte
Wiesen, alte
Gärten
Thermenabflüsse
(Warmbach)
x
x
x
Traxler 1977b, Adler et al. 1994,
2001a
x
(x)
x
Quellteich
x
(x)?
x
Wiesen,
Gebüsche
x
x
x
Art kommt bis Hartl et al. 1992
in den Warmbach-Unterlauf
vor der Gaileinmündung vor
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994, Melzer 1996a,
Maurer 1996
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Adler et al. 1994, 2001a,
Flor. Kart. Ö. 2001
Wiesen
x
x
x
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler
et al. 1994, 2001a, Stöhr 2001a
119
(2002)
DichterNarzisse
östl. N-Am.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Lamiaceae
Nasturtium x sterile
neo.?
Lamiaceae
Nepeta cataria §
neo.?
Solanaceae
Narcissus
pseudonarcissus
W-Eur.
x
(x)
x
Nasturtium
Kulturpfl.
microphyllum x
officinale
N (z.B. Weinviertel, b. Moosbrunn), O (z.B.
Innauen, Unteres
Trauntal), ob auch
andere BL?
alle BL
Feuchtvegetation,
Gewässerufer
x
(x)
x
Ruderalfluren,
lückige Staudenfluren, bes.
in Siedlungsnähe (Dörfer,
Burgen,
Ruinen)
Ruderalfluren
(Schuttplätze)
x
x
x
x
x
x
Verwilderung
Echte Katzenminze
S-, E-Eur.,
W-As.
Nicandra
physaloides
Giftbeere
Peru
fehlt S
Solanaceae
Nicotiana alata
Flügel-Tabak
incl. Nicotiana
affinis
S-Am.
(S-Brasilien)
K, *St (Graz), V
Ruderalfluren
x?
x
x
Solanaceae
Nicotiana alata x
forgetiana
Nicotiana x
sanderae
Kulturhybride
x
x
x
Solanaceae
Nicotiana rustica
Bauern-Tabak
S-Am.
W, *N (Wr. Neu- Ruderalfluren
stadt),
O (Braunau), *St
(Graz, Thalheim)
B, W, N, St, K, T, Ruderalfluren
V
x
x
x
Solanaceae
Nicotiana tabacum
Virginischer
Tabak
S-Am.
W, St, K
x
x
x
Ruderalfluren
Zitate
*Person unpubl.
invasiv
Wiesen,
Gebüsche
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1977b, Hartl et al.
1992, Adler et al. 2001a
verw. Kulturpfl., Strauch 1992, Adler et al. 1994,
kaum noch
Hohla 2001, Zobodat 2001, vgl.
fruchtbar,
Bleeker & Hurka 2000
vegetat. Ausbreitung
alte Heil- und
Zierpfl.
Melzer 1965a, 1972a, 1977b,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Polatschek 2000,
Hohla 2001
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Murr 1923, Hamburger 1948,
Baschant 1955, Janchen 195660, Melzer 1954, 1969b, 1976,
1987b, Forstner & Hübl 1971,
Hartl et al. 1992, Melzer & Barta
1992, Maurer 1998, Essl 1999a,
Dörr 2000, Flor. Kart. Ö. 2001,
Hohla 2001, Polatschek 2001a,
Adler et al. 2001a
Murr 1923, Janchen 1956-60,
Hartl et al. 1992, *Melzer
(Herbar)
Forstner & Hübl 1971, Hohla
2001, *Melzer (Herbar)
ehemals als
Nutzpfl. kult.
Murr 1923, Pehr 1932,
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Traxler 1964,
Melzer 1968b, 1969a, Forstner
& Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Melzer & Bregant 1993, Melzer
& Barta 1997, Adler et al.
2001a, Polatschek 2001a
Melzer 1969a, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Melzer &
Barta 1993, Adler et al. 2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Brassicaceae
Gelbe
Narzisse,
TrompetenNarzisse
Unfruchtbare
Brunnenkresse
Naturschutzfachliche
Beurteilung
alle BL
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Amaryllidaceae Narcissus
pseudonarcissus
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
120
(2002)
Familie
Ranunculaceae Nigella sativa
Gretel in der
Stauden,
Jungfer im
Grünen, Damaszener
Schwarzkümmel
Echter
Schwarzkümmel
Boraginaceae
Nonea lutea
Onagraceae
Oenothera
ammophila
Oenothera
angustissima
Oenothera biennis s.
str.
Gelb-Runzelnüsschen
SandNachtkerze
Schmale
Nachtkerze
Gewöhnliche
Nachtkerze
Onagraceae
Oenothera
canovirens
Graugrüne
Nachtkerze
Onagraceae
Oenothera
carinthiaca
Kärntner
Nachtkerze
Onagraceae
Oenothera cruciata
Onagraceae
Oenothera deflexa
Onagraceae
Oenothera depressa
KreuzNachtkerze
Leipziger
Nachtkerze
WeidenblattNachtkerze
Onagraceae
Oenothera x fallax
TrugNachtkerze,
Cambridgenachtkerze
Onagraceae
Oenothera
glazioviana s. str.
RotkelchNachtkerze
Onagraceae
Onagraceae
Nonnea lutea
Oenothera
rubricuspis
Oenothera
renneri
fehlt B
Ruderalfluren
W-As. bis
Indien
*W, K
Ruderalfluren
Kaukasusländer
N-Am.
W, N
unbekannt
N
N-Am.
N
N-Am.
alle BL
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
N-Am.
St, K, S
Schottrige
Ruderalfluren
x
x
x
N-Am.
St, K,
*O (Seebach b.
Hinzenbach)
Schottrige
Ruderalfluren
x
x
x
zu O. biennis
agg.
N-Am.
St
x
x
x
N-Am.
St
x
x
x
N-Am.
W, N, O, St, T
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
zu O. biennis
agg.
zu O. biennis
agg.
zu O. biennis
agg.
in Eur. entstan- B, W, *N (Pulden?
kautal), St, K, T
Schottrige
Ruderalfluren
N-Am.
Schottrige
Ruderalfluren
alle BL
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Lonsing
1981, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Hohla et al.
1998, Essl et al. 1998, Melzer
2000, Essl unpubl.
in W durch Rasensaat eingeschleppt (Walter unpubl.)
in SE-Eur. eingeb.
seit 1614 in
Eur. eingeb.
Hartl et al. 1992, *Walter
unpubl.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, Melzer 1973,
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994, Maurer 1996,
Polatschek 2000, Grims unpubl.
Rostanski & Forstner 1982,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994, Maurer 1996
Rostanski & Forstner 1982,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994, Maurer 1996, *Grims
unpubl.
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994
Janchen 1956-60, 1963-66,
1977, Forstner & Hübl 1971,
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994, Maurer 1996,
Flor. Kart. Ö. 2001
(x)
x
(x)?
x
zu O. biennis
agg.
x
x
als Zierpfl. ein- Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Murr 1923, Janchen 1956-60,
geführt; Bienenfutter-Pfl.? 1977, Melzer 1969c, 1971a,
1973, Forstner & Hübl 1971,
Traxler 1977b, Rostanski &
Forstner 1982, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Maurer 1996,
Grims unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1973, Traxler 1977b, Rostanski
& Forstner 1982, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994, 2001a,
Maurer 1996, *Dietrich unpubl.
121
(2002)
Oenothera
atrovirens
Oenothera
lipsiensis
Oenothera salicifolia, Oenothera strigosa, Oenothera
hungarica, Oenothera villosa
auct.
Oenothera fallax, Oenothera
biennis x glazioviana, Oenothera cantabrigiana
Oenothera
grandiflora?,
Oenothera
grandiflora
subsp. erythrosepala, Oenothera
erythrosepala
östl. Mediterr.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ranunculaceae Nigella damascena
Oenothera heiniana
HeinNachtkerze
Onagraceae
Oenothera x
hoelscheri
HölscherNachtkerze
Onagraceae
Oenothera x issleri
IsslerNachtkerze
Oenothera
biennis x
salicifolia, Oenothera biennis
x depressa
Oenothera
issleri
Onagraceae
Oenothera laciniata
Onagraceae
Oenothera
oakesiana
SyrtenNachtkerze
Oenothera
sinuata
Oenothera
syrticola
Onagraceae
Oenothera parviflora
s. str.
Oenothera
pycnocarpa
Kleinblütige
Nachtkerze
DickfruchtNachtkerze
Onagraceae
Oenothera rosea
Onagraceae
Oenothera
rubricaulis
Rosa
Nachtkerze
RotstängelNachtkerze
Xylopleurum
N-Am., Mexiko W (Botanischer
roseum
Garten), St
N-Am.
B, W, N, St, T
Oenothera
muricata s. str.
non. auct.
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
Onagraceae
Oenothera stricta
Steife
Nachtkerze
Oenothera
mollissima,
Oenothera
odorata
Onagraceae
Oenothera
suaveolens
Oenothera
subterminalis
Onagraceae
Onagraceae
krit.!
krit.!
DuftNachtkerze
Schlesische
Nachtkerze
Oenothera
chicagoensis
Oenothera
silesiaca
in Eur. entstan- W (Donauufer)
den?
Schottrige
Ruderalfluren
in Eur. entstan- W, St
den?
Schottrige
Ruderalfluren
in Eur. entstan- W (Südbhf., b.
den?
Kleinschwechat)
Schottrige
Ruderalfluren
N-Am.
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
östl. N-Am.
St (Graz),
T (b. Mühlau)
W, N, O?, K
N-Am.
N, O
N-Am.
Schottrige
Ruderalfluren
W, N, O, St, K, S, Schottrige
T
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
*Person unpubl.
Janchen 1956-60, 1977,
zu O. biennis
agg.; O. biennis Forstner & Hübl 1971,
Rostanski & Forstner 1982,
x syrticola?
Adler et al. 1994, 2001a
Forstner & Hübl 1971,
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
S-Am.
St (Graz)
Bachufer in
Wald
x
x
x
N-Am.
W
x
x
x
N-Am.
St (Kapfenberg)
Schottrige
Ruderalfluren
Schottrige
Ruderalfluren
x
x
x
Zitate
nicht zu O.
biennis agg.
nur alte Fundortangaben
Forstner & Hübl 1971,
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994, 2001a
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Rostanski & Forstner 1982
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971,
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994, Maurer 1996,
Drescher & Magnes 2001,
Biodat 2002
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994, Maurer 1996
Melzer 1973, Rostanski &
Forstner 1982, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Wittmann &
Pilsl 1997, Hohla et al. 2000,
Zobodat 2001, Grims unpubl.
Forstner & Hübl 1971,
Rostanski & Forstner 1982
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Rostanski &
Forstner 1982, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996, Flor. Kart.
Ö. 2001
Gutermann & Niklfeld 1973
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994, 2001a
Janchen 1956-60, Rostanski &
Forstner 1982, Adler et al. 1994
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Onagraceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
122
(2002)
Familie
Oenothera x wienii
WienNachtkerze
Fabaceae
Onobrychis viciifolia neo.?
Gewöhnliche
Esparsette
Fabaceae
Ononis mitissima
Asteraceae
Onopordum illyricum
Milde
Hauhechel
Illyrische
Eselsdistel
Asteraceae
Oenothera
rubricaulis x
salicifolia, Oenothera wienii
N-Am.
Halbtrockenrasen,
Straßenböschungen
Ruderalfluren
(Müllplätze)
Ruderalfluren
SE-Eur.
St (Graz)
Ruderalfluren
E-Mediterr.
B, W, N, O, St, K, alte ParkanlaT
gen,
Gebüsche,
Weingärten,
Segetalfluren
W (Donauufer,
Sandufer
Arsenal)
(Donau),
Ruderalfluren
T (Roppen), V
Ruderalfluren
(Bahnhofbereich)
Auwälder (z.B.
W, N (PurkersMurauen)
dorf, Purgstall,
Waidhofen a. d.
Ybbs), St (b. Fernitz)
fehlt V
Gärten, Parks,
Friedhöfe,
Auwälder
(Murauen)
KrimEselsdistel
Nickender
Milchstern
Fabaceae
Ornithopus
perpusillus
Kleiner
Vogelfuß
W-, SW-Eur.,
(sub-)atlant.
Fabaceae
Ornithopus sativus
Serradella,
Echter
Vogelfuß
Schöner
Blaustern
W-Mediterr.,
Kanarische
Inseln
Kulturpfl.,
Heimat unbekannt
Hyacinthaceae Orthocallis amoena
Hyacinthaceae Orthocallis siberica
Sibirischer
Blaustern
Oxalidaceae
Oxalis corniculata
HornSauerklee
Oxalidaceae
Oxalis dillenii
DilleniusSauerklee
Scilla amoena
Schottrige
Ruderalfluren
unklar., veralle BL
mutl. hybridogen entstandene Kulturpfl.
Mediterr.
V (W St. Anna b.
Lingenau)
Mediterr.
W (Karlsplatz b.
Wienfluss)
Onopordum
tauricum
Hyacinthaceae Ornithogalum nutans neo.?
Honorius
nutans
St
Scilla siberica, W-As.
(Scilla
(Ukraine,
„sibirica“)
Kaukasus)
Mediterr.
Oxalis stricta s. N-Am.
Fl. Eur.
alle BL
alle BL
Ruderalfluren,
bes. kiesige
Wege,
Pflasterritzen,
Mauerfüße
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
x
x
zu O. biennis
agg.
x
vielleicht in den Adler et al. 1994
Nördlichen
Kalkvoralpen
heimisch
Polatschek 2000
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Rostanski & Forstner 1982,
Adler et al. 1994
Nachweis aus
1892, keine
neueren Funde
in Graz v. 1948
bis 1956
aus früheren
Kulturen verw.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Gutermann &
Niklfeld 1973
Melzer 1954, Janchen 1956-60
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 2001a
Hamburger 1948, Janchen
1977, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Zobodat 2001
x
x
alte Angaben
(1768, 1890)
x
x
x
(Wild-)Futterpfl. Polatschek 2000
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Onagraceae
Janchen 1956-60, 1963-66,
1977, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994, 2001a
Melzer 1954, 1983a, 1988b,
Janchen 1956-60, Traxler
1977b, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 2001a, Zobodat
2001, Biodat 2002, Stöhr et al.
in Vorber., Pilsl unpubl.,
Steinwendtner unpubl.
Vorkommen in Forstner & Hübl 1971, Adler et
Österreich seit al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997
dem 16. Jhdt.?
123
(2002)
seit etwa 1960 Melzer 1968b, 1969a, 1974a,
in Österreich
1979c, 1986b, 1987a, 1989a,
eingeb.
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Buchner 1980, Speta
1984, Melzer & Bregant 1993,
Adler et al. 1994, Maurer 1996,
Hohla et al. 1998, 2000, Hohla
2000, 2002, Polatschek 2000,
Pilsl unpubl.
Oxalis fontana, N-Am.
Oxalis
europaea
alle BL
Nyctaginaceae Oxybaphus
nyctagineus
Regenschirmkraut, Regenschirmblume
Mirabilis
nyctaginea
Buxaceae
Pachysandra
terminalis
E-As. (Japan,
China)
Paeoniaceae
Paeonia mascula
Paeoniaceae
Paeonia officinalis
Dickmännchen,
Japanischer
Ysander
KorallenPfingstrose
GartenPfingstrose
W (Bhf. Leopoldau),
N (Marchfeld,
Wr. Neustadt, b.
Straßhof), K
N (b. Lindgrub)
Poaceae
Panicum capillare
HaarstielRispenhirse
N-Am.
Poaceae
Panicum capillare
var. occidentale
Poaceae
Panicum
dichotomiflorum
Westliche
HaarstielRispenhirse
Spätblühende
Rispenhirse
Poaceae
Panicum gattingeri
Oxalis stricta
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
GattingerRispenhirse
N-Am.
x
Waldweg
x
N (Oberes
Traisental)
W, N, O, K, T
Gebüsche,
Waldschläge
Ruderalfluren,
Planierungen
x
alle BL
Segetalfluren
(bes. Maisäcker),
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
O (Linz), St, K
Ruderalfluren,
Segetalfluren
östl. N-Am.,
Mittel-Am.
B, O, St, K, V
Segetalfluren
(bes. Maisäcker),
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen),
Straßenränder
x
N-Am.
St (Bhf. Straßgang)
Ruderalfluren
x
S-Eur.
Slowenien,
S- und
W-Alpen
Panicum
N-Am.
barbipulvinatum
Vorkommen
seit dem 19.
Jhdt.
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994
x
x
breitet sich
derzeit in d.
Slowakei aus
x
x
Gutermann & Niklfeld 1973,
Hartl et al. 1992, Melzer & Barta
1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler
et al. 2001a, Melzer & Barta
2001
Melzer & Barta 2002
x
x?
x
invasiv
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994, Flor. Kart. Ö. 2001
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö.
2001
auch als Zier- Hamburger 1948, Janchen
gras kult.; seit 1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1970 in Öster- 1971, Melzer 1972a, 1976,
reich bebach- 1977a, 1977b, 1981a, 1982b,
tet; in Ausbrei- 1983a, 1984b, 1986a, 1987b,
tung begriffen 1989a, 1998a, Kump 1974,
Brader & Essl 1994, Melzer &
Bregant 1994, Melzer & Barta
1995a, Wittmann & Pilsl 1997,
Hohla 2000, 2001
Melzer 1987a, Hohla et al. 1998,
2000
x
x
x
x
*Person unpubl.
x
x
x
Zitate
x
(x)
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren,
Wegränder,
feuchte Waldstellen
Ruderalfluren
(Bahnanlagen)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
(x)
mit Wolle nach
Eur. eingeschleppt, seit
etwa 1980 in
Österreich
Melzer 1954, 1976, 1977a,
1979a, 1980a, 1982a, 1983a,
1986b, 1987b, 1989a, 1998a,
Janchen 1956-60, Weber 1990,
Melzer & Barta 1995a, Hohla et
al. 1998, Essl 1998a, Hohla
2000, Kraml 2001, Essl &
Walter 2002, Kammerer in
Vorber.
Melzer 1997a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Aufrechter
Sauerklee
Oxalidaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
124
(2002)
Familie
HillmanRispenhirse
N-Am.
B, W, N, O, St, K Segetalfluren
(bes. Maisäcker),
Ruderalfluren
x
x
x
Poaceae
Panicum miliaceum neo.?
subsp. agricola §
BauernRispenhirse
(Slowakei,
Mähren,
N-Italien,
Istrien, Elsaß,
Bayern?,
Ungarn?)
O, St, K
x?
x
x
Poaceae
Panicum miliaceum
subsp. miliaceum §
KulturRispenhirse
Poaceae
Panicum miliaceum neo.?
subsp. ruderale §
UnkrautRispenhirse
incl. var. effusum, var. contractum, var.
compactum
Panicum
spontaneum
Poaceae
Panicum schinzii
Glattblättrige
Rispenhirse
Panicum
laevifolium
Papaveraceae
Papaver atlanticum
Papaveraceae
Papaveraceae
Papaver
commutatum
Papaver croceum
Papaveraceae
Papaver hybridum
Papaveraceae
Papaver orientale
agg. §
Gruppe des
Orient-Mohns
Papaveraceae
Papaver pilosum
Bithynischer
Mohn
Papaveraceae
Papaver somniferum
Schlaf-Mohn
Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe Papaver
glaucum:
Türkei bis Iran
Papaveraceae
Papaver somniferum
subsp. setigerum
Borstiger
Schlaf-Mohn
vermutl. sekun- W, *St (Leoben,
däre Wildpfl., Zeltweg)
Stammform
wohl Papaver
somniferum
subsp.
somniferum
Segetalfluren
(bes. Maisäcker),
Ruderalfluren
vermutl.
B?, W, N, O, St,
Zentral-, E-As. K, S, V, ob alle
BL?
Brachen,
Ruderalfluren
E-As., sekundäre Wildpfl.?
O, St, K, T
N-Am.
B, O, St, K
Segetalfluren
(bes. Maisäcker), Straßenränder und
-böschungen,
Ruderalfluren
Segetalfluren
(bes. Maisäcker)
Atlas-Mohn
N-Afr. (Atlas)?
W, St
Verwechselter
Mohn
Safran-Mohn
SW-As.
St (Deutschlandsberg)
W, O, T, V
Papaver
Altaigebirge
nudicaule auct.
Steifhaar-Mohn Papaver
Mediterr.
hispidum
incl. Papaver
bracteatum und
P. pseudorientale
N-Iran,
Armenien,
Kaukasus,
Kleinas.
SW-As.
N (Wiener
Becken, südl. v.
Hennersdorf)
W (Maroltingerg.,
Univ. f. Bodenkultur), O (Bhf.
Linz-Wegscheid)
O (b. Untermühl),
St (Hochschwabgebiet, Graz)
alle BL
x
x
x
x?
(x)?
x
x
(x)?
x
Ruderalfluren,
Straßenränder
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1987a, 1988b, 1989a,
1995a, Melzer & Barta 1997,
Fischer & Niklfeld 2000, Hohla
et al. 2000, Hohla 2000,
Kammerer in Vorber.
erst kürzlich ent- Hartl et al. 1992, Melzer 1993,
deckte Sippe; Melzer & Bregant 1994, Hohla
2001
ob neu entstanden aus
Kultursippe
P. miliaceum s.
str.?
Vogelfutter-Pfl., Murr 1923, Melzer 1993, Adler
neuerlich wie- et al. 1994, 2001a, Wittmann &
der kult.
Pilsl 1997, Zobodat 2001
Melzer 1983a, 1984b, 1987a,
1988a, 1989a, 1993, Melzer &
Bregant 1994, Polatschek
2001b
seit 1980
beobachtet
Melzer 1985a, 1986a, 1986b,
1989a, 1993, Speta 1987, Hartl
et al. 1992, Hohla 2000, 2001,
Kammerer in Vorber.
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994
Melzer 1991b, Adler et al. 1994
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Flor. Kart. Ö. 2001
Melzer et al. 1992
Ruderalfluren
(Bahndamm)
x
x
x
Ruderalfluren
(Bahnhof)
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Hohla et al.
1998
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1979b, 1989b, Adler et
al. 1994
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Forstner & Hübl 1971,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Traxler 1989a, Hartl et al. 1992,
Brader & Essl 1994, Maurer
1996, Wittmann & Pilsl 1997,
Hohla et al. 2000, Polatschek
2000, Adler et al. 2001
Adler et al. 2001a, *Melzer
(Herbar)
125
(2002)
Panicum hillmanii
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Poaceae
Mediterr.,
W-Eur.
Parietaria judaica
Ästiges Glaskraut, MauerGlaskraut
Vitaceae
Parthenocissus
inserta §
Gewöhnliche
Jungfernrebe
Vitaceae
Parthenocissus
tricuspidata
Dreispitzige
Jungfernrebe,
Veitchrebe,
Mauerkatze
Poaceae
Paspalum distichum
Pfannengras
Paspalum
paspaloides
Apiaceae
Pastinaca sativa
subsp. urens
Brennender
Echter
Pastinak
Pastinaca
sativa subsp.
opaca,
Pastinaca
urens
Bignoniaceae
Paulownia
tomentosa
Parthenoscissus
quinquefolia
auct. p.p.
nordöstl.
N-Am., bes.
Kanada
Japan
W, O (Kirchdorf
a.d. Krems),
St (Graz, Bad
Radkersburg)
alle BL
bes. Mauern,
Ruderalfluren
Waldränder,
bes. Auwälder,
ruderale
Gebüsche
B, W, O, S, ob
Gebüsche,
auch andere BL? Waldränder
x
x
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
(x)
x
Hamburger 1948, Adler et al.
1994, 2001a, Maurer 1996, Essl
1999a
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1969c, Forstner & Hübl 1971,
Traxler 1977b, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996, Franz et
al. 1999, Polatschek 2001a
Forstner & Hübl 1971, Janchen
in Janchen
1956-60 noch 1977, Wittmann et al. 1987,
keine Verwilde- Traxler 1989a, Walter 1992,
Adler et al. 1994, Essl unpubl.
rungen angegeben
Melzer 1954, 1971b, Janchen
1956-60, Adler et al. 1994
x
x
Trop. und Sub- St (Göstinger Au
trop.
in Graz),
K (Villach)
St (Kraubath)
Mittel-Eur.
(Böhmen, WDeutschland),
S-Eur., W-As.
Ruderalfluren
x
x
x
Segetalfluren
x
x
x
Blauglockenbaum,
Kaiserbaum,
Paulownie
China
trockene
Ruderalfluren,
Mauer-, Gehwegfugen
x
Asclepiadaceae Periploca graeca
Griechische
Baumschlinge
S-, SE-Eur.
Ruderalfluren
x
Polygonaceae
Persicaria orientalis
GartenKnöterich
Polygonum
orientale
Japan
W, *N (Schönberg
a. Kamp),
O (Linz), St (Graz,
Mureck),
K (Ostbhf.
Klagenfurt),
S (Sbg. Stadt)
W, N (Bruck a. d.
Leitha), V
(b. Thüringerberg)
alle BL
Ruderalfluren
x
Polygonaceae
Persicaria
polystachya
HimalajaKnöterich
Aconogonon
polystachyum,
Polygonum
polystachum,
Reynoutria
polystachya
Himalaja
O, St, K, T
Waldrand, Ufer
x
(x)?
invasiv
*Person unpubl.
Janchen 1956-60
ehedem vorübergehend als
Ackerbeikraut
eingeschleppt
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1991b, 1999a, 2000, Strobl
1995, Melzer & Barta 1995b,
1996, Hohla et al. 1998, Adler et
al. 2001a, *Essl unpubl.
x
x
x
x
Murr 1923, Janchen 1956-60,
1977, Forstner & Hübl 1971,
Flor. Kart. Ö. 2001
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977,
Melzer 1988b, 1989a, Hartl et al.
1992, Hohla 2001, Adler et al.
2001a, Walter unpubl.
Neumayer 1930, Janchen 195660, Melzer 1969b, Brandes
1989, Hartl et al. 1992
(x)
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Urticaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
126
(2002)
Familie
Petersilie
Petroselinum
hortense,
Petroselinum
sativum
Mediterr.
fehlt S
Ruderalfluren
x
x
x
Solanaceae
Petunia x atkinsiana
Petunie
Petunia x
hybrida auct.,
Petunia nyctaginiflora x violacea, Petunia
violacea auct.
S-Brasilien
B, W, N, St, K, S, Ruderalfluren
V
x
x
x
Hydrophyllaceae
Phacelia congesta
Dichtblütiges
Büschelschön
N-Am. (Texas) B?, W?, N?, V
(Tosters)
Ruderalfluren
x
x
Hydrophyllaceae
Phacelia
tanacetifolia
RainfarnBüschelschön
Kalifornien
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Brachen),
Segetalfluren
x
x
x
Poaceae
Phalaris
arundinacea var.
picta §
Bandgras,
Steirergras
Kultursippe
alle BL
Weg- und
Mauerränder,
Gewässerufer
x
x
x
Poaceae
Phalaris
brachystachys
KurzährenGlanzgras
Mediterr.
St (Graz)
x
x
x
Poaceae
Phalaris canariensis
Echtes
Glanzgras,
Kanariengras
Kanar. Inseln,
W-Mediterr.
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Abfallhaufen)
x
x
x
Poaceae
Phalaris minor
Kleines
Glanzgras
Mediterr.
St (Graz)
x
x
x
Poaceae
Phalaris paradoxa
Sonderbares
Glanzgras
Mediterr.
x
x
x
Fabaceae
Phaseolus
coccineus
Feuerbohne
x
x
x
Fabaceae
Phaseolus vulgaris
Gewöhnliche
Gartenbohne
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
x
x
Crassulaceae
Phedimus aizoon s.
l.
DeckblattFetthenne
O (Obernberg a. Ruderalfluren
(bes. BahnInn, Schärding,
Hast. Gopperding, höfe)
Inndamm in Vormarkt)
x
Typhoides
arundinacea
subsp. picta
Phaseolus
multiflorus
Mexiko,
Mittel-Am.
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
St (Graz), V (Bhf. Ruderalfluren
Lochau-Hörbranz) (bes. Bahnanlagen)
W, O, *St, V, ob Ruderalfluren
auch andere BL?
westl. S-Am.
B, W, St, K, V
Sedum aizoon, N-As.
Aizopsis aizoon,
incl. subsp.
middendorffianum
x
(x)?
x
in V 1917 vorübergehend
eingeschleppt
als Gründüngungs- und
Bienenfutterpfl.
kult. und unbeständig verw.
als Ziergras
kult.
Vogelfutterpfl.
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Pehr 1932, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Ruttner 1956,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1985b, Hartl et al. 1992,
Steinwendtner 1995, Maurer
1996, Polatschek 1997, Adler et
al. 2001a, Melzer (Herbar)
Murr 1923, Janchen 1956-60,
1977, Traxler 1964, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1975b, 1977a,
1989a, Hartl et al. 1992, Walter
1992, Adler et al. 2001a, Stöhr
et al. in Vorber., Essl unpubl.
Janchen 1956-60, 1977
Murr 1923, Pehr 1932, Janchen
1956-60, 1977, Melzer 1968a,
Forstner & Hübl 1971, Speta
1984, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Hohla et al.
2000, Stöhr unpubl.
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1977b, 1984, Speta 1990, Adler
et al. 1994, 2001a, Hohla 2000,
Polatschek 2001b, Walter
unpubl., Stöhr unpubl.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Hamburger 1948, Melzer 1957,
1976, 1977a, 1984b, 1986b,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Essl 1999a, Adler et al.
2001a, Kammerer in Vorber.
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Polatschek 2001b
Murr 1923, Ruttner 1956,
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Adler et al. 2001a,
*Melzer (Herbar)
Janchen 1956-60, 1977, Forstner
& Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Maurer 1996, Adler et al. 2001a
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994, Hohla et al.
1998, Hohla 2000
127
(2002)
Petroselinum
crispum
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Apiaceae
invasiv
*Person unpubl.
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Wittmann & Pilsl 1997,
Melzer 1997a, Strobl 1998
x
x
x
Kaukasus(länder)
alle BL
x
W
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1971a, 1974a,
1975b, 1995a, Hartl et al. 1992,
Melzer & Barta 1996, Essl
1998a, Hohla et al. 2000, Adler
et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Melzer 1968b, Forstner
& Hübl 1971, Traxler 1977b,
Maurer 1996, Wittmann & Pilsl
1997, Strobl 1998, Franz et al.
1999, Polatschek 1999, Hohla et
al. 1998, 2000, Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Ural, Sibirien,
Mongolei
Crassulaceae
Phedimus
sarmentosus
AusläuferFetthenne
Sedum
sarmentosum
E-As.
Crassulaceae
Phedimus spurius
KaukasusFetthenne
Sedum
spurium,
Spathulata
spuria, incl.
Phedimus
oppositifolius
Hydrangeaceae Philadelphus
pubescens
FlaumPfeifenstrauch
N-Am.
Poaceae
Phleum arenarium
SandLieschgras
Poaceae
Phleum paniculatum
RispenLieschgras
W (Prater)
Mediterr.,
W-Eur., bis
S-Schweden
westl. MittelW, V (um FeldEur., Mediterr., kirch, Bludenz)
W-Eur.,
SW-As.
Poaceae
Phleum subulatum
PfriemenLieschgras
Felsen, (Halb)trockenrasen,
Ruderalfluren
(Mauern,
Bahngelände,
Dämme,
Friedhöfe)
Ruderalfluren,
Mauerkronen,
Schutt,
Friedhöfe
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
1879 im Prater Janchen 1956-60
festgestellt
Segetalfluren,
Brachen,
Ruderalfluren
x
x
x
Mediterr.,
Balkan-, Kaukasusländer
W (Prater), St (b. Ruderalfluren
Graz, Göstinger
Au in Graz)
x
x
x
südl. N-Am.
(Texas,
N-Mexiko)
N (Großkrut),
*St (Zeltweg),
V (Felsenau)
Ruderalfluren,
Wegränder
x
x
x
in W 1802,
Janchen 1956-60, Forstner &
1842 eingeHübl 1971, Adler et al. 2001a
schleppt, in V
durch Weinbau
eingeschleppt
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Gutermann &
Niklfeld 1973
Janchen 1956-60, 1977, *Melzer
(Herbar)
östl. N-Am.
B, W, N, K
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1968b, 1975b, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1984a, Hartl et al.
1992, Flor. Kart. Ö. 2001,
*Melzer (Herbar)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
x
Aizopsis
hybrida,
Sedum
hybridum
Polemoniaceae Phlox paniculata
Zitate
x
Sibirische
Fetthenne
DrummondsFlammenblume,
Stauden-Phlox
RispenFlammenblume,
Stauden-Phlox
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
Phedimus hybridus
Polemoniaceae Phlox drummondii
Naturschutzfachliche
Beurteilung
W (Donaupark), Ruderalfluren,
N (Hundsheimer Trittstellen
Berg), St (Fohnsdorf, Graz), K,
S (Sbg-Stadt,
Flachgau)
B, W, N, O, St, K Ruderalfluren,
Mauern
Crassulaceae
Phleum
bellardii
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
128
(2002)
Familie
Moos-Phlox,
Polster-Phlox,
Pfriemenblättrige Flammenblume
N-Am.
Arecaceae
Phoenix dactylifera §
Dattelpalme
Kulturpfl., Heimat unbekannt
Rubiaceae
Phuopsis stylosa
Baldriangesicht
Poaceae
Phyllostachys cf.
nigra §
Physalis alkekengi
var. franchetii
Transkaukasien, Iran
E-As.
Solanaceae
kult.?
SchwarzRohrbambus
GartenBlasenkirsche,
Lampionblume
KantenBlasenkirsche
LanzettblattBlasenkirsche
Physalis
franchetii
E-As.
trop. Am.
B (z.B. Güssing,
Jennersdorf), W,
N (Perchtoldsdorf), O (Maria i.
Winkl b. Steyr),
*St (Zeltweg), T
W, *St (Graz)
St (Grazer
Schlossberg)
N (Donauauen O
Wien)
St (Graz),
K (Sattnitz,
Klagenfurt)
W (Breitenlee),
N (Schwechat)
T (Mühlau b.
Innsbruck)
Solanaceae
Physalis angulata
Solanaceae
Physalis lanceolata
Solanaceae
Physalis peruviana
Physalis edulis S-, Mittel-Am.
Peruanische
Blasenkirsche,
Ananaskirsche,
Kapstachelbeere
Solanaceae
Physalis
philadelphica
PhiladelphiaBlasenkirsche
N- Am., Mexiko T (Innsbruck)
Rosaceae
Physocarpus
opulifolius
Knackbusch
östl. N-Am.
fehlt B
Lamiaceae
Physostegia
virginiana
Gelenkblume
N-Am.
Phytolaccaceae Phytolacca
americana
Amerikanische Phytolacca
Kermesbeere decandra
N-Am.
W, N (b. Blindenmarkt),
St (Frohnleiten, b.
Zeltweg)
B, W, N, O, St, K,
S
Phytolaccaceae Phytolacca
esculenta
Asiatische
Kermesbeere
Himalaja bis
Japan
Physalis
longifolia
Phytolacca
acinosa
westl. N-Am.
fehlt S
Ruderalfluren
(alte Gärten,
Friedhöfe),
Felsrasen
x
x
x
Janchen 1977, Traxler 1974,
1989b, Essl 1999a, Polatschek
2000, Adler et al. 2001a,
*Melzer (Herbar)
Komposthaufen, Mülldeponien
Rasen
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, *Melzer
(Herbar)
x
x
x
unbekannt
x
x
x
Segetalfluren
(Maisäcker),
Waldschläge
Ruderalfluren
(Bahnanlage)
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60, Franz 1993,
2001
x
x
x
x
x
Melzer & Barta 1992, 2001,
Adler et al. 2001a
Janchen 1956-60
x
x
x
x
x
x
x
ruderale
Staudenfluren
x
x
x
Ruderalfluren,
Kiefernwälder,
Schlagfluren
x
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
Ruderalfluren
(bes.
Mülldep.)
Ruderalfluren,
Dämme,
Mauern,
Böschungen,
Anschüttungen
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
*S
x
x
x
x
x
x
x
x
früher verw.
ehedem vorübergehend
eingeschleppt
Nutzpfl. (Beerenobst); (früher) in B (Mattersburg) und N
(Marchegg)
feldmäßig kult.
Hamburger 1948, Janchen
1956-60
Drescher & Magnes 2001
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Melzer 1988b, Traxler 1989a,
Hartl et al. 1992, Walter 1992,
Melzer & Barta 1993, 2001, Adler
et al. 2001a, Polatschek 2001a,
Herbar LI
Polatschek 2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Polemoniaceae Phlox subulata
Fritsch 1923, Neumayer 1930,
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Wittmann
& Pilsl 1997, Polatschek 2000,
Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1972b, Maurer 1998, Flor. Kart.
Ö. 2001
129
(2002)
Melzer 1954, Forstner & Hübl
1971, Speta 1979, Maurer 1984,
1996, Margl 1987, Jackowiak
1990, Hartl et al. 1992, Melzer et
al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997,
Drescher & Magnes 2001, Adler
et al. 2001a
Melzer et al. 1992, Melzer
1995b, Melzer & Barta 1995a,
Maurer 1996, Essl 1998a, Franz
et al. 1999, Hohla 2001,
Zobodat 2001, Flor. Kart. Ö.
2001, Walter unpubl.
(Herbarrevision), *Pilsl unpubl.
Apiaceae
Pimpinella peregrina
§
Fremde
Bibernelle
Mediterr.
Araceae
Pinellia ternata
Pinaceae
Pinus strobus
Japan, Korea,
China
östl. N-Am.
Poaceae
Piptatherum
miliaceum
Dreizählige
Pinellie
Strobe, Weymouths-Kiefer
Südliche
Grannenhirse
Fabaceae
Pisum sativum
Garten-Erbse
Kulturpfl., Hei- N, *O, W, St, K,
mat d. Stamm- **S
sipe P. elatius:
As., E-Mediterr.
Ruderalfluren,
Segetalfluren
Boraginaceae
Plagiobothrys sp. §
Schiefgrübchen
Heimat unbekannt
N-Am.
K
unbekannt
W, N
unbekannt
W-Eur.
(Küsten),
Mediterr.
W? (b. Wien),
Ruderalfluren,
N (Vöslau),
Straßenränder
St (Graz), K,
T (Seefeldsattel)
St (Hochschwab) colline bis subalpine trockene
Magerrasen,
Felsfluren
N (Putschandel- Halbhöhle und
lucke, Kalvarien- steiniger Weg
berg b. Baden)
Picris hieracioides
subsp. spinulosa §
Apiaceae
Plantaginaceae Plantago aristata
Plantaginaceae Plantago coronopus
Plantaginaceae Plantago holosteum
Plantaginaceae Plantago
sempervirens
Plantaginaceae Plantago virginica
krit.!
Begrannter
Wegerich
KrähenfußWegerich,
SchlitzblattWegerich
Kiel-Wegerich
BäumchenWegerich,
StrauchWegerich
Virginischer
Wegerich
östl. Mediterr.
Oryzopsis
miliacea
Mediterr.
P. carinata,
P. subulata,
P. recurvata
S-, SE-Eur.
Plantago
cynops
westl. S-Eur.
bis Italien
N-Am.
O (Linz), St (Graz) Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
*St (Graz),
Ruderalfluren
V (Tosters,
(Schutt)
Feldkirch)
Ruderalfluren,
W (U4-Station
Margaretengürtel), Straßenränder
N (Brunn a.
Gebirge),
K (Gerlitzen)
St (Graz),
Ruderalfluren
K (Klagenfurt-W)
K (Walterskirchen Zwischenmoor
a. Wörthersee)
W, K
Ruderalfluren
N (Marchfeldschutzdamm b.
Witzelsdorf)
Halbtrockenrasen
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
*Person unpubl.
x
x
x
Melzer 1997a, Hohla et al. 2000
x
x
x
Murr 1923, *Melzer (Herbar)
x
Adler et al. 2001a, Fischer &
Niklfeld 2001
x
Janchen 1956-60, Melzer
1985b, 1986b, Leute 1988
Franz et al. 1999
x
(x)?
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
für W nur alte
Angaben
x
x
alte Kulturpfl.
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
(x)
x
x
x
x
(x)
x
in T lokal eingebürgert
Janchen 1956-60, Melzer
1988a, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a
Pehr 1932, Forstner & Hübl
1971, Maurer 1996, Adler et al.
2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
Melzer (Herbar), *Essl unpubl.,
**Pilsl unpubl.
Hartl et al. 1992
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
1977, Hartl et al. 1992,
Gerstberger 2001
Adler et al. 1994
angesalbt,
Janchen 1956-60, Adler et al.
später wieder 1994
verschwunden
Adler et al. 1994, Wesner 1995
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Mediterr.
Pimpinella anisum
Stacheliges
Gewöhnliches
Bitterkraut
Anis
Asteraceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
130
(2002)
Familie
Platane
Poaceae
Poa infirma
Poaceae
Poa trivialis subsp.
sylvicola
Caryophyllaceae
Polygonaceae
Polycarpon
tetraphyllum
Polygonum
arenarium §
Polygonaceae
Polygonum
graminifolium
Poaceae
Polypogon
monspeliensis
Gewöhnliches
Bürstengras
Dryopteridaceae
Polystichum
falcatum
SichelSchildfarn
Salicaceae
Populus balsamifera
Salicaceae
Populus x
canadensis
Echte BalsamPappel
Hybrid-Pappel,
Kanada-Pappel
Portulacaceae
Portulaca grandiflora
Portulacaceae
Portulaca oleracea neo.?
subsp.
granulatostellulata §
krit.!
krit.!
Platanus x
acerifolia,
Platanus x
hybrida,
(Platanus
hybrida)
Kulturhybride? W, *St (Graz),
S (Sbg. Stadt)
Uferverbauungen, Steinfugen, Mauern,
Straßenränder,
Ruderalfluren
FrühlingsRispengras
Mediterr.
W (Lainz)
PerlschnurGrabenRispengras
VierblattNagelkraut
Sandincl.
Vogelknöterich Polygonum
pulchellum,
Polygonum
arenarium
subsp.
pulchellum
GrasblattVogelknöterich
Mediterr.,
W-As.
K (Arnoldstein)
sandige,
trockene
Ruderalfluren
(Baumscheiben)
Ruderalflur
(Bahnhof)
Mediterr.,
W-Eur.
S-, E-Eur.,
Kaukasusländer
O (Unteres
Trauntal)
W? (Umgebung
v. Wien), N, O
Ungarn,
Serbien,
Rumänien,
S-Russland
Mediterr.,
W-, SE-Eur.,
W-, S-, E-As.,
Äthiopien,
S-Afr. (Kapland)
E-As., S-Afr.,
Hawaii
x
x
x
x
x
x
x
x
Melzer 1996c
Ruderalfluren
x
x
x
Strauch 1992
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994, Flor. Kart. Ö. 2001
St (Graz)
Ruderalflur
x
x
x
vorübergehend Kögeler 1949, Janchen 1956eingeschleppt 60, Gutermann & Niklfeld 1973
W (Prater),
St (Graz),
K (Turnersee),
V (Feldkirch)
Ruderalfluren
x?
x
x
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1989a, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Kammerer in Vorber.
Ruderalfluren,
Mauerfüße,
-ritzen
Ruderalfluren
x?
x
x
Forstner & Hübl 1971
nördl. N-Am.
W (Augartengärtnerei.,
Klampfelbergg.)
W, N, St, T
x
x
x
Kulturhybride
alle BL?
Ufer, schottrige
Ruderalfluren,
Schotterbänke
x
Portulakröschen
S-Am.
(Argentinien,
Urugay,
Brasilien)
B, W, N, *St, K
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
x
KörnchenGemüsePortulak
Heimat unbekannt
*B, *W, *N, K
Ruderalfluren
Cyrtomium
falcatum
x
x
x
P. occidentalis Forstner & Hübl 1971, Wittmann
x orientalis; die & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a,
Hybridnatur
*Melzer (Herbar)
wird z.B. v.
Lambinon 1994
als unsicher
angesehen
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a
x
x
x
x
x
Adler et al. 1994, Melzer & Barta
1997, Polatschek 2001a
Hybridschwarm Janchen 1956-60, Heinze
aus Hybriden 1998a, 1998b, 1998c, Adler et
al. 2001a, Essl & Walter 2002
zw. P. nigra
und amerik. P.
deltoides oder
P. angulata
sowie deren
Rückkreuzungen
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Melzer 1989a, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Walter
1992, Adler et al. 2001a,
*Melzer (Herbar)
slt. (wärmelie- Biodat 2002, *Walter unpubl.
bend)
131
(2002)
Platanus x hispanica
§
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Platanaceae
Portulaca
Wilderoleracea
Gemüsesubsp. sativa
Portulak
PapillenGemüsePortulak
Stern-GemüsePortulak
Englisches
Fingerkraut
Portulaca oleracea
subsp. oleracea §
neo.?
Portulacaceae
Portulaca oleracea
subsp.
papillatostellulata §
Portulaca oleracea
subsp. stellata §
Potentilla anglica
neo.?
Rosaceae
Potentilla
atrosanguinea
krit.!
Rosaceae
Potentilla fruticosa
Fünffingerstrauch,
Strauchfingerkraut
Rosaceae
Potentilla intermedia
Mittleres
Fingerkraut
Rosaceae
Prunus armeniaca
Marille,
Aprikose
Rosaceae
Prunus cerasifera
Kirschpflaume
Rosaceae
Prunus cerasifera
var. atropurpurea
BlutKirschpflaume
Portulacaceae
Rosaceae
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Blutrotes
Fingerkraut
gemäßigtes As. alle BL
Armeniaca
vulgaris
x
Zitate
*Person unpubl.
invasiv
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
Adler et al. 1994
x
x
x
slt. (wärmeliebend)
*Walter unpubl.
slt. (wärmeliebend)
artgewordene
Hybride:
P. erecta x
reptans
*Walter unpubl.
Heimat unbekannt
*B, *N
Ruderalfluren,
Weingärten,
Segetalfluren
Ruderalfluren
Heimat unbekannt
W-, N-Eur.
*B
Ruderalfluren
x
x
x
N?, St, K?
Waldwege,
Gräben
Sumpfwiesen
x
x
x
x
x
x
Janchen 1956-60, Polatschek
2000
x
x
x
Traxler 1989a, Melzer & Bregant
1994, Wittmann & Pilsl 1997,
*Melzer (Herbar), **Stöhr
unpubl.
x
x
artgewordene Fischer 1946, Janchen 1956-60,
Hybride aus
*Dobeî unpubl. (Herbarrevision)
P. norvegica x
argentea?;
ehedem eingeschleppt
x
x
Traxler 1965, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
Essl unpubl.
x
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Polatschek 2000, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a
x
Polatschek 2000
V (b. Andelsbuch, Wegränder?
Riezlern bis
Hirschegg)
(reliktär)
B, St (HauptBhf. Ruderalfluren,
N-Eur.,
Leoben, *Graz), Gärten
SW-Alpen,
S (Sbg. Stadt,
S-Eur.-Gebirge, **Großarl)
As., N-Am.
Ruderalfluren
N-Euras.
*W (Bhf. WienHütteldorf),
*N (Bhf.
Wr, Neustadt),
*O (Bhf. LinzKleinmünchen),
*K (Mölltal, NW
Mühldorf),
S (Salzachau b.
Aigen), V
Mittel-As. bis
B, W, N, O, K, ob Ruderalfluren,
NW-China
auch andere BL? Brachen,
Bahnhöfe,
Ruinengelände,
Planierungen
Straßenränder,
Kulturpfl., Hei- fehlt S
Brachen,
mat d. WildsipPlanierungen,
pen: SE-Eur.,
Gebüsche,
TransHecken
kaukasien,
SW-Sibirien
Iran
T, V
Wegränder?
Kaschmir bis
Nepal
Dasiphora
fruticosa
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
x
x
x
Melzer 1954, Adler et al. 1994
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Portulacaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
132
(2002)
Familie
x
x
x
B, *N, O, *St, K, Gebüsche,
T, ob auch andere Waldränder,
BL?
Hochstaudenfluren
Kaukasus
alle BL
Gebüsche,
Waldränder,
Hochstaudenfluren, Gärten
Kulturpfl.,
B, W
Ruderalfluren,
Heimat d. WildMauern,
sippe: Syrien,
Straßenränder
Libanon,
Palästina
W-Georgien
*O, S, V (b.
unbekannt
(Kolchis)
Pfändergipfel)
x
x
x
Prunus cerasus
Weichsel
SE-Eur., bis
W-As.
Rosaceae
Prunus domestica
subsp. domestica
Zwetschke
Kulturpfl.
Rosaceae
Prunus domestica
subsp. insititia
Eigentliche
Krieche,
Ringlotte
Rosaceae
Prunus dulcis
Mandel
Rosaceae
Prunus laurocerasus
Rosaceae
Prunus persica
Kolchische
Lorbeerkirsche,
„Kirschlorbeer“
Pfirsich
Persica
vulgaris
Rosaceae
Prunus serotina
Späte Trauben- Padus serotina östl. N-Am.
kirsche
Rosaceae
Prunus virginiana
Fumariaceae
Pseudofumaria alba
Fumariaceae
Pseudofumaria lutea
Pinaceae
Rutaceae
Pseudotsuga
menziesii
Ptelea trifoliata
Virginische
Traubenkirsche
Blassgelber
Lerchensporn,
BlassgelbScheinlerchensporn
Gelber
Lerchensporn,
Gelber
Scheinlerchensporn
Douglasie
Pteridaceae
Pteris multifida
Amygdalus
communis
N- und MittelChina
W, N, St, T, V
B, W, N, *S (Sbg.- Ruderalfluren,
Liefering), ob
Brachen,
auch andere BL? Bahnhöfe,
Ruinengelände,
Dämme,
Böschungen
B, W, N, O, St, *K Wälder, Auen,
ruderale
Gebüsche
N-Am.
St (b. Bhf.
Hecke
Zeltweg)
Kroatien, Mittel- W (Ober St. Veit), Mauerritzen,
Gärten
Italien
N, St (Grazer
Schlossberg), K
Corydalis
ochroleuca;
non Corydalis
alba (= C./P.
capnoides!)
Corydalis lutea westl. Südalpen, N-Italien,
südl. Schweiz
Pseudotsuga
douglasia
westl. N-Am.
östl. N-Am.
Vielspaltiger
Saumfarn,
Spinnenfarn
SE-As.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
Wildsippe: P.
dulcis subsp.
divaricata
Dörr 1999, Polatschek 2000,
Stöhr et al. in Vorber., *Hohla
unpubl.
Traxler 1965, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Adler et al.
1994, 2001a, Flor. Kart. Ö.
2001, *Pilsl unpubl.
x
sich einbürgernd, z.B. im
Nationalpark
Donauauen?
x
x
(x)
x
x
Traxler 1968, Adler et al. 1994,
2001a
Maurer 1984, 1996,
Leopoldinger 1985, Hohla et al.
2000, 2002, Drescher & Magnes
2001, Adler et al. 2001a,
Zobodat 2001, *Melzer (Herbar)
Melzer 2000
Hamburger 1948, Melzer 1957,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996, Flor. Kart.
Ö. 2001
Hamburger 1948, Melzer 1957,
Speta 1979, Strobl 1985, Leute
1990, Adler et al. 1994, 2001a
fehlt B
Mauerritzen
x
x
*B, **N (Manhartsberg)
W, N
Wälder
x
(x)
ruderale
Gebüsche,
Ruderalfluren,
Bahngelände
Luftschacht,
Ziegelmauer
x
x
x
*Starlinger unpubl., **Essl
unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler
et al. 2001a, Walter unpubl.
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
W (Heldenplatz,
Augarten)
x
hfg. forstlich
kult.
133
(2002)
Gewöhnliche
Kleeulme
x
Fritsch 1929, Hamburger 1948,
Forstner & Hübl 1971,
Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö.
2001, Melzer (Herbar)
Duftschmid 1870-85, Rechinger
1933, Hartl et al. 1992,
Polatschek 2000, *Melzer
(Herbar)
Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö.
2001
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ruderalfluren,
Straßenränder,
Brachen
Rosaceae
Puschkinie
Rosaceae
Pyracantha coccinea
Feuerdorn
Rosaceae
Pyrus x austriaca
neo.?
Rosaceae
Pyrus communis
neo.?
Rosaceae
Pyrus nivalis
neo.?
Fagaceae
Quercus rubra
Österreichischer
Birnbaum
KulturBirnbaum
SchneeBirnbaum
Rot-Eiche
Kleinas.,
Kaukasus
S-Eur. bis
NE-Spanien
*St (Graz)
W (Tiergarten
Schönbrunn,
Eichkogel in
Liesing),
N (Wr. Becken:
NE Felixdorf)
E-Eur., Kleinas. B, N, St
Parks, Friedhöfe
aufgelassener
Steinbruch,
Tiergarten
Waldränder,
Hecken,
Gebüsche
hybridogene
W, N?, *O, K, ob Gebüsche,
Kulturpfl., Hei- auch andere BL? Waldränder,
mat d. StammRuderalfluren
sippen: Eur.,
W- und
Zentral-As.
E-Eur., Kleinas. B, W, N, O, St
Waldränder,
Hecken, Weingartenränder
östl. N-Am.
B, W, N, O, *St, Wälder
K, S
Ranunculaceae Ranunculus pedatus
Fußförmiger
Hahnenfuß
E- und SE-Eur. W (Bhf. Breitenlee)
Brassicaceae
Raphanus sativus §
Garten-Rettich incl. subsp.
niger und
subsp.
orientale
Brassicaceae
Rapistrum rugosum
subsp. orientale
Orientalischer
RunzelRapsdotter
Kulturpfl.,
fehlt O?
Heimat d.
Stammpfl. viell.
E-Mediterr.,
Transkaukasien?
Mediterr.
B, N, St, K, T, V
Brassicaceae
Rapistrum rugosum
subsp. rugosum
Gewöhnlicher
RunzelRapsdotter
Mediterr.
Ruderalfluren
(Bahnböschungen)
Brachen,
Ruderalfluren
(bes. Schuttflächen,
Mülldep.)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
Adler et al. 1994, *Melzer
(Herbar)
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Melzer & Barta 2001
x
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
Kiraly 2000
x
Adler et al. 2001a, Biodat 2002,
*Essl unpubl.
x
x
x
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
Kiraly 2000
x
(x)
x
Kögeler 1951, Janchen 195660, 1977, Traxler 1963, 1984b,
Hartl et al. 1992, Wittmann &
Pilsl 1997, Adler et al. 2001a,
Flor. Kart. Ö. 2001,
*Brandstätter unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977
x
x
x
x
x
x
Stammpfl. viell. Janchen 1956-60, Traxler 1963,
R. maritimus
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
oder R. landra? al. 1992, Walter 1992, Maurer
1996, Polatschek 1999, Walter
unpubl.
Melzer 1972c, Buchner 1980,
Maurer 1996, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Melzer & Barta
1995a, Polatschek 1999
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Melzer 1995b,
Melzer & Barta 1995a,
Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö.
2001
Ruderalfluren
x
x
x
B, W, N, O, K, S?, Ruderalfluren,
T, V
Brachen
x
x
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Hyacinthaceae Puschkinia scilloides
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
134
(2002)
Familie
Reseda alba
Weiße Resede
Mediterr.,
W-As.
St (Graz),
S (b. Sbg. Stadt)
Ruderalfluren
Resedaceae
Reseda odorata
Duft-Resede,
Garten-Resede
SE-Mediterr.
Ruderalflur
(Wegrand)
Asteraceae
Rhagadiolus edulis
Mediterr.
Polygonaceae
Rheum rhabarbarum
SpeiseSternlattich
Rhabarber
W (Kaiserebersdorf),
*K (St. Veit a.d.
Glan)
K
NW-China,
Mongolei,
SE-Sibirien
W (Laaerberg,
Stadlau,
Breitenlee)
Ruderalfluren
x
Ericaceae
Rhododendron
luteum §
Hauptverbr.:
N-Anatolien,
Kaukasus
N, St (Schloss
Hollenegg b.
Deutschlandsberg), K (Lendorf
NW v. Spittal a.
d.Drau)
alle BL
frische, kalkarme Edellaubwälder
x
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
Mauern,
Böschungen,
Wegränder,
Planierungen
feuchte
Gebüsche,
(Au-)Wälder,
Sumpfwiesen,
Ruderalfluren
(Schuttplätze,
Brachen, alte
Gärten)
Auen,
Waldränder,
Ruderalfluren
(Straßenränder,
Planierungen)
Edellaubwälder
(in V?), sonst
Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
x
x
neo.?
Rheum
cultorum oder
Rheum x
hybridum?
Gelbe
Alpenrose,
Gelbe Azalee,
Lendorfer
Wunderblume
Anacardiaceae Rhus typhina
HirschkolbenSumach,
Essigbaum
Grossulariaceae
Ribes aureum s. l. §
Goldincl. Ribes
Johannisbeere odoratum
N-Am.
W, N (*Zillingtal,
b. Schrems)
Grossulariaceae
Ribes nigrum
SchwarzRibisel
N-, E-Eur.
fehlt B
Grossulariaceae
Ribes rubrum
Rot-Ribisel
Grossulariaceae
Ribes spicatum
östl. N-Am.
Ribes sylvestre Belgien,
(=? R. rubrum N-Frankreich
auct.)
alle BL
Ähren-Ribisel
N-, NE-Eur.,
Sibirien
W, N, V?
Euphorbiaceae Ricinus communis
Wunderbaum,
Rizinus
trop. E-Afr.?
B, W, N, S (Dep.
Siggerwiesen)
Apiaceae
Ridolfie
Mediterr.
St (Graz)
Ridolfia segetum
heim.?,
krit.!
Rhus hirta
x
x
unbekannt
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
Hartl et al. 1992
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
x
Janchen 1956-60, Adler et al.
1994, Maurer 1996
(x)
x
(x)?
x
x
x
x
x
(x)?
x
x
x
x
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Botanisches Institut Salzburg
2001
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, *Melzer (Herbar)
Zier- und Gerb- Janchen 1956-60, 1977,
stoffpfl.
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1977b, Hartl et al. 1992, Maurer
1996, Strobl 1996, Polatschek
1997, Hohla et al. 1998, 2000,
Adler et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö.
2001, *Melzer (Herbar)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Resedaceae
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Maurer 1996,
Brandstetter 1998, Polatschek
2000, Adler et al. 2001a, Barta
unpubl., Essl unpubl.
v.a. in Westösterreich eingeb.
135
(2002)
Traxler 1963, Forstner & Hübl
1971, Adler et al. 1994, 2001a,
Maurer 1996, Polatschek 2000,
Botanisches Institut Salzburg
2001, Drescher & Magnes 2001,
Zobodat 2001, Essl unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö.
2001
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Traxler 1984a, Walter
1992, Adler et al. 1994, 2001a
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Robinia pseudacacia
Gewöhnliche
Robinie,
Falsche Akazie
östl. N-Am.
alle BL
Trockenstandorte,
Ruderalfluren,
trockene
Laubwälder,
Gebüsche
x
Fabaceae
Robinia viscosa
N-Am.
K
unbekannt
x?
Papaveraceae
Roemeria refracta
Brassicaceae
Rorippa lippizensis
Klebrige
Robinie
Mohnblütige
Römerie
KarstSumpfkresse
Brassicaceae
Rorippa pyrenaica
Rosaceae
Rosa acicularis
PyrenäenSumpfkresse
Nadel-Rose
Rosaceae
Rosa alba
Weiße Rose
Rosaceae
Rosa blanda
Eschen-Rose
Rosa
fraxinifolia
östl. N-Am.
Rosaceae
Rosa chinensis
Rosa foetida
Rosa indica,
Rosa
bengalensis
incl. Rosa
foetida var.
bicolor, Rosa
lutea
China
Rosaceae
Bengal-Rose,
Chinesische
Rose
Gelbe Rose
Rosaceae
Rosa x francofurtana
Frankfurter
Rose
Kulturhybride
Rosa x
turbinata, Rosa
turbinata, Rosa
francofurtana
Roemeria
rhoeadiflora
Armenien, Iran, W, St
Mauer
Afghanistan
S-Eur.
K (Bhf. Föderlach) Ruderalfluren
(bes. Bahnhöfe)
submed. S-Eur. K
Fettwiesen,
Ruderalfluren
N-Eur., N-As., St (Kalsdorf)
unbekannt
nördl. N-Am.
Kulturhybride N, O, K
ruderale
Gebüsche, alte
Gärten
W-As.
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
*Person unpubl.
x x
durch Symbiose mit Rhizobium (Wurzelknöllchenbakterien)
starke Stickstoffanreicherung im Boden
Melzer 1964c, 1971c, Forstner
& Hübl 1971, Adler et al. 1994,
Böcker 1995, Kowarik 1995,
Ludwig et al. 2000, Neuhauser
2001, Essl & Hauser 2002, Essl
& Walter 2002
x
x
x
x
x
x?
x
x
x
x
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994
Pehr 1938, Gutermann &
Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994
Hartl et al. 1992
x
x
x
Janchen 1956-60
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
x
ob Kulturhybri- Janchen 1956-60, 1977
de aus
R. gallica x
canina subsp.
dumetorum
(R. corymbifera)
oder R. g. x
coriifolia?
Janchen 1956-60, 1977
W (Heiligenstadt),
N (Vorderbrühl,
Reichenau)
W (Wienerberg,
Stammersdorf)
ruderale
Gebüsche, alte
Gärten
Brachen
B (Spittelwald b.
Bruck a. d.
Leitha), N (Mödling, Kranichberg,
Haslau a. d.
Donau), K
W, N, K,
T (Klobenstein)
ruderale
Gebüsche
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994
Garten-,
Heckenränder
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Kulturhybride
aus R. gallica x Forstner & Hübl 1971, Janchen
1956-60, 1977, Polatschek 2000
majalis
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
136
(2002)
Familie
Büschel-Rose,
VielblütenRose
Japan, Korea
Rosaceae
Rosa rugosa
Kartoffel-Rose
nördl. E-As.
Rosaceae
Rosa virginiana
Glanz-Rose
Poaceae
Rostraria cristata
Büschelgras,
Einjähriges
Schillergras
Rubiaceae
Rubia tinctorum
Krapp
SE-Eur.,
SW-As.
N (Zwingendorf)
Rosaceae
Rubus armeniacus
Armenische
Brombeere
Kulturpfl.
(Armenien?)
W, N, St, T, V
Rosaceae
Rubus laciniatus
SchlitzblattBrombeere
Rosaceae
Rubus occidentalis
Schwarze
Himbeere
Rosaceae
Rubus odoratus
Zimt-Himbeere
Rosaceae
Rubus
phoenicolasius
Rotborstige
Brombeere,
„Japanische
Weinbeere“
Rosaceae
Rubus ulmifolius
UlmenblattBrombeere
Rosa lucida,
Rosa
carolinensis
Lophochloa
cristata,
Koeleria
phleoides,
Koeleria
gerardii
östl. N-Am.
Mediterr.,
W-, SE-Eur.,
SW-As.,
N-, NE-Afr.
W, N (b. Sarmingstein),
O (Bhf. Sarmingstein),
*St (Deutschlandsberg, Wildon, Liezen),
S (Sbg. Stadt), K
B, N, O, St, *S, T,
V
ruderale
Gebüsche
x
x
x
Leopoldinger 1985, Hartl et al.
1992, Wittmann & Pilsl 1997,
Hohla et al. 2000, Adler et al.
2001a, *Melzer (Herbar)
ruderale
Gebüsche,
Bahnschotter
x
x
x
N, S, T (Pustertal), V (Vandans
bis Tschagguns)
W, St (in und um
Graz)
Auwälder,
Dämme
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Leopoldinger 1985, Traxler
1989a, Adler et al. 1994, Maurer
1996, Hohla et al. 2000,
Polatschek 2000, *Pilsl unpubl.
Janchen 1956-60, 1977,
Polatschek 2000
x
x
x
x
Ruderalfluren
Hecke
Gebüsche,
Bahngelände,
Böschungen
Kulturpfl., Hei- *B (b. LackenRuderalfluren
mat unbekannt bach), N, O, St, K, (bes. Bahn(vermutl. in
S
höfe),
England aus
Staudenfluren,
R. nemoralis
Waldrand
entstanden)
östl. N-Am.
W (Fasangarten, Ruderalfluren
Hadersdorf, Au- (Aufschüttungen)
gustinerwald),
St (Messendorf b.
Graz)
N-Am.
W (Lebereck, Au- Bahndämme,
gustinerwald,
Gebüsche,
Mauerbachtal),
Gärten
St (Graz, Mürztal,
*Kraubath), K,
S (b. Sbg. Stadt)
E-As.
B, W, N, O, St, K, Gebüsche
T
Mediterr.
W (Hadersdorf)
Garten
x
x
x
(x)
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Forstner & Hübl 1971,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Kammerer in Vorber.
ehemals in N
und K (b. Klagenfurt) als
Färbepfl. kult.
in Westösterreich lokal eingeb.
zu R. fruticosus
agg.
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1961a, Adler et al. 1994
Forstner & Hübl 1971, Maurer
1996, Polatschek 2000, Flor.
Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a
Adler et al. 1994, Melzer 1995a,
Maurer 1996, Hohla et al. 2000,
Biodat 2002, Stöhr et al. in
Vorber., Grims unpubl., Pilsl
unpubl., *Melzer (Herbar)
x
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, Maurer 1996
x
x
x
Pehr 1932, Melzer 1976, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996,
Botanisches Institut Salzburg
2001, *Melzer (Herbar)
x
x
x
x
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1963-66, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1975, Melzer
1998c, Polatschek 2001b, Hohla
2002, Essl unpubl.
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
2001a
137
(2002)
Rosa multiflora
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Rosaceae
x
Ruderalfluren,
Wegränder,
bes. Straßenund Bahnböschungen
x
x
SchlitzblattSonnenhut
N-Am.
alle BL
x
x
Rudbeckia triloba
DreilappenSonnenhut
N-Am.
Ufergebüsche,
Auwälder,
feuchte
Waldränder
Ruderalfluren
Polygonaceae
Rumex brownii
Haken-Ampfer
Tasmanien
Polygonaceae
Rumex
bucephalophorus
Rumex confertus
StierkopfAmpfer
Gedrungener
Ampfer
Mediterr.
W (Wienerberg),
St (Köflach),
K (Klagenfurt)
W (Matzleinsdor- Ruderalfluren
fer FrachtenBhf.) (bes. Bahnanlagen)
St (Graz)
Ruderalfluren
Rudbeckia fulgida
LeuchtSonnenhut
N-Am.
Asteraceae
Rudbeckia hirta
Rauer
Sonnenhut
Asteraceae
Rudbeckia laciniata
Asteraceae
Polygonaceae
Polygonaceae
Rumex confertus x
crispus
Polygonaceae
Rumex cristatus
Polygonaceae
Rumex cristatus x
patientia
Polygonaceae
Rumex kerneri
neo.?
E-Eur. bis
W-Sibirien
Rumex x
skofitzii
Griechischer
Ampfer
Rumex x
xenogenus
Kerner-Ampfer
W, N, St, K
Hybride, spon- W
tan in
Österreich
entstanden?
E-Mediterr.
W, N, St, K
Hybride,
spontan in
Österreich
entstanden?
SE-, E-Eur.
W
Bahngelände,
trockene
Ruderalfluren
x
x?
B, W, N, O, St, K Ruderalfluren
(bes. Bahngelände,
-dämme)
Zitate
*Person unpubl.
x
x
x
in Böhmischer
Masse hfg.
Forstner & Hübl 1971,
Polatschek 1997, Franz et al.
1999, Hohla 2001, Adler et al.
2001a, Biodat 2002, *Stöhr
unpubl.
Melzer 1954, 1968a, Forstner &
Hübl 1971, Margl 1987, Adler et
al. 1994, 2001a, Brader & Essl
1994, Wittmann & Pilsl 1997,
Drescher & Magnes 2001, Essl
unpubl.
Forstner & Hübl 1971, Margl
1987, Adler et al. 1994, 2001a,
Wittmann & Pilsl 1997
x
x
x
x
x
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, 1989b, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a, Melzer
& Barta 1997
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971
x
x
x
x
Bahngelände, dämme
Bahngelände, dämme
Bahngelände, dämme
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
x
x
x
x
(x)?
x
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1977a, 1994a, Adler et al.
2001a
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Janchen 1956-60, 1977, Adler
et al. 1994, 2001a
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971
unbest. bis
lokal eingeb.
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1961b, 1975b, 2001b, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Melzer & Barta 1995b,
1997
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ruderalfluren
(Schuttplätze),
Flussufer
N-Am.
W, O, K,
*S (Elsbethen,
WalsSiezenheim),
V (b. Dornbirn)
alle BL
Asteraceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
138
(2002)
Familie
Rumex longifolius
Polygonaceae
heim.?
Russland,
N-Eur.,
Pyrenäen,
Savoyen
Rumex patientia
subsp. orientalis
Östlicher
Garten-Ampfer
E-Eur. bis
W-As.
Polygonaceae
Rumex pulcher
subsp. divaricatus
Spreizender
Schön-Ampfer
Polygonaceae
Rumex pulcher
subsp. pulcher
Gewöhnlicher
Schön-Ampfer
S- und W-Eur. W (Matzleinsdor- Ruderalfluren
fer FrachtenBhf.,
Rodaun)
S- und W-Eur. W, N, St, K
Ruderalfluren
Polygonaceae
Rumex salicifolius
var. triangulivalvis
WeidenblattAmpfer
Rutaceae
Ruta graveolens
Raute,
Weinraute
Alismataceae
Sagittaria latifolia
BreitblattPfeilkraut
Salicaceae
Salix x dascylados
Salicaceae
Salix x pendulina
Lamiaceae
Salvia aethiopis
Lamiaceae
Salvia farinacea
Salix caprea x Kulturhybride
cinerea x
viminalis
Japanische
Salix elegantis- Kulturhybride
Trauer-Weide sima, Salix
babylonica x
fragilis
SE-Eur.,
Ungarischer
SW-As. (bis
Salbei, „SilberIran)
blatt-Salbei“,
„MohrenSalbei“
Mehl-Salbei,
N-Am. (Texas,
Ähren-Salbei
Neumexiko)
Lamiaceae
Salvia officinalis
Echter Salbei
Lamiaceae
Salvia reflexa
Lanzett-Salbei
BandstockWeide
neo.?
Rumex triangu- N-Am.
livalvis, Rumex
mexicanus,
Rumex quadrangulivalvis,
Rumex
subarcticus,
Rumex
salicifolius var.
mexicanus
NWBalkanländer,
N-Italien
N-Am.
T
Flussufer,
subalpine
Weidenauen,
feuchte
Ruderalstellen
W, *N (Raasdorf) Ruderalfluren
x
W, N (Waldviertel), O (Linz), St
Bahndämme,
Flussufer,
Sandgruben
B, W, N, O, St,
*K (Federaun), V
Ruderalfluren,
Straßenböschung
x
K (Warmbad Villach)
Thermenabflüsse
(Warmbach)
unbekannt
x
slt. verwildernd
(welche BL?)
K (Millstätter See) unbekannt
gestörte
Trockenrasen,
ruderale,
trockene
Staudenfluren
*N (Maria Ellend) Ruderalfluren
(Dep. in
Sandgrube)
submed. S-Eur. B, S (Sbg. Stadt), aufgelassene
Weingärten,
V (Sattelberg b.
Gärten
Klaus)
Salvia
N-Am.
St (Graz),
Ruderalfluren
lanceolata auct.
T (Mühlau b.
Innsbruck)
(x)
x
Adler et al. 1994
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994, 2001a,
*Melzer (Herbar)
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
x?
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)?
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a
Melzer 1954, Baschant 1955,
Forstner & Hübl 1971, Janchen
1977, Melzer et al. 1992, Adler
et al. 1994, 2001a
Zier-, Gewürz-, Hamburger 1948, Janchen
Heilpfl.
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1989a, Adler et al.
1994, 2001a, Hohla 2002,
Brandstätter unpubl., *Melzer
(Herbar)
Melzer 1968a, Caspar &
Krausch 1980, Hartl et al. 1992
x
x
x
Gutermann & Niklfeld 1973,
Hörandl 1992,
x
x
x
Janchen 1956-60
x
Rechinger 1933, Janchen 195660, 1977, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994
x?
B, W, N
x
x
x
x
*Melzer (Herbar)
x
x
x
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Traxler 1989a, Adler et al. 1994,
Wittmann & Pilsl 1997
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Melzer 1954
139
(2002)
LangblattAmpfer
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Polygonaceae
Salvia sclarea
MuskatellerSalbei
Lamiaceae
Salvia viridis
ScharlachSalbei
Salviniaceae
Salvinia x molesta
Salviniaceae
Salvinia natans §
Rosaceae
Sanguisorba
dodecandra
FutterWiesenknopf
Asteraceae
Sanvitalia
procumbens
Husarenknöpfchen
Lamiaceae
Satureja hortensis
Echtes
Bohnenkraut,
SommerBohnenkraut
E-Mediterr.,
SW-As.
Lamiaceae
Satureja montana
WinterBohnenkraut
S-Eur. (submed.), bis
Südtirol
Saxifragaceae
Saxifraga x arendsii
ArendsSteinbrechHybriden
Saxifragaceae
Saxifraga x geum §
NelkenwurzSteinbrech
Saxifragaceae
Saxifraga hirsuta §
RauhaarSteinbrech
Saxifraga exa- Kulturhybride
rata x granulata
x hypnoides x
rosacea
Saxifraga hir- W-Eur.
suta x umbro- (Pyrenäen)
sa, Saxifraga
umbrosa auct.
W- und
SW-Eur.
Saxifragaceae
Saxifraga stolonifera
AusläuferSteinbrech
Saxifraga
sarmentosa
krit.!
Schwimmfarn
E-Mediterr.,
SW-As. (bis
Iran)
Mediterr.
Salvia
horminum
Salvinia
S-Am.
auriculata auct.
subtrop.
SE-As.
S-Alpen
(endem.:
Bergamasker
Alpen)
Mexiko,
Guatemala
Japan, China
B, W, N, O
Ruderalfluren
x
V
unbekannt
x
St (Wundschuh)
Stillgewässer
x
W (Mauthner
Wasser im Prater), K (Warmbad
Villach)
N (Schneeberg)
Thermenabfluss (Warmbach), Altarm
x
(sub)alpine
Rasen und
Weiden
x
*St (Köflach,
Graz),
K (Klagenfurt)
alle BL
Mülldep.,
Friedhöfe
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
(x)?
x
Janchen 1956-60, 1977, Adler
et al. 1994, 2001a, Hohla 2001
x
x
Janchen 1956-60
x
x
Melzer 1962a, Janchen 1963-66
x
Leute et al. 1975, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994, 2001a
(x)?
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
x
invasiv
*Person unpubl.
versuchsweise Janchen 1956-60, 1977,
Gutermann & Niklfeld 1973
früher als
alpine Futterpfl.
kult.
Hartl et al. 1992, *Melzer
(Herbar)
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
B, *N (Steinfeld),
K, T
Ruderalfluren
x
x
x
O (Maria i. Winkl
b. Steyr)
Konglomeratwand
x
x
x
N, O,
St (Wildalpen),
S?, T, V
feuchte, schattige Felsen,
Bachufer,
Wälder
feuchte, schattige Felsen,
Bachufer,
Wälder
Steinmauer
(Ritzen)
x
(x)
x
Fritsch 1930, Janchen 1956-60,
Wagner & Mecenovic 1973,
Cerny 2001, Herbar LI
x
(x)?
x
Sauter 1845, Duftschmid 187085, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Janchen 1977, Adler et al. 1994
Wittmann & Pilsl 1997
N? (Schloss
Stixenstein),
O? (b. Steyr), S?
S (Sbg. Stadt)
x
x
x
Vorkommen
bereits wieder
erloschen
Pehr 1938, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Melzer
1995a, 1995b, 1997a, 1998a,
Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et
al. 2000, Hohla 2000,
Polatschek 2000, Adler et al.
2001a
Gutermann & Niklfeld 1973,
Traxler 1974, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Polatschek
2000, *Melzer (Herbar)
Essl 1999a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Lamiaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
140
(2002)
Familie
Saxifraga umbrosa § krit.!
Solanaceae
Schizanthus
pinnatus
Hyacinthaceae Scilla luciliae
W-Eur.
O, S?
Spaltblume
S-Am. (Chile)
W
Türkei (Gebirge
Boz Daglari b.
Izmir)
Türkei (Gebirge
Boz Daglari b.
Izmir)
SW-Kleinas.
St (Graz: Friedhof in d. Nähe v.
St. Peter)
Gärten,
Friedhöfen
St (Graz: Friedhof in d. Nähe v.
St. Peter)
Gärten,
Friedhöfen
*S (Kaltenhausen unbekannt
b. Hallein)
W
Straßenböschung
x
Ruderalfluren,
steinige
Stellen,
Flussschotter
B, W, N, O (Pöst- Wälder, Parks
lingberg),
St (Grazer
Schlossberg)
x
alle BL
x
LuzilienSchneestolz
Hyacinthaceae Scilla sardensis
Chionodoxa
luciliae
Izmir-Blaustern, Chionodoxa
Sardensischer sardensis
Schneestolz
SieheSchneestolz
Spanische
Goldmilchdistel
Hyacinthaceae Scilla siehei
Asteraceae
Scolymus
hispanicus
Scrophulariaceae
Scrophularia canina heim.?
(Eigentliche)
HundsBraunwurz
Slowenien,
S-, E-Eur.,
W-As.
Lamiaceae
Scutellaria altissima
Hohes Helmkraut
SE-Eur.
Poaceae
Secale cereale
Roggen
Kulturpfl.
(Heimat: W-,
Mittel-As.)
Crassulaceae
Sedum thartii §
Asteraceae
Senecio inaequidens
SchmalblattGreiskraut
Asteraceae
Senecio vernalis
FrühlingsGreiskraut
heim.?
Östlicher
FelsenMauerpfeffer
Sedum
montanum
subsp.
orientale
Senecio
reclinatus
Mediterr.
feuchte, schattige Felsen,
Bachufer,
Wälder
unbekannt
x
SchattenSteinbrech
W, N (Münchendorf, Sollenau),
K?
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen),
Ackerbrachen
(x)
x
x
(x)
x
x
Sauter 1845, Weinmeister 1949,
Duftschmid 1870-85, Janchen
1956-60, Gutermann & Niklfeld
1973
Forstner & Hübl 1971
x
Melzer 1988b, Adler et al. 1994
x
x
x
Melzer 1988b, Adler et al. 1994
x
x
x
Adler et al. 1994, *Pilsl unpubl.
x
x
x
x
x?
x
(x)
x
x
früher als Gemüsepfl. kult.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Gutermann &
Niklfeld 1973
event. in Süd- Janchen 1956-60, 1977,
K. heimisch?
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1989a, Melzer & Barta 1993,
Adler et al. 1994, 2001a
lokal eingeb.
Hamburger 1948, Baschant
am Grazer
1955, Forstner & Hübl 1971,
Schlossberg
Adler et al. 1994, Maurer 1998,
und im Schloss- Flor. Kart. Ö. 2001, Herbar LI
park Laxenburg
Janchen 1963-67, Adler et al.
zunächst
1994
Beikraut in
Weizenfeldern;
bereits im Neolithikum (Lengyel-Periode,
ca. 2500 v.
Chr.) kult.
Adler et al. 1994, Justin unpubl.
x
x
Trockenrasen,
Felsfluren,
Mauern
(x)
S-Afr.
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen,
Straßenböschungen)
x
x
E-Eur., W-As.
fehlt V
Ruderalfluren,
Brachen,
Segetalfluren
x
x
x
x
x
in NWDeutschland,
N-Italien und
W-Frankreich
eingeb. und
z.T. sehr hfg.
um 1850 aus
E-Eur. eingeschleppt
Polatschek 1984, Reisinger
1986, Melzer 1991a, 1995b,
1996a, 1996c, 1998c, Melzer &
Barta 1991, 1992, 1995a,
1995b, 1999, Brandes 1993,
Melzer & Bregant 1993, Adler et
al. 1994, Essl 1994, 1999a,
Polatschek 1997, Hohla et al.
1998, 2000, Zidorn & Dobner
1999, Essl & Walter 2002
Melzer 1955, 1979b, 1986b,
1995a, 1995b, 1996a, 1996c,
1998c, 1999a, Maier 1970, Pils
1984, Adler et al. 1994, Melzer
& Barta 1994b, Leute 1995,
Hohla et al. 1998, 2000
141
(2002)
submed. S-Eur. B, N, St, K, T
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Saxifragaceae
Serratula
quinquefolia
FünfblattScharte
KaukasusW (Schönbrunner Parks
länder, SW-As. Park)
Apiaceae
Seseli campestre
Feld-Sesel
SE-Eur.
Poaceae
Setaria faberi
FaberBorstenhirse
E-As.
Poaceae
Setaria grisebachii
Poaceae
Setaria italica
Große
Kolbenhirse,
Vogelhirse
Trop. und Sub- alle BL
incl. Setaria
trop.
italica subsp.
moharia (= S. i.
subsp.
germanica)
Poaceae
Setaria parviflora
Poaceae
Setaria
verticilliformis
Kleinblütige
Borstenhirse
Kurzborstige
Borstenhirse
Setaria
N-Am.
geniculata auct.
Setaria
S-Eur.
decipiens
W (Obere
Augartenstr.)
W, N, O, St, K
Poaceae
Setaria viridis subsp.
pycnocoma
Dickschopfige
Grüne
Borstenhirse
Setaria viridis
var. major
Heimat unbekannt
Asteraceae
Shinnersia rivularis §
Mexikanisches
Eichenblatt
Cucurbitaceae
Sicyos angulatus
Haargurke
Mexiko?
neo.?
x
(x)
x
W (Breitenlee),
Trockenrasen
N (b. Straßhof, b.
Raasdorf)
O, St, K, T, V
Segetalfluren
(bes. Mais- und
Sojaäcker),
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x?
x
x
x
x
x
W (Laaerberg)
Ruderalfluren,
Segetalfluren
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.
und Schuttstellen)
x
x
x
x
x
x
unbekannt
x
x
x
Ruderalfluren,
Segetalfluren
x
O (Linz), St,
K (Lavanttal,
Kappel)
Segetalfluren
(bes. Maisäcker),
Ruderalfluren
x
N-Am.
K (Warmbad Villach)
wärm. N-Am.
alle BL
Gewässerrand
(Thermenabfluss)
Ruderalfluren
(Zäune,
Kompost)
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
*Person unpubl.
Vorkommen
seit 1880 bekannt
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, Melzer &
Barta 1997, 2000
seit 1980 beobachtet; nach
Österreich aus
N-Am. eingeschleppt
Melzer 1981a, 1984b, 1987a,
1988a, 1988b, 1989a, 1989b,
1993, 1995b, 1998a, Melzer &
Bregant 1994, Hohla 2000,
2001, Hohla et al. 2000,
Zobodat 2001, Kammerer in
Vorber.
Melzer & Barta 1999, Adler et al.
2001a
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1975b, 1976,
1977a, 1980b, 1981a, 1983a,
1985b, 1987b, Walter 1992,
Adler et al. 1994, 2001a,
Kammerer in Vorber.
Adler et al. 2001a
Vogelfutterund Körnerfrucht-Pfl.
Melzer 1987b, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Melzer & Barta
1995b, 1999, Hohla 2001
Melzer 1981a, 1982a, 1982b,
1983a, 1984b, 1987b, Adler et
al. 1994, Melzer & Bregant
1994, Melzer & Barta 1995a,
Conert 1998, Hohla et al. 2001
Leute 2000, Melzer & Barta
2001, Dietrich unpubl.
Duftschmid 1870-85, Erdinger
1872, Dalla Torre & Sarnthein
1912, Murr 1923, Pehr 1932,
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Melzer 1971b,
1995b, Hartl et al. 1992,
Polatschek 1999, Adler et al.
2001a
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
142
(2002)
Familie
Sida spinosa
krit.!
Asteraceae
Sigesbeckia serrata
OrientSigesbeckie
Caryophyllaceae
Silene armeria
GartenLeimkraut,
Morgenröschen
Caryophyllaceae
Silene bupleuroides
HasenohrLeimkraut
Caryophyllaceae
Silene chalcedonica
Caryophyllaceae
Silene conoidea
Caryophyllaceae
Silene coronaria
Caryophyllaceae
Silene cretica
Kretisches
Leimkraut
Caryophyllaceae
Silene csereii §
CsereLeimkraut
Caryophyllaceae
Silene dichotoma
GabelLeimkraut
Caryophyllaceae
Silene gallica
neo.?
Dorn-Sida
Ruderalfluren
x
x
x
St (Botanischer
Garten Graz)
Wegrand
x
x
x
alle BL
Ruderalfluren
(kalkmeidend)
x
x
x
SE-Eur., W-As. St (Grazer
Schlossberg)
Ruderalfluren
x
x
x
Lychnis
Brennende
Liebe, Schar- chalcedonica
lach-Lichtnelke
Ukraine bis
Sibirien
B, W,
*St (St. Michael),
K, T (Umhausen
b. Neudorf)
x
x
x
Falsches
KegelLeimkraut
KranzLichtnelke,
Vexiernelke
Mediterr. bis
Mittel-As. und
N-Indien
SE-Eur., W-As.
Ruderalfluren
(Planierungen,
verwilderte
Gärten,
Schüttungen),
Flussufer
Ruderalfluren
B (Pama), N
(Wiener Becken),
St (Graz)
fehlt S
Ruderalfluren
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Melzer & Barta 1995a, 1997
x
x
Mediterr.,
W-As.
St (Gleichenberg) Segetalfluren
(früher in
Leinfeldern)
x
x
x
Murr 1923, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Traxler 1969,
1977b, Hartl et al. 1992, Flor.
Kart. Ö. 2001, Melzer 2001a,
Adler et al. 2001a, Hohla
unpubl., Stöhr unpubl.
Janchen 1956-60
Ruderalfluren
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Segetalfluren,
Ruderalfluren
(bes. Straßenböschungen)
x
x
Fritsch 1920, Hamburger 1948,
Melzer 1954, 1955, 1968a,
1971b, Baschant 1955, Forstner
& Hübl 1971, Leute 1985, Adler
et al. 1994, 2001a, Zobodat
2001
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Maurer 1984, Adler et al. 1994,
2001a, Hohla 2000, Flor. Kart.
Ö. 2001
Sigesbeckia
As., Afr.
orientalis,
Sigesbeckia
cordifolia auct.
S-Eur.
Silene
longiflora
Lychnis
coronaria
incl. Silene
cretica subsp.
annulata,
Silene cretica
var. annulata
W (Breitenlee)
SE-Eur.
(Siebenbürgen,
nördl. Balkanländer)
SE-Eur., W-As. fehlt V
Mediterr.
alle BL
Segetalfluren,
Ruderalfluren
(Gartenflüchtling), kalkmeidend
x
x?
x
(x)?
x
x
einmal als
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Gartenflüchtling Murr 1923
Hamburger 1948, Henker 1965,
Gutermann & Niklfeld 1973,
Melzer (Herbar)
ehedem vorübergehend
verw.
ehemals vorübergehend
eingeschleppt,
keine neuen
Funde
Murr 1923, Hamburger 1948,
Ruttner 1955, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Traxler
1977b, Maurer 1984, Wittmann
et al. 1987, Hartl et al. 1992,
Walter 1992, Polatschek 1999,
Adler et al. 2001a, Zobodat
2001
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Gutermann & Niklfeld
1973
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1978, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Polatschek 1999,
*Melzer (Herbar)
143
(2002)
V (Dornbirn)
Französisches
Leimkraut
N-Am.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Malvaceae
Caryophyllaceae
Silene latifolia
subsp. latifolia
BreitblattLeimkraut
Caryophyllaceae
Caryophyllaceae
Silene muscipula
FliegenLeimkraut
Hängendes
Leimkraut
Silene pendula
Silene alba
subsp.
divaricata,
Melandryum
divaricatum
T
Ruderalfluren
Mediterr.
St (Graz)
Ruderalfluren
Mediterr.
W, St (Graz)
Ruderalfluren
N (Bucklige Welt
zw. Thernberg
und Bromberg, b.
Guntramsdorf),
St (b. Graz, b.
Ehrenhausen)
fehlt S
Silphium perfoliatum
Becherpflanze
N-Am.
Asteraceae
Silybum marianum
Mariendistel
Mediterr.,
SW-As.
Asteraceae
Sinacalia tangutica
Tungusisches
Greiskraut
Brassicaceae
Sinapis alba subsp.
alba
Sinapis alba subsp.
dissecta
Brassicaceae
Brassicaceae
Iridaceae
Sisymbrium
pallescens §
Sisymbrium
volgense
Sisyrinchium
bermudiana agg.
heim.?
Senecio tangu- N-China
ticus, Ligularia
tangutica
Echter Weißer
Mediterr.
Senf
Zerschlitzter
Mediterr.
Weißer Senf
N (Ybbstaler
Alpen)
Bleich-Rauke
T
Wolga-Rauke
(Sisymbrium
wolgense)
SchmalblattSisyrinchium
Grasschwertel angustifolium
auct.,
Sisyrinchium
gramineum,
Sisyrinchium
montanum
S-, SEFrankreich
S-Russland
N-Am.,
BermudaInseln,
W-Irland
alle BL
T (Mühlau b.
Innsbruck)
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
x
x
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Polatschek 1999
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
x
x
Auwälder,
Flussufer,
Straßenränder
x
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1987b, Adler
et al. 2001a
Janchen 1956-60, 1977, Melzer
1971a, Gutermann & Niklfeld
1973, Adler et al. 1994
Ruderalfluren
(Straßen-,
Gartenränder),
Segetalfluren
x
x
x
feuchte Hochstaudenfluren,
Gewässerufer
Ruderalfluren
x?
(x)
x
x
(x)?
x
Ruderalfluren
x?
Fluss-, Bachufer (bes. Inn)
W (Ölhafen Lobau, Ruinen, rudeNE Stammersrale, sandige,
dorf), N (Wöllers- trockene
dorfer Werke b.
Böschungen
Wr. Neustadt)
N, O, St, K, S, T, feuchte
V
Wiesen,
Straßenböschungen
x?
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
im Mittelalter in Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Eur. eingeführt Hamburger 1948, Melzer 1954,
Forstner & Hübl 1971, Janchen
und kult.
1977, Strauch 1992, Hartl et al.
1992, Adler et al. 1994, 2001a,
Polatschek 1997, Barta unpubl.,
Walter unpubl.
Forstner 1972b, Adler et al.
1994
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1986b, Adler et al. 1994, 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Janchen 1956-60, Gutermann &
Niklfeld 1973, Polatschek 1999
Polatschek 1999
x
x
x?
x
x
x
x
x
Janchen 1963-66, 1977, Melzer
1964a, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994, 2001a, Melzer
& Barta 2001
x
Melzer 1954, 1986b, Janchen
1956-60, Leute 1986, Speta
1990, Steinwendtner 1995,
Wittmann & Pilsl 1997,
Eichberger unpubl.
x
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
S-Eur., N-Afr.
Asteraceae
Brassicaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
144
(2002)
Familie
DurchwachsGelbdolde
Solanaceae
Solanum x burbankii
§
Solanaceae
Solanum ciliatum
WimperNachtschatten
Solanaceae
Solanum
jasminoides
JasminNachtschatten
Solanaceae
Solanum
lycopersicum
Tomate,
Paradeispflanze
Solanaceae
Solanum
mammosum
Solanaceae
Solanum melongena
Solanaceae
Solanum nigrum
subsp. schultesii
Solanaceae
Solanum
physalifolium §
Solanaceae
Solanum
pseudocapsicum s.
l.
Solanaceae
Solanum rostratum
Solanaceae
Solanum
sarachoides
Mediterr.
W (Botanischer
Garten Wien),
N (b. Mödling,
Marchfeld), O
(*Unteres Steyrtal), St (Grazer
Schlossberg),
K (**Loiblstr. nahe
Hst. Tscheppaschlucht)
V (Felsenau)
Wegränder,
ruderale
Wiesen, lichte
Laubwälder
x
Ruderalfluren
x
S-Am.
(Brasilien),
Karibik
V (Felsenau)
Ruderalfluren
Brasilien
Parks, Friedhöfe
S-, Mittel-Am.
W (Hietzinger
Friedhof, Stadtpark)
alle BL
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.
und auf Klärschlamm), Ufer
ZitzenNachtschatten,
Vollbusiger
Nachtschatten
Melanzane,
Aubergine,
Eierfrucht
Haariger
Schwarzer
Nachtschatten
S-Am.
V (Bregenz)
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
Indien,
Hinterindien
B, K
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
S-Eur.
W, N, O, St, K, S, Ruderalfluren,
Segetalfluren
V
Argentinischer incl. Solanum
Nachtschatten nitidibaccatum,
Solanum physalifolium var.
nitidibaccatum
Korallenstrauch,
Kirschenbäumchen
SchnabelSolanum
Nachtschatten cornutum auct.
S-Am.
B, W, N
Solanum
guineense x
villosum,
Solanum
burbankii
neo.?
SarachaNachtschatten
Lycopersicon
esculentum
Kulturhybride
Brasilien, Chile S (Dep. Siggerwiesen)
östl. N-Am.
(Prärien)
Brasilien
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hamburger 1948, Melzer 1974b,
Janchen 1977, Melzer & Barta
1997, Biodat 2002, *Sinn
unpubl., **Franz unpubl.
Nutzpfl. (Gartenauswurf);
ca. 1915 gefunden, keine
neueren
Nachweise
ca. 1907 gefunden, keine
neueren
Nachweise
Murr 1923
Janchen 1956-60, Polatschek
2001a
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
Pehr 1932, Rechinger 1933,
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Janchen 1977,
Melzer 1988b, Hartl et al. 1992,
Walter 1992, Hohla et al. 1998,
Essl unpubl.
in V 1929 fest- Janchen 1956-60, Polatschek
gestellt, keine 2001a
neuen Funde
Traxler 1989a, Hartl et al. 1992
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
2001a, Melzer & Barta 1995b,
Melzer 1996b, Wittmann & Pilsl
1997, Hohla 2000
zu
Melzer 1977a, Melzer & Barta
S. sarachoides 1996, 1997, 1999, Maurer 1998,
agg.
Adler et al. 2001a, Walter
unpubl.
Ruderalfluren,
Segetalfluren
(bes. Hackfruchtäcker)
x
x
x
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
x
x
x
Walter 1992
x
x
x
x
Janchen 1956-60, Melzer &
Barta 1993, 1995b, Polatschek
2001a, Adler et al. 2001a,
*Strudl unpubl.
Melzer & Barta 1997
N (Wiener BeRuderalfluren
cken), W (*3, 11.
Bezirk), T (Mühlau
b. Innsbruck)
St (Lind b.
Ruderalflur
Zeltweg)
(Schottergrube)
x
x
145
(2002)
Smyrnium
perfoliatum
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Apiaceae
Solanaceae
RaukenblattNachtschatten
DreiblütenNachtschatten
Kartoffel, Erdapfel
Solanaceae
Solanum tuberosum
Urticaceae
Soleirolia soleirolii
Bubiköpfchen
Asteraceae
Solidago canadensis
§
Kanadische
Goldrute
Asteraceae
Solidago canadensis
x virgaurea
Asteraceae
Solidago gigantea
Solidago
RiesenGoldrute, Späte serotina
Goldrute
N-Am.
Fabaceae
Sophora japonica
Schnurbaum,
Perlenschnurbaum
China
Rosaceae
Sorbaria sorbifolia
EbereschenFiederspiere
Rosaceae
Sorbaria tomentosa
HimalajaFiederspiere
Friedhof,
N(E)-As. (Ural *St (Judenburg,
bis Kamtschat- Knittelfeld), K, **S Bahnhöfe
ka und Japan)
Himalaja
W
Mauerritzen,
Wegränder
Helxine
soleirolii
Solidago x
niederederi
Sorbaria
lindleyana
S-Am.
W
Ruderalfluren
N- und S-Am.
W
Ruderalfluren
S-Am.
B, W, N, *O, St, Brachen,
K, T, ob auch an- Ruderalfluren
dere BL?
Korsika,
Sardinien
W (Obere
Augartenstr.)
N-Am.
alle BL
Hybride, in
Österreich
entstanden?
Mauern
Staudengesellschaften,
Ruderalfluren,
Brachen
St (z.B. Altausse- Ruderalfluren,
er See, St. Peter- Auwälder,
Freienstein,
Gewässerufer
Friesinggraben,
Fohnsdorf, Zeltweg), K, T (Stuben b. Pfunds, b.
Landeck, SW
Mayrhofen, Oberleibnig/Außerputz
E St. Johann/
Walde), ob auch
andere BL?
alle BL
Auwälder,
Staudengesellschaften, frische Ruderalfluren, Brachen
W (Augarten,
Ruderalfluren,
Karlsplatz,
Straßenränder
Roßau)
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
*Person unpubl.
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor.
Kart. Ö. 2001, *Essl unpubl.
ein Individuum Janchen 1963-66, 1977,
hat 1963/64 gut Forstner & Hübl 1971
überwintert
Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Hartmann & Konold
1995, Ludwig et al. 2000, Essl &
Walter 2002
Melzer 1984a, 1985b, 1987b,
Hartl et al. 1992, Polatschek
1997, 2001b
Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Hartmann & Konold
1995, Weber 1999, Ludwig et al.
2000, Essl & Walter 2002
früher in B (b.
Neusiedl) slt.
als Forstbaum
kult.
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 1994,
2001a
Janchen 1956-60, Hartl et al.
1992, *Melzer (Herbar), **Pilsl
unpubl.
Janchen 1963-66, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Solanaceae
Solanum
sisymbriifolium
Solanum triflorum
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
146
(2002)
Familie
Schwedischer
Mehlbeerbaum
Poaceae
Sorghum bicolor s. l.
Sorgumhirse,
Mohrenhirse,
Zuckerhirse
Poaceae
Sorghum halepense
Aleppohirse,
Wilde Mohrenhirse
E-Mediterr., bis fehlt B
SW-As.
Weingärten,
Segetalfluren
(bes. Hackfruchtäcker),
Wegränder,
Bahndämme,
Ruderalfluren
Fabaceae
Spartium junceum
Binsenginster
Mediterr.
ruderale Gebüsche, Straßenböschungen
x
x
x
Chenopodiaceae
Spinacia oleracea
Echter Spinat
Ruderalfluren
x
x
x
Rosaceae
Spiraea alba §
Feuchtbrache
x
x
x
Rosaceae
Spiraea billardii s. l.
Weißer
Spierstrauch
BillardSpierstrauch
Hecken, bes.
entlang v.
Bächen,
Ruderalfluren
x
x
x
Rosaceae
Spiraea douglasii
OregonSpierstrauch
Waldrand
x
x
x
Rosaceae
Spiraea japonica
Japanischer
Spierstrauch
Rosaceae
Spiraea prunifolia
Rosaceae
Spiraea x vanhouttei
Poaceae
Sporobolus
cryptandrus
incl. var. technicum,
Sorghum
vulgare,
Sorghum
saccharatum,
Sorghum
dochna
trop. Afr.
N-Am.
incl. Spiraea x Kulturhybride
pseudosalicifolia, Spiraea
douglasii x alba
vel x salicifolia
westl. N-Am.
Spiraea x
bumalda
Japan, China
*B (S Eisenstadt),
W (Praterstern),
N (Teesdorf, N v.
Leobersdorf)
W, St, K, V
K, *S? (Prielau b.
Zell a. See?)
O, St (Ennstal,
Bhf. Selzthal,
Grazer Feld, Bhf.
Werndorf, Feldbach), T, V
B, K, T, V
N, O, St, K, S, V
Laubwälder,
Auwald,
Gewässerufer,
Ruderalfluren
BrautkranzChina, Taiwan, B (b. Zollhaus
StraßenSpierstrauch
Korea
Strem)
böschung
Belgischer
Spiraea canto- Kulturhybride W, K (Klagenfurt), Ruderalfluren,
V (Bregenz)
Gebüsche
Spierstrauch
niensis x trilobata / („triloba“)
VerborgenN-Am.
