Danke Claudia,
und weiter Berichte folgen sicher... früher oder später...
Beste Grüße
Dieter
Danke Claudia,
und weiter Berichte folgen sicher... früher oder später...
Beste Grüße
Dieter
Danke Ihr alle...
Ich hoffe ich habe die nächsten Tage Zeit weitere Berichte zu erstellen (da sind noch viele tolle Sachen in der Box) ... das ist alles nicht meh so einfach momentan.
Aber ich kämpfe weiter...
Beste Grüße
Dieter
Ah ich pack noch einen drauf aus der guten alten Zeit:
Aua! Das waren Zeiten!
Hi Mädels und Jungs....
alles schön aber ich muss mal wieder ein bissl Schwung in die Bude bringen....
wie wär's damit:
Dieter
12.05.2018: Kleine Pilze machen Spaß - Teil 2
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 2 des Berichtes vom 12.05.2018.
Teil 1 findet Ihr hier
Und weiter geht's...
Fundnummer: 2018-05-12-1136
Pyrenopeziza petiolaris - Massenpilz, wenn man im Frühjahr an Ahorn-Blattstielen sucht.
Blattstiel-Einsenkbecherchen (Pyrenopeziza petiolaris):
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Wir inspizierten nun auf einer Lichtung einen Haufen hin gekippten Stallmist mit viel Stroh. Ein sehr viel versprechender Standort für interessante Arten. Und wir wurden nicht enttäuscht, es gab einige Erstfunde zu bestaunen.
Fundnummer: 2018-05-12-1150
Ein grandioser Erstfund für mich der
Morgen-Tintling (Coprinellus ephemerus):
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Folgende Bilder zeigen die Lamellenschneide mit Cheilozystiden und die Pleurozystiden.
Alle Bilder
100-fach vergrößert:
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Die Lamellenfläche - ebenso 100-fach vergrößert:
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Fundnummer: 2018-05-12-1154
Und ein weiterer grandioser Erstfund:
Glänzender Tintling (Coprinellus bisporus):
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Folgende Bilder zeigen die Lamellenschneide mit Cheilozystiden.
Alle Bilder
100-fach vergrößert:
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Die Lamellenfläche - ebenso 100-fach vergrößert:
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Fundnummer: 2018-05-12-1200
Für uns beide ein Erstfund, der sich gleich in großen Mengen zeigte.
Blasiger Becherling (Peziza vesiculosa):
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Fundnummer: 2018-05-12-1231
Kahler Erlenschnitzling (Naucoria scolecina):
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Fundnummer: 2018-05-12-1237
Und wieder einmal der Rotschneidige Helmling (Mycena rubromarginata):
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Fundnummer: 2018-05-12-1242
Sehr erfreulich, von dieser Art einen weiteren Standort entdeckt zu haben. Die Art ist hier bei uns also gar nicht so selten, wie ursprünglich angenommen.
Abgestutztes Fadenscheibchen (Vibrissea truncorum):
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Fundnummer: 2018-05-12-1323
Den Abschluss machte heute ein alter Latschen:
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Das war's für heute....
Wir hoffen Ihr hattet Spaß bei unserer kleinen Tour und freuen uns auf Eure Kommentare
Beste Grüße
Dieter &
Matthias
12.05.2018: Kleine Pilze machen Spaß - Teil 1
Liebe Pilz-Freunde,
für diese Tour nahmen wir uns (ich und Matthias) ein Mischwaldgebiet mit einem Bachlauf vor.
Die interessantesten Funde die wir machten zeigen wir Euch wieder einmal gerne.
Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 2 Teile aufteilen.
Teil 2 findet Ihr hier
Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
Wie immer: Meine Texte sind schwarz,
Matthias' Texte sind grün.
Meine Bilder sind mit einem schwarzen
☻,
Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.
Bevor es los ging sah ich mir kurz im Garten von Matthias eine Mahonie an, die an den Blättern den bekannten
Mahonienrost (Cumminsiella mirabilissima) zeigte.
Zwischen diesem fand ich das folgende seltsame Gebilde, dass ich als eventuellen Pilz vermutete. Leider ist es jedoch keiner. Vielleicht habt Ihr eine Idee, was es sein könnte.
Fundnummer: 2018-05-12-0934
Nofu an Mahonienblatt:
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Dann fuhren wir also in unser Zielgebiet in dem sich folgendes vorfand...
Fundnummer: 2018-05-12-0950
An sich ist die Art nicht allzu häufig, aber wenn sie mal auftritt, muss sie immer gleich übertreiben. Hier fanden wir sie zu hunderten entlang eines kleinen Bächleins im Wald. Sind durch ihre oft schon sehr an Zähne erinnernde Form auch ein interessantes Fotomotiv, wenn auch durch den Standort nicht immer leicht zu erwischen.
Backenzahnkreisling (Cudoniella tenuispora):
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Fundnummer: 2018-05-12-0953
Ein Standard - der Maulbeerkugelpilz (Bertia moriformis) mal so nebenbei:
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Fundnummer: 2018-05-12-1002
Mycena leptocephala - die Art darf natürlich nicht fehlen. Eine von sechs Mycena-Arten, die wir sahen (leptocephala, sanguinolenta, galopus, amicta, silvae-nigrae, rubromarginata).
Grauer Nitrathelmling (Mycena leptocephala):
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Fundnummer: 2018-05-12-1020
Galerina - Wieder einmal calyptrata. Diesmal etwas blasser als beim letzten Fund.
Kalyptratsporiger Moos-Häubling (Galerina calyptrata):
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Fundnummer: 2018-05-12-1022
Fleischroter Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) - immer wieder schön:
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Fundnummer: 2018-05-12-1036
Der Schleimfußhelmling (Roridomyces roridus):
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Fundnummer: 2018-05-12-1108
Blattstiel-Stromabecherling (Rutstroemia petiolorum):
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Fundnummer: 2018-05-12-1109
Ceratiomyxa - die konnte ich nicht unfotografiert lassen, auch wenn ich davon schon Massen an Bildern habe. Der Reiz diese vergrößert an Korallenwelten unter Wasser erinnernde Art festzuhalten war zu groß.
Geweihförmiger Schleimpilz (Ceratiomyxa fruticulosa):
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Fundnummer: 2018-05-12-1116
Geselliger Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella):
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Weiter zum Teil 2
danke danke....
Stefan: ja - stimme schon zu... aber immerhin schon ein Ansatz... die Leute haben sich sicherlich Mühe gegeben, also bitte nicht abwerten.
In der zukünftigen Pilzwelt (30 Jaher später) wird man wohl lachen und sagen: "schaut Euch diese Neandertaler Stefan und Dieter an - die dachten dass man Pilzen einen Namen geben kann - wo doch jeder halb gebildete Myko weiß, dass jeder Pilz ein Individuum ist, so wie Dieter, Stefan, Claudia,...." ;-)))) Stellt Euch das mal scherzhaft vor Leute...
Dieter
Hallo Pilzfreunde,
Vielen Dank erst mal an alle.
