Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional
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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />
<strong>Ergebnisse</strong> <strong>einer</strong> <strong>naturwissenschaftlichen</strong> <strong>Reise</strong><br />
zum Erdschias-Dagh (Kleinasien).<br />
Ausgeführt von<br />
Dr. Arnold Penther und Dr. Emerich Zederbauer<br />
auf Kosten der « Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients<br />
in Wien» (nunmehr «Naturwissenschaftlicher Orientverein in Wien») im Jahre 1902.<br />
Mit i3 Tafeln (Nr. III—XV) und 16 Abbildungen im Texte.<br />
VORWORT<br />
von<br />
Dr. A. Penther.<br />
Im Jahre 1902 unternahm ich im Auftrage der «Gesellschaft zur Förderung<br />
der naturhistorischen Erforschung des Orients in Wien» gemeinschaftlich<br />
mit dem Botaniker Emerich Zederbauer eine <strong>Reise</strong> nach Kleinasien, um das Gebiet<br />
des Mons Argaeus, des heutigen Erdschias-Dagh zu erforschen und daselbst Sammlungen<br />
zoologischer Objekte, hauptsächlich wirbelloser Tiere, anzulegen.<br />
Einen mehrtägigen Aufenthalt in Konstantinopel benützten wir, um Ausflüge<br />
nach dem nahen Bujukdere am Bosporus und zu der im Marmarameere gelegenen<br />
Insel Prinkipo zu machen.<br />
Von Haidar Pascha, der Anfangsstation der anatolischen Eisenbahn, fuhren<br />
wir dann am 8. Mai bis Eski Schehir. Während der Fahrt stieg ich an einzelnen<br />
Stationen (Guebzeh, Bujuk Derbend, Sabandja, Mekedje, Lefke, Vezir Han,<br />
Keuktsche Kissik) aus dem Coupé, um mittels eines Kätschers während des oft nur<br />
allzu kurzen Aufenthaltes die nächstbefindlichen Büsche und Gräser auf gut Glück abzustreifen.<br />
Der auf diese Weise gewonnene Inhalt des Kätschers wurde dann während<br />
der Weiterfahrt zur nächsten Station untersucht und gleich konserviert. Selbst diese<br />
flüchtige Art des Sammeins blieb nicht ohne Erfolg: Manche im folgenden beschriebene<br />
neue Spezies wurde bei dieser Gelegenheit erbeutet.<br />
Am folgenden Tage fuhren wir nur bis zur Station Ilgün im Süden des Sees<br />
Tschavuschdschi Göl, dessen Nähe sich schon während der Fahrt durch viele Bläulinge<br />
und sehr zahlreich auftretende Libellen bemerkbar machte. Den 10. Mai benützten<br />
wir zu einem Ausfluge an das südöstliche Ufer dieses Sees, ohne leider eine<br />
Gelegenheit zu finden, ihn selbst befahren zu können. Noch am selben Abend fuhren<br />
wir nach Konia, der damaligen Endstation der anatolischen Eisenbahn, von wo wir<br />
während unseres viertägigen Aufenthaltes auch einen Ausflug auf den nahen Serai-<br />
Dagh (1620 m) unternahmen.<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, ioo5. 9
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100 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Am 15. Mai verließen wir Ko nia auf einem kleinen, mit zwei flinken Pferden<br />
bespannten Zeltwagen, <strong>einer</strong> sogenannten Jaila. Unser Weg, der sich während der<br />
ganzen Fahrt bis Kaisarie auf <strong>einer</strong> Seehöhe von etwa 1000—1400m hielt, führte<br />
uns zunächst in östlicher Richtung nach Kargy n (1010 m) J auf der Fahrt dahin streiften<br />
wir auch die große Salzsteppe. Am folgenden Tage erreichten wir den größeren Ort<br />
Karapunar, am dritten <strong>Reise</strong>tage — während der Fahrt machten wir einen kurzen<br />
Abstecher zum Adschi-Göl — die Stadt Eregli. Am 18. Mai kamen wir nach Bor<br />
und schon am folgenden Vormittage nach der nahen bedeutenden Stadt Nigde, wo<br />
wir den Rest des Tages zu einem Ausflüge auf den Westabhang des Ütsch-Kapular-<br />
Dagh benützten. Der Abend des 20. Mai fand uns bereits in Deweli Karahissar<br />
und am 21. Mai nachmittags zogen wir in die etwa 60.000 Einwohner zählende Stadt<br />
Kaisarie ein, die im Norden des Gebietes am Fuße des gewaltigen Erdschias-Dagh<br />
gelegen ist und die wir zu unserem Hauptquartier zu machen beschlossen hatten, um<br />
von hier aus, teils gemeinsam, teils jeder für sich, nach den verschiedensten Richtungen<br />
unsere Exkursionen zu unternehmen.<br />
Das von uns zu erforschende Gebiet des Erdschias-Dagh hat einen Flächeninhalt<br />
von über 200 km 2 und findet seine natürliche Abgrenzung in den tiefer gelegenen<br />
Ebenen, in denen Kaisarie, die Salzseen Sazlyk und Sultan Sazy und im Süden<br />
das große Dorf Ewerek liegen. Gegen Ost ist allerdings eine so scharfe Grenze von<br />
Natur aus nicht gegeben, doch reichten unsere Exkursionen bis in die Täler östlich vom<br />
Kotsch-Dagh mit dem Dorfe Dschebir und dem Berge Maratschak als äußerste<br />
Punkte im Osten.<br />
Da wir noch die letzten Nachzügler der Frühlingsflora und -Fauna antreffen<br />
wollten, schlugen wir am 24. Mai unsere Lagerzelte möglichst hoch an der Nordseite,<br />
und zwar zwischen den beiden Vorbergen Lifos und Kartyn oberhalb des Dorfes<br />
Hadschilar in <strong>einer</strong> Höhe von 2050m auf. Wegen des schlechten Wetters aber, das<br />
fast die ganze Zeit über dort herrschte, konnte fast ausschließlich nur in der nächsten<br />
Umgebung gesammelt werden.<br />
Am 3i. Mai kehrten wir wieder nach Kaisarie zurück, um uns frisch zu verproviantieren,<br />
überschritten am 3. Juni das Gebirge im Osten der Haupterhebung auf<br />
guter Straße, die durch das Dorf Asardschik und über das Tekir-Plateau führt,<br />
kamen noch selben Tages bis zu dem im Süden des Gebietes gelegenen größeren Orte<br />
Ewerek und schlugen am 4. Juni in der Nähe des kleinen, südwestlich nahe dem großen<br />
Salzsumpf Sultan Sazy gelegenen Dorfes Soisaly, das nach Kaisarie (1064m) wohl<br />
die geringste absolute Erhebung des Gebietes hat (1075 m), unser Lager, dessen nächste<br />
Umgebung verhältnismäßig reiche Ausbeute bot. Von da aus wurde der Sumpf besucht<br />
und der Karasiwri (2128ni) bestiegen.<br />
Unser nächstes Lager schlugen wir am 11. Juni in <strong>einer</strong> Ruine dicht oberhalb des<br />
Dorfes Gereme (1776 m) im Süden des Gebietes. Von hier aus wurde der Karasiwri<br />
ein zweites Mal erstiegen, sowie auch der At-Tepe (236ITW), der Pelikartyny<br />
(2650 ni) und der niedrige Garny Jary k besucht, ehe wir wieder nach Kaisarie zurückkehrten.<br />
Wir bezogen dann am 19. Juni ein neues Lager im Nordosten in der Nähe des<br />
Dorfes Sindschidere und nachdem wir den isoliert stehenden Ali-Dagh (i83ow)<br />
zweimal und einmal den Ailian oder Esseran (1580m) besucht hatten, wendeten wir<br />
uns südlich und schlugen am 23. Juni unser fünftes Lager im Südosten des Gebietes<br />
im Tschatak-Tale (ca. 1820 m). Von hier aus wurden im äußersten Osten der 2034m
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Dr. A. Penther. Vorwort.<br />
hohe Maratschak, der 2445 m hohe Kilissa Kaja und der Kawak Tepe (2181 m)<br />
erforscht.<br />
Am 27. Juni schlugen wir unsere Zelte an der Hauptstraße auf dem Tekir-Plateau,<br />
gemeinhin Derwent genannt (ca. 2100m). Folgenden Tages schon erstiegen<br />
Fig. 1.<br />
Skizze des Erdschias-Gebietes.<br />
Jcdaó<br />
wir den Hauptgipfel des Erdschias-Dagh (383o m), späterhin noch den Kabak Tepe<br />
(2328m), den Gou Tepe (2364m), den Ütsch Tepe (2420m), den Kotsch-Dagh<br />
(2545 m) und besuchten den östlichen Kraterrand.<br />
Am 5. Juli trafen wir wieder in Kaisarie ein, das wir aber schon tags darauf abermals<br />
verließen, um die folgenden Tage auf dem im Norden isoliert stehenden Illany-<br />
9*<br />
IOI
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102 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Dagh (1619 m) zu verbringen. Von hier aus unternahm Zederbauer einen Ausflug<br />
zum Engur-Göl, nordöstlich von Kaisarie.<br />
Unser nächstes Lager schlugen wir am 12. Juli bei dem Dorfe Sürtme im Westen<br />
des Gebietes auf. Von hier aus wurden Exkursionen auf den Al-Dagh (2189m), den<br />
Ewlie-Dagh (1997m), Schech Arslan (2324m), Bos Tepe (1819m), zum Sary<br />
Göl (2229m), auf den Kepes Tepe (2074m), Jedygar-Dagh (2Óo3 m) und Jilbat<br />
(2571 m) unternommen, ehe wir am 21. Juli unser letztes Lager auf demselben Platze<br />
bezogen, auf dem wir vor fast zwei Monaten zum ersten Male gelagert hatten und in<br />
dessen Nähe Zederbauer einen kleinen Versuchsgarten angelegt hatte.<br />
Von hier aus wurde nochmals der Lifos (2450m), der Karaseghyr (2828m),<br />
der Kefelik (2440 m), der Sütdondura (2733m) und der niedrige Tscharyk Tepe<br />
besucht.<br />
Am 28. Juli kehrten wir endgültig nach Kaisarie zurück, um von da am 2. August<br />
in Eilfahrten nach Angora und weiter, ohne Aufenthalt, mit der Bahn über Eski<br />
Schehir nach Haidar Pascha, respektive Konstantinopel zu gelangen. Schon am<br />
i3. August trafen wir wieder in unserer Heimatstadt ein. 1 )<br />
Es sei mir nun gestattet, einige kurze Bemerkungen allgem<strong>einer</strong>er Art über die<br />
zoologische Ausbeute unserer Forschungsreise hier anzuschließen.<br />
Der Erdschias-Dagh bildet die höchste Erhebung der kleinasiatischen Halbinsel;<br />
seine isolierte Lage sowie sein Charakter — es ist ein Vulkan, ;der nach Strabo<br />
noch in historischer Zeit tätig gewesen sein soll — schlössen von Anfang an jede Hoffnung<br />
auf eine sehr reiche Ausbeute aus, zumal das Hochplateau, aus dem er unvermittelt<br />
aufsteigt, selbst schon eine bedeutende Erhebung besitzt.<br />
Das ganze Gebiet ist — abgesehen von den in Gärten kultivierten Bäumen und<br />
Sträuchen — bar jedes höheren Pflanzenwuchses: die daselbst vorkommenden Holzgewächse<br />
wie Eiche, Pappel, Birke, Juniperus erreichen nur in sehr wenigen Ausnahmsfällen<br />
eine Höhe, die 2 m übersteigt. Unter den Blütenpflanzen fällt sofort der Mangel<br />
solcher auf, die zu ihrer Befruchtung auf den Besuch und die Mitwirkung von Insekten<br />
angewiesen sind, woraus der Rückschluß auf die Armut der Insektenwelt gezogen<br />
werden darf. Aus diesem Grunde sind denn auch jene Tiere, deren Hauptnahrung die<br />
Insekten bilden, nur schwach vertreten. Die in den wärmeren Zeiten des Jahres nur<br />
selten fallenden Niederschläge sind wenig ausgiebig und versiegen sofort in dem Geröll,<br />
das den Boden grundlos bedeckt. Wiesengründe finden sich daher nur spärlich vor,<br />
der sonst spärliche Graswuchs dient den Viehherden — hauptsächlich Schafe und Ziegen<br />
— der Almen, dort Jailas genannt, mit frühestem Frühjahr als Weide. Schon anfangs<br />
August werden die Herden wegen Mangel an Wasser und Nahrung, in erster Linie<br />
jedoch wegen des von Mitte August massenhaften Auftretens <strong>einer</strong> Dipterenart, die den<br />
Bestand der Herden dezimiert, wieder zu Tale getrieben. Leider fiel das Auftreten<br />
dieser jedenfalls auch ökonomisch interessanten Diptere nicht mit unserer Anwesenheit<br />
im Gebiete zusammen, so daß wir keine derartige Fliege erbeuten konnten.<br />
Die reichste Fauna weisen die äußersten Vorberge auf: Illany-Dagh, Ali-Dagh<br />
und Bos Tepe; am ärmsten sind natürlicherweise die hochgelegenen Partien des Gebietes,<br />
die sich aus <strong>einer</strong> geradezu unergründlich tiefen Schichte steriler vulkanischer<br />
Schuttmassen zusammensetzen. Immerhin kann wohl die Ausbeute dieser <strong>Reise</strong> an<br />
*) Eine eingehendere topographische Schilderung des Gebietes mit genauer Karte findet sich in<br />
den «Abhandlungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, 1905, Bd. VI, Nr. 1». — Vgl. auch<br />
«Jahresbericht der Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients in Wien<br />
für das Jahr 1902».
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Dr. A. Penther. Vorwort. io3<br />
zoologischen Objekten, und zwar speziell aus dem Gebiete des Erdschias-Dagh, mit<br />
Rücksicht auf die kurze Zeit des Aufenthaltes daselbst als eine zufriedenstellende bezeichnet<br />
werden.<br />
Die erbeuteten Spezies und Varietäten verteilen sich auf die verschiedenen Klassen<br />
und Ordnungen des Tierreiches folgendermaßen:*)<br />
Rotatorien. . .<br />
Terricolen. . .<br />
Crustaceen . .<br />
Arachnoideen .<br />
Myriapoden . .<br />
Orthopteren . .<br />
Neuropteren . .<br />
Hemipteren . .<br />
Dipteren . . .<br />
Lepidopteren. .<br />
Hymenopteren .<br />
Coleopteren . .<br />
Mollusken . . .<br />
Amphibien . .<br />
Reptilien . . .<br />
» (0<br />
3<br />
3<br />
2<br />
i3<br />
7 (I)"<br />
•s §
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IO4 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
I. Zoologischer Teil.<br />
Mit Tafel III—X.<br />
Bearbeitet von Dr. Karl Graf A tt e m s (Myriapoden), Dr. JosefBabor (Nacktschnecken),<br />
Josef Bischof (Dipteren und Neuropteren), Dr. Karl Daniel (Coleopteren p. p.),<br />
Ludwig Ganglbauer (Coleopteren), Dr. G. v. Horvâth (Hemipteren), Franz Friedrich<br />
Kohl (Hymenopteren), Dr. G. Mayr (Ameisen), Anton Nosek (Araneiden, Opilionen,<br />
Chernetiden), Dr. Hans Rebel (Lepidopteren), Edmund Reitter (Coleopteren<br />
p. p.), Dr. Daniel Rosa (Terricolen), Friedrich Siebenrock (Schildkröten),<br />
Dr. Franz Steindachner (Amphibien, Reptilien), Dr. Rudolf Stur any (schalentragende<br />
Mollusken), Dr. Karl Thon (Hydrachniden), Dr. V. Vâvra (Rotatorien und<br />
Crustaceen), Dr. Franz Werner (Solifugen, Skorpione, Dermapteren, Orthopteren).<br />
Terricolen.<br />
Von<br />
Dr. Daniele Rosa,<br />
Professor der Zoologie an der Universität Modena.<br />
1. Eiseniella tetraedra (Sav.). — Allurus tetraedrus Rosa (i), Eiseniella<br />
tetraedro. Mich. (3).<br />
Loc: Ostseite des Erdschias (Tekir), 2100m, 3. Juni 1902. Fünf der typischen<br />
Form angehörige Exemplare.<br />
2. Allolobophora (Notogama) rosea (Sav.). — A. (N.) rosea Rosa(i), Eisenia<br />
rosea Mich. (3).<br />
Loc. 1 : Ostseite des Erdschias, 2100 m, 3. Juni 1902. Ein Exemplar m<strong>einer</strong> «subspecies<br />
typica».<br />
Loc. 2: Nordseite des Erdschias. Drei Exemplare gleich den früheren.<br />
3. Allolobophora (Notogama) veneta Rosa. — A. (N.) veneta Rosa (1), Eisenia<br />
veneta Mich. (3).<br />
Loc. 1: Nidge (Kleinasien), 19. Mai 1902. Neun junge mit der typischen Form<br />
nicht vollständig übereinstimmende Exemplare, die aber doch nicht in dem Maße abweichen,<br />
um eine gut umschriebene Varietät zu bilden. Sie unterscheiden sich von der<br />
typischen Form durch die einförmig violette Farbe des Rückens (ohne helle Intersegmentalfurchen)<br />
und durch die weniger weit gepaarten Borsten.<br />
Loc. 2: Nordseite des Erdschias. Neun Exemplare, die <strong>einer</strong> neuen Varietät, die<br />
«succincta» heißen mag, angehören. Länge 40—60 mm, Durchmesser 5 mm, i3o bis<br />
150 Segmente. Körper zylindrisch, Farbe blaß (ohne Spur violetten Pigmentes). Borsten<br />
weit gepaart. Borstendistanz am Mittelkörper: ab ungefähr gleich cd', bc in verschiedenem<br />
Grade größer als ab und cd, oft auch doppelt so groß; dd wenigstens gleich<br />
4cd. Kopflappen höchstens bis zur Hälfte des ersten Segmentes sich erstreckend. Das<br />
Clitellum (26—33) gleich 8, seitlich nicht konvex; auf demselben sind keine Rückenporen<br />
sichtbar. Pubertätstuberkel am 3o. und 3i. Segmente erhöht und der Länge nach
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Dr. Daniele Rosa. Terricolen. I05<br />
gekielt, mehr ventral angeordnet und daher nicht an den Seiten des Clitellum vorspringend.<br />
Männliche Poren am 15. Segmente auf unansehnlichen, fast kreisrunden erhabenen<br />
Papillen, welche die vordere Segmentgrenze nicht ausweiten, dagegen ein<br />
Drittel des folgenden Segmentes besetzen. Wie die Pubertätstuberkel liegen auch diese<br />
Papillen mehr ventral. Erster Rückenporus auf den Intersegmentalfurchen 5—6. Kleine<br />
Papillen tragen die ventralen Borsten (darunter auch die dorsalen) des n. Segmentes,<br />
ebenso alle oder einen Teil der ventralen Borsten des 16. Segmentes. Zwei Paar Samentaschen<br />
das 9. und 10. Segment einnehmend. Samentaschenporen auf den Intersegmentalfurchen<br />
9—10 und 10—II dicht neben der dorsalen Medianlinie.<br />
Anmerkung: Diese neue Varietät besitzt Merkmale, die zwischen A. veneta und<br />
A. alpina vermitteln. Ich unterstellte sie hauptsächlich deshalb der ersten Art, weil die<br />
Pubertätstuberkel am 3o. und 3i. Segmente stehen. Die auffallendsten Charaktere dieser<br />
neuen Varietät *succincta» sind: der nicht niedergedrückte Körper, der Mangel des<br />
Pigmentes, das Vorkommen von Papillen auf dem 11. und 16. Segmente und vor allem<br />
die mehr ventrale Lage der Pubertätstuberkel und der männlichen Papillen, die deshalb<br />
nicht über die Seitenränder des Körpers vorspringen.<br />
4. Allolobophora (Notogama) pentheri n. sp.<br />
Loc: Nordseite des Erdschias. Ein erwachsenes Exemplar. Länge 60 mm, Durchmesser<br />
im Mittel 5 mm, größter Durchmesser in der Gegend des Clitellums 8 mm.<br />
85 Segmente. Körper zylindrisch, niedergedrückt, in der Gegend des Clitellums Spuren<br />
eines violetten Pigmentes. Die Borsten sehr weit gepaart. Borstendistanzen daher: bc<br />
größer als ab, größer als cd, aber bc wird nie doppelt so groß wie cd; dd gleich 3cd;<br />
aa gleich i x j2 ab. (Maße genommen in der halben Körperlänge.) Kopflappen 1—1,<br />
das heißt, er teilt das erste Segment vollkommen. Eine Querfurche trennt seine Vorwölbung<br />
von seinem hinteren Fortsatz. Das Clitellum (25—34) gleich 10, sehr niedergedrückt,<br />
mit deutlichen Segmentgrenzen auch auf dem Rücken, auf welchem zwar die<br />
Borsten, aber nicht die Rückenporen deutlich zu unterscheiden sind. Die Seitenränder<br />
des Clitellums sind sehr konvex in der Gegend der Pubertätstuberkel. Pubertätstuberkel<br />
auf den Segmenten 29—32 ein enges und mit seinen Spitzen auch in das 28. und<br />
33. Segment reichendes langes Feld bildend, eingesäumt von <strong>einer</strong> gekerbten Erhabenheit.<br />
Der dorsale Anteil dieses Reliefs nimmt die Seitenlinie des Körpers ein. Männliche<br />
Poren am 15. Segmente auf kleinen Papillen, die auf die benachbarten Segmente<br />
nicht übergreifen. Erster Rückenporus in der Intersegmentalfurche 4—5. Die dorsalen<br />
Borsten des 8.—15. Segmentes treten aus sehr kleinen Papillen aus. Die vorderen<br />
Dissepimente kräftig, besonders die zwischen 10—11 und 14—15. Samentaschen das<br />
9. und 10. Segment einnehmend. Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 9—10<br />
und 10—11, ganz nahe der medianen Rückenlinie.<br />
5. Allolobophora (Dendrobaena) semitica Rosa. — A. (D.) semitica Rosa<br />
(2), Helodrilus (D.) semiticus Mich. (3).<br />
Loc: Nordseite des Erdschias. Neun erwachsene Exemplare.<br />
Bemerkungen: Man kannte diese Art bisher nur in Exemplaren von Mesraah am<br />
Libanon und östlich vom Jordan, wo sie Dr. E. Festa sammelte (Rosa 2). Die Exemplare<br />
vom Erdschias entsprechen gut der von mir gegebenen Beschreibung dieser Art.<br />
Einige die innere Organisation betreffende Abweichungen dürften teils individuelle<br />
Variationen sein, teils auf Ungenauigkeiten in m<strong>einer</strong> ersten Beschreibung beruhen. Ich<br />
finde, daß in den Individuen vom Erdschias die letzten Herzen im 11. Segmente (nor-
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io6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
males Verhalten) liegen und daß die Samentaschen das 9. und 10. Segment einnehmen.<br />
Ihre Öffnungen entsprechen der Borstenlinie d.<br />
6. Lumbricus rubellus Hoffm. — L. rubellus Rosa (1), Mich. (3).<br />
Loc: Prinkipo im Marmarameere, 5. Mai 1902. Vier Exemplare, darunter zwei<br />
erwachsene.<br />
Literatur.<br />
1. Rosa D., Revisione dei Lumbricidi. (Mem. R. Accad. Scienze Torino, ser. li, tom. XLIII, 1893.)<br />
2. — Viaggio del Dr. E. Festa in Palestina etc., Lumbricidi. (Boll. Mus. Zool. Torino, Nr. 160,<br />
voi. Vili, 1893.)<br />
3. Michaelsen W., Das Tierreich, io. Lfg.: Oligochaeta. Berlin 1900.<br />
Rotatorien und Crustaceen.<br />
Von<br />
Dr. V. Vâvra,<br />
Adjunkten am <strong>Museu</strong>m in Prag.<br />
Mit <strong>einer</strong> Tafel (Nr. III).<br />
Über die mikroskopischen Süßwassertiere aus Kleinasien liegt eine Arbeit neuesten<br />
Datums von Dr. E. v. Daday 1 ) vor, wo aus dem nordwestlichen Kleinasien als<br />
Resultat der Sammlungsreise des Herrn Dr. F. Werner 43 Arten angeführt sind.<br />
Es ist nun interessant, daß in den von mir aus dem zentralen Kleinasien untersuchten<br />
Proben im ganzen 12 Arten festgestellt wurden, die sämtlich bisher aus Kleinasien<br />
unbekannt waren.<br />
Dieser Umstand ist daraus zu erklären, daß diese Proben aus hochgelegenen Fundorten<br />
stammen und zweifellos einen alpinen Charakter tragen.<br />
Es liegen zwei Planktonproben aus Sary-Göl im nordwestlichen Erdschias-Gebiete,<br />
ein Gläschen mit einem Branchipus, der sich als eine neue Art erwiesen hat, aus<br />
derselben Lokalität und fünf Gläschen mit zwei Gammanis-Arten aus den bis 2100 m<br />
ü. M. hochgelegenen Fundorten vor.<br />
1. Planktonprobe aus Sary-Göl (2229m).<br />
Nordwestlich Erdschias. 18. VII. 1902.<br />
Im reichlichen Pflanzendetritus fanden sich folgende:<br />
Rotatoria: Cathypna luna Ehg.<br />
Enchlanis dilatata Ehg.<br />
Pedalion fennicum Ehg.<br />
Copepoda : Diaptomiis bacillifer Kölbel<br />
Rotatoria: Pedalion fennicum Lev.<br />
Copepoda: Diaptomiis bacillifer Klbl.<br />
Cladocera: Ceriodaphnia affinis Liljb.<br />
2. Planktonprobe aus Sary-Göl.<br />
Cladocera: Ceriodaphnia affinis Liljb.<br />
Chydorus sphaericus (O.<br />
F. M.)<br />
Cladocera: Macrothrix hirsuticornis<br />
Norm.<br />
Alona affinis Leyd.<br />
*) Daday Dr. E. v., Mikroskopische Süßwassertiere aus Kleinasien. (Sitzungsber. der kais. Akademie<br />
der Wiss. Wien, Bd. CXII, Abt. I, I9o3.)
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Dr. V. Vâvra. Rotatorien und Crustaceen. 107<br />
Diese Planktonprobe enthält eine große Menge hochrot gefärbten Diaptomus<br />
bacillifer Klbl. Auch Pedalion fennicum Lev. ist reichlich vorhanden.<br />
In diesen zwei Planktonproben wurden also drei Arten von Rotatoren gefunden.<br />
Euchlanis dilatata Ehbg. gibt Zschokke 1 ) nicht minder als von 3o Fundorten in den<br />
Alpen an. Höchster Fundort derselben liegt 263o m hoch. Die andere, ziemlich kosmopolitische<br />
Art Cathyphna luna Ehbg. ist ebendaselbst von 8 Fundorten verzeichnet, der<br />
höchste Fundort liegt 2189 m hoch, also beiläufig aus derselben Höhe wie die vorliegende<br />
Probe. Diese beiden Arten sind auch von Barrois 2 ) aus Syrien, also südlich<br />
von Kleinasien, verzeichnet worden.<br />
Sehr interessant ist der Befund von Pedalium fennicum Lev., die Herr Assistent<br />
St. Hlava als solche erkannte. Diese von Pedalion mirum H. G. durch den Mangel<br />
von den zwei Anhängen am Hinterende des Körpers scharf unterschiedene Art wurde<br />
im Jahre 1892 von Levander 3 ) auf <strong>einer</strong> kleinen Insel Löfö bei Helsingfors entdeckt.<br />
Skorikow 4 ) hat die Art im Jahre 1896 bei Charkow und Daday 5 ) in Turkestan<br />
wiedergefundeni Die Art ist auch aus Amerika verzeichnet. Die verwandte Art Pedalion<br />
mirum H. G. steigt ebenfalls in die Alpenregionen und ist von Zschokke 1. c. an<br />
drei Fundorten in den Alpen, der höchste liegt 2Ö3o m, gefunden worden.<br />
Von den Copepoden wurde der hochrote Diaptomus bacillifer Klbl. massenhaft gefunden.<br />
Die Art steigt in den Alpen bis 2780 m hoch und ist von sehr vielen Fundorten<br />
in Europa bekannt. Sie wurde auch in Turkestan (Daday), in Syrien und von Sars 6 )<br />
an 12 Fundorten in Zentralasien verzeichnet. Außerdem ist die Art aus dem Kaukasus,<br />
Altai und Sibirien bekannt.<br />
Von den Cladoceren kommen in den vorliegenden Proben nur weitverbreitete<br />
Gattungen vor, die sowohl im Flachlande als auch an den höchstgelegenen Fundorten<br />
vorkommen.<br />
3. Chirocephalns appendicularis Vâvra.<br />
(Taf. Ill, Fig. 1-9.)<br />
Von demselben Fundorte wie die zwei eben erwähnten Planktonproben aus dem<br />
See Sary-Göl, nordwestlich von Erdschias, liegt eine am 18. Juli 1902 gesammelte<br />
Probe vor, die eine große Menge <strong>einer</strong> Branchipus-Kvt enthält, die sich als eine bisher<br />
unbeschriebene Art erwiesen hat.<br />
Die Länge des Tieres beträgt 17 mm (Taf. Ill, Fig. 1).<br />
Männchen: Körper vorne ziemlich breit. Stirn gewölbt, das Stirnauge quadratisch,<br />
mit konkaven Seiten, ohne mittleren Fortsatz.<br />
Zweite, sogenannte Greifantenne zweigliedrig (Taf. Ili, Fig. 2). Das Basalglied (B)<br />
breit, mit fast parallelen Seiten, an der Unterseite mit einem ziemlich großen, nach<br />
unten und vorne gerichteten Basalfortsatz (Fig. 2 Ap) oder Apophyse, wie denselben<br />
*) Zschokke Dr. F., Die Tierwelt der Hochgebirgsseen. (Denkschr. der Schweiz, naturf. Ges.,<br />
Bd. XXXVII, 1900.)<br />
z<br />
) Barrois Th. und Daday E., Contrib. à l'étude des Rotifera de Syrie. (Revue biol. Nord<br />
France, 1894.)<br />
3<br />
) Levander A., Über eine neue Pedalion-Art. (Zool. Anz., Nr. 404, 1892, p. 402 und Acta<br />
Soc. Fl. et Faun, fenn., 1894, XI, p. 1.)<br />
4<br />
) Skorikow J., Trudi obschtsch. izpit. prirod. pri Chark. imp. univ., XXX, 1896, p. 274.<br />
5<br />
) Daday E.V., Mikroskopische Süßwassertiere aus Turkestan. (Zool. Jahrb., XIX, Heft 5, 1903.)<br />
6<br />
) Sars G. O., On the Crustacean Fauna of Central-Asia. (Ann. du Mus. zool. de l'Acad. Imp.<br />
des Se. de St. Pétersbourg, T. VIII, 1993.)
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io8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Simon 1 ) nennt. Diese ist keulenförmig, mit erweiterter Basis und rundlich geknöpft.<br />
Das Köpfchen und die Unterseite der Apophyse ist sehr fein bestachelt. Das zweite<br />
Glied des Greiffühlers ist stumpfwinkelig gebogen, mit einem geraden, schmalen, nach<br />
innen gebogenen Endstück. Am Grunde der Innenseite steht ein großer, kegelförmiger,<br />
spitziger Fortsatz (Fig. 2 F), der noch einige Stacheln trägt. Innen am Basalgliede des<br />
Greiffühlers ist das ansehnliche tentakelartige Organ, sogenannte Appendices frontales,<br />
eingefügt (Fig. 3). Dieselben bestehen aus <strong>einer</strong> ansehnlichen Tentakelscheide, die in<br />
der Ruhe die zu einem Knäuel spiralig eingerollten Tentakeln und einen Tentakelanhang<br />
umgibt. Ausgestreckt sind die Tentakeln länger als die Greiffühler. Die geöffnete<br />
Tentakelscheide ist, wie aus der Abbildung ersichtlich (Fig. 3 £), der Länge nach<br />
gefaltet. Der untere Abschnitt ist rundlich, mit fünf kleinen Zähnchen längs des Außenrandes.<br />
Den oberen Abschnitt bilden vier fingerförmige, am Ende spitz bekrallte Ausläufer.<br />
Zwischen der Tentakelscheide und dem Tentakel selbst ist ein schmaler Anhang<br />
von der Länge der Scheide eingefügt (A). Derselbe kann ebenfalls der Länge nach zusammengelegt<br />
werden, beide Ränder sind wellenförmig gezackt, etwa drei Zacken am<br />
Ende des Innenrandes sind spitzig. Das tentakelförmige Organ (T) selbst ist zungenförmig,<br />
allmählich verschmälert, von etwa 35 Scheingliedern quergeringelt. Der ganzen<br />
Länge nach ziehen sich feine Längsmuskeln, die ein breites Band bilden. Der innere<br />
Rand trägt etwa 20 fingerförmige Fortsätze, von denen die unteren schmal und länger<br />
sind, als der Durchmesser des Tentakels beträgt. Die acht oberen Fortsätze nehmen an<br />
der Höhe allmählich ab und sind breit dreieckig. Jeder Fortsatz trägt am Vorderrande<br />
kleine Zähnchen, so daß derselbe gesägt erscheint. Der äußere Rand trägt etwa 27 ähnliche,<br />
aber kürzere Fortsätze, von denen die mittleren mit drei, die übrigen mit zwei<br />
starken Zähnen bewaffnet sind.<br />
Begattungsorgan (Fig. 4) ist tonnenförmig, stark muskulös, am distalen Ende mit<br />
drei zahnförmigen Vorsprüngen, an denen sich innen starke Muskeln befestigen. In<br />
der Mittellinie steht eine dreieckige spitze Chitinplatte hervor, die am Innenrande fein<br />
gezähnelt ist.<br />
Furcalglieder (Fig. 5) gerade, ziemlich breit, so lang als die drei letzten Ringe des<br />
Hinterleibes, außen und innen mit ziemlich langen und feinen Borsten.<br />
Weibchen. Kopf breit, vorne gewölbt (Fig. 6). Die erste Antenne zweimal so<br />
lang als die gestielten Augen. Die zweite weibliche Antenne bilden zwei breite Platten<br />
von doppelter Länge der Stielaugen, deren distaler Teil etwas eingeschnürt ist und mit<br />
einem kleinen Dorne endigt. Der innere Rand ist mit abstehenden spärlichen Haaren<br />
besetzt.<br />
Oberlippe (Fig. 7) mit eingeschnürtem Vorderteil, der seitlich ohrenförmig erweitert<br />
und am Vorderrande kurz rüsselförmig verlängert ist.<br />
Das fußlose Abdomen mit glatten Ringen, ohne jede Bewehrung.<br />
Eiertasche (Fig. 8) ziemlich lang und schmal, mit etwa 20 Eiern. Die schalenbildenden<br />
Drüsen (Sd) sind mächtig entwickelt und nehmen den dem Hinterleibe anliegenden<br />
Teil der Eiertasche ein. Die Geschlechtsöffnung tritt deutlich hervor, der<br />
laterale Fortsatz an der Geschlechtsöffnung ist als ziemlich langer Zipfel (F) entwickelt.<br />
Die unreifen Eier sind kreideweiß, die reifen Eier erscheinen dann gelbbraun.<br />
Das reife, der Eiertasche entnommene Ei (Fig. 9) hat eine eigentümliche Hülle. Diese<br />
bilden senkrecht stehende Chitinwände, die zu unregelmäßigen Feldern zusammenfließen<br />
oder hie und da mit einem Ende freistehen. Sie dienen als Stütze <strong>einer</strong> durch-<br />
l ) Simon E., Crust, du sous-ordre des Phyllopodes. (Ann.de la Soc.Entom.de France, 1886.)
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Dr. V. Vâvra. Rotatorien und Crustaceen. 109<br />
sichtigen Membran, die das ganze Ei umhüllt und an eine ähnliche Vorrichtung an den<br />
Cristtfte// pulex Koch, Deutschi. Crust., Myriop. u. Arachn., h. 36, n. 21 (Panzer, Ins. Deutschi.,<br />
186, p. 21.)<br />
1850. » fluviatilis Hosius, Über die Gammarus-Arten von Bonn. (Arch. f. Naturg., Jahrg. 16,<br />
p. 233.)<br />
1862. » pulex C. Spence Bate, Cat. Amphip. Crust., p. 205 (mit verwirrter Synonymie).<br />
1865. a Róseli Heller, Kleine Beitr. z. Kenntn. d. Süßwasseramphipoden. (Verh. d. zool.-bot.<br />
Ges., Bd. XV, p. 983.)<br />
1899. > Roeseli Hartwig W., Die nied. Crust, des Mügelsees. Plön. Forsch., VII.<br />
1902. » tetracanthus Garbini A., Una sp. n. di G. nel lago Müggel. Zool. Anz., XXV, p. 153.<br />
Es gehört hierher nicht G. fluviatilis von Milne- Edwards (1840), Spence<br />
Bate (1862) und Garbinis (1895), die zu G.pulex de Geer oder G. neglectus Liljb.<br />
oder auch zu G. Delebequi Chev. G. einzureihen sind.<br />
Gammarus fluviatilis Rosei ist besonders dadurch charakterisiert, daß die drei<br />
ersten Hinterleibsringe nach hinten in einen spitzen Stachelzahn verlängert sind.<br />
*) Brauer Dr. F., Beiträge zur Kenntnis der Phyllopoden. (Sitzungsber. der math.-nat. Kl. der<br />
kais. Akademie der Wiss. Wien, LXXV, I, 1877.)
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IIO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Besonders bezeichnend ist auch die Bewaffnung der folgenden drei letzten Hinterleibsringe,<br />
an denen zwei laterale Gruppen und eine dorso-mediane Gruppe von Stacheln<br />
sich befinden. Bei G. fluviatilis findet man in der lateralen Gruppe stets nur einen<br />
Stachel, bei G.pulex dagegen zwei bis drei Stacheln. Dieser Unterschied wurde schon<br />
von Gervais (1. c.) hervorgehoben und später von Hosius bestätigt.<br />
Von Sars wurde im Jahre i863 eine Art als «an pulex autorum?», die er später<br />
als lacustris G. O. Sars und im Jahre 1867 mit neglectiis Liljb. identifiziert und in s<strong>einer</strong><br />
herrlichen Arbeit «Histoire naturelle de crustacés d'eau douce de Norvège» so vortrefflich<br />
beschrieben hat. G. neglectus (Liljb.) G. O. Sars zeichnet sich ebenfalls durch einen<br />
einzigen Stachel in der lateralen Gruppe der drei letzten Hinterleibsringe und durch<br />
spitz endigende Epimeren der ersten drei Hinterleibsringe aus. Dieser Umstand hat<br />
Garbini *) veranlaßt, daß er G. fluviatilis Rosei mit G. neglectus G. O. Sars identifiziert<br />
hat, indem jetzt also G.fluviatilis bei Garbini 1. c. als synonym des G. neglectus G.<br />
O. Sars zu stellen ist.<br />
Diese Aufklärung habe ich der nun folgenden Beschreibung vorauszuschicken für<br />
nötig gehalten.<br />
Gammarus argaeus Vâvra (Fig. 10—13) erreicht eine Länge bis 19 mm. Das<br />
schwarze Auge ist schwach nierenförmig.<br />
Die ersten Antennen bestehen aus dem Stamm, an den ein Flagellum oder Hauptgeißel<br />
und eine Nebengeißel folgt. Die Hauptgeißel besteht bei jüngeren und kl<strong>einer</strong>en<br />
Exemplaren aus 22, bei den älteren aus 26 und bei den größten Exemplaren höchstens<br />
aus 28 Gliedern. Bei vielen Exemplaren habe ich die Zahl der Glieder an der rechten<br />
ersten Antenne um zwei Glieder mehr als an der linken Antenne gefunden. Die Nebengeißel<br />
besteht regelmäßig aus drei fast gleich langen Gliedern oder mit einem kl<strong>einer</strong>en<br />
letzten Gliede, welche zusammen die Länge der zwei Glieder des Flagellums erreichen.<br />
Die Geißel der zweiten Antenne besteht bei jüngeren aus 8, bei den größten Exemplaren<br />
höchstens aus 10 Gliedern, welche ziemlich kurz beborstet sind.<br />
Beim Männchen habe ich nur fünf Calceolen gefunden, die vom zweiten bis<br />
sechsten Gliede des Flagellums getragen werden. Diese sind rundlich (Fig. n) und<br />
viel kl<strong>einer</strong> als bei der G. pulex oder neglectus.<br />
Das handförmige Endglied des ersten Fußpaares ist birnförmig, mit zwei starken<br />
Dornen im Einschnitt für die Endklaue und vier Gruppen von doppelten, stumpfen<br />
Dornen.<br />
Das handförmige Endglied des zweiten Fußpaares ist länglich, breit, viereckig,<br />
der Einschnitt für die Endklaue trägt am Rande in der Mitte einen und am Ende desselben<br />
zwei starke Dornen. Der Außenrand trägt etwa zehn, der Innenrand vier Gruppen<br />
von fächerförmig angeordneten langen und dichten Haaren.<br />
Die drei ersten Hinterleibsringe sind in der oberen Hinterecke in einen spitzen<br />
Fortsatz verlängert, die Epimeren derselben sind an der unteren hinteren Ecke scharf<br />
zugespitzt.<br />
Die drei letzten Hinterleibsringe tragen am Hinterrande drei, nämlich eine mittlere<br />
und zwei seitliche Gruppen von kurzen Stacheln. Die mittlere Gruppe des drittletzten<br />
und letzten Gliedes besteht aus zwei Stacheln mit fünf seitlichen und einem<br />
mittelständigen Haar. Die mittlere Gruppe des vorletzten Hinterleibsringes besteht aus<br />
drei Stacheln und drei seitlich daneben stehenden Haaren. Die seitlichen Gruppen bestehen<br />
am drittletzten Hinterleibsringe aus zwei starken Stacheln und fünf Haaren, an<br />
*) Gar bini A., Appunti die carcinologia Veronese. Verona 1895.
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Dr. V. Vâvra. Rotatorien und Crustaceen. III<br />
den zwei letzten Ringen aus drei aufwärts und nach hinten gerichteten Stacheln und<br />
drei dazwischen stehenden Haaren.<br />
Furca oder die Schwanzplatte ist vollständig bis zum Grunde gespalten, also von<br />
zwei parallelen, länglich dreieckigen Platten gebildet, mit feinem Haare im letzten<br />
Drittel des Außenrandes und mit zwei Stacheln und drei kurzen Haaren an der Spitze<br />
der Schwanzplatte (Fig. 12 Sp), die nur die Länge des Basalgliedes des letzten Fußpaares<br />
erreicht (Fig. 12 B). Bei einigen Exemplaren habe ich eine abweichende Bewehrung<br />
am Ende der Schwanzplatte gefunden, indem einige der drei Haare zu starken<br />
Stacheln umgebildet sind. Auch habe ich in einem Falle rechts eine normale Bewehrung<br />
von zwei Stacheln und drei feinen Haaren, links dagegen fünf starke Stacheln<br />
gefunden.<br />
Neben der Schwanzplatte entspringt seitlich das letzte Fußpaar. Das Basalglied<br />
(Fig. 12 B) derselben ist länglich viereckig, mit kahlem Außenrande, mit einem Dorne<br />
in der inneren und drei Dornen und einigen Haaren in der äußeren Ecke. Auf das<br />
Basalglied folgen zwei Äste, der innere (i) ist um ein Fünftel kürzer als der äußere Ast<br />
(Fig. 12 a. i.) Der äußere Ast trägt am Außenrande in regelmäßigen Abständen vier<br />
Gruppen von je zwei kurzen starken Stacheln und einigen Haaren. Der Innenrand<br />
trägt im mittleren Drittel einfache Borsten, im letzten Drittel etwas längere, kurz gefiederte<br />
Doppelhaare und am Ende beiderseits je zwei Stacheln. Das Endglied des<br />
Außenastes ist klein, kegelförmig (E), durch eine deutliche Naht vom Stamme abgesondert,<br />
mit einem Büschel von Haaren am Ende.<br />
Der innere Ast (i) trägt am Außenrande im letzten Drittel drei Doppelhaare. Der<br />
Innenrand trägt zwei kurze Stacheln und der ganzen Länge nach kurze Haare, die erst<br />
im letzten Drittel des Innenrandes fein gefiedert sind.<br />
Der Hauptunterschied zwischen der neuaufgestellten Art Gammarus argaeus Vâvra<br />
und G.fliiviatilis Rosei ist die abweichende Bildung des letzten Fußpaares, das bei der<br />
letztgenannten Art lange gefiederte Haare trägt, der Schwanzplatte, die ebenfalls anders<br />
beborstet ist, und hauptsächlich in der Zahl der Stacheln in den seitlichen Gruppen der<br />
drei letzten Hinterleibsringe, indem bei G. fluviatilis stets nur ein Stachel vorhanden<br />
ist, während man bei der eben beschriebenen Art zwei bis drei Stacheln findet. Durch<br />
ähnliches Merkmal ist, wie oben erwähnt, auch G. neglectus von dem G. pulex verschieden.<br />
Hier sei noch eine von der typischen abweichende Form angeführt, die ich als G.<br />
argaeus var. brachyurus bezeichne. Das Exemplar war 18 mm groß, vollständig ausgewachsen.<br />
Die Schwanzplatte hat eine normale Form und Größe, am Ende aber mit<br />
vier Stacheln und einem Haar (Fig. i3 Sp), welche abweichende Bewehrung auch bei<br />
der Hauptform vorkommt, wie schon oben erwähnt wurde. Die linksseitige Schwanzplatte<br />
trägt außerdem im ersten Drittel des Außenrandes einen starken Stachel, der der<br />
rechtsseitigen Platte gänzlich fehlt. Das letzte Fußpaar ist aber von ganz abweichender<br />
Form (Fig. i3). Es ist stark verkürzt, nur etwa um ein Viertel länger als die Schwanzplatte.<br />
Das Basalglied (B) erreicht etwa ein Drittel der Schwanzplatte. Die zwei Äste<br />
sind stark verkümmert, der Außenast (a) am äußeren Rande mit drei Gruppen von<br />
Doppelstacheln, der innere Rand ist vollkommen kahl, das Endglied und Stacheln daneben<br />
normal entwickelt. Der Innenast trägt am äußeren Rande vier längere Haare, am<br />
Ende einen Stachel und zwei Haare, der innere Rand ist kahl.<br />
Eine ähnliche, durch die auffallende Kürze und durch die andere Beborstung des<br />
letzten Fußpaares von der typischen Form abweichende Varietät habe ich auch bei G.<br />
neglectus gefunden.
112 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Eine ähnliche Abweichung hat Garbini 1 ) von G. neglectus (den er irrtümlich als<br />
G.fluviatilis führt, siehe oben) als var. Zachariasi bezeichnet, bei der das letzte Fußpaar<br />
ebenfalls stark verkürzt ist und gänzlich der langen gefiederten Borsten der typischen<br />
Form entbehrt.<br />
Es liegen noch drei Proben mit <strong>einer</strong> Gammams-Arl vor, deren Beschreibung ich<br />
mir vorbehalte. Sie gehört der Gruppe pulex an. Ich habe schon oben angedeutet,<br />
wie es heutzutage schwer zu entscheiden ist, was für eine Art die verschiedenen Autoren<br />
vor den Augen gehabt haben. Denn «damals wurden alle Gammams . . . pulex genannt».<br />
Ich muß also abwarten, bis ich mein Vergleichsmaterial aus Europa verarbeite,<br />
was bei der eigentümlichen, aber interessanten Veränderlichkeit der verschiedenen<br />
Arten sehr mühsam ist. Ich habe selbst in dem 1925 m hoch gelegenen armenischen<br />
See Goktschai einen interessanten Gammarus gesammelt, der dem oben erwähnten verwandt<br />
ist.<br />
Für die Beschaffung der nötigen Literatur sage ich unserem <strong>Museu</strong>msbibliothekar<br />
Herrn Prof. Dr. V. Zïbrt meinen besten Dank.<br />
Tafelerklärung.<br />
Branchipus appendicularis Vâvra (Fig. 1—9).<br />
Fig. 1. Weibchen in natürlicher Größe.<br />
» 2. Männliche Antenne des zweiten Paares, sogenannter Greiffühler der linken Seite. B Basalglied,<br />
Ap Basalfortsatz (Apophyse) der unteren Seite des Basalgliedes, F Fortsatz am Grunde<br />
des zweiten Gliedes des Greiffühlers. Vergr. 25 /I.<br />
» 3. Die geöffnete Tentakelscheide S, mit dem Tentakelanhang A und dem tentakelförmigen Organ<br />
T des männlichen Greiffühlers der linken Seite. Vergr. 25 /x.<br />
» 4. Männliches Begattungsorgan von unten. Vergr. 2S /j.<br />
» 5. Furcalglieder vom Männchen. Vergr. 25 /i-<br />
» 6. Kopf vom Weibchen. Vergr. 6 f1.<br />
» 7. Oberlippe. Vergr. 25 /i-<br />
» 8. Eiersack von der rechten Seite. Sd Schalenbildende Drüsen, F lateraler Fortsatz der Geschlechtsöffnung.<br />
Vergr. 12 /x.<br />
» 9. Reifes Ei. Vergr. 78 /r.<br />
Gammarus argaeus Vâvra (Fig. 10—13).<br />
Fig. 10. Ein Weibchen von der rechten Seite. Vergr. 5 /i-<br />
» 11. Ein Calceolus der zweiten männlichen Antenne. Vergr. ^ 00 ^.<br />
» 12. Die Schwanzplatte Sp mit dem letzten Fußpaar (B Basalteil, i der innere, a der äußere Ast,<br />
E das Endglied) der rechten Seite, L der letzte Hinterleibsring mit der lateralen Gruppe<br />
von drei Stacheln. Vergr. 25 /x.<br />
> i3. G. argaeus var. brachyurus. Die Schwanzplatte mit dem letzten Fußpaar der rechten Seite.<br />
Die Bezeichnung wie in der Fig. 12. Vergr. 25 /i«<br />
Sämtliche Figuren sind mit Hilfe des Abbeschen Zeichenapparates entworfen.<br />
J ) Garb ini Dr. A., Die Flohkrebse des Gr. Plönersees. (Forschungsber. aus der biol. Station<br />
zu Plön, 1895.)<br />
©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at
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Dr. F. Werner. Skorpione und Solifugen. II3<br />
Skorpione und Solifugen.<br />
Bearbeitet von<br />
Dr. F. Werner.<br />
Von den sieben derzeit aus Kleinasien bekannten Skorpionarten (vgl. Birula,<br />
Werner und Kulcz/nski) sind nur zwei in der Coll. Penther vertreten, nämlich<br />
Euscorpius carpathicus L. von der Insel Prinkipo im Marmarameere (s-jV- 1902, von<br />
mir auf <strong>einer</strong> anderen Marmarainsel, Platia, am 15./VII. 1900 gefunden) und Buthns<br />
gibbosus Brulle von zahlreichen Fundorten aus dem Inneren (Ilgün 9.—10./V., Konia<br />
11.—15./V., Karapunar 16./V., Nidge 19./V., Eregii-Bor 18./V., Indsche-Su 21./V.,<br />
Soisaly [1000 m], sw. Erdschias, 5./VI., Illany-Dagh [1500 w] 9./VII.<br />
Dagegen ist die Ausbeute an Solifugen sehr bemerkenswert und fügt zu den bereits<br />
bekannten sechs Arten (Kräpelin, Tierreich, XII, 1901) noch drei neue hinzu. Es<br />
sind folgende vier Arten in der Kollektion vorhanden:<br />
Galeodes araneoides (Pali.).<br />
Ein £ vom Illany-Dagh (1500 m) 9./VII. 1902.<br />
Rhinippus n. g. Karschiinarum.<br />
Augenhügel in eine wie die Augen schwarze Spitze vorgezogen, an der die beiden<br />
Augenborsten entspringen. Eine mediane Borste zwischen den Augen. Metatarsus des<br />
Maxillarpalpus medianwärts etwas vorspringend, an dem Vorsprung mit vier starken<br />
Dornen bewehrt, von denen die dem Metatarsus zunächstliegende die kürzeste ist.<br />
Erstes Bein mit kleinen Krallen am Tarsus. Alle Tarsen eingliedrig. Dorsaler Mandibularfinger<br />
oben mit einem starken, nach vorne gerichteten Dorn, dahinter Dornborsten<br />
und noch weiter hinten eine Art Kamm von Zylinderborsten. Dorsaler und ventraler<br />
Mandibularfinger mit sehr kleinen Zähnchen, so daß die Hauptzähne (zwischen denen<br />
sich sowohl oben als unten zwei Zwischenzähne befinden) kaum auffallen. Metatarsus<br />
des zweiten und dritten Beines mit drei starken Dornen auf der Dorsalseite, sonst mit<br />
zahlreichen starken langen Dornborsten; zwischen dem zweiten und dritten Dorn ist<br />
ein größerer Zwischenraum als zwischen dem ersten und zweiten. Das ç ohne kegelförmige<br />
Spitze zwischen den Augen, ohne Dorn, Dorn- und Zylinderborsten auf dem<br />
dorsalen Mandibularfinger, mit normalem Metatarsus des Maxillarpalpus.<br />
Diese Gattung steht der Gattung Barrus E. Simon sehr nahe, unterscheidet sich<br />
aber durch das Fehlen eines Flagellums, durch den nicht kegelförmig vorgezogenen<br />
Céphalothorax, durch das Fehlen von Zylinderborsten auf dem Augenkegel und vorderen<br />
Cephalothoraxrand.<br />
Rhinippus Pentheri n. sp.<br />
Färbung bleichgelb, Zylinderborsten auf dem dorsalen Mandibularfinger gelbbraun.<br />
Tarsus, Metatarsus und Tibia des Maxillarpalpus oben vollständig, Femur nur distalwärts<br />
violettbraun beraucht; vom dritten Bein der Femur (distalwärts), vom vierten<br />
außerdem noch die Tibia. Truncus cT 14 mm, ç 15 mm.<br />
Nördliches Erdschias-Gebiet Lifos(22oo m) 3o./V. 1902 (2 cT), Eregli-Bor(noo m)<br />
18./V. 1902 (3 $).<br />
Gylippus monoceros n. sp.<br />
Unterscheidet sich von allen bekannten Arten dadurch, daß der dorsale Mandibularfinger<br />
nur einen sehr langen und S-förmig nach vorne gekrümmten Dorn besitzt.