T (InnsbruckBöschungen
männiges VilfaMühlau)
gras, (amerik.):
sand-dropseed
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
(x)
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, *Kleesadl
unpubl.
Vogelfutter-Pfl.,
neuerdings
auch kult. (z.B.
Marchfeld)
x
x
Murr 1923, Janchen 1956-60,
Melzer 1954, 1983a, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl
et al. 1992, Walter 1992, Melzer
& Bregant 1993, Kent in Ryves
et al. 1996, Conert 1998, Adler
et al. 2001a, Polatschek 2001b,
Walter unpubl., Kammerer in
Vorber.
Murr 1923, Pehr 1932, Janchen
1956-60, 1977, Melzer 1957,
1973, 1979a, 1980b, 1982a,
1983a, 1985b, 1986b, 1989a,
1993, 1996b, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Melzer & Bregant 1994,
Hohla 2001, Polatschek 2001b,
Egger unpubl., Stöhr unpubl.
Janchen 1956-60, 1963-66,
Adler et al. 1994, 2001a,
*Melzer unpubl.
Pehr 1932, Forstner & Hübl
1971, Melzer 1986b, Hartl et al.
1992, Polatschek 1999, Adler et
al. 2001a
Hartl et al. 1992, *Stöhr unpubl.
SpiraeaBillardiiHybriden
in V lokal eingeb.
Neumann & Polatschek 1975,
Melzer 1989b, Maurer 1996,
Hohla 2000, Polatschek 2000
Janchen 1956-60, Traxler 1969,
1977b, Hartl et al. 1992,
Polatschek 2000
Janchen 1956-60, 1977, Strobl
1990, 1999, Hartl et al. 1992,
Maurer 1996, Essl 1999a
x
x
x
Traxler 1974
x
x
x
x
x
Forstner & Hübl 1971,
Polatschek 2000, Adler et al.
2001a, Biodat 2002
Conert 1998, Polatschek 2001b
x
147
(2002)
Sorbus intermedia
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
NW-Eur.
W (Matzleinsdor- Bahndämme,
fer FrachtenBhf., Parks
Erdberger Lände),
*O (Biologiezentrum Linz)
fehlt O
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Vogelfutterpfl.?)
Rosaceae
Sporobolus
neglectus
Verkanntes
Vilfagras
N-Am.
K (z.B. Fürnitz,
*Arnoldstein)
Poaceae
Sporobolus
vaginiflorus
S-Am.
Lamiaceae
Stachys arvensis
Scheidenblütiges
Vilfagras
Acker-Ziest
*K (zw. Arnoldstein und
Töschling)
N, V?
Lamiaceae
Stachys byzantina
Byzantinischer
Ziest
Caprifoliaceae
Symphoricarpos
albus subsp.
laevigatus
Weiße
Schneebeere
Caprifoliaceae
Symphoricarpos
orbiculatus
Symphyandra
hofmannii
Symphytum
asperum §
Korallenbeerstrauch
Boraginaceae
Symphytum x
uplandicum
Futter-Beinwell Symphytum
asperum x
officinale
Oleaceae
Syringa x chinensis
Oleaceae
Syringa x persica
Oleaceae
Syringa vulgaris
Campanulaceae
Boraginaceae
W-Eur., Mediterr.
SE-Eur.,
SW-As.
Symphoriwestl. N-Am.
carpos rivularis
N-Am.
Balkan (endemit.: Bosnien)
Kaukasus,
(SW-As.?)
Rauer Beinwell
Flieder
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
Ruderalfluren
(Bahnhöfe),
Straßenränder
Rabatten von
Parkplätzen
x
x
x
Melzer 1994a, 1995b, *Melzer
(Herbar)
x
x
x
*Melzer (Herbar)
Segetalfluren
x
x
x
Janchen 1977, Adler et al. 1994
x
x
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Maurer 1998, Adler
et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
Hohla 2002
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1964, Melzer 1968a, 1968b,
Forstner & Hübl 1971, Grims
1972, Strauch 1992, Wittmann
& Pilsl 1997, Polatschek 1999,
Drescher & Magnes 2001, Adler
et al. 2001a
Forstner & Hübl 1971, *Melzer
(Herbar)
Forstner 1972a
W, N, O,
St (Deutschlandsberg)
Ruderalfluren,
Böschungen,
Planierungen
x
alle BL
Gebüsche,
(Au-)Wälder,
bes. an
Gewässern
x
W, *N (Wr. Neustadt)
St (Frohnleiten)
Ruderalfluren
x
x
x
Felsen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
K (Malta b.
Gmünd, b. Zweinitz i. Gurktal)
Kulturhybride? B, W, N, St, K, T,
V
Syringa x
europ. Kulturrothomagensis, hybride
S. persica x
vulgaris
Syringa persica Iran,
Afghanistan,
Kaschmir, WHimalaja, Tibet
SE-Eur.,
(SW-As.?)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
(x)
Hochstaudenfluren
Ruderalfluren,
Aubereich,
Flussufer
x
x
N (*Schloßhof b.
Marchegg)
unbekannt
x
N (b. Staatz)
unbekannt
x
fehlt St?
Gebüschsäume, Halbund Trockenrasen
x
x
x
Gutermann & Niklfeld 1973,
Melzer 1977b, 1984a, Hartl et al.
1992, Biodat 2002
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
früher als
Schweinefutter 1964, 1970, 1984b, Hartl et al.
1992, Polatschek 1997, 2001b,
lokal kult.
Adler et al. 2001a, Melzer
(Herbar)
Janchen 1956-60, 1977, *Melzer
(Herbar)
Janchen 1956-60
x
Erdinger 1872, Forstner & Hübl
1971, Janchen 1977, Strauch
1992, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, 2001a, Wittmann &
Pilsl 1997, Hohla et al. 2000,
Polatschek 2000, Zobodat 2001
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Poaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
148
(2002)
Familie
Tagetes erecta
Aufrechte
Samtblume
Tagetes
erectus
Mexiko
W, *St (Knittelfeld), K,
V (Feldkirch)
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.,
Abfallhaufen)
x
x
x
Asteraceae
Tagetes patula
Gewöhnliche
Samtblume,
Studentenblume
Tagetes
patulus
Mexiko,
Guatemala
B, W, N, *O, St,
K, S, ob alle BL?
Ruderalfluren
x
x
x
Asteraceae
Tagetes tenuifolia
SchmalblattSamtblume
Mittel-Am.
Ruderalfluren
(Bahnhöfe)
x
x
x
Tamaricaceae
Tamarix parviflora
W-Mediterr.
Böschung
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
Tamaricaceae
Tamarix
ramosissima
Tanacetum
balsamita
Kleinblütige
Tamariske
Ästige
Tamariske
Balsamkraut
St (Bhf. Unzmarkt, Bhf.
Thalheim-Pöls)
W (Rautenweg)
Dalla Torre & Sarnthein 1912,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 2001a, *Melzer
(Herbar)
Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1965, Melzer 1968b, 1975b,
1987b, 1989a, Forstner & Hübl
1971, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001,
Melzer (Herbar), *Essl unpubl.
Melzer 1996a
S-Russland
W (Mauer)
Ruderalfluren
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
B, W, N, St, K
Ruderalfluren
(bes. Bahngelände)
x
x
x
St,
Ruderalfluren
K (Hochosterwitz)
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Hartl et
al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a
Hamburger 1948, Melzer 1969b,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
1994
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Melzer 1965a, Forstner
& Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, 2001a
Forstner & Hübl 1971
Asteraceae
Balsamita
SW-As.
major, Chrysanthemum
balsamita
SE-Eur.
Asteraceae
Tanacetum
macrophyllum
GroßblattWucherblume
Asteraceae
Tanacetum
parthenium
Mutterkamille
Chrysanthemum
parthenium
E-Eur.,
Kleinas., Kaukasusländer
alle BL
Ruderalfluren,
Gärten,
Brachen
x
Asteraceae
Tanacetum
zawadskii
ZawadskiWucherblume
N-Karpaten
W
Ruderalfluren
x
Asteraceae
Telekia speciosa
Telekie
Chrysanthemum
zawadskii
Buphthalmum
speciosum
Slowenien,
Balkanhalbinsel,
Rumänien
alle BL
x
Tetragonia
expansa
S-Pazif.
B, W, N, St, K, V
Hochstaudenfluren, feuchte
Wälder,
Bachufer,
Gebüsche,
Wiesen, Parks
Ruderalfluren,
Gärten
Tetragoniaceae Tetragonia
tetragonoides
Neuseelandspinat
Cucurbitaceae
Thladiantha
calcarata
SpornQuetschgurke
Cucurbitaceae
Thladiantha dubia
Gewöhnliche
Quetschgurke
Himalaja, Vor- W, St (Graz,
der-, HinterStainz)
indien, Yünnan
N-China
B, W, N, St, K, S,
T
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
Hamburger 1948, Melzer 1954,
1965b, 1986a, 1988b, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971, Traxler 1977b, Strobl
1993, Maurer 1998, Dörr 1999,
Adler et al. 2001a
Gemüse-Pfl., Murr 1923, Fritsch 1929,
zumindest frü- Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
her kult.
Janchen 1977, Traxler 1989a,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
2001a
Fritsch 1931, Hamburger 1948,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971
lokal problema- Hamburger 1948, Janchen 195660, Melzer 1968b, Traxler 1977b,
tisches
Buchner 1980, Leute & Sembach
Beikraut (K)
1984, Leute 1986, Wallnöfer
1993, Maurer 1998, Polatschek
1999, Adler et al. 2001a
149
(2002)
Ruderalfluren
(Schüttungen,
Planierungen)
Ufergebüsch,
Weingärtenränder,
Segetalfluren
(x)?
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Asteraceae
Thuja occidentalis
Amerikanischer
Lebensbaum
Cupressaceae
Thuja orientalis
OrientLebensbaum
Cupressaceae
Thuja plicata
Lamiaceae
Thymus x citriodorus
§
RiesenLebensbaum
ZitronenThymian
Lamiaceae
Thymus vulgaris
Tiliaceae
Tilia tomentosa
Apiaceae
Torilis nodosa
Commelinaceae
Tradescantia
virginiana s. l.
Asteraceae
Tragopogon
porrifolius
Tragopogon
orientalis x porrifolius
Asteraceae
Poaceae
Tragus racemosus
Fabaceae
Trifolium
alexandrinum
GartenThymian
Silber-Linde
KnotenBorstendolde
GartenDreimasterblume
Haferwurz
heim.?
Klettengras
Alexandriner
Klee
Thymus
pulegioides x
vulgaris
Tilia argentea
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
x
B, W, N, O, St, K, Ritzen v.
S
Mauern und
Felsen
x
westl. N-Am.
N (Pöchlarn)
unbekannt
x
x
x
Kulturhybride
St (Neumarkt)
unbekannt
x
x
x
SW-Eur.
W,
N (Waldviertel)
W (Leopoldauer
Str.)
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1971b, Wittmann et al. 1987,
Hartl et al. 1992, Polatschek
2001a, Adler et al. 2001a, Pilsl
unpubl.
x
x
x
x
x
Janchen 1977, Adler et al. 1994,
2001a, *Langfellner unpubl.
Janchen 1956-60
Platycladus
E-As.
orientalis, Biota
orientalis
SE-Eur.,
Kleinas.
Mediterr., atSt (in und b. Graz) Ruderalfluren
lant. W-Eur.
N-Am., Mexiko B, W, N? (Bisam- Ruderalfluren
berg), St, K, S, V (bes. auf
Mülldep.)
Tradescantia
virginica,
Tradescantia
virginiana auct.,
Tradescantia x
andersionana
nom. inval.
Tragopogon
Mediterr.
sinuatus
spontane
Hybride, in
Österreich
entstanden?
Heimat: Trop.?,
Hauptverbr.:
S- und SE-Eur.
Ägypten,
Libyen
B, W, *O (Linz:
Ohmstr.)
K (Radlach b.
Greifenburg)
Ruderalfluren,
Gärten
unbekannt
W, N (Langenlois,
Marchfeld?,
Weinviertel?)
B, N, St, K
Sandsteppen,
Ruderalfluren,
Weingärten
Ruderalfluren
(x)
x
x
x
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
W, N, O, St, K, *S Ruderalfluren
(bes. Friedhöfe), Mauern
östl. N-Am.
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
(x)?
x
x
Hamburger 1948, Melzer 1962a,
Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994,
2001a, Steinwendtner 1995, Flor.
Kart. Ö. 2001, *Pilsl unpubl.
lokal an Felsen Fritsch 1929, Hamburger 1948,
eingeb.
Melzer 1963, 1969a, 1972a,
1977b, Janchen 1977, Traxler
1977b, Wittmann et al. 1987,
Hohla et al. 1998, Essl 1999a,
Adler et al. 2001a
Flor. Kart. Ö. 2001
Maurer 1998
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Adler et al. 2001a
kann beim
Forstner & Hübl 1971, Adler et
Nektarsammeln al. 2001a
bei Hummeln
u. Bienen zum
Tod führen
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
Erdinger 1872, Forstner & Hübl
1971, Adler et al. 1994, 2001a
x
Melzer 1958b, 1973, 1986b,
Gutermann 1975, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992, Maurer
1996, Melzer & Barta 1997
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Cupressaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
150
(2002)
Familie
Trifolium echinatum
Trifolium hybridum
subsp. elegans
Igel-Klee
Schöner
SchwedenKlee
St (Graz)
alle BL
Ruderalfluren
Ruderalfluren,
Straßenböschungen,
Begrünungen
Fabaceae
Trifolium incarnatum
subsp. incarnatum
Fabaceae
Gewöhnlicher
Inkarnat-Klee
Mediterr.
alle BL
MolineriInkarnat-Klee
Kletten-Klee
Mediterr.
Fabaceae
Trifolium incarnatum
subsp. molineri
Trifolium lappaceum
Fabaceae
Trifolium mutabile
Trifolium nigrescens
Dalmatien,
Italien, Sizilien
Mediterr.
St (Graz)
Fabaceae
W
Fabaceae
Trifolium
resupinatum s. str.
Veränderlicher
Klee
Schwärzlicher
Klee
Gewöhnlicher Trifolium
Persischer
resupinatum
Klee
subsp.
resupinatum
Mediterr.,
Vorderas.
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren
T
Fabaceae
Sparriger Klee
Mediterr.
St (in und b. Graz) Ruderalfluren
Fabaceae
Trifolium
squarrosum
Trifolium suaveolens
Vorderas.?
B, N, O, K?, S, T
Ruderalfluren,
Straßenböschungen
Fabaceae
Trigonella caerulea
Schabzigerklee Trigonella
coerulea
Kulturpfl.
B?, W? (um
Wien), N
(Scheibbs), K, T,
V (Bregenz)
Ruderalfluren
(Wege,
Schuttstellen),
Segetalfluren
Fabaceae
Trigonella foenumgraecum
Griechischer
Bockshornklee
W, N (KirchRuderalfluren
stetten N Staatz),
St (Graz)
Fabaceae
Trigonella
grandiflora
Großblütiger
Bockshornklee
Kulturpfl., Heimat: Mesopotamien,
Kurdistan
Zentral-As.,
Iran
Duftender
Persischer
Klee
Mediterr.
Trifolium
resupinatum
subsp.
suaveolens
x
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
N (Eichkogel b.
Ruderalfluren
Mödling)
St (in und b. Graz) Ruderalfluren
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Melzer 1954, Janchen 1956-60
Ruderalfluren
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
W (Breitenlee)
Ruderalfluren
(bes. Bahnanlagen)
x
x
x
x?
wird hfg. b. Böschungsansaaten verwendet
(Bienen-)
Futterpfl., in
Rasenmischungen
Melzer 1954, Janchen 1956-60
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
Melzer 1954, 1994a, Janchen
1956-60, 1977, Hohla et al.
1998, Polatschek 2000, Adler et
al. 2001a, Zobodat 2001
Hamburger 1948, Baschant
1955, Forstner & Hübl 1971,
Janchen 1977, Jackowiak 1990,
Strauch 1992, Hartl et al. 1992,
Maurer 1996, Polatschek 2000,
Botanisches Institut Salzburg
2001, Adler et al. 2001a,
Zobodat 2001
Melzer & Barta 1992
Pehr 1932, Melzer 1954, 1973,
Janchen 1956-60, Forstner &
Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl
et al. 1992, Maurer 1996, Hohla
et al. 1998, Melzer & Barta
1999, Adler et al. 2001a,
Polatschek 2001b
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
hfg. in GrünMelzer 1973, Traxler 1973, Hartl
mischungen
et al. 1992, Adler et al. 1994,
enthalten
Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et
al. 1998, Hohla 2000,
Polatschek 2000
Dalla Torre & Sarnthein 1909,
ist wahrsch.
Kulturabkömm- Janchen 1956-60, 1977, Traxler
1989a, Hartl et al. 1992,
ling v. T.
procumbens; in Polatschek 2000
Bauerngärten
als Brot- und
Käsewürze
(Schabzigerkäse), Zier- und
Heilpfl. kult.
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, 1977, Forstner & Hübl
1971
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 2001a
151
(2002)
E-Mediterr.
S-Eur.
Trifolium
elegans
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
Fabaceae
Trigonella kotschyi
Fabaceae
Trigonella
procumbens
KotschyBockshornklee
Kriechender
Bockshornklee
SW-As.
K
unbekannt
Ungarn,
SE-Eur.,
Kaukasus,
Kleinas.
Kulturpfl.
B, K
trockene
Ruderalfluren,
Wegränder
Poaceae
Triticum aestivum
Saat-Weizen
alle BL
Kugel-Weizen, Triticum
compactum
Igel-Weizen,
Binkel-Weizen
Einkorn
Kulturpfl.
V (Tosters)
Ruderalfluren,
Brachen
Ruderalfluren,
Brachen
Poaceae
Triticum compactum
Poaceae
Triticum
monococcum
Poaceae
Triticum spelta
Dinkel
Kulturpfl.
Poaceae
Triticum turgidum
Rau-Weizen
Kulturpfl.
Tropaeolaceae Tropaeolum majus § krit.!
Gewöhnliche
Kapuzinerkresse
S-Am. (Peru)
Liliaceae
Tulipa gesneriana
Garten-Tulpe
W-As.
Liliaceae
Tulipa sylvestris
Wilde Tulpe
Mediterr.
Typhaceae
Typha laxmannii
LaxmannRohrkolben
E-Eur., As.
neo.?
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
x
x
x
x
x
Wildart d.
Kulturpfl.
T. caerulea
Hartl et al. 1992, Melzer & Barta
1995a
x
x
x
alte Kulturpfl.
Adler et al. 1994
x
x
x
alte Kulturpfl.
Murr 1923
Segetalfluren
(Brachen),
Ruderalfluren
x
x
x
V (Tosters, Levis) Ruderalfluren,
Brachen
K
Ruderalfluren,
Segetalfluren
B, W, N, St, K
Ruderalfluren
x
x
x
ist seit Lengyel- Murr 1923, Janchen 1956-60,
Kultur (ca.
1963-67
2500-400 v.
Chr.) Kulturpfl.,
neue Vorkommen sind Neueinbürgerungen!
alte Kulturpfl.
Murr 1923
x
x
x
Biodat 2002
x
x
x
W, N, *O,
Gebüsche, alte
**St (Graz,
Parks
Leoben), ob auch
andere BL?
W, N, O, St, T
Wiesen, Waldränder, alte
Parkanlagen,
Schloss-,
Klostergärten,
Auwälder
B, W (21., 11. Be- Sümpfe,
zirk), N (z.B. Tull- Gewässerufer
ner Feld, Wiener
Becken, Steinfeld), V (Fußach,
Rheinmündung)
x
x
x
Balkanländer V (Tosters)
(Griechenland
bis Serbien),
Vorderas. (bes.
Armenien)
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Hartl et al. 1992
Fritsch 1931, Janchen 1956-60,
Zier- und
Melzer 1968b, 1972a, Forstner
Würzpfl.
(Kapernersatz) & Hübl 1971, Traxler 1984a,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
2001a, Biodat 2002
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, 2001a, *Essl unpubl.,
**Melzer (Herbar)
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1972a, Adler
et al. 1994, Melzer & Barta
1994b, 1995b, Polatschek
2001a
x
(x)
x
möglicherweise
ein Archäophyt
(Adler et al.
1994)
x
(x)?
x
durch Anlage v. Melzer & Barta 1993, 1999,
Gartenteichen Adler et al. 1994, Polatschek
möglicherweise 2001b
in Ausbreitung
begriffen
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
152
(2002)
Familie
Ulex europaeus
Stechginster
W- und
SW-Eur.
Ulmaceae
Ulmus pumila
TurkestanUlmus
Ulme,
turkestanica
Sibirische Ulme
Urticaceae
Urtica pilulifera
PillenBrennnessel
Hydrocharitaceae
Vallisneria spiralis s.
l. §
Wasserschraube
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Verbenaceae
Verbascum
bombyciferum
Verbascum
neo.?
pulverulentum
Verbascum
sinuatum
Verbascum virgatum
SeidenhaarKönigskerze
FlockenKönigskerze
Gewelltblättrige
Königskerze
RutenKönigskerze
HochblattVerbena
Eisenkraut
bracteosa
Asteraceae
Verbesina
encelioides subsp.
exauriculata
Asteraceae
Verbesina
occidentalis
Veronica
ceratocarpa
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Verbena bracteata
Veronica filiformis
Enzeliaähnliche Verbesina
Verbesine
encelioides
subsp.
exauriculata
Westliche
Verbesine
HornfruchtEhrenpreis
FadenEhrenpreis
N, St, V
Waldschläge,
Gebüsche
x
(x)?
x
Mittel- bis E-As. B?, W, N?
Wälder
x
(x)
x
S-Eur.
Ruderalfluren,
Segetalfluren
O (Unteres
Trauntal, b, Linz),
St (Graz)
Trop. und Sub- W (Lobau),
trop.
K (Warmbad
Villach)
warme Seen,
Abwässer,
Gräben, nährstoffreiche
Wassergräben,
Thermenabflüsse
(Warmbach)
Ruderalfluren
Türkei
W, N
S-, W-Eur.
Feuchtwiese
Mediterr.
N (Gramatneusiedl)
St (Graz)
Ruderalfluren
SW-Eur.
St (Graz)
Ruderalfluren
B (St. Andrä),
N (Grosskrut),
O (AMAG
Ranshofen),
V (b. Feldkirch)
(südl.?) N-Am. W
Ruderalfluren
N-Am.
St (Köflach)
unbekannt
Transkaukasien
S (Sbg. Stadt)
unbekannt
SW-As.
alle BL
Weiden,
Mährasen
westl. N-Am.
x
x
x
(x)?
x
x
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Gutermann & Niklfeld
1973, Strauch 1992
Melzer 1968b, Leute & Zeitler
1969, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994
Adler et al. 1994, 2001a
x
x
Janchen 1977
x
x
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60
x
x
x
Melzer 1975a
x
x
Janchen 1956-60, 1977,
Polatschek 2001a, Hohla 2001
x
x
Forstner & Hübl 1971
x
x
Fritsch 1931, Janchen 1956-60
x
x
x
x
Mrkvicka 1998, Adler et al.
2001a
x
x
Ruderalfluren,
Hecken
x
Melzer 1954, Grabherr 1987,
Adler et al. 1994
x
x
x
x
forstlich kult.
(Wildfutterpfl.),
gelegentlich
verw. bis lokal
eingeb.; giftig
hybridisiert mit
U. glabra und
vermutl. mit
U. minor
(Mrkvicka
mündl. Mitt.)
x
x
153
(2002)
1893 in S
Janchen 1956-60
eingeschleppt,
seither nicht
mehr
beobachtet
Widder 1947, Hamburger 1948,
Forstner & Hübl 1971, Melzer
1957, 1964b, 1975a, Pils 1984,
Leute 1988, 1995, Müller 1988,
Müller & Sukopp 1993, Thaler
1993, Adler et al. 1994, Essl &
Walter 2002
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
meist feuchte,
nährstoffreiche
Ruderalfluren,
Gärten, Friedhöfe
x
unbekannt
x
Veronica peregrina
subsp. peregrina
Gewöhnlicher
FremdEhrenpreis
Mittel-, S-Am.
(Gebirge)
Scrophulariaceae
Scrophulariaceae
Veronica peregrina
subsp. xalapensis
Veronica persica
Drüsen-FremdEhrenpreis
Persischer
Veronica
Ehrenpreis
tournefortii
Mittel-, S-Am. K
(Gebirge)
N-Iran (Elburs- alle BL
Gebirge)
Caprifoliaceae
Viburnum lantana x
rhytidophyllum
Caprifoliaceae
Viburnum
rhytidophyllum
RunzelblattSchneeball
Fabaceae
Vicia articulata
Fabaceae
Vicia benghalensis
Glieder-Wicke,
EinblütenWicke
BengalenWicke
Fabaceae
Vicia bithynica
Fabaceae
Vicia cordata
BithynienWicke
Herz-Wicke
Fabaceae
Vicia ervilia
Linsen-Wicke
Mediterr.
W (Simmering), K Ruderalfluren
Fabaceae
Vicia faba
Saubohne,
Pferdebohne,
Puffbohne,
Ackerbohne
Mediterr.
W, *O, **St, K, ob Ruderalfluren,
auch andere BL? Segetalfluren
Viburnum x
rhytidophylloides
krit.!
alle BL
Kulturhybride
N (Donautal, b.
Bhf. Langenzersdorf)
Zentral-,
W-China
Vicia
monanthos
Mediterr.
W (Lobau,
Breitenlee),
S (Mönchsberg)
W, N, O, S
Vicia
atropurpurea
Mediterr.
T (Innsbruck)
Mediterr.
St (b. Graz)
Vicia sativa
Mediterr.
subsp. cordata
bes. Segetalfluren,
Ruderalfluren,
Weingärten,
Brachen, ruderale Fettwiesen
Laubwald
x
x
Bahnhofsbereich, Auwald
Segetalfluren
(Linsen- und
Getreideäcker)
Ruderalfluren
(Wegränder)
x
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
*Person unpubl.
Vorkommen
seit 19. Jhdt.;
neuerdings bes.
durch Gartenerde (z.B. Gärtnereien) eingeschleppt und
dann massenhaft auftretend
x
x
x
Vorkommen
seit 19. Jhdt.
x
x
Hybride, in N
nach Melzer &
Barta 2000
spontan entstanden
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Ruderalfluren
x
B, N,
Ruderalfluren,
*St (Leibnitz), K, T Wegböschung
x
Zitate
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Siebenbrunner &
Wittmann 1982, Grabherr 1983,
Melzer 1983b, 1992, 1994a,
1996a, 1996b, 1996c, Speta
1984, Leute 1988, Melzer &
Bregant 1993, Adler et al. 1994,
Wittmann & Pilsl 1997, Maurer
1998, Dörr 2000, Melzer & Barta
2001
Gutermann & Niklfeld 1973,
Adler et al. 1994
Adler et al. 1994
Melzer & Barta 2000
Melzer & Barta 1996, Adler et al.
2001a, Stöhr et al. in Vorber.
Futter- und
Gründüngungspfl.
nur vorübergehend Mitte des
19. Jhdts. verw.
beobachtet
Ruttner 1956, Janchen 1956-60,
Wittmann et al. 1987, Adler et
al. 1994, 2001a
Dalla Torre & Sarnthein 1909
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Gutermann & Niklfeld 1973
Pehr 1932, Janchen 1977,
Traxler 1989a, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 1994, Polatschek
2000, *Melzer (Herbar)
Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl
et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a
Pehr 1932, Hartl et al. 1992,
Adler et al. 2001a, *Essl
unpubl., **Melzer (Herbar)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Scrophulariaceae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
invasiv
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
154
(2002)
Familie
Vicia lutea
Gelb-Wicke
Mediterr.
fehlt K
Fabaceae
Vicia peregrina
Fremd-Wicke
Mediterr.
Fabaceae
Vicia sativa s. str.
Saat-Wicke
Vicia sativa
subsp. sativa
Kulturpfl.,
Stammsippe:
Mediterr.
N (b. Rauchenwarth)
alle BL
Fabaceae
Vicia serratifolia
Maus-Wicke
Vicia
narbonensis
subsp.
serratifolia
Mediterr.
B, W, N, St, S
Apocynaceae
Vinca major
W-Eur., Mediterr., SW-As.
B, W, N, O, St, K, Ruderalfluren,
S
Friedhöfe,
Waldsäume
Violaceae
Viola sororia
Violaceae
Viola x wittrockiana
Vitaceae
Vitaceae
neo.?
Großes
Immergrün
Segetalfluren
(Getreidefelder),
Ruderalfluren
Segetalfluren
(Stoppelfeld)
Segetalfluren,
Ruderalfluren,
Magerrasen
x
(x)?
x?
x
x
x
x
x
x
lichte Wälder,
Waldschläge,
Ruderalfluren
x
x
x
(x)
x
(x)
x
N-Am.
AmerikaniViola papiliosches Veilchen nacea, Viola
cucullata auct.
GartenKulturhybride
Stiefmütterchen
K (z.B. Klagenfurt,
Ebenthal),
S (Sbg. Stadt)
B, W, N, *St, K, S,
T, ob auch andere
BL?
Ruderalfluren
Ruderalfluren,
Anschüttungen
(v. Gartenabfällen)
x
x
x
Vitis labrusca
Nördliche
Fuchs-Rebe
B, N, *St, T
Auwaldränder,
Waldmäntel
x
x
x
Vitis riparia
Ufer-Rebe
mittleres bis
N (Donauauen b. Auwälder, Ufer
nordöstl. N-Am. Klosterneuburg, (Donau)
Donauauen O
Wien)
x
krit.!
östl. N-Am.
Vitis vulpina
p.p.
x
(x)
(x)
x
Melzer 1954, Janchen 1956-60,
Maurer 1996, Adler et al. 2001a,
Flor. Kart. Ö. 2001, M.A. Fischer
unpubl.
nur vorüberge- Janchen 1963-66, Gutermann &
hend verw.
Niklfeld 1973
Traxler 1989a, Adler et al. 1994,
2001a, Maurer 1996,
Polatschek 2000, Botanisches
Institut Salzburg 2001, Drescher
& Magnes 2001, Flor. Kart. Ö.
2001, Zobodat 2001
Hamburger 1948, Janchen
1956-60, Forstner & Hübl 1971,
Adler et al. 1994, Melzer & Barta
1997
Traxler 1970, 1977, Forstner &
Hübl 1971, Melzer 1975a,
1979c, Janchen 1977, Speta
1990, Maurer 1998, Strobl &
Stöhr 2001, Adler et al. 2001a,
Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla et al.
2002, Stöhr unpubl.
Melzer 1988a, 1990a, Leute
1995, Wittmann & Pilsl 1997
155
(2002)
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1975, Wittmann et al. 1987,
Hartl et al. 1992, Adler et al.
2001a, Polatschek 2001a, Flor.
Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar)
Gutermann & Niklfeld 1973,
DirektträgerRebe mit Sorte Leopoldinger 1985, Traxler
„Isabella“ u.a. 1989a, Flor. Kart. Ö. 2001,
für Uhudler, oft *Melzer (Herbar)
nur als Heckenstock (Lauben),
mitunter als
Tafeltrauben,
zur Züchtung
für Kreuzungen
d. DirektträgerReben
neben der
Gutermann & Niklfeld 1973,
Kreuzung V. ri- Janchen 1977, Margl 1987,
paria x berlan- Adler et al. 1994, Drescher &
dieri die zweit- Magnes 2001
wichtigste Unterlags-Rebe,
zuweilen auch
für Züchtung v.
Kreuzungen d.
DirektträgerReben
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Fabaceae
Edle Weinrebe
Caprifoliaceae
Weigela florida
Weigelie
Asteraceae
Xanthium albinum
subsp. riparium §
Asteraceae
Xanthium italicum § krit.!
Schlankköpfige Xanthium ripa- N-Am. [non
Ufer-Spitzklette rium, Xanthium Eur.!]
ripicola
ItalienN- und S-Am.
Spitzklette
Asteraceae
Xanthium orientale §
Asteraceae
Xanthium orientale x
strumarium
Asteraceae
Xanthium pungens
Asteraceae
Xanthium
saccharatum
Asteraceae
Xanthium sibiricum
SibirienSpitzklette
gemäßigtes As. S (Puch b.
Hallein)
Asteraceae
Xanthium spinosum
DornSpitzklette
S-Am.
Agavaceae
Yucca filamentosa §
Fädige
Palmlilie
östl. N-Am.
Poaceae
Zea mays
Mais, Kukuruz,
„Türken“
Ulmaceae
Zelkova serrata
Japanische
Zelkove,
Keyaki
StechSpitzklette
ZuckerSpitzklette
Xanthium
saccharatum
subsp.
commune
Yucca
smalliana (?)
N-Am.
Mittel-Am.
Zelkova keaki, Japan, Korea,
China
Zelkova
acuminata
x
x
x
x
x
x
Neg. Anmerkungen
wirt.
Bed.
Zitate
invasiv
*Person unpubl.
x
x
Wittmann & Pilsl 1997,
Drescher & Magnes 2001,
Biodat 2002, *Essl unpubl.
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Adler et al. 1994
Forstner & Hübl 1971, Adler et
al. 1994, Wisskirchen &
Haeupler 1998
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, Hartl et al. 1992,
Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001
Giftpfl.; im Stein- Janchen 1963-66, Hartl et al.
eld (N) vermutl. 1992, Wisskirchen & Haeupler
1998
lokal eingeb.
Fritsch 1896, Melzer 1979b
x
x
Janchen 1963-66, Melzer 1964b
(x)?
x
Melzer 1954, 1964b, Janchen
1956-60, 1963-66, 1977, Maurer
1998, Adler et al. 2001a
x
x
x
x
(x)?
x
W, N (March- und Flussufer,
Thayatal)
Ruderalfluren
x
x
x
B, O, St, K
Flussufer,
Ruderalfluren
x
x
x
Ruderalfluren,
nährstoffreiche
Sandböden
Ruderalfluren
x
Ruderalfluren
x
bes. schlammige bis sandige
Flussufer,
Ruderalfluren
Ruderalfluren
x
fehlt S
sandig-kiesige,
mäßig trockene
Ruderalfluren,
Bahnanlagen
B, W, *N
(Mannswörth), O
(Bhf. Schärding)
W, N, O, St, K, S,
ob auch andere
BL?
Ruderalfluren
(bes. Mülldep.)
x
x
x
Ruderalfluren
(bes. Bahnhöfe, Schuttplätze
und Mülldep.),
Brachen
Mauern
x
x
x
Forstner & Hübl 1971, Traxler
1989a, Hohla et al. 1998,
*Melzer (Herbar)
Hamburger 1948, Forstner &
Hübl 1971, Hartl et al. 1992,
Walter 1992, Hohla et al. 1998,
Flor. Kart. Ö. 2001
x
x
x
Forstner & Hübl 1971
N-, Mittel-Am. B, W, N, K
[non! W-, SWEur.]
Hybride, spon- N (Wr. Neustadt)
tan in
Österreich
entstanden?
östl. N-Am.
St (Leoben)
GroßfruchtSpitzklette
ruderale Gebüsche, Waldränder, Gärten
Mauerritzen,
Ruderalfluren
Naturschutzfachliche
Beurteilung
W, N (Marchtal),
St, S
W (Türkenschanzpark)
(x)
x
x
1952-1957 v.
M. Reiter beobachtet
früher häufiger,
durch Rückgang d. Weidewirtschaft nur
noch slt. und
unbeständig
Janchen 1956-60
Hamburger 1948, Melzer 1954,
Janchen 1956-60, 1977,
Forstner & Hübl 1971, Strauch
1992, Hartl et al. 1992, Adler et
al. 1994, Maurer 1998
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Vitis vinifera subsp.
vinifera
(„Weigelia
florida“)
Kulturpfl. (Heimat: vermutl.
SW-As.)
E-As. (China)
B, W, N, *O, St,
K, S, ob auch andere BL?
B, W, N?
Vitaceae
Verwilderung
* = mündl. und
schriftl. Angaben, unpubl.
Art der
Status
Ausbreitung
potenziell
invasiv
Lebensraum
etabliert
Verbreitung in
Österreich
bisher ohne
Auswirkungen
Herkunftsgebiet
unklar
Synonyme
unbeständig
Deutscher
Name
Einschleppung
Wissenschaftlicher Fragliche
Name
Neophyten
156
(2002)
Familie
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
5.1.7
157
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174
5.2
Moose
H. G. Zechmeister, F. Grims & D. Hohenwallner15
5.2.1
Überblick
Aufgrund ihrer Ausbreitungsökologie (vorwiegend windverbreitete Diasporen) können Moose
sehr große Distanzen überbrücken. So können Sporen, die in höhere Luftschichten gelangen, über Kontinente hinweg transportiert werden (LONGTON 1997). Viele Moosarten (z. B.
Cephalozia bicuspidata, Ceratodon purpureus, Sphagnum magellanicum etc.) weisen sowohl
Areale auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel auf (vgl. HERZOG 1926). Gemeinsam
mit geringer evolutionärer Entwicklungskapazität (z. B. SZWEYKOWSKI 1984) ist dies auch
der Hauptgrund dafür, dass sich Endemismus bei Moosen fast ausschließlich nur bei Standortsspezialisten findet.
Da Moose als Nutz- und Zierpflanzen eine eingeschränkte Bedeutung besitzen, spielt der
bewusste Transport von Moosen kaum eine Rolle. Der Einfluss des Menschen auf die Verbreitung von Moosen beschränkt sich daher primär auf die Schaffung neuer (Klein-)Lebensräume (z. B. ZECHMEISTER et al. 2002a), welche aber in den seltensten Fällen zur Gründung neuer Kolonien im Sinne eines Neophyten-Zuwachses führen. In welchem Ausmaß der
Faktor „allgemeine Klimaerwärmung” bei der Ausbreitung von Arten eine Rolle spielt, wird in
jüngster Zeit vielfach diskutiert (z. B. FRAHM 1999). Da Moose auf Veränderungen von
ökologischen Bedingungen (inkl. Temperatur) in vielen Fällen sehr rasch reagieren (z. B.
ZECHMEISTER et al. 2002b), sollte auch diesem Umstand Rechnung getragen werden.
Als etablierte Neophyten unter den Moosen Deutschlands sind bisher nur zwei Arten bekannt. Orthodontium lineare (aus Südafrika, in Mitteleuropa seit 1939 bekannt) und Campylopus introflexus (aus Südamerika, in Europa erstmals 1941 nachgewiesen, in Deutschland
seit 1967 beobachtet). Beide Arten besiedeln in Deutschland relativ naturnahe Biotope
(PHILLIPI 1976).
5.2.2
Etablierte Neophyten
Als in Österreich etablierte Neophyten können folgende zwei Arten gelten:
• Campylopus introflexus (Hedw.) Brid.
• Lunularia cruciata (L.) Dumort ex Lindb.
Beide Arten haben ihre ursprüngliche Heimat in wärmeren Klimaten, wurden eingeschleppt
und haben inzwischen seit Jahr(zehnt)en stabile Populationen entwickelt.
Campylopus introflexus (Hedw.) Brid.
Lebensraum: Die Art siedelt vorwiegend auf offenem Torf in Mooren und seltener auf Rohhumus in Wäldern, sie kann sich aber auch zwischen anderen Moosen etablieren.
Ursprüngliche Verbreitung: Südhemisphärische Art mit subtropischer bis antarktischer
Verbreitung, inzwischen weltweit verschleppt.
15
Univ.-Doz. Dr. H. G. Zechmeister, Mag. D. Hohenwallner, Institut für Ökologie und Naturschutz, Abteilung für
Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie, Althanstraße 14, A-1090 Wien,
harald.zechmeister@univie.ac.at, hohenwallner@yahoo.com; Prof. F. Grims, Gadern 27, A-4775 Taufkirchen
an der Pram.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
175
Zeitpunkt der Ankunft und Ausbreitungsgeschichte (siehe auch FRAHM 1972):
1941: Erstmals in Europa in England beobachtet.
1959: Erstfund am kontinentaleuropäischen Festland: Bretagne.
1967: Erstfund in Deutschland bei Münster. Mittlerweile in allen deutschen Bundesländern
nachgewiesen (DÜLL & MEINUNGER 1989).
Verbreitung in Österreich:
1985: Erstfund in Österreich durch F. Höglinger im Gföhret bei Gerlham westlich von Seewalchen am Attersee, Oberösterreich („ein faustgroßer Fleck auf einem 5 Jahre alten
Torfblock” – Höglinger schriftl. Mitt.)
1986: Kreuzerbauernmoor bei Fornach, Oberösterreich (Suanjak)
Im Rohr nordöstlich von Höchst, Vorarlberg (Starlinger)
1994: Steinerfelsen in der Schlögener Schlinge (Donaudurchbruch), Oberösterreich (Grims)
1995: Naturschutzgebiet Graf-Moos im Ibmer Moor, Oberösterreich (Krisai)
Viehberg südlich von Weiffendorf im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Grims)
1998: Steiglberg im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Schröck)
Winkl südlich von Höhnhart im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Grims)
1999: Kneisslmoor im Leopoldskroner Moor, Salzburg (Schröck)
2000: Bürmoos, Salzburg (Schröck)
Egelsee östlich vom Mattsee, Salzburg (Forstinger)
Leopoldskroner Moor im Stadtteil Gneis, Stadt Salzburg (Schröck)
Hammerauer Moor im Norden der Hammerauerstraße, Stadt Salzburg (Schröck)
Campylopus introflexus dürfte in Österreich vor allem in Gebieten mit subatlantisch getöntem Klima (westliches Oberösterreich, Flachgau, Vorarlberg) heimisch werden. Bedenkt man
die vielen bekannt gewordenen Fundorte in Deutschland, so muss man auch in Österreich in
den nächsten Jahren mit zahlreichen Neufunden rechnen.
Naturschutzprobleme: Campylopus introflexus ist ein invasiver Neophyt mit weltweit rascher Ausbreitungstendenz. Die Art kann quadratmetergroße Flächen bedecken (in Großbritannien oft viele hundert Quadratmeter). Aus Großbritannien wird über Hybriden mit ansässigen Arten berichtet. Dieser Umstand könnte langfristig zu einer Bedrohung für diese Arten
werden. Nach Feldbeobachtungen (Grims unpubl.) ist aber bislang noch keine Beeinträchtigung einheimischer Arten festgestellt worden, während sie in Deutschland (wo Campylopus
introflexus schon weiter verbreitet ist) als für den Naturschutz problematisch eingestuft wird
(KOWARIK 2002).
Lunularia cruciata (L.) Dumort ex Lindb.
Lebensraum: Diese Art wächst an feuchten, oft beschatteten, mehr oder weniger neutralen
Böden und Felsen (Mauern). PATON (1999) beschreibt sie treffender Weise als “a horticultural weed” – ein Gartenunkraut, das oft in und um Glashäuser und in Pflanzentöpfen, mit
denen die Pflanze eingeschleppt wurde, vorkommt. Zudem ist Lunularia cruciata oft an nassen
Wegen und entlang der großen Flüsse zu finden.
Ursprüngliche Verbreitung: Die ursprünglichen, natürlichen Vorkommen dieser Art sind
nicht genau bekannt. MÜLLER (1954) gibt für dieses Moos einen Hauptverbreitungsschwerpunkt zwischen dem 20. und dem 45. nördlichen Breitengrad an. Die Hauptvorkommen liegen rund um das Mittelmeer und in Makaronesien. Weiters ist Lunularia cruciata regelmäßig
und vermutlich natürlich in Nordafrika, in Persien, dem Iran und in Zentralafrika zu finden.
Natürlich dürften die Vorkommen in Südwestirland und Südengland sein. Vorkommen gibt
es aber auch in den USA und einigen Karibikländern. Zerstreut kommt Lunularia cruciata auf
der südlichen Halbkugel (z. B. Nordaustralien) vor.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
176
Zeitpunkt der Ankunft, Ausbreitungsgeschichte und Verbreitung in Österreich: Die Art
wurde in Deutschland 1828 erstmals im Botanischen Garten von Karlsruhe beobachtet. Um
die Jahrhundertwende dürfte die Art bereits relativ häufig im Freien vorgekommen sein. Herbar-Auswertungen von historischen Belegen aus Österreich erbrachten für Lunularia cruciata
folgende Angaben (Köckinger & Suanjak mündl. Mitt.): Klosterneuburg 1872, Wilhering 1878,
Kremsmünster 1886, Linz 1892, Bregenz 1907, Graz 1936. Darüber hinaus gibt es Belege
für Wien aus den Jahren 1883 (Grims unpubl.) und 1892 (ZECHMEISTER et al. 1998).
In Österreich gibt es eine Reihe von rezenten Nachweisen von Lunularia cruciata aus den
meisten größeren Städten (z. B. Wien, Linz, Salzburg). Im Osten Österreichs wächst sie regelmäßig in den Donau-Auen unterhalb von Wien und in den March-Auen (alle Zechmeister
unpubl.). Im Innviertel ist Lunularia cruciata vor allem im geschützten Bereich von Gärtnereien zu finden, kurzfristig auch in Friedhöfen (Schärding, Ort im Innkreis). Dies könnte u. a.
mit dem subatlantisch getönten Klima des Innviertels in Zusammenhang stehen. Weitere
Gründe für die Ausbreitung von Lunularia cruciata sind, wie bei den meisten Neophyten,
vielschichtig. Die gegenüber dem Umland erhöhten Stadttemperaturen (z. B. AUER et al.
1989; HOHENWALLNER 1999) dürften eine wichtige Rolle spielen, und nicht zuletzt auch
der Umstand, dass diese Art sehr tolerant gegenüber Luftverschmutzung ist (PATON 1999).
Außerdem könnten sich frostresistente Ökotypen entwickelt haben. Die Art vermehrt sich bei
uns (in Gegensatz zu ihrer Heimat) nur vegetativ.
Naturschutzprobleme: In Österreich derzeit keine bekannt.
5.2.3
Nicht etablierte Neophyten
Diese Arten besiedeln oft nur kurzfristig adäquate Standorte, um dann nach einigen Vegetationsperioden wieder zu verschwinden. In jedem Falle sollte ein regelmäßiges Monitoring
dieser Populationen durchgeführt werden.
Orthodontium lineare Schwaegr.
Diese Art entstammt der südlichen Halbkugel und wurde 1911 in Europa erstmals in England
nachgewiesen. Seit damals tritt sie vor allem in Westeuropa auf. In Schweden wurde sie erstmals 1969 dokumentiert und hat sich heute in Süd- und Westschweden bereits fix etabliert.
Orthodontium lineare tritt in diesen Ländern vor allem auf temporären Substraten (z. B. Totholz) auf. Ihre Ausbreitung scheint in größerem Ausmaße auf den Faktor Substratverfügbarkeit als auf klimatische Bedingungen angewiesen zu sein (HEDENÄS et al. 1989).
Funde aus Österreich gibt es aus der unmittelbaren Umgebung von Glashäusern in Wien
(z. B. Biozentrum Althanstraße; Zechmeister unpubl.). Dort wächst die Art auf Blumenerde.
Bislang gibt es keine weiteren, dokumentierten Fundmeldungen von O. lineare aus Österreich
(z. B. GRIMS et al. 1999). Die Art ist vegetativ schwer zu erkennen und deshalb bislang vielleicht auch übersehen worden. Die Ausbreitung von O. lineare in Österreich ist aber zu erwarten und sollte verfolgt werden.
Pterogonium gracile (Hedw.) Sm.
Einen Sonderfall stellt Pterogonium gracile dar. Dieses Moos wurde von Hohenwallner im Jahr
1998 im oberen Belvederegarten in Wien gefunden (HOHENWALLNER & ZECHMEISTER
2001). Die Art, bislang für Österreich nicht bekannt, wurde vermutlich über Pflanzenmaterial
oder Substrat eingeschleppt. Ob die Population stabil bleibt oder sich vielleicht sogar ausbreitet, müsste weiterhin verfolgt werden.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
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5.2.4
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
178
5.3
Flechten
O. Breuss
16
Österreich weist aufgrund seiner landschaftlichen, geologischen und klimatischen Vielfalt eine
mit ca. 2.100 Arten sehr reiche Flechtenflora auf (HAFELLNER & TÜRK 2001). Durch intensivierte Forschung wurden in den letzten 20 Jahren viele Flechtenarten neu für Österreich
nachgewiesen.
Nur wenige lichenologische Arbeiten berühren das Thema neophytischer Flechten in Mitteleuropa. Da zuverlässige Daten zur Flechtenflora Mitteleuropas nur etwa 150 Jahre zurückreichen (WIRTH 1976), fehlt es teilweise an der nötigen Datengrundlage. Zudem gibt es nur
sehr spärliche Hinweise auf mögliche neophytische Flechten.
Nach POELT & TÜRK (1994) handelt es sich bei Anisomeridium polypori (Syn. A. nyssigenum)
um die erste neophytische Flechte aus Übersee. 1892 aus Nordamerika beschrieben, ist die
Art in Europa erstmals 1914 und in den folgenden Jahrzehnten sehr sporadisch gesammelt
worden. Sie ist heute in vielen Teilen West- und Mitteleuropas verbreitet und häufig. In Österreich ist sie aus mehreren Bundesländern bekannt, wo sie auf Borken verschiedener Laubgehölze an schattigen, luftfeuchten Standorten meist in kollinen bis montanen Lagen siedelt.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Art früher übersehen wurde, da von einigen Regionen gründliche flechtenfloristische Bearbeitungen alter Autoren vorliegen, die viele unauffällige und seltene Arten erfassten.
APTROOT (1999) bezweifelt den neophytischen Charakter von Anisomeridium polypori, von
dem er Funde für gemäßigte bis (sub)tropische Bereiche aller Kontinente angibt. Die Beschreibung bzw. Kombination dieser Sippe unter nicht weniger als 15 Namen zeigt, dass sie
nicht übersehen wurde, aber schlecht bekannt war. Möglicherweise liegt hier die Ausbreitung
einer ursprünglich seltenen Art unter sich wandelnden ökologischen Bedingungen vor, wofür
etwa die beobachtete Zunahme der Art in den Niederlanden spricht (VAN HERK & APTROOT
1998).
WIRTH (1985, 1997) diskutiert mögliche Gründe für erhebliche Arealerweiterungen einiger
Flechten in Deutschland. So haben etliche Arten durch Besiedelung anthropogener Standorte, durch emissionsbedingte Schwächung konkurrierender Flechten oder durch Klimaveränderungen eine starke Ausbreitung erfahren und stellen nun regionale Neophyten dar. Hier
sind z. B. die obligat gesteinsbewohnenden Arten einzureihen, die an Mauern, Gebäuden,
Grabsteinen, Dachplatten etc. Sekundärstandorte besiedeln. Einige westlich verbreitete epiphytische Arten, für die eine allmähliche Ausdehnung des Areals nach Mitteleuropa angegeben wird, wurden erst in jüngerer Zeit beschrieben und lassen daher eine Einwanderung
nicht zuverlässig postulieren.
Verschiedentlich wurde eine Neubildung von Sippen in jüngster Vergangenheit bei Lecanora
conizaeoides und Candelariella heidelbergensis vermutet. Lecanora conizaeoides ist heute
in vielen Gebieten Mitteleuropas häufig und dominiert in luftbelasteten Gebieten, findet sich jedoch in alten Herbarien sehr selten. Alle alten Nachweise stammen aus Hochmooren (WIRTH
1985). Die Flechte hat sich offenbar, von isolierten indigenen Vorkommen ausgehend, durch
ihre hohe Toleranz gegenüber Luftschadstoffen schnell und erfolgreich ausgebreitet. Candelariella heidelbergensis wird heute meist nur mehr als Modifikation von C. aurella gesehen.
Der Verdacht auf Einschleppung einer Flechte nach Österreich besteht bei Phaeophyscia
rubropulchra, einer kleinen, aber auffälligen Blattflechte, die im östlichen Nordamerika und in
Ostasien verbreitet ist. Ihr einziges europäisches Vorkommen wurde kürzlich im oberösterreichischen Donautal entdeckt (BERGER et al. 1998).
16
Univ.-Doz. Mag. Dr. O. Breuss, Naturhistorisches Museum, Bot. Abteilung, Burgring 7, Postfach 417, A-1014 Wien
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
5.3.1
179
Literaturverzeichnis
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5.4
Algen
W. Kabas17
5.4.1
Überblick
Algen besiedeln die vielfältigsten Lebensräume. Sie leben im Boden, auf Steinen und als
Aufwuchsalgen auf Pflanzen, in Teichen, Seen, Bächen, Flüssen, in kleinen temporären
Lacken, dort auf verschiedensten Substraten, und sogar in Schnee und Eis. Viele Algen
haben aufgrund ihrer hohen Toleranz gegenüber verschiedenen Umweltfaktoren (Temperatur,
Nährstoffe, usw.) eine kosmopolitische Verbreitung. Diese wird durch effiziente Ausbreitungsvektoren, vor allem durch Zugvögel und Wind, zusätzlich begünstigt. Es gibt jedoch auch
Algenarten, die keine kosmopolitische Verbreitung aufweisen. So sind z. B. einige kokkale
Grünalgen streng an bestimmte Milieufaktoren gebunden und besitzen daher kleinräumigere
Areale (HUBER-PESTALOZZI 1983).
Unter Berücksichtigung der in Kap. 4.1 angeführten methodischen Schwierigkeiten können
hier nur auffällige, neu aufgefundene Arten aus gut untersuchten Gewässern (Neusiedler
See, Alte Donau) berücksichtigt werden, deren Verbreitung und Ökologie ein neophytisches
Auftreten vermuten lässt. Unter den Luft- und Bodenalgen Österreichs sind keine Neophyten
bekannt, zumindest für die Luftalgen sind auch keine Neophyten zu erwarten.
17
Mag. W. Kabas, Hietzinger Kai 199, A-1130 Wien, kabas@pflaphy.univie.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
180
5.4.2
Taxaliste
Gyrosigma macrum (W. Smith) Griff. et Henfer 1856, Bacillariophyceae (Kieselalgen)
Diese Alge tritt im Plankton und Benthos von salzhaltigen Binnengewässern und von Brackwasser auf. Ihre Verbreitung ist wahrscheinlich kosmopolitisch. Sie wurde erstmals in den
1970er Jahren nachgewiesen, fehlte aber bei früheren Erhebungen der Algenflora des Neusiedler Sees (GRUNOW 1860, 1862, 1863; PANTOCSEK 1912).
Nachweis: Neusiedler See im Burgenland (KUSEL-FETZMANN 1973, 1978, 1979).
Cylindrospermopsis raciborskii (Wolsz) Seenayya et Subba Raju (1972), Cyanobacteria
(Blaualgen)
Diese Art hat eine tropische bis temperate Verbreitung und kommt als Eutrophierungszeiger
im Plankton vor. Sie zeigt häufig eine Verschlechterung der Wasserqualität an. Diese Art wurde
erstmals Anfang der 1990er Jahre in Österreich mit einem Massenvorkommen nachgewiesen.
Nachweis: Alte Donau in Wien (DOKULIL & MAYER 1996).
Peridiniopsis borgei Lemm. 1904, Dinophyceae (Panzerflagellaten)
Diese Alge kommt im Sommerplankton eutropher, alkalischer Gewässer mit hohem Salzgehalt vor. Die in Österreich sonst selten anzutreffende hohe Leitfähigkeit bedingt das zum Teil
massenhafte Auftreten dieses Flagellaten in den künstlich geschaffenen Gewässern.
Nachweis: Ziegelteiche in Wien und Niederösterreich (GÄTZ & SCHAGERL 1990).
Euastrum evolutum (Nordst.) West & West, Desmidiaceae (Zieralgen)
Eine planktische Alge in den Altwässern der Donauauen bei Wien
Diese Alge könnte durch den Besatz von nordamerikanischen Fischarten (Forelle und Sonnenbarsch) eingeschleppt worden sein.
Nachweis: Donau-Auen bei Wien (LENZENWEGER & FRIEDRICH 2001).
5.4.3
Zusammenfassung
Die oben genannte Kieselalge Gyrosigma macrum kann als Brackwasser- oder Meeresform
aufgrund des hohen Elektrolytgehaltes im Neusiedler See vorkommen. Der Neusiedler See
und seine Umgebung ist ein wichtiges Rast-, Überwinterungs- und Brutgebiet für viele Wasservogelarten. Die Vermutung liegt nahe, dass diese seltene Algenart durch Wasservögel
eingeschleppt wurde. Die Kieselalge könnte aber auch durch den Besatz von Aalen, deren
Ursprungsort Flussästuare sind, eingeschleppt worden sein. Eine Einschleppung durch
Fischbesatz wird auch bei Euastrum evolutum vermutet.
Das Vorkommen der Blaualge Cylindrospermopsis raciborskii und des Panzerflagellaten Peridiniopsis borgei in Österreich dürfte auf anthropogene Veränderungen im Gewässerchemismus und -nährstoffhaushalt zurückzuführen sein.
5.4.4
Literaturverzeichnis
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Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
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5.5
Pilze
H. Voglmayr & I. Krisai-Greilhuber18
5.5.1
Überblick
Obwohl Pilze mit ihren Sporen potenziell ein größeres Ausbreitungsvermögen haben als etwa Samenpflanzen, ist die interkontinentale Fernausbreitung dennoch nicht so häufig, wie
man annehmen könnte. Einerseits werden die meisten Sporen in höheren Luftschichten rasch
durch UV-Strahlung abgetötet, andererseits ist der Großteil der Arten ökologisch eng eingenischt. Deshalb wird es mit steigender Distanz umso unwahrscheinlicher, dass lebende Sporen geeignete Wuchsbedingungen vorfinden. Aus diesen Gründen finden wir auch bei Pilzen
in der Regel ein begrenztes Verbreitungsgebiet, das sicherlich nicht dem potenziell möglichen
Gesamtareal entspricht. Selbst bei Arten mit weiter Verbreitung finden wir genetisch mehr
oder weniger stark unterschiedliche Populationen, die die Tatsache einer beschränkten natürlichen Ausbreitungsfähigkeit von Sporen bestätigen.
Der Mensch dürfte schon lange an der Arealvergrößerung von Pilzarten beteiligt gewesen
sein, und es kann als sicher angenommen werden, dass zu Beginn der Neuzeit mit der Aufnahme bzw. Intensivierung der Handelsbeziehungen zu anderen Kontinenten die weltweite
Verschleppung von Pilzen enorm zugenommen hat. Man findet deshalb bei den Pilzen eine
Situation vor, die der bei Pflanzen und Tieren analog ist: Vor 1492 vom Menschen verschleppte und in der Folge etablierte Pilze werden als Archäomyzeten, jene nach diesem
Zeitpunkt als Neomyzeten bezeichnet (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999; siehe auch Kap. 2.3.1.4). In der Literatur (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999) fin-
18
Dr. H. Voglmayr & Univ.-Prof. Dr. I. Krisai-Greilhuber, Institut für Botanik, Universität Wien, Abt. für Mykologie
und Kryptogamenforschung, Rennweg 14, A-1030 Wien, hermann.voglmayr@univie.ac.at,
irmgard.greilhuber@univie.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
182
det sich außerdem noch der Begriff Ephemeromyzeten; damit werden Arten bezeichnet, die
sich nicht etablieren können und deshalb nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden
(siehe Kap. 2.3.1.2). Da es aber aufgrund der völlig unzureichenden Datenlage in vielen Fällen
praktisch unmöglich ist, zu entscheiden, ob ein Pilz als etabliert gelten kann oder nicht, scheint
es uns vorläufig am vernünftigsten, auf diese Unterscheidung zu verzichten. In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff Neomyzeten deshalb sehr weit gefasst und schließt auch
Ephemeromyzeten mit ein.
Bei der Beurteilung der Neomyzeten ergeben sich allerdings praktische Probleme. Da die
meisten Pilze mikroskopisch klein und unauffällig sind und außerdem bis in die Mitte des 19.
Jahrhunderts kaum wahrgenommen wurden, sind Verschleppungen in der Regel nicht dokumentiert. So ist es heute bei vielen Arten mit weltweiter Verbreitung praktisch unmöglich
festzustellen, ob das Gesamtareal natürlich oder erst eine Folge von Verschleppung durch den
Menschen ist. Noch schwieriger ist abschätzbar, wann und von wo eine mögliche Verschleppung stattgefunden haben könnte. Das gilt nicht nur für die mikroskopisch kleinen Pilze, wo
umfassende Arterhebungen für ein bestimmtes Gebiet praktisch bis heute fehlen, sondern
auch für die weitaus besser dokumentierten Arten mit großen, auffälligen Fruchtkörpern
(= Großpilze). Dafür sind in erster Linie folgende Umstände verantwortlich: Viele Großpilze bilden nur sporadisch Fruchtkörper aus und sind in ihrem Verbreitungsgebiet generell selten,
wodurch in einem bestimmten Gebiet erhobene Artenlisten zwangsläufig unvollständig sind.
Das Fehlen historischer Nachweise einer Art bedeutet damit nicht, dass diese Art nicht vorhanden war. Zudem sind viele Großpilze nur schwer bestimmbar und bis heute systematisch
unzureichend erforscht (auch aus Mitteleuropa werden jedes Jahr etliche neue Arten beschrieben!). Deshalb sind historische Angaben auch bei den Großpilzen nur beschränkt aussagekräftig und können meist keine sicheren Hinweise auf Neomyzeten liefern.
Allerdings ist die Datenlage bezüglich Neomyzeten nicht bei allen Pilzen gleich schlecht. Diese
hängt in erster Linie von der ökologischen Einnischung der entsprechenden Arten ab. So ist
etwa die Einschleppung der meisten saprotrophen und vieler symbiontischer Pilze unauffällig,
da diese Arten kaum sichtbare Auswirkungen auf Ökosysteme haben, und damit auch indirekte Anzeichen für ihr Neuauftreten fehlen. Im Gegensatz dazu ist die Einschleppung obligater Parasiten oft gut nachvollziehbar. Die meisten obligaten Parasiten zeichnen sich durch
hohe Wirtsspezifität aus; damit ist etwa klar, dass die parasitischen Pilze, die bei uns ausschließlich Neophyten parasitieren, Neomyzeten sein müssen. Außerdem sind die Symptome,
die Parasiten an ihren Wirten hervorrufen, oft auffällig und zudem nicht selten mit beträchtlichen wirtschaftlichen Schäden verbunden, weshalb ihr Neuauftreten historisch meist gut
belegt ist. Dies betrifft in erster Linie Parasiten von Kultur- und Nutzpflanzen in Land- und
Forstwirtschaft, aber auch andere Fälle mit spektakulärem Befallsbild und/oder starker Schädigung des Wirtsorganismus. Bei solchen Arten lassen sich Herkunftsgebiet und Ausbreitungswege meist gut nachvollziehen, und die Ausbreitung etlicher parasitischer Neomyzeten
über ganze Kontinente innerhalb weniger Jahre ist seit etwa 1850 sehr gut belegt.
Aufgrund der vorigen Erläuterungen scheint es sinnvoll, die Neomyzeten nach ökologischen
Gruppen (Saprotrophe, Symbionten, Parasiten) getrennt zu diskutieren.
5.5.2
Saprotrophe Neomyzeten
Wie bereits oben erläutert, lässt sich die Einschleppung saprotropher Neomyzeten historisch
kaum belegen, da sie sich in die heimische Mykoflora in der Regel unauffällig integrieren.
Eine Ausbreitung zu Lasten anderer, heimischer Arten scheint zwar möglich und in manchen
Fällen auch wahrscheinlich, ist aber empirisch nicht dokumentiert.
In einem Fall ist allerdings die Ausbreitungsgeschichte eines saprotrophen Neomyzeten gut
nachvollziehbar, nämlich bei Clathrus (= Anthurus) archeri, dem Tintenfischpilz. Diese Art,
ein Bauchpilz aus der Stinkmorchelverwandtschaft, hat einerseits sehr auffällige, große Frucht-
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
183
körper, andererseits gibt es keine ähnlichen heimischen Arten. Außerdem wurde er erst um
1910 in Europa eingeschleppt, wahrscheinlich mit neuseeländischen oder australischen Wollimporten. Clathrus archeri wurde erstmals 1914 aus den Vogesen (Frankreich) nachgewiesen; von dort breitete er sich langsam über ganz West- und Mitteleuropa aus (MICHAEL et al.
1986). Der erste österreichische Nachweis dürfte aus dem Jahr 1948 aus Zell am Moos
(Oberösterreich) stammen (LOHWAG 1948, 1949). Mittlerweile dürfte er in allen österreichischen Bundesländern vorkommen und kann als fest etabliert gelten. Im Gegensatz zu seiner
weiten ökologischen Amplitude in Wiesen- und Waldgesellschaften ist er in vielen Gegenden
noch immer selten, während er etwa in der Steiermark mancherorts Massenvorkommen ausbildet. Eine Erklärung dafür liefert seine vergleichsweise langsame Ausbreitungsgeschwindigkeit, die ihre Ursache darin haben dürfte, dass seine Sporen nicht vom Wind, sondern
von Insekten ausgebreitet werden. Vermutlich befindet sich Clathrus archeri in manchen Gebieten Österreichs nach wie vor in aktiver Ausbreitung und könnte deshalb in Zukunft insgesamt häufiger auftreten.
Ein zweiter Fall eines in Österreich etablierten saprotrophen Neomyzeten könnte Agaricus
bisporus, der Kulturchampignon, sein. Naturnahe europäische Vorkommen finden sich in
West- und Südeuropa. Der Kulturchampignon wurde vor etwa 300 Jahren in Frankreich in
Kultur genommen (KERRIGAN 1995). Es ist nicht ganz auszuschließen, dass er bereits vor
seiner Kultivierung in Österreich heimisch war. Dagegen spricht, dass rezente österreichische Funde ausschließlich in stark anthropogen beeinflussten Habitaten gemacht wurden.
Genetische Untersuchungen vieler europäischer Herkünfte von solchen Standorten ergaben,
dass diese eindeutig den Kultursorten zuzuordnen waren (Kerrigan mündl. Mitt.). Bei uns
verwildern die Kultursorten immer wieder über Küchenabfälle; er ist auf sehr nährstoffreiches
Substrat angewiesen und wird dementsprechend vor allem auf Komposthaufen, Misthaufen
und stark gedüngten Wiesen und Äckern gefunden.
Auch bei anderen, nicht kultivierten Agaricus-Arten könnte es sich um Neomyzeten handeln,
die allerdings keine Kulturflüchtlinge sind. Erwähnt werden sollte hier etwa A. bernardii, eine
halophile Art, die bei uns ausschließlich an Rändern von im Winter mit Streusalz behandelten
Straßen gefunden wurde (Hausknecht mündl. Mitt.).
Ein weiterer Kulturpilz, der gelegentlich verwildert, ohne sich aber dauerhaft etablieren zu
können, ist Stropharia rugosoannulata. Da er auf unbeständigen Substraten (Stroh, Sägespäne etc.) wächst, verschwindet er meist rasch wieder, nachdem das Substrat abgebaut ist.
Die saprotrophe Gattung Conocybe dürfte ebenfalls etliche Neomyzeten enthalten (Hausknecht mündl. Mitt.); allerdings liegen für diese taxonomisch schwierige Gattung keine verlässlichen historischen Daten vor. Jedenfalls legen sowohl ihr schlagartig einsetzendes, verstärktes Auftreten als auch die Ökologie mancher Arten nahe, dass es sich um Neomyzeten
handeln könnte.
Ähnlich ist die Situation bei der taxonomisch schwierigen Gattung Psilocybe, die wahrscheinlich ebenfalls einige fest etablierte Neomyzeten enthält. Diese Gattung soll hier auch deshalb
besonders erwähnt werden, da in Zukunft möglicherweise etliche außereuropäische Arten als
Neomyzeten auftreten werden. Viele, meist nordamerikanische Arten der Gattung Psilocybe
sind nämlich stark psychoaktiv und werden oft als Rauschpilze kultiviert. Die zunehmende
Popularität dieser Rauschpilze in Europa könnte deshalb zur Einbürgerung vor allem temperater Arten führen (z. B. P. azurescens).
Der Großteil an bekannten saprotrophen Neomyzeten ist bei uns nicht fest etabliert. Es handelt sich bei ihnen um tropische bis subtropische Arten, die mehr oder weniger häufig in Gewächshäusern, Blumentöpfen, Komposthaufen etc. gefunden werden und auf diese Standorte beschränkt bleiben. Einige dieser Arten treten regelmäßig auf; das bekannteste Beispiel
dafür ist Leucocoprinus birnbaumii, ein kleiner, auffälliger gelber Hutpilz, der immer wieder in
Töpfen von Zimmerpflanzen gefunden wird, im Freien aber nicht überdauern kann. Die meisten Arten allerdings werden nur sporadisch und vereinzelt in Gewächshäusern gefunden
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
184
und verschwinden auch rasch wieder. Diese Arten lassen sich eindeutig in die Gruppe der
Ephemeromyzeten einordnen. Aufgrund ihrer Unbeständigkeit ist es unmöglich, eine vollständige Liste dieser Arten anzufertigen.
Zuletzt sollen auch noch jene saprotrophen Neomyzeten erwähnt werden, für die keine
österreichischen Nachweise vorliegen, mit deren Auftreten aber in Zukunft zu rechnen ist. Beispiele sind Mutinus elegans und M. ravenelii, die beide aus dem temperaten Nordamerika
nach Europa verschleppt wurden und in Nachbarländern Österreichs bereits etabliert sind
(M. elegans: Deutschland, Italien, Schweiz; M. ravenelii: Deutschland, Tschechien) (KREISEL
2001).
5.5.3
Symbiontische Neomyzeten
Darunter fallen zwei wichtige Untergruppen, die Flechten, die in einem gesonderten Abschnitt (Kap. 5.3) behandelt werden und auf die an dieser Stelle deshalb nicht weiter eingegangen wird, und die Mykorrhizapilze.
5.5.3.1
Mykorrhizabildende Neomyzeten
Mykorrhizapilze sind, ähnlich wie Parasiten, meist an bestimmte Wirtspflanzen gebunden
und wurden mit diesen oft verschleppt. Besonders trifft das auf die Ektomykorrhizapilze zu.
Fast alle temperaten und borealen Baumarten bilden Ektomykorrhizen aus, und mit dem Import von Forstpflanzen aus anderen Kontinenten wurden oft auch deren Mykorrhizapilze eingeschleppt. Wichtige Beispiele umfassen etwa die Mykorrhizapilze der Gattung Eucalyptus
im Mediterrangebiet (Heimat: Australien), oder von forstlich kultivierten nordamerikanischen
bzw. ostasiatischen Pinaceen (Pseudotsuga menziesii, Larix spp., Pinus spp.) in Mitteleuropa
und Skandinavien. Aus Österreich sind bislang noch keine mykorrhizabildenden Neomyzeten
bekannt, obwohl aus den Nachbarländern etliche Arten nachgewiesen wurden. Der Grund
dafür liegt möglicherweise in der mangelnden Erforschung, und es sollte bei kultivierten nordamerikanischen oder ostasiatischen Forstbäumen verstärkt auf diese Arten geachtet werden. Beispiele wären etwa Suillus lakei (Wirt: Pseudotsuga menziesii; u. a. aus Deutschland,
Tschechien und der Slowakei nachgewiesen), Suillus pictus (Wirt: Pinus strobus; u. a. aus
Deutschland nachgewiesen), Boletinus asiaticus und Suillus spectabilis (Wirt: Larix sibirica;
u. a. aus Finnland nachgewiesen). Ein wahrscheinliches Beispiel für einen eingeschleppten
Mykorrhizapilz stellt auch die nordamerikanische Art Paxillus vernalis dar (JAROSCH &
BRESINSKY 1999). Diese Art mykorrhiziert in Europa auch diverse heimische Laubgehölze,
allerdings nur in stark anthropogen beeinflussten Standorten (Parks, Baumschulen etc.).
P. vernalis wurde in Europa bisher nur aus Deutschland nachgewiesen (JAROSCH &
BRESINSKY 1999). Diese Art ist auch in Österreich zu erwarten, wurde aber aufgrund der
großen Ähnlichkeit mit dem häufigen, heimischen P. involutus (Kahler Krempling) bislang
wahrscheinlich verkannt.
5.5.4
Parasitische Neomyzeten
Ausführliche Diskussionen dieser wichtigen Gruppe finden sich bei KREISEL & SCHOLLER
(1994) und bei SCHOLLER (1999). Trotz der vergleichsweise guten Dokumentation der obligaten Parasiten ist bei den Arten, die nicht auf Nutzpflanzen vorkommen, der Kenntnisstand
über deren Gesamtareal nach wie vor oft fragmentarisch. So gibt es eine Reihe von parasitischen Neomyzeten (meist auf Neophyten und Zierpflanzen), die zwar aus Nachbarländern
Österreichs nachgewiesen, unseres Wissens für Österreich noch nicht belegt sind, obwohl
ihr Vorkommen durchaus möglich ist. Beispiele dafür wären Erysiphe catalpae (auf Catalpa
bignonioides; Heimat: ?Ostasien), Erysiphe howeana (auf Oenothera spp.; Heimat: Nord-
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
185
amerika), Melanopsichium pennsylvanicum (auf Polygonum spp.; Heimat: Nordamerika),
Microsphaera palczewskii (auf Caragana arborescens; Heimat: Sibirien), Microsphaera
pseudacaciae (auf Robinia pseudacacia; Heimat: Nordamerika), Microsphaera russellii (auf
Oxalis corniculata und O. stricta; Heimat: Nordamerika), Oidium hortensiae (auf Hydrangea
macrophylla; Heimat: Ostasien), Peronospora jacksonii (auf Mimulus spp.; Heimat: Nordamerika), Plasmopara skvortzovii (auf Abutilon theophrasti; Heimat: Asien), Pseudonectria pachysandricola (auf Pachysandra terminalis; Heimat: Japan), Urocystis eranthidis (auf Eranthis
hyemalis; Heimat: Südosteuropa, Asien), Ustilago oxalidis (auf Oxalis fontana; Heimat:
Nordamerika) (siehe auch KREISEL & SCHOLLER 1994).
Ein weiteres Problem betrifft jene Arten, die nur auf exotischen Zimmer- oder Gewächshauspflanzen vorkommen. Für diese Arten ist es praktisch unmöglich, eine vollständige Auflistung vorzunehmen; deshalb wurden von diesen nur die häufigen bzw. gut dokumentierten
Arten in die Taxaliste aufgenommen.
Die obligat parasitischen Pilze lassen sich nach ihren Wirten in mehrere Untergruppen unterteilen, die auch die ökosystemare Bedeutung der Neomyzeten wiedergeben.
5.5.4.1
Parasitische Neomyzeten auf heimischen Pflanzen oder Tieren
Diese Gruppe ist besonders wichtig, da sich darunter für heimische Arten gefährliche Parasiten befinden, die manchmal sogar ganze Ökosysteme bedrohen können. Wichtig ist, dass
diese Parasiten aus Gebieten eingeschleppt wurden, in denen ihre Wirte durch Koevolution
an sie angepasst waren, während die neuen Wirte im nicht-natürlichen Verbreitungsgebiet
des Parasiten oft keine oder nur sehr geringe Resistenz haben. Dies führte bzw. führt dazu,
dass sich die Parasiten nach der Einschleppung epidemisch und ungebremst ausbreiten und
oft ganze Wirtspopulationen ausrotten können. Wichtige Beispiele für solche eingeschleppte
Parasiten, die für heimische Arten zu einer Bedrohung geworden sind, umfassen etwa bei
Pflanzen Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi, die Erreger des Ulmensterbens; Cryphonectria
parasitica, den Erreger des Kastanienrindenkrebses, und Phytophthora sp. (Ph. cambivora x
Ph. fragariae), den Erreger des Erlensterbens; bei Tieren Aphanomyces astaci, den Erreger
der Krebspest. Fast alle dieser problematischen Neomyzeten stammen entweder aus Ostasien oder Nordamerika. Auf sie soll in der Folge kurz eingegangen werden.
Das Ulmensterben ist in Europa das vielleicht bekannteste und drastischste Beispiel für negative ökologische Folgen von eingeschleppten pilzlichen Parasiten. Diese Krankheit befällt
alle heimischen Ulmen, wobei die Feld- und die Berg-Ulme (Ulmus minor, U. glabra) besonders anfällig sind, während die Flatter-Ulme (U. laevis) vergleichsweise weniger gefährdet
ist. Das Ulmensterben wurde erstmals 1919 in Holland nachgewiesen (SPIERENBURG 1921;
daher auch der Name Holländische Ulmenwelke) und breitete sich rasch über ganz Europa
aus. Vektoren sind Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus und S. multistriatus), die den Pilz von
Baum zu Baum ausbreiten und einen Befall überhaupt erst möglich machen. Für die
Fernausbreitung spielte der Transport von berindetem Holz eine wichtige Rolle. In der Folge
wurde Ophiostoma ulmi auch in Nordamerika eingeschleppt, wo er ebenfalls die dort heimischen Ulmen stark dezimierte. Nach dieser ersten Erkrankungswelle, die von Ophiostoma
ulmi hervorgerufen wurde, stellte sich ein Gleichgewicht ein, und die Ulmenbestände erholten sich etwas, bis um 1970 ein weiterer Krankheitsschub folgte. Dieser wurde durch die neu
eingeschleppte Art Ophiostoma novo-ulmi hervorgerufen. Diese Art ist um einiges aggressiver als O. ulmi, breitete sich in der Folge rasch aus und vernichtete auch gegen O. ulmi resistente Wirtspopulationen. Mittlerweile ist O. novo-ulmi in ganz Österreich dominant und hat
O. ulmi bereits vollständig verdrängt; letzterer lässt sich in Österreich nicht mehr nachweisen
(KIRISITS et al. 2001). O. novo-ulmi besteht aus zwei Unterarten, die unterschiedliche
Areale und Wanderungswege aufweisen (BRASIER & KIRK 2001). O. novo-ulmi subsp. novoulmi, besser bekannt als Rasse EAN (= EurAsiaN), wurde zuerst im Gebiet um das Schwarze
Meer nachgewiesen und breitete sich von dort nach Westen und Osten aus. O. novo-ulmi
subsp. americana, auch als Rasse NAN (= NorthAmericaN) bezeichnet, trat zuerst in NordUmweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
186
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
amerika auf und wurde in der Folge über Großbritannien nach Westeuropa verschleppt. Die
Unterart novo-ulmi hat gegenwärtig ihre Hauptverbreitung in Westasien, Ost- und Mitteleuropa, während die Unterart americana vor allem in Nordamerika und Westeuropa vorkommt
(BRASIER & KIRK 2001). In Mitteleuropa überlappen die Areale beider Unterarten und bilden sporadische Hybriden, was die Gefahr der Entstehung neuer Pathotypen in sich birgt.
Die Heimat von Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi ist unbekannt und wird in Ostasien (Hima19
lajagebiet?) vermutet .
Nicht ganz so dramatisch präsentiert sich die Situation bei Cryphonectria parasitica, dem Kastanienrindenkrebs. Auch diese Art war ursprünglich in Ostasien beheimatet, wo ihre Wirte
weitgehend resistent sind. Um 1900 wurde sie zuerst in Nordamerika eingeschleppt, wo sie
binnen kürzester Zeit praktisch den gesamten Bestand von Castanea dentata dahinraffte,
die bis zu diesem Zeitpunkt eine bedeutende Rolle in den Laubwäldern der östlichen USA gespielt hatte. Um 1938 erfolgte dann die Verschleppung von Cryphonectria parasitica aus den
USA nach Europa, allerdings mit etwas weniger schwerwiegenden Folgen für Castanea sativa.
Gründe dafür sind einerseits höhere Resistenz von Castanea sativa, andererseits das Vorhandensein von Hypovirulenz, die durch ein Virus von Cryphonectria parasitica verursacht
wird. Seit 1964 ist diese Art auch in Österreich nachgewiesen und für die Kastanienwälder
des Burgenlandes und der Steiermark eine latente Bedrohung.
Phytophthora sp., der Erreger des Erlensterbens, stellt einen Sonderfall eines potenziellen
Neomyzeten dar. Er befällt in erster Linie Alnus glutinosa an dauernd überstauten Standorten, wurde mittlerweile aber auch von A. incana isoliert (CECH 2001b). Diese Krankheit wurde um 1990 in Großbritannien entdeckt und verursachte teilweise beträchtliche Schäden an
den dortigen Schwarzerlenbeständen. 1996 wurde sie erstmals eindeutig in Österreich festgestellt; es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Krankheit bereits um 1985 im nördlichen
Waldviertel aufgetreten ist (CECH 2000). Molekulargenetische Studien legen nahe, dass es
sich bei dieser Art um eine rezente Hybride zweier anderer Phytophthora-Arten handeln
dürfte, nämlich von Ph. cambivora und Ph. fragariae (BRASIER et al. 1999). Dies ist bemerkenswert, da beide Elternarten ein ausgesprochen weites Wirtsspektrum haben, während
die Hybride auf die Gattung Alnus beschränkt ist (CECH 2000). Zeitpunkt und Ort der Hybridisierung sind unbekannt; das Auftreten erster Symptome lässt aber vermuten, dass diese Art
nicht in Österreich entstanden ist, sondern später eingewandert/eingeschleppt worden ist.
Jedenfalls breitet sich Phytophthora sp. in Österreich nach wie vor aus; neben der Ausbreitung entlang von Flüssen und Bächen mittels Zoosporen ist auch aktive Verschleppung durch
den Menschen mit infizierten Pflanzen aus Baumschulen dokumentiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich ein Gleichgewicht einstellen wird oder ob mit einem verstärkten Auftreten von
Schäden an den heimischen Alnus-Arten zu rechnen ist.
Als Beispiel eines parasitischen Neomyzeten mit gravierenden Folgen für heimische Tiere
soll hier Aphanomyces astaci, der Erreger der Krebspest, dienen. Diese Art, die um 1870 mit
dem Import nordamerikanischer Flusskrebse eingeschleppt wurde, breitete sich in der Folge
rasch über ganz Europa aus und vernichtete einen Großteil der heimischen Flusskrebspopulationen (OIDTMANN & HOFFMANN 1998). Da alle heimischen Flusskrebsarten hoch
anfällig gegen Aphanomyces astaci sind und die Krankheit für ein befallenes Tier tödlich endet,
kommt es ab einer bestimmten Bestandsdichte, bei der sich der Pilz ungehindert ausbreiten
kann, regelmäßig zu Epidemien und zum Zusammenbruch ganzer Krebspopulationen. Ein
zusätzliches Problem stellen die etablierten nordamerikanischen Krebsarten dar, da diese zwar
weitgehend resistent sind, der Pilz aber trotzdem die Kutikula besiedeln kann und die nordamerikanischen Krebse deshalb ein ständiges Reservoir für Neuinfektionen sind (OIDTMANN &
HOFFMANN 1998). Größere Populationen heimischer Flusskrebse können sich deshalb nur
noch in isolierten Gewässern halten. Selbst dort laufen sie ständig Gefahr, durch Verschleppung des Parasiten stark dezimiert oder gar ausgerottet zu werden.
19
Weitere Informationen zu Geschichte und Krankheitsverlauf finden sich auf der Internetsite
http://www.forst.uni-muenchen.de/EXT/LST/BOTAN/LEHRE/PATHO/ULMUS/ophiosto.htm.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
187
Nicht immer jedoch hat die Einschleppung neuer Parasiten für die Wirte so drastische Folgen. So zeigen zwar befallenene Wirte von Microsphaera alphitidis (auf allen heimischen Eichen), M. vanbruntiana var. sambuci-racemosae (auf Sambucus racemosa), Plasmopara
angustiterminalis (auf Xanthium strumarium), Pseudoperonospora humuli (auf Humulus
lupulus), Puccinia lagenophorae (auf Bellis perennis und Senecio vulgaris), Puccinia malvacearum (auf verschiedenen heimischen Malvaceen), Plasmopara viticola und Uncinula necator
(beide auf Vitis vinifera) oft auffällige Befallsbilder und können gegebenenfalls auch beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden anrichten (Kulturen von Hopfen und Wein). Der Befall
hat aber keine messbaren Auswirkungen auf die Vitalität der Wirtspopulationen.
5.5.4.2
Parasitische Neomyzeten auf fest etablierten Neophyten
Bei dieser Gruppe handelt es sich entweder um zusammen mit den Neophyten eingeschleppte oder ihren Wirten später nachgefolgte obligate Parasiten. Da ihre Wirte in der
heimischen Flora etabliert sind, sind die Parasiten ebenfalls fest etabliert und damit fester
Bestandteil der heutigen Flora. Diese Neomyzeten haben auf heimische Ökosysteme meist
keine negativen Auswirkungen (soferne sie nicht auch verwandte heimische Wirte befallen);
durch die Schädigung des Neophyten sind sie meist sogar positiv zu bewerten. Beispiele für
diese Gruppe sind Arthrocladiella mougeotii (auf Lycium barbarum), Basidiophora entospora
(auf Conyza canadensis), Frommeella mexicana var. indica (auf Duchesnea indica), Peronospora arthuri (auf Oenothera spp.), Puccinia komarovii (auf Impatiens parviflora) und
Uromyces silphii (auf Juncus tenuis).
5.5.4.3
Parasitische Neomyzeten auf Kultur- oder Zierpflanzen
Diese Gruppe enthält zahlreiche wirtschaftlich wichtige Parasiten, deren Einfluss auf heimische Ökosysteme allerdings gering ist, sieht man einmal vom notwendigen Fungizideinsatz in
der Landwirtschaft als Folgewirkung ab. Sie ist von allen Neomyzeten am Besten dokumentiert, da sie in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau zum Teil für große wirtschaftliche Schäden verantwortlich ist. Beispiele dafür sind Exobasidium japonicum (auf Rhododendron spp.), Peronospora tabacina (auf Nicotiana tabacum), Phytophthora infestans (auf
Solanum tuberosum), Plasmopara halstedii (auf Helianthus annuus), Puccinia antirrhini (auf
Antirrhinum majus), Puccinia horiana (auf Dendranthema spp.), Puccinia pelargonii-zonalis
(auf Pelargonium zonale), Rhabdocline pseudotsugae und Phaeocryptopus gaeumannii
(beide auf Pseudotsuga menziesii) und Ustilago maydis (auf Zea mays). Andererseits sind
etliche Arten aus dieser Gruppe wirtschaftlich kaum bedeutend; sie verursachen entweder
nur geringe Schäden und sind relativ unauffällig oder treten nur sporadisch auf, wie etwa
Cumminsiella mirabilis (auf Mahonia spp.), Entyloma calendulae (auf Calendula officinalis),
Entyloma dahliae (auf Dahlia spp.), Entyloma gaillardianum (auf Gaillardia spp.), Erysiphe
flexuosa (auf Aesculus spp.) und Puccinia sorghi (auf Zea mays).
5.5.5
Anmerkung zur Taxaliste
Die Taxaliste der Pilze hält sich in der Struktur im Wesentlichen an die der Gefäßpflanzen (siehe Kap. 5.1.6). Als zusätzliche Felder wurden zur Erleichterung der systematischen Orientierung Klassen und Ordnungen angegeben. Die Großgruppensystematik richtet sich nach
HAWKSWORTH et al. (1995). Die Abkürzungen für die Pilzklassen bedeuten: O = Oomycetes,
C = Chytridiomycetes, A = Ascomycetes, B = Basidiomycetes und D = Deuteromycetes. Die
Verbreitungsangaben sind in den meisten Fällen unvollständig und geben nur den Kenntnisstand der Autoren wieder. Für die Großpilze wurden auch die Kartierungsdaten der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft ausgewertet (ÖMG unpubl.). Das Feld „Lebensraum“
wurde zu „Wirt (bei Parasiten); Lebensraum“ geändert, um der Situation der Parasiten
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
188
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Rechnung zu tragen. Im Feld „Status“ wurde ein zusätzliches Unterfeld „auf Kultur-/Zierpfl.
etabl.“ eingefügt; dies ist notwendig, da viele phytoparasitische Neomyzeten zwar auf Kulturund Nutzpflanzen etabliert und oft häufig sind, jedoch nicht auf heimischen Pflanzen vorkommen.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Wirt (bei Parasiten);
Lebensraum
O Saprolegniales
Saprolegniaceae
Krebspest
Verwilderung
[..] = verschollen / *
= mündl.
und schriftl.
Angaben,
unpubl.
Art der Ausbreitung
x
x
x
Phytophthora
infestans
Phytophthora sp.
(Ph. cambivora x
Ph. fragariae)
S-Am.
unbekannt
B, N, O, St,
T
Alnus glutinosa, A.
incana
O Peronosporales Peronosporaceae
Basidiophora
entospora
Peronospora arthuri
N-Am.
*B, *N, *W
Conyza canadensis
x
x
x
N-Am.
*B
Oenothera spp.
x
x
x
Peronospora
manshurica
Peronospora
swinglei
Peronospora
tabacina
China
St
Glycine max
x
N-Am.
St
x
unbekannt
St, *W
Salvia pratensis,
Salvia verticillata
Nicotiana tabacum
O Peronosporales Peronosporaceae
Plasmopara
angustiterminalis
Am.
B, *N
O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Sonnenblumenmehltau
O Peronosporales Peronosporaceae Falscher
Weinmehltau
Plasmopara
helianthi
(=Pl. halstedii p.p.)
Plasmopara viticola
N-Am.
*N, *O
O Peronosporales Peronosporaceae
O Peronosporales Peronosporaceae Blauschimmel
des Tabaks
(2002)
N-Am.
Xanthium
strumarium
Helianthus annuus,
Helianthus
tuberosus
*wohl alle BL Vitis vinifera
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Oidtmann &
Hoffmann 1998
x
x
x
x
Zitate
*Voglmayr unpubl.
rezent entstandene Cech 2001b
hybridogene
Sippe; 1996 österr.
Erstnachweis;
Verschleppung u.
a. durch infizierte
Pflanzen aus
Baumschulen
*Voglmayr unpubl.
*Voglmayr unpubl.
Hafellner 1980
Melzer & al. 1984
x
x
x
x
x
x
Hafellner 1980,
*Voglmayr unpubl.
Poelt & Remler
1977, *Voglmayr
unpubl.
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
*Voglmayr unpubl.
189
O Peronosporales Phytophthoraceae Kartoffelkrautfäule
O Peronosporales Phytophthoraceae Erlensterben
x
Anmerkungen
*Person unpubl.
N-Am.
O Peronosporales Peronosporaceae
alle heimischen
Flußkrebsarten
(Astacus astacus,
Austropotamobius
torrentium,
Austropotamobius
pallipes)
*wohl alle BL Solanum tuberosum
Naturschutz- Neg.
fachliche Be- wirt.
urteilung
Bed.
Aphanomyces
astaci
O Peronosporales Peronosporaceae
fehlt W
Status
invasiv
Herkunfts- Verbreitung
gebiet
in Österreich
etabliert
Synonyme
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Wissenschaftlicher
Name
unbeständig
Deutscher
Name
auf Kultur-/Zierpfl. etabl.
Familie
unklar
Ordnung
Einschleppung
Klasse
Taxaliste
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
5.5.6
Pseudoperonospora
cubensis
Pseudoperonospora
humuli
Synchytrium
endobioticum
S-Am.
A Diaporthales
Valsaceae
A Diaporthales
Valsaceae
Kastanienrindenkrebs
A Ophiostomatales Ophiostomataceae Ulmensterben
O-As.
*B, *O, *St,
*W
*N
Cucumus sativa,
Cucurbita pepo
Humulus lupulus
S-Am.?
*?
Solanum spp.,
Hyoscyamus
Cryphonectria
parasitica
O-As.
B, N, St
Castanea sativa
Apiognomonia
veneta
Ophiostoma ulmi
unbekannt
wohl alle BL Platanus spp.
x
Status
Naturschutz- Neg.
fachliche Be- wirt.
urteilung
Bed.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
unbekannt *[alle BL]
(Himalaja?)
Ulmus spp. (alle
heimischen Arten)
x
x
x
x
A Ophiostomatales Ophiostomataceae Ulmensterben
Ophiostoma novoulmi
unbekannt *alle BL
(Himalaja?)
Ulmus spp. (alle
heimischen Arten)
x
x
A Erysiphales
Erysiphaceae
As., S-Eur.
*N
Lycium barbarum
x
x
A Erysiphales
A Erysiphales
Erysiphaceae
Erysiphaceae
N-Am.
N-Am.
W
St
Aesculus spp.
Phlox spp.
x
x
x
x
x
x
A Erysiphales
Erysiphaceae
Arthrocladiella
mougeotii
Erysiphe flexuosa
Erysiphe
magnicellulata var.
f. sp.
Erysiphe paeoniae
Paeonia spp.
x
x
x
A Erysiphales
Erysiphaceae
Quercus spp
x
A Erysiphales
Erysiphaceae
A Erysiphales
Erysiphaceae
A Erysiphales
Erysiphaceae
Microsphaera
alphitoides
Microsphaera
euonymi-japonici
Microsphaera
syringae
Microsphaera
vanbruntiana var.
sambuci-racemosae
invasiv
x
x
x
S-Eur. (Me- *N, *O, *W
diterr.)
unbekannt *B, *N, *O,
*S, *St
O-As.
?
N-Am.
O-As.
Euonymus
japonicus
*W
Syringa vulgaris,
Ligustrum vulgare
wohl alle BL Sambucus
racemosa
x
in naturnahen
CastaneaBeständen stark
zunehmend
ohne konkrete
Fundortangaben
von der aggressiveren O. novo-ulmi
völlig verdrängt
wahrscheinlich hybridogene Sippe;
in Ö Vorkommen
beider Unterarten
(subsp. novo-ulmi,
subsp. americana)
unbeschriebene
Sippe, nur auf
Phlox spp.
x
x
x
x
x
x
x
ohne konkrete
Fundortangaben
x
x
x
Zitate
*Person unpubl.
x
x
Anmerkungen
x
ohne konkrete
Fundortangaben
Voglmayr unpubl.
(Herbar)
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
*Voglmayr unpubl. (Internetrecherche)
Figl & Donaubauer 1991, Wronski
& al. 1997
Cech 1987, Tomiczek 1991
*Kirisits unpubl.,
Kirisits & al. 2001
*Kirisits unpubl.,
Kirisits & al. 2001,
Konrad & al. 2002
*Voglmayr unpubl.
Cech 2001a
Poelt 1992
*Voglmayr unpubl.
*Voglmayr unpubl.
Braun 1995
*Voglmayr unpubl.
Poelt & Zwetko
1991
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
O Peronosporales Peronosporaceae Falscher
Gurkenmehltau
O Peronosporales Peronosporaceae Falscher
Hopfenmehltau
C Chytridiales
Synchytriaceae
Kartoffelkrebs
Verwilderung
[..] = verschollen / *
= mündl.
und schriftl.
Angaben,
unpubl.
Art der Ausbreitung
etabliert
Wirt (bei Parasiten);
Lebensraum
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Herkunfts- Verbreitung
gebiet
in Österreich
unbeständig
Synonyme
auf Kultur-/Zierpfl. etabl.
Wissenschaftlicher
Name
unklar
Deutscher
Name
Einschleppung
Klasse
Familie
190
(2002)
Ordnung
Erysiphaceae
A Erysiphales
Erysiphaceae
A Rhytismatales
incertae sedis
A Leotiales
Hemiphacidiaceae
A Dothideales
Venturiaceae
A Dothideales
Mycosphaerellaceae
Mycosphaerellaceae
A Dothideales
Echter Stachelbeermehltau
Echter Weinmehltau
Sphaerotheca
mors-uvae
N-Am.
*O, *St, *W
Ribes uva-crispa
x
x
x
x
x
Uncinula necator
N-Am.
*B, *N, *O
Vitis vinifera
x
x
x
x
x
Rhabdocline
pseudotsugae
Didymascella
thujina
Phaeocryptopus
gaeumannii
Mycosphaerella
dearnessii
Guignardia aesculi
N-Am.
B, N
x
x
x
x
unbekannt
K*
Pseudotsuga
menziesii
Thuja spp.
x
x
x
x
unbekannt
B, N, O
x
x
x
N-Am.
N
N-Am.
wohl alle BL Aesculus spp.
x
x
x
S-Am.
*O
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
A Dothideales
incertae sedis
D incertae sedis
incertae sedis
Didymella
lycopersici
Fulvia fulva
D incertae sedis
incertae sedis
Kabatina thujae
B Ustilaginales
Ustilaginaceae
B Ustilaginales
Tilletiaceae
Entyloma
calendulae
B Ustilaginales
Tilletiaceae
Entyloma dahliae
B Ustilaginales
Tilletiaceae
B Ustilaginales
Tilletiaceae
Entyloma
gaillardianum
Urocystis cepulae
B Graphiolales
Graphiolaceae
B Uredinales
Maisbeulenbrand
Ustilago maydis
Cladosporium
fulvum
S-Am.
unbekannt
Ustilago zeae
Am.
Pseudotsuga
menziesii
Pinus mugo
Solanum
lycopersicum
B, W
Solanum
lycopersicum
St*
Thuja spp.,
Chamaecyparis spp.
*wohl alle BL Zea mays
x
x
Calendula officinalis
x?
x
x
x
Dahlia variabilis
x
x
x
N-Am.
St
Gaillardia spp
x
x
x
N-Am.
*W
Allium cepa
x
x
x
x
Graphiola phoenicis
N-Afr.
*W
Phoenix spp.
x
x
x
x
Cronartiaceae
Cronartium ribicola
O-As.
K, N, O
Pinus strobus,
Ribes spp.
x
x
x
x
B Uredinales
Melampsoraceae
W-As.
O, St
x
x
Phragmidiaceae
N-Am.
O, St
Hypericum
calycinum
Duchesnea indica
x
B Uredinales
x
x
x
B Uredinales
Pucciniaceae
N-Am.
x
x
x
Pucciniaceae
B, K, N, O,
St
alle BL
Mahonia spp.
B Uredinales
Melampsora sp. aff.
hypericorum
Frommeella
Frommeella
mexicana var. indica duchesneae
Cumminsiella
mirabilissima
Puccinia antirrhini
Antirrhinum majus
x
x
x
x
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia helianthi
N-Am.
Helianthus annuus
x
x
x
x
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia
hemerocallidis
O-As.,
N-Am.
Hemerocallis sp.
x
x
x
N-Am.
K, N, O, S,
St
[N]
*Voglmayr unpubl.
Areal wohl mit dem Cech 1990,
des Wirts ident
Tomiczek 1993
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
Areal wohl mit dem Cech 1989, 1990,
des Wirts ident
1991
Status als Neomy- Cech 1997
zet unklar
ausgesprochen
Krehan 1995a,
häufiger Parasit
1995b
von Aesculus
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
Bedlan 1994
sehr häufiger
Maisparasit
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
*Voglmayr unpubl.
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
Scheuer & Poelt
1997
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
Status als Neomy- Poelt & Zwetko
zet unklar; eventu- 1997
ell auch in den Alpen ursprünglich
Unbeschriebene
Poelt & Zwetko
Sippe
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
191
(2002)
S-Eur. (Me- *St, *W
diterr.)
(wohl alle
BL)
Mexiko?
*W
*Voglmayr unpubl.
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
A Erysiphales
Pucciniaceae
Puccinia horiana
O-As.
alle BL
Dendranthema spp.
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia komarovii
As.
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia
lagenophorae
Austral.
K, N, O, S, Impatiens parviflora
St
*O, N, St, *W Senecio vulgaris,
Bellis perennis
B Uredinales
Pucciniaceae
Chile
alle BL
B Uredinales
Pucciniaceae
S-Afr.
alle BL
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia
malvacearum
Puccinia pelargoniizonalis
Puccinia prostii
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia sorghi
N-Am.