Also, L. vulpinum und piceinum - "das ewige Lied", da kann ich was beitragen:
L. vulpinum und piceinum überlappen genetisch in allen Loci und bilden keine distinct clades.
Quelle: Eigene phylogenetische Kurzanalyse dazu 2018.
Das heißt, selbst wenn eindeutige Trennungsmerkmale der Typen gefunden würden (was ich bezweifle), müssten für die eingestreuten Abweicher innerhalb der Klade neue Namen UND Trennungsmerkmale gefunden werden, was ich ebenfalls bezweifle. Deshalb bleibt momentan nur aus L. vulpinum und piceinum ein Aggregat zu bilden und weil Leccinum vulpinum der ältere Kandidat ist, würde man "Leccinum vulpinum agg." sagen müssen. Ich glaube aber momentan nur an eine morphologisch untrennbare variable "Art", und deshalb nenne ich diese Leccinum vulpinum.
Literatur dazu kann ich Bakker et al. 2004 in Mycologia, 96(1), 2004, pp. 102–118 empfehlen, jedoch ist diese Studie etwas veraltet. Man sieht aber dort schon die Mini-Klade auf Seite 109, welche ich meine. Schaut Euch die Skalierung an --> ca. 0,01 exp. subst. / site... das sagt schon alles. In den anderen Loci siehts übrigens nicht besser aus.
Wer trotzdem trennen will, dem empfehle ich Kibby's Leccinum Key 2006 --> danach wäre mein obiger Fund aber auch L. vulpinum, da Kibby die Stielfarbe und Schuppen als Haupt-Trennungsmerkmal verwendet. Und die Schuppen meines Fundes sind ganz klar rötlich.
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der "klare Unterschied" in anderen Loci erst gefunden wird - aber so weit ist man wohl noch nicht.
Beste Grüße
Dieter
Bericht vom 17.09.2017: Speisepilze und ein paar Fotomodels...
Liebe Pilz-Freunde,
an diesem Tag wollte ich einfach mal ein bisschen Speisepilze sammeln. Diese gab es in Massen, jedoch fanden sich auch interessante Schönheiten und Erstfunde die ich gerne mit Euch teile... Viel Spaß!
Fundnummer: 2017-09-17-0935
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
im feuchten Moos, bei Kiefer, Fichte, Vogelbeere, Eiche
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
einzeln
Hutform: stumpfkegelig
Huthaut:
Zentrum braun, nach außen hin heller werdend, glatt,
kahl (auch im Zentrum kahl), glänzend,
nicht klebrig, Lamellen leicht durchscheinend
Hygrophanität:
nicht geprüft
Hutrand: ohne Besonderheiten
Lamellen:
weiß,
mit sehr vielen Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
glatt und ohne Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang:
angeheftet
Stiel:
graulich weiß, nach unten hin gelblich werdend,
seidig
glänzend, längsfaserig,
innen wässrig schwammig ausgestopft
Stielbasis:
leicht gelblich, ganz spitz tief wurzelnd
Fleisch:
im Hut braun, im Stiel grauweiß, sehr brüchig
Größe: Hutdurchmesser ca. 3 cm, Stiellänge ca. 10 cm, Stieldurchmesser in der Mitte ca. 6 mm
Sporenpulverfarbe:
rosa
Geruch:
neutral
Geschmack:
mild und neutral (leicht pilzig)
Mikroskopische Daten:
HDS:
Epikutis aus liegenden kurz- bis langgliedrigen Hyphen, Pigment intrazellulär und sehr blass
leptonioide Körnchen im HDS-Präparat nach Quetschen: reichlich vorhanden
Schnallen:
in HDS reichlich vorhanden, in Lamellentrama vorhanden
Lamellentramahyphen:
nicht zugespitzt sondern wurst-artig
Sporen:
isodiametrisch, jedoch micht ausgesprochen eckig, teilweise mit höckeriger Oberfäche
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 41
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,3 µm; von Q: 0,1
Median: von L × B: 7,3 × 6 µm; von Q: 1,2
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,3 × 6 µm; von Q: 1,2
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (6,5) 6,7 - 7,8 (8) × (5,2) 5,6 - 6,4 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (6,5) 6,6 - 7,8 (8) × (5,2) 5,4 - 6,6 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (6,5) 6,8 - 7,8 (8) × (5,2) 5,6 - 6,5 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (6,5) 6,7 - 7,9 (8) × (5,2) 5,4 - 6,6 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Basidien:
4-sporig
Pleurozystiden & Cheilozystiden:
keine
Schlüsselung nach Gröger:
S. 478 > A* > B* > C > G > H > Teilschlüssel a bis c, S. 486 > Teilschlüssel b > 1 > 1b > 3 > 3a > 4 > 4b > 5 > 6 > 6b > Entocybe turbida
Alternativen habe ich geprüft.
Damals noch ein Erstfund, inzwischen aber 2 Standorte bekannt:
Geradrandiger Rötling (Entocybe turbida):
Die gelbliche Stielbasis (auf dem Bild nicht so gut zu erkennen, aber ist tatsächlich gelblich):
Fundnummer: 2017-09-17-1002
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
im feuchten Moos bei Fichte, Kiefer und Eiche
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
gesellig
Hutform:
spitzkegelig bis ausgeflacht aber immer mit Buckel
Huthaut:
karamellbraun, nach außen hin beige werdend, Lamellen stark durchscheinend, seidig glatt
Hygrophanität:
nicht getestet
Hutrand:
kantig und gesägt
Lamellen:
weiß, oft stark weinrotfleckig, Zwischenlamellen, Queradern
Lamellenschneiden:
unter Lupe stark weiß beflockt
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Fleisch:
stark wässrig, im Hut braun, im Stiel oben weiß nach unten hin rosabraun werdend
Stiel:
oben stark weiß befasert, nach unten hin rosa befasert, bei anderen Exemplaren (in feuchtem Moos) aber fast glatt & nur bereift bis leicht faserig, oben weiß, dann rosaweiß nach unten hin dunkler roströtlich werdend, hohl
Stielbasis: rund,
myzelfilzig
Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5-5 cm; Stiellänge ca. 3-6 cm, Stieldurchmesser ca. 3-4 mm
Sporenpulverfarbe:
gelblich weiß
Geruch:
neutral, zerrieben leicht rettichartig
Geschmack: nicht getestet
Matthias half mir bei der Bestimmung: "Vollkommen zweifelsfrei Mycena zephirus. Man beachte die Rötung am Hut, und bei Verletzung der Lamellen, die recht stämmigen Fruchtkörper (also im Vergleich zu z.B. metata) und den stark silbrig bereiften Stiel. Dann kann eigentlich nix schief gehen bei der Artbestimmung. ;-)"
Wirkliche Prachtexemplare vom
Rostfleckigen Helmling (Mycena zephirus):
Fundnummer: 2017-09-17-1028
Stahlblauer Rötling (Entocybe nitidum):
Fundnummer: 2017-09-17-1038
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
an stark zersetzem Holz
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
2 am Standort
Hutform:
flach-konvex mit leichtem Buckel
Huthaut:
Mitte dunkelocker, nach außen hin ocker werdend, konvex mit zentralem Buckel, wenn feucht schleimig, wenn trocken nicht schleimig sondern filzig (bis körnig)
Hygrophanität:
nicht getestet
Hutrand:
mit filzigem Behang, Rand selbst scharfkantig
Lamellen:
gelblich, Zwischenlamellen, keine Y-Gabeln, gerade angewachsen
Lamellenschneiden: glatt
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Fleisch: ohne Besonderheiten
Stiel:
gelblich, oben etwas bereift, durch Sporenpulver bräunlich gefärbt, oben dicker, nach unten hin dünner werdend, dann aber knollig, filzfaserig
Stielbasis:
leicht knollig
rund,
myzelfilzig
Größe: Hutdurchmesser ca. 2 cm; Stiellänge ca. 1,3 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
Sporenpulverfarbe:
rotbraun
Geruch:
neutral
Geschmack: nicht getestet
Damals ebenfalls noch ein Erstfund, inzwischen aber ebenso von 2 Standorten bekannt:
Zwergschüppling (Pholiota scamba):
Fundnummer: 2017-09-17-1146
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Birke, große Fichte (wahrscheinlich Mykorrhizapartner)
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
einige am Standort
Hutform: kugelig bis konvex
Huthaut:
ziegelrot, samtig
Hutrand: ohne Besonderheiten
Röhren:
creme, auf Druck: verfärben zu weinrötlich
Stiel:
rötlich beflockt auf creme Grund, dick
Stielbasis:
wurzelnd, rötet im Anschnitt
Fleisch-Verfärbung:
sofort rötend, dann nach 2-4 Minuten schwarz-lila oben und unten
Größe:
Hutdurchmesser ca. 6 cm; Stiellänge ca. 11 cm
Geruch: nicht getestet
Nadelwaldrotkappe (Leccinum vulpinum):
Fundnummer: 2017-09-17-1310
Dann noch ein nicht ganz trivialer Fund, den ich vor Ort nicht bestimmen konnte. Sicherlich ein Zitterling - aber welcher?