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114 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Im übrigen steht die Art dem G. quaestiiincidiis Karsch sehr nahe, das Flagellum des<br />
c? ist ein fragezeichenförmiger, hinten s<strong>einer</strong> ganzen Länge nach offener, ventralwärts<br />
mit langer Basis dem Mandibularfinger anliegender Schlauch. Der Maxillarpalpus ist<br />
sehr robust, mit deutlichem Vorsprung des Metatarsus. Ventraler Mandibularfinger mit<br />
zwei starken Hauptzähnen, dem hinteren, stärkeren, liegt vorne der kleine Zwischenzahn<br />
an. Dorsaler Mandibularfinger gerade gestreckt, hinten mit starken Zähnen.<br />
Stridulationsriefen sehr deutlich. Céphalothorax, Metatarsus und viertes Bein (Femur<br />
und Tibia) rötlichbraun beraucht. Abdomen mehr weniger dunkel graubraun; alles<br />
übrige gelblich. Truncusi4mm.<br />
Lifos (2200 m) 3o./V. 1902, Nordseite des Erdschias (7 cT, 2 Q).<br />
JDaesia Zederbaueri n. sp.<br />
Mandibeln gelbbraun, schwach dunkel gestreift; Céphalothorax in der Mitte gelbbraun,<br />
am Rande beraucht; Abdomen graubraun; Maxillarpalpus etwas beraucht, ebenso<br />
die distale Hälfte des Femur, Tibia und Metatarsus des vierten Beines.<br />
cT. Dorsaler Mandibularfinger deutlich gebogen, die Schneide hinter der Spitze zu<br />
<strong>einer</strong> muldenartig vertieften Platte verbreitert; von den Zähnen liegt aber der erste schon<br />
innerhalb der Mulde und es sind im ganzen neun starke Zähne deutlich sichtbar; zwischen<br />
zweitem und viertem ein deutlicher Zwischenzahn. Der Vorderzahn des ventralen<br />
Mandibularfingers greift nur in den hintersten Teil der Mulde zwischen erstem und<br />
zweitem Zahn ein. Ventraler Mandibularfinger mit zwei starken Hauptzähnen, vor dem<br />
hinteren ein kl<strong>einer</strong> Zwischenzahn. Die ganze Umgebung der Mandibularfingerzähne<br />
mit gefiederten Borsten umgeben. Flagellum länglich eiförmig, allmählich in eine<br />
Spitze auslaufend. Truncus 11 mm.<br />
Illany-Dagh (1500 m) 9./VII. 1902 (3 cT).<br />
Die derzeit von Kleinasien bekannten Solifugen sind in systematischer Reihenfolge<br />
folgende:<br />
1. Galeodes caspins Binila (Kübeck)<br />
2. » araneoides (Pall.) (Illany-<br />
Dagh)<br />
3. •» graecus C. L. Koch (Burnabat<br />
bei Smyrna)<br />
4. » arabs C. L. Koch (Smyrna)<br />
5. Daesia Zederbaueri Wem.(Illany-Dagh)<br />
6. Gluviopsis rufescens (Poe.) (Smyrna)<br />
7. Gylippiis monoceros Wem. (Erdschias)<br />
8. » quaesthinciilus Karsch (Kübeck)<br />
g. Rhinippus Pentheri Wem. (Erdschias-<br />
Gebiet).<br />
Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />
Von<br />
Prof. Anton Nosek.<br />
Mit zwei Tafeln (Nr. IV—V).<br />
Die von Herrn Dr. A. Penther im Jahre 1902 erbeuteten Arachniden stammen,<br />
mit alleiniger Ausnahme des europäischen Bujukdere bei Konstantinopel (4. Mai), ausschließlich<br />
aus Kleinasien. Es sind folgende Fundorte vertreten: Insel Prinkipo im<br />
Marmarameere (5. Mai), Haidar Pascha (7. Mai), Guebzeh-Bujuk-Derbend (8. Mai),
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 115<br />
Sabandja-Mekedje (8. Mai), Lefke-Vezir Han (8. Mai), Keuktsche-Kissik (g. Mai), Ilgün<br />
(g., io. Mai), Serai-Dagh bei Konia 1620?« (i3. Mai), Kargyn (14., 15. Mai), Karapunar<br />
(16. Mai), Eregli-Bor (17., 18. Mai), Nigde (ig. Mai), Indschesu (21. Mai), Nordseite des<br />
Erdschias-Gebietes, hauptsächlich Lifos (25.—3o. Mai), südöstliches Erdschias-Gebiet<br />
bei Soisaly (anfangs Juni), östlicher Teil des Erdschias-Gebietes (Mitte Juni), südöstliches<br />
Erdschias-Gebiet (Ende Juni).<br />
Das vorliegende Verzeichnis umfaßt g6 Araneiden, 6 Opiliones und 2 Chernetiden;<br />
darunter sind 32 Spinnen und 4 Opilioarten für die Wissenschaft neu und im folgenden<br />
beschrieben. Außerdem enthält die Sammlung eine große Zahl von unentwickelten<br />
und aus diesem Grunde nicht bestimmbaren Exemplaren.<br />
Die gesammelten Arachniden gehören größtenteils der Mittelmeerfauna an. Wie<br />
weit sie endemisch sind, läßt sich gegenwärtig wegen mangelhafter Kenntnis der kleinund<br />
zentralasiatischen Fauna noch nicht feststellen.<br />
Die Bestimmung dieser zwar kleinen, aber an neuen Arten verhältnismäßig sehr<br />
reichen Sammlung war nicht leicht. Es existieren zwar einige Abhandlungen über die<br />
Arachniden Kleinasiens und der benachbarten Länder von Cambridge, Dr. L. Koch,<br />
Dr. Kroneberg, Pavesi, E. Simon usw., doch ist es sehr schwer, sich zu orientieren,<br />
da dieselben keine oder nur ungenügende Abbildungen bringen und es an Vergleichsmaterial<br />
mangelt.<br />
Zu verbindlichstem Danke bin ich dem Herrn Prof. W. Kulczynski, welcher mit<br />
größter Opferwilligkeit und Freundlichkeit die Revision der kritischen Arten übernahm,<br />
sowie meinem Freunde Dr. K. Thon für die Anfertigung der notwendigen Zeichnungen<br />
verpflichtet.<br />
Araneae.<br />
I. Dictynidae.<br />
Dictyna Sund.<br />
latens Fabr. — Karapunar, 16.—17. Mai, 1 g.<br />
Amaurobius C. L. Koch.<br />
Schineri L. Koch. — Indschesu, 21. Mai g', Nordseite des Erdschias-Gebietes<br />
(Lifos), 3o. Mai, zahlreiche Q.<br />
incerta n. sp. g. Siehe S. 120. — Erdschias-Gebiet.<br />
II. Eresidae.<br />
Eresus Walck.<br />
niger Petagna. — Nordseite des Erdschias, Ende Mai. 1 Q und d\<br />
III. Dysderidae.<br />
Dysdera Latreille.<br />
argaeica n. sp. Siehe S. 120. cT. — Nordseite des Erdschias-Dagh (Lifos), Ende<br />
Mai.<br />
asiatica n. sp. Siehe S. 121. d\ — Nordseite des Erdschias-Dagh.<br />
longimandibidaris n. sp. Siehe S. i23. d\ — Erdschias-Gebiet.<br />
montana n. sp. Siehe S. 122. Q. — Nordseite des Erdschias-Dagh.<br />
Harpactes Templeton.<br />
Sturanyi n. sp. Siehe S. 124. d\ — Serai-Dagh (1620ni)y i3. Mai.<br />
Babori n. sp. Siehe S. 125. cT. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. IO
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Il6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
IV. Drassidae.<br />
Drassodes Westring.<br />
lapidicola Walck. cf Ç. — Hgün, 9.—10. Mai; Serai-Dägh bei Konia (1620m),<br />
i3. Mai; Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
troglodytes C. L. Koch. ç. — Indschesu, 21. Mai; Erdschias-Gebiet, Ende Mai;<br />
nördliche Erdschias-Seite, 3o. Mai.<br />
hitescens C. L. Koch. cf. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
pubescens Thor. ç. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 3o. Mai.<br />
similis n. sp. Siehe S. 27. Q. — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />
Gnaphosa Latreille.<br />
lucifuga var. minor mihi. cf. Siehe S. 128. — Ugün, 9.—10. Mai; Nigde, 19. Mai;<br />
Nordseite des Erdschias-Dagh (Lifos), 3o. Mai.<br />
Prosthesima L#. Koch.<br />
cingara Kulcz. ç. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />
barbata L. Koch. cf. — Serai-Dagh (1620 m), i3. Mai.<br />
serotina L. Koch. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 3o. Mai.<br />
pilipes Kulcz. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 3o. Mai.<br />
Strandi n. sp. Siehe S. 126. Q. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />
Pterotricha Kulczynski. 1 )<br />
lentiginosioides n. sp. Q. Siehe S. 127. — Karapunar, 16.—17. Mai; Indschesu,<br />
21. Mai.<br />
pulchra n. sp. ç. Siehe S. 127. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m\ i3. Mai; Eregli-<br />
Bor, 16.—18. Mai.<br />
V. Zodariidae.<br />
Zodarium Simon.<br />
Thoni n. sp. cf. Siehe S. 128. — Nordseite des Erdschias-Dagh (Lifos), Ende Mai.<br />
VI. Pholcidae.<br />
Holocnetnus Simon.<br />
rivulatus Forsk. ?Junge cf. — Ugün, 9.—10. Mai; Eregli-Bor, 16.—18. Mai.<br />
VII. Theridiidae.<br />
Teutana Simon.<br />
grossa C. L. Koch. Q. — Bujukdere, 4. Mai.<br />
Theridium Walck.<br />
aulicum L. Koch. o. — Karapunar, 16.—17. Mai.<br />
Enoplognatha Pavesi.<br />
thoracicoides n. sp. 9. Siehe S. 129. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
Lithyphantes Thor.<br />
corollatus Linné. — Nigde, 19. Mai; nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
Dahli n. sp. cf. Siehe S. i3o. — Kargyn, 14.—15. Mai.<br />
Euryopis Menge.<br />
orsovensis Kulcz. Siehe S. i3o. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />
5-giittata Thor. — Serai-Dagh, i3. Mai.<br />
*) Vide: Aranearum et opilionium species in insula Creta coll. Cracoviae, 1903.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. II7<br />
Crustulina Menge.<br />
sccibripes E. Sim.? — Serai-Dagh bei Konia (1620 in), i3. Mai. Nicht entwickeltes<br />
Exemplar.<br />
Asagena Sundev.<br />
phalerata var. seraiensis mihi. Q. Siehe S. i3i. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m),<br />
i3. Mai.<br />
VIII. Argiopidae.<br />
Araneus Simon.<br />
similis n. sp. cf ç. Siehe S. i3i. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai; Ost-<br />
Erdschias, 23. Juni; südöstliches Erdschias-Gebiet, 27. Juni.<br />
folium Schrank. — Südöstliches Erdschias-Gebiet, 27. Juni.<br />
Redii Scop. Q. — Bujukdere, 4. Mai.<br />
adiantha Walck. cT Q. — Karapunar, 16.—17. Mai.<br />
Argiope Aud.<br />
?lobata Pali. Q. — Karapunar, 16.—17. Mai. Junges Weibchen.<br />
Mangora Cambr.<br />
acalypha Walck. 9. — Guebzeh-Bujuk-Derbend, 8. Mai.<br />
Tetragnatha Latr.<br />
?sp. Q. — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />
Linyphia Latr.<br />
furtiva Cambr. Q. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />
Lephthyphantes Menge.<br />
leprosus Ohlert. ç. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />
IX. Thomisidcte.<br />
Thomisus Walck.<br />
albus Gmel.— Sabandja-Mekedje, 8. Mai (unentwickelt); Kargyn, £,14.—15. Mai;<br />
Karapunar, 16.—17. Mai; Illany-Dagh (Erdschias-Gebiet), cf, 9. Juli.<br />
Misumena Latr.<br />
calycina L. — Sabandja-Mekedje, 8. Mai (junge Tiere).<br />
Runcinia Simon.<br />
lateralis C. L. Koch. — Sabandja-Mekedje, 8. Mai (junge Tiere).<br />
Oxyptila Simon.<br />
Tristrami Cambr. — Hgün, cf, 9.—10. Mai; Nigde, ç, 19. Mai; Serai-Dagh<br />
(1620W), cf, i3. Mai; Indschesu, ç, 21. Mai.<br />
Xysticus C. L. Koch.<br />
asiaticus n. sp. Q. Siehe S. i32. — Nigde, 19. Mai.<br />
spinifer n. sp. cT. Siehe S. 134. — Guebzeh-Bujuk-Derbend, 8. Mai.<br />
orientalis n. sp. ç. Siehe S. i33. — Hgün, 9.—10. Mai.<br />
Ninnii Thor. Q. — Kargyn, 14.—15. Mai.<br />
gallicus E. Sim. cf. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
montanus n. sp. Q. Siehe S. 134. — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />
Synaema Simon.<br />
globosum Fabr. — Guebzeh-Bujuk-Derbend, 8. Mai und Sabandja-Mekedje, 8. Mai<br />
(junge Tiere).<br />
Philodromus Walck.<br />
poecilus Thor. cT Q. — Nigde, 19. Mai.<br />
10*
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Il8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Thanatus C. L. Koch.<br />
vulgaris E. Sim. Q. — Serai-Dagh bei Konia, i3. Mai; Karapunar, 16.—17. Mai;<br />
Nigde, ig. Mai; nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
pictus L. Koch. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.<br />
oblongiusculus Lucas. — Kargyn, 14.—15. Mai; Karapunar, 16.—17. Mai; nördliches<br />
Erdschias-Gebiet, Ende Mai; Illany-Dagh, 9. Juli.<br />
Heriaeus Simon.<br />
pilosus n. sp. cf Q (?). Siehe S. 135. — Kargyn, 14.—15. Mai; Karapunar, 16. bis<br />
17. Mai; Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh), 9. Juli.<br />
X. Clubionidae.<br />
Chiracanthium C. L. Koch.<br />
pelasgicum C. L. Koch. — Bujukdere, Q ?, 4. Mai; Ilgün, cf, 9.—10. Mai.<br />
elegans Thor. — Kargyn, Ç), 14.—15. Mai.<br />
XI. Agelenidae.<br />
Textrix Sundev.<br />
vestita C. L. Koch. — Insel Prinkipo, Q, 5. Mai.<br />
Tegenaria Latr.<br />
argaeica n. sp. cf Q. Siehe S. i36. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.<br />
Agelena Walck.<br />
labyrinthica L. — Insel Prinkipo, 5. Mai (junges Q).<br />
similisvar.taun'caThor. Q. Siehe S. 438. — Illany-Dagh (Erdschias-Gebiet),9. Juli.<br />
livida Simon. Ç). — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />
XII. Pisanridae.<br />
Pisaura Simon.<br />
nibrofasciata de Geer. cf. Siehe S. i38. — Nigde, 19. Mai.<br />
XIII. Lycosidae.<br />
Lycosa Latr.<br />
radiata Latr. — Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai (junge Tiere).<br />
infernalis Motschoulsky. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
praegrandis C. L. Koch. — Insel Prinkipo, 5. Mai; nördliches Erdschias-Gebiet,<br />
Ende Mai (junge Tiere).<br />
variana C. L. Koch. — Bujukdere, 4. Mai.<br />
leopardus Sund. cf. — Haidar-Pascha, 7. Mai.<br />
cursor C. L. Koch. Q. — Bujukdere, 4. Mai; Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende<br />
Mai.<br />
cursor var. insignis mihi. Ç). Siehe S. i38. — Indschesu, 21. Mai.<br />
lineatipes n. sp. cf. Siehe S. i3g. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 25.—3o. Mai.<br />
albo/asciata Brulé, cf Ç). — Insel Prinkipo, 5. Mai; Haidar-Pascha, 7. Mai; Eregli-<br />
Bor, 16.—18. Mai.<br />
Pardosa C. L. Koch.<br />
bifasciata C. L. Koch. — Insel Prinkipo, 5. Mai; Eregli-Bor, 16.—18. Mai.<br />
proxima L. Koch. Ç). Siehe S. 140. — Bujukdere, 4. Mai.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. II9<br />
incerta n. sp. g. Siehe S. i3g. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
consimilis n. sp. ç. Siehe S. 140. — Erdschias-Gebiet.<br />
Pentheri n. sp. g cT. Siehe S. 141. — Insel Prinkipo, 5. Mai; Nordseite des Erdschias-Dagh<br />
(Lifos), 3o. Mai.<br />
ilgünensis n. sp. g cT. Siehe S. 142. — Ilgün, 9.—10. Mai.<br />
XIV. Oxyopidae.<br />
Oxyopes Latr.<br />
Nur junge Tiere von Sabandja-Mekedje, Lefke-Vezir Han, 8. Mai; Keutsche Kissik,<br />
9. Mai; Erdschias-Gebiet.<br />
XV. Salticidae.<br />
Heliophanus C. L. Koch.<br />
edentulus E. Sim. d 1 . Siehe S. 143. — Hgün, 9.—10. Mai.<br />
Salticus Simon.<br />
Maren^elleri n. sp. c? g. Siehe S. 143. — Ilgün, 9.—10. Mai.<br />
mutabilis Lucas d\ — Haidar Pascha, 7. Mai.<br />
Carrhotis Simon.<br />
bicolor Walck. — Bujukdere, 4. Mai.<br />
Philaeus Thorell.<br />
chrysops var. haemorroicus C. L. Koch (Kulcz.). — Bujukdere, 4. Mai; Insel<br />
Prinkipo, 5. Mai; Ilgün, 9.—10. Mai; Nigde, 19. Mai.<br />
Aelurillus Simon.<br />
?concolor Kulcz. g. — Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
Euarcha Simon.<br />
?jucunda Lucas, g. — Guebzeh-Bujuk-Derbent, 8. Mai (junges Tier).<br />
Pseudoicius Simon.<br />
Kulc^ynskii n. sp. d 1 g. Siehe S. 145. — Ilgün, 9.—10. Mai.<br />
Euophrys C. L. Koch.<br />
frontalis Walck. g. — Indschesu, 21. Mai.<br />
rufibarbis Sim. g. — Serai-Dagh (1620 m), i3. Mai.<br />
pulchella n. sp. g. Siehe S. 146. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />
Phlegra Simon.<br />
fasciata Hahn. g.— Insel Prinkipo, 5. Mai; Serai-Dagh bei Konia(i62om), i3. Mai.<br />
Bresnieri Lucas, ç. — Serai-Dagh (1620 m), i3. Mai.<br />
Ophiliones.<br />
Phalangium Thorell. (Dasylobus Simon).<br />
Kulc\ynskii n. sp. Siehe S. 148. — Östliches Erdschias-Gebiet.<br />
argaeicum n. sp. Siehe S. 149. Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />
Strandi n. sp. Siehe S. 150. — Nigde, 19. Mai.<br />
Egaenus C. L. Koch.<br />
Maren^elleri n. sp. Siehe S. 152. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.<br />
crista var. anatolica Kulcz.<br />
Oligolophus Simon.<br />
sp. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.
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120 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Chernetides.<br />
Cheli fer Geoffroy.<br />
?subriiber Simon, ç. Siehe S. 153. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />
cancroides Linné, ç. Karapunar, 16.—17. Mai.<br />
Beschreibungen der neuen Arten. 1 )<br />
Amaiirobhis (Titanoeca) incerta n. sp.<br />
Der Céphalothorax 2*8 mtn, Abdomen 3"g mm lang. Céphalothorax, Füße und<br />
Palpen gelblichbraun, rötlich angelaufen. Die Seiten dunkel. Abdomen einfarbig olivenbraun<br />
mit helleren Spinnwarzen. Das Sternum und die Lippe sind rötlichbraun, die<br />
Maxillen gelbbraun und gleich der Lippe weiß gesäumt.<br />
Die Augenstellung wie bei A. (Titanoeca) Schineri L. Koch. Das Tibialglied der<br />
Palpen an der Spitze mit <strong>einer</strong> langen schwarzen Borste. Die Mandibeln an der Basis<br />
leicht gewölbt. Das Abdomen ist oval und breiter als der Céphalothorax. Die Länge der<br />
Beinglieder (in inni):<br />
Paar I II III IV<br />
/ . . . . 2-35 22 1*6 2"I<br />
p . . . . i*i o'9 o - 9 1<br />
ti . . . . 17 i'4 1-4 17<br />
mt . . . 17 i'5 i*2 17<br />
ta . . . . 1 0-9 08 08<br />
zusammen . 7*85 6*9 5*9 7*3<br />
Die Bestachelung ist an demselben Exemplare veränderlich. Die Femora und die<br />
Patellen sind ohne Stacheln; ebenso die Tibien der zwei vorderen Beinpaare. Nur ausnahmsweise<br />
fand ich an der Tibia des II. Beinpaares hinten einen Stachel. Die Tibien<br />
des III. Beinpaares haben beiderseits je zwei Stacheln, jene des IV. Beinpaares je drei<br />
Stacheln. Stärker — besonders an der Unterseite — beborstet sind die Metatarsen.<br />
Der Metatarsus des I. Beinpaares hat in der vorderen Unterreihe sechs, in der hinteren<br />
fünf, Metatarsus II vorne vier, hinten zwei bis drei, Metatarsus III beiderseits unten je<br />
vier und oben je zwei, zusammen zwölf Stacheln, Metatarsus IV unten je drei, oben je<br />
zwei, zusammen zehn Stacheln.<br />
Die Epigyne (Taf. IV, Fig. 1) bildet eine an den Ecken abgerundete Platte, welche<br />
breiter als lang ist. Daneben glänzt jederseits ein unregelmäßiges Höckerchen. Die<br />
Epigyne ist weißlich gesäumt und wahrscheinlich nicht völlig entwickelt. Zugleich mit<br />
A. Schineri gesammelt. Erdschias-Gebiet.<br />
Dysdera argaeica n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 2. Männliche Kopulationsorgane, rechter Palpus von der Außenseite.)<br />
Céphalothorax 4-4, Abdomen 5-3 mm lang und 2'8 mm breit. Céphalothorax oben<br />
dunkelbraun, Mandibeln, Maxillen und Lippen rötlichbraun. Das Sternum 2*2 mm lang<br />
J ) Die Femora sind an der Unterseite, die übrigen Fußglieder von der Seite, Céphalothorax vom<br />
vorderen bis zum hinteren Seitenrande, insoweit dieser nicht von dem Abdomen bedeckt ist, mit Okularmikrometer<br />
unter der Lupe gemessen. Die Messungen haben meist einen relativen Wert, indem die<br />
Größe der Tiere variiert. Der Vorderrand der Beine ist die vom Körper abgewendete Seite.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 121<br />
und ig mm breit, im Umrisse oval, rötlichbraun, schwärzlich gerandet. Die Beine und<br />
Palpen sind gelbbraun. Die vier vorderen Beine etwas dunkler als die vier hinteren.<br />
Abdomen und Spinnwarzen sind gelblichgrau.<br />
Der Céphalothorax, vorne 2 mm breit, ist ziemlich flach gewölbt, nur der Kopfteil<br />
ist mäßig erhöht, mattglänzend, fast glatt, fein gestochen (besonders am Rande). Bei<br />
70 maliger Vergrößerung erscheint er fein und dicht netzartig, nur sparsam mit Härchen<br />
besetzt.<br />
Die zwei unteren Augen sind die größten und um ihren Durchmesser von einander<br />
entfernt. Die Mittelaugen der oberen Augenreihe sind die kleinsten. Sie sind<br />
nur wenig von einander entfernt. Ihre Entfernung von den Seitenaugen ist doppelt so<br />
groß als jene von einander.<br />
Die Mandibeln sind schräg nach vorne gerichtet, mäßig glänzend, ohne Klaue<br />
1-8 mm lang, gegen das Ende verschmälert, oben zerstreut gekörnt. Auf jedem Körnchen<br />
eine Borste. An der unteren Klauenrinne drei kurze Zähnchen, das oberste ist das<br />
kleinste. Die Klaue ziemlich lang, leicht gebogen. Die Maxillen und Lippe wie bei<br />
anderen Arten gebaut. Die Lippe ist am Vorderrande rundlich ausgeschnitten. Das<br />
ovale, an seinem Ende stumpf auslaufende Sternum ist fein gerieselt, mit regelmäßig<br />
geordneten, seichten punktartigen Grübchen mit Borsten. Das Abdomen ist länglichoval,<br />
fettartig glänzend, mit zerstreuten Börstchen.<br />
Paar I II III IV<br />
f . . . . 4*i 3-1 2'6 3*o<br />
p . 2*3 2*i i*4 i*5<br />
ti. . . . 2 - 6 2*6 i*4 2*3<br />
mt . 3*i 2*9 2 # o 3 # o<br />
ta . . . O-8 075 o*55 07<br />
zusammen. 12*9 n-45 7'95 Io '5<br />
Die Vorderfüße sind stachellos, ebenso die Femora und Patellen der Hinterbeine.<br />
Die Tibien III und IV haben an der Vorderseite sechs Stacheln, je zwei in drei Reihen,<br />
so daß drei an der Basis und drei an der Spitze im Dreiecke gruppiert stehen. Metatarsen<br />
III oben und unten mit je zwei Stachelreihen, von denen jede aus zwei Stacheln<br />
besteht. Die Metatarsen tragen in jeder Reihe vier Stacheln und sind unten über ein<br />
Drittel der ganzen Länge dicht behaart, wie auch die Tarsen.<br />
Die Länge der Palpenglieder ist folgende: Femur 1-5, Patella r35, Tibia 0*9,<br />
Lamina tarsalis 1, das Basalglied des Bulbus genitalis i-3, das Endglied 09mm lang.<br />
Dysdera asiatica n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 3. Kopulationsorgan des d". Linker Palpus, a von der Außenseite, b von der Innenseite.)<br />
Der Céphalothorax und die Mandibeln wie die wenig lichtere Unterseite des<br />
ersteren rötlichbraun. Die Palpen und Füße sind gelblichbraun. Das Abdomen gelblichgrau.<br />
Die Breite des Céphalothorax zwischen zweitem und drittem Beinpaare beträgt<br />
2-9, vorne am Kopfteile 1*4 mm. Der Kopfteil samt Brustteil vom Hinterrande bis zu<br />
den Augen sanft ansteigend. Vorne ist der Céphalothorax fein unregelmäßig gerieselt<br />
und gekörnt, nach hinten tritt mehr und mehr netzartige Struktur (bei 70 maliger Vergrößerung)<br />
auf. Stellenweise sieht man viele, manchmal reihenweise geordnete, unregelmäßige<br />
Grübchen. Der hinten scharf abgegrenzte Augenhügel ist niedrig.
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122 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Die Mittelaugen sind die kleinsten und stehen ganz nahe beisammen, nach vorne<br />
sind sie divergierend. Die Seitenaugen beider Reihen einander sehr genähert. Die vorderen<br />
Augen von einander fast so weit als von dem Stirnrande entfernt. Der Seitenrand<br />
des Céphalothorax ist fein aufgeworfen. Die Mandibeln sind vorwärts gerichtet;<br />
ihr Wurzelglied ist 1*55 mm lang, fein und dicht granuliert, an der Innenseite flachgedrückt<br />
und mit kurzen Borsten besetzt. Der Falzrand ist dicht und lang gefranst, mit<br />
einem kurzen Zähnchen. Die Klauen sind kürzer als das Wurzelglied und mäßig gekrümmt.<br />
Die Lippe reicht bis in die Nähe der inneren Maxiilarecke, ist vorne tief ausgeschnitten,<br />
auf der Basis breiter und mit zwei seichten Seiteneindrücken. Die Maxillen<br />
besitzen die übliche Form: am Rande lang gefranst und dicht und kurz wie die Lippe<br />
beborstet. Das Sternum, 2*1 mm lang, ist vorne fast gerade abgestutzt, nach hinten<br />
stumpf verschmälert, mäßig gewölbt, glänzend. Seine Oberfläche ist fein gerunzelt, mit<br />
Borstenkörnchen besetzt. Das Abdomen ist schmäler als der Céphalothorax, höchstens<br />
2*15 mm breit, an beiden Enden abgerundet. Von den Palpengliedern messen: Femora<br />
1-6 mm, Patella 1 mm, Tibia 0*85 mm und Tarsus i*i mm'} im übrigen haben sie die<br />
übliche Form. Der Bulbus der Kopulationsorgane ist 0*9 mm lang, sein Fortsatz (conductor)<br />
um o*i mm kürzer. Bulbus oben —das heißt an der dem Tibialgliede zugekehrten<br />
Seite — gewölbt, unten dagegen fast gerade. Der Fortsatz läuft an der Innenseite<br />
nächst der Basis in ein stumpfes Höckerchen aus, ist membranartig, schmal und<br />
unten gerade. Sein Endglied ist ^seitwärts durch zwei stärkere Leisten gestützt. Die<br />
vordere läuft in eine seitlich gerichtete, die hintere in eine gerade Spitze aus.<br />
Die Länge der Beine: I. 2*9, r8, 2-35, 2*5, 0-55, zusammen io'imm; II. 2*8,<br />
i - 45, 2*3, 2'3, o - 6, zusammen 9*45 mm', III. 2*3, 0*9, i'3, 1*7, 0*5, zusammen 6*7mm',<br />
IV. 2-8, 1-3, i'9, 2*6, 07, zusammen 9-3 mm.<br />
Nur zwei hintere Beinpaare sind bestachelt. Sämtliche Schenkel sind stachellos.<br />
An den Tibien des III. und IV. Beinpaares finden wir vorne sechs Stacheln in drei<br />
Reihen. Die Stacheln sind an beiden Gliedenden zu je drei gruppiert. An der Hinterseite<br />
derselben sind drei Stacheln (zwei an der Unterseite, <strong>einer</strong> seitwärts). Hinten an<br />
den Tibien des IV. Beinpaares sind vier Stacheln in zwei Reihen. Die Metatarsen sind<br />
stärker bestachelt. Die Metatarsen III besitzen oben und unten je zwei Seitenreihen.<br />
In jeder Reihe drei Stacheln (zusammen zwölf Stacheln). Die zwei oberen Reihen der<br />
vierten Metatarsen zählen je vier, die unteren je drei Stacheln.<br />
Ein Männchen an der Nordseite des Erdschias (Lifos) Ende Mai gefunden.<br />
Dysdera montana n. sp. $.<br />
Länge des Céphalothorax 4*5 mm, jene des Abdomens 8'i mm. Céphalothorax und<br />
Mandibeln rotbraun, ebenso auch das etwas heller gefärbte Sternum. Die Füße hell<br />
gelblichbraun. Abdomen gelblichgrau, wie der Céphalothorax mäßig glänzend.<br />
Der Céphalothorax ist bis 3*8 mm, am Stirnrande 2*6 mm breit, länglich eiförmig,<br />
mäßig gewölbt und von <strong>einer</strong> sehr feinen Struktur. Die Rückengrube ist lang und<br />
schmal. Die Seitenfurchen sehr seicht. Die vorderen Augen sind von dem Rande weiter<br />
als von einander entfernt. Sonst die übrigen Augen dicht gedrängt, die ovalen Seitenaugen<br />
der konkaven Hinterreihe nach vorn,e mäßig vortretend. Der Rand des Céphalothorax<br />
ist scharf ausgeprägt. Die Wurzelglieder der Mandibeln sind i*3 mm lang. Die<br />
Klauen noch kürzer, mäßig gebogen; an der Basis sind die Mandibeln glatt, dann flachhöckerig<br />
und fein granuliert. Das Sternum ist vorne gerade, nach hinten kurz ver-
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 123<br />
schmälert und breit abgestumpft, ohne merkliche Zuspitzung, 2*8 mm lang, mäßig beborstet<br />
und gekörnt.<br />
Von den Palpengliedern messen: die Schenkel iSmm, die Patellen 1-2 mm,<br />
Tibien IT mm und Tarsen i'Smm. Die Patellen sind oben mäßig gewölbt.<br />
Nur die Schenkel des IV. Beinpaares sind oben nächst der Basis mit zwei kurzen<br />
Stacheln versehen; die übrigen Schenkel sind stachellos; ebenso auch die Vorderbeine.<br />
Die Tibien III haben vorne in drei Reihen je zwei Stacheln, hinten nur drei Stacheln.<br />
Von den drei hinteren Stacheln befindet sich <strong>einer</strong> in der Mitte, die beiden anderen<br />
stehen nebeneinander an der Spitze. Die Tibien IV zeigen vorne vier, hinten nur drei<br />
Stacheln. Von den vorderen Stacheln sind die zwei an der Basis gelegenen neben einander,<br />
die anderen zwei an der Spitze hinter einander gestellt. Die Metatarsen III und<br />
IV haben in zwei oberen Reihen je vier, in zwei unteren je drei Stacheln.<br />
Die Länge der Beine: I. 3T, 2*4, 27, 2*9, o-8, zusammen 11*9 mm', II. 3, 2*2, 2-5,<br />
27, 07, zusammen ii'imm; III. 2 - 2, 1*5, 17, rg, 07, zusammen 8mm; IV. 3, i-8,<br />
2*5, 3T, 0*85, zusammen 11*25 mnu<br />
Ein Weibchen an demselben Orte wie vorige Art gefunden.<br />
Dysdera longimandibularis n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 4. Männliche Kopulationsorgane des linken Palpus, a von der Außenseite, b von der<br />
Innenseite.)<br />
Die Länge des Céphalothorax eines Männchens beträgt 4-1 (4*3) mm, des Abdomens<br />
4*9 (5*2) mm, jene des Weibchens 4*5, respektive 7*1 mm.<br />
Der Céphalothorax und die Mandibeln oben tief dunkelbraun, fast schwärzlich,<br />
unten gleich den Füßen licht rötlichbraun. Das längliche Abdomen und die Spinnwarzen<br />
gelblichgrau. Der ziemlich ovale Céphalothorax ist höchstens 3 mm breit, nach<br />
vorne allmählich verengt und vorne breit abgerundet. Oben ist er (unter der Lupe)<br />
fast glatt, glänzend, der mittlere Teil ist erhöht. Der Kopfteil fein gerieselt, mit weitstehenden<br />
Körnchen besetzt. Die netzartige Struktur ist nur an dem Brustteile deutlich<br />
entwickelt (bei 70 maliger Vergrößerung); hier finden sich auch zerstreut unregelmäßige<br />
Grübchen. Die schmale Rückengrube entsendet nach vorne zwei seichte Furchen (unter<br />
dem Winkel von zirka 120 0 ), welche den erhöhten Mittelteil des Céphalothorax von<br />
hinten umgrenzen. Der Rand des letzteren ist scharf abgegrenzt.<br />
Das schlanke Wurzelglied der Mandibeln ist konisch, an der Innenseite flachgedrückt<br />
und 2-3 mm (bei ç 2*1 mm) lang, oben dicht und deutlich granuliert. An der<br />
Oberfläche kurze gelbliche Härchen. Die Klaue selbst ist 1*9 mm lang und dünn, mäßig<br />
gebogen, nächst der Basis wie angebrochen. Am Klauenrande ist ein stumpfes Zähnchen.<br />
Der Augenhügel ist wenig deutlich. Die Vorderaugen von einander weiter als<br />
von dem Kopfrande entfernt. Das Sternum ist 2*8 mm lang, länglich oval, nach hinten<br />
kurz und stumpf abgestutzt, fein gerieselt und gekörnt, glänzend. Das Abdomen ist<br />
länglich oval, mit Härchen besetzt, höchstens 2 mm breit.<br />
Von Palpengliedern messen: Femora 17, Patella IT, Tibia i und Tarsus o*8 mm.<br />
Die Kopulationsorgane sind ziemlich schlank. Der Bulbus ist o*6—o*8 mm lang; seine<br />
Rückenseite ist mäßig gewölbt. Der Scapus ist vorne tief ausgeschweift, nach hinten<br />
nächst der Basis in zwei scharfe, dunkelbraune, zu ovalen Körperchen verdickten Ecken<br />
ausgezogen. Nach unten ist er zugespitzt, o*6 mm lang, membranartig. An der Vorderseite<br />
ist er schiffchenartig ausgehöhlt. Seine Ränder sind durch dunkelbraune schmale<br />
Leisten verstärkt.
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124 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Die Länge der Fußglieder: I. 3*2, 2, 2*7, 2*7, 0*6, zusammen 11*2 mm', II. 2*8,<br />
i*9, 2*5, 2*5, o'6, zusammen io*3 mm; III. 2*5, 1*4, 1*4, 2 # 2, 0*5, zusammen 8 mm; IV.<br />
3 # 2, i # 4, 2*2, 2"9, 0*7, zusammen 10*4mm.<br />
Tibien des III. und IV. Beinpaares haben vorne drei Reihen zu zwei, im ganzen<br />
sechs Stacheln, hinten zwei Reihen zu zwei (oben) und drei (unten), zusammen fünf<br />
Stacheln. Die Metatarsen III und IV haben acht, unten sechs Stacheln in je zwei<br />
Doppelreihen. An der Oberseite des Femur IV nächst der Basis steht ein kurzer<br />
Stachel. Das Weibchen unterscheidet sich von dem Männchen nur durch größere<br />
Dimensionen.<br />
Zwei entwickelte Männchen und ein Weibchen im Erdschias-Gebiete gefunden.<br />
Harp actes Stur any i x ) n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 5. Kopulationsorgane d 1 des linken Palpus von der Innenseite.)<br />
Länge des Céphalothorax 2*8, des Abdomens 3'imm. Der Céphalothorax und<br />
die Mandibeln sind dunkel gelbbraun, Sternum und Füße bräunlichgelb, die Maxillen<br />
und die Lippe mehr dunkel. Das Abdomen graugelb. Der Céphalothorax ist i*8mm<br />
breit, stark gerundet, vorne 1*25 mm breit und ziemlich hoch gewölbt, nach hinten abfallend.<br />
Der Kopfteil fast glatt, der Brustteil dagegen fein netzartig; an s<strong>einer</strong> ganzen<br />
Oberfläche sind kleine Körnchen zerstreut und sein Rand scharf ausgeprägt. Die hintere<br />
Augenreihe ist wenig nach hinten gebogen (von vorne konkav); ihre Mittelaugen sind<br />
kl<strong>einer</strong> als die Seitenaugen, welche von den ersteren weiter entfernt sind als diese<br />
von einander. Der Abstand der beiden Seitenaugen ist noch geringer als jener der<br />
beiden Mittelaugen. Der Clypeus ist ziemlich hoch, weit höher als der Radius der Vorderaugen.<br />
Die Mandibeln, fast senkrecht abfallend, sind wenig nach vorne geneigt. Ihr<br />
Wurzelgebiet mißt 07 mm und tritt schwach knieartig vor. An s<strong>einer</strong> Oberfläche sind<br />
kleine Körnchen, mit längeren abstehenden gelblichen Börstchen dünn besetzt. Im<br />
übrigen ist die Bezahnung und die Form aller Mundteile wie bei anderen Arten. Von<br />
den vier Zähnchen sind drei in der oberen Hälfte (von unten) gut zu sehen. Das Sternum,<br />
fein netzartig mit zerstreuten Körnchen und ansitzenden langen Borten, ist 1*4 mm<br />
lang und bis 1 mm breit, nach hinten stumpf ausgezogen. An den Palpen sind: Patella<br />
0*4, Tibia O-6 und Tarsus 0-5 mm lang. Der Bulbus ist fast so breit wie lang (zirka<br />
0*5 mm), an der dem Tibialgliede zugekehrten Seite stark gewölbt, sonst gerade. An<br />
der Unterseite nach hinten springt eine stumpfe Ecke vor. Der Scapus ist fast so lang<br />
wie der Bulbus breit, flach, einfach löffelartig. Sein Ende ist in zwei verschieden breite<br />
parallele Ausläufer geteilt. Einer derselben ist breiter und an der Spitze knopfartig abgerundet.<br />
An der Basis des schmalen Ausläufers bemerkt man ein ovales Körnchen;<br />
oberhalb desselben entspringt ein dunkelbrauner, quer abstehender, stark gekrümmter,<br />
schlanker Fortsatz, welcher ganz stumpf endet.<br />
Die Schenkel der Beine sind stark, die Tibien und Metatarsen noch stärker bestachelt.<br />
Femur I hat nächst der Spitze vier Stacheln in zwei Reihen (je zwei Stacheln),<br />
Femur II vorne drei hintereinander gestellte Stacheln, Femur III oben in zwei Reihen<br />
je drei Stacheln und Femur IV von hinten nach vorne gerechnet 1. 1. 1, 1.2.2, zusammen<br />
acht Stacheln. Die Patellen der zwei vorderen Beinpaare sind stachellos; die<br />
Patella III mit einem seitlichen, Patella IV mit einem unteren Stachel bewaffnet. Die<br />
Tibia III hat vorne drei Reihen zu drei Stacheln, hinten nur sechs, Tibia IV beiderseits<br />
') Nach dem Malakologen Herrn Dr. Rud. Sturany in Wien benannt.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 125<br />
mit 11 —13 Stacheln. Noch stärker sind die Metatarsen III (mit i3 Stacheln) und IV<br />
(mit 15 Stacheln) bewaffnet. Alle Beinpaare mit drei Fußkrallen.<br />
Nur ein einziges Männchen am Serai-Dagh (1620 m) bei Konia gefunden.<br />
Harp actes B abori 1 ) n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 6. Kopulationsorgane d" des rechten Palpus von innen.)<br />
Céphalothorax 28mm, Abdomen 5 mm lang. Der Céphalothorax und die Mandibeln<br />
sind dunkel rotbraun, die Unterseite und Füße rötlich gelbbraun. Das Abdomen,<br />
im ganzen gelbgrau, ist vorne lichtgelb. Am Rücken sieht man eckige und regelmäßige<br />
Flecken, wie man es am Pardelfelle findet, wahrscheinlich nur durchscheinende Leberläppchen.<br />
In der Mitte des Bauches ein gelbliches Längsband. Der Céphalothorax, bis<br />
2*25 mm breit, hat einen kurzen schmäleren Kopfteil und ist mäßig gewölbt. Der Kopfteil<br />
ist mäßig gerieselt und gekörnt; der Brustteil dagegen ist fein netzartig mit zerstreuten<br />
seichten Grübchen. Der Rand scharf auftretend. Die ganze Oberfläche matt<br />
glänzend. Das Brustgrübchen fein, aber gut bemerkbar. Die hintere Augenreihe ist<br />
stark nach hinten gekrümmt und die Augen stark zusammengedrängt. Die Vorderaugen<br />
auffallend groß, rundlich und nicht einmal um ihren Radius vom Stirnrande entfernt,<br />
an die hinteren Seitenaugen fast anstoßend. Die Mittelaugen berühren sich, ihre<br />
Entfernung von den Seitenaugen ist sehr gering. Die Mandibeln sind mäßig lang, leicht<br />
nach vorne gerichtet, sonst wie bei voriger Art.<br />
Das Sternum ist mäßig gewölbt und glänzend glatt. Bei 70 maliger Vergrößerung<br />
erscheint es fein gerieselt, mit zerstreuten Borstenkörnchen. Die Länge desselben beträgt<br />
2 mm, die größte Breite 1*2 mm. Von den Hüften des III. Beinpaares ist es beiderseits<br />
stark ausgeschweift und stumpf zugespitzt.<br />
Die Länge der Palpenglieder ist: Femur 1*2 mm, Patella 0-5 mm, Tibia o'oçjmm<br />
und Tarsus 0*54 mm. Das Femoralglied ist ungefähr doppelt so dick wie die anderen<br />
Glieder. Der Bulbus ist kurz birnenartig, nach vorne mit einem ausgehöhlten Scapus,<br />
welcher fast so lang wie der Bulbus breit ist. Der Scapus ist nach vorne gekrümmt,<br />
nächst der Basis spitz, leicht vorspringend und am Ende abgerundet. Auf s<strong>einer</strong> Rückseite<br />
unterhalb jenes zugespitzten Vorsprunges steht eine Doppelreihe von drei kurzen<br />
Zähnchen. Von dem Endteile des Scapus entspringt unterseits ein schwarzbrauner,<br />
stumpfer und stark gekrümmter Ausläufer. Der Scapus ist von einem geraden schwarzbraunen<br />
und zugespitzten Fortsatze gestützt. Die Bestachelung der Beine ist jener<br />
der Gattung Dysdera sehr ähnlich. So finden wir auf der Vorderseite des Femur I<br />
zwei Stacheln nebeneinander, welche an dem Femur II hintereinander gestellt sind.<br />
Femora III besitzen oben eine Doppelreihe von je drei Stacheln. An der Hinterseite<br />
des Femur IV sind vier, nach oben noch ein bis zwei Stacheln gestellt. Tibien III und<br />
IV haben oben und unten je eine Doppelreihe von drei, zusammen von zwölf, die<br />
Metatarsen III und IV je vier, zusammen 16 Stacheln. Die nicht genannten Beinglieder<br />
sind stachellos, nur mit Borsten besetzt. An den Tarsen sind drei Fußkrallen.<br />
Ein einziges Männchen wurde am 5. Mai auf der Insel Prinkipo (im Marmarameere)<br />
erbeutet.<br />
Dr asso de s similis n. sp.<br />
Länge des Céphalothorax 3 mm, des Abdomens 5-6 mm (am größten Exemplare<br />
gemessen). Der Céphalothorax ist nur wenig länger (um o'i mm) als Tibia und Patella<br />
x ) Nach dem Malakologen Herrn Med. Dr. J. Babor in Prag benannt.