B Uredinales
Pucciniaceae
Puccinia tulipae
B Uredinales
Pucciniaceae
Uromyces limonii
B Uredinales
Pucciniaceae
Uromyces silphii
B Uredinales
Uropyxidaceae
B Uredinales
incertae sedis
Tranzschelia
discolor
Leucotelium cerasi
B Exobasidiales
Exobasidiaceae
B Phallales
Clathraceae
Tintenfischpilz
Exobasidium
japonicum
Clathrus archeri
B Phallales
Clathraceae
Gitterling
B Tulostomatales
Tulostomataceae
x
Naturschutz- Neg.
fachliche Be- wirt.
urteilung
Bed.
x
x
x
x
x
x
x
Alcea spp., Althea
spp., Malva spp.
Pelargonium
hybridum
Tulipa gesneriana
agg.
x
x
x
x
x
x
[K, N, O,] St, Zea mays, Oxalis
[T]
stricta
S-Eur. (Me- [N]
Tulipa gesneriana
diterr.)
agg.
Eur., As.,
*N
Limonium sp.
Am.
N-Am.
K, N, O, St Juncus tenuis
x
S-Eur. (Me- [N], *W
diterr.)
S-Eur. (Me- O, St
diterr.)
S-Eur. (Me- St, ?T
diterr.)
Japan
*W
Anemone coronaria,
Prunus spp.
Eranthis hyemalis,
Prunus spp.
Rhododendron spp.
Neuseeland,
Austral.
K, N, O, St,
T, *V (wohl
alle BL)
Wiesen, ruderal beeinflußte Wälder
Clathrus ruber
Mediterr.
K
Tulostoma
giovanellae
Mediterr.
[N]
Parkanlagen,
Gärten
verfallende Mauern
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Zitate
*Person unpubl.
x
x
Anmerkungen
x
x
x
x
x
x
x
x
in Glashauskulturen weit verbreitet
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997, *Voglmayr
unpubl.
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997, *Voglmayr
unpubl. (Herbar)
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
*Voglmayr unpubl. (Herbar)
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
Poelt & Zwetko
1997
*Voglmayr unpubl.
Voll eingebürgert; Lohwag 1948,
in Europa erstmals 1949, Segwitz
1914 beobachtet 1973, Pötz 1998,
*ÖMG unpubl.
Pötz 1998
Kreisel 2001
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
B Uredinales
Status
invasiv
Verwilderung
[..] = verschollen / *
= mündl.
und schriftl.
Angaben,
unpubl.
Art der Ausbreitung
etabliert
Wirt (bei Parasiten);
Lebensraum
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Herkunfts- Verbreitung
gebiet
in Österreich
unbeständig
Synonyme
auf Kultur-/Zierpfl. etabl.
Wissenschaftlicher
Name
unklar
Deutscher
Name
Einschleppung
Klasse
Familie
192
(2002)
Ordnung
Coriolaceae
Rigidoporus lineatus
Tropen
B Agaricales
Agaricaceae
Agaricus bernardii
Eur. Küsten *N
B Agaricales
Agaricaceae
Agaricus bisporus
W- und SEur.
B Agaricales
Agaricaceae
Lepiota elaiophylla
B Agaricales
Agaricaceae
B Agaricales
Agaricaceae
Leucoagaricus
americanus
Leucocoprinus
birnbaumii
Leucoagaricus Trop., Sub- St
bresadolae
trop.
Trop., Sub- *N, St, *W
trop.
(wohl alle
BL)
B Agaricales
Agaricaceae
Leucocoprinus
cepaestipes
Leucocoprinus Trop., Sub- *W
cepistipes
trop.
B Agaricales
Agaricaceae
B Agaricales
Agaricaceae
B Agaricales
Agaricaceae
B Agaricales
Agaricaceae
Leucocoprinus
cepaestipes var.
rorulentus
Leucocoprinus
cretaceus
Leucocoprinus
straminellus
Leucocoprinus
ianthinus
Leucocoprinus
cepistipes var.
rorulentus
Leucocoprinus
cretatus
Leucocoprinus
denudatus
Leucocoprinus
lilacinogranulosus
B Agaricales
Bolbitiaceae
Bolbitius
coprophilus
unbekannt
*[W]
B Agaricales
Bolbitiaceae
Conocybe crispella
N-Am.
S, St
B Agaricales
Pluteaceae
Pluteus
variabilicolor
? Japan
O
B Agaricales
Strophariaceae
Melanotus
flavolivens
B Agaricales
Strophariaceae
B Agaricales
Tricholomataceae
Stropharia
rugosoannulata
Gymnopus luxurians
St
Pazifik
(Neukaledonien)
unbekannt *N, *W
B Agaricales
Tricholomataceae Shii-take
Lentinula edodes
Zuchtchampignon
Braunkappe
St
*B, *N, *W
(wohl alle
BL)
Trop., Sub- St, W
trop.
Trop., Sub- St
trop.
Trop., Sub- *N, *W
trop.
Trop., Sub- N, St
trop.
Trop., Sub- *K, *W
trop.
N-Am.
St
O-As.
*W
Glashäuser
x
x
x
streusalzbeeinflußte
Straßenränder
stark gedüngte
Wiesen und Felder,
Komposthaufen
Glashäuser
(Blumenerde,
Rindenmulch)
Glashäuser
(Blumenerde)
Glashäuser
(Blumenerde),
Blumenerde von
Zimmerpflanzen
Glashäuser
(Blumenerde,
Rindenmulch)
Glashäuser
(Blumenerde,
Rindenmulch)
Glashäuser, selten
Komposthaufen
Glashäuser
(Blumenerde)
Glashäuser
(Blumenerde),
Blumenerde von
Zimmerpflanzen
Mist
x
x
x
halophile Art
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
*ÖMG unpubl.
x
Zuchtpilz
*ÖMG unpubl.
x
x
Glashäuser
(Blumenerde)
Sägespäne, Holzund Rindenreste
Glashäuser
(Blumenerde)
Stroh, Sägespäne,
Laubstreu
Glashäuser
(Rindenmulch)
Glashäuser
x
x
x
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
Pidlich-Aigner &
Hausknecht
2001, *ÖMG unpubl.
*ÖMG unpubl.
x
x
x
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
x
x
x
*ÖMG unpubl.
x
x
x
x
x
x
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
*ÖMG unpubl.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
häufiger Pilz in
Blumenerde von
Zimmerpflanzen
einmal auf
Elefantendung
gefunden
auffällige Art; erst
seit 1960 in
Europa bekannt
wohl mit Palmensamen eingeschleppt
Zuchtpilz
Zuchtpilz
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
B Poriales
*ÖMG unpubl.
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
Lohmeyer & al.
1994
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
*ÖMG unpubl.
Pidlich-Aigner &
Hausknecht 2001
*ÖMG unpubl.
193
(2002)
Neobiota in Österreich – Pflanzen und Pilze
194
5.5.7
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Tiere
196
6
TIERE
6.1
6.1.1
Überblick über die Neozoen Österreichs
Tabellenaufbau
Die Arten in den Tabellen der Neozoen Österreichs sind aus arbeitstechnischen Gründen
entweder systematisch oder alphabetisch gereiht. Die einzelnen Spalten unterscheiden sich
im Detail von den Listen der Neophyten und Neomyzeten, daher werden diese zum besseren
Verständnis ebenfalls erläutert:
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname: Die Spalte enthält die höheren systematischen Kategorien und den gültigen wissenschaftlichen Artnamen (mit Angabe
des beschreibenden Autors, aber ohne Jahreszahl der Beschreibung). Aus Platzgründen wurde auf eine durchgehend einheitliche Angabe aller höheren systematischen Kategorien verzichtet. Infraspezifische Taxa (Unterarten) wurden in einzelnen Fällen ebenfalls berücksichtigt.
In einigen wichtigen Fällen wird auf neueste taxonomische Erkenntnisse (Synonyme) hingewiesen.
Deutscher Name: Es werden nur gebräuchliche deutsche Namen angeführt.
Herkunftsgebiet: Angabe des ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Aufgrund der nicht einheitlichen Angaben über die Herkunft der Arten in der Literatur und um vorhandene Informationen möglichst präzise wiederzugeben, wurden keine streng formalisierten Termini, sondern
sowohl zoogeografische Regionen (z. B. Holarktis, Neotropis) als auch einfache geografische
Umschreibungen (z. B. Nordamerika, Westeuropa) verwendet.
Verbreitung in Österreich: Angabe der Vorkommen in den Bundesländern Österreichs (B,
W, N, O, St, K, S, T, V bzw. alle BL). Bei nur punktuellen oder lokalen Nachweisen sind genauere Informationen zu den Vorkommen in den jeweiligen Bundesländern in runden Klammern (...) angeführt.
Lebensraum: Stichwortartige Charakterisierung der bevorzugten Lebensräume der Art in
Österreich.
Art der Ausbreitung: Darstellung der Art der Einbringung nach Österreich. Es werden drei
Importmöglichkeiten unterschieden: Einwanderung, Einschleppung, Einbürgerung (vgl. Kap.
2.3.2.2). Die zutreffende Art der Ausbreitung wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben.
Status: Kennzeichnet den Status in Österreich. Zur Definition von „etabliert“ und „unbeständig“ vgl. Kap. 2.3.2.1. Bei in Österreich etablierten Arten wird weiters zwischen „expansiven“
(= die Ausbreitung der Art schreitet voran; Individuenzahlen oder Fundorte nehmen weiterhin
mehr oder weniger rasch zu) und „nicht expansiven“ (= die Ausbreitung der Art ist weitgehend zum Stillstand gekommen) Arten unterschieden. Der zutreffende Status wird durch ein
Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes
Fragezeichen angegeben. Bei nachweislich erloschenen Vorkommen erfolgt eine Beurteilung der ehemaligen Situation, die Kreuze in den Spalten Ausbreitung, Status und naturschutzfachliche Beurteilung werden in eckige Klammern gestellt; bei vermutlich erloschenen
Vorkommen wird zusätzlich ein Fragezeichen beigestellt.
Manche der noch unbeständigen Neozoen stehen bereits kurz davor, etablierte Populationen
auszubilden bzw. wurden diese unter Umständen nur noch nicht nachgewiesen. Besonders für
potenziell problematische Arten sind Bekämpfungsmaßnahmen gerade in diesem Stadium
am vielversprechendsten. „Etabliert-expansiv“ ist nicht gleichbedeutend mit naturschutzfachlich oder wirtschaftlich problematisch. Die differenzierte Betrachtung jedes einzelnen Falles
ist wichtig für eine angemessene Beurteilung möglicher Auswirkungen und deren allfällige
Bekämpfung.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
197
Naturschutzfachliche Beurteilung: Naturschutzfachliche Beurteilung der Beeinflussung
von Ökosystemen (Biotope und Biozönosen) in Österreich. Zu den Definitionen der Kategorien
„invasiv“, „potenziell invasiv“ und „bisher ohne Auswirkungen“ siehe Kap. 2.3.4. Die zutreffende
Beurteilung wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird
dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben.
Negative wirtschaftliche Bedeutung (Neg. wirt. Bed.): Verursacht eine Art bedeutende
wirtschaftliche Schäden wird dies durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bei weniger bedeutenden Schäden, wird das Kreuz in Klammer gesetzt, bei nur vermuteten Schäden wird dies durch
ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Diese gesonderte Spalte dient zur klaren Trennung
zwischen naturschutzfachlicher und ökonomischer Relevanz.
Anmerkungen: Angabe von Ergänzungen bezüglich Ausbreitung, Vorkommen, Art der Einschleppung etc.
Zitate: Angabe wichtiger Einzelarbeiten oder zusammenfassender Werke. Für manche Arten
sind diese Literaturzitate die einzigen verfügbaren Quellen, in anderen Fällen sind sie nur eine
kleine Auswahl der umfangreichen Literatur. Auch unpublizierte schriftliche und mündliche
Mitteilungen werden hier angeführt.
6.1.2
Kommentare zur Taxaliste
Zu den Tabellen wurden Begleittexte erstellt, die einen Überblick zur Situation der Neozoen
in dieser Tiergruppe geben und einzelne exemplarische Fallbeispiele erläutern. Weiters werden z. B. „regionale Neozoen“ (Arten, die in einem Teil des österreichischen Bundesgebietes
autochthon vorkommen, vgl. Kap. 2.2) oder mögliche zukünftige Neozoen besprochen, die in
den Tabellen nicht berücksichtigt sind.
6.2
6.2.1
Wirbeltiere
Fische (Pisces)
20
E. Mikschi
Im Zusammenhang mit dem Auftreten von Neozoen unter den Fischen spielte die Einwanderung, also die natürliche Ausweitung des Verbreitungsgebietes, in den letzten Jahren bzw.
Jahrzehnten keine Rolle (HERZIG-STRASCHIL & MIKSCHI 1995). Zwar gab es wiederholt
Berichte über Erstnachweise von Arten bzw. Vermutungen über Neueinwanderer, bei genauerer Überprüfung hat sich jedoch stets gezeigt, dass die entsprechenden Arten bislang lediglich übersehen worden waren. Im Zusammenhang mit der Überprüfung der vermeintlichen
Einwanderung des Weißflossengründlings (Gobio albipinnatus) haben WANZENBÖCK et al.
(1989) treffend formuliert, dass nicht die Art, sondern „vielmehr unser Wissensstand über
das Vorkommen von G. albipinnatus eine Ost-West-Wanderung durchgemacht” hat.
Die insgesamt 27 allochthonen Fischarten, die – mehrheitlich im Lauf des letzten Jahrhunderts – in Österreich nachgewiesen wurden, gelangten ausnahmslos durch menschliche Eingriffe in heimische Gewässer, meist durch beabsichtigtes Aussetzen (Einbürgerung), selten
durch unbeabsichtigtes Einschleppen.
20
Dr. E. Mikschi, Naturhistorisches Museum Wien, 1. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien,
ernst.mikschi@nhm-wien.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
198
Neobiota in Österreich – Tiere
Sicher unbeabsichtigt eingeschleppt wurden die erst seit kurzer Zeit nachgewiesenen Vertreter der Gattung Neogobius und der Blaubandbärbling, letzterer allerdings im Zuge von
Besatzmaßnahmen mit Graskarpfen. Einbürgerungsversuche mit Aquarienfischen sind in
der Regel nur lokal (z. B. im Warmbach Villach) und/oder zeitlich begrenzt erfolgreich. Es gibt
jedoch Ausnahmen von dieser Regel, etwa den Dreistacheligen Stichling oder den Sonnenbarsch.
Die meisten ökologisch relevanten Einbürgerungen sind auf die fischereiliche Nutzung der
Gewässer bzw. auf Versuche, Fische als Mittel zum Management von Gewässern (z. B.
Kontrolle von Makrophytenbeständen) einzusetzen, zurückzuführen.
Als man vor rund 100 Jahren begann, die Regenbogenforelle in Österreich anzusiedeln, haben
sicher auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle gespielt. Umfang und Qualität dieser Maßnahmen waren aber bescheiden, und wenn man die Ausführungen von SALOMON (1906)
im Zusammenhang mit dem 25-Jahr-Jubiläum der Einbürgerung von Oncorhynchus mykiss
in Europa liest, ist ein reichlich romantischer Zugang zum Thema „Einbürgerung” nicht zu
übersehen.
Von Romantik kann natürlich bei den heutigen Besatzmaßnahmen keine Rede sein. Die
Sportfischerei hat sich zu einem enormen Wirtschaftsfaktor entwickelt. SPINDLER (1997)
schätzt die Zahl der aktiven Fischer in Österreich auf 200.000 und rechnet darüber hinaus
mit bis zu 400.000 potenziellen Fischern. Der pro Jahr aus Pacht-, Besatz-, Lizenz- und Gerätekosten resultierende Umsatz der Fischerei liegt bei über 75 Millionen €. Unter diesem
Aspekt muss der Besatz von Fischen generell und die Einbürgerung fischereiwirtschaftlich
relevanter Exoten im Besonderen gesehen werden.
Fischereigesetzgebung ist Landessache, d. h. es gibt keine bundesweite Regelung für Besatzmaßnahmen, sondern, wie von WOSCHITZ (1995) zusammengefasst, eine sehr heterogene Sammlung von Richtlinien. Zwar ist in mehreren Bundesländern der Besatz von nichtheimischen Arten bewilligungspflichtig, gleichzeitig werden aber vielfach Exoten wie die Regenbogenforelle oder der Bachsaibling als „eingebürgerte Arten” von dieser Bewilligungspflicht ausgenommen. In einzelnen Bundesländern ist selbst der Besatz von Blaubandbärbling
und Forellenbarsch nicht bewilligungspflichtig.
Grundsätzlich ist der Besatz in der Fischerei heute nicht mehr unumstritten. Teils aus der Einsicht, dass zwischen der vorgeblich angestrebten nachhaltigen Nutzung der Gewässer unter
Wahrung ökologischer Grundsätze und der tatsächlichen Praxis ein oft unübersehbarer Widerspruch besteht, teils weil zunehmend erkannt wird, dass der Aufwand für Besatzmaßnahmen nicht selten in keiner Relation zum wirtschaftlichen Nutzen steht.
Das Fehlen von Informationen über den Bestand, die Arten- und Alterszusammensetzung der
Fischbestände von Gewässern, die einen ökologisch vertretbaren Besatz erst möglich machen würden, und der Einsatz von nicht standortgerechtem Material, das in der Regel aus
Zuchtanstalten stammt, die einen „genetischen Flaschenhals” darstellen, sind zentrale Kritikpunkte an der gängigen Besatzpraxis. Dies gilt für heimische ebenso wie für eingebürgerte Arten.
Für die Ausbreitung von Exoten bietet die bestehende Besatzpraxis ideale Voraussetzungen.
Selbst Arten, die nicht in der Lage sind, in unseren Gewässern zu reproduzieren, sind so über
Jahrzehnte präsent. Das gilt etwa für asiatische Cypriniden wie z. B. den Graskarpfen,
ebenso aber auch für den Aal, der im gesamten Donaueinzugsbereich nicht-heimisch ist
(HERZIG & HERZIG-STRASCHIL 2001), aber österreichweit besetzt wird. Auch bei den Beständen der Regenbogenforelle handelt es sich zum Teil nicht um reproduzierende, sondern
um durch Besatz aufrecht erhaltene Populationen. Die für die Beurteilung möglicher ökologischer Auswirkungen von Neozoen wichtige Frage, ob eine Art als etabliert anzusehen ist
oder nicht, steht somit bei Fischen nicht notwendigerweise mit ihrer Fähigkeit, reproduzierende Populationen aufzubauen, in Zusammenhang.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
199
Da fischbiologische Untersuchungen sehr arbeitsaufwändig und teuer sind, wurden und
werden sie nur sehr beschränkt finanziert bzw. durchgeführt. Das Resultat ist ein beachtliches Informationsmanko in Hinblick auf die tatsächliche Verbreitung von “alien species” und
auf die ökologischen Auswirkungen dieser Arten. Nur gelegentlich, wenn Auswirkungen unübersehbar sind, wird der Einfluss von Exoten zur Kenntnis genommen. Etwa im Fall des
Neusiedler Sees, als in Konsequenz des Besatzes mit Graskarpfen innerhalb weniger Jahre
mit dem sogenannten „Makrophytengürtel” ein ganzer Lebensraumtyp fast völlig verschwand
(HERZIG et al. 1994).
Eine grundlegende Änderung der fischereilichen Nutzung unserer Gewässer ist nicht in
Sicht, umso dringlicher ist die Forderung nach einer ausreichenden begleitenden Kontrolle
geplanter bzw. gesetzter Maßnahmen.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
200
Löffelstöre
Polyodon spathula (Walbaum) Löffelstör
Nordamerika O (Aschach bei Efer- Fließ- und
Stillgewässer
ding), K (Badeteich
Kirschentheuer)
x
x
Salmonidae
Lachsfische
Oncorhynchus kisutch
(Walbaum)
Silberlachs,
Coholachs
Nordamerika K
Fließ- und
Stillgewässer
x
x
Oncorhynchus mykiss
(Walbaum)
Regenbogenforelle
Nordamerika alle BL
Fließgewässer,
Forellenregion
x
x
Salvelinus fontinalis (Mitchell)
Bachsaibling
Nordamerika alle BL ohne W
Fließgewässer,
Forellenregion
x
x
Salvelinus namaycush
(Walbaum)
Amerikanischer
Seesaibling
Nordamerika N, S/O, K, T, V
alpine (Speicher-)
seen
x
Cyprinidae
Karpfenfische
Barbus plebejus Bonaparte
Tiberbarbe
Südeuropa
K (Warmbad Villach) Thermalquellen
[x]
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
unbeständig
Fische
Polyodontidae
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
Besatz für fischereiwirtschaftliche
Zwecke
x
Köck 1978,
1975 in K eingesetzt; Köck (1978)
Spindler 1997
berichtet über Aussetzung
„hauptsächlich in Baggerseen und
Teichen“; nach Spindler (1997)
„heute“ in Möllstau Rottau, Flattnitzer
See, Draustau Annabrücke
x
Hochleithner 1996, Zauner
1997, Honsig-Erlenburg &
Friedl 1999
1881 nach Europa, 1884 nach Ö
eingeführt
Salomon 1906,
Spindler 1997
x
um 1880 eingeführt, gelegentliche
Hybridisierung mit Bachforellen
(„Tigerfische“)
Spindler 1997
x
x
1962 und 1983 Besatz im Schwarz- Honsig-Erlenburg & Schulz
1989, Amann 1989,
see (V, Amann 1989); 1979 in K
(Honsig-Erlenburg & Schulz 1989); Hauer 1996
Nachweis Wolfgangsee (S/O, Hauer
1996)
[x]
[x]
vermutlich eingeschleppt,
Vorkommen inzwischen erloschen
Strouhal 1934, Reisinger
1952, Spindler 1997,
Honsig-Erlenburg 2001
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
PISCES
Status
aktive Freisetzung
anthropogen bedingte Einwanderung
nach Kottelat 1997,
Eschmeyer 1998
Art der
Ausbreitung
potenziell invasiv
Lebensraum
bisher ohne Auswirkungen
Verbreitung in
Österreich
etabliert - expansiv
Herkunftsgebiet
etabliert - nicht expansiv
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher
Artname
Einschleppung
(2002)
Taxaliste
Goldfisch
Ostasien
alle BL
Zierfisch in Teichen, vereinzelt
auch in natürlichen, stehenden
Gewässern
x
Ctenopharyngodon idella
(Valenciennes)
Graskarpfen,
Weißer Amur
Ostasien
alle BL
Stillgewässer,
Teichwirtschaft
x
x
Hypophthalmichthys molitrix
(Valenciennes)
Silberkarpfen,
Tolstolob
Südostasien
alle BL
Stillgewässer
x
Hypophthalmichthys nobilis
(Richardson)
Marmorkarpfen
Südostasien
B, W, N, O, St
Stillgewässer
Mylopharyngodon piceus
(Richardson)
Schwarzer Amur
Südostasien
N (Besatz in der
Donau: Wachau,
Altenwörth; und in
einem Teich bei der
Riegersburg)
Stauräume,
Teichwirtschaft
Pseudorasbora parva
(Temminck & Schlegel)
Blaubandbärbling, Ostasien
Pseudokeilfleckbarbe
alle BL ohne T
Stillgewässer,
Teichwirtschaft
Ictaluridae
Zwergwelse
x
vermutlich im 17. Jhdt. als Zierfisch
nach Europa (England) eingeführt
Piechocki 1990
x
um 1975 erstmals eingeführt
Wüstemann & Kammerad
1994
x
x
um 1975 erstmals eingeführt
Wüstemann & Kammerad
1994
x
x
x
um 1975 erstmals eingeführt
x
x
x
x
x
Weber 1984, Ahnelt 1989,
Ahnelt & Tiefenbach 1991,
Glechner et al. 1996,
Mikschi et al. 1996,
Wolfram-Wais et al. 1999
seit 1871 in Europa
Arnold 1990
Nordamerika B, N, St, K, V
Nordamerika N (Marchfeldkanal)
Gasterosteidae
Stichlinge
Gasterosteus aculeatus
Linnaeus
Dreistacheliger
Stichling
Nordeuropa, alle BL
Nordamerika
Stillgewässer
x
x
x
in Ö vor etwa 130 Jahren ausgesetzt Ahnelt & Amann 1994
Pungitius pungitius Linnaeus
Neunstacheliger
Stichling
Nordeuropa, N?, S
Nordamerika
Stillgewässer
x
x
x
1992 in S entdeckt
Ahnelt & Patzner 1992,
Spindler 1997
Centrarchidae
(Sonnenbarsche)
Sonnenbarsche
Lepomis gibbosus (Linnaeus)
Sonnenbarsch
Nordamerika alle BL ohne S?
Stillgewässer, bes.
Auen
x
x
seit 1881 in Europa
Spindler 1997,
Wolfram-Wais et al. 1999
Micropterus dolomieui
Lacepede
Schwarzbarsch
Nordamerika S (Kallwang)
x
erfolglose Zuchtversuche
Spindler 1997
Micropterus salmoides
(Lacepede)
Forellenbarsch
Nordamerika K (Wörthersee u.
umgeb. Seen)
1911 nach einem Dammbruch bei
den Schloßteichen in Velden in den
Wörthersee gelangt
Honsig-Erlenburg & Schulz
1989
Buntbarsche
Roter Cichlide
tropisches
Afrika
x
Stillgewässer
K (Warmbad Villach) Thermalquellen
x
x
1982 erstmals in N aufgefunden
Schwarzer
Zwergwels
x
x
x
Ameiurus melas (Rafinesque)
Hemichromis bimaculatus Gill
x
Erstbesatz lt. Auskunft von
Fischereiberechtigten Ende der
1970er Jahre
Ameiurus nebulosus (Le Seur) Zwergwels
Cichlidae
Stillgewässer
x
x
x
Schmutz et al. 1994
x
x
x
x
x
x
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Carassius auratus (Linnaeus)
201
(2002)
Hafner et al. 1986, HonsigErlenburg & Schulz 1989,
Honsig-Erlenburg & Friedl
1999, Honsig-Erlenburg
2001
Fünffleckenbarsch tropisches
Afrika
Poeciliidae
Zahnkärpflinge
Poecilia reticulatus Peters
Guppy
Südamerika
Xiphophorus maculatus
(Günther)
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
etabliert - expansiv
Naturschutzfachliche
Beurteilung
K (Warmbad Villach) Thermalquellen
x
x
x
K (Warmbad Villach) Thermalquellen
[x]
[x]
[x]
von Aquarianern ausgesetzt,
Vorkommen um 1970 erloschen
Reisinger 1952, Sampl
1976, Honsig-Erlenburg &
Schulz 1989
Platy
Mittelamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen
[x]
[x]
[x]
von Aquarianern ausgesetzt,
Vorkommen um 1970 erloschen
Reisinger 1952, Sampl
1976, Honsig-Erlenburg &
Schulz 1989
Xiphophorus hellerii Heckel
Schwertträger
Mittelamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen
[x]
[x]
[x]
von Aquarianern ausgesetzt,
Vorkommen um 1970 erloschen
Reisinger 1952, Sampl
1976, Honsig-Erlenburg &
Schulz 1989
Gobiidae
Grundeln
Neogobius kessleri (Günther)
Kesslergrundel
N (Donau)
Osteuropa
(Schwarzes
Meer, untere
Donau)
x
Neogobius melanostomus
(Pallas)
SchwarzmundGrundel
W (Ölhafen Lobau)
Osteuropa
(Schwarzes
Meer, untere
Donau)
x
x
x
wahrscheinlich durch Verbringen von Heuberger 2000,
Laich (Schifffahrt) eingeschleppt
Wiesner et al. 2000
Neogobius gymnotrachelus
(Kessler)
N (Donau)
Nackthals-Grundel Osteuropa
(Schwarzes
Meer, untere
Donau)
x
x
x
wahrscheinlich durch Verbringen von Ahnelt et al. 2001
Laich (Schifffahrt) eingeschleppt
x
Hafner et al. 1986, HonsigErlenburg & Schulz 1989,
Honsig-Erlenburg & Friedl
1999, Honsig-Erlenburg
2001
x
wahrscheinlich durch Verbringen von Zweimüller et al. 1996,
Laich (Schifffahrt) eingeschleppt
Weissenbacher et al. 1998
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Hemichromis fasciatus Peters
Status
etabliert - nicht expansiv
anthropogen bedingte Einwanderung
nach Kottelat 1997,
Eschmeyer 1998
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum
aktive Freisetzung
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
202
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher
Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
203
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(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
6.2.2
205
Lurche und Kriechtiere (Amphibia & Reptilia)
A. Schuster & W. Rabitsch
21
Amphibien und Reptilien sind als wechselwarme Tiere in ihren Vorkommensgebieten besonders stark von geeigneten Außentemperaturen abhängig. Entsprechende Lebensbedingungen sind im Freiland in Österreich insbesondere für die zahlreichen Amphibien- und Reptilienarten tropischer und subtropischer Klimagebiete kaum gegeben. Von keiner ausgesetzten
Art dieser beiden Tierklassen gibt es für Österreich bisher einen Nachweis einer erfolgreichen
Fortpflanzung unter natürlichen Freilandbedingungen. Für Arten aus Herkunftsgebieten mit
ähnlichen klimatischen Verhältnissen, insbesondere aus Nordamerika, ist eine erfolgreiche
Vermehrung im Freien natürlich wesentlich wahrscheinlicher. Aber auch ohne Reproduktion
sind Reptilien, besonders allochthone Schildkröten, aufgrund ihrer langen Lebensdauer für
viele Jahre im Ökosystem präsent.
Eine Ansiedlung von Neozoen aus der Amphibienfauna kann durch das Aussetzen von Terrarientieren an Gewässern erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht durch die Verschleppung
von Larven mit Fischbrut. In Österreich dürften beabsichtigte Freisetzungen bisher auf einzelne oder wenige Exemplare je Art beschränkt geblieben sein. Beachtet werden sollte in
Zukunft aber vor allem der in Norditalien bereits etablierte nordamerikanische Ochsenfrosch
(Rana catesbeiana) (NÖLLERT & NÖLLERT 1992). Von dieser Art ist zumindest eine reproduzierende Population auch aus dem süddeutschen Raum bekannt (THIESMEIER et al.
1994). Für die durch Lebensraumzerstörung gefährdete heimische Amphibienfauna würde
eine Ausbreitung des Ochsenfrosches in naturnahe Lebensräume eine voraussichtlich erhebliche zusätzliche Bedrohung darstellen (Fressfeind, Nahrungs- und Laichplatzkonkurrent). Eine steigende Anzahl der durch Gartenbesitzer angelegten „Biotope“ mit folgendem
Besatz durch im Tierhandel angebotene Arten stellt hier eine mögliche Importquelle dar, der
durch Bewusstseinsbildung und Aufklärung entgegengewirkt werden sollte.
Bei den Reptilien wurden bisher zwei nicht-heimische Unterarten der Mauereidechse im
oberösterreichischen Donauraum erfolgreich angesiedelt (WAITZMANN & SANDMAIER
1990). Hier bestehen offenbar inselartig günstige Verhältnisse für diese Tiere; die heimische
Unterart hat diese Gebiete möglicherweise aufgrund von natürlichen Ausbreitungsbarrieren
nicht erreicht. Weitere Aussetzungsversuche anderer terrestrischer Reptilienarten in Niederösterreich, Wien oder der Steiermark schlugen fehl. Mehrjährige Freilandvorkommen von
adulten Exemplaren sind bei Reptilien noch kein Hinweis auf mögliche Reproduktion. Geeignete Bedingungen für die Fortpflanzung, wie Strukturen zur Ablage der Eier, notwendige Temperatursummen zur Eireifung oder für die Überwinterung kleinerer, juveniler Individuen sind
hier vermutlich limitierende Faktoren. Zu beachten ist in jedem Fall, dass unter bestimmten
Bedingungen die langfristige Überlebensfähigkeit von Arten aus den gemäßigten Breiten
Nordamerikas nicht auszuschließen ist.
Eine große Nachfrage nach Schildkröten besteht offenbar bei Terrarienbesitzern. Nach
CABELA (1990) wurden zwischen 1982 und 1987 rund 60.000 Exemplare der Griechischen
(Testudo hermanni) und der Maurischen (Testudo graeca) Landschildkröte vom Tierhandel
nach Österreich importiert. Regelmäßig werden ausgesetzte oder entkommene Exemplare
beobachtet, meist im Siedlungsbereich bzw. in der Umgebung größerer Städte. KIRSCHEY
(2000) beschreibt mögliche Szenarien für eine Besiedlung durch die nordamerikanische
Schnappschildkröte (Chelydra serpentina; wurde auch schon in Österreich gefunden, Cabela
schriftl. Mitt.) und die Chinesische Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis) in Mitteleuropa,
zwei konkurrenzstarke Arten, die bereits in anderen Teilen außerhalb ihres natürlichen Areals
invasiv auftreten.
21
Mag. A. Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4010 Linz,
alexander.schuster@ooe.gv.at; Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Univ. Wien, Althanstraße 14, A-1090
Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
206
Neobiota in Österreich – Tiere
Ein zunehmend im Freiland auftretendes Neozoon ist die im Zoohandel weit verbreitete Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans), deren natürliche Verbreitung in
den östlichen USA von Iowa und Illinois südwärts bis NO-Mexiko liegt. Die allochthonen Vorkommen dieser durch den Tierhandel beinahe weltweit verbreiteten Art gehen auf freigesetzte Heimtiere und ausgesetzte Exemplare an Garten- und Fischteichen zurück und sind
daher oft in Städten bzw. deren Umgebung zu finden. Die Nachweise für die einzelnen europäischen Länder wurden von BRINGSØE (2001) zusammengefasst. Für Österreich liegen
Nachweise aus Wien (Albern, Lobau, Nationalpark Donauauen), Oberösterreich und Kärnten
vor; Aussetzungen sind aber für alle Bundesländer anzunehmen. Ob tatsächlich reproduzierende Populationen in Österreich existieren, ist derzeit unsicher, kann in mikroklimatisch begünstigten Regionen aber nicht ausgeschlossen werden (Cabela & Gemel schriftl. Mitt.). Die
bisher offenbar fehlende Reproduktion im Freien wird damit erklärt, dass die im Handel angebotenen Schildkröten zumeist aus den südlichen, wärmeren Teilen ihres Areals in Mittelamerika stammen (CABELA 1990). Von den vergleichsweise kältetoleranten nördlichen Unterarten der nordamerikanischen Zierschildkröte Chrysemys picta liegen Meldungen reproduzierender Tiere aus einem Gartenteich bei Leibnitz und aus dem Warmbach bei Villach
vor (MILDNER & ZWANDER 1998; BRINGSØE 2001). Diese Art wurde an natürlichen
Standorten bisher noch nicht festgestellt, könnte sich aber möglicherweise auch im Freiland
halten.
Auch die vermutlich nur in den March- und Donauauen unterhalb der Wiener Pforte autochthon vorkommende Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis orbicularis) soll an dieser Stelle kurz erwähnt werden, da auf Aussetzungen beruhende Vorkommen nichtautochthoner Unterarten für alle Bundesländer bekannt sind. So betrifft auch schon ein Belegexemplar vom Neusiedler See aus dem Jahr 1824 ein Weibchen von Emys orbicularis
hellenica (GEMEL 2001). Nachdem auch in die autochthonen Populationen ausgesetzte Individuen unbekannter Herkunft eingebracht wurden, ist mit dem Auftreten von Genintrogressionen zu rechnen (GRILLITSCH & CABELA 2001).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Testudines
Schildkröten
Emys orbicularis ssp. (ausgenommen ssp. orbicularis)
v.a. SüdEuropäische
Sumpfschildkröte europa
(ausgenommen
Pontische Sumpfschildkröte)
SumpfschildChelydra sp., Chinemys sp.,
Chrysemys sp., Mauremys sp., kröten, SchnappPseudemys sp., Trachemys sp. schildkröten,
Schmuckschildkröten
Testudo spp.
Amerika,
Asien
„Landschildkröten“ Südeuropa
Sauria
Echsen
Podarcis muralis nigriventris
Bonaparte
(= muralis brueggemanni
(Bedriaga))
Mauereidechse
Italien
alle BL ?
Stillgewässer
x
alle BL
Stillgewässer
x
x
B, W, N, O, K
Kulturland
x
x
O (Schlögen,
Schärding)
felsige
Trockenstandorte
x
x
x
Anmerkungen
Zitate
invasiv
Neg.
wirt.
Bed.
x
Grillitsch & Cabela 2001,
Aussetzungen nicht heimischer
Unterarten belegt und in größerem Gemel 2001
Ausmaß anzunehmen
x
zunehmendes Aussetzen von im
Zoohandel erhältlichen Arten,
insbesondere Trachemys scripta
elegans
Sochurek 1978, Cabela 1990,
Cabela et al. 1992,
Mildner & Zwander 1998,
Bringsoe 2001,
Gutleb & Happ 2002
x
ausgesetzt bzw. Gefangenschafts- Schweiger 1960, Cabela 1990,
flüchtlinge
Cabela et al. 1992, Grillitsch
1993, Gutleb & Happ 2002
x
in der Umgebung von Passau
ausgesetzt
Mertens 1952, Mertens &
Wermuth 1960, Waitzmann &
Sandmaier 1990, Grillitsch &
Cabela 2001
x
um 1932 etwa 130 Exemplare aus
Lavis bei Trient (Norditalien)
ausgesetzt, später auch istrische
Exemplare
Lentner 1936, Sochurek
1978, Merwald 1981, Waitzmann & Sandmaier 1990,
Grillitsch & Cabela 2001
Anfang der 1950er Jahre ausgesetzt, nach etwa 10 Jahren
erloschen
Sochurek 1958,
Cabela 1990
Italien, Istrien O (Linz)
felsige
Trockenstandorte
x
Lacerta trilineata trilineata
(Bedriaga)
Riesensmaragdeidechse
Südosteuropa W (Meidlinger
Friedhof)
Trockenstandorte
[x]
[x]
[x]
Ophiosaurus apodus (Pallas)
Scheltopusik
Südosteuropa,
Westasien
Trockenstandorte
[x]
[x]
[x]
Werner 1897,
Eiselt 1961,
Reisinger 1972
Serpentes
Schlangen
Trockenstandorte
[x]
[x]
[x]
Cabela 1982
x
x?
x
Coluber gemonensis (Laurenti) Balkanzornnatter
(2002)
AMPHIBIA
Lurche
Caudata
Schwanzlurche
Proteus anguinus (Laurenti)
Grottenolm
Südosteuropa N (Vöslau, Baden,
Mödling), St?, K?
Südosteuropa N (Seegrotte bei Möd- Höhlengewässer
ling), St (Lurgrotte)
Ansiedlungsversuche erfolglos
oder mit unbekanntem Ausgang
Sochurek 1955, Schweiger
1975, Cabela & Gemel in litt.
207
Podarcis muralis maculiventris Mauereidechse
(Werner)
N (Troppberg bei
Wien), St
x
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
Status
etabliert nicht expansiv
Kriechtiere
Art der
Ausbreitung
unbeständig
REPTILIA
Lebensraum
aktive Freisetzung
nach Böhme
1984, 1986, 1993,
Fritz 2001
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
nach Böhme 1984, 1986,
1993, Fritz 2001
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
208
Neobiota in Österreich – Tiere
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Pichler, Wien, 162 pp.
6.2.3
Vögel (Aves)
A. Schuster22
Zahlreiche Vogelarten aus allen Erdteilen werden in Mitteleuropa in Tierparks, speziellen
Vogelparks und von privaten Züchtern gehalten. Regelmäßig entweichen aus diesen Gefangenschaftshaltungen Vögel der verschiedensten systematischen Untergruppen. In den wenigsten Fällen aber begründen diese Gefangenschaftsflüchtlinge dauerhafte Freilandvorkommen.
Vorkommen von im Freiland reproduzierenden Neozoen unter den Vogelarten gehen in
Österreich überwiegend auf mehr oder weniger gezielte Freisetzungen zurück. In manchen
Fällen ist die Herkunft aber nicht gänzlich geklärt, beziehungsweise ist zumindest eine Beteiligung von aus Gefangenschaft entwichenen Vögeln wahrscheinlich. Motivation für Freisetzungen ist Freude an „Ziervögeln“, jagdliches Interesse und wissenschaftliche Neugierde.
Im Freiland reproduzierende Neozoen der Vogelfauna sind vor allem Entenvögel (Gänse: 3
Arten, Schwäne: 2 Arten und Enten: 3 Arten), Hühnervögel (4 Arten) und Papageien (2 Arten);
hinzu kommt als einziger Sperlingsvogel der Haubenmaina. Insgesamt haben bisher 15 Arten
in Österreich im Freiland zumindest einmal erfolgreich gebrütet. Ausgeklammert werden in
dieser Zusammenstellung Vogelarten, die als Gefangenschaftsflüchtlinge im Freiland festgestellt und dokumentiert wurden (z. B. RANNER et al. 1995; LABER & RANNER 1997), aber
bisher nicht gebrütet haben. Ein Teil dieser Arten sind in Westeuropa aber bereits etablierte
Neozoen und werden zunehmend regelmäßig in Österreich ausgesetzt, wobei vereinzelte
Bruten zukünftig nicht unwahrscheinlich oder zumindest möglich sind. Aus dieser „Übergangsgruppe“ wurden Nilgans und Schwarzkopf-Ruderente als in Westeuropa etablierte Arten in
die Tabelle aufgenommen (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Dazu kommen vier Hühnervogelarten, die zu primär jagdlichen Zwecken ausgesetzt werden, für die aber noch kein Brutnachweis besteht. In der Tabelle fehlen vorerst weitere Hühnervogelarten, für die nach derzeitigem
Stand die weitere Entwicklung schwer einschätzbar ist; mit Veränderungen ist bei einem Anhalten der derzeitigen Entwicklung aber zu rechnen. In diesem Zusammenhang wird auf die
Spalte „Anmerkung“ in der Tabelle verwiesen, die die entsprechenden Informationen zum
aktuellen Brutstatus der aufgelisteten Arten enthält.
Etablierte und in Österreich weit verbreitete Neozoen sind nur der Höckerschwan und der
Fasan. Weitere etablierte Vorkommen bestehen von der Mandarinente im Raum Wien und
22
Mag. A. Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4010 Linz,
alexander.schuster@ooe.gv.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
210
Neobiota in Österreich – Tiere
vom Halsbandsittich in Wien und Innsbruck. Alle anderen unter natürlichen Bedingungen reproduzierenden Arten kommen entweder unbeständig oder erst seit wenigen Jahren vor.
Insgesamt stellen die im Freiland brütenden Neozoen 7 % der österreichischen Brutvogelfauna, die etablierten Arten nur 2 %. Die Tendenz ist, was die im Freiland beobachteten,
aber nicht brütenden Arten betrifft, stark steigend. Kandidaten für eine zukünftige Etablierung gibt es vorerst wenige, wahrscheinlich ist dies für Kanadagans, Rostgans und weitere
Hühnervogelarten.
In der Tabelle sind keine Vogelarten enthalten, die in der Spalte „anthropogen bedingte Einwanderung“ geführt werden könnten. Hier wäre es möglich, diejenigen Vogelarten zu nennen,
die aus derselben Faunenregion ohne direkte Förderung des Menschen nach Österreich gelangen, bei denen aber eine indirekte anthropogene Förderung möglich ist. So könnte argumentiert werden, dass die Türkentaube von menschlichen Siedlungsstrukturen und vom erhöhten Angebot an Getreide profitiert. Gleichzeitig sind aber die tatsächlichen Gründe für ihre
Einwanderung nicht ausreichend geklärt; zumindest verbleibt wahrscheinlich, dass wesentliche Aspekte der Biologie der Türkentaube unabhängig von indirekter Förderung durch den
Menschen an der Einwanderung beteiligt waren. In den meisten Fällen ist das Ausmaß dieser
indirekten Beteiligung des Menschen an Einwanderungsprozessen einer Vogelart nicht abschätzbar. Deshalb werden die dafür in Frage kommenden Vogelarten in dieser Zusammenstellung nicht berücksichtigt. Betroffen davon sind beispielsweise Reiherente, Türkentaube,
Blutspecht und Girlitz. Manche dieser natürlichen Neubesiedler könnten in Österreich im
Postglazial bereits vorgekommen sein, was sich aufgrund der geringen Dichte entsprechender historischer Beobachtungen aber nicht ausreichend klären lässt.
Freisetzungen von Vogelarten erfolgen in Österreich ohne Abschätzung möglicher Konsequenzen. Die Effekte sind vorab zu wenig bekannt, werden in der Regel auch nach erfolgter
Freisetzung nicht untersucht und sind im Nachhinein natürlich nur noch schwer veränderbar.
Auswirkungen freigesetzter Vogelarten auf Ökosysteme können sehr unterschiedlich und unerwartet sein. Zu erwarten sind Prädation, Konkurrenz um verschiedene Ressourcen wie
Nahrung und Nistplätze oder Einschleppen von Krankheitserregern. Autochthone Arten erfahren eine indirekte Gefährdung durch Neozoen, wenn sie als Prädatoren derselben auftreten
und deshalb bejagt werden. Eine besondere Gefährdung besteht bei Vorkommen einer nahe
verwandten indigenen Art, die verdrängt werden kann oder möglicherweise mit ihr fortpflanzungsfähige Hybriden bildet. Dieses Problem besteht in Europa bezüglich der SchwarzkopfRuderente und der Weißkopf-Ruderente (COLLAR et al. 1994; HUGHES et al. 1999). In
Österreich betrifft dies in erster Linie das Aussetzen von Chukarhuhn und Rothuhn, nah verwandter Arten des autochthonen und gefährdeten Steinhuhns. Als mögliche neue Gefährdung
für die heimischen Großfalkenarten müssen die Folgen von Verpaarungen von Wildvögeln
mit entkommenen Hybridfalken aus falknerischer Haltung gelten (WEGNER 2000). Derartige
Paare haben in Europa bereits mehrfach erfolgreich gebrütet. Bei der beachtlichen Anzahl an
jährlich entkommenen Beizvögeln ist das Problem nicht zu unterschätzen, insbesondere
dann, wenn kleine Wildvogelpopulationen betroffen sind (wie z. B. der heimische Sakerfalkenbestand).
Bei Vögeln ist die Situation bezüglich der Neozoen derzeit noch überschaubar, die indigenen
Arten sind in der Regel konkurrenzstark, Probleme bestehen nur in Einzelfällen. Es besteht
aber kein Grund, diese riskanten Experimente fortzusetzen. Die Risken lohnen nicht und können enorme Probleme für den Schutz gefährdeter Arten zur Folge haben, wie für die Weißkopf-Ruderente in Spanien.
Eine regelmäßige Einstufung des Status der Neozoen unter den Vogelarten erfolgt in Österreich durch BirdLife Österreich. Im Rahmen der Tätigkeit der Avifaunistischen Kommission
werden neu einlangende Beobachtungen geprüft und in 5-jährigen Intervallen die akzeptierten Beobachtungen publiziert. Was fehlt, sind gezielte Untersuchungen über die Auswirkungen der Neozoen auf die indigenen Ökosysteme, hier besteht für die Zukunft erhöhter Forschungs- und Koordinierungsbedarf.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
x
alle BL
stehende und langsam fließende
Gewässer
x
Schwarzschwan
Australien
W
Parkgewässer
x
x
x
Branta canadensis (Linne)
Kanadagans
Nordamerika W, O, St
Gewässer, Kulturland
x
x
x
Branta leucopsis (Bechstein)
Weißwangengans Nordeuropa,
Grönland
O
Gewässer, Kulturland
x
x
x
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
erste belegte Aussetzung am Traunsee 1880, seitdem weitere
Aussetzungen und selbständige
Ausdehnung des Areals
Eine Parkpopulation im Wiener
Wasserpark dürfte nach
Regulationsmaßnahmen seit 1999
erloschen sein
ab dem 17. Jh. in England eingebürgert, St seit Anfang der 1990er Jahre,
O seit 1994 Freilandbruten, vorerst
nicht etabliert
von einer freifliegenden Gefangenschaftspopulation im Almtal stammende Vögel brüteten erstmals 1997
erfolgreich bei Wels, bis 2000 keine
nennenswerte Bestandszunahme
bisher keine Freilandbruten belegt
Bauer & Glutz 1968, Mayer
1969, Grüll 1988, Dvorak et
al. 1993, Aubrecht 1995
invasiv
x
Nord- und
Osteuropa,
Asien
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
Cygnus atratus (Latham)
Status
etabliert - nicht expansiv
Vögel
Entenvögel
Höckerschwan
Art der
Ausbreitung
unbeständig
AVES
Anseriformes
Cygnus olor (Gmelin)
Lebensraum
Einschleppung
nach Dvorak et
al. 1993
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung (inkl.
Gefangenschaftsflüchtlinge)
nach Barthel & Hill 1988,
Dvorak et al. 1993
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
(x)
Afrika
N, O
Gewässer, Kulturland
x
x
x
Tadorna ferruginea (Pallas)
Rostgans
Asien, Nordafrika, Südosteuropa
B, O
x
x
x
Bruten im bayerischoberösterreichischen Grenzgebiet
am unteren Inn, Einzelvögel im
Seewinkel, Trauntal
Cairina moschata (Linne)
Moschusente
x
x
x
Aix sponsa (Linne)
Brautente
Mittel- und
O, St
Südamerika
Nordamerika N, O
langsam fließende
oder seichte stehende
Gewässer mit durchfeuchteten Feinsedimentbänken
Gewässer in Siedlungsnähe
Gewässer in bewaldeter Landschaft
x
x
x
Aix galericulata (Linne)
Mandarinente
Ostasien
Freilandbruten der domestizierten
Form
Zunehmend regelmäßig Freilandbruten, aber vorerst keine
Etablierung
Gefangenschaftsflüchtling mit
bedeutendem Brutbestand in Wien
W, N, O, S, T?
stehende Gewässer
mit älteren Bäumen in
Ufernähe
x
x
x
Zuna-Kratky 1996,
Zuna-Kratky & Sackl 1999
Aubrecht 1995, Zuna-Kratky
1996, Sackl & Samwald
1997, Lieb & Schuster in
Laber & Ranner 1997
Brader & Aubrecht 2000,
Schuster unpubl.
Brader & Aubrecht 2000,
Schuster unpubl.
Segieth 1999
Sackl & Samwald 1997,
Brader & Aubrecht 2000
Brader & Aubrecht 2000
Dvorak et al. 1993,
Landmann 1996,
Zuna-Kratky 1996,
Brader & Aubrecht 2000
211
(2002)
Alopochen aegyptiacus (Linne) Nilgans
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
x
x
x
Kulturland
x
x
x
x
Syrmaticus reevesii (J.E.Gray) Königsfasan
Phasianus colchicus (Linne)
Fasan
Nordostchina W, N
Auwald, Kulturland
Vorderasien B, W, N, O, St, K, Agrarlandschaft,
bis Ostasien S, V
Wälder des Flachund Hügellandes
x
x
x
Chrysolophus pictus (Linne)
Goldfasan
China
O
Kulturland
x
x
x
Lophura nycthemera (Linne)
Silberfasan
Südostasien
N, O
Kulturland
x
x
x
Meleagris gallopavo (Linne)
Truthuhn
Nordamerika W, N, O
Auwald, Kulturland
x
x
Pavo cristatus (Linne)
Pfau
Indien
Auwald
x
x
Psittaciformes
Psittacula krameri (Scopoli)
Papageienartige
Halsbandsittich
Mönchssittich
urbane Parkanlagen
mit alten Baumbeständen u.Winterfütterung
urbane Parkanlagen
mit alten Baumbeständen u. Winterfütterung
x
Myopsitta monachus
(Bonaparte)
Afrika, Asien W (Türkenschanzpark), T (Hofgarten in Innsbruck)
Südamerika W
Südostasien
Siedlungen
Passeriformes
Sperlingsvögel
Acridotheres cristatellus (Linne) Haubenmaina
W
St
[x]
x
x
[x]
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
alpine Zone,
Kulturland
potenziell invasiv
x
bisher ohne Auswirkungen
Rothuhn
x
etabliert - expansiv
Alectoris rufa (Linne.)
Zentral- und N, O, St
Vorderasien,
Südosteuropa
SüdwestN
europa
Naturschutzfachliche
Beurteilung
stehende Gewässer
etabliert - nicht expansiv
Hühnervögel
Chukarhuhn
N, O, V
Status
unbeständig
Galliformes
Alectoris chukar (J.E. Gray)
Nord- und
Südamerika
Einschleppung
SchwarzkopfRuderente
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung (inkl.
Gefangenschaftsflüchtlinge)
Oxyura jamaicensis (Gmelin)
Lebensraum
anthropogen bedingte
Einwanderung
nach Dvorak et
al. 1993
Verbreitung in
Österreich
bisher keine Freilandbruten, wenige
Einzelbeobachtungen
Cramp & Simmons 1977,
Tucker & Heath 1994,
Hagemeijer & Blair 1997,
Knaus 2000
bisher keine Freilandbruten belegt,
zwischen 1974 und 1980 in der Obersteiermark Einbürgerungsversuche,
potentieller Konkurrent des Steinhuhns
bisher keine Freilandbruten belegt,
Einbürgerungsversuche zu jagdlichen Zwecken, potentieller Konkurrent des Steinhuhns
1900-1945 in Ostösterreich
ev. Archaeozoon, seit dem 15. Jh. in
Mitteleuropa, aktuell verbreitet Einbürgerung zu jagdlichen Zwecken
Präsent in Sackl &
Samwald 1997, Brader &
Aubrecht 2000, Archiv
BirdLife Österreich
Berg mündl. Mitt.
im Türkenschanzpark Wien
ausgesetzt, im Hofgarten Innsbruck
Volierenflüchtlinge
Freilandbrut in Wien 1975
Mikocki & Winkler 1986,
Thaler 1987,
Niederwolfsgruber 1990
Archiv BirdLife Österreich
Glutz & Bauer 1973
Schönbeck 1955, König
1971, Hölzinger 1987,
Dvorak et al. 1993, Präsent
in Sackl & Samwald 1997
bisher keine Freilandbruten, Einbürge- König 1971,
rungsversuche zu jagdlichen Zwecken Brader & Aubrecht 2000
bisher keine Freilandbruten, Einbürge- Brader & Aubrecht 2000,
rungsversuch zu jagdlichen Zwecken Archiv BirdLife Österreich
König 1971,
wiederholt erfolglos eingebürgert,
Brader & Aubrecht 2000
zuletzt Brut 1999 bei Wels, 2000
wieder erloschen
in der Lobau vor 1966
Class 1966, Archiv BirdLife
Österreich
in Graz von 1984 bis 1991, erloschen Kresse & Kepka 1988,
Dvorak et al. 1993, Sackl &
Samwald 1997
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
nach Barthel & Hill 1988,
Dvorak et al. 1993
Herkunftsgebiet
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6.2.4
Säugetiere (Mammalia)
H. Englisch23
Gegenwärtig sind vierzehn Säugetierarten für Österreich als Neozoen zu werten. Sie zählen
zu zehn verschiedenen Familien, von denen zwei wiederum nicht nur im Bundesgebiet, sondern in ganz Europa ursprünglich nicht heimisch waren.
Unter den Hasenartigen (Fam. Leporidae) wurde das Wildkaninchen Oryctolagus cuniculus
bereits seit dem Altertum in Gehegen gehalten, gezüchtet und später auch zur jagdlichen Nutzung freigesetzt (NIETHAMMER et al. 1963). Für Österreich sind erste Nachweise allerdings
erst seit 1779 von der Parndorfer Platte im Burgenland verbürgt (REBEL 1933; WETTSTEIN
1955). Der westmediterranen Herkunft entsprechend existieren freilebende Vorkommen nur
in klimatisch begünstigten Lagen vor allem im Osten des Landes (BAUER 1960). Die Populationen treten kleinräumig auf, sind aber als etabliert zu bezeichnen.
Die Streifenhörnchen Tamias sibiricus (Burunduk) und Tamias striatus (Chipmunk) aus der
Familie Sciuridae wurden seit den 1960er-Jahren zu Forschungszwecken im Westen von
Wien in Freigehegen gehalten. Davon ausgehend entwickelte sich in unmittelbarer Nähe ein
lokaler Bestand, der allerdings nur durch regelmäßige Zufütterung fortbestehen konnte
23
Mag. H. Englisch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien,
holger.englisch@univie.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
215
(KRAPP 1978a, 1978b). In der Zwischenzeit muss die Population des sibirischen Burunduk
als erloschen gelten, vom nordamerikanischen Chipmunk werden vereinzelt noch Beobachtungen gemeldet (Sieber schriftl. Mitt.).
Der Kanadabiber Castor canadensis (Fam. Castoridae) wurde bei Projekten zur Wiederansiedelung des bereits im 19. Jahrhundert ausgerotteten Europäischen Bibers an der niederösterreichischen Donau freigesetzt (STÜBER 1988). Da der Anteil des nordamerikanischen
Vertreters in der Population anfangs relativ hoch und das Konkurrenzverhältnis der beiden
äußerlich nicht unterscheidbaren Arten nicht ausreichend bekannt war, wurde dieser Neuzugang in der heimischen Fauna kritisch beobachtet. Mittlerweile ist allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die amerikanische Art sich in Österreich nicht weiter
behaupten konnte (SIEBER & BRATTER 1994, Sieber schriftl. Mitt.).
Der artenreichen Familie der Muridae sind unter den österreichischen Säugetieren zwei hier
faunenfremde Species zuzurechnen. Die aus Nordamerika stammende Bisamratte Ondatra
zibethicus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nahe Prag zur Pelzzucht angesiedelt und breitete sich von hier entlang der Wasserläufe rasch aus (NIETHAMMER et al. 1963). In Österreich ist die Art an den größeren Gewässern der Niederungen weit verbreitet und ihre Populationen sind stabil (SCHREIER 1956). Der Ablauf der Arealausweitung ist aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung aber auch der teils nicht unbeträchtlichen Auswirkungen auf die Vegetation in der Literatur gut dokumentiert (KOKES 1966; PIETSCH 1982). Dem gegenüber
ist der genaue Zeitpunkt der Einwanderung der Wanderratte Rattus norvegicus aus ihrem
ostasiatischen Herkunftsgebiet trotz der weiten Verbreitung und ihres häufigen Auftretens
nur wenig bekannt. Die Ausbreitung erfolgte passiv entlang der mittelalterlichen Handelswege
und in enger Beziehung zu den menschlichen Siedlungsräumen, wo sie vor allem als Vorratsschädling und Überträger von Krankheiten Bedeutung erlangte (BECKER 1978). Einzelne
Belege aus dem nördlichen Europa existieren bereits ab dem 12. Jahrhundert, für Österreich
wird die Art allerdings erst um etwa 1750, seitdem aber kontinuierlich genannt (WOLFF et al.
1980). Die Populationen treten auch gegenwärtig zumeist synanthrop auf.
Die südamerikanische Nutria, Myocastor coypus, stellt den einzigen Vertreter der Biberratten
(Myocastoridae) am europäischen Kontinent. Auch diese semiaquatische Art wurde ursprünglich für die Pelzgewinnung eingeführt und entkam aus Farmen Frankreichs und Westdeutschlands etwa seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Sie ist an subtropische Klimate angepasst und kann sich in Österreich nur vereinzelt an Stillgewässern geschützter Beckenlagen
behaupten. Selbst an diesen bevorzugten Standorten kommt es häufig zu starken Populationseinbrüchen in den Wintermonaten, die nur durch das hohe Reproduktionspotenzial wieder
ausgeglichen werden können (STUBBE 1982).
Bereits seit den 1960er-Jahren ist das Vorkommen des aus Ostasien stammenden Marderhundes Nyctereutes procyonoides aus der Familie Canidae für Österreich bekannt. Er wurde
anfangs vor allem in der Sowjetunion als Pelztier gezüchtet und seit 1928 in der Ukraine freigesetzt. Von hier breitete er sich rasch nach Westen aus und ist mittlerweile in Europa weit
verbreitet (NOWAK 1984, 1993). Trotz seiner versteckten Lebensweise sind nördlich des Alpenhauptkammes eine größere Zahl von gesicherten Meldungen bekannt und sein Bestand
gilt als gefestigt (BAUER 1964, 1986; AUBRECHT 1995a, 1995b). Möglicherweise hat die
Präsenz dieser Art Auswirkungen auf die heimischen Amphibienpopulationen, doch sind diesbezügliche Daten bisher noch nicht verfügbar.
Der feuchte Waldgebiete bewohnende Mink Mustela vison (Fam. Mustelidae) wird ebenfalls
als Pelztier gezüchtet und ist mittlerweile vor allem in Skandinavien im Freiland stark vertreten.
Dieser nordamerikanische Marder ist als potenzieller Konkurrent zum heimischen Fischotter
anzusehen, weiters dezimiert er aber auch die Bestände der Bisamratte, die zu seiner ursprünglichen Hauptnahrung zählt (LINN & CHANIN 1978; STUBBE 1993a). Für Österreich
sind bisher lediglich vereinzelt Individuen aus dem Waldviertel bekannt geworden, die noch
keine stabile Population bilden.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
216
Neobiota in Österreich – Tiere
Die Familie Procyonidae ist nur mit dem ursprünglich in Nordamerika weit verbreiteten
Waschbär Procyon lotor in Europa vertreten. Auch er wurde als Pelztier gezüchtet und breitete sich nach 1934 von Hessen ausgehend rasch am Kontinent aus (RÖBEN 1975; LUTZ
1984). Für Österreich liegen Meldungen schon seit den 1970er-Jahren vor, die Expansion ist
auch hierzulande gut belegt. Dieser Kleinbär ist gegenwärtig für alle Bundesländer mit Ausnahme des Burgenlandes nachgewiesen und im Bestand jedenfalls etabliert (AUBRECHT
1985, 1995a, 1995b). Inwieweit ein Konkurrenzverhältnis zum Marderhund besteht ist nicht
ausreichend bekannt, ein gewisser Beutedruck auf heimische Tierbestände kann aber angenommen werden.
Die Hirsche (Cervidae) sind mit drei faunenfremden Arten in Österreich vertreten, die alle
aus jagdlichen Erwägungen freigesetzt wurden. Der Damhirsch Dama dama hatte bis zur Eiszeit ein natürliches Vorkommen in Europa und wurde bereits unter den Römern zu Zuchtzwecken wieder aus seinen kleinasiatischen Rückzugsgebieten importiert. Im Mittelalter fanden Ansiedelungen in Österreich für die Gatterhaltung statt (NIETHAMMER et al. 1963;
HEIDEMANN 1986). Die daraus immer wieder entkommenen Tiere bildeten vereinzelt instabile freilebende Populationen. Auch gegenwärtig existieren kleinere Bestände in mehreren
Bundesländern. Der aus Ostasien stammende Sikahirsch Cervus nippon wurde Anfang des
vorigen Jahrhunderts in Niederösterreich nördlich der Donau freigesetzt und konnte sich hier
bis heute behaupten (REBEL 1933; KRAPP & NIETHAMMER 1986). Die aus anderen Ländern häufig bekannten Hybridisierungen mit dem Rothirsch konnten bisher für Österreich
nicht nachgewiesen werden. Der um 1870 ebenfalls lokal in Niederösterreich angesiedelte
nordamerikanische Weißwedelhirsch Odocoileus virginianus war nur bis etwa 1930 vertreten
und auch das von diesen Tieren abstammende Rudel im Lainzer Tiergarten ist etwa zu dieser Zeit wieder erloschen (NIETHAMMER et al. 1963; PULLIAINEN & SULKAVA 1986).
Unter den Hornträgern, Familie Bovidae, ist das Mufflon Ovis ammon als neozoer Vertreter in
Österreich zu nennen. Ursprünglich in Asien beheimatet wurde es bereits im Neolithikum als
Haustier gezüchtet und verwilderte etwa auf den Mittelmeerinseln wieder (FEILER 1975).
Davon abstammende Tiere aus Sardinien wurden 1730 als Zootiere nach Wien gebracht
und bald auch in Lainz in Gattern gehalten (REBEL 1933; WETTSTEIN 1955). Seit Beginn
des 19. Jahrhunderts werden die Tiere im ganzen Bundesgebiet als Jagdwild freigesetzt und
nehmen an geeigneten Standorten zu.
Neben den genannten vierzehn Neozoen verdienen weitere ursprünglich nicht in Österreich
vertretene Säugetiere zumindest eine Erwähnung. Bereits seit der Bronzezeit ist die Hausmaus Mus musculus im Bundesgebiet nachgewiesen (BAUER & WOLFF 1985). Sie wanderte
ebenso wie die von römerzeitlichen Ausgrabungen hierzulande bekannte Hausratte Rattus
rattus vor allem entlang der Handelswege ein und ist im Siedlungsbereich anzutreffen
(WOLFF et al. 1980). Beide Muriden-Arten sind als Archäozoen einzustufen. Schon seit Ende
der letzten Eiszeit zumindest in Westösterreich beheimatet waren das Murmeltier Marmota
marmota (Fam. Sciuridae) und der Alpensteinbock Capra ibex (Fam. Bovidae). Ihr Areal
wurde aber durch den Menschen im 19. und 20. Jahrhundert auch auf weiter östlich gelegene Landesteile ausgeweitet (GIACOMETTI 1991; PRELEUTHNER 1993). Sie können somit
als regionale Neozoen gelten. Der erst kürzlich erfolgte Nachweis der Brandmaus Apodemus
agrarius (Fam. Muridae) aus der Steiermark ist als natürliche Arealausweitung anzusehen
(SPITZENBERGER 1997). Demgegenüber ist die aus Kärnten bekannte einzige Beobachtung der Langfußfledermaus Myotis capaccinii (Fam. Vespertilionidae, Chiroptera) als Meldung
eines Irrgastes zu betrachten (SPITZENBERGER & MAYER 1988). Der seit den 1980erJahren mehrfach vom Balkan her einwandernde Goldschakal Canis aureus (Fam. Canidae)
ist in seiner Ausbreitung zum Teil durch anthropogene Einflüsse begünstigt, doch ist eine
Einstufung als Neozoon derzeit nicht mit Sicherheit möglich. Auch er ist eventuell als Irrgast
zu betrachten (BAUER & SUCHENTRUNK 1995; ZEDROSSER 1995; KRYSTUFEK et al.
1997).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
MAMMALIA
Lagomorpha
Leporidae
Oryctolagus cuniculus
(Linnaeus)
Säugetiere
Hasentiere
Hasenartige
Wildkaninchen
Rodentia
Sciuridae
Tamias sibiricus
(Laxmann)
Nagetiere
Hörnchen
Burunduk
Tamias striatus
(Linnaeus)
Chipmunk
W-Mediterranraum, NW-Afrika,
SW-Europa (Iberische
Halbinsel)
B, W, N, O - (Seewinkel,
Fuß des Leithagebirges,
Rand der Parndorfer
Platte) - (S erloschen,
St unsicher)
buschiges
Grasland auf
vorwiegend
sandigen Böden,
xerothermophil
x
N-Europa bis
Sibirien, Z-Asien
bis Korea, Japan
östl. Nordamerika
W - (Population wieder
erloschen)
Waldgebiete,
vorwiegend
bodenlebend
Waldgebiete, nur
bei Zufütterung
[x]
[x]
[x]
x
x?
x
W, N, St - (Vorkommen ausschließlich in
unsicher)
Gewässernähe,
semiaquatisch
[x]
[x]
langsam fließende
und stehende
(eutrophe)
Gewässer,
semiaquatisch
Kulturfolger,
alle BL - (freilebende
synanthrop
Populationen nur an
(freilebend in
Donau, March,
Neusiedlersee, bei Lunz Gewässernähe,
hygrophil)
und Mondsee)
x
Castoridae
Biber
Castor canadensis Kuhl Kanadabiber Nordamerika
Mäuseartige
Bisamratte
Rattus norvegicus
(Berkenhout)
Wanderratte SO-Sibirien,
N-China
Myocastoridae
Myocastor coypus
(Molina)
Biberratten
Nutria
Nordamerika (Ohio, USA)
Südamerika (Argentinien,
Brasilien)
alle BL - (in Tallandschaften der Ebenen,
Alpentäler nur als Ausbreitungswege genutzt)
N, O, St, K, S - (nördl.
Alpenvorland, Grazer
Bucht, Klagenfurter
Becken)
eutrophe Stillgewässer, Flußauen
und Sumpfgebiete,
semiaquatisch
x
x?
x?
x?
in Europa seit Mittelalter lokal in Gehegen
(sog. Leporarien bzw. Lapinieren) gehalten, in Ö
seit 1779 etabliert (Parndorfer Platte, B), durch
Grabtätigkeit z.T. Schäden in der Landwirtschaft
Rebel 1933, Wettstein
1955, Bauer 1960,
Niethammer et al. 1963,
Anonymus 1987
von Koenig in W am Ottakringer Friedhof zur
Beobachtung angesiedelt, Population einige Jahre
stabil, nun aber (nahezu) erloschen
von Koenig 1957 in W am Wilhelminenberg
ausgesetzt und später von hier auch nach
S (Hellabrunn) und St (Herberstein) verfrachtet
Krapp 1978a
Koenig 1960a, 1960b,
Niethammer et al. 1963,
Krapp 1978b
Stüber 1988, Sieber &
bei Wiederansiedelung des Europäischen Bibers
Bratter 1994, Sieber
1953 und 1979-84 in N und W (mit) ausgesetzt,
Gefangenschaftsflüchtlinge in St, Populationsstatus 1995a, 1995b
aktuell unbekannt, keine Hybridisation mit C. fiber
x?
x?
Zitate
invasiv
(x)
[x]
x
x
potenziell invasiv
x
x
Anmerkungen
(x)
(x)
(x)
bei Prag 1905 ausgesetzt, Nachweis seit 1914 aus
dem Mühlviertel (1922 Wien, 1925 Neusiedlersee),
heute in ganz Europa etabliert, nur in England wieder ausgerottet, z.T. Veränderung aquatischer Phytozönosen und Dezimierung von Muschelpopulationen
in Europa seit Mittelalter (z.B. Polen 1180), in Ö ab
ca. 1750, z.T. in Konkurrenz zur Hausratte R. rattus
(diese seit der Römerzeit aus N-Afrika und
Kleinasien kommend für K und O nachgewiesen),
Vorratsschädling und Krankheitsüberträger
Schreier 1956,
Niethammer et al. 1963,
Kerschner & Mayer 1965,
Kokes 1966, Pietsch
1982, Hoffmann 1983
Becker 1978, Wolff et al.
1980, Bauer 1988
in Frankreich bereits 1880/90 aus Farmen entkommen, in Mitteleuropa ab 1920 eingeführt, in Ö
seit 1935, hier nur lokale und z.T. temporäre
Populationen einzelner Gefangenschaftsflüchtlinge
Stubbe 1982, Reichholf
1983
217
(2002)
Muridae
Ondatra zibethicus
(Linnaeus)
W, St, S - (nur kleine
Populationen, Vorkommen aktuell unbestätigt)
x
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
etabliert - expansiv
Status
bisher ohne Auswirkungen
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Abstammung
österreichischer
Populationen in
Klammer
Lebensraum
etabliert - nicht expansiv
nach
nach NietWilson & Reeder 1993 hammer &
Krapp 1978
ff., MitchellJones et al.
1999
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
aktive Freisetzung (inkl.
Gefangenschaftsflüchtlinge)
Deutscher
Name
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und wissenschaftlicherArtname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Carnivora
Canidae
Nyctereutes
procyonoides (Gray)
Raubsäuger
Hundeartige
Marderhund SO-Sibirien und B, N, O, St, S - (Wein-,
Ussuri, Manschu- Wald- und Mühlviertel,
rei, Korea, Japan Salzkammergut) (K unsicher)
x
Waldgebiete mit
dichter Vegetation,
vorwiegend in
Gewässernähe
x
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Kleinbären
Waschbär
feuchte (altholzreiche und gewässernahe)
Laubwälder, auch
im Agrar- und
Siedlungsbereich
x
Artiodactyla
Paarhufer
Cervidae
Hirsche
Dama dama (Linnaeus) Damhirsch
B, W, N, K, S (T unsicher,
Gatterhaltung in
ganz Ö)
N - (nördl. der Donau) (K unsicher)
vorwiegend offene
Waldlandschaften
x
Cervus nippon
Temminck
Sikahirsch
Laub- und
Mischwälder
Odocoileus virginianus Weißwedel(Zimmermann)
hirsch
W, N - (Grafenegg und
Lainz, Bestand heute
wieder erloschen)
Bovidae
Ovis ammon
(Linnaeus)
Hornträger
Mufflon
B, W, N, O, St, K, S, T
Mongolei bis
Kleinasien, später
auch Mittelmeerinseln - (Sardinien, Korsika)
N - (Waldviertel)
Nord- und Mittel- W, N, O, St, K, S, V amerika - (westl. (vorwiegend entlang der
Flußtäler, March- und
USA)
Tullnerfeld, Inn-, Traun-,
Mühl- und Weinviertel) (T unsicher)
O-Mediterranraum,
Kleinasien (südl. Türkei)
O-Sibirien,
O-China, Manschurei, Korea,
Japan, Vietnam,
Taiwan - (Japan)
Nordamerika bis
nördl. Südamerika - (Kanada)
x
x
x
x
x
x
x
x
x?
offenes Waldland,
(ehemals) zur
Jagd in großen
Parkanlagen
[x]
[x]
[x]
buschiges und
bewaldetes Hügelund Bergland
x
x
x
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
etabliert - expansiv
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
bisher ohne Auswirkungen
unbeständig
Status
x?
(x)
in der Ukraine 1928 ausgewildert, in Ö seit 1954
(N), seither Ausbreitung nach Westen, genauer
Populationsstand, Einnischung und Konkurrenz
unbekannt, ev. Prädator von Niederwild und
Amphibien, Krankheitsüberträger
Bauer 1964, 1986, Röben
1975, Nowak 1984, 1993,
Aubrecht 1995a, 1995b,
Gutleb 1996a
x?
(x)
in Nordeuropa seit 1920er Jahren Flüchtlinge aus
Pelztierfarmen, bisher in Ö kein Nachweis einer beständigen Population, potenziell Konkurrenz zum
Europäischen Nerz M. lutreola und Fischotter L. lutra
Linn & Chanin 1978,
Nitsche 1995, Stubbe
1993a, Bauer &
Spitzenberger 1996
x?
(x)
in Hessen (BRD) 1934 aus Pelztierfarmen entkommen, in Ö als Einwanderer seit 1974 (S) nachgewiesen, 1972 und 1977 auch im Waldviertel aus
Zuchtstationen entkommen, z.T. landwirtschaftliche
Schäden und Einfluß auf Amphibien- und
Vogelpopulationen
Röben 1975, Lutz 1984,
Aubrecht 1985, 1995a,
1995b, Stubbe 1993b,
Sackl & Samwald 1995,
Gutleb 1996b
bis zur Eiszeit in ganz Europa, durch Römer zur
Zucht erneut aus Kleinasien angesiedelt, in Ö flüchtiges Gatterwild, nur in S, N, St und K kleine freilebende Populationen, bis zum 2.Weltkrieg auch im B
als Jagdwild in N 1907 ausgewildert, nur lokal vertreten, potenziell Hybridisation mit Rothirsch
C. elaphus und z.T. auch Forstschäden möglich
Rebel 1933, Bauer 1960,
Niethammer et al. 1963,
Heidemann 1986,
Hoi-Leitner 1989
Rebel 1933, Niethammer
et al. 1963, Krapp &
Niethammer 1986
(x)
Rebel 1933, Niethammer
von Graf Breuner-Enkevoirth ab 1870 am
Manhartsberg (N) gehalten, aus Bestand um 1910 et al. 1963, Pulliainen &
Sulkava 1986
Population im Lainzer Tiergarten (W) begründet,
seit 1930 in Ö wieder erloschen (in Europa noch in
Finnland, Tschechien und Jugoslawien)
(x)
seit Neolithikum verwilderte Haustiere aus Kleinasien auf Sardinien und Korsika, durch Prinz Eugen
1729/32 von hier als Zootier nach Wien gebracht, seit
1753 Gatterwild in Lainz, ab 1910 lokal frei als
Jagdwild
Rebel 1933, Wettstein
1955, Bauer 1960,
Niethammer et al. 1963,
Feiler 1975, Röhrs 1986,
Hoi-Leitner 1989
Neobiota in Österreich – Tiere
Laub- und
Mischwälder in
Gewässernähe
Mustelidae
Marderartige
Mustela vison Schreber Mink
Nordamerika
Procyonidae
Procyon lotor
(Linnaeus)
Art der
Ausbreitung
etabliert - nicht expansiv
Abstammung
österreichischer
Populationen in
Klammer
Lebensraum
Einschleppung
nach
nach NietWilson & Reeder 1993 hammer &
Krapp 1978
ff., MitchellJones et al.
1999
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung (inkl.
Gefangenschaftsflüchtlinge)
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Deutscher
Name
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(2002)
Systematische Kategorie und wissenschaftlicherArtname
Neobiota in Österreich – Tiere
219
Literaturverzeichnis
Weiterführende Einzelarbeiten sind den angeführten Literaturstellen zu entnehmen.
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220
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6.3
6.3.1
Wirbellose
„Helminthen“ – Neozoen der Fische Österreichs
R. Konecny, I. Schabussova, H. Sattmann24
Unter der Bezeichnung „Helminthen“ werden parasitische Würmer der Plathelminthen und
Nemathelminthen zusammengefasst. Für die heimische Fischfauna sind etwa 60 Helminthenarten bekannt, wobei die artenreichste Gruppe die Monogeneen repräsentieren, gefolgt von
Nematoden, digenen Trematoden (Digenea), Cestoden und Acanthocephalen. Von den dokumentierten Arten sind ca. 20 % Neozoen. Dabei muss angemerkt werden, dass der Status
einiger Monogenea diesbezüglich ungeklärt ist, weil in dieser Gruppe erst in den letzten Jahren taxonomisch differenzierte Bestimmungen vorgenommen wurden, daher die autochthone
Fauna unzureichend bekannt ist.
Der Import nicht-heimischer Fischarten ist einer der bedeutendsten Faktoren für die Einschleppung von Fischparasiten. Der Besatz von Gewässern mit Fischen unterschiedlicher
Herkunft ist ein wirkungsvoller Ausbreitungsmechanismus für deren Parasiten.
24
Dr. R. Konecny, Umweltbundesamt, Spittelauer Lände 14, A-1090 Wien, konecny@ubavie.gv.at; Mag. I. Schabussova,
Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien, Althanstrasse 14, A-1090 Wien; Dr. H. Sattmann,
Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, helmut.sattmann@nhm-wien.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
222
Neobiota in Österreich – Tiere
Ende der 1970er Jahre erfolgten vermehrt Importe südostasiatischer Aale (Anguilla japonica)
nach Europa. Mit diesen Importen wurde der „Schwimmblasenwurm“ Anguillicola crassus nach
Europa gebracht. Die Parasiten etablierten sich erfolgreich in den europäischen Gewässersystemen im Europäischen Aal (Anguilla anguilla). Als Zwischenwirte kommen eine Reihe
von benthischen und planktischen Crustaceen in Frage. Als paratenische Wirte (Hilfs- oder
Stapelwirte) dienen zahlreiche heimische Fischarten. Die adulten Würmer leben als Blutsauger in der Schwimmblase des Aales (MORAVEC 1994).
Die erste europäische Meldung des „Schwimmblasenwurms“ wurde 1982 (NEUMANN 1985)
in Deutschland dokumentiert. Die ersten Nachweise aus Österreich stammen aus den Jahren 1987 aus dem Mondsee (JAGSCH & RYDLO 1993) und 1988 aus dem Neusiedler See
(KONECNY & WAIS 1994). Untersuchungen zur Ökologie von A. crassus wurden in den letzten Jahren im Neusiedler See durchgeführt (SCHABUSS et al. in Vorber.). Im Balaton (Ungarn) wurde 1991 ein Massensterben von Aalen registriert. Aufgrund des starken Befalles
der Aale mit Anguillicola crassus wurden diese Parasiten als Ursache des Fischsterbens diskutiert (MOLNAR et al. 1994). Auch der Rückgang der natürlichen Aalpopulationen in Westeuropa wird mit diesem Parasiten in Zusammenhang gebracht (BELPAIRE et al. 1987). Eine
vergleichbare Einschleppung einer weiteren Anguillicola-Art (Anguillicola novaezelandiae)
mit südpazifischen Aalen (Anguilla australis) wurde aus Italien bekannt (MORAVEC &
TARASCHEWSKI 1998). Eine Ausbreitung in heimischen Gewässern ist nicht auszuschließen.
Zur möglichen Einschleppung der Monogenea Pseudodactylogyrus bini und P. anguillae durch
asiatische oder pazifische Aale herrschen unterschiedliche Auffassungen (vgl. KENNEDY
1993; CONE & MARCOGLIESE 1995; GELNAR et al. 1996).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Herkunftsgebiet
Verbreitung in
Österreich
Lebensraum, Wirt
Art der
Ausbreitung
Dactylogyrus vastator
Nybelin
Dactylogyrus
yinwenyingae Gussev
Gyrodactylus gasterostei
Gläser
Cestoda
Bothriocephalidae
Bothriocephalus
acheilognathi Yamaguti
Bothriocephalus
gowkongensis Yeh
Caryophyllidae
Khawia sinensis Hsü
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
vermutlich Einschleppung mit dem Import lebender Aale aus Asien; in
Europa ca. seit 1980, in Österreich
seit 1994/95 nachgewiesen
vermutlich Einschleppung mit dem Import lebender Aale aus Asien, manche
Autoren halten es allerdings für möglich,
dass die Art in Europa autochthon ist
möglicherweise in Europa autochthon
B (Neusiedler See) Kiemen von Aalen
(Anguilla anguilla)
x
x?
x
x
Ö, keine geografi- Kiemen von Karpfen
sche Angabe
(Cyprinus carpio)
Ostpaläarktis B (Neusiedlersee) in den Nasenhöhlen von
Karpfenartigen Fischen
Nordeuropa V (Rheintal)
Ektoparasit an
Gasterosteus aculeatus
x
x?
x
x
x
x?
x
x
x
x?
x
Taiwan
B (Neusiedler
See), St
Darm von Karpfen
(Cyprinus carpio)
x?
x?
x
x?
Asien
O (Raab), St?
Darm von Karpfen
(Cyprinus carpio)
x?
x?
x
x?
Karpfen (Cyprinus carpio)
x?
x?
x
Schwimmblase von Aalen
(Anguilla anguilla); Larven
in Kleinkrebsen und diversen Süßwasserfischen
x
invasiv
x
potenziell invasiv
x
etabliert nicht expansiv
x?
unbeständig
x
aktive Freisetzung
Kiemen von Aalen
(Anguilla anguilla)
Zitate
Plattwürmer
Hakensaugwürmer
Asien
(Japan,
China),
Australien
Asien
(Japan,
China),
Australien
Zentralasien
B (Neusiedler
See), O (Ischler
Ache)
O (Mondsee)
Amur
Becken,
China, Japan
NEMATHELMINTHES
Rundwürmer
Nematoda
Anguillicolidae
Anguillicola crassus
Aal-Schwimmblasen- Asien
Kuwahara, Niimi & Itagaki wurm
(Japan,
China)
B (Neusiedler See),
W (Alte Donau), O
(Mondsee, Donau),
S (Wallersee)
x
x
vermutlich mit Glaskarpfenbesatz
verschleppt
vermutlich mit Dreistacheligem
Stichling (Gasterosteus aculeatus) im
Bodensee eingeschleppt
Kennedy 1993, Cone &
Marcogliese 1995,
Gelnar et al. 1996
Kennedy 1993, Cone &
Marcogliese 1995,
Gelnar et al. 1996
Molnar 1984,
Rydlo mündl. Mitt.
Miklas 1999
Ahnelt et al. 1995
durch Import von Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) eingeschleppt; in
Österreich 1971 erstmals dokumentiert
durch Import von Cypriniden
eingeschleppt; in Österreich 1971
erstmals dokumentiert; keine weiteren
Funde; möglicherweise synonym mit
B. acheilognathi
Otte et al.1972,
Kritscher 1988
x?
vermutlich durch Import von Amurkarpfen eingeschleppt, erster und einziger Nachweis vom Wallersee 1994
Bauer 1991,
Konecny unpubl.
x
Einschleppung durch Import lebender Moravec & Taraschewski
Aale, in Europa seit 1982, in Österreich 1988, Jagsch & Rydlo
1993, Konecny & Wais
seit 1987 dokumentiert
1994
Otte et al.1972,
Rydlo 1998
223
(2002)
bisher ohne
Auswirkungen
Pseudodactylogyrus
anguillae (Yin & Sproston)
Status
etabliert - expansiv
PLATHELMINTHES
Monogenea
Dactylogyridae
Pseudodactylogyrus bini
(Kikuchi)
Einschleppung
Deutscher Name
anthropogen bedingte Einwanderung
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
224
Neobiota in Österreich – Tiere
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
6.3.2
225
Der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Digenea, Trematoda)
25
J. Ursprung
Mit seinen 8 bis 10 cm Länge gehört der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides
magna (Bassi 1875) zu den größten Trematoden. Dementsprechend augenfällig sind auch
die pathologischen Veränderungen im Zielorgan des Parasiten, der Leber, wo er sich zeitlebens im Parenchym aufhält und nicht, wie der einheimische Große Leberegel (Fasciola hepatica), in die Gallengänge einwandert. Bei seinen natürlichen Endwirten in Nordamerika,
Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus) und Wapiti (Cervus elaphus canadensis), können
dennoch überraschend viele (bis weit über 100) dieser riesigen Trematoden gefunden werden,
ohne dass die betroffenen Tiere klinische Anzeichen einer Erkrankung zeigen. Die Egel finden sich dort in mehreren Zentimeter großen Bindegewebszysten eingekapselt, die mit den
Gallengängen der Leber kommunizieren, so dass über diesen Weg die Eier schließlich mit
dem Kot ins Freie gelangen.
Neben den genannten Endwirten sind eine große Zahl von Irrwirten bekannt geworden, wo
die Egel nicht oder nur ganz ausnahmsweise zur Reproduktion gelangen. Zum einen, weil die
betroffenen Wirte so schwer geschädigt werden, dass sie bereits versterben, ehe die Egel
Geschlechtsreife erlangen (z. B. Maultierhirsch, Schaf, Ziege, in Europa: Reh!), oder andererseits, weil es den befallenen Tieren gelingt, die Egel derart intensiv einzukapseln, dass keine
Eier an die Außenwelt gelangen. Letztere (z. B. Elch, Rind) erscheinen, wie die natürlichen
Endwirte, trotz oft spektakulärer Leberveränderungen und hoher Egelzahlen nur wenig in ihrer
Gesundheit beeinträchtigt.
Der Amerikanische Riesenleberegel wurde 1875 in einem Wildpark bei Turin entdeckt und
erstmals wissenschaftlich beschrieben (BASSI 1875). Der Autor vermutete schon damals,
dass der neue Parasit mit den dort gehaltenen Wapitis von Nordamerika, wo er erst später
auch tatsächlich gefunden wurde, nach Europa gelangt war. Man kann wohl davon ausgehen,
dass die Art nicht nur einmal, sondern mehrfach zusammen mit seinen natürlichen Endwirten,
Weißwedelhirsch und Wapiti, nach Europa gelangte. Besonders Wapitis waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in größerer Zahl an vielen Stellen des Kontinents zur „Blutauffrischung“ des heimischen Rotwildes eingebürgert worden. Neben dem genannten Vorkommen in Norditalien, das bis zum heutigen Tag besteht, wurden nach und nach weitere
Funde aus Spanien, Deutschland, Böhmen und Polen bekannt, die aber nicht alle zu einer
dauerhaften Etablierung des Parasiten führten und vorerst auch nur eher als zoologische Kuriosität aufgefasst wurden.
Massivere wirtschaftliche Schäden beim Rot-, Dam- und Rehwild wurden erstmals seit den
Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts aus der damaligen CSSR (Mittel- und Südböhmen)
gemeldet, was auch Anlass für eine erste intensivere Erforschung der Biologie und Epidemiologie dieses exotischen Parasiten unter europäischen Bedingungen war (ERHARDOVAKOTRLA 1971). Dabei wurde auch die Zwergschlammschnecke (Galba truncatula) erstmals
als Zwischenwirt nachgewiesen. Zwar wurden im Labor experimentell auch Schnecken der
Art Stagnicola palustris erfolgreich infiziert und auch Cercarienschlupf und Infektiosität der
Metacercarien dokumentiert (CHROUSTOVA 1979), doch liegen aus dem Freiland bislang
keine Beobachtungen vor, wieweit dieser Art gleichfalls Bedeutung als Zwischenwirt zukommt. In Nordamerika jedenfalls ist der Riesenleberegel bei den Zwischenwirten ähnlich
unspezifisch wie bei den Endwirten und konnte mittlerweile bei mehr als 10 Arten gefunden
werden, zum Teil jedoch nur nach experimenteller Infektion. Insgesamt sind der ganze Entwicklungszyklus, der Zwischenwirt und die ökologischen Optima für eine erfolgreiche Reproduktion von F. magna dem heimischen Großen Leberegel (Fasciola hepatica) sehr ähnlich.
25
MMag. J. Ursprung, Kirchenberg 2, A-2465 Höflein
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
226
Neobiota in Österreich – Tiere
Somit muss aber auch das ganze bekannte Verbreitungsgebiet von F. hepatica als potenzieller
Lebensraum für F. magna angesehen werden.
Der wirtschaftliche Schaden durch F. magna in der Viehhaltung in Nordamerika ist gewaltig
und übersteigt in manchen Gebieten den durch F. hepatica, doch fehlt dazu exaktes Zahlenmaterial, da in den üblichen Schlachthofstatistiken die beiden Arten nicht getrennt werden. In
Europa sind Verluste in der Nutztierhaltung bisher eher Ausnahmen geblieben (Italien,
CSSR). In den bekannt gewordenen Fällen (Rind, Schaf, Pferd) erfolgte die Ansteckung der
Haustiere auf vom Wild kontaminierten Weiden beziehungsweise über dort gewonnenes Heu.
Nachweise vom Menschen, wie es sie bekanntermaßen bei F. hepatica gibt, liegen bislang
von F. magna weder aus Nordamerika noch aus Europa vor.
Zumindest seit 1988 kommt der Amerikanische Riesenleberegel in den slowakischen
Donauauen vor und 1994 wurde er erstmals von der ungarischen Seite der Donau gemeldet
(MAJOROS & SZTOJKOV 1994). Den ersten Feststellungen unweit der österreichischen
Grenze folgten bald weitere donauabwärts. Nachdem es bereits vorher einen ersten Nachweis
von F. magna in Österreich aus einem Damwildgatter in Niederösterreich gegeben hatte
(PFEIFFER 1982), wohin der Parasit wohl über zugekaufte Zuchttiere unklarer Herkunft gelangt sein muss, erfolgte der erste Nachweis bei freilebenden Wildtieren in Österreich im
Herbst 2000 in Hirschlebern aus den Donauauen östlich von Wien bei Fischamend
(WINKELMAYER & PROSL 2001).
Das daraufhin vom Institut für Parasitologie und Zoologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Niederösterreichischen Landesjagdverband eingeleitete Untersuchungs- und Bekämpfungsprogramm startete noch im Jänner 2001 mit einer ersten gebietsweiten Untersuchung von Rotwild-Kotproben aus dem gesamten Gebiet
der Donauauen östlich von Wien. Positive Proben waren vorerst nur unter dem aus Fischamend und Regelsbrunn eingelangten Material zu finden. Praktisch das gleiche Ergebnis erbrachte eine zweite derartige gebietsweite Aktion im Mai 2002. Weitere Kotproben und auch
erstes gemeldetes und untersuchtes Fallwild (1 Reh, 3 Hirsche) ließen dann aber bis zum
Sommer bereits ein praktisch geschlossenes Verbreitungsgebiet südlich der Donau zwischen Mannswörth und Regelsbrunn erkennen. Die höchsten Befallsraten (66–70 %) und
Befallsintensitäten (bis 175 Eier pro Gramm Kot) wiesen dabei die Proben aus den Revieren
in Fischamend auf.
Kotproben stehen das ganze Jahr zur Untersuchung zur Verfügung, doch können über sie nur
geschlechtsreife, eiausscheidende Egel nachgewiesen werden. Daher sollen auch aus dem
gesamten Untersuchungsgebiet, den Donauauen östlich von Wien, von sämtlichen erlegten
oder als Fallwild aufgefundenen Rotwild-Stücken die Lebern zur Untersuchung gelangen
(vom Reh- und evtl. auch Schwarzwild nur veränderte Lebern). Die seit Beginn der Jagdsaison
im Juni 2001 eingetroffenen Lebern bestätigten vorerst nur das schon bekannte Verbreitungsgebiet. Im Oktober 2001 kamen aber schließlich auch erstmals positive Lebern von nördlich der Donau, aus Markthof und Mannsdorf, zur Untersuchung. Beide ließen die Spuren einer
früheren Infektion und erfolgreichen Behandlung erkennen, waren aber mit immaturen, d. h.
noch nicht geschlechtsreifen, Egeln reinfiziert. Insgesamt wurden bis zum Ende der Jagdsaison 2001 rund 150 Hirschlebern untersucht, wobei die Infektionsrate südlich der Donau
bei ca. 50 %, nördlich der Donau bei ca. 5 % lag.
Während des Sommers gelang es auch einen Bestand infizierter Zwischenwirtschnecken
der Art Galba truncatula in der Fischa zu entdecken. Die Bestimmung der Entwicklungsstadien in den Schnecken (Sporocysten, Redien, Cercarien) wurde mittels DNA-Sequenzierung
überprüft, um eine Verwechslung mit F. hepatica auszuschließen. Die Überwachung dieser
Schneckenpopulation stellt seither eine weitere Säule der laufenden Untersuchungen dar.
Die Infektionsrate bei diesen Schnecken stieg vorerst bis zum August auf ca. 5 % an, um
dann aber bis Oktober wieder auf Null abzusinken.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
227
Für die von der Jägerschaft aus Fischamend und Mannswörth und später auch Regelsbrunn
gewünschte medikamentöse Behandlung des Rotwilds konnte mit einer Sondergenehmigung des Gesundheitsministeriums das in Österreich zwar zugelassene, aber im Handel nicht
erhältliche Triclabendacol importiert werden. Es muss wegen seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gegen alle Alterstadien der Egel und seiner großen therapeutischen Breite als Mittel
der Wahl gelten. Es wird per os appliziert, was eine Einmischung ins Futter erlaubt. Bis zum
Ende des Jahres 2001 wurde viermal, jeweils über eine Woche hinweg, in den genannten
Gebieten eine entsprechende Medizinalfuttermischung vorgelegt. Bei einer weiteren Behandlung im Februar 2002 nahmen auch erstmals alle Reviere mit Hirschvorkommen nördlich der Donau an dem Behandlungsprogramm teil.
Es ist noch zu früh, den Erfolg dieser Behandlungen zu beurteilen. Die ersten Behandlungen
im Winter und Frühjahr 2001 führten jedenfalls dazu, dass die Eiausscheidung in Fischamend,
von wo laufend Kotproben untersucht werden, bis zum Sommer gegen Null absank. Dass
die Lebern der erlegten Hirsche im Herbst des Jahres wieder eine hohe Reinfektionsrate
zeigten, muss nicht überraschen, können doch mit einer Behandlung der Hirsche naturgemäß nur die Egel erreicht werden, nicht jedoch alle anderen Stadien des Entwicklungskreislaufs: Metacercarien, die bis zu einem Jahr lebensfähig bleiben können, die Stadien in den
infizierten überwinternden Schnecken, die im Frühjahr ihre Cercarienbürde entlassen und
die Eier im Kot, die während des Sommers zur Entwicklung gelangen und eine weitere
Schneckengeneration infizieren. Aus epidemiologischen Gründen kann daher selbst bei einem
optimalen Behandlungserfolg mit einer endgültigen Unterbrechung des komplizierten Infektionskreislaufs nicht vor Ende 2002 gerechnet werden und dies nur, wenn nicht dazwischen
wieder Egel zur Geschlechtsreife und damit Eiausscheidung gelangen. Aus diesem Grund
sollen auch die Behandlungen bis dahin noch mehrfach wiederholt werden Ein derartiger
strategischer und konsequenter Medikamenteneinsatz wie hier, ist unseres Wissens noch
nirgends anderswo versucht worden. Mit einem nur punktuellen, unsystematischen Einsatz
von zum Teil auch weniger geeigneten Fascioliciden konnte jedenfalls in den betroffenen
Nachbarländern wie Italien, Ungarn und Slowakei bisher immer nur eine vorübergehende Absenkung der Befallsrate und -intensität erreicht werden (BALBO et al. 1989; EGRI &
SZTOJKOV 1999). Von allzu optimistischen Erwartungen muss aber auf jeden Fall gewarnt
werden.
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Tiere
228
6.3.3
Ausgewählte aquatische Neozoen (Cnidaria, Plathelminthes,
Kamptozoa, Annelida, Isopoda)
26
M. Pöckl & W. Rabitsch
Die Entwicklung der europäischen Binnenwasserfauna wurde besonders in Mittel- und Nordeuropa durch die Eiszeiten in erheblichem Ausmaß geprägt. Während des letzten Glazials,
der Würmeiszeit, waren weite Teile Europas vergletschert und von einer offenen Tundra bedeckt. Es herrschten unwirtliche subarktische Klimabedingungen. Die temperierte Binnenwasserfauna dieses Kontinents entwickelte sich in den letzten 10.000–15.000 Jahren: ein
Prozess, der immer noch anhält (THIENEMANN 1950). Bereits der prähistorische Mensch
hatte die Verbreitung verschiedener Tier- und Pflanzenarten beeinflusst, bedeutende anthropogene biogeografische Veränderungen begannen jedoch erst im Zeitalter der großen
Entdeckungsreisen. Diese Veränderungen – beschleunigt durch die Entwicklung von Handelsbeziehungen – nahmen stetig zu. Neben der absichtlichen und geplanten Einbürgerung
verschiedener Tier- und Pflanzenarten wurden jedoch auch viele Arten unabsichtlich und
ungewollt durch den Menschen verbreitet. Der passive Transport mit Ballastwasser, Sedimentablagerungen in Ballastwassertanks und im Aufwuchs der Schiffsaußenhaut, aber auch
der Organismentransport durch Aufwuchs an Schwimmern bzw. Ankerketten von Wasserflugzeugen gelten als wichtigste Ursachen für die unbeabsichtigte Einschleppung aquatischer wirbelloser Tiere.
Von entscheidender Bedeutung für die Durchmischung der aquatischen Biozönosen im Binnenland sind die neu geschaffenen Wasserstraßen, die natürliche Ausbreitungsbarrieren
aufgelöst haben (JAZDZEWSKI 1980). In den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden in Europa viele Kanäle gebaut, die verschiedene Flusssysteme miteinander verbinden. Über diese
nun neu zur Verfügung stehenden Wasserstraßen drangen viele aquatische Neozoen vor,
teils aktiv wandernd, teils durch Schiffe und Boote verschleppt. Zuletzt wurde am 25.09.1992
der Main-Donau-Kanal eröffnet, der eine Verbindung zwischen Rhein und Donau geschaffen
hat, die zu einem Faunenaustausch zwischen beiden Flusssystemen führte. Mit 3.500 km
Länge ist die Rhein-Main-Donau-Wasserstraße eine der längsten Europas und ermöglicht
die Schifffahrt zwischen Nordsee und dem Schwarzen Meer. Zahlreiche Neozoen der Donau
konnten sich in den Rhein (und darüber hinaus) ausbreiten (z. B. Dendrocoelum romanodanubiale, Caspiobdella fadejewi, Hypania invalida, Limnomysis benedeni, Jaera istri, Dikerogammarus haemobaphes, D. villosus), weniger Arten hingegen in der Gegenrichtung (z. B.