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
an Totholz Vogelbeere, bzw. parasitär an Stereum rugosum
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
einzeln
Blätter:
wellig, blattartig gekräuselt, kramell-braun, bereift, keine Drüsen zu sehen, gallertartig, gummiartig
Größe:
beachtlich groß - ca. 8 cm breit
Geruch: nicht getestet
Geschmack: nicht getestet
Exsikkat-Farbe: deutlich schwarz
Mikroskopische Daten:
Hyphen:
Mit schnallen, verästelt, hyalin bis bräunlich, Maße nicht aufgenommen weil Exsikkat und nicht Bestimmungsrelevant
Basidien:
4-zellig, etwas dickwandig, mit bräunlichen Inhalt,
Maße nicht aufgenommen weil Exsikkat und nicht Bestimmungsrelevant
Sporen:
reife Sporen waren wenig zu finden,
breit ellipsoid bis subglobos, hyalin bis etwas bräunlich
Maße ca.
(7.6) 7.9 - 8.6 (8.7) x (6.4) 6.7 - 7.7 (8.3) µm; Q = 1.1 - 1.2 (1.3) ; N = 12;
Me = 8.2 x 7.3 µm ; Qe = 1.1
Bestimmt habe ich den Pilz mit den Schlüssel von Christoph
hier bzw. mit der Studie von Spirin et al. 2018.
1 > 1* > 3 > 3* > 5 > 5* > 6 > 6* >
Phaeotremella frondosa
Das ist also ein wunderschönes Exemplar vom
Laubholz-Zitterling (Phaeotremella frondosa)
(Deutscher Name ist wieder einmal meine Erfindung)
Für mich ein Erstfund:
Schaut Euch das mal genau an:
Zum Schluss auch noch die Speisepilz-Ausbeute - mal ohne Beschriftung.
Viele Steinpilze, Maronen, Fichten-Reizker, Leccinums, Schneckis, usw. waren diesmal dabei:
Das war's für heute....
Beste Grüße
Dieter
HI Beli,
Lyophyllum (Rasling) hatten wir schon in Verdacht --> wahrscheinlich kein Treffer. favreiist es jedoch sicher nicht....
Aber war mal... Matthias macht die Mikroskopie, dann wissen wir mehr...
Gruß
Dieter
Jou jou... kommt noch... hier nocht nichts gestackt...
Dieter
HI Maria,
> auf diesen komischen Pilz bin ich ja total neugierig.
Ich auch! Wenn es nichts triviales, verwachsenes ist, könnte das eine Sensation sein. Die Lamellen sind eher "Adern"... ich komm da keinen Schritt weiter... Herr schmeiß Hirn vom Himmel.
> Kannst Du den vielleicht vor den Faserlingen und Co näher ansehen? Nur wegen meiner Neugierde, versteht sich.
--> wir bestimmen normalerweise alles was bestimmbar und zeitlich machbar ist. Kann aber länger dauern. Bei Faserlingen kann das sehr schnell gehen, aber auch schon mal mit Sequenzierung und Analyse monate oder Jahre dauern... Aber of course ---> we do what we can....
Hab jetzt mal die Bilder durchgescrollt.... hammer ultrageile Aufnahmen dabei... aber bei mir noch nichts gestackt.
Beste Grüße
Dieter
He he!
Ich geh auch mit!
Dieter
Ich habe 1028 Einzelbilder... Also summe 1699 Einzelbilder! hammer!
Hab grad den seltsamen Rasling-Ritterling-rötendes ding auf dem Arbeitstisch.... komm makroskopisch nicht weiter.
Er hat ne abziehbare Huthaut - was mich wieder an eine verwachsene Nebelkappe erinnerte - aber die würde nicht röten.
Das ist makroskopisch ein sehr seltsames Ding.
Beste Grüße
Dieter
Hi Maria,
das war eine hammergeile Tour!
Tausende von Bildern. Seltene Arten, ideales Wetter.
Was will man mehr...
Beste Grüße
Dieter
Hallo Claudia,
oooch, für die Saure-Gurken-Zeithaben wir doch noch genügend andere Berichte
Beste Grüße
Dieter
29.04.2018: Lamellen-Pilze im Frühjahr
Liebe Pilz-Freunde,
kurz nach der Schneeschmelze versuchten ich und Mathias wieder unser Glück. Mehr
durch Zufall kamen wir in ein Feuchtgebiet wo sich doch einige erste
Lamellenpilze zeigten. Diese zeigen wir Euch gerne... viel Spaß.
Wir
schreiben den Bericht wieder zusammen.
Wie immer: Meine Texte sind schwarz,
Matthias'
Texte sind grün.
Meine Bilder sind mit einem schwarzen
☻,
Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.
Fundnummer:
2018-04-29-1052
Lamellenpilze waren zu der Zeit noch nicht so zahlreich vertreten, in einem
feuchten Gebiet leuchteten uns jedoch ein paar recht freudig orangebraune
Pilzchen entgegen, die sich unschwer als Galerina erkennen ließen. Bei
mikroskopischer Betrachtung kam wieder einmal G. calyptrata heraus. Also bei uns
wirklich nicht selten, wenn man darauf achtet. Makroskopisch sind die knallige
Farbe, der Standort im Wald (meist nicht auf Wiesen) und der etwas stämmigere
Bau als bei hypnorum schon Hinweise auf die Art.