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126 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
des IV. Beinpaares zusammen, höchstens 2*5 mm breit, nach vorne sehr wenig verschmälert,<br />
mattglänzend, mit langen einfachen Haaren bedeckt. Die Mittelfurche scharf<br />
ausgeprägt.<br />
Beide Augenreihen sind leicht konkav. Die oberen Mittelaugen sind dreieckig,<br />
schräg gegeneinander gestellt, hinten nur durch einen schmalen Zwischenraum von einander<br />
getrennt. Die Entfernung der vorderen Seitenaugen von den Mittelaugen ist um<br />
eine Kleinigkeit größer als jene der Mittelaugen beider Reihen. Die vorderen Mittelaugen<br />
sind von den Seitenaugen derselben Reihe weniger weit entfernt als von einander.<br />
Die unteren Seitenaugen scheinen die größten zu sein. Der Céphalothorax ist gelbbraun,<br />
vorne wie auch die Mandibeln bis ins Schwarzbraune übergehend.<br />
Die Mandibeln, Maxillen und Lippe sind wie bei Dr, troglodytes C. L. Koch.<br />
Das Sternum ist rotbraun, hinten stumpfspitzig zulaufend, i-j mm lang und bis<br />
1*4 m/w breit, oval. Die Beine und Palpen sind bräunlichgelb, gegen das Ende dunkler,<br />
mehr rötlich- bis schwarzbraun. Das Abdomen ist vorne abgestutzt, hinten gerundet,<br />
dicht mit einfachen Haaren und Börstchen besetzt, bis 3'j min breit. Es ist gelbbraun.<br />
An der Oberfläche sieht man eine Reihe von Winkellinien.<br />
Die Femora I, II und IV sind oben mit drei starken Borsten bewehrt; die vorderste<br />
ist am Vorderrande der Spitze zunächst gestellt. Bis auf die Metatarsen des II. Beinpaares,<br />
welche am Grunde mit 2 Stacheln versehen sind, sind die Glieder der beiden<br />
Vorderpaare stachellos. Femora III sind oben mit 4 Stacheln bewehrt, von welchen 2<br />
nächst der Spitze nebeneinander, die beiden anderen nach hinten reihenweise geordnet<br />
sind. Die Tibien III zählen unten 2. 2 oder 2. 2. 2, vorne 2. 1, hinten 1. 1, jene des<br />
IV. Paares unten 2. 2. 2, vorne 1. 1 und hinten 1. 1. 1 Stacheln. An den Metatarsen III<br />
bemerkt man an der Unterseite vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1 und in der Mitte 1 Stachel.<br />
Die Oberseite trägt 2. 2 Stacheln. Die Metatarsen des IV. Beinpaares vorne 7, hinten<br />
6 Stacheln. Die schwarzbraunen Seitenleisten der Epigyne treten stark vor, sind in der<br />
Mitte am stärksten und leicht ausgeschweift. Der mittlere Teil ist hell gelbbraun, nach<br />
hinten mäßig erweitert, in der Mitte seicht gefurcht und nach vorne in zwei seitlichen<br />
Bogen erweitert. Die Seiten desselben sind gegen das Ende leicht ausgeschweift.<br />
Leider fehlt das Männchen. Die Art ist mit Drassodes troglodytes G. L. Koch<br />
verwandt. Einige Weibchen wurden gleichzeitig mit ihm im Erdschias-Gebiete im Mai<br />
gefangen.<br />
Prosthesima Strandt 1 ) n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 7. Epigyne.)<br />
Die Länge des Céphalothorax ist 3-2 mm, jene des Abdomen 5*9 mm. Der Céphalothorax<br />
ist um O-3 mm länger als die Patella und Tibia eines Beines des IV. Paares<br />
(2*9 mm), 2"3m?w breit, äußerst fein gerunzelt, mit kurzen Börstchen dicht besetzt\<br />
ebenso die Mandibeln. Das Sternum ist 2 mm lang, 1*5 mm breit, flach, glänzend. Das<br />
Abdomen ist bis 3*3 mm breit. Die Epigyne ist 07 mm lang und zirka o - 4 mm breit,<br />
hell gelblich. Die mittlere Platte verengert sich zwischen zwei genäherten sigmaartigen<br />
Randleisten und breitet sich im vorderen Teile stumpf dreieckig aus. Der vordere Randwulst<br />
ist mäßig nach hinten ausgeschweift und mit <strong>einer</strong> seichten Rinne in der Mitte<br />
versehen. Die Bestachelung der Beine ist jener der Pr. talpina L. Koch, wie sie Dr.<br />
L. Koch und E. Simon beschreiben, ähnlich. Die Art ist mit Pr. talpina und Olympi<br />
*) Nach dem Araneologen Dr. E.Strand in Christiania benannt.
Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 127<br />
Kulcz. nahe verwandt, aber doch durch größere Gestalt und Form der Epigyne verschieden.<br />
Die Tarsen sind gelblichbraun, sonst schwarz.<br />
Ein einziges Weibchen von der Insel Prinkipo im Marmarameere.<br />
Pterotricha 1 ) lentiginosioides n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 8. Epigyne.)<br />
Länge des Céphalothorax 37 mm, des Abdomen 6-5 mm. Der Céphalothorax ist<br />
um o'imm kürzer als die Patella und Tibia des I. Beinpaares, höchstens 3'imm breit.<br />
Der Kopfteil am Rande nur i-6 mm breit. Im übrigen sind die Seiten des Céphalothorax<br />
gerundet und gewölbt, der Hinterrand desselben steil ansteigend. Die Augenstellung<br />
ist fast dieselbe als jene bei Pt. lentiginosa L. Koch, nur scheinen mir die Mittelaugen<br />
der hinteren (oberen) Reihe von jenen der vorderen minder weit weg zu stehen als<br />
diese vom Kopfrande. Das Sternum ist i*8 mm lang und 1-65 mm breit, fast kreisrund.<br />
Der Bauch ist fast walzenförmig, bis 4-6 mm breit. Der ganze Körper ist mit<br />
weißlichen Federhärchen besetzt; an dem Céphalothorax stehen zerstreut schwärzliche<br />
steife Börstchen, die zuweilen mehr oder weniger regelmäßige Reihen bilden. Die<br />
Farbe des Céphalothorax samt Extremitäten ist hell braungelb; nur die Rückengrube<br />
und die Seitenlinien sind dunkel. Das Abdomen ist graugelb, oben mit braunen Punkten,<br />
welche in Winkellinien angeordnet sind, bestreut. Die Unterseite ist einfarbig. Im<br />
übrigen ist diese Art — bis auf die Bestachelung des III. und IV. Beinpaares und Form<br />
der Epigyne — ganz ähnlich der oben genannten Kochschen Art sowie der Pt.procera<br />
Cbr. Ich zählte an den Tibien des III. Paares oben 1. 1, unten 2. 2. 2, vorn zwei Reihen<br />
von je zwei Stacheln, hinten ebenso vier Stacheln. Die Tibien IV haben oben 1. 1,<br />
unten 2. 2. 2, vorne 2. 2, hinten 2. 2 Stacheln. Die Metatarsen sind stark bestachelt, bis<br />
14 an Zahl.<br />
Die Epigyne bildet nach hinten ein Grübchen, welches mit scharfer fast halbkreisförmiger<br />
Leiste gefaßt ist. Die Seitenleisten sind unter dem oberen Grübchen flach ausgebreitet<br />
und genähert. Von hinten nach vorne zieht sich eine Platte, welche vorne<br />
fast dreieckig sich erweitert. Ihre Ecken sind abgerundet und ihre Fläche ist durch zwei<br />
seichte konvergierende Furchen in drei Felder geteilt.<br />
Leider fehlt das Männchen. Wenige Weibchen wurden bei Karapunar und Indschesu<br />
gefangen. Nicht entwickelte Exemplare stammen vom Serai-Dagh bei Konia,<br />
Eregli und Bor.<br />
Pterotricha jpulchra n, sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 9. Epigyne.)<br />
Die Länge des Céphalothorax beträgt 2-5 mm, jene des Abdomens 4*6?«/«. Der<br />
Céphalothorax ist um 0-2 mm kürzer als die Patella und Tibia I, höchstens 2 mm breit.<br />
Die Seiten sind am Rande gerundet und mäßig gewölbt. Der Hinterrand steigt steil an.<br />
Die Reihe der vorderen fast gleich großen Augen ist konkav, jene der hinteren Augen<br />
leicht konvex. Die Vorderaugen stehen einander näher als die Hinteraugen. Die linienförmige<br />
Rückengrube ist scharf entwickelt. Der Kopfteii ist hinter den Augen n mm<br />
breit. Das Sternum ist i'3mm lang und bis 1 mm breit, fast kreisrund und nach hinten<br />
kurz zugespitzt. Die Mundteile und Extremitäten haben die gewöhnliche Form. Das<br />
Abdomen ist länglich oval, nach hinten mäßig verbreitert, bis 2*6 mm breit.<br />
*) Siehe Kulczynski.<br />
©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at
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128 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Der ganze Körper ist dicht mit gefiederten Härchen besetzt. An einzelnen Körperstellen,<br />
besonders rückwärts und in der Mitte der Seiten sowie auf der Stirn des Céphalothorax<br />
und auf den Mandibeln findet man einzelne steife schwarze Börstchen von verschiedener<br />
Länge. Die Kopfbrust und die Extremitäten sind von gelbbrauner Farbe.<br />
Die Füße sind stellenweise dunkelbraun angelaufen. Die Randkante des Céphalothorax<br />
ist schwarz. In der Mitte der Brust ist ein dunkler Fleck, von welchem nach vorne drei<br />
schwarzbraune Linien entspringen, von denen die zwei seitlichen die oberen Seitenaugen<br />
berühren. Nebenan sind drei schokoladbraune Fleckchen, welche nicht mit Federhärchen<br />
bedeckt sind. Das Sternum ist an seinem Rande schwärzlich angelaufen, sonst<br />
glänzend und mit Härchen und Borsten bedeckt.<br />
Das Abdomen ist gelbgrau, am Rücken dunkler als an der Ventralseite; die Seiten<br />
sind mit verschwommenen braunen Bändchen eingefaßt. An der Rückenseite sieht man<br />
ein dunkles Rückengefäß, welches von drei Paaren schokoladebrauner Fleckchen begleitet<br />
wird. Die Zwischenräume (naß beobachtet!) erscheinen weißlichgelb. Hinter<br />
den Fleckchen sind vier wenig deutliche, weißgelbliche kurze Winkellinien zu sehen.<br />
Bestachelung: I. Beinpaar Femur oben i. i, vorne i; Tibia unten 2. 2. 2; Metatarsus<br />
2. 2. II. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorne 1; Tibia 2. 2. 2; Metatarsus 2. 2.<br />
III. Beinpaar Femur oben i. 1, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Patella hinten 1; Tibia oben 1,<br />
unten 2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus oben 1. 1. 1, unten 2. 2. 2, hinten und<br />
vorne je 1. 1. 1. IV. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Patella hinten 1 ;<br />
Tibia oben 1, vorne 1. 1, hinten 1. 1, unten 2. 2. 2; Metatarsus wie am dritten Paare.<br />
Die Epigyne ist breiter (0*45 mm) als lang (0*35 mm), scharf begrenzt, nach hinten<br />
gebogen, vorne gerade. Beiderseits glänzen zwei rundliche Körperchen.<br />
Ein Weibchen zwischen Eregli und Bor, 18. Mai.<br />
Gnaphosa lucifuga var. minor mihi.<br />
Die sämtlichen Männchen sind kl<strong>einer</strong> als jene der typischen Form. Der Céphalothorax<br />
mißt nur 5 mm, 1 ) das Abdomen 4/6 mm. Das I. Beinpaar ist i2 - 3 mm, das IV.<br />
15*2 mm lang.<br />
Die Bestachelung ist folgende: I. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1 (schwache<br />
mehr borsten- als stachelförmige Haare); Tibia nur (am Ende) 1; Metatarsus nur 1<br />
(Mitte). II. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1. 1, Tibia 1 (Mitte), 1 (Spitze), Metatarsus<br />
2 (fast in der Mitte), III. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1; Patella<br />
hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus unten 2. 2. 2; vorn<br />
1. 1. 1, oben 1. 1. hinten 1. 1. 1. IV. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1;<br />
Patella hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 2 (nächst der Basis) 1. 1; Metatarsus<br />
unten 2. 2. 2, vorn 1. 1. 1, oben 1. 1, hinten 1. 1. 1.<br />
Demnach weicht die Bestachelung der vorliegenden Varietät von jener des Typus<br />
nur wenig ab. Die Kopulationsorgane wie bei dem Typus.<br />
Zodarium Thoni 2 ) n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 10. Kopulationsorgane des linken Palpus von der Unterseite.)<br />
Länge des Céphalothorax i^rnm, jene des Abdomens 1-45 mm. Der ganze<br />
Céphalothorax ist einfarbig kastanienbraun, schwarz gerandet, glänzend und fast glatt,<br />
1 ) Céphalothorax nach Dr. L. Koch 7 mm, nach Simon 7*9 mm. Das erste Beinpaar 15 mm<br />
(Dr. L. Koch), 17-5 mm (Simon), das vierte Paar 17*5 mm (Koch), 18-4 mm (Simon).<br />
2 ) Nach dem Hydrachnologen Herrn Dr. K. Thon in Prag benannt.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. I2g<br />
vorne o*6 mm, mitten i mm breit. Die Mundteile und Beine sind gelblichbraun, die<br />
Mandibeln jedoch viel dunkler als die anderen Mundteile. Das hellbraune Sternum ist<br />
fast so lang wie breit, am Rande schwarz angelaufen, nach hinten kurz und stumpf ausgezogen,<br />
o'8 mm lang.<br />
Die runden vorderen Mittelaugen sind auffallend groß, im Durchmesser o'i^mm<br />
und etwa um ihren Halbmesser voneinander entfernt. Die vorderen Seitenaugen sind<br />
viel kl<strong>einer</strong> und stoßen fast an die Mittelaugen an. Die Seitenaugen sind ebensoweit<br />
voneinander entfernt, stehen jedoch von den hinteren Mittelaugen, welche fast zweimal<br />
so weit voneinander (um 0*17 mm!) als von den hinteren Seitenaugen entfernt sind,<br />
viel weiter ab. Die einzelnen Beinglieder sind unten lang beborstet.<br />
Die Palpenglieder sind einfarbig gelblichbraun. Das Patellarglied ist oben stark<br />
konvex, länger als das ringförmige Tibialglied. Letztgenanntes hat an dem äußeren<br />
Rande einen ziemlich breiten Aufsatz, welcher an beiden Rändern leicht ausgeschweift<br />
und in ein schwach nach innen gerichtetes Häkchen gezogen ist. Unter dem Stylus<br />
findet sich ebenfalls ein nach innen gerichtetes Zähnchen (Conductor?). Das Stylum<br />
selbst ist am Ende verbreitet, schief abgestutzt, fast lanzettförmig.<br />
Das Abdomen ist länglich oval, o*8 mm breit, schwarz. Die Unterseite ist weiß,<br />
an den Falten schwärzlich betupft. Beiderseits der hornartigen Atmungs- und Genitalienplatte<br />
sieht man zwei weiße runde Fleckchen. Ebenso ziehen sich beiderseits nach<br />
hinten zwei ziegenhornförmig gewundene weiße Streifen. Die Spinnwarzen sind weißlich<br />
; von derselben Farbe ist auch ein rundes Fleckchen oberhalb der Spinnwarzen.<br />
Ein einziges beschädigtes Männchen wurde Ende Mai an der Nordseite von Erdschias<br />
(Lifos) gefangen.<br />
Enoplognatha thoracicoides 1 ) n. sp.<br />
Der Céphalothorax ist 1*15 mm, das Abdomen 3 mm lang. Ersterer ist auch<br />
wie die Mundteile und die Füße hellbraun, bis \"imm breit; vorne nur 09 mm breit.<br />
Seine seichten Furchen sind dunkelbraun gezeichnet. Die Maxillen sind vorne fein<br />
schwarzbraun eingefaßt. Die Beinglieder sind an den Spitzen wenig dunkler als im<br />
übrigen und ohne Stacheln. Die Borsten sind lang und fein.<br />
Das Sternum ist nach hinten stark zugespitzt, 0*85 mm lang und bis 0*7 mm breit,<br />
dunkelbraun, schwach glänzend und zerstreut gekörnt. An dem unteren Rande der<br />
Klauenfurche stehen ungleiche Zähnchen, von denen die oberen stärker und spitziger<br />
sind. Die Mittelaugen beider Reihen bilden ein Rechteck, welches länger als breit ist.<br />
Die hinteren Mittelaugen stehen von den Seitenaugen weiter entfernt als voneinander.<br />
Im übrigen ist die Augenstellung die gleiche wie bei E. thoracica Hahn.<br />
Das ovale Abdomen ist rqmm breit, ziemlich hoch gebaut, schokoladebraun. An<br />
der Rückenseite sind fünf Paare weißer Flecken vorhanden, von denen beiderseits sechs,<br />
vorne und in der Mitte je zwei, gelegen sind.<br />
Die Länge der Beine: I. 37 mm, II. 3 mm, III. 2*6 mm, IV. 3*5 mm. Patella mit<br />
Tibia des IV. Beinpaares messen zusammen i*3 mm, jene des I. Beinpaares 1*15 mm.<br />
Die Epigyne ist wie jene von E. thoracica gebaut, nur ist ihr Hinterrand — d. h. jener<br />
nächst der Genitalrinne — leicht herzförmig ausgeschweift.<br />
Eine Anzahl Weibchen, welche möglicherweise vielleicht auch anderen Arten zugehören,<br />
wurde im Erdschias-Gebiete aufgefunden.<br />
*) Die Arten der Gattung Enoplognatha sind insoweit fraglich, da nur Weibchen vorhanden sind.
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l3o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Lithyphantes Dahli 1 ) n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. ii. Die Kopulationsorgane o* des rechten Palpus von der Außenseite.)<br />
Der Céphalothorax ist 1*95 mm. das Abdomen 2*3 mm lang. Ersterer ist dunkelbraun,<br />
bis i*6 mm breit, die abgerundete Stirnseite o'8 mm, flach gewölbt und breit gerundet,<br />
mit tiefer Rückengrube, aus welcher die seichten Seitenfurchen auslaufen. Die<br />
Oberfläche desselben ist am Rande grob und dicht gerunzelt, sonst fein netzartiger<br />
Natur (70 malige Vergrößerung) und glänzend. Der Clypeus ist o'3 mm hoch, mäßig<br />
gewölbt, tief unter den Augen eingeschnitten. Das Sternum ist nach hinten scharf zugespitzt,<br />
i'imm lang und IT mm breit, leicht gewölbt, braun, in der Mitte fast glatt<br />
(bei 70 maliger Vergrößerung fein netzartig), sonst grob gerunzelt und gekörnt. Die<br />
Lippe ist nächst der Basis scharf quereingedrückt, im übrigen quergestreift. Die Maxillen<br />
sind grob und zerstreut gekörnt, vorne gerade abgestutzt und gegen die Mitte in einem<br />
sehr stumpfen Winkel geneigt. Das Basalglied der Mandibeln, 0*7 mm'lang, ist gekörnt<br />
und gerunzelt. Sämtliche Körnchen tragen starke und steife Börstchen. Jene des Basalgliedes<br />
der Mandibeln sind reihenweise geordnet (am Innen- und Außenrande der Oberfläche).<br />
Die vorderen Mittelaugen sind nur wenig größer als die Seitenaugen. Der einzige<br />
innere Mandibelzahn ist stark und scharf zugespitzt. Die Klaue unten zweimal<br />
leicht ausgeschweift. Die vorderen Seitenaugen sind die größten; die Augenstellung ist<br />
eine normale.<br />
Die Schenkeln der Palpen sind 0*9 mm, die Patella o3 mm, die becherartige Tibia<br />
o # 4 mm lang. Das Stylum ist sehr fein, fast gerade, scharf zugespitzt. Der ziemlich<br />
breite Ausläufer ist über der Stylumspitze am breitesten. Die äußere Ecke ist zugespitzt<br />
und wagrecht über die Stylumspitze gerichtet. Die innere Ecke ist mehr verlängert<br />
und am Ende gerade abgestutzt. Der undeutlich zweihakige Konduktor nächst<br />
der Basis des feinen Stylums trägt seitwärts ein deutliches Höckerchen. Das Abdomen<br />
ist schwarzbraun, 1-5 mm breit. Oben am Vorderrande sieht man eine kurze Bogenlinie<br />
mit innerem Mittelzähnchen, nach hinten ein weißes Punktfleckchen, dann folgen<br />
zwei Querreihen von je vier länglichen Flecken — die zwei vorderen Mittelflecke sind<br />
die größten — und drei hintereinander gereihte, fast dreieckige Fleckchen von abnehmender<br />
Größe. Über den Spinnwarzen sieht man eine kurze Querlinie. Sonst<br />
finden sich kleine weiße Pünktchen zerstreut. Die Bauchmitte nimmt ein weißes Pünktchen<br />
nächst der Genitalienöffnung ein. Im übrigen ist die Unterseite blässer als die<br />
Rückenseite. Die Spinnwarzen sind blaßgelb.<br />
Die Länge der Beine: I. 2*3 (Femur), 075, 1*85, 1-95 und 0-90, zusammen<br />
775 mm; II. i'9, o*6, 1*5, 1*4 und o % 8, zusammen 6*2 mm) III. i*6, 0*5, 1*2, 1*2 und<br />
07, zusammen 5*2 mm) IV. 2*2, 07, 17, 1*9 und 0-9, zusammen 7 # 4mm.<br />
Die Füße sind gelblichbraun, am Ende immer dunkel angelaufen.<br />
Nur ein Männchen aus Kargyn. Mitte Mai.<br />
Enryopis orsovensis Kulcz. 2 )<br />
Das vorliegende weibliche Exemplar ist kl<strong>einer</strong> und etwas abweichend gefärbt.<br />
Die Länge des Céphalothorax beträgt 0*85 mm, jene des Abdomens 17 mm. Man findet<br />
an der Rückenseite drei Paare weißer Fleckchen. Das erste Paar ist gerade am Vorder-<br />
T ) Nach dem Araneologen Herrn Prof. Dr. F. Dahl in Berlin benannt.<br />
2 ) Araneae huDgaricae, Tom. II, Pars I, 1894, p. 20.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 131<br />
rande, das dritte oberhalb der Spinnwarzen gestellt; die Fleckchen sind fast dreieckig.<br />
In der Mitte ist ein Paar kl<strong>einer</strong> rundlicher Pünktchen, welche näher aneinander als<br />
die vorigen gerückt sind. An beiden Seiten in der Mitte sind je drei ungleiche Fleckchen;<br />
eines steht auch oberhalb der Spinnwarzen. An der Unterseite parallel zu den<br />
Atmungsorganen ist ein weißliches Längsstrichel. Dicht an der Querfurche steht ein<br />
undeutliches Paar weißer Punkte und hinter ihnen noch ein zweites. Die Punkte stehen<br />
in einem nach hinten verengten Trapez.<br />
Asagena phalerata var. seraiensis mihi.<br />
Der Céphalothorax ist 1*5 mm lang und i'Smm breit, das Abdomen 4*1 mm lang<br />
und 2'gmm breit. Sämtliche Schenkel sind schwarz; die Patellen, Tarsen und Metatarsen<br />
der zwei Vorderbeinpaare sind hell rötlichbraun, die Tibien III und IV an der<br />
Wurzel, die Patellen, Metatarsen und Tarsen derselben ßeinpaare gegen die Spitze<br />
dunkel gefärbt.<br />
Die Zeichnung des Abdomens bis auf die schmale aber grelle Längslinie wenig<br />
deutlich. Die vordere Bogenlinie ist in der Mitte unterbrochen und gleich der zweiten<br />
Mittellinie stärker als gewöhnlich. Inwieweit diese Varietät konstant ist, läßt sich nicht<br />
an einem einzigen Exemplare beurteilen.<br />
Araneus similis n. sp.<br />
Länge des Céphalothorax: des cT bis 4*6 mm, des Q bis 4-8 mm. Die höchste<br />
Breite desselben bei c? 4*2 mm, bei ç \mm. Abdomen des c? bis 5*2 mm lang und bis<br />
3*2 mm breit, jene des ç bis 12 mm lang und bis 6-5 mm breit.<br />
cf. Der Brustteil und die Seiten des Kopfteiles rötlichbraun mit deutlichen Furchen.<br />
Ein ca. z [2 mm breiter Randsaum und die mittlere Oberseite des Kopfes sind bräunlichgelb.<br />
Die Behaarung des Céphalothorax weiß. Die Mandibeln, Maxillen und Lippe<br />
sind von derselben Farbe wie die Oberseite des Brustteiles. Die Mandibeln auf der<br />
Außenseite und besonders gegen die Spitze dunkler, ohne Fleck. Die Maxillen und<br />
Lippe vorne gelblich gesäumt. Das Sternum ist 2*1 mm lang, 1*5 mm breit, schwarz,<br />
weißlich lang behaart.<br />
Das Abdomen braun. An dem Rücken zieht sich ein gelblichweißer, vorne breiter,<br />
hinten spitz zulaufender, beiderseits zackiger Längsstreif. In dieser Zeichnung zieht sich<br />
von vorne fast über 2 /3 des Rückens ein brauner, wenig deutlicher Streif. Die Zeichnung<br />
ist schmal schwarzbraun gesäumt, seitlich mit je fünf gelblichen Mond- (drei vordere)<br />
und Punktfleckchen (zwei hintere) eingefaßt. Sonst ist die braune Oberseite dicht,<br />
sehr fein gelblich gefleckt und gestreift, so daß die braune Färbung aderförmig vortritt.<br />
Die Spinnwarzen sind wie die Unterseite dunkelbraun. An der Unterseite sieht man<br />
einen deutlichen weißlichgelben Mittelstreif. Beiderseits der Spinnorgane sind zwei<br />
gelbe Fleckchenpaare undeutlich zu sehen.<br />
Die Palpen und Beine sind gegen die Spitze gedunkelt, sonst braungelb. Die anderen<br />
Beinglieder sind breit braun geringelt. Die Patella samt Tibia am ersten Beinpaare<br />
ist um o f 4 ?nm länger als Metatarsus und Tarsus I zusammen.<br />
Die Palpenglieder sind hell gefärbt. Die Schenkel haben zwei seitliche braune<br />
Längsstreifen. Die aufgerichteten Schenkel reichen bis zur Höhe der Seitenaugen. Die<br />
Kopulationsorgane sind jenen des Araneus victoria Thor, ähnlich. Der mittlere Vorsprung<br />
(Apophysis mediana) ist halbmondförmig ausgeschweift. Sein membranartig<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, 1905. 11
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132 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
ausgebreitetes Ende ist rundlich und etwas gröber gezähnt (vier Zähnchen). Der oberhalb<br />
des Lobus medioexternus *) sich ausbreitende Vorsprung ist leistenförmig und am<br />
Ende kurz zugespitzt. Mit ihm parallel läuft ein anderer blattförmiger Vorsprung,<br />
welcher am Ende schief abgeschnitten ist. Der Stylus (Embolus) ist sehr fein. Oben<br />
deckt den Bulbus genitalis ein anderer Vorsprung, welcher leistenförmig scharf zugespitzt<br />
und seitlich gebeugt ist.<br />
Das Weibchen ist weit größer; seine Rückenzeichnung ist breit dunkel eingefaßt.<br />
Beiderseits sieht man größere Fleckchen und Streifchen von gelblicher Farbe.<br />
Die drei Längsstreifen an der Bauchseite sind gut entwickelt; besonders der mittlere.<br />
Die zwei seitlichen Streifen sind hinten einwärts gebogen und die Spitzen mit<br />
einem runden Fleckchen versehen, welches manchmal abgetrennt steht. Beiderseits der<br />
Spinnorgane sind zwei Paare gelblicher Flecke vorhanden. Der sonst bei Araneus victoria<br />
Thor, entwickelte gelbliche Mittelfleck hinter der Mittellinie fehlt vollkommen.<br />
Die Schenkel sind rötlichbraun, gegen die Spitze dunkler; die übrigen Glieder sind dicht<br />
an den Enden und in der Mitte breit dunkelbraun geringelt, sonst blaßbraun. Die<br />
Seitenleisten der Epigyne ragen mit zwei inneren Vorsprüngen ein wenig in die beiderseitigen<br />
Ausbuchtungen, welche sich in der ersten Hälfte des Scapus befinden. Der Scapus<br />
ist schmal, wie die Epigyne lang, kurz und fein zugespitzt, quergeringelt.<br />
Eine Anzahl der entwickelten Tiere sowie der Jungen wurde im Erdschias-Gebiete<br />
(östlich, südöstlich) und am Illany-Dagh Ende Juni und anfangs Juli (juv.) gefunden.<br />
Xysticus asiaticus n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 12. Epigyne eines Weibchens.)<br />
Der Céphalothorax ist 37 mm lang und fast ebenso breit; das Abdomen 6 mm<br />
lang und 5 mm breit (zusammengeschrumpft!). Der Céphalothorax ist flach gewölbt,<br />
vorne abgerundet. Die hinteren seitlichen Augenhügel ragen nicht über die Rückenfläche.<br />
Das Augenviereck fast so lang wie breit. Die Entfernung der hinteren Mittelaugen<br />
ist um o*i nun größer als jene der Mittelaugen beider Reihen voneinander.<br />
Die vorderen Mittelaugen voneinander weiter als von den seitlichen derselben Reihe<br />
entfernt.<br />
Die Patella mit der Tibia des I. Beinpaares ist länger (r6 -f- 2*5 = 4*1 mm) als der<br />
Céphalothorax (37 mm). Die Beine sind stark bestachelt, besonders jene des I. und<br />
II. Beinpaares. Neben den langen und starken Stacheln, welche in einem schwarzen<br />
und auffallenden Feldchen stehen, sieht man ganze Reihen von kürzeren und schwächeren<br />
Stacheln.<br />
I. Beinpaar: Femur oben 1. 1. i; 2 ) Tibia nur unten vorne sieben (drei sehr stark),<br />
hinten fünf Stacheln; Metatarsus vorne zehn in drei Reihen, hinten nur neun; die untersten<br />
Reihen je vier. II. Beinpaar: Femur oben 1. 1. i; 3 ) Tibia unten 2. 2. 2. 2; Metatarsus<br />
unten 2. 2, hinten seitwärts in zwei Reihen fünf, vorne sechs bis sieben Stacheln.<br />
III. Beinpaar: Femur oben 1; Tibia unten 2. 2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus<br />
unten 2. 2, vorne sieben, hinten fünf Stacheln. IV. Beinpaar: Femur oben 1; Tibia<br />
2. 2. 2; Metatarsus unten 2. 2, beiderseits je fünf Stacheln.<br />
Das Abdomen ist wenig länger als breit, flachgedrückt. Die Rückengrübchen<br />
wenig sichtbar.<br />
x ) Nach Kulczyiiski in Araneae hungaricae, Tom. I, p. 123.<br />
2 ) Nebenan noch zwei schwächere.<br />
3 ) Nebenan noch ein schwächerer.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. l33<br />
Die Epigyne ist ziemlich groß, nach hinten allmählich stumpf zugespitzt, breit<br />
hellbraun eingefaßt und durch eine nach hinten sich verschmälernde Längsleiste in zwei<br />
schwach eckige, meist ovale und schmale Grübchen geteilt, breiter (o'6 mm) als lang<br />
(o*5 miri), vor der Querfurche schwarzbraun und quergestreift; hier O"z mm breit. Über<br />
den ganzen Körper stehen in schwarzen Pünktchen von verschiedener Größe zahlreiche<br />
schwarze Börstchen zerstreut. Céphalothorax ist lichtbraun, am Rande schmal weiß<br />
eingefaßt und in der Mitte mit weißem, stellenweise gebräuntem Streife, welcher einen<br />
lichtbraunen Keilfleck einschließt, gezeichnet. Die Mitte der Seitenstreife ist viel heller.<br />
Die Mandibeln sind weißlich, lichtbraun, stellenweise angelaufen und schwarz punktiert.<br />
Die Maxillen, Lippe und Hüften sind weißlich und schwarz punktiert. Die verhältnismäßig<br />
großen Beine sind schwach gelblich lichtbraun, schwach kantig und an den<br />
Kanten weiß gestreift, sonst fein schwarz punktiert. An den Gliederseiten nächst den<br />
Enden und an der Basis der Tibien sind schwarze Fleckchen, welche am letzten Beinpaare<br />
ziemlich groß, sonst klein sind.<br />
Das Abdomen ist aschgrau. Die Zeichnung bräunlichgrau. Nur beiderseits in den<br />
Ecken der Zeichnungen an dem Rückenrande sind vorne kleine, nach hinten größere<br />
unregelmäßige Fleckchen von schwarzbrauner Farbe. Die ganze bei Xysticus-Arten<br />
übliche Zeichnung undeutlich. Die Bauchseite ist einfarbig, weißlich.<br />
Ein einziges Weibchen bei Nigde am 19. Mai gefunden.<br />
Xysticus Orientalis n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. i3. Epigyne.)<br />
Céphalothorax 2'6 mm lang und bis 3 mm breit. Abdomen 4/2 mm lang und bis<br />
4'i mm breit. Der Céphalothorax ist fast kreisrund, mäßig gewölbt, nach hinten ziemlich<br />
steil abfallend, vorne abgerundet und zmm breit. Die Augenhügelchen sind kaum<br />
zu bemerken. Das Augenviereck ist vorne kaum breiter als hinten, merklich breiter als<br />
lang. Die vorderen Seitenaugen näher aneinander als die Mittelaugen voneinander.<br />
Tibia I ist 1-8 wim, Patella 1-4 mm, zusammen um o'ßmm länger als der Céphalothorax.<br />
.<br />
I. Beinpaar: Femur oben 1. 1. 1; Tibia unten 2. 2. 2; Metatarsus 2. 2. 2. 2. *)<br />
II. Beinpaar: Femur oben 1, Tibia 2. 2. 2; Metatarsus vorne 1.1. 1.1, hinten o. 1.1.1. 1 )<br />
III. und IV. Beinpaar: Femur oben 1; Tibia in der Mitte oben und unten je eine lange<br />
Borste; Metatarsus an der Spitze zwei, sonst unten mit zwei Reihen von steifen ungleichen<br />
Borsten wie der Tarsus.<br />
Das Abdomen ist fast so breit wie lang, von üblicher Form. Die Rückengrübchen<br />
sind deutlich in einem Dreiecke mit schmaler Basis gestellt. Die Epigyne ist fast so<br />
lang wie breit, hufeisenförmig gerandet. In der Mitte ist ihr oberes Drittel durch den<br />
halbkreisförmigen verbreiteten Grundteil eines weißlichen Scapus, welcher zugespitzt<br />
nach hinten verläuft, ausgefüllt. Beiderseits desselben sieht man kleine ovale Körperchen.<br />
Die Epigyne ist der Querfurche ziemlich nahe. Der ganze Körper ist mit kurzen<br />
und langen schwarzen Borsten bedeckt.<br />
Der Céphalothorax ist seitlich dunkelbraun marmoriert, äußerst fein schwarz,<br />
nach innen weiß schmal gerandet. Der weiße Mittelfleck ist unregelmäßig im Zickzack<br />
längsgestreift. Von sechs Linien sind die zwei mittleren die längsten und vereinigen<br />
sich nach hinten in eine Spitze, welche bis zum Hinterrande reicht. Vorne hinter den<br />
x ) Die zwei letzten Paare am Ende des Gliedes fast übereinander.<br />
11*
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134 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
oberen Augen ist ein brauner Querfleck. Die Unterseite, Beine und Abdomen sind<br />
graugelb. Die Oberseite der Beine ist grob dunkelbraun gefleckt und undeutlich geringelt.<br />
An den Hüften zieht gegen die vordere Außenecke eine winkelige hellbraune<br />
Linie, deren Arme noch zwei parallele, zur Längsachse des Körpers senkrecht gestellte<br />
Strichel umfassen. Das Sternum ist fein und licht gefleckt. Die übliche Rückenzeichnung<br />
des Abdomen ist nur angedeutet, blaßbräunlich.<br />
Das einzige Weibchen bei Ilgün anfangs Mai (9.—10.) gesammelt.<br />
Xysticus montanus n. sp.<br />
Taf. IV, Fig. 14. Epigyne.<br />
Der Céphalothorax ist 3*i mm lang und 3*5 mm breit; das Abdomen 5*2 mm lang<br />
und 47 mm breit. Das einzige im Erdschias-Gebiete Ende Mai aufgefundene Weibchen<br />
ist sehr nahe mit X. Kochi Thor, verwandt. Die Entfernung der Mittelaugen (beider<br />
Reihen) voneinander ist größer als jene von Seitenaugen. Die vorderen und hinteren<br />
Mittelaugen sind voneinander gleich weit entfernt. Im übrigen ist die Augenstellung<br />
wie bei X. Kochi. Die Bestachelung der Beine ist stärker als bei X. Kochi. Die Tibien I<br />
haben unten 16 abwechselnd längere und kürzere Stacheln in zwei Reihen. Oben beiderseits<br />
je eine Reihe von sechs langen Borsten. Die Metatarsen tragen unten acht Paar<br />
Stacheln, oben vorne fünf, hinten drei Stacheln. Die Tibien II unten zwölf Stacheln in<br />
zwei Reihen (je sechs), vorne zwei Stacheln. Die Metatarsen II unten acht Paar Stacheln;<br />
oben vorne drei, hinten zwei Stacheln. Die Tibien III und IV unten mit drei, 1 )<br />
die Metatarsen derselben Beinpaare mit zwei Paaren. Außerdem sind die Tibien III<br />
oben beiderseits mit je zwei Stacheln bewehrt. Die Metatarsen III und IV oben beiderseits<br />
mit je drei Stacheln. Die Epigyne ist nur wenig von jener des X. Kochi verschieden.<br />
Xysticus spinifer n. sp.<br />
Ein einziges Männchen wurde bei Guebzeh (8. Mai) gefangen. Der Céphalothorax<br />
ist 2 mm lang und 2*3 mm breit, vorne am Kopfteile iSmm breit. Die Mittelaugen<br />
stehen in einem Quadrate; die vorderen sind voneinander merklich weiter als von den<br />
Seitenaugen entfernt. Die Augenwülste nur vorne merklich. Die hintere Augenreihe<br />
ist nur wenig breiter als die vordere; ihre Mittelaugen weiter voneinander als von den<br />
Seitenaugen.<br />
Die Tibia des I. Beinpaares ist ry mm, die Patella 1 mm, beide zusammen 2*7 mm<br />
lang, länger als der Céphalothorax. Die Bestachelung der Beine ist sehr stark.<br />
I. Beinpaar: Femur ganz oben 1. 1. 1. 1. 1, seitlich zehn; Patella beiderseits 1. 1,<br />
an der Spitze mit starker und langer Borste; Tibia unten 2. 2. 2. 2, vorne 1. 1. 1, hinten<br />
1. i. 1; Metatarsus unten am Vorderrande mit vier, am Hinterrande mit drei Stacheln,<br />
seitlich vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1. Die übrigen Femora haben nur an dem Rücken fünf<br />
Stacheln in <strong>einer</strong> Reihe. II. Beinpaar bis auf die Femora wie am ersten Beinpaare bestachelt.<br />
III. und IV. Beinpaar: Femur oben 1. 1. 1. 1. 1; Patella 2; Tibia unten 2. 2. 2,<br />
vorne 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus unten 2. 2, vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1.<br />
Das Tibialglied der Palpen trägt an der Außenseite zwei Fortsätze. Der obere<br />
Fortsatz schmiegt sich dicht an die Kolbendecke an, ist mäßig zugespitzt und so lang<br />
wie das Glied selbst, braun. Der untere ist länger als breit, am Ende gerade abgestutzt,<br />
l ) Die Tibien IV unten eher mit langen Borsten als Stacheln bewehrt.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />
mäßig ausgebreitet und ungleich eckig; an dem Vorderrande in der Mitte seicht ausgeschnitten<br />
und gegen den Bulbus leicht geneigt. Der Außenrand der Kolbendecke ist<br />
tief ausgeschnitten und über den Tibialfortsatz in eine breite, kurz zugespitzte Ecke<br />
ausgezogen. Unter ihr stehen zwei ungleiche, an der Basis genäherte, sonst abstehende<br />
parallel verlaufende Fortsätze. Der obere ist kürzer und schwächer, am Ende gerade<br />
abgerundet und gegen den Außenrand kurz und spitz auslaufend. Der untere ist viel<br />
stärker in der Mitte leicht knieartig gebogen, hier mit einem Zähnchen versehen, am<br />
Ende stumpf. Das Abdomen ist 2*8mm lang und i'imm breit, oval. Der Céphalothorax<br />
oben und unten schwarzbraun. Oben ein Längsband von weißer Farbe, welches<br />
einen scharf abgegrenzten, nach hinten zugespitzten Keilfleck einschließt. Die Schenkel,<br />
Patellen und Grund der Tibien sind schwarzbraun, die anderen Glieder gelblich.<br />
An der Oberseite am schwarzbraunen Grunde sind drei dreieckige weißliche Flecken,<br />
größtenteils braun ausgefüllt. An beiden Seiten ein weißer Saum. Die Bauchseite ist<br />
dunkel gefärbt.<br />
Heriaens pilosus n. sp.<br />
Der Céphalothorax ist i'imm lang und fast so breit (2*1 mm), das Abdomen<br />
3 mm lang und bis 2 mm breit. Der Hinterrand der oberen Mittelaugen fast in derselben<br />
Höhe wie der Vorderrand der Seitenaugen derselben Reihe. Die unteren Mittelaugen<br />
stehen nur um ihren Radius weiter nach vorne als die Seitenaugen. Die vorderen<br />
Seitenaugen sind die größten, die übrigen sind ziemlich gleich groß.<br />
Das Tibialglied mit zwei Fortsätzen. Der äußere ziemlich breite, sich dem Außenrande<br />
anschmiegende Fortsatz ist zweimal so lang als das Glied selbst, in s<strong>einer</strong> oberen<br />
Hälfte gegen das Tarsusglied schief abgestutzt und spitzig. Von ihm in der Mitte entspringt<br />
unter einem stumpfen Winkel (120 0 ) ein eingeschnittener spitziger Vorsprung.<br />
Der untere Fortsatz ist schlank, außen der Länge nach gefurcht, am Ende abgerundet.<br />
Er ist gegen den Bulbus geneigt und reicht bis zur Anheftungsstelle des Stylums. Die<br />
am Außenrande ziemlich asymmetrische Kolbendecke hat die Spitze fast so lang als<br />
die Länge des Bulbus (o-23 gegen 0*5 mm). Das Ende des Stylum schwach verbreitet,<br />
beiderseits schwarz gerandet. Länge der einzelnen Beinglieder mit Femur angefangen<br />
I. 4"6, 1*15, 4*2, 4*4, i*5, zusammen i5 - 85mm; II. 3*3, 0*9, 3*i, 3*4, 1*2, zusammen<br />
u'gmm', III. 2, 0*7, 1*5, 1*7, 0*65, zusammen 6*55 mm.<br />
Längs des weißen bis zu den Vorderaugen sich hinziehenden, stellenweise ein<br />
wenig verengten und nach vorne an Breite abnehmenden Mittelstreifes am Céphalothorax<br />
ziehen sich beiderseits zwei gelblichbraune lichte Längsbänder. Der weiße, dicht<br />
mit hellbraunen und schwarzen Pünktchen besetzte Seitenrand ist breit, vorne stumpf<br />
dreieckig. Die Unterseite des Céphalothorax ist licht gelblich weiß; ebenso die lang behaarten<br />
Füße, welche bräunlich getüpfelt sind. Das Abdomen hat an dem Rücken eine<br />
schmale weiße Binde, von welcher hinten beiderseits in fast gleichen Entfernungen<br />
weiße Querlinien entspringen. Die Zwischenräume sind licht bräunlich angelaufen.<br />
Vorne sieht man beiderseits der Rückenbinde vier dunkle Fleckchen (Rückengrübchen).<br />
Die Seiten sowie die Unterseite sind weißlichgelb.<br />
Der ganze Körper ist mit feinen, ziemlich langen und leicht gekräuselten Haaren<br />
bedeckt. Zwischen den Haaren sieht man einzelne schwarze Borsten. Das Weibchen,<br />
welches dem oben beschriebenen Männchen zuzugehören scheint, ist viel größer und<br />
im ganzen stärker. Es ist auch gleich gefärbt; nur die vier schwarzen Punkte fehlen<br />
am Abdomen. Die Bauchseiten sind bräunlich gestreift; die Streifen bestehen aus geordneten<br />
Fleckchen. Unterseits sieht man eine Mittelreihe von fünf Paaren schwärz-
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licher Punkte. Der Céphalothorax ist 2*8 mm lang und 2*6 mm breit. Das Abdomen<br />
ist 4"4mm lang und 3*5 mm breit.<br />
Länge der Beinglieder des I.Paares: 3*6, 1*5, 2*9, 2*5, i*i, zusammen ir6mm;<br />
jene des II. Paares: 2*5, i*3, 2*3, 1*7, o ! 8, zusammen 8*6 mm. Die Schenkel unten ohne<br />
weiße Binde, sonst wie die zwei folgenden Glieder mit braunen Flecken dicht getüpfelt.<br />
Die Bestachelung der Beine scheint mir nicht konstant zu sein, oft ist ein Stachel durch<br />
stärkere Borste vertreten. Meistens variiert auch die Länge der Stacheln. Die Schenkelstacheln<br />
sind sehr zahlreich vorne und oben zerstreut. Die längsten Stacheln sind 0*45 mm<br />
lang; die größte Breite der Schenkel o*g mm. Regelmäßiger sind die übrigen Beinglieder<br />
bestachelt. Die Tibien I vorne in unterster Reihe haben zehn — mitunter vier sehr<br />
lange —, hinten nur sechs Stacheln; an der Vorderseite sitzen vier bis fünf Stacheln;<br />
die Hinterseite ist stachellos. Die Metatarsen in den untersten zwei Reihen vorne mit<br />
acht, hinten mit sechs Stacheln versehen. An der Vorderseite sieht man noch zwei<br />
Reihen von je drei, an der Hinterseite nur drei bis vier Stacheln. Tarsus 2. 2 kurze<br />
Stacheln. Die Tibien II unten zwei Reihen von je fünf Stacheln, von denen die hintersten<br />
mehr borstenartig; sonst sind die Tibien ohne merkliche Stacheln. Die Metatarsen<br />
II unterseits vorne zehn, hinten sechs Stacheln. Die Tarsen II stachellos.<br />
Die Epigyne ist merklich breiter als lang (o'3 mm gegen 0*2 mm), jener des H.<br />
setiger ähnlich. Der nach vorne dreieckige Scapus ragt wenig aus der nicht scharf abgegrenzten<br />
Grube. Sein Mittelfeld ist länglich schmal und erhöht. Der Hinterrand gerade<br />
abgestutzt, ausgehöhlt, nach unten querfaltig und in abgerundete Ecken ein wenig<br />
ausgezogen.<br />
Beide Geschlechter wurden Mitte Mai bei Kargyn gefangen. Die Männchen stammen<br />
von Karapunar (16.—17. Mai) und Illany (9. Juli). Alle Tiere sind erwachsen,<br />
aber von ungleicher Größe. Die oben angezeigten Maßzahlen betreffen die größten<br />
Exemplare.<br />
Tegenaria argaeica n. sp.<br />
(Taf. IV, Fig. 15. a Kopulationsorgane
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />
seine Achse gedrehten lamellenartigen Ausläufer, in dessen Rinne das einfache Ende<br />
des Stylums (Embolus) ruht. Das Stylum entspringt in dem äußeren Ausschnitte von<br />
einem Ausläufer, welcher sich oben in zwei rundliche Vorsprünge teilt. Der gegen den<br />
Außenrand zugewendete Zweig ist am Ende abgerundet und kahnartig ausgehöhlt. Das<br />
Stylum ist kreisrund gewunden. Das Endteil der Lamina tarsalis ist unten stark bestachelt.<br />
Die Füße sind ziemlich stark bestachelt, besonders jene der zwei letzten Beinpaare.<br />
I. Beinpaar: Femur oben i. i. 2; Patella vorne 1; Metatarsus unten 2. 2. II. Beinpaar:<br />
Femur oben 1, vorne 1, hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorne 1; Metatarsus unten<br />
2. 2. 2, vorne 1. 1. III. Beinpaar: Femur oben 1, vorne 1. 1. 1, hinten i.-i; Tibia unten<br />
2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1, oben 1. 1; Metatarsus unten 2. 2. 2, vorne und hinten<br />
je 1. 1. 1, oben 1. 1. IV. Beinpaar: Femur oben 1. 1, vorne 1. 1, hinten 1; Tibia unten<br />
2. 2. 2 (sehr schwach), vorne i. 1, hinten 1. 1, oben 1. 1 ; Metatarsus unten 2. 2. 2, hinten<br />
ï. 1. 1, vorne 1. 1, oben 1. 1. 1. Die Stacheln sind meistens schwach und wenig regelmäßig<br />
geordnet.<br />
Die Länge der Beine: I. Femur 4*35, i'5, 4, 3-g, 2-4, zusammen 16-15 mm; H-<br />
4*i, 1*15, 3*4, 3*7, 2"i, zusammen 14*45 mm\ III. 3*6, i'i, 2*9, 3*4, r8, zusammen<br />
12-8 mm) IV. 4 - 9, 1*5, 4-1, 4*9, 2'3, zusammen 17-7 mm. Das Sternum ist 1*9 mm lang<br />
und fast ebenso breit. Das Abdomen ist 3-j mm lang und bis 2*5 mm breit. Der<br />
Céphalothorax ist im ganzen rötlichbraun mit dunklen Muskellinien. Sternum und<br />
Füße hellbraun. Das Sternum zeigt drei weißliche, seitliche runde Fleckchen und eine<br />
gleich gefärbte, nach hinten zugespitzte Längsbinde, welche hinten mit einem unpaaren<br />
Fleckchen zusammenfließt. Die Füße sind undeutlich braun geringelt. Die Mandibeln<br />
sowie die Lippe, welche vorne mäßig ausgeschnitten ist, und die Maxillen sind hellbraun.<br />
Das Abdomen ist graubraun, mit zackiger dunkelbrauner Zeichnung. In der<br />
Mitte eine Reihe von hellen Fleckpaaren. Zwei vorderste Fleckpaare sind länglich oval<br />
und weit voneinander gestellt. Die folgenden (6) treffen unter einem scharfen Winkel<br />
zusammen und sind an beiden freien Enden mit rundlichen Punkten geziert. Die drei<br />
ersten sind nach vorne in ein kurzes Längsstrichel ausgezogen. Die Bauch- sowie die<br />
Unterseite sind kurz dunkelbraun gestrichelt. Von den oberen Spinnwarzen ist das<br />
obere Glied länger, weißlich, dagegen das untere braun und kürzer.<br />
Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 3-3 mm lang und 2*7 mm breit, glänzend,<br />
sehr fein zerstreut granuliert mit Federhaaren. Der Kopfteil ist vorne i # 6 mm breit, an<br />
den Ecken abgerundet und beiderseits leicht buckelig aufgetrieben. Die obere Augenreihe<br />
ist leicht konvex, fast gerade; ihre Augen sind gleich groß und voneinander gleich<br />
weit entfernt. Die untere Reihe ist leicht nach oben gekrümmt, ihre Seitenaugen sind<br />
viel größer als die Mittelaugen, welche voneinander weiter (ungefähr um ihren Durchmesser)<br />
als von den Seitenaugen entfernt sind. Die Entfernung der Vorderaugen vom<br />
Rande ist größer (0*2 mm) als ihr Durchmesser. Das Augenviereck ist hinten so breit<br />
wie lang (0-4 mm), vorne ist es 0-25 mm breit. Die Mandibeln sind i*6 mm lang, an<br />
der Basis mäßig konvex, glatt und mit langen Borsten besetzt. Der obere Rand der<br />
Klauenrinne trägt vier Zähnchen, von welchen das vorletzte das größte, das letzte das<br />
kleinste ist; der untere Rand mit vier fast gleich großen Zähnchen. Das Sternum ist<br />
i-g mm lang und 1*5 mm breit, glänzend, zerstreut punktiert und beborstet. Die Füße<br />
sind noch stärker beborstet als bei dem Männchen.<br />
I. Beinpaar: Femur oben 1 (an der Basis) 1 (in der Mitte), vorne 1. 1, hinten 1<br />
(an der Spitze); Tibia unten 1; Metatarsus unten 2. 2. II. Beinpaar: Femur wie das I.;<br />
Tibia unten 1. 1. 1 (an der Spitze); Metatarsus unten 2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1. 1.