Atyaephyra desmaresti) (vgl. Kap. 6.3.7, 6.3.8).
26
Dr. M. Pöckl, Am Schierlberg 1, A-3381 Golling an der Erlauf bzw. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, A-3109 St. Pölten, Manfred.Poeckl@noel.gv.at; Dr. W. Rabitsch,
Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Abb. 7:
229
(2002)
Binnenwasserstraßensystem in Europa (nach TITTIZER 2001). Die nummerierten Kanäle sind der Rhein-Main-Donau-Kanal (1), der RheinRhône-Kanal (2), der Marne-Rhein-Kanal (3), der Canal du Centre (4), der Canal du Midi (5), der Dortmund-Ems-Kanal (6), der Mittellandkanal
(7), der Elbe-Seitenkanal (8), der Elbe-Havel-Kanal (9), die Spree-Oder-Wasserstraße (10), der Nord-Ostsee-Kanal (11), der Pripjet-Bug-Kanal
(12), der Bromberg-Kanal (13). Wichtige weitere Kanäle knapp außerhalb des Bildausschnittes sind der Don-Wolga-Kanal, das MarienKanalsystem und schließlich der Suez-Kanal.
230
Neobiota in Österreich – Tiere
Die Auswirkungen von wirtschaftlich motivierten Einbürgerungsversuchen auf die autochthone
Fauna (z. B. auf gefährdete Krebs- und Muschelvorkommen) wurden bisher kaum untersucht. Die Einfuhr des aus Nordamerika stammenden Kamberkrebses Orconectes limosus
und seine Etablierung in europäischen Gewässern mag als Beispiel für ein undurchdachtes
Einbürgerungsexperiment gelten, dessen Folge sich für die heimische Flusskrebsfauna katastrophal auswirkte und keine ökonomischen Gewinne zeitigte (PEKNY 1995). Die Einbürgerung
des ebenfalls aus Nordamerika stammenden Signalkrebses Pacifastacus leniusculus war
vom ökonomischen Gesichtspunkt aus betrachtet erfolgreich, wirkte sich auf die heimischen
Flusskrebse aber ebenso negativ aus (EDER 2002, vgl. Kap. 6.3.10).
Bei den Perakariden Krebsen können Beispiele für Einbürgerungsversuche für die Ordnung
Mysidacea und Amphipoda genannt werden. Salmonidenzuchten in Mitteleuropa wurden
schon im 19. Jahrhundert mit Lebendfutter versorgt und Gammariden in benachbarten Teichen für diesen Zweck produziert (HAEMPEL 1908; BUSCHKIEL 1931). Auf diese Weise
könnte auch manche einheimische Art weiter verbreitet worden sein, etwa der Gemeine Flohkrebs Gammarus pulex und der Bachflohkrebs Gammarus fossarum. DEKSBACH (1952)
nennt Beispiele für groß angelegte Einbürgerungsversuche des Seeflohkrebses Gammarus
lacustris in Sibirische Gewässer Anfang des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1900 und 1905 wurden unglaubliche Mengen von Flohkrebsen aus Seen im Ural in den Arakul See (Region um
Celabinsk) transportiert, angeblich 20.000 Eimer, 1911 wurden 10 Tonnen Gammariden im
Kujas See (Region um Sverdlovsk) ausgesetzt. Solche Unternehmungen dürften aus fischereiwirtschaftlichen Gründen in Sibirien und dem Ural auch heute noch durchgeführt werden.
Durch die Arbeiten von VORNATSCHER (1965), LIEPOLT (1965–67) und KOTHÉ (1968)
wissen wir über die historische Entwicklung der pontokaspischen Faunenelemente in der Donau gut Bescheid. In den 1980er Jahren wurde das MaB-Projekt „Ökosystemstudie Donaustau
Altenwörth” durchgeführt, 1988 erschien ein Bestimmungsschlüssel für die Perakariden Crustaceen der österreichischen Donau (PÖCKL 1988) und NESEMANN et al. (1995) haben einen
Überblick über Vorkommen und Verbreitung der Malakostraken Krebse in der mittleren und
oberen Donau gegeben. Seither wurden verschiedene Erstnachweise für Österreich gesondert
publiziert (z. B. WITTMANN et al. 1999; MOOG et al. 1999). Der jüngste Neuzugang betrifft die
pontokaspische Mysidae Katamysis warpachowskyi (vgl. Kap. 6.3.7).
Nicht jede eingeschleppte Art kann sich auch dauerhaft im Gewässer etablieren. Besonders
die anthropogen sehr stark veränderten Fließgewässer, deren autochthone Fauna stark in
Mitleidenschaft gezogen ist, bieten aber neu auftretenden Arten oft geeignete Lebensbedingungen. Gelegentlich werden außerordentlich hohe Abundanzen beobachtet. Bei Untersuchungen des Makrozoobenthos im nördlichen Oberrhein waren 15 % der Arten, aber 70 %
der Individuen Neozoen (BERNAUER et al. 1996). TITTIZER (1996) berichtet von 6–30 %
Neozoen in den einzelnen deutschen Bundeswasserstraßen und 10 % Neozoenanteil in der
Makroinvertebratenfauna der Donau (alle Angaben ohne Oligochaeta und Chironomidae). Die
Veränderungen der Wasserchemie (Verschmutzung, Eutrophierung, Aufsalzung), der Gewässermorphologie (Regulierung, Aufstau) und damit der Gesamtcharakteristik des Gewässers
(Fließgeschwindigkeit, Erwärmung, Akkumulation von Substrat) schaffen für manche der
Neozoen ideale Bedingungen sich zu etablieren oder auszubreiten. Dies gilt besonders für
euryöke, thermophile, halophile, lithophile, limnophile und verschmutzungstolerante Arten.
Die hohe Toleranz gegenüber Stressfaktoren (Salzgehalt, Temperatur) wird auch als Argument für den großen Erfolg der pontokaspischen Arten in der Donau und den angeschlossenen Wasserstraßen gesehen. Nach MARTENS & EGGERS (2000) könnten Neozoen auch
als Indikatoren der anthropogenen Beeinträchtigung von Gewässern verwendet werden.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
231
Nesseltiere (Cnidaria)
Die ursprüngliche Heimat der Süßwassermeduse Craspedacusta sowerbii ist nicht sicher
bekannt. Eine Hypothese vermutet eine Verschleppung aus China (Yang-Tse-Kiang) mit
Aquarienpflanzen nach England (1884 in Warmwasserbecken in London), von wo sie sich
durch Wasservögel und Schiffe über ganz Europa und Nordamerika ausgebreitet hat. Heute
ist sie weltweit in stehenden und fließenden Gewässern anzutreffen.
Offenbar findet in Mitteleuropa keine geschlechtliche Fortpflanzung statt, da bisher nur weibliche Medusen gefunden wurden. Die Reproduktion erfolgt demnach ungeschlechtlich durch
Knospung der Polypengeneration. Für die Verschleppung mit Ballastwasser, Wasservögeln
und Wasserpflanzen sind auch die Überdauerungsstadien (Podocysten) wichtig, die eine längere Austrocknung ertragen können.
Der Keulenpolyp Cordylophora caspia stammt aus dem Kaspischen Meer, wurde vor allem
durch den Schiffsverkehr weltweit verschleppt und vermag durch seine hohe Salztoleranz
auch Brackwasserbereiche zu besiedeln (Erstfund für Norddeutschland 1858 im Brackwasser
der Elbe). Die bis zu 10 cm großen Kolonien benötigen Hartsubstrat als Unterlage und wurden an Schiffsrümpfen (aber auch im Ballastwasser) in alle größeren Flusssysteme Mitteleuropas verschleppt (TITTIZER et al. 2000). Der Keulenpolyp ernährt sich räuberisch von verschiedenen Kleinlebewesen und ist in der gesamten österreichischen Donau zu erwarten.
Auch eine Verschleppung des Ruhestadiums (Menonten) durch Wasservögel wird für möglich
gehalten.
Plattwürmer – Strudelwürmer (Plathelminthes – Turbellaria)
Der Gefleckte Strudelwurm (Dugesia tigrina) wurde um 1900 wahrscheinlich mit Aquarienpflanzen oder Zierfischen aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Die wenig anspruchsvolle Art lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern und ernährt sich räuberisch
von kleinen benthischen Organismen. Seit 1969 sind Nachweise auch aus der deutschen
Donau bekannt. WEINZIERL & SEITZ (1994) berichten erstmals vom Vorkommen der pontokaspischen Art Dendrocoelum romanodanubiale in der bayerischen Donau (Kachlet, Jochenstein) nahe der österreichischen Grenze aus dem Jahr 1992. Nach Inbetriebnahme des MainDonau-Kanals wurde die Art im Main (1994) und mittlerweile auch im Rhein (1997) nachgewiesen (SCHLEUTER & SCHLEUTER 1998; SCHÖLL & BEHRING 1998). Bestandserhebungen im Stauwurzelbereich bei Donau-km 2.376 im September 1994 erbrachten 7.400 In2
dividuen/m (TITTIZER et al. 2000). Wegen der breiten ökologischen Valenz ist eine weitere
Ausbreitung anzunehmen. Als Transportvektoren sind neben dem Schiffsverkehr auch Wasservögel zu beachten.
Kelchwürmer (Kamptozoa)
Trotz der heute weltweiten Verbreitung wird Urnatella gracilis in Europa nur zerstreut und
meist vereinzelt gefunden. EMSCHERMANN (1995) vermutet eine Einschleppung dieser aus
Nordamerika stammenden Art mit Sportbooten nach dem 2. Weltkrieg durch Besatzungsangehörige nach Deutschland. Aus Südosteuropa (Don, Dnjestr, Donau, Theiß) liegen mehrere
Nachweise vor und 1995 wurde die Art auch in der unteren March bei Stupava (auf Höhe
Marchegg) gefunden (VRANOVSKÝ & ŠPORKA 1998). Als Transportvektoren der Stolone
werden stromaufwärts vor allem Wasservögel vermutet, allerdings scheint aufgrund der verborgenen Lebensweise die genaue Verbreitung (und damit auch die Frage, ob es sich überhaupt um ein Neozoon handelt) nicht sicher geklärt.
Ringelwürmer – Vielborster (Annelida – Polychaeta)
Das pontokaspische Faunenelement Hypania invalida findet sich vom Hyporhitrhal bis ins
Hypopotamal und gilt als Charaktertier des Eupotamals. Die 1–2 cm große Art kann schnell
2
hohe Abundanzen aufbauen (bis zu 10.000 Ind./m ); bevorzugt werden stehende und langsam fließende Gewässer mit schlammigem Untergrund in dem die senkrechten Wohnröhren
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
232
Neobiota in Österreich – Tiere
gegraben werden, z. B. im Bereich von Staudämmen. Der erste Nachweis für Österreich gelang 1959 in den Stauräumen Jochenstein und Ybbs-Persenbeug (WEBER 1964). Mit der
Öffnung des Donau-Main-Kanals 1992 wurde die Art vor allem durch die Schifffahrt in den
Main, den Rhein, in die Mosel und Meuse verschleppt und wird seit 2000 auch in Belgien
gefunden (BOSSCHE et al. 2001).
Ringelwürmer – Wenigborster (Annelida – Oligochaeta)
Der bis zu 20 cm lange Kiemenwurm Branchiura sowerbyi (Tubificidae) stammt aus Südostasien (Indien, China, Japan, Java) und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutlich mit
tropischen Wasserpflanzen in Gewächshäusern eingeschleppt (London, Hamburg). Es gelang ihm jedoch ins Freiland vorzudringen, zunächst in Thermalbäche (Warmbad Villach, Bad
Fischau und Bad Vöslau), dann auch in warme Flussabschnitte (Wien: Alte Donau) (HAFNER
et al. 1986). Aufgrund der hohen Temperaturtoleranz ist ein weiteres Vordringen (Verschleppung mit der Schifffahrt) an geeigneten Standorten zu erwarten, allerdings werden nur
selten hohe Abundanzen erreicht. Der Kiemenwurm lebt an schlammigen Ufern in Wohnröhren
und ernährt sich von Detritus (GEISSEN 1999).
Ringelwürmer – Egel (Annelida – Hirundinea)
Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Krebsegel Xironogiton instabilis wurde gemeinsam mit seinem nordamerikanischen Wirt (dem Signalkrebs) von Schweden nach Österreich
importiert (NESEMANN 1998).
Der aus Südostasien stammende Rüsselegel Barbronia weberi wurde vermutlich in den 1970er
Jahren nach England verschleppt. 1994 wurde die Art in Benthosproben im deutschen Rhein
erstmals für das europäische Festland festgestellt (POTEL et al. 1998). 1995 erfolgte der erste
(und bisher einzige) Fund in Österreich (NESEMANN 1997), vermutlich nach einer Verschleppung über Land. Eine weitere Ausbreitung der euryöken, thermophilen Art ist zu erwarten.
Der als Ektoparasit an verschiedenen Fischen lebende pontokaspische Egel Caspiobdella
fadejewi ist nach NESEMANN (1997) die dominierende Art der Piscicolidae in der österreichischen Donau und wurde auch bereits im Rhein aufgefunden (GEISSEN & SCHÖLL
1998). Während die Art in der Donau zuvor möglicherweise nur übersehen wurde, sind die
jüngsten Nachweise im Rhein mit der Öffnung des Main-Donau-Kanals in Verbindung zu
bringen (TITTIZER et al. 2000).
Asseln (Isopoda)
Im Jahre 1973 wurde die endemische Donau-Assel (Jaera istri) nach Exemplaren nahe der
serbischen Stadt Kladovo als neue Art beschrieben (VEUILLE 1973). Im Unterschied zu den
beiden anderen pontokaspischen Arten der Gattung, Jaera sarsi und J. caspica, zwei Brackwasserarten, ist J. istri bestens an das Leben im Süßwasser angepasst.
Der erste Nachweis für Österreich stammt aus dem Jahr 1934, als die Donauassel im Winterhafen und im Donaukanal in Wien gefunden wurde (von STROUHAL 1939 noch als J. sarsi
gemeldet). Nach der Öffnung des Main-Donau-Kanals 1992 wurde J. istri zuerst 1994 im
Main gefunden, wo sie sich bis 1996 gut etabliert hatte (SCHLEUTER & SCHLEUTER 1995;
SCHMIDT et al. 1998). 1995 wurde die Donau-Assel im oberen Rhein (TITTIZER 1996;
SCHÖLL & BANNING 1996) und 1997 im unteren Rhein in den Niederlanden (KELLEHER et
al. 2000) nachgewiesen. 1999 wurde ein Vorkommen für die norddeutsche Elbe berichtet
(SCHÖLL & HARDT 2000), und kürzlich wurde die Donau-Assel auch im Mittellandkanal nachgewiesen (HAYBACH & HACKBARTH 2001). In der Donau weist J. istri eine Dichte von etwa
2
2
1.000 Individuen/m auf, es gibt jedoch auch Stellen, wo 40.000 Individuen/m überschritten
werden.
Das höchstens 2 mm Körperlänge erreichende Tier ernährt sich von Algen und Detritus
(SCHMIDT et al. 1998) und bevorzugt kiesiges Sediment und hohe Strömungsgeschwindigkeiten (PÖCKL 1988; NESEMANN et al. 1995). Die Lebensgeschichte von J. istri ist großteils
unbekannt und wartet auf ihre Erforschung.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
233
Auswirkungen aquatischer Neozoen
Limnische Biozönosen und Ökosysteme sind in den letzten Jahrhunderten durch anthropogene Einflussnahmen sehr stark verändert worden. Gewässerverschmutzung und -verbauung,
27
die Schaffung künstlicher und die Auflösung natürlicher Ausbreitungsbarrieren haben deutliche Folgen in den Verbreitungsmustern der Tierarten hinterlassen und werden weiterhin für
eine Dynamik der Artenzusammensetzung sorgen. Es handelt sich hierbei allerdings nicht
um natürliche Prozesse (die ebenso vorkommen), sondern um eine anthropogene Arealdynamik, deren Auswirkungen kaum vorhergesagt werden können.
Die vielfältigen und intensiven Nutzungen der Fließgewässer in den letzten 150 Jahren (Verschmutzung, Aufsalzung, Aufwärmung, mehr oder weniger harte Uferverbauung und Laufbegradigungen, Stauhaltungen, Hochwasserschutz, Energiegewinnung, fischereiliche Nutzung
inklusive Besatzmaßnahmen, Freizeitaktivitäten des Menschen etc.) führten zu radikalen Veränderungen der aquatischen Ökosysteme. Viele anspruchsvolle, stenöke Arten sind mittlerweile aus den Lebensgemeinschaften verschwunden. Die daraus folgenden artenarmen Biozönosen bestanden nur noch aus anspruchslosen, euryöken Organismen. Für viele Neozoen
eröffnete sich so die Möglichkeit, das vorhandene „Faunendefizit” aufzufüllen. In Deutschland gehören im Durchschnitt 12 % aller in den größeren Flüssen und Strömen vorkommenden Makroevertebraten (ohne Oligochaeta und Chironomidae) der Gruppe der „Neozoen”
(TITTIZER 1996) an.
Auch wenn bisher noch keine einheimische Art in unseren Flüssen oder Seen vollständig verdrängt wurde, lassen sich Befunde feststellen, die – gekoppelt mit einer Abnahme der Populationsdichte einheimischer Arten – eine mehr oder weniger stark veränderte Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft sowie Veränderungen und Verschiebungen im Nahrungsnetz ergeben.
Die heimischen Flusskrebsarten, insbesondere der Edelkrebs Astacus astacus, wurden durch
direkte Konkurrenz seitens der ausgebrachten nordamerikanischen Flusskrebse, vor allem
aber durch die Übertragung der Krebspest, an den Rand des Aussterbens gedrängt. Edelkrebsbestände können sich heute nur in isolierten, abgeschiedenen Gewässern halten. Einheimische Flusskrebse werden mittelfristig nur durch umfassende Artenschutzprogramme,
welche die ihnen verbliebenen Gewässer als Lebensraum sichern, gezielte Zucht- und Wiederbesetzaktionen, das Verhindern des weiteren Vordringens der amerikanischen Arten sowie durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, überleben können. Mit dem Rückgang der einheimischen Krebse ist auch ein Rückgang der einheimischen Krebsegel (Branchiobdellida)
festzustellen, die wegen der hohen Wirtsspezifität mit allochthonen Krebsen nicht in Symbiose leben können (NESEMANN 1998).
Ökonomische Schäden durch biologische Invasionen von aquatischen Neozoen sind vielfältig und hoch. Wandermuscheln setzen sich auf harten Oberflächen, wie Kaimauern, Schiffsund Bootkörpern (Steigerung des Treibstoffverbrauches durch Erhöhung des hydrodynamischen Widerstandes) fest und verstopfen Filter- und Siebeinrichtungen. Unter den Krebstieren gibt es Arten, die Löcher, Höhlen und oft weit verzweigte Gangsysteme graben und so
Ufer und Dämme destabilisieren. Auch Be- und Entwässerungsanlagen können sie durchlö28
chern und Wasser zum Versickern bringen. Andere Arten verursachen “Biofouling“ an
Fahrzeugen, Gegenständen und Geräten aus Holz.
In den Großen Nordamerikanischen Seen, insbesondere im Lake Michigan, stand bis vor ei2
nigen Jahren der Amphipode Diporeia affinis, der in Dichten von über 10.000 Individuen/m
vorgekommen ist, an der Basis des Nahrungsnetzes. In vielen Gebieten des Sees ging die
Dichte dieses Amphipoden besorgniserregend zurück und stellenweise verschwand er zur
27
In diesem Zusammenhang ist auch auf die globale Bedeutung von Kanalverbindungen hinzuweisen (z. B.
Pripjet-Bug-Kanal 1780, Suez-Kanal 1870, Panama-Kanal 1914, St. Lorenz-Seeweg 1959).
28
“Biofouling“ bezeichnet die Abbauvorgänge aquatischer festsitzender Organismen (Algen, Bakterien, Muscheln).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
234
Neobiota in Österreich – Tiere
Gänze. Die Wissenschafter führen dies auf die massenhafte Besiedlung des Sees durch
Dreissena polymorpha zurück. Sowohl D. affinis als auch D. polymorpha sind Filtrierer, die
sich von phytoplanktischen Algen ernähren. Die Wandermuschel soll der autochthonen Amphipodenart ein überlegener Nahrungskonkurrent sein (LANDRUM et al. 2000; NALEPA et
al. 1998, 2000). Vor kurzem ging die Dichte dieses Amphipoden auch im Ontario See zurück
(LOZANO et al. 2001). Der Rückgang und das stellenweise Verschwinden von D. affinis wirkt
sich mittlerweile bereits katastrophal auf die Fischerei aus. Die Fische können sich von der
Amphipodennahrung nicht oder nur unzulänglich auf die Wandermuschel umstellen. Früher
machten gewichtsmäßig 61 % der Weißfischnahrung Amphipoden aus, nun sind die Fische
29
so geschwächt, dass ihr Gesundheitsstatus statistisch abgesichert abnimmt .
Besonders erfolgreich ist der pontokaspische Schlickkrebs Corophium curvispinum, der
selbstgebaute Schlammröhren bewohnt und so bei hohen Individuenzahlen das Biotop und
die Biozönose verändert. Wenn C. curvispinum die Oberfläche von Steinen mit Schlamm
überzogen hat, stehen sie z. B. der Wandermuschel Dreissena polymorpha, die harte Oberflächen zur Besiedlung benötigt, nicht mehr zur Verfügung. Manchmal kann die durch C.
curvispinum angehäufte Schlammschicht mehr als 4 cm betragen. Dadurch verändert sich
die gesamte Zusammensetzung der benthischen Biozönose und wird von einer steinbewohnenden Gesellschaft zu einer Schlammfauna (VAN DEN BRINK et al. 1993; VAN DER VELDE
et al. 1999). Nach KINZELBACH (1997) soll C. curvispinum einen Konkurrenzvorteil gegenüber der Gemeinen Wasserassel Asellus aquaticus und gegenüber verschiedenen Chironomidenlarven haben. Mit dem Rückgang der Chironomidenlarven nimmt auch die Häufigkeit
der Räuber (verschiedene Egel) ab.
Bei den Gammariden wurden im Rhein verschiedene Verdrängungsphänomene durch zwischenartliche Konkurrenz und wechselseitigen Fraß festgestellt. Im oligohalinen Wasser und
im Süßwasser mit hoher Leitfähigkeit verdrängte der aus Nordamerika stammende Tigerflohkrebs Gammarus tigrinus den Gemeinen Flohkrebs G. pulex, während umgekehrt im Süßwasser mit geringer Leitfähigkeit G. pulex den Tigerflohkrebs verdrängte (DICK & PLATVOET
1996). Dikerogammarus villosus ist eine invasive Gammaridenart pontokaspischer Herkunft.
Er frisst nicht nur frisch gehäutete Individuen, sondern aufgrund seiner Größe und starken
Mundwerkzeuge auch Individuen in jedem beliebigen Stadium ihres Häutungszyklus. Auch
G. tigrinus, der früher die in den Niederlanden einheimischen Gammariden G. pulex und
G. duebeni verdrängt hatte, wird nun seinerseits von D. villosus dezimiert. In Laborexperimenten blieben von G. tigrinus nur Körperteile übrig, nachdem sie mit D. villosus gemeinsam
gehalten worden waren (DICK & PLATVOET 2000, 2001).
Auch in der Donau dürften wechselseitige Verdrängungen verschiedener Gammariden stattgefunden haben. Es existieren Hinweise darauf, dass vor dem Auftreten der pontokaspischen
Art Dikerogammarus haemobaphes der Flussflohkrebs G. roeseli im Stauraum des Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug massenhaft vorgekommen ist, während er heute nur sehr lokal,
insbesondere im Mündungsbereich direkter Donauzubringer mit einer typisch sommer-warmen
Temperaturcharakteristik, vorkommt. Im Rahmen des MaB Projektes „Ökosystemstudie
Donaustau Altenwörth” kamen in den 1980er Jahren im Stauwurzelbereich D. haemobaphes
und Echinogammarus ischnus nebeneinander vor. In den seicht überströmten schottrigen
Flachuferbereichen der Wachau trifft man heute ausschließlich reine Populationen von
D. villosus (vgl. Kap. 6.3.8).
29
siehe Great Lakes Environmental Research Laboratory: http://www.glerl.noaa.gov
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
CNIDARIA - Hydrozoa
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
Status
etabliert - nicht expansiv
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum
aktive Freisetzung
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Nesseltiere Hydrozoen
Olindiadidae
Craspedacusta sowerbii
Lankester
Süßwassermeduse
China (Yang- W, N, O, St, K
Tse-Kiang)
weltweit in natürlichen und künstlichen Fließ- und
Stillgewässern
x
x
x
wahrscheinlich um 1880 durch
Aquarianer nach Europa verschleppt,
weitere Ausbreitung durch
Wasservögel und Schiffe
Mildner 1984,
Augustin et al. 1987,
Wieser 1993,
Holstein 1995
Keulenpolyp
Kaspisches
Meer
O (Donau), W?, N?
in stehenden und
langsam fließenden Gewässern
mit Hartsubstrat
x
x?
x
seit 1858 in Deutschland, zunächst
im Brackwasser, danach ins
Süßwasser vordringend, in
Mitteleuropa mit Schiffsverkehr
eingeschleppt, 1992 bei Passau
Tittizer et al. 2000
Nordamerika O (Donau), W?, N?
in stehenden und
langsam fließenden Gewässern,
euryök
x
x
x
um 1900 mit Aquarienpflanzen in
Europa eingeschleppt
Moog 1995
Ponto-kaspis O (Donau), W?, N?
DonauHauptstrom
Nordamerika N (March)
Fließgewässer,
auch in Stillwasserbereichen
Ponto-kaspis W, N, O (Donau)
stehende und
langsam fließende
Gewässer mit
Schlammboden
Anthomedusae
Cordylophora caspia Pallas
SCOLECIDA - Plathelminthes Niedere Würmer Plattwürmer
Turbellaria
Strudelwürmer
Dugesia tigrina Girard
Gefleckter
Strudelwurm
Dendrocoelum
romanodanubiale (Codreanu)
SCOLECIDA - Kamptozoa
x
x
x?
in den neunziger Jahren in der bayeri- Weinzierl & Seitz 1994,
schen Donau, 1999 in O sehr häufig Tittizer et al. 2000
Niedere Würmer Kelchwürmer
Urnatellidae
Urnatella gracilis Leidy
ANNELIDA
Polychaeta
x
x
x
mit Schiffsverkehr weltweit verbreitet Emschermann 1995,
Vranovsky & Sporka 1998
x?
x?
x?
ab etwa 1950 in O häufig
Ringelwümer
Vielborster
Ampharetidae
Süßwasserpolychaet
x?
Weber 1964,
Kothé 1968
235
(2002)
Hypania invalida (Grube)
Clitellata - Hirudinea
Branchiobdellida
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
etabliert - nicht expansiv
Status
unbeständig
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung
Lebensraum
Einschleppung
Verbreitung in
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
Herkunftsgebiet
236
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Egel
Krebsegel
Branchiobdellidae
Xironogiton instabilis (Moore)
Rhynchobdellida
Nordamerika K (Unterferlach)
Parasit am
Signalkrebs
x
x?
x?
von Schweden mit Signalkrebsen
nach K eingeschleppt
Nesemann 1998
Südostasien
euryöke Art
stehender und
fließender
Gewässer
x
x?
x?
1995 in Ö entdeckt
Nesemann 1997
Ponto-kaspis W, N, O (Donau)
an verschiedenen
Fischarten
x?
x
x
Nesemann 1997,
Tittizer et al. 2000
Süd- und
Ostasien
an schlammigen
Ufern stehender
und langsam
fließender
Gewässer, auch in
Thermen und
Gewächshäusern,
thermophil
x
x
x?
Hafner et al. 1986
zuerst in Thermalbächen, später
auch in warmen Flußabschnitten und
Altarmen
im Uferbereich
großer Flüsse auf
steinigem Substrat
x
x
x
Strouhal 1939,
Starmühlner 1972
Rüsselegel
Salifidae
Barbronia weberi (Blanchard)
K (Millstätter See)
Caspiobdella fadejewi
(Epshtein)
Clitellata - Oligochaeta
Wenigborster
Tubificidae
Branchiura sowerbyi Beddard
Kiemenwurm
W (Alte Donau),
N (Thermen Bad
Fischau und Bad
Vöslau), K (Warmbad
Villach)
ARTHROPODA - Crustacea
Isopoda
Asseln
Jaera istri Veuille
Donauassel
Ponto-kaspis W, N, O (Donau)
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Piscicolidae
Neobiota in Österreich – Tiere
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6.3.4
Weichtiere (Mollusca)
P. Reischütz30
Die Geschichte der Einschleppung von Weichtieren reicht sicher weit zurück. Unabsichtlich
wurden einige mediterrane Arten (Bierschnegel Limacus flavus, Gemeine Gartenwegschnecke Arion distinctus, Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum) möglicherweise
bereits von den Römern nach Österreich gebracht, einige waren vielleicht noch früher unterwegs. Als Nahrungsmittel wurde die Weinbergschnecke Helix pomatia von Römern und
auch noch später als Fastenspeise von Mönchen in ganz Europa verbreitet. Mitbringsel von
Reisen wurden ausgesetzt (die Schließmundschnecken Medora macascarensis und Herilla
bosniensis). Manche Arten wurden zu Forschungszwecken ausgesetzt (Görzer Felsenschnecke
Chilostoma planospira erjaveci 1913 in Weidling bei Klosterneuburg, EDLAUER 1928). Sie
30
Mag. P. L. Reischütz, Puechhaimgasse 52, A-3580 Horn, peter.reischuetz@gmx.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
240
Neobiota in Österreich – Tiere
hat sich dort zumindest bis zum Jahre 1973 gehalten (KLEMM 1974). Eine Kurzschlusshandlung, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht erfolgreich sein konnte, ist die
Aussetzung einer nicht genauer benannten nordamerikanischen Flussperlmuschel aus wirtschaftlichen Gründen durch Wissenschafter in Lunzer Gewässern (NERESHEIMER 1928).
Nicht in die Liste aufgenommen wurde die durch den Gemüsebau weiter verbreitete und
immer wieder mit italienischem Importsalat eingeschleppte Verkannte Ackerschnecke Deroceras klemmi, da sie in Kärnten und in der Steiermark ein begrenztes natürliches Verbreitungsgebiet hat (regionales Neozoon). Ähnliches gilt möglicherweise auch für andere Arten
(z. B. Tandonia rustica, Deroceras sturanyi), die aber wegen der nicht eindeutigen Beurteilung in der Tabelle aufscheinen.
In der ersten bedeutenden Arbeit über Glashausschnecken in Europa sind MEEUSE &
HUBERT (1949) „der festen Meinung, dass durch die ständigen nicht immer lobenswerten
Tätigkeiten des Menschen Mikro-Organismen und höher organisierte Lebewesen irgendwann jeden möglichen Ort der Erde mit Hilfe von Schiffen, Lastwagen, Autos, Eisenbahnen,
Flugzeugen oder irgendwelchen anderen Verkehrsmitteln erreichen können, wenn sie nur
genügend Zeit haben .... und ein passendes ökologisches Milieu vorfinden”. Dieser Aussage
ist nichts hinzuzufügen. Die eingeschleppten Arten machen mehr als 10 % der einheimischen
Molluskenfauna aus. Wäre bei uns das Klima geeigneter (tropisch oder subtropisch), wäre
der Anteil noch wesentlich höher.
Leider wird in Österreich kaum auf die eingeschleppten Weichtiere geachtet. Dadurch ist der
Modus der Einschleppung auch kaum nachzuvollziehen. Möglicherweise sind die offiziellen
Stellen durch die Verharmlosung einiger Wissenschafter (u. a. REICHHOLF 1995, 1997)
verwirrt. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Neuankömmlinge vervielfacht und immer
mehr erweisen sich wegen fehlender Feinde und Konkurrenten als Schädlinge oder bedrängen
als Nahrungskonkurrenten alteingesessene Arten. Hinzu kommt noch, dass Tierarten anderer
Tierstämme (wie die Bisamratte) einheimische Weichtiere, die durch die Verschlechterung
der Umweltbedingungen schon stark gefährdet sind (Großmuscheln), völlig auslöschen können. In den USA wurde die Bedeutung der ”alien invasions” schon früher erkannt. Daher
können wir wenigstens auf diese Unterlagen zurückgreifen (ROBINSON 1999) und erkennen,
welcher finanzielle Schaden angerichtet wird und welche Arten als invasiv gelten. In letzter
Zeit wurde auch noch erkannt, dass eingeschleppte Arten Parasiten für Menschen und Tiere
übertragen können (wie der Riesenleberegel aus Nordamerika in Niederösterreich) (vgl.
POINTIER 1999 und Kap. 6.3.2).
Von den vielen Wegen der Einschleppung sollen hier einige wichtige aufgezählt werden:
• mit Obst und Gemüse,
• in den Wurzelballen von Blumen und Sträuchern,
• Komposterde, Rindenmulch etc.,
• Holz- und Mülltransporte,
• Verpackungen von Baumaterialien (Paletten, Container),
• Aussetzen von Mitbringseln aus dem Urlaub,
• mit Saatgut von Feldfrüchten,
• an der Bodenplatte von Autos oder Eisenbahnwaggons,
• Aussetzen von Inhalten von Aquarien (besonders erfolgreich in Abflüssen von Thermen),
• Transport mit Besatzfischen, Eiern oder Brütlingen.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
241
Es ist im Rahmen der Globalisierung sicher nicht möglich, Importe von Schnecken und Muscheln zu verhindern. Nur sollte es ihnen durch Kontrollen möglichst schwer gemacht werden. Viele Arten werden auch kaum eine Gefahr für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt
darstellen, doch muss den invasiven Arten von Beginn an entgegengewirkt werden, sonst
endet die Einschleppung in einer wahllosen, panischen Anwendung von schwersten Giften,
wie wir es bei der Spanischen Wegschnecke Arion vulgaris beobachten können, die auf dem
besten Wege ist, Ökosysteme nachhaltig zu verändern, ähnlich wie es der Wandermuschel
Dreissena polymorpha in Nordamerika gelungen ist. Die Auswirkungen der Spanischen Wegschnecke, wie auch die Auswirkungen des unkontrollierten Einsatzes von Molluskiziden auf
den Menschen und die Folgeschäden für andere Tiere sind noch kaum abzuschätzen.
Auffällig ist, dass in den siebziger Jahren zahlreiche mediterrane Schneckenarten (auch Gehäuseschnecken) mit Importsalat eingeführt wurden, während in den letzten fünfzehn Jahren
auf Salat nur noch sehr vereinzelt Nacktschnecken festgestellt wurden. Ob dies durch radioaktive Bestrahlung, Einsatz von Giftmitteln oder andere Methoden verursacht wird, konnte
nicht ermittelt werden.
Einige Arten sind in nächster Zeit zu erwarten bzw. möglicherweise bereits in Österreich eingetroffen und noch nicht nachgewiesen: Die Italienische Sumpfdeckelschnecke Viviparus
ater wurde in der Schweiz und in Deutschland im Bodensee nahe der österreichischen
Grenze gefunden (FALKNER 1990; TURNER et al. 1998). Die Westliche (Gemeine) Sumpfschnecke Stagnicola palustris hat eine atlantische (westeuropäische) Verbreitung und zählt
nach dem Wiener Naturschutzgesetz zu den besonders schützenswerten Arten. Sie ist aber
aus Österreich noch nicht nachgewiesen. Sollte sie dennoch nachgewiesen werden, so wurde sie ebenfalls mit Teich- und Aquarienpflanzen eingeschleppt (was sehr wahrscheinlich
ist). Von den in Europa in rasanter Ausbreitung begriffenen und aus der bayerischen, slowakischen und ungarischen Donau gemeldeten Körbchenmuscheln ist bisher nur die Weitgerippte Körbchenmuschel Corbicula fluminea aus einem Donaualtarm bei Bad Deutsch Altenburg gemeldet (FISCHER & SCHULTZ 1999). Sehr wahrscheinlich lebt auch schon die nah
verwandte Enggerippte Körbchenmuschel Corbicula fluminalis in Österreich, ist bisher aber
noch nicht nachgewiesen.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
242
MOLLUSCA
Gastropoda
Neritidae
Theodoxus fluviatilis (Linne)
Weichtiere
Schnecken
Kahnschnecken
Gemeine
Kahnschnecke
Potamopyrgus antipodarum
(Gray)
Sadleriana sp.
x?
x?
x
durch Aquarianer ausgesetzt, mehrere
Arten in zahlreichen (Farb)Variationen im
Aquarienhandel, bei Robinson 1999 als
“traveller“ und “pest“ eingestuft
Seidl 1968,
Reischütz 1980a, 1980b,
Mildner & Rathmayer 1999,
Reischütz & Reischütz 2000
x
x
x
durch Aquarianer ausgesetzt, nach
Robinson 1999 ein “traveller“
Sochurek 1958,
Mildner 1973,
Reischütz 1980a, 1982a,
Stagl 1992
x?
x?
x
in Ö mehrfach ausgesetzt und wieder
erloschen,
in quartären Ablagerungen im B
Klemm 1974,
Edlinger 1995
1839 aus Neuseeland nach England
verschleppt, von dort nach Deutschland
und Ö, bei großen Populationen Nahrungskonkurrent für einheimische Arten
Stojaspal 1975,
zahlreiche Zitate, siehe bes.
Reischütz 1998b,
Sattmann & Mildner 1998
ausgesetzt und wieder erloschen (?)
Reischütz 1990b
Thermalquellen, in W aber
auch lebend im Freiland
(in kälteren Wintern vermutlich nicht überlebensfähig)
x
W (Schönbrunn),
N (Bad Vöslau),
K (Warmbad
Villach)
Thermalquellen, Warmwasseraquarien, in Gewächshäusern (auch in
Kühlteichen von Kraftwerken und deren Abflüssen)
N (Mödling),
[B (Podersdorf)]
Trockenrasen und Buschsteppen, lichte xerotherme
Wälder
Fließende und stehende
Gewässer, Ausbreitung
durch Salzbelastung (Nitrate) unserer Gewässer begünstigt, oft unglaubliche
Besiedlungsdichten, möglicher Nahrungskonkurrent
Neuseeland
alle BL
Quellschnecke
?
sauerstoffreiche kühle
Bach im Engl.
Garten in Karlstein Bäche
(leg. G. Pleskot)
x
x?
Zitate
Schultz & Schultz 2001
W (Lusthauswasser), K (Warmbad
Villach)
x?
Anmerkungen
vermutlich mit Frachtkähnen aus dem
Donauunterlauf eingeschleppt
südliche
Neotropis
Binnen-Zwergdeckelschnecken
Neuseeländische
Zwergdeckelschnecke
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
x
auf Steinen im Unterlauf
von Flüssen, in Seen im
Bereich des sauerstoffreichen, von Wellen bewegten Wassers (dort auch in
Stauräumen)
Kronenschnecken
NadelNordafrika bis
Kronenschnecke Südostasien und
westpazifische
Inseln, heute
auch Neotropis
Pomatiasidae
Landdeckelschnecken
Pomatias elegans (O.F.Müller) Schöne LandMediterraneis
deckelschneche
Status
x
Europa (Donau- N (Donau bei Tulln)
einzugsgebiete,
in Deutschland
u. Österreich
waren bisher
Verbreitungslücken)
Thiaridae
Melanoides tuberculatus
(O.F.Müller)
Hydrobiidae
Art der
Ausbreitung
x
x?
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Ampullariidae
Apfelschnecken
Amerikanische
Pomacea bridgesi (Reeve)
= Ampullarius cf. paludosa (Say) Apfelschnecke
= Ampullarius australis
(D´Orbigny) in der Literatur
Lebensraum
invasiv
nach
Reischütz 1998a
Verbreitung in
Österreich
unbeständig
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
nach Reischütz 1998a
Herkunfts
gebiet
aktive Freisetzung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
anthropogen bedingte
Einwanderung
Einschleppung
(2002)
Taxaliste
Galba cubensis (Pfeiffer)
Pseudosuccinea columella
(Say)
= Lymnaea columella Say
Radix javanica (Mousson)
Physidae
Physella acuta (Draparnaud)
Physella hendersoni (Clench)
Physella gyrina (Say)
Physella heterostropha (Say)
Planorbidae
Ferrissia clessiniana (Jickeli)
= F. wautieri (Mirolli)
Gyraulus chinensis (Dunker)
Schlammschnecken
Kubanische
Karibik
Schlammschnecke
Amerikanische
Nord- und
Schlammschnecke Südamerika
Javanische
Indonesien
Schlammschnecke
Blasenschnecken
Spitze
Mediterraneis
Blasenschnecke (?), nördliche
Nearktis (?)
W, N
semiaquatisch in
Gewächshäusern
Gewächshäuser,
Thermalquelle
x
x?
x
x
x?
x
Gewächshäuser
x
x?
x
N, K (Thermalgewässer), vermutlich
in ganz Ö im
Freiland
sehr häufig in Aquarien,
Gewächshäusern,
Thermalquellen, aber auch
in Kühlgewässern
x
W (Gewächshäuser), K (Warmbad
Villach)
W (Palmenhaus
Schönbrunn)
x
wahrscheinlich mit Topf- oder Wasserpflanzen eingeschleppt
von Aquarianern ausgesetzt und mit
Wasserpflanzen eingeschleppt
x
Leiss & Reischütz 1996
Reischütz 1980a,
Hafner et al. 1986,
Leiss & Reischütz 1996
Leiss & Reischütz 1996
Es besteht der Verdacht, daß es sich bei
dieser Art um eine frühe Einschleppung
(vor 1800) aus der nördlichen Nearktis
handelt; ursprünglich nur in Thermalgewässern; anatomische Untersuchung aller
Physella-Vorkommen dringend nötig
Einzelfund
Klemm 1960,
Kofler 1986a, 1986b,
Frank 1995
Einschleppung mit Wasserpflanzen, wenig
kälteresistent; wartet auf den Sprung ins
Freiland; nach Robinson 1999 ein “traveller“
Schwer von Ph. acuta zu unterscheiden
(möglicherweise auch ident); Einschleppung erst in jüngster Zeit; kälteresistent
und im Freien stark in Ausbreitung;
Reischütz 1993
Reischütz 1981,
Frank 1986,
Leiss & Reischütz 1996
Falkner 1990,
Reischütz 1991
Gestufte
Blasenschnecke
Glänzende
Blasenschnecke
Nordamerika
S
Gewächshäuser
x
x
x
Nordamerika
N, V
Zuchtbecken von
Wasserpflanzen
x
x
x
Gelippte Blasenschnecke, Amerikanische Blasenschnecke
Tellerschnecken
Flache
Mützenschnecke
östliches
Nordamerika
W, N, O, K, S
vor allem in Fließgewässern, selten auch in stehenden Gewässern, möglicher Nahrungskonkurrent
x
x
x?
OstMediterraneis,
Südasien
Ostasien
B, W, N, O, K, S
x
x
x
möglicherweise auch autochthone
Vorkommen
N (Bad Fischau),
vermutlich weiter
verbreitet
S (Aquarien)
Thermalquellen,
Gewächshäuser, auch im
Freiland in Ausbreitung
Thermalquellen und seit
einiger Zeit auch in normal
temperierten Gewässern
Gewächshäuser
x
x
x
mit Wasserpflanzen nach Europa
verschleppt
x
mit Wasserpflanzen nach Europa
verschleppt
Reischütz 1993
W, K (Tauschitzgrube), S, vermutlich weiter verbreitet
N (Baden), K
(Warmbad Villach),
S, V (Dornbirn)
stehende und langsam
fließende Gewässer,
Gewächshäuser
Thermalquellen,
Gewächshäuser, auch im
Freiland in Ausbreitung
seit den 1970er Jahren mit
Wasserpflanzen nach Europa
verschleppt, in Ö seit 1981
mit Wasserpflanzen nach Europa
verschleppt
Patzner 1997,
Mildner & Sattmann 1998
Klemm 1974,
Frank 1995,
Seidl & Seidl 2000
Klemm 1974,
Frank 1995
Chinesisches
Posthörnchen
Ostasien
Gyraulus chinensis tokyoensis Gekieltes
(Mori)
Chinesisches
Posthörnchen
Nordamerika
Gyraulus parvus (Say)
Amerikanisches
Posthörnchen,
Kleines P.
Planorbella duryi (Wetherby)
Amerikanische
Nordamerika
= Helisoma trivolvis (Say)
Posthornschnecke
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
am Schloßberg (Graz) vermutlich mit
Weinsetzlingen eingeschleppt
x
x
x
in der Mödlinger Klause um 1850
ausgesetzt
x
x
x
bei Maria Enzersdorf um um1850 ausgesetzt, Population wegen Kleinräumigkeit des Biotops stark gefährdet
Reischütz 1994
Reischütz 1993, Frank
1995, Patzner & Szedlarik
1996, Mildner 1998
Hafner et al. 1986,
Reischütz 1980a, 1993,
u.a.
Clausilidae
Südalpen
Bosnien,
Kroatien
Slowenien
Felsbewohner
O, St (Grazer
Schloßberg), T (vermutlich autochthon)
N (Mödlinger
Felsbewohner
Klause)
N (Maria Enzersdorf)
Felsbewohner
Klemm 1974,
Frank 1995
243
(2002)
Schließmundschnecken
Charpentieria itala braunii
Italienische
(Rossmässler)
Schließmundschnecke
Herilla bosniensis bosniensis
Bosnische
(L.Pfeiffer)
Schließmundschnecke
Medora macascarensis carnio- Weiße
Schließmundlica (Küster) = M. albescens
schnecke
carniolica = M. graciliformis
x
x?
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Lymnaeidae
Lamellaxis clavulinus
(Potiez & Michaud)
Helicodiscidae
Lucilla singleyana (Pilsbry)
= Helicodiscus s. inermis
Milacidae
Milax gagates (Draparnaud)
Milax nigricans (Philippi)
Tandonia budapestensis
(Hazay)
Dolchschnecken
GlashausDolchschnecke
Kielschnegel
Dunkler
Kielschnegel
Schwarzer
Kielschnegel
BodenKielschnegel
W
Ostafrika
W, S
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
Anmerkungen
Zitate
Gewächshäuser, dort
auch Schadwirkung
Gewächshäuser, dort
auch Schadwirkung
x
x
x
x
x
x
Nordamerika ? N, St, S
feuchte Wiesen,
Ufersäume, aber auch
trockene Biotope
x
x
x
möglicherweise zwei verschiedene Arten Klemm 1974,
Kreissl & Stummer 1986,
Reischütz 1982b, 1982c
Nordamerika
W, N, O (Botan.
Garten Linz)
Gewächshäuser
x
x
x
Einschleppung mit Topfpflanzen,
ev. Schädling an Wurzeln
WestMediterraneis
WestMediterraneis
Südosteuropa
W, N (Horn)
x
x
x?
x
x
x?
alle BL
Gärtnereien,
Gewächshäuser
Gärtnereien,
Gewächshäuser
Kulturfolger
x
W (2. Bez.)
x
Einschleppung mit Topfpflanzen,
ev. Schädling durch Pflanzenfraß
Einschleppung mit Topfpflanzen,
ev. Schädling durch Pflanzenfraß
Leiss & Reischütz 1996
Reischütz 1993,
Leiss & Reischütz 1996
Reischütz 1980b,
Leiss & Reischütz 1996
Reischütz 1980b, 1986,
Frank 1992, 1995
Reischütz 1980b, 1986
Reischütz 1986
x
vermutlich aus Südosteuropa
eingeschleppt, kann bei hoher
Individuenzahl schädlich sein
im Westen (T, V) möglicherweise
autochthon, im Osten (B, W, N)
eingeschleppt
wiederholte Einschleppungen
x
Großer
Kielschnegel
Südosteuropa
B, W, N
Kulturfolger
x?
x
Tandonia sowerbyi
(A.Ferrussac)
Pristilomatidae
Hawaiia minuscula (Binney)
Gelblicher
Kielschnegel
Kristallschnecken
Hawaiianische
Kristallglanzschnecke
Wurmschnegel
Wurmschnegel
WestMediterraneis
W, N
Gärtnereien,
Gewächshäuser
x
x
Nordamerika
W, N, S
Gewächshäuser
x
x
x?
Einschleppung mit Topfpflanzen
Reischütz 1980b,
Leiss & Reischütz 1996
Osteuropa,
Kaukasus
alle BL
synanthrop
x?
x
x?
seit 1960 in Europa in starker
Ausbreitung, ev. ein wichtiger Prädator
an Nacktschneckeneiern und jungen
Nacktschnecken
Schmid 1972,
Reischütz 1986,
Frank 1995,
Seidl & Seidl 1997
Süd- und
Westalpen ?
O (Bezirk
Ried/Innkreis)
totholzreiche Laubwälder
mit viel Rohhumus
x
im Süden von Ö vermutlich natürliches
Verbreitungsgebiet
Seidl 1996
Boettgerillidae
Boettgerilla pallens Simroth
Limacidae
Limax albipes (Dum. & Mort.)
sensu Seidl 1996
x
Reischütz 1986
Tandonia rustica (Millet)
Reischütz 1980b, 1986,
Frank 1992, 1995
Großschnegel
x?
x?
x?
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Gastrodontidae
Zonitoides arboreus (Say)
Westindien
Status
invasiv
Ahlenschnecken
Kleine
Ahlenschnecke
NagelAhlenschnecke
Scheibchenschnecken
Erdscheibchen
Art der
Ausbreitung
unbeständig
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Subulinidae
Opeas pumilum (L. Pfeiffer)
Lebensraum
aktive Freisetzung
nach
Reischütz 1998a
Verbreitung in
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
Einschleppung
nach Reischütz 1998a
Herkunfts
gebiet
244
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Unechter
Baumschnegel
Südosteuropa,
Nordafrika
W (Albern)
Gärtnereien,
Gewächshäuser
x
Lehmannia valentiana
(A. Ferrusac)
Glashausschnegel Südwesteuropa W, N, O, S
Gewächshäuser
x
Limacus flavus (Linne)
Bierschnegel
Mediterraneis
alle BL
frostfreie Biotope (Keller,
Abwasserkanäle....)
x
Agriolimacidae
Deroceras panormitanum
(Lessona & Pollonera)
Kleinschnegel
MittelmeerAckerschnecke
westliche
Mediterraneis
B, W, N, T
synanthrop
x
x?
Deroceras sturanyi (Simroth)
B, W, N, O, St, K,
Hammerschnegel Mazedonien ?
(vielleicht auch S, V
nur übersehen)
synanthrop
x
x
Deroceras reticulatum
(O.F.Müller)
Genetzte
Ackerschnecke
Mediterraneis
alle BL
x
einmaliger Nachweis in Gärtnereiabfällen Reischütz 1986
x
in Gewächshäusern Pflanzenschädling
Reischütz 1980b, 1986
x
möglicherweise Archäozoon, durch Hygienemaßnahmen und Modernisierung
der Keller stark im Rückgang; bei
Robinson 1999 als “traveller“
Reischütz 1986,
Frank 1995,
Fischer & Reischütz 1996
x?
x
Reischütz 1986,
Frank 1995
x
x
wahrscheinlich mit Importgemüse eingeschleppt, hat frostresistente
Populationen entwickelt
wurde lange mit D. laeve verwechselt, in
der St und N möglicherweise autochthon
x
x
möglicherweise Archäozoon, das immer Reischütz 1986
wieder mit Importgemüse aus Norditalien
eingeschleppt wird
x
x
möglicherweise ein Archäozoon
x
x
x
x
Wegschnecken
Arion distinctus Mabille
Gemeine Gartenwegschnecke
Südwesteuropa alle BL
synanthrop
x
Arion flagellus Collinge
Britische
Wegschnecke
Westeuropa
St, V
synanthrop
[x]
[x]?
[x]
Arion hortensis A. Ferrussac
Helle Gartenwegschnecke
Westeuropa
St, K
Kulturland
x
[x]?
x
Arion lusitanicus Mabille
= A. vulgaris Moquin-Tandon
Spanische
Wegschnecke
Westeuropa
alle BL
Kulturland, aber auch in
naturnahe Auenbiotope
eindringend
x
Trissexodontidae
LandLinsenschnecken
Mediterraneis
W, N (Maissau)
Gärtnereien
x
Hygromiidae
Laubschnecken
Cernuella ionica (Mousson) = AdriaCernuella profuga (A. Schmidt) Heideschnecke
nördliche
Mediterraneis
N (Hörfarth)
Trockenstandorte
Cernuella neglecta
(Draparnaud)
Rotmündige
Heideschnecke
nordwestliche
Mediterraneis
W (Strebersdorf),
N (Korneuburg,
Stockerau)
Trockenstandorte,
Feldränder
x
Hygromia cinctella
(Draparnaud)
Gekielte
Laubschnecke
nördliche
Mediterraneis
W (Simmering)
lichte, xerotherme
Gebüsche an einem
Bahndamm
x
x
x
Monacha cantiana (Montagu)
Kentschnecke
Südwesteuropa W, N (Horn,
Schnellbahn nach
Mistelbach)
xerotherme Wiesen und
Gebüsche, Feldränder,
Bahndämme
x
x
x?
x
Reischütz 1986
Reischütz 1990a, 1993
x
[x]
Reischütz 1986,
Frank 1995
x
x
ein Relikt der Nachkriegszeit, das offen- Reischütz 1986
sichtlich wieder verschwunden ist; möglicherweise ein Vorkommen in Vorarlberg
1971 in N erstmals für Ö nachgewiesen, Reischütz & Stojaspal
heute aus allen Bundesländern bekannt 1972, Reischütz 1986,
Kaiser et al. 1993, Frank
1995, Grimm et al. 1997,
Grimm 1998, Fischer &
Reischütz 1998
[x]?
x
auch der als Discus cronkhitei gemeldete Reischütz 1980b,
Leiss & Reischütz 1996
Fund hierher; mit der Einstellung des
Betriebes der Gärtnereien vermutlich
wieder erloschen
[x]
[x]
in N ausgesetzt und wieder erloschen
x
x
(x)
Stojaspal & Stummer 1981
Reischütz 1997, Reischütz
vermutlich an Verpackungen für Bau& Reischütz 1997
materialien (Paletten) eingeschleppt;
neigt zu Massenvermehrung; kann Siebe
der Erntemaschinen verkleben
1978 in Wien Simmering
Stojaspal 1978, Reischütz
& Stojaspal 1979, Frank
1995
(2002)
breitet sich entlang des Bahndammes
der Schnellbahn nach Mistelbach aus
Wittmann 1994, Reischütz
& Zeitlberger 1996, Fischer
1998
245
Arionidae
Caracollina lenticula (Michaud) Land= Discus cronkhitei (Newcomb) Linsenschnecke
x?
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Lehmannia nyctelia
(Bourguignat)
Status
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
Südalpen
N (Weidling)
Felsbewohner
x [x]?
Chilostoma cingulatum gobanzi Große
(Frauenfeld)
Felsenschnecke
Südalpen
T (Kufstein)
Felsbewohner
x
Eobania vermiculata
(O.F.Müller)
Nudelschnecke
Mediterraneis
W, T
nur auf importiertem
Kopfsalat festgestellt
[x]
[x]
[x]
Cantareus apertus (Born)
= Helix aperta
Weitmündige
Weinbergschnecke
Mediterraneis
W, N
nur auf Importgemüse
[x]
[x]
[x]
Cornu aspersum (O.F.Müller)
= Cryptomphalus aspersum
= Helix aspersa
Gefleckte
Weinbergschnecke
Mediterraneis
W
synanthrop
x?
Helix cincta O.F.Müller
Gebänderte
Weinbergschnecke
Südosteuropa
O (Windischgarsten)
Helix lucorum Linne
Gestreifte
Weinbergschnecke
Südosteuropa,
Kleinasien
W (Freudenauer
Hafen)
Bivalvia
Muscheln
Unionidae
Flußmuscheln
Sinanodonta woodiana (Lea)
Chinesische
Teichmuschel
Ostasien
Langsamfließende Flüsse
N (Thaya, March,
Altarme der Donau, und Altwässer
Perschling)
x
x
x
Corbiculidae
Körbchenmuscheln
Corbicula fluminea (O.F.Müller) Weitgerippte
Ostasien
Körbchenmuschel
N (Donaualtwasser Langsamfließende Flüsse
und Altwässer
bei DeutschAltenburg)
x
x?
alle BL ohne T
x
x
Dreissenidae
als Müllplatz benutzte
Fläche
x?
x
x
x?
1913 in Weidling bei Klosterneuburg
ausgesetzt
x
x
Zitate
Edlauer 1928
1910 bei Kufstein angesiedelt, vermischt Klemm 1960, 1974,
sich mit der autochthonen Unterart
Frank 1995
in Wien auf Salatpflanzen, Etablierung
wegen der Klimaansprüche eher
unwahrscheinlich
Reischütz 1980b,
Kofler 1986b
Reischütz 1980b,
Frank 1995
x
(x)
seit 1978 in Wien; weltweit als Schädling Reischütz 1978, Fischer &
auftretend
Reischütz 1996, Reischütz
& Reischütz 2000
[x]
[x]
[x]
1928 in Windischgarsten ausgesetzt
Klemm 1960
x?
x?
x
1993 in Wien gefunden
Wittmann 1994
x?
ursprünglich mit Besatzfischen aus Ostasien eingeschleppt, nach Ö vermutlich
aus Osteuropa
Edlinger & Daubal 2000,
Reischütz & Reischütz
2000, Fischer et al. in
Druck
x
x?
vermutlich aus Ostasien mit Ballastwas- Fischer & Schultz 1999
ser über Nordamerika eingeschleppt; in
Nordwesteuropa mit zwei Arten weit verbreitet (auch in der ungarischen Donau)
x
x
angeblich aus dem Schwarzen Meer mit
Baumaschinen nach der Beendigung
des Baus des Suez-Kanals eingeschleppt
Dreikantmuscheln
Dreissena polymorpha (Pallas) Wandermuschel,
Zebramuschel
Ponto-kaspis
auf Hartsubstraten in
Flüssen und Seen, auch
Baggerseen
Suess 1916, Zaunick 1917,
Klee 1971, Aubrecht &
Böck 1985, Frank 1995,
Granig 1999, u.a.
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Chilostoma planospira erjaveci Görzer
(Kobelt)
Felsenschnecke
Anmerkungen
invasiv
Schnirkelschnecken
Art der
Ausbreitung
unbeständig
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Helicidae
Lebensraum
aktive Freisetzung
nach
Reischütz 1998a
Verbreitung in
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
Einschleppung
nach Reischütz 1998a
Herkunfts
gebiet
246
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
247
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6.3.5
Spinnentiere: Spinnen, Weberknechte, Pseudoskorpione, Skorpione
(Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Scorpiones)
Ch. Komposch31
Adventive Spinnentiere stellen sowohl hinsichtlich ihrer Arten- als auch Individuenzahl die
vorherrschende Tiergruppe an mitteleuropäischen Gebäudemauern dar. Die Außenmauern
werden dabei in Österreich von mindestens sieben mehr oder weniger regelmäßig auftretenden autochthonen und adventiven Phalangiiden (Phalangium opilio, Opilio parietinus,
Opilio saxatilis, Opilio canestrinii, Lacinius dentiger, Nelima semproni und Leiobunum limbatum) besiedelt, die durch ihre z. T. beträchtliche Spannweite von bis zu Handtellergröße auffallen. Die geradezu explosionsartige Ausbreitung des mediterranen Neuankömmlings Opilio
canestrinii in den letzten Jahren führt zu einer signifikanten Änderung der Weberknechtzönosen dieser sekundären Felslebensräume.
Trotz geringer Körpergröße ist die Präsenz zahlreicher Spinnenarten an städtischen Gebäudemauern unübersehbar: die zunächst unscheinbaren Netze der Kräusel-, Kugel- und Trichternetzspinnen mutieren durch die Anlagerung von Staubpartikeln recht schnell zu unansehnlichen Staubteppichen, die in Hinblick auf die Fassadenreinhaltung hohe wirtschaftliche
Bedeutung erlangen. Besondere Beachtung verdient dabei die expansive „Mauerspinne”
(Dictyna civica), die zu Massenauftreten in größeren Städten neigt und – wie schon von
BRAUN (1952) vor mehr als einem halben Jahrhundert dokumentiert – zu einer regelrechten
„Maserung” von Hausmauern führen kann; so beobachtet im Süden und Osten Österreichs
(Villach, Klagenfurt, Wien, Graz, Weiz, Heiligenkreuz), während die Art in Innsbruck noch zu
fehlen scheint (Thaler schriftl. Mitt.).
Charakterarten beheizter Wohnräume mit ihrem trockenwarmen und damit lebensfeindlichen
Raumklima sind die – trotz geringer Nachweisfrequenz – allgegenwärtigen Araneen Große
Zitterspinne (Pholcus phalangioides) und Speispinne (Scytodes thoracica). Ist die an der
Decke hängende Große Zitterspinne mit ihren zur Verstaubung neigenden Netzchen eine
wohl millionenfach dem „Staubsaugertod” zum Opfer fallende Spinne, wird die nachtaktive und
kryptisch lebende Speispinne hingegen kaum wahrgenommen. Hohe wirtschaftliche Schäden
31
Dr. Ch. Komposch, ÖKOTEAM – Institut für Faunistik und Tierökologie, Bergmanngasse 22, A-8010 Graz,
oekoteam@sime.com, http://www.oekoteam.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
251
können dennoch durch das nächtliche Eindringen dieser Art in Brandmelder entstehen: die
dabei ausgelösten Feueralarme können kostenintensive Feuerwehreinsätze und vielfach
Evakuierungsmaßnahmen von Großgebäuden zur Folge haben (KOMPOSCH 2000a). Bei
sektoraler Betrachtung dieser „negativen wirtschaftlichen Bedeutung” einzelner Arten sollten
nicht die – wiederum aus menschlicher Sicht – zahlreichen positiven Aspekte von Spinnen als
„in- und outdoor”-Insektenvertilger und Gewächshausnützlinge übersehen werden, die
lufthygienische Funktion der Spinnennetze („Luftfilter”) hinsichtlich des Bindevermögens von
Staubpartikeln dürfte ebenfalls beträchtlich sein; lohnende Untersuchungen hierzu stehen noch
aus. Hinsichtlich einer gesamtheitlichen Beurteilung von Neozoen ist den vielfach noch ungenügend bekannten (negativen) naturschutzfachlichen Auswirkungen adventiver Arachniden
ein hoher Stellenwert beizumessen.
Größtes mediales Echo erreichen Jahr für Jahr die Importe mediterraner oder tropischer Skorpione und so genannter „Bananenspinnen” (vgl. SCHMIDT 1971); ihre Gefährlichkeit scheint in
der Darstellung der Tages- oder Wochenpresse der gewünschten Auflagenhöhe direkt proportional zu sein (KOMPOSCH 2000b).
Einen vorzüglichen und mit zahlreichen Abbildungen untermalten Überblick über adventive
Spinnentiere (ohne Milben) in Österreich geben THALER & KNOFLACH (1995).
Spinnen (Araneae)
Die Dokumentation der Ausbreitung von Neozoen bzw. der Zurückdrängung autochthoner
Taxa gestaltet sich durch die vergleichsweise geringe Anzahl an historischen arachnologischen Datensätzen in vielen Fällen als schwierig. Ein gut abgesichertes Beispiel ist die Situation der Trichternetzspinnen der Gattung Tegenaria: war T. domestica im 19. Jahrhundert
in urbanen Lebensräumen noch weit(er) verbreitet, gelingen heute nur mehr Einzelnachweise.
Ähnliches gilt für T. ferruginea, die in alten Wiener Aufsammlungen im Naturhistorischen
Museum Wien noch dominiert. Möglicherweise ist die Art hygrophiler und leidet unter moderner Heizung und Hygiene (Gruber schriftl. Mitt.). Umgekehrt ist die rezent kommune T. atrica
erst nach dem Jahr 1867 in Innsbruck häufig geworden (THALER 1991). Ein eindrucksvolles
Beispiel für geringer werdende Abundanzen von Adventivarten führen THALER & KNOFLACH
(1995) für die beiden Kugelspinnen Steatoda castanea und S. grossa an: im Gegensatz zum
rezenten sporadischen Auftreten „sind die randvollen Sammlungsgläser des Naturhistorischen Museums in Wien ein Hinweis auf ihre Häufigkeit in früheren Jahrzehnten”.
Die starke orographische Gliederung Österreichs und die von den letzten Eiszeiten entscheidend geprägte Faunenentwicklung führen für diverse Taxa zu Verbreitungsbildern mit
regionaler Autochthonie neben lokaler Allochthonie. So lebt beispielsweise die westpaläarktisch verbreitete Tegenaria agrestis zwar im Kulturland von Niederösterreich (THALER
1987a), ist aber aus Nordtirol (Ötztal) wohl nur zufällig bekannt (THALER 1997a) und auch
aus Kärnten (Klagenfurt-Umgebung) liegt nur eine Meldung eines eingeschleppten Männchens aus einer Gewürzpackung vor (Komposch unpubl.). Ähnliches gilt für die adriatomediterrane Kellerspinne Amaurobius ferox: sie tritt im Nordalpenraum (z. B. Innsbruck)
ausschließlich synanthrop auf (THALER 1990), ist jedoch am Alpenostrand neben synanthropen Vorkommen auch aus dem Freiland von einigen Wärmestandorten bekannt.
Eines der bekanntesten und populärsten expansiven Faunenelemente ist die Radnetzspinne
Argiope bruennichi. Die im Mittelmeerraum beheimatete Zebra- oder Wespenspinne hat in
nur wenigen Jahrzehnten ganz Mitteleuropa besiedelt und ist in Österreich vorwiegend an
Trockenstandorten, aber auch an Feuchtstandorten und peripher-urban regelmäßig zu finden (KEPKA 1971; weitere Literaturübersicht bei THALER & KNOFLACH 1995). Auch die
mediterran-expansive Baldachinspinne Frontinellina frutetorum zeigt wie zahlreiche weitere
wärmeliebende Formen Ausbreitungstendenzen nach Norden: in Tirol, Kärnten und der
Steiermark tritt die Art in wärmebegünstigten Habitaten an Gebüschen auf (THALER 1995;
KROPF & HORAK 1996; KOMPOSCH 2000a). Wenngleich in diesen beiden Fällen anthropogene Ursachen wenig wahrscheinlich und nicht direkt nachweisbar sind, fällt die Beurtei-
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
252
Neobiota in Österreich – Tiere
lung menschlicher Tätigkeiten in Hinblick auf Arealerweiterungen derartiger expansiver Formen
oft schwer. So liegen auch für die nordmediterran verbreitete Wolfspinne Pardosa vittata
Nachweise aus der steirischen Kulturlandschaft des Grazer Feldes (Mais-, Kartoffel-, Gerste-,
Weizen- und Kleefelder) und des Sulmtales (Bahndamm) erst seit 1962 vor (THALER 1987b;
BUCHAR & THALER 1997; JANTSCHER 1997). Die Frage nach anthropogen bedingter Einwanderung muss vorerst offen bleiben.
Die südosteuropäisch verbreitete Dysderidae Harpactea rubicunda erreicht die Westgrenze
ihrer Verbreitung am Alpenostrand und im Alpenvorland; die peripheren urbanen Funde
(Wien, Graz, Innsbruck etc.) dürften auf Verschleppung beruhen (THALER & KNOFLACH
1995). Ähnlich verhält es sich mit der mediterranen Springspinne Macaroeris nidicolens. Sie
lebt in Niederösterreich, im Burgenland, in Südkärnten und der Grazer Bucht im Freiland an
Wärmestandorten (HORAK 1992; KROPF & HORAK 1996; KOMPOSCH & STEINBERGER
1999), die erst rezenten (?) Vorkommen im Stadtgebiet von Innsbruck (THALER 1997b) sind
hingegen wohl adventiv. Weitere Beispiele für regional-adventive Taxa erörtern THALER
(1995, 2000) und THALER & KNOFLACH (1995) anhand der Baldachinspinne Lepthyphantes
tenuis und der Kugelspinne Steatoda paykulliana. Dies gilt auch für die südeuropäischexpansive Art Pseudeuophrys lanigera, die sowohl synanthrop (Innsbruck, Graz, Wien) als
auch im Freiland an Wärmestandorten gefunden wurde (KROPF & HORAK 1996; Gruber
schriftl. Mitt.); klärungsbedürftig ist ein Auftreten an der Waldgrenze in Nord- und Osttirol
(THALER 1997b). Auch der Status der beiden ausschließlich bzw. vorwiegend synanthrop in
Österreich auftretenden Gnaphosiden Scotophaeus quadripunctatus und S. scutulatus bleibt
vorerst fraglich.
Die kürzlich von THALER & STEINBERGER (1988) beschriebene Zwergkugelspinne Carniella
brignolii mit dem Locus typicus Schütt in Kärnten wurde seither an Schotterflächen des
Halblech (Allgäu, Deutschland) und in einem Steinbruch in Belgien nachgewiesen. Nachdem
verwandte Arten bisher nur in Südostasien und im tropischen Afrika festgestellt wurden, ist
eine Bewertung der Vorkommen in Mitteleuropa als Relikt oder adventiver Neuzugang vorerst nicht durchführbar (KNOFLACH & THALER 1998). Für die kleine und bislang vielfach
übersehene Zwergkreuzspinne Theridiosoma gemmosum wird von amerikanischen Autoren
die Herkunft in Nordamerika vermutet (THALER & KNOFLACH 1995), das stenotope Auftreten der bereits 1877 aus Nürnberg beschriebenen Art in tief gelegenen Feuchtgebieten,
vor allem Auwäldern, spricht hingegen für Autochthonie in Europa.
Als Verbreitungsmechanismen sind bei Spinnen Fadenflug (”ballooning”) (z. B. Linyphiidae)
und Transport durch den Menschen (z. B. Dysderidae) anzunehmen; die Art der Ausbreitung
der Zodarion-Spezies ist nicht nur THALER & KNOFLACH (1995) „rätselhaft”. Für weitere in
Österreich zu erwartende Adventivarten wird auf die umfassende Darstellung von THALER &
KNOFLACH (1995) verwiesen.
Weberknechte (Opiliones)
Langbeinige Weberknechte der Familie Phalangiidae prägen die Arthropodenzönosen mitteleuropäischer Gebäudemauern, explosionsartige Ausbreitungstendenzen einzelner Arten
(z. B. Opilio canestrinii) und damit verbundene Konkurrenzphänomene lassen ein längerfristiges Monitoring lohnend erscheinen.
Der Wandkanker (Opilio parietinus) hat zwar in Vorder- und Zentralasien seine Heimat
(MARTENS 1978), dürfte aber bereits prä- oder frühhistorisch als Kulturfolger der frühen
Ackerbauern aus dem Südosten nach Mitteleuropa eingewandert (bzw. eingeschleppt worden) sein (Gruber schriftl. Mitt.). Die in Österreich (N, O, St, K, S, T) urban weit verbreitete
Art wäre somit als Archäozoon anzusprechen. Rezent scheint Opilio parietinus durch den
expansiven Apenninenkanker (O. canestrinii) verdrängt zu werden. Der Status des heute
(überwiegend?) durch Verschleppung im gesamten gemäßigten Klimabereich Europas verbreiteten Steinkankers (Opilio saxatilis) ist noch nicht definitiv geklärt: von MARTENS (1978)
als ursprünglich wahrscheinlich ostmediterran eingestuft, wäre – mit Hinweis auf die auffällige
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
253
Vikarianz mit anderen Arten (O. insulae, O. coxipunctum) zwischen Ägäis und Levante – auch
eine regionale Autochthonie ins Auge zu fassen (Gruber schriftl. Mitt.). Die in allen Bundesländern Österreichs nachgewiesene Art lebt in unseren Breiten sowohl synanthrop als auch
in offenem Gelände (Trockenrasen, Steppenheiden etc.).
In Hinblick auf den österreichweit nur im nordwestlichen Burgenland und südöstlichen Niederösterreich isoliert auftretenden Bodenbewohner Dicranolasma scabrum äußert GRUBER
(1993) Verdacht auf anthropochore Einschleppung aus dem Karpatengebiet. Fragen bestehen auch hinsichtlich des Verbreitungstyps von Nelima apenninica. Die bislang von wenigen
Lokalitäten in den italienischen Cottischen Alpen, dem Apennin und den französischen
Meeralpen bekannte Art wurde in Österreich erst ein einziges Mal in einem Fichtenwald in
Osttirol (Arnbach bei Sillian) gesammelt (MARTENS 1978). Auch der Status des regional
adventiv auftretenden Honiggelben Weberknechtes (Nelima semproni) ist unzureichend bekannt: die im Jahr 1951 beschriebene Art wurde erstmals von CAPORIACCO (1926) gesammelt, weiteres Tiermaterial liegt erst seit den 1960er Jahren vor (Österreich: 1960, Italien:
1965, Jugoslawien: 1966, Deutschland: 1968; MARTENS 1969).
Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones)
Die Pseudoskorpionfauna Österreichs ist trotz des richtungsweisenden Wirkens von Max
Beier nicht nur hinsichtlich ihrer Adventivfauna unzureichend bekannt. Beispielsweise wird
die Art Chthonius ischnocheles von BEIER (1952) in Kenntnis eines Fundes aus Niederösterreich mit dem Verweis „eingeschleppt” geführt, THALER (1979) hingegen geht davon
aus, dass dieser Chthoniide „wie andere thermophile Elemente den Standort bei Imst über
die Strecke Vinschgau/Reschenpaß” erreicht haben dürfte.
Skorpione (Scorpiones)
Den Skorpionen Österreichs wurde in den letzten Jahren vermehrt wissenschaftliches und
naturschutzfachliches Interesse entgegengebracht. So konnte u. a. die bereits viele Male erörterte Frage nach der Autochthonie des Karpatenskorpions an der Nordgrenze seines Areals
erst kürzlich geklärt werden. Euscorpius carpathicus tritt in Österreich (Kärnten, Niederösterreich) isoliert an vier Lokalitäten auf: Federaun, Warmbad Villach, Hochosterwitz und Krems
(KOMPOSCH et al. 2001). Eine mitochondriale DNA-Analyse österreichischer Tiere zeigte
eine 100 %ige Übereinstimmung mit slowenischen Individuen (HUBER et al. 2001), wodurch
die Hypothese einer Einschleppung aus dem Süden sehr wahrscheinlich wird. Skorpione erlangten in der Volksmedizin eine hohe Bedeutung; damit verbunden war ein intensiver Handel mit lebenden Tieren. BELLSCHAN (1938) zufolge bildeten Skorpione in den Kärntner
Karawanken bereits um das Jahr 1650 eine beliebte Handelsware. Folglich ist von einer bereits viele Jahrhunderte zurückreichenden Einschleppung des Karpatenskorpions in Österreich auszugehen. Daneben sind in österreichischen Städten mehrfach rezente Einschleppungen des Karpatenskorpions bekannt geworden (HUBER 2001; KOMPOSCH et al. 2001).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
254
Echte Spinnen
Trichternetzspinnen
Große oder
Gewöhnliche
Haus/Winkelspinne
Neg.
wirt.
Bed.
WestMediterraneis
alle BL
Kosmopolit
B, W, N, O, St, synanthrop und
K, S, T
urban
x
Südeuropa
T (Innsbruck)
synanthrop
x
x
x
Mediterraneis
O (Linz)
synanthrop
x
x
x
Süd/Südosteuropa
B, W
synanthrop und
urban
Mediterraneis
(expansiv)
B, W, N, T, V
synanthrop
(Wärmestandorte)
x
x?
x
Mittelamerika
K (Klagenfurt)
synanthrop
x
x
x
(x)
Phoneutria depilata (Strand)
Kolumbien
K (Feistritz/
Drau)
synanthrop
x
x
x
(x)
Phoneutria sp.
Mittel- und Südamerika
St (Graz),
V (Bregenz)
synanthrop
x
x
x
(x)
Tegenaria atrica C. L. Koch
Tegenaria domestica (Clerck)
Tegenaria parietina (Fourcroy)
Araneidae
Radnetzspinnen
Zygiella x-notata (Clerck)
HausSektorspinne
Clubionidae
Cheiracanthium mildei L. Koch
Corinnidae
Cetonana laticeps (Canestrini)
Ctenidae
Cupiennius sp.
x
x?
x
x?
x?
x
x
x?
Zitate
Neuzugang in Ö nach 1880; Zurückdrängung von T. domestica bzw.
T. ferruginea?; wirtschaftliche Bedeutung durch Innenraumreinigung
(großflächige Trichternetze)
im 19. Jhdt. urban noch weit(er)
verbreitet
Einzelfund in Innsbruck (1971)
(x)
Thaler 1991, 1997a,
Thaler & Knoflach 1995
Thaler 1991, 1997a,
Thaler & Knoflach 1995,
Komposch 2000a
Thaler 1997a
Sacher 1991
„scheint mit dem Verkehr und dem
Warentransport zu wandern“ (Wiehle
1931); viele Meldungen dürften sich auf
Z. stroemi beziehen; wirtschaftliche
Bedeutung durch Fassadenreinhaltung
effektivster Fressräuber z. B. der Plata- Zukrigl 1989, Jäger 1995,
Christian unpubl.
nen-Netzwanze; zeigt gelegentlich
aggressives Verhalten gegenüber dem
Menschen
x?
ursprünglich thermophile Rinden-Art;
nördlich bis Bonn
Kritscher 1955, Grimm
1986, Thaler 1997b, 1999
Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo
(„Bananenspinne“)
Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo
(„Bananenspinne“), potenziell für den
Menschen gefährlich
Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo
(„Bananenspinne“), potenziell für den
Menschen gefährlich
Komposch unpubl.
Kammspinnen
Komposch unpubl.
Huber 2001,
Komposch unpubl.
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Kleine
Haus/Winkelspinne
synanthrop, bisweilen im Freiland
Anmerkungen
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
etabliert nicht expansiv
Status
unbeständig
nach
Platnick (1997) [Araneae],
Harvey 1990
[Pseudoscorpiones],
Fet et al. (2000) [Scorpiones],
Martens (1978) bzw.
Gruber (1984) [Opiliones]
Araneae
Agelenidae
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung
Lebensraum
Einschleppung
Systematische Kategorie und Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in
wissenschaftlicher Artname
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
(2002)
Taxaliste
Kräuselspinnen
Mauerspinne
Nigma walckenaeri (Roewer)
Dysderidae
Gnaphosidae
Zelotes puritanus Chamberlin
Glattbauchspinnen
Linyphiidae
Eperigone trilobata (Emerton)
Baldachinspinnen
Mediterraneis
W, O, St, T
synanthrop
x
x
x
Mediterraneis
(Urheimat Nordafrika ?)
W
urban/synanthrop,
auch im „Freiland“
(W-Leopoldsberg)
x
x
x
Kolumbien
K
synanthrop
x
x
x
Nordamerika
T (Innsbruck)
Wärmestandorte
x
x
x
Nordamerika
V (Gsieg)
Einzelfund in niederer Pfeifengraswiese
Kulturlandschaft,
Deponien,
(aeronautisch auch
alpin)
x
x?
x?
Erstbeschreibung W, K, T, V
aus Neuseeland
(Urheimat Südamerika?)
Ostearius melanopygius
(O. P.-Cambridge)
Mimetidae
Ero aphana (Walckenaer)
Spinnenfresser
Nesticidae
Nesticus eremita Simon
Höhlenspinnen
EinsiedlerHöhlenspinne
Oonopidae
Zwergsechsaugenspinnen
Schöne
Zwergsechsaugenspinne
x
x
x
Maserung von Hausmauern durch staubbedeckte Netzchen; trotz weniger Nachweise überaus häufig und in Städten
weit verbreitet; wirtschaftliche Bedeutung durch lokal massive Probleme bei
der Fassadenreinhaltung; Wien (1977)
Netzchen an den Blattspreiten von
Kletterpflanzen
Thaler 1993, Jäger 1995,
Kropf & Horak 1996,
Komposch 2000a, unpubl.,
Gruber unpubl.
Wiehle & Franz 1954,
Thaler & Knoflach 1995
nahezu kosmopolitisch; beisst zumindest in England - Menschen
Deeleman-Reinhold &
Deeleman 1988,
Thaler & Steiner 1993,
Gruber unpubl.
Unbewehrte
Zwergsechsaugenspinne
x
x
x?
(x)
Einschleppungen mit Bananenlieferun- Komposch unpubl.
gen; großes mediales Echo („Bananenspinne“)
in Europa erst 1963 gemeldet (Syn.: Z.
kodaensis Miller & Buchar); Status dieser dispers auftretenden Art unsicher
Thaler 1981, Grimm 1985,
Thaler & Knoflach 1995
Breuss 1999
(x)
Kosmopolit; in Mitteleuropa seit ca.
1960, in Ö seit 1975; wirtschaftliche Bedeutung durch Massenauftreten in Gewächshäusern etc. (Gespinstteppiche
bzw. Nützling?)
Thaler 1978, 1995,
Steinberger & Kromp 1993,
Gruber 1997, Breuss 1999,
Komposch 2000a
Südeuropa und
außeralpines
Mitteleuropa
T (Innsbruck)
synanthrop
(wärmebegünstigte
Lage)
x
x
x
Einzelfund dieses rezent-adventiven
Neuankömmlings (Thaler 1999) an
einer Hauswand, CFA-Angaben
(Kritscher 1955) revisionsbedürftig
Thaler 1993, 1999
unsicher
W
urban-adventiv,
bislang nur in den
Katakomben des
Stephansdoms
(1996/97)
x
x
x
Nachsuche im Kanalisationssystem
vielversprechend
Knoflach & Thaler 1998,
Christian 1998
Mediterraneis
(expansiv)
T (Innsbruck),
W
synanthrop
x
x?
x
Mediterraneis
(Südfrankreich,
Korsika)
(expansiv)
T (Innsbruck),
W
bislang nur
synanthrope Funde
x
x?
x
Kritscher 1955, Thaler 1981,
1993, Thaler & Knoflach
1995 (sub. Oonops
domesticus Templeton)
Kritscher 1970,
Thaler 1981, 1993,
Thaler & Steiner 1993,
Thaler & Knoflach 1995
255
(2002)
Tapinesthis inermis (Simon)
x
Riesenkrabbenspinnen
Olios antiguensis columbiensis
Schmidt
Oonops pulcher Templeton
B, W, N, St, K, synanthrop
S
Sechsaugenspinnen
Dysdera crocata C. L. Koch
Sparassidae
Mediterraneis
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Dictynidae
Dictyna civica (Lucas)
Pholcidae
Holocnemus pluchei (Scopoli)
Zitterspinnen
Pholcus phalangioides
(Fuesslin)
urban
Große Zitterspinne Kosmopolit
alle BL ?
synanthrop
x
Psilochorus simoni (Berland)
Simon´s
Zitterspinne
Südliches
Nordamerika
W, St (Graz),
T (Innsbruck)
synanthrop
x
Salticidae
Leptorchestes berolinensis
(C. L. Koch)
Springspinnen
Mediterraneis
(expansiv)
B, N, St, K, T
synanthrop (auch
Freilandfunde)
Scytodidae
Scytodes thoracica (Latreille)
Speispinnen
Speispinne
Mediterraneis
W, St, K, T
synanthrop (nur
ausnahmsweise im
Freiland)
x
Theridiidae
Achaearanea tabulata Levi
Kugelspinnen
T (Innsbruck,
Stams),
St (Graz)
synanthrop
x
Achaearanea tepidariorum
(C. L. Koch)
Gewächshausspinne
bislang neben
Europa aus New
York, Kanada,
Japan und Korea
bekannt
Kosmopolit
W, N, O, St, K, synanthrop
T, V
x
unsicher
K
Einzelnachweis in
Blockhalde/Bergsturzgebiet
x?
x
x
x
x
x
x
x
x
Kritscher 1955, Heimer &
Nentwig 1991,
Komposch unpubl.
Thaler & Knoflach 1995,
noch nicht aus ganz Ö definitiv nachgewiesen, dennoch wahrscheinlich all- Kropf & Horak 1996,
Komposch 2000a,
gemein verbreitet und sehr häufig;
Pholcus verdrängt andere Hausspinnen Uhlenhaut 2001, u.a.
- Beutespektrum: mind. 38 Spinnenarten (Uhlenhaut 2001); wirtschaftliche Bedeutung durch Innenraum-Reinhaltung
(verstaubende Netze)
Kritscher 1969, Huber 1994,
Thaler & Knoflach 1995,
Thaler 2000,
Komposch unpubl.
Status als Neozoon fraglich
Kritscher 1955, Hebar 1980,
Horak 1992, Kropf & Horak
1996, Thaler 1997b, 1999,
Komposch & Steinberger
1999
vermutlich in ganz Ö weit verbreitet und
häufig; wirtschaftliche Bedeutung durch
das Verursachen von Fehlalarmen beim
Eindringen in Brandmelder (Feuerwehreinsätze & Evakuierungen)
Thaler 1993, Thaler &
Knoflach 1995, Kropf &
Horak 1996, Christian
1998, Komposch &
Steinberger 1999,
Komposch 2000a
x
x
x
x
Zitate
Einzelfunde (<1955, 1995)
x
x?
Anmerkungen
invasiv
Neg.
wirt.
Bed.
x
x
x
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
etabliert - expansiv
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x?
x?
x?
etabliert nicht expansiv
unbeständig
Status
Knoflach 1991,
Komposch 1993,
Thaler & Knoflach 1995,
Knoflach & Thaler 1998
x
seit mindestens 1867 in Ö;
wirtschaftliche Bedeutung durch
Fassadenreinhaltung
Knoflach & Thaler 1998,
Kropf & Horak 1996
rezent aus Ö beschrieben;
Autochthonie unsicher
Thaler & Steinberger 1988,
Knoflach & Thaler 1998
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
W, St (Graz)
Carniella brignolii
Thaler & Steinberger
Mediterraneis
aktive Freisetzung
nach
Platnick (1997) [Araneae],
Harvey 1990
[Pseudoscorpiones],
Fet et al. (2000) [Scorpiones],
Martens (1978) bzw.
Gruber (1984) [Opiliones]
Einschleppung
Art der
Ausbreitung
anthropogen bedingte
Einwanderung
Lebensraum
256
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in
wissenschaftlicher Artname
Österreich
Pantropis
T (Innsbruck)
Gewächshäuser
x
x
x?
seit 1981 aus Gewächshäusern
Europas bekannt (England, Finnland,
Holland, Deutschland, Schweiz);
Innsbruck (1999)
Thaler & Knoflach 1995,
Knoflach 1999,
Thaler 2000
Nesticodes rufipes (Lucas)
Kosmotropis
S (Salzburg)
exotischer Import
x
x
x
Knoflach & Thaler 1998
Steatoda castanea (Clerck)
Osteuropa (öst- B, W, N, O, St, synanthrop
lich bis Sachalin) T
x
x
x
(x)
Steatoda grossa (C. L. Koch)
Kosmopolit
W, O, K, S, T
synanthrop
x
x
x
(x)
Steatoda triangulosa
(Walckenaer)
Mediterraneis
(circummediterran)
W, N, O, St, T
synanthrop, auch
im Freiland
x
x
x
(x)
Einzelnachweis (1996) mit Lieferung
aus Kamerun (?)
W (1898), St (1945); signifikante
Häufigkeit in früheren Jahrzehnten,
heute selten; wirtschaftliche Bedeutung
durch Fassadenreinhaltung
W (1893), T (1962); signifikante
Häufigkeit in früheren Jahrzehnten,
heute selten; wirtschaftliche Bedeutung
durch Fassadenreinhaltung
W (1852); wirtschaftliche Bedeutung
durch Fassadenreinhaltung
T (Innsbruck),
St (Graz)
urban-synanthrop
x
x
x
Mediterraneis
W, St (Graz,
Seibuttendorf
b. Wildon),
T (Innsbruck)
in Gewächshäusern
und Wohnungen
x
Horak & Kropf 1999,
Thaler 1999, 2000,
Komposch unpubl.
Ameisenjäger
Dunkelroter
Ameisenjäger
Südwesteuropa
(Südfrankreich)
B, W, N, O, K,
T
urban
urban (ruderalisierte x?
Flussufer)
Italienischer
Ameisenjäger
(Sub)Mediterra- St (Graz)
neis (Slowenien,
Südtirol, Kroatien,
Italien)
Süd/SüdwestW,
europa ?
N (Purgstall)
synanthrop
x?
(Holo?)
Mediterraneis
T (Innsbruck)
synanthrop
x
Südeuropa
N (Purgstall)
subcorticol an
Laubbäumen
x
Theridion blackwalli O. P.Cambridge
Blackwalls Kugel- unsicher
spinne
Uloboridae
Kräuselradnetzspinnen
Uloborus plumipes Lucas
Zodariidae
Zodarion rubidum Simon
Zodarion hamatum Wiehle
Zodarion italicum (Canestrini)
Zoropsidae
Zoropsis spinimana (Dufour)
Pseudoscorpiones
x
x
seit 1985 adventiv in Mitteleuropa;
gleichzeitiges Auftreten in Wien, Graz
und Innsbruck; Gewächshausnützling?
(Thaler & Knoflach 1995)
x
x?
(sub)urban und im Freiland; Status als Hebar 1980, Steinberger
Neozoon fraglich; W-Grinzing seit 1976 1987, 1989, Thaler 1993,
Steinberger & Thaler 1994,
(J. Gruber in litt.)
Thaler & Knoflach 1995,
Bosmans 1997, KindlStamatopolos 1999, Gruber
unpubl., Pekar mündl. Mitt.
Horak & Kropf 1999,
Pekar mündl. Mitt.
x?
x
x?
x?
Gwinner-Hanke 1970,
Thaler 1981,
Thaler & Knoflach 1995,
Knoflach & Thaler 1998
Doleschall 1852, Sacher
1991, Thaler 1993,
Kropf & Horak 1996,
Knoflach & Thaler 1998,
Komposch unpubl.
Innsbruck (1955-1997); in Mitteleuropa Knoflach 1991, Thaler 1993,
wohl schon früh etabliert (Wiehle 1937) Knoflach & Thaler 1998,
Komposch unpubl.
x?
x
?
N (Dung- bzw. Komposthaufen),
W (Wienflusssohle)
Wunderlich 1973,
Bosmans 1997, KindlStamatopolos 1999
Nachweise an Hauswand in Innsbruck
(1997-2001)
Thaler & Knoflach 1998,
Thaler unpubl.
vermutlich eingeschlepptes
Einzelexemplar
Beier 1963, Ressl 1983
Pseudoskorpione
x
x
257
(2002)
Cheliferidae
Withius hispanus (L. Koch)
x
Wiehle & Franz 1954,
Thaler 1981,
Thaler & Knoflach 1995
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Coleosoma floridanum Banks
Withius piger (Simon)
Südeuropa,
Nordafrika
N
Mediterraneis
N (Dornbach)
ursprünglich subcorticol, in Getreidespeichern und Silos
x
x?
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
etabliert nicht expansiv
Status
unbeständig
aktive Freisetzung
nach
Platnick (1997) [Araneae],
Harvey 1990
[Pseudoscorpiones],
Fet et al. (2000) [Scorpiones],
Martens (1978) bzw.
Gruber (1984) [Opiliones]
Einschleppung
Art der
Ausbreitung
anthropogen bedingte
Einwanderung
Lebensraum
258
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in
wissenschaftlicher Artname
Österreich
x?
durch Verschleppung fast weltweit
verbreitet
Beier 1952
(sub W. subruber)
Geogarypidae
Geogarypus minor (L. Koch)
Scorpiones
Buthidae
Skorpione
Buthus occitanus (Amoreux)
Feldskorpion
x
x
x?
Dornbach (1862)
Beier 1952
Nordafrika
N (Mödling)
synanthrop
x
x
x
einmalige Einschleppung (Korkfabrik)
Sochurek 1984
Mittelamerika
und nördliches
Südamerika
V (Dornbirn)
synanthrop
x
x
x
einmalige Einschleppung (Mexiko/
Guatemala-Urlaub)
Huber 2001
WestMediterraneis
N (Mödling)
synanthrop
x
x
x
einmalige Einschleppung (Korkfabrik)
Sochurek 1984
Italienskorpion
nördlicher
adriatischer
Raum und
Schwarzmeerküste
B*, W, St, K, T, synanthrop
V
x
x
x
regelmäßige Einschleppungen;
wirtschaftliche Bedeutung durch bisweilen kurzfristige Evakuierungsmaßnahmen
Thaler & Knoflach 1995,
Komposch & Scherabon
1999, Komposch &
Komposch 2000, Huber
2001, Komposch et al. 2001,
*Rabitsch unpubl.
Scorpio maurus Linne
Mohrenskorpion
Nordafrika
N (Mödling)
synanthrop
x
x
x
einmalige Einschleppung (Korkfabrik)
Sochurek 1984
Opiliones
Dicranolasmatidae
Weberknechte,
Kanker
Kappenkanker
Dicranolasma scabrum
(Herbst)
Großer
Kappenkanker
Südosteuropa
B, N
strukturreiche
Busch- und Waldlandschaften
x?
x
in Ö sehr lokal auftretend; Verdacht auf Kritscher 1959, Gruber
anthropochore Einschleppung aus dem 1960, 1993, 1996a, 2001,
Martens 1978
Karpatengebiet (Gruber 1993)
Centruroides gracilis (Latreille)
Euscorpius flavicaudis
(De Geer)
Euscorpius italicus (Herbst)
(x)
Scorpionidae
Phalangiidae
Schneider
Opilio canestrinii (Thorell)
Apenninenkanker Mediterraneis
(adriatomediterran)
B, W, N, O, St, synanthrop (ausK, T, V
nahmsweise auch
im Freiland)
x
Opilio ruzickai Silhavy
Balkankanker
B, W, N, St, K
x
Südosteuropa
urban und im
Freiland
x
x
x
x
x?
T/Innsbruck (1968), W/Wien (1980),
N (1982), St & K (1992), V (1993),
B (1996), O (1997);
Konkurrent für andere Hausmauern
besiedelnde Phalangiiden
Martens 1978, Thaler 1979,
1988, Gruber 1984, 1988,
2000, Komposch 1993,
1999, unpubl., Breuss 1996
seit 1960 in Ö (Wien)
Gruber 1964, 1996b, 2000,
Komposch 1993, 1999,
unpubl.
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Euscorpiidae
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Neobiota in Österreich – Tiere
6.3.6
263
Krebstiere: Wasserflöhe & Ruderfußkrebse
(Crustacea: Cladocera und Copepoda)
32
S. Gaviria
Cladocera
Mit dem Namen Wasserflöhe oder „Cladocera“ (Branchiopoda) wird eine polyphyletische
Gruppe von Kleinkrebsen bezeichnet, die die Gruppen Anomopoda, Ctenopoda, Haplopoda
und Onychopoda einschließt. Die meisten Arten leben in Binnengewässern und kommen im
Pelagial, Phytal und Benthal stehender Gewässer, im Interstitial und in Höhlenseen sowie in
Fließgewässern vor.
Mit Ausnahme der Haplopoda haben die Cladoceren eine direkte Entwicklung. Beinahe das
ganze Jahr über vermehren sie sich parthenogenetisch; Männchen, freie Dauereier (Ctenopoda, Onychopoda) und Ephippien mit Dauereiern (Anomopoda) werden bei den meisten Populationen nur in gewissen Zeitabständen gebildet. Die Ausbreitung der Arten ist durch die
passive Verschleppung der Ephippien oder der freien Dauereier durch Vögel, Insekten und
andere Tiere möglich. Adulte und juvenile Individuen sowie Dauerstadien werden anthropogen
durch Fischbesatz und Schiffsverkehr von einem Gewässer in andere eingebracht. Die
Ephippien der Arten der Familie Daphniidae schwimmen an der Wasseroberfläche, jene der
Chydoridae sind oft an Substrate gebunden. Trotzdem haben beide Familien die gleichen
Chancen für ihre Entwicklung und Verbreitung (SARS 1901; FREY 1986).
Die weltweite Gesamtartenzahl der Cladoceren wird zwischen 400 (FREY 1986) und 600
(KOROVSCHINSKY 1997) geschätzt. In Österreich kommen ca. 92 Arten vor (ohne Hybriden), 3 davon gelten als Neozoen: die Daphniidae Daphnia (Daphnia) parvula, die Macrothricidae Drepanothrix dentata und die Chydoridae Picripleuroxus denticulatus (syn. Pleuroxus
(Picripleuroxus) denticulatus).
Daphnia parvula ist ursprünglich eine amerikanische Art; sie wurde in Europa zum ersten
Mal 1972 im Bodensee gefunden (FLÖßNER 2000). Der Autor gibt als mögliches Einschleppungsmittel den Transport von Ephippien mit „Amphibienfahrzeugen“ an. Dieser Fund gilt als
erster in Österreich. 1975 wurde die Art in Zell am See (Salzburg), 1980 im Reither See in
Tirol (SCHABER 1983) und 1994 in den Donau-Auen bei Klosterneuburg (FORRÓ 1996;
MOOG et al. 2000) gefunden. Außerhalb Österreichs ist die Art gegenwärtig in Europa weit
verbreitet. Sie kommt in Spanien (ALONSO 1996), den Niederlanden, Belgien, Frankreich,
Deutschland, Slowakei, Bulgarien und Mazedonien vor (FLÖßNER 2000). Daphnia parvula
gilt als Anzeiger von mesotrophen bis eutrophen Gewässern. Aufgrund ihres Erfolges bei
der Besiedlung von Bagger- und Stauseen in Deutschland ist anzunehmen, dass sich die Art
auch in Österreich weiter ausbreiten wird.
Drepanothrix dentata ist die einzige Art der Gattung und in der Holarktis verbreitet. Sie gilt
als nördliches Faunenelement mit Verbreitung im temperierten Europa. Sie kommt auch
vereinzelt in der montanen Stufe südwesteuropäischer Seen vor (ALONSO 1996; FLÖßNER
2000). Die Art ist ein Bewohner der Schlammschicht und des Phytals stehender Gewässer.
Für Österreich gibt es nur eine einzige Meldung von Drepanothrix dentata: FLÖßNER (2000)
erwähnt ihr Vorkommen in „einem Donau-Altwasser oberhalb von Wien“, ohne nähere Auskunft über das Gewässer, die Zeit oder den Namen des Entdeckers. Nachdem die Art für
diese geografische Region nicht bekannt war (HRBACEK et al. 1978), ist anzunehmen, dass
ihr Fund nach dem Jahr 1978 stattfand.
32
Dr. S. Gaviria, Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien
bzw. Technisches Büro für Biologie Fred-Raymondgasse 19/2/4, A-1220 Wien
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
264
Neobiota in Österreich – Tiere
Picripleuroxus denticulatus ist aus Nordamerika beschrieben (BIRGE 1879) und in Europa
seit Anfang des 20. Jahrhunderts (SCOURFIELD 1907) bekannt. In Deutschland wurde die
Art erstmals 1973 gefunden (FLÖßNER 2000). Zwanzig Jahre später (1993/1994) trat sie in
Österreich in den Donau-Auen bei Tulln auf (FORRÓ 1999), 1994 in der Slowakei (HUDEC &
ILLYOVA 1998) und 1997 in Ungarn (FORRÓ 1999). In den beiden letztgenannten Ländern
stammen die Tiere ebenfalls aus der Donau oder ihren Nebengewässern. Picripleuroxus
denticulatus gilt als Neozoon für Österreich, ihre sichere Herkunft ist Westeuropa. Eine detaillierte morphologische Analyse der europäischen Populationen im Vergleich mit den nordamerikanischen fehlt; sie könnte aufklären, ob es mehr als eine Art innerhalb des P. denticulatus-Komplexes gibt (FREY 1986; SMIRNOV 1996; HUDEC & ILLYOVA 1998).