Kalyptratsporiger Moos-Häubling (Galerina
calyptrata):
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Fundnummer: 2018-04-29-1134
Wir dachten hier schon dass dieser Faserling wieder einmal ein "Spadi"
ist - und so war es dann auch.
Schmalblättriger Faserling (Psathyrella spadiceogrisea agg):
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Fundnummer: 2018-04-29-1145
Bei dieser Parasole hofften wir auf etwas besseres - leider jedoch
war es ein Standard:
Kahlköpfiger Scheibchen-Tintling (Parasola lactea):
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Fundnummer: 2018-04-29-1146
Hier ein extrem winziges Einzelexemplar, das sogar komplett unter Mikroskop
passte.
Kreidiges Mehlpilzchen (Clitopilus scyphoides):
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Fundnummer: 2018-04-29-1236
Auch Helmlinge waren schon zur Stelle, silvae-nigrae ist hier im Fichtelgebirge
unser klassischer Frühjahrshelmling, deutlich häufiger als abramsii.
Zweisporiger Nitrathelmling (Mycena
silvae-nigrae):
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Das war's für heute mit dieser kleinen Tour....
Wieder freuen wir uns über Eure Kommentare.
Beste Grüße
Dieter & Matthias
Hallo,
vielen Dank. Die Bilder sind alle mit Canon EOS 100D + Makroobjektiv Canon EF-S 60 gemacht bzw. ohne Kamera-Objektiv natürlich bei den Mikrofotos.
Beste Grüße
Dieter
Hallo zusammen,
Danke an alle
Ich hoffe, die Wunden sind inzwischen verheilt!
Hihiii... ja ja die Autokorrekturfunktion sommte man manchmal besser aus schalten ;-))
Beste Grüße
Dieter
Vielen Dank Rotfüßchen,
da hoffe ich es war recht spannend zu lesen...
Beste Grüße
Dieter
18.05.2019: Aus "Steine suchen" wurde nix - aber dafür... - Teil 7
Untertitel: Triviales und Geniales
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 7 des Berichtes vom 18.05.2019.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Teil 5 findet Ihr hier
Teil 6 findet Ihr hier
Und weiter
geht's...
Matthias und Amina untersuchten einen Eichen-Stamm akribisch:
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Darauf fand sich einiges - unter anderem:
Fundnummer: 2019-05-18-1250
Blasses Hautscheibchen (Pellidiscus
pallidus):
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Fundnummer: 2019-05-18-1300
Auch einen fotogenen Schleimpilz gab es zu sehen.
Rotköpfiger Schleimpilz (Trichia
decipiens):
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Am Fundtag:
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Nach 2 Tagen in der Feuchtekammer:
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Nach 4 Tagen in der Feuchtekammer:
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Nach 10 Tagen in der Feuchtekammer:
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Nach 18 Tagen in der Feuchtekammer:
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Nach 22 Tagen in der Feuchtekammer:
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Capillicium:
Bestehend aus 4 Spiralbändern
Breite: (3,1) 3,5 - 3,7 (3,9) µm; N = 9; Me = 3,6 µm
☻
Sporen:
warzig, bildet ein unvollständiges Netz durch Grate aus, wobei nur einige
Warzen miteinander verbunden sind
Maße:
(10,6) 10,8 - 11,6 (12,1) x (9,7) 9,9 - 10,8 (11,3) µm
Q = (1,0) 1,02 - 1,1 (1,3) ; N = 35
Me = 11,2 x 10,4 µm ; Qe = 1,1
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Fundnummer: 2019-05-18-1310
Die Cryptodiscus hier waren vor Ort etwas
auffälliger als die typischen C. foveolaris, die man ja in Massen findet. Und
tatsächlich war es hier was Neues für uns - C. pallidus. Mikroskopisch leicht
von foveolaris durch die mehrfach septierten, größeren Sporen zu unterscheiden.
Abgesehen von Helicomyces eines der beiden Highlights dieser Tour für mich.
Blasses Höhlenbecherchen (Cryptodiscus
pallidus):
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Schnitt durch Apothezium:
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Hymenium in Lugol:
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Asci:
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Asci +
Paraphysen:
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Junge Asci +
Paraphysen:
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Paraphysen + Subhymenium:
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Paraphysen:
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Sporen:
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Das war's für heute....
Wir hoffen Ihr
hattet viel Spaß beim dabei sein und freuen uns auf Eure Kommentare.
Beste Grüße
Dieter &
Matthias
18.05.2019: Aus "Steine suchen" wurde nix - aber dafür... - Teil 6
Untertitel: Triviales und Geniales
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 6 des Berichtes vom 18.05.2019.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Teil 5 findet Ihr hier
Teil 7 findet Ihr hier
Und weiter
geht's...
Der vierte
Fund - eine Mollisia - ebenso auf diesem Eichenästchen (Ast Nummer 4):
Fundnummer: 2019-05-18-1216-D
Morphologische Daten:
Substrat: Ast Nummer 4 - siehe vorhergehend (Eichenholzast
(Quercus))
Inkubationsdaten: Erscheinend ab 1 Woche in Feuchtekammer, voll reif mit
3 Wochen
Becherfarbe: jung: weiß, glasig wirkend, reif:
Zentrum etwas grauend, Rand etwas gilbend, voll reif: blass beige-grau
Becherrand: nicht sichtbar, nicht farblich
abgesetzt
Stiel: Becher ist nicht deutlich gestielt sondern fast
ohne Stiel, dieser Stielstummelchen ist reif schwarzbraun
Bechergröße: reif 0,33 - 1 mm - also eine relativ sehr
leine Mollisia
Makrochemische Reaktion: KOH 3% auf Becher, sofort
deutlich gelb
Mikroskopische Daten:
Sporen:
langgestreckt ellipsoid, nicht septiert, Ölgehalt: 0-1
(selten 2)
Maße (vital, in Wasser):
(7,2) 7,5 - 10,4 (10,6) x (1,8) 2,0 - 2,5 (2,7) µm
Q = (3,5) 3,7 - 4,5 (4,8) ; N = 25
Me = 8,9 x 2,2 µm ; Qe = 4,0
Diese Sporen dürfen bis auf wenige nicht mehr vital sein:
☻
Diese Sporen sollten vital sein:
☻
Asci:
Porusreaktion mit Lugol blau (bb), Haken nicht gesehen (aber nicht
auszuschließen)
8-sporig, ca. (32,4) 39,1 - 43,5 (44,5) x (4,9) 5,6 - 7,6
(7,7) µm; N = 7; Me = 40,1 x 6,6 µm
Paraphysen:
langgestreckt leicht keulig, in KOH 3% gelblich, manchmal
septiert
Breite (an breitester Stelle gemessen): (1,8) 1,9 - 2,9 (3,1) µm; N = 12;
Me = 2,4 µm
Länge: ca. 24 - 48 µm; N = 18
☻
Paraphysen + Asci in Lugol:
☻
Subhymenium:
hyalin (keine deutlich bräunlichen Hyphen)
☻
Ectal-Excipulum:
in H2O braun, mit KOH 3% gelblich-grünlich
Marginalzellen:
keulig, septiert, hyalin, in KOH 3%
gelblich, nicht 50 µm deutlich übersteigend,
nicht schwarzbraun
Breite (an breitester Stelle gemessen): (2,7) 2,74 - 4,9 (5,1) µm; N =
11; Me = 3,5 µm
☻
☻
☻
☻
Marginalzellen in Lugol:
☻
Hymenium+Marginalzellen
in Lugol:
☻
Hymenium
in
Lugol:
☻
Sporen und Kompletter Fruchtkörper in KOH:
☻
Schlüsselweg:
Mollisia Schlüssel von Andreas Gminder - Version 2008
rote Schlüsselpunkte sind die unsicheren
1 > 1a > 2 > 2* > 5 > 5b > 7 > 7b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 >
12* > 17 > 17a > 18 > 18b
(Schlüssel Holzarten an der Stelle unvollständig oder Andreas hat da eine andere
Auffassung der Art) > Mollisia albogrisea
1 > 1a > 2 > 2* > 5 > 5b > 7 > 7b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 >
12* > 17 > 17a > 18 > 18d > Mollisia "conifericola" nom. prov.