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l38 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
III. Beinpaar". Femur wie das I.J Tibia unten 2. 2. 2, vorne 1. 1, oben 1. 1, hinten 1. 1 ;<br />
Metatarsus unten 2. 2. 2, beiderseits je drei Stacheln. IV. Beinpaar: Femur wie das I. ;<br />
Tibia unten 2. 2. 2, vorne 3, hinten 3; Metatarsus vorne elf, hinten zehn Stacheln.<br />
Die Länge der Beine: I. 3, 1*2, 27, 2*5, —?; II. 27, i'2, 2*2, 2-4, 1*4; III. 2*6,<br />
i'i, 2, 2'3, i*4 und IV. 3, 07, 3, 3-4, r$mm.<br />
Das Abdomen ist 47 mm lang und 27 mm breit. Das obere Glied der oberen<br />
Spinnwarzen ist kürzer als das untere.<br />
Die Epigyne stellt eine ziemlich große Platte dar, welche hinten — nächst der<br />
Querfurche des Abdomens — vvulstartig absteht und sehr glatt ist. Ihr Rand ist dunkelbraun.<br />
Beiderseits dieses Vorsprunges sieht man zwei seichte Eindrücke. Sonst ist die<br />
ganze Platte wenig glänzend, fast halbkreisförmig.<br />
Der Céphalothorax ist licht gelbbraun, mit dunkleren Linien, ohne deutlichen<br />
Randsaum. Die Mandibeln, Maxillen und Lippe sind dunkelbraun, die zwei letzteren<br />
weißlich gerandet. Das Sternum von derselben Farbe wie die Oberseite des Céphalothorax.<br />
Die Palpen und Füße noch heller, ohne deutliche Ringe. Das Abdomen ist<br />
graubraun, ebenso wie bei dem Männchen gefärbt. Ebenso die Spinnwarzen.<br />
Ein einziges Männchen und Weibchen an der Nordseite des Erdschias-Dagh Ende<br />
Mai gefangen.<br />
Agelena similis var. taurica Thor.<br />
Als selbständige Art von Thor eil in Descriptions of several European and North<br />
African Spiders, 1875, p. 81 beschrieben, scheint mir nur eine Varietät zu sein. Es<br />
wurden zwei Weibchen am Illany-Dagh 9. Juli gefangen. Der Céphalothorax des<br />
größeren Exemplares mißt: Länge j mm, Breite 5"jmm. Das Abdomen ist 11 mm lang<br />
und 7 mm breit. Die Patella und die Tibia des IV. Beinpaares messen 27 -\-6'^.mm,<br />
zusammen g'i mm. Die Färbung und Zeichnung, insoweit sie erhalten ist, weicht nicht<br />
von der Beschreibung Thorells ab.<br />
Pisaura mbr of asciata De Geer.<br />
Ein Männchen zeigt geringe Abweichungen von der üblichen Form der Kopulationsorgane,<br />
welche überhaupt zu variieren scheinen, so daß es wohl zu gewagt wäre,<br />
dasselbe als neue Varietät zu beschreiben.<br />
Lycosa cursor var. n. insignis mitri.<br />
Die neue Varietät stammt aus Indschesu und ist ein Weibchen. Die Epigyne ist<br />
nur wenig von jener der typischen Stücke, welche am nördlichen Erdschias Ende Mai<br />
(cf Q) gesammelt wurden, abweichend.<br />
Der Céphalothorax ist 3-6 mm lang, bis 3*25 mm breit. Die Breite des Kopfteiles<br />
ist I'4»J;W. Das Abdomen ist yzmm lang und f3 mm breit. Die Länge der Patella<br />
und der Tibia des IV. Beinpaares: 1*5 -j-2'2 mm, zusammen 3"jmm. Die Farbe des<br />
Céphalothorax ist schwarzbraun, dicht mit weißgrauen Härchen besetzt. Die breiten<br />
weißgrauen Längsbinden — eine mittlere und zwei seitliche — sind kaum bemerkbar.<br />
Die Mandibeln und das Sternum sind dunkel rotbraun. Die Maxillen und Lippe sind<br />
weit heller. Die Füße und die Taster sind hell rötlichbraun und undeutlich schwarz<br />
gefleckt.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. l3g<br />
Das Abdomen ist oben dunkelbraun mit rötlichgelber Zeichnung, die hauptsächlich<br />
aus zwei seitlichen Längsflecken besteht, welche fast ein Drittel der ganzen Länge<br />
einnehmen und nach vorne konvergieren. In den Zwischenraum derselben ragen von<br />
hinten zwei schmale Linien hinein. Dann folgt eine Reihe von fünf Flecken, welche<br />
den phrygischen Kappen ähnlich und hinten von <strong>einer</strong> schwarzen Winkellinie begrenzt<br />
sind. Die drei letzten Flecken hängen zusammen. Die Unterseite ist graubraun und<br />
beiderseits weiß getüpfelt. Die Bauchseiten sind dunkelbraun gefleckt. Die Spinnwarzen<br />
sind rötlichbraun, einfarbig.<br />
Lycosa lineatipes n. sp.<br />
(Taf. V, Fig. 16. Kopulationsorgane eines Männchen.)<br />
Der Céphalothorax ist 5-2 mm lang und 3-5 mm breit, das Abdomen 4-4 mm lang<br />
und 27 mm breit. An dem IV. Beinpaare ist die Patella 17, die Tibia 3 mm lang.<br />
Oben ist das Männchen dunkelbraun, mit drei weißlichen, aus Härchen bestehenden und<br />
auf dem gelblichbraunen Grunde sich hinziehenden Längsbändern. Das mittlere Band,<br />
vorne die ganze Kopf breite einnehmend, ist 1 mm breit. Die zwei seitlichen Randbänder<br />
sind nur halb so breit. Das Sternum, Lippe und die Mandibeln sind dunkelbraun. Die<br />
Maxillen, am Rande lichter, sind ebenso wie die Füße rötlichbraun. Die einfarbigen<br />
Füße sind an den Schenkeln dunkler, mit weißlichen Härchen und schwarzen Borsten<br />
besetzt. Die Seiten der letzten drei Beinpaare sind mit gelblichweißen länglichen Härchenbinden<br />
mehr oder weniger gezeichnet.<br />
Das Abdomen ist oben beiderseits dunkelbraun, in der Mitte mit einem durchziehenden,<br />
an den Seiten gezackten weißgrauen Längsbande, welches vorne wie hinten<br />
gleich breit ist. In s<strong>einer</strong> hinteren Hälfte sind feine weiße Querstrichel bemerkbar. Die<br />
Unterseite sowie die Bauchseiten sind dicht weißlich behaart, ohne Flecke. Die Behaarung<br />
an der Unterseite stellt einen abgestutzten Kegel vor.<br />
Der Bau der Kopulationsorgane ist ziemlich ähnlich jenem der Lycosa striatipes<br />
Dolesch. Der Ausschnitt unterhalb der Lamella characteristica ist tiefer und schärfer als<br />
bei jener Art. Die Lamella hat den oberen Rand leicht umgeschlagen, nach außen<br />
stumpf auslaufend. Hier — unterhalb des Randes — sieht man einen kurzen und<br />
spitzigen Zahn.<br />
Die Bestachelung der Beine ist wie bei anderen Lycosenarten. Unterhalb der<br />
Tibien des I. Paares sind 2. 2. 2 Stacheln. Der vordere Klauenrand hat drei ungleiche<br />
Zähne, von denen der mittlere der größte, der äußere (letzte) der kleinste ist. An dem<br />
Hinterrande sind zwei starke, schlanke Zähne. Die Klaue hat nächst der Basis ein<br />
schwaches Höckerchen.<br />
Ein einziges der Lycosa striatipes Dolesch. sehr nahestehendes Männchen wurde<br />
an der Nordseite des Erdschias Ende Mai gefangen.<br />
Par dosa incerta n. sp.<br />
(Taf. V, Fig. 17. Epigyne.)<br />
Das einzige Weibchen, welches ohne Männchen kaum zu bestimmen ist, hat den<br />
Céphalothorax 2-85 mm lang, vorne 1 mm, zwischen dem III. und IV. Beinpaare 2*5 mm<br />
breit. Das Abdomen ist 5 mm lang und 3-5 mm breit. Der Céphalothorax ist dunkelbraun,<br />
mit drei Längsbändern. Das Mittelband ist gelblich, hinten länglich oval, nach
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14° Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
vorne lang und fein vorgezogen. Die Seitenbänder sind breiter und durch einen braunen<br />
Längsstreif zum größten Teile halbiert. Das Sternum ist schwarzbraun. Die Mundteile<br />
sowie die Füße sind rötlich hellbraun. Die Hüften mehr gelblichbraun einfarbig.<br />
Die letzten zwei Beinglieder sind lichter gefärbt. Die Schenkel, Patellen, Tibien und<br />
Metatarsen sind in der Mitte und an beiden Enden dunkelbraun geringelt. Das Abdomen<br />
ist oben graubraun, mit undeutlicher Zeichnung. Dieselbe besteht vorne aus<br />
zwei fast parallelen Längsflecken, zwischen welchen ein kurzer, hinten kurz und stumpf<br />
zugespitzter Keilfleck sich befindet. Nach hinten folgt eine Reihe von dunkelbraun eingefaßten<br />
rundlichen Flecken. Beiderseits sieht man unregelmäßige gelbgraue Flecke.<br />
Die ganze Oberseite ist weißlich und fein getüpfelt. Unten ist das Tier dicht mit weißgrauen<br />
Härchen bedeckt. Die Epigyne ist länger als breit, hinten in ein dunkelbraunes<br />
Viereck übergehend, bei welchem die vorderen Ecken abgerundet, die hinteren zugespitzt<br />
sind. Beiderseits sieht man zwei seichte Eindrücke.<br />
Das Tier wurde an der Nordseite des Erdschias-Dagh gefangen.<br />
Paludosa proximo, C. L. Koch.<br />
(Taf. V, Fig. 19. Epigyne.)<br />
Gehört wahrscheinlich dieser Art an, welche ziemlich stark zu variieren scheint.<br />
Ohne dazu gehöriges Männchen ist die Bestimmung jedoch unsicher.<br />
Pardosa consimilis n. sp.<br />
(Taf. V, Fig. 18. Epigyne.)<br />
Der Céphalothorax ist 3*8 mm lang, vorne 1 mm und zwischen dem III. und<br />
IV. Beinpaare bis 3-imm breit, hinten ziemlich steil ansteigend, oben fast gerade nach<br />
vorne sich hinziehend. Die Tibia I hat unten 2. 2. 2, davon ein Paar an dem Gliedende,<br />
vorne 1. 1, hinten 1 Stachel. Die Metatarsen I unten mit 2. 2. — 2, vorne mit 1. 1.<br />
— 1, den unteren gleich aufgestellt, hinten — nächst des mittleren unteren Stachels —<br />
1 Stachel. Die Patella IV ist i*3 mm, die Tibia IV 3 # i mm, der Metatarsus IV 4*6 mm<br />
lang. Das Abdomen ist 47 mm lang und bis 3 - 6 mm breit. Die Epigyne ist nach hinten<br />
stark verbreitet, an beiden Ecken scharf zugespitzt und ausgezogen.<br />
, Der Céphalothorax und das Sternum sind schwarzbraun. An der Oberseite des<br />
Céphalothorax sind drei gelbliche Binden. Die mittlere ist in der Umgebung der langen<br />
und scharfen Rückengrube 0'6 mm breit, oval, dann nach vorne ziemlich breit vorgezogen<br />
und vorne ausgebreitet. Alle drei deutlich ausgeprägten Binden sind mit weißlichen<br />
Härchen dicht besetzt. Die Seitenbinden sind der ganzen Länge nach von<br />
unregelmäßigen Streifen durchzogen. Vorne an dem Abdomen ist ein mit zwei Längsflecken<br />
begrenzter Keilfleck zu bemerken. Alle drei sind rötlichbraun. Beiderseits der<br />
Spitze des Keilfleckes sind zwei hell rotgelbe Fleckchen. Dann folgt eine Reihe von<br />
fünf Doppelflecken, welche mehr oder minder zusammenfließen. Oberhalb der Spinnwarzen<br />
ist ein unregelmäßiger hellgelblicher Fleck zu sehen. Er ist braun bespritzt. Die<br />
ganze Oberfläche ist fein weiß getüpfelt. Die Unterseite ist licht braungrau, wie überall<br />
mit weißen Haaren bedeckt.<br />
Die Taster, Maxillen, Mandibel und Füße sind rötlichbraun. Die ersten Fußglieder<br />
sind schwarzbraun gefleckt, besonders an den Schenkeln. Sonst sind die Füße stark<br />
bestachelt und mit weißlichen Härchen besetzt. Das Basalglied der oberen Spinnwarzen<br />
ist dunkelbraun.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 14 1<br />
Ein einziges Weibchen, welches jenem der P. cursoria C. L. Koch und albata C.<br />
L. Koch nahe verwandt ist, aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
Par dosa Pentheri n. sp. 1 )<br />
(Taf. V, Fig. 21. Kopulationsorgane eines Männchens. Linker Palpus von unten. Fig. 24. Epigyne.)<br />
Das Männchen. Der Céphalothorax ist 3*5 mm lang und bis 2*5 mm breit. Das<br />
Abdomen ist 3 mm lang und 1*5 mm breit. Die Länge der Patella des IV. Beinpaares<br />
beträgt n, der Tibia IV 2*3 und des Metatarsus IV 3 # 3 mm. Die Patella und die Tibia<br />
der Palpen sind fast gleich lang; die Lamina tarsalis ist so lang wie die erwähnten<br />
Palpenglieder zusammen und noch einmal so lang als der Bulbus selbst. Sie ist mäßig<br />
zugespitzt und beiderseits leicht ausgeschweift. Der Grundteil des Bulbus ist hochgewölbt,<br />
nicht ausgeschnitten. Die Lamina characteristica des Bulbus tritt nach vorne<br />
hervor, ist breit, dem menschlichen Schulterblatte, dessen Gräte dreieckig zugespitzt ist,<br />
nicht unähnlich. Von der Innenseite betrachtet, kann sie mit einem Amboß, dessen<br />
äußere Ecke weit länger ausgezogen ist als die innere, verglichen werden. Die anderen<br />
Teile des Bulbus liegen der Lamina tarsalis dicht an.<br />
Der Céphalothorax ist oben dunkelbraun und dicht mit anliegenden weißen Härchen<br />
bedeckt. Oben sieht man drei rötlichgelbe Bänder, von denen das mittlere nach<br />
vorne wenig ausgebreitet und sonst breiter als die seitlichen ist. Die Mundteile und<br />
Hüften sind weit heller gefärbt als das dunkelbraune und glänzende Sternum. Die<br />
Beine sind rötlichgelb, mit undeutlichen und unvollständigen Ringflecken von dunkelbrauner<br />
Farbe. Die letzten zwei Glieder sind heller und einfarbig.<br />
Das Abdomen ist oben dunkelbraun. Der breite und kurzspitzige Spießfleck an<br />
der Rückenseite ist beiderseits mit einem feinen gelben, leicht gewellten Streifchen<br />
begrenzt. Längs der Spitze ziehen sich zwei kürzere und einander mehr genäherte<br />
Strichelchen von derselben Farbe. Hinter dem Spießflecke folgt eine Reihe von vier<br />
Paaren gelber Flecken, welche aus zwei winkelig geneigten Strichelchen entstanden erscheinen.<br />
Die Spinnwarzen sind weit heller gefärbt als die graubraune Unterseite. Die<br />
Rückenseite ist dicht mit weißen Härchen, welche in Querreihen zu stehen pflegen,<br />
besetzt.<br />
Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 3-imm lang und i'imm breit. Das<br />
Abdomen ist 47 mm lang und 3*2 mm breit. Die Patella des IV. Beinpaares ist 1*2 mm,<br />
die Tibia 2 mm und der Metatarsus 2*9 mm lang. Was die Stellung und Größe der einzelnen<br />
Augen betrifft, so konnte ich nur die bei der Mehrzahl der Pardosa-Arten herrschenden<br />
Verhältnisse konstatieren. Die Tibia des I. Beinpaares hat an der Unterseite<br />
vorne drei, hinten zwei Stacheln nebst zwei am Ende des Gliedes stehenden kurzen<br />
Stacheln. Die Metatarsen I unten mit 2. 2. — 2 Stacheln (im ganzen).<br />
Die Zähnchen an dem Klauenrande vorne 3, hinten 2. Von den vorderen ist das<br />
letzte sehr klein.<br />
Die Farbe ist nicht so lebhaft wie bei dem Männchen. Der Céphalothorax ist<br />
schwarzbraun, mit drei gelblichbraunen Längsbinden, welche dicht mit kurzen weißen<br />
Härchen besetzt sind. Die Mundteile und Füße sind ockergelblich braun, mit nicht<br />
stark auftretenden sackigen Halbringflecken, welche besonders deutlich an den Sehen,<br />
kein zu sehen sind. Das Sternum ist einfarbig dunkelbraun und glänzend. Das Abdomen<br />
zeigt oben keine deutliche Zeichnung, ist hell graubraun, weiß behaart und fein<br />
Nach ihrem Entdecker Herrn Dr. A. Penther benannt.
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I4 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
getupft. Die Unterseite ist noch lichter gefärbt und ebenso behaart. Die Spinnwarzen<br />
sind gelblichbraun. Die Epigyne ist nach hinten verbreitet, länger als breit, glänzend.<br />
Nach vorne ist sie stark verschmälert.<br />
Einige Weibchen und Männchen wurden im Erdschiasgebiete und an der Nordseite<br />
desselben Ende Mai gefangen. 1 ) Die Art ist mit Paludosa phimipes Thoreil (1875)<br />
verwandt.<br />
Pardosa ilgünensis n. sp.<br />
(Taf. V, Fig. 22. Kopulationsorgane eines Männchens von unten und von der Seite. Fig. 20. Epigyne.)<br />
Das Männchen. Der Céphalothorax ist 2*85 m m lang und bis 2*2 mm breit.<br />
Vorne ist er sehr schmal, nur o*8mm breit. Das Abdomen ist 3*i mm lang und 2 mm<br />
breit. Die Länge der Beinglieder des IV. Paares ist folgende: der Patella i'i mm, der<br />
Tibia 2*3 mm und des Metatarsus 3 mm. Die Patella und die Tibia der Palpen sind fast<br />
gleich lang und breit, zusammen so lang als die Lamina tarsalis. Ihre Spitze sehr kurz.<br />
Der Grundteil des Bulbus ist in der Mitte zwar scharfwinkelig, aber kurz ausgeschnitten.<br />
Nebenan ragt die seitlich gelegene Lamina characteristica hervor, welche am Ende nur<br />
wenig verschmälert und gerundet ist und an der Basis in einen kurzen schmalen, kurz<br />
zugespitzten Vorsprung ausläuft. Unterhalb des Endteiles derselben ragt ein Zähnchen<br />
heraus. Oberhalb der Lamina sieht man einen zungenförmigen Bulbusteil. Nächst<br />
s<strong>einer</strong> Basis an der Innenseite steht ein kurzer, oben kurz gegabelter Vorsprung.<br />
Der ganze Körper ist im ganzen schwarzbraun und dicht mit anliegenden weißen<br />
Härchen bedeckt. Dieselben bilden besonders an der Oberseite des Céphalothorax und<br />
an seinem Außenrande schmale Binden, welche an trockenen Tieren gut zu sehen sind.<br />
Sie entsprechen den ockergelben schmalen Bändern, von denen ein sehr schmales<br />
Band nach vorne zugespitzt und in der Mitte gelegen ist. Die zwei übrigen bilden einen<br />
nicht zu breiten, auch den Kopfteil vorne umgrenzenden Saum nächst dem Rande.<br />
Das Sternum ist schwarzbraun glänzend. Die Mundteile sowie die Beine sind licht<br />
ockergelb. Die Trochanteren und Schenkel sind oben unregelmäßig braun gefleckt und<br />
gestrichelt. Sonst sind die Beinglieder einfarbig.<br />
Das Abdomen ist oben einfarbig, ohne Zeichnung. Oberhalb der Spinnwarzen<br />
findet man vier kurze gelbe Strichelchen und noch einen unpaaren zwischen ihnen. An<br />
den Bauchseiten ist das Tier unregelmäßig gelb gescheckt, so daß hier zwei unregelmäßige<br />
Bändchen entstehen. Kleine weißliche Tüpfchen stehen fast regelmäßig gegen<br />
oben zerstreut. Die Spinnwarzen sind braungelb.<br />
Die Tibien und Metatarsen sind mäßig verdickt und nach unten größtenteils mit<br />
steifen Borsten dicht besetzt (scopuliert). An den Tibien des I. Beinpaares unten 2. 2. 2,<br />
vorne kurze 1. 1 Stacheln. An den Metatarsen I außer dem Paare der Endstacheln<br />
vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1 Stacheln. Die Seitenstacheln scheinen zu fehlen. Die Tarsen<br />
sind ohne Stacheln, aber unten mit in Reihen regelmäßig gestellten steifen Borsten.<br />
Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 3 mm lang und bis 2*3 mm (vorne kaum<br />
1 mm) breit. Das Abdomen ist 3*3 mm lang und bis 2*4 mm breit. Die Länge der Beinglieder<br />
des IV. Beinpaares: der Patella 1 mm, der Tibia 2*5 mm und des Metatarsus<br />
3'5 mm. An der Tibia des I. Beinpaares sieht man unten am Vorderrande drei, an dem<br />
Hinterrande nur zwei Stacheln und ein Paar an dem Ende. An der Vorderseite nächst<br />
der Basis ist ein Stachel. Die Metatarsen haben unten 2. 2. — 2, vorne 1. 1. 1, hinten<br />
*) An ersterer Lokalität wurden noch andere Weibchen mitgefangen. Leider ist es fast unmöglich,<br />
dieselben zu bestimmen, und sehr bedenklich, sie als neue Art zu beschreiben. Fig. 23 zeigt eine<br />
Epigyne.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 14-3<br />
keine Stacheln. Die Klauenränder sind beiderseits mit je drei Zähnchen bewehrt. Die<br />
zwei vorderen Seitenzähnchen sind sehr klein. Die Mittelzähnchen beider Ränder sind<br />
die größten. Der ganze Körper, besonders die Unterseite und das Abdomen, ist dicht<br />
mit kurzen weißlichen Härchen, zwischen welchen steife schwarze Borsten zerstreut<br />
sind, bedeckt. Am Céphalothorax bilden die Härchen drei Längsbinden, eine in der<br />
Mitte, zwei an den Seiten. Die letzteren scheinen von einem schmalen schwärzlichen,<br />
dünn mit Härchen besetzten Zwischenraum durchzogen zu sein. Die Mundteile und<br />
Beine wie beim Männchen ockergelb (nicht so hell), mit leicht braun angehauchten unvollständigen<br />
Ringen, welche kaum bemerkbar sind. Im Alkohol sieht man am Céphalothorax<br />
drei ockergelbe Binden, welche breiter als bei cT sind, auf schwarzbraunem<br />
Grunde. Der äußerste Rand ist schwarz. Sonst sind die Seitenbinden nächst dem<br />
Rande leicht geschwärzt. Der vordere Kopfrand ist licht braungelb wie bei d\<br />
Vorne an dem Abdomen zieht sich über das erste Drittel ein nach hinten dünn<br />
und lang ausgezogener Spießfleck, welcher beiderseits von zwei länglichen Fleckchen<br />
eng umrandet ist. Beiderseits der Spitze sind zwei halbmondförmige, parallel gestellte<br />
schwarze Strichelchen zu bemerken. Hinter dem Spießflecke folgt eine Reihe von fünf<br />
Fleckenpaaren. Die länglichen Fleckchen sind vorne einander genähert und fließen<br />
meist in einen runden Fleck zusammen. Jeder Fleck schließt ein Paar f<strong>einer</strong> schwarzer<br />
Punkte ein. Oberhalb der Spinnwarzen ist ein mit deutlichem Rahmen umrandeter<br />
und mit vorigen Flecken durch eine schmale Längsbinde verbundener Fleck, welcher<br />
zwei weiße Seitenstrichel umfaßt. Die ganze Rückenzeichnung ist graugelb. Von derselben<br />
Farbe sind auch die unregelmäßigen länglichen Flecke, welche beiderseits zerstreut<br />
stehen. Am Rücken sind zwei seitliche parallele Reihen von vier bis fünf weißen<br />
Punkten.<br />
Die Epigyne ist nach vorne verengt, hinten an beiden Seiten eckig ausgezogen<br />
und vor diesen Ecken leicht ausgeschnitten. Sonst bietet sie keine besondere Kennzeichen;<br />
sie ist glänzend und am Hinterrande in der Mitte buckelig auftretend.<br />
Auffallend sind besondere walzenförmige, in ein feines Börstchen auslaufende<br />
Borsten an der inneren Ecke der Maxillen sowie am Vorderrande der Lippe, welche<br />
bei beiden Geschlechtern vorkommen. Zumal beim Männchen sind dieselben bürstenartig<br />
angehäuft.<br />
Zwei erbeutete Weibchen und Männchen stammen von Ilgyn (9.—10. Mai).<br />
Heliophanus edentidus Sim.<br />
Die zahlreich gefundenen Männchen stimmen im ganzen mit Simons Beschreibung<br />
(Révision des Attides d'Europe. Suppl. Annales Soc. Ent. France, 5«Sér., Tornei,<br />
1871) überein. Der Vorsprung der Palpentibia ist am Ende abgerundet mit der nach<br />
unten gerichteten Spitze. Nächst s<strong>einer</strong> Basis nach außen ragt ein schlanker, gerader,<br />
schwarzer Stachel. Die Beine des IV. Paares sind länger als jene des ersten, aber weit<br />
schwächer (3*5 :3 mm).<br />
Salticus Maren\elleri n. sp. 1 )<br />
(Taf. V, Fig. 25. a Kopulationsorgane o\ b Epigyne 9.)<br />
Das Männchen. Der Céphalothorax ist imm lang, vorne i*3 mm, hinter dem<br />
II. Beinpaare r6mm breit. Das Abdomen ist 2*5 m»z lang und 15 mm breit. Der<br />
l ) Nach dem Herrn Prof. Dr. E. Edler v. Marenzeller in Wien benannt.
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144 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Céphalothorax ist oben flach gewölbt, nach hinten allmählich abfallend, hinter den<br />
Augen quer eingedrückt und nach vorne mäßig erhaben gewölbt und dann leicht abfallend.<br />
Das Augenviereck ist hinten wenig breiter als vorne. Die Augen der Mittelaugenreihe<br />
um wenig näher den hinteren als den vorderen Augen. Die Seitenaugen der<br />
ersten Reihe sind um weniges höher gestellt als die fast zweimal so großen Mittelaugen.<br />
Das Basalglied der Mandibeln ist rSmm lang und nächst der Basis 0*5 mm breit,<br />
die Klaue 1-45 mm lang. Das Basalglied ist an beiden Enden verengt, oben quergefurcht<br />
und mit borstentragenden Körnchen in Querreihen besetzt. An dem Vorderklauenrande<br />
vor der Mitte ragt das größte stumpfe Zähnchen; nächst der Basis der<br />
Mandibeln steht ein kleines, aber spitziges Zähnchen. Das dritte kleinste und stumpfe<br />
Zähnchen befindet sich am Endes des Gliedes. Der Hinterrand ist unweit der Klaue<br />
nur mit einem mächtigen schiefgestellten Zahne, dessen Spitze nach vorne gebeugt ist,<br />
bewehrt. Die Klaue ist dicht an der Basis unter einem stumpfen Winkel (etwa 1 io°)<br />
nach innen gebeugt, gegen das Ende fein zugespitzt. In ihrer zweiten Hälfte trägt sie<br />
einen sehr kleinen und niedrigen Vorsprung (in 2 /3 !).<br />
Das Patellarglied der Palpen ist fast zweimal so lang als das Tibialglied. Der<br />
Tibialvorsprung ist sehr lang, länger als die Hälfte des Gliedes, von der Lamina tarsalis<br />
so weit entfernt, als seine Breite beträgt. Er ist unten ausgehöhlt, an der Spitze schief<br />
abgeschnitten und ein wenig schmäler als an der Basis, mit fast parallelen Seitenrändern.<br />
Der Außenrand ist leicht ausgeschweift. Er ist nur wenig nach außen gerichtet,<br />
vielmehr parallel. Mit dem Vorderrande der Tibia bildet er einen fast rechten Winkel.<br />
Die Lamina tarsalis ist länger als die Tibia und im ganzen schmal, am Ende nur wenig<br />
ausgezogen. Der Bulbus ist oval, blaß gefärbt, hoch gewölbt, von der Seite weit höher<br />
als die Lamina breit, nach außen stumpf vorspringend, an der Innenseite mit drei parallelen,<br />
leicht gewellten Linien (Wände des Ausführungsganges). Das Stylum (Embolus)<br />
ist nach außen quergestellt, schlank und spitzig, aus der breiten Bulbusbasis hervorragend.<br />
Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 27 mm lang und i*8 mm breit; das Abdomen<br />
4 # 3 mm lang und 2*5 mm breit. Der Céphalothorax ist vorne abgerundet, hinter<br />
den Augen quer eingedrückt, schwarz ohne Glanz, in der Mitte und an den Seiten mit<br />
gelblichen Härchen. Der Rand ist schmal schneeweiß eingesäumt. An der Rückenseite<br />
ziehen sich an beiden Seiten zwei schneeweiße Binden aus Schuppenhärchen hin,<br />
welche vorne hinter der vorderen Augenreihe durch eine Querlinie miteinander verbunden<br />
sind. Das Sternum ist schwarz und gleich den Füßen und Palpen mit schneeweißen<br />
Schuppenhärchen dicht besetzt. Die Mandibeln sind schwarz, die Maxillen und<br />
die Lippe gelbbraun, hell gerandet. Die Palpen sind hellgelb, einfarbig. Die Füße sind<br />
schmutzig gelbbraun, mit langen weißen Borsten und schneeweißen Schuppenhärchen<br />
besetzt. Die Schenkel sind seitlich unregelmäßig schwarzbraun gefleckt, die Patellen,<br />
Tibien und Metatarsen sind beiderseits schwarzbraun gestreift. Die Tarsen sind gelblich,<br />
an den Seiten nur wenig und undeutlich dunkler.<br />
Das Abdomen ist schwarzbraun, grünlich angelaufen und mit gelblichen Schuppenhärchen<br />
dicht besetzt. Die schneeweißen Schuppenhärchen bilden vorne eine Bogenlinie<br />
und nach hinten beiderseits je zwei gerade Linien, welche sich vorne nicht berühren,<br />
sondern weit getrennt bleiben. Die Spinnwarzen sind schneeweiß eingefaßt.<br />
Die Bauchseite ist dicht mit weißen Schuppenhärchen besetzt. Überall finden sich<br />
schwarze und steife Borsten zerstreut.<br />
Die Metatarsen des I. Beinpaares haben an der Außenseite nur einen Endstachel.<br />
Die Epigyne ist fast so breit wie lang, undeutlich fünfeckig, im ganzen abgerundet.
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 145<br />
Hinten ist ihr breiter Rand länglich eingedrückt und beiderseits dieser Rinne in hellbraune<br />
stumpfe Ecken mäßig ausgezogen. Auch vorne in der Mitte ist sie leicht eingedrückt.<br />
Der von breiten flachen, nicht scharfen Randleisten umgrenzte Zwischenraum<br />
ist ziemlich schmal, nach vorne mäßig erweitert und beiderseits mit zwei schwarzen<br />
Bogenstrichelchen umrandet; unter diesen Seitenleistchen liegt je ein Körnchen von<br />
derselben Färbung. Hinten in der Mittelrinne sieht man zwei schwarzbraune voneinander<br />
getrennte Öffnungen. Die Epigyne ist von derselben Färbung wie die Grundfarbe<br />
der Bauchseite. Die unteren Spinnwarzen haben das Grundglied weißlich, das<br />
Endglied dunkelbraun.<br />
Ein Männchen und Weibchen bei Ilgyn (9.—10. Mai) gefangen.<br />
Pseudicius Kulc\ynskii n. sp. 1 )<br />
(Taf. V, Fig. 26. a Kopulationsorgane c?, b Epigyne 9.)<br />
Das Weibchen. Der Céphalothorax (des größten Exemplares) ist i'imm lang<br />
und 2 mm breit. Die Breite des Kopfteiles i*3 mm. Das Abdomen ist 4*2 mm lang und<br />
3 mm breit. Die Oberseite des Céphalothorax ist flach gewölbt wie bei anderen Pseudicius-Artea<br />
und fein punktiert, wenig glänzend. Der Clypeus ist sehr schmal. Die<br />
Augenstellung und die Form der Mandibeln wie die bei den meisten anderen Arten<br />
übliche. Die Mandibelnrinne vorne mit drei, hinten mit einem starken Zahne bewaffnet.<br />
Der mittlere Vorderzahn sehr winzig, dicht bei den zwei Seitenzähnchen. Die inneren<br />
Ränder — von unten angesehen — fein schwarz gefaßt. Die Maxillen sind gegen das<br />
Ende zu verbreitet und abgerundet, die Lippe oben gerade. Das Sternum ist schwach<br />
glänzend und wie der ganze Körper fein punktiert. Das I. Beinpaar ist sehr stark. Die<br />
Füße schwach mit Stacheln bewehrt. An sämtlichen Schenkeln oben ragen drei nach<br />
vorne gebeugte lange schwarze Stachelborsten; sonst sind sie stachellos. Nur die Tibien<br />
des I. Beinpaares sind vorne gegen das Ende mit 1. 1 Stacheln versehen. Die Metatarsen<br />
der ersten zwei Beinpaare haben nächst ihrem Ende unten 2. 2, jene der hinteren<br />
Beinpaare 1. 1 Stacheln. Die Länge der Beine: I. n, 07, o*8, 0*5, 0*4; II. i*i, o*6, o*6><br />
o'45, O-3; III. i*2, o'5, 07, 07, 0*4; IV. 1*4, 0*65, o"o,, 08, 0*45, zusammen I. 3-5 mm,<br />
II. 3*05 mm, III. 3'5 mm, IV. 4*2 mm lang. Das Abdomen ist flach gewölbt, mit vorstehenden<br />
Spinnwarzen.<br />
Die Epigyne besteht aus zwei seichten rundlichen Grübchen, welche länger als<br />
breit sind. Sie trennt ein schmales Septum, welches nach hinten wenig verbreitet und<br />
mit dem Hinterrande verwachsen ist. Die Epigyne ist von derselben Färbung wie die<br />
Bauchseite.<br />
Der Céphalothorax (im Spiritus) ist im ganzen rötlichbraun bis schwarzbraun.<br />
Das Augenfeld sowie die äußerste Randleiste sind immer schwarz. Die Mandibeln und<br />
das Sternum sind von derselben Färbung wie der Céphalothorax, manchmal jedoch<br />
weit heller. Die Maxillen (samt Palpen) und die Lippe sind hellbraun und weißlich<br />
umrandet. Die Füße sind blaß gefärbt, gelblichbraun, besonders die zwei Hinterpaare.<br />
Die Trochanteren hinten mit braunem Längsstrichel. Die Schenkel sind gegen das Ende<br />
unregelmäßig braun gefleckt, die anderen Glieder am Grunde braun geringelt.<br />
Das Abdomen ist gelblichgrau oder gelblichweiß, oben mit breiter Zeichnung von<br />
dunkelbrauner bis schwarzer Farbe. Die Zeichnung ist am Rande tief eingekerbt, ja<br />
manchmal ist die Zeichnung in sechs ovale, nach innen zugespitzte Fleckchen aufgelöst.<br />
Nach dem Araneologen Herrn Prof. M. Kulczynski in Krakau benannt.
