Dit is Berlin!

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 786 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BOe.

  • Hallo zusammen,


    die letzte Woche über war ich auf einer Physiker:innen-Tagung in Berlin. Das ist natürlich eine gute Gelegenheit um auch mal die Pilzwelt vor Ort zu erkunden. Und damit das besonders effizient gelingt, bereitet man sich natürlich erstmal richtig vor und liest in der Z. Mykol. nach, wo welche spannenden Phytos gefunden wurden. Außerdem studiert man die Pilzfunde bei inaturalist und hört beim Mittwochs-Zoom-Meeting des Pilzforums ganz genau zu. Wenn man das alles macht, kann man sich vor persönlichen Erstfunden gar nicht mehr retten:


    1. Puccinia rossiana ex Scilla siberica an verschiedenen Tagen und Stellen im Tiergarten


    2. Melanustilospora ari ex Arum maculatum. Das war ein härteres Stück Arbeit. Der Fund war bei inaturalist im Botanischen Garten verzeichnet. Ich habe die markierte Stelle intensiv abgesucht: Nichts. Dann in der weiteren Umgebung des Fundorts: Nichts. Schließlich fiel mir auf, daß die Fotos bei inaturalist auch Buchenblätter zeigten. Also mußte man unter Buchen suchen. Und in der Tat, da wurde ich dann auch direkt fündig. Dann der nächste Schock: Ich hatte morgens etwas in Eile meine Kamera eingesteckt und nicht gesehen, daß die Speicherkarte noch im Rucksack steckte. Also am nächsten Tag in der Mittagspause noch einmal schnell in den Botanischen Garten und das Objekt der Begierde ausgiebig abgelichtet:


    3. Auf dem Rückweg vom Botanischen Garten zur U-Bahn: Vankya ornithogali ex Gagea cf. pratensis


    4. Wenn man jeden Morgen um 6 Uhr wach wird, kann man entsprechend früh frühstücken und noch vor dem ersten vortrag Myriostoma cupuliforme einsacken:


    5. Peronospora corydali ex Corydalis solida


    6. Puccinia liliacearum ex Ornithogalum sp.


    7. Uromyces ficariae ex Ficaria verna


    Björn

  • Hallo Björn,


    Freut mich, dass du eine schöne Zeit bei uns in Berlin hattest und unseren Sieb-Erdstern auch wiedergefunden hast. Ich war mir ja nicht sicher, ob wir noch Exemplare übriggelassen hatten. :D Und ich hab mich ja ein bisschen geärgert, als ich Puccinia rossiana am Mittwoch selbst gefunden hab und danach bei iNaturalist festgestellt hab dass du zwei Tage schneller warst. Naja, so ist das. Glückwunsch zu deinen Funden. :) Und sehr schöne Foto-Dokumentationen natürlich. Danke dafür!


    Liebe Grüße,


    Lara

  • Moin Björn,


    aus gewöhnlich wohl unterrichteten Kreisen wurde am Mittwoch bereits berichtet, dass du nicht nur in Berlin gewildert, sondern auch für die Verbreitung kranker Pflanzen gesorgt hast. Immerhin sind so wieder ganz schöne Dokumentationen entstanden.

    Erstaunlich finde ich den Erdstern im Großen Tiergarten. Ich hab da nie welche gesehen, obwohl ich vermutlich viel häufiger da war als du. Sehr seltsam ==Gnolm23 .

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,


    der Erdstern war nicht aus dem Tiergarten, sondern am Rande eines Friedhofes neben der Charité in Wedding. Den hatte Lara ja vor 2 oder 3 Wochen beim Zoom vorgestellt. Und dankenswerterweise ja noch ein Exemplar übrig gelassen :)


    Aber kranke Pflanzen habe ich nicht verbreitet, da gebe ich mein Ehrenwort! Ich habe sie nur dokumentiert.


    Björn

  • Naja, dann hoffe ich mal, dass das keine Schutzbehauptung ist.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Also wenn hätte ich ja auch nur Pilze von Berlin ins Ruhrgebiet verbreitet ;)


    Björn

    Armer Ruhrpott! Also Björn, nein! Damit würdest du doch die vielen Bemühungen konterkarieren, dein Bergbauland in Blühende Landschaften zu verwandeln. Also immer schön die kranken Pflanzen vor Ort lassen und vor der Heimreise die Schuhsohlen desinfizieren ==Gnolm13 .

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Waren die blühenden Landschaften nicht für den Osten vorgesehen? So klingen mir zumindest die Worte des seligen Dr. Helmut Kohl in den Ohren nach ;)


    Björn

    Die Worte des Helmut der schwarzen Koffer waren zwar für den Osten bestimmt. Vorbilder für den in Aussicht gestellten Umbau von Lausitz und Co. waren wohl Landstriche wie dein Ruhrpott. Und ganz so schlecht war das ja nicht gelungen. Und nun werden die schönen Ruhrpott-Blüten mit fiesen Pflanzenpilzen kontaminiert ==Gnolm6 .

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Aber schau doch nur in meinen anderen Beitrag, wie schön die kranken Pflänzchen in Düsseldorf blühen. Nicht mehr ganz Ruhrpott, aber was soll's!


    Björn

    Hab ich gerade bestaunt, Björn. Feine Sachen! Und in Dortmund gibts sogar noch vereinzelt gesunde Traubenhyazinthen. :daumen:

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo die illustre Runde,


    hier möchte ich euch einen merkwürdigen Umstand beschreiben. Ich habe ein klein wenig Erfahrung mit Myriostoma coliforme, da ich zusammen mit einer Exkursionsbegleiterin in Mannheim erstmalig dort diese Pilzart gefunden habe. Da die Geastraceen den Stickstoff lieben, den z.B. Robinien in Hülle und Fülle produzieren, ist an solchen Stellen auch die frische und die letztjährige Vegetation sehr üppig. Während wir mit bloßem Auge nur einen einzigen Fruchtkörper dieser Pilzart sahen, konnte ich mit fleißiger Benutzung einer Gartenharke noch weitere Fruchtkörper entdecken. Also: nicht nur auf den wenig gemähten Magerwiesen und in den laubbedeckten Kalkbuchenwäldern sollte man ganz viel harken, sondern auch an Erdsternstandorten. Das Vorurteil ist halt, dass man glaubt, das seien große Pilze, die man immer sofort sieht. Nein, sie sind ganz gern unter der Vegetation versteckt. So wird auch da durch das Harken die Menge an Pilznachweisen sehr stark erhöht.


    Vielleicht erklärt das ein wenig, warum manche Kollegen/ innen sagen, dass sie solche Pilze noch nie gesehen haben.


    Viele Grüße

    Bernd