Ausgeschlossene Alternative:
1 > 1a > 2 > 2* > 5 > 5b > 7 > 7b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 >
12** > Mollisia perparvula --> passt nicht
(allein wegen fehlendem Kurz-Stiel)
Ich wäre hier ganz klar bei
Mollisia "conifericola" nom. prov. gelandet. War
mir aber nicht sicher. Matthias untersuchte den Pilz nach und bestimmte
eindeutig Mollisia albogrisea - was ich gerne glaube. Zu beachten ist hier die
Abweichung im Schlüssel Punkt 18b --> Die Auffassung einiger Autoren weicht hier
ab.
Weißgraues
Weichbecherchen (Mollisia albogrisea):
☻
☻
Unreife Fruchtkörper:
☻
☻
☻
Reife Fruchtkörper:
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☻
☻
☻
sehr reife Fruchtkörper:
☻
Fundnummer:
2019-05-18-1218
Amina fand 2 tolle Exemplare vom
Mai-Stielporling (Polyporus ciliatus):
☻
☻
Fundnummer:
2019-05-18-1219
Wir
zogen weiter... Am Wegrand war ein kleiner "stehender" Bachlauf.
Auch von dort sammelte Dieter ein Stück verdächtiges Holz -
Ast Nummer 5 - auf:
☻
An diesem Ast fanden sich zwar auch Pilze, jedoch nichts, was ich besonders
interessant für eine nähere Bestimmung fand.
Jedoch fand ich etwas anderes interessant - nämlich folgende pillenartigen
Objekt (sicher kein Pilz):
Fundnummer: 2019-05-18-1219-A
Der Durchmesser beträgt ca. 68 µm.
Hier half mir das Mikroskopie-Forum auf die Sprünge. Dann konnte ich das Objekt
anhand des Schlüssels hier:
https://www.arcella.nl/arcella-key-2/
Als Schalenamöbe Arcella intermedia
identifizieren:
☻
☻
Weiter ging es. wir waren gerade mal ca. 50 Meter vom Auto weg bis jetzt
gekommen.
Fundnummer: 2019-05-18-1236
Eine Psathyrella, die wir schon vor Ort als "Spadi"
vermuteten untersuchte
ich mikroskopisch.
Die Schneide in Luft zeigte die üblichen Cheilos:
☻
Doch die Lamellenflanke machte mich stutzig - denn es waren ganz klar neben
4-sporigen auch 2-sporige und 3-sporige Basidien vorhanden.
Hier markiert mit 2, 3 und 4. Die 2-sporigen konnte
ich auch im Durchlicht bestätigen:
☻
Auch die Cheilozystiden verwundeten mich, da sie (selten) grünliche Anlagerungen
trugen:
☻
Ich schlüsselte also nach dem aktuellen Pilzmel-Schlüssel alle Alternativen.
Die roten Punkte sind die unsicheren:
1 > 1* > 2 >
3 > 3* > 5 > 6 > 6* > 7 > 7* > 11 > Teil C > 1 > 1* > 3 > 3* > 4 > 4* > 5 > 5* >
8 > 8* > 12 > 12*
> 14 > 14* > 22 > Teil F > 1 > 1* > 2 > 6 > 6* >
11 > 14 > 14* > 15 > 15* > 16 > 16* > 17 > 17* > 18 > 18* > 19 > 19* > 20 >
Psathyrella spadiceogrisea
1 > 1* > 2 > 3 > 3* > 5 > 6 > 6* > 7 > 7* > 11 > Teil C > 1 > 1* > 3 > 3* > 4 >
4* > 5 > 5* > 8 > 8* > 12 >
12* > 14 > 15 >
16 > P. tephrophylla (kann nicht sein wegen Velum)
1 > 1* > 2 > 3 > 3* > 5 > 6 > 6* > 7 > 7* > 11 > Teil C > 1 > 1* > 3 > 3* > 4 >
4* > 5 > 5* > 8 > 8* > 12 >
12* > 14 > 15 >
15* > 18 > 18* > 19 > Sackgasse
1 > 1* > 2 > 3 > 3* > 5 > 6 > 6* > 7 > 7* > 11 > Teil C > 1 > 1* > 3 > 3* > 4 >
4* > 5 > 5* > 8 > 8* > 12 >
13 > 13* > P. thujina (kann nicht wegen
Sporenform)
1 > 1* > 2 > 3 > 3* > 5 > 6 > 6* > 7 > 7* > 11 > Teil C > 1 > 1* > 3 > 3* > 4 >
4* > 5 > 5* > 8 > 9 > 9* > 10 > 10* > 11 >
Sackgasse
Der Pilz ist nahe oder gleich Psathyrella spadiceogrisea, wobei die 2- und
3-sporigen Basidien abweichend sind. Auch die seltenen Anlagerungen an den
Cheilozystiden sind verdächtig. Da beides jedoch selten ist, und die 4-sporigen
Basidien dominieren, bleibt es bei Psathyrella spadiceogrisea agg., wobei das
letzte Wort in der ganzen Sektion sowieso noch nicht gesprochen ist. Zu beachten
sind hier die abgestutzen Sporen, welche diese Exempare deutlich zeigten.
Somit
bleibt es: Schmalblättriger Faserling
(Psathyrella spadiceogrisea agg.):
☻
Weiter zum Teil 7
18.05.2019: Aus "Steine suchen" wurde nix - aber dafür... - Teil 5
Untertitel: Triviales und Geniales
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 5 des Berichtes vom 18.05.2019.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Teil 6 findet Ihr hier
Teil 7 findet Ihr hier
Und weiter
geht's...
Fundnummer: 2019-05-18-1216
Dieser weitere verdächtige Ast Nummer
4 aus dem Tümpel ging auch bei Dieter
mit - er verbarg einige weitere tolle Geheimnisse:
☻
Zunächst machte ich hier ebenso eine Holzbestimmung, da sich vermutlich viele
Pilze auf dem Ast tummelten.