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146 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Die zwei sehr großen vordersten sowie die zwei hintersten bilden einen gemeinsamen<br />
Fleck. In der Mitte dieser dunklen Zeichnung sieht man vier Winkellinien, welche<br />
mehr oder weniger deutlich auftreten, manchmal sogar auch fehlen. Im ganzen tritt<br />
einmal die dunkle Zeichnung, andersmal die blasse Grundfärbung in den Vordergrund.<br />
Die Bauchseite ist braungrau. Die oberen Spinnwarzen sind schwarzbraun gefleckt, die<br />
unteren von derselben Farbe wie die Bauchseite. Der ganze Körper (trocken) samt<br />
Füßen ist dicht mit weißlichen Härchen, welche mit größeren Komplexen von rost- bis<br />
kaffeebraunen Härchen — besonders in der Mitte des Céphalothorax und auf der Zeichnung<br />
des Abdomen — wechseln, bedeckt. Die dunkle Zeichnung tritt deutlich vor.<br />
Das Männchen. Es ist kl<strong>einer</strong> als das Weibchen, aber im ganzen von derselben<br />
Form und Färbung, nur ist es viel dunkler. Der Céphalothorax ist 2 mm lang und<br />
1*5 mm (der Kopfteil i'2.mm) breit. Das Abdomen ist i'$mm lang. Das vorderste<br />
Beinpaar noch stärker entwickelt als beim Weibchen. Die Länge der Beine*. I. 1-2, 0*85,<br />
1, O-6, 0-4, zusammen 4*05 mm; II. 0-9, 0*5, o - 6, 0*45, o*3, zusammen 275 mm; III.<br />
o*8, 0-5, 0*65, 07, o'45, zusammen 3'imm; IV. 1*25, o-6, 0-85, o-8, 0-4, zusammen<br />
3-g mm. Das I. Beinpaar ist sehr mächtig, die Breite seines Schenkels o'^^mm. Die<br />
Bestachelung der Beine ist ähnlich jener des Weibchens.<br />
Das Tibialglied der Palpen ist kurz und an der Außenseite ausgehöhlt. Die Aushöhlung<br />
trägt vorne eine in der Mitte ausgeschweifte Leiste, welche in einen oberen<br />
breiten, dreieckigen, stumpf zugespitzten und einen unteren schmalen scharf zugespitzten<br />
und am Ende umgedrehten Ausläufer übergeht. Die beiden Ränder fließen<br />
nach innen in eine kurze schnabelförmige Spitze zusammen. Der Bulbus, der um<br />
weniges kürzer ist als die Lamina tarsalis, welche stumpf endet, hat unten eine eiförmige<br />
Form. Er ist nach unten kurz und abgerundet ausgezogen, oben geht er mit<br />
breiter Basis in einen nach außen gekehrten scharfspitzigen schwarzen Embolus über.<br />
Unter demselben ist ein scharfwinkeliger Ausschnitt, in dessen Nähe sieht man zwei<br />
lanzettförmige Bulbusausläufer, von denen der unmittelbar unter dem Embolus gestellte<br />
wie der Bulbus selbst blaß gelbbraun gefärbt ist. Der andere ist noch dunkler.<br />
An der Außenseite schmiegt sich eine Leiste, welche wie ein stumpfer Höcker aussieht,<br />
eng an. Was die Färbung betrifft, so stimmen beide Geschlechter im ganzen<br />
überein. Am Céphalothorax sind die drei aus schneeweißen Härchen gebildeten<br />
Binden besser ausgeprägt. Die weißen Binden sind durch mit rostfarbigen dunklen<br />
Härchen besetzte Zwischenräume abgetrennt. Das Sternum ist dunkler gefärbt als die<br />
Hüften. Die Füße ebenso gefärbt wie bei Weibchen. Die Bauchseite ist graubraun,<br />
dicht mit weißen Härchen und Borsten besetzt. Die Zeichnung an der Rückenseite<br />
im Spiritus ist jener des Weibchens ähnlich; aber am trockenen Tiere bemerkt man<br />
einen über die ganze Länge sich hinziehenden und nach hinten zugespitzten, mit rostbraunem<br />
Härchen bedeckten Spießfleck. Sonst ist die Oberfläche von dichten Härchen<br />
schneeweiß.<br />
Eine größere Anzahl der Weibchen und Männchen wurden am Tschavuschdschi-<br />
Göl bei Ilgyn (9.—10. Mai) erbeutet.<br />
Euophrys pulchella n. sp.<br />
Ein Weibchen. Nur mit Bedenken beschreibe ich das einzige mir vorliegende<br />
Weibchen, welches auf der Insel Prinkipo im Marmarameere gefangen wurde.<br />
Der Céphalothorax ist i-8 mm, das Abdomen 3*15 mm lang. Der Céphalothorax<br />
ist glänzend, vorne undeutlich fein netzartig und mit winzigen Körnchen ziemlich dicht
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• Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 147<br />
besetzt. Von hinten nach vorne erweitert er sich nur wenig, so daß seine Seitenränder<br />
fast parallel sind, und von den Hinteraugen nach vorne ist er wieder wenig verschmälert.<br />
Hinter den Vorderaugen ist er i*3 mm breit. Das Augenfeld ist weit kürzer (0*7)<br />
als der Brustteil, wenig erhöht und hinten mit seichtem Quereindrucke. Die Rückengrube<br />
ist kurz, seicht und linienförmig, sehr nahe dem Augenfelde. Die oberen Ränder<br />
der Vorderaugen bilden eine nach oben leicht gerichtete (konvexe) Linie. Die Mittelaugen<br />
sind deutlich größer als die Seitenaugen; die hinteren Augen kl<strong>einer</strong> als die vorderen<br />
Seitenaugen; die Mittelaugen stehen den Hinteraugen merklich näher als den<br />
vorderen Seitenaugen. Die Mandibeln sind kurz und stark, mit kurzer Klaue. Am<br />
oberen Rande der Klauenrinne sind zwei aneinander genäherte Zähnchen von gleicher<br />
Größe. Der Unterrand hat in s<strong>einer</strong> Mitte einen einzigen Zahn, welcher größer als die<br />
vorderen ist. Diese stehen fast am Ende der Rinne. Das Sternum ist 0-9 mm [lang,<br />
vorne gerade, aber kurz abgeschnitten, hinten fein zugespitzt.<br />
Länge der Beine: I. 2^95 mm, II. 2*45 mm, III. 3*45 mm und IV. 4*1 mm. Die<br />
Schenkel I—IV tragen an der Oberseite drei nach hinten umgebogene steife Borsten.<br />
Die Patellen III und IV an der Hinterseite zeigen je einen Stachel. An der Tibia I<br />
unten 2. 2. 2, an jener II unten vorne 1. 1, hinten 1. 1. 1, an der Vorderseite einen Stachel.<br />
Die Tibia III zeigt vorne unten 1. 1, seitlich 1. 1, hinten unten einen und seitlich<br />
einen Stachel; jene des IV. Paares vorne unten 1. 1, seitlich 1. 1, hinten seitlich 1. 1. 1<br />
und 1. 1 (der Endstachel). Die Metatarsen des I. Beinpaares sind an der Unterseite mit<br />
sehr langen Stacheln bewehrt, und zwar vorne mit 1. 1, hinten mit einem. Der Grundstachel<br />
ragt bis zur Mitte der Tarsen! Stärker sind die Metatarsen II bewehrt. An der<br />
Unterseite sieht man vorne und hinten je 1. 1, an der vorderen Seite nur 1. 1 Stachel.<br />
Die Metatarsen III haben unten und seitlich je 2. 2 Stacheln. Die Metatarsen IV zeigen<br />
auf der Vorder- und Hinterseite unten je 1. 1 (der Endstachel), seitlich je 1. 1. 1 (der<br />
Endstachel). Zwischen den Endstacheln der beiden Reihen an beiden Seiten ist noch<br />
je ein Stachel, so daß drei nebeneinander gestellte Stacheln zu bemerken sind.<br />
Das Abdomen ist wie bei anderen Arten geformt. Die Epigyne hebt sich nur<br />
wenig von ihrer Umgebung ab und hat Brillenform. Sie besteht aus zwei kurz ovalen<br />
seitlichen Grübchen, welche durch weißliche Deckel flach überwölbt sind. Hinten an der<br />
Außenseite bemerkt man zwei schwarze Punkte, welche in je eine kurze Linie ausgezogen<br />
sind. Die beiden Grübchen sind durch eine gegen die Mitte sich verschmälernde<br />
Leiste getrennt. Nach hinten wird die Leiste wieder breiter und geht allmählich in den<br />
breiten, in der Mitte leicht eingeschnittenen niedrigen Randwulst über. Beiderseits des<br />
leichten Ausschnittes kann man zwei schwarze Fleckchen bemerken. Dieselben bezeichnen,<br />
wie man an der feuchten Epigyne bemerkt, die Ausführungsgänge der Receptacula<br />
seminis, welche als runde gelbliche Taschen durchscheinen.<br />
Der Céphalothorax ist dunkelbraun, mit einem hinter dem Augenfelde beginnenden<br />
gelblichbraunen, nach hinten verschmälerten Bande, welches die Rückengrube mit<br />
ihrem schwarzbraunen Strichel einnimmt. Die Mandibeln sind gelblichbraun, an der<br />
Basis mit dunkelbraunem Flecke. Von derselben Farbe sind auch die weißlich umrandeten<br />
Maxillen und die Lippe sowie das Sternum, welches am Rande schwarz eingefaßt<br />
ist, und die Füße. Die Fußschenkel sind dunkelbraun angelaufen. Die Palpen sind einfarbig<br />
gelblichbraun. Das Abdomen ist oben dunkel graubraun; diese Färbung löst<br />
sich an den Seiten in dichte schiefe Streifen von Stricheln und Fleckchen auf; die Unterseite<br />
des Abdomens ist einfarbig licht graubraun. An der Rückenseite ist eine aus<br />
blassen weißlichen Linien bestehende Zeichnung zu sehen. Die ersten zwei Linien sind<br />
fast parallel, nach vorne ein wenig zulaufend, schmal und schwach Zickzack. Die<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, ioo5. 12
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übrigen fünf Paare, mit Ausnahme des zweiten und fünften Paares bilden kurze Winkellinien.<br />
Das letzte Linienpaar ist vorne offen, seitlich winkelig gebrochen und nach<br />
hinten verbunden in eine schmale Längslinie verlängert. Zwischen den Linien sieht<br />
man meist kurz dreieckige Fleckchen von der Grundfarbe des Rückens. Die Grundglieder<br />
der Spinnwarzen sind blaß gefärbt; die Endglieder dunkelbraun. Das Tier (im<br />
trockenen Zustande) scheint dicht mit weißen Haaren und einzelnen schwarzen Borsten<br />
besetzt zu sein. Um die Augen sind gegen ihr Ende flach verbreitete rostbraune<br />
Härchen zu sehen. Die Behaarung ist am vorliegenden Tiere größtenteils abgerieben<br />
worden.<br />
Phalangium (Dasylobus) Kiilc^ynskii n. sp.<br />
Der Körper ist 5*1 mm lang und bis 3*i mm breit. Der Céphalothorax ist vorne<br />
beiderseits leicht ausgeschweift, mit zwei kurzen Spitzen nächst der Außenseite der<br />
Mandibeln, seine Furchen sind zwar seicht, aber deutlich. Die hinteren Furchen sind<br />
leicht nach vorne gebogen, den Augenhügel nicht berührend. Die ganz stumpfen Zähnchen,<br />
welche eigentlich ein Wärzchen mit kurzem Dorne vorstellen, nur an dem Céphalothorax<br />
schwach und in geringer Zahl entwickelt. Beiderseits des Augenhügels sind<br />
je zwei Zähnchen. Vor der Mitte des Stirnrandes längs der Seitenfurchen laufen zwei<br />
nach hinten divergierende Reihen von je vier bis fünf Zähnchen. Zwischen Längsfurchen<br />
und Seitenrande sieht man nächst den Drüsenöffnungen je drei Zähnchen, in<br />
den hinteren Querreihen zehn bis zwölf Zähnchen. Die meisten der Zahn wärzchen sind<br />
mit <strong>einer</strong> kurzen seitlichen Borste versehen. Das Abdomen ist vollkommen glatt ohne<br />
Borsten.<br />
Der Augenhügel ist oben 0*7 mm lang, zwischen beiden Augen 0*45 mm breit und<br />
o - 4 mm hoch. Er ist nach hinten verbreitet und oben der Länge nach seicht gefurcht.<br />
Sein Rand ist oberhalb der Augen leicht gekerbt, vorne mit vereinzelten kurzen Börstchen.<br />
Die seichten Querrinnen treten in die mittlere Längsfurche ein. Der Zwischenraum<br />
oberhalb der Mandibelnbasis ist unbewehrt. Die ganze Unterseite ist spärlich mit<br />
kurzen schwarzen Börstchen besetzt. Die Mandibeln sind im ganzen schwach. Das<br />
Grundglied ist o^min, das zweite Glied 1*7 mm, der bewegliche Finger o'j mm lang.<br />
An der Oberseite des Grundgliedes sind sehr kurze Zähnchen mit nebenstehenden Borsten<br />
zerstreut. Die übrigen Glieder sind kurz und licht beborstet.<br />
Die Palpenglieder sind größtenteils einfach beborstet. Nur an den Schenkeln (an<br />
der Außenseite) sieht man etwa 21 Zähnchen mit nebenstehenden Borsten. An der<br />
Unterseite sind fünf walzenförmige Wärzchen, von welchen jedes in eine längere Borste<br />
endigt. Der innere sehr kurze Schenkelvorsprung steht fast vertikal ab. Der Patellarvorsprung<br />
wie die übrigen am Ende abgerundet, am Rande gerade, dicht borstig, fast<br />
so lang wie das Glied selbst, 0*5 mm breit und gegen das Ende nur wenig verschmälert.<br />
Der Tibialvorsprung ist deutlich entwickelt, aber kürzer als der Patellarvorsprung. Der<br />
Tarsus ist gerade und schlank, mit einfacher, stark gekrümmter Klaue. Die Länge der<br />
Palpenglieder von der Außenseite gemessen: Femur 1*4 mm (von der unteren und hinteren<br />
zur oberen und vorderen Ecke gemessen), Patella samt dem Vorsprunge oben<br />
gemessen 07 -f- O"3 w», unten nur 0*55 mm, Tibia eg mm und Tarsus i*6mm. Das<br />
III. Beinpaar ist das stärkste, mit nur wenig kantigen Patellen und Tibien. Sonst sind<br />
die übrigen Glieder mit Ausnahme der nur wenig kantigen Patellen und Tibien des<br />
I. Paares abgerundet. Die Vorderränder der sämtlichen Patellen laufen in drei borstentragende<br />
Spitzen aus. Die Füße sind kurz und steif beborstet. Nur an den Trochanteren<br />
und Schenkeln sind sehr stumpfe Zähnchen mit nebenstehender Borste reihen-
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 149<br />
weise entwickelt. Im ganzen sind die Füße dünn. Die Metatarsen I und III sind unten<br />
ohne seitliche Borstenreihen und tragen in ihrer zweiten Hälfte (gegen das Ende) zwei<br />
kurze Stacheln. Jene des II. und IV. Beinpaares an derselben Stelle mit 2. 2 kurzen<br />
Stacheln. Die Länge der Beinglieder (Femora, Patella, Tibia und Metatarsus) von außen<br />
und an der Rückenseite abgemessen: I. 1*9 (-f- o*3 des Ansatzteiles), 1 ) 1, 2 - 2, 2*5 mm;<br />
II. 4-4, 1-2, 37, 4-2 mm; III. 27, 1, 2*15, 3*2 mm; IV. 4*5, i*i, 2*8, 4-15 mm.<br />
Die ganze Oberfläche ist licht gelblichgrau. Die dunkelbraune Sattelzeichnung ist<br />
nur an den Rändern bemerkbar; in der Mitte ist sie verlöscht und weißlich gefleckt.<br />
An beiden Seiten dieser Zeichnung ziehen sich Reihen weißlicher, in der Mitte braun<br />
punktierter Fleckchen. Der Céphalothorax ist weit lichter (gelblichweiß) gefärbt und<br />
braun gefleckt. Beiderseits am Außenrande sieht man vier braune Längsstrichel, von<br />
denen das vorderste dreieckig und ein wenig quergestellt ist. Von dem Augenhügel bis<br />
zum Stirnrande zieht sich ein in der Mitte längsgeteilter Fleck mit parallelen Seitenrändern,<br />
welcher nach vorne spitzig ausläuft. Durch kurze Strichelchen sind mit ihm<br />
zwei runde Fleckchen verbunden. Zwischen dem Augenhügel und den Seitenfurchen<br />
sind beiderseits je vier zickzack geordnete braune Längsfleckchen zerstreut. Der Augenhügel<br />
ist braun, mit weißlichen Augenringen, Querkämmchen und Längsfurche. Der<br />
Zwischenraum beider Querfurchen ist braun gefleckt. Die weißliche Färbung der Mandibeln<br />
ist am zweiten Gliede durch hellbraune Querstreifchen stark verdrängt, so daß<br />
die helle Farbe nur an der Rückenseite als weißliches Streifchen hervortritt. Die drei<br />
ersten Palpenglieder sind an den Seiten licht gebräunt, so daß sie an der Rückenseite<br />
weißlich gestreift erscheinen. Die Beinglieder sind gelblichweiß, aber meist lichtbraun<br />
gedunkelt, so daß die helle Farbe nur in der Mitte und an beiden Enden des Gliedes<br />
als weißliche Ringe auftritt. Die Unterseite ist weißlich. Die Hüften sind an beiden<br />
Seiten und am Grunde lichtbraun gefleckt und punktiert. An den ersten Abdominalsegmenten<br />
ziehen sich Querreihen von dunkelbraunen Punkten. Der Abdomenfortsatz<br />
ist am Ende abgerundet.<br />
Ein Männchen im östlichen Erdschiasgebiete am 3. Juni gefangen.<br />
Phalangium (Dasylobus) argaeicum n. sp.<br />
Die Körperlänge beträgt 9 mm, die Breite (hinter dem IV. Beinpaare) 5-3 mm. Der<br />
Céphalothorax ist vorne beiderseits mäßig ausgeschweift, mit deutlichen Furchen und<br />
zahlreichen Zähnchen, welche stark entwickelt sind. Direkt vor dem Augenhügel stehen<br />
drei hintereinander gestellte Zähnchen, von denen der vorderste dicht am Stirnrande<br />
steht. Beiderseits derselben ziehen sich zwei andere Reihen. Die innere hat zwei, die<br />
äußere drei Zähnchen. Von dem mittleren Zähnchen, welches außer Reihe steht, zieht<br />
sich nach beiden Seiten eine nach hinten divergierende Reihe von sechs Zähnchen,<br />
welche in Zickzackrichtung längs der Seitenfurche sich zieht. Zwischen Seitenfurche<br />
und Außenrand bemerkt man 15 Zähnchen, von denen einige im Vorderwinkel emporragen.<br />
Von den zwei hinteren Querreihen enthält die erste zwölf, die zweite zehn<br />
Zähnchen. Nach hinten zieht sich noch eine unregelmäßige Reihe von wenig entwickelten<br />
Zähnchen. In der hinteren Ecke des Céphalothorax ist eine Gruppe von fünf<br />
Zähnchen und hinter dem Augenhügel steht auch ein Paar. Der Augenhügel ist oben<br />
09 mm lang, zwischen den Augen o*6 mm breit und ebenso hoch. An jedem oberen<br />
Rande beiderseits stehen i3 Zähnchen. Die Mandibeln sind mäßig stark; ihr Grund-<br />
x ) An der breiteren, nach hinten zugespitzten Unterseite abgemessen!<br />
12*
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glied ist o - 9 mm lang, von oben gemessen, und mit etwa einem Dutzend Zähnchen besetzt.<br />
Das zweite Glied ist 2-4 mm, das dritte 0.5 mm lang. Beide sind nur spärlich mit<br />
kurzen Börstchen besetzt. Der bewegliche Finger ist am Ende stark gekrümmt. Die<br />
Scherenglieder haben an der Innenseite etwa sieben meist sehr undeutliche Zähnchen.<br />
Die ersten drei Palpenglieder sind an den vorderen Ecken ausgezogen und hier dicht<br />
beborstet. Die Schenkel haben nur einen geringen Vorsprung. Einen breiten, aber<br />
kurzen Vorsprung haben die Tibien. Der Patellarvorsprung ist fast so lang wie das<br />
Glied selbst, am Ende abgerundet und am Rande gerade. Die Länge der Palpenglieder<br />
beträgt: Femur 2*1 mm, Patellen o'8mm unten und 1*4mm oben samt Vorsprung,<br />
welcher selbst 0*4 mm lang ist, Tibien n mm und Tarsen 22 mm. Die Klaue ist einfach<br />
und gekrümmt. Die ganze Unterseite ist spärlich mit Borsten besetzt. Die Füße<br />
des I. und III. Paares haben deutlich kantige Schenkeln, Patellen und Tibien. Die<br />
Schenkel II und IV sind merklich dünner und schwach kantig. Bestachelung wie bei<br />
voriger Art.<br />
Die Länge der Beine: I. 3-3 (-f-o*3), r3, 2*8, fimm; II. 5-9 (-j-o^), i*8, 5*1,<br />
6-6m;n; III. 3*8 (+o'3), i-8, 3-i, 5mm; IV. 5-8 (+0-4). i«8, 4*2, 8mm.<br />
Die weiße Grundfarbe erscheint nur an den Körperrändern, welche weiß gefleckt<br />
sind, und an der Unterseite; sonst ist die Oberseite dunkelbraun. Vor dem Augenhügel<br />
ist die Vorderseite heller als am Vorderrande; beiderseits des Hügels sind zwei dreieckige<br />
Fleckchen von heller brauner Farbe. An der Rückenseite ist die übliche Sattelzeichnung<br />
gut erhalten, durch hellere Zwischenfelder der Quere nach geteilt und rund<br />
weiß punktiert. Dagegen bemerkt man in den unregelmäßigen weißen Seitenstreifen<br />
braune Punkte und Fleckchen, so daß die Seiten wie marmoriert erscheinen. Die Unterseite<br />
ist weiß, der Quere nach angebräunt und schwarzbraun punktiert. Die Mandibeln<br />
und Palpen sind hell gefärbt und wie bei voriger Art gefleckt. Ebenso die Füße. Nur<br />
die weiße Farbe hebt sich von dunkelbrauner Zeichnung scharf ab. Die Beinhüften<br />
sind beiderseits so wie am Grunde braun gefleckt, am Ende braun angelaufen. Die<br />
Trochanteren sind nur am Ende weiß geringelt, sonst braun. Die Schenkel sind nur<br />
an dem Ansätze und am Ende weiß, sonst in der zweiten Hälfte weit heller als in der<br />
ersten, welche dunkelbraun ist. Die Patellen sowie die Schenkel und Tibien sind oben<br />
am Endrande in drei weißliche Spitzen ausgezogen. Die Tibien sind doppelt so breit,<br />
braun geringelt, sonst weiß, besonders an beiden Enden. Die Metatarsen und Tarsen<br />
sind hellbraun, stellenweise schmal schwarzbraun angelaufen.<br />
Ein einziges im Erdschias-Gebiete gesammeltes Weibchen scheint mir mit voriger<br />
Art nahe verwandt oder sogar identisch zu sein.<br />
Phalangium Strafidt n. sp.<br />
Männchen. Der Céphalothorax ist 1*5 mm, das Abdomen 2'6mm lang. Die<br />
Körperbreite beträgt 3 mm (hinter den IV. Hüften). Die Zähnchen an der Vorderseite<br />
des Céphalothorax sind nur in geringer Zahl entwickelt. In der Mitte des Stirnrandes<br />
steht ein schwaches Zähnchen und von ihm ziehen sich beiderseits je zwei schiefe Reihen<br />
nach hinten. Links zählte ich vier, rechts sechs. Ebenso verschieden ist die Zahl der<br />
beiderseits des Augenhügels stehenden Zähnchen. Links stehen fünf — drei von ihnen<br />
hintereinander längs des Augenhügels gestellt — rechts jsechs in einem Hexagon geordnet.<br />
Am Außenrande sind etwa 24—26 Zähnchen vorhanden, von denen einige<br />
(etwa 14) im Außenwinkel angehäuft sind. Zwischen dem Augenhügel und der ersten<br />
fast geraden Querfurche sieht man eine in der Mitte unterbrochene Querreihe von zwölf,
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 15 1<br />
zwischen der geraden ersten und leicht nach hinten gebogenen zweiten Querfurche<br />
wieder eine Reihe von acht Zähnchen. Von den Querreihen des Abdomens sind höchstens<br />
zwei mit wenigen Zähnchen entwickelt. Von den übrigen sieht man nur hie und<br />
da besonders an den Seiten einzeln stehende Zähnchen. Erst die vorletzten Reihen sind<br />
wieder komplett. Der Augenhügel ist o-6 mm lang und ebenso weit von dem Vorderrande<br />
entfernt, o*3 mm breit und 0-4 mm hoch. In der Mitte mäßig gefurcht und oberhalb<br />
der Augen mit acht bis neun Zähnchen, von denen die drei vordersten sehr klein<br />
sind. Im Zwischenräume oberhalb der Mandibelbasis sieht man zwei kleine Dörnchen.<br />
Die Mandibeln sind schwach, mit schwarzen Börstchen, von denen einige an gelblichen<br />
Wärzchen stehen, besetzt. Das Grundglied ist o'$mm lang, das zweite Glied 1*9 und<br />
der bewegliche Finger o*8 mm lang. Beiderseits der Fingerbasis sieht man zwei schwarze<br />
kugelige Körperchen. Der Finger ist ohne Borsten. Die Palpen sind im ganzen kurz<br />
und nur mäßig mit kurzen schwarzen Borsten besetzt. Die Glieder derselben sind —<br />
bis auf das gegen das Ende ein wenig verbreiterte Patellarglied — schlank und abgerundet.<br />
Die Länge der Palpenglieder beträgt: 1-5, o*8, 1 und 2*1 mm. Die Schenkel<br />
sind an der Unterseite leicht gebogen. Die Beine bis auf das III. und IV. Paar abgebrochen.<br />
Die Hüften des II. Beinpaares sehr schmal. Die Hüften und Trochanteren<br />
sind mit kurzen schwarzen, in Reihen geordneten Börstchen besetzt. Die Schenkel,<br />
Patellen und Tibien sind scharf fünf kantig; die zwei ersteren haben fünf Reihen starker<br />
Dorne, welche auf gelblichweißen Wärzchen stehen und meist von <strong>einer</strong> Borste begleitet<br />
sind. Die stärksten Zähnchen sind auf den Schenkeln. Die Tibien III und IV<br />
sind oben und unten sowie am Ende mit zahlreichen dem Gliede dicht anliegenden<br />
Börstchen besetzt. Somit entstehen vorne und hinten kahle Zwischenstellen. An den<br />
Kanten sieht man einige weiter voneinander gestellte aufrechtstehende Zähnchen, welche<br />
besonders in den zwei untersten Reihen stark entwickelt sind. Die Metatarsen sind<br />
abgerundet und mit schwachen Borsten bedeckt.<br />
Die Grundfarbe ist gelblichweiß. Der Augenhügel sowie die Sattelzeichnung sind<br />
hellbraun. Die Zeichnung ist an beiden Seiten tief zickzack eingeschnitten und die<br />
Spitzen der Einschnitte mehr dunkelbraun getupft. Die Bauchseiten sind braun angelaufen.<br />
Der weißliche Zwischenraum ist braun punktiert. Vorne auf dem Céphalothorax<br />
sind beiderseits zwei rundliche Fleckchen und ganz nach vorne ziehen sich von<br />
dem Augenhügel zwei braune, voneinander durch eine weißliche Linie getrennte Längsstrichel.<br />
Die Mandibeln und Palpen sind gelblichweiß und nur wenig von braunen<br />
Fleckchen und Stricheln verdunkelt. Besonders nett sind die braunen Linien an Palpen,<br />
und zwar an Schenkeln, Patellen und Tibien. Die Beine sind oben und stellenweise<br />
auch seitlich braun, sonst gelblichweiß gefärbt. Die Hüften sind weiß, am Ende mit<br />
<strong>einer</strong> schmalen Querlinie, hauptsächlich an der Basis und an der Hinterseite braun punktiert.<br />
Auffallend sind dunkelbraune Punkte, besonders an den Patellen sowie an den<br />
Spitzen der anderen Glieder. Die Bauchseite ist weiß mit braunen Punkten an den<br />
Grenzen der einzelnen Segmente.<br />
Das Weibchen. Die Körperlänge beträgt 8*5 mm, die Breite 3'3 mm (hinter den<br />
Hüften des IV. Beinpaares). Die etwas undeutlichen Zähnchen an der Oberseite des<br />
Körpers und besonders jene des Céphalothorax sind nur spärlich vorhanden. So sieht<br />
man vor dem Augenhügel zwei nach hinten divergierende Reihen, von welchen jede<br />
sieben vorne sehr winzige Zähnchen besitzt. Dann folgen drei beiderseits parallel mit<br />
dem Hügel laufende Zähnchen. Hinter dem Augenhügel eine Querreihe von sechs<br />
Zähnchen. Sonst nur vereinzelte Zähnchen. Mehrere Zähnchen rindet man am Seitenrande<br />
des Céphalothorax) sie sind sämtlich sehr niedrig und wenig deutlich. Die
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I5 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Mandibeln sowie die Palpen sind ähnlich gebaut wie bei dem d\ Die Länge des Palpengliedes,<br />
von denen das Patellarglied nach innen leicht erweitert ist, weist folgende Maße:<br />
Schenkel i*8, i, i und 2^25 mm. Die Klaue ist einfach und mäßig gekrümmt.<br />
Der Augenhügel ist 0*55 mm lang, so hoch wie lang und 0*4 mm breit. Seine<br />
Höckerchen sind sehr schwach und nur in geringer Zahl (beiderseits vier!) vorhanden;<br />
nebenan vorne und hinten stehen beiderseits einzelne kurze Börstchen.<br />
Die Sattelzeichnung auf einem graugelben Grunde ist vorne dicht hinter dem<br />
Augenhügel sehr breit und gerade, mit fast parallelen Seiten, dann wieder stärker verschmälert<br />
(ungefähr zwischen Hüften des IV. Beinpaares), dann wieder erweitert zugespitzt<br />
und nochmals mäßig eingeschnürt und bis zum Ende sich hinziehend. Der hintere<br />
Teil ist breit stumpf zugespitzt und wenig deutlich ausgeprägt. Hier bemerkt man<br />
weiße Querlinien (etwa drei bis vier). Die ganze Zeichnung ist durch einen keilförmigen<br />
Fleck von weißer Farbe halbiert. Die Rückenseiten sind braun angelaufen, weiß getupft,<br />
gegen die Sattelzeichnung buchtig. Die Spitzen mit der Zeichnung durch braune<br />
Punkte verbunden. Die Unterseite weißlich, mit Querreihen von braunen Punkten und<br />
Stricheln. Sämtliche Beine sind abgebrochen und wie es scheint mit jenen der anderen<br />
Individuen zusammengeworfen. Deswegen sind die Längenangaben ohne Wert. Die<br />
Hüften sind wie bei dem d 1 gebräunt, aber weit heller.<br />
Das einzige Männchen und Weibchen wurden bei Nigde gefangen. Sie gehören<br />
wahrscheinlich zusammen.<br />
Egaenus Marenyelleri n. sp.<br />
Die Länge des Céphalothorax beträgt r6 mm, jene des Abdomens 27 mm. Hinter<br />
den Hüften des IV. Beinpaares ist er 2'8 min breit, die größte Breite des Abdomens ist<br />
3 mm. Die ganze Oberfläche ist mit kurzen Börstchen besetzt, besonders am Hinterleibe.<br />
Der Céphalothorax ist mit kurzen, wenig entwickelten Zähnchen bedeckt. Dieselben<br />
sind vor dem Augenhügel in Querreihen gestellt. Längs des Augenhügels zieht<br />
sich eine Reihe von drei Zähnchen. Ebenso sind hinter dem Augenhügel einige Querreihen<br />
von sechs bis sieben Zähnchen, von denen die zwei vordersten am deutlichsten<br />
sind. In den hinteren Querreihen fehlen einige Zähnchen. Sonst ist die Zähnchenzahl<br />
an demselben Individuum wenig konstant, indem die Zähnchen nicht gleich entwickelt<br />
sind.<br />
Der Augenhügel ist o - 6 mm lang und zwischen den Augen o*3 mm breit, fast<br />
ebenso hoch und hat oberhalb der Augen zwei in der Mitte sich berührende Längswülste<br />
ohne merkliche Zähnchen. Anstatt derselben sieht man einige vereinzelte<br />
schwarze Körnchen und kurze Börstchen. Die Palpen sind im ganzen kurz und dünn.<br />
Ihre Schenkel sind i*3 mm lang. Die Länge der übrigen Glieder ist: 0*7, 0*7 und i*6 mm.<br />
Das Schenkelglied nur wenig an der Innenseite vorspringend. Das breiteste Glied ist<br />
die Patella, welche wenig, aber deutlich nach vorne erweitert ist. Die Palpenglieder sind<br />
ziemlich dicht, kurz und schwarz beborstet, nicht gezähnt. Die einfache Klaue ist sehr<br />
kurz und nur wenig gebogen, fast gerade. Das I. Beinpaar ist das stärkste, aber nicht<br />
auffallend stark. Die Beinglieder sind meist abgerundet und nur schwach kantig, besonders<br />
jene des I. und III. Beinpaares. Die Glieder sind meist ziemlich dicht mit ungleich<br />
langen und starken Börstchen besetzt. Die Tibien I mit kurzen Zähnchen an<br />
der Unterseite. Einzelne weit von einander gestellte Zähnchenpaare findet man an der<br />
Unterseite der Metatarsen. Die Länge der Beinglieder: I. 2*5 (+0*2 Ansatz), 1-2, 2*1
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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />
und 2*4 mm; II. 3*5 -j-O'3, i*3, 2*8 und 3 mm; III. 2*2 -f- 0*25, i*i, 1*75 und 2*9 mm;<br />
IV. 3'4-}-o - 3, i'3; 2*5 und 4*2 mm.<br />
Die Mandibeln im ganzen schwach. Das erste Glied ist 0*5 mm, das zweite i*8 mm<br />
und das dritte 0*5 mm lang. Der bewegliche Finger hat in der Mitte einen einzigen<br />
ziemlich großen Zahn, einen eben solchen Zahn hat der zweite Finger. Sonst sind die<br />
Glieder von normaler Form und borstig.<br />
Die Grundfarbe ist graugelblich mit deutlicher Sattelzeichnung, deren dunkelbraun<br />
angelaufene Seitenränder dicht an der ersten Querfurche hinter dem Augenhügel beginnen.<br />
Zwischen beiden Querfurchen sind die Seitenränder fast parallel, dann plötzlich<br />
eingezogen, dann im ersten Drittel des Abdomen erweitert und spitzig ausgezogen,<br />
dann wieder eingezogen und endlich am Ende wieder auseinandergehend. Die Mitte<br />
der Zeichnung ist hellgefärbt sowie die nächste Umgebung. Die Bauchseiten sind angebräunt,<br />
mit in Querreihen sich herunter ziehenden braunen Punkten. Mit ihnen<br />
wechseln die weißlichgelben Punkte und Pünktchen ab. Die Unterseite ist weißlich,<br />
kurz beborstet, mit Querreihen von dunkelbraunen Punkten. Der Augenhügel ist bräunlichgelb,<br />
ebenso die Mandibeln, Palpen und Füße. Auffallend sind die dunkelbraunen<br />
Längsbändchen an der Ober- und Vorderseite der einzelnen Glieder. Die Unterseite<br />
der Patellen und Tibien der einzelnen Füße ist dunkelbraun, zuweilen mit größeren<br />
dunkleren Randfleckchen. Die Zeichnung ist nicht konstant, hie und da dominiert die<br />
helle Grundfarbe. Die Hüften der Beine sind am Grunde mit zwei braunen Längsstrichelchen,<br />
an den beiden Seiten, besonders hinten, mit <strong>einer</strong> Reihe von Punkten<br />
von derselben Farbe schön geziert. Gegen das Ende sind die Hüften leicht braun angelaufen/<br />
Ein einziges Männchen wurde an der Nordseite des Erdschias-Dagh Ende Mai<br />
gefangen.<br />
Chelifer subruber Simon.<br />
Ein einziges auf dem Serai-Dagh (1620 m) bei Konia am i3. Mai gefangenes Exemplar<br />
stimmt am besten mit jener Simonschen Art. Die Bestimmung bleibt fraglich,<br />
indem die Figur der Palpen von Ch. subruber in Les Arachnides de France, Tome 7,<br />
PL 18, Fig. 7 sehr schematisch vorgeführt ist und anderseits das Vergleichungsmaterial<br />
mir gänzlich fehlt.<br />
Der Céphalothorax ist 0*9m;n, das Abdomen i'imm lang. Die Breite des Abdomens<br />
i # 3 mm. Die Länge der Palpenglieder: Femur 1 mm, Tibia 0*75 mm, der Handstiel<br />
o'2 mm, sämtlich von oben gemessen. Die Handbasis o'8 mm lang und 0*5 mm<br />
breit, der bewegliche Finger 0*56 mm lang (von unten gemessen). Die Hand ist ziemlich<br />
schmal und trägt kurze am Ende dreizähnige und viele lange einfache Borsten.<br />
Ebenso bewehrt sind an beiden Seiten die Femora, Trochanteren und Tibien. Die Fußklauen<br />
sind einfach. Die Palpenschenkel sind innen fast gerade, außen leicht gebogen.<br />
Die Tibia ist keulenförmig, innen stärker ausgebogen. Die Hand ist breiter als die Tibia,<br />
am Ende stumpf zugespitzt und mit leicht gebogenen Fingern. Der ganze Körper ist<br />
gleichmäßig fein gekörnt.<br />
Jede Hälfte der Rückenschildchen am Abdomen zeigt drei hellgelbe Punkte mit<br />
kurzen stumpfen Borsten. Außerdem bemerkt man an der Vorderseite vier schmale<br />
und kurze Spalten (organa lyriformia). Sonst sind noch oben kleine gelbliche Pünktchen<br />
zerstreut. Die Galea ist schlank, am Ende mit drei parallelen fingerartigen Ausläufern.
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154 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Chelifer cancroides Linné.<br />
Der Céphalothorax ist o'8 mm, das Abdomen 3*2 mm lang. Am Céphalothorax<br />
sind zwei tiefe und gerade Querfurchen zu bemerken. Der ganze Körper sowie die<br />
Palpenglieder mit Ausnahme der fast glatten Hand fein chagriniert.<br />
Die Länge der Palpenglieder: Femur i*3 mm, Tibia 1*15 mm, Basalteil der Hand<br />
og mm, die Finger 0*9 mm und der Handstiel o*i mm lang. Samt Hüfte sind die Palpen<br />
4*4 mm lang, länger als der Körper. Die Tibia ist o # 3 mm, die Hand 0*53 mm (an der<br />
Basis) breit.<br />
Ein einziges Stück von Karapunar (Mitte Juli).<br />
Tafelerklärung.<br />
Tafel IV.<br />
Fig. 1. Amaiirobius (Titanoeca) incerta n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 2. Dysdera argaeica n. sp. d Rechter Palpus von außen.<br />
» 3. » asiatica n. sp. d Linker Palpus a) von außen, b) von innen.<br />
» 4. » longimandibularis n. sp. d Linker Palpus a) von außen, b) von innen.<br />
» 5. Harpactes Sturanyi n. sp. d" Linker Palpus von innen.<br />
» 6. » Babori n. sp. d Rechter Palpus von innen.<br />
» 7. Prosthesima Strandi n. sp. ç Epigyne.<br />
» 8. Pterotricha lentiginosioides n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 9. » pitlchra n. sp. ç Epygine.<br />
» 10. Zodarhim Thoni n. sp. d 1 Linker Palpus von außen.<br />
» 11. Lithyphantes Dahli n. sp. cf Rechter Palpus von außen.<br />
» 12. Xysticus asiaticus n. sp. 9 Epigyne.<br />
» i3. » orientalis n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 14. » mont anus n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 15. Tegenaria argaeica n. sp. a) d Palpus, &) ç Epigyne.<br />
Tafel V.<br />
Fig. 16. Lycosa lineatipe n. sp. d Palpus.<br />
» 17. Pardosa incerta n. sp. 9 Epigyne.<br />
> 18. » consimilis n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 19. » proxima n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 20. » ilgünensis n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 21. » Pentitevi n. sp. d 1 Linker Palpus von unten.<br />
» 22. » ilgünensis n. sp. d 1 Palpus, a) von unten, b) von der Seite.<br />
» 23. » sp. Epigyne.<br />
» 24. » Pentheri n. sp. 9 Epigyne.<br />
» 25. Salticus Maren^elleri n. sp. a) d 1 Palpus, b) Epigyne.<br />
» 26. Pseudicius Kulc^ynskii n. sp. a) d Palpus, b) 9 Epigyne.
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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. 155<br />
Hydrachniden.<br />
Von<br />
Dr. Karl Thon<br />
(Prag).<br />
Mit zwei Tafeln (Nr. VI und VII).<br />
Unter den Gammariden, welche Herr Dr. A. Penther in kleinen Seen auf dem<br />
Erdschias gesammelt hatte, befanden sich einige Wassermilben, die zwei bekannten<br />
Gattungen Hydrachna (Müll.) Koch und Eulais Latr. angehören und neue Arten darstellen.<br />
Hydrachna orientalis n. sp.<br />
(Taf. VI, Fig. 2; Taf. VII, Fig. 6—9.)<br />
Zur nachstehenden Beschreibung dienten einige Nymphen; es befand sich kein<br />
adultes Tier in dem Materiale. Die Form gehört jener Formengruppe an, welche<br />
durch die vollständige Abwesenheit oder ganz kümmerliche Entwicklung der Rückenschilder<br />
charakterisiert sind. Durch die Gestalt der Maxillartaster steht sie etwa in der<br />
Mitte zwischen H. leegei Koen. und H. crassipalpis Piers. Die Beschaffenheit des<br />
dritten und vierten Epimeralgliedes erinnert an die H. levigata Koen.<br />
Die Hautpapillen sind größtenteils rundlich, jedoch sehr wenig entwickelt, niedrig<br />
und spärlich. An der frontalen Partie in der Umgebung von Augen, dann auf den seitlichen<br />
Körperpartien verlängern sie sich manchmal in längliche, mehr oder minder<br />
niedrige Falten von unregelmäßigen Konturen. Die ventrale Körperwand ist mit gleichmäßig<br />
verteilten, ziemlich rundlichen Papillen bedeckt, ihre Konturen sind aber unregelmäßig.<br />
Alle diese Erscheinungen lassen sich auf die Jugend der Nymphen zurückführen.<br />
Die Topographie der fronto-dorsalen Region ist nach dem üblichen Plane<br />
arrangiert (siehe Taf. VII, Fig. 8). Die Entfernungen beider Augenkapseln absolut und<br />
relativ sehr klein, = 0*44 mm. Auf der beigegebenen Abbildung und bei den Nymphen,<br />
die mir zur Untersuchung standen, habe ich keine Rückenschilder gefunden. Bloß bei<br />
<strong>einer</strong> etwas älteren Nymphe fand ich in einem Präparate in der Cuticula der frontalen<br />
Region ein ganz kleines dreieckiges Schildchen, welches aus einem dünnen Chitin bestand<br />
und ähnlich skulpturiert war, wie wir es auf den Rückenschildern anderer Hydrachna-Porten<br />
wiederfinden. Die oberen zwei Ecken des Schildchens trugen je ein<br />
kleines Grübchen. Das zweite, symmetrische Schildchen habe ich nicht gefunden, da<br />
die entsprechende Nymphe bei der Präparation verletzt wurde. M<strong>einer</strong> Meinung nach<br />
handelt es sich hier wirklich um ein unregelmäßiges dorsales Schildchen, dessen Anwesenheit<br />
entweder ein Zeichen des sexuellen Dimorphismus ist oder erst in älteren<br />
Nymphenstadien zum Vorschein kommt. Ein ähnliches Beispiel hat Ribaga 1 ) beschrieben.<br />
Die frontalen Sinnesborsten sitzen nahe den Augenkapseln in einem Grübchen,<br />
welches durch ein ovales, verhältnismäßig großes Schildchen umgeben ist, dessen<br />
unterer Rand bedeutend verdickt ist. Die Schildchen, welche die Ausführungsspalten<br />
der Hautdrüsen umgeben, sind ganz klein.<br />
x ) Ribaga: Diagnosi di alcune specie nuove di Hydrachnidae e di un Ixodidae del Sud America.<br />
Portici 1903, Estratto dagli Annali d. R. Scuola Sup. di Agricoltura in Portici, Voi. V.
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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Das Mundorgan ist 0-95 mm lang, die Mandibeln messen 1-41 mm in der Länge.<br />
Der Mundkegel ist auf gewöhnliche Weise organisiert. Der Basalteil (bei der Seitenansicht)<br />
ist eng, geht allmählich in den Rüssel über, welcher an s<strong>einer</strong> Basis bloß unbedeutend<br />
enger ist als der Basalteil selbst. Der Rüssel ist fast gerade, von dem Basalteile<br />
durch eine unbedeutende knieartige Umbiegung gesondert. Er verengt sich<br />
allmählich dem distalen Ende zu, die Ränder jedoch laufen in der ersten Hälfte s<strong>einer</strong><br />
Länge fast parallel durch. Die Mandibeln sind sehr stark und breit, von <strong>einer</strong> üblichen<br />
Organisation. Auch in dem Trachealapparate finden wir keine Abweichungen von<br />
dem gewöhnlichen Modus.<br />
Die Maxillartaster sind bloß um ihr letztes und einen Teil des vorletzten Gliedes<br />
länger als der Rüssel. Die einzelnen Tasterglieder verhalten sich folgendermaßen gegeneinander<br />
(gemessen an der dorsalen Seite):<br />
9 : 9 : i3 : 5*5 (auch mit dem dorsalen Zahne) : 3.<br />
Die ersten zwei Glieder sind bloß ganz unbedeutend breiter als das längste dritte<br />
Glied; sie sind gleich breit, bloß das erste weist an s<strong>einer</strong> Basis eine kleine Erweiterung<br />
auf. Beide sind gleich lang, das zweite namentlich in der Nähe des distalen Endes<br />
schwach gebogen. Das dritte Palpenglied ist an s<strong>einer</strong> Basis unbedeutend enger als das<br />
vorhergehende Glied. Sein dorsaler Rand ist kaum gebogen, fast gerade, der ventrale<br />
Rand aber wellenartig gebogen, etwa in einem Drittel der Länge von dem distalen<br />
Gliederende bildet er eine kleine Erhebung und verengt sich dann gegen das distale<br />
Ende. Das vorletzte Glied ist enger als das dritte. Der dorsale und ventrale Rand fast<br />
parallel, gerade. Der dorsale Rand lauft in einen üblichen Zahn aus, welcher bedeutend<br />
lang, eng, schwach gebogen und ziemlich scharf zugespitzt ist. Das keilförmige<br />
Endglied ist um die Hälfte s<strong>einer</strong> Länge länger als der Zahn des vorhergehenden Gliedes.<br />
An der distalen Spitze des Gliedes sitzen einige winzige Zähnchen. Die Länge der<br />
Maxillartaster beträgt 0*67 mm. Die Taster sind folgendermaßen bewaffnet: Äußere<br />
Seite: Die laterale äußere Wand des basalen Gliedes ist nackt, auf der dorsalen Seite<br />
sitzt eine Borste. An der lateralen Wand des zweiten Gliedes sitzen drei lange und<br />
schlanke Borsten nahe dem distalen Ende, zwei kürzere nahe der Basis. Auf der dorsalen<br />
Seite befindet sich eine Reihe von fünf kurzen Borsten. An der ventralen Erhebung<br />
des dritten Gliedes befindet sich keine Borste, der ganze ventrale Rand ist borstenlos.<br />
An der lateralen Wand sehen wir drei Haarborsten in gleichen Abständen.<br />
Auch der dorsale Rand borstenlos, bloß ganz nahe dem distalen Ende bemerkt man<br />
eine längere Borste. An der äußeren Wand des vorletzten Palpengliedes finden wir<br />
eine Haarborste von gleicher Beschaffenheit wie die des vorhergehenden Gliedes. Der<br />
dorsale Rand nackt. Auf dem letzten Gliede sitzen bloß einige inkonstante Börstchen<br />
nahe dem distalen Ende. Die innere Seite: Die laterale Wand des ersten Gliedes trägt<br />
eine lange Borste nahe dem distalen Ende. An der lateralen Wand des zweiten Gliedes<br />
sitzt eine schiefe Reihe von fünf bis sieben kurzen, aber spitzigen Borsten. Nahe dem<br />
distalen Rande findet man noch zwei kurze und breite Dorne. Die laterale Wand des<br />
dritten Gliedes trägt zwei ähnliche Haarborsten, wie wir sie auf der äußeren Seite gesehen<br />
haben; eine von ihnen sitzt nahe der Basis, die zweite nahe dem distalen Ende.<br />
Das vorletzte Glied besitzt zwei ähnliche Borsten.<br />
Das System der Epimeralglieder nimmt fast die ganze vordere Körperhälfte der<br />
ventralen Seite ein. Charakteristisch ist die Topographie des dritten und vierten Epimers.<br />
Das letztere hat eine rechteckige Form, sein oberer und unterer Rand sind parallel,
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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. I57<br />
der innere Rand steht senkrecht zu diesen oder es konvergieren die inneren Ränder bei<br />
der letzten Epimere unbedeutend in der Richtung gegen die untere innere Ecke. Der<br />
Raum, welchen die beiden vierten Epimere für die Area genitalis freilassen, hat die Gestalt<br />
eines ziemlich regelmäßigen Pentagons, dessen beide unteren lateralen Wände fast<br />
senkrecht und parallel sind (siehe Taf. VI, Fig. 2). Der untere horizontale und der zu<br />
ihm senkrecht stehende innere Rand laufen in der inneren unteren Ecke, wo sie zusammenfließen,<br />
in einen langen und breiten Ausläufer, welcher fast so lang ist, was<br />
selbst die Breite des Epimers beträgt. Der Ausläufer verbreitert sich an seinem distalen<br />
Ende in einen breiten Chitinsaum von schaufelartiger Gestalt. Die Ausläufer beider<br />
Epimeren konvergieren schwach gegeneinander. Der innere untere und obere Rand<br />
der vierten Epimere sind scharf begrenzt, markant konturiert und stark verdickt, der<br />
äußere Rand jedoch verschwommen und durch einen unregelmäßigen Chitinsaum ersetzt.<br />
Seine Peripherie ist rundlich. Dort, wo sich dieser mit dem unteren Rande verbindet,<br />
also unter dem Fußgelenke bemerken wir noch einen ziemlich langen und starken<br />
subcutanen Processus. Die senkrechte und horizontale Achse der vierten Epimere verhalten<br />
sich gegeneinander wie 17:30. Die beiden Epimeralglieder des dritten Paares<br />
sind auffallend zu der Körpermediane verschoben. Das Gelenk des dritten Epimeres<br />
sitzt in der Mitte der Länge des oberen Randes des vierten Epimeres, sie reichen also<br />
fast um die Hälfte ihrer Länge über den inneren Rand des vierten Epimeralgliedes. Sie<br />
haben eine keilförmige Gestalt, so daß kein innerer Rand vorhanden ist, der obere und<br />
untere Rand verbinden sich und bilden eine scharfe innere Ecke. Der obere Rand ist<br />
schwach gebogen. Der untere Rand, so lange er im Verbände mit dem vierten Epimere<br />
ist, läuft horizontal durch, dann aber wendet er sich schroff hinauf und verbindet sich<br />
mit dem oberen Rande. An diesem unteren freien Rande befindet sich ein mächtiger,<br />
sehr langer und gerade hinunter laufender Processus. Sämtliche Ränder des dritten<br />
Epimeralgliedes sind dick, ohne irgendwelchen Chitinsaum. Das zweite und dritte Epimeralglied<br />
haben fast dieselbe Gestalt und Größe, sind hakenförmig und tragen stark<br />
verdickte Ränder. Das zweite Glied besitzt an s<strong>einer</strong> unteren inneren Ecke einen chitinösen,<br />
spitzigen Ausläufer, der gegen die äußere Körperwand gerichtet ist und horizontal<br />
durchläuft.<br />
Die Füße sind relativ dick. Sämtliche Glieder, auch die letzten sind fast gleich<br />
dick, bloß die ersten zwei Glieder am letzten Fuße sind unbedeutend breiter. Die Füße<br />
haben folgende Längen:<br />
1. = 1-22 mm, 2. = i"83 mm, 3. = 2*14 mm, 4. = 2"48 mm.<br />
Sie sind auf gewöhnliche Art und Weise bewaffnet und durch die zwei üblichen,<br />
schlanken, sichelartigen Krallen beendigt. Die Schwimmborsten sind in <strong>einer</strong> beträchtlichen<br />
Anzahl vorhanden, hauptsächlich an den letzten zwei Fußpaaren. Die Füße des<br />
zweiten Paares tragen eine größere Anzahl an dem vorletzten, zwei bis drei an dem<br />
vierten Gliede. Die Schwimmborsten namentlich an den letzten zwei Fußpaaren sind<br />
bedeutend lang.<br />
Die Genitalplatten sind, wie es für die Hydrachna-Nymphen charakteristisch<br />
ist, getrennt, von beträchtlicher Größe. Ihr äußerer Rand ist fast gerade, der innere<br />
Rand gebogen und unten gebrochen. Die Erechthästheten sind sehr klein und in<br />
großer Anzahl vorhanden. Die Analöffnung ist klein, hat die gewöhnliche Gestalt<br />
und Lage.<br />
Die Körperlänge gleicht ungefähr 1-5 mm.
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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Eulais maren\elleri n. sp.<br />
(Taf. VI, Fig. 2; Taf. VII, Fig. 1-5.)<br />
Diese Form gehört in die nächste Verwandtschaft der E. hamata Koen. durch<br />
alle Merkmale, welche für diese letztere charakteristisch sind (die Augenbrücke, Organisation<br />
des Mundorganes und der Maxillartaster, Skulptur der Epimeralglieder). Die<br />
Artunterschiede bei unserer Form liegen in erster Reihe in der Form der Augenbrücke<br />
und sind beim ersten Anblick auffallend, in zweiter Reihe in der Beschaffenheit der<br />
Palpen und des Epimeralsystems. Die E. hamata und mit ihr verwandten Formen<br />
stehen den übrigen Eulais-Arten ganz wohl gesondert gegenüber, sie stellen einen<br />
anderen Entwicklungsweg dar, respektive sie stehen an einem anderen phylogenetischen<br />
Stadium als die übrigen Spezies. Die primitiveren Verhältnisse finden wir in erster<br />
Linie in der Organisation der frontalen Körperregion, namentlich in der Topographie<br />
der frontoventralen Muskeln und mit ihnen verbundener Augenbrücke. Wir können<br />
verfolgen, d. h. verschiedene phylogenetische Stadien feststellen, auf welchen einzelne<br />
hatnata-ähnliche Arten stehen geblieben sind, wie die beiden Augenkapseln näher aneinanderrücken<br />
und die Verkürzung der Augenbrücke verursachen. Mit dieser Erscheinung<br />
ist begreiflicherweise das Zusammenfließen der beiden frontoventralen Muskelgruppen<br />
verbunden. Darüber werden wir noch später sprechen. In zweiter Linie kann<br />
man primitivere Verhältnisse in der Organisation der Epimeralglieder erblicken; wir<br />
finden nämlich in der kamata-Gruppe ein Verbindungsglied zwischen den üblichen<br />
plattenartigen Epimeren der Mehrzahl von Hydrachniden und den zierlichen Epimeralskulpturen<br />
der übrigen Eiilais-Artzn. Auch die Maxillartaster zeigen ursprünglichere<br />
Verhältnisse, es ist nämlich zu k<strong>einer</strong> Bildung eines ventralen Höckers an dem dritten<br />
Gliede, was für die meisten Arten charakteristisch ist, gekommen. Auch die Pharyngealrinne<br />
zeigt ursprünglichere Verhältnisse, sie ist ganz einfach gebildet und es hat<br />
sich keine gut unterscheidbare metapharyngeale Partie entwickelt. Es läßt sich derzeit<br />
nicht endgültig entscheiden, ob es sich in den /zamata-ähnlichen Formen, hauptsächlich<br />
denen, welche in Europa leben, um echte Arten oder um Varietäten oder Rassen handelt.<br />
Die Unterschiede in unserer Form sind jedoch so auffallend (vgl. in erster Reihe<br />
die Augenbrücke!) und mindestens in den Exemplaren, welche ich zur Verfügung hatte,<br />
ganz konstant, so daß die Aufstellung <strong>einer</strong> neuen Form ohneweiters ganz berechtigt<br />
ist. Unsere Form können wir nach den jetzigen Kenntnissen als die primitivste Eulais-<br />
Form bezeichnen.<br />
Es lagen einige jüngere weibliche Prosopons vor. Alle Exemplare waren auffallend<br />
flach. Dieser Umstand kam namentlich in den sagittalen Serienschnitten zum Ausdruck,<br />
nämlich darin, daß die frontoventralen Muskeln, welche sonst fast senkrecht<br />
durchlaufen, beinahe horizontal liegen (s. Taf. VII, Fig. 2). Diese auffallende Flachheit<br />
ist mir auch anderswo vorgekommen (z. B. Limnesia tnaculata var. depressa) und es<br />
läßt sich nicht sagen, ob es ein dauernder Unterschied ist oder ein Zustand, welcher<br />
durch physiologische oder entwicklungsgeschichtliche Verhältnisse bedingt ist.<br />
Was die innere Organisation unserer Form anlangt, haben wir nichts Auffallendes<br />
zu erwähnen. Die Eier sind noch ganz jung und in relativ kl<strong>einer</strong> Anzahl vorhanden,<br />
die peripheren Teile des Geschlechtsapparates vollständig ausgebildet, auch<br />
die coxalen Exkretionsorgane weisen keine Abweichungen auf. Bloß die Muskeln<br />
sind dicker als bei den übrigen Eulais-Arten und ihre Struktur läßt sich sehr gut verfolgen.
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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. 159<br />
Die Gestalt des Körpers weicht nicht von dem üblichen Typus. Die Länge =<br />
rSonnn. Die Hautfalten sind auffallend hoch und markant. Sie laufen größtenteils<br />
ganz parallel, berühren sich und verschmelzen sehr selten, an dem vorderen Körperende<br />
umschreiben sie den ganzen Augenschutzapparat, die Drüsenausführungen und<br />
die frontalen Sinnesborsten. Das Bild ist sehr zierlich und am besten jn der beiliegenden<br />
Figur (Taf. VII, Fig. 5) zu erkennen.<br />
Die Ästheten sehr zahlreich, namentlich in der frontoventralen Region, sehr klein.<br />
Die chitinösen Ausfuhrrinnen der Hautdrüsen sehr klein, schmal, von flaschenartiger<br />
Gestalt. Ihre Borste sehr lang und stark. Der ganze Augenschutzapparat besteht aus<br />
einem viel f<strong>einer</strong>en Chitin als wir sonst gewöhnt sind; und was sich nicht bloß auf das<br />
jüngere Alter dieser Tiere zurückführen läßt. Durch diesen Umstand erinnert unsere<br />
Form an die ungarischen Eulaiden. 1 ) Die Augenkapseln haben eine ellipsoidische Gestalt,<br />
sind sehr klein. Ihre Längsachse = 0-204 mm, Querachse = o-i2 mm. Die Augen<br />
sind rundlich, die Linsen von normalem Aussehen. Die Ränder der Augenkapseln sind<br />
nicht besonders verdickt, aber das Chitin ist mit zahlreichen tiefen Grübchen bedeckt.<br />
Die Brücke, welche die beiden Augenkapseln verbindet, ist auffallend lang und eng, in<br />
der Mitte schwach nach unten gekrümmt, wodurch diese Form der ungarischen Art E.<br />
longipons Daday ähnelt. Die Brücke stellt eine enge Querspange dar. Die Sinnesgrübchen<br />
sind von dem Augenkapselrande etwas entfernt, sind rundlich und mit verdickten<br />
Rändern umsäumt. Ihre Borste sehr mächtig. Der Teil der Brücke, welcher ein<br />
Grübchen mitderentsprechenden Augenkapsel verbindet, besteht aus einem sehr dünnen,<br />
durchsichtigen Chitin, welches bloß an den Rändern verdickt ist, so daß es in einigen<br />
Fällen wirklich zum lochartigen Durchbruch der Brücke an dieser Stelle kommt. Die<br />
Mitte der Brücke ist mit länglichen Rinnen skulpturiert. Die Zapfen für die Insertion<br />
der frontoventralen Muskeln sind weit voneinander entfernt, lang, besonders in einem<br />
Falle waren sie auffallend lang. Die beiden Gruppen der frontoventralen Muskeln sind<br />
demgemäß in beiden Körperhälften vollständig getrennt, laufen, wie wir schon gesagt<br />
haben, fast horizontal durch und inserieren in einfacher Weise in dem vordersten ventralen<br />
Körperrande. Die Chitinzapfen (chb) liegen subcutan, sind von dem Ectostracum<br />
überzogen, was auch bei anderen Formen der Fall ist (vgl. Taf. VII, Fig. 1). Das Ectostracum<br />
ist an dieser Stelle etwas verdickt (ep) und ohne Falten. Bei den übrigen<br />
Eidais-Arten sind jene Muskelgruppen verbunden (Fig. 1) und laufen fast senkrecht<br />
durch, so daß wir an dem Querschnitt noch die vordersten Teile des Darmes treffen.<br />
Die Reihe, wie die beiden Muskelgruppen mit ihren Augenbrückenzapfen verschmelzen,<br />
was Hand in Hand mit dem Breiterwerden der Brücke geht, stellt sich so aus: E. maren-<br />
\elleri — longipons Daday — hamata Koen. Interessant ist die hamata-Fovm von<br />
Irland, welche Haibert abgebildet hat, wo die Zapfen schon fast verschmolzen sind. 2 )<br />
Ob diese Erscheinungen auf inneren Ursachen beruhen oder ob sie Ausdrücke des Einflusses<br />
der äußeren lokalen Verhältnisse sind, läßt sich ohne Experimente nicht entscheiden.<br />
Die präfrontalen Sinnesorgane sind sehr klein, von üblicher Gestalt. Die Topographie<br />
der Augenregion kann man am besten an der beiliegenden Abbildung ersehen.<br />
Das Mundorgan. Die Maxillarplatte ist nach demselben Typus gebaut wie bei<br />
E. hamata. Ihre Länge = o-63, die Breite = o-6omm. Die größte Breite befindet sich<br />
x ) Ein ausgiebiges Vergleichsmaterial der ungarischen Eulaiden habe ich s<strong>einer</strong>zeit von Herrn<br />
Prof. E. v. Daday in Budapest bekommen. Vgl. ferner: E. v. Daday: Die Eylais-Arten Ungarns.<br />
Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn, Bd. XVIII, 1903.<br />
2 ) Haibert: Notes on Irish Species of Eylais. Ann. and Mag. of Nat. Hist., ser. 7, vol. XII, 1903.