Copepoda
Ruderfußkrebse oder Hüpferlinge (Copepoda) werden leicht von einem Gewässer zum anderen verschleppt, entweder als Adulte und Larven oder als Dauerstadien. In der Natur ist die
passive Wanderung einiger Arten als Dauereier im Gefieder und/oder Darmtrakt von Zugvögeln eine Strategie, periodische Kleingewässer zu kolonisieren (LÖFFLER 1968). Unter anthropogenem Einfluss werden Copepoden durch Ballastwasser von Schiffen (LOCKE et al.
1991), durch Fischbesatz (CARLTON & GELLER 1993) und mit aquatischen Pflanzen
(NOODT 1956) eingeschleppt.
Weltweit sind 11 Fälle von interkontinentaler Einschleppung von Süßwasser-Copepoden bekannt (REID & PINTO-COEHLO 1994). Nach Europa wurden 3 Arten aus anderen Kontinenten eingeschleppt: Boeckella triarticulata kam mit chinesischen Karpfen aus Australasien
nach Italien (FERRARI et al. 1991), Attheyella aliena mit einem Transport von tropischen
Pflanzen unbekannter Herkunft nach Deutschland (NOODT 1956) und Mesocyclops ruttneri
mit Pflanzen aus Ostasien vor dem Jahr 1926 nach Österreich (KIEFER 1981).
Mesocyclops ruttneri lebte mindestens 55 Jahre in einem Gewächshaus der Biologischen
Station in Lunz am See (Niederösterreich). Diese warm-stenotherme Art, konnte sicherlich wegen der winterlichen Bedingungen in den Alpen keine natürlichen Populationen bilden. Das
Gewächshaus wurde 1979 entfernt, seitdem ist Mesocyclops ruttneri nicht mehr in Österreich
gefunden worden. Die Art ist in China (GUO 2000) und Vietnam (NAM et al. 2000) verbreitet
und besiedelte vor wenigen Jahren Reisfelder der südlichen Staaten der USA wie Lousiana
und Mississippi (REID & PINTO-COELHO 1994).
Außer Mesocyclops ruttneri gelten für Österreich noch 3 Copepoden-Arten als Neozoen: der
Cyclopoide Cyclops vicinus, der Calanoide Eurytemora velox und der Harpacticoide Halectinosoma abrau.
Cyclops vicinus, eine im paläarktischen Raum weit verbreitete Art, fehlte früher in den Alpenseen (KIEFER 1978). Die Art wurde von diesem Autor 1954 zum ersten Mal im Bodensee
gefunden. Möglicherweise wurde sie mit Fischbesatz eingeschleppt, es gibt keine konkreten
Angaben über ihre Herkunft. In anderen Voralpenseen in Tirol, im Salzkammergut, Kärnten
und Niederösterreich (GAVIRIA 1998) wurde die Art später wahrscheinlich ebenfalls durch
Fischbesatz verbreitet. Seit 1989 ist sie auch aus dem Seewinkel bekannt (METZ & FORRO
1989), in den fünfziger Jahren kam sie dort noch nicht vor. LÖFFLER (1959) fand die Art in
keinem der 58 untersuchten Gewässer des Seewinkels. In der österreichischen Donau ist
sie seit 1985 (NAIDENOV 1985), in der Lobau seit 1986 bekannt (PFAFFENWIMMER 1986;
GAVIRIA 1998; HOLAREK 1999). Die Art könnte durch Fischbesatz oder den Schifffahrtsverkehr in die österreichische Donau und ihre Nebengewässer gelangt sein. Cyclops vicinus ist
ein typischer Bewohner eutropher Gewässer (EINSLE 1993). Die Eutrophierung mehrerer
österreichischer Seen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dürfte die Etablierung dieser
Art ermöglicht haben. Sie zeigt starke Präferenz zu räuberischer Ernährung, deswegen dürfte
sie zum Teil für das Verschwinden von Heterocope borealis aus dem Bodensee verantwortlich sein (LÖFFLER 1983). Sie übt auch auf die Nauplien von Eudiaptomus gracilis einen
starken Räuberdruck aus (EINSLE 1993).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
265
Eurytemora velox und Halectinosoma abrau stammen aus dem Brackwasser und waren bei
der Besiedlung von Fließgewässern von der westlichen Paläarktis bis zur Wolga erfolgreich
(BORUTSKII 1964; GAVIRIA & FORRO 2000). Beide Arten sind möglicherweise mit Ballastwasser von Schiffen aus der unteren Donau nach Österreich eingeschleppt worden.
Eurytemora velox wurde zum ersten Mal 1994 in Klosterneuburg bei Wien gefunden
(GAVIRIA & FORRO 2000) und ist heute in mehreren Nebengewässern zwischen Hainburg
und Greifenstein (Niederösterreich) gut etabliert. Sie bevorzugt Augewässer mit Makrophytenbeständen. Über die ökologische Auswirkung dieser Art auf einheimische Gewässer ist
nichts bekannt. Aufgrund ihrer räuberischen Ernährungsweise könnte sie eine Konkurrenz
für Cyclops vicinus und Acanthocyclops robustus darstellen.
Die erste und einzige Meldung der Harpacticoiden-Art Halectinosoma abrau ist der Fund von
einigen Exemplaren in Benthosproben der Donauauen bei Orth in Niederösterreich im Jahr
1999 (Fuchs mündl. Mitt.). Diese Art ist seit 1996 aus der slowakischen Donau bei Gabsikovo bekannt (VRANOVSKY 1999) und stammt möglicherweise aus dem Donaudelta. Die Art
dürfte in den österreichischen Donau-Nebengewässern weiter verbreitet sein. Über die Auswirkung dieser euryhalinen Art auf die Ökologie der Augewässer der Donau kann man noch
keine Voraussagen machen.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
266
ARTHROPODA
Gliederfüßer
Crustacea Branchiopoda
Krebstiere Wasserflöhe
Cladocera
Wasserflöhe
Nord- und
Südamerika
N (Klosterneuburg),
S (Zell am See),
T (Reither See),
V (Bodensee)
Drepanothrix dentata (Eurén)
nördliche
Holarktis
W (Donau Altwasser) Flussauen
Picripleuroxus denticulatus
(Birge)
Westeuropa, N (Tullner Auen)
Nordamerika ?
Crustacea
Krebstiere
Copepoda
Ruderfußkrebse
Flussauen, Seen
Donauauen
Cyclops vicinus Uljanin
? Holarktis
planktisch in meB (Seewinkel),
N (Donau, Thaya u. sotrophen Seen u.
Flüssen, Auen
Nebengewässer,
Oberwaltersdorf), O,
K (Ferlacher See), S,
T (Piburger See),
V (Voralpen-Seen)
Eurytemora velox (Lilljeborg)
Donaudelta
N (Donau,
Donauauen)
planktisch in Auen
und Flüssen, bevorzugt Areale mit
Makrophytenbeständen
Halectinosoma abrau
(Kritschagin)
Donaudelta
N (Orther-Auen)
benthisch in
Flussauen
Mesocyclops ruttneri Kiefer
Ostasien
N (Lunz am See)
Gewächshaus,
künstliche Warmwasserbecken
x
x
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
x
potenziell invasiv
x
x
bisher ohne Auswirkung
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
x
Status
x
Erstfund 1972, möglicherweise mit
Schiffsverkehr
Schaber 1983,
Forró 1996,
Flößner 2000,
Moog et al. 2000
x
x
Einziger Fund nach 1978
Flößner 2000
x?
x
Funde 1996/1997
Forró 1999
x
x
x
x?
Erstfund 1954, Verschleppung durch Löffler 1983,
Fischbesatz (Seen), Schiffsverkehr Gaviria 1998
oder Fischbesatz (Donau), teilweise
verantwortlich für das Verschwinden
von Heterocope borealis im Bodensee
x?
x
x
x
x?
Erstfund 1994, heute in den Donau- Gaviria 1999,
auen zw. Greifenstein und Hainburg; Holarek 1999,
Gaviria & Forró 2000
Verschleppung mit Schiffsverkehr
x?
x
x?
x
x
x
Einziger Fund 1999, sollte weiter
verbreitet sein
Fuchs mündl. Mitt.
x
seit mindestens 1926 im Gewächshaus, seit 1979 verschollen
Kiefer 1981
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Daphnia parvula Fordyce
Art der
Ausbreitung
etabliert - nicht expansiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
Einschleppung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
anthropogen bedingte
Einwanderung
(2002)
Taxaliste
Neobiota in Österreich – Tiere
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(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
6.3.7
269
Krebstiere: „Schwebgarnelen“ und Süßwassergarnelen
(Crustacea: Mysidacea: Mysidae, Decapoda: Atyidae)
33
K. J. Wittmann
Mysidae – Schwebgarnelen
Die Vertreter der Ordnung Mysidacea werden aufgrund äußerer Ähnlichkeit oft „Schwebgarnelen“ genannt, sind aber keine echten Garnelen, ja nicht einmal zehnfüßige Krebse, sondern
gehören zu den Peracarida (Ranzenkrebsen), die ihre Jungen in einem bauchseitig gelegenen Brutbeutel austragen, wie zum Beispiel die Amphipoda (Flohkrebse u. a.) und Isopoda
(Asseln). Die meisten der etwas mehr als 1.000 bekannten Arten sind Meeresbewohner. So
ist die Donau mit zehn Süßwasserarten das an Mysiden (= Familie Mysidae) reichste Binnengewässer der Erde. Dennoch kennt Österreich keine angestammten einheimischen Arten,
denn die natürliche Verbreitung aller zehn Arten war auf die untere Donau und das Delta beschränkt. Alle zehn Arten entstammen dem pontokaspischen Raum und die meisten zeigen
eine mehr oder weniger starke Affinität zu Brackwasser. Überwiegend ernähren sie sich
durch aktives Filtrieren von Planktonalgen, teilweise auch durch Abweiden des Algenaufwuchses auf Hartsubstrat und auf Makrophyten. Bestimmte Arten ernähren sich zusätzlich
als Fleischfresser; vereinzelt wird auch abgestorbenes Pflanzenmaterial als Beikost oder alternative Kost aufgenommen.
Mit Limnomysis benedeni wurde im Jahre 1973 erstmals für Österreich eine Mysidae in Gewässern der Donauniederung zwischen Wien und Hainburg entdeckt (WEISH & TÜRKAY
1975). Von hier aus hat sie sich Donau-aufwärts weiter verbreitet (WITTMANN 1995) und ist
über den Main-Donau-Kanal (REINHOLD & TITTIZER 1998) bis in die Niederlande (FAASSE
1998) und nach Frankreich (WITTMANN & ARIANI 2000) gelangt. Im Zuge der europaweit
beobachteten Expansion von pontokaspischen Mysiden wurden jüngst zwei weitere Arten,
vermutlich durch die Schifffahrt, in den österreichischen Abschnitt der Donau eingeschleppt:
1998 langte Hemimysis anomala hier ein, nachdem sie einen transeuropäischen Rundkurs
(WITTMANN et al. 1999) absolviert hatte. Vom Kaspisee entnommen und in Gewässern Litauens ausgesetzt ist sie über die Ostsee und hier anliegende Schifffahrtskanäle in den Rhein
gelangt und von hier flussaufwärts über Main und Main-Donau-Kanal in die obere Donau. Im
Jahre 2001 folgte Katamysis warpachowskyi, wahrscheinlich von der unteren Donau hierher
verschleppt (WITTMANN 2002).
Über eine mögliche Gefährdung indigener Arten oder Auswirkungen auf die Biodiversität
durch die Invasion von Mysiden in Binnengewässer liegen bisher noch keine Berichte vor.
Nachteilige Folgen der Einsetzung oder Invasion von Mysiden in Binnengewässer wurden
bisher für Mysis relicta und H. anomala berichtet (RIEMAN & FALTER 1981; FÜRST et al.
1984; RASMUSSEN et al. 1990; KOKSVIK et al. 1991; CABANA et al. 1994; KETELAARS et al.
1999). Nach Massenvermehrung von M. relicta in tiefen sauerstoffreichen Seen Nordamerikas
(RIEMAN & FALTER 1981) oder Schwedens (FÜRST et al. 1984), beziehungsweise von
H. anomala in tiefen Reservoirs zur Trinkwasseraufbereitung in den Niederlanden (KETELAARS
et al. 1999) entstanden sichtbare Schäden jeweils durch Überweidung des Zooplanktons,
vor allem in den Cladoceren-Beständen. Voraussetzung dafür war unter anderem, dass diese
Mysiden nachts pelagisch sind und sich zu einem erheblichen Anteil räuberisch ernähren,
zusätzlich zur bei diesen Spezies üblichen mikrophytophagen Komponente.
Nach höchstgerichtlichem Erkenntnis (KORT OM HØYESTERETT 1999) hatte die Aussetzung
von M. relicta im Selbusjøen See (Mittel-Norwegen) einen Rückgang der Seibling-Population
zur Folge, weswegen den Inhabern der Fischereirechte Schadenersatz zustehe. Ähnlich wie
33
Univ. Prof. Dr. K. J. Wittmann, Lab. Ökophysiologie und Ökotoxikologie, Institut für Medizinische Biologie der
Universität Wien, Währinger Strasse 10, A-1090 Wien; karl.wittmann@univie.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
270
Neobiota in Österreich – Tiere
bei planktotrophen Fischen hatte die Aussetzung von M. relicta in einem anderen norwegischen See einen eutrophierenden Effekt durch Zunahme der Phytoplankton-Biomasse
(KOKSVIK et al. 1991). Hingegen wurde nach KETELAARS et al. (1999) bei H. anomala ein
derartiger Effekt möglicherweise durch die anhaltend mikrophytophage Ernährungsweise der
Jungtiere hintan gehalten.
Die PCB- und Quecksilber-Gehalte in pelagischen Fischen zeigten höhere Werte in von
M. relicta bewohnten Seen Nordamerikas als in Mysiden-freien Gewässern. Möglicherweise
hat die Einschaltung der Mysiden als zusätzliches Glied in die Nahrungskette die Biomagnifikationskette dieser Schadstoffe verlängert (RASMUSSEN et al. 1990; CABANA et al. 1994).
Hemimysis anomala ist in Österreich noch wenig vertreten und wurde bisher nur in Wien,
und zwar untertags im Kuchelauer Hafen und in der nächtlichen Drift im Hauptstrom der Donau
bei Nußdorf nachgewiesen (WITTMANN et al. 1999). Aufgrund der Nachweise im bayerischen
Donauabschnitt ist zu vermuten, dass es noch unentdeckte Bestände im oberösterreichischen und im niederösterreichischen Donautal gibt. Die natürliche danubische Verbreitung
dieser Art ist auf das Donaudelta beschränkt, wo sie seit jeher nur vereinzelt gefunden wurde
(WITTMANN et al. 1999). Im Donautal sind die meisten Gewässer zu seicht um dieser photophoben Art die Möglichkeit zur Massenvermehrung im dunklen Tiefenwasser zu geben. Sollte
sie in tiefere (ab 10 m) Stillgewässer gelangen oder verschleppt werden, so könnte es zu ähnlichen Schäden an Zooplankton-Populationen wie in den Niederlanden kommen (KETELAARS
et al. 1999). Potenziell gefährdet ist auch der Bodensee, denn H. anomala hat in einer jüngsten Ausbreitungswelle (FAASSE 1998; SCHLEUTER et al. 1998) weite Teile des Rhein besiedelt und könnte von hier aus durch die Schifffahrt in den See verschleppt werden.
Limnomysis benedeni und Katamysis warpachowskyi sind im Wesentlichen phytophage aktive
Filtrierer mit nur sehr geringer zoophager Ernährungskomponente und nehmen daher eine
marginalere Rolle im Nahrungsnetz ein als Mysis relicta und Hemimysis anomala. Außerdem
sind sie deutlich benthischer als die letzteren. WITTMANN & ARIANI (2000) konnten nach
der Invasion von L. benedeni in die Alte Donau bei Wien keine erheblichen Veränderungen
der Zooplankton-Gemeinschaft feststellen. So wie für L. benedeni gelten daher auch für
K. warpachowskyi stark abträgliche Auswirkungen am Ökosystem-Niveau als wenig wahrscheinlich.
Atyidae – Süßwassergarnelen
Die Vertreter der Familie Atyidae oder Süßwassergarnelen sind eine kleine Gruppe innerhalb
der formenreichen Ordnung der zehnfüßigen Krebse (Decapoda). Österreich beheimatete
ursprünglich keine Süßwassergarnelen. Jedoch ist eine Vertreterin dieser Gruppe, Atyaephyra
desmaresti, kürzlich in die obere Donau eingewandert. Nach einer Fehlmeldung durch
PRETZMANN & PAULER (1981) gelang MOOG et al. (1999) im Jahre 1998 erstmals für
Österreich ein gesicherter Nachweis in der Donau bei Engelhartszell. Wie bei TITTIZER et al.
(2000) ausführlich referiert und dokumentiert, stammt Atyaephyra aus dem Mittelmeerraum
und ist bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorzugsweise über Schifffahrtswege
nach Westeuropa gelangt. Von hier aus gelangte sie in den Rhein und über den 1992 eröffneten Main-Donau-Kanal schließlich in die obere Donau (WEINZIERL et al. 1997; MOOG et
al. 1999; WITTMANN et al. 1999). Sehr wahrscheinlich wird A. desmaresti ihre langjährige
Ausbreitungsdynamik auch in Österreich fortsetzen, wenngleich weitere Nachweise vorläufig
noch ausstehen.
Die Nahrung von A. desmaresti besteht überwiegend aus Detritus und Plankton. Mögliche
nachteilige Auswirkungen auf die Biodiversität oder auf ökosystemare Abläufe durch die
Ausbreitung von Süßwassergarnelen wurden bisher nicht berichtet.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Krebstiere
Atyidae
Süßwassergarnelen
Atyaephyra desmaresti (Millet)
Europäische
ursprünglich
Süßwassergarnele mediterran,
sekundär
auch westeuropäisch
Mysidae
Schwebgarnelen
O (Donau bei
Engelhartszell)
Große Flüsse, Bereiche mit geringer
Fließgeschwindigkeit,
bevorzugt Makrophytenbestände und
auch Hohlraum-reiche
Substrate
Status
etabliert - nicht expansiv
Art der
Ausbreitung
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
x
Moog et al. 1999
erster gesicherter Fund in Ö 1998,
über Main-Donau-Kanal in die obere
Donau eingewandert;
rezent-expansive Art, die sich weiter
flußabwärts ausbreiten wird
Erstfund in Ö 1973, Verschleppung
mit Schiffverkehr von indigenen
Beständen in der unteren Donau
Weish & Türkay 1975,
Wittmann et al. 1999
Erstfund in Ö 1998, Verschleppung
mit Schiffsverkehr von in Litauen
ausgesetzten Beständen über die
Ostsee, Verbindungskanäle zum
Rhein und den Rhein-Main-DonauKanal
Wittmann et al. 1999
Erstfund in Ö 2001, möglicherweise
Verschleppung mit Schiffsverkehr
von indigenen Beständen in der
unteren Donau
Wittmann 2002
Ponto-kaspis B (Neusiedler
See), W, N,
O (Gewässer der
Donau-Niederung)
bes. Stillgewässer
(Häfen, Staubecken),
Altarme, auch an mäßig beströmten Ufern
von Fließgewässern,
nachts im DonauHauptstrom driftend
x
x
x
Hemimysis anomala G.O.Sars
Ponto-kaspis W (DonauHauptstrom),
N?, O?
eigentlich euryhalin,
Fließgewässerabschnitte mit Hartsubstrat, nachts im Donau-Hauptstrom driftend, auch in Stillgewässern (Häfen)
x
x
x
Katamysis warpachowskyi
G.O.Sars
Ponto-kaspis W (Donau, Neue
Donau),
N (DonauHauptstrom)
etwas euryhalin, vornehmlich Fließgewässerabschnitte mit mäßiger Fließgeschwindigkeit, auch Stillgewässer (Häfen), an
Ufern mit Blockwurf
und teilweise auch mit
Makrophyten
x
x
x
x?
x
271
(2002)
Limnomysis benedeni
Czerniavsky
invasiv
x
potenziell invasiv
x
unbeständig
x
aktive Freisetzung
bisher ohne
Auswirkungen
Gliederfüßer
Crustacea
Lebensraum
etabliert - expansiv
ARTHROPODA
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
272
Neobiota in Österreich – Tiere
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
6.3.8
273
Krebstiere: Flohkrebse (Crustacea: Amphipoda: Corophiidae und Gammaridae)
34
M. Pöckl
Weltweit sind mehr als 6.000 Arten der Ordnung Amphipoda bekannt (BOUSFIELD 1983),
80 % davon gehören in die Unterordnung der Gammaridea. In Österreich kommen fünf Familien
vor: Corophiidae, Talitridae, Crangonyctidae, Niphargidae und Gammaridae. Die zuletzt genannte Familie beinhaltet die meisten autochthonen und allochthonen Arten der Oberflächengewässer Österreichs.
Weltweit umfasst die Familie Gammaridae (s. l.) etwa 1.360 Arten, in der überwiegenden
Mehrzahl Süßwasserkrebse (BARNARD & BARNARD 1983). Die meisten Arten bewohnen
Fließgewässer in Europa und Nordamerika und unterirdische Gewässersysteme. Seit dem
zweiten Weltkrieg hat sich die Zahl der bekannten taxonomischen Einheiten mehr als verdreifacht. Dabei wird die Validität einzelner Merkmale – und deswegen auch der morphologisch verschiedenen Formen – von verschiedenen Autoren recht unterschiedlich beurteilt. In
der „Limnofauna Europaea“ sind 356 Amphipodenarten aufgelistet (PINKSTER 1978).
Im „Catalogus Faunae Austriae” nennt VORNATSCHER (1965) 21 Amphipodenarten, von denen er 15 Arten der stygobionten Fauna zurechnet. Somit verbleiben für die Oberflächengewässer Österreichs 6 Arten, darunter aber auch schon zwei pontokaspische Arten (Corophium
curvispinum und Dikerogammarus haemobaphes) und die osteuropäische Synurella ambulans. Hinzu kommen folgende erst in den letzten beiden Jahrzehnten eingewanderten 5
Neozoen: Dikerogammarus villosus, D. bispinosus, Echinogammarus ischnus, E. trichiatus,
Obesogammarus obesus.
Gammaridea dominieren vielfach die jeweiligen Biozönosen sowohl nach Anzahl der Individuen als auch nach der Biomasse, weil sie unter günstigen Bedingungen eine hohe Fortpflanzungskapazität besitzen. Die genannten Arten haben eine vorwiegend detritivore Ernährungsweise. Sie verzehren partikuläre organische Substanz, Falllaub von Laubbäumen, anderen
pflanzlichen Detritus, lebende, grüne Pflanzen und Algen. Auch andere Evertebraten, vor
allem Insektenlarven, werden von den Amphipoden konsumiert. Isotopenanalysen belegen
für D. villosus dasselbe trophische Niveau wie für verschiedene Fischarten (MARGUILLIER
1998). Durch ihre detritivore Ernährung und hohe Fortpflanzungskapazität nehmen die Amphipoden eine wichtige Position im Nahrungsnetz aquatischer Ökosysteme ein. Ihre hohe Bedeutung als Fischnährtiere ist legendär.
Der Schlickkrebs Corophium curvispinum ist die heute am weitesten verbreitete Amphipodenart pontokaspischer Herkunft (JAZDZEWSKI 1980; VAN DER VELDE et al. 1998, 1999;
VAN DEN BRINK et al. 1991, 1993a). Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Art – durch
verschiedene Kanäle wandernd und von Schiffen verschleppt – ihre ursprüngliche Verbreitung auszuweiten und in Richtung Ost- und Nordsee vorzustoßen. 1912 wurde der Schlickkrebs in der Umgebung von Berlin entdeckt (WUNDSCH 1912), unter dem Namen C. devium
beschrieben und später auch vom Odersystem (WUNDSCH 1913, 1915, 1920) gemeldet.
SELIGO (1920) meldete die Art von der unteren Vistula, SCHLIENZ (1924b) von der unteren
Elbe, LEPEHNE (1924) vom Neman (Ostpreußen). Großbritannien wurde wahrscheinlich
1918 über das Ballastwasser von Handelsschiffen erreicht, die von Häfen aus der Elbe ausgelaufen waren (CRAWFORD 1935; HARRIS 1991). Dort verbreitete die Art sich rasch über
das verzweigte englische Kanalnetz und wurde von vielen Fundstellen aus den ”Midlands”
gemeldet (GLEDHILL et al. 1993). Deutsche Angaben belegen Funde aus dem Mittellandkanal zwischen Peene und Hannover (GENNERICH & KNÖPP 1956) und vom DortmundEms-Kanal (HERHAUS 1978a).
34
Dr. M. Pöckl, Am Schierlberg 1, A-3381 Golling an der Erlauf, bzw. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, A-3109 St. Pölten, e-mail: Manfred.Poeckl@noel.gv.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
274
Neobiota in Österreich – Tiere
Die Arealausweitung des Schlickkrebses entgegen die Fließrichtung der Donau wurde ebenfalls bereits früh registriert (UNGER 1918). In den frühen 1930er Jahren drang die Art über den
Sio-Kanal in den Plattensee vor, den sie rasch in Besitz nahm (MOON 1934; SEBESTYÉN
1934). In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre war das Vorkommen von C. curvispinum aus
der deutschen Donau oberhalb von Passau bekannt (VORNATSCHER 1965; KOTHÉ 1968;
LIEPOLT 1965–1967). 1987 wurde der Schlickkrebs im deutschen und niederländischen Abschnitt des Rheins gefunden (VAN DEN BRINK et al. 1989; SCHÖLL 1990a; TITTIZER et al.
1990). Der Rhein wurde über das Havel-Spree-System, den Mittellandkanal und den Dortmund-Ems-Kanal besiedelt (TITTIZER 1996). Von dort eroberte die Art den ganzen Fluss und
seine Zubringer (BOBBE 1994). In den Main-Donau-Kanal drang C. curvispinum von zwei
Richtungen aus vor: einerseits von Rhein und Main, andererseits von der oberen Donau.
1993 wurde der Schlickkrebs im Main-Donau-Kanal gefangen (TITTIZER 1996). Auch andere
große Ströme des ponto-kaspischen Beckens, wie Ural, Wolga, Don, Dnjepr und Dnjestr
wurden weit stromaufwärts besiedelt. Ebenso wurden in vielen russischen, ukrainischen und
asiatischen Flüssen, Kanälen und Staubecken erfolgreich Einbürgerungsversuche durchgeführt (Literatur in JAZDZEWSKI 1980). Besonders im Rheinabschnitt hat sich C. curvispinum
2
explosionsartig entwickelt und eine Dichte von 220.000 Individuen pro m Steinsubstrat erreicht (SCHÖLL 1990a; VAN DEN BRINK et al. 1993a).
Der maximal 7 mm Körperlänge erreichende Schlickkrebs hat eine Lebenserwartung von
weniger als acht Monaten. Seine Fortpflanzungsperiode beginnt im März und endet im Oktober, es werden dabei drei Generationen durchlaufen. Die Nahrung dieses euryöken Filtrierers besteht aus Phytoplankton und Detritus. Eutrophierung wirkt sich auf die Population positiv aus. Corophium curvispinum baut auf Steinen und Holzbalken, aber auch auf Wasserpflanzen Schlammröhren (VAN DER VELDE et al. 1998, 1999; RAJAGOPAL et al. 1999). Um
in den Röhren genügend Sauerstoff zu erhalten, benötigen die Tiere bestimmte Strömungsgeschwindigkeiten oder Wellenschlag. Bei niedrigen Sauerstoffkonzentrationen verlassen die
Tiere ihre Röhren und beginnen zu schwimmen.
Bereits Anfang der 1960er Jahre war Dikerogammarus haemobaphes in der österreichischen
Donau von Hainburg bis Wien-Nußdorf bekannt (WEBER 1962; VORNATSCHER 1965). In
den 1980er Jahren war sie im Rahmen der „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” die
Gammaridenart mit der höchsten Abundanz im Stauwurzelbereich und der freien Fließstrecke.
Seit 1976 wurde D. haemobaphes regelmäßig in der deutschen Donau nachgewiesen, ist
seither bis über die Weltenburger Enge hinaus vorgedrungen und auch in den Unterlauf der
Isar eingewandert (WEINZIERL et al. 1996). Zumindest das Vorkommen in der Isar zeigt, dass
diese Art zu aktiver Ausbreitung, unabhängig von einer Verschleppung durch Schiffe, fähig
ist. 1987 hatte die Art den Main-Donau-Kanal erreicht. Ein Jahr nach der Inbetriebnahme des
Kanales wurde sie 1993 im Kanal selbst und auch im Main bei Bamberg festgestellt.
Somit war D. haemobaphes wahrscheinlich die erste Art, welche über den Main-Donau-Kanal
die europäische Wasserscheide zwischen Rhein- und Donausystem überwunden hat. Obwohl
D. haemobaphes im Main in recht stattlicher Zahl auftrat, lassen die damals noch großen
Lücken in seiner Verbreitung vermuten, dass er von Schiffen verschleppt wurde und sich
punktförmig – insbesondere von Häfen ausgehend – weiter ausgebreitet hat (SCHLEUTER
et al. 1994). Nachdem diese Gammaridenart zahlreiche Gewässer Deutschlands besiedelt
hatte, ist ihre Bestandsentwicklung derzeit wieder überall rückläufig. Dies ist auch in Österreich der Fall und dürfte mit dem Vorkommen und zahlenmäßig starken Auftreten von
Dikerogammarus villosus in Zusammenhang stehen (siehe unten).
Dikerogammarus haemobaphes ist eine euryöke Gammaridenart, die auf Steinen, Makrophyten und Fadenalgen in großen Flüssen und Seen vorkommt (KITISYNA 1980; MUSKÓ
1993; TITTIZER 1996). Die Art ist salzwassertolerant bis zu einer Konzentration von 0,8 %
und verträgt einen weiten Temperaturbereich, die Fortpflanzungsperiode beginnt im April und
endet im Oktober, im warmen Abwasser von Kraftwerksanlagen pflanzt sich D. haemobaphes
jedoch das ganze Jahr hindurch fort (PONOMAREVA 1975; KITISYNA 1980). Die Nahrung
(2002)
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Neobiota in Österreich – Tiere
275
besteht aus verschiedenem pflanzlichen Material: Diatomeen, Fadenalgen und Detritus
(PONYI 1961; ROMANOVA 1963). Wegen ihres hohen Fortpflanzungspotenzials verfolgte
man in Russland die Absicht, D. haemobaphes als Fischnährtier zu züchten (VOROB´EVA &
NIKONOVA 1987).
Dikerogammarus villosus ist eine pontokaspische Gammaridenart, die in der unteren Donau
und im Deltabereich sehr häufig vorgekommen ist (MORDUKHAI-BOLTOWSKOI 1969).
Früher drang sie in den Flüssen des pontokaspischen Beckens nicht so weit stromaufwärts
vor wie D. haemobaphes (POLITSCHUK 1969; ZIMBALEWSKAJA 1969). In der großen ungarischen Tiefebene ist sie seit Beginn der systematischen Aufsammlungen gut bekannt, ihre
ehemalige Verbreitung war aber durch das Engtal bei Dunakanyar begrenzt.
In den 1980er Jahren wurde diese Art im Rahmen der „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” noch nicht gefunden. 1989 wurde D. villosus dann zum ersten Mal in der österreichischen Donau nachgewiesen, 1991 wurde sie unterhalb von Hainburg, bei Schönau östlich von
Wien, und bei Zwentendorf gefangen, 1993 im Linzer Hafen (NESEMANN et al. 1995). Wegen
der enormen Größe dieser Art – erwachsene Männchen erreichen eine Körperlänge von bis
zu 30 mm – und wegen der oft auffälligen Zeichnung ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass
Exemplare in Aufsammlungen früherer Jahre übersehen wurden.
Dikerogammarus villosus wurde 1991 bei Jochenstein beobachtet und war dort schon im
folgenden Jahr häufiger als D. haemobaphes (WEINZIERL et al. 1996). Später nahm diese
Gammaridenart denselben Ausbreitungsweg wie D. haemobaphes, nämlich die obere Donau
(1992), den Donau-Main-Kanal (1993), den Main (1994), und schließlich den Rhein, wo sie in
den Niederlanden gefangen wurde (BIJ DE VAATE & KLINK 1995). Auch im unteren Rhein
ist D. villosus mittlerweile zu einem bedeutenden Fischnährtier geworden und erreicht die
höchste Dichte auf Hartsubstraten (KELLEHER et al. 1998). 1998 wurde D. villosus im Mittellandkanal, den Stichkanälen Hildesheim und Salzgitter, dem Elbe-Seitenkanal, dem ElbeHavel-Kanal, der Weser bei Minden und in der Elbe bei Magdeburg, 1999 auch im OderSpree-Kanal nachgewiesen (TITTIZER et al. 2000). Im Mai und Juni 2001 wurde D. villosus
in der Oder und im Oder-Spree-Kanal nachgewiesen (MÜLLER et al. 2001).
In vielen Kanalabschnitten ist die Art bereits dominant. Die Tiere wurden unter Steinen, in sowohl lockerer als auch mit Beton oder Asphalt vergossenen Steinschüttungen, in durch Ablösung des Asphaltes entstandenen Ritzen, in Spalten und Betonverbundsteinen, zwischen Kolonien der Dreikantmuschel Dreissena polymorpha und in Hohlräumen des Süßwasserschwammes Spongilla lacustris gefunden. Kleinere Individuen befanden sich im oberflächennahen Algenfilz von Steinen und der Spundwände (GRABOW et al. 1998).
Stromabwärts von Hainburg wurde D. villosus 1991 in Felstümpeln am rechten Donauufer
gefunden. In porösen Steinen klettern die Tiere tief in die Löcher, aus denen sie nur mit sanfter
Gewalt herausgezogen werden können. Bei Niedrigwasser können die von D. villosus bewohnten Felstümpel auch austrocknen (Pöckl unpubl.).
Dikerogammarus villosus weist einen weiten Toleranzbereich gegenüber Temperatur und
Salinität auf (BRUIJS et al. 2001). Die Nahrung setzt sich aus einem pflanzlichen, aber auch
aus einem erheblichen tierischen Anteil zusammen. Die Männchen besitzen kräftige Mundwerkzeuge und fressen andere Makroevertebraten, andere Gammaridenarten und auch kleine
und schwache Artgenossen (MORDUKHAI-BOLTOVSKOI 1949; DICK & PLATVOET 2000,
2001; Pöckl unpubl.). Dadurch scheinen sie gegenüber anderen Gammariden einen großen
Konkurrenzvorteil zu haben. Große Exemplare von D. villosus haben so starke Mundwerkzeuge, dass sie andere Gammariden (einschließlich Artgenossen) zu jedem beliebigen Zeitpunkt (und nicht nur knapp nach der Häutung) fressen können (DICK & PLATVOET 2000,
2001). In den kommenden Jahren ist mit weiteren Populationszuwächsen, Arealvergrößerungen und einer Verschiebung der benthischen Dominanzverhältnisse zugunsten von D. villosus
zu rechnen. Viele Details bezüglich Lebensgeschichte und Verhalten dieser interessanten
Gammaridenart sind noch unbekannt.
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(2002)
276
Neobiota in Österreich – Tiere
Nach MÜLLER & SCHRAMM (2001) hat eine dritte Dikerogammarus-Art die mittlere und
obere Donau besiedelt: Dikerogammarus bispinosus. Die Autoren untermauern ihre Behauptung hinsichtlich der Gültigkeit des Artstatus von D. bispinosus durch genetische Untersuchungen. In der ungarischen Donau bei Szob kamen im August 1997 alle drei Arten, D. haemobaphes, D. villosus und D. bispinosus syntop vor und dürften reproduktiv isoliert sein. In der
March-Mündung bei Theben an der slowakisch-österreichischen Grenze fanden MÜLLER &
SCHRAMM (2001) eine reine D. bispinosus-Population in hoher Dichte, im Linzer Hafen hingegen nur zwei Individuen an einem Schiffskörper. Auch in der deutschen Donau bei der Isarmündung wurde D. bispinosus bereits gesammelt (Rachl & Potel mündl. Mitt.). Adulte Männchen von D. bispinosus sind auch morphologisch relativ gut von D. villosus abzugrenzen
(vgl. CARAUSU et al. 1955), für weibliche Exemplare ist eine morphologische Trennung der
beiden Arten sehr schwierig, für Jungtiere in der Praxis nicht möglich. Es ist jedenfalls davon
auszugehen, dass sich im österreichischen Dikerogammarus-Material früherer Aufsammlungen auch die nunmehr nachgewiesene dritte Art, D. bispinosus, in mehr oder weniger großem
Ausmaß verbirgt.
Echinogammarus ischnus gehört zu jener Gruppe von pontokaspischen Gammariden, welche sich am weitesten durch Europa in nordwestlicher Richtung ausbreiten konnte und die
Nord- und Ostsee erreichte (JAZDZEWSKI 1980). Außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes wurde E. ischnus erstmals 1928 in der Weichsel entdeckt (JAROCKI &
DEMIANOWICZ 1931). Wahrscheinlich ist er dorthin über die Flüsse Dnjepr, Pripjet und Bug
sowie über den Pripjet-Bug-Kanal gelangt (JAZDZEWSKI 1980). Die Art wurde auch im Dortmund-Ems-Kanal entdeckt (HERHAUS 1978b). Der wahrscheinlichste Ausbreitungsweg ist
das gut ausgebaute Kanalsystem, das die Flüsse Vistula, Oder, Elbe und Weser miteinander
verbindet (JADZDEWSKI 1980). Im Zeitraum 1979 bis 1981 wurden Exemplare von E. ischnus
von mehreren Sammelstellen am Mittellandkanal gefunden (HERBST 1982). Ende der
1980er Jahre wurde die Art im Rhein-Herne-Kanal und im Wesel-Dattel-Kanal gesammelt
(SCHÖLL 1990b). Diese drei Kanäle stehen alle mit dem unteren Rhein in Verbindung. Im
Oktober 1989 wurde die Art im deutschen Teil des unteren Rheins bei Emmerich mit einer
2
Populationsdichte von ca. 100 Individuen pro m festgestellt (SCHÖLL 1990b). 1991 wurde
E. ischnus im unteren Rhein bei Lobith und Waal bei Nijmegen in den Niederlanden gefunden
(VAN DEN BRINK et al. 1993b; VAN DER VELDE et al. 1998, 1999).
In der Donau drang diese Gammaridenart bis in den slowakischen Teil bei Jarovce vor
(BRTEK 1953; STRASKRABA 1953, 1959, 1962; BRTEK & ROTHSCHEIN 1964) und wurde
von der gesamten Donaustrecke unterhalb dieses Ortes häufig nachgewiesen (CARAUSU et
al. 1955; KARAMAN 1974). Exemplare von E. ischnus drangen auch in die Theiß bis oberhalb
von Szeged (DUDICH 1927), aber auch in die Unterläufe der Drau und Save vor (KARAMAN
1953). Bis in die 1960er Jahre war E. ischnus aus der österreichischen Donau noch nicht
bekannt (VORNATSCHER 1965; DUDICH 1967). In den 1970er Jahren muss E. ischnus einen
weiten Sprung stromaufwärts vollzogen haben. Die Art wurde erstmals für Österreich in den
1980er Jahren im Rahmen der „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth” westlich von Krems
in der Wachau nachgewiesen (PÖCKL 1988). Dort kam sie gemeinsam mit Dikerogammarus
haemobaphes vor.
Echinogammarus ischnus gilt als Bewohner von Unterläufen großer Flüsse und soll für den
Potamalabschnitt typisch sein (JAZDZEWSKI 1980; VAN DEN BRINK et al. 1993b). Die
Gammaridenart bevorzugt schlammige Stellen unter Steinen. Darüber hinaus gilt sie als eurytherm und salztolerant bis zu einer Konzentration von 0,13 % (SCHELLENBERG 1942;
JAZDZEWSKI 1980). Hinsichtlich der Lebensgeschichte und der Konkurrenzstärke von
E. ischnus gegenüber anderen Gammaridenarten ist kaum etwas bekannt.
In diesem Zusammenhang dürfte besonders interessant sein, dass E. ischnus – vermutlich
über das Ballastwasser von Schiffen – über den Atlantischen Ozean transportiert wurde. In
den unteren Großen Nordamerikanischen Seen und im Oberen St. Lorenz-Strom verdrängt
er derzeit die dort heimische Gammaridenart Gammarus fasciatus (DERMOTT et al. 1998).
(2002)
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Neobiota in Österreich – Tiere
277
Echinogammarus trichiatus stammt ebenfalls aus dem pontokaspischen Becken und wurde
1996 erstmals in der bayerischen Donau bei Jochenstein und Kachlet konstant in geringer
bis mittlerer Abundanz nachgewiesen (WEINZIERL et al. 1997). Die Art kommt auch in der
unteren Donau (Rumänien, Bulgarien, z. B. RUSSEV 1979) vor.
Im Frühjahr 1999 schließlich trat E. trichiatus in wenigen Exemplaren bereits bei Deggendorf
und in der Stauhaltung Straubing auf, etwa 120 km stromaufwärts vom bayerischen Erstfund.
Im August 1998 wurden Exemplare von E. trichiatus auch im oberösterreichischen Donauabschnitt bei Engelhartszell und Kramesau im Bereich überströmter Schotterbänke gefunden
(Nesemann mündl. Mitt.). Ein Vorkommen dieser Art vom Donauabschnitt in Niederösterreich
und Wien ist bisher noch nicht bekannt, mit einer Ausbreitung in Fließrichtung ist jedoch sicherlich zu rechnen. Im Juni 2000 wurde E. trichiatus erstmals im Oberrhein bei Kirschgartshausen (Baden-Württemberg) nachgewiesen. Im Juni 2001 wurde ein weiteres weibliches
Exemplar bereits im Niederrhein bei Duisburg (Nordrhein-Westfalen) gefunden (PODRAZA
et al. 2001). Durch die Funde im Rhein bestätigte sich die von TITTIZER et al. (2000) geäußerte Vermutung, dass auch diese Art über den Main-Donau-Kanal die natürlichen Einzugsgebietsgrenzen überwinden kann. Interessant ist jedoch das sehr disjunkte und große Lücken
aufweisende Verbreitungsmuster von E. trichiatus in der unteren, bayerischen und oberösterreichischen Donau sowie am Ober- und Niederrhein. Dieses ist nur durch die Schifffahrt
als Hauptausbreitungsvektor erklärbar. Lebensweise und Ökologie dieser Art sind größtenteils unbekannt.
Obesogammarus obesus ist im Becken des Schwarzen und Assow´schen Meeres sowie des
Kaspisees weit verbreitet und steigt in die großen Fluss-Systeme des Gebietes bis in ihre
Mittelläufe auf (JAZDZEWSKI 1980). Seit 1994 wird O. obesus auch in Österreich gefunden.
Der Erstfund gelang am rechtsseitigen Donauufer bei Strom-km 1.942 im Bereich überströmter
Schotterbänke bei der Rollfähre Klosterneuburg (Nesemann mündl. Mitt.). 1998 wurde die Art
dann auch in Oberösterreich bei Engelhartszell nachgewiesen.
1995 konnten WEINZIERL et al. (1996) O. obesus in der oberen Donau in Bayern nachweisen.
Zunächst trat die Art in der Donau-Stauhaltung Jochenstein und bei Passau-Kachlet auf,
später zwischen Regensburg und der Staustufe Geisling. Dort wurde O. obesus 1998 in hoher
2
Dichte (bis 3.300 Individuen pro m ) gesammelt (TITTIZER et al. 2000). In einigen Bereichen
der Donau scheint O. obesus bereits Dikerogammarus-Arten zu verdrängen. Für die Zukunft
ist zu erwarten, dass auch diese pontokaspische Gammariden-Art über den Main-DonauKanal in das Flussgebiet des Rheins weiter eindringen wird.
Der halotolerante Süßwasserstrandflohkrebs Orchestia cavimana (Fam. Talitridae) hatte ursprünglich eine ponto-mediterrane Verbreitung und wurde mit großer Wahrscheinlichkeit durch
Schiffe nach Westeuropa verschleppt. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wanderte O. cavimana
aus dem westlichen Mittelmeergebiet – den Flussläufen Frankreichs nach Norden und Nordosten folgend – ins westliche Mitteleuropa ein (KINZELBACH 1965). In den Bundeswasserstraßen Deutschlands wurde seine Ausbreitung durch den Bau von Kanälen und durch die
Schifffahrt begünstigt. In Deutschland wurde O. cavimana erstmals 1920 von SCHLIENZ
(1924a) am Ufer der Außenalster bei Hamburg gefunden. KINZELBACH (1972) beschreibt
einen möglichen Ausbreitungsweg – aus hauptsächlich südwestlicher Richtung vorstoßend –
via Seine, Marne, Rhein-Marne-Kanal in die Mosel und den Oberrhein. Vom Rheindelta breitete sich die Art wahrscheinlich in den 1950er Jahren noch nach Friesland und möglicherweise
bis in die Unterweser aus. Die Art soll auch massenhaft im Main vorkommen (Nesemann
mündl. Mitt.).
Im Unterschied zu allen anderen hier genannten Amphipoda besiedelt O. cavimana semiterrestrische Habitate der Spritzwasserzone stehender und fließender Gewässer. Der dämmerungs- und nachtaktive Süßwasserstrandfloh findet sich hier unter Steinen und Schwemmholz und gilt als wichtiger Destruent allochthonen Pflanzenmaterials.
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(2002)
278
Neobiota in Österreich – Tiere
Osteuropäische Populationen von O. cavimana sind im Donausystem auf den unteren und
mittleren Abschnitt beschränkt. Sie sind bisher nie über die Große Ungarische Tiefebene
westwärts vorgestoßen und eine derartige Expansion ist derzeit auch nicht zu erwarten
(NESEMANN et al. 1995). Außerdem unterscheiden sich die osteuropäischen Populationen
von O. cavimana erheblich von den oben besprochenen westeuropäischen Populationen: (i)
erste weisen eine deutlich kleinere Körperlänge von maximal 14 mm auf, während zweite bis
20 mm lang werden, (ii) erste scheinen auf geschützte, beschattete Uferbereiche mit relativ
stabilen Wasserständen und Mikrohabitaten mit hoher Luftfeuchtigkeit beschränkt, während
zweite Schotterbänke größerer Fließgewässer mit stark schwankenden Wasserständen bewohnen, und dabei besser an Überflutungen und Trockenperioden über längere Zeiträume
angepasst sind, (iii) erste haben ein ziemlich konstantes, zweite ein stark expansives Verbreitungsmuster.
Es kann damit gerechnet werden, dass die expansiven westeuropäischen O. cavimana Populationen über das Donaueinzugsgebiet nach Österreich vordringen werden. Deshalb wurde
diese interessante Art hier etwas ausführlicher beschrieben. Außerdem erscheinen vergleichende Untersuchungen zwischen den west- und osteuropäischen Populationen von O. cavimana hinsichtlich Genetik, Morphologie und Ökologie aufgrund der oben beschriebenen
Unterschiede viel versprechend.
Die im Karpatenbecken häufig und beinahe lückenlos vorkommende Synurella ambulans
besiedelt in den Niederungen Kleingewässer und temporär überflutete Sümpfe der Auwälder,
Flachmoore, Bruchwälder und Sumpfquellen, im Hügelland Quelltümpel, Sumpfquellen und
(langsam fließende) kleine Bäche. Bisher wurden bereits eine Fülle von Nachweisen aus der
Großen und Kleinen Ungarischen Tiefebene publiziert (z. B. DUDICH 1927, 1947;
STRASKRABA 1958, 1962; BRTEK 1953; BRTEK & ROTHSCHEIN 1964). 1991 wurden
Exemplare von S. ambulans in einem Leitha-Altwasser unterhalb von Rohrau, in einem temporären Altwasser der Thaya bei Hohenau, 1992 in einem Weidenbruchwald an der Leitha bei
Pachfurth und 1995 in Sumpfgebieten der Strem, Südburgenland, gefunden (NESEMANN
1993; NESEMANN et al. 1995). Auch am Ufer des Plattensees und am Ostufer des Neusiedler
Sees kommt diese Amphipodenart vor. Darüber hinaus existieren disjunkt verbreitete Populationen im Gebiet des Po in Norditalien sowie im Klagenfurter Becken. Nach VORNATSCHER
(1965) kommt die Art in Bad Deutsch Altenburg, Keutschach, Warmbad Villach, in der Grazer
Umgebung und im burgenländischen Nikitsch (Kroatisch Minihof) vor. Der deutsche Erstnachweis im Donaueinzugsgebiet (Oberbayern) von 1994 ist weiträumig isoliert und wird als
Relikt eines postglazialen Ausbreitungsvorstoßes gedeutet (HECKES et al. 1996).
Im Überschwemmungsgebiet großer Tieflandflüsse, aber auch im Plattensee und Neusiedler
See besiedelt S. ambulans Schilf- und Röhrichtbestände in großer Individuenzahl. Im Donausystem bewohnt die Art strömungsarme bis -freie Seitenarme, wo man sie in dichten Ansammlungen sich zersetzenden Falllaubes, in der Röhrichtzone und im abgestorbenen
Pflanzenmaterial findet (NESEMANN et al. 1995).
Eine wenig beachtete ponto-sarmatische Gruppe hat sich innerhalb des Genus Niphargus
(Familie Niphargidae) mit dem Subgenus Phaenogammarus herausgebildet. Es handelt sich
hierbei um Amphipoden, die von Grundwasserbewohnern abgeleitet werden können und die
sekundär wieder zum Leben in Oberflächengewässern zurückgekehrt sind (STRASKRABA
1958). Bemerkenswert ist die beibehaltene Fähigkeit zum Überleben in äußerst sauerstoffarmen Habitaten und damit die Fähigkeit stehende Gewässer zu besiedeln, in denen Gammariden sonst nicht dauerhaft vorkommen können. Niphargus (Phaenogammarus) hrabei wurde
1992 von Donau-Sümpfen am Fadenbach bei Witzelsdorf und Eckartsau, von einem DonauTümpel am Schönauer Wasser zwischen Schönau und Mühlleiten, von einem DonauWaldsumpf in der Lobau südlich von Mühlleiten sowie im Theißgebiet bei Zagyva oberhalb
Jaszberény gesammelt (NESEMANN 1993). Ansonsten besiedelt die Art die pannonische
und walachische Tiefebene sowie – weiter östlich – das Tiefland am Schwarzen Meer. Ihre
westlichste Verbreitung erstreckt sich von der Kleinen Ungarischen Tiefebene bis ins Wiener
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
279
Becken, in der Donau aufwärts bis unterhalb von Wien. 1995 wurde die Art in Donau-Altwässern in der Klosterneuburger Au, also westlich von Wien, gefunden (NESEMANN et al.
1995). VORNATSCHER (1965) nennt sie für das Nordburgenland: Wallern am Ostufer des
Neusiedler Sees.
Es kann damit gerechnet werden, dass die expansiven westeuropäischen O. cavimanaPopulationen über das Donaueinzugsgebiet nach Österreich vordringen werden. Aus der
unteren Donau könnten durchaus noch weitere Arten der Gattung Pontogammarus – gefördert durch den Schiffsverkehr – nach Österreich verschleppt werden. Mit einer sprunghaften
Zunahme von Neozoen unter den Amphipoden (und auch Malakostraken Crustaceen) muss
gerechnet werden, sollte der Donau-Oder-Kanal als Wasserstraße verwirklicht werden. Dann
könnten – nach Wegfall einer weiteren natürlichen Ausbreitungsbarriere – viele weitere Vertreter der Höheren Krebstiere (Malacostraca) in unsere Gewässer vordringen. Dies hätte
massive Auswirkungen auf die aquatischen Ökosysteme, deren Folgen im Detail jedoch
nicht prognostizierbar sind.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
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Herkunftsgebiet
Verbreitung in
Österreich
Lebensraum
Schreitender
Flohkrebs
Zitate
Ponto-Kaspis B, W, N, O (Donau)
im Uferbereich
großer Flüsse auf
steinigem Substrat
im Uferbereich
großer Flüsse auf
steinigem Substrat
in fließenden
Gewässern, rheophil
x
x
x
x
mit Schiffsverkehr verschleppt,
aber auch aktiv wandernd
Pöckl 1988,
Nesemann et al. 1995
x
x
x
x
Flußabwärts wandernd
Weinzierl et al. 1997,
Nesemann mündl. Mitt.
x
x
x
x?
mit Schiffsverkehr verschleppt,
aber auch aktiv wandernd
Müller & Schramm 2001
x
x
x
x?
mit Schiffsverkehr verschleppt,
aber auch aktiv wandernd
Pöckl 1988
x
x
x
Neseman et al. 1995
x
x
x
mit Schiffsverkehr verschleppt, aber
auch aktiv wandernd, seit 1989 in Ö
mit Schiffsverkehr verschleppt,
aber auch aktiv wandernd
x?
x?
invasiv
x
potenziell invasiv
x
bisher ohne
Auswirkungen
x
etabliert - expansiv
Gewässer mit mäßiger Fließgeschwindigkeit, Flußsohle
und Hartsubstrate
etabliert nicht expansiv
Ponto-Kaspis B, W, N, O (Donau,
March, Raab, Pinka,
Strem)
unbeständig
x?
Ponto-Kaspis O (Donau bei
Engelhartszell und
Kramesau)
ZweidornPonto-Kaspis W, N (Donau bei
Höckerflohkrebs
Theben), O (Donau,
Linzer Hafen)
Kleiner
Ponto-Kaspis W, N, O (Donau)
Höckerflohkrebs
Großer
Ponto-Kaspis W, N, O (Donau)
Höckerflohkrebs
Ponto-Kaspis W, N, O (Donau)
PontoSarmatisch
in stehenden und
fließenden Gewässern
der Donau und ihrer
großen Zubringer
in fließenden
Gewässern, rheophil
in großen Strömen,
steinige Bereiche aber
auch pelorheophil
B, W, N (Lobau, Faden- Sümpfe, temporäre
bach, Schönauer Was- Aue-Altwässer
ser, Klosterneuburg)
x
x
x
anthropogener Anteil an der
Verbreitung nicht bekannt
x
x
x
x
x?
x?
Nesemann 1993,
Nesemann et al. 1995
seit etwa 1900 mit Schiffsverkehr
Kothé 1968
verbreitet, aber auch aktiv wandernd
anthropogener Anteil an der
Verbreitung nicht bekannt
Nesemann 2000,
Tittizer 2000
Nesemann 1993
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Echinogammarus trichiatus
(Martynov)
Niphargidae
Niphargus (Phaenogammarus)
hrabei S. Karaman
Anmerkungen
x?
Flohkrebse
GranataugenFlohkrebs
Dikerogammarus villosus
(Sovinski)
Obesogammarus obesus
(Sars)
Neg.
wirt.
Bed.
Aue- und Bruchwälder, Flachmoore,
Quellsümpfe,
Sumpfwiesen,
Schilfbestände
Gammaridae
Echinogammarus ischnus
(Behning)
Dikerogammarus
haemobaphes (Eichwald)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Gliederfüßer
Krebstiere
Corophiidae
Corophium curvispinum (Sars) SüßwasserSchlickkrebs
Dikerogammarus bispinosus
Martynov
Status
Ponto-Kaspis B, N, St, K (Strem,
Neusiedlersee, Nikitsch,
Leitha, Thaya, Bad
Deutsch-Altenburg,
Graz-Umgebung,
Keutschach, Warmbad
Villach)
nach Eggers &
Martens (2001)
ARTHROPODA
Crustacea
Crangonyctidae
Synurella ambulans Müller
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung
Deutscher
Name
Einschleppung
Systematische Kategorie
und wissenschaftlicher
Artname
anthropogen bedingte
Einwanderung
(2002)
Taxaliste
Neobiota in Österreich – Tiere
281
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Neobiota in Österreich – Tiere
6.3.9
285
Krebstiere: Landasseln (Crustacea: Isopoda partim)
K. Schmölzer
35
Von den ungefähr 65 in Österreich vorkommenden Isopoden-Arten sind nur ganz wenige als
prä- bzw. interglaziale Elemente anzusehen, die im Inneren der Alpen oder an ihrem Südostrand die Eiszeit überdauert haben. Der größte Teil der Arten ist im Zuge der postglazialen
Wiederbesiedlung eingewandert. Entsprechend den beiden großen Entwicklungszentren der
europäischen Isopoden im Südosten Europas bzw. im westmediterranen Bereich erfolgte
auch diese postglaziale Besiedlung des Ostalpenraumes zum größten Teil von Südosten, zu
einem geringeren Teil von Westen. Sie war jedenfalls mit dem Erreichen des gegenwärtigen
Zustandes der Vegetation abgeschlossen.
Zuwanderer, d. h. neue Elemente in der Isopodenfauna Österreichs in den letzten Jahrhunderten, sind entweder durch eine allgemeine Arealausbreitung oder durch eine durch den
Menschen unabsichtlich erfolgte Einschleppung hierher gekommen. Der erstgenannte Fall
trifft sicher auf Protracheoniscus major zu. Obwohl die Art in Österreich bis heute nur aus Wien
bekannt ist, hat sie sich doch nördlich von Österreich fast über ganz Westböhmen ausgebreitet (STROUHAL 1951 als P. asiaticus). Durch den Menschen unabsichtlich nach Österreich gebracht wurden die folgenden Neozoen unserer Isopodenfauna. Jaera istri wurde sicher
durch die Donauschifffahrt bis Wien verfrachtet; dort lebt die kleine, wenig bewegliche Assel
am Strom und am Donaukanal an Steinen der Uferverbauung (vgl. Kap. 6.3.3).
Armadillidium nasatum ist ein ursprünglich westeuropäisches Element der Isopodenfauna.
Die Einschleppung nach Österreich erfolgte zweifelsfrei mit Gewächshauspflanzen anlässlich der Errichtung der großen botanischen Gärten und Warmhäuser in Wien (Botanischer
Garten, Schönbrunn). Von hier aus wurde die Art dann weiter verschleppt, so in die großen
städtischen Gärtnereien im 22. Bezirk von Wien und in den Botanischen Garten von Innsbruck.
Wahrscheinlich kann man A. nasatum an entsprechenden Biotopen in ganz Österreich finden.
Vermutlich ebenfalls mit Gewächshauspflanzen eingeschleppt wurde Trichorhina tomentosa
im Palmenhaus Schönbrunn (PROY 2000).
Eine weitere Art, Porcellio laevis, ist möglicherweise durch das Zutun des Menschen aus
dem mediterranen Bereich nach Österreich gekommen. Es ist aber anzunehmen, dass dies
schon vor 1492 erfolgt ist, da diese Art bei uns nicht ausschließlich synanthrop lebt und
weitab von jedem menschlichen Einfluss auch inneralpin gefunden wurde.
35
Dr. K. Schmölzer, Hauptstraße 26/D/5/5, A-2351 Wr. Neudorf
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
286
Gliederfüßer
Crustacea
Krebstiere
Isopoda
Asseln
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Trachelipidae
Protracheoniscus major
(Dollfus)
Osteuropa,
West- und
Mittelasien
W
synanthrop in
Wohnhäusern
x
x
x
Strouhal 1939,
Gruner 1966,
Schmölzer 1974
heute in Gewächshäusern fast ganz Strouhal 1939,
Europas
Schmölzer 1952
Armadillidiidae
Armadillidium nasatum
Budde-Lund
WestW, T (wohl in allen
Mediterraneis BL)
Gewächshäuser
x
x
x
Südwesteuropa
Gewächshäuser
x
x?
x
Platyarthridae
Trichorhina tomentosa
(Budde-Lund)
W (Schönbrunn)
Proy 2000
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
ARTHROPODA
Status
etabliert - expansiv
Art der
Ausbreitung
etabliert - nicht expansiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
Einschleppung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
anthropogen bedingte Einwanderung
(2002)
Taxaliste
Neobiota in Österreich – Tiere
287
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6.3.10
Krebstiere: Flusskrebse (Crustacea: Decapoda: Astacidae und Cambaridae)
E. Eder36
Europaweit sind alle autochthonen Flusskrebse (Fam. Astacidae) stark gefährdet. Dafür ist
in erster Linie eine von amerikanischen Krebsen übertragene Pilzkrankheit verantwortlich,
die sogenannte Krebspest (Aphanomyces astaci, Oomycetes; vgl. Kap. 5.5.4.1). Die hohe
Infektionsrate und nahezu 100 %ige Mortalität (CERENIUS et al. 1984; OIDTMANN &
HOFFMANN 1998) stellen für die Tiermedizin eine epidemiologische Einzigartigkeit dar. In
Europa trat die Krebspest das erste Mal 1860 in der Lombardei auf (NINNI 1865), wohin
vermutlich amerikanische Krebse im Ballastwasser von Schiffen nach Europa gelangt waren.
In wenigen Jahrzehnten breitete sich die Krankheit über den gesamten Kontinent aus (SPITZY
1972). Ein ehemals florierender Wirtschaftszweig, der Fang und Handel von Edelkrebsen
(Astacus astacus), sank in vielen Ländern Europas zur Bedeutungslosigkeit herab. Der erste
Krebspest-Fall in Österreich datiert aus dem Jahr 1879; in den folgenden Jahren wurden zahlreiche Krebspopulationen in ganz Österreich infiziert.
37
In Österreich kommen zurzeit sechs Flusskrebs-Arten vor, zwei davon sind mit Sicherheit
allochthon: Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) und Kamberkrebs (Orconectes limosus).
Der Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) wurde zumindest in den westlichen Bundesländern
vom Menschen eingesetzt (die Vorkommen in Ostösterreich sind möglicherweise auf natürliche Ausbreitung zurückzuführen) und wird hier deshalb ebenso erwähnt wie der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii), dessen Einschleppung nach Österreich möglicherweise kurz bevorsteht.
36
Dr. E. Eder, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, erich.eder@univie.ac.at,
http://mailbox.univie.ac.at/Erich.Eder
37
Eine umfassende Darstellung der aktuellen Situation in Österreich gibt das Buch „Flusskrebse Österreichs“
(EDER & HÖDL 1998).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Tiere
288
Astacidae
Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus)
Der („Galizische“) Sumpfkrebs ist eine asiatische und osteuropäische Art, die ihr Areal gegenüber Westeuropa ausgedehnt hat. Ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist das Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres, die untere und mittlere Donau beinhaltend (ENTZ 1914). 1891
führte man den wirtschaftlich interessanten Sumpfkrebs nach Österreich ein, weil man ihn
fälschlicherweise für resistent gegen die Krebspest hielt. Vorkommen in Westösterreich sind
mit Sicherheit Relikte dieser Besatzversuche, also nicht autochthon, während die Vorkommen
in Donaualtwässern im östlichen Niederösterreich bis in den Wiener Stadtbereich möglicherweise die westlichste natürliche Verbreitung darstellen (PÖCKL 1998).
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
Die ursprüngliche Heimat des Signalkrebses liegt in Nordamerika westlich der Rocky Mountains bis zur Pazifikküste. Hinsichtlich der ökologischen Ansprüche ebenso wie nach wirtschaftlichen Kriterien ist der Signalkrebs dem Edelkrebs sehr ähnlich. 1960 wurden Signalkrebse aus Nordamerika nach Schweden importiert, wo die gegen die Krebspest widerstandsfähige Art ab 1969 rasche Verbreitung fand. Schwedische Krebszuchtstationen beliefern
seither ganz Europa mit Signalkrebsbesatzmaterial, der ursprünglich heimische und in Schweden traditionell hochgeschätzte Edelkrebs starb in Schweden aus.
Nach Österreich wurden die ersten 2.000 Signalkrebse im Sommer 1970 direkt aus Kalifornien
eingeflogen. Sie wurden in Gewässern Salzburgs, der Steiermark, Ober- und Niederösterreichs ausgesetzt, was damals von führenden Astacologen noch ausdrücklich befürwortet
wurde (SPITZY 1971). Zurzeit ist der Signalkrebs in Österreich bereits weit verbreitet (Abb. 8).
Selbst im oberen Waldviertel – bisher als Refugium des Edelkrebses bekannt – wurden
mittlerweile Besatzmaßnahmen mit dem Signalkrebs durchgeführt (PÖCKL 1998). Im Gegensatz zu bisherigen Meinungen muss davon ausgegangen werden, dass alle Signalkrebse
– auch Tiere aus schwedischen Zuchtanstalten – Überträger der Krebspest sind (Oidtmann
mündl. Mitt.).
Abb. 8:
Aktuelle Verbreitung des Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) in Österreich (Stand 2001)
(Quelle: Datenbank ZOBODAT Linz).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
289
Cambaridae
Kamberkrebs (Orconectes limosus)
1880 wurde der Kamberkrebs aus Pennsylvania (USA) nach Deutschland eingeführt und in
einem Zubringer der Oder ausgesetzt (SELIGO 1895). In Deutschland ist diese Art heute das
bedeutendste Neozoon unter den Flusskrebsen. Die Habitatansprüche dieser Art sind indifferent, er scheint jedoch die Oberläufe von Fließgewässern zu meiden. Der Kamberkrebs
zeichnet sich durch eine hohe Reproduktionsrate, hohe Wanderaktivität und Toleranz gegenüber Wasserbelastungen aus. Wie alle nordamerikanischen Arten ist er Überträger der Krebspest.
In Österreich wurden 1969, in erster Linie im Land Salzburg, 7.000 Stück ausgesetzt. Da die
Art als Speisekrebs nur geringen ökonomischen Wert hat, wurden weitere Besatzmaßnahmen unterlassen, die Art ist daher in Österreich nicht weit verbreitet. Seit 1985 tritt der Kamberkrebs auch im Donausystem auf (THURÁNSZKY & FORRÓ 1987), wo er sich offensichtlich rasch ausbreitet (NESEMANN et al. 1995).
Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii)
Der aus den Südstaaten der USA, Mexiko, Mittelamerika und Kuba stammende Süßwasserkrebs ist in Österreich in der freien Wildbahn noch nicht nachgewiesen. Er wird im Aquarienhandel als „Teichhummer“ oder „Zierkrebs“ verkauft. In Europa wurde er erstmals in Spanien
importiert, wo gezielte Besatzmaßnahmen in Reisfeldern durchgeführt wurden. Inzwischen
sind reproduktive Bestände aus der Po-Ebene, Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz
bekannt (BORNER et al. 1997, 1998; MINDER et al. 1997; TROSCHEL 1997). Wahrscheinlich
geriet der „Teichhummer” über den Aquarienhandel und Gartenteiche(!) in die freie Natur.
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs weist eine hohe Toleranz gegenüber Umweltbedingungen auf und erträgt offenbar selbst mitteleuropäische Winterbedingungen. Er ist ebenfalls
Überträger der Krebspest und aufgrund seiner hohen Mobilität ein aggressiver Eindringling.
Eine Besiedlung österreichischer Gewässer durch Besatz oder unbedachtes Aussetzen von
Aquarientieren sollte unbedingt vermieden werden. Es ist bisher weltweit dem Menschen
noch nie gelungen, importierte Populationen des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses wieder auszurotten (HUNER 1997).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
290
Gliederfüßer
Crustacea
Krebstiere
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkung
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Astacidae
Pacifastacus leniusculus
(Dana)
Signalkrebs
Nordamerika alle BL
Bäche und Flüsse
im Tiefland,
Seen, Zuchtteiche
x
x
x
Kamberkrebs
Nordamerika W, N, O, K, S
Flüsse, Bäche
und Stillgewässer
im Tiefland, Seen
in den Alpen
x
x
x
(x)
um 1970 in Österreich eingeführt,
seit etwa 1994 in starker Ausbreitung; Überträger der Krebspest
Spitzy 1971,
Eder & Hödl 1998
1969 mehrfach ausgesetzt;
Überträger der Krebspest
Spitzy 1971,
Eder & Hödl 1998
Cambaridae
Orconectes limosus
(Rafinesque)
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
ARTHROPODA
Status
etabliert - expansiv
Art der
Ausbreitung
etabliert - nicht expansiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Deutscher Name Herkunftsgebiet
aktive Freisetzung (inkl.
Gefangenschaftsflüchtlinge)
Systematische Kategorie
und wissenschaftlicher
Artname
anthropogen bedingte Einwanderung
(2002)
Taxliste
Neobiota in Österreich – Tiere
291
Literaturverzeichnis
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Tiere
292
6.3.11
Tausendfüßer: Hundertfüßer (Myriapoda: Chilopoda)
38
J. Gruber & E. Christian
Spinnenläufer (Scutigerida)
Der zirkummediterran verbreitete Spinnenläufer Scutigera coleoptrata hat Süd- und Ostösterreich wohl aus eigener Kraft besiedelt (CHRISTIAN 1983) und ist daher für Österreich
nicht als Neozoon aufzufassen. Dass er prinzipiell verschleppbar ist, zeigen aber Funde an der
Wiener Donaulände, in Kellern und auf Märkten sowie sein Vorkommen als “house centipede“
in Nordamerika (KEVAN 1983).
Erdläufer (Geophilida)
Erdläufer sind an das Leben im Mineralboden angepasst. Nach neueren Untersuchungen in
Kärnten (KOREN 1986) und im östlichen Niederösterreich sind über 20 autochthone Arten
aus Österreich bekannt. Man kann davon ausgehen, dass sie sehr häufig mit der Wurzelerde
von Nutz- und Zierpflanzen verschleppt werden. Dennoch führte anthropogener Transport nur
selten zur Ansiedlung gebietsfremder Arten in Österreich. Adventive Geophilida wurden bisher
nur aus Wien gemeldet (CHRISTIAN 1986).
Das Vorkommen des Himantariiden Stigmatogaster gracilis an einer einzigen Stelle des
Wiener Augartens geht auf Einschleppung aus dem Mediterrangebiet zurück. Ob die Population noch besteht, ist ungewiss. Tygarrup javanicus stammt aus Südostasien und lebt seit
Jahren im Schönbrunner Palmenhaus. Im Freien wurde die Art bei uns nie angetroffen.
Das Hauptverbreitungsgebiet von Schendyla dentata liegt in Westeuropa, der einzige mitteleuropäische Fundort im Flaumeichen-Buschwald des Leopoldsberges. Die Verbreitungslücke
kann wohl nicht zur Gänze auf mangelhafte faunistische Kenntnisse zurückgeführt werden,
obwohl die unscheinbaren Tiere leicht zu übersehen sind. Schendyla dentata pflanzt sich
parthenogenetisch fort und ist dadurch für Verschleppung prädisponiert.
Nyctunguis persimilis, die einzige paläarktische Art einer sonst in Nord- und Mittelamerika
verbreiteten Gattung, war bis zu den Wiener Nachweisen nur von der Typlokalität in der Umgebung von Ankara bekannt. Die beträchtliche Entfernung der Fundgebiete könnte in diesem
Fall zu überbrücken sein, wenn das Spezialhabitat dieser Tiere in Südosteuropa genauer
untersucht wird: Nach unserer bisherigen Erfahrung lebt N. persimilis im Mulm kernfauler
Laubbäume.
Steinläufer (Lithobiida)
Der Artenbestand Österreichs kann nur näherungsweise angegeben werden. WÜRMLI (1972,
dort auch Erörterung der Problematik) nennt für Österreich noch 40 Arten der Lithobiida (mit
Unterarten 52 nominelle Taxa). Unter Berücksichtigung neuerer Arbeiten (KOREN 1992;
THALHAMER 1998; MOSER 1999; SPELDA 1999) und von später erkannten Synonymien
kann man derzeit mit rund 35 Arten in Österreich rechnen.
Bis auf eine gehören unsere Arten zur überwiegend holarktisch verbreiteten Familie Lithobiidae. Diese dürften durchwegs authochthon sein. Dass Lithobius-Arten verschleppbar sind,
zeigt das Vorkommen europäischer Arten in Übersee (Nord- und Südamerika, Australien),
von wo sie gelegentlich als „neue“ Arten beschrieben wurden (vgl. z. B. EASON 1992, 1997).
38
Dr. J. Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien,
juergen.gruber@nhm-wien.ac.at; Univ. Prof. Dr. E. Christian, Institut für Zoologie der Universität für
Bodenkultur, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
293
Als einziger Vertreter der überwiegend südhemisphärisch verbreiteten Familie Henicopidae
findet sich in Österreich der „Kosmopolit“ Lamyctes emarginatus (Syn.: Lamyctes fulvicornis,
vgl. MESIBOV 1994; EASON 1997), dessen Verbreitungstyp vielfach als westpaläarktisch
(WÜRMLI 1972) bis holarktisch (ZALESSKAJA & GOLOVATCH 1996) angegeben wird. Tatsächlich ist die Art in der Holarktis weit verbreitet: von den Färöern bis Sibirien (ZALESSKAJA &
GOLOVATCH 1996), auf den Kurilen (EASON 1997), in Nordamerika bis zum Polarkreis
(Alaska, Kanada: KEVAN 1983) und auf Grönland (BÖCHER & ENGHOFF 1984). Lamyctes
emarginatus kommt aber auch in den Tropen vor (z. B. in Amazonien, ZALESSKAJA 1994),
in Australien und der terra typica Neuseeland (ATTEMS 1926, 1949, 1954; EASON 1992,
1997; MESIBOV 1994). Sicher ist zumindest ein Teil dieser Verbreitung auf Verschleppung
zurückzuführen, wenn auch z. B. KEVAN (1983) bezüglich der Vorkommen in „entlegenen
Lokalitäten“ des nordwestlichen Nordamerika Zweifel anmeldet.
Lamyctes emarginatus besiedelt in Europa „Litoraea-Habitate“ (Flussufer, Flussauen), Moore,
Felder, Wiesen, Kahlschläge, Ruderalflächen und Gärten, also vorwiegend instabile, anthropogen beeinflusste Habitate (FEILLER 1878; LATZEL 1880; BONESS 1958; JEEKEL 1964;
TISCHLER 1965; BRASSE 1975; ANDERSSON 1985; DUNGER & VOIGTLÄNDER 1990;
ZULKA 1991; SEIDEL et al. 1992; ZERM 1997; MOSER 1999; SPELDA 1999). Als in unserem Gebiet parthenogenetische Form mit kurzer Generationszeit, hoher Ausbreitungskapazität und Störungstoleranz (ZULKA 1991) ist Lamyctes emarginatus eine typische Pionierart.
Die Fortpflanzungsbiologie mag Hinweise auf das Ursprungsgebiet der Art geben. Männchen
sind nur von mittelatlantischen Inseln (Azoren, Kanaren) und aus Australien bekannt. Erstere
Region ist als Heimatgebiet unwahrscheinlich. JOHNS (in LEWIS 1988) vermutet australischen Ursprung und Einschleppung mit exotischen Pflanzen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein früheres Datum wäre angesichts der späten Kontakte mit Australien kaum möglich, die Ausbreitung in der Holarktis müsste also sehr schnell erfolgt sein. EASON (1992,
1997) teilt diese Ansicht (“may originate in Australia“). Obwohl nach MESIBOV (1994) die Art
auch in Tasmanien eher in anthropogen überformten Habitaten auftritt, dürfte die Heimat
dieses „Kosmopoliten“ in der Australischen Region liegen: Australien oder Neuseeland.
Zu den Vorkommen in Österreich: Nach ATTEMS (1954) „scheint (die Art) das Alpeninnere
zu meiden“; die recht zerstreuten Nachweise gelingen vorwiegend in randlichen Tieflagen.
Wien (im heutigen Umfang): Wienflussufer (FEILLER 1878; LATZEL 1880), in Anbetracht
der Verbauung der Ufer ist die derzeitige Existenz unsicher; Grinzing: in verwildertem Garten
(Gruber unpubl.); Niederösterreich: Marchauen (ZULKA 1991); Burgenland: Hanság, vor allem
auf Brachen (SEIDEL et al. 1992); Steiermark: Graz, Leechwald, „im Gemüsegarten“
(ATTEMS 1895); Nordtirol: Umgebung von Innsbruck, Rinn 900 m, Naturwiese, Erstnachweis
für Nordtirol (THALER 1984); Innsbruck, in Haus, auf Weg neben Feldern (MOSER 1999).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
294
Tausendfüßer
i.w.S. Hundertfüßer
Geophilida
Erdläufer
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Himantariidae
Stigmatogaster gracilis Meinert
Mediterraneis W (Augarten)
in der Laubstreu
x
Südostasien
W (Schönbrunn)
Palmenhaus
x
Schendyla dentata
Brölemann & Ribaut
Westeuropa
W (Leopoldsberg)
im Boden eines
FlaumeichenBuschwaldes
x?
Nyctunguis persimilis Attems
? (loc. typ.
Umgebung
von Ankara;
alle anderen
Arten der
Gattung
nearktisch)
W (Lainzer
Tiergarten, Tirolergarten, Freudenau)
in Baummulm
Australische
Region ?
B (Hanság), W,
N (Marchauen),
St (Graz),
T (Innsbruck Umg.)
Flussufer,
Flussauen,
Brachen, Gärten,
Wiesen; urban?
x?
x
Christian 1996
x
Christian 1996
x
x
Christian 1996
x?
x
x
x
x?
x
Mecistocephalidae
Tygarrup javanicus Attems
x
Schendylidae
Lithobiida
Autochthonie nicht auszuschließen
Christian 1996
Steinläufer
Henicopidae
Lamyctes emarginatus
(Newport)
= L. fulvicornis Meinert
Feiller 1878, Attems 1895,
Thaler 1984, Zulka 1991,
Seidel et al. 1992
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Myriapoda - Chilopoda
Status
etabliert - expansiv
Art der
Ausbreitung
etabliert - nicht expansiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
Einschleppung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
anthropogen bedingte Einwanderung
(2002)
Taxaliste
Neobiota in Österreich – Tiere
295
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Wien, 65 pp.
6.3.12
Tausendfüßer: Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda)
J. Gruber39
Die Zahl der in Österreich vorkommenden Diplopoden-Arten ist mangels einer zuverlässigen
neueren Artenliste und wegen offener systematisch-nomenklatorischer Fragen nur näherungsweise anzugeben: nach neuerer Literatur und unpublizierten eigenen Neufunden sind um
165 bis 170 Arten (gegen 180 bei Einbeziehung einiger fraglicher Formen) anzunehmen.
Aus den sechs im Gebiet vertretenen Ordnungen sind nur unter den Julida und Polydesmida,
in geringerem Maße unter den Chordeumatida (vermutete oder gesicherte) zumindest „regionale“ Neozoen (nicht-autochthone Arten) anzutreffen, bei den Polyxenida, Glomerida und
Polyzoniida (fast) durchwegs autochthone Formen.
Die Vorkommen von Neozoen betreffen überwiegend anthropogen mehr oder minder stark
beeinflusste, vielfach urbane Lebensräume – der Artenreichtum der „Adventivfauna“ in locker
verbauten Stadtrandgebieten ist auch aus anderen Gebieten bekannt (z. B. ENGHOFF
(1973) für Kopenhagen, Kime (1990a) für Belgien: “the greatest species diversities have been
recorded in the suburbs of Brussels“). Die Mehrzahl dieser Formen bleibt unauffällig, oft nur
kleinräumig verbreitet, nur wenige Arten treten in großer Zahl auf und können dann als Belästigung oder Schädlinge bewertet werden; vorübergehende Massenvermehrungen sind zu
beobachten. Solche „synanthrope“ Arten sind oft kontinentweit bis weltweit, wenn auch sporadisch verbreitet und ihre ursprünglichen Heimatgebiete lassen sich kaum mehr mit Sicherheit feststellen; das gilt z. B. für manche Blaniulidae oder die kleinen Cylindroiulus-Arten der
„luscus-Gruppe“ (KIME 1999); ebenso ist für gewisse zuerst aus europäischen Gewächshäusern beschriebene Arten das Ursprungsgebiet nur indirekt zu erschließen.
39
Dr. J. Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien,
juergen.gruber@nhm-wien.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
297
Julida (Schnurfüßer) – Julidae
Pachyiulini:
Mesoiulus franzi: beschrieben von Moosbrunn; Neufunde in Wien: Katakomben von St. Stephan (CHRISTIAN 1999: „im Kieslückensystem“); Augarten (in Laubhaufen, unter Holz),
Nußberg (in Komposthaufen), Heiligenstadt (ruderal: unter Abfall) (alle Gruber unpubl.).
ATTEMS (1944, 1949) hielt die Art für ein „Wärmezeitrelikt“, STRASSER (1971) dürfte richtiger urteilen, wenn er diese synanthrope Form für identisch mit M. gridellii aus Venedig hält
und anthropochore Verbreitung annimmt (vgl. Diskussion in CHRISTIAN 1999).
Oncoiulini:
Unciger foetidus: Verbreitung: mittel- bis osteuropäisch (KIME 1999), nach Nordwesten und
Norden zunehmende Synanthropie bzw. adventiv; in Österreich autochthon westwärts etwa bis
Salzburg und Osttirol (randalpin auch noch im nördlichen Vorarlberg, vgl. MEYER 1973). Im
Gebiet von Innsbruck synanthrop – urban, z. B. in „Neubauten mit Grünanlagen“ seit 1980
häufig (THALER 1984; THALER et al. 1993) – ein „regionales Neozoon“.
Cylindroiulini:
Allajulus nitidus: Verbreitung: westliches Mitteleuropa (subatlantisch) (KIME 1990b, 1999); in
Österreich in Vorarlberg autochthon (THALER et al. 1993); die Karte in KIME (1999) zeigt
ein Vorkommen im Bereich Salzburg (Bayern?). Im Osten Österreichs lokal, vermutlich verschleppt, im Wienerwald (Wiental im Bereich Tullnerbach – Preßbaum), ebenfalls ein „regionales Neozoon“.
Cylindroiulus britannicus: Verbreitung: wohl atlantisch; vorwiegend West- und Nordeuropa,
auf den Britischen Inseln häufige und vorwiegend „rurale“ Funde, besonders unter Rinde, am
Kontinent von Frankreich ostwärts zerstreute Nachweise, synanthrop, auch auf atlantischen
Inseln und in Übersee verbreitet (KIME 1990b, 1999; HOFFMAN 1999). In Österreich nur ein
Nachweis (ATTEMS 1954): „Nördliche Voralpen: Lofer, am Grubhof, in gedüngter Gartenerde“
(Lofer bei Hinterstoder, Oberösterreich; nicht Salzburg, wie bei ATTEMS & SCHMÖLZERFALKENBERG (1975) angegeben; ein Fundpunkt der Karte in KIME (1999) beruht wohl auf
dieser Fehldeutung!).
Cylindroiulus caeruleocinctus (= teutonicus, londinensis auct.): Verbreitung: Westeuropa und
westliches Mitteleuropa (subatlantisch), nach Süden bis Nordspanien, nach Norden und Osten
bis Südskandinavien, Südfinnland, Polen, Russland, Ukraine (DZEVERIN 1992; KIME 1999).
Art des offenen Geländes, in Westeuropa im Grasland oft dominierend, typisch für Ackerland, besonders auf Lehmboden, gelegentlich „Schädling“; nach Norden und Osten zu mehr
synanthroper Charakter. Die Art ist auch in Nordamerika nach Einschleppung (im frühen 19.
Jahrhundert?) weit verbreitet.
In Österreich war die Art in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht bekannt; nächste
Fundorte lagen in Bayern (um Regensburg war „Julus Londinensis“ um die Mitte des 19. Jahrhunderts häufig, KOCH 1863); GULIÈKA (1955) berichtet über einen Fund im September
1953 in Südmähren (Lednice/Eisgrub); SCHMIDT (1950), die um 1947/48 im Wiener Raum
Diplopoden gesammelt hat, erwähnt die Art nicht; eigene Erfahrungen (J. Gruber) beginnen
im Jahre 1958, als zahlreiche Exemplare vermutlich dieser Art in Wien XIX (zu Futterzwecken,
ohne Belegstücke!) gesammelt wurden; Erstmeldungen aus Wien in Literatur für 1989/1990
(EDER 1991). In den 1990er Jahren tritt die Art in Wien und Umland manchmal in solchen
Massen auf, dass sie durch Eindringen in Häuser lästig wird.
Weitere Meldungen in Österreich liegen aus Nordtirol vor (THALER 1982: Innsbruck, Erstmeldung; THALER 1988: „massenhaftes Auftreten“ in Innsbruck 1980–1990, auch Vorkommen in Kufstein). Die Karte in KIME (1999) zeigt einen Fundpunkt im Raume Salzburg. Auch
aus der Umgebung von Graz wird seit Mitte der 1990er Jahre über zum Teil massenhaftes
Auftreten vermutlich der selben Art berichtet (Adlbauer mündl. Mitt.). Für Ungarn verzeichnet
KORSÓS (1994) die Art noch nicht. Freilandpopulationen finden sich in Österreich im „Stadtgrün“ (Rasenflächen in Wohnsiedlungen), Parks, Gärten, bevorzugt also im Siedlungsbereich,
gelegentlich auch (marginal) in Laubwäldern.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
298
Neobiota in Österreich – Tiere
Cylindroiulus latestriatus: Verbreitung: Nordwesteuropa, vorwiegend Küstenbewohner, auf
Sanddünen und Sandböden, im Osten des Areals zerstreut bis Russland, Zentralasien (KIME
1990b; MIKHALJOVA & GOLOVATCH 2001), zunehmend synanthrop, auch auf atlantischen
Inseln, in Nordamerika (urban), Südafrika, Neuseeland (HOFFMAN 1999). In Österreich in
Gewächshäusern (Wien, Schönbrunn) neuerdings nachgewiesen.
Cylindroiulus punctatus (= silvarum): Verbreitung: „häufig in NW-Europa“, Skandinavien bis
Nordspanien (KIME 1990b). In Österreich nur sehr lokal in einem verwilderten Garten in
Wien – Grinzing. Dort kommt auch eine bisher unbestimmte endogäische Pachyiulinen-Art
vor, ?Hylopachyiulus sp. (Thaler mündl. Mitt.); ein geplanter Tiefgaragenbau wird diese Populationen voraussichtlich eliminieren.
Cylindroiulus truncorum: Verbreitung: Nordafrika (vermutliches Heimatgebiet), zerstreut in
Mitteleuropa, bis England und Finnland, auch auf atlantischen Inseln, zerstreut in Nord- und
Südamerika, Südafrika (KIME 1999; HOFFMAN 1999), vielfach synanthrop. In Österreich aus
Wien (Augarten, Schönbrunn: Komposthaufen, Gewächshäuser) bekannt.
Polydesmida (Bandfüßer)
Polydesmidae: 15 Arten dieser Familie sind in Österreich autochthon, davon ist eine als „regionales Neozoon“ anzusprechen:
Polydesmus angustus: Atlantische Art – in Westeuropa häufig (KIME 1990b, 2001); in Österreich nur in Vorarlberg gesichert autochthon (TADLER & THALER 1993); offensichtlich „adventive“ Freilandpopulationen im Wiener Gebiet, um Innsbruck und Klagenfurt (TADLER &
THALER 1993; THALER et al. 1993). Auch in Nordamerika eingeschleppt (HOFFMAN 1999).
Paradoxosomatidae:
Stosatea italica: Nach TADLER & THALER (1993) und KIME (1990b, 2001) im zentralen
Mediterrangebiet (vor allem Italien und umliegende Inseln) verbreitet; zerstreute (z. T. unbeständige?) Vorkommen nördlich der Alpen (nach Nordwesten bis Irland, Frankreich). Freilandpopulationen im Wiener Gebiet in „gestörten“ Lebensräumen, Gärten, Parks, Ruderalstellen,
Abfallhaufen; offenbar kein „Wärmezeitrelikt“, wie ATTEMS (1949) meinte.
Oxidus gracilis: der typische „Gewächshausdiplopode“, durch Befressen von Pflanzen gelegentlich schädlich; auch (z. T. unbeständige?) Freilandpopulationen (Komposthaufenfauna!)
(TADLER & THALER 1993); Heimatgebiet vermutlich Ostasien (Japan: HOFFMAN 1999);
heute fast weltweit verbreitet und oft in großen Massen auftretend.
Haplodesmidae:
Cylindrodesmus hirsutus (= „laniger“): in den letzten (über 15?) Jahren in Gewächshäusern
in Europa z. T. massenhaft auftretend (und daher nicht leicht zu übersehen); parthenogenetisch mit selten auftretenden Männchen. Die kürzlich erschienene Revision der Gattung
(GOLOVATCH et al. 2001b) betrachtet die parthenogenetische „laniger“-Form als synonym
mit dem anthropochor pantropisch verbreiteten bisexuellen C. hirsutus; als Herkunftsgebiet
kann daher derzeit nur „Tropengebiete“ angegeben werden.
Pyrgodesmidae:
Poratia digitata: parthenogenetische Form, aus Gewächshäusern Westeuropas (Göteborg)
beschrieben, auch in Gewächshäusern Nordamerikas sowie Freilandpopulationen in den südlichen USA, Java, vielleicht auch in Zentralamerika; Herkunft vermutlich nördliche Neotropis
(Zentralamerika). In Wien erst im Jahre 2000 gesichert nachgewiesen (Gruber unpubl.). Rezente Revision der Gattung: GOLOVATCH & SIERWALD (2001); zur Biologie: ADIS et al. (2001).
Oniscodesmidae:
Amphitomeus (= Detodesmus) attemsi: ebenfalls parthenogenetisch und aus europäischen
Gewächshäusern beschrieben; Herkunft vermutlich nördliche Neotropis („Venezuela oder Columbien“, SCHUBART 1934; so auch GOLOVATCH et al. 2002, wo auch Angaben zur Biologie zu finden sind); alle Genera der Familie auf die Neotropis beschränkt (HOFFMAN 1999);
in Brasilien in Gewächshäusern und Park (ENGHOFF 1978); Auftreten in Wien seit mindestens 20 Jahren belegt (Gruber unpubl.).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Myriapoda - Diplopoda
Polydesmida
Paradoxosomatidae
Oxidus gracilis (C.L. Koch)
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
etabliert - expansiv
Anmerkungen
x
x
Gärten, Auparks, Ruderal- und Abfallstellen
x?
x
x
Neotropis (“virW (Schönbrunn,
tually pantropic“) Burggarten)
Gewächshäuser
x
x
x
bisher nur
parthenogenetisch
Golovatch et al. 2001a,
2001b
Neotropis
W (Schönbrunn,
(Zentralamerika) ? Burggarten)
Gewächshäuser
x
x?
x
parthenogenetisch
Gruber unpubl.
nördliche
Neotropis
W (Schönbrunn)
Gewächshäuser
x
x
x
parthenogenetisch
Schubart 1934, Golovatch
et al. 2002, Gruber unpubl.
NordMediterraneis
(falls identisch
mit M. gridellii)
Westeuropa
(atlantisch)
Westeuropa
(subatlantisch)
W, N (Moosbrunn)
endogäisch, ruderal,
Komposthaufen,
Kieslückensystem
(Katakomben)
Gartenerde
x?
x
x
Attems 1944,
Christian 1999,
Gruber unpubl.
x
Attems 1954
urban, Gärten, Parks,
ruderal, randlich in
Wäldern
Gewächshäuser
x
x
x?
x
Thaler 1982, 1988,
Eder 1991,
Gruber unpubl.
Gruber unpubl.
in verwildertem Garten
x
x
x
Gruber unpubl.
x
x
x
Gruber unpubl.
Mediterraneis
(Italien) ?
(x)
Attems 1949,
große Bestandesschwankungen, in Gewächs- Tadler & Thaler 1993,
Hoffman 1999,
häusern u.U. schädlich
Gruber unpubl.
z.T. „ephemer“
Tadler & Thaler 1993,
Gruber unpubl.
x
W (z.B. Botanischer
Garten, Schönbrunn,
Rothschild-Gärten, Gärtnerei in Sievering, Augarten)
W, N (Höflein a.D.)
Schnurfüßer
O (Lofer bei Hinterstoder)
W, N, T (Innsbruck,
Kufstein)
Nordwesteuropa W (Schönbrunn)
(vorw. Küsten)
Westeuropa
W (Grinzing)
Nordafrika ?
W (Augarten, Schönbrunn) Gewächshäuser,
Komposthaufen
x
x?
x
x
(x)
bei Massenauftreten
ev. „Lästling“
299
(2002)
Cylindroiulus latestriatus
(Curtis)
Cylindroiulus punctatus
(Leach)
Cylindroiulus truncorum
(Silvestri)
Neg.
wirt.
Bed.
Gewächshäuser,
Gärtnereien, im Freiland in Komposthaufen
Ostasien
(Japan) ?
Haplodesmidae
Cylindrodesmus hirsutus
Pocock (= laniger Schubart)
Pyrgodesmidae
Poratia digitata (Porat)
Cylindroiulus britannicus
(Verhoeff)
Cylindroiulus caeruleocinctus
(Wood)
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Tausendfüßer
i.w.S. Doppelfüßer
Bandfüßer
Stosatea italica (Latzel)
Oniscodesmidae
Amphitomeus attemsi
Schubart
Julida
Julidae
Mesoiulus franzi Attems
Status
etabliert nicht expansiv
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich
Einschleppung
Deutscher
Name
anthropogen bedingte Einwanderung
Systematische Kategorie
und wissenschaftlicher
Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
300
Neobiota in Österreich – Tiere
Literaturverzeichnis
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Neobiota in Österreich – Tiere
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Acari: Caeculidae; Myriapoda: Diplopoda; Insecta, Nematocera: Limoniidae, Sciaridae). Ber.
nat.-med. Verein Innsbruck 80: 311–325.
6.3.13
Die primär flügellosen „Urinsekten“ (Apterygota)
40
E. Christian
Diplura (Doppelschwänze)
Die Familie Campodeidae (Doppelschwänze i.e.S.) ist in Österreich mit rund zwanzig Arten
vertreten. Eine verlässliche Zahl ist wegen der unklaren Taxonomie der höhlenbewohnenden
Plusiocampa-Arten derzeit nicht anzugeben. Über Verbreitung und Habitatpräferenz der frei
lebenden Campodeiden sind wir nur aus Wien im Detail unterrichtet, hier leben aber elf und
somit vier Fünftel der aus Österreich bekannten nicht-cavernicolen Arten. Die Funddichte ist
ausreichend, um Aussagen über die Bodenständigkeit und die Verteilung entlang des urbanen
Gradienten treffen zu können (CHRISTIAN 1992): Allein von Campodea rhopalota wurden in
Wien 43 Funde kartiert. Anhand der Verbreitungskarten können Kulturflüchter, Kulturindifferente und Kulturfolger unterschieden werden. Die drei markantesten Kulturfolger – Campodea
lubbockii, C. quilisi und C. rhopalota – treten in der Gartenvorstadt und im dicht verbauten
Gebiet auf. Ihre Abwesenheit im Umland Wiens ist ein Indiz für Verschleppung über weite
Strecken. Sie stammen aus dem westmediterran-atlantischen Raum und dürften mit der Wurzelerde importierter Pflanzen in mitteleuropäische Städte eingeschleppt worden sein. Hier,
unter dem für sie günstigen Lokalklima und bei geringem Konkurrenzdruck durch autochthone
Arten, konnten sie sogar Kleinst- und Extremlebensräume besiedeln: Blumentröge, Pflaster40
Univ. Prof. Dr. E. Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, Gregor-Mendel-Straße 33,
A-1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
302
Neobiota in Österreich – Tiere
ritzen oder straßenbegleitende Grünstreifen, deren „Streuschicht“ größtenteils aus Rindenmulch und Hundekot besteht. Dass diese Campodeiden auch in anderen Städten Österreichs
auftreten, gewinnt durch den Fund von C. rhopalota im Zentrum von Sopron an Wahrscheinlichkeit. Die beiden Vertreter der Familie Japygidae (Zangenschwänze) sind in Österreich
autochthon.
Protura (Beintastler)
Die zirka 1 mm langen, schlanken Proturen leben im Porensystem des Bodens. Das Auftreten
einiger Arten in ortsfremden Böden städtischer Grünanlagen ist ein Hinweis auf anthropogenen
Kurzstreckentransport. Bei den bescheidenen biogeografischen Kenntnissen würden nur
extrem „unwahrscheinliche“ Funde Verdacht auf Einschleppung erregen.
Collembola (Springschwänze)
Aus der größten und individuenreichsten Gruppe der primär flügellosen Insekten sind in
Österreich rund 550 Arten nachgewiesen. Die mehrheitlich 0,5 bis 3 mm messenden Collembolen übertreffen die übrigen Urinsekten auch in der Vielfalt der Gestalten und Lebensgewohnheiten. Verschleppung ist insbesondere bei bodenbewohnenden Springschwänzen kein
seltenes Ereignis. Die weltweite Verbreitung einiger Arten geht mit Sicherheit darauf zurück.
Je reger aber der Verkehr blinder Passagiere, desto schwerer ist seine Auswirkung zu beweisen, umso eher entstehen geschlossene, „natürlich“ wirkende Areale. Andererseits sind Disjunktionen oft ohne Einwirkung des Menschen entstanden, sofern sie nicht eher Kenntnisals Verbreitungslücken darstellen. Adventive Collembolen sind daher nur mit Vorbehalt anzuführen.
Desoria trispinata wurde in den letzten Jahren fast gleichzeitig von verschiedenen europäischen Fundorten gemeldet. Alle Nachweise stammen wie der Wiener Fund („Isotoma sp.“ in
CHRISTIAN & KINDL-STAMATOPOLOS 1999; KINDL-STAMATOPOLOS 2001) aus anthropogen stark beeinflussten Lebensräumen, vorwiegend Städten. Die aus Ohio beschriebene Art
ist in der Nearktis auch in naturnahen Biotopen weit verbreitet. Der Kugelspringer Sminthurinus
trinotatus wurde in Österreich nur einmal im Freien, aber wiederholt in Blumentöpfen beobachtet. Seine Verschleppung nach Skandinavien gilt als erwiesen. Um die Frage der Autochthonie in Mitteleuropa beantworten zu können, liegen zu wenige Belege vor. Freilandfunde
häufen sich im südlichen Europa und in Ostasien.
Archaeognatha (Felsenspringer)
Felsenspringer sind wenig expansiv und dürften kaum verschleppt werden.
Zygentoma (Fischchen)
Ctenolepisma longicaudata (Lepismatidae) wurde vor kurzem im Depot eines Wiener Museums entdeckt (Christian unpubl.). Die rund um den Globus verschleppte Art ist heute in vielen Weltgegenden das lästigste „Hausfischchen". Rezente Einschleppung erscheint plausibler als die Annahme, dass sie in Österreich bisher verkannt wurde: Die langen Antennen
und Schwanzanhänge sind ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem allgegenwärtigen Silberfischchen Lepisma saccharina. Das Silberfischchen und das seltenere
Streifenfischchen Ctenolepisma lineata sind vermutlich Archäozoen, wenngleich aktive Einwanderung während einer wärmeren Klimaperiode nicht auszuschließen ist. Ihre Synanthropie nimmt gegen Norden zu; in Österreich werden sie nur in Siedlungsnähe gelegentlich
unter freiem Himmel gefunden. Beide profitieren von der modernen Bau- und Heizungstechnik, wobei sich die Nachweise des Streifenfischchens in letzter Zeit mehren (CHRISTIAN
1999). Besonders schwer zu beurteilen ist Coletinia maggii. Das geschlossene Verbreitungsgebiet dieser Art und der Familie Nicoletiidae allgemein endet in Norditalien und Dalmatien. Ließ der österreichische Erstfund in der Gärtnerei des Wiener Stadtparks an rezenten Import denken, so änderte sich das Bild mit zwei Nachweisen am Nordufer des Plattensees und dem Fund in einem Auwaldrest des Wiener Praters (PACLT & CHRISTIAN 1996).
Seither wurde trotz intensiver Suche in Ostösterreich kein weiteres Exemplar entdeckt.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
INSECTA
Insekten
Diplura
Doppel- und
Zangenschwänze
Campodeidae
Doppelschwänze
i.e.S.