Mikroskopische
Daten:
Gefäßzellen/Poren oder nur Tracheiden?:
Gefäßzellen/Poren --> also Laubholz
Porenform: eindeutig ring-porig
Porenausrichtung: eindeutig tangential
ausgerichtet
Strahlenart: Schwer zu erkennen – die Randzellen sind zwar leicht
erweitert – ich würde die Strahlen aber als homogen
bezeichnen
Strahlenbreite: einreihig (uniseriate) und
vielzellig (multiseriate) – Achtung das Bild vom Tangentialschnitt zeigt
nur die einreihigen Zellen
Perforation plates: nicht vorhanden
Spiralverdickungen: nicht vorhanden
Damit ist das ganz klar Eichenholz (Quercus).
Hier die Mikrobilder:
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Achtung: Dieses Bild vom Tangentialschnitt zeigt nur die einreihigen Zellen.
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Der erste tolle Fund an Ast Nummer 4:
Fundnummer: 2019-05-18-1216-A
Mikroskopische & Morphologische Daten:
Fruchtkörper: jung glasig weis, dann
orange-braun, alt dunkel-braun mit ausgeblasst wirkendem Rand, rund oder oval,
Breite (vollreif): (0,46) 0,5 - 0,6 (0,68) mm
Sporen:
fusiform, enden etwas ausgezogen, Enden
abgeplattet
Maße:
(6,6) 6,8 - 7,2 (7,3) x (1,9) 2,0 - 2,4 (2,6) µm
Q = (2,8) 2,9 - 3,5 (3,6) ; N = 8
Me = 7,0 x 2,2 µm ; Qe = 3,2
Asci:
Trotz langer Suche nur einen einzigen reifen gefunden:
8-sporig, 40 x 5,7 µm
Paraphysen:
auch gegabelt/verzweigt
Paraphysen Breite: (0,9) 1,1 - 1,4 (1,9) µm; N = 11; Me = 1,3 µm
Paraphysen Länge: ca, 40µm
☻
Randhaare:
typische "Glashaare"
Breite: (2,2) 2,3 - 3,0 (3,3) µm; N = 12; Me = 2,7 µm
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Dies ist ein Pilz den wir erst vorstellten:
Das
Holz-Glashaarbecherchen (Olla scrupulosa):
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Die sehr reifen Fruchtkörper:
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Die jüngeren Fruchtkörper:
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Und hier ganz junge Fruchtkörper zwischen Mollisia (die Mollisia zeigen wir
gleich):
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Und die ganz jungen:
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Der zweite überaus interessante Fund an Ast Nummer 4:
Fundnummer: 2019-05-18-1216-B
Morphologische Daten:
Holzdaten siehe oben.
Inkubationsdaten: Bereits nach 3 Tagen erscheinend.
Der Pilz wächst in Büscheln, die ca. 130 µm hoch
sind.
Die Büschel bestehen aus perlkettenartig aneinander gereihten Konidien.
Die Äste können auch 2- oder 3-fach gegabelt sein.
Die Büschel zerfallen in Wasser sofort in einzelne Konidien. Ich konnte nur
wenige aneinander gereihte Konidienketten im Wasser finden.
Die Schildzellen sind manchmal septiert und annähernd gleich groß wie die
Konidien.
Mikroskopische Daten:
Konidien:
Farbe: die Farbe ist ein wichtiger Schüsselpunkt. Anfangs dachte ich die
Konidien sind glasklar, doch als die flaumige Schicht dicker wurde nahm ich den
Belag als grünlich-grau wahr. Die Konidien zeigen im Durchlicht auch eine
grünlich-graue Farbe. Da auch alle Schlüsselversuche (siehe unten) mit "hyalin"
im Nichts enden, gehe ich von "schwach grünlich grau
pigmentiert" aus.
Form: spindelig, Enden zeigen eine warzenartige Verdickung, Enden auch
ausgezogen
Maße:
(6,3) 6,6 - 8,1 (8,9) x (1,8) 2,1 - 2,9 (3,1) µm
Q = (2,4) 2,5 - 3,5 (4,4) ; N = 29
Me = 7,4 x 2,5 µm ; Qe = 3,0
☻
Die Schildzellen:
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Der Pilz ist
äußerst schwer zu fotografieren, da er so klein ist. Selbst mit einer Lupe ist
er völlig unsichtbar.
Deshalb bat ich Tuppie anhand der spärlichen Daten und Bilder ein Bild zu
zeichnen.
Tuppie ließ sich nicht lange bitten und fertigte folgendes Bild an welches den
Pilz gut trifft.
Vielen Dank dafür! :-))
☻ Bild gezeichnet von
Tuppie
Nach einer längeren Recherche kann ich bislang folgendes sagen:
Nach dem Schlüssel in "Delimiting Cladosporium from morphologically similar
genera" [2007]. Crous, P.W. Braun, U. Schubert, K. Groenewald, J.Z und auch
nach dem in "The genus Cladosporium" - K. Bensch, U. Braun, J.Z. Groenewald
and P.W. Crous gelangt man zu folgenden Gattungen:
(rot = unsichere Schlüsselpunkte)
S. 13 > 1 >
1* (75%) > 4 > 4* > 5 > 6 > 7 >
7* > 8 >
Cladophialophora --> selten an Holz, aber eben möglich. passt
mikro-morphologisch
S. 13 > 1 >
1* (75%) > 4 > 4* > 5 > 6 > 7 >
7* > 8 >
Fusicladium s. lat. (incl.
Pseudocladosporium)
--> passt nicht
S. 13 > 1 > 1* (75%) > 4 > 4* > 5 > 6 > 7 >
Polyscytalum --> passt nicht
S. 13 > 1 > 2 (25%) > 2* > 3 > 3* > Genus
Hyalodendron --> nicht als eigenständig anerkannt, die Synonyme und
Verweise auf Sporothrix, Raffaelea und Trichosporon führen ins Leere
(Mikro-Morphologie nicht passend).
Ich gehe also davon aus, dass der Pilz in die Gattung Cladophialophora
gehört.
Leider konnte ich diesen Pilz nicht näher bestimmen - bin aber für jeden Hinweis
dankbar.
unbekannter
Schwärz-Pilz
(Cladophialophora spec.):
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Die weißen Kügelchen hier, und in den nächsten 2 Bildern
gehören nicht zu dieser Art sondern zur gleich folgenden!
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Fundnummer:
2019-05-18-1216-C
Morphologische & Mikroskopische Daten:
Fundort: An Ast Nummer 4 - Daten siehe vorhergehend
Inkubationsdaten: Ast 4 Tage in schwach belüfteter
Tageslicht-Feuchtekammer.