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l6o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
in der Querachse der Mundöffnung. Diese hat die Gestalt eines querliegenden Rhombus.<br />
Die äußere rundliche Leiste, welche die Mundöffnung umgibt, ist schön kreisförmig.<br />
Der vordere Rand der Maxillarplatte ist fast gerade, mit einem seichten unbedeutenden<br />
Einschnitt in der Mitte. Die sogenannten großen Poren sind sehr klein, kaum bemerkbar<br />
und bedecken bloß einen schmalen Streifen um die Mundpartie. Die mediane<br />
Maxillarleiste unbedeutend. Die vorderen Maxillarfortsätze sind 0*5 mm lang und<br />
reichen zur Basis der hinteren Maxillarfortsätze, sind sehr breit, am distalen Ende kaum<br />
erweitert, sonst ganz normal gebaut. Die hinteren Fortsätze sind länger als bei der<br />
hatnata, im ganzen schlank und dünn, nach hinten gebogen und an dem distalen<br />
Ende erweitert. Ihre Länge beträgt o f i36mm. Die Pharyngealrinne ist O'63 mm lang,<br />
0*425 mm breit, die größte Breite dort, wo sich die Pharyngealleiste befindet. Diese<br />
letztere ist sehr breit und markant, liegt zwischen den distalen Enden der hinteren<br />
Maxillarfortsätze. Die metapharyngeale Partie sehr klein, bloß ein aus dünnem Chitin<br />
gebildeter Saum hinter der Pharyngealleiste. Dort, wo sich die metapharyngeale Partie<br />
mit der Leiste verbindet, an den Seitenrändern, findet man je einen hakenartigen, nach<br />
hinten gerichteten, breiten und starken Ausläufer, wie er für alle hatnata-ähnlichen<br />
Formen charakteristisch ist. Außerdem beobachtet man je einen höckerartigen Ausläufer<br />
an jedem Seitenrande der Pharyngealrinne nahe der Basis der hinteren Maxillarfortsätze.<br />
Die Trachealleisten sind sehr breit und stark, reichen bloß zu der Pharyngealleiste.<br />
Sie sind fast gerade, mit parallelen Rändern, hinten schwach erweitert,<br />
0*646 mm lang und tragen eine längsverlaufende Leiste. Das Pseudocapitulum erhebt<br />
sich 0*25 mm hoch über dem vorderen Maxillarrande. Die Mandibel 0-51 mm lang,<br />
von gewöhnlichem Aussehen, die Kralle 0*25 mm lang.<br />
Die Maxillarpalpen sind schlank und sehr lang, i m 8om/w. Die Längen einzelner<br />
Glieder verhalten sich folgendermaßen:<br />
14:14:22:3$:2o.<br />
Sämtliche Glieder, das letzte allerdings ausgenommen, sind fast gleich breit, an<br />
der Basis unbedeutend verengt, so daß der dorsale und der ventrale Rand fast parallel<br />
sind. Das erste Glied hat seine übliche dreieckige Gestalt, das zweite überall gleich<br />
breit, das dritte Glied ist etwas länger als das vorhergehende, an s<strong>einer</strong> Basis verengt.<br />
Den Höcker an der ventralen Seite am distalen Gliederende, welcher bei den Eulais-<br />
Arten regelmäßig vorkommt, finden wir nicht. Das vierte Glied ist zweimal länger als<br />
das dritte, schlank und fast überall gleich breit; bloß sein ventraler Rand bildet eine<br />
niedrige Erhebung in der Mitte s<strong>einer</strong> Länge, wo sich eine dornartige lange Borste befindet.<br />
Das Endglied lang und dünn, etwas gebogen, an der Basis nicht erweitert, bloß<br />
nahe dem distalen Ende allmählich verengt. Es ist mit <strong>einer</strong> Gruppe von fünf schwach<br />
gebogenen Zähnchen beendigt. Die Ausrüstung einzelner Glieder hat sich folgendermaßen<br />
gestaltet: Innere Palpenseite: Das erste Glied trägt an s<strong>einer</strong> dorsalen Seite zwei<br />
kurze und starke Borsten. An der inneren Seitenwand des zweiten Gliedes finden wir<br />
zwei Borsten. Der distale Rand trägt eine Reihe von vier bis sechs Borsten, welche in<br />
gleichen Abständen eingesetzt, lang, stark, zugespitzt und grob gefiedert sind. An der<br />
dorsalen Seite sitzen fünf glatte gebogene Borsten. Wie wir schon gesagt haben, ist<br />
kein ventraler Höcker an dem dritten Tastergliede vorhanden. An s<strong>einer</strong> Stelle finden<br />
wir eine Reihe von sechs starken Borsten. Diese Zahl ist bei allen untersuchten Exemplaren<br />
konstant. Die Borsten sind lang, schwach gebogen, zugespitzt und grob gefiedert.<br />
An der Seitenwand des Gliedes sitzen vier, fünf bis sieben Borsten; die dorsale<br />
Seite ist mit fünf glatten, in <strong>einer</strong> Reihe angeordneten, ziemlich langen und spitzigen
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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. l6l<br />
Borsten bedeckt. In den Borsten, welche der inneren Seite des vorletzten Gliedes ansitzen,<br />
finden wir keine Anordnung. Bei einem Exemplare stehen an der ganzen Seitenwand<br />
zehn Borsten an verschiedenen Stellen; die Borsten sind größtenteils gerade und<br />
gefiedert. Am distalen Rande sitzt eine Reihe von vier gebogenen, grob gefiederten<br />
Borsten. Die dorsale Gliederseite trägt vier glätte Borsten. Jene säbelförmige Borste,<br />
die an der ventralen Erhebung etwa in der Mitte der Gliederlänge sitzt, ist schlank,<br />
überall gleich breit, ziemlich stumpf beendigt, schwach gebogen. Bei dem zweiten<br />
Exemplare war die Seitenwand mit i3 Borsten bedeckt. Am distalen Rande keine<br />
Reihe, sondern eine Gruppe von sechs mächtigen, größtenteils gebogenen und grob gefiederten<br />
Borsten. An der dorsalen Seite fünf Borsten. Dieses Verhältnis habe ich in<br />
genau derselben Anordnung auch bei einem anderen Exemplare vorgefunden. Bei<br />
einem andern Tiere hat sich keine distale Borstengruppe gesondert. Die ganze Seitenwand<br />
trägt im ganzen 14 Borsten, welche teils gerade, teils gebogen, gefiedert oder glatt<br />
sind. Das letzte Glied ist an der Seitenwand mit drei starken geraden und zugespitzten<br />
Dornen bewaffnet, die dorsale Seite trägt zwei Borsten, von welchen eine in der Mitte<br />
der Länge sitzt, die zweite in die Nähe des distalen Endes verschoben ist. Außer dieser<br />
Ausrüstung fand ich bei einigen Exemplaren noch zwei oder drei Börstchen nahe der<br />
dorsalen Seite am distalen Gliedesende. Die äußere Palpenseite: Das zweite Glied trägt<br />
an s<strong>einer</strong> Seitenwand drei bis vier starke gebogene Borsten. An dem dritten Gliede<br />
an s<strong>einer</strong> distalen ventralen Ecke sitzt ein langer, gerader, gefiederter Dorn, welchen<br />
wir bei allen Exemplaren wiederfinden. Die Seitenwand trägt bei einigen Tieren vier<br />
bis fünf Borsten, welche manchmal zu der dorsalen Seite verschoben sind. Das vierte<br />
Glied trägt an s<strong>einer</strong> Seitenwand ganz nahe dem ventralen Rande eine Reihe von vier<br />
glatten, geraden Borsten, welche scharf beendigt sind. Jene mittlere säbelförmige Borste<br />
sitzt zwischen der ersten und zweiten Borste dieser Reihe (von der Basis zählend). An<br />
der dorsalen Seite am distalen Gliedesende beobachtet man zwei kurze, glatte- und<br />
spitzige Dornen. Das letzte Glied hat an s<strong>einer</strong> Seitenwand zwei lange, glatte, starke<br />
und gerade Borsten, außer diesen finden wir einige unregelmäßig vorkommende, dem<br />
dorsalen Rande zugeschobene Börstchen.<br />
Das Epimeralsystem (siehe die beiliegende Reproduktion Taf. VI, Fig. 1). Es<br />
zeigen sich einige Abweichungen von der E. hamata. Es ist charakteristisch, daß bei<br />
unserer Form der obere und untere Rand des ersten Epimeralgliedes fast parallel sind.<br />
Erst kurz vor der inneren Ecke biegt der obere Rand um und verbindet sich mit dem<br />
unteren. Bei der hamata ist das erste Glied viel mehr keilförmig und breiter. Das<br />
zweite und dritte Glied bei der E. hamata sind enger als bei unserer Art. Der obere<br />
und untere Rand des vierten Epimeralgliedes sind bei unserer Form viel gebogener<br />
als bei der hamata. Namentlich der obere Rand ist bei der E. maren^elleri schön gebogen,<br />
bei der hamata fast gerade. Die chitinösen adacetabularen Anhänge sind bei<br />
dieser Art viel kl<strong>einer</strong> als bei der Vergleichsart. Auch die chitinösen schildchenartigen<br />
Ausläufer an den inneren Gliederecken sind bei unserer Spezies viel kl<strong>einer</strong>. Die Skulptur<br />
der Glieder hat ihr gewöhnliches Gepräge, da aber die Tiere noch verhältnismäßig<br />
jung sind, sind auch die einzelnen Leisten und Trabekeln dünn.<br />
Die Füße sind auffallend lang und ungewöhnlich dünn; namentlich die Füße des<br />
letzten Paares sind durch ihre Schlankheit besonders auffallend. Sämtliche Glieder<br />
sind fast gleich stark, mit parallelen Rändern, auf gewöhnliche Art ausgerüstet. Die<br />
Schwimmborsten ziemlich kurz. Die letzten Glieder sind durch eine Gruppe ziemlich<br />
langer und steiler Borsten beendigt, zwischen welchen die Endkrallen sitzen. Diese<br />
sind lang und schlank, schwach gebogen und an der Basis etwas erweitert. Vor dieser
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IÖ2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Stelle sitzt an der Hauptkralle noch ein ziemlich mächtiger Nebenzahn, welcher zu der<br />
Hauptkralle senkrecht orientiert ist. Die Dimensionen der Füße sind folgende:<br />
i. 2. 3. 4. 5.<br />
I. o*i2 mm o-Sy^mm o*4g3mm' o-^g^mm 0-646?«?«<br />
II. 0*153 » 0*510 » 0*581 » 0*646 » 0*748 »<br />
III. 0*187 » 0*510 » 0*646 » o*73i » 0748 »<br />
IV. o'22i » °'544 * °'7 I 4 » 0*748 » O-833 •»<br />
6.<br />
o*595mm = 2*823mm<br />
o*63 » =3*268 »<br />
0*595 » =3-417 »<br />
o*68 » =3*740 »<br />
Die Analöffnung und die Genitalspalte mit ihrer Borstenausrüstung besitzen ihre<br />
übliche Lage und Gestalt.<br />
Diese Hydrachniden stammen nicht nur aus einem in dieser Beziehung geographisch<br />
unbekannten Gebiete — es existiert bloß eine Publikation, die die Hydrachniden<br />
der südöstlichen mediterranen Region behandelt, aber ganz andere Gegenden<br />
streift 1 ) — sondern auch aus dem Typus der Süßwasserbecken, in welchen sie aufgefunden<br />
wurden, sind die Hydrachniden unbekannt. Da aber unsere beiden Formen<br />
neu sind und das herumliegende Gebiet ganz unerforscht ist, können wir keine weitere<br />
zoographischen Betrachtungen ziehen. 2 ) Es sei bloß darauf hingewiesen, daß hier die<br />
beiden Genera Eulais und Hydrachna in <strong>einer</strong> gemeinschaftlichen Biocönose beisammen<br />
leben. Dieses auffallende Verhältnis kenne ich auch aus anderen Gebieten [manche<br />
Lokalitäten in Böhmen und Mähren, Maccarese bei Rom, 3 ) einige Lokalitäten in der<br />
Herzegowina etc.], wo auch bloß diese zwei Gattungen beisammen vorkommen.<br />
Welche aber die auslösenden Ursachen dieser Biocönose sind, wissen wir nicht.<br />
Tafelerklärung.<br />
bd Bindegewebselemente.<br />
bl Amoebocyten.<br />
chb Chitinöser Fortsatz der Augenbrücke.<br />
et Ectostracum.<br />
d Anschnitte des Darmes.<br />
ep Verdickter Überzug des Ectostracum über die<br />
Augenbrücke.<br />
es Ästheten.<br />
ex Ein Lappen des proctodaealen Exkretionsorganes.<br />
hp Hypostracum.<br />
Im Ventrolaterale Muskeln, welche über dem coxalen<br />
Exkretionsorgane verlaufen.<br />
mdt Erste Mandibel.<br />
mdn Zweite Mandibel. *<br />
Buchstabenbezeichnungen :<br />
NB. Die wirklichen Größen sind im Texte angegeben.<br />
mp Metapharyngeale Partie.<br />
ov Ovarialwand.<br />
pa Äußerer Maxillarpalpus.<br />
ph Seitliche Fortsätze der Pharyngealrinne.<br />
phr Pharyngealrinne.<br />
pi Innerer Maxillarpalpus.<br />
pl Pharyngeale Leiste.<br />
prz Erster vorderer Maxillarfortsatz.<br />
pr2 Zweiter vorderer Maxillarfortsatz.<br />
pfo Erster hinterer Maxillarfortsatz.<br />
pfc Zweiter hinterer Maxillarfortsatz.<br />
st Stigma.<br />
sft Erste Trachealleiste.<br />
sfa Zweite Trachealleiste.<br />
J ) Koenike: Liste des Hydrachnides recueillies par le Docteur T. Barrois en Palestine, en<br />
Syrie et en Egypte. Revue biologique du Nord de la France, VII, 1895. Siehe weiter die ältere Arbeit<br />
von Krendovvski: Les acariens d'eau douce (Hydrachnides) de la Russie méridionale, Charkow 1885.<br />
2 ) Darauf hoffe ich bei der Bearbeitung des Materiales aus Transkaspien von R. Heymons<br />
und Sa m ter zu kommen.<br />
3 ) Ein schönes Material habe ich von Herrn Dr. F. Silvestri erhalten.
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Dr. Karl Graf Atteins. Myriopoden. 163<br />
Tafel VI.<br />
(Zwei Photogramme.)<br />
Fig. i. Epimeralsystem von Exilais marençelleri.<br />
» 2. Area genitalis <strong>einer</strong> älteren Nymphe von Hydrachna orientalis.<br />
Tafel VII.<br />
Fig. i. Ein senkrechter Querschnitt durch die Augengegend von Eulais extendens, um <strong>einer</strong>seits die<br />
senkrechte Lage der frontoventralen Muskeln, andererseits ihre Verschmelzung an dem<br />
Fortsatz der Augenbrücke zu veranschaulichen.<br />
» 2. Längsschnitt durch dieselbe Gegend von Eulais tnaren^elleri. Eine Gruppe von den Muskeln,<br />
welche viel mehr horizontal durchlaufen.<br />
» 3. Mundorgan mit den Palpen von Eulais maren^elleri von der Seite angesehen.<br />
> 4. Mundorgan derselben Art en face.<br />
» 5. Augenbrücke derselben Art mit ihrer Umgebung.<br />
> 6. Hydrachna orientalis Epimeralsystem.<br />
» 7. Mundorgan derselben Spezies von der Seite.<br />
» 8. Topographie der Augengegend von derselben Art.<br />
» 9. Hautpapillen derselben Art.<br />
Myriopoden.<br />
Von<br />
Dr. Karl Graf Attems.<br />
Mit <strong>einer</strong> Tafel (Nr. VIII).<br />
Die Liste der von Dr. A. Penther im Erdschias-Gebiete gesammelten Myriopoden<br />
ist folgende:<br />
Lithobius peregrinus Latzel.<br />
•» argaeensis n. sp.<br />
Scolopendra cingulata Latr.<br />
Bothriogaster affinis Sseliw.<br />
Geophilus flavidus C. Koch subsp. Escherichii<br />
Verh.<br />
Polyxenus (albus Poe?)<br />
Glomeris piccola Att.<br />
Brachyiulus (Chromatohdus) annulatus<br />
n. sp.<br />
Brachyiulus (Chrom atoiulus) Pentheri<br />
n. sp.<br />
Henia illyrica Mein. var. levigata nov.<br />
Außerdem waren in der Sammlung noch ein junges Q <strong>einer</strong> Lithobius-hn und<br />
ein Q <strong>einer</strong> ebenfalls nicht näher bestimmbaren Brachydesmus-Art.<br />
Über Scolopendra cingulata, Bothriogaster affinis und Geophilus flavidus subsp.<br />
Escherichii ist nicht viel zu sagen, es sind in der ostmediterranen Region überall<br />
zu findende Arten. Daß beide Brachyiulus n. sp. sind, wird nicht wundernehmen,<br />
wenn man bedenkt, daß das Hauptentfaltungsgebiet der Gattung Brachyiulus gerade<br />
in der ostmediterranen Region und den angrenzenden Teilen der europäischen Region<br />
liegt.<br />
Lithobius peregrinus Latzel.<br />
11—12 Ocellen, Antennen nur sehr wenig verdunkelt, Endbeinklaue einfach. Bei<br />
den cT die drei letzten, beim einzigen o nur die zwei letzten Beinpaare mit Hüftseitendorn.<br />
Weibliche Genitalklaue einfach, einspitzig.<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. l3
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164 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Diese Form neigt somit zur var. nigripalpis Koch hin, mit der sie die einfache<br />
Endbeinklaue und einspitzige weibliche Genitalklaue gemeinsam hat; doch sind die<br />
Antennen hier nicht so auffallend verdunkelt wie bei der var. nigripalpis und die Zahl<br />
der Ocellen ist etwas größer.<br />
Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, daß L. nigripalpis Koch wahrscheinlich<br />
eine mit peregrinus nahe verwandte Form ist, jedoch recht unzureichend beschrieben.<br />
Verhoeff glaubte griechische Exemplare als nigripalpis ansprechen zu können,<br />
zog sie aber als Subspezies zuforficatus, was ich nicht billigen kann, wenn sich wirklich<br />
herausstellt, daß nigripalpis und peregrinus Varietäten derselben Art sind. Peregrinus<br />
kann keinesfalls mit forßcatus vereinigt werden.<br />
Lithobius (Pleurolithobius) argaeensis n. sp.<br />
Leider liegen mir nur mehrere Weibchen vor; sie scheinen mit L. patriarchalis<br />
Beri, große Ähnlichkeit zu haben, den ich nur aus Beschreibungen kenne. Unterschiede<br />
sind durch die Zahl der Antennenglieder (40 bei patriarchalis') und Ocellen (2) gegeben.<br />
Farbe dunkel kastanienbraun. Länge des größten g 16 mm, Beite 2/nm, Körper<br />
schlank, überall gleich breit. Kopfschild hinten ganz geradlinig; Antennen kurz,<br />
mit 20—21 Gliedern; vier Ocellen in <strong>einer</strong> geraden Reihe oder drei bis vier Ocellen in<br />
zwei Reihen; die einzelnen Ocellen groß und undeutlich abgegrenzt. 2 -f- 2 Kieferfußhüftzähne;<br />
an den Seitenecken des Kieferfußhüftrandes neben den Zähnchen je ein<br />
Dörnchen. Rückenschilde glatt und glänzend, sehr spärlich behaart, alle Hinterecken<br />
abgerundet, ohne Zähne. 3, 3, 3, 4 Hüftporen. Endbeinklaue einfach. 2-J-2 Genitalsporen,<br />
Spitze der Genitalklaue einfach.<br />
Fundort: Nördlicher Erdschias, am Lifos 2100 m.<br />
Henia illyrica Mein.<br />
Die Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet haben durchgehends undeutlichere Furchen<br />
neben dem Porenfeld der Ventralplatten und ich bezeichne sie deshalb als var.<br />
levigata mihi. Die Zahl der Beinpaare beträgt bei cf 89 und 91, bei Q g3, 97, 99.<br />
Polyxenus sp., vielleicht albus Poe.<br />
Das einzige Exemplar ist so schlecht erhalten, daß die Bestimmung als P. albus<br />
Poe. fraglich bleibt. Die Haare sind zum größten Teile abgerieben; die vordere Reihe<br />
der Rückenhaargebilde ist sehr rudimentär.<br />
Krallen dreilappig, Endglied der kurzen Antennen sehr klein (also ein echter Polyxenus<br />
und nicht etwa Lophoproctus). Ocellen vorhanden. Weiß.<br />
Nördlicher Erdschias, am Lifos 2100 m.<br />
Glomeris piccola Attems. 1 )<br />
Die Zahl der Brustschildfurchen ist etwas geringer als bei den von mir aus Lenkoran<br />
im Kaukasus beschriebenen Exemplaren, nämlich meist fünf, nur bei einem Tier vier.<br />
J ) Das Gläschen mit dieser Art kam erst während des Druckes in meine Hände, daher die Inkongruenz<br />
mit der von Dr. Penther im Vorwort gemachten Angabe über die Zahl der erbeuteten Arten.
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Dr. Karl Graf Attems. Myriopoden. 165<br />
Davon laufen auch hier zwei durch, und zwar meistens die zweite und dritte von vorn<br />
gerechnet, nur in einem Falle die zweite und vierte. Die Zahl der abgekürzten Furchen<br />
variiert so oft, daß dieser Unterschied nicht einmal zur Begründung <strong>einer</strong> Varietät ausreicht.<br />
Sonst stimmen die Tiere ganz mit m<strong>einer</strong> Beschreibung (Zool. Jahrb. System.,<br />
Bd. XII, p. 295, 1899) überein.<br />
Brachyiidus (Chromatoiulus) Pentheri n. sp.<br />
(Taf. Vili, Fig. 1—3.)<br />
Farbe schwarzbraun, mit zwei weißgelben, etwas verwaschenen und fleckigen<br />
Längsstreifen ohne scharfe Ränder auf dem Rücken, die durch einen ziemlich breiten<br />
Streifen der Grundfarbe getrennt sind. Unterseite gelblichbraun. Basalglieder der<br />
Beine gelblich, Endglieder braun. Analsegment dunkelbraun. Körperdicke d 1 römm,<br />
9 imm\ cT mit 50, Q mit ca. 52 Rumpfsegmenten. Scheitel ohne Borstengrübchen<br />
und überhaupt unbehaart. Ocellen deutlich konvex und einzeln unterscheidbar, in<br />
sieben bis acht Querreihen. Halsschild seitlich breit abgerundet, mit etlichen kräftigen<br />
Furchen. Prozoniten fein längsgerunzelt oder gestrichelt. Furchung der Metazoniten<br />
eng und regelmäßig. Saftlöcher knapp hinter der fast geraden oder nur sehr wenig<br />
nach vorn ausgebuchteten Quernaht gelegen. Am Hinterrande der Metazoniten weitschichtig<br />
gestellte feine Cilien. Schwänzchen des Männchens ziemlich lang, schlank,<br />
ganz gerade und spitz; beim Weibchen bedeutend kürzer. Analklappen reichlich beborstet;<br />
Analschuppe mit deutlich vorragender Spitze.<br />
cT. Backen mit großem breiten, aber nicht langem abgerundeten Lappen. Erstes<br />
Beinpaar ein Häkchenpaar wie gewöhnlich. Hüften des zweiten Beinpaares ohne Besonderheiten.<br />
Vom zweiten Beinpaar an haben die zwei vorletzten Glieder große<br />
Tarsalpolster. Kopulationsfüße: Vorderblätter etwas kürzer als die hinteren; breit, am<br />
Ende ist die Außenkante mit vier kleinen Zähnchen (%%) versehen; der Innenrand ist<br />
eingeschlagen und trägt in der Mitte einen langen, schlanken Dorn (d), das Ende einen<br />
rundlichen Lappen und kräftigen Haken (h, Fig. 1). Hinteres Paar: Der Mittelblattabschnitt<br />
ist gut entwickelt, so lang wie der Abschnitt B des «sekundären» Hinterblattes,<br />
schlank, leicht gekrümmt. Das sekundäre Hinterblatt ist in zwei Hauptabschnitte<br />
geteilt: einen größeren, der die Samenrinne führt; an seinem Beginne bildet<br />
das Hinterblatt einen abgerundeten schulterartigen Vorsprung (s)', im Innern des zusammengefalteten<br />
Samenrinnenastes sieht man reusenartig gestellte Dörnchen, das<br />
Ende ist in zwei zarte Lappen ausgezogen. Der zweite Abschnitt (B) ist ein schlanker<br />
leicht gebogener Zapfen, der am Ende mehrere stumpfe, basal gerichtete Zähne trägt<br />
(Fig. 2, 3).<br />
Fundort: Erdschias, am Lifos 2100m.<br />
Brachyiidus (Chromatoiulus) annulatus n. sp.<br />
(Taf. Vili, Fig. 4-7-)<br />
Farbe: Kopf, Antennen, Halsschild, Metazoniten und Analsegment schwarzbraun,<br />
die Prozoniten sind kastanienbraun, bei manchen Exemplaren lebhaft rotbraun, besonders<br />
dorsal, der Körper erscheint daher quergeringelt. Bauch gelbbraun. Breite:<br />
o 2 mm, £ 2 # 8 mm. cT mit 50 und 51 Rumpfsegmenten. Zwei borstentragende Scheitelgrübchen<br />
vorhanden. Kopf glatt. Die Ocellen einzeln deutlich unterscheidbar. Prozoniten<br />
ganz glatt, Metazoniten sehr eng und fein längsgestreift. Die winzig kleinen<br />
i3*
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166 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Saftlöcher liegen ganz knapp an der nur unmerklich nach vorn gebuchteten Quernaht.<br />
Hinterrand der Metazoniten mit äußerst feinen Cilien, die am Hinterrande des Körpers<br />
etwas reichlicher und länger werden. Schwänzchen ganz gerade, mäßig lang, spitz.<br />
Analschuppe beim c? mit <strong>einer</strong> vorragenden Spitze; beim Q fehlt diese Vorragung.<br />
Analklappen dicht beborstet.<br />
c?. Backen mit großem, breit abgerundeten Lappen. Haken des ersten Beinpaares<br />
von der gewöhnlichen Form. Vom zweiten Beinpaar an tragen die zwei vorletzten<br />
Beinglieder Tarsalpolster. Kopulationsfüße: in mehreren Punkten recht abweichend<br />
von den Verwandten; Vorderblatt (Fig. 5) auffallend lang und schlank, von der Basis<br />
bis etwa zur Mitte allmählich und im ganzen nur wenig sich verschmälernd, dann eine<br />
Strecke parallelrandig, das Ende wieder etwas verbreitert, schräg abgestutzt, die Ecken<br />
ganz abgerundet. Flagellum sehr kurz und dünn, ohne die zackigen Lappen in der<br />
Biegung. Hinterblatt ebenfalls lang und schlank. Die einzelnen Teile relativ einfach<br />
gestaltet. Die ersten drei Viertel ohne seitliche Zacken oder dergleichen. Im letzten<br />
Viertel teilt es sich in den an Größe weitaus überwiegenden Mittelblattabschnitt (Fig. 6,<br />
7 M) und den eigentlichen (sekundären) Hinterblattanteil (H). Ersterer, der Mittelabschnitt<br />
ist wieder zweiästig, indem dem plattigen, beilartigen Hauptstück (Ma) ein<br />
langer, ganz gerader Spieß (Mb) aufsitzt, der an Länge das Vorderblatt etwas überragt.<br />
Der andere Abschnitt des Hinterblattes (H) ist, wie gesagt, schwach entwickelt und besteht<br />
aus einem schlanken, etwas gekrümmten Ast mit der Samenrinne, an den sich<br />
ein unregelmäßig gefalteter weichhäutiger Teil anschließt. Der Innenstachel ist kurz<br />
und stumpf (Fig. 4, 6, 7).<br />
Fundort: Erdschias, am Lifos 2100 m.<br />
Anschließend an die Myriopoden des Erdschias sei eine von Dr. Penther auf<br />
derselben <strong>Reise</strong> am Bosporus gefundene neue Julidengattung beschrieben.<br />
Rhamphidoiulus n. g.<br />
Steht der Gattung Brachyiulus sehr nahe, von der er sich jedoch sehr wesentlich<br />
durch den Besitz eines Femoralrestes in Gestalt eines schlanken stabförmigen Astes an<br />
den vorderen Kopulationsfüßen unterscheidet. Ocellen vorhanden, einzeln deutlich<br />
unterscheidbar. Scheitelborsten fehlen. Metazoniten gefurcht. Saftlöcher knapp hinter<br />
der Quernaht. Schwänzchen kräftig, spitz.<br />
d\ Backen mit Lappen. Hüften der vorderen Beinpaare ohne Besonderheiten<br />
(Drüsen etc.). Tarsalpolster vorhanden. Vordere Kopulationsfüße mit Femoralrest;<br />
bis nahe dem Ende gleich breit, dann zugespitzt. Hintere Kopulationsfüße ohne Spur<br />
eines Mittelblattabschnittes, sehr einfach gestaltet, nur am Ende mehrlappig.<br />
Rhamphidoiulus bujukderensis n. sp.<br />
(Taf. Vili, Fig. 8—10.)<br />
In der Farbe gleicht er unserem Brachyiulus pusillus. Schwarzbraun, auf dem<br />
Rücken zwei durch eine feine dunkle Linie geteilte gelbe Längsbänder. Länge ca. 16 mm,<br />
Breite cT iSmm. cT mit 45 Rumpfsegmenten. Ocellen schwarz, einzeln deutlich konvex.<br />
Scheitelborsten fehlen. Prozoniten glatt; Metazoniten seicht und dicht gefurcht.<br />
Saftlöcher sehr klein, knapp hinter der ganz geraden oder ganz wenig nach hinten ausbiegenden<br />
Quernaht gelegen. Hinterrand der Metazoniten fast unbehaart, nur hie und<br />
da ein winziges dünnes Härchen sichtbar. Schwänzchen kräftig, ziemlich lang, gerade,
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Dr. Karl Graf Attems. Myriopoden. 167<br />
spitz; Analschuppe mit deutlich vorragender Spitze; Analklappen fein und mäßig reichlich<br />
behaart.<br />
cf. Backen mit großem runden Lappen. Erstes Beinpaar mit normalen kleinen<br />
runden Haken. Zweites Beinpaar mit zwei großen Tarsalpolstern, ebenso die folgenden<br />
Beinpaare. Hüften des zweiten und dritten Beinpaares ohne Drüsen oder dergleichen.<br />
Kopulationsfüße, vorderes Paar (Fig. 8): Von der Seite gesehen als schlanker, nach<br />
hinten gekrümmter Haken erscheinend; von vorn oder hinten gesehen bis gegen das<br />
Ende fast gleich breit, dann rasch sich zuspitzend und mit einem kleinen Häkchen<br />
endigend. Ungefähr in der Mitte des Innenrandes, etwas näher der Basis, sitzt gelenkig<br />
ein dünner Ast, dessen umgebogene Spitze bis kurz vor das Ende des Hauptblattes<br />
reicht und vor der Spitze eine lappige Erweiterung trägt (F). Wir haben es hier vermutlich<br />
mit einem Femurrest zu tun. Auf der Rückseite des Hauptblattes erhebt sich<br />
außerdem eine schräge Kante, die von der Basis außen nach innen zieht und neben der<br />
Insertion des Femoralastes mit einem kleinen Vorsprung endigt. Flagellum lang und<br />
dünn. Hinteres Paar (Fig. 9): Ohne Spur eines Mittelblattes; Basalteil mit dem der<br />
anderen Seite eine zarthäutige Mulde bildend; das Ende ziemlich schlank, etwas gewunden;<br />
der Endrand bildet einen zweilappigen Zipfel und außerdem sitzen zarte, fein<br />
gezähnte Lamellen am Ende (Fig. 10).<br />
Fundort: Bujukdere am Bosporus, 4. Mai 1902.<br />
Tafelerklärung.<br />
Fig. 1—3. Brachyiuhis Pentheri n. sp.<br />
1. Ende des Vorderblattes.<br />
2. Hinterblatt von außen.<br />
3. Hinterblatt, Medialseite.<br />
Fig. 4—7. Brachyiuhis annulatus n. sp.<br />
4. Basalteil des hinteren Kopulationsfußes.<br />
5. Vorderblatt.<br />
6. Ende des Hinterblattes, Mediatseite.<br />
7. Enden beider Kopulationsfüße von hinten gesehen.<br />
v = Vorderblatt.<br />
Fig. 8—10. Ramphidoiulus bujukderensis n. sp.<br />
8. Vorderblatt.<br />
9. Hinterer Kopulationsfuß.<br />
10. Ende des Hinterblattes, stärker vergrößert.
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168 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Dermaptera und Orthoptera.<br />
Von<br />
Dr. F. Werner.<br />
Das von Dr. Penther gesammelte Material umfaßt 42 Arten, von welchen sieben<br />
nur dem Genus nach bestimmt werden konnten, da sie nur in Larven oder zur Determination<br />
ungenügenden Geschlechtern vorlagen. Davon gehören dem eigentlichen<br />
<strong>Reise</strong>ziel, dem Erdschias-Dagh, i3 Arten an. Dieselben lassen erkennen, daß dieser alte<br />
Vulkan — wie dies auch in der Reptilienfauna sich zeigt — keine Spur <strong>einer</strong> eigentümlichen<br />
Fauna erkennen laßt, sondern entweder weitverbreitete Arten oder solche der<br />
umliegenden Steppengebiete. Die in Kleinasien so ungemein reich vertretenen Phaneropteriden<br />
und Decticiden lieferten nur eine sehr geringe Anzahl von Arten, von denen<br />
zwei vielleicht für Kleinasien neu sind, aber nur in Larven oder c? vorliegen. Ja es<br />
scheint sogar, daß mit Ausnahme des Nocarodes cyanipes Gebirgsformen am Erdschias<br />
überhaupt nicht vorkommen würden. Die aus Kleinasien bisher noch nicht bekannten<br />
Arten sind entweder europäischen (Leptophyes albovittata, Stenobothrus pulvinatus)<br />
oder kaukasisch-syrischen (Saga ephippigera) Ursprungs. Obwohl die <strong>Reise</strong> bis in<br />
den August dauerte, so scheinen viele Formen noch nicht entwickelt gewesen zu sein,<br />
wie daraus hervorgeht, daß von den etwas über 200 Individuen zirka 115 im Larvenoder<br />
Nymphenstadium sich in der Coll. Penther vertreten fanden, was auf einen sehr<br />
schlechten, kalten und regnerischen Sommer in diesem sonst im Sommer äußerst regenarmen<br />
Gebiete (ich hatte im Jahre 1900 von Mitte Juli bis 20. August nur eine Stunde<br />
Gewitterregen zu verzeichnen) hindeuten würde. Wie vorhin erwähnt, ist nur Nocarodes<br />
cyanipes, der die Rolle unseres Peqotettix alpinus spielt, eigentlich Gebirgsform des Erdschias;<br />
die übrigen zwölf Arten sind, soweit sie bestimmbar waren (8 Spez.), entweder<br />
reine Steppentiere (Stauronotus, Sphingonotus, Acrotylus, Oedipoda, Gryllus) oder<br />
süd- und mitteleuropäische Formen ohne bestimmte Lokalanpassung. Auch der Illany-<br />
Dagh bei Kaisarie, der 17 Arten ergab, hat vorwiegend Steppenformen (Stauronotus,<br />
Oedipoda, Eremobia, Caloptenus, Callimenus, Bolivaria, auch Platycleis wäre noch<br />
hierher zu rechnen), aber auch nicht viel weniger Blumen- und Gebüschtiere (Leptophyes,<br />
Locusta, Drymadusa, Thamnotri^on, Saga); aber auch die letzteren scheinen<br />
keine grüne Färbung besessen zu haben, wie ich dies an den Blumentieren der Steppe,<br />
die erst verwandelt sind, wenn das Gras und die Gebüsche von der Sonne verbrannt<br />
sind, öfters beobachtete.<br />
1. Forficula sp.<br />
4 Q ; Sabandscha bis Eski Schehir;<br />
Erdschias.<br />
Blattodea.<br />
3. Aphlebia marginata Schreb.<br />
Insel Prinkipo, Marmarameer.<br />
4. Aphlebia sp. ?<br />
Dermaptera.<br />
Orthoptera genuina.<br />
2. Anechura bipunctata Fab.<br />
cf von Sabandscha bis Eski Schehir;<br />
cf, 3Q vom Erdschias.<br />
2 Larven von hellgelbbrauner Farbe,<br />
Pronotum dunkel punktiert,<br />
übrige Oberseite mit Längsreihen<br />
dunkler Punkte (Bujukdere bei<br />
Konstantinopel).
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5. Aphlebia sp.<br />
1 Larve mit schwarzem, gelb punktiertem<br />
und gelb gerändertem Pronotum.<br />
Abdominalsegmente dunkel,<br />
hinten und seitlich gelb gerändert.<br />
— Erdschias.<br />
Mantodea.<br />
6. Bolivaria brachyptera Pali.<br />
2 d, Ç, Nymphe und 3 Larven vom<br />
Illany-Dagh.<br />
7. Empusa fasciata Brulle.<br />
2 Larven von Ilgün.<br />
Acridiodea.<br />
Dr. F. Werner. Dermaptera und Orthoptera.<br />
8. Duronia fracta Fieb.<br />
1 Larve von Konia bis Kaisarie.<br />
9. Stenobothrus nigromaculatus H. Seh.<br />
Erdschias, Illany-Dagh.<br />
10. Stenobothrus petraeus Bris.<br />
2 d 1 ; Konia bis Kaisarie; Illany-<br />
Dagh.<br />
11. Stenobothrus bicolor Charp.<br />
Illany-Dagh.<br />
12. Stenobothrus dorsatus Zett.<br />
4 Ç, 1 cf von Ilgün.<br />
13. Stenobothrus pulvinatus Fisch, de W.<br />
2 Larven von Konia bis Kaisarie. —<br />
Neu für Kleinasien.<br />
14. Stauronotus maroccanus Thunbg.<br />
1 d 1 vom Erdschias.<br />
15. Stauronotus brevicollis Eversm.<br />
5 d 1 , 4 ç ; Konia bis Kaisarie; Illany-<br />
Dagh; Erdschias. — In der Färbung<br />
an St. anatolicus Krauß erinnernd,<br />
aber viel kl<strong>einer</strong> (d 1 16*5,<br />
. £ 20*5 mm).<br />
16. Stauronotus hauensteini Bolivar.<br />
1 Q; Konia bei Kaisarie; Pronotum<br />
wie bei St. anatolicus var. castanea-pictus<br />
Krauß gezeichnet. Hinterschenkel<br />
3*6 mal so lang wie<br />
dick (bei dem St. maroccanus<br />
5*9 mal).<br />
17. Sphingonotus sp.<br />
2 Larven verschiedenen Alters vom<br />
Erdschias.<br />
169<br />
18. Acrotylus insubricus Scop.<br />
4 Exemplare ( Q ); InselPrinkipo (Marmarameer);<br />
Haidar-Pascha bis<br />
Sabandscha; Erdschias.<br />
19. Oedipoda Schochii Br.<br />
Erdschias, 1 Larve.<br />
20. Oedipoda coerulescens L.<br />
Illany-Dagh, 2 Exemplare (c). —<br />
Hierher gehören wohl auch 6 Larven<br />
vom Illany-Dagh, Erdschias<br />
und Konia-Kaisarie.<br />
21. Pyrgodera armata Fisch, de W.<br />
1 junge Larve (Konia bis Kaisarie).<br />
22. Eremobia eschenchii Krauß.<br />
d 1 , 4 ç, 8 Larven verschiedenen Alters;<br />
Illany-Dagh, Soisaly, Bor-<br />
Eregli und sonst im Erdschias-<br />
Gebiet; Serai-Dagh bei Konia,<br />
Ilgün.<br />
23. Pyrgomorpha grylloides Latr.<br />
4 ç ; Konia bis Kaisarie.<br />
24. Nocarodes Straubei Fieb.<br />
1 d 1 ,1 9,20* und 4 ç Larven; Serai-<br />
Dagh bei Konia; Konia bis Kaisarie.<br />
25. Nocarodes cyanipes Fisch, de W.<br />
4 Q und 1 Larve vom Erdschias.<br />
26. Acridium aegyptium L.<br />
1 (j) von Bujukdere bei Konstantinopel.<br />
27. Caloptenus italicus L.<br />
Konia bis Kaisarie; Illany-Dagh. —<br />
Nur Larven.<br />
28. Platyphyma rugulosum Stài.<br />
Konia bis Kaisarie; 1 ç.<br />
Locustodea.<br />
29. Callimenus dilatatus Stài.<br />
d 1 , 9 und 11 Larven; von Konia bis<br />
Kaisarie; Indschesu, Karabunar,<br />
Illany-Dagh.<br />
30. Isophya Straubei Br.<br />
3 d, 6 ç, 2 Larven (d 1 ç), zwischen<br />
Konia und Kaisarie gesammelt.<br />
Sehr variabel in der Färbung; Abdomen<br />
bald mit dunklen Rändern<br />
der Segmente, bald mit zwei<br />
schwarzen Längslinien, bald mit
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17° Dr. A. Penther-Dr. E, Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
zwei hellen Längsbändern auf<br />
rotbraunem Grunde, bald einfarbig<br />
olivengrün. Antennen mehr<br />
weniger deutlich dunkler geringelt,<br />
aber wegen des kurzen Pronotums<br />
sind die Tiere doch nicht<br />
zu /. Paveli Br. zu stellen.<br />
31. Isopha sp. äff. rectipenni ßr.<br />
2 cf vom Erdschias. — Unterscheidet<br />
sich von /. rectipennis durch die<br />
kurzen, dicken Cerei und die weit<br />
weniger tief (nur rechtwinkelig)<br />
ausgeschnittene Subgenitalplatte<br />
und die rotbraune Färbung des<br />
Abdomens, welches wie bei dieser<br />
Art zwei helle Längsbänder aufweist.<br />
32. Leptophyes albovittata Koll.<br />
2 ö", 2 Q und Larven; Konia bis Kaisarie;<br />
Illany-Dagh. — Neu für<br />
Kleinasien.<br />
33. Locusta viridissima L.<br />
i Larve vom Illany-Dagh.<br />
34. Drymadusa magnifica Wem.<br />
7 männliche Larven; Konia bis Kaisarie;<br />
Serai-Dagh.<br />
35. Drymadusa sp. äff. magnificae Wem.<br />
1 Larve (Q) unterscheidet sich durch<br />
die in weiten Abständen schwarz<br />
geringelten Antennen und die verschiedene<br />
Zeichnung des Pronotums<br />
von voriger Art. — Illany-<br />
Dagh.<br />
36. Thamnotriçon castaneo-viridis Br.<br />
1 Q Larve vom Illany-Dagh.<br />
37. Thamnotri^on sp.<br />
1 junge c? Larve vom Illany-Dagh.<br />
38. Thamnotri^on sp.<br />
2 eben ausgeschlüpfte Larven. Sabandscha<br />
bis Eski-Schehir.<br />
3g. Platycleis affinis Fieb. (?)<br />
1 cT vom Illany-Dagh.<br />
40. Platycleis sp.<br />
3 Larven vom Erdschias.<br />
41. Saga puella Wem.<br />
Illany-Dagh; 2 d", 1 Ç.<br />
42. Saga ephippigera Fisch, de W.<br />
Illany-Dagh; 2 cf Nymphen, 29. —<br />
Neu für Kleinasien.<br />
Gryllodea.<br />
43. Gryllus desertus Pali.<br />
1 cf, 2 Ç von Erdschias.<br />
Neuropteren und Dipteren,<br />
Von<br />
Josef Bischof.<br />
Neuropteren.<br />
Orthetrum brunneum Fonsc, Ann. Soc. Ent. Fr., VI, p. 141, Taf. 6, Fig. 3 (1837).<br />
9./VI. am Sultan-Sazy bei Soisaly 1070 m.<br />
Orthetrum cancellatum L., Syst. Nat., I, p. 544 (1758); Selys, Rev. Odon., p. 12 (1850).<br />
g./VI. am Sultan-Sazy bei Soisaly 1070 m, Erdschias-Gebiet.<br />
Leptetrum fulvum Müll. var. ponticum Selys, Ann. Soc. Ent. Belg., XXXI (1887), p. 12.<br />
Erdschias-Gebiet, wahrscheinlich von Soisaly 1080 m.<br />
Sympetrum sanguineum Müll., Faun. Fridr., p. 62 (1764); Selys, Rev. Odon., p. 3i<br />
(1850).<br />
8./VII. am Illany-Dagh im Erdschias-Gebiet.<br />
Sympetrum depressiusculum Selys, Rev. Zool. Cuv., 1841, p. 244; Rev. Odon., p. 3o.<br />
14./VII. am Schech-Arslan ca. 2000 m> im Erdschias-Gebiet.
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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren. I7 1<br />
Aeschna culubercuhis Horr., Exp. Engl. Ins., Taf. 27, Fig. 1 (1782).<br />
9./VII. am Illany-Dagh ca. 1400 m.<br />
Calopteryx splendens Harr., Exp. Engl. Ins., Taf. 3o, Fig. 1, 3 (1782); Selys,- Bull.<br />
Acad. Belg. (2), X/VII, p. 555 (1879)-<br />
9./VII. Engur-Göl nordöstlich von Kaisarie.<br />
Lestes virens Charp., Hör. Ent, p. 8 (1825); Selys, Bull. Acad. Belg. (2), XIII, p. 517<br />
(1862).<br />
6./VIL, 7./VII., 9./VII. am Illany-Dagh i3oo—1500 m; 10./V. amTschavuschdschisee<br />
bei Ilgün.<br />
Sympycna fusca Lind.; Selys, Bull. Acad. Belg. (2), XIII, p. 336 (1862).<br />
9./VII. Illany-Dagh ca. 1400 m; 10./V. am Tschavuschdschisee bei Ilgün.<br />
Ischnura pumilio Charp., Hör. Ent., p. 22 (1825); Selys, Bull. Acad. Belg. (2), X/i,<br />
p. 267 (1876).<br />
10./V. am Tschavuschdschisee bei Ilgün.<br />
Enallagma cyathigerum Charp., Lib. Eur., p. i63, T. 62, Fig. 1 (1840); Selys, Bull.<br />
Acad. Belg. (2), X/i, p. 505 (1876).<br />
9./VII. Engur-Göl, nordöstlich von Kaisarie; 10./V. am Tschavuschdschisee bei<br />
Ilgün; 9./VI. am Sultan-Sazy bei Soisaly 1070m.<br />
Palpares libelluloides L.; Rambur, S. à B., p. 367 (1842).<br />
8./VII. Illany-Dagh ca. 1550 m.<br />
Myrmecaelurus trigrammus Pallas, Iter, I, p. 469 (1771); Pictet, Neur. d'Espagne,<br />
p. 78 (1865).<br />
9./VII. am Illany-Dagh ca. 1400 m, Erdschias-Gebiet.<br />
Macronemurus bilineatus Brau., Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien 1868, p. 189.<br />
14./VII. Ewlije-Dagh 1900 m im Erdschias-Gebiet.<br />
Rhaphidia ophiopsis Schummel; Schneider, Monograph. Gen. Raphidiae L., p. 68,<br />
Taf. 2, Fig. a—f (i843).<br />
9./VII. am Illany-Dagh ca. 1400 m im Erdschias-Gebiet.<br />
Halter Ledereri Selys, Ann. Soc. Ent. Belg., IX, 1865, p. 254, PL II, Fig. 1, 2.<br />
Die Exemplare vom nördlichen Erdschias-Gebiet sind konstant kl<strong>einer</strong>, so daß<br />
hier eine Lokalrasse vorzuliegen scheint.<br />
17./VI. unterhalb Gereme ca. 1500—1600m; 6./VII. und 9./VII. Illany-Dagh ca.<br />
i3oo—1500 m; auch schon in der ersten Hälfte des Juni vereinzelt bei Soisaly<br />
1150 m beobachtet.<br />
Hemerobius humuli L.; Brau., Neur. Austr., p. 57 (1857).<br />
6./VII. Illany-Dagh ca. i3oom.<br />
Chrysopa vulgaris Schneid., Symbolae, p. 68, Taf. 8 (1851).<br />
14./VII. Schech Schaban ca. 1600m; 16./VII. Sürtme ca. 1600m; 17./VII. Bos-<br />
Tepe ca. 1700 m.<br />
Limnophilus politus McLach., Tr. Br., p. 3g, Pl. IX, Fig. 24 (1865); Monogr. Rev. and<br />
Syn. Trich., p. 68 (1874—1880).<br />
28./VII. Nordseite des Erdschias-Dagh ca. 2700 m.<br />
Sericostoma personatum Kirby and Spruce; Me Lach., Rev. and Syn. Trich., p. 226,<br />
Taf. XXV, Fig. i—17.<br />
8./VI. bei Soisaly ca. 1200 m.<br />
Hydropsyche exocellata Dufour; McLach., Rev. and Syn. Trich., p. 367, Taf. XXXIX,<br />
Fig. 1 — 6 (1880).<br />
8./V. auf der Fahrt von Haidar Pascha nach Eski-Schehir.
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I7 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Dipteren.<br />
Bibio 'hortulanus L., F. Suec. (1760), p. 770; Schin., F. A., II, p. 359 (1864).<br />
9./V. bei Ilgün ca. 1200m; 12./V. bei Konia ca. 1100 m (As. min.); 12./VI. bei<br />
Gereme 1700 m, Erdschias-Gebiet.<br />
Limnobia nubeculosa Mg., S. B., I, p. 140 (1818); Schin., F. A., II, p. 566 (1864).<br />
IIlany-Dagh, Erdschias-Gebiet,'i3oo—1600 m.<br />
Tipula nigdeensis n. sp.<br />
19./V. Nigde (As. min.), 3 cT, 5 ç.<br />
Im weiblichen Geschlechte brachyptere Form. Hellgelb. Kopf hellgelb, Stime und<br />
Scheitel steingrau. Fühler braun, erstes und zweites Glied hellgelb. Taster<br />
braun. Thorax hellgelb, vor der Sutur steingrau, mit zwei dunklen feinen<br />
Längsstriemen, hinter der Sutur mit der gewöhnlichen V-förmigen steingrauen<br />
Zeichnung. Schildchen ebenso gefärbt. Beim Q ist diese Zeichnung<br />
in vier dunkelgraue Längsstriemen aufgelöst. Borstseiten gelb mit grauen<br />
Flecken, die in zwei unterbrochenen Längsstriemen aufgelöst sind, deren<br />
eine an der Vorderhüfte beginnt und zur Flügelwurzel zieht, während die<br />
andere vom unteren Ende der Mesopleure über die Hüften nach hinten verläuft.<br />
Hinterleib gelb, mit dunkel steingrauer Rückenstrieme. Beine hellbraun,<br />
Tarsen verdunkelt. Flügel hyalin. Halteren gelb. Genitalien mäßig<br />
groß, hellgelb. Parameren flach, weißgelb mit schwarzer Spitze, am Rande<br />
lang behaart. Länge c? 11—13, ç 17 mm.<br />
Laniopa tenuirostris Lw., Dipt. Beitr., II, p. 16 (1854); Schin., F. A., I, p. 8 (1862).<br />
18./VII. 1 St. am Sary-Göl 2200 m.<br />
Odontomyia ornata Mg., Syst. Beschr., III, p. 143 (1822); Schin., F. A., I, p. 18 (1862).<br />
6./VI. 1 Stück bei Soisaly ca. i3oom.<br />
Odontomyia viridula F., Syst. ent., p. 760 (1775); Schin., F. A., Lp. 19 (1862).<br />
9./VII. 4 Stücke am Illany-Dagh i3oom; 6./VI. bei Soisaly ca. i3oom, Erdschias-<br />
Gebiet.<br />
Atylotus tricolor Zeller, Iris v. Oken, 1842, p. 819; Brau., Die Zweifl. d. k. Mus. zu<br />
Wien, I. Denkschr. d. math.-nat. Kl. d. kais. Akad. d. Wiss., 1880, p. 165.<br />
8./VI. am Karasiwri 2100 m; 20./VI. Ali-Dagh 1750 m ; 25./VI. Maritschak 2000 m,<br />
Erdschias-Gebiet.<br />
Nemestrina Kindermanni Schin., M. C.<br />
g./VII. 2 Stücke am Illany-Dagh i3oom.<br />
Kopf lederbraun, dicht grau bestäubt, die Grundfarbe nur am Mundrande und<br />
auf der Stirn in <strong>einer</strong> breiten glänzenden Makel sichtbar. Scheitel schwarz.<br />
Fühler schwarz, zweites Glied rot. Rüssel länger als Kopf und Thorax zusammen,<br />
wie die Taster schwarz. Die dichte Behaarung des Kopfes ist<br />
weißgrau. Thorax schwarzbraun, in der Mitte an den beiden Enden der<br />
Sutur mit weißem dreieckigen Flecke. Sonst dicht weißlich behaart, besonders<br />
an den Borstseiten und an der Unterseite. Hinterleib schwarzbraun,<br />
mit weißgrauen schmalen Hinterrandsbinden und <strong>einer</strong> breiten Längsbinde<br />
am ersten, <strong>einer</strong> schmalen am zweiten Ringe. Bauch ebenso gefärbt. Beine<br />
lederfarben, mit schwarzen Schenkeln. Flügel bräunlich getrübt, mit hyaliner<br />
Spitze. Die Trübung tritt hauptsächlich längs der Ader auf. Genitalien<br />
des cf groß, schwarz. Länge 16 mm. Rüssellänge g mm.