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
Status
etabliert nicht expansiv
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum
aktive Freisetzung
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Campodea lubbockii Silvestri
Westeuropa
W
in städtischen
Böden
x
x
x
Christian 1992
Campodea quilisi Silvestri
W
WestMediterraneis,
Madeira,
Azoren
in städtischen
Böden
x
x
x
Christian 1992
Campodea rhopalota Denis
Westeuropa
W
in städtischen
Böden
x
x
x
Christian 1992
unsicher
W
erdiges Sediment
des Wienflusses
x?
x?
x
Mediterraneis? W, K (Klagenfurt
Ostasien?
Umgebung)
wiederholt in
Blumentöpfen und
Glashäusern; in
Kärnten in
feuchtem Heu
x?
x
x
(Sub)Tropen
synanthrop
x
x?
x
bei Massenauftreten Schäden an
Papier und Textilien nicht auszuschließen
Christian unpubl.
im Gartenboden
und in Baummulm
x?
x?
x
Autochthonie ist nicht
auszuschließen
Paclt & Christian 1996
Collembola
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Springschwänze
Isotomidae
Desoria trispinata (MacGillivray)
Kindl-Stamatopolos 2001
Europäische Funde erst ab ca.
1990; seither zwischen Portugal und
Russland nachgewiesen, durchwegs
in anthropogen geprägten Biotopen
Katiannidae
Sminthurinus trinotatus Axelson
Zygentoma
Christian 1987
Fischchen
Lepismatidae
Ctenolepisma longicaudata
Escherich
W
Nicoletiidae
Coletinia maggii Grassi
303
(2002)
Mediterraneis W (Stadtpark,
Freudenau)
Neobiota in Österreich – Tiere
304
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Dtsch. Ent.Z. 43, 275–279.
6.3.14
Ausgewählte Insektengruppen: Libellen, Heuschrecken, Schaben, Termiten,
Fransenflügler, Wanzen, Zikaden (Insecta varia: Odonata, Orthoptera,
Blattodea, Isoptera, Thysanoptera, Heteroptera, „Auchenorrhyncha“)
W. Rabitsch41
Libellen (Odonata)
Von den 78 in Österreich vorkommenden Libellenarten ist keine als Neozoon anzusehen.
Die in der äthiopischen Faunenregion verbreitete Feuerlibelle Crocothemis erythraea (Libellulidae) befindet sich nach OTT (1988) zurzeit in einer expansiven Phase der Arealerweiterung
und könnte möglicherweise für Deutschland als Neubürger gelten (BRECHTEL 1996;
LUDWIG et al. 2000). Der erste Nachweis für Österreich stammt aber schon aus dem Jahr
1856, als die Art bei Wien beobachtet wurde (BRAUER 1856). Obwohl sich die Fundmeldungen in jüngster Zeit häufen (erst seit einigen Jahren liegen Nachweise aus allen Bundesländern vor, z. B. LANDMANN 1983; SCHWEIGER-CHWALA 1990; RAAB & CHWALA
1997) gibt es keinen Grund anzunehmen, dass diese „Wanderlibelle" nicht auch schon früher nach Österreich eingeflogen ist (Raab mündl. Mitt.). Die Feuerlibelle bevorzugt ungestörte, stehende Gewässer mit reichlich Ufer- und Wasserpflanzenvegetation, Fischteiche
werden gemieden.
Gelegentlich werden Libellenlarven auch mit Wasserpflanzen verschleppt. In den Glashäusern einer auf den Import von Wasserpflanzen spezialisierten Gärtnerei in Oberösterreich
wurden etwa 20 (vorwiegend asiatische) Arten festgestellt (z. B. Orthetrum sabina, Crocothemis servilia), die durch die im Sommer geöffneten Oberlichten der Gläshäuser auch ins
Freie entkommen, jedoch bei Brutversuchen in der Umgebung noch nicht beobachtet wurden (Laister mündl. Mitt.). Eine Etablierung dieser Arten ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber
auch nicht völlig auszuschließen.
Heuschrecken (Orthoptera)
Von den rund 130 in Österreich vorkommenden Heuschreckenarten sind nur wenige als
etablierte Neozoen zu betrachten. Die Südliche Eichenschrecke, Meconema meridionale
(Tettigoniidae) wurde am 16.August 1900 erstmals für Österreich bei Wr. Neustadt in einem
41
Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien,
wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
305
Eisenbahnwaggon gefunden. EBNER (1946) zählt die Art noch zu jenen, die sich bei uns
nicht dauerhaft vermehren können. Die nächsten Funde gelangen 1953 und 1968 in Wien
(KALTENBACH 1970; BIERINGER & ROTTER 2001), mittlerweile liegen aber für alle Bundesländer Nachweise vor, in der Regel aus dem unmittelbaren Siedlungsbereich, der klimatisch
günstige Voraussetzungen für ein Überleben der Art schafft (z. B. THALER 1977; ADLBAUER
1987; GEISER 1990; BERG et al. 1998; DERBUCH & BERG 1999; AISTLEITNER & KOPF
2000). Diese flugunfähige Art kann als ein klassisches Beispiel für anthropochore Verschleppung angesehen werden, als Transportmittel wird in der Literatur immer wieder der
Autoverkehr genannt (KALTENBACH 1970; KLAUSNITZER 1988; DETZEL 1998).
Eine weitere, rezent-expansive südeuropäische Art ist die punktierte Zartschrecke, Leptophyes
punctatissima (Tettigoniidae), die 1956 in Wien (Pötzleinsdorf) erstmals für Österreich gefunden wurde (EBNER 1958). Sie wurde auch nach Amerika verschleppt, wo sie sich ebenfalls
etablieren konnte. Auch Leptophyes punctatissima ist flugunfähig und gilt als Kulturfolger,
wo sie vor allem im Siedlungsbereich (Parkanlagen, Gärten) gefunden wird. Während die isolierten ostösterreichischen Vorkommen höchstwahrscheinlich auf Verschleppung beruhen,
handelt es sich bei den westösterreichischen Nachweisen möglicherweise um autochthone
Populationen (KILZER 1996).
Im Freiland nicht reproduktionsfähig ist die aus Ostasien stammende und mittlerweile weltweit
verbreitete Gewächshausschrecke, Tachycines asynamorus (Rhaphidophoridae), die aus
mehreren Gewächshäusern in Österreich bekannt ist (EBNER 1953; HÖLZEL 1955). Zur
Morphologie und Biologie der Art siehe z. B. DETZEL (1998).
Die in Afrika, Asien und Südosteuropa verbreitete Europäische Wanderheuschrecke, Locusta
migratoria (Acrididae), ist nach EBNER (1946) nicht zur heimischen Fauna zu zählen, die
aktiven Wanderungen dieser Art über große Distanzen und die Folgen großer Heuschreckenschwärme auf die Vegetation wurden aber bereits im Früh- und Hochmittelalter (jedenfalls
vor dem 15. Jahrhundert) in Mitteleuropa beobachtet und dokumentiert. In Österreich wurde
die Art aus allen Bundesländern gemeldet, die Herkunft der Tiere ist aber oftmals unbekannt.
DERBUCH & BERG (1999) weisen auf die Möglichkeit entkommener Terrarientiere hin, da die
Art in der Amphibien- und Reptilienzucht gerne verfüttert wird.
Schaben (Blattodea)
Schaben erscheinen geradezu prädestiniert für eine erfolgreiche passive Verschleppung:
Grund dafür sind ihre flache Körperform, die heimliche Lebensweise, die breite Palette an
geeigneter Nahrung (Omnivorie), ihre gegen Austrocknung gut geschützten und widerstandfähigen Eipakete (Ootheken) und natürlich ihre ausgeprägte Anpassung an menschliche
Behausungen und Warenumschlagplätze.
Der Zeitpunkt des Auftretens der im Gefolge des Menschen verbreiteten und lebenden Schabenarten ist so wie ihre Herkunft oft nicht eindeutig festzulegen. Möglicherweise sind die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) und die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana)
Archäozoen und schon seit langer Zeit bei uns vertreten. Beide Arten sind heute weltweit verbreitet und leben synanthrop, bevorzugt in ganzjährig beheizten Räumen.
Bei hohen Individuenzahlen können diese Arten zu einem hygienischen Problem (und schon
bei geringeren Abundanzen auch zu einem psychologischen Problem) werden, wodurch ihnen
in Folge der Bekämpfungsmaßnahmen auch wirtschaftliche Bedeutung zukommt.
Die aus dem tropischen Afrika stammende Möbel- oder Fernsehschabe (Supella supellectilium)
wurde 1910 in Südfrankreich erstmals für Europa festgestellt, seit 1954 liegen auch Nachweise für Deutschland vor. In Österreich ist sie bislang noch nicht aufgetreten, ihr Vorkommen
darf aber erwartet werden.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
306
Neobiota in Österreich – Tiere
Termiten (Isoptera)
Die Gelbfußtermite Reticulitermes flavipes (Rhinotermitidae, Nasentermiten) wurde von Vinzent Kollar in den Gewächshäusern von Schönbrunn in Wien entdeckt und als neue Art beschrieben (KOLLAR 1837). Erst später wurde festgestellt, dass es sich um eine importierte
Art handelte, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Sie wurde mit Holzimporten mehrfach nach Mitteleuropa (Deutschland, Frankreich) importiert (BECKER 1970). Lange Zeit wurde auch von einem Vorkommen in Hallein berichtet, der aktuelle Status ist aber unbekannt.
Diese Termitenart lebt im Boden, von wo sie Holz in der näheren Umgebung befällt. Durch die
Fraßtätigkeit kann beträchtlicher Schaden entstehen. Im Gegensatz zu den vorwiegend tropischen Termitenarten erträgt die Gelbfußtermite das mitteleuropäische Klima offenbar gut; ein
Auftreten erfordert in der Regel eine gezielte Bekämpfung durch Fachkräfte.
Fransenflügler (Thysanoptera)
In der Liste von SCHMÖLZER-FALKENBERG (1971) finden sich rund 200 Thysanopterenarten für Österreich, darunter mit Limothrips cerealium eine einzige eingeschleppte Art, die
aber möglicherweise als Archäozoon gelten kann.
Gebietsfremde Thysanopteren sind aus naturschutzfachlicher Sicht bislang ohne Bedeutung.
Zahlreiche Fransenflügler leben jedoch in Gewächshäusern, werden durch den Handel mit
Zier- und Nutzpflanzen verschleppt, und können oft bedeutende Schäden verursachen. Erst
in jüngster Zeit wurden die beiden nordamerikanischen Thripse Frankliniella occidentalis
(seit 1983) und Echinothrips americanus (seit 1993) wahrscheinlich mit Zierpflanzen für Gewächshäuser nach Europa (Niederlande) importiert (VIERBERGEN et al. 1998). Der ausgesprochen polyphage Kalifornische Blütenthrips F. occidentalis (es sind über 200 Wirtspflanzen
bekannt) gilt nach den Mottenschildläusen (vgl. Kap. 6.3.15) als wichtigster Schädling im
Unterglasanbau. Zur Bekämpfung werden neben chemischen Pflanzenschutzmitteln auch
verschiedene Nützlingsarten im Handel angeboten (Raubmilben, Blumenwanzen, Florfliegen).
Dieser Fransenflügler hat in Südeuropa bereits den Sprung ins Freiland geschafft (LUDWIG
et al. 2000), während er sich in Mittel- und Nordeuropa wegen der kälteren Winter bisher
nicht im Freiland etablieren konnte. Echinothrips americanus wurde im Februar 2000 erstmals in einem Wiener Gewächshaus an Azaleen gefunden (KAHRER & LETHMAYER 2000).
Wanzen (Heteroptera)
Von den rund 900 in Österreich vorkommenden Wanzenarten sind nur sehr wenige als Neozoen zu betrachten.
Als eines der bekanntesten Beispiele kann die Platanengitternetzwanze Corythucha ciliata
(Tingidae) gelten. Diese an Platanen lebende und aus Nordamerika stammende kleine Wanze
wurde 1964 erstmals für Mitteleuropa in Oberitalien (Padua) festgestellt. Der erste Nachweis
für Österreich stammt aus dem Jahr 1982, als einige Exemplare am Fenster der Kärntner
Landesmuseums gefunden wurden (MILDNER 1983). Wie auch in anderen Fällen besteht
ein beträchtlicher “time-lag“ von über 200 Jahren zwischen Einfuhr der Wirtspflanze in Mitteleuropa im 18. Jahrhundert und Auftreten der bei uns monophagen Corythucha ciliata. Nachdem Platanen nicht nur im innerstädtischen Bereich, sondern auch im ländlichen Raum gerne
angepflanzt werden, hat Corythucha ciliata mittlerweile ein großes Areal besiedelt. In Europa
ist die immer noch expansive Art mittlerweile nordwärts bis Frankfurt am Main, westwärts bis
Spanien und ostwärts über Ungarn bis zum Kaukasus (Krasnodar) vorgedrungen. Die Platanengitternetzwanze wurde auch nach Südamerika (Chile) verschleppt.
Bei Massenvorkommen treten über Hundert Tiere pro Blatt auf, die an den Parenchymzellen
saugend zur Vergilbung der Blätter führen können, vor allem aber auch die Abwehrkraft gegenüber anderen Belastungen (Pilzinfektionen, Verkehrsimmissionen) schwächt. Während
der Überwinterung kann man die Tiere dicht gedrängt unter der Platanenborke antreffen. Obwohl noch nicht Nachweise für alle Bundesländer vorliegen, ist mit einem Vorkommen in ganz
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
307
Österreich zu rechnen. Eine zusammenfassende Darstellung zur Ausbreitungsgeschichte in
Österreich findet sich bei HEISS (1995).
Auch für die pontomediterrane, ursprünglich an der ostmediterran verbreiteten Platanus orientalis lebende, Platanen-Bodenwanze Arocatus longiceps (Lygaeidae), ist eine nordwärts gerichtete Ausbreitung dokumentiert, die noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Der erste
Nachweis für Mitteleuropa stammt aus Graz aus dem Jahr 1995 (ADLBAUER & FRIESS
1996), weitere folgten in kurzen Abständen (1997: Niederösterreich, Wien, Oberösterreich,
Baden-Württemberg; 1998: Tschechische Republik) (RIEGER 1997; RABITSCH 1998;
RIETSCHEL 1998; STEHLIK & HRADIL 2000).
Seit den 1980er Jahren durchläuft Orsillus depressus (Lygaeidae) eine bemerkenswerte
Arealerweiterung aus dem Mediterranraum bis in die Niederlande und Belgien, Norddeutschland und Großbritannien (VOIGT 1977; AUKEMA 1988; HAWKINS 1989; MELBER 1998).
Diese ursprünglich am Wacholder lebende Wanze hat sich wohl mit den als Zierpflanzen im
Stadt- und Ortsbereich (Friedhöfe, Gärtnereien) weit verbreiteten Cupressaceae (Thuja sp.,
Chamaecyparis sp.) ausgebreitet. Allerdings wurde kürzlich am Niederösterreichischen Landesmuseum ein Exemplar aus Niederösterreich aus dem Jahr 1948 (von einem offenbar
natürlichen Standort) entdeckt (Rabitsch unpubl.), d. h. zumindest die ostösterreichischen
Vorkommen könnten auch autochthonen Ursprungs sein. Zur Verbreitung in Österreich siehe
ADLBAUER & RABITSCH (2000), eine Reihe weiterer Nachweise liegt aber bereits vor
(Rabitsch unpubl.).
Der jüngste „Neuzugang“ betrifft mit dem mediterranen Oxycarenus lavaterae eine weitere
Bodenwanze (Lygaeidae). Diese Art wurde vorwiegend im Siedlungsbereich an angepflanzten
Linden (vor allem Tilia cordata) gefunden. Vereinzelt werden große Aggregationen dieser
Tiere am Stamm und an den Ästen beobachtet, die in Graz bereits Anlass für Bekämpfungsmaßnahmen gegeben haben (RABITSCH & ADLBAUER 2001; Adlbauer mündl. Mitt.).
Für die in jüngerer Zeit (vor allem in Süddeutschland) offenbar zunehmenden Funde der
Baumwanze Nezara viridula (Pentatomidae) scheint der Ferntransport mit Autoreiseverkehr
eine Rolle zu spielen (VOIGT 1998).
Das Auftreten weiterer Wanzen-Neozoen ist zu erwarten. In Italien wurden kürzlich zwei neue
nordamerikanische Arten festgestellt, für die eine forstwirtschaftliche Bedeutung nicht auszuschließen ist. Die an Eichen lebende Corythucha arcuata (Tingidae) wurde im Jahr 2000
in Norditalien (Lombardei und Piemont) festgestellt, hat binnen kurzer Zeit ihr Areal erweitert
und ist vermutlich bald in den angrenzenden Regionen zu erwarten. Die Art besitzt eine hohe
Reproduktionsrate und durchläuft in Italien drei komplette Generationen pro Jahr. Sie wurde
an Quercus robur, Qu. pubescens und Qu. petraea gefunden und verursachte eine Entfärbung und vorzeitiges Welken der Blätter (BERNARDINELLI & ZANDIGIACOMO 2000).
Zwischen 1999 und 2001 wurde die an verschiedenen Koniferensamen (vor allem Pinus,
aber auch Picea, Pseudotsuga, Thuja) lebende Leptoglossus occidentalis (Coreidae) bereits
an 15 Standorten in Norditalien (Lombardei und Venetien) aufgefunden (VILLA et al. 2001).
Auch in Nordamerika hat diese Art ihr ursprüngliches Areal westlich der Rocky Mountains
erst in den letzten Jahren bis zur Ostküste durch die Verschleppung mit den Wirtspflanzen
erweitert. Sie gilt vor allem als Belästigung, da die Tiere zur Überwinterung oft in Wohnungen eindringen. Sie kann aber bei Massenauftreten an den Wirtspflanzen die Diasporenproduktion beeinträchtigen (CONNELLY & SCHOWALTER 1991).
Zikaden („Auchenorrhyncha“)
Wie für Wanzen gilt auch für Zikaden, dass von den über 600 in Österreich vorkommenden
Arten (HOLZINGER 1996), nur ein kleiner Teil allochthoner Herkunft ist.
Die Amerikanische Büffelzikade, Stictocephala bisonia (Membracidae), wurde 1912 erstmals
für Europa in Jugoslawien festgestellt. Sie ist wahrscheinlich mit Obst- und Weinstöcken aus
Nordamerika verschleppt worden und hat sich mittlerweile bis Nordafrika und Mittelasien
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
308
Neobiota in Österreich – Tiere
ausgebreitet. Ein unpublizierter Nachweis aus dem Burgenland von 1960 (leg. R. Remane,
Holzinger mündl. Mitt.) und ein am Naturhistorischen Museum entdeckter Beleg aus Marchegg
(Niederösterreich), ebenfalls aus den 1960er Jahren (leg. E. Gotz, Rabitsch unpubl.) revidiert den Zeitpunkt der ersten Einwanderung um 28 Jahre (bisher galt 1988 als frühester
Nachweis in Österreich, vgl. SCHEDL 1991) und fällt somit in die Zeit der „westlichen“ Ausbreitung aus dem Mediterranraum nach SW-Deutschland (z. B. REMANE 1972).
Mittlerweile ist die Art aus allen Bundesländern bekannt, ausgenommen Vorarlberg und Salzburg, wo sie aber ebenfalls vorkommen dürfte. Stictocephala bisonia lebt vor allem in anthropogen gestörten Ruderalbiotopen, in Obst- und Weinrebengärten (besonders an Fabaceae),
aber auch an Fluss- und Bachufern (SCHEDL 1991, 1995).
Auch aus den USA stammt die an Rhododendron-Sträuchern saugende Graphocephala
fennahi (Cicadellidae), die an den Nahrungspflanzen vor allem in Kleingärten oder auf Friedhöfen vorkommt und die in Österreich bisher nur aus Wien vorliegt. Die ebenfalls aus den
USA stammende Bläulingszikade Metcalfa pruinosa (Flatidae) ist für Österreich bisher nur aus
Graz bekannt (HOLZINGER et al. 1996). Die Nachweise in Südeuropa nehmen aber zu und
bei Massenauftreten wurden bereits Schäden an Obst- und Weinkulturen verursacht.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
INSECTA
Insekten
Orthoptera
Heuschrecken
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
Heller et al. 1998
[Orthoptera],
Ebner 1946
[Blattodea],
Günther & Schuster 2000
[Heteroptera],
Holzinger 1996
[Auchenorrhyncha]
Status
etabliert nicht expansiv
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum
aktive Freisetzung
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Conocephalidae
Homorocoryphus laticeps
(Redtenbacher)
Kolumbien,
Costa Rica
W
x
x
x
Einzelfund 1927 in Wiener
Lebensmittelhandlung
Ebner 1946
Agraecia abbreviata
(Redtenbacher)
Brasilien
W
x
x
x
Einzelfund 1931 im Glashaus des
Botanischen Gartens
Ebner 1946
Südliche
Eichenschrecke
Südeuropa
alle BL (O*)
im Siedlungsbereich an Bäumen
und Sträuchern,
thermophil
x
Erstfund am 16.8.1900 bei
Wr. Neustadt in einem
Eisenbahnwaggon
Ebner 1946, Kaltenbach
1970, Adlbauer 1987,
Geiser 1990,
Wieser & Kofler 1992,
Derbuch & Berg 1999,
Aistleitner & Kopf 2000, u.a.,
*Essl unpubl.
Punktierte
Zartschrecke
Südeuropa
W, N, V
x?
im Siedlungsbereich an
Gebüschen und
Stauden, in Gärten
und Parkanlagen
x
x
Erstfund 1956 in Wien
Ebner 1958,
Schmidt 1990,
Kilzer 1996
Ostasien
(heute
Kosmopolit)
W, N, St, K
Gewächshäuser
x
x
Südwestasien
W (12. Bez.)
x
x
x
Einzelfund 1932 in Holzwarenfabrik
Ebner 1946
Mediterraneis N (Purgstall)
x
x
x
verschleppter Einzelfund
Ressl 1983
Mediterraneis W, N, St, K, T
x
x
x
z.B. am 2.4.1925 mit Salat aus
Italien, am 4.1.1955 an importierten
Gemüse in Purgstall
Ebner 1946,
Kofler 1980,
Ressl 1983
Meconematidae
Meconema meridionale
A.Costa
x
x
Phaneropteridae
Leptophyes punctatissima
(Bosc)
Rhaphidophoridae
Buckelschrecken
Tachycines asynamorus
Adelung
Gewächshausschrecke
x
(x)
Ebner 1951, 1953,
Hölzel 1955
Gryllidae
Gryllodes sigillatus (Walker)
Mogoplistidae
Arachnocephalus vestitus
Costa
Feldheuschrecken
Anacridium aegyptium (Linne)
Ägyptische
Knarrschrecke
309
(2002)
Acrididae
Schaben
Echte Schaben
Orientalische
Schabe
Südeuropa
W
Kosmopolit
alle BL
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
etabliert - expansiv
etabliert nicht expansiv
Neg.
wirt.
Bed.
x
synanthrop, vorwiegend in bäuerlichen Betrieben
und Bäckereien
W
Panchlora cubensis Saussure
Periplaneta americana (Linne)
Amerikanische
Schabe
Periplaneta australasiae
(Fabricius)
Australische
Schabe
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
zumindest zweimal mit Pflanzen
nach Wien verschleppt
Ebner 1946
ev. Archaeozoon
Ebner 1946, 1951,
Ressl 1983
Einzelfund einer Larve 1929 in
Lebensmittelgeschäft
wiederholt mit tropischen Früchten
zwischen 1926 und 1932
eingeschleppt
wohl schon vor langer Zeit
eingeschleppt
Ebner 1946
wenige Einzelfunde
Ebner 1946, 1951, 1953,
Ressl 1983
Ebner 1946
Mittel- und
Südamerika
W, N?, St
synanthrop
x
Afrika (heute
Kosmopolit
der Tropen
und Subtropen)
Kosmopolit
der Tropen
und Subtropen
Kosmopolit
der Tropen
alle BL
synanthrop
x
x
x
x
W, N (Purgstall)
synanthrop
x
x
x
(x)
N (St. AndräWördern)
Gärtnerei
x
x
x
Einzelfund 1926 in Gärtnerei
Ebner 1946
Südeuropa,
Nordafrika
W
x
x
x
mit Blumen eingeschleppt,
Einzelfund
Ebner 1946
Vorkommen erloschen ?
Heisterberg 1958, 1959a,
1959b, Kurir 1958a, 1958b,
1959, 1962, Egger 1974
Ebner 1946, 1951, 1953,
Kanzler 1998
Ohrwürmer
Isoptera
Termiten
Rhinotermitidae
Reticulitermes flavipes (Kollar) Gelbfußtermite
Nordamerika W (Schönbrunn),
S (Hallein)
Gewächshäuser,
Gebäude
x
[x?]
x
(x)
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Nyctibora sp.
Rhyparobia maderae
(Fabricius)
Dermaptera
Forficulidae
Forficula decipiens Gene
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Stabheuschrecken
Phyllidae
Bacillus rossii (Fabricius)
Blattodea
Blattidae
Blatta orientalis Linne
Status
unbeständig
Heller et al. 1998
[Orthoptera],
Ebner 1946
[Blattodea],
Günther & Schuster 2000
[Heteroptera],
Holzinger 1996
[Auchenorrhyncha]
Phasmatodea
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung
Lebensraum
Einschleppung
Verbreitung in
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
Herkunftsgebiet
310
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Wanzen
Netzwanzen
PlatanenGitternetzwanze
Reduviidae
Oncocephalus squalidus
(Rossi)
Lygaeidae
Arocatus longiceps Stal
Raubwanzen
Nordamerika B, W, N, St, K, S
an Platanen
x
Mediterraneis St
x
x
x
x
x
seit 1964 in Europa (Padua, Italien),
1982 erstmals in Ö festgestellt
Mildner 1983, Höpoltseder
1984, Höbaus &
Schönbeck 1986, Kreissl et
al. 1988, Zukrigl & Höbaus
1989, Heiss 1995
wahrscheinlich mit Entomologenzubehör eingeschleppt
Adlbauer 1992
seit etwa 1995 in Ö
Adlbauer & Friess 1996,
Rabitsch 1998,
*Rabitsch unpubl.
bereits seit 1948 in Ost-Österreich,
ev. ein regionales Neozoon ?
Adlbauer & Rabitsch 2000,
*Rabitsch unpubl.
Bodenwanzen
Mediterraneis B*, W, N, O, St
an Platanen, mitunter Massenauftreten im urbanen
Bereich
x
x
x
Orsillus depressus
(Mulsant & Rey)
Mediterraneis B, W, N, O*, St, K, T
an Cupressaceae
x
x
x
Oxycarenus lavaterae
(Fabricius)
Mediterraneis B, W, N, St
an Linden
x
x
x
Kosmopolit
K, T
polyphytophag an
Gehölzen
Südwesteuropa
K (Dobratsch
Südhang)
an Pinus nigra
Pentatomidae
x
(x)
(x?) Einzelfund 1966,
zahlreich seit 2001
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Heteroptera
Tingidae
Corythucha ciliata (Say)
Rabitsch 1999,
Rabitsch & Adlbauer 2001
Baumwanzen
Nezara viridula (Linnaeus)
Homoptera
Pflanzensauger,
Gleichflügler
„Auchenorrhyncha“
Zikaden
Cercopidae
Schaumzikaden
Haematoloma dorsatum
(Ahrens)
Kiefernblutzikade
Membracidae
Buckelzikaden
Stictocephala bisonia
Kopp & Yonke
Amerikanische
Büffelzikade
Cicadellidae
Zwergzikaden
Nordamerika B, W, N, O, St, K, T
x
x
Tropen
Graphocephala fennahi Young
Nordamerika W
an Rhododendron
Arten
Macropsis elaeagni Emeljanov
Asien
B, N
(Kasachstan)
an Elaeagnus
angustifolia
x
vereinzelte eingeschleppte
Exemplare
Heiss 1977, Dethier 1989,
Friess et al. 1999
x
seit etwa 1950 Arealexpansion
Holzinger et al. 1996
x
seit etwa 1960 in Ö
Schedl 1991, 1995,
Holzinger & HauslHofstätter 1994,
Laister & Holzinger 1996
x
einmalige Einschleppung
(1926 in Innsbruck)
Dlabola 1957,
Holzinger 1999
x
x
um 1930 in England, ab 1970 in
Mitteleuropa, 1987 in Ö
Sergel 1987
x
x
1993 in Ö entdeckt
Holzinger & Remane 1994,
Holzinger unpubl.
x?
x
x
x
Ruderalstandorte,
in Obst- u. Weinrebengärten mit
Luzerne-Unterwuchs; auch an
Bachufern;
polyphag
Cofana spectra (Distant)
x
T (Innsbruck)
x
x
x
x
[x]
Flatidae
Metcalfa pruinosa Say
Bläulingszikade
x
(x)
Holzinger et al. 1996
in Südeuropa expansiv,
seit 1996 in Ö, weitere Ausbreitung in
den nächsten Jahren denkbar
311
(2002)
Nordamerika St (Graz Stadtgebiet) auf Quercus rubra,
bei Massenauftreten schädlich in
Obst- und
Weinkulturen
312
Neobiota in Österreich – Tiere
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316
6.3.15
Pflanzenläuse (Sternorrhyncha)
42
C. Lethmayer & W. Rabitsch
Zur Gruppe der Pflanzenläuse zählen die Blattflöhe (Psyllina), Mottenschildläuse (Aleyrodina),
Blattläuse (Aphidina) und Schildläuse (Coccina), die mit rund 2.300 Arten in Mitteleuropa
vertreten sind (JACOBS & RENNER 1988). Die Zahl der in Österreich vorkommenden Pflanzenläuse ist unbekannt. Der faunistische Kenntnisstand, insbesondere der im Freiland vorkommenden Arten, muss als sehr lückenhaft eingestuft werden. So liegen nur wenige umfassende faunistische Arbeiten, beispielsweise über Blattläuse, in Österreich vor (z. B. WEIS
1955; BÖRNER & FRANZ 1956). Dagegen ist das Auftreten eingeschleppter Arten, die an
Kulturpflanzen, vor allem in geschützten Kulturen, Schäden verursachen und wirtschaftliche
Bedeutung erlangt haben, sehr gut dokumentiert. Die hier vorliegende Liste der NeozoenPflanzenläuse Österreichs würde sich bei einer Intensivierung der faunistischen Erforschung
dieser Tiergruppe wahrscheinlich beträchtlich verlängern.
Die meisten allochthonen Pflanzenlaus-Arten sind an anthropogen geschaffenen Standorten
zu finden, wo sie zum Teil große wirtschaftliche Bedeutung als land- und forstwirtschaftliche
Schaderreger besitzen. In den meisten Fällen stellen die eingeschleppten Arten keine naturschutzfachliche Gefahr für die heimische Fauna und Flora dar, da sie eng an ihre Wirtspflanzen gebunden sind, oft nur in Gewächshäusern vorkommen und unter Freilandbedingungen
nicht überleben können. Die Gefahr einer Ausbreitung und eines Einflusses auf die heimische Fauna und Flora ist daher bei diesen Arten nicht gegeben, im Gegensatz zu eingeschleppten Arten, die bei Freilandkulturen auftreten.
Einige Arten sind aus den benachbarten Ländern bekannt und kommen vermutlich auch in
Österreich vor, wurden bisher aber noch nicht nachgewiesen. So ist z. B. die von England
(1964) nach West- und Mitteleuropa (Frankreich 1965, Belgien 1983 und Deutschland ab
1989) verschleppte Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) auch für Österreich zu erwarten
(BATHON 1998; SENGONCA & ARNOLD 1999). Sie besitzt ein breites Wirtsspektrum und
Massenbefall kann im städtischen Bereich, vor allem an Ahorn-, Linden- und Kastanienbäumen auftreten.
Auch die an Impatiens glandulifera und I. parviflora (Balsaminaceae) lebende asiatische Impatientinum asiaticum (Aphididae) kommt mit großer Wahrscheinlichkeit in Österreich vor. Diese
Blattlaus wurde 1967 bei Moskau festgestellt, seit den 1970er Jahren liegen auch Nachweise
aus Mitteleuropa (Tschechische Republik, Schweiz, Deutschland) vor (HOLMAN 1971;
LAMPEL 1978).
Ähnliches gilt für die aus Nordamerika stammende Myzocallis walshi (Callaphididae), die an
der Rot-Eiche (Quercus rubra) lebt und sich seit etwa 1980 in Europa ausbreitet (GIACALONE
& LAMPEL 1996) sowie für Appendiseta robiniae (Aphididae), die an Robinien (Robinia
pseudacacia) in Mitteleuropa weit verbreitet und für Italien, Schweiz, Deutschland und die
Tschechische Republik nachgewiesen ist (BATHON 1998). Beide Arten sind für Österreich
noch nicht nachgewiesen.
42
Dr. C. Lethmayer, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH und Bundesamt
für Ernährungssicherheit (=AGES), Institut für Phytomedizin, Abt. Biologischer Pflanzenschutz und Gartenbau,
Spargelfeldstraße 191, A-1226 Wien, clethmayer@lwvie.ages.at; http://www.ages.at
Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien,
wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
(2002)
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Neobiota in Österreich – Tiere
317
Viele Schildlaus-Arten sind mit ihren Wirtspflanzen, meist tropische oder subtropische Zierpflanzen (z. B. Palmen und Orchideen), weltweit verschleppt worden und in Mitteleuropa nur
aus Glashäusern bekannt, wie z. B. die Langdornige Schmierlaus Pseudococcus adonidum,
die Farnschildlaus Pinnaspis aspidistrae oder die Arten Nipaecoccus nipae, Hemiberlesia
rapax, Abgrallaspis cyanophylli, Parlatoria proteus und Gymnaspis aechmeae (KOSZTARAB &
KOZAR 1988). Inwieweit diese Arten auch in Österreich vorkommen, ist nicht bekannt.
Aufgrund des geringen faunistischen Kenntnisstandes der Pflanzenläuse Österreichs werden
in der Neozoentabelle keine Angaben zur Verbreitung der Arten in den Bundesländern gemacht. Nur in einzelnen Fällen (Einzelfunde oder rezente Neuankömmlinge) werden genauere
Ortsangaben angeführt.
Unter den Blattläusen (Aphidina) ist die Reblaus (Dactylosphaera vitifolii) wohl eines der
bekanntesten Beispiele für eine Einschleppung mit Kulturpflanzen. Mitte des 19. Jahrhunderts
wurde die Reblaus mit Weinreben von Nordamerika nach Europa (Frankreich) eingeschleppt
und 1868 von A. W. Freiherr v. Babo mit Rebmaterial zu Versuchszwecken aus Frankreich
nach Österreich importiert. Von der Weinbauschule in Klosterneuburg breitete sich die Reblaus ab 1872 aus. Schon 20 Jahre später kam es zu großen Verlusten im europäischen Weinbau (LUDWIG et al. 2000). Erst durch die Einführung des Pfropfrebbaues mit resistenten
nordamerikanischen Unterlagen konnten die europäischen Reben vor der Reblaus geschützt
werden. Doch in den letzten Jahren gibt es wieder Berichte über ein Auftreten der Reblaus in
Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern; auch für Österreich wurde 2000 ein verstärktes Auftreten beobachtet (POLESNY & REISENZEIN 2000).
Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) stammt ursprünglich aus den temperaten und
subtropischen Zonen der Alten Welt und ist heute weltweit verbreitet. Diese polyphage Art ist
nicht nur wegen der durch ihre Saugtätigkeit hervorgerufenen Schäden, sondern auch wegen
der Übertragung von Viruskrankheiten von Bedeutung. Sie kann über 100 Pflanzenviren übertragen und ist damit unter den Blattläusen der wichtigste Virusüberträger.
Im Frühling kann die Sitkalaus oder Fichtenröhrenlaus (Elatobium abietinum) bei günstigen
Witterungsbedingungen nicht nur in Baumschulen und Gärtnereien große Schäden durch
Massenvermehrung an verschiedenen Fichten-Arten verursachen (die Saugtätigkeit der Läuse
kann zu vorzeitigem Nadelfall führen), sondern auch in (natürlichen) Waldbeständen. Ihr
vermutliches Ursprungsgebiet ist Nordamerika, von wo sie im 19. Jahrhundert nach Europa
eingeschleppt und weit verbreitet wurde (die Herkunft der Art ist jedoch umstritten, vgl.
HOLZSCHUH 1995).
Als wirtschaftlich bedeutender Getreideschädling ist die Russische Weizenblattlaus (Diuraphis
noxia) zu nennen, die erst kürzlich in Österreich festgestellt wurde (CATE 2000). Die beinahe
weltweit verschleppte Art ist im östlichen Österreich in weiterer Ausbreitung begriffen.
Obwohl viele Pflanzenläuse sehr eng mit ihren Wirtspflanzen verbunden sind und diese nur
selten verlassen, liegt zwischen Einfuhr der Wirtspflanze und Auftreten der Pflanzenläuse
(ähnlich wie zwischen erstem Auftreten und der Ausbreitung einer Art, vgl. Kap. 3.2) meist ein
“time-lag“ von Jahrzehnten bis Jahrhunderten. So wurde z. B. die nordamerikanische Erdbeerenart Fragaria virginiana (Rosaceae) bereits 1623 in Mitteleuropa kultiviert, die daran
lebende Aphis forbesi (Aphididae) aber erst 1928 in Frankreich, 1958 in der Schweiz und
1960 in Österreich entdeckt (nach KLAUSNITZER 1988). Manche der an Neophyten lebenden Blattläuse haben einen Wirtswechsel auf heimische Arten vollzogen (z. B. die nordamerikanische Strobenlaus (Eopineus strobus, Adelgidae) von Pinus strobus auf Picea abies).
Unter den Schildläusen (Coccina) ist die wahrscheinlich aus Nordchina stammende SanJosé-Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus) das bekannteste Neozoon und mittlerweile in
den wärmeren Teilen der Welt weit verbreitet. Ihre Schäden an Obstbaumkulturen waren um
1950 so bedeutend, dass zur Kontrolle die aus den USA stammende Schlupfwespe
Prospaltella perniciosi (Aphelinidae) in Europa gezüchtet und freigesetzt wurde.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
318
Neobiota in Österreich – Tiere
Die aus Ostasien stammende Maulbeerschildlaus (Pseudaulacaspis pentagona) wurde gegen
Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in Europa festgestellt und in den südlichen Ländern Europas mit befallenen Pflanzenteilen weiter verschleppt. Zu Beginn waren im Mittelmeerraum
vor allem der Maulbeerbaum und Pfirsichkulturen befallen, in letzter Zeit ist sie aber auch ein
wichtiger Schädling an Ziergehölzen in den Städten, wie z. B. an Schnurbaum, Flieder, Oleander usw., und auch an Obstgehölzen geworden (MANI et al. 1997). Bei stärkerem Befall können Äste oder ganze Bäume absterben.
Bei den Mottenschildläusen (Aleyrodina) sind vor allem zwei eingeschleppte Arten zu erwähnen, die weltweit wichtige Schädlinge im Zierpflanzen- und Gemüsebau darstellen. Da sie
in Österreich hauptsächlich in Glashäusern oder geschützten Kulturen vorkommen und im
Freiland nicht überwintern können, ist ihre naturschutzfachliche Bedeutung gering. Während
die Gemeine Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) schon längere Zeit in Europa weit
verbreitet ist, war die Baumwoll-Weiße Fliege oder Tabak-Mottenschildlaus (Bemisia tabaci)
bis vor kurzem als Schädling in tropischen und subtropischen Gebieten bekannt. Inzwischen
ist sie auch in Europa zu einem schwer bekämpfbaren Schädling in Glashauskulturen geworden.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
INSECTA
Sternorrhyncha
Coccina
Diaspididae
Aonidia lauri Bouché
Insekten
Pflanzenläuse
Schildläuse
Deckelschildläuse
Lorbeerschildlaus Mediterraneis Ö
Aspidiotus hederae Vallot
Oleanderschildlaus subtropisches Ö
Afrika
Pseudaulacaspis pentagona
Targioni-Tozzetti
Maulbeerschildlaus
Quadraspidiotus perniciosus
Comstock
Lecaniidae
Coccus hesperidum Linné
San-JoséÖ
Schildlaus
Napfschildläuse
Weiche Schildlaus Tropen/Sub- Ö
tropen
Ortheziidae
Orthezia insignis Browne
Röhrenschildläuse
Gewächshausröhrenschildlaus
Woll- oder
Schmierläuse
Zitronenwolllaus,
Citrus-Schmierlaus
Blattläuse
Tannenläuse
Tannentrieblaus
Planococcus citri (Risso)
Aphidina
Adelgidae
Dreyfusia nordmannianae
Eckstein
Strobenlaus
Neg.
Wirt.
Bed.
Anmerkungen
Gewächshäuser in Mitteleuropa; Zierpflanzen
in Mitteleuropa in Gewächshäusern,
in Südeuropa im Freien;
polyphag (Zierpflanzen;
auch Platane, Robinie,
Roßkastanie, Pinus u.a.)
Obst- und Ziergehölze
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Kosmopolit
an verholzten Teilen u.
Früchten von Obstbäumen
x
x?
x
x
seit ca. 1920 in Europa, in den
1940er Jahren große Bedeutung
Gewächshäuser, an Kübelpflanzen, oft an Oleander,
Efeu, Lorbeer, Anthurium
x
polyphag, bei uns nur in
Gewächshäusern
x
Tropen/Sub- Ö
tropen
polyphag, Gewächshäuser,
auch an Zimmerpflanzen
x
x
x
x
Kaukasus
Abies alba u. Picea-Arten,
Schädling an Weißtanne
x
x
x
x
Weymouthskiefer (Pinus
strobus), Picea sp.
x
x
x
(x)
Ostasien,
wahrscheinlich Japan
Nordchina
Neotropis
W
Ö
alle BL
Nordamerika Ö
x
x
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
etabliert - expansiv
Naturschutzfachliche
Beurteilung
Kosztarab & Kozar 1988,
Stahl et al. 1993
Schwenke 1972,
Stahl et al. 1993
x
Mani et al. 1997,
Schwenke 1972,
Kozár & Nagy 1998
Böhm 1961,
Persen et al. 2000
Stresemann et al. 1988,
Stahl et al. 1993
x
Kosmopolit
Zahradnik 1968
Kosztarab & Kozar 1988,
Stresemann et al. 1988
mit Wirtspflanze ab 1840 in weite
Gebiete Europas eingeschleppt,
Entwicklung i.d.R. anholozyklisch
um 1750 eingeschleppt
Jahn & Sinreich 1961,
Kurir 1971,
Schwenke 1972
Schwenke 1972
319
(2002)
Eopineus strobus (Hartig)
= Pineus strobi (Hartig)
Status
etabliert nicht expansiv
nach Heie (1980, 1986, 1992,
1994, 1995) [Aphidina] und
Kosztarab & Kozar (1988)
[Coccina]
Pseudococcidae
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum,
Wirtspflanze
aktive Freisetzung
Verbreitung
in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Gilletteella coweni (Gillette)
westliches
SitkafichtenÖ
gallenlaus, Sitka- Nordamerika
fichten-Walzengallenlaus
Douglasienwollaus Kalifornien
Ö
Röhrenläuse
Grüne
Erbsenblattlaus
Aphis citricola van der Goot
Grüne
Zitronenlaus
Aphis forbesi Weed
Kleine
Erdbeerlaus
Aphis spiraephaga F.P. Müller
Diuraphis noxia (Kurdjumov)
Paläarktis ?
B, N, St
Neg.
Wirt.
Bed.
x
x
in den 1930er Jahren nach Europa
eingeschleppt
x
x
x
1913 mit Pseudotsuga nach England Schwenke 1972
verschleppt
x?
x
x
x
Ferner Osten St
polyphag; schädlich an
Zitrone, in Ö an Apfel
x?
x
x
(x)
Nordamerika Ö
Fragaria virginiana
x
x
Zentralasien Ö
(W-Sibirien,
Mongolei),
Teile Europas
Ukraine,
W, N
Zentralasien
Nordamerika Ö
Spiraea sp.
x
x
x
Getreide (bes. Gerste,
Weizen); Gräser
Picea spp.
x
Rhododendron sp., auch
andere Ericaceae
an Chrysanthemum spp.
x
Ö
Zitate
x
verschiedene Fabaceae,
Schädling an Erbsen
Russische
Weizenblattlaus
Elatobium abietinum (Walker) Sitkalaus,
= Liosomaphis abietina Walker Fichtenröhrenlaus
Illinoia azaleae (Mason)
Nordamerika Ö
Anmerkungen
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
etabliert - expansiv
etabliert nicht expansiv
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
x
x
x?
x
x
(x)
x
Chrysanthemenblattlaus
Ostasien
x
Macrosiphum albifrons Essig
Lupinenblattlaus
Nordamerika Ö
nur an Lupinus sp.
x
Macrosiphum euphorbiae
(Thomas)
Grünstreifige
Kartoffelblattlaus
Nordamerika Ö
x
x
x
Myzus persicae (Sulzer)
Grüne
Pfirsichblattlaus
Ö
temperate
und subtropische Zonen
der alten
Welt
Schädling an Kartoffeln u.
Zierpflanzen; polyphag;
Überwinterung im Freien
nicht möglich
sehr bedeutender Pflanzenschädling, polyphag, v.a.
an Brassicaceae und
Solanaceae
x
x
x
x?
x
x
nahezu weltweit verbreitet
seit 1928 in Frankreich, 1958 in der
Schweiz, 1960 in Ö
vor 1956 nach Mitteleuropa
eingewandert
x
Macrosiphoniella sanborni
(Gillette)
weltweite Verbreitung
(x)
x
Schwenke 1972
Dubnik 1991, Berger &
Stangelberger 1998,
Blackman & Eastop 1984
Heie 1986,
Blackman & Eastop 1984,
Lampel 1996 (schriftl. Mitt.)
Klausnitzer 1988
Heie 1986,
Stary 1995
in Ost-Ö in Ausbreitung begriffen
Heie 1992, Cate 2000,
Stary 2000
seit 1938 in Ö
Schwenke 1972,
Enser 1939
nach Europa eingeschleppt
Blackman & Eastop 1984,
Heie 1995
Kosmopolit, weltweit verschleppt, seit Börner & Franz 1956,
1962 in England, 1964 in Norwegen, Heie 1995
1968 in der Schweiz
seit 1981 in England, 1983 in
Dubnik 1991, Stary &
Deutschland, auch in der CZ
Havelka 1991, Heie 1994,
Karl et al. 1991
seit etwa 1917 in Europa
Dubnik 1991,
Heie 1994
heute weltweit verbreitet
Blackman & Eastop 1984,
Dubnik 1991
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Aphididae
Acyrthosiphon pisum (Harris)
Primärwirt: Picea
sitchensis, P. engelmannii,
P. pungens; Sekundärwirt:
Pseudotsuga menziesii
Pseudotsuga menziesii, bei
Wirtswechsel: Picea sp.
Status
unbeständig
nach Heie (1980, 1986, 1992,
1994, 1995) [Aphidina] und
Kosztarab & Kozar (1988)
[Coccina]
Gilletteella cooleyi (Gillette)
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung
Lebensraum,
Wirtspflanze
Einschleppung
Verbreitung
in
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
Herkunftsgebiet
320
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Amerikanische
Rosenlaus
Nordamerika W
?
Rosa spp. (v.a. kultivierte
Arten), Fragaria vesca
x
Rhopalosiphoninus latysiphon
(Davidson)
Kellerlaus
Nordamerika Ö
besiedelt unterirdische
Pflanzenteile, polyphag, in
Kellern und Lagerräumen
an Kartoffelknollen,
Karotten, Rüben und
Blumenzwiebeln
x
Südfrankreich St (Graz)
Castanea sativa, C. vesca
Nordamerika Ö
Obstgehölze (Kernobst)
x
x?
x
x
im 18. Jhdt. nach Europa
eingeschleppt, heute weltweit
verbreitet
Persen et al. 2000,
Heie 1980
Nordamerika W, N, B, St
schädlich an Weinreben
x
x
x
x
seit 1863 in Europa (Frankreich),
1868 in Ö (Weinbauschule
Klosterneuburg)
Redl 1999,
Höbaus et al. 1999,
Polesny & Reisenzein 2000
Mediterraneis Ö
Ficus carica
x
Lachnidae
Baumläuse
Lachnus longipes (Dufour)
Eßkastanienlaus
Pemphigidae
Blasenläuse
Eriosoma lanigerum
(Hausmann)
Blutlaus
Phylloxeridae
Zwergläuse
Dactylosphaera vitifolii Shimer
= Phylloxera vastatrix Planch,
= Viteus vitiifolii (Fitch)
Reblaus
Psyllina
Blattflöhe
x?
x?
x
x
x
x
an Rosen in Wien (Gewächshaus)
Blackman & Eastop 1984,
Dubnik 1991,
Lampel 1996 in litt.
x
x
aus Amerika nach W- u. S-Europa
(nach 1930) eingeschleppt, heute
weltweit verbreitet
Börner & Franz 1956,
Blackman & Eastop 1984,
Heie 1994,
Thieme & Heimbach 1994
im Mittelmeergebiet weiter verbreitet, Sorauer 1957,
Stadtgartenamt Graz 1999
vereinzelte Funde in Mitteleuropa,
in litt.
1998 in Graz
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Rhodobium porosum
(Sanderson)
Homotomidae
Homotoma ficus (Linne)
Feigenlaus
Aleyrodina
Mottenläuse
x?
x
Alford 1997
Aleyrodidae
Bemisia tabaci (Gennadius)
Baumwoll-Weiße
Fliege, Tabakmottenschildlaus
Asien ?
Ö
polyphager Pflanzenschädling an Gemüse und Zierpflanzen (Gewächshäuser)
x
x
x
x
Trialeurodes vaporariorum
Westwood
Gemeine Weiße
Fliege
Mittelamerika Ö
polyphager Pflanzenschädling an Gemüse und Zierpflanzen (Gewächshäuser)
x
x
x
x
Smith et al. 1997,
Stahl et al. 1993
laufend Einschleppung mit
Jungpflanzen
Smith et al. 1997,
Stahl et al. 1993
321
(2002)
322
Neobiota in Österreich – Tiere
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Tiere
324
6.3.16
Käfer (Coleoptera)
W. Rabitsch & R. Schuh
43
Die Zahl der in diesem Band als Neozoen behandelten Käferarten übertrifft alle anderen Tiergruppen, obwohl die vorliegende Liste nicht als vollständig angesehen werden kann, da fast
ausschließlich eingeschleppte Arten berücksichtigt sind. Die durch indirekte anthropogene
Unterstützung aus benachbarten Gebieten eingewanderten Arten wurden aufgrund der unsicheren Datenlage kaum berücksichtigt; der nur in Gewächshäusern zur biologischen Kontrolle ausgebrachte australische Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri ist das einzige Beispiel für „aktive Freisetzung”.
MÜLLER-MOTZFELD (2000) nennt für die deutsche Käferfauna (insgesamt rund 6.500 Arten)
307 nicht-indigene Arten (4,7 %), von denen etwa zwei Drittel als unbeständig gelten. Nach
GEISER (1998) sind insgesamt rund 7.500 Käferarten für Österreich bekannt. Die hier genannten 147 Neozoen machen somit etwa 2 % der Gesamtartenzahl aus: 66 unbeständige
und 81 etablierte Arten. Somit ist – trotz der auffallenden Unterschiede – die absolute Zahl der
etablierten Neozoen durchaus ähnlich. Der Vergleich macht vor allem den unterschiedlichen
Erforschungsgrad der unbeständig auftretenden Arten (oftmals Einzelfunde) und der aus benachbarten Gebieten eingewanderten Arten deutlich; für letztere kommt noch die schwierige
Differenzierung zwischen „natürlichen” und „anthropogen geförderten” Neuankömmlingen
hinzu. Unbedingt sollten bei quantitativen Vergleichen aufgrund der eventuell unterschiedlichen Definitionen Interpretationen daher nur mit großer Vorsicht vorgenommen werden (vgl.
z. B. auch die Unterscheidung Archäozoen und Neozoen). Ausdrücklich wird auch darauf
hingewiesen, dass die Statusangaben als vorläufige Einschätzungen anzusehen sind.
Ein Vergleich der Herkunftsländer der Käfer-Neozoen zwischen Österreich und Deutschland
(Abb. 9) zeigt markante Unterschiede in den Anteilen ostasiatisch/australischer und nordamerikanischer Arten, während der Anteil mediterraner Arten in beiden Ländern annähernd
gleich ausfällt. Ob es sich dabei um ein auf die unterschiedliche Erforschungsintensität zurückzuführendes Artefakt oder um einen signifikanten Unterschied handelt, lässt sich beim
vorliegenden Kenntnisstand nicht sicher beurteilen. Nachdem zahlreiche ostasiatische Arten
in Deutschland früher gefunden wurden als in Österreich, scheint die geografisch unterschiedliche Lage von untergeordneter Bedeutung zu sein (vermutlich ist sie nur eine Folge der unterschiedlichen Sammelintensität). Eine mögliche Erklärung für das Übergewicht amerikanischer Arten in Deutschland könnte der wichtige Importhafen und Warenumschlagplatz Hamburg darstellen.
43
Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien,
wolfgang.rabitsch@univie.ac.at; R. Schuh, Raugasse 28A/2/18, A-2700 Wr. Neustadt, rudolf.schuh@chello.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
325
Käfer – Deutschland
Ostasien/Australien 14 %
übrige 17 %
Kosmopoliten 21 %
Amerika 26 %
Mittelmeergebiet 22 %
Käfer – Österreich
Ostasien/Australien 26,5 %
übrige 28,5 %
Kosmopoliten 11,0 %
Amerika 15,5 %
Mittelmeergebiet 18,5 %
Abb. 9:
Vergleich der Herkunft der Käfer-Neozoen in Deutschland (nach MÜLLER-MOTZFELD 2000)
und Österreich (diese Studie).
Als Ausbreitungsvektoren für eine Verschleppung von Käfern kommen Erde, Holz, Verpackungsmaterial, Pflanzen, Samen, Vorräte und dgl. in Frage. Die weitere Ausbreitung nach der Verschleppung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Fähigkeit zum aktiven Flug ist dabei
nicht unbedingt Vorraussetzung, so kommt z. B. auch Windverdriftung bei Käfern vor. Der erste österreichische Fund von Philonthus rectangulus (Staphylinidae) gelang WÖRNDLE (1950)
auf einer Schneefläche in 2300 m Seehöhe. Vermutlich wurde das Tier aus Italien „eingeweht”, wo diese ostasiatische Art bereits 1927 eingewandert ist.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
326
Neobiota in Österreich – Tiere
Sehr viele Arten haben ihr ursprüngliches Areal synanthrop vergrößert und sind dem Menschen entlang der Verkehrswege gefolgt. In den Gebäuden, Wohnungen und Lagerräumen
konnten sich diese Arten weltweit etablieren, so dass ihre ehemalige Herkunft oft nicht sicher bekannt ist. Wegen der geringen Körpergröße und der versteckten Lebensweise ist der
Zeitpunkt der Verschleppung und Ausbreitung nicht immer eindeutig festzulegen. Historische
Aufzeichnungen wirtschaftlich bedeutender Vorratsschädlinge (z. B. Oryzaephilus surinamensis, Sitophilus granarius, Stegobium paniceum u. a.) geben Auskunft über vermutliche
Einschleppungszeitpunkte dieser als Archäozoen geltenden Arten, die wahrscheinlich schon
mit Nahrungsvorräten in der Römerzeit nach Mitteleuropa gelangt sind. Die Unterscheidung
zwischen Archäo- und Neozoen ist für Vorratsschädlinge mit geringerer wirtschaftlicher Bedeutung nicht einfach zu treffen und kann für eine Reihe von Arten wahrscheinlich niemals mit
Sicherheit geklärt werden.
Einige Käferarten, deren Einstufung als Neozoen für Österreich nicht eindeutig bestätigt
werden kann, sind nicht in der Liste angeführt. Dies betrifft in Mitteleuropa vollständig etablierte
Arten, die heute kosmopolitisch verbreitet sind, deren ursprüngliche Herkunft aber nicht bekannt ist. Von diesen Arten existieren sowohl Freilandfunde als auch synanthrope Vorkommen.
Ob diese Tiere nach erfolgter Einschleppung durch den Menschen Lebensräume in freier Natur besiedeln konnten, oder ob sie – umgekehrt – als immer schon einheimische Faunenelemente in der Lage waren neu entstandene „Anthropozönosen” zu erobern, ist aufgrund fehlender historischer Daten nicht zu rekonstruieren.
Zu diesen Arten zählen beispielsweise: Alphitophagus bifasciatus, Alphitobius diaperinus und
A. laevigatus (Tenebrionidae), Carcinops pumilio (Histeridae), Typhaea stercorea (Mycetophagidae), Mycetaea subterranea (Endomychidae) und Aglenus brunneus (Salpingidae).
Ein besonderer Fall ist Langelandia anophthalma (Colydiidae), die ausschließlich subterran
an faulenden Vegetabilien (Kompost, Humus) lebt. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser
Art liegt in Südeuropa und erstreckt sich nördlich bis zum Südalpenrand und Süd-Ungarn. In
Österreich ist diese Art nur aus Wien bekannt, wo sie bisher ausschließlich im Stadtgebiet
(Parks, Kompostanlagen) gefunden wurde und eine Einschleppung mit Wurzelballen südeuropäischer Zierpflanzen vermuten lässt. Ein natürlicher Zusammenhang mit dem autochthonen
Vorkommen in Ungarn ist jedoch auch denkbar (CHRISTIAN 2000).
Aus naturschutzfachlicher Sicht wird gegenwärtig keine einzige Art als potenzielle oder akute
Bedrohung autochthoner Arten eingestuft. Obwohl vereinzelte Berichte über veränderte Häufigkeiten und Artenzusammensetzungen vorliegen, gibt es zurzeit keine wissenschaftliche
Grundlage zu einer solchen Annahme. Die vielen Spekulationen und eher narrativen Schilderungen über mögliche Konkurrenz- oder Verdrängungsprozesse sollten in naher Zukunft
durch gezielte Grundlagenforschung näher untersucht werden.
Aus wirtschaftlicher Sicht sind 43 der hier genannten Arten (29 %) als „Schädlinge” an Vorräten und Materialien bzw. in der Land- oder Forstwirtschaft von Bedeutung. Eine Zuordnung
der bevorzugten Lebensräume zeigt, dass insgesamt mehr als die Hälfte der Arten zu den
Vorrats- und Holzschädlingen zu zählen ist (Abb. 10).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
327
Käfer – Lebensräume
Gewächshäuser 5 %
Vorratsschädlinge 34 %
übrige 11 %
synanthrop 13 %
Holzschädlinge 21 %
Kompost und Ruderal 16 %
Abb. 10: Vereinfachte Zuordnung der Käfer-Neozoen Österreichs nach ihrer Lebensweise.
Landwirtschaft
Zu den bekanntesten Neozoen zählt sicherlich der Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata
(Chrysomelidae), dessen Invasionsgeschichte in Mitteleuropa gut dokumentiert ist (Abb. 11).
Von besonderem Interesse ist die gegenwärtige Arealexpansion des ebenfalls aus Nordamerika stammenden Mais-Schädlings Diabrotica virgifera (Chrysomelidae) im südlichen Europa.
Der Käfer wurde 1992 erstmals in Europa in der Nähe des Belgrader Flughafens gefunden,
1995 hatte er bereits Kroatien, Ungarn und Rumänien erreicht. Daraufhin wurden ein Warndienst eingerichtet, Pheromon- und Gelbfallen aufgestellt und Landwirte informiert. Mittlerweile ist der Käfer dennoch weiter vorgedrungen (vgl. BACA & BERGER 1995; RABITSCH
et al. 2002) und wurde auch in Italien (bei Venedig und Mailand) und der Schweiz (Lugano)
festgestellt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Diabrotica in Europa betrug in den letzten
Jahren – je nach geografischen Voraussetzungen und Intensität des Maisanbaues – im
Durchschnitt etwa 40–80 km pro Jahr. Die Ausbreitung erfolgte zumeist entlang größerer
44
Verkehrsströme und Wasserwege. In Österreich wurde er bislang noch nicht gefunden , ein
Auftreten in den nächsten Jahren ist zu erwarten.
44
Während der Drucklegung des Manuskriptes wurde Diabrotica virgifera im Juli 2002 an mehreren Standorten
im nordöstlichen Burgenland festgestellt (Cate mündl. Mitt.).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
328
Neobiota in Österreich – Tiere
Abb. 11: Die Ausbreitung des Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) (oben) und des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera) (unten) in Europa (nach SCHWEIGER 1975; EDWARDS &
KISS FAO WCR NET 2001).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
329
Forstwirtschaft
Bei phytosanitären Holzkontrollen von sibirischen Nadelholzimporten wurden in der Vergangenheit regelmäßig verschiedenste Käferarten festgestellt (HOLZSCHUH 1995; KREHAN &
HOLZSCHUH 1999b). Es sind vor allem Borkenkäfer (Scolytidae) und Bockkäfer (Cerambycidae), aber auch Vertreter der Bohr- und Splintholzkäfer (Bostrychidae, Lyctidae) (z. B.
CYMOREK 1970), die mit Hölzern importiert werden, auch einheimische Gehölze befallen
und bedeutende Schäden verursachen können.
Der aktuellste Fund betrifft den aus Asien (China, Korea, Taiwan) stammenden und auch vor
wenigen Jahren nach Nordamerika (New York 1996, Chicago 1998) verschleppten Asiatischen
Laubholzbockkäfer Anoplophora glabripennis (Cerambycidae). Der Käfer wurde erst kürzlich
in Österreich (Braunau am Inn), erstmals für Mitteleuropa, vermutlich im zweiten oder dritten
Befallsjahr, entdeckt (DAUBER & MITTER 2001; TOMICZEK & KREHAN 2001). Mittlerweile
liegt auch bereits ein Nachweis aus Deutschland (Sachsen) vor. Dieser bis zu 35 mm große
Käfer wurde wahrscheinlich mit Verpackungsholz aus China eingeschleppt. Die Entwicklungsdauer des Käfers kann je nach Klima und Ernährungszustand der Larven ein oder zwei Jahre
andauern. Als wichtigste Nahrungspflanzen im Ursprungsgebiet gelten verschiedene Populusund Salix-Arten, aber eine Reihe weiterer Laubbaumarten werden ebenfalls genutzt. In Braunau wurden bisher mehrere Dutzend Exemplare festgestellt, die alle an Ahornbäumen gefunden wurden. Durch den Larvenfraß und Fäuleeintritt wird die Holzfestigkeit vermindert. Besondere Aufmerksamkeit erlangt der Bockkäfer, da auch gesunde Bäume befallen werden.
Aufgrund der sofort eingeleiteten Bekämpfungsmaßnahmen sind die Schäden noch minimal,
allerdings könnte sich das bei einer weiteren Verbreitung in Österreich rasch ändern. Die
Kosten der Bekämpfungsmaßnahmen in New York betragen pro Jahr rund 4 Millionen US $
(HAACK et al. 1997). Ob sich A. glabripennis bei uns etablieren kann, werden die Beobachtungen in den nächsten Jahren zeigen. Trotz phytosanitärer Importbestimmungen erscheint
allerdings durch den zunehmenden wirtschaftlichen Warenverkehr mit China eine neuerliche
Einschleppung dieser Art in Österreich bzw. in Mitteleuropa sehr wahrscheinlich.
Material- und Vorratsschädlinge
Die meisten Käfer-Neozoen leben synanthrop in der unmittelbaren Nähe menschlicher Behausungen und stellen als Material- und Vorratsschädlinge eher ein wirtschaftliches als ein naturschutzfachliches Problem dar. Wie auch bei anderen Tiergruppen können urbane Standorte
die Etablierung einer Art begünstigen und danach eine weitere Ausbreitung in naturnahe
Standorte ermöglichen. Die Zahl der ursprünglich synanthropen Arten, die nun vermehrt im
Freiland gefunden werden, ist ansteigend (z. B. Acanthoscelides obtectus, Rhyzopertha dominica).
Die Larven der Speckkäfer (Dermestidae) leben bevorzugt an tierischen Materialien (Aas,
Felle, Wolle, Federn, Insektensammlungen) und werden oft verschleppt. Die Imagines mancher Arten ernähren sich mitunter von Pollen und finden sich daher gelegentlich im Freiland.
In Gebäuden durchlaufen die Käfer oft viele Generationen und können beträchtliche Schäden
an Materialien verursachen. Dinoderus-Arten (Bostrichidae) werden regelmäßig mit Bambus
oder Getreide eingeschleppt; weitere Arten (z. B. Dinoderus brevis und D. ocellaris) sind zu
erwarten. Viele Carpophilus-Arten (Nitidulidae) sind Vorratsschädlinge an Getreide und
Früchten, werden aber auch regelmäßig im Freiland gefunden.
Besondere Beachtung bei Imkern hat der im tropischen Afrika heimische Bienenstockkäfer
(”bee hive beetle” Aethina tumida – Nitidulidae) erlangt, der vermutlich um 1996 in die USA
verschleppt wurde. Der Käfer hat sich seither rasant auch in den temperaten Norden ausgebreitet und zum Zusammenbruch ganzer Völker geführt. Durch die regelmäßigen interkontinentalen Bienentransporte ist eine weitere Ausbreitung nicht ausgeschlossen.
Kompostfauna
Schon HORION (1949) berichtet von der artenreichen Adventivkäferzönose in Komposthaufen, die aufgrund der thermischen Begünstigung für wärmebedürftige Arten einen geeigneten Lebensraum bieten. Neben Detritivoren finden sich auch Fungivore und räuberische
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
330
Neobiota in Österreich – Tiere
Arten. ØDEGAARD (1999) und ØDEGAARD & TØMMERÅS (2000) berichten über die Käferfauna von Komposthaufen in Nordeuropa und die erfolgreiche Etablierung von 25 verschleppten Arten allochthoner Herkunft, von denen 8 auch der Sprung ins Freiland gelungen ist. Die
Komposthaufen haben so als Ausgangspunkte (“stepping stones“) die weitere Ausbreitung
unterstützt bzw. ermöglicht.
Zu den charakteristischen „Kompost-Arten” zählen z. B. der Kompostläufer Perigona nigriceps
(Carabidae), eine südasiatische Art, die um die Jahrhundertwende nach England verschleppt
wurde und heute in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas verbreitet ist, oder Philonthus
rectangulus und Lithocharis nigriceps (Staphylinidae).
Expansive Arten
Aus der Familie der Wasserkäfer (Hydrophilidae) sind Cercyon laminatus und Cryptopleurum
subtile zu erwähnen, die bei Lichtfängen mittlerweile zu den häufigsten Käfern überhaupt
zählen. Beide Arten stammen aus Ostasien, wurden kurz nacheinander in den 1950er Jahren
in Europa eingeschleppt und sind heute weit verbreitet.
Trichiusa immigrata (Staphylinidae) wurde erst 1984 von Lohse (nach Exemplaren aus Berlin,
die 1975 gesammelt wurden) als neue Art beschrieben (LOHSE 1984). Nachdem die Gattung
sonst ausschließlich nordamerikanische Vertreter besitzt und die Suche nach historischen
Belegen in diversen europäischen Sammlungen erfolglos war, lag der Schluss nahe, dass es
sich um eine Adventivart handelt, die in ihrem Ursprungsgebiet noch nicht bekannt war. In
den letzten Jahren häufen sich die Meldungen dieser Art in Nord- und Mitteleuropa (1992
Schweden und Dänemark, 1997 Norwegen). In Österreich ist T. immigrata bereits weit verbreitet, aber noch nicht in allen Bundesländern gefunden worden (KAPP 1996; HOLZER
1998). Die Art lebt ausgesprochen ruderal in Gärten und Feldern, aber auch im Kompost und
Stallmist.
Weitere expansive Arten sind die aus Ostasien eingewanderten Staphyliniden Philonthus
parcus, P. spinipes und P. rectangulus, die besonders an Ruderalstandorten, in Mist- und
Komposthaufen und auch an Aas gefunden werden und sich in den letzten Jahrzehnten in
ganz Europa etablieren konnten. Auch Atomaria lewisi (Cryptophagidae) stammt aus Ostasien und lebt in schimmelndem Stroh und Heu. Der Erstfund für Österreich stammt von
1966, heute ist die Art aus allen Bundesländern bekannt.
Neben dem schon oben erwähnten Diabrotica virgifera ist die Ankunft und Ausbreitung einer
Reihe weiterer Arten zu erwarten. Allerdings sind genaue Vorhersagen für zu erwartende Arten
sehr schwierig. Schon HOLZSCHUH (1995) weist auf Gnathotrichus materiarius (Scolytidae)
hin; eine Art aus dem östlichen Nordamerika (zwischen Ontario und Florida), die polyphag
an Nadelbäumen lebt (Pinus, Abies, Larix, Picea) und vermutlich mehrfach mit Holzimporten
nach Europa eingeschleppt wurde. Die Erstmeldungen erfolgten 1933 in Frankreich, 1954 in
den Niederlanden, 1964 in Deutschland, 1979 in Belgien und 1984 in der Schweiz
(HIRSCHHEYDT 1992). Die expansive, offenbar natürlich erfolgende Ausbreitung in südöstlicher Richtung lässt Nachweise auch für Österreich erwarten.
Die Liste der möglichen zukünftigen Käfer-Neozoen in Österreich ist lang. Stellvertretend für
zahlreiche Arten, die in Deutschland (bzw. in Mitteleuropa) bereits etabliert und zum Teil weit
verbreitet sind, für Österreich aber noch nicht vorliegen, kann man nennen:
Apate monachus (Bostrichidae) aus Afrika mit Tropenhölzern; Thaneroclerus buqueti (Cleridae) aus Südostasien, ein synanthroper Vorratsschädling; Reesa vespulae (Dermestidae)
aus Nordamerika, synanthroper Vorratsschädling, bereits seit 1963 in Europa; Carpophilus
ligneus (Nitidulidae) aus Nordamerika; Cryptamorpha desjardinsi (Silvanidae) ein Kosmopolit
an faulenden Pflanzenresten; Oligota parva (Staphylinidae) aus Südamerika, bereits seit
1858 in Frankreich, 1907 in Nordeuropa, auch in Belgien und Deutschland.
MÜLLER-MOTZFELD (2000) bezeichnet die 307 für Deutschland bekannten nicht-indigenen
Käferarten als „nur die Spitze des Eisberges”. Der aktuelle Kenntnisstand der KäferNeozoen in Österreich ist somit höchstens als Gipfel dieser Spitze zu sehen.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
nach Lucht &
Klausnitzer 1998
INSECTA
Insekten
Coleoptera
Käfer
Anobiidae
Nagekäfer,
Pochkäfer
Lasioderma serricorne
(Fabricius)
Tabakkäfer
Oligomerus ptilinoides
(Wollaston)
Anthicidae
Tropen und
Subtropen
*N, **T (wohl Vorratsschädling (v.a. an
in allen BL)
Tabak und anderen trockenen
Pflanzenstoffen)
Mediterraneis ? B
in Splint- u. Kernholz von
Laubbäumen (v.a. Quercus),
auch in verbautem Holz
Status
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
x
x
x
x?
x?
x
Anmerkungen
Zitate
FHL = Freude et al. 1964–1983
(x)
FHL, Franz 1974, Heiss & Kahlen 1976,
Weidner 1982,
*Holzer in litt., **Kofler in litt.
mit Importwaren (z.B. mit Muskatnuss
in Lienz) eingeschleppt, in Apotheken
und Drogerien, in Purgstall in Wohnung
an Grieß (leg. Ressl)
ev. autochthon ?
FHL, Koch 1989
seit 1930 in Westeuropa, seit 1932 in
Deutschland, etwa seit 1960 in Ö
(1962 in T, 1964 in W)
Horion 1956, Heiss 1971,
Holzschuh 1977, Ressl 1983,
*Kapp in litt., **Kofler in litt.
wird häufig mit Kaffee und Kakao
eingeschleppt
FHL, Weidner 1982
Blumenkäfer
Stricticomus tobias
(Marseul)
Anthribidae
Breitrüßler
Araecerus fasciculatus Kaffeebohnen(Degeer)
käfer
Apionidae
Art der
Ausbreitung
invasiv
Lebensraum
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Verbreitung
in Österreich
unbeständig
Herkunftsgebiet
aktive Freisetzung
Deutscher
Name
anthropogen bedingte Einwanderung
Einschleppung
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
Türkei,
Zentralasien,
Indien
W, N, **K, T, faulende pflanzliche Substrate
*V
(z.B. Misthaufen, Müllplätze)
x
alle Küstenländer der
Tropen u.
Subtropen
keine Ortsan- Vorratsschädling (Mais, Kakaogabe, wohl in und Kaffeebohnen, trockenes
Obst)
größeren
Städten
x
x
x
x
x
(x)
Spitzmäuschenrüsselkäfer
Alocentron curvirostre
(Gyllenhal)
Asien, Südost- **B, °N, *O
Mediterraneis
im Stengelmark von Alcea
rosea
x
x
x
Aspidapion validum
(Germar)
Asien, Südost- °B, °N, *O,
Mediterraneis **St, K, ***T
an Alcea rosea
x
x
x
seit 1978 ständig im Hausgarten
(Holzer in litt.)
FHL, Wieser & Kofler 1992,
**Holzer in litt., ***Kofler in litt.,
*Mitter in litt., °Schuh unpubl.
Rhopalapion longirostre
(Olivier)
Asien, Südost- B, N, St, *V
Mediterraneis
an den Samen von Alcea rosea
x
x
x
seit 1993 massenhaft im Hausgarten
(Holzer in litt.)
FHL, Mauerhofer 1976, Holzer 1995,
*Kapp in litt.
Südafrika,
Westafrika?
W
synanthrop
x
x
x
mit Schnitzereien und Trommeln
eingeschleppt
Westafrika
N
an Getreide, Reis,
getrockneten Pflanzen
x
x
x
Dinoderus-Arten werden regelmäßig
mit Bambus, Wurzeln, Getreide usw.
eingeschleppt
Weidner 1982,
Schillhammer 1995
FHL, Horion 1961,
Weidner 1982
Ostasien
T (Innsbruck)
x
x
x
Einzelfund 1966, importiert aus
Vietnam
Bostrichidae
Bostrychoplites
cornutus (Olivier)
FHL, **Holzer in litt., *Mitter in litt.,
°Schuh unpubl.
Holzbohrkäfer
Dinoderus bifoveolatus
(Wollaston)
Bambusbohrer
Weidner 1982,
Kofler in litt.
331
(2002)
Dinoderus minutus
(Fabricius)
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Getreidekapuziner
Bruchidae
Samenkäfer
Acanthoscelides
obtectus (Say)
Speisebohnenkäfer
Tropen und
Subtropen
(Indien)
*B, °N, *St, S, Vorratsschädling (Getreide
**T, V
u.a.), auch im Freiland
Status
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
nach Lucht &
Klausnitzer 1998
Rhyzopertha dominica
(Fabricius)
Art der
Ausbreitung
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung
in Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte Einwanderung
Einschleppung
Deutscher
Name
x
x
x
x
x
x
x
FHL, Horion 1961, Weidner 1982,
Brandstetter & Kapp 1998a, Geiser 2002,
*Holzer in litt., **Kofler in litt.,
°Schuh unpubl.
Vorratsschädling, in Lagerhäusern und Wohnungen an
Hülsenfrüchten (bes. Bohnen),
bereits häufig im Freiland
x
Acanthoscelides
pallidipennis
(Motschulsky)
Nordamerika
*B, N
am Scheinindigo (Amorpha
fruticosa)
x
Bruchus ervi Frölich
Kosmopolit
Ö (keine
Ortsangabe)
Vorratssschädling an Linsen,
nicht im Freiland
x
x?
x
(x)
FHL, Weidner 1982
Vorratsschädling an Linsen,
nicht im Freiland
x
x?
x
(x)
FHL, Müller 1912, Weidner 1982,
Brandstetter & Kapp 1998b
x
Ende des 19. Jahrhunderts in
Frankreich, 1907 in Deutschland
Weidner 1982, Kahlen 1987, Kofler &
Mildner 1988, Koch 1992, Holzer 1995,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Mitter in litt., Schuh unpubl.
1972 erstmals in Europa (Ungarn,
Bulgarien), 1987-1992 massenhaft in
St. Andrä am Zicksee (Holzer in litt.)
Schillhammer 1994,
*Holzer in litt.
Bruchus lentis Frölich
Linsenkäfer
Holarktis ?
T, V
Bruchus pisorum
(Linne)
Erbsenkäfer
Nordamerika
°*N, O, **K, V an Erbsen
x
x
x
(x)
kein Vorratsschädling (Schaden meist
erst im Lager entdeckt)
Müller 1912, Brandstetter & Kapp 1998b,
Mitter et al. 1998, *Holzer in litt.,
**Kofler in litt., °Schuh unpubl.
Callosobruchus
chinensis (Linné)
Kundekäfer
Ostasien
Ö (keine
Ortsangabe)
in Lagerhäusern
an Hülsenfrüchten
x
x?
x
(x)
in Deutschland weit verbreitet
FHL, Koch 1992
Asien
T (Lienz)
an „Chinesischer
Schwarzbohne“
x
x
x
mehrere Exemplare 1983 nach Lienz
importiert
Kofler in litt.
Sibirien
Ö (keine
Ortsangabe)
Lärchen
x
x
x
Südeuropa
T (Reutte)
an Sand- und Kiesbänken
an Bächen
x?
x?
x
ev. autochthon ?
Heiss 1971, Mandl & Schönmann 1978,
Koch 1989
Südasien
W, N, O, St,
K, T, V (wohl
in allen BL)
Ruderalflächen, Gärten, Schuttplätze, Feldscheunen; in Kompost und faulenden Vegetabilien
x
x
x
seit etwa 1890 in England,
heute in ganz Europa
Franz 1970, Heiss 1971, Koch 1989,
Kirschenhofer 1990, Brandstetter & Kapp
1998b, Paill 1999, Wieser & Kofler 2000
Südeuropa
T (Wattens)
subterran im Wurzelbereich
von Sträuchern
x
x
x
Sibirien
Ö (keine
Ortsangabe)
Lärche, Fichte
x
x
x
Callosobruchus
maculatus (Fabricius)
Buprestidae
Prachtkäfer
Phaenops guttulata
(Gebler)
Carabidae
Laufkäfer
Limnastis galilaeus
Brulle
Perigona nigriceps
(Dejean)
Krehan & Holzschuh 1999b
Kompostläufer
Cebrionidae
Cebrio cf. dubius Rossi
Cerambycidae
Acanthocinus
carinulatus (Gebler)
Schillhammer 1993
Bockkäfer
2-jährig, Folgeschädling
Krehan & Holzschuh 1999b
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Süd- und Zen- alle BL
tralamerika
x?
332
(2002)
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
O (Braunau
am Inn)
Anoplophora malasiaca
(Thomson)
Ostasien
K
Callidium chlorizans
Solsky
Sibirien
Ö (keine
Ortsangabe)
Chlorophorus annularis
(Fabricius)
Südostasien
W, St, K, *T
WeidenböckMediterraneis
chen, Kleinbock
B, W, N, O,
St, K, S, T
Schädling an
Weidenprodukten,
auch im Freiland
x
Ö (keine
Ortsangabe)
B, W, N
Lärchen
x
x
x
östliche Unterart des Schusterbocks
Krehan & Holzschuh 1999b
Picea, Abies
x
x
x
bisher nur an sibirischen Importholz
Holzschuh 1995
N, O, K, T
synanthrop, an
Weidenprodukten
x
x
x
seit etwa 1900 mit eingeführten
Weidengeflechten in Mitteleuropa,
Vorkommen rückläufig
Demelt 1948, Heiss 1971, Schwenke
1974, Holzschuh 1983, Ressl 1983,
Mitter et al. 1998
Gracilia minuta
(Fabricius)
Asiatischer
Laubholzbockkäfer
Monochamus sutor
pellio (Germar)
Sibirien, Osteuropa
Monochamus urussovi Sibirischer
Nordeuropa,
Fischer
Handwerksbock Nordrußland,
Nordchina,
Japan
Nathrius brevipennis
(Mulsant)
Fliegenböckchen Mediterraneis
Pappelhybriden, Ahorn
Lärchen
x
x
x?
x
x
bedeutender Schädling in den USA
Dauber & Mitter 2001,
Tomiczek & Krehan 2001
x
x
x
mit Bonsai Bäumchen aus Japan
eingeschleppt
Steiner 1997
x
x
x
2-jährig, monophag, frißt in der Borke
Krehan & Holzschuh 1999b
x
x
x
mit Bambus eingeschleppt, nur lokaler Schwenke 1974, Schillhammer 1994,
Schaden
Steiner 1997, Adlbauer 2001,
*Kofler in litt.
mit Weidenkörben eingeschleppt,
Demelt 1948, Heiss 1971, Horion 1974,
Vorkommen rückläufig
Holzschuh 1983, Mitter et al. 1998,
Geiser 2002
x
x
Phymatodes lividus
(Rossi)
Mediterraneis
St (Fürstenfeld)
Eiche, Edelkastanie, Ulme
x
x
x
an Korbwaren
FHL, Franz 1974
Rhagium inquisitor
rugipenne Reitter
Ostsibirien
Ö (keine
Ortsangabe)
Lärchen
x
x
x
befällt nur geschwächte Bäume
Krehan & Holzschuh 1999b
Tetropium gracilicorne
Reitter
Ostsibirien
Ö (keine
Ortsangabe)
Lärchen
x
x
x
Folgeschädling
Krehan & Holzschuh 1999b
Xylotrechus altaicus
(Gebler)
Ostsibirien
Ö (keine
Ortsangabe)
Lärchen
x
x
x
(x)
2-jährig, befällt auch gesunde Bäume
Krehan & Holzschuh 1999b
Kosmopolit
B, T
Vorratsschädling, an Getreide,
Reis, Galläpfeln, u.a
x
x
x
x
mit Lebensmitteln nach Europa
importiert
FHL, Franz 1974, Heiss & Kahlen 1976,
Weidner 1982
an Solanum tuberosum und
anderen Solanaceae
x
x
x
x
seit 1876 in Europa, seit etwa 1940 in
Österreich, weiterhin expansive
Arealerweiterung nach Osten
z.B. Beran 1949, Legorsky 1993,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Mitter et al. 1998, Geiser 2002 u.v.a.
Cerylonidae
Murmidius ovalis
(Beck)
Blattkäfer
Kartoffelkäfer,
Coloradokäfer
Clambidae
Clambus simsoni
Blackburn
Punktkäfer
Cleridae
Korynetes caeruleus
(Degeer)
Buntkäfer
Blauer Fellkäfer Kosmopolit
Necrobia ruficollis
(Fabricius)
Rothalsiger
Schinkenkäfer
Necrobia rufipes
(Degeer)
Rotbeiniger
Schinkenkäfer
Nordamerika alle BL
(östliche Rocky
Mountains)
Australien
V (Lustenau)
x
x?
x
Brandstetter & Kapp 1994,
Kapp et al. 1999
°**W, °N, *O, in Häusern, Schuppen,
St, K, S, T, V Holzlager, auch im Freiland
(wohl auch im
B)
x
x
x
(x)
Freilandfunde im Tierpark Herberstein
und im Lainzer Tiergarten
(Holzer in litt.)
Heiss & Kahlen 1976, Holzer 1995,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Geiser 2002, * Mitter in litt.,
**Holzer in litt., °Schuh unpubl.
Kosmopolit
B, W, K, S, V an Knochen, Fellen, Aas
x
x
x
(x)
in W und K nur je ein Exemplar;
auch in Liechtenstein
Horion 1953, Kofler & Wieser 2000,
Geiser 2002
Tropen/Subtropen
N, *O, **St, S, Vorratsschädling, an Kopra und
T
faulenden Rettichen, auch in
Kompostieranlage
x
x
x
(x)
auch in Liechtenstein
Horion 1953, Heiss 1971, Kahlen 1987,
Geiser 2002,
*Mitter in litt., **Holzer in litt.
333
(2002)
Chrysomelidae
Leptinotarsa
decemlineata (Say)
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
China, Korea,
Taiwan
Anoplophora
glabripennis
(Motschulsky)
Blauer
Schinkenkäfer
Status
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
nach Lucht &
Klausnitzer 1998
Necrobia violacea
(Linne)
Art der
Ausbreitung
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung
in Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte Einwanderung
Einschleppung
Deutscher
Name
Kosmopolit
N, *O, **St, K, Lagerhäuser, an Knochen im
S, ***T, V
Kompost, auch im Freiland
x
x
x
Kosmopolit
B, W
x
x
x
mit Holz importiert, Antagonist von
Lyctus brunneus
FHL, Franz 1974, Schwenke 1974
Australien
alle BL ?
nur in Gewächshäusern, nicht
im Freiland
x
x
als Antagonist von Planococcus citri
ausgebracht
Stumpf 1994
Südamerika
W
an Wurzelstöcken von
Orchideen und Farnen in
Gewächshäusern und Gärten
x
x?
x
Atomaria lewisi Reitter
Ostasien
alle BL
in schimmelndem Stroh und
Heu, auch im Freiland
x
Leucohimatium
arundinaceum (Forskıl)
Mediterraneis
W
in Lagerhäusern und
Geschäften in alten Rosinen
x
x?
x
Cryptolestes capensis
(Waltl)
Kanarische In- N
seln, Afrika ?
an schimmligen pflanzlichen
Produkten
x
x
x
ein Ex. aus Bäckerei in Marchegg
(leg. Gotz)
Holzschuh 1983
Cryptolestes pusilloides
(Steel & Howe)
Asien (China)? °W, St
an pflanzlichen Produkten,
getrocknete Pilze, im
Vogelfutter
x
x?
x
1999 in Graz mit getrockneten Pilzen
aus Peking eingeschleppt
(leg. Bregant)
Holzer 2001,
°Schuh unpubl.
Tarsostenus univittatus
(Rossi)
Coccinellidae
x
FHL, Franz 1974, Koch 1989
Schimmelkäfer
x
x
seit 1937 in England, seit etwa 1950 in Heiss 1971, Franz 1974, Holzschuh
1983, Kahlen 1987, Koch 1989, Schatz
Nordeuropa, seit 1966 in Ö, in ganz
et al. 1990, Wieser & Kofler 1990, 2000,
Mitteleuropa etabliert
Holzer 1995, Brandstetter & Kapp 1998b,
Kofler 1999, Geiser 2002, Mitter in litt.
FHL, Koch 1989
Plattkäfer
Cryptolestes pusillus
(Schönherr)
Kleiner
Leistenkopfplattkäfer
Tropen
*B, N, St, **T, synanthrop, aber auch
V
Freilandfunde; in Getreide u.
auch an Kakaobohnen
x
x
x
häufig eingeschleppt
Weidner 1982, Holzschuh 1983, Holzer
1995, Brandstetter & Kapp 1998a,
*Holzer in litt., **Kofler in litt.
Cryptolestes turcicus
(Grouvelle)
Türkischer
Leistenkopfplattkäfer
Türkei ?
W, N, T, V
an schimmligen pflanzlichen
Produkten
x
x
x
heute Kosmopolit
Horion 1960, Holzschuh 1983,
Brandstetter & Kapp 1998a
Curculionidae
Rüsselkäfer
Neuseeland
W, K, T
in alten Häusern in morschen
Fußboden- u. Fensterbrettern;
in T in hohler Salix babylonica;
auch im Freiland
x
x
x
in Europa bis 1960 nur aus England
gemeldet
FHL, Heiss 1971, Heiss & Kahlen 1976,
Holzschuh 1977, Kahlen 1987,
Koch 1992
Euophryum confine
(Broun)
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Cucujidae
(= Laemophloeidae)
Horion 1953, Kofler & Mildner 1986,
Brandstetter & Kapp 1998b, Geiser
2002, *Mitter in litt.,
**Holzer in litt., ***Kofler in litt.
Rindenkäfer
Pycnomerus
inexspectus (Duval)
Cryptophagidae
(x)
Marienkäfer
Cryptolaemus
montrouzieri (Mulsant)
Colydiidae
334
(2002)
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
Nordamerika
B, St
an den Samen von Fraxinus
x
Pissodes gyllenhali
(Sahlberg)
Nordeuropa,
Nordrußland
W (Freudenau)
Picea
x
Sitophilus linearis
(Herbst)
Tropen/Subtropen
Ö (keine
Ortsangabe)
Vorratsschädling, in
Lagerhäusern, Drogerien
x
x
x
mit Eschensamen importiert
Holzschuh 1983, 1995,
Holzer 1995
x
x
mit russischem Importholz
eingeschleppt (ex larva)
Holzschuh 1991
x?
x
x
x
x
in Mitteleuropa häufig eingeschleppt
Weidner 1982,
Kahlen 1987,
Brandstetter & Kapp 1998a
x
x
in Mitteleuropa häufig mit Mais
importiert
Brandstetter & Kapp 1998a
ev. autochthon ?
Koch 1992
Sitophilus oryzae
(Linne)
Reiskäfer
Kosmopolilt
der Orientalischen Region
alle BL
Vorratsschädling, in
Lagerhäusern, Mühlen,
Wohnungen; an Reis
x
Sitophilus zeamais
(Motschulsky)
Maiskäfer
Orient
T, V
in Lagerhäusern an Mais
x
Südwesteuropa
W
polyphag in morschem, abgestorbenem Holz von Populus,
Salix, Alnus, Fraxinus u. Fagus
x?
x
x
Stenoscelis
submuricatus
(Schönherr)
Dermestidae
x
x?
FHL, Koch 1992
Speckkäfer
Anthrenus coloratus
Reitter
Mediterraneis? W, N
auf verschiedenen Pflanzen
x
x
x
FHL, Franz 1974,
Koch 1989
Anthrenus festivus
Rosenhauer
Mediterraneis
K
in botanischen Gärten
x
x?
x
FHL, Koch 1989
Anthrenus olgae Kalik
Europa
*W, °N, St
in Museumssammlungen, auch
in Wohnungen
x
x
x
(x)
früher mit A. caucasicus (Reitter)
verwechselt
Amerika
Ö (keine
Ortsangabe)
synanthrop, in Lagerhäusern, in
Insektensammlungen, an
Materialien tierischen
Ursprungs (Felle, Bälge)
x
x
(x)
mit Häuten und Därmen eingeschleppt
x
(x)
ev. Archaeozoon
Dermestes carnivorus
Fabricius
Weißbauchiger
Speckkäfer
x
Holzer 1998, *in litt.,
°Schuh unpubl.
Dermestes maculatus Dornspeckkäfer Amerika ?,
Kosmopolit
Degeer
= D. vulpinus Fabricius
W?, N, O, *K, synanthrop, in Lagerhäusern,
T
an Tierhäuten, Futtermittel,
auch im Freien
x
Dermestes peruvianus Peruanischer
La Porte de Castelnau Speckkäfer
Mittel- und
Südamerika
Ö (keine
Ortsangabe)
synanthrop, in Häusern, an
Materialien tierischen
Ursprungs (Häute, Felle, Haare)
und Textilien
x
x
x
(x)
mit Häuten und Därmen eingeschleppt
Trogoderma angustum
(Solier)
Südamerika
St (Landesmuseum
Graz),
T (Lienz)
synanthrop, in Häusern, in
Insektensammlungen, auch an
Lebensmitteln
x
x
x
(x)
seit 1921 in Europa, schädlich in Insektensammlungen
Weidner 1982,
Koch 1989,
Holzer 1999
Trogoderma granarium Khaprakäfer
Everts
Indien
Ö (keine
Ortsangabe)
Vorratsschädling, bei uns in
Getreidespeichern, Brauereien
(sehr wärmebedürftig)
x
x
x
x
ungewöhnlich hohe Vermehrungsrate
Faber 1971,
Weidner 1982,
Koch 1989
Trogoderma
megatomoides Reitter
Mittelamerika
N, O, V
synanthrop, in Häusern und
Gärten,
in Insektensammlungen
x
x
x
(x)
Trogoderma versicolor
(Creutzer)
?, Kosmopolit
B, N, O, St, K, synanthrop, in Häusern,
T, V
in Insektensammlungen,
auch im Freien
x
x
x
FHL, Horion 1955, Franz 1974,
Weidner 1982, Koch 1989, Holzer 1996,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Mitter et al. 1998
Mediterraneis
W
x
x
FHL, Horion 1961,
Weidner 1982
Endomychidae
Weidner 1982,
Kahlen 1987,
*Kofler in litt.
FHL, Franz 1974, Koch 1989,
Brandstetter & Kapp 1998b
Stäublingskäfer
Vorratsschädling, in
Schokolade, Reis, Mehl, Pilzen
x?
335
(2002)
Holoparamecus kunzei
(Aubé)
= H. depressus Curtis
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Lignyodes bischoffi
(Blatchley)
Ruderalflächen, Gärten,
Bach- und Flußufer; im
Kompost, Detritus und Genist,
auch an Aas
Ruderalflächen, Gärten, Ställe,
Feldraine; in gärendem
Kompost und Mist
x
x
x
seit 1956 in Deutschland,
seit 1960 in Ö
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
Anmerkungen
Zitate
x
x
x
seit 1959 in Deutschland,
seit 1962 in Ö
Kosmopolit
N, St, *K
x
x
x
Ostasien
B, N
in Komposthaufen und
faulenden Vegetabilien
in Komposthaufen
x
x
x
Koch 1989, Schillhammer 1996,
Holzer 1998, *Kofler in litt.
Schillhammer 1998
Südamerika
T (Innsbruck) in Bäckereien an Getreide und
Mehl
x
x
Heiss 1971
Australien
V (Rheintal)
x
Dienerella costulata
Reitter
Ostasien
W (Schönbrunn)
Dienerella pilifera
Reitter
Lyctidae
Splintholzkäfer
Lyctus africanus Lesne Afrikanischer
Splintholzkäfer
Mediterraneis
W
Afrika (Togo),
Indien
St, *K
Lyctus brunneus
(Stephens)
Brauner
Splintholzkäfer
Lyctus cavicollis
Le Conte
Lyctus planicollis
Le Conte
Grubenhalsiger
Splintholzkäfer
Amerikanischer
Splintholzkäfer
Wasserkäfer
Ostasien
Cryptopleurum subtile
Sharp
Ostasien
x?
Heiss 1971, Puthz 1979, Holzschuh
1983, Schweiger 1990, Wieser & Kofler
1990, 2000, Holzer 1995, Brandstetter
& Kapp 1998b, Mitter et al. 1998
Heiss 1971, Puthz 1979, Holzschuh
1983, Kahlen 1987, Schweiger 1990,
Wieser & Kofler 1990, 2000, Holzer 1995,
Brandstetter & Kapp 1998b, *Mitter in litt.
Moderkäfer
Ruderalflächen, Parks, Flußauen; auf absterbenden,
welken Gräsern und Kräutern
in Drogerien, Keller und
Wohnungen, Gärten; in
verdorbenen Vorräten und
schimmelnden Herbarien
x
x
von Australien nach England
verschleppt, seit 1978 expansiv
in Deutschland
Brandstetter & Kapp 1994
x
x
x
FHL, Holzschuh 1969,
Weidner 1982,
Koch 1989
x
x
x
FHL, Horion 1961
in Laubhölzern, auch in Lakritz-,
Eibisch- u. Ingwerwurzeln
x
x
x
x
W, N, *O, St, bes. in Limba- u. Abachiholz,
(sub)tropibei uns in Städten in Ausbreisches Südost- V
tung begriffen; kann auch einasien
heimische Laubhölzer befallen
Nordamerika V
an Laubbäumen
x
x
x
x
x
(x)
Nordamerika
x
x
x
W
synanthrop, kann in Eichenparkettböden schädlich auftreten
x
x?
x
in Graz von Feb. 1977 bis Sept. 1978 in
großer Zahl aus einer geschnitzten
Holzmaske, die 1975 in Togo gekauft
wurde; in Pörtschach 1992 zahlreich in
einem Korb aus Zypern
wirtschaftlich bedeutender
Holzschädling, nach Horion 1972 „die
erfolgreichste Importart in Deutschland“
Adlbauer 1998,
*Kofler in litt.
seit 1974 in Mitteleuropa (Köln),
wahrscheinlich etabliert und expansiv
während des 1. Weltkrieges nach
England verschleppt, seit 1953 in Ö
Weidner 1982,
Brandstetter & Kapp 1998
Kurir 1954, 1969,
Weidner 1982
Franz 1974, Adlbauer 1998,
Brandstetter & Kapp 1998b,
*Mitter in litt.
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Languriidae
Cryptophilus integer
(Heer)
Cryptophilus obliteratus
Reitter
Hapalips filum Reitter
Latridiidae
Cartodere bifasciata
(Reitter)
Status
invasiv
B, W, N, O,
St, K, T, V
(wohl auch in
S)
B, W, N, *O,
St, K, T, V
(wohl auch in
S)
nach Lucht &
Klausnitzer 1998
Hydrophilidae
Cercyon laminatus
Sharp
Art der
Ausbreitung
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung
in Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte Einwanderung
Einschleppung
Deutscher
Name
336
(2002)
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
tropisches
Afrika
V
x
x
x
östliches
Nordamerika
B
x
x
x
Nordamerika
W, N, *O,
**St, V
x
Mediterraneis
N, O?
x
x?
x
x
x?
x
Horion 1961
Micromalthidae
Micromalthus debilis
Le Conte
Mycetophagidae
in feuchtem Holzmulm
Jäch & Komarek 2000
Baumschwammkäfer
Litargus balteatus
Le Conte
Nitidulidae
Glanzkäfer
Carpophilus
bipustulatus (Heer)
Backobstkäfer
Carpophilus dimidiatus Getreidesaft(Fabricius)
käfer
gemäßigte und W, O, V
tropische
Zonen
Carpophilus hemipterus Backobstkäfer
(Linné)
Kosmopolit
B, N, O, St, S, an Trockenobst (Feigen,
V
Marillen, Pflaumen)
x
Carpophilus
marginellus
Motschulsky
Südostasien
B, N, St, K, S, Vorratschädling in Mühlen, an
T, V
Reis und Getreide, auch im
Freiland
x
Carpophilus mutilatus
Erichson
?
*W (Laaerberg), N, T
Vorratslager, Drogerien; an
Datteln, Mandeln, Kopra
Carpophilus pilosellus
Motschulsky
Ostasien
°B, °W, N
Ruderalflächen; auch in
Getreideabfällen
Glischrochilus
quadrisignatus (Say)
Nord- und
Mittelamerika
Urophorus rubripennis
(Heer)
Oedemeridae
Scheinbockkäfer
Nacerda melanura
(Linné)
Scheinbock
Ostomidae
Flachkäfer
Tenebroides
mauritanicus (Linne)
Schwarzer
Getreidenager
Ptiliidae
Federflügler,
Zwergkäfer
an ölhaltigen Samen, Feigen,
auch an Getreide
x
x
Jäch 1986, Brandstetter & Kapp 1994,
Schillhammer 1996,
*Mitter in litt., **Holzer in litt.
in unser Gebiet gelegentlich
eingeschleppt
FHL, Franz 1974, Holzschuh 1977,
Weidner 1982, Mitter 1983b
FHL, Franz 1974,
Weidner 1982,
Mitter 1983b
x
in Mitteleuropa etabliert, meist
synanthrop, aber zunehmend auch
im Freien
Franz 1974, Weidner 1982, Mitter
1983b, Legorsky 1993, Brandstetter &
Kapp 1998b, Mitter et al. 1998,
Holzer 1999, Geiser 2002
x
x
seit 1938 in England
Folwaczny 1977, Holzschuh 1983,
Holzer 1995, Neuhäuser et al. 1995,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Geiser 2002
x
x
x
x
x
x
B, N, St, K, V Ruderalflächen, Felder, Gärten,
Waldränder; an faulenden Vegetabilien; Schädling in Obstplantagen und auf Maisfeldern
x
x
x
Mediterraneis ? *B, W?, N, O, unter Eichenrinde, an Apiaceae
S
x
x
x
FHL, Franz 1974,
*Holzer in litt.