Konidiophoren:
unten schwarzbraun, nach oben weiß
werdend, zylindrisch – nach oben schmäler werdend, 5-7-septiert, dickwandig, an
der Spitze der Konidiophoren treten die Konidien
aus (siehe Bild)
Maße: (68) 79 - 124 (153) x (2,7) 2,9 - 3,0 (3,7) µm; N = 6; Me = 104,0 x 3,1 µm
--> Hinweis: Die Breite ist an der breitesten Stelle gemessen (also unten)
Konidiophoren-Basen:
stark schlagartig knorrig verbreitert
Hier seht ihr in Teilbild 2 und 4 die Konidiogenese recht gut:
"Köpfe" (die Sporenknödel):
rund wirkend, glasartig weiß
glänzend, in Wasser sofort verschwindend, nicht mehr zu sehen, damit sind das
Sporenknödel, die in Wasser in einzelne Konidien zerfallen.
Konidien:
hyalin, ellipsoid, oft einseitig eingedellt
Maße:
Präparat: Kratzpräparat von Ast;
Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 54
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,2 µm; von Q: 0,2
Median: von L × B: 3,7 × 1,8 µm; von Q: 2,1
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 3,7 × 1,8 µm;
von Q: 2,1
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall:
für L × B: (3) 3,3 - 4,2 (4,7) × (1,5) 1,5 - 2 (2,3)
µm; für Q: (1,7) 1,8 - 2,4 (2,7)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B:
(3) 3,1 - 4,4 (4,7) × (1,5) 1,5 - 2,1 (2,3) µm; für Q: (1,7) 1,7 - 2,5 (2,7)
☻
Der Pilz ist
ebenso äußerst schwer zu fotografieren wie der vorhergehende, da er ebenso klein
ist. Auch dieser ist mit einer Lupe völlig unsichtbar.
Deshalb konnte ich ihn nur zeichnen. Das glitzernde Sporen-Knödel und die
austretende Spore ist quasi andeutungsweise:
☻
Ich konnte den Pilz nicht einmal einer Gattung zuordnen, er dürfte aber sehr
sicher aff. Cylindrotrichum sein.
Hier bitte ich Euch um Eure Tipps und Hinweise.
Hier die Foto-Versuche:
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Die perlschnurartigen Pilze hier, und im nächsten
Bild gehören nicht zu dieser Art sondern zu Fundnummer 2019-05-18-1216-B.
☻
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Weiter zum Teil 6
18.05.2019: Aus "Steine suchen" wurde nix - aber dafür... - Teil 4
Untertitel: Triviales und Geniales
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 4 des Berichtes vom 18.05.2019.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 5 findet Ihr hier
Teil 6 findet Ihr hier
Teil 7 findet Ihr hier
Und weiter
geht's...
Fundnummer: 2019-05-18-1205
Am Tümpel machten wir wie üblich ein bisschen Stöckchendrehen.
Sehr erfreulich für mich, da sich gleich ein toller Erstfund finden
ließ:
Braungraues Weichbecherchen (Mollisia olivaceocinerea):
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Fundnummer:
2019-05-18-1211
Auch
Amina schaute sich um und fand im Tümpel einen
Teichmolch (Triturus vulgaris):
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Fundnummer: 2019-05-18-1214
Dieser verdächtige rötliche Ast Nummer 3
musste natürlich auch noch in Dieter's Rucksack wandern:
☻
Zunächst machte ich hier eine Holzbestimmung.
Gefäßzellen/Poren oder nur Tracheiden?:
Gefäßzellen/Poren --> also Laubholz
Porenform:
Diffus- und (unsicher) einzel-porig
Porenausrichtung:
nicht ausgerichtet (diffus)
Porenverästelung vorhanden?: nein
Strahlenart:
heterogen
Strahlenbreite:
einreihig (uniseriate)
Strahlenvereinigung vorhanden?: nein
Perforation plates:
einfach oval
Spiralverdickungen:
nicht vorhanden
Damit
ist das sehr wahrscheinlich
Weide (Salix)
Hier die Mikrobilder:
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Obwohl ich skeptisch war über das Ergebnis (Salix), ist die Strahlenart
definitiv heterogen (rote Pfeile):
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Hier war ich mir nicht sicher ob Spiralverdickungen vorhanden waren - würde bei
den Fransen aber her auf abgeschnittene Strahlenporen tippen:
☻
Der erste Fund
auf diesem Ast war gleich etwas Gutes, wenn auch nur cf. bestimmbar:
Fundnummer: 2019-05-18-1214-A
Ein wunderschöner Helicoil...
Mikroskopische und Morphologische Daten:
Ca. 5-6 Windungen, Konidien-Breite ca. 4-5 µm, Coil-Länge ca. 21-26 µm,
Coil-Durchmesser ca. 18-21 µm.
Die Helicoils hängen traubenartig an einer verzweigten Konidiophore, so
erscheinen jeweils Konidientrauben von mehreren (bei dieser Kollektion 5-7)
Stück.
Damit ist das optisch zwar eindeutig Helicoon dendroides, was jedoch abweicht
ist die Oberfläche des Astes, denn Helicoon dendroides besiedelt nur berindete
Äste.
Der Pilz ist sehr klein und mit der Lupe nicht zu erkennen. Ich fand nur 4
Trauben am Holz. Nach dem erstellen der Bilder gelang es mir nicht, den Pilz am
Holz wieder zu finden, obwohl ich es nur kurz vom Kreuztisch nahm um die Trauben
auf einen Objektträger zu bringen. Somit waren leider keine Mikrobilder möglich.
Die Holzart hilft uns bei der Bestimmung leider nicht weiter.
Wahrscheinlich ist hier jedoch der
Traubenartige Helicoil-Wasserpilz (Helicoon cf. dendroides),
da die makroskopische Struktur und Maße dafür einwandfrei passen.
Abweichend ist das Substrat, welches laut "Die aero-aquatischen Pilze des
Sauwaldgebietes - Hermann Voglmayr (2000)" nur "berindete Äste" sind:
☻
Ebenso an Ast Nummer 3 fand sich eine weitere hochinteressante Pseudaegerita...
Fundnummer: 2019-05-18-1214-C
Morphologische Daten:
Substrat: Ast Nummer 3 (Daten siehe
vorhergehend)
Inkubationsdaten: Holz 18 Tage in schwach
belüfteter Tageslicht-Feuchtekammer
Konidienfarbe: Im Auflicht: schmutzig weiß über
olivgrün bis dunkelgrün; im Durchlicht: bräunlich bis oliv-grünlich
Mikroskopische Daten und Bilder:
Konidien Auflichtmessung:
(55,8) 75,9 - 115,3 (182,4) µm; N = 41; Me = 96,7 µm
Einzelzellen:
selten globos, häufig sub-triangular und 3-dimensional
poly-angular
Maße: (3,5) 4,1 - 5,0 (5,3) µm; N = 24; Me = 4,5 µm
Hyphen: bräunlich, septiert
Konidiophoren: einzeln aufsteigend, bräunlich
Phialiden-Form: nicht gesehen
Zusammenhalt der Konidien: Im Präparat nicht leicht in Fragmente
zerfallend
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Auch hier verwendete ich den neu erstellen Schlüssel - welcher zu einem
überraschenden aber eindeutigen Ergebnis führt:
Nach Prüfung aller mir zugänglicher Literatur bleibt nur eine Möglichkeit übrig:
Knochenzelliger Luft-Bulbillenpilz (Pseudaegerita ossiformis):
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Nach 3 Wochen Inkubationszeit machte Matthias
nochmals eine Datenaufnahme.