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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren.<br />
Anthrax velutina Mg., Syst. Beitr., II, p. 160 (1820); Schin., F. A., I, p. 50 (1862).<br />
Je 1 Stück 16./V. Kargyn-Karapunar; 17./V. Karapunar-Eregli (As. min.); 10./6.<br />
bei Ewerek 1200 m, Erdschias-Gebiet.<br />
Anthrax orientalis Schin. M. C.<br />
15./VII. 1 Stück am Schech-Arslan ca. 1900 m.<br />
Exoprosopa vespertilio Wd., Zool. Mag., I, 2 (1818); Schin., F. A., I, p. 55 (1862).<br />
1 Stück Engur-Göll bei Kaisarie.<br />
Exoprosopa semialba Wd., A. Zw. Ins., I, p. 274 (1828).<br />
3 Stücke 9./VI. bei Soisaly 1200 m; 15./VII. am Schech-Arslan ca. igoom.<br />
Bombylius hololeucus Lw., Europ. Dipt., Ill, p. 191 (1873).<br />
5 Stück 17./V. Karapunar bis Eregli (As. min.); 9./VII. Illany-Dagh i3oom;<br />
9./VI. bei Soisaly 1200m; 23./VI. Tschatak-Jaila 1700 m, Erdschias-Gebiet.<br />
Bombylius fulvescens Mg., Syst. Beschr., II, p. 205 (1820); Schin., F. A., I, p. 62 (1862).<br />
1 Stück 9./VI. bei Soisaly ca. 1200 m.<br />
Bombylius albomicans Lw., Europ. Dipt., Ill (1873).<br />
2 Stück am i3./VI. am Karasiwri 2100m, Erdschias-Gebiet; 12./V. bei Konia<br />
(As. min.).<br />
Chalcochiton Pallassii Lw., N. Beitr., IV, p. 9.<br />
1 Stück 16./V. Kargyn-Karapunar; 1 Stück 12./V. Konia (As. min.).<br />
Ploas virescens Fbr., Mantissa, II, p. 366 (1787); Schin., F. A., I, p. 65 (1862).<br />
1 Ç in Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.) gesammelt.<br />
Phthiria vagans Lw., Linn., I, p. 3g 1 (1846).<br />
5 cf, 5 Ç 14./VII. am Ewlije-Dagh ca. 1800 m; 16./VII. bei Sürtme ca. 16007«;<br />
17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />
Phthiria pulicaria Mikan.; Schin., F. A., I, p. 67 (1862).<br />
9./VII. am Illany-Dagh 1500m; 14./VII. Ewlije-Dagh 1900m; 16./VII. Sürtme<br />
1500m; 17./VII. Bos-Tepe 1700 m im Erdschias-Gebiet.<br />
Lonchoptera lutea Panz., Faun, germ., CVIII, p. 20(1809); Schin., F. A., I, p. 243(1862).<br />
1 ç am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 in.<br />
Lonchoptera trilineata Ztt., Dipt, scand., VII, p. 2804 (1848); Schin., F. A., I, p. 244<br />
(1862).<br />
3 Stück in Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.) gesammelt.<br />
Catabomba albomaculata Mcq., Dipt, exot., II (2), p. 86, Taf. XV, Fig. 6; Schin., F. A.,<br />
I, p. 3oi (1862) (Gemellarii).<br />
6./VII. am Illany-Dagh i3oom, im Erdschias-Gebiet.<br />
Sphaerosphoria scripta L.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 428 (1901).<br />
6. und 9./VII. am Illany-Dagh 1400»!; 14./VII. am Ewlije-Dagh 1800m; 16./VII.<br />
bei Sürtme 1500 m; 17./VII. Bos-Tepe 1700m, im Erdschias-Gebiet.<br />
Chrysogaster Macquarti Loew, Stett. ent. Ztg., 1843, p. 250; Verr., Brit. Fl. Syrph.,<br />
p. 199 (1901).<br />
5 cT, 1 Ç Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />
Psams abdominalis F., Ent. syst., IV, p. 307 (1794); Schin., F. A., I, p. 252 (1862).<br />
2 Stück, Erdschias-Gebiet ohne nähere Fundortsangabe.<br />
Paragus bicolor Fabr.; Verr., Brit. Fl. Syph., p. 152 (1901).<br />
16./VI. bei Gereme 1770 m; 17./VII. Bos-Tepe 1700/72, im Erdschias-Gebiet.<br />
Paragus tibialis Fll.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 150 (1901).<br />
9./VII. am Illany-Dagh 1400m; 14./VII. Ewlije-Dagh 1800m; 16./VII. Sürtme<br />
1500 m; I7-/7. Bos-Tepe 1600 m, im Erdschias-Gebiet.
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174 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Eristalomyia tenax L.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 505 (1901).<br />
6./VI. bei Soisaly 1200 m; 8./VI. am Karasiwri 1600 m; 9./VII. am Illany-Dagh<br />
1400 m, im Erdschias-Gebiet.<br />
Volucella fonarla Poda; Schin., F. A., I, p. 33o (1862).<br />
9./VII. am Illany-Dagh 1400 m, im Erdschias-Gebiet.<br />
Chrysotoxum festivum L.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 650 (1901).<br />
i3./VII. am Al-Dagh 2000 m, im Erdschias-Gebiet.<br />
Chrysotoxum intermedium Mg.; Schin., F. A., I, p. 254 (1862).<br />
16./VII. bei Sürtme 1500 m, im Erdschias-Gebiet.<br />
Merodon Idae Schin., M. C.<br />
1 Stück 15./VII. am Schech Arslan ca. igoom.<br />
Schwarze, grau gezeichnete Art. Kopf dicht grau, weiß behaart, Ocellendreieck<br />
und Scheitel schwarz, glänzend, schwarz behaart, nach vorne gegen die<br />
Lunula allmählich verlaufend. Hinterkopf oben schwarz, hinten grau.<br />
Fühler rotgelb, Borsten in der Basalhälfte rotgelb, gegen die Spitze braunschwarz,<br />
Rüssel schwarzbraun. Thorax schwarz, dicht grau bestäubt, mit<br />
vier schwarzen Längsstriemen, deren zwei mittlere schmal und nahe beisammen,<br />
deren äußere breit sind und von der Schulterschwiele zum Seitenrande<br />
des Schildchens ziehen. Alle Längsstreifen sind von einem schmalen<br />
kupfernen Saum umgeben. Brustseiten grau, dicht weißlich behaart. Die<br />
Behaarung des Rückens ist sehr kurz und spärlich. Schildchen schwarz,<br />
licht behaart. Hinterleib schwarz, jeder Ring mit <strong>einer</strong> schwach gebogenen<br />
hellgrauen Querbinde, die ebenso wie der Hinterrand jedes Ringes licht behaart<br />
ist. Letzter Ring ohne Binde, ganz licht behaart. Bauch schwarz. Beine<br />
schwarz, Vorder- und Mittelschienen an beiden Enden und alle Tarsen gelbrot.<br />
Flügel schwach grau getrübt. Schüppchen und Halteren gelb. Länge 12 mm.<br />
Merodon spinipes F., Ent. syst, IV, p. 296 (1794); Schin., F. A., I, p. 345 (1862).<br />
3 Stück 13./7. am Al-Dagh ca. 2000 m.<br />
Exorista barbata Rdi., Prodr., III, p. 116 (1859).<br />
1 ç 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Parexorista confinis Fil., Dipt. suec. Musc, p. 32 (1820); Brau, und Bergenst., II,<br />
p. 17 (32i), 1891.<br />
i cT am 14./VI. am At-Tepe ca. 23oom.<br />
Gonia atrata n. sp.<br />
5 Stück 14./VI. am At-Tepe ca. 23oom; i3./VI. am Karasiwri 2100m.<br />
Schwarze, glänzende Art. Kopf gelb, silberweiß schimmernd. Scheitel glänzend,<br />
nicht bestäubt. Strieme hellgelb. Basalglieder der Fühler rotgelb. Drittes<br />
Glied fünfmal so lang als das zweite. Schwarzbraune Fühlerborste gekniet,<br />
erstes Glied kurz, zweites verlängert, so lang als das dritte. Taster gelb.<br />
Thorax schwarz, glänzend, ohne weiße Bestäubung. Hinterleib schwarz,<br />
glänzend, zweiter Ring an den Seiten beim d 1 rot. Schildchen gelbbraun.<br />
Beine schwarz. Flügel schwach grau getrübt, Adern an der Basis gelblich.<br />
Schüppchen rein weiß. Halteren gelb. Die Beborstung des Hinterleibes ist<br />
folgende: Erster Ring mit zwei marginalen, zweiter Ring ebenfalls mit zwei<br />
marginalen, dritter Ring mit <strong>einer</strong> Reihe marginaler Makrochäten.<br />
Nach Kowarz, Wr. Ent. Z., VII (1888), p. 2 gehört diese Art zur Foersteri Mg.,<br />
unterscheidet sich aber durch den hellen Silberglanz des Kopfes, geringe<br />
Größe, nicht gekrümmte Hinterschienen etc. Länge 8—9 mm.
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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren. 175<br />
Gonia ruficeps Ztt.<br />
5 Stück 14./VI. am At-Tepe ca. 23oom; i3./VI. am Karasiwri 2100 m.<br />
Micropalpus Pentheri n. sp.<br />
Kopf dicht weißgrau bestäubt. Stirnstrieme rostfarben. Ocellendreieck schwarz.<br />
Fühler schwarz. Zweites Fühlerglied schwach grau bestäubt, an der Spitze<br />
rostfarben. Fühlerborste mit kurzen Basalgliedern. Thorax dicht grau bestäubt,<br />
mit rostfarbenen, grau bestäubten Schultern. Beborstung: Vor der<br />
Quernaht 3 i. D., 3 ä. D., keine Intr., 1 Praes., 1 Posth., 4 Hum.; hinter der<br />
Quernaht: 3 i. D., 3 ä. D., 3 Intr., 3 Supraal., Sternopl. 2, 1. Schildchen<br />
rostfarben, grau bestäubt. Apicale Schildchenborsten gekreuzt. Jederseits<br />
drei marginale Borsten, außerdem noch zwei Discale. Hinterleib schwarz,<br />
grau bestäubt. Beim c? die Seiten des ersten bis dritten Segmentes rostgelb.<br />
Erster Ring ohne, zweiter bis vierter mit Discalen und marginalen Makrochäten,<br />
und zwar am zweiten Ringe je zwei discale und marginale, am<br />
dritten zwei discale und eine Reihe marginaler, am vierten zwei Reihen<br />
Borsten, die beiden mittleren der Discalreihe nach vorne gerückt. Beine<br />
schwarz. Tarsen der Vorderbeine beim Q erweitert. Flügel hyalin. Randdorne<br />
fehlen. Dritte Längsader nur am Grunde gedornt. Schüppchen<br />
weiß. Als Geschlechtsunterschied ist hervorzuheben, daß das dritte Fühlerglied<br />
des cT erweitert ist. Orbitalborsten beim cf fehlend. Klauen beim<br />
cT länger als beim ç, die Lange des letzten Tarsengliedes jedoch nicht erreichend.<br />
Ein Pärchen am io./VI. bei Ewerek 1200m im Erdschias-Gebiete von Herrn Dr.<br />
Penther gesammelt.<br />
Macquartia occlusa Rdi., Prodr., III (1859), p. 8g.<br />
1 ç vom Erdschias, am 8./VI. auf der Spitze des Karasiwri 2120m gefangen.<br />
Olivieria latifrons Brau., Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-nat. KL,<br />
Bd. CVII, Abt. I (1898), p. 529.<br />
Ein Pärchen, das ç am 16./VII., das cf am 18./VII. am Erdschias bei Sürtme<br />
1500—1700 m gefangen.<br />
Mintho lacera Rdi., Prodr., IV, p. 135 (1861).<br />
1 cT am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />
Pseudomintho B. B.<br />
Außer der bisher bekannten Art brevipenhis B. B. fanden sich in der Kollektion<br />
zwei bisher unbeschriebene Arten, und zwar Pentheri m. und rufipes m.<br />
Diese drei Arten lassen sich folgendermaßen leicht unterscheiden:<br />
1 Hinterleib ganz schwarz. Spitzen und hintere Querader steil. Keine<br />
Spur <strong>einer</strong> lichteren Bestäubung an den Vorderwänden der Hinterleibsegmente.<br />
Pentheri m.<br />
— Hinterleib gelbrot, mit schwarzer Spitze und ebensolcher Rückenstrieme<br />
2<br />
2 Alle Schenkel und die Mittel- und Hinterschienen gelbrot. Flügel hyalin<br />
rufipes m.<br />
— Schenkel und Schienen schwarz, erstere nur an der Spitze gelbrot.<br />
Flügel am Vorderrande, besonders an der Mündung der zweiten Längsader<br />
etwas rauchig getrübt. brevipennis B. B.<br />
Pseudomintho brevipennis B. B., Vorarb, z. Monogr. der Muse, schi^om., I, p. 169,<br />
Taf. X, Fig. 263 (1889).
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176 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
1 cT und 2 Q am 9./VII. am Illany-Dagh ca. i3oo m und 14./VII. am Ewlije-Dagh<br />
ca. 1800 m gefangen.<br />
Das cT und ein ç unterscheiden sich auffallend durch die Größe von der Normalform.<br />
Sie sind nur 6 mm lang, statt 8 mm, wie alle mir bekannten Stücke<br />
dieser Art. Da ich sonst keinen Unterschied finde, außer daß die Beugung<br />
nicht V-förmig ist, während sie bei den typischen Stücken stark V-förmig<br />
ist, mögen sie einstweilen bei dieser Art bleiben. Jedenfalls stellen sie aber<br />
eine Lokalform dar, für die ich den Namen minor m. vorschlage. Die Unterschiede<br />
sind:<br />
a) Größere Form (8 mm). Spitzen gerade, nach außen konkav, Beugung<br />
V-fÖrmig, mit kleinem Aderanhang, brevipennis B. B. forma typica.<br />
b) Kl<strong>einer</strong>e Form. Spitzenquerader fast gerade. Beugung rechtwinkelig<br />
ohne Anhang. brevipennis minor m.<br />
Pseudomintho minor n. var.<br />
1 o 9./VII. am Illany-Dagh i3oom; 1 c? I4-/7- arn Ewlije-Dagh ca. 1800m.<br />
Ich führe diese Varietät nochmals auf, um so die Aufmerksamkeit der Forscher<br />
darauf zu lenken. Sollten die gegebenen Merkmale bei <strong>einer</strong> größeren Anzahl<br />
von Individuen, die mir leider nicht zur Verfügung steht, konstant sein,<br />
so wäre diese Form als Art zu betrachten.<br />
Die Beborstung ist wie bei allen Arten dieser Gattung die folgende: Thoraxbeborstung:<br />
Vor der Quernaht 1 i. D., 2 ä. D., o Intraal., 1 Praemt., 1 Posthum.,<br />
2 Hum.; hinter der Quernaht o i. D., 3 ä. D., 2 Intraal., 2 Supraal., 2 Notopleurale,<br />
2 Sternopleuralborsten. Hinterleib: erster Ring ohne, zweiter mit<br />
zwei marginalen, dritter mit zwei discalen und <strong>einer</strong> Reihe marginaler Borsten,<br />
vierter Ring wie der dritte beborstet.<br />
Pseudomintho rufipes n. sp.<br />
1
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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren. 177<br />
den drei charakteristischen weißen Längsstriemen. Brustseiten schwach grau<br />
bereift. Schildchen glänzend schwarz. Hinterleib schwarz, glänzend, ohne<br />
Spur <strong>einer</strong> weißen Schillerbinde.<br />
Beine schwarz, Knie der Vorderbeine, das Enddrittel, der Mittel- und Hinterschenkel<br />
und die Mittel- und Hinterschienen rotgelb. Hüften schwarz.<br />
Flügel hyalin, an der Basis gelblich. Beugung rechtwinkelig, Spitzenquerader gerade,<br />
Schüppchen weiß, Halteren gelb. Länge 5 mm.<br />
Zeuxia cinerea Mg., S. B., V, p. 8, Taf. 42, Fig. 11—13 (1826).<br />
1 Q am 17./VII. am Bos-Tepe 1600 m im Erdschias-Gebiet gefangen.<br />
Sarcophila maxima Portsch., Hör. Soc. Ent., XI (1875), p. i3i.<br />
Am 8./VI. am Karrsiwri 2100 m.<br />
Lucilia cornicina F., Spec, insect., II, p. 438 (1781).<br />
i cT am 16./VII. bei Sürtme 1600m, 2 ç am 12./VII. bei Sürtme 1500 m; 17./VII.<br />
am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />
Lucilia caesar L., F. suec, 1828 (1761).<br />
1 cT am 9./VII. am Illany-Dagh 1100 m.<br />
Musca domestica L., F. suec, i833 (1761); Rdi., Prodr., V, p. 220 (1862).<br />
1 Q am 18./VII. am Sary-Göl ca. 2200 m.<br />
Musca tempestiva FU., Dipt. suec. Musc, p. 53 (1820); Rdi., Prodr., V, p. 220 (1862).<br />
2 c?, 2 ç am 16./VIL bei Sürtme ca. 1600 m ; 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />
Placomyia vitripennis Mg., Syst. Beschr., V, p. 73 (1826); Rdi., Prodr.,.V, p. 224 (1862).<br />
8 c? und 4 Q am 8./VII. am Illany-Dagh 1400 m; 9./VII. am Illany-Dagh i3oom;<br />
14./VII. am Ewlije-Dagh 1800m; 16./VII. bei Sürtme 1600m; 17./VII. am<br />
Bos-Tepe 1600 m.<br />
1 cT in Bujukdere (europäische Türkei) am 4./V. 1902.<br />
Myopina riparia FIL, Musc, p. 67 (1820); Schin., F. A., I, p. 658 (1862).<br />
Aus Larven gezogen am 5./VI., Soisaly 1200 m, Erdschias-Gebiet. 3 Q.<br />
Scatophaga litorea Fll., Dipt. suec. Scatomyz., p. 4(1819); Schin., F. A., II, p. 18(1864).<br />
1 cT, 2 £ von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />
Ditaenia cinerella Fll., Sciomyz., p. 14 (1820); Hendel, Abh. d. zool.-bot. Ges. Wien,<br />
II, Heft 1, p. 72 (1902).<br />
1 c? von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />
Platystoma ilgünensis n. sp.<br />
Am 9./V. bei Ugün (As. min.).<br />
Diese der PL tegularia Lw. sehr nahe stehende Art unterscheidet sich von derselben<br />
nur durch die ganz schwarzen Fühler und Beine, hellere Bestäubung<br />
des Körpers, lichtere und weniger deutliche Zeichnung des Flügels und<br />
durch die parallel gestellten apicalen Schildchenborsten.<br />
Obwohl mir nur 1 Q von dieser Art vorliegt, sind die angegebenen Merkmale<br />
doch solche, die in diesen Gruppen als konstante anzusehen sind. Ich glaube<br />
daher berechtigt zu sein, diese Form als neue Art anzusprechen.<br />
Alles übrige wie bei tegularia Lw., weshalb ich auf die nähere Beschreibung verzichten<br />
kann.<br />
Länge 8 mm.<br />
Platystoma Pentheri n. sp.<br />
Am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />
Schwarze Art. Kopf, Fühler, Rüssel und Taster schwarz. Thorax und Schildchen<br />
blauschwarz, nicht glänzend. Apicale Schildchenbosten parallel, nicht ge-
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178 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
kreuzt wie bei der nächstverwandten PL pulescens Lw. Hinterleib glänzend<br />
schwarz, Bauch am Grunde gelb. Beine rotgelb, Vorderschienen und Tarsen,<br />
Mittelschenkel an der Basis, Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze und<br />
die Hinterschienen braunschwarz. Schüppchen klein, schmutzigweiß. Flügelzeichnung<br />
wie bei pubescens Lw.<br />
Diese Art, von der mir leider nur ein Q vorliegt, unterscheidet sich von pubescens<br />
Lw. durch die Färbung der Beine und des Thorax, die Größe, durch<br />
die Stellung der apicalen Schildchenborsten etc.<br />
Länge 5 mm.<br />
Empyelocera nigrimana Lw., Beri. Ent. Z., 1866, p. 240; Mik, Wr. Ent. Z., 1889, p. 192.<br />
Am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600m; 14./VII. am Ewlije-Dagh ca. 1800m;<br />
18./VII. beim Sary-Göl ca. 1100m.<br />
Oxyna producta Lw., Monogr. d. Trypet., p. 94, Taf. XVIII, Fig. 2 (1862).<br />
1 ç am 8./VII. am Illany-Dagh ca. 1500 m; 1 g am 14./VII. am Ewlije-Dagh<br />
ca. 1800 m.<br />
Sphenella marginata Fil.; Lw., Monogr. d. Trypet., p. 76, Taf. XIII, Fig. 1 (1862).<br />
1 5 am 6./VI. bei Soisaly ca. i3oom.<br />
Urellia stellata Fueßlin, Verz. d. Schweiz. Insekten, p. 1125 (1775).<br />
3 ç, 3 c? im Erdschias gesammelt; 6./VI. bei Soisaly 1200 m; 9./VII. am Illany-<br />
Dagh 1400m; 17./VII. am Bos-Tepe 1600m.<br />
Urellia eluta Mg., S. B., IV, p. 344, Taf. 50, Fig. i3 (1826).<br />
8 9, 4 cf am 8./VII. Illany-Dagh 1600m; 14./VII. Ewlije-Dagh 1900 m; 16./VII.<br />
Bos-Tepe 1700 m und 17./VII. Sürtme 1500 m im Erdschias-Gebiet gefangen.<br />
Urellia amoena Frfld., Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss., XXII, p. 542, Fig. 2 (1856).<br />
1 g am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Trypeta acuticornis Lw., Monogr. d. Trypet., p. 62, Taf. IX, Fig. 4.<br />
2 Q am 16./VII. bei Sürtme und 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />
Trypeta serratulae L., F. suec, p. 461 (1761); Schin., F. A., II, p. 134 (1864).<br />
1 cT am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />
Tephritis dioscurea Lw., Monogr. d. Trypet, p. 105, Taf. XXI, Fig. 4 (1862).<br />
1 cT; 1 Q am 9./VII. am Illany-Dagh ca. i3oom; 1 ç 17./VII. am Bos-Tepe ca.<br />
1600 m.<br />
Tephritis conjuncta Lw., Monogr. d. Trypet., p. 114, Taf. XXIV, Fig. 1 (1862).<br />
2 d" am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m; 1 ç am 9/VII. am Illany-Dagh ca.<br />
i3oo m.<br />
Tephritis nigricauda Lw., Monogr. d. Trypet., p. 112, Taf. XXIII, Fig. 4 (1862).<br />
4 cT, 1 Q am 9./VII. am Illany-Dagh ca. i3oom: 1 ç am 17./VII. am Bos-Tepe<br />
ca. 1600 m; 1 cT am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />
Sepsis punctum Fabr., Ent. Syst., IV, p. 351 (1794); Schin., F. A., II, p. 179 (1864).<br />
2 g von Karaköi-Bos-Oyuk (As. min.).<br />
Sepsis cynipsea L., F. suec, 1868 (1761); Schin., F. A., II, p. 179 (1864).<br />
2 cT und 2 ç von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />
Meromy^a laeta Mg., Syst. Beschr., VII, p. 3g5 (i838); Schin., F. A., II, p. 210 (1864).<br />
2 Q am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />
Mosillus aeneus Fll., Dipt. suec. Oscin. (1820); Schin., F. A., II, p. 235 (1864).<br />
1 Q am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />
Felina aenea FU., K. vetensk. akad. handl., i8i3, p. 253.<br />
1 cf von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).
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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. 179<br />
Drosophilafenestrarum FIL, Dipt. suec. Geomyz., p. 6 (i823); Schin., F. A., II, p. 278<br />
(1864).<br />
10 cT, 4 ç von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />
Geomy^a tripunctata FIL, Dipt, suec, p. 2 (1823); Schin., F. A., II, p. 287 (1864).<br />
1 g von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />
Leucopis griseola FIL, Dipt. suec. Agromyz., p. 8 (1823); Schin., F. A., II, p. 294<br />
(1864).<br />
2 ç am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Leucopis puncticornis Mg., Syst. Beschr., VI, p. 134 (i83o); Schin., F. A., II, p. 294<br />
(1864).<br />
1 cT, 1 ç> am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Ceratomela acuticornis Mg., Syst. Beschr., VI, p. 175 (1826); Schin., F. A., II, p. 3n<br />
(1864).<br />
1 Ç am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Borborus vitripennis Mg., Syst. Beschr., VI, p. 206 (i83o); Schin., F. A., II, p. 324<br />
(1864).<br />
1 Q am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Borborus costalis Ztt., Dipt, scand., VI, p. 2483 (1847); Schin., F. A., II, p. 324 (1864).<br />
1 9 am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />
Zodion cinereum Fab., Ent. syst., IV, p. 3gg, 9 (1794); Schin., F. A., I, p. 38i (1862).<br />
1 ç am 9./VII. am Illany-Dagh 1500 m im Erdschias-Gebiet gefangen.<br />
Occemyia atra F., Spec, ins., II, p. 469 (1781); Schin., F. A., I, p. 382 (1862).<br />
1 9 am 17./VII. am Bos-Tepe (Erdschias-Gebiet) 1600 m.<br />
Occemyia distincta Mg., Syst.Beschr., IV, p. 149 (1824); Schin., F. A., I, p.382 (1862).<br />
1 d 1 Asia minor (ohne nähere Fundortsangabe).<br />
Hemipteren.<br />
Von<br />
Dr. G. Horvâth.<br />
Pentatomidae.<br />
Odontotarsus grammicus L. — Zwischen Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei<br />
Kaisarie.<br />
Odontotarsus plicatulus Horv. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Eurygaster integrlceps Put. var. plagiata Reut. — Zwischen Konia und<br />
Kaisarie.<br />
Tarisa virescens H.-Sch. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Tholagmus üavolineatus Fabr. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Sehirus robustus Horv. — Erdschias-Gebiet.<br />
Sehirus sexmaculatus Ramb. — Erdschias.<br />
Sehirus dubius Scop. var. melanopterus H.-Sch. — Erdschias-Gebiet.<br />
Sciocoris macrocephalus Fieb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Aelia furcula Fieb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Stagonomus italicus Gmel. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, ioo5. 14
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l8o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Peribalus ßssiceps n. sp. — ßreviter ovatus, supra fusco-testaceus, dense<br />
distincteque nigro-punctatus; capite planiusculo, latitudine sua interoculari 1 j5 longiore<br />
et pronoto aequilongo, antrorsum distincte angustato, jugis apice haud contiguis, hiscentibus,<br />
angulato-rotundatis et ultra apicem tyli distincte porrectis; antennis gracilibus,<br />
albidis, apice imo articuli secundi, triente apicali articuli tertii articulisque duobus ultimis<br />
(triente basali excepto) nigris, articulo quinto apice flavo-testaceo, articulis secundo et<br />
tertio longitudine subaequalibus; rostro albido, apice nigro; pronoto longitudine sua<br />
media duplo et dimidio latiore, marginibus lateralibus anticis callosis, albis, rectis, vitta<br />
intramarginali nigra terminates; scutello latitudini suae basali aequilongo et basi capite<br />
cum oculis fere dimidio latiore, punctis callosis albidis basalibus destituto, retrorsum<br />
minus angustato, apice sat anguste albo, sed haud nigro-punctato, macula anteapicali<br />
nigra destituto ; margine costali corii basin versus albido-calloso; membrana fuscescentihyalina;<br />
connexivo ad incisuras segmentorum nigro-maculato; corpore subtus flavoalbido,<br />
subtiliter punctato, punctis plerumque decoloribus, puncto utrinque singulo •<br />
majore supra acetabulos, orificiis, spiraculis punctoque majore in angulo postico laterali<br />
segmentorum ventralium nigris, ventre vittis sex valde obsoletis, e punctis minutis nigris<br />
approximatis formatis signato; pedibus subtilissime nigro- et fusco-punctulatis, femoribus<br />
antice pone medium puncto nigro notatis. Q. Long. io74, lat. 6 mm.<br />
Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Ähnelt dem P. sphacelatus Fabr., aber der Kopf ist länger und nach vorne zu<br />
stärker verschmälert, die Jochstücke sind deutlich länger als die Stirnschwiele, die Seiten<br />
des Kopfes unten vor den Augen ohne schwarzen Längsstreif; das Schildchen ist nach<br />
hinten zu weniger verengt mit nahezu ganz geraden Seiten, in den Grundwinkeln ohne<br />
weiße callose Knoten, an der Spitze breiter abgerundet mit schmälerem weißen Halbmond<br />
und vor diesem ohne schwarzen Fleck. Die Bauchseiten haben nur in den Hinterwinkeln<br />
der Segmente einen schwarzen Punkt, während bei P. sphacelatus diese Segmente<br />
sowohl in den Hinter- als auch in den Grundwinkeln mit je einem schwarzen<br />
Punkt besetzt sind.<br />
Peribalus vernalis Wolff. — Ilgün nordwestlich von Konia.<br />
Carpocoris fuscispinus Boh. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Carpocoris purpureipennis De Geer. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Dolycoris baccarum L. —Zwischen Konia und Kaisarie ; Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Rhotnbocoris regularis H.-Sch. — Erdschias-Gebiet.<br />
Bagrada poecila Klug var. Abeillei Put. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Coreidae.<br />
Centrocoris spinigèr Fabr. — Zwischen Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei<br />
Kaisarie.<br />
Verlusia umbrina Jak. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Phyllomorpha laciniata Villers. — Serai-Dagh bei Konia.<br />
Coriomeris scàbricornis Panz. — Erdschias-Gebiet.<br />
Camptopus lateralis Germ. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha.<br />
Alydus calcaratus L. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Stenocephalüs agilis Scop. — Erdschias-Gebiet.<br />
Stenocephalus albipes Fabr. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Therapha Hyoscyami L. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir, dann zwischen<br />
Konia und Kaisarie.
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Dr. G. Horvâth. — Hemipteren. l8l<br />
Corizus crassìcornìs L. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Corizus hyalinus Fabr. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir sowie zwischen<br />
Konia und Kaisarie.<br />
Corizus subrufus Gmel. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Corizus parumpunctatus Schill. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir<br />
sowie zwischen Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Corizus tigrinus Schill. — Zwischen Karaköi und Boz-Oyuk, Haidar-Pascha<br />
und Sabandscha, Sabandscha und Eskischehir, Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei<br />
Kaisarie.<br />
Maccevethus lineola Fabr. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Chorosoma Schillingi Schumm. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Berytidae.<br />
Berytus tipularius L. — Eine Nymphe vom Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Neides consimilis Horv. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Lygaeidae.<br />
Lygaeus pandurus Scop. — Erdschias-Gebiet.<br />
JLygaeus equestris L. — Insel Prinkipo; zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Lygaeus superbus Poll. — Erdschias-Gebiet.<br />
Apterola Lownii Saund. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Nysius graminicola Kol. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha sowie<br />
zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Geocoris erythrocephalus Lep. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir;<br />
Erdschias-Gebiet.<br />
Heterogaster Urticae Fabr. — Erdschias-Gebiet.<br />
Platyplax Salviae Schill. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Camptotelus lineolatus Schill. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Metopoplax Origani Kol. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Macroplax fasciata H.-Seh. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha.<br />
Trapezonotus arenarius L. — Erdschias-Gebiet.<br />
Callistonotus n. g. — Corpus ovale, pilosulum. Caput trianguläre, latitudine<br />
sua cum oculis paullo brevius, apice pronoti angustius, apicem versus leviter convexodeclive;<br />
tuberculis antenniferis a latere visis antrorsum oblique declivibus. Antennae<br />
ab oculis longius remotae, pilis semiadpressis brevibus sat dense vestitae, articulis<br />
secundo et tertio praeterea setis longioribus semierectis parce praeditis, articulo primo<br />
apicem capitis distincte superante, articulo secundo latitudine interoculari verticis vix<br />
longiore, articulo quarto toto nigro. Rostrum pone coxas intermedias extensum, articulo<br />
secundo coxas anticas attingente et quam articulo tertio distincte longiore. Pronotum<br />
trapezoideum, transversum, apice leviter sinuatum, marginibus lateralibus totis<br />
laminato-explanatis, intus linea impressa haud terminatis, apice subito fortiter rotundatis,<br />
lobo antico fere impunetato. Scutellum longius quam latius, unicolor, vittis pallidis<br />
destitutum. Hemelytra completa; clavo seriebus duabus exterioribus punetorum parallelis<br />
appropinquatis, venam apicem versus attenuatam terminantibus, serie punetorum<br />
intcriore a serie marginis scutellaris longe remota, disco sparsim punctato, triente<br />
basali autem impunetato; membrana gutta discoidali lactea ornata. Venter sutura tertia<br />
14*
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182 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
utrinque distincte antrorsum sinuato-curvata; macula opaca posteriore laterum segmenti<br />
quarti a macula anteriore longissime remota, ad marginem posticum segmenti appropinquata.<br />
Femora antica incrassata, subtus spinis pluribus, una majore, armata; femora<br />
posteriora inermia; tarsi postici articulo primo articulis duobus apicalibus simul sumtis<br />
duplo longiore.<br />
Diese neue Gattung ist der Gattung Aphanus Lep. Serv. zunächst verwandt, aber<br />
die Oberseite des Körpers ist behaart, das zweite und dritte Fühlerglied sind in ihrer<br />
ganzen Länge mit längeren Borstenhaaren besetzt, das zweite Fühlerglied ist deutlich<br />
kürzer als wie der Kopf mit den Augen zusammen breit und die Membran mit einem<br />
weißen Discoidalfleck geziert. Die mit Borstenhaaren besetzten Fühler erinnern an die<br />
Gattung Trapezonotus Fieb. und die eigentümliche Punktierung des Clavus speziell an<br />
Tr. Ullrichii Fieb., der Kopf und das Wurzelglied der Hintertarsen sind jedoch länger<br />
und die Pronotumseitenränder sind stärker ausgebreitet, ohne von der Scheibe durch<br />
eine deutlich eingedrückte Linie geschieden zu sein.<br />
Callìstonotus nigroruber Stai. — Niger, opaculus, superne pilis brevibus erectis,<br />
apice curvatis, griseis vestitus; margine angusto apicali, lateribus explanatis parteque<br />
postica pronoti, hemelytris, limbo postico pro- et metastethii, acetabulis externe, connexivo<br />
limboque ventris coccineis; capite subnitido, subtilissime punctulato; antennis<br />
griseo-pilosis et setosis; pronoto longitudine sua postica fere 2 /3 latiore, lobo postico<br />
subtiliter fusco-punctato et basi nigro-quadrimaculato; davo vittula subbasali interna<br />
nigra notato, basi ipsa ante hanc vittulam flavo-testaceo; macula parva rotundata interna<br />
pone medium corii membranaque nigris, hujus angulo basali interno flavo-testaceo<br />
et macula parva oblonga pone medium lactea; corpore subtus parce griseo-puberulo;<br />
pedibus breviter griseo-pilosulis. ç. Long. 9 z /2, lat. 3 mm.<br />
Rhyparochromus nigro-ruber Stài, Öfv. Vet.-Ak. Förh., 1858, p. 43o, 1 (1859).<br />
Rhyparochromus Princeps Dohrn, Sten. Ent. Zeit., XXI, p. 160, 16, Taf. 1, Fig. 2 (i860).<br />
Von dieser schönen Art, welche von Stài und A. Dohrn aus Cypern beschrieben<br />
wurde, aber seither beinahe ganz verschollen und den meisten Hemipterologen unbekannt<br />
geblieben ist, liegt ein weibliches Exemplar vom Illany-Dagh bei Kaisarie vor.<br />
Da die Art in keine bis jetzt bekannte Gattung eingereiht werden kann, so mußte für<br />
sie eine neue Gattung aufgestellt werden.<br />
Aphanus consors Horv. — Erdschias-Gebiet.<br />
Aphanus Reuteri Horv. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Aphanus alboacuminatus Goeze var. funereus Put. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Aphanus phoeniceus Rossi. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Emblethis denticollis Horv. — Erdschias-Gebiet.<br />
Lethaeus cribratissimus Stai. — Insel Prinkipo.<br />
Pyrrhocoris apterus L. — Erdschias-Gebiet.<br />
Pyrrhocoris niarginatus Kol. — Erdschias-Gebiet.<br />
Tingitidae.<br />
Tingis demissa n. sp. — Ovata, sordide flavo-testacea, parce brevissimeque<br />
albido-puberula; capite nigro, spinulis anticis breviusculis verticis et bucculis pallidis;<br />
antennis brevibus, nigris, articulo tertio (basi excepta) fusco-testaceo et quam articulo<br />
quarto dimidio longiore, articulo hoc breviter ovoideo; pronoto paullo convexo, carinis<br />
tribus percurrentibus subparallelis, humilibus, vix areolatis, vesicula antica horizontali,<br />
medio carinata et apice minime producta, marginibus lateralibus sinuatis, an-
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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. l83<br />
guste dilatatis, punctis nonnullis nigris variegatis, uniseriatim areolatis, areolis sat irregularibus<br />
et aegre distinguendis; elytris completis, distincte pone apicem abdominis<br />
extensis, haud perspicue areolatis, costis quam carinis pronoti distincte humilioribus,<br />
spatio discoidali plano, intus angulato-rotundato, spatio laterali biseriatim areolato,<br />
membrana costae pellucida, punctis marginalibus nigris notata, sat angusta, triente<br />
basali biseriatim, dein usque ad apicem uniseriatim areolata, areolis his irregularibus<br />
subtriangularibus, spatio apicali distincte areolato; corpore subtus cum pedibus fuscotestaceo,<br />
marginibus lateralibus ventris, femoribus apiceque tarsorum nigris, tibiis basi<br />
nigricantibus. Q. Long, fere 3 mm.<br />
Zwischen Konia und Kaisarie ein Exemplar erbeutet.<br />
Erinnert etwas an T. brevicornis Horv., aber kürzer und breiter, oben mit ganz<br />
kurzer und spärlicher grauweißlicher Pubeszenz, letztes Fühlerglied kürzer, Pronotumseitenrand<br />
ausgebuchtet, schmäler, mit ziemlich undeutlichen Maschen, Mittel- und<br />
Seitenfeld der Flügeldecken sowie auch das Pronotum undeutlich genetzt, Fühler am<br />
Grunde samt den Schenkeln schwarz.<br />
Tingis cappadocica n. sp. — Breviter ovalis, supra griseo-testacea, parce<br />
griseo-puberula, marginibus lateralibus carinisque omnibus pronoti et elytrorum setis<br />
erectis, griseis, apice haud curvatis sat dense obsitis; capite nigro, albido-tomentoso,<br />
spinis quinque superioribus brevibus bucculisque pallidisj antennis mediocribus, pilis<br />
longiusculis semierectis minus dense praeditis, nigris, articulo tertio flavo-testaceo et<br />
quam articulo quarto dimidio longiore, articulo hoc clavato; pronoto parum convexo,<br />
utrinque prope vesiculam anticam nigricante, carinis tribus percurrentibus humilibus,<br />
obsolete uniseriatim areolatis, antrorsum nonnihil divergentibus, carinis lateralibus antice<br />
leviter curvatis, vesicula antica parce albido-tomentosa, horizontali, medio cannata<br />
et apice subtruncata, marginibus lateralibus rectis, vix dilatatis, nonnisi angustissime et<br />
obsoletissime uniseriatim areolatis, processu postico distincte areolato J elytris completis,<br />
apicem abdominis paullo superantibus, distincte areolatis, costis humilibus, spatio discoidali<br />
plano, intus angulato-rotundato, spatio laterali ante medium triseriatim, pone medium<br />
autem biseriatim areolato, membrana costae regulariter uniseriatim areolata, setis marginalibus<br />
membrana hac paullo longioribus; corpore subtus nigro, griseo-pubescente, limbis<br />
antico et postico prostethii, limbo postico meso- et metastethii carinisque sternalibus<br />
pallidisj pedibus nigris, pilis longiusculis semierectis griseis obsitis, tibiis basique tarsorum<br />
flavo-testaceis, illis subtus basin versus nigris et nonnihil incrassatis. Q. Long. 3 mm.<br />
Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Unterscheidet sich von T. Kiesenwetter'i M.R. durch die kürzeren, steifen, borstenartigen<br />
und an der Spitze nicht gekrümmten Haare der Oberseite, der F'ühler und der<br />
Beine. Diese Borstenhaare stehen auch etwas weniger dicht. Das Seitenfeld der Flügeldecken<br />
ist vor der Mitte breiter mit drei Maschenreihen, während das Randfeld bedeutend<br />
schmäler ist als bei T. Kiesenwetteri und nur aus <strong>einer</strong> einzigen Reihe regelmäßiger<br />
Maschen besteht.<br />
Monanthia Putoni Montd. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Monanthia Echii Schrk. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Reduviidae.<br />
Reduvius pallipes Klug. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Harpactor iracundus Poda. — Zwischen Konia und Kaisarie sowie auf dem<br />
Illany-Dagh bei Kaisarie. Meistens die var. rubricus Germ.