Mediterraneis
T (Bahnhof
Wörgl)
Larven leben in Holz, das
periodisch von Wasser
befeuchtet wird; in Hafenanlagen gelegentlich häufig
x
x
FHL, Heiss 1971,
Weidner 1982
Kosmopolit
(urspr. Afrika)
B, N, O, St,
*K, S, T, V
Vorratsschädling (Getreidekörner, Erdnüsse u.a.),
synanthrop, auch im Freiland
und in Vogelnestern
x
x
x
Ostasien
St, V
x
x
x
x?
x?
FHL, Weidner 1982, Wörndle 1950
(teste Horion), *Kofler in litt.
(x)
(x)
erster Nachweis für Mitteleuropa 1979
in N (Scheibbs)
Holzschuh 1983,
°Schuh unpubl.
etwa seit 1955 in Ö
Kofler et al. 1989, Legorsky 1993,
Holzer 1995, Neuhäuser et al. 1995,
Brandstetter & Kapp 1998b, Kofler 1999
immer wieder eingeschleppt
(z. B. mit Trockenfeigen)
Ressl 1963, Franz 1974, Weidner 1982,
Mitter 1983a, 1998, Holzer 1995,
Brandstetter & Kapp 1998a, Mitter et al.
1998, Geiser 2002, *Kofler in litt.
1992 erstmals für Europa in Ö
entdeckt, davor bereits in Nordeuropa
(ab 1974)
Brandstetter & Kapp 1994,
Kapp 1998
337
(2002)
Baeocrara japonica
(Matthews)
Kosmopolit
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Minthea obsita
Wollaston
nach Lucht &
Klausnitzer 1998
Ptinidae
Diebskäfer
Gibbium psylloides
(Czempinski)
Buckelkäfer,
Kugelkäfer
Status
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
Zitate
W, *O, St, T
in Wohnungen (bes.
Zwischenböden), Lagerhäuser,
Bäckereien, auch in
Komposthaufen
x
Mezium affine Boieldieu Kapuzenkugelkäfer,
Spinnenkäfer
Mediterraneis
N
Vorratsschädling
x
Mezium sulcatum
(Fabricius)
Gefurchter
Kapuzenkugelkäfer
Mediterraneis, W (Schönbrunn)
Kanarische
Inseln, Madeira,
Azoren
Vorratsschädling, in
Tabaksaat, Paprika, Opium,
Getreide
x
Niptus hololeucus
(Faldermann)
Messingkäfer
Kleinasien,
Südrußland
W, N, O, St,
K, S, T, V
(wohl auch im
B)
synanthrop; an pflanzlichen
Stoffen (Stroh, getrocknete
Pflanzen), im Füllmaterial von
Zwischendecken; bei
Massenauftreten in alten
Häusern lästig; ev. auch an
Textilien schädlich
x
x
x
(x)
wurde 1838 aus Südrußland nach
FHL, Franz 1974,
England verschleppt, heute Kosmopolit Weidner 1982,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Mitter et al. 1998,
Geiser 2002,
Holzer in litt.
Ptinus tectus Boieldieu Australischer
Diebskäfer
Australien,
Tasmanien,
Neuseeland
W, S, T
synanthrop; an allen möglichen
Stoffen pflanzlicher u. tierischer
Herkunft, auch in Vogelnestern;
in Wohnungen oft durch Massenauftreten lästig; sehr kältetolerant (sogar in Kühlräumen)
x
x
x
(x)
seit Anfang des 20. Jahrhunderts durch
den Handel über die gemäßigten und
kalten Zonen der Erde verschleppt
(1892 England, 1901 Deutschland);
heute in Europa die häufigste PtinusArt in Häusern und an Vorräten
Sphaericus gibboides
Boieldieu
Mediterraneis, O (Linz)
Azoren
x
x?
x
x
x?
x
(x)
x?
x
ev. Archaeozoon
Wörndle 1950,
Adlbauer 1977,
*Mitter in litt.
selten eingeschleppt
FHL, Franz 1974,
Weidner 1982
selten eingeschleppt
FHL, Franz 1974,
Weidner 1982
Kuba
T (Lienz)
x
x
x
Einzelfund, 1963 lebend mit Bananen
importiert
Kofler in litt.
Carphoborus rossicus
Semenov
Nordeuropa,
Nordrußland
W (Freudenau), St
(Preding)
an Picea abies
x
x?
x
mit russischem Importholz
eingeschleppt
Holzschuh 1990b, 1991, 1995
Coccotrypes
dactyliperda (Fabricius)
Tropen/Subtropen
W
in Dattelkernen und
Betelnüssen importiert
x
x?
x
Wichmann 1927, 1955
Coccotrypes pygmaeus
Eichhoff
Tropen
W
Glashaus
x
x?
x
Wichmann 1927, 1955
Cryphalomorphus
jalappae Letzner
Mittel- u.
Südamerika
W
in Wurzeln von Ipomoea
jalappa eingeschleppt
x
x?
x
Wichmann 1927, 1955
FHL, Heiss 1971,
Franz 1974,
Weidner 1982,
Holzschuh 1983,
Geiser 2002
Mitter in litt.
Blatthornkäfer
Strategus ajax Olivier
Scolytidae
x
Borkenkäfer
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Kosmopolit
Scarabaeidae
x
Anmerkungen
invasiv
Art der
Ausbreitung
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung
in Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte Einwanderung
Einschleppung
Deutscher
Name
338
(2002)
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
Ostasien
W
mit Arecca catechu
eingeschleppt
x
[x]
x
Wichmann 1927,
Schedl 1980
Hypothenemus
künnemanni Reitter
Brasilien
W
Vorratsschädling, mit
Paranüssen eingeschleppt
x
[x]
x
Wichmann 1955
Ips duplicatus Sahlberg Nordischer
Fichtenborkenkäfer
W, N, O, St?
N-Europa,
Tschechien,
Slowakei, Sibirien bis zum
Fernen Osten
an Picea abies
x
Orthotomicus erosus
Wollaston
Südeuropa ?
N
Mediterraneis
W, N
an Juniperus, Thuja,
Cupressus, Chamaecyparis,
Sequoia
x
Phloeotribus
caucasicus Reitter
Kaukasus
W (Lobau)
an Fraxinus
x
Phloeotribus
Olivenborkenscarabaeoides Bernard käfer
Mediterraneis
T (um Innsbruck)
an Oliven, Fraxinus, Ligustrum,
Syringa
Pityophthorus
micrographus (Linne)
Nord- u. Osteuropa,
Rußland
W (Freudenau)
an Picea abies, Pinus sp., Larix
sibirica, Abies sibirica
Pityophthorus
traegardhi Spessivtseff
Skandinavien, N, V
Polen,
N-Rußland bis
Sibirien
an Picea abies
Stephanoderes hampei
Ferrari
Tropen
mit Kaffeebohnen
eingeschleppt
Trypodendron laeve
Eggers
Japan, Sacha- B, W, N, O, St an Picea abies
lin, China,
Norwegen,
Schweden,
Polen
x
x?
x
Xyleborinus alni Niisima
Japan,
Ostsibirien
x
x
x?
Phloeosinus aubei
Perris
Zweifärbiger
ThujenBorkenkäfer
W
x
*W, N, O, St, polyphag an Laubgehölzen
S, T, V
x?
x
x
Franz 1974,
Holzschuh 1989, 1995,
Krehan 1996
x
x
Holzschuh 1983
x
ev. autochthon ?
Wichmann 1927,
Franz 1974,
Perny 1995
x
x
in Ö erst ein Exemplar, in der
Tschechoslowakei bereits regelmäßig
Wichmann 1927, Franz 1974,
Holzschuh 1971, 1983, 1995
x
x
x
mit Ölzweigen eingeschleppt
Wörndle 1950,
Schedl 1980
x
x?
x
mit russischem Importholz
eingeschleppt
Wichmann 1927, Franz 1974,
Schwenke 1974,
Holzschuh 1991, 1995
Holzschuh 1994
x
Xylosandrus germanus Japanischer od. Japan, China, *W, S, V
(Blandford)
Schwarzer Nutz- Vietnam
holzborkenkäfer
polyphag an Laub- und
Nadelgehölzen
x
Xylosandrus morigerus
Blandford
Tropen
W
mit indomalayischen Orchideen
(Dendrobium phalaenopsis) in
Warmhäuser eingeschleppt
x
Ahasverus advena
(Waltl)
Kosmopolit
N, O, *St, K,
S, T, V (wohl
in allen BL)
an pflanzlichen Produkten,
Getreidespeicher, im Kompost
und im Freien, in Hummelnest
x
Airaphilus nasutus
Chevrolat
Mediterraneis
T (Innsbruck) in der Wohnung
x
W, N, *O, St, Vorratsschädling, fetthaltige
K, T, V
Pflanzensamen (Erdnüsse,
Kopra), Datteln, auch im
Freiland
x
Silvanidae
x?
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Hypothenemus areccae
Hornung
[x]
x
Wichmann 1927, 1955
(x)
in Ö erstmals 1982 in N festgestellt,
z.T. zahlreich in Pheromonfallen in N
Holzschuh 1990a, 1990b, 1995,
Krehan & Holzschuh 1999a
x
1987 in Wien, seit 1988 auch in der
Tschechoslowakei häufig
Holzschuh 1995, Geiser & Geiser 2000,
*Holzer in litt.
x
Koch 1992, Holzschuh 1993, 1995,
seit 1951 aus Süddeutschland, seit
1984 aus der Schweiz, seit 1992 aus Ö Geiser & Geiser 2000,
*Holzer in litt.
bekannt
[x?]
rezente Vorkommen unsicher
Wichmann 1927,
Koch 1992
Schmalkäfer
x
x
Holzschuh 1983, Brandstetter & Kapp
1998b, Kofler 1999,
*Holzer in litt.
x
x
x
Einzelfund
x
Heiss 1971
FHL, Bregant & Adlbauer 1977, Weidner
1982, Kahlen 1987,
Brandstetter & Kapp 1998b,
*Mitter in litt.
339
(2002)
Oryzaephilus mercator Erdnußplattkäfer Tropen
Fauvel
x
Ostasien
B (St. Marga- schimmliges Heu, Stroh
rethen)
Aleochara puberula
Klug
Kosmopolit
B, N, O, St, K, Kulturlandschaft
T
x?
Bohemiellina
flavipennis (Cameron)
= B. paradoxa
Machulka
?
B, N, St, K, T Gärten; in Kompost und in
faulenden Rettichabfällen
x?
Carpelimus
zealandicus Sharp
Neuseeland
x
W/N (March- sandige Ufer
feldkanal)
Mediterraneis ? B, N, O, K, St, in Komposthaufen und unter
T, V
faulenden Pflanzenmaterial
Naturschutz- Neg.
fachliche
wirt.
Beurteilung Bed.
x
x?
x
Anmerkungen
Zitate
1991 erster Nachweis für Deutschland, Jäch et al. 2001
1996 in Ö
x
x
x
x
1941 erster Nachweis für Deutschland
Horion 1969,
Kahlen 1987,
Neuhäuser 1999
x
x
x
1968 erstmals für Europa in England
gefunden (als n.sp. beschrieben)
Schillhammer 1995
x?
x
x
Eulissus chalybaeus
Mannerheim
Südamerika
T
x
Lithocharis nigriceps
Kraatz
Asien
B, *W, N, O, in Komposthaufen und unter
faulenden Pflanzenmaterial
*St, K, T
(wohl in allen
BL)
x
Micropeplus marietti
Duval
SüdeuropaKaukasus
Alle BL
Ruderflächen, Ackerbrachen;
in Kompost
Oxytelus migrator
Fauvel
Südostasien
St, K, T, V
Gärten, Felder,
Ruderalflächen; in Stallmist
und Komposthaufen
Philonthus parcus
Sharp
Ostasien
O, T (Wattens)
Gärten, Felder, Wiesen; in
Stallmisthaufen und
Rübenmieten
Philonthus spinipes
Sharp
Ostasien
°N, St, K, V
Viehweiden, Feldraine; in
Stallmist und an Aas
Philonthus rectangulus
Sharp
Tachinus sibiricus
Sharp
Scheerpeltz 1968,
Brandstetter & Kapp 1996,
Neuhäuser 1999
x
Einzelfund
Schuh et al. 1992
x
seit 1943 in Deutschland,
heute in ganz Nord- und Mitteleuropa
Scheerpeltz 1968, Heiss 1971, Franz
1974, Weidner 1982, Kahlen 1987,
Schatz et al. 1990, Kofler 1999,
Wieser & Kofler 2000, *Holzer in litt.
x
x
x?
x
x
nach Mitteleuropa offenbar erst in den
letzten Jahrzehnten eingewandert
seit 1975 in Nordeuropa (Finnland), seit
1977 in Deutschland, 1984 in Ö
gefunden, in ganz Europa etabliert
Heiss 1971, Franz 1974, Brandstetter &
Kapp 1998b, Mitter et al. 1998
Kofler 1986, 1999, Koch 1989,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Kofler & Wieser 2000, Holzer 2001
x?
x?
x
x
seit 1960 in Nordeuropa, 1974 in Mitteleuropa, ein Massenvorkommen in
einer Höhle (Schawaller 1994)
„heute wohl in ganz Europa verbreitet“
Koch 1989,
Schillhammer 1993
x?
x?
x
x
etwa seit 1982 in der ehem.
Tschechoslowakei, seit 1985 in Ö
Ostasien
*B, *W, N, St, in gärenden, faulenden Stoffen, x?
an Aas u. Kot
K, S, T, V
(wohl auch in
O)
x?
x
x
seit 1927 in Italien, 1930 in
Deutschland, heute Kosmopolit
Gräf 1986, Koch 1989, Brandstetter &
Kapp 1994, Holzer 1995,
°Schuh unpubl.
Wörndle 1950, FHL, Scheerpeltz 1968,
Kofler 1974, Franz 1974, Koch 1989,
Brandstetter & Kapp 1998b,
Wieser & Kofler 2000, *Holzer in litt.
Ostpaläarktis
K, T
x?
x
ev. autochthon ?, in oT seit 1963
in Kot und Kompost
x
Horion 1969, Heiss 1971, Franz 1974,
Neuhäuser 1999
x
x
x
Kofler 1979, 1981, Koch 1989,
Schatz 1996, Wieser & Kofler 2000
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Edaphus beszedesi
Reitter
= E. bluehweissi
Scheerpeltz
Status
invasiv
nach Lucht &
Klausnitzer 1998
Staphylinidae
Kurzflügelkäfer
Acrotona pseudotenera
Cameron
Art der
Ausbreitung
etabliert nicht expansiv
etabliert - expansiv
bisher ohne
Auswirkungen
potenziell invasiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung
in Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte Einwanderung
Einschleppung
Deutscher
Name
340
(2002)
Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname
Südeuropa
K, V
Ruderalstandorte, auch in
Kompost
Trichiusa immigrata
Lohse
Nordamerika
N, St, T, V
Gärten, Felder, Viehweiden,
Waldränder; in Kompost und
Stallmist
Tenebrionidae
Schwarzkäfer
Blaps gigas (Linne)
Totenkäfer
Gnaptor spinimanus
(Pallas)
x?
x
x
x
x
seit 1922 in der Schweiz,
1930 Norwegen, 1959 Schweden
Brandstetter & Kapp 1998b,
Neuhäuser 1999
x
mindestens seit 1975 in Deutschland,
erst 1984 nach Ex. aus Deutschland
(Berlin) beschrieben, ab 1992 auch in
Nordeuropa
Kapp 1996,
Holzer 1998,
Kapp et al. 1999
gelegentlich eingeschleppt
FHL, Horion 1956, Weidner 1982
Mediterraneis
W, K
Keller, synanthrop
x
x?
x
Mediterraneis
K
Wärmehänge, Weinberge,
Steinbrüche, sonnige
Hohlwege, trockene
Waldränder; unter Steinen
x
x
x
FHL, Horion 1956,
Koch 1989
Gnatocerus cornutus
(Fabricius)
Vierhornkäfer
Mittelamerika
B, *W, O, T,
V
Vorratsschädling, in
Getreidespeicher, Mühlen
x
x
x
(x)
heute Kosmopolit
FHL, Heiss 1971,
Brandstetter & Kapp 1998b, Mitter 2000,
*Holzer in litt.
Latheticus oryzae
Waterhouse
Rundköpfiger
Reismehlkäfer
Indien
*St
Vorratsschädling, an Reis,
auch im Freiland
x
x?
x
(x)
Lichtanflug
FHL, Weidner 1982,
*Holzer in litt.
Palorus subdepressus
(Wollaston)
Getreidemehlkäfer
Mediterraneis
*St, K, V
Vorratsschädling, an Getreide
x
x?
x
x
mehrmals mit Getreide importiert, an
Obstköder
Weidner 1982,
Brandstetter & Kapp 1998a,
*Holzer in litt.
Namibia
N (Purgstall)
x
x
x
ein Freiland-Totfund im Herbst 2001
(leg. Ressl), vermutlich entkommenes
Futtertier aus Terrarienzucht
Kofler in litt.
Psammodes pierreti
Amyot
Tribolium castaneum
(Herbst)
Rotbrauner
Reismehlkäfer
Kosmopolit
alle BL
Vorratsschädling, in Mühlen, an
beschädigtem Getreide u.a.
pflanzlichen Vorräten
x
x
x
x
ev. Archaeozoon, manchmal in entomologischen Sammlungen schädlich
Weidner 1982, Holzschuh 1983,
Kofler & Mildner 1986,
Brandstetter & Kapp 1998a,
Mitter 2000, Geiser 2002
Tribolium confusum
Jacquelin du Val
Amerikanischer
Reismehlkäfer
Amerika
N, O, *St, S,
**T
Vorratsschädling, in Getreidespeicher, Bäckereien, Mühlen,
an beschädigtem Getreide,
Samenkörnern u.a.
pflanzlichen Vorräten
x
x
x
x
in Mitteleuropa weit verbreitet; auch in
kälteren Regionen
Weidner 1982, Mitter 2000,
Geiser 2002,
*Holzer in litt.,
**Kofler in litt.
Tribolium destructor
Uyttenboogaart
Großer
Reismehlkäfer
Südamerika
*W, O, S, T
Vorratsschädling, an Pflanzensamen u. Getreideprodukten
x
x
x
x
Weidner 1982, Kahlen 1987,
Mitter 2000, Geiser 2002,
*Kofler in litt.
Kosmopolit
B, W, *N, O,
*St, K
Vorratsschädling, aber auch im
Freien
x
x
x
x
Wieser & Kofler 1990, Kofler 1999,
Mitter 2000,
*Holzer in litt.
Südostasien
O (Linz)
Vorratsschädling, mit Reis und
Erdnüßen verschleppt
x
Tribolium madens
Charpentier
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Thecturota marchii
(Dodero)
Thorictidae
Thorictodes heydeni
Reitter
x
x
zwei Belege am NHMW (leg. Priesner) Schuh unpubl.
341
(2002)
342
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
6.3.17
347
Hautflügler: Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta)
45
W. Schedl
Von den ungefähr 750 in Österreich vorkommenden Symphyta-Arten sind wahrscheinlich alle
im Zuge der postglazialen Wiederbesiedlung eingewandert. Als Neozoen sind nur je eine Art
aus der Familie der Siricidae (Holzwespen) und der Tenthredinidae (Echte Blattwespen, Sägewespen) einzustufen.
Sirex cyaneus, die Stahlblaue Holzwespe, kommt in Europa larval als technischer und Sekundärschädling in Stämmen von Abies alba, Larix decidua, Pseudotsuga menziesii und Pinus
spp. vor (EICHHORN 1982). Eine Abbildung der Larve findet man in STEHR (1987). Die
weißlichen Larven können mittels ectosymbiontischer Pilze auch noch absterbendes Holz
verwertbar machen. Die Imagines sind mit dem Schlüssel von BACHMAIER (1966) bestimmbar. Die aus Nordamerika eingeschleppte 20–27 mm große Holzwespenart ist in Österreich bisher nur in 18 Individuen aus Nordtirol, Niederösterreich, Wien und der Steiermark
bekannt (SCHEDL 1980; EICHHORN 1982). Der in Österreich älteste Nachweis dieser Art
stammt aus Spitz in der Wachau vom September 1889.
Nematus tibialis, die Robinienblattwespe, ist larval wie imaginal an Robinien gebunden und
somit auf einen aus den mittleren und östlichen Staaten der USA um 1623/35 eingeschleppten
Laubbaum (PSCHORN-WALCHER 1982; KOWARIK 1992), der heute in weiten Teilen
West-, Mittel- und Südeuropas verwildert bzw. eingebürgert ist. Auch die 6–7 mm große,
gelbliche Robinienblattwespe hat sich bereits im 19. Jahrhundert bei uns etabliert. Die blattgrünen, im 5. Stadium 16 mm langen Larven erzeugen an den Blättern der Fabaceae Robinia
pseudacacia, aber auch an Gleditsia triacanthos, die ebenfalls aus dem östlichen Nordamerika
stammt und als Zierbaum in Parkanlagen Europas zu finden ist, anfangs einen Lochfraß, der
später in einen Blattrandfraß übergeht. Diese Blattwespe tritt in Europa in der Regel parthenogenetisch auf und bringt mit lange andauernder Flugzeit 1–2 Generationen pro Jahr zu Stande.
Zu nennenswertem Blattsubstanzverlust kommt es auch in Europa durch den Larvenfraß
nicht (DARLING & SMITH 1985). Der älteste Nachweis der Robinienblattwespe in Österreich
stammt aus Villach (10.8.1940, leg. J. Kloiber, in OÖLM Linz). Heute ist die Art in Österreich
in den meisten Bundesländern verbreitet und erreicht in Nordtirol 800 m Seehöhe. Es gibt
aber auch Leerräume (Schedl unpubl.).
45
Univ. Prof. Dr. W. Schedl, Institut für Limnologie und Zoologie der Universität Innsbruck, Technikerstraße 25,
A-6020 Innsbruck
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
348
Insekten
Hymenoptera – Symphyta
Hautflügler –
Pflanzenwespen
Siricidae
Holzwespen
Sirex cyaneus Fabricius
Stahlblaue
Holzwespe
Tenthredinidae
Echte Blattwespen
Nematus tibialis Newman
Robinienblattwespe
Nordamerika W, N, St, T
an Abies, Larix,
Pinus
x
Nordamerika B, W, N, O, K, T
an Robinia
pseudacacia
x
x
x
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
forstlich bedeutungsloser
Sekundärschädling
Schedl 1980,
Eichhorn 1982
x
forstlich bedeutungslos, in Europa
weit verbreitet
Pschorn-Walcher 1982
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
INSECTA
Status
etabliert – expansiv
Art der
Ausbreitung
etabliert – nicht expansiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
Einschleppung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
anthropogen bedingte
Einwanderung
(2002)
Taxaliste
Neobiota in Österreich – Tiere
349
Literaturverzeichnis
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6.3.18
Hautflügler: „Taillenwespen“ (Hymenoptera: Apocrita)
W. Rabitsch46
Die Apocrita machen mit rund 10.000 Arten einen sehr großen Anteil des österreichischen
Gesamtarteninventares aus. Es war nicht möglich einen vollständigen Überblick über die nichtheimischen Arten zu geben; im Folgenden werden daher nur einige bekannte Beispiele angeführt.
Durch ihre Größe und die auffallenden Lehmtopffunde (vor allem in Wohnhäusern) ist die aus
Indien und Nepal stammende Orientalische Mauerwespe Sceliphron curvatum (Sphecidae,
Grabwespen) auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden (GEPP 1995). Die Art
wurde 1979 erstmals in Österreich (Steiermark, VECHT 1984) gefunden und hat sich mittlerweile weiter ausgebreitet (B, W, N, O, St, K, T) (GEPP & BREGANT 1986; DOLLFUSS 1991;
EBMER 1995; ZETTEL et al. 2001).
Viele Arten gehören zu kleinen und kleinsten, meist parasitisch oder parasitoid lebenden
Gruppen, die – oft zur biologischen Kontrolle – eingeführt und absichtlich ausgebracht wurden.
So wurde die nordamerikanische Zehrwespe Prospaltella perniciosi (Aphelinidae) als Antagonist gegen die San-Jose Schildlaus eingesetzt: Zwischen 1966 und 1969 wurden 8 Millionen
unisexueller Parasiten verschiedenster Herkunft (USA, Russland, China) in B, W, N, O und
der St ausgebracht (BÖHM 1967).
Manche Arten werden in Gewächshäusern eingesetzt, z. B. die aus Mittel- und Südamerika
stammende Encarsia formosa (Aphelinidae) als Antagonist gegen die Weiße Fliege, Trialeurodes vaporariorum (Aleyrodidae), die ebenfalls neotropischen Anagyrus pseudococcii und
Leptomastix dactylopii (Encyrtidae) gegen die Zitronenwolllaus Planococcus citri (Pseudococcidae) und andere Pflanzenläuse oder die aus Indien stammende Blattlauswespe Aphidius
colemani (Aphidiidae) gegen verschiedene Blattläuse (STAHL et al. 1993).
46
Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien,
wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
350
Neobiota in Österreich – Tiere
Ameisen (Formicidae) zählen – in globaler Betrachtung – zu den bedeutendsten Neozoen.
Sie wurden geradezu als exemplarische Beispiele für biologische Invasionen herangezogen
(vgl. KEGEL 1999). Weltweit wurden bisher 147 Ameisenarten aus 49 Gattungen außerhalb
ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes festgestellt (McGLYNN 1999). Unter den 100 weltweit „invasivsten“ Arten (Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen) sind 14 Insekten und darunter
5 Ameisen (Anoplolepis gracilipes, Linepithema humile, Pheidole megacephala, Solenopsis
invicta, Wasmannia auropunctata) (IUCN 2001).
Ameisen können ökosystemare Veränderungen bewirken, zumindest haben sie einen großen
Einfluss auf die Tierzönosen der neu besiedelten Lebensräume (z. B. PORTER &
SAVIGNANO 1990; WILLIAMS 1994; MOLLER 1996; SANDERS et al. 2001). Besonders
dramatisch waren die Folgen für die indigene Ameisenfauna vor allem auf mehreren ozeanischen Inseln (Galapagos, Bermuda, Seychellen). Aber auch der Einfluss auf andere Organismen kann beträchtlich sein. So hat Anoplolepis gracilipes auf den zu Australien gehörenden
Weihnachtsinseln (nach einem “time-lag“ von 60 Jahren!) binnen weniger Monate mehrere
Millionen der endemischen roten Krabben (Gecarcoidea natalis) vertilgt (GREEN et al. 1999).
Auf Hawaii waren ursprünglich überhaupt keine Ameisenarten vertreten, mittlerweile wurden
jedoch über 40 Arten eingeschleppt, die eine direkte Bedrohung für andere wirbellose Tiere
darstellen (COLE et al. 1992).
Als besonders gut untersucht kann der Invasionsverlauf der vor über 60 Jahren aus Südamerika in die Südost-USA eingeschleppten „Roten Feuerameise“ (Solenopsis invicta) gelten.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass nicht nur autochthone Ameisen verdrängt werden,
sondern auch die gesamte Zönose der „überlebenden“ Artengemeinschaft (inkl. Wirbeltiere)
verändert wird. Dabei zeigt diese Art eine auffallende Veränderung der Reproduktionsbiologie:
Während im ursprünglichen Verbreitungsgebiet monogyne Kolonien mit einer Königin vorherrschen, überwiegen im neuen Areal polygyne Kolonien mit mehreren Königinnen (z. B.
PORTER & SAVIGNANO 1990; VINSON 1994; GOTELLI & ARNETT 2000). Eine ähnliche
Änderungen der Koloniestruktur (einzelne „unikoloniale Superkolonien“ vs. getrennte Nester)
und der Populationsgenetik (die Verwandtschaft der Arbeiterinnen nimmt nur im ursprünglichen Areal mit der Entfernung der Nester ab, im neuen Areal bleiben Arbeiterinnen auch
weit entfernter Nester – als Folge eines genetischen Flaschenhalses – nahe verwandt) findet
sich auch im neuen Areal bei der Argentinischen Ameise Linepithema humile (HOLWAY et
al. 1998; TSUTSUI & CASE 2001). Nach neuen Untersuchungen existiert eine einzigartige
„Superkolonie“ der Argentinischen Ameise mit einer Ausdehnung von über 6.000 km von der
Spanischen Atlantikküste bis nach Italien, die sich durch einen dramatischen Verlust der
sonst üblichen Aggressivität zwischen den Arbeiterinnen verschiedener Nester auszeichnet
(GIRAUD et al. 2002).
Schon relativ früh wurde das hohe „Verschleppungspotenzial“ von Ameisen erkannt und beschrieben. Für synanthrope Arten, die im Gefolge des Menschen oft um die ganze Welt verschleppt wurden, hat sich der Begriff “tramp species“ etabliert (= human commensals closely
tied with urban areas and human activity, PASSERA 1994). Diese Arten sind in der Regel an
natürlichen Standorten unter unseren klimatischen Bedingungen im Freiland nicht überlebensfähig. Ausnahmen können in besonderen Situationen vorkommen, z. B. in Glashäusern,
Komposthaufen oder in Hausmülldeponien (KOHN & VLCEK 1986).
ANDERSEN (1995, 1997) hat Ameisen in funktionelle „Lebensformtypen“ eingeteilt. Eine
weltweite Analyse der 147 Arten, die außerhalb ihres ursprünglichen Vorkommensgebietes
festgestellt wurden, nach diesen Kriterien, zeigt sehr deutlich, dass bestimmte biologische
Voraussetzungen eine allochthone Etablierung von Populationen begünstigen (ermöglichen)
(McGLYNN 1999). Als gemeinsame charakteristische Merkmale erfolgreicher AmeisenNeozoen gelten: weite geografische Verbreitung, Polygynie (d. h. mehrere reproduktive Königinnen pro Nest) und eine hohe Reproduktionsrate, Polydomie (d. h. mehrere verbundene
Nester) und eine verringerte intraspezifische Aggressivität, Monopolisierung von Nahrungsquellen und Territorialität (MOLLER 1996).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
351
In Österreich ist die Situation weniger dramatisch. Als vorwiegend hygienisches Problem gilt
die Pharaoameise Monomorium pharaonis (Myrmicinae) (vgl. FABER 1972; BERNDT &
EICHLER 1987; EICHLER 1993). Diese als Kosmopolit mit subtropisch/tropischer Herkunft
geltende Art ist vor allem in ganzjährig beheizten Gebäuden in ganz Österreich verbreitet
(HÖLZEL 1966; SCHEDL 1993; KOFLER & MILDNER 1994; AMBACH 1998). In Krankenhäusern können die winzigen Arbeiterinnen Krankheitserreger verbreiten. Die Bekämpfung
gilt als schwierig und erfordert hohen Aufwand. Die Wintermonate verhindern normalerweise
eine dauerhafte Etablierung dieser frostempfindlichen Art im Freiland. In Ausnahmefällen
(Mülldeponien, eventuell Komposthaufen) können Kolonien aber auch in Mitteleuropa den
Winter überstehen (KOHN & VLCEK 1986). Für Österreich liegen noch keine Freilandfunde
vor.
Auch die in mediterranen Ökosystemen weltweit verschleppte Argentinische Ameise, Linepithema humile (Myrmicinae), ist bei uns im Freiland wahrscheinlich nicht überlebensfähig.
Österreichische Nachweise liegen bisher nur aus Gewächshäusern in Wien (Botanischer
Garten) und in Niederösterreich (Purgstall) vor (HÖLZEL 1966; RESSL 1995). Ob die anhaltende Klimaerwärmung ein Vordringen dieser ausgesprochen invasiven Art nach Mitteleuropa
begünstigt, ist nicht vorherzusagen, aber jedenfalls zu beachten.
Ebenfalls als Kosmopolit subtropischer Herkunft gilt die Stachelameise Hypoponera punctatissima (Ponerinae). Bisher liegen Nachweise aus dem Burgenland (Schützen am Gebirge),
Wien (Leopoldsberg, aber auch in einer Wohnung in der Stadt) und Niederösterreich (Mödling, Scheibbs Umgebung) vor (HÖLZEL 1966; WIEST 1967; CHRISTIAN 1993; RESSL
1995). Wegen der geringen Körpergröße und der versteckten Lebensweise wird die Art aber
wohl oft übersehen und ist vermutlich weiter verbreitet. Nach HÖLZEL (1966) und AMBACH
(1998; mündl. Mitt.) gehen die mittlerweile erloschenen Vorkommen der mediterranen Crematogaster scutellaris (Myrmicinae) in Niederösterreich und Oberösterreich auf Einschleppung
zurück.
Allerdings gibt es bereits Meldungen weiterer Ameisenarten aus benachbarten Regionen, für
die ein Vorkommen in Österreich möglich erscheint. Sowohl für nur in Gebäuden vorkommende Arten (wie Tapinoma melanocephalum oder Monomorium floricola, die beide bereits
in Deutschland aufgefunden wurden, z. B. STEINBRINK 1987; SELLENSCHLO 1991), aber
auch für die als invasiv geltende Lasius neglectus. So beschreibt SEIFERT (2000) die gegenwärtige Expansion der vermutlich asiatischen Lasius neglectus in Mitteleuropa und weist mit
Nachdruck auf die hohe Territorialität und Aggressivität der Art hin.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
352
INSECTA
Insekten
Hymenoptera
Hautflügler
Formicidae
Schuppenameisen
Ponerinae
Stechameisen
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potentiell invasiv
Neg.
wirt.
Bed.
B (Schützen am
Kosmopolit
subtropischer Gebirge),
W (Leopoldsberg,
Herkunft
auch in der Stadt),
N (Mödling,
Scheibbs Umg.)
Gewächshäuser,
Gebäude, auch im
Freiland
x?
Aphaenogaster gibbosa
(Latreille)
Mediterraneis N
xerotherme
Wälder
[x?]
[x]
[x]
Determination unsicher
Ritter 1961
Crematogaster scutellaris
(Olivier)
Mediterraneis N (Laxenburg),
O (Linz)
xerotherm,
arboricol
[x?]
[x]
[x]
Vorkommen vermutlich erloschen
Hölzel 1966,
Ambach 1998
Monomorium pharaonis (Linne) Pharaoameise
Kosmopolit
subtropisch/
tropischer
Herkunft
B, W, N, O, St, K, S,
T (wohl auch in V)
in Gebäuden
x
in Ö noch keine Freilandfunde
Hölzel 1966,
Schedl 1993,
Kofler & Mildner 1994,
Ambach 1998
Tetramorium bicarinatum
(Nylander)
Kosmopolit
tropischer
Herkunft
W, N (Gießhübl)
Gewächshäuser
[x]
[x]
[x]
von Mayr als Myrmica kollari aus
Wiener Gewächshaus beschrieben
Mayr 1853,
Hölzel 1966
Südamerika
W (Botanischer
Garten),
N (Purgstall)
Gewächshäuser
x
x
x
in Ö noch keine Freilandfunde
Hölzel 1966,
Ressl 1995
Hypoponera punctatissima
(Roger)
x
Hölzel 1966,
Wiest 1967,
Christian 1993,
Ressl 1995
Knotenameisen
Dolichoderinae
Drüsenameisen
Linepithema humile Mayr
Argentinische
Ameise
x
x
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Myrmicinae
x
Naturschutzfachliche
Beurteilung
bisher ohne Auswirkungen
Status
etabliert - expansiv
Art der
Ausbreitung
etabliert - nicht expansiv
Lebensraum
unbeständig
Verbreitung in
Österreich
aktive Freisetzung
Herkunftsgebiet
Einschleppung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
anthropogen bedingte
Einwanderung
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6.3.19
Schmetterlinge (Lepidoptera)
P. Huemer & W. Rabitsch47
Areale von Schmetterlingen sind dynamischen Schwankungen unterworfen und expansive
Neubesiedlungen zählen ebenso wie Regressionstendenzen zu den natürlichen Prozessen
einzelner Arten. So konnten sich in Österreich auch in den letzten Jahren und Jahrzehnten
Arealerweiterer wie Colias erate (seit 1990) oder Eupithecia sinuosaria etablieren (z. B.
HELLMANN 1991; HABELER 1992). Andere „Vermehrungsgäste“ wie der Große Feuerfuchs
(Nymphalis xanthomelas) und das Weiße L (Nymphalis vaualbum) sind wohl aufgrund natürlicher Arealoszillationen im Bundesgebiet ausgestorben. Die Ausbreitung der Arten wird
durch die teils ausgeprägte Flugfähigkeit gefördert und Schmetterlinge sind bedingt durch
diese Flugfähigkeit sehr mobile Insekten. Kleinere Arten sind durch ihre Flügelmorphologie
47
Dr. P. Huemer, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Feldstraße 11a, A-6020 Innsbruck,
P.Huemer@natur-tlmf.at; Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090
Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Tiere
355
sehr gut an eine passive Ausbreitung durch Windverdriftung (als sogenanntes Luftplankton)
angepasst und können so über große Distanzen verfrachtet werden. Manche größeren Arten
unternehmen gerichtete und meist periodische Wanderflüge. Diese „Wanderfalter“ gelangen
jedes Jahr im Zuge von natürlichen Migrationen meist aus dem Mediterranraum nordwärts
und somit auch nach Österreich. Typisch für migrierende Arten ist die Bildung einer Nachkommensgeneration und die Rückkehr dieser Individuen in die Ursprungsgebiete. Andere
Arten unternehmen zwar Versuche sich in Österreich dauerhaft zu etablieren, wegen der
kalten Winter können jedoch in der Regel keine stabilen Populationen begründet werden. Als
Auslöser für die Abwanderung aus dem Reproduktionsgebiet gelten genetische Faktoren, aber
auch hohe Populationsdichten bzw. Umweltfaktoren wie z. B. Nahrungsmangel. Wanderfalter
sind daher a priori keine Neozoen, da es nicht zu einer anthropogen verursachten Arealvergrößerung kommt. Es ist lediglich eine „indirekte anthropogene Förderung“ mancher dieser
Arten anzunehmen, da zum Beispiel wie beim Totenkopfschwärmer oder dem Oleanderschwärmer mit dem Kartoffelanbau bzw. den Oleanderpflanzen in Gärten eine bevorzugte
Nutzung anthropogen stark veränderter Lebensräume nachweisbar ist.
Ebenfalls nicht als Neozoen werden hier Einzelfunde importierter oder passiv verschleppter
Arten ohne Reproduktionsmöglichkeiten in Österreich aufgefasst. In unseren Breitengraden
im Freiland nicht existenzfähige Arten wie der Seidenspinner (Bombyx mori) oder die vielen
tropischen Arten der Schmetterlingshäuser finden an dieser Stelle keine Berücksichtigung.
Von den rund 4.000 in Österreich vorkommenden Schmetterlingsarten (HUEMER &
TARMANN 1993; HUEMER 2000) werden hier 38 Arten (rund 1 %) als Neozoen betrachtet.
Es handelt sich dabei fast durchwegs entweder um synanthrope Vorratsschädlinge (z. B.
Kartoffelmotte, Reismotte), wirtschaftlich bedeutende Arten in der Land- und Forstwirtschaft
(z. B. Rübenmotte) oder Arten, die infolge der anthropogen geförderten Ausbreitung neophytischer, vor allem mediterran verbreiteter Futterpflanzen ihr Areal erweitern konnten.
Garten- und Parkanlagen aber auch land- und forstwirtschaftliche Produktionsflächen sind
ideale Voraussetzungen für eine Etablierung vieler dieser Arten. Deutlich zugenommen hat in
den letzten Jahrzehnten vor allem die Einschleppung von Schmetterlingen aus Nordamerika
(Amerikanischer Webbär, Thujen- und Robinienminiermotte) sowie dem Mittelmeeraum
(Platanen- und Feuerdornminiermotte) mit nachfolgender Gründung eines Sekundärareals.
Dabei begünstigt die geringe Körpergröße von Kleinschmetterlingen ihre passive Verschleppung durch den Menschen, z. B. mit Vorräten, Zierpflanzen oder Verkehrsmitteln.
Eine in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommene Art ist die Kastanienminiermotte, die
seit 1989 in Österreich vorkommt und sich bei uns und auch in Mitteleuropa weiterhin ausbreitet (vgl. RABITSCH et al. 2002). Handlungsbedarf besteht wegen des vorzeitigen Laubfalls als Folge der Fraßtätigkeit der blattminierenden Larven besonders im städtischen Bereich. Über die eigentliche Herkunft der Kastanienminiermotte besteht noch Unsicherheit
(vgl. HOLZSCHUH 1997; GRABENWEGER & GRILL 2000). Ein laufendes EU-Projekt untersucht die Möglichkeiten zur Kontrolle durch natürliche Antagonisten (besonders parasitische
Schlupfwespen) (vgl. auch GRABENWEGER & LETHMAYER 1999).
Erst im Jahr 2000 wurde auch die ursprünglich aus Japan stammende Lindenminiermotte in
Österreich festgestellt (Lastuvka schriftl. Mitt.), eine Art die innerhalb weniger Jahre über die
Ukraine und Russland erhebliche Teile Polens besiedelt hat und inzwischen auch in Ostdeutschland und der Tschechischen Republik auftritt.
Aus wirtschaftlichen Überlegungen erfolgte 1856 (nach erfolglosen Zuchtversuchen mit anderen Rassen) der Import des am Götterbaum lebenden echten Ailanthusspinners (Samia
cynthia walkeri) aus China (Schantung) nach Turin. Die Gewinnung der Ailanthusseide erreichte um das Jahr 1861 in Frankreich und Oberitalien ihren Höhepunkt, über 40 „Ailanthusfarmen“ waren in Frankreich entstanden. In Österreich sind einzelne Zuchtversuche in
Atzgersdorf (im heutigen Wien) bekannt. Nachdem die gesetzten wirtschaftlichen Erwartungen jedoch nicht erfüllt werden konnten, wurde dieser Erwerbszweig bald wieder eingestellt.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
356
Neobiota in Österreich – Tiere
Allerdings hatte sich der Schmetterling vielerorts in den Städten bereits völlig etabliert (auch
in Nordamerika und Australien). Unabhängig davon wurde der Ailanthusspinner später wiederholt in verschiedenen Städten Mitteleuropas durch Schmetterlingszüchter ausgesetzt. Die
ersten Meldungen aus Wien (Prater, Landstraße) liegen für das Jahr 1905 vor (REBEL 1925;
LENÉK 1958) und bis heute wird die Art (in unterschiedlicher Abundanz und nicht jedes Jahr)
in Wien beobachtet.
Im Gegensatz dazu hat der Japanische Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai) den Südosten des Bundesgebietes vermutlich über eingeschleppte Exemplare (Zuchtnachkömmlinge)
aus dem slowenischen Raum erreicht. In den letzten 40 Jahren hat sich die Art über weite
Teile der Südsteiermark sowie Südburgenland und Südostkärnten ausgebreitet, verschleppte
Einzeltiere wurden auch in Ober- und Niederösterreich registriert (DESCHKA 1995a).
Generell ist die Herkunft der Neozoen zwar meist recht genau bekannt, Daten über die Ausbreitungsgeschwindigkeiten und Zielrichtungen liegen jedoch im Gegensatz zu anderen Ländern (AGASSIZ 1996) nur sehr spärlich vor. In Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung der
Neozoen besteht daher ebenso wie in Bezug auf die naturschutzfachliche Bedeutung ein erheblicher Forschungsbedarf, um auf die zu erwartenden Veränderungen der Schmetterlingsfauna in der Zukunft reagieren zu können.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
INSECTA
Insekten
Lepidoptera
Schmetterlinge
Arctiidae
Bärenspinner
Hyphantria cunea (Drury)
Amerikanischer
Webbär
Nordamerika
B, W, N
Acer negundo, Morus,
Populus
Eilema caniola (Hübner)
Graues
Flechtenbärchen
West- und
Südeuropa
B?, N?, K, V
x?
Gebäude mit Flechten
bzw. Grünalgenbewuchs
(Pleurococcus naegeli)
Coleophoridae
Sackträgermotten
Coleophora spiraeella Rebel
SpierstrauchSackträgermotte
Karpaten?
alle BL ohne B
in Gärten, Parkanlagen
und Heckenanpflanzungen an Spiraea
spp. (S. ulmifolia, S.
salicifolia, S. vanhoutei)
Gelechiidae
Palpenmotten
Nordamerika
N (Laa ad Thaya) Picea
x
Coleotechnites piceaella
(Kearfott)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
Naturschutzfachliche
Beurteilung
etabliert - expansiv
nach
Huemer & Tarmann 1993,
Huemer 2000
Status
etabliert nicht expansiv
Art der
Ausbreitung
unbeständig
Lebensraum
aktive Freisetzung
Verbreitung in
Österreich
Einschleppung
Herkunftsgebiet
anthropogen bedingte
Einwanderung
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
(x)
1940 in Ungarn, 1951 in Ö,
bisher nur im Osten
Schimitschek 1952
Aistleitner & Huemer
1985
x
am 26.5.1890 erstmals in Graz
in Gartenanlagen
Rebel 1916,
Huemer 1988,
Klimesch 1990
Erstnachweis 1986 in Laa an der
Thaya
Holzschuh 1987
Scrobipalpa ocellatella (Boyd)
Rübenmotte
südliche
Paläarktis
B, W?, N, O
Chenopodiaceae,
Schädling an
Zuckerrüben
x?
x
x
(x)
über SO-Europa nach Österreich
eingeschleppt oder eingewandert
Elsner et al. 1999,
Lichtenberger 2000
Phthorimaea operculella
(Zeller)
Kartoffelmotte
tropisches
Südamerika
V
in und an Erdäpfelknollen, Vorratsschädling
x
x
x
(x)
Erstnachweis 1999
Huemer & Mayr 2000
Sitotroga cerealella (Olivier)
Getreidemotte
Nordamerika
alle BL
Vorratsschädling
x
x
x
(x)
mit Getreide eingeschleppt
Hauder 1912
Gracillariidae
Miniermotten
Cameraria ohridella
Deschka & Dimic
Kastanienminiermotte
Mazedonien
alle BL
Aesculus
hippocastanum,
ausnahmsweise
Acer pseudoplatanus
x
x
x
Caloptilia azaleella (Brants)
Azaleenmotte
Ostasien
(Japan)
W, N, O
Gewächshäuser, an
Rhododendron simsii
x
Nordamerika
B, W, O
Robinia pseudacacia
x
N
Tilia
Parectopa robiniella Clemens
Lindenminiermotte Ostasien
(Japan)
x
x
x
x
Erstnachweis 1989 in O, seit 1996 Puchberger 1990, 1995,
Erlebach et al. 1997,
gesamtes Bundesgebiet, durch
kostenintensive Bekämpfung hohe Wieser 1997
wirtschaftliche Bedeutung
x
1936 in Linz
Klimesch 1990
x
1987?, 1989 in Podersdorf im B,
1994 in O, 1995 in W
Huemer et al. 1992,
Deschka 1995a,
Huemer 1995
2000 Mistelbach, Retz
Lastuvka in litt.
x
357
(2002)
Phyllonorycter issikii (Kumata)
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Taxaliste
Phyllonorycter leucographella
(Zeller)
Feuerdornmotte
OstMediterraneis
N, O, T, V
Phyllonorycter platani
(Staudinger)
Platanenminiermotte
Südosteuropa
(Kleinasien,
Balkan)
Phyllonorycter robiniella
(Clemens)
RobinienMiniermotte
Noctuidae
Eulen
Neg.
wirt.
Bed.
Anmerkungen
Zitate
invasiv
potenziell invasiv
bisher ohne
Auswirkungen
etabliert – expansiv
Naturschutzfachliche
Beurteilung
x
x
x
1979 in T, 1995 in O
Deschka 1995b
B, W, N, O, St, K, Platanus orientalis
T (wohl überall)
x
x
x
ab 1965 in Ö
Deschka 1965, 1983,
Burmann 1980
Nordamerika
W, N, O, K, T, V
x
x
1991 in Völs in T, 1992 in V,
1994 in O, N, 1995 in W
Huemer et al. 1992,
Deschka 1995a,
Huemer 1995
Tropen/Subtropen
St (Botanischer
Garten Graz)
Südeuropa
N, O, K
Kosmopolit
Cadra figulilella (Gregson)
Corcyra cephalonica (Stainton) Reismotte
Chrysodeixis acuta (Walker)
Pyracantha coccinea,
Crataegus
etabliert nicht expansiv
nach
Huemer & Tarmann 1993,
Huemer 2000
Status
unbeständig
Art der
Ausbreitung
aktive Freisetzung
Lebensraum
Einschleppung
Verbreitung in
Österreich
anthropogen bedingte
Einwanderung
Herkunftsgebiet
Robinia pseudacacia
x
x
x
mit Obst und Nüssen
importiert,
nur vereinzelt gefunden
x
x
x
(x)
Hauder 1912,
Slamka 1995
O
mit Obst und Nüssen
importiert,
nur vereinzelt gefunden
x
x
x
(x)
Hauder 1912,
Slamka 1995
Kosmopolit
O, St
mit Obst und Nüssen
importiert,
nur vereinzelt gefunden
x
x
x
(x)
Hauder 1912,
Slamka 1995
Tropen/Subtropen
W, O
Kosmopolit,
Vorratsschädling
x
x
x
(x)
Klimesch 1955,
Slamka 1995
Ectomyelois ceratoniae (Zeller) Johannisbrotmotte Mediterraneis
W, N, O, St, K, S, Kosmopolit,
T
Vorratsschädling
x
x
x
(x)
Ephestia elutella (Hübner)
Kakaomotte
Kosmopolit
alle BL
wiederholt mit
Kakaobohnen, Tabak
u.a. Nutzpflanzen
eingeschleppt
x
x
x
x
Ephestia kuehniella (Zeller)
Mehlmotte
Nord- und
Mittelamerika
alle BL ohne B
Vorratsschädling
x
x
x
x
Amyelois transitella (Walker)
Nordamerika
T (Innsbruck)
Paralipsa gularis (Zeller)
Ostasien
(China, Japan)
St
Kosmopolit
alle BL
Zünsler
Cadra calidella (Guenée)
Cadra cautella (Walker)
Plodia interpunctella (Hübner)
Habeler 1998
Dattelmotte
Dörrobstmotte
x
x
x
an trockenen Pflanzensamen schädlich
x
x
x
(x)
Vorratsschädling
x
x
x
x
mit Bockshörndln und Feigen
eingeschleppt
Hauder 1912,
Slamka 1995
Klimesch 1955
um 1870 mit Mehl eingeschleppt,
heute weltweit verbreitet
Burmann 1995
bisher einziger Nachweis für
Europa
Burmann 1995
Huemer & Tarmann
1993, Slamka 1995
in Ö weit verbreitet mit beträchtlichem wirtschaftlichem Schaden
Slamka 1995
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
x
Pyralidae
358
(2002)
Systematische Kategorie und Deutscher Name
wissenschaftlicher Artname
Augenspinner
Antheraea yamamai
Guerin-Meneville
Japanischer Eichen- Ostasien
seidenspinner
(China, Japan)
B, O, St, K
Quercus, Aesculus
Samia cynthia walkeri
(C. & R. Felder)
Ailanthusspinner
Ostasien
W, N?
Ailanthus altissima, v. a.
in gestörten Biozönosen
Mediterraneis?
St, K, V
detritophag an
verwesendem
pflanzlichen Material
x?
x
Tropen der
Alten Welt
B, W, N, V
Vorratsschädling
x
x
Südwesteuro- O
pa? heute weit
verschleppt:
Kanarische
Inseln, Azoren,
Kalifornien,
Südafrika
in Weinkellern an
Korken, Pilzen
(Rhacodium cellare)
x
x
Südosteuropa? B, N
an Wurzeln und Trieben
von Asparagus
x?
x
x
x
x
Im 19. Jh. nach Europa importiert, Kühnert 1969, Walzl
in Ö eingeschleppt
1985, Deschka 1995a
x
x
1905 in W ausgesetzt,
Vorkommen in N zweifelhaft
Rebel 1925,
Deschka 1995a
x
Erste Funde in Ö um 1980
Huemer 1998
weltweit verschleppt
Klimesch 1961
x
für Österreich sind nur alte Funde
bekannt: 1895 und 1913 in Linz
und Kirchdorf an der Krems
Klimesch 1990
x
Herkunft und Art der Ausbreitung
unsicher
Razowski 1970
Symmocidae
Oegoconia novimundi (Busck)
Tineidae
Echte Motten
Monopis crocicapitella
(Clemens)
Oinophila v-flava (Haworth)
Weinmotte
Tortricidae
Wickler
Phtheochroa pulvillana
(Herrich-Schäffer)
Cnephasia pumicana (Zeller)
Getreidewickler
Cydia molesta (Busck)
Pfirsichtriebwickler Orientalis?
Epinotia cedricida Diakonoff
Mediterraneis
Mediterraneis
x?
x
B, N, O
Getreideanbauflächen
x?
x
x
x
seit 1976 Schadmeldungen aus Ö Henning 1986
in den Zweigen,
Früchten und Blättern
von Rosaceae
(besonders Prunus,
Pyrus, Malus)
x
x
x
x
gefährlicher potenzieller Schädling Klimesch 1991
im Obstbau,
heute weltweit verschleppt
V
Cedrus libanotica
x
x?
x
x
Argyresthia thuiella Packard
Thujenminiermotte Nordamerika
N, O, St, K, T, V
Thuja, Chamaecyparis
x
x
Argyresthia trifasciata
(Staudinger)
Wacholderminiermotte
Südalpen,
NordMediterraneis,
Schweiz
(Wallis)
N, O, T, V
Juniperus, Thuja,
Chamaecyparis
x?
x
Crambidae
Zünsler
Orientalis
O
Nymphae, Hydrilla,
vermutlich weitere
Wasserpflanzen
x
x
Mediterraneis
B, St
Vitis vinifera,
Parthenocissus, früher
gefürchteter
Weinschädling
x
x
(2002)
Widderchen
Theresimima ampellophaga
(Bayle-Barelle)
Weinzygaene
Huemer 1994
x
x
ab 1976 in Ö
Kurir 1983, Burmann
1989, Wieser 1998
ev. Archäozoon?
Deschka 1995a,
Huemer 1996,
Erlebach et al. 1997,
Lichtenberger 1998,
Wimmer 1999
im Juni 1993 in Linden bei Steiner- Speidel 1984,
kirchen aus einem Aquarium; wird Lichtenberger 1997
mit Aquarienpflanzen verschleppt,
z.B. auch nach Florida und
England, dort teilweise bereits im
Freiland reproduktionsfähig
x
x
Prinz 1907,
1906 bei Radkersburg, (die
Tarmann 1998,
Angabe vom Geierkogel (St) ist
zweifelhaft), Wiedereinwanderung Huemer 2000
droht über Parthenocissus
359
Gespinstmotten
Zygaenidae
(x)
N, O, T
Yponomeutidae
Parapoynx diminutalis Snellen
x
Neobiota in Österreich – Tiere
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Saturnidae
360
Neobiota in Österreich – Tiere
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(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
7
363
DISKUSSION
7.1
Anzahl neuer Pflanzen- und Pilzarten in Österreich
In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 1.110 neophytische Gefäßpflanzen (einschließlich fraglicher Neophyten und einiger Varietäten) für Österreich dokumentiert. In dieser Zahl
48
sind 51 bezüglich der Abgrenzung Archäophyten-Neophyten kritische Taxa inkludiert. Bei
14 Taxa ist unklar, ob sie nicht eventuell in Teilen Österreichs einheimisch sind, bei 3 Taxa
ist die Abgrenzung zwischen Anpflanzung und Verwilderung unklar.
Diesen Neophyten stehen die (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus auricomus agg.) etwa 2.950 Gefäßpflanzenarten und -unterarten
der Flora Österreichs gegenüber (NIKLFELD 1999). Somit liegt der Anteil der Neophyten an
der Gesamtflora Österreichs (ca. 4.060 Taxa) bei etwa 27 %.
Ähnliche Zahlen liegen für die Tschechische Republik vor: etwa 2.300 einheimischen stehen
1.200 nicht-heimische Pflanzenarten (250 Archäophyten und 950 Neophyten) gegenüber
(PY¯EK et al. 2002). Der Anteil der Neophyten an der tschechischen Gesamtflora liegt daher
ebenfalls bei 27 %.
Von den 1.110 neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs treten 835 Taxa (75 % der Neophyten) unbeständig auf. 224 Taxa (20 % der Neophyten) haben sich dauerhaft in Österreich angesiedelt (Abb. 12). Von diesen sind 106 Taxa (10 %) nur an einem bis wenigen
Orten lokal etabliert, 118 Taxa (10 %) sind in größeren Teilen Österreichs etabliert. In dieser
Gruppe finden sich auch die naturschutzfachlich und ökonomisch relevanten Neophytenarten.
Bei weiteren 51 neophytischen Taxa (5 %) wird eine lokale Etablierung in Österreich vermutet. Im Vergleich dazu sind im intensiven Handelsströmen ausgesetzten und deutlich größeren Großbritannien 488 Arten etabliert (WILLIAMSON & BROWN 1986), in Deutschland
sind 412 Arten etabliert (KOWARIK 1999, 2002).
Die überwiegende Anzahl der Neophyten Österreichs tritt unbeständig auf. Diese Arten können
keine dauerhaften Bestände aufbauen und sind auf permanenten Diasporennachschub angewiesen. Einige dieser unbeständigen Arten können aufgrund der kontinuierlichen Samennachlieferung an Sonderstandorten dennoch regelmäßig auftreten (z. B. Solanum lycopersicum
auf Müll- und Klärschlammdeponien, Euphorbia lathyris in Gärten).
Eine zusammenfassende Darstellung der Anzahl der in Österreich insgesamt eingeführten
(kultivierten) und eingeschleppten Gefäßpflanzenarten existiert nicht. Um dennoch eine Übersicht geben zu können, wird deshalb auf die Daten für Deutschland zurückgegriffen, die auf
die Verhältnisse in Österreich übertragbar sein dürften. SUKOPP (1980) nimmt an, dass etwa
12.000 Arten von Farn- und Blütenpflanzen absichtlich oder unabsichtlich vom Menschen nach
Deutschland gebracht wurden (vgl. Tab. 7). In der Tschechischen Republik treten 817 Neophyten unbeständig auf (PY¯EK et al. 2002).
Für Deutschland ist die Zahl unbeständig auftretender Neophyten unbekannt (in Österreich:
835 Taxa). In Deutschland sind 412 Neophyten nachweislich etabliert, in der Schweiz sind
etwa 300 Arten „mehr oder weniger etabliert“ (WEBER 2002). Dies ist deutlich mehr als in
Österreich mit 275 Taxa (inklusive 51 vermutlich lokal etablierter Taxa). Für die Tschechische Republik gelten hingegen nur 229 Neophytenarten als etabliert (PY¯EK et al. 2002).
Weiters sind in Deutschland 228 Arten in naturnaher Vegetation etabliert (Agriophyten). Die
entsprechende Zahl für Österreich ist unbekannt, liegt aber sicherlich deutlich niedriger.
48
Mit dem Ausdruck „Taxa“ sind hier Arten, Unterarten bzw. Varietäten gemeint.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
364
Gegenstand von gezielten Bekämpfungsmaßnahmen aus Motiven des Naturschutzes sind in
Deutschland etwa 35 Arten (KOWARIK 2002), für Ungarn werden ebenfalls etwa 35 invasive
Neophyten angegeben (UNEP 2002). In der Schweiz verursachen 11 Arten erwiesenermaßen
Naturschutzprobleme, 16 Arten werden als potenziell problematisch eingestuft, und für 25
derzeit unproblematische Arten wird eine Beobachtung ihrer weiteren Ausbreitung vorgeschlagen (SCHWEIZERISCHE KOMMISSION FÜR DIE ERHALTUNG VON WILDPFLANZEN
2002). In Österreich liegt die Zahl naturschutzfachlich problematischer invasiver Pflanzenarten derzeit bei 17, weitere 18 werden als potenziell problematisch eingestuft.
Genaue Erhebungen liegen auch zu den Gehölzen Deutschlands vor (KOWARIK 1999,
Tab. 7). Von den etwa 3.150 in Deutschland kultivierten Gehölzarten sind mehr als 210 verwildert, davon haben sich 64 Arten etabliert, 32 Arten davon in naturnahen Vegetationstypen.
Tab. 7:
Überblick über die Anzahl eingeführter (kultivierter) und neophytischer Gefäßpflanzen- und
Gehölzarten in Deutschland (aus SUKOPP 1980; KOWARIK 1999, 2002), den Niederlanden
1
(aus KOWARIK 1991) und Österreich. Legende: = inklusive 51 vermutlich lokal eingebür2
gerten Taxa; = inklusive der potenziell invasiven Arten.
Gefäßpflanzen
Niederlande
eingeführte Arten
(kultiviert)
Gehölze
Deutschland
ca. 7.000 100 % ca. 3.150
Gefäßpflanzen
Deutschland
Gefäßpflanzen
Österreich
100 %
ca. 12.000
100 %
ca. 12.000
100 %
>210
>7 %
?
>7%
1.110
<9 %
in freier Natur auftretend
?
?
wieder ausgestorben
?
?
>32
>1 %
?
>1 %
?
?
unbeständig
?
?
>114
>4 %
?
>4 %
835
>6,9 %
etablierte Arten
220
3,1 %
>64
>2 %
412
>2 %
275
1
>2,2 %
in naturnaher Vegetation
etabliert
75
1,1 %
>32
>1 %
228
>1 %
?
unerwünschte Veränderungen verursachend,
Ziel von Bekämpfungsmaßnahmen
?
?
<10
ca. 0,3 %
ca. 35
?
2
ca. 0,3 % 17 (35 ) ca. 0,15 %
(ca. 0,3 %)
etabliert
10%
lokal etabliert
10%
lokal etabliert?
5%
unbeständig
75%
Abb. 12: Status der in Österreich vorkommenden neophytischen Gefäßpflanzenarten (unbeständig,
lokal etabliert, fraglich ob lokal etabliert, etabliert).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
365
Die 1.110 neophytischen Gefäßpflanzen gehören zu 117 Pflanzenfamilien; 23 Pflanzenfamilien tragen wenigstens 10 Taxa zu den Neophyten Österreichs bei (Tab. 8). Besonders zahlreiche neophytische Taxa (159) weist die in Österreich auch bei den einheimischen Arten
größte Familie der Korbblütler (Asteraceae) auf. Mit deutlichem Abstand folgt mit den Süßgräsern (Poaceae) die bezüglich des Artenreichtums drittgrößte heimische Familie. Auf den
weiteren Plätzen folgen mit den Brassicaceae, Fabaceae und Rosaceae drei weitere artenreiche Familien der heimischen Flora. Insgesamt tragen die 5 artenreichsten Familien fast
43 % zur Neophytenflora Österreichs bei.
In einigen Familien ist der Neophytenanteil besonders hoch. Hervorzuheben sind die
Solanaceae, Amaranthaceae, Papaveraceae, Hyacinthaceae, Malvaceae und Cucurbitaceae, die alle zahlreiche Nutz- und Zierpflanzen enthalten. Bei den Onagraceae ist der hohe
Neophytenanteil auf die zahlreichen hybridogenen Kleinarten und Hybriden der Gattung
Oenothera und auf die Spontanhybriden von Epilobium ciliatum mit heimischen Arten
zurückzuführen.
Hingegen weisen einige der artenreichen Familien der österreichischen Flora keine (Orchidaceae, Primulaceae) oder nur sehr wenige Neophyten (Cyperaceae, Juncaceae) auf.
Tab. 8:
Gefäßpflanzenfamilien mit wenigstens 10 in Österreich vorkommenden Neophyten. Weiters
ist die Gesamtzahl der in Österreich vorkommenden Archäophyten und einheimischen Arten
(ohne Unbeständige) der jeweiligen Familie angegeben (eigene Zählungen aus ADLER et al.
1
1994). = ohne Kleinarten der Gattung Taraxacum und ohne Zwischenarten der Gattung
2
3
Hieracium; = ohne Kleinarten der Gattung Rubus; = ohne Kleinarten des Ranunculus
auricomus agg.
Familie
Neophytische Taxa
Einheimische Arten u. Neophyten der
österreichischen Flora
Asteraceae
159
ca. 325
Poaceae
101
ca. 213
1
Brassicaceae
76
143–146
Fabaceae
70
132–134
Rosaceae
67
220–225
Onagraceae
36
21
Lamiaceae
34
82–84
Solanaceae
33
9
Scrophulariaceae
32
119–121
Apiaceae
28
96–98
Chenopodiaceae
26
36
Amaranthaceae
23
12–15
Caryophyllaceae
23
132–134
Polygonaceae
23
33
Ranunculaceae
17
97–99
Euphorbiaceae
16
26–27
Boraginaceae
14
46–48
Papaveraceae
14
7–8
Hyacinthaceae
13
14–15
Malvaceae
13
10
Iridaceae
13
12
Cucurbitaceae
12
2
Saxifragaceae
10
37
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
2
3
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
366
Moose und Flechten weisen eine weitaus geringere Anzahl von Neophyten auf. Diese Tatsache ist vor allem in der Ausbreitungsökologie der Moose und Flechten begründet, die durch
vom Wind über weite Strecken verdriftbare Sporen seit jeher kontinentale Distanzen zu
überwinden vermochten (PHILLIPI 1976; WIRTH 1976). Zudem sind keinerlei wirtschaftlich
relevante Pflanzen unter den Kryptogamen zu finden, so dass diese nur selten bewusst nach
Österreich eingeführt werden oder wurden. Der Mensch als Ausbreitungsvektor ist deshalb
für Moose und Flechten nur von geringer Bedeutung.
Insgesamt sind in Österreich vier neophytische Moosarten bekannt, davon sind zwei Arten
etabliert. Unter den etwa 760 Lebermoosarten (GRIMS & KÖCKINGER 1999) und ca. 260
Horn- und Lebermoosen (SAUKEL & KÖCKINGER 1999) Österreichs nehmen somit neophytische Moosarten einen Anteil an der Artenzahl von nur 0,25 % ein.
Unter den bislang etwa 2.100 in Österreich registrierten Flechtenarten (TÜRK & HAFELLNER
(1999) sind keine sicheren Neophyten bekannt, zwei bis drei Arten werden als mögliche Neophyten angesehen.
Unter den Algen werden vier Arten als mögliche Neophyten in Österreich angesehen. Es
muss betont werden, dass aufgrund des geringen Wissensstandes neophytische Algenarten
schwierig zu identifizieren sind (vgl. Kap. 4.1).
Unter den Pilzen finden sich insgesamt 83 Neomyzeten für Österreich. Aufgrund der mangelhaften Erforschung dürfte die tatsächliche Zahl wohl wesentlich höher liegen. Etwa die
Hälfte der Arten (40) ist auf Kultur- oder Zierpflanzen etabliert, 22 Arten treten unbeständig
auf und 23 Arten sind in freier Natur etabliert. Bei zwei Arten erfolgt eine Doppelnennung
(Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator), da sie sowohl auf Kultur- und Zierpflanzen, als
auch auf Wildpflanzen, etabliert auftreten.
7.2
Anzahl neuer Tierarten in Österreich
In der vorliegenden Studie werden rund 500 Neozoen für Österreich dokumentiert. Allerdings
wurden nicht alle Tiergruppen bearbeitet, so dass die Gesamtzahl der in Österreich vorkommenden Neozoen höher ist. So sind z. B. für Deutschland bisher rund 1.400 nichtheimische Tierarten bekannt (KINZELBACH 2000). Unter der Annahme, dass – wie in
Deutschland – etwa 2 % der im Gebiet vorkommenden Tierarten zu den Neozoen zu stellen
sind, und unter Berücksichtigung der bei uns fehlenden marinen Lebensräume, ist für Österreich mit insgesamt etwa 700 bis 800 allochthonen Tierarten zu rechnen.
Von den rund 500 Neozoen gelten knapp zwei Drittel (60 %) als in Österreich etabliert. Dieser
sehr hohe Wert ist durch die bevorzugte Dokumentation bereits etablierter Arten begründet;
Einzelfunde oder kleine, unbeständige Populationen werden oft gar nicht entdeckt bzw. nicht
publiziert (Tab. 9). Der tatsächliche prozentuelle Anteil etablierter Neozoen an der Gesamtartenzahl liegt demnach sicherlich niedriger.
Für die meisten Arten die sich nicht etablieren konnten ist das mitteleuropäische Klima und
insbesondere die Wintermonate der limitierende Faktor für die erfolgreiche Etablierung,
wenngleich es einigen gelingt, in klimatisch begünstigten Großstädten zu überleben.
Ein Vergleich der taxonomischen Zugehörigkeit der bisher vorliegenden Neozoen in Österreich mit Deutschland zeigt, dass vor allem in der Gruppe der Insekten ein Forschungsdefizit
besteht. Die prozentuellen Anteile der anderen Tiergruppen (besonders Wirbeltiere) liegen
daher nur scheinbar über den deutschen Verhältnissen (Abb. 13).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
367
Deutschland
80 %
69 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
6%
9%
6%
4%
3%
3%
Niedere Tiere
Einzeller
0%
Wirbeltiere
Weichtiere
Spinnentiere
Krebse
Insekten
Österreich
80 %
70 %
58 %
60 %
50 %
40 %
20 %
12 %
12 %
10 %
9%
5%
4%
nicht
untersucht
30 %
0%
Wirbeltiere
Weichtiere
Spinnentiere
Krebse
Insekten
Niedere Tiere
Einzeller
Abb. 13: Prozentuelle Anteile von Neozoen an taxonomischen Großgruppen in Deutschland (nach
KINZELBACH 2000) und Österreich (diese Studie, ohne Einzeller).
Trotz des unterschiedlichen Kenntnisstandes (und verschieden eng aufgefasster Definitionen)
sind die absoluten Zahlen der Neozoen und besonders die Anteile der etablierten Arten für
die gut bekannten Tiergruppen zwischen Deutschland und Österreich nicht sehr verschieden
(Tab. 9). Die großen Unterschiede bei den Vögeln beruhen auf unterschiedlichen Aufnahmekriterien für Gefangenschaftsflüchtlinge. Das Übergewicht etablierter Arthropoden in Österreich ist sicher ein Artefakt des gegenwärtigen Kenntnisstandes. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich Krebse, Spinnen und Insekten in Österreich um so viel besser etablieren
als in Deutschland.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
368
Tab. 9:
Vergleich der Neozoen Deutschlands (D) (nach DOYLE 1999) und Österreichs (A) (diese
1
Studie). = diese hohe Zahl erklärt sich durch die umfassende Berücksichtigung von
2
Gefangenschaftsflüchtlingen. = ohne Berücksichtigung eventuell indirekt anthropogen
3
geförderter Einwanderer (vgl. Kap. 6.2.3). = es handelt sich um zwei nicht-heimische
Unterarten der Mauereidechse bzw. (mindestens) eine nicht-heimische Unterart der
Europäischen Sumpfschildkröte (Paraneozoen, vgl. Kap. 2.3.3, 6.2.2).
Tiergruppe
Säugetiere
Vögel
Reptilien
Fische
Weichtiere
Krebstiere
Spinnentiere
Insekten
Artenzahl
davon etabliert
Artenzahl
davon etabliert
Neozoen in D
(%)
Neozoen in A
(%)
18
1
99
7
38
64
46
24
351
11
14
0
10
28
17
7
80
(61 %)
(14 %)
(0 %)
(26 %)
(44 %)
(37 %)
(29 %)
(23 %)
14
2
21
8
27
58
23
50
258
8
4
3
3
14
33
20
26
154
(57 %)
(19 %)
(37 %)
(52 %)
(57 %)
(87 %)
(52 %)
(60 %)
Setzt man die Gesamtartenzahl einer Tiergruppe in Österreich mit der Zahl der Neozoen
bzw. der etablierten Neozoen in Beziehung, zeigen sich erwartungsgemäß große tiergruppenspezifische Unterschiede (Tab. 10). Während die Gruppe der „Schwebgarnelen“
(Mysidacea) in Österreich ausschließlich durch Neozoen vertreten ist, so sind z. B. nur etwa
1 % der Käferarten Neozoen.
Tab. 10: Gesamtartenzahlen (verändert nach GEISER 1998) und Anteil von Neozoen bzw. etablierten
Neozoen in Österreichs Fauna für ausgewählte Tiergruppen.
Tiergruppe
Mysidacea
Decapoda
Amphipoda
Pisces
Reptilia
Mollusca
Mammalia
Myriapoda
Opiliones
Araneae
Orthoptera
„Cladocera“ & Copepoda
Aves
Apterygota
Coleoptera
„Auchenorrhyncha“
Lepidoptera
Heteroptera
Amphibia
(2002)
Gesamtartenzahl in
Österreich (inkl. Neozoen)
3
7
26
80
24
435
109
280
60
800
140
220
250
600
7500
600
4000
900
22
Neozoen
in Österreich
3
3
9
27
8
58
14
16
3
39
8
7
21
7
147
6
38
6
1
etablierte Neozoen
in Österreich (%)
3 (100 %)
3 (43 %)
9 (35 %)
14 (18 %)
3 (12 %)
33
(7,6 %)
8
(7,3 %)
14
(5,0 %)
3
(5,0 %)
22
(2,7 %)
3
(2,1 %)
4
(1,8 %)
4
(1,6 %)
7
(1,2 %)
81
(1,1 %)
5
(0,8 %)
24
(0,6 %)
4
(0,4 %)
0
(0 %)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
369
Aquatische Neozoen machen mit rund 90 Arten 18 % der hier genannten Arten aus. Das ist
eine doch erstaunlich hohe Zahl für ein Binnenland. Zum Vergleich: es sind über 100 Neozoen in der Nord- und Ostsee, 140 in den nordamerikanischen Großen Seen und 150 im
westlichen Mittelmeer bekannt. Spitzenreiter dieser Statistik ist die San Francisco Bay mit
212 Neozoen (vgl. COX 1999). Auffallend in Tab. 10 ist auch, dass die ersten vier Positionen
mit den höchsten Neozoen-Anteilen von aquatischen Tiergruppen eingenommen werden
und dass sich bei den ersten drei Tiergruppen alle Neozoen auch etabliert haben.
7.3
Herkunftsgebiete und Einführungswege der Neophyten und Neozoen
Österreichs
Die Analyse der Herkunftsgebiete der neophytischen Gefäßpflanzen zeigt, dass der Mediterraneis und dem submediterranen Raum sowie Nordamerika als Ursprungsgebiet die größte
Bedeutung zukommt (Abb. 14). Weitere wichtige Herkunftsgebiete sind (Süd-)Osteuropa
und das angrenzende West- und Zentralasien, gefolgt von Ostasien, Mittel- und Südamerika.
Der relativ hohe Beitrag Süd- und Mittelamerikas beruht u. a. auf in den Anden verbreiteten,
kältetoleranten Arten (z. B. Galinsoga ciliata, G. parviflora) und auf den zahlreichen aus diesem Gebiet stammenden Nutz- und Zierpflanzen. Mit 88 Arten bemerkenswert hoch ist der
Anteil der verwilderten Kulturpflanzen, die sich erst unter dem Einfluss des Menschen entwickelt haben. Unter den Neophyten Österreichs überwiegen klimatisch ähnlich und geografisch nahe gelegene Ursprungsgebiete. Eine geringe Bedeutung kommt hingegen weit entfernten und klimatisch stark abweichenden Gebieten zu (Afrika südlich der Sahara, Australien,
Neuseeland, Pazifische Inseln, Tropen und Subtropen).
Die Mehrzahl der in Österreich etablierten Taxa stammt aus Nordamerika, (Süd-)Osteuropa
und dem angrenzenden Westasien und aus Ostasien (vgl. LOHMEYER & SUKOPP 1992).
Diese drei Gebiete sind wie Österreich durch ein gemäßigtes Laubwaldklima gekennzeichnet.
Hingegen sind nur sehr selten Arten aus klimatisch viel wärmeren Ursprungsgebieten fähig,
den kalten mitteleuropäischen Winter zu überleben. Somit sind – mit wenigen Ausnahmen
(z. B. Duchesnea indica) – keine Arten aus den (Sub)Tropen in größeren Gebieten Österreichs
etabliert. Nur wenige weitere Taxa sind auf Sonderstandorten (Thermalbächen) lokal eingebürgert (z. B. Cryptocoryne wendtii, Hygrophila polysperma, Vallisneria spiralis s. l.).
Für die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs stellt der bewusste Import als Zier- oder
Nutzpflanzen den wichtigsten Einführungsweg dar (Abb. 15). Etwa 57 % der Neophyten
Österreichs (627 Taxa) sind aus Kulturen verwildert oder wurden – in sehr seltenen Fällen –
angesalbt. Bei weiteren 2 % (25 Taxa) wird Verwilderung als Einführungsweg vermutet,
31 % der Neophyten (345 Taxa) wurden unabsichtlich eingeschleppt, bei weiteren 2 % (27
Taxa) wird Einschleppung als Einführungsweg vermutet. Viele dieser Arten treten bevorzugt
auf Warenumschlagplätzen, an Verkehrsanlagen (vor allem Bahnanlagen) oder auf Mülldeponien auf. Bei den übrigen 8 % (86 Taxa) ist der Einführungsweg unbekannt. Zum Vergleich:
In der Tschischen Republik wurden 45,5 % der Neophyten eingeschlppt und 54,5 % absichtlich eingeführt (PY¯EK et al. 2002).
Eine Auswertung der Herkunftsgebiete und der Einführungswege für die nur wenige Neophyten aufweisenden Gruppen der Moose, Flechten und Algen unterbleibt.
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
370
400
371
350
300
229
Taxa
250
200
133
150
93
84
100
88
26
31
35
50
14
6
10
8
20
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E-
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l.
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nn
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M
itt
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Am
m
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er
ik
ik
a
a
0
Abb. 14: Herkunftsgebiete der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs. Mehrere Arten wurden zwei
Ursprungsgebieten zugeordnet.
unklar
8%
Einschleppung?
2%
Einschleppung
31%
Verwilderung
57%
Verwilderung?
2%
Abb. 15: Einführungswege der in Österreich vorkommenden neophytischen Gefäßpflanzenarten. Unterschieden werden die Kategorien Einschleppung, vermutliche Einschleppung, Verwilderung, vermutliche Verwilderung und unklar.
Die Ursprungsgebiete der Neomyzeten Österreichs liegen – ähnlich wie bei den Gefäßpflanzen – in klimatisch ähnlichen Regionen, vor allem in Nordamerika (25 Arten) und in geringerem Ausmaß in Ostasien (11 Arten, vgl. Abb. 16). Bei weiteren 10 Arten liegt das Ursprungsgebiet in der Mediterraneis, 9 Arten stammen aus Mittel- und Südamerika und 8 Arten
aus den Tropen und Subtropen. Aus den Tropen und Subtropen stammende Neomyzeten
kommen in Österreich fast ausschließlich in Glashäusern vor. Von weiteren 11 Arten ist ihre
Herkunft unbekannt. Alle übrigen Ursprungsgebiete tragen nur wenige Arten zu den Neomyzeten Österreichs bei.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
371
Im Gegensatz zu den Gefäßpflanzen überwiegt bei den Neomyzeten Österreichs die Einschleppung, 51 Arten (61 % der Neomyzeten) gelangten so nach Österreich (Abb. 17). Bewusst eingeführt und verwildert sind nur wenige Neomyzeten. Es sind dies drei (4 % der
Neomyzeten) für Speisezwecke kultivierte Arten (Agaricus bisporus, Lentinula edodes, Stropharia rugosoannulata). Von den übrigen 29 Arten (35 % der Neomyzeten) ist der Einführungsweg unbekannt.
30
25
25
Taxa
20
15
11
9
10
11
10
8
5
2
1
1
3
1
2
Pa
z.
Tr
In
op
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en
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Ku
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ik
a
a
0
Abb. 16: Herkunftsgebiete der Neomyzeten Österreichs. Zwei Arten (Arthrocladiella mougeoutii,
Puccinia hemerocallidis) wurden zwei Ursprungsgebieten zugeordnet.
Verwilderung
4%
unklar
35%
Einschleppung
61%
Abb. 17: Einführungswege der in Österreich vorkommenden Neomyzeten (Einschleppung, Verwilderung,
unklar).
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
372
Bei einem Vergleich der Herkunftsländer aller Neozoen nach Kontinenten zeigen sich nur
wenige Unterschiede im Vergleich zu Deutschland (Abb. 18). Die meisten Neozoen stammen aus Asien, die wenigsten aus Ozeanien. Der Anteil nordamerikanischer Arten ist in
Deutschland höher. Ein auffallend hoher Prozentsatz liegt für afrikanische Arten vor. Einen
besseren Überblick gibt aber die Einteilung in zoogeografische Regionen (Abb. 19), die
deutlich zeigt, dass der Großteil der Arten (44 %) aus der Paläarktischen Region stammt.
Die weitere Differenzierung verdeutlicht das Überwiegen von Arten mediterraner Herkunft,
gefolgt von ostpaläarktischen und westeuropäischen Arten.
Deutschland (n = 705)
Nordamerika 25 %
Asien 27 %
Südamerika 12 %
Ozeanien 4 %
Afrika 17 %
Europa 15 %
Österreich (n = 501)
Kosmopoliten und unsichere Herkunft 11 %
Südamerika 12 %
Ozeanien 2 %
Nordamerika 15,5 %
Afrika 21 %
Asien 21,5 %
Europa 17 %
Abb. 18: Vergleich der Herkunft aller Neozoen (etabliert und unbeständig) nach Erdteilen für
Deutschland (nach GEITER et al. 2001) und Österreich.
(2002)
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Neobiota in Österreich – Diskussion
373
Österreich (n = 501)
Nearktis 15,5 %
Orientalis 13 %
Neotropis 12 %
Kosmopoliten 11 %
Australis 2 %
Äthiopis 2,5 %
Paläarktis 44 %
Abb. 19: Die von A. R. WALLACE (1876) begründeten zoogeografischen Regionen der Erde (aus
SEDLAG 1995) und die Verteilung aller Neozoen (etabliert und unbeständig) für Österreich.
Bei einer tiergruppenspezifischen Betrachtung der Herkunftsländer ergeben sich z. T. erhebliche Unterschiede (Abb. 20). So stammt z. B. beinahe die Hälfte der nicht-heimischen Fische
aus Nordamerika, aber nur etwa ein Fünftel der Schmetterlinge, etwa 15 % der Weichtiere
und 7 % der Käfer. Über 50 % der Weichtiere und etwa 20 % der Schmetterlinge stammen
aus dem europäisch-mediterranen Bereich, während dieser Anteil bei den Fischen deutlich
darunter liegt.
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
374
Fische
50 %
45 %
44 %
40 %
35 %
30 %
25 %
22 %
20 %
15 %
11,5 %
11,5 %
10 %
7%
5%
4%
Orientalis
Osteuropa
(ponto-kasp.)
Mediterraneis
Afrika
Mittel- u.
Südamerika
Nordamerika
0%
Weichtiere
40 %
36 %
35 %
30 %
25 %
25 %
20 %
15 %
15 %
11 %
10 %
5%
4%
1,5 %
Orientalis
Ost-Paläarktis
Europa
Mediterraneis
Afrika
Mittel- u.
Südamerika
0%
Nordamerika
1,5 %
Australis
5%
Abb. 20: Herkunftsgebiete der Neozoen in Österreichs Fisch- (n = 27 Arten) und Weichtierfauna
(n = 58 Arten).
(2002)
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Neobiota in Österreich – Diskussion
375
Käfer
25 %
22,5 %
20 %
18,5 %
15 %
unsicher
Kosmopoliten
(Sub)Tropis
Orientalis
Ostpaläarktis
Mittel- u.
Südamerika
Nordamerika
4,5 %
4%
Mediterraneis
4%
5%
0%
8%
Australis
7%
11 %
8,5 %
Afrika
10 %
12 %
Schmetterlinge
25 %
21 %
20 %
18,5 %
16 %
16 %
15 %
10,5 %
10 %
8%
5%
5%
unsicher
Kosmopoliten
(Sub)Tropis
Orientalis
Europa
Mediterraneis
Mittel- u.
Südamerika
Nordamerika
0%
2,5 %
Abb. 20 Fortsetzung: Herkunftsgebiete der Neozoen in Österreichs Käfer- (n = 147 Arten) und
Schmetterlingsfauna (n = 38 Arten).
Eine alle Tiergruppen umfassende Auswertung der unterschiedlichen Einführungswege der
Neozoen erscheint beim gegenwärtigen Kenntnisstand wenig aussagekräftig, zumal die vorliegenden Daten nicht für alle Tiergruppen als vollständig anzusehen sind. Selbstverständlich überwiegt bei den Wirbeltieren die aktive Freisetzung durch den Menschen, während der
Großteil der Wirbellosen mittels Waren- und Personenverkehr eingeschleppt wurde (und
wird).
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
376
7.4
7.4.1
Verteilung der Neophyten auf Lebensräume
Überblick
In der Vegetation Mitteleuropas treten Neophyten (und Archäophyten) vor allem in Biotoptypen
mit hoher anthropogener und/oder natürlicher Störungsdynamik auf (SUKOPP 1976, 1980;
PY¯EK 1998; KOWARIK 1999). In geschlossenen Vegetationsbeständen ist die Ressource
„Raum” vollkommen besetzt und folglich die Etablierung neuer Arten sehr erschwert. Neue
Arten können vor allem dann einwandern, wenn Störungen Bestandeslücken geschaffen haben (SUKOPP & SUKOPP 1993).
Der Anteil von Neophyten und auch von invasiven Neophyten ist in den wärmsten Teilen
Mitteleuropas am höchsten (vgl. LOHMEYER & SUKOPP 1992). Mit zunehmend ungünstigerem Klima sinkt der Anteil der Neophyten in der Vegetation Österreichs. Ab der obermontanen
Höhenstufe spielen Neophyten keine Rolle mehr.
Die Verteilung der Neomyzeten auf Lebensräume und Wirtsorganismen wird ausführlich im
Kap. 5.5 behandelt. Daher wird hier nicht mehr darauf eingegangen.
7.4.2
Wälder
In zonalen Wäldern Mitteleuropas sind nur wenige etablierte Neophyten anzutreffen
(LOHMEYER & SUKOPP 1992; KOWARIK 1999; BRANDES 2000), wobei die Artenzahl der
Neophyten mit zunehmender Meereshöhe und rauerem Klima abnimmt. Ab der montanen
Höhenstufe spielen Neophyten in Österreichs Wäldern keine Rolle mehr. Als einzige weit verbreitete Art ist Impatiens parviflora zu erwähnen (vgl. ESSL & WALTER 2002).
Eine Anzahl neophytischer Gehölze tritt in den Wäldern Österreichs unbeständig oder etabliert,
aber nicht invasiv auf (z. B. Mahonia aquifolium, Prunus serotina, Pseudotsuga menziesii,
Quercus rubra). In der Krautschicht zonaler mitteleuropäischer und österreichischer Wälder
ist nur Impatiens parviflora weit verbreitet, einige weitere Arten sind lokal etabliert (Doronicum
pardalianches, Galeobdolon argentatum, Scutellaria altissima). Auf Kahlschlägen, auf Störstellen in Wäldern und in lichten Wäldern sind z. B. Duchesnea indica und Erechtites hieracifolius regional etabliert.
Eine Ausnahme stellen die Wälder im pannonischen Raum Ostösterreichs dar. Hier dringen
invasive neophytische Gehölze, vor allem Robinie (Robinia pseudacacia) und Götterbaum
(Ailanthus altissima), teilweise massiv in die Strauch- und Baumschicht der Wälder ein und
verursachen tiefgreifende Vegetations- und Standortsveränderungen (NEUHAUSER 2001;
ESSL & WALTER 2002).
7.4.3
Auwälder
Eine große Bedeutung erreichen Neophyten in manchen Auwaldtypen. Diese Biotoptypen
sind geprägt durch ein ausgeprägtes anthropogenes und natürliches Störungsregime, das die
Etablierung von Neophyten begünstigt (KOWARIK 1992, 1999).
Besonders reich an etablierten Neophyten sind Weichholzauen des Tieflandes (FERAKOVA
1994). In die Baumschicht der Silberweidenauen des pannonischen Raumes dringt Acer negundo massiv ein, in der Krautschicht sind Aster lanceolatus, Impatiens glandulifera, Solidago
gigantea, seltener Fallopia japonica, häufig.
An der March und an der Donau östlich von Wien tritt Fraxinus pennsylvanica als sich ausbreitende Baumart hinzu (LAZOWSKI 1999; DRESCHER & MAGNES 2001; DRESCHER et
al. 2002).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
7.4.4
377
Ruderal- und Segetalvegetation
Die Ruderal- und Segetalvegetation Österreichs (und ganz Mitteleuropas) besitzen als störungsgeprägte Biotoptypen einen besonders hohen Anteil an Neophyten (KOWARIK 1992,
1999; HURLE 2001). Ausgangspunkt der Verbreitung und Häufigkeitszentren für Neophyten
sind menschliche Siedlungen, in denen ihr Anteil mit steigender Siedlungsgröße zunimmt
(SUKOPP 1976; PY¯EK & PY¯EK 1991; PY¯EK 1998). Besonders hervorzuheben sind
Städte und die mit diesen assozierten urban-industriellen Lebensraumtypen (SUKOPP 1976;
DETTMAR 1995). In der Flora von Wien liegt der Anteil der Archäo- und Neophyten mit 591
Arten bei 27 % (ADLER et al. 2001b, 2001c).
Innerhalb von Städten nimmt der Anteil der Neophyten von der Peripherie zum Zentrum hin
zu. Hierbei spielen der Zeitfaktor und die Stadtgröße eine wichtige Rolle: In alten Städten
sind bereits mehr Neophyten etabliert als in benachbarten neuen Städten vergleichbarer
Größe (GRIESE 1999). Großstädte beherbergen deutlich mehr Neophyten als Kleinstädte.
Wie beispielhaft für Berlin belegt ist, kann die Flora dicht verbauter urbaner Stadtteile sogar
bis zu etwa 50 % aus Archäo- und Neophyten bestehen (vgl. Tab. 11). Der hohe Archäo- und
Neophytenanteil lässt sich durch veränderte ökologische Bedingungen (wärmeres Stadtklima,
Eutrophierung etc.), durch die große Zahl kultivierter Arten, durch die sehr häufig auftretenden
Störungen und durch die ausgeprägten Transportströme, die eine stete Diasporenzufuhr mit
sich bringen, erklären. In vielen Städten hat sich die Anzahl der vorkommenden Neophyten
in den letzten 100–200 Jahren vervielfacht, so stieg sie in Berlin innerhalb von 200 Jahren
um mehr als das Vierfache (BRANDES 2000).
Verkehrsinfrastruktur und Warenumschlagplätze, wie Bahnhöfe und Hafenanlagen, dienen für
viele Neophyten als erste Etablierungszentren und als wichtige Ausbreitungskorridore.
Besonders Bahnhöfe sind daher bevorzugter Gegenstand der mitteleuropäischen Adventivfloristik (z. B. BRANDES 1993; MELZER 1995; ZIDORN & DOBNER 1999; HOHLA et al.
1998, 2000).
Eine überwiegend aus Archäo- und Neophyten zusammengesetzte Flora beherbergen Mülldeponie- und Klärschlammstandorte (Müllbegleiter). Durch den beständigen und oft sehr intensiven Diasporennachschub und das meist warme Mikroklima (Gärungsprozesse!) kommt
es teilweise zur Ausbildung völlig neuer Vegetationstypen, die von neophytischen Arten dominiert werden. Bei Stilllegung der Deponieflächen und nachfolgender Sukzession verschwinden die meisten dieser Arten aber rasch wieder (WALTER 1992; HETZEL & ULLMANN 1995;
HETZEL & MEIEROTT 1998).
Die starke Eutrophierung der mitteleuropäischen Lebensräume und besonders der Ruderalund Segetalstandorte kommt letztlich den ökologischen Ansprüchen der meisten Neophyten
entgegen (Abb. 21).
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
378
Neophyten
Indigene Arten: ungefährdet
Indigene Arten: gefährdet
oder ausgestorben
25
Frequenz (%)
20
15
10
5
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Stickstoffbedarf
Abb. 21: Auswertung der Nährstoffbedürfnisse neophytischer und heimischer Pflanzenarten Deutschlands. Unter den 1.795 an Hand ihrer Stickstoffzahlen (nach ELLENBERG et al. 1991) klassifizierten heimischen Arten überwiegen Arten von gering bis mäßig mit Nährstoffen versorgten
Standorten. Die Bevorzugung nährstoffarmer Standorte trifft besonders für Arten der Roten
Liste zu. Die 144 dargestellten Neophyten bevorzugen hingegen gut bis sehr gut nährstoffversorgte Standorte (aus SCHERER-LORENZEN et al. 2000).
Tab. 11: Zusammensetzung der Flora verschiedener Bereiche Berlins nach der Einwanderungszeit
der Arten (aus SUKOPP 1976; KOWARIK 1999).
Geschlossene
Bebauung
Vegetationsbedeckte Fläche (%)
Artenzahl Farn- und Blütenpflanzen/km
2
Aufgelockerte
Bebauung
Innere
Randzone
Äußere
Randzone
32
55
75
95
380
424
415
357
Anteil Archäophyten (%)
15,2
14,1
14,5
10,2
Anteil Neophyten (%)
34,6
32,8
28,9
18,3
SUMME Archäo- und Neophyten (%)
49,8
46,9
43,4
29,5
7.4.5
Gewässervegetation
Die Gewässervegetation weist einen relativ geringen Anteil neophytischer Arten auf. Während oligotrophe Gewässer fast völlig frei von Neophyten sind, kommen in eutrophen Gewässern mehrere Neophyten vor. Einziger invasiver Neubürger in der Unterwasservegetation
Österreichs ist Elodea canadensis (vgl. ESSL & WALTER 2002). Einige weitere Arten treten
lokal und oft unbeständig auf. Besonders hervorzuheben sind aus Thermalquellen gespeiste
Bäche, in denen Wasserpflanzen aus wärmeren Klimaten gehäuft auftreten (Warmbach in
Villach, Thermenabfluss Bad Vöslau).
In der Schwimmpflanzenvegetation der Gewässeroberfläche kommt in Österreich nur eine lokal
etablierte Art vor, Lemna turionifera, bei der zusätzlich unklar ist, ob sie nicht sogar einheimisch
ist. Einige weitere Arten (z. B. Azolla filiculoides) treten in Österreich nur unbeständig auf.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
7.4.6
379
Ufervegetation
Die Ufervegetation von Stillgewässern, besonders aber von Fließgewässern ist in Mitteleuropa reich an Neophyten (LOHMEYER & SUKOPP 1992).
In der Ufervegetation der Stillgewässer Österreichs (Röhrichte, nasse Hochstaudenbestände
etc.) sind einige Neophyten etabliert (Acorus calamus, Mimulus guttatus, Typha laxmannii
etc.). Zwei sich erst in den letzten Jahrzehnten stark vermehrende Arten sind invasiv (Bidens
frondosa, Epilobium ciliatum; vgl. ESSL & WALTER 2002).
In Zwergbinsengesellschaften im Schwankungsbereich von Still- und von Augewässern
kommen in Österreich keine etablierten Neophyten vor.
In der Ufervegetation von Fließgewässern (nasse Hochstaudenbestände, Fließgewässerröhrichte, Pioniervegetation auf Schotter, Sand oder Feinsubstrat etc.) sind etablierte Neophyten
häufig. Nach LOHMEYER & SUKOPP (1992) weisen Flussufergesellschaften im Vergleich
zu anderen naturnahen Pflanzengesellschaften den höchsten Anteil an Archäo- und Neophyten in Mitteleuropa auf. Mehrere Arten sind invasive Neophyten. Am stärksten treten diese in Hochstaudenbeständen hervor (LOHMEYER & SUKOPP 1992), wobei in Österreich
vor allem Aster lanceolatus, Solidago canadensis, Fallopia japonica, Helianthus tuberosus
und Impatiens glandulifera Dominanzbestände ausbilden (ESSL & WALTER 2002). An der
March ist zusätzlich Echinocystis lobata häufig, in der Böhmischen Masse Rudbeckia laciniata
und am Donauufer hat sich in den letzten Jahrzehnten Angelica archangelica ausgebreitet.
Auf sandigen bis schlammigen Pionierstandorten von Fließgewässeralluvionen ist der Anteil
an Neophyten oft ebenfalls hoch, vor allem an eutrophierten Fließgewässern der Tieflagen.
Hier ist die Annuellenvegetation besonders reich an Neophyten (LOHMEYER & SUKOPP
1992). Neben zahlreichen unbeständig auftretenden Neophyten sind mehrere Arten etabliert,
teilweise sind sie invasiv. In flussbegleitenden Bidention-Gesellschaften kann Bidens frondosa
als konkurrenzstarke Art invasiv auftreten und einheimische Bidens-Arten verdrängen (vgl.
HEJNY 1995; BENDOVA & GRUBEROVA 1999a, 1999b). Bei den Neophyten der Fließgewässeralluvionen handelt es sich meist um Konkurrenz- und Ruderalstrategen, wie MÜLLER
(1995) anhand der Untersuchung nordalpiner Flüsse feststellte.
Auf Schotterbänken im Bereich des mittleren Hochwassers kommen in Mitteleuropa regelmäßig Neophyten, darunter auch viele Ruderalarten, vor (z. B. Oenothera spp., Conyza canadensis, Erigeron annuus – LOHMEYER & SUKOPP 1992). Jedoch ist keiner dieser Neophyten in Österreich für diesen Standortstyp als invasiv zu werten. An den Oberläufen der
Alpenflüsse nimmt die Anzahl der Neophyten kontinuierlich ab (MÜLLER 1995), die Schotterbänke der letzten naturnahen Wildflusslandschaften in den Alpen (z. B. Lech in Tirol) sind
bislang frei von Neophyten (MÜLLER & BÜRGER 1990).
Die große Bedeutung von Neophyten in fließgewässerbegleitender Vegetation wird durch die
hohe natürliche Standortdynamik (Geschiebeumlagerung, Hochwässer, Bodenverwundung),
die generell günstigen Ausbreitungsmöglichkeiten entlang von Flüssen (Diasporendrift etc.)
und anthropogene Einflüsse erklärt (Eutrophierung, flussbauliche Maßnahmen) (MÜLLER
1995; KOWARIK 1999). Generell stellen Flusstäler günstige „Wanderstraßen der Pflanzen”
dar (SUKOPP 1962, 1976). Auch menschliche Siedlungen und Verkehrsanlagen liegen oft
gebündelt in Flusstälern und verbessern die Etablierungsmöglichkeiten für Neophyten
(LOHMEYER & SUKOPP 1992).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
380
7.4.7
Fettwiesen und -weiden
Die Vegetation gedüngter Wiesen und Weiden ist arm an Neophyten. Unbeständig auftretende Neophyten sind sehr selten, als in Österreich etabliert sind nur zwei Arten zu werten:
Lolium multiflorum wird als Futtergras häufig kultivert und verwildert in Fettwiesen, Veronica
filiformis besitzt ihren Verbreitungsschwerpunkt in Fettwiesen und Mährasen und tritt lokal
invasiv auf (ESSL & WALTER 2002).
7.4.8
Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen
In Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen sind in Mitteleuropa nur wenige Neophyten etabliert (SUKOPP 1962; LOHMEYER & SUKOPP 1992). Neben dem in Halbtrockenrasen in
Teilen Österreichs (z. B. Nördliches Alpenvorland) verbreiteten Phedimus spurius (= Sedum
spurium) kommen noch andere neophytische Arten dieser Gattung, allerdings nur selten,
vor. In ruderalen Trockenbiotopen sind Neophyten etwas häufiger, da Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt auf Ruderalstandorten besitzen (z. B. Erigeron annuus), auch diese
Standorte erobern können.