Die Konidienkugeln haben sich noch dunkler verfärbt:
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Weiter zum Teil 5
18.05.2019: Aus "Steine suchen" wurde nix - aber dafür... - Teil 3
Untertitel: Triviales und Geniales
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 3 des Berichtes vom 18.05.2019.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Teil 5 findet Ihr hier
Teil 6 findet Ihr hier
Teil 7 findet Ihr hier
Und weiter
geht's...
Fundnummer: 2019-05-18-1155-B
Die 2. Art auf Ast Nummer 2 war ein Kernpilz...
Morphologische Daten:
Fundort: Auf Laubholz-Ast Nummer 2 (Daten
siehe vorhergehend)
Maße der Fruchtköper: Breite ca. 0,47-0,58 mm, Höhe
ca. 0,46-0,55 mm
Mikroskopische Daten:
Asci:
8-sporig
Maße: ca. 201 - 206 x 10,7 - 11,9 µm; N = 2; Me = 203 x 11,3 µm
Paraphysen:
septiert
Maße der septierten Zellen: ca. (17) 18 - 28 (38) x (3,7) 3,9 - 5,9 (6,2) µm; N
= 13; Me = 23,9 x 4,9 µm
☻
Sporen
3-fach-septiert, spindelig, hyalin, mit Öltröpfchen
Maße:
(22,7) 23,5 - 27,5 (28,0) x (7,2) 7,3 - 8,2 (8,4) µm
Q = (2,9) 2,93 - 3,7 (3,9) ; N = 25
Me = 25,2 x 7,7 µm ; Qe = 3,3
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Das ist der Dreifach-Septierte Groß-Kernpilz (Annulusmagnus
triseptatus)
(der deutsche Name ist frei ausgedacht):
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Fundnummer: 2019-05-18-1155-C
Morphologische Daten:
Fundort: Auf Laubholz-Ast Nummer 2 (Daten
siehe vorhergehend)
Wuchsform: Die Objekte haften rund um Kernpilze (Annulusmagnus
triseptatus) herum.
Form:
wie
liegende Eier
Breite:
ca. (130) 142.8 - 172.7 (176.2) µm
Farbe: gelblich mit braunen Inkrustierungen
Ich dachte zunächst, diese ist ein parasitärer Pilz, der die Kernpilze (Annulusmagnus
triseptatus) auffrisst, da er rund um die Fruchtkörper wächst.
Nach einigen Recherchen bin ich aber nun recht sicher dass Fundnummer
2019-05-18-1155-C ein Gelege ist und die
"Sporen" nur Öltröpfchen oder ähnliches sind.
Ihr könnt ja mal schreiben, was Ihr meint:
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Die Objekte bestehen aus einer braun inkrustierten Außenhülle, einer weißen
Innenhülle. Beide eiförmig.
Im Inneren der Innenhülle befinden sich vermeintliche "Sporen" und Öltröpfchen
Ich konnte keine Asci oder Paraphysen entdecken:
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Ein aufwändiger Puzzle-Stack davon gleicht die Scheiß-Qualität der Optik aus
(der Vergleich zum vorherigen Bild ist beachtlich):
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Die Unterseite der Außenhülle:
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Die Oberseite der Objekte "aufgeplatzt":
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Die vermeintlichen Sporen oder Öltröpfchen:
globos,
warzig, grate zwischen Warzen bilden unvollständiges Netz
Maße:
(3,6) 3,64 - 4,5 (5,4) x (3,3) 3,5 - 4,1 (4,2) µm
Q = (1,0) 1,02 - 1,2 (1,3) ; N = 28
Me = 4,1 x 3,7 µm ; Qe = 1,1
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Das nächste Objekt auf Ast Nummer 2:
Fundnummer: 2019-05-18-1155-D
Ein bisschen weiter mit "Off-Topic" (oder vielleicht gar nicht so sehr?):
Auch Kieselalgen waren auf diesem Ast zu finden.
Hier eine hübsche Art: Kieselalge (Pinnularia
microstauron):
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Ebenso auf Ast Nummer 2:
Fundnummer: 2019-05-18-1155-E
Diese weißliche Orbilia ist leider nicht sicher
bestimmbar. Entfärbte Kollektionen ohne Anamorphe kann man nicht unterscheiden,
es kann Orbilia rosea oder Orbilia luteorubella sein. Müsste man sequenzen, da
soll der Unterschied riesig sein meint Zotto. Typisch sehen die auch
unterschiedlich aus, so ist es aber leider nicht möglich.
Die Sequenzierung war leider nicht mehr durchführbar, da die Zeit um ein
frische Fragmente auf Agar zu züchten einfach fehlte.
Somit bleibt das Orbilia rosea l. luteorubella:
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Asci+Paraphysen:
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Auf Ast Nummer 2 rissen die Funde nicht ab - ein weiterer interessanter
aero-aquatischer Hyphomycet aus der Pseudaegerita-Ecke kam auch zum Vorschein.
Fundnummer: 2019-05-18-1155-F
Morphologische Daten:
Substrat: Ast Nummer 2 (Daten siehe
vorhergehend)
Inkubationsdaten: Holz 18 Tage in schwach
belüfteter Tageslicht-Feuchtekammer
Konidienfarbe: Im Auflicht: weiß, über goldgelb bis
orange, diese Farben gemischt durcheinander
Mikroskopische Daten und Bilder:
Konidien Auflichtmessung:
(30,5) 44,7 - 83,9 (88,8) µm; N = 25; Me = 63,4 µm
Einzelzellen:
selten globos, meist subglobos und häufig ellipsoid,
bräunlich
Maße: (3,4) 3,5 - 4,4 (4,7) µm; N = 35; Me = 4,0 µm
Hyphen: bräunlich, septiert
Phialiden-Form: nicht gesehen
Zusammenhalt der Konidien: Im Präparat leicht in Fragmente zerfallend
Geschlüsselt nach meinem vorhergehend gezeigten Schlüssel und nach einiger
Recherche ist das der Pseudaegerita
corticalis s.l.
Wieso ich diesen als "s.l." benenne möchte ich kurz
erklären:
Die Autoren unterscheiden sich stark in der Meinung was den Durchmesser
der Konidien angeht.
Die Autoren unterscheiden sich ebenso stark in der Meinung was den Zusammenhalt
der Konidien angeht.
Es ist wahrscheinlich, dass es sich aufgrund der Unterschiede in den
Beschreibungen um eine Sammelart handelt, weshalb der Zusatz "s.l." angebracht
erscheint.
Das wohl eindeutigste Merkmal dieser Art scheinen die
Unterschiedlich gefärbten Konidien zu sein. Bei Kulturen auf Agar sind
die Konidien jedoch gleichfarbig.
Somit sehen wir hier nun den Vielfarbigen
Luft-Bulbillenpilz (Pseudaegerita corticalis s.l.):
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Die Micro-Bilder dazu:
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