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184 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Harpactor punctiventris H.-Sch. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Nabis lativentris Boh. — Bujukdere.<br />
Miridae.<br />
Acetropis cannata H.-Sch. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Miris calcaratus Fall. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Notostira erratica L. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Leptopterna ferrugata Fall. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Lopus cingulatus Fabr. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Lopus bitnaculatus Jak. — Erdschias-Gebiet. — Diese Art ist zunächst verwandt<br />
mit L. infuscatus Brüll., von dem sie sich durch etwas geringere Größe, mehr<br />
parallele Körperform, vorne steiler abfallenden Kopf, bis hinter die Mittelhüften reichenden<br />
Schnabel, kürzeres, quer breiteres und am Hinterrande stärker ausgebuchtetes Pronotum<br />
usw. unterscheidet. Hierher gehört wahrscheinlich auch L. infuscatus var. e<br />
Reut., Hem. Gymn. Eur., V, p. 319.<br />
Adelphocoris vandalicus Rossi var. Humuli Schumm. — Illany-Dagh bei<br />
Kaisarie.<br />
Adelphocoris lineolatus Goeze. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Calocoris angularis Fieb. — Zwischen Konia und Kaisarie ; Illany-Dagh bei<br />
Kaisarie; Erdschias.<br />
Calocoris bipunctatus Fabr. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha sowie<br />
zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Grypocoris melanopygus n. sp. — Niger, nitidus, albo-variegatus, glaber;<br />
capite fortiter nutante, laevigato, latitudine basali pronoti 2 /5 angustiore, pone oculos<br />
brevissime constricto, vertice parteque maxima frontis subhorizontalibus, fronte antice<br />
valde convexa et perpendiculariter declivi, clypeo a fronte bene discreto, valde prominente,<br />
basin versus arcuato, deorsum perpendiculari, angulo faciali recto, gula valde<br />
obliqua, vertice oculo x /4 (cf) vel 2 /3 (Q) latiore, utrinque prope oculum guttula strìiformi<br />
flavo-testacea notato; oculis ab apice pronoti distincte remotis; antennis corpore<br />
cum hemelytris subbrevioribus, articulo primo capite ab antico viso paullo breviore,<br />
sat robusto, rufo-testaceo, basi nigro, articulo secundo articulo primo 3 X J2 longiore,<br />
fusco-testaceo, basin et apicem versus nigro, articulis duobus apicalibus nigro-fuscis,<br />
articulo tertio articulo secundo 2 j5 breviore, basi albido; rostro coxas intermedias haud<br />
superante, nigro, articulo primo apice articuloque secundo testaceis; pronoto latitudine<br />
sua basali paullo breviore, lateribus distincte sinuatis, strictura apicali et macula utrinque<br />
laterali antica transversa lobi postici albidis, lobo antico laevigato, subhorizontali, lobo<br />
postico antrorsum fortiter convexo-declivi, transversim subtilissime ruguloso; scutello<br />
albido, laevigato; hemelytris apicem abdominis longe (cT) vel parum (9) superantibus,<br />
dense minutissimeque punctulatis, albis, davo (apice excepto), plaga maxima triangulari<br />
partem fere totam dimidiam apicalem corii occupante apiceque cunei nigris, limbo<br />
costali corii, apice excepto, pallido, membrana nigricante, venis concoloribusj pectore<br />
nigro, limbo antico et fascia lata media prostethii, margine postico angusto mesostethii<br />
orificiisque albidis, disco mesosterni saepissime rufo-testaceo; ventre albido, vitta lata<br />
laterali (segmenta duo basalia haud occupante) segmentisque genitalibus nigris, macula<br />
anteapicali laterali ventris albida; pedibus rufo-testaceis, coxis totis, apice tibiarum et tarsis<br />
nigris, femoribus seriatim fusco-punctatis, plerumque au tern nigro-fuscis vel fusco-nigris,<br />
tibiis breviter nigro-spinulosis, interdum basi nigricantibus. cT Q. Long. 6 x /2—7 l /4tnm-
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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. 185<br />
Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
In der Struktur des Kopfes mit G. Fieberi D. S. nahe verwandt, aber kl<strong>einer</strong>, der<br />
Kopf noch steiler abfallend, die Stirn stärker gewölbt, die Kehle kürzer; der helle Seitenstreif<br />
des Kopfes hinter den Augen fehlt; das zweite Fühlerglied ist an der Wurzel nicht<br />
weißlich. Die schwarzen Zeichnungen des Pronotums sind stärker zusammengeflossen,<br />
so daß außer dem hellen Halsring eigentlich nur zwei Seitenflecke knapp hinter der<br />
mittleren Einschnürung hell bleiben. Der vordere Teil des Pronotums ist auch an den<br />
Seiten ganz schwarz und diese schwarze Färbung geht ununterbrochen auf die Seiten<br />
der Vorderbrust über. Der Clavus ist, mit Ausnahme der schmalen Spitze, ganz schwarz;<br />
das Corium ist jedoch auf der Vorderhälfte ganz hell und trägt auf der Hinterhälfte einen<br />
großen dreieckigen schwarzen Fleck, dessen Spitze nach vorne gerichtet ist, und welcher<br />
am Ende des Coriums auch auf den Außenrand übergeht. Auf der Brust ist die<br />
schwarze Färbung überwiegend. Die Hüften sind ganz schwarz. Besonders auffallend<br />
sind die hinter der Mitte schwarzen Bauchseiten und die ganz schwarzen Genitalsegmente.<br />
Brachycoleus lineellus Jak. — Erdschias-Gebiet.<br />
Lygus Foreli Mey. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Lygus pratensis L. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir; Illany-Dagh bei<br />
Kaisarie; Erdschias.<br />
Cyphodema pernix n. sp. — Flavicanti-albidum, nigro-variegatum, nitidum,<br />
glabrum (an detritum?); capite latitudini suae cum oculis fere aequilongo, superne disco<br />
plus minusve ochraceo vel infuscato, clypeo vittulaque infraoculari pone genas nigris,<br />
vertice oculo 3 /5 {
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l86 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Poeciloscytus unifasciatus Fabr. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Poeciloscytus vulneratus Wolff. — Erdschias-Gebiet.<br />
Capsus rutilus H.-Sch. mit der var. bellicosus Horv. — Zwischen Konia und<br />
Kaisarie.<br />
Thermocoris Munieri Put. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />
Amblytylus concolor Jak. — Zwischen Karaköi und Boz-Oyuk.<br />
Macrotylus antennalis n. sp. — Oblongo-ovatus, albido-flavovirens, supra<br />
pilis nigris facile divellendis vestitus; capite flavo, latitudine sua cum oculis sicut etiam<br />
pronoto vix breviore et quam latitudine postica pronoti dimidio angustiore; antennis<br />
corpore (cum hemelytris) fere */3 brevioribus, sordide flavescentibus, annulo subbasali<br />
articulorum primi et secundi, articulo hoc apicem versus articulisque duobus apicalibus<br />
nigris, articulo secundo latitudine basali pronoti paullo breviore, articulis duobus ultimis<br />
simul sumtis articulo hoc longitudine aequalibus; rostro fere usque ad medium ventris<br />
extenso, articulis duobus apicalibus nigris; pronoto basi longitudine sua duplo latiore,<br />
antrorsum fortiter angustato, lateribus mox ante angulos posticos levissime sinuatis,<br />
callis anticis bene discretis, flavescentibus; hemelytris apicem abdominis distincte superantibus,<br />
puncto marginis apicalis corii juxta venam cubitalem nigro, membrana albida,<br />
venis concoloribus, areola minore fasciaque pone apicem cunei nigricantibus, puncto<br />
pone apicem venae cubitalis nigro vel nigro-fusco; xypho prosterni marginato; coxis<br />
anticis margine externo nigro-setosis; femoribus innotatis, tibiis brevissime et subtilissime<br />
nìgro-spinulosis, apice ipso cum tarsis nigris. ç. Long. 4 2 /3 mm.<br />
Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Am nächsten verwandt mit M. solitarius Mey., aber schon durch die schwarz gezeichneten<br />
Fühler, den längeren Schnabel und die ganz helle größere Membranzelle<br />
leicht zu unterscheiden. Die zwei Endglieder der Fühler und des Schnabels sowie die<br />
Tarsen sind schwarz.<br />
Macrotylus Herrichü Reut. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Criocorls sulcìcornis Kb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Sthenarus pollinosus n. sp. — Oblongus (cT) vel oblongo-ovatus (Q), niger,<br />
nitidus, supra nigro-pilosulus et praeterea pilis squamiformibus argenteis facile divellendis<br />
sat dense vestitus; capite apice pronoti parum (cT) vel vix (Q) latiore, vertice<br />
oculo 2 /7 (cf) vel 5 /6 (ç>) latiore, margine postico cannato, flavo-testaceo; antennis corpore<br />
fere I J3 brevioribus, articulo primo toto dimidioque basali articuli secundi nigris,<br />
articulis duobus ultimis cum dimidio apicali articuli secundi flavo-testaceis, articulo<br />
secundo apicem versus nonnisi levissime incrassato, latitudine capitis distincte longiore<br />
et latitudine postica pronoti z /4 (
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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. 187<br />
Jassidae.<br />
Eupteryx Curtisii Flor. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Deltocephalus striatus L. —- Zwischen Sabandscha und Eskischehir ; Eskischehir.<br />
Deltocephalus nigrifrons Kb. (ensatus Then). — Die zwei auf dem Illany-<br />
Dagh bei Kaisarie gesammelten Weibchen unterscheiden sich von den europäischen<br />
Exemplaren dieser Art durch die helle Färbung des Gesichtes, da die schwarze Färbung<br />
nur in der oberen Hälfte der Stirn, an der Fühlerbasis und am Clypeus zum Teile erhalten<br />
ist.<br />
Doratura impudica Horv. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Selenocephalus obsoletus Germ. — Zwischen Konia und Kaisarie; Illany-<br />
Dagh bei Kaisarie.<br />
Idiocerus lituratus Fall. — Zwischen Karaköi und Boz-Oyuk.<br />
Cercopidae.<br />
Triecphora sanguinolenta L. — ßujukdere.<br />
Lepyronia coleoptrata L. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Ptyelus minor Kb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Cicadidae.<br />
Cicada plebeja Scop. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Cicadatra atra Oliv. var. tau Fieb. — Erdschias.<br />
Fulgoridae.<br />
Tettigometra hispidula Fieb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Tettigometra obliqua Panz. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Tettigometra lyncea Horv. — Illany-Dagh bei Kaisarie. Bisher nur aus Serbien<br />
bekannt gewesen.<br />
Oliarus major Kb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
Caliscelis peculiaris Horv., Ann. Mus. Hung., II, p. 384, 7 (1904).<br />
Diese interessante Art, welche von mir nach einem von Herrn Dr. A. Penther<br />
am Illany-Dagh bei Kaisarie erbeuteten weiblichen Exemplar beschrieben wurde, ist<br />
von allen bisher bekannten Caliscelis-Arten durch den stark vorgezogenen Kopf, die<br />
nicht steil, sondern sehr schief abfallende Stirn, die auffallend gezeichneten Flügeldecken<br />
und besonders durch den Bau der Vorderbeine verschieden. Die plattenförmige<br />
Verbreiterung der Vorderschenkel ist nämlich nur sehr mäßig und die Vordertibien sind<br />
nur am Außenrande und nur sehr schmal ausgebreitet.<br />
Orgerius punctiger n. sp. — Pallide flavo-testaceus; vertice parum producto,<br />
latitudine sua basali x /3 breviore, breviter pentagonali, antice obtuso, fere rotundato,<br />
pone medium punctis duobus nigris notato, carinis marginalibus obtusis, carina mediana<br />
apicem versus evanescente; fronte a latere visa plana, carina mediana percurrente, carinis<br />
lateralibus rectis, marginibus lateralibus parallelis; clypeo distincte cannato et marginato;<br />
pronoto vertice dimidio breviore, punctis quatuor nigris (duobus mediis prope carinara<br />
medianam, uno utrinque pone oculum) signato, carinis lateralibus obliquis; mesonoto<br />
carina mediana subtili postice abbreviata instructo et punctis duobus minutis anteapicalibus<br />
nigris notato; homelytris segmenta quatuor ultima dorsi abdominis détecta
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188 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
relinquentibus, albido-reticulatis, postice recte truncatis, margine postico quam margine<br />
suturali */4 longiore, area costali tota albida, haud reticulata; dorso abdominis seriatim<br />
nigro-punctato et vittis octo fuscescentibus obsoletissimis praedito, segmento ultimo<br />
dorsali praeterea utrinque ad latera striola basali parva nigra notato; femoribus et tibiis<br />
anterioribus haud dilatatis, in sulcis plus minusve nigro- vel fusco-conspersis, denticulis<br />
tibiarum posticarum nigris; tuba anali elongata, apice paullo producta, haud dilatata,<br />
stylis genitalibus superne ante apicem denticulo antrorsum curvato, gracili armatis.<br />
cT. Long. 5 3 l4inm.<br />
Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />
In der Färbung und Zeichnung dem Weibchen von O. discrepans Fieb. ähnlich,<br />
aber der Scheitel kürzer und stumpfer, die Stirn breiter, das Pronotum mit vier deutlichen<br />
schwarzen Punkten geziert, der Mittelkiel des Mesonotums hinten abgekürzt und<br />
das Randfeld der Flügeldecken einfarbig hell.<br />
Hysteropterum placophorum n. sp. — Testaceum, fere globosum; vertice<br />
subtilissime nigro-consperso, antice subrecto, postice distincte sinuato, medio quam ad<br />
latera et quam dimidio marginis postici vix breviore, sulco mediano percurrente pallido<br />
instructo; fronte latitudine sua I js longiore, planiuscula, dense subtiliterque nigro-conspersa,<br />
carina mediana distincta integra, carinis lateralibus omnino defìcientibus, margine<br />
superiore levissime angulato-emarginato, lateribus subparallelis, versus clypeum<br />
leviter arcuatis; clypeo convexo, vix carinato, dense nigro-conspurcato, basi anguste<br />
pallido; pronoto vertice parum longiore, obtuse carinato, utrinque versus latera remote<br />
nigro-punctato; mesonoto subtiliter nigro-conspurcato, medio longitrorsum sulcato,<br />
carinis lateralibus brevibus pallidis; homelytris circiter 3 /4 longioribus quam latioribus,<br />
pone medium nonnihil angustatis, totis pallide testaceis, remote subtiliterque nigropunctatis,<br />
punctis prope nervös longitudinales hic lllic nec non ad apicem areolarum<br />
apicalium confluentibus, venis longitudinalibus fortiter elevatis, venulistransversis minus<br />
numerosis, areolis apicalibus distinctis; pectore nigro-variegato; sulcis femorum et<br />
tibiarum nigro-conspersis, denticulis tibiarum posticarum nigris; dorso abdominis, linea<br />
interrupta mediana et saepissime etiam limbo postico angusto segmentorum exceptis,<br />
nigro; ventre pallido, fasciis mediis ad basin segmentorum et punctis remotis ad latera<br />
nigris; segmentis genitalibus pallidis. Long. l x /2mm.<br />
d\ Tuba anali postice deorsum fortiter producta et maxime ampliata, margine apicali<br />
sinuato, angulis lateralibus posticis acutis.<br />
Ç. Tuba anali postice deorsum fortiter rotundato-produeta, glabra.<br />
Zwischen Eskischehir und Ugün.<br />
Aus der Verwandtschaft von H. bilobum Fieb., aber Stirn und Scheitel länger,<br />
letzterer mit <strong>einer</strong> deutlichen Mittelfurche, Kopf schwarz gesprenkelt, Pro- und Mesonotum<br />
sowie die Flügeldecken fein, aber deutlich schwarz punktiert und besonders<br />
durch die auffallende Form der Afterröhre des Männchens verschieden. Die Afterröhre<br />
des Männchens ist nach unten und hinten stark verlängert und außerordentlich verbreitert,<br />
so daß sie eigentlich eine breite trapezoidale Platte bildet, deren Hinterecken<br />
stark ausgezogen und zugespitzt sind, und welche die obere Hälfte des Abdominalendes<br />
von oben und hinten fast ganz bedeckt.<br />
Hysteropterum assimile n. sp. — Pallide testaceum, breviter ovale, superne punctis<br />
nigris omnino destitutum; vertice antice obtusissime angulato-rotundato, postice leviter<br />
sinuato, longitudine sua media plus quam triplo latiore, medio ac ad latera fere aequilongo,<br />
carinula mediana distincta; fronte distincte latiore quam longiore, plano-convexa,<br />
utrinque ad latera punctis remotis nigro-fuscis notata, carina mediana distincta, marginem
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 189<br />
superiorem autem vix attingente et praeterea paullo supra medium plerumque carina<br />
transversa utrinque abbreviata instructa, carinis lateralibus nullis, marginibus lateralibus<br />
subparallelis, versus clypeum fortiter arcuatis, clypeo convexo, vix carinato, oblique<br />
fusco-lineolato; pronoto vertice parum longiore, medio distincte carinato; mesonoto<br />
tricarinato, carinis lateralibus obtusis, crassiusculis; homelytris albido-testaceis, x j3 longioribus<br />
quam latioribus, pone medium latissimis, apice oblique rotundato-truncatis,<br />
venis longitudinalibus elevatis, venulis transversis irregularibus sat numerosis, areolis<br />
apicalibus dinstinctis; pectore et pedibus fere totis pallidis; abdomine nigro, linea<br />
mediana dorsali margineque angusto postico segmentorum dorsalium et ventralium<br />
cum segmentis genitalibus pallidis. Long. 3 3 /4—4 I /3mm.<br />
d\ Tuba anali postice deorsum producta, parte producta apicem versus leviter<br />
dilatata, lateribus subrectis, margine postico fortiter arcuato, angulis lateralibus posticis<br />
obtusis, sed distinctis.<br />
Q. Tuba anali postice deorsum rotundato-producta.<br />
Zwischen Konia und Kaisarie.<br />
Diese Art ist in die Nähe von H. montanum Fieb. zu stellen, von dem sie sich<br />
durch kürzeren Scheitel, breitere Stirn, kürzere, mit zahlreichen Quernerven genetzte<br />
und hinter der Mitte stärker verbreiterte Decken sowie durch die Form der männlichen<br />
Afterröhre unterscheidet.<br />
Lepidopteren.<br />
Von<br />
Dr. H. Rebel.<br />
Mit <strong>einer</strong> Abbildung im Texte.<br />
Über die Lepidopterenfauna des Erdschias-Dagh (mons Argaeus des alten Cappadociens),<br />
jener gewaltigen isolierten Eruptivmasse im Zentrum Kleinasiens, deren<br />
Gipfel sich über 38oom erheben, lagen bisher fast keine Nachrichten vor.<br />
Das Gebiet war Dr. O. Staudinger bei Abfassung s<strong>einer</strong> Lepidopterenfauna<br />
Kleinasiens 1 ) noch unbekannt geblieben. Seither hat L. de Joannis einige Formen<br />
aus der Umgebung Kaisaries, welche große Stadt am Fuße des Erdschias-Dagh liegt,<br />
bekannt gemacht, 2 ) Dr. K. Escherich und Prof. Dr. L. Kathariner haben in der Umgebung<br />
des nordwestlicher gelegenen Angora gesammelt 3 ) und Max Korb sehr erfolgreich<br />
in jener des südwestlich liegenden Konia. 4 )<br />
Die eingehendste Erforschung hat aber das benachbarte südliche Taurusgebiet erfahren.<br />
Zahlreiche neue Lepidopterenformen von dort (wie auch aus dem östlichen<br />
Kurdistan) hat Dr. Staudinger in Einzelbeschreibungen bekanntgemacht. Zusammenfassende<br />
faunistische Publikationen über das Taurusgebiet liegen von J. Roeber 5 ) und<br />
M. Holtz 6 ) vor.<br />
*) Hör. Soc. Ent. Ross., XIV—XVI (1879 —1881).<br />
2) Bull. Soc. France, 1891, p. 7gff.; Nov. Lep., Tab. 18.<br />
3 ) Hofmann, Iris, X (1897), p. 230—240.<br />
4 ) Über diese interessanten Sammelergebnisse wurde leider kein zusammenfassender Bericht ver-<br />
öffentlicht.<br />
s ) Ent. Nachr., XXII, p. 81 und XXIII (1897), p. 257—288.<br />
•) 111. Wochenschr. f. Ent., II (1897), P- 4 2ff -
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19° Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Das eigentliche Erdschias-Gebiet war jedoch, namentlich in seinen Höhenzonen,<br />
bisher vollständig unerforscht geblieben. 1 ) Umso erfreulicher müssen die jetzt vorliegenden<br />
faunistischen Nachrichten erscheinen, welche Dr. A. Penther auf der von<br />
der Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients veranstalteten<br />
und in Gemeinschaft mit dem Botaniker Herrn E. Zederbauer ausgeführten<br />
zoologisch-botanischen Forschungsreise in das Erdschias-Gebiet zustande gebracht hat.<br />
Da die genannten <strong>Reise</strong>nden an anderer Stelle 2 ) sich bereits über den äußeren Verlauf<br />
ihrer Fahrt wie über die topographischen Verhältnisse des Erdschias-Gebietes geäußert<br />
haben, kann hier darauf verwiesen werden.<br />
Von den durch Dr. Penther in Kleinasien gesammelten 233 Lepidopterenarten<br />
wurden 208 Arten im eigentlichen Erdschias-Gebiet gefunden. Mit Rücksicht auf die<br />
mehrmonatliche Dauer des Aufenthaltes und die routinierte Sammeltätigkeit Dr. Penthers<br />
muß die Zahl der Arten als gering bezeichnet werden. Aber auch von diesen<br />
dürften nur sehr wenige Formen für dieses Gebiet wirklich charakteristisch sein. Zu<br />
letzteren gehören unter den neubeschriebenen Arten vielleicht Polia Pentheri und<br />
Atychia Orientalis, die beide ihre nächsten Verwandten erst in westlichen Formen<br />
finden. Die übrigen aus dem Erdschias-Gebiet beschriebenen neuen Arten, und zwar<br />
Dyspessa Argaè'ensis, Lita Sabulosella, Rhinosia Arnoldiella, Sophronia Finitimella<br />
und Scythris Unimacutella haben bereits nach dem gegenwärtigen Stande unserer faunistischen<br />
Kenntnisse ihre nächsten Verwandten in östlichen (orientalischen) Formen.<br />
Außer den hier beschriebenen Arten sind nur noch sehr wenige als neu für die Fauna<br />
Kleinasiens anzuführen, und zwar Ocneria detrita Esp. (bisher nur in <strong>einer</strong> fraglichen<br />
Form aus dem Taurus bekannt Stgr.), Agrotis? Glischa (aus Persien und dem Achal<br />
Tekke-Gebiet), Agrotis? Photophila Gn. (aus Algerien), Conchy lis Fraiienfeldi Mn.<br />
(aus dem Ural), Lita Psilella (aus Mitteleuropa) und Ateliotwn Hun gartce Hum HS.<br />
(südöstliches Mitteleuropa, Dalmatien und Sarepta). Sämtliche übrigen Arten, namentlich<br />
auch sämtliche gefundenen Tagfalter, deren Verbreitung weitaus am besten bekannt<br />
ist, waren bereits aus Kleinasien nachgewiesen.<br />
Das Erdschias-Gebiet scheint faunistisch mit den pontischen Gebirgen und mit<br />
jenen von Kurdistan noch näher verwandt zu sein als mit dem zunächstliegenden<br />
Taurus. Diese Erscheinung dürfte darin ihre Erklärung rinden, daß sich die Höhenzonen<br />
des Erdschias-Dagh, ihrem Eruptivcharakter entsprechend, als lepidopterologisch<br />
sehr arm erwiesen haben und auch tiefere Lagen jener zahlreichen östlichen Mediterranformen<br />
fast vollständig entbehren, welche die reichere Fauna des Taurus in hervorragender<br />
Weise charakterisieren. Das kontinentale Klima des Erdschias-Gebietes, wie<br />
der hohe Rücken des cilicischen Taurus und Antitaurus sind für letztere Formen gewiß<br />
fortwirkende Verbreitungshindernisse. *<br />
Als Berg formen sind nur sehr wenige im Erdschias-Dagh gefundene Arten anzusprechen,<br />
wie Pieris Callidice var. Chrysidice, Lycaena Enrypilus, Lyc. Panagaea,<br />
Lyc. Anteros, Lyc. Myrrha, Lyc. Adtnetus var. Ripartii, Hesperia Sidae und Cnephasia<br />
Argentana. Keine einzige dieser Arten kann jedoch als alpines Faunenelement bezeichnet<br />
werden, denn Pieris Callidice, an welche in erster Linie hier gedacht werden<br />
könnte, hat zweifellos in den Hochgebirgen Zentralasiens (var. Orientalis Alph.) ihre<br />
eigentliche Heimat und hat die Gebirge Westasiens (Persiens, Kaukasus, Kleinasiens)<br />
J ) Der Botaniker H. Walter Siehe soll gelegentlich auch Lepidopteren in der Hochregiou des<br />
Erdschias gesammelt haben, worüber jedoch nichts veröffentlicht wurde.<br />
2 ) Achter Jahresber. d. Ges. z. Ford. d. naturh. Erf. d. Orients für das Jahr 1902, p. 8 ff.
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 191<br />
gewiß früher besiedelt als die Alpen. Die angeführten Lycaeniden und die Hesperiide<br />
sind ausgesprochen orientalische Formen und Cnephasia Argentana ist ein sehr weit<br />
verbreitetes sibirisches Faunenelement, welches auf seinen westlichen Wanderungen<br />
auch das Erdschias-Gebiet erreicht hat.<br />
Die in höchster Lage (2500 m) im Erdschias-Gebiet gesammelte Art, Dyspessa<br />
Argaeensis m., kann sogar nicht einmal als eigentliche montane Art gelten, da die<br />
Dyspessa-Avten im allgemeinen nur kollines Terrain, oft mit Steppenvegetation, bewohnen.<br />
Da auch andere steriles Terrain bevorzugende Arten wie einzelne Satyriden, Lencanitis<br />
Cailino, vor allem aber auch Cledeobia Moldavica im Erdschias-Gebiet bis zu<br />
bedeutenden Höhen in ihren Wohnplätzen hinaufreichen, scheinen die Höhenzonen<br />
dort in faunistischer Beziehung nicht scharf geschieden zu sein, was mit dem Fehlen<br />
<strong>einer</strong> eigentlichen Waldregion jedenfalls im Zusammenhange 'steht. Eine ähnliche Beobachtung<br />
habe ich bereits in Ostrumelien gemacht, wo Steppenformen unter ähnlichen<br />
Vegetationsverhältnissen noch Wohnplätze in bedeutender Erhebung am Balkan innehaben.<br />
Bedürfte es noch irgend eines Nachweises, daß der Erdschias-Dagh, wie auch der<br />
cilicische Taurus, frei von jeder alpinen Einwanderung geblieben sind, so könnte das<br />
vollständige Fehlen von Vertretern der Gattungen Erebia, Anarte, Psodos etc. dafür<br />
angesehen werden.<br />
Noch muß <strong>einer</strong> charakteristischen Erscheinung des Erdschias-Gebietes hier gedacht<br />
werden, das ist des durchschnittlich geringeren Ausmaßes (Spannweite), welches<br />
sehr viele Arten hier zeigen. Insbesondere bei den Lycaeniden, aber auch bei anderen<br />
Tagfaltern, Syntomis, Zygaeniden und einzelnen Pyraliden tritt diese Erscheinung sehr<br />
auffallend zutage. Sie dürfte mit der großen kontinentalen Trockenheit des Gebietes<br />
im Zusammenhange stehen.<br />
Schließlich bemerke ich noch, daß ich in einem Anhange einige Arten aus der<br />
Umgebung Konstantinopels angeführt habe.<br />
Wien, am 3o. April 1903.<br />
Papilionidae.<br />
1. Papilio Podalirius L.<br />
Bei Konia (12./V. 1000 m, Serai-Dagh i3./V. 1600 m) in Exemplaren, welche mit<br />
solchen der zentraleuropäischen Frühjahrsgeneration übereinstimmen. Auch ein am<br />
20./VI. im Erdschias-Gebiet (Ali-Dagh i83om) erbeutetes cT gehört noch der Frühjahrsgeneration<br />
an. Hingegen sind mehrere am 7. und 8./VII. in tieferen Lagen des Erdschias-Gebietes<br />
(Illany-Dagh 1500—1619 m) erbeutete, zum Teile schon abgeflogene<br />
Stücke schon gen. aest. Zanclaeus Z.<br />
2. Papilio Machaon L.<br />
Stücke von Serai-Dagh bei Konia (i3./V. 1600 m) müssen zufolge ihrer geringen<br />
Größe und sehr breiten Binde der Hinterflügel der var. Sphyrus Hb. beigezählt werden.<br />
Im Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh 1500 m) flog die Art (7./VN.) in größeren Exemplaren,<br />
welche sich nur durch die etwas breitere Binde der Hinterflügel von zentraleuropäischen<br />
Machaon unterscheiden.<br />
3. Thais Cerisyi God. var. Deyrollei Obthr.<br />
Auf der Strecke Konia bis Kaisarie zwischen 12./V. und 21./V. (1000—1200 m)<br />
nicht selten in männlichen Stücken, welche vollständig mit solchen von Amasia über-
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I9 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
einstimmen. Auch ein c? aus dem Erdschias-Gebiet (8./VII. Karasiwri 2100 m) weicht<br />
nicht ab. Dagegen ist das einzige vorliegende ç (Konia 12./V. 1000 m) in Zeichnung<br />
und Färbung fast nur durch eine schmale Discalquerbinde in Zelle 1—3 der Vorderflügel<br />
von den cT zu unterscheiden, weicht also beträchtlich von typischen Deyrollei Q<br />
ab, deren Flügelgrund weißlich ist, und wo die graue Bestäubung namentlich auf den<br />
Vorderflügeln viel ausgedehnter auftritt. Ein kleines ç von Aleppo (Kotschy) im<br />
Hofmuseum stimmt in der gelben Grundfarbe mit dem ç von Konia überein.<br />
Pieridae.<br />
4. Pieris Brassicae L. var. Catoleuca Röber.<br />
Eine Anzahl Exemplare beiderlei Geschlechtes, im Erdschias-Gebiet (vom 7./VI.<br />
bis 21./VI. 1000—1400 m) erbeutet, gehört dieser Varietät an, die sich wesentlich nur<br />
durch die bleichere Hinterflügelunterseite von der Stammform unterscheidet.<br />
5. Pieris Rapae L.<br />
Ein schwachgezeichnetes cT der Frühjahrsgeneration auf der Strecke Konia bis<br />
Kaisarie (14.—21./V.) erbeutet. Ein weiteres c? aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI.<br />
Gereme 1780 m) ist typisch.<br />
6. Pieris Callidice Esp. var. Chrysidice HS.<br />
Ein großes gut erhaltenes d 1 wurde im Erdschias-Gebiet am 20./VI. in ca. 1600 m<br />
Höhe erbeutet.<br />
7. Pieris Daplidice L.<br />
Sowohl auf der Strecke Konia bis Kaisarie wie auch im Erdschias-Gebiet häufig.<br />
Mitte Juni gefangene Stücke gehören bereits der größeren Sommergeneration an. Aber<br />
auch die im Mai gefangenen Stücke zeigen eine lichtere Hinterflügelunterseite als Bellidice<br />
Ochs., die bei Konstantinopel noch typisch auftritt.<br />
8. Euchloë Belia Cr.<br />
Schon in Ilgün (10./V. 1028 m) und am Serai-Dagh bei Konia (15./V. 1600 m) in<br />
zum Teile recht kleinen Stücken der Frühjahrsgeneration, mit ziemlich großen, aber<br />
glänzenden Flecken an der Hinterflügelunterseite, angetroffen. Die große Sommerform<br />
Ausonia Hb. flog dann vom 20./VI. ab zahlreich in tieferen Lagen des Erdschias-Gebietes<br />
(hauptsächlich an der Nordseite 1050—i3oom) in typischen Stücken. Einzelne<br />
kl<strong>einer</strong>e Exemplare von dort aus bedeutender Erhebung (Kyzyk 1600 m 8./VI.) stimmen<br />
schon in dem kürzeren Flügelschnitt mit der Sommerform.<br />
9. Euchloë Charlonia Donz. var. Penia Frr.<br />
Eine Anzahl frischer Stücke wurde in Eskischehir (g./V.) und am Serai-Dagh bei<br />
Konia (i3./V. 1600m) erbeutet.<br />
10. Euchloë Grüneri HS.<br />
Nur ein frisches cf aus dem Erdschias-Gebiet (Ende Mai).<br />
11. Leptidia Duponcheli Stgr.<br />
Ein Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (cf 12./V.) gehört der Sommergeneration<br />
Aestiva Stgr. an. Das ç zeigt (in Analogie zur Sinopis ab. Erysimi Bkh.) keine Spur<br />
des grauen Apicalfleckens.<br />
12. Colias Hyale L.<br />
Die Art flog im Erdschias-Gebiet (9.—22. VII.) in auffallend großen Stücken<br />
(ö" bis 28, Q bis So mm Vorderflügellänge). Die ç sind sehr licht weißgelb, auch die
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. ig3<br />
Unterseite der Hinterflügel auffallend bleich gelbgrün. Die zitrongelben cT mit normaler<br />
Breite der schwarzen Saumbinde.<br />
13. Colias Edusa F.<br />
Von Konia (12./V.) ab überall häufig, im Erdschias-Gebiet auch bis 1650m<br />
(Kyzyk, Jaila 8./VI.) fliegend bis halben Juli.*)<br />
14. Gonepteryx Farinosa Z.<br />
Ein Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (mit den Daten cT 6./VIL, Ç ig./VII.<br />
Kaisarie 1080 m).<br />
15. Gonepteryx Rhamni L.<br />
Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh 1400 m 9./VII. ein frisches cT).<br />
Nymphalidae.<br />
16. Pyrameis Atalanta L.<br />
Auf der Strecke Konia bei Kaisarie (11.—21. V.) ein kleines Stück erbeutet.<br />
17. Pyrameis Cardui L.<br />
Überall im Erdschias-Gebiet bis ca. 2000 m aufsteigend. Anfangs Juli daselbst in<br />
ganz frischen Stücken.<br />
18. Vanessa Urtice LJ. var. Turcica Stgr.<br />
Einzeln im Erdschias-Gebiet (so Dervent am Tekir-Plateau 2100 m 17./VI.).<br />
ig. Melitaea Cinxia L.<br />
Nur ein auffallend kleines cT aus dem Erdschias-Gebiet (ca. 5/VI. Soisaly 1075 m).<br />
20. Melitaea Phoebe Knoch.<br />
Bereits in Ilgün (10./V.) in einem normal gefärbten cT erbeutet; im Erdschias-<br />
Gebiet flog Ende Mai, anfangs Juni (1000—i3oom) eine große Form mit bleicherer<br />
Grundfarbe, die sich durch eine lebhaft braunrote Antemarginalbinde der Hinterflügel<br />
auszeichnet.<br />
21. Melitaea Didyma O. var. Dalmatina Stgr.<br />
Im Erdschias-Gebiet von Mitte Juni ab in <strong>einer</strong> schwach gezeichneten Form von<br />
wechselnder Größe und Intensität der braunroten Färbung (cT g). Die var. Perseci Koll.<br />
ist (nach den im Hofmuseum befindlichen Typen) noch schwächer gezeichnet und stets<br />
von hellerer braunroter Färbung.<br />
22. Melitaea Trivia Schiff.<br />
Bereits am Serai-Dagh bei Konia (i3./V. 1600 m) und dann im Erdschias-Gebiet<br />
(20./VI. Ali-Dagh 1600 m) in <strong>einer</strong> sehr schwach gezeichneten Form (4 cf, 1 Q), die der<br />
var. Catapelia Stgr. aus Zentralasien nahekommt, sich aber durch die gelb bleibende<br />
Grundfarbe der Hinterflügelunterseite davon sogleich unterscheidet. Diese kleinasiatische<br />
Trivia-Form wird namentlich im weiblichen Geschlechte der Mei. Didyma außerordentlich<br />
ähnlich. Die Randmonde, die hellen Rippen der Hinterflügelunterseite etc.<br />
lassen sie aber auch ohne nähere Untersuchung als Trivia-Form erkennen. Sehr charakteristisch<br />
scheinen auch die sehr breiten, rein weißen Fransen für dieselben zu sein.<br />
Ein cf von Brussa (Mn., i863, M. C.) muß schon dieser orientalischen Trivia-Form<br />
*) Colias Aurorina HS. var. Taurica Rbl. (zool.-bot. Ver., 1901, p. 3io) wurde nach Mitteilung<br />
des Herrn Holtz von Siehe auch im Erdschias-Gebiet aufgefunden. Auch die Typen aus dem Taurus<br />
wurden von Siehe (und nicht von Holtz) in Höhen zwischen 1800—2000m (nicht 800m) erbeutet.
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194 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
zugerechnet werden, die ich var. Pseudodidyma nenne, da sie leicht mit Didyma verwechselt<br />
werden kann (cfr. Stgr., Hör., XIV, p. 267). In Syrien (Beirut und Haifa)<br />
tritt Trivia in <strong>einer</strong> sehr ähnlichen, schwach gezeichneten, noch heller gelbbraunen<br />
Form auf, die aber beträchtlich kl<strong>einer</strong> als die var. Pseudodidyma ist und meist als var.<br />
Nana Stgr. bezeichnet wird. Da Nana Stgr. aber bei ihrer Aufstellung (Cat., ed. II,<br />
p. 18) nur die beiden Bilder Espers (Phöbe, Taf. 88, Fig. 5, 6) und Hübners (Fascelis,<br />
873—874) bezeichnete, die zweifellos eine unter der Stammform auch bei Wien vorkommende<br />
Zwergform darstellen, wird die syrische Lokalform am besten als var.<br />
Syriaca abgetrennt.<br />
Die diagnostische Anordnung der benannten 7r;V;a-Formen wäre demnach:<br />
a) ab. Nana Stgr. (duplo minor).<br />
b) var. Fascelis Esp. (major nigricans).<br />
c) var. Syriaca (minor, multo dilutior, al. post, subtus flavis) Syr.<br />
d) var. Pseudodidyma (major, dilutior, al. post. subt. flavis, cilicis alarum distincte<br />
albis) As. min.<br />
e) var. Catapelia Stgr. (pallidior, al. post. subt. albis) As. c.<br />
23. Argynnis Lathonìa L.<br />
Sehr häufig im Erdschias-Gebiet (vom 4./VI. bis 22./VII.) bis 2150 m (Karasiwri<br />
8./VI.) aufsteigend.<br />
24. Argynnis Pandora Schiff.<br />
Im Erdschias-Gebiet am 9./VII. (Illany-Dagh 1400 m) mehrfach erbeutet.<br />
Satyridae.<br />
25. Melanargia Grumi Stndf. var. Massageta Stgr.<br />
Vom 20./VI.—12./VII. häufig im Erdschias-Gebiet in Höhen zwischen 1050 und<br />
1500 m. Die Stücke variieren beträchtlich. Die Grundfarbe der c? ist bald rein weiß,<br />
bald stark gelblich. Die schwarze Bindenzeichnung, namentlich der Hinterflügel, ist<br />
bald so vollständig wie bei Larissa HG., bald so reduziert wie bei var. Herta HG. Auf<br />
der Unterseite der Hinterflügel tritt die Basalzeichnung stets schwächer (in dünneren<br />
Strichen) auf, die antemarginale Augenreihe ist beim c? meist bis auf die schwach bräunlich<br />
umzogenen Pupillen rückgebildet, zuweilen fehlt sie ganz, was beim 9 regelmäßig<br />
der Fall ist.<br />
Diese im männlichen Geschlecht ziemlich kleine, inkonstante Lokalform kann<br />
von Larissa kaum artlich getrennt werden. Zum Vergleiche liegt mir ein Pärchen der<br />
var. Massageta von Malatia (Stgr.) vor, welches gut mit den oberseits Larissa-ähnlichen<br />
Stücken vom Erdschias übereinstimmt, nur das ç ist auf der (zeichnungslosen) Unterseite<br />
der Hinterflügel stärker ockergelb als die ç aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
26. Satyrus Hermione L.<br />
Nur ein cf aus dem Erdschias-Gebiet vom i3./VII. (Al-Dagh) in.ca. 2100 m Höhe<br />
erbeutet.<br />
27. Satyrus Briseis L. var. Major Obth.<br />
Im Erdschias-Gebiet (7.—9./VII. Illany-Dagh 1400—1600 m) nicht selten. Die<br />
Unterseite der Hinterflügel beim g zuweilen zeichnungslos, rötlich.<br />
28. Satyrus Anthe O.<br />
Im Erdschias-Gebiet vom 14./VI. bis 12./VII. häufig, das ç auch in Übergängen<br />
und in typischen Stücken der ab. Hanifa Nordm.
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 195<br />
29. Satyrus Semele L.<br />
Ein kleines dunkles d 1 der Stammform von Ilgün (10./V.).<br />
30. Satyrus Anthelea Hb.<br />
Im Erdschias-Gebiet nach der großen Anzahl der mitgebrachten Stücke offenbar<br />
die häufigste Satyrus-Art. Die beobachteten Flugdaten reichen vom 16./VI. bis 8./VH.<br />
(
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ig6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
3g. Coenonympha Pamphilus L.<br />
Eine Serie von Stücken beiderlei Geschlechtes liegt von Ilgün (9./V.) vor. Ein ç<br />
auch von der Strecke Konia bis Kaisarie (ca. 16./V. Karapunar iioom).<br />
Lycaenidae.<br />
40. Thecla Spini Schiff, var. Melantho Klug.<br />
Die häufigste Thecla-Art im Erdschias-Gebiet. Beobachtete Flugzeit vom 6./VI.<br />
bis 7./VII. Obere Höhengrenze bei ca. 1500 m.<br />
41. Thecla Weis Esp.<br />
Nur ein cf, der kurzgeschwänzten Stammform angehörig, liegt aus dem Erdschias-<br />
Gebiet vor.<br />
42. Thecla Acaciae F. var. Abdominaiis Gerh.<br />
Zwei Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (anfangs Juli Illany-Dagh), darunter ein<br />
Ç noch von ca. 1600 m Höhe (Al-Dagh i3./VIL).<br />
43. Thestor Nogelii HS.<br />
Die Art wurde auf der Strecke Konia bis Kaisarie (11.—21./V.) in Steppenterrain<br />
in auffallend kleinen Stücken (Q Vorderflügellänge 11, Exp. 21 mm) erbeutet, welche<br />
der oberseits vorherrschend gelbrot gezeichneten Form Nesimachus Obth. angehören.<br />
Im Erdschias-Gebiet trat die Art im Juni in großen Stücken (Vorderflügellänge 16,<br />
Exp. bis 28 mm) auf, welche ausschließlich der Form Anrantiaca Stgr. zuzurechnen<br />
sind (cf ç). Die obere Höhengrenze für letztere lag bei ca. i3oo m.<br />
44. Chrysophanus Thersamon Esp.<br />
Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa K. 2200 m) gehört noch der<br />
Stammform an, ebenso eines von Engur^Göl bei Kaisarie.<br />
45. Chrysophanus Alciphron Rott. var. Melibaeus Stgr.<br />
Im Erdschias-Gebiet im männlichen Geschlecht nicht selten (22./VI. Ali-Dagh),<br />
jedoch nur ein Q erbeutet. Obere Höhengrenze bei ca. i83om. Die Stücke sind klein.<br />
46. Chrysophanus Phlaeas L.<br />
Schon auf der Strecke Konia bis Kaisarie einzeln, dann im Erdschias-Gebiet häufig,<br />
zum Teile in Stücken der Sommergeneration Eleus F.<br />
47. Chrysophanus Dorilis Hufn.<br />
Ein frisches cf aus dem Erdschias-Gebiet zeigt den Analwinkel der Hinterflügel<br />
auffallend lang ausgezogen. Die schwach gezeichnete Unterseite ist bleichgelb. Es gehört<br />
der var. Orientalis Stgr. an.<br />
48. Chilades Trochylus Frr.<br />
Ein Pärchen im Erdschias-Gebiet (22./VI. Ali-Dagh) in ca. 1400 m Höhe erbeutet.<br />
49. Lycaena Argus L. (Aegon Schiff.).<br />
Bereits im Monat Mai auf der Strecke Konia bis Kaisarie (ca. 15./V. Kargyn) und<br />
im Erdschias-Gebiet in der kl<strong>einer</strong>en Form Bella HS., später (i3./VII. Al-Dagh 1800m)<br />
im Erdschias-Gebiet in typischen Stücken in Anzahl getroffen.<br />
50. Lycaena Argyrognomon Brgstr.<br />
Nur von Ilgün (9-/V.) ein cf.<br />
51. Lycaena Eurypilus Frr.<br />
Ein cf aus dem Erdschias-Gebiet (23./VI.) in ca. 1650 m Seehöhe.
Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 197<br />
52. Lycaena Sephyrus Friv.<br />
Auf der Strecke Ilgün bis Kaisarie (9. — 21./V.), dann im Erdschias-Gebiet (bis<br />
I3./VII. Al-Dagh 1700 m) mehrfach getroffen. Die cf sind klein und zeigen meist<br />
Spuren <strong>einer</strong> roten Umrandung der Antemarginalflecken auf der Oberseite der Hinterflügel.<br />
Bei den o setzt sich die meist nur aus vier roten Antemarginalflecken bestehende<br />
Binde der Hinterflügel auch auf die Vorderflügel in drei bis vier roten Randflecken fort.<br />
Die Grundfarbe der Unterseite ist beim £ stets bräunlich, beim cf zuweilen hellgrau.<br />
53. Lycaena Panagaea HS.<br />
Nur im Erdschias-Gebiet (i3. u. 18./VII. Al-Dagh, respektive Sary-Göl) in ca.<br />
2000 m Höhe mehrfach im männlichen Geschlechte erbeutet.<br />
54. Lycaena Baton Brgstr.<br />
Von Konia (14./V.), Nigde (2O./V.)und aus dem Erdschias-Gebiet (23./VI. 1700 m).<br />
55. Lycaena Astrarche Brgstr.<br />
Ein geflogenes Stück von Kargyn (16./V.) mit breiter roter Randbinde (ç) gehört<br />
noch der Frühjahrsgeneration an, zahlreiche Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet<br />
(26./VI.—i3./VII.) nur der Sommerform Calida Bell.<br />
56. Lycaena Anteros Frr.<br />
Nur zwei d 1 aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1800 m).<br />
57. Lycaena Icarus Rott.<br />
Von Ilgün (9-/V. 1050 m) in Anzahl vorliegend, dann von Konia (15./V.) und<br />
dem Erdschias-Gebiet (9./VII. Illany-Dagh 1400 m). Die Stücke letzter Art haben "eine<br />
hellbraune Grundfarbe der Unterseite. Die Art variiert namentlich im weiblichen Geschlecht<br />
außerordentlich.<br />
58. Lycaena Amandus Sehn.<br />
Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet gehört der schwach differenzierten var. Orientalis<br />
Stgr. an.<br />
59. Lycaena Myrrha HS.<br />
Zwei cT dieser seltenen Art aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh) in ca.<br />
2150m Höhe erbeutet.<br />
60. Lycaena Meleager Esp.<br />
Drei frische aus dem Erdschias-Gebiet vorliegende cf gehören nach ihrer geringen<br />
Größe und bleichen Färbung der var. Stevenii Tr. an.<br />
61. Lycaena Bellargus Rott.<br />
Von der Strecke Konia bis Kaisarie (14.—21./V.) und dann aus dem Erdschias-<br />
Gebiet (bis 9./VII. Illany-Dagh 1400 m), von dort auch ein cT der ab. Ceronns Esp.<br />
62. Lycaena Admetus Esp. var. Ripartii Frr. 1 )<br />
Nur aus dem westlichen Erdschias-Gebiet (vom i3. bis 15./VII. Al-Dagh, Ewlije,<br />
Schech Arslan) in ca. 1700—23oo m Höhe. Die Stücke sind klein.<br />
63. Lycaena Damone Ev. var. Carmon HS.<br />
Drei c? aus dem Erdschias-Gebiet (ca. 12./VII. Sürtme 1200 m).<br />
64. Lycaena Jolas O.<br />
Nur ein abgeflogenes Q aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
x ) Lyc. Mithridates Stgr., deren Vorkommen im Erdschias-Gebiet zu erwarten wäre, wurde<br />
nicht aufgefunden.<br />
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15*
198 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
65. JLycaena Sebrus B.<br />
Sowohl auf der Strecke Konia bis Kaisarie (14.—21./V.), wie dann im Erdschias-<br />
Gebiet (anfangs Juni) nicht selten. Auch bei dieser Art sind die Stücke kl<strong>einer</strong> (18 bis<br />
24 mm Exp.) als zentraleuropäische.<br />
66. Lycaena Cyllarus Rott. var. Aeruginosa Stgr.<br />
Die auch bei dieser Art sehr kleinen Stücke (22—24 mm Exp.) entbehren auf der<br />
Unterseite der Hinterflügel meist vollständig der Augenflecke. Die grüne Basalfärbung<br />
ist daselbst viel ausgedehnter als bei der Stammform, läßt aber namentlich am Vorderrande<br />
einen breiten Raum der grauen Grundfarbe frei. Das ç ist oberseits an der<br />
Flügelbasis nur schwach blau bestäubt. Die Stücke wurden von Ilgün bis Konia und<br />
im Erdschias-Gebiet im Monat Mai erbeutet.<br />
67. Lycaena Astraea Frr.<br />
Nur ein ç> auf der Strecke Konia bis Kaisarie (ca. 16./V. Karapunar iioom) erbeutet.<br />
Hesperiidae.<br />
68. Adopaea Lineola O.<br />
Ein männliches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa-Kaja 2200 m).<br />
69. Adopaea Thaumas Hufn.<br />
In Anzahl aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa-Kaja 2400 m und 7./VII.<br />
Illany-Dagh 1600 m).<br />
70. Carcharodus Lavatherae Esp.<br />
Nur ein ö" «As min.» bezettelt.<br />
71. Carcharodus Altheae Hb.<br />
Bei Konia, Kaisarie (Engur-Göl) und aus dem Erdschias-Gebiet (V.—VI.).<br />
72. Hesperia Sidae Esp.<br />
Auf der Strecke Konia bis Kaisarie (14.—21./V.) zwei Stücke erbeutet.<br />
73. Hesperia Tessellum Hb. var. Nomas Ld.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI. Gereme) in ca. 1800 m Höhe.<br />
74. Hesperia Orbi fer Hb.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI.—7./VII.) drei cf, ein ç. Ein cf dürfte nach<br />
den größeren weißen Flecken der Oberseite der ab. Hilaris Stgr. angehören. Obere<br />
Höhengrenze bei ca. 2000 m.<br />
75. Hesperia Serratulae Rbr.<br />
Eine Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa-Kaja 2400 m). Dieselben<br />
gehören der Stammform an.<br />
2200 m.<br />
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76. Thanaos Marloyi B.<br />
Nur zwei d 1 aus dem Erdschias-Gebiet vom 14./VI. At-Tepe—Pelikartyny ca.<br />
Sphingidae.<br />
77. Macroglossa Stellatarum L.<br />
Erdschias-Gebiet (9./VII. Illany-Dagh) bei ca. 1400 m Höhe. (Auch am Serai-<br />
Dagh beobachtet.)
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. igg<br />
Lymantriidae.<br />
78. Orgyia Dubia Tausch var. Turcica Ld.<br />
Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet vom 19./VI. ca. i3oo m.<br />
79. Euproctis Chrysorrhoea L.<br />
Im Erdschias-Gebiet am i3./VII. am Al-Dagh 1400—1700m sehr häufig getroffen.<br />
Die Stücke sind klein und ausnahmslos vollständig zeichnungslos (punktfrei).<br />
Die Art ist auch aus dem Taurus bekannt.<br />
80. Ocneria Detrita Esp.<br />
Ein geflogenes cT und drei besser erhaltene g am i3./VII. im Erdschias-Gebiet<br />
erbeutet, gehören unzweifelhaft dieser Art an, welche nach Dr. Staudinger (Cat.,<br />
ed. III, Nr. g38) bisher in Kleinasien nur aus dem südöstlichen Taurus in Übergängen (?)<br />
zu Oc. Terebynthi bekannt war.<br />
Satiirniidae.<br />
81. Saturnia Pyri Schiff.<br />
Ein beschädigtes blasses d 1 von Konia (10./V.).<br />
Noctuidae.<br />
82. Agrotis PGlis Chr.<br />
Ein im Erdschias-Gebiet, und zwar am 28./VI. in ca. 2900 m Höhe auf einem<br />
Schneefelde erstarrt liegend gefundenes, guterhaltenes g ziehe ich etwas fraglich zu der<br />
nach zwei ziemlich divergierenden weiblichen Stücken aus dem Achal-Tekke-Gebiet<br />
und Nordpersien beschriebenen Art.<br />
Das vorliegende Stück besitzt wie die kl<strong>einer</strong>e der beiden Typen (aus dem Tekke-<br />
Gebiet) nur 17 mm Vorderflügellänge (36 mm Exp.) und zeigt eine viel dunklere,<br />
schwärzlichbraune (und nicht rotbraune) Grundfarbe der Vorderflügel, deren äußerer<br />
Querstreifen (wie bei Agr. Senna) aus kleinen dunkelgerandeten Fleckchen zusammengesetzt<br />
erscheint, während er bei Glis aus Nordpersien (wie bei Obscura ßrahm) aus<br />
einem einheitlichen Bogenstreifen besteht.<br />
Ich hielt das Exemplar anfänglich auch für Agr. Senna HG. Die breitere Form<br />
der Vorderflügel, deren äußerer Querstreifen viel weiter saumwärts liegt, so daß das<br />
Mittelfeld hier viel breiter als bei Senna wird, die gegen die Basis deutlich heller (gelbgrau)<br />
werdenden Hinterflügel, das etwas kürzere Palpenendglied, der auf der Unterseite<br />
der Flügel noch schärfer auftretende Bogenstreifen, der auf beiden Flügeln dem Saume<br />
beträchtlich näher liegt und auf den Hinterflügeln scharf begrenzt bis an die Innenrandsfalte<br />
reicht, machen jedoch die artliche Verschiedenheit von Senna unzweifelhaft.<br />
83. Agrotis Flammatra F.<br />
Zwei frische Stücke durch Lichtfang im Erdschias-Gebiet (i3. und 20./VI. Gereme<br />
respektive Sindschidere) erbeutet. Flughöhe ca. i3oo—1750 m.<br />
84. Agrotis Photophila Gn.<br />
Ein etwas geflogenes, aber noch mit vollen Fransen versehenes männliches Exemplar<br />
<strong>einer</strong> sehr großen Agrotis-Avt mit ganz blaßgelbgrauen Vorderflügeln und weißlichen<br />
Hinterflügeln wurde im Erdschias-Gebiet, leider ohne näheres Datum und Höhenangabe,<br />
erbeutet. Es gehört jedenfalls zu denjenigen Arten der Ausbeute, welche das<br />
meiste Interesse beanspruchen.
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2OO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Die pyramidenzähnige Fühlergeißel, die kurzen Palpen mit kaum hervortretendem<br />
Endgliede sind sowie der einfarbige Kopf und Thorax weißlich gelbgrau. Die Brust<br />
und das lange Abdomen sind weißgrau.<br />
Die langgestreckten Vorderflügel sind blaßgelbgrau mit zwei sehr undeutlichen<br />
hellen, dunkelgesäumten Querstreifen, wovon der erste bei */3 der Flügellänge schwach<br />
gezackt und nach außen gekrümmt erscheint, der zweite bei 2 /3 in spitzen Zähnen auf<br />
den Rippen sich fortsetzt. Eine helle Wellenlinie vor dem Saume ist sehr undeutlich,<br />
die Nierenmakel durch einen hellen Fleck bezeichnet. Die unbezeichneten Fransen sind<br />
weißlich. Ebenso die Hinterfiügel einfarbig weißgrau, längs des Vorderrandes gegen<br />
die Basis zu mit Perlmutterglanz und einfarbig weißlichen Fransen.<br />
Die Unterseite einfarbig weißlich, nur die Vorderflügel in der Mittelzelle längsstreifenartig<br />
schwach rötlich gefärbt, mit dunklem Fleck an Stelle der Nierenmakel.<br />
Vorderflügellänge 20, Exp. 40 mm.<br />
Die Art hat mit der Beschreibung der algerischen Photophila Gn. und namentlich<br />
auch mit dem allerdings viel dunkleren Bilde der Ignipeta Obthr. in Gestalt und Zeichnungsanlage<br />
so viele Ähnlichkeit, daß ich eine artliche Zusammengehörigkeit annehme.<br />
Letzteres umsomehr, als Dr. Staudinger das Bild Oberthürs als zu dunkel bezeichnet.<br />
Zweifellos handelt es sich um eine Wüsten-(Steppen-) Form, die auch in Ägypten und<br />
Syrien kaum fehlen dürfte.<br />
Auch das Bild von Agrotis Sollers Stgr. bei Christoph (Hör., XII, Tab. 6,<br />
Fig. 19) hat bis auf die viel dunklere und schärfere Zeichnung der Vorderflügel viel<br />
Übereinstimmendes. Weniger gut stimmt Staudingers Originalbeschreibung («mit<br />
zwei gezackten schwarzen Querlinien»). Da aber nach Staudingers eigener Ansicht<br />
(Cat., ed. Ill, Nr. 1265) Sollers, die aus Nordpersien, Armenien (Korb) und Zentralasien<br />
bekannt wurde, wahrscheinlich nur eine Subspezies von Photophila ist, so kann<br />
die Ähnlichkeit des vorliegenden Stückes mit Sollers nicht überraschen. Wahrscheinlich<br />
handelt es sich um eine Art mit sehr ausgedehnter Verbreitung.<br />
85. Agrotis Fimbriola Esp.<br />
Ein frisches cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh), in ca. i3oom Höhe<br />
erbeutet, stimmt in der Allgemeinfärbung gut mit ungarischen Stücken überein. Die<br />
schwarze Saumbinde der Vorderflügel reicht bis zur Fransenbasis und läßt in ihrer<br />
Mitte kaum Spuren der hellen Wellenlinie erkennen.<br />
86. Agrotis Forcipula Hb.<br />
Nur ein kleines blaßgefärbtes Stück (c?) aus dem Erdschias-Gebiet (12./VII. Sürtme<br />
1250m).<br />
87. Agrotis Signi fora F.<br />
Drei Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (2./VI.— 12./VII.) gehören durch ihre sehr<br />
blassen und schwach gezeichneten Vorderflügel und rein weißen Hinterflügel bereits<br />
zur var. Improcera Bhtsch. (Wiener ent. Zeit., 1886, p. 124). Staudinger erwähnt<br />
gleiche Stücke von Amasia (Hör., XIV, p. 36g).<br />
88. Agrotis Hilaris Frr.<br />
Ein frisches kleines weibliches Exemplar.<br />
89. Agrotis Obelisca Hb.<br />
Mehrere kleine Exemplare dieser variablen Art aus dem Erdschias-Gebiet (12./VN.<br />
Sürtme 1250 m).
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 2OI<br />
go. Agrotis Conspicua Hb. und var. Abdita Joan.<br />
Zahlreich im Erdschias-Gebiet (23./VI.—8./VII.), darunter auch Stücke der dunkleren,<br />
weniger gezeichneten var. Abdita, die von Kaisarie beschrieben wurde. Lycarum<br />
HS. vom Ural scheint sich von Abdita nur durch den sehr deutlichen Mittelmond der<br />
Hinterflügel zu unterscheiden.<br />
91. Agrotis Trux Hb.<br />
Ein Q aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom) zeigt die Vorderflügel<br