Besonders hervorzuheben sind die Robinie (Robinia pseudacacia) und der Götterbaum
(Ailanthus altissima), die im pannonischen Ostösterreich vor allem durch klonales Wachstum
massiv in Trockenstandorte eindringen, und diese völlig verändern und entwerten können
(vgl. UDVARY 1999; NEUHAUSER 2001).
7.4.9
Moore und Feuchtwiesen
In Flachmooren und im Feuchtgrünland spielen Neophyten eine untergeordnete Rolle
(PY¯EK et al. 2002). Im landwirtschaftlich genutzten Feuchtgrünland ist kein einziger Neophyt
etabliert. In nährstoffreicheren Feuchtbrachen hingegen können neophytische Hochstauden
(Solidago gigantea, Fallopia japonica) oder die Annuelle Impatiens glandulifera vorkommen.
Im Rheindelta in Vorarlberg tritt Euthamia graminifolia (= Solidago graminifolia) lokal etabliert
in Feuchtwiesen und Niedermooren auf.
In Hoch- und Zwischenmooren sind Neophyten derzeit noch ohne größere Bedeutung, sehr lokal kommen Kalmia angustifolia (Oberösterreich – ADLER et al. 1994) und neuerdings Erica
tetralix (Großarl und Gasteiner Tal in Salzburg, Kreuzerbauernmoor in Oberösterreich –
STÖHR 2000, Stöhr mündl. Mitt.) vor. Unter den Moosen breitet sich Campylopus introflexus
derzeit in Mooren aus (vgl. Kap. 5.2). In Deutschland gilt diese Moosart bereits als invasiv
(KOWARIK 2002). Die in Norddeutschland aus Heidelbeerplantagen verwildernden und in gestörte Hochmoore und Moorwälder eindringenden nordamerikanischen Arten Vaccinium angustifolium und V. corymbosum (KOWARIK & SCHEPKER 1995; Von Drachenfels mündl.
Mitt.) und/oder deren Hybride (ROTHMALER 2002) sind in Österreich bislang noch nicht
nachgewiesen.
7.4.10
Fels- und Felsschuttvegetation
Neophyten fehlen in Österreich in Fels- und Schuttstandorten höherer Lagen, in tieferen Lagen
(vor allem in Siedlungsnähe) sind Neophyten hingegen gelegentlich zu finden. Typische,
wenngleich oft unbeständige und relativ seltene neophytische Arten warmer Felsstandorte
sind Cymbalaria muralis, Thuja orientalis und Antirrhinum majus, häufiger und an Felsstandorten etabliert sind Robinia pseudacacia und Syringa vulgaris. Weitere Neophyten kommen
gelegentlich vor (z. B. Erysimum cheiri, Phedimus spurius).
(2002)
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Neobiota in Österreich – Diskussion
381
Genaue Untersuchungen zur Neophytenflora von Fels- und Felsschuttvegetation aus Österreich liegen nicht vor. Die Ergebnisse einer Untersuchung von 56 Felsen in der Umgebung
von Burgen in Süd- und Südostdeutschland dürften jedoch weitgehend auf Österreich übertragbar sein. Es konnten insgesamt 26 Neophytenarten nachgewiesen werden, die häufigsten
Arten waren Syringa vulgaris, Phedimus spurius und Cerastium tomentosum (DEHNENSCHMUTZ 2000a, 2000b).
7.4.11
Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden
In alpinen Rasen und Zwergstrauchheiden gibt es in Österreich keine etablierten Neophyten.
Für die alpine Stufe der Schweizer Alpen wird lediglich eine Art als lokal etabliert angegeben
(Papaver croceum – LOHMEYER & SUKOPP 1992). Eine signifikante Abnahme der Neophytenvorkommen mit steigender Seehöhe wurde auch von PY¯EK et al. (2002) an über
300 Standorten in der Tschechischen Republik festgestellt.
7.5
7.5.1
Verteilung der Neozoen auf Lebensräume
Aquatische Lebensräume
Österreich besitzt etwa 6.000 natürliche Seen und rund 100.000 km Fließgewässerstrecke.
2
Die Oberflächengewässer machen mit 1.300 km etwa 1,6 % des österreichischen Staatsgebietes aus. Obwohl quantitativ weniger bedeutend (in diesem Band: 89 aquatische vs. 411
terrestrische Neozoen) sind die naturschutzfachlichen Auswirkungen im aquatischen Bereich
größer (invasive und potenziell invasive Neozoen: 20 aquatische vs. 28 terrestrische Arten)
(vgl. auch Tab. 10). Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass aquatische Neozoen häufig
entscheidend in ökosystemare Abläufe (z. B. Veränderungen im Nahrungsnetz und der Stoffkreisläufe) eingreifen (Kap. 7.6.2).
Als Folge der anthropogenen Verbindung bisher getrennter Flusssysteme (Kanäle) und der
Verschleppung durch wichtige Transportvektoren (Schiffsverkehr) sind Neozoen besonders
in den schiffbaren Abschnitten der Fließgewässer anzutreffen. Dieser Transport macht offenbar kaum taxonomische Unterschiede und betrifft verschiedenste Tiergruppen (vgl. Kap. 6.2.1,
6.3.3, 6.3.4, 6.3.6, 6.3.7, 6.3.8, 6.3.10). Durch die tiefgreifenden anthropogenen Veränderungen der Fließgewässer (besonders Eutrophierung, Aufsalzung, Stauhaltung) werden neu
entstandene ökologische Lizenzen in besonderem Maße durch euryöke Neozoen genutzt (vgl.
Kap. 6.3.3). Das Arteninventar in der Donau hat sich seit 1992, der Eröffnung des RheinMain-Donau-Kanals, mehrfach verändert. Vergleichsweise gut dokumentiert ist die Abfolge
von Gammaridenarten (Kap. 6.3.8). In den Oberläufen der Fließgewässer finden sich
(noch?) weniger Neozoen, wenngleich auch in diesen Lebensräumen mit dem Signalkrebs
oder der Neuseeländischen Zwergdeckelschnecke bereits naturschutzfachlich relevante Gegenbeispiele vorliegen.
Für die durch Gewässerverschmutzung und -verbauung bereits stark bedrohten einheimischen Flusskrebsbestände bedeutet das Auftreten der nordamerikanischen Flusskrebse, die
als Vektoren für die Verbreitung der Krebspest fungieren (vgl. Kap. 5.5.4.1, 6.3.10), eine zusätzliche Gefährdungsursache.
Stillgewässer werden in der Regel weniger leicht erreicht (Wasservögel, Sportboote, Fischer,
Aquarienbesitzer) und sind daher weniger von Einschleppung, sondern eher von aktiver
Freisetzung betroffen (Fische, Schnecken, Flusskrebse, Schildkröten). Von den sieben aus
naturschutzfachlicher Sicht relevanten Fischarten (Graskarpfen, Silberkarpfen, Marmor-
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
382
karpfen, Sonnenbarsch in Stillgewässern; Regenbogenforelle, Kesslergrundel in Fließgewässern; der expansive, sehr anpassungsfähige Blaubandbärbling in Fließ- und Stillgewässern) wurden fünf absichtlich freigesetzt.
Den größten Anteil an Neozoen unter den Vögeln stellen Wasservögel (Schwäne, Gänse,
Enten), die als beliebtes Ziergeflügel von privaten Züchtern gehalten, vermehrt und gehandelt werden. Begünstigt wird das Vorkommen dieser Arten durch die Anlage neuer stehender
Gewässer zur Fischzucht oder Erholungsnutzung, die Eutrophierung stehender Gewässer
und regelmäßige Fütterungen vor allem im Bereich von Siedlungen.
Auch wenn bisher noch keine einheimische Art in unseren Flüssen oder Seen vollständig
verdrängt wurde (aber vgl. z. B. Cyclops vicinus, Kap. 6.3.6), gibt es Befunde, die – gekoppelt mit einer Abnahme der Populationsdichte einheimischer Arten – eine mehr oder weniger
stark veränderte Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft sowie Veränderungen und
Verschiebungen im Nahrungsnetz ergeben.
7.5.2
Terrestrische Lebensräume
Als ein Charakteristikum erfolgreicher Neobiota gilt die bevorzugte Besiedlung von gestörten
bzw. anthropogen geprägten Lebensräumen. Die hohe Dynamik der Ressourcenverfügbarkeit an solchen Standorten ermöglicht vor allem opportunistischen Arten eine Besiedlung.
Naturnahe und ungestörte Standorte sind allgemein weniger häufig betroffen. Dringen Neozoen trotzdem in diese Standorte vor, treffen sie unter Umständen auf sehr stenöke, weniger
anpassungsfähige Arten, die dieser neuen Konkurrenzsituation nicht gewachsen sind. So
dringt die Spanische Wegschnecke zunehmend in naturnahe Standorte vor, besonders in Auwälder in niederen Lagen und in Feuchtwiesen, und wird dort zur dominanten Schneckenart.
Bevorzugt in Laubwäldern in Gewässernähe sind auch Bisamratte, Marderhund, Waschbär,
Mink und Nutria zu finden.
Unter den terrestrischen Lebensräumen sind es aber vor allem anthropogen geschaffene,
künstliche Lebensräume, die von Neozoen besiedelt werden: Monokulturen in der Land- und
Forstwirtschaft und urbane Ballungszentren.
7.5.3
Sonderstandorte (Städte, Wohnungen, Glashäuser u. a.)
Die lokal erhöhten Temperaturen in Städten stellen ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Etablierung wärmeliebender Arten dar. Nach AUER et al. (1989) liegt die Durchschnittstemperatur in den inneren Wiener Bezirken um 1°C höher als in der pannonischen Umgebung. Ein besonders gut untersuchtes Beispiel dazu bietet der Ailanthusspinner (Samia
cynthia, vgl. Kap. 6.3.21), der vorwiegend in den innersten Bezirken von Wien vorkommt. Wie
Untersuchungen zur Frostresistenz ergeben haben, können die Puppen die Winter-Tiefsttemperaturen in den wärmeren inneren Bezirken gerade überleben, nicht aber in den äußeren Bezirken (PRUSCHA et al. 1991). Auch die Vertreter der in Österreich eingebürgerten
Papageien haben bisher nur in den Parkanlagen größerer Städte gebrütet. Neben klimatischen Faktoren spielen hier aber natürlich auch verbesserte Nahrungsbedingungen (Winterfütterung) eine wichtige Rolle. Durch den steigenden Flächenverbrauch und die zunehmende Urbanisierung wachsen – unabhängig von der Schaffung eines städtischen Eigenklimas – die Möglichkeiten für synanthrope Arten, die im Gefolge des Menschen an von ihm
geschaffenen Standorten leben („Anthropozönosen“). Einige Arten nutzen als Kulturfolger
die zahlreich verfügbaren Ressourcen dieser Habitate (z. B. Waschbär, Mink).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
383
Weitere wichtige Sonderstandorte stellen mikroklimatisch begünstigte Habitate dar, wie z. B.
Komposthaufen, Müllplätze, Kraftwerksabflüsse, die durch die lokal erhöhten Temperaturen
(wie auch in Städten) einer Reihe von Arten als Ausgangspunkt („Trittsteine“) für eine folgende Ausbreitung in naturnahe Lebensräume dienen können.
Die besonderen Bedingungen in Gewächshäusern ermöglichen auch tropischen und subtropischen Arten ein Überleben, z. B. dem vermutlich aus Südostasien eingeschleppte Regenwurm Amynthas corticis (ZICSI et al. 1999), wobei in der Regel die Vorkommen auf die Gebäude beschränkt bleiben. In manchen Fällen schaffen es die Arten aber auch ins Freiland
überzuwechseln und sich zeitweilig (in den Sommermonaten) oder dauerhaft zu etablieren
(z. B. die Ackerschnecke Deroceras panormitanum oder der Kiemenwurm Branchiura
sowerbyi).
Als zentrale Anlaufstelle von Verschleppungen durch Waren- und Personenverkehr und
durch das hohe Angebot an verfügbaren Ressourcen stellen Städte somit insgesamt den
wichtigsten Ausgangspunkt für die Invasion von Neobiota dar.
7.6
7.6.1
Ökologische Konsequenzen biologischer Invasionen
Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen
Die stärksten Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen werden von jenen
Neophyten verursacht, die eine in dem neu eroberten Biotoptyp nicht oder fast nicht vorkommende Wuchsform repräsentieren. Dies hat eine veränderte Vegetationsdichte und eine
veränderte räumliche Vegetationsverteilung zur Folge (KOWARIK 1999).
Beispielsweise können Impatiens glandulifera, Heracleum mantegazzianum und die beiden
Fallopia-Arten, die alle einheimischen Arten der Krautschicht von Austandorten deutlich an
Wuchshöhe übertreffen, eine vertikale Vergrößerung der Krautschicht bewirken (KOWARIK
1999). Der Eschen-Ahorn (Acer negundo) kann in Silberweidenauen eine zweite, niedrigere
Baumschicht aufbauen, die sonst in diesem Biotoptyp nicht vorhanden wäre. Zudem behindert
der stark schattende Eschen-Ahorn die Etablierung von Jungweiden. Im Nationalpark Donauauen gilt A. negundo daher als problematischste Baumart der Weichholzauen (DRESCHER
et al. 2002).
Einige parasitische Neomyzeten können durch die Reduzierung ihrer Wirtspflanzen indirekt
die Raumstruktur von Lebensräumen verändern. Der weitgehende Ausfall von Altbäumen
der in manchen Waldtypen ehemals bestandesbildenden Feld-Ulme (Ulmus minor) durch
das von zwei eingeschleppten Pilzarten (Ophiostoma ulmi, O. novo-ulmi, vgl. Kap. 5.5.4.1)
verursachte Ulmensterben hat deutliche Auswirkungen auf die Bestandesstruktur der betroffenen Waldtypen.
Selbstverständlich hat eine Veränderung der Raumstruktur auch großen Einfluss auf die
Verbreitung und Verteilung von Tierarten, vor allem der wirbellosen Fauna. Direkte „landschaftsgestaltende“ Auswirkungen können auch von Neozoen verursacht werden. So können
durch die Grabtätigkeit von Bisamratte oder Nutria die Gewässerufer verändert werden. Die
Vernichtung der submersen Vegetation durch Graskarpfen verändert das Raumangebot für
andere Fische (z. B. als Einstand oder Laichsubstrat) und das Lichtregime für viele Wirbellose.
Muscheln (z. B. Wandermuschel, Körbchenmuschel) können bei Massenauftreten große
Muschelbänke ausbilden. Der Schlickkrebs (Corophium curvispinum) überzieht Hartsubstrate
mit seinen Schlammröhren, wodurch andere benthische Organismen kaum geeignete Standortbedingungen vorfinden.
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
384
7.6.2
Veränderungen von ökosystemaren Abläufen
Jeder Neubürger verändert die interspezifische Konkurrenzsituation sowie die Nischen- und
Ressourcenverfügbarkeit in einem Biotop. Dies beeinflusst die Artenzusammensetzung von
Phyto- und Zoozönosen (KOWARIK 1999).
Darüber hinaus können Neophyten, die einer in dem Biotoptyp seltenen oder fehlenden Lebensform zuzurechnen sind, weitergehende Veränderungen verursachen. Arten mit einer
längeren Lebensdauer (z. B. ausdauernde statt annuelle Arten, Sträucher statt Kräuter etc.)
können Ressourcen häufig effizienter nutzen und zu markanten Veränderungen der Ressourcenverfügbarkeit (Lichtgenuss, Nährstoffhaushalt, Streuabbau etc.) oder der ökosystemaren Produktivität (Primärproduktion, Energieflussbilanzen) führen. Auch eine Veränderung
der Sukzessionsgeschwindigkeit und -richtung kann durch Neophyten verursacht werden,
wie an Hand folgender Beispiele illustriert werden soll (nach KOWARIK 1999):
• Hochwüchsige krautige Neophyten (z. B. Fallopia spp., Helianthus tuberosus, Solidago
canadensis, S. gigantea) können die Sukzessionsgeschwindigkeit von Hochstaudenfluren
zu Gehölzbeständen stark verlangsamen, da die Keimungs- und Etablierungsbedingungen
für Gehölze deutlich verschlechtert sind.
• Die stickstoffbindende Robinia pseudacacia kann durch Eutrophierung die Standortsqualität und die Sukzessionsrichtung deutlich verändern.
• Hochproduktive aquatische Neophyten (z. B. Elodea canadensis) können die Sedimentationsraten ihrer Wohngewässer beschleunigen.
• Raschwüchsige Hochstauden (z. B. Fallopia spp.) können die Produktivität von Biotoptypen
deutlich erhöhen.
Neomyzeten können vor allem dann Einfluss auf ökosystemare Abläufe nehmen, wenn sie
als Parasiten einheimische Arten zurückdrängen (z. B. Ulmensterben, Krebspest; vgl. Kap.
5.5.4.1).
Neozoen, die als Prädatoren in Nahrungsnetze eingreifen, können Veränderungen im Ökosystem auslösen, die kaskadenartig abwärts bis zu den Primärproduzenten wirken (“topdown“-Effekt). Umgekehrt können Neobiota, die als Produzenten oder Konsumenten an der
Basis des Nährstoffkreislaufs stehen, Veränderungen bewirken, die leiterartig aufwärts bis zu
den Top-Carnivoren wirken (“bottom-up”-Effekt). Die durch Neobiota verursachten Veränderungen im Nahrungsnetz (auch als “food web chaos“ bezeichnet) können zu instabilen (d. h.
nicht dauerhaften) und unvorhersagbaren Nahrungsbeziehungen führen.
Bei hohen Abundanzen können Muscheln infolge ihrer Filtrationsleistungen eine Schlüsselfunktion in limnischen Ökosystemen einnehmen. Die Invasion der Wandermuschel (Dreissena
polymorpha) in den großen nordamerikanischen Seen führte zu einem deutlichen Rückgang
(50–75 %) der Phytoplanktonbiomasse. Die Folge war eine erhöhte Verfügbarkeit von Licht
und ein Anstieg der Phosphatkonzentration (CARACO et al. 1997; STRAYER et al. 1999).
Während Zooplankton und einheimische Muschelarten zurückgingen, wurden Makrophyten
und Zoobenthos gefördert (KARATAYEV et al. 1997). Ähnliche Effekte wurden auch für die
Asiatische Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) in Nordamerika festgestellt (PHELPS 1994).
Eine Beschleunigung der Verfügbarkeit von Nährstoffen wurde auch experimentell in Mikrokosmos-Studien nachgewiesen. Durch die Filtration von Dreissena wurde mehr Stickstoff
und Phosphor aus dem partikulären organischen Material (POM) in lösliche Form überführt
und so den Primärproduzenten zur Verfügung gestellt (JAMES et al. 1997). Die hohe Filtrationsleistung führt auch zu einem Anstieg der Sedimentation, Detritusfresser profitieren, deren
Räuber folgen und so wird ein Großteil der Stoffkreisläufe zum Gewässergrund verlagert,
während planktonische Organismen (und auch planktivore Fische) zurückgehen (STRAYER
et al. 1999). Auch die besonders in den Tropen invasiv auftretende Wasserhyazinthe verändert die ökosystemaren Abläufe; infolge der dichten Schwimmblätter an der Wasseroberfläche
dringt nur mehr wenig Licht in tiefere Wasserschichten und das Plankton-Nahrungsnetz
(2002)
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Neobiota in Österreich – Diskussion
385
bricht zusammen. Knapp unter der Wasseroberfläche herrschen wie am Gewässergrund reduzierende Bedingungen. Ein direkter Nachweis der Änderung des Nahrungsnetzes nach
dem Besatz allochthoner Fischarten konnte durch Isotope in Kanadischen Seen erbracht
werden (VAN DER ZANDEN et al. 1999).
Ein weiteres Beispiel tiefgreifender (aber auch unerwarteter) Auswirkungen einer Einbürgerung betrifft den Süßwasserkrebs Mysis relicta (”opposum shrimp”). Die Art wurde 1968 in
einen See in Montana (USA) als Fischfutter absichtlich eingebracht. Tagsüber bleibt der
Krebs in tiefen Wasserschichten und kommt nur in der Nacht zum Fressen an die Oberfläche.
Die Fische aber fressen tagsüber, weshalb die Krebsart als Beutetier ohne Bedeutung blieb.
Darüber hinaus frisst der Krebs in der Nacht das autochthone Zooplankton, das die Fische
tagsüber fressen. Die Fischabundanzen sind nun rückläufig (obwohl genau das Gegenteil
beabsichtigt wurde) und als weitere Folge gingen die Weißkopfadler- und GrizzlybärPopulationen zurück (SPENCER et al. 1991, 1999). Es hat so ein Übergreifen der Auswirkungen vom aquatischen auf das terrestrische Ökosystem stattgefunden. Ähnliche Effekte
wurden mittlerweile in über 100 Seen im Nordwesten der USA und auch in Nordeuropa festgestellt, in die der Krebs eingesetzt wurde (vgl. Kap. 6.3.7).
7.6.3
Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf die Fauna und Flora
Die Ausbreitung florenfremder Pflanzen- und Pilzarten beeinflusst sowohl die Biodiversität
heimischer Pflanzen als auch die Zusammensetzung der Tierwelt in einem Ökosystem. Die
Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf unterschiedliche Tiergruppen können
sehr verschieden sein und sind erst ansatzweise untersucht worden. Besonders bei invasiv
auftretenden Arten ist von einem Überwiegen der negativen Effekte auf die autochthone Fauna und Flora auszugehen. Als Hauptursachen sind die Verdrängung einheimischer Pflanzenarten, eine veränderte räumliche Struktur, eine veränderte Ressourcenverfügbarkeit (z. B.
Eutrophierung durch Robinia pseudacacia) oder ein verändertes Mikroklima zu nennen. So
nimmt in Robinienbeständen die Artenzahl der Begleitpflanzen im Vergleich zu angrenzenden Trockenrasen massiv ab. Zusätzlich kommt es zu einem vollständigen Artenaustausch,
da stickstoffliebende Ruderalarten einwandern (KOWARIK 1995).
LOHMEYER & SUKOPP (1992) gehen davon aus, dass die meisten fremdländischen Pflanzen Mitteleuropas nicht oder nur von wenigen, und zwar meist polyphagen einheimischen
Insektenarten, besiedelt werden, so dass ein hoher Anteil an Neophyten eine Reduktion des
Nahrungsangebotes für die Insektenfauna bedeutet. Generell gilt, dass Neophyten, die länger und häufiger in einem Gebiet vorkommen, von mehr spezialisierten Phytophagen genutzt werden als Neuankömmlinge (KOWARIK 1999; SCHMITZ & WERNER 2000).
Einzelne Neophyten können auch neue und ergiebige Nahrungsquellen für (allochthone und
autochthone) Konsumenten darstellen, insbesondere an anthropogen stark veränderten
Standorten im urbanen Bereich. Buddleja davidii kann als Nektarquelle für Schmetterlinge dienen (OWEN & WHITEWAY 1980; PFITZNER 1983; REINHARDT 1987). Nach REINHARDT
(1987) wird diese Nahrungsquelle aber vorwiegend von durchziehenden, wenig standorttreuen Arten genutzt und muss durch andere Nektarquellen ergänzt werden. Einige der reichlich
nektar- oder pollenproduzierenden Pflanzen werden als „Bienenweidepflanzen“ von Imkern
verbreitet und ausgebracht, um den Ertrag der Bienenvölker zu erhöhen. In Deutschland
wurden 40 aphidophage Arthropoden (besonders Schwebfliegen) festgestellt, die direkt oder
indirekt durch Impatiens parviflora und deren ebenfalls eingeschleppte Blattlaus Impatientinum
asiaticum gefördert werden (SCHMITZ 1998). Die 40 aphidophagen Arthropoden wären jedoch nicht in ihrem Bestand bedroht, würde Impatiens parviflora wieder verschwinden. Hingegen sind die mitunter großen Impatiens parviflora-Bestände für eine viel größere Zahl von
Insekten nicht besiedelbar. Allgemein besteht ein hoher Forschungsbedarf über Phytophagenkomplexe und Blütenbesucher von Neophyten in Mitteleuropa (BRANDES 2000).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
386
Neobiota in Österreich – Diskussion
Neophyten können auch zu einer nominalen Erhöhung der Diversität beitragen, wenn sie
von Neozoen aus ihrem Ursprungsgebiet begleitet werden bzw. diese ihnen später nachfolgen (KOWARIK 1999). Nach der Etablierung von Impatiens parviflora in Mitteleuropa erfolgte die Einschleppung des aus dem Heimatgebiet der Pflanze stammenden Rostpilzes
Puccinia komarovii und der Blattlaus Impatientinum asiaticum49. Mit Impatiens parviflora ist
somit ein ökologisches Kleinsystem asiatischen Charakters in unsere Breiten eingewandert
(SCHMITZ 1998).
Ein Vergleich phytophager Insekten auf neophytischen und einheimischen Brassicaceen in
Deutschland zeigte, dass die Insektendiversität auf neophytischen Kreuzblütlern nicht geringer als auf indigenen Arten war (FRENZEL & BRANDL 1997). Dies scheint aber eher die Ausnahme von der Regel zu sein, vermutlich wird in diesem Fall eine rasche Besiedlung neuer
Arten wegen der ähnlichen sekundären Inhaltsstoffe bei einheimischen Arten begünstigt. Meist
weisen florenfremde Gehölze in Mitteleuropa (KENNEDY & SOUTHWOOD 1984; AUERBACH
& SIMBERLOFF 1988; AUGE et al. 2000; BRÄNDLE & BRANDL 2001) und auch in Nordamerika (DEGOMEZ & WAGNER 2001) eine deutlich niedrigere Insektendiversität auf als
einheimische Gehölze. Auch für krautige Pflanzen wurden analoge Ergebnisse festgestellt
(z. B. Senecio inaequidens vs. S. jacobaea, SCHMITZ & WERNER 2000).
Nur wenige Neomyzeten, nämlich jene obligaten Parasiten, die heimische Organismen als
neue Wirte befallen, haben wichtige Auswirkungen auf die heimische Fauna und Flora. Deren
Folgen sind aber oft schwerwiegend: Da die europäischen Wirte vorher nicht mit diesen Parasiten konfrontiert waren, sind keine oder nur geringe Resistenzen gegen sie vorhanden.
Dadurch sind sie ausgesprochen anfällig, und deshalb war und ist die Einschleppung oft mit
einer dramatischen Reduktion der Wirtspopulationen bis hin zum Aussterben verbunden.
Wichtige Beispiele sind bei Pflanzen das Ulmensterben (Erreger: Ophiostoma ulmi und
O. novo-ulmi), der Kastanienrindenkrebs (Erreger: Cryphonectria parasitica) und das Erlensterben (Phytophthora sp.); bei Tieren die Krebspest (Erreger: Aphanomyces astaci). Eine
ausführliche Darstellung dieser Problematik findet sich im Kap. 5.5.4.1. In diesem Zusammenhang muss besonders betont werden, dass auch in Zukunft die Gefahr des Einschleppens von
Krankheiten mit negativen Folgen für heimische Arten sehr groß ist. Als Beispiel soll die
nordamerikanische Eichenwelke (Ceratocystis fagacearum) genannt werden, deren Einschleppung für die europäischen Eichen katastrophale Folgen haben könnte (siehe BRASIER
1995). Eine weitere Gefahr mit unabsehbaren Folgen stellt die Entstehung von hoch pathogenen Sippen durch Bastardierung von vorher räumlich getrennten, relativ harmlosen Arten
dar (BRASIER 1995). Da die Gefahren mit steigendem, weltweitem Gütertransport ständig
größer werden, sollte deshalb umso genauer auf die Einhaltung effizienter Quarantänemaßnahmen geachtet werden.
7.6.4
Auswirkungen von Neozoen auf die Fauna und Flora
Die wichtigsten Auswirkungen von aquatischen und terrestrischen Neozoen auf indigene
Arten sind:
I. Konkurrenz um Ressourcen
II. Raubdruck
III. die Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten
IV. indirekte Auswirkungen
V. Auswirkungen auf Pflanzen
49
Die Blattlaus Impatientinum asiaticum wurde für Österreich noch nicht nachgewiesen, ihr Vorkommen ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen (vgl. Kap. 6.3.15).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
387
ad I.) Die Konkurrenz um natürliche Ressourcen ist eine der grundlegendsten ökologischen
Beziehungen zwischen den Organismen unabhängig von deren Herkunft. Sowohl zwischen
verschiedenen Arten als auch zwischen Individuen einer Art, wird nach einer möglichst effizienten Nutzung der für ein Überleben und für die Reproduktion notwendigen Mittel gesucht.
Bei nicht frei verfügbaren, limitierten Ressourcen kommt es daher beim Auftreten von Neozoen in der Zönose zur Konkurrenz (z. B. um Nahrung, Licht, Sauerstoff, Substrat, Nistplätze,
Überwinterungsorte etc.) zwischen den Arten.
Aquatische Neozoen erreichen z. B. oft sehr große Abundanzen (z. B. Dendrocoelum
2
2
romanodanubiale 7.400 Individuen/m , Hypania invalida 10.000 Ind./m , Jaera istri bis zu
2
2
40.000 Ind./m , Potamopyrgus antipodarum 100.000 Individuen/m und Corophium curvi2
spinum bis zu 220.000 Ind./m ), die einer Monopolisierung der Ressource „Raum“ gleichkommt.
REITZ & TRUMBLE (2002) geben eine zusammenfassende Darstellung dokumentierter
Verdrängungen bei Insekten und Spinnen und betonen, dass es sich um ein häufiges, aber
schlecht dokumentiertes Phänomen handelt. Hier besteht noch großer Forschungsbedarf in
allen Tiergruppen. So ist z. B. auch die Beziehung zwischen Mink und dem Europäischen
Nerz (Mustela lutreola), der seit dem Auftreten des Mink in weiten Gebieten deutlich zurückgegangen ist, noch nicht vollständig geklärt (SCHRÖPFER & PALIOCHA 1989).
ad II.) Die direkte Bedrohung durch räuberische Arten hat in Gebieten ohne natürlich vorkommende Raubtiere (viele ozeanische Inseln) dramatische Folgen, insbesondere für viele
flugunfähige Vögel.
In Österreich ist die Situation nicht so dramatisch, wenngleich räuberische Arten einen starken
Einfluss ausüben können. So frisst z. B. der Flohkrebs Dikerogammarus villosus aufgrund
seiner Größe und starken Mundwerkzeuge gleichermaßen indigene und nicht-indigene Flohkrebsarten und wurde innerhalb eines Jahrzehntes zum dominanten Vertreter dieser Tiergruppe in der Donau (Kap. 6.3.8).
Omnivore Prädatoren, wie z. B. der Waschbär oder der Mink, stellen eine Bedrohung für Gelege und Nestlinge von bodenbrütenden Vögeln und auch für Amphibien dar. Einen negativen
Einfluss auf einheimische Großmuschelbestände kann die Bisamratte ausüben. Die Intensivierung der Fasanhaltung hat(te) vermutlich auch Auswirkungen auf die Vorkommen der
verschollenen Wiesenotter und der vom Aussterben bedrohten Pannonischen Waldeidechse.
Auch unter den terrestrischen Arthropoden sind veränderte Räuber-Beute Beziehungen zu
erwarten, jedoch liegen keine genaueren Untersuchungen dazu vor.
ad III.) In der Diskussion über Neozoen allgemein zu wenig beachtet werden Parasiten und
Krankheitserreger. Meist gemeinsam mit ihren Wirten eingeschleppt, bleiben viele Arten unauffällig und auch unbedeutend, solange keine wirtschaftlich bedeutenden Arten parasitiert
werden (z. B. Fischparasiten, Amerikanischer Leberegel, Krebspest, Varroamilbe). Die Wirtspezifität von Parasiten ist unterschiedlich und so kann es auch zu unvorhersehbaren Wirtswechseln kommen. Bei komplizierten Entwicklungszyklen mit oft unbekannten Zwischenwirten sind Bekämpfungsmaßnahmen besonders schwierig.
Als Überträger zahlreicher Krankheiten große Bedeutung erlangt hat die Wanderratte. Wie
viele andere Raubtiere gelten auch Waschbär und Marderhund als Überträger der Tollwut,
von Parasiten und sonstigen Krankheitserregern.
Auch der „vertikale“ Transfer von Parasiten und Pathogenen ist zu beachten. Besonders Insekten und Schnecken können verschiedene Pflanzenkrankheiten übertragen oder als Zwischenwirte für Menschen, Haus- oder Nutztiere große Bedeutung erlangen. Die Spanische
Wegschnecke kann z. B. als Zwischenwirt von Hundeparasiten (Nematoden) dienen.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
388
ad IV.) Oft übersehen werden indirekte Auswirkungen, die durch Neozoen verursacht werden. Dies sind z. B. veränderte Konkurrenzbedingungen für andere Mitglieder der Zönose.
Weiters ist das Ausmaß der Nebenwirkungen großflächiger Pestizideinsätze in der Landwirtschaft oder kleinräumiger Vergiftungsaktionen im Hausgarten nicht einmal annähernd abzuschätzen. Zweifelsohne sind diese Effekte aber von großer Bedeutung.
ad V.) Neozoen können beträchtliche Auswirkungen auf die Pflanzen in ihrem Lebensraum
haben. So ernährt sich z. B. die Bisamratte überwiegend von Wasserpflanzen und der Vegetation der umliegenden Verlandungszonen. Durch diese Ernährungsweise werden aquatische und gewässernahe Phytozönosen stark verändert und in Mitleidenschaft gezogen. Im
Bereich der Wohnbauten ist rasch eine Ausdünnung und auch Vernichtung der Vegetation
zu erkennen. Die ausschließlich herbivore Nutria frisst bevorzugt submerse bzw. semiaquatische Pflanzen und wurde in Frankreich zur Auflichtung der Vegetation in Fischzuchtanstalten
gezielt ausgesetzt (ENGLISCH 2002). Zur Reduktion unerwünschter Wasserpflanzenbestände wurden vor rund 25 Jahren am Neusiedler See mehrere Cyprinidenarten (z. B. Graskarpfen) eingesetzt, die innerhalb weniger Jahre den Makrophytengürtel des Sees fast völlig
vernichtet haben, der sich nur langsam wieder erholt (MIKSCHI 2002). Die offensichtlichen
Auswirkungen der Kastanienminiermotte auf die Kastanienblätter sind in Österreich beinahe
allgegenwärtig (RABITSCH et al. 2002).
7.6.5
Auswirkungen auf evolutionäre Abläufe
The implications of these results are the need for more empirical studies
on the immigration patterns of invasive species
and their potential for interbreeding with natives.
(G. R. HUXEL 1999)
Working as agents of dispersal,
humans have clearly speeded up the pace of evolution.
(G. W. COX 1999)
Der Wegfall von Isolationsbarrieren kann zur Ausbildung neuer Taxa führen. Voraussetzungen für die anthropogene Ausbildung neuer Taxa sind (nach JÄGER 1988):
• die Überwindung von geografischen, ökologischen und phänologischen Kreuzungsbarrieren,
• das Überleben und die Expansion neuer Ökotypen,
• anthropogener Selektionsdruck,
• mutagene Wirkungen (z. B. Pestizide) und
• die genetische Drift in Pionier-Populationen.
Die evolutionären Konsequenzen von biologischen Invasionen sind bislang wenig untersucht. Aufgrund anthropogener Einflussnahme können Genpools nahe verwandter Arten
miteinander in Kontakt gelangen, die zuvor getrennt waren. Mit dem Entfallen der Isolationsbarrieren kann es zu Hybridisierungen kommen (HUXEL 1999; HURKA 2000; MACK et al.
2000; BLEEKER & HURKA 2000a, 2000b; BLEEKER 2001).
Dies stellt eine Bedrohung vor allem seltener indigener Taxa dar, da Hybridisierung zu genetischer Assimilation führen kann. Das Ausmaß der Gefährdung der einheimischen SchwarzPappel (Populus nigra) durch Hybridisierung mit P. x canadensis wurde in den letzten Jahren
intensiv untersucht (HEINZE 1998a, 1998b, 1998c). Eine weitere hybridogen entstandene
Sippe ist Nasturtium x sterile, die in Norddeutschland heute das häufigste Taxon dieser
Gattung ist (BLEEKER & HURKA 2000b). Weitere Beispiele neu entstandener Neophyten
sind die in Europa gebildeten Aster-, Xanthium- und Oenothera-Arten (JÄGER 1988).
Wenngleich die Neubildung abgrenzbarer Taxa im Zeitraum weniger Jahrhunderte eher eine
Ausnahme ist, kommt es relativ häufig zur Differenzierung neuer Ökotypen mit verbesserter
Ausbreitungsfähigkeit (JÄGER 1988).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
389
Von großer Bedeutung ist die Fähigkeit mancher Hybriden, auf Standorte oder in Gebiete
vorzudringen, die von ihren Elternarten nicht besiedelt werden können (LOHMEYER &
SUKOPP 1992). Zudem sind manche Hybriden konkurrenzkräftiger als ihre Ausgangstaxa
(ARNOLD & HODGES 1995). Ein Beispiel dafür ist Spartina anglica. Die Grasgattung Spartina
enthält 14 perennierende Arten, die in salzigem Marschland und in schlammigen, Gezeiten
unterworfenen, Flachwasserbereichen wachsen. Nur Spartina maritima kommt in Europa
heimisch vor. Die Kreuzung dieser Art mit der zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika eingeschleppten Art S. alterniflora führte zur Hybride S. x townsendii. Aus dieser Art
entstand um 1890 die tetraploide S. anglica, das Reisgras, die sich rasch an vielen Küsten
West- und Nordeuropas ansiedelte und einheimische Arten teilweise verdrängt hat. Das
Reisgras eroberte auch Gebiete, in denen sich seine Elternarten nicht ansiedeln konnten.
Durch Hybridisierung zweier Individuen aus den Elternpopulationen A und B entstandene
Pflanzen können sich in der Regel mit anderen Individuen aus einer der beiden Elternsippen
wieder rückkreuzen. Wiederholt sich dieser Vorgang mehrfach mit Pflanzen der Elternpopulation A, so wird Schritt für Schritt ein kleiner Anteil des Genoms der Pflanze aus der Elternpopulation B in den Genpool der Elternpopulation A inkorporiert. Dieser Prozess heißt Introgression oder introgressive Hybridisierung und führt zu einer Veränderung der genetischen
Information der Art A. Beispiele introgressiver Hybridisierung zwischen einheimischen und
neophytischen Pflanzenarten aus Mitteleuropa geben SUKOPP & SUKOPP (1994).
Auch im Tierreich kommen Hybridisierung und Introgression zwischen indigenen und nichtindigenen Arten oder Unterarten vor. So können Bachforelle und Baichsaibling fertile Nachkommen produzieren (sogenannte „Tigerfische“). Auf Aussetzungen beruhende Vorkommen
verschiedener Unterarten der Europäischen Sumpfschildkröte stellen eine potenzielle Bedrohung der autochthonen Vorkommen in den March- und Donauauen dar. Auch eine Hybridisierung zwischen Sikahirsch und europäischem Rotwild ist möglich, wurde bisher aber für
Österreich nicht nachgewiesen.
Besonders gut untersucht sind Hybridisierungen bei Wasservögeln (Anseriformes), die regelmäßig und zunehmend im Freiland beobachtet werden und auch fertile Nachkommen hervorbringen. Dies gilt auch für indigene Arten, hängt also nicht ursächlich mit den Neozoen
zusammen und kann sogar zwischen verschiedenen Gattungen stattfinden (SCHERER &
HILSBERG 1982). Als Gründe werden neben der künstlichen Besamung durch Tierzüchter
(besonders in der Falknerei), die Haltung in städtischen Parkanlagen und Tiergärten, das oft
mangelnde Partnerangebot und Eiablage in fremde Nester mit folgender Fremdprägung gesehen.
Besondere Beachtung erfährt in Europa zurzeit die nordamerikanische Schwarzkopfruderente (Oxyura jamaicensis) (vgl. Kap. 6.2.3). Diese wurde in den 1950er Jahren in Großbritannien ausgesetzt und breitet sich nun nach Süden aus. Einzelne Exemplare wurden auch
bereits in Österreich gesichtet. Durch die Hybridisierung mit der in Europa heimischen
Weißkopfruderente (Oxyura leucocephala) wird eine potenzielle Gefährdung dieser Art angenommen (HAAS 2000).
Auch beim Besatz mit gezüchteten Exemplaren ergeben sich genetische Unterschiede, da
diese Tiere meist einen genetischen Flaschenhals (“bottleneck”, vgl. z. B. NEI et al. 1975)
durchlaufen haben und in der Regel nicht von der Population abstammen, in die sie eingebracht werden. Dies kann zur „genetischen Assimilation“ standorttypischer Ökotypen führen.
Auf diesen Zusammenhang sollte nicht nur beim Besatz mit Neozoen, sondern auch bei
Wiedereinbürgerungsversuchen einheimischer Arten geachtet werden.
Die evolutionären und naturschutzfachlichen Konsequenzen genetischer Interaktion zwischen Neobiota und einheimischen Tier- und Pflanzenarten sind bislang aber erst ungenügend untersucht. Hier besteht großer Forschungsbedarf (HUXEL 1999; HURKA 2000).
Schließlich wird auch die Evolution indigener Arten durch etablierte Neobiota beeinflusst.
Selektion wirkt als Folge der neuen Konkurrenzsituation bzw. neuer Wechselwirkungen auf
alle im Ökosystem lebenden Organismen. Verschiedene Populationen der amerikanischen
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(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
390
Glasflügelwanze Jadera haematoloma (Rhopalidae) haben verschiedene Stechrüssellängen,
je nachdem ob autochthone oder eingeschleppte Wirtspflanzen genutzt werden (CARROLL &
DINGLE 1996).
7.7
7.7.1
Naturschutzfachliche Probleme biologischer Invasionen
Beurteilung und Wertmaßstäbe
Um der komplexen Problematik
über ökologische und naturschutzpraktische Aspekte
hinaus gerecht zu werden, sei gleich eingangs vorweggenommen,
dass es sich um ein gesellschaftliches Problem
mit einer Reihe unterschiedlicher Lösungsansätze handelt
(T. KIRSCHEY 2000)
Die Beantwortung der Frage, ob Neobiota „problematisch“ sind, fällt selbst unter Biologen
sehr unterschiedlich aus. Die Bandbreite der Einschätzungen reicht von der Meinung, man
solle „der Natur ihren Lauf lassen“ (z. B. REICHHOLF 1995, 1996, 2001) bis zu „eine der
größten Bedrohungen der Biodiversität“ (z. B. KOWARIK 1999; MACK et al. 2000; CRONK &
FULLER 2001).
Beide Seiten haben auf ihre Weise recht. Wie ESER (2002) ausführt, fehlt es dem Naturschutz
an einheitlichen Zielen (vgl. auch PRILIPP 1997). Jeder Naturschützer hat sein persönliches
Wertesystem, an Hand dessen er seine Urteile fällt. Die stärkere oder schwächere Betonung
eines dynamischen, im Gegensatz zu einem bewahrenden Naturschutzkonzept lässt sich
nicht durch Fakten begründen.
Diese Wertevielfalt zeichnet den Naturschutz einerseits positiv aus. Sie erschwert jedoch
auch die Verständigung und Konsensfindung, wenn eigene Werthaltungen nicht offen gelegt
werden. Dies muss zwangsläufig zu kontroversiellen Diskussionen führen, wie sie für das
Thema Neobiota bezeichnend sind.
7.7.2
Neobiota und Biodiversität
The unique has been replaced by the commonplace
(J. A. McNEELY 2000)
Im Wissen um diese Wertevielfalt im Naturschutz konzentrieren wir uns bei der naturschutzfachlichen Beurteilung von Neobiota auf den Aspekt „Biodiversität“ (vgl. auch STEIOF
2001). Die Erhaltung der globalen Biodiversität ist eines der wichtigsten weltweit anerkannten und durch internationale Vereinbarungen (z. B. Biodiversitätskonvention) erfassten Naturschutzziele. Biodiversität umfasst genetische Diversität, Artenvielfalt und Diversität der
Ökosysteme.
Der Schutz der Biodiversität ist ein globales Thema. Dies muss bei einer Beurteilung von Neobiota auf regionaler Ebene mit bedacht werden. Konkurrenz und Raubdruck durch nichtheimische Arten gelten für 50 % der gefährdeten Arten in Nordamerika als Hauptgefährdungsursache (WILCOVE et al. 1998). Auf isolierten ozeanischen Inseln liegt der Prozentsatz noch höher.
Neobiota tragen somit weltweit zum Rückgang der Biodiversität bei. Besonders deutlich wird
dies auf ozeanischen Inseln mit vielen endemischen Arten, die – einmal verschwunden – für
immer verschwunden bleiben. In kontinentalen Ländern ist der Anteil von Neobiota am Gesamtarteninventar in der Regel deutlich geringer als auf Inseln oder in Seen.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
391
Aquatische Lebensräume werden in besonderem Ausmaß von biologischen Invasionen geprägt. Ein Szenario der Entwicklung der globalen Biodiversität bis zum Jahr 2100 zeigt, dass
Neobiota für Stillgewässer als der wichtigste Faktor der Veränderung gelten (Abb. 22). Das
größte Ausmaß der Veränderung der Biodiversität durch global wirkende Ursachen (Landnutzung, Klimawandel, Stickstoffdeposition, Biologische Invasionen, Kohlendioxid-Anstieg)
wird im weltweiten Vergleich für mediterrane Ökosysteme erwartet. Die temperaten terrestrischen Biome werden vor allem vom erhöhten Stickstoffeintrag beeinflusst (SALA et al. 2000).
Tem perate terrestrisch e B iom e
R elative Ä n de ru n g
d er B io diversität
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Lan dnutzung
K lim aw a ndel
N D e position
B io logische
Invasionen
C O 2 -A n stieg
B io logische
Invasionen
C O 2 -A n stieg
B io logische
Invasionen
C O 2 -A n stieg
S tillgew ä sser
R elative Ä nd eru n g
d er B io diversität
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Lan dnutzung
K lim aw a ndel
N D e position
F ließ gew äs ser
R elative Ä nd eru n g
d er B io diversität
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Lan dnutzung
K lim aw a ndel
N D e position
Abb. 22: Vorhersage der Bedeutung der fünf wichtigsten Faktoren, die für globale Veränderungen der
Biodiversität bis zum Jahr 2100 verantwortlich gemacht werden. Zur Berechnung der „relativen Änderung der Biodiversität“ siehe SALA et al. (2000).
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(2002)
392
Neobiota in Österreich – Diskussion
In bestimmten Situationen (z. B. in Städten) können Neobiota auch für einen nominellen Anstieg der Diversität sorgen. Bei diesen neuen Arten handelt es sich in der Regel um weit verbreitete, anpassungsfähige und selten um gefährdete Arten. Es handelt sich daher aus naturschutzfachlicher Sicht um keinen erstrebenswerten Effekt, wenngleich diese Arten in der
Stadtökologie oder auch aus ästhetischer Sicht positive Erscheinungen sein können.
Ausdrücklich wird nochmals darauf hingewiesen, dass die in dieser Studie getroffenen naturschutzfachlichen Beurteilungen den status quo der Expertenmeinungen zu den betreffenden
Arten widerspiegeln, d. h. eine Aktualisierung der Beurteilungen (ähnlich wie bei Roten Listen)
in Zukunft notwendig ist.
7.7.3
Naturschutzfachliche Beurteilung: Botanik und Mykologie
Es ist unumstritten, dass Neophyten einen deutlichen Einfluss auf die Biodiversität Mitteleuropas nehmen. Daher sind biologische Invasionen von Pflanzen auch ein wichtiges Thema
des Naturschutzes.
Für den Naturschutz bedeutsam sind Neophyten dann, wenn sie sich etablieren können. Eine
exakte und umfassende Bewertung der konkreten naturschutzfachlichen Konsequenzen ist
für die Neophyten Mitteleuropas aber meist schwierig (vgl. KOWARIK 1999). Zu wenig ist
über das Konkurrenzverhalten, den Grad der Einbindung, indirekte Effekte (z. B. für die
Fauna) und die allfällige Veränderung der Nahrungsnetze bekannt. Zudem hängt die naturschutzfachliche Bewertung stark von den persönlichen Beurteilungskriterien ab (KOWARIK
1999).
In den meisten Lebensräumen Mitteleuropas ist die Gefährdung der einheimischen Fauna
und Flora durch die Konkurrenz von Neophyten relativ gering (LOHMEYER & SUKOPP
1992). Hoch ist der Neophytenanteil in manchen naturschutzfachlich weniger wertvollen Ruderal- und Segetalstandorten (vor allem städtische Ruderalstandorte, Hackfruchtäcker). In
einigen naturnahen Biotoptypen, vor allem in Auwäldern, in flussbegleitenden Hochstaudenfluren, auf flussbegleitenden Pionierstandorten und in pannonischen Wäldern ist der Einfluss
von Neophyten aus Naturschutzsicht jedoch problematisch.
Negative lokale und regionale Auswirkungen invasiver Neophyten auf die einheimische Flora
sind in Mitteleuropa mehrfach belegt (z. B. KOWARIK 1999), insgesamt aber ungenügend
erforscht. Allerdings ist kein Fall aus Mitteleuropa bekannt, wo es bisher zur völligen Verdrängung einer einheimischen Art durch Neophyten gekommen ist.
Unter dem naturschutzfachlichen Kriterium „Erhaltung der Biodiversität“ lassen sich die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs zu mehreren Gruppen zusammenfassen:
I. Am problematischsten sind diejenigen Arten, die in Österreich in naturnahen Lebensräumen invasiv auftreten. Die folgenden 17 invasiven Pflanzenarten (vgl. Abb. 23) für
Österreich sind besonders hervorzuheben:
Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa,
Elodea canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica,
Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia
pseudacacia, Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea.
II. Eine Anzahl sich ausbreitender Neophyten verursacht im benachbarten und biogeografisch vergleichbaren Ausland durch invasives Auftreten in naturnahen Lebensräumen
Naturschutzprobleme, sie sind in Österreich aber (noch?) relativ selten. Auf das weitere
Ausbreitungsverhalten dieser Arten sollte besonderes Augenmerk gelegt werden. Diese
insgesamt 18 Arten sind für Österreich als in naturnahen Lebensräumen potenziell invasiv
einzustufen:
Ambrosia artemisiifolia, Amorpha fruticosa, Asclepias syriaca, Buddleja davidii,
Duchesnea indica, Elaeagnus angustifolia, Elodea nuttallii, Fallopia japonica x
sachalinensis (= F. x bohemica), F. sachalinensis, Glyceria striata, Heracleum
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
393
mantegazzianum, Lupinus polyphyllus, Mahonia aquifolium, Pinus strobus, Prunus
serotina, Pseudotsuga menziesii, Senecio inaequidens, Syringa vulgaris.
Unter diesen potenziell invasiven Arten ist auf folgende besonders zu achten:
» Amorpha fruticosa (DRESCHER & MAGNES 2001)
» Asclepias syriaca (UNEP 2002; Wiesbauer mündl. Mitt.)
» Fallopia japonica x sachalinensis und F. sachalinensis (ALBERTERNST et al. 1995)
» Heracleum mantegezzianum (KÜBLER 1995)
» Lupinus polyphyllus (VOLZ & OTTE 2000; OTTE et al. 2000)
» Mahonia aquifolium (AUGE 1997)
» Pinus strobus (VERA 1999; MACOVA & TICHY 1999)
» Prunus serotina (FEILHABER & BALDER 1999; KOWARIK 1992; SUKOPP & SUKOPP
1994)
» Pseudotsuga menziesii (KNÖRZER et al. 1995)
III. Auf die mögliche zukünftige Einwanderung von in Nachbarländern invasiven Neophyten,
die bislang in Österreich noch nicht nachgewiesen wurden, ist zu achten. Zu diesen Arten zählen u. a. folgende:
» Lysichiton americanus (ALBERTERNST & NAWRATH 2000; KOWARIK 2002)
» Vaccinium angustifolium x corymbosum (KOWARIK 2002) und oder deren Hybride
(ROTHMALER 2002)
IV. Von geringerer naturschutzfachlicher Relevanz ist die Gruppe häufiger Neophyten, die
weitgehend auf anthropogen stark geprägte Standorte beschränkt ist (vor allem Amaranthus powellii, A. retroflexus, Conyza canadensis, Erigeron annuus, Galinsoga ciliata,
G. parviflora, Veronica filiformis).
V. Die nicht den genannten Artengruppen zuzuordnenden Neophyten sind aus heutiger
Naturschutzsicht nicht problematisch. Eine solche Beurteilung kann aber immer nur einen
aktuellen Zustand widerspiegeln, da die Biotopbindung und die Häufigkeit von Neophyten
unvorhersehbaren Änderungen unterworfen sein können.
potenziell invasiv
2%
invasiv
2%
bisher ohne
Auswirkungen
96%
Abb. 23: Naturschutzfachliche Beurteilung der in Österreich auftretenden neophytischen Gefäßpflanzen
(bisher ohne Auswirkungen, potenziell invasiv, invasiv).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
394
Unter den Moosen breitet sich Campylopus introflexus derzeit in naturnahen Lebensräumen
aus und gilt in Deutschland, wo die Art deutlich häufiger als in Österreich ist, als invasiv
(KOWARIK 2002).
Unter den neophytischen Algen und Flechten Österreichs sind keine naturschutzfachlich
problematischen Arten bekannt.
Unter den Pilzen finden sich in der Gruppe der auf heimischen Pflanzen und Tieren parasitierenden Neomyzeten 6 für den Naturschutz problematische invasive Arten (vgl. Kap. 5.5.4.1).
Hervorzuheben sind die Erreger des Ulmensterbens (Ophiostoma ulmi, O. novo-ulmi) und
der Erreger der Krebspest (Aphanomyces astaci). Unter den saprotrophen oder symbiontischen Neomyzeten Österreichs sind keine naturschutzfachlich problematischen Arten bekannt.
7.7.4
Naturschutzfachliche Beurteilung: Zoologie
Die Beurteilung der Bedrohung der autochthonen Fauna gestaltete sich bei vielen Gruppen
schwierig, da keine wissenschaftlichen Untersuchungen aus Österreich vorliegen und die
Verhältnisse aus anderen Ländern (oder Kontinenten) nur eingeschränkt übertragen werden
können.
Insgesamt sind – in Übereinstimmung mit den Ergebnissen aus Deutschland – gegenwärtig
nur sehr wenige Neozoen von naturschutzfachlicher Bedeutung, d. h. eine akute oder potenzielle Bedrohung der autochthonen Biodiversität (Abb. 24). Es muss aber betont werden,
dass der Status und die Beurteilung einer Art dynamischen Prozessen unterworfen sind und
sich mitunter rasch ändern können, sowohl in – aus Sicht des Naturschutzes – positiver,
aber auch in negativer Richtung.
invasiv
2%
potenziell invasiv
14%
bisher ohne
Auswirkungen
84%
Abb. 24: Naturschutzfachliche Beurteilung der in Österreich auftretenden, etablierten Neozoen (bisher
ohne Auswirkungen), potenziell invasiv (inkl. vermutlich potenziell invasive Arten), invasiv
(inkl. vermutlich invasive Arten).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
395
Von den in diesem Band behandelten Neozoen wurden drei Arten als akut invasive Bedrohung der autochthonen Fauna beurteilt:
Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
und der Kamberkrebs (Orconectes limosus).
Für die Bisamratte (Ondatra zibethicus), den Süßwasser-Schlickkrebs (Corophium curvispinum) und den Großen Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) wird eine akut invasive Bedrohung der autochthonen Fauna vermutet.
Als potenziell invasive Bedrohung wurden folgende 34 Taxa eingestuft:
Fische: Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella),
Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix), Marmorkarpfen (Hypophthalmichthys nobilis),
Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva), Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus), Kesslergrundel (Neogobius kessleri)
Kriechtiere: nicht-heimische Unterarten der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis
ssp.), verschiedene Sumpf- und Schmuckschildkröten (z. B. Pseudemys sp., Trachemys
sp., und andere)
Vögel: Chukarhuhn (Alectoris chukar), Rothuhn (Alectoris rufa), Fasan (Phasianus colchicus)
Fadenwürmer: Aal-Schwimmblasenwurm (Anguillicola crassus)
Schnecken: Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum), Hammerschnegel (Deroceras sturanyi), Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum), Gemeine Gartenwegschnecke (Arion distinctus), Rotmündige Heideschnecke (Cernuella
neglecta), Große Felsenschnecke (Chilostoma cingulatum gobanzi), Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum)
Muscheln: Chinesische Teichmuschel (Sinanodonta woodiana), Weitgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Wandermuschel (Dreissena polymorpha)
Krebse: Cyclops vicinus, Eurytemora velox, Hemimysis anomala
Spinnen: Mauerspinne (Dictyna civica), Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides),
Weberknechte: Apenninenkanker (Opilio canestrinii)
Schmetterlinge: Palpenmotte (Coleotechnites piceaella), Lindenminiermotte (Phyllonorycter
issikii), Wacholderminiermotte (Argyresthia trifasciata), Weinzygaene (Theresimima ampellophaga)
Bei 6 weiteren Arten wird eine potenziell invasive Bedrohung vermutet. Diese sind Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Mink (Mustela vison), Waschbär (Procyon lotor), Amerikanische Blasenschnecke (Physella heterostropha), Mittelmeer-Ackerschnecke (Deroceras
panormitanum) und Große Winkelspinne (Tegenaria atrica).
Aquatische Arten sind bezogen auf die Gesamtartenzahlen überrepräsentiert: 22 % der
aquatischen, aber nur 7 % der terrestrischen Arten wurden als invasiv oder potenziell invasiv
beurteilt. Obwohl viermal mehr terrestrische als aquatische Neozoen vorliegen, sind etwa
gleich viele naturschutzfachlich von Bedeutung.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
396
7.8
7.8.1
Wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen von Neobiota
Negative wirtschaftliche Auswirkungen
Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen von invasiven Arten sind global gesehen beachtlich, wenngleich genaue Zahlen für einzelne Regionen nicht vorliegen. Allein der wirtschaftliche Schaden von Neozoen durch Ernteverluste und Bekämpfungskosten für die
Landwirtschaft wird in den USA auf 27 Milliarden Dollar jährlich geschätzt (MACK et al. 2000).
Insgesamt werden die durch Neobiota verursachten Kosten für die USA mit über 137 Milliarden Dollar jährlich angegeben (PIMENTEL et al. 2000).
In Österreich betreffen wirtschaftlich relevante Probleme von Neobiota vor allem die Forstund Landwirtschaft, in geringerem Ausmaß haben sie auch Einfluss auf andere wirtschaftliche Aktivitäten (z. B. Gewässerinstandhaltung).
Insgesamt 14 neophytische Gefäßpflanzenarten verursachen bedeutende wirtschaftliche
Schäden. Bei 5 der 14 Arten sind die wirtschaftlichen Schäden zurzeit noch lokal begrenzt
bzw. erst bei einer weiteren Ausbreitung dieser expansiven Arten zu befürchten (Abutilon
theophrastii, Acer negundo, Fallopia japonica x sachalinensis, F. sachalinensis, Panicum dichotomiflorum). Die landwirtschaftliche Nutzung wird durch neophytisch auftretende Segetalarten beeinträchtigt, die vor allem in Hackunkrautgesellschaften oft bestandesbildend sein
können und daher im Ackerbau bekämpft werden (z. B. Panicum spp., Amaranthus spp.,
Galinsoga ciliata, G. parviflora). Einige Arten verursachen Probleme als Forstunkräuter (Solidago gigantea) oder bei der Gewässerinstandhaltung (Fallopia spp.), zwei Arten sind gesundheitlich problematisch (Ambrosia artemisiifolia, Heracleum mantegazzianum).
Als forstwirtschaftlich relevante Neophyten Österreichs sind die Robinie (Robinia pseudacacia), in geringerem Ausmaß auch Götterbaum (Ailanthus altissima) und Eschen-Ahorn (Acer
negundo) zu betrachten. Sie liefern mit Ausnahme der Robinie wenig wertvolles Holz und
stehen in Konkurrenz zu Wertholzarten. Massiv auftretende neophytische Hochstauden in
Auwäldern (Solidago gigantea, Helianthus tuberosus) können die Verjüngung von Gehölzen
behindern.
Problematisch für die Gewässerinstandhaltung sind Neophyten, die bei invasivem Auftreten
zu Erosionsproblemen führen können, da sie durch geringe Feinwurzelbildung das Erdreich
bei Überschwemmungen nur ungenügend absichern (z. B. Fallopia spp.).
Unter Moosen, Flechten und Algen finden sich keine wirtschaftlich bedeutsamen Arten.
Einige der insgesamt 30 wirtschaftlich relevanten Neomyzeten Österreichs spielen als
Schädlinge auf Nutz- und Zierpflanzen eine bedeutende Rolle (z. B. Phytophtora infestans,
Ustilago maydis, vgl. Kap. 5.5.4.3).
Zahlreiche Neozoen (30 % der hier genannten Arten) treten in mehr oder weniger bedeutender Form als „Schädlinge“ in Erscheinung. Der Bogen reicht dabei von geringen Schäden an
Holzimporten (Weidenkörbe, Schnitzereien) bis zu wichtigen Vorratsschädlingen. In landoder forstwirtschaftlich genutzten Flächen können Arten in Erscheinung treten, die große Ertragseinbußen verursachen und gezielt bekämpft werden. Die Kosten der manuellen, chemischen oder biologischen Bekämpfung und der indirekten Folgewirkungen sind in Österreich
bislang noch kaum quantifiziert worden. Als Folge der 89 bisher festgestellten Exemplare
des Asiatischen Laubholzbockkäfer Anoplophora glabripennis in Braunau wird ein Schaden
von 88.000 € angegeben. Die wirtschaftlichen Folgen des Aal-Schwimmblasenwurms (vgl.
Kap. 6.3.1), des Amerikanischen Riesenleberegels (vgl. Kap. 6.3.2) oder der Varroamilbe
sind in Österreich sicherlich ebenfalls beträchtlich und werden vermutlich in den nächsten
Jahren zunehmen.
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
7.8.2
397
Positive wirtschaftliche Auswirkungen
Die Ausbringung von Neobiota kann auch positive ökonomische Auswirkungen haben. Zu
erwähnen ist die Einfuhr von Nutzpflanzen und Nutztieren zur Nahrungsmittelproduktion,
Jagd, Imkerei (z. B. Robinie) und Fischerei. Weiters können widerstandsfähige Neophyten
zur Begrünung von Extremstandorten (z. B. durch Streusalz beeinflusste Straßenbankette,
Deponien) verwendet werden. Nicht zuletzt sind für viele Menschen attraktive Neophyten
und Neozoen ein ästhetischer Gewinn.
Aber nicht alle aus wirtschaftlichen Überlegungen importierte Arten haben unter dem Blickwinkel einer umfassenden Kosten-Nutzen-Analyse den gewünschten Erfolg gebracht (z. B.
Jagdwild, Pelztiere, Kamberkrebs). Oft ist der Nutzen auf den persönlichen Vorteil ausgerichtet (Hobbies, persönliche wirtschaftliche Interessen), entstehende Kosten werden aber
der Gesellschaft zugemutet. Zudem können „ökologische” Folgekosten kaum kalkuliert werden.
7.8.3
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Zwei der in Mitteleuropa etablierten Neophyten bringen Gefahren für die menschliche Gesundheit mit sich. Dies sind Heracleum mantegazzianum (Pflanzensaft enthält Furanocumarine, die bei Sonneneinstrahlung Hautreizungen hervorrufen können) und Ambrosia artemisiifolia (allergener Pollen, vgl. ESSL & WALTER 2002).
Eine indirekte Gefährdung der menschlichen Gesundheit ergibt sich durch Neozoen, die hygienische Probleme verursachen, z. B. durch die Verbreitung von Krankheitserregern (Wanderratte, Pharaoameise).
Eine gewisse humanmedizinische Bedeutung kommt weiters der möglichen Verschleppung
von Krankheitserregern bzw. deren Wirten zu. Ein Beispiel ist die weltweite Ausbreitung des
südostasiatischen Tigermoskitos (Aedes albopictus), der als potenzieller Überträger verschiedener Krankheiten (z. B. Dengue-Fieber) gilt. Auch die sogenannte Flughafenmalaria,
bei der die Plasmodium-Infektion außerhalb eines Endemiegebietes durch infektiöse Anopheles-Mücken im Flugzeug, auf dem Flughafen oder durch mit dem Gepäck transportierte
Tiere erfolgt, ist eine Folge des zunehmenden Reiseverkehrs (vgl. z. B. LOUNIBOS 2002).
Auch Zecken sind als Krankheitsüberträger von großer veterinär- und humanmedizinischer
Bedeutung. Als Überträger von z. B. Babesia-Arten (Protozoa; Erkrankung: Babesiose)
kommt – neben einheimischen Arten – auch die aus dem tropischen und subtropischen Afrika
stammende, weltweit verschleppte Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) in Frage
(vgl. SIXL 1972; PROSL & KUTZER 1986; DESCHKA 1995). Babesien kommen vorwiegend
in den Mittelmeerländern vor, seit den 1970er Jahren ist aber ein vermehrtes Auftreten im
nördlicheren Europa zu beobachten. Rhipicephalus sanguineus ist auch Vektor und Reservoir
von Rickettsia conorii, dem Erreger des “Mediterranean Spotted Fever” (in Südeuropa südlich des 45. Breitengrades und Afrika sowie in Teilen Asiens anzutreffen).
7.9
Bekämpfungsstrategien
Weltweit wurden großangelegte Bekämpfungsmaßnahmen mit unterschiedlichem Erfolg
durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf ökonomisch wichtigen Arten liegt. Meist richten
sich die Maßnahmen gegen Wirbeltiere oder Insekten, Pflanzen waren relativ selten Zielarten
(MYERS et al. 2000).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
398
Neobiota in Österreich – Diskussion
Eine Bekämpfung in größeren Teilen Österreichs etablierter oder in starker Ausbreitung begriffener Neobiota ist nur in seltenen Fällen Erfolg versprechend. Meist ist nur ein punktuelles
Zurückdrängen an besonders problematischen Bereichen (z. B. naturschutzfachlich wertvolle Biotope) möglich (vgl. HARTMANN et al. 1995).
Bei einzelnen, meist häufigen und weit verbreiteten Arten ist sogar solch ein bescheidenes
Ziel kaum oder nur mit großem finanziellen und zeitlichen Aufwand erreichbar (vor allem
Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, Fallopia japonica, Impatiens glandulifera, Robinia
pseudacacia, Solidago canadensis, S. gigantea).
Für den Erfolg einer Bekämpfung sind folgende Schlüsselfaktoren entscheidend (MACK et
al. 2000; MYERS et al. 2000):
• die Biologie der Art muss bekannt sein, um eine wirksame Bekämpfungsmethodik auswählen zu können
• genügend Ressourcen müssen über einen ausreichend langen Zeitraum bereitgestellt
werden
• die Unterstützung durch die Öffentlichkeit und durch die durchführenden Stellen muss gegeben sein
• eine erneute Einschleppung der Art muss verhindert werden
• die Bekämpfungsmaßnahmen sollen möglichst früh durchgeführt werden, bevor die Art
weit verbreitet ist
• im Anschluss an erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahmen sind fallweise Managementmaßnahmen notwendig
Die Bekämpfungsmaßnahmen sind so auszuwählen, dass ihre Nebeneffekte möglichst gering sind. Dies gilt besonders für biologische Bekämpfungsmaßnahmen, d. h. der Einführung
eines natürlichen Feindes einer Art (SIMBERLOFF & STILING 1996). Diese in manchen
Fällen sehr bewährte Maßnahme (z. B. die Einbürgerung der Erzwespen Prospaltella perniciosi (zur Bekämpfung der San-José-Schildlaus Quadraspidiotus perniciosus) und Aphelinus
mali (gegen die aus Amerika eingeschleppte Blutlaus Eriosoma lanigerum) im mitteleuropäischen Obstbau oder die rasche Zurückdrängung invasiver Kakteen durch die Motte Cactoblastis cactorum in Australien) kann bei nicht ausreichender Wirtsspezifität verheerende Folgen für einheimische Arten haben. Als bekanntestes Beispiel gilt die Einfuhr von Euglandina
rosea, einer räuberischen Schnecke aus den südöstlichen USA, zur Kontrolle der afrikanischen Schnecke Achatina fulica, die in Gärten im Tiefland Hawaiis als Schädling auftrat.
1955 wurde E. rosea vom Landwirtschaftsministerium in Hawaii ausgebracht. Rasch hat sich
die Schnecke aber auch in natürliche Lebensräume ausgebreitet. Heute gilt sie als wichtigster Gefährdungsfaktor der autochthonen Schneckenarten der Bergregenwälder Hawaiis
(COX 1999; MACK et al. 2000). Von den weltweit bisher durchgeführten Versuchen zur Unkrautbekämpfung durch phytophage Insekten waren weniger als 20 % erfolgreich (CRAWLEY
1989b).
Ein breites Wirtsspektrum und unvorhersagbare Wirtswechsel machen Antagonisten oft
nicht berechenbar (vgl. LOUDA et al. 1997), d. h. selbst bei hoher Wirtsspezifität kann ein
späterer Wirtswechsel nicht ausgeschlossen werden.
Aber auch aus direkten Bekämpfungsmaßnahmen ergeben sich Nebenwirkungen, deren
Auswirkungen oft kaum bekannt sind. Molluskizide und Insektizide sind meist nicht spezifisch und betreffen daher alle Arten, die im selben Lebensraum vorkommen und mit den
Substanzen in Kontakt kommen.
Genaue Angaben über Erfahrungen bei der Zurückdrängung häufiger Neophyten in Mitteleuropa sind bei BÖCKER et al. (1995), HARTMANN et al. (1995) und ESSL & WALTER (2002)
zusammengestellt. In Österreich werden ausgewählte Neophyten in den Nationalparks Thayatal und Donauauen bekämpft (z. B. Acer negundo, Impatiens glandulifera, Robinia pseud-
(2002)
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Neobiota in Österreich – Diskussion
399
acacia; vgl. DRESCHER & MAGNES 2001; ESSL & HAUSER 2002). Im Rahmen eines
50
LIFE-Projektes zu pannonischen Sanddünenlebensräumen in Ostösterreich wird versucht,
die in die Trockenrasen vordringende Robinie und den Götterbaum zurückzudrängen (Wiesbauer mündl. Mitt.).
Abgesehen von Kontrollmaßnahmen im Unterglasanbau, in land- und forstwirtschaftlichen
Kulturen bzw. gegen Vorratsschädlinge, werden in Österreich aktuell nur wenige gezielte
Bekämpfungsvorhaben gegen Neozoen durchgeführt. Zur Bekämpfung der Kastanienminiermotte wird der Entwicklungshemmer Dimilin verwendet, der in die Chitinsynthese der Larven
eingreift und eine weitere Entwicklung verhindert. Ein aktuelles EU-Projekt untersucht unter
anderem die Möglichkeiten der biologischen Bekämpfung mit Hilfe natürlicher Antagonisten
(vor allem parasitische Schlupfwespen).
Über verschiedene Möglichkeiten der Bekämpfung der Spanischen Wegschnecke im Garten
(z. B. den Einsatz indischer Laufenten) berichtet REISCHÜTZ (2002). Eine Förderung natürlicher Feinde (Igel, Blindschleichen, Laufkäfer u. a.) erscheint jedoch als die nachhaltigste
Lösung (vgl. z. B. PAILL 2000). Über die aktuelle Bekämpfung des Amerikanischen Riesenleberegels wird in Kap. 6.3.2 berichtet. Die Ausbreitung von Diabrotica virgifera wird durch
ein europaweites Monitoring mit Pheromon- und Gelbfallen überwacht und offenbar durch
eine 2- bis 3-jährige Maisfruchtfolge zumindest verlangsamt.
Ein wichtiger Aspekt bei der Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen ist die Schaffung
einer ausreichenden Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit bzw. bei Interessensvertretern.
Schon mehrfach wurden Bekämpfungsprogramme zur Ausrottung von Neobiota durch „Tierschützer“ vereitelt. Das breite Unverständnis über die Konsequenzen der Freilassung allochthoner Arten wird besonders in den regelmäßigen Freilassungsaktionen von zur Pelzgewinnung gezüchteten Minken sichtbar. Unabhängig von der Sinnhaftigkeit dieses Wirtschaftszweiges ist die Freisetzung von 16.800 Minken in Holland im August 2001 durch Tierschützer
nicht zu rechtfertigen. Auch die stabile, sich reproduzierende Population in der Oberpfalz
51
(Bayern) geht höchstwahrscheinlich auf eine Freilassung zurück .
7.10 Präventive Maßnahmen
Early detection of new exotics is a key strategy
(G. W. COX 1999)
Erfolgreich etablierte und weit verbreitete Neobiota sind nur selten und nur mit sehr hohem
Aufwand zurückzudrängen. Deshalb muss national und international akkordierten prophylaktischen Maßnahmen eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen, um die Einfuhr weiterer, potenziell invasiver Arten zu minimieren. Vorrangiger Handlungsbedarf wird in einer verstärkten
Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung und Problemsensibilisierung gesehen (vgl.
KOWARIK & STARFINGER 2001):
• Die Einrichtung einer österreichischen Plattform bzw. eines Beirats zur Problematik von
Neobiota wäre wünschenswert (Informations- und Erfahrungsaustausch, Gefährdungsbe52
urteilung, Diskussion von Kontroll- bzw. Bekämpfungsmaßnahmen) .
• Monitoring naturschutzfachlich problematischer und potenziell problematischer Neobiota
(Frühwarnsystem).
50
http://www.sandduene.at
http://www.minkforschung.de
52
vgl. den Vorschlag zur Einrichtung einer „Zentralen Informations- und Koordinationsstelle Neobiota“ in
Deutschland durch KINZELBACH (2001).
51
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Diskussion
400
• Prüfung und Abstimmung bestehender Mechanismen (Gesetzesmaterien, wie z. B. Naturschutz-, Forst-, Fischerei- und Jagdgesetze der Bundesländer).
• Bei tatsächlich problematischen Arten sollte ein „Aufwands-Ranking“ durchgeführt werden,
um darzustellen, welche Problemarten mit geringem Aufwand bekämpft werden können
(z. B. Einschränkungen beim Fischbesatz).
• Verstärkte Untersuchung der Ökologie und möglicher Bekämpfungsmaßnahmen von invasiven Neobiota.
• Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit (besonders bei Aquarien- und Terrarienbesitzern, Tierzüchtern, Tierhändlern, Gärtnereien, Handel).
• Keine Anpflanzung oder Ausbringung problematischer oder potenziell problematischer
Neobiota.
• Harmonisierte und besser koordinierte nationale und internationale Vorgehensweise bei
der Umsetzung phytosanitärer Maßnahmen.
• Internationale Kooperation bzw. Vernetzung in Hinblick auf die Notwendigkeit koordinierter
Vorgangsweisen sowie Schwerpunktsetzungen (z. B. mit Deutschland, wo die Thematik
bereits seit 25 Jahren behandelt wird und somit auf Erfahrungen zurückgegriffen werden
kann).
• Die Problematik der Neobiota sollte verstärkt in relevante Fachgremien – wie etwa den
beim BMLFUW ressortierenden Fischereibeirat, der Österreichischen Biodiversitätskommission oder der Fachbereichsarbeitsgruppe „Genetische Ressourcen“ – eingebracht
werden.
In der Diskussion über Neobiota sollte aber immer auch besonderes Augenmerk auf einen
sorgsamen Umgang mit den verwendeten Fachausdrücken gelegt werden, um alle „fremdenfeindlichen“ Anspielungen hintanzuhalten. Nur eine differenzierte Betrachtung ermöglicht ein
verantwortungsvolles Handeln.
7.11 Naturschutzforschung und Forschungsbedarf
There is a particular need for research
on ecosystem management to control introduced species
(D. SIMBERLOFF 2001)
Wenn auch die Erforschung von Neobiota in den letzten Jahren stark zugenommen hat, so
ist das Wissen immer noch sehr unvollständig. Eine Beurteilung der Auswirkungen von Neobiota auf mitteleuropäische Lebensgemeinschaften und Arten ist derzeit in vielen Fällen nur
vorläufig oder eingeschränkt möglich, da konkrete Untersuchungen zu Ökologie, Verbreitung
und Häufigkeit, zum Konkurrenzverhalten und zu Biotopveränderungen fehlen (vgl. SUKOPP
1995).
Nur für wenige Neobiota gibt es die zu einer fundierten Beurteilung der naturschutzfachlichen
Konsequenzen unerlässlichen umfangreichen Fallstudien. In der Botanik sind dies z. B. Impatiens glandulifera, I. parviflora, Robinia pseudacacia, Fallopia japonica und F. sachalinensis
(Überblick bei KOWARIK (1990b), BÖCKER et al. (1995), HARTMANN et al. (1995) und ESSL
& WALTER (2002)).
Folgende Forschungsschwerpunkte im österreichischen und mitteleuropäischen Rahmen erscheinen vordringlich:
• Ergänzende Bearbeitung bislang ungenügend oder noch nicht erfasster systematischer
Gruppen (Mikroorganismen, Niedere Pilze, Wirbellose).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Diskussion
401
• Erforschung der möglichen genetischen Beeinflussung indigener Taxa durch infraspezifische kultivierte und/oder neobiotisch auftretende Taxa (Arten, Unterarten, Varietäten,
Sorten). Dieser Aspekt wurde in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Ausbringung
gentechnisch veränderter Organismen (GVO bzw. GMO – genetically modified organisms)
verstärkt untersucht (SUKOPP & SUKOPP 1994; PASCHER & GOLLMANN 1997, 1999),
das Wissen bezüglich dieser Thematik ist jedoch noch äußerst lückenhaft (z. B. RANDLER
2000).
• Da die Etablierung invasiver Neobiota fast immer als irreversibel zu gelten hat, muss präventiven Maßnahmen ein höherer Stellenwert als bisher zugesprochen werden. Wichtig
wäre die Erforschung der Epidemiologie von Invasionen. Voraussetzung dafür ist ein gezieltes Monitoring ausgewählter invasiver und/oder sich stark ausbreitender Neobiota inklusive naturschutzfachlich orientierter Begleituntersuchungen. So ließe sich ein besseres
Verständnis erreichen, welche Eigenschaften und Umstände Neobiota erfolgreich bzw.
problematisch machen können.
• Erstellung von Kosten-Nutzen-Kalkulationen könnten den Wert der biologischen Vielfalt
einerseits und Kosten der Wiederherstellung der Lebensräume andererseits veranschaulichen (NAYLOR 2000).
• Erforschung der Faktoren, die darüber entscheiden, warum viele der eingeführten Arten
sich nicht dauerhaft etablieren können, während andere invasiv werden. Dieser frühen Phase von Invasionen ist bislang relativ wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden. Eine genaue
Kenntnis ist aber aus Naturschutzsicht wichtig, da allfällige Gegenmaßnahmen am Beginn
einer Invasion am erfolgversprechendsten und günstigsten sind (KOLAR & LODGE 2001).
• Die Synthese der wissenschaftlichen Ergebnisse zur Ableitung fundierter Handlungsempfehlungen an Interessensverbände und politische Entscheidungsträger.
7.12 Ausblick
Auch in Zukunft werden sich nicht einheimische Arten neu in Österreich etablieren, schon
vorhandene Neobiota werden sich weiter ausbreiten. Der intensive Fernhandel, der Import
neuer oder bislang nur selten in Österreich eingeschleppter Arten und die anthropogene
Schaffung neuer oder veränderter Biotoptypen werden die Etablierung zusätzlicher Neobiota
sogar begünstigen. Zusätzlich ist der “time-lag“-Effekt, d. h. die meist mehrere Jahrzehnte
umfassende Zeitverzögerung zwischen erstmaliger Einbringung, erstmaliger Verwilderung
und vollständiger Etablierung in einem Gebiet (KOWARIK 1992; SUKOPP & SUKOPP 1994)
zu berücksichtigen. Die zunehmende Habitatfragmentierung, die prognostizierte Klimaerwärmung und die mit beiden einhergehenden weitreichenden Veränderungen von Lebensräumen stellen einen weiteren, die Ausbreitung von Neobiota fördernden Faktor dar (DUKES
& MOONEY 1999).
Diese wenig erfreulichen Prognosen werden dem Thema Neobiota in den kommenden Jahren im Naturschutz einen zunehmend größeren Stellenwert verleihen. Die oftmals weit aus
einander liegenden Standpunkte zum Umgang mit Neobiota und wirtschaftliche Interessen
lassen einen sorgsamen, präventiven Umgang mit neu einwandernden Tieren und Pflanzen
auch zukünftig nur wenig wahrscheinlich erscheinen. Die Entwicklung von konsensfähigen
Leitbildern und klaren Zielvorstellungen über die Fauna und Flora des 21. Jahrhunderts in
Österreich und im vereinten Europa ist eine Herausforderung, der sich Gesellschaft, Wissenschaft und Politik gleichermaßen zu stellen haben.
Jedoch darf auch in einer ganz dem Neobiota-Thema gewidmeten Studie nicht vergessen
werden, dass in Österreich die Veränderung und Zerstörung von Lebensräumen ein weitaus
größeres Naturschutz-Problem darstellen. Das massive Auftreten von Neobiota ist unter diesem Licht auch als Warnsignal für das Ausmaß der Umweltzerstörung zu sehen: Häufig sind
Neobiota nicht Ursache, sondern Wirkung von Umweltveränderungen (BRANDES 2000).
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Danksagung
402
8
DANKSAGUNG
Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben zu der Entstehung dieses Werkes beigetragen.
Das Bearbeiterteam der Gefäßpflanzen möchte folgenden Kolleginnen und Kollegen danken:
Mag. A. Blab (Passau), G. Dietrich (Wien), Dr. A. Drescher (Graz), Dipl.-Ing. A. Duscher
(Wien), Mag. Th. Englisch (Wien), Dipl.-Ing. Ch. Fraissl (Orth a.d. Donau), Univ.-Ass. Dr. J.
Greimler (Wien), Dr. W. Gutermann (Wien), Dr. B. Heinze (Wien), Univ.-Prof. Dr. W. Holzner
(Wien), Dr. S. Jäger (Wien), Mag. B. Koller (Plank am Kamp), Mag. G. Kum (Scheibbs), Dr.
M. Magnes (Graz), Mag. A. Neuner (Innsbruck), Dr. N. Sauberer (Tribuswinkel), Mag. G.
Neuhauser (Wien), Dr. K. Pascher (Wien), Mag. P. Prack (Kronstorf), Dr. Ch. Scheuer (Graz),
Mag. P. Schönswetter (Wien), Mag. A. Tribsch (Wien) und Dipl.-Ing. H. Wiesbauer (Wien)
für wertvolle Diskussionen und für weiterführende Hinweise.
Für die Mitteilung unpublizierter Fundortangaben von Gefäßpflanzen danken wir Mag. C.
Arming (Salzburg), M. Brader (Garsten), G. Brandstätter (Altenberg bei Linz), A. Brausch
(Salzburg), Dr. Ch. Dobeî (Wien), Dr. A. Drescher (Graz), Dr. G. Egger (Klagenfurt), H.
Fiereder (Enns), Dipl.-Ing. Ch. Fraissl (Orth a. d. Donau), Dr. W. Franz (Klagenfurt), Univ.Ass. Dr. J. Greimler (Wien), J. P. Gruber (Salzburg), Univ.-Prof. W. Holzner (Wien), Dr. S.
Jäger (Wien), Ch. Justin (Baden bei Wien), Mag. H. Kammerer (Graz), G. Kleesadl (Linz),
Univ.-Ass. Dr. M. Kriechbaum (Wien), I. Kurtz (Salzburg), Dr. M. Magnes (Graz), Mag. A.
Mrkvicka (Wien), Mag. G. Neuhauser (Wien), Mag. A. Neuner (Innsbruck), Univ.-Ass. Dr. P.
Pilsl (Salzburg), Mag. P. Prack (Kronstorf), Dr. N. Sauberer (Tribuswinkel), Mag. P.
Schönswetter (Wien), Univ.-Ass. Dr. L. Schratt-Ehrendorfer (Wien), Mag. E. Sinn (Kirchberg
am Wechsel), Dr. W. Strobl (Salzburg), Mag. A. Tribsch (Wien) und Dr. H. Wittmann
(Salzburg).
Für die Durchführung umfangreicher Abfragen der am Institut für Botanik der Universität
Wien gespeicherten Daten der Floristischen Kartierung Österreichs danken wir Mag. Th.
Englisch (Wien).
Für die Bereitstellung der Daten der in Bearbeitung befindlichen Flora von Wien danken wir
Dipl.-Ing. S. Leputsch und Mag. A. Mrkvicka (beide Wien). Für die Möglichkeit der Einblicknahme in die vorliegenden Teile des Manuskriptes des dritten Bandes der Flora der Steiermark danken wir Mag. H. Kammerer (Graz) und Dr. Ch. Scheuer (Graz).
Für die Durchführung von Abfragen in der am Biologiezentrum Linz vorliegenden Datenbank
Zobodat danken wir G. Brandstätter (Altenberg bei Linz). G. Brandstätter führte auch Datenbankabfragen an seiner privaten Fundortdatenbank durch.
Für die Möglichkeit zur Durchführung von Auswertungen aus der Biodat-Datenbank sei Dr.
R. Eberwein (Klagenfurt) herzlich gedankt.
Die Auswertung eines Teiles des Herbars von Th. Barta wurde durch Dr. Ch. Dobeî und M.
Stelzhammer (beide Wien) ermöglicht. Für die bei einigen Arten erfolgte Auswertung des
Herbars des Biologiezentrums Linz (LI) sei G. Kleesadl (Linz) gedankt.
Nomenklatorische und taxonomische Korrekturen bei den Gefäßpflanzen wurden von G.
Dietrich (Wien), Dr. W. Gutermann (Wien) und Mag. Th. Englisch (Wien) durchgeführt.
Für Ergänzungen zur Bearbeitung der Algen danken wir Dr. M. Dokulil (Wien), Dr. K.
Donabaum (Wien) und Univ.-Prof. Dr. E. Kusel-Fetzmann (Wien).
Für die Mitteilung unpublizierter Fundangaben von Moosen danken wir H. Köckinger (Weißkirchen i. d. Steiermark) und Dr. M. Suanjak (Graz).
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Danksagung
403
Wichtige ergänzende mündliche Fundangaben von Algen stammen von Univ.-Prof. Dr. M.
Dokulil, Dr. K. Donabaum, Univ.-Prof. Dr. Kusel-Fetzmann und Univ.-Prof. Dr. M. Schagerl
(alle Wien).
Für die Mitteilung unpublizierter Angaben und Literaturdaten für die Pilze danken wir Dipl.Ing. Th. Kirisits (Wien), Univ.-Doz. Dr. E. Wilhelm (Seibersdorf) und Dr. Ch. Scheuer (Graz).
Wertvolle Hinweise zu den Großpilzen erhielten wir von Dkfm. A. Hausknecht (Maissau).
Für die kritische Durchsicht des Manuskriptes danken wir Mag. B. Koller (Plank am Kamp),
Dr. K. Ecker (Wien), Univ.-Ass. Dr. L. Schratt-Ehrendorfer (Wien), C. Seidl (Wien) und Dr. S.
Steinbauer (Wien).
Großer Dank gebührt allen Kollegen, die bereit waren, die erstellten zoologischen Artenlisten
zu überprüfen und zu ergänzen bzw. bei verschiedentlichen Anfragen hilfsbereit Auskunft zu
erteilen:
Dr. K. Adlbauer (Graz), Dr. H. Ahnelt (Wien), Mag. J. Ambach (Linz), Univ.-Prof. U. Aspöck
(Wien), Dr. G. Aubrecht (Linz), Dr. E. Bauernfeind (Wien), H.-M. Berg (Wien), Mag. G.
Bieringer (Leobersdorf), C. M. Brandstetter (Bürs), Dr. A. Cabela (Wien), R. Gemel (Wien),
Mag. G. Grabenweger (Wien), Dr. W. Graf (Wien), Mag. F. Gusenleitner (Linz), E. Holzer
(Anger), Dr. W. Holzinger (Graz), Dr. W. Hovorka (Wien), Ing. A. Kapp (Rankweil), Dr. A.
Kofler (Lienz), Ing. G. Laister (Linz), Dipl.-Ing. M. Malicky (Zobodat, Linz), Dr. E. Mayer
(Wien), H. Mitter (Steyr), Dr. R. Moosbeckhofer (Wien), Mag. W. Paill (Graz), Dr. H. Pruscha
(Wien), Mag. R. Raab (Deutsch Wagram), Dr. A. Ranner (Wien), Dr. O. Schachner (Wien), Dr.
S. Schödl (Wien), Univ.-Prof. K. Thaler (Innsbruck), Univ.-Prof. T. Tittizer (Boppard), Univ.Prof. M. Walzl (Wien), Univ.-Prof. J. Waringer (Wien), P. Zabransky (Wien), Univ.-Prof. A.
Zicsi (Budapest).
Wir danken Dr. Max Traun (Petronell-Carnuntum) für die Korrektur der englischen Zusammenfassung.
Besonderer Dank gebührt dem Auftraggeber, dem Umweltbundesamt (Wien), vertreten durch
Mag. A. Blab, Dr. K. Kienzl, E. Lössl und Dipl.-Ing. M. Tiefenbach, die die Erstellung und
Drucklegung dieser Studie ermöglichten.
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
(2002)
Neobiota in Österreich – Literaturverzeichnis
404
9
LITERATURVERZEICHNIS
Anmerkung: Das folgende Verzeichnis enthält die Literatur der allgemeinen Kapitel (Kap. 1–4, 7). Die
Zitate zu den Bearbeitungen der Organismengruppen (Kap. 5 und 6) finden sich am Schluss der jeweiligen
Spezialkapitel.
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Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
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Neobiota in Österreich – Bearbeiter
10 BEARBEITER
Mag. Franz Essl, Umweltdachverband, Alser Straße 21/5, 1080 Wien,
franz.essl@umweltdachverband.at
Dr. Wolfgang Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien,
wolfgang.rabitsch@univie.ac.at
Univ.-Doz. Dr. Mag. Othmar Breuss, Naturhistorisches Museum Wien, Botanische Abteilung,
Burgring 7, Postfach 417, 1014 Wien
Univ.-Prof. Dr. Erhard Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, GregorMendel-Straße 33, 1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at
Dr. Erich Eder, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien,
erich.eder@univie.ac.at
Mag. Holger Englisch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, 1090 Wien,
holger.englisch@univie.ac.at
Univ.-Prof. Dr. Manfred A. Fischer, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für
Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, 1030 Wien,
manfred.a.fischer@univie.ac.at
Dr. Santiago Gaviria, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien, Abteilung
Limnologie, Althanstraße 14, 1090 Wien, santiago.gaviria@univie.ac.at
Prof. Franz Grims, Gadern 27, 4775 Taufkirchen an der Pram
Dr. Jürgen Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zoologische Abteilung, Burgring 7,
1014 Wien, juergen.gruber@nhm-wien.ac.at
Mag. Daniela Hohenwallner, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien,
Abteilung für Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie, Althanstraße
14, 1090 Wien, hohenwallner@yahoo.com
Dr. Peter Huemer, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Feldstraße 11a, 6020 Innsbruck,
P.Huemer@natur-tlmf.at
Mag. Wilfried Kabas, Hietzinger Kai 199, 1130 Wien, kabas@pflaphy.pph.univie.ac.at
Dr. Christian Komposch, Ökoteam Graz, Institut für Faunistik und Tierökologie,
Bergmanngasse 22, 8010 Graz, oekoteam@sime.com
Dr. Robert Konecny, Umweltbundesamt, Abt. Aquatische Ökologie, Spittelauer Lände 14,
1090 Wien, konecny@ubavie.gv.at
Univ.-Prof. Dr. Irmgard Krisai-Greilhuber, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für
Mykologie und Kryptogamenkunde, Rennweg 14, 1030 Wien,
irmgard.greilhuber@univie.ac.at
(2002)
Umweltbundesamt/Federal Environment Agency – Austria
Neobiota in Österreich – Bearbeiter
423
Dr. Christa Lethmayer, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
GmbH und Bundesamt für Ernährungssicherheit (AGES) Landwirtschaftliche
Untersuchungen und Forschung Wien (LWVIE), Institut für Phytomedizin, Abt. Biologischer
Pflanzenschutz und Gartenbau, Spargelfeldstraße 191, 1226 Wien,
clethmayer@lwvie.ages.at
Dr. Ernst Mikschi, Naturhistorisches Museum Wien, 1. Zoologische Abt., Burgring 7, 1014
Wien, ernst.mikschi@nhm-wien.ac.at
Univ.-Prof. Dr. Harald Niklfeld, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Areal- und
Vegetationskunde, Rennweg 14, 1030 Wien, harald.niklfeld@univie.ac.at
Dr. Manfred Pöckl, Am Schierlberg 1, 3381 Golling an der Erlauf und Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, 3109 St. Pölten,
manfred.poeckl@noel.gv.at
Mag. Peter L. Reischütz, Puechhaimgasse 52, 3580 Horn, peter.reischuetz@gmx.at
Dr. Helmut Sattmann, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zoologische Abt., Burgring 7,
1014 Wien, helmut.sattmann@nhm-wien.ac.at
Mag. Irma Schabussova, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Wien,
Althanstraße 14, 1090 Wien
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schedl, Institut für Limnologie und Zoologie der Universität
Innsbruck, Technikerstraße 25, 6020 Innsbruck
Dr. Karl Schmölzer, Hauptstraße 26/D/5/5, 2351 Wiener Neudorf
Rudolf Schuh, Raugasse 28A/2/18, 2700 Wiener Neustadt, rudolf.schuh@chello.at
Mag. Alexander Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung,
Promenade 33, 4010 Linz, alexander.schuster@ooe.gv.at
MMag. Josef Ursprung, Kirchenberg 2, 2465 Höflein
Dr. Hermann Voglmayr, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Mykologie und
Kryptogamenkunde, Rennweg 14, 1030 Wien, hermann.voglmayr@univie.ac.at
Mag. Johannes Walter, Institut für Botanik der Universität Wien, Abt. für Systematik und
Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, 1030 Wien,
johannes.walter@univie.ac.at
Univ. Prof. Dr. Karl J. Wittmann, Institut für Medizinische Biologie der Universität Wien, Lab.
Ökophysiologie und Ökotoxikologie, Währinger Straße 10, 1090 Wien,
karl.wittmann@univie.ac.at
Univ.-Doz. Dr. Harald G. Zechmeister, Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität
Wien, Abteilung für Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie,
Althanstraße 14, 1091 Wien, harald.zechmeister@univie.ac.at
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Neobiota in Österreich – Fotos
425
11 FOTOS
Foto 1:
Der auch als attraktive Solitärpflanze kultivierte
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
dringt zunehmend in naturnahe gewässerbegleitende Vegetationstypen ein und baut lokal
dichte Bestände auf. Leithaufer in Bruck an der
Leitha; August 2001 [Foto: F. Essl].
Foto 2:
Das Kanadaberufkraut
(Conyza canadensis)
ist eine der häufigsten
neophytischen Ruderalarten in Österreich.
Seltener sind Vorkommen an naturnahen
Standorten, wie auf
Schotterbänken der unregulierten Lafnitz im
Süd-Burgenland;
20.August 2001
[Foto: F. Essl].
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(2002)
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Neobiota in Österreich – Fotos
Foto 3:
Nicht mehr kultiviert und auch noch nicht wirklich verwildert. So lässt sich das
abgebildete Vorkommen der Weitrand-Wolfsmilch (Euphorbia marginata) und der
Gartenaster (Callistephus chinensis) an einem Straßenrand neben einem Garten
beschreiben. Stiefern im Kamptal, Niederösterreich; Oktober 2001 [Foto: F. Essl].
Foto 4:
Bahnhöfe sind und waren in vielen Fällen Ausbreitungszentren neu eingeschleppter
Pflanzenarten. Die hier mit einem Vorkommen am Bahnhof Pergern bei Steyr
abgebildete Nickende Zwergwolfsmilch (Chamaesyce nutans) ist eine dieser Arten;
August 2001 [Foto: F. Essl].
(2002)
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Neobiota in Österreich – Fotos
427
Foto 5:
Mit einer größeren Anzahl aus Nordamerika stammender Arten ist die
Gattung Nachtkerze (Oenothera) in
Österreich vertreten. Eine der häufigeren Arten ist die abgebildete
Rotkelch-Nachtkerze (Oenothera
glazioviana). Kaltenleutgeben bei
Wien; Oktober 2001 [Foto: F. Essl].
Foto 6:
Die Garten-Malve (Malva sylvestris subsp.
mauritiana) kommt in Österreich selten
und unbeständig auf Ruderalstandorten
vor. Mönchgraben bei Linz; 3.August 2000
[Foto: F. Essl].
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(2002)
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Neobiota in Österreich – Fotos
Foto 7:
Einer der auffälligsten und häufigsten
Neophyten in Mitteleuropa ist das DrüsenSpringkraut (Impatiens glandulifera).
Beim Vorhandensein großer Bestände
macht es im Sommer schon von weitem
durch seinen intensiven Geruch auf sich
aufmerksam. Westlich von Zöbing im
Kamptal, Niederösterreich; August 2001
[Foto: F. Essl].
Foto 8:
Die südamerikanische Nutria (Myocastor
coypus) entkommt regelmäßig aus
Pelzfarm-Gehegen. Die Art lebt
ausschließlich herbivor, bevorzugt an
submerser bzw. semiaquatischer
Vegetation
[Foto: Ch. Komposch].
(2002)
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Neobiota in Österreich – Fotos
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Foto 9:
Der „Jagdfasan“ ist ein Kreuzungsprodukt verschiedener Unterarten des aus
Zentralasien stammenden Fasans (Phasianus colchicus). In klimatisch günstigen
Tieflagen kann sich der Fasan ohne menschliche Hegemaßnahmen halten. Die
gegenwärtige Häufigkeit der Art ist eine Folge der nachhaltigen Hege und
jährlichen Neuaussetzungen zu jagdlichen Zwecken [Foto: A. Wilfing].
Foto 10:
Die aus Nordamerika importierte Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)
ist heute in allen Fließgewässern der Forellenregion Österreichs verbreitet. Sie führt
weltweit zu Beeinträchtigungen der lokalen Fauna, gilt aber laut Fischereigesetz als
„eingebürgerte Art“, deren Besatz in Österreich nicht bewilligungspflichtig ist
[Foto: Ch. Komposch].
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(2002)
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Neobiota in Österreich – Fotos
Foto 11:
1982 wurde der Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva) erstmals in Österreich
festgestellt. Diese anpassungsfähige Art wurde als Beifisch mit Gras- und
Silberkarpfen aus Südostasien nach Europa eingeschleppt [Foto: Ch. Komposch].
Foto 12:
Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), ein bekanntes und wenig geschätztes
Neozoon in Hausgärten, dringt zunehmend auch in naturnahe Standorte (besonders
Auwälder) vor [Foto: Ch. Komposch].
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Neobiota in Österreich – Fotos
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Foto 13:
Die aus den Unterläufen der Zuflüsse des Schwarzen Meeres stammende Wandermuschel (Dreissena polymorpha) wurde mit Baggern nach dem Bau des Suezkanals
in die österreichische Donau eingeschleppt [Foto: P. Mildner].
Foto 14:
Der Apenninenkanker (Opilio canestrinii) hat sich aufgrund der explosionsartigen
Ausbreitung in den letzten Jahren zum dominanten Weberknecht an den Hausmauern in unseren Städten entwickelt [Foto: Ch. Komposch].
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Neobiota in Österreich – Fotos
Foto 15:
Der Japanische Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai) hat sich in der Südsteiermark, im Südburgenland und in Südostkärnten etabliert [Foto: Ch. Komposch].
Foto 16:
Die vermutlich aus Nordamerika stammende Sitkalaus oder Fichtenröhrenlaus
(Elatobium abietinum) kann bei Massenvermehrung Schäden an Fichten
verursachen [Foto: C. Lethmayer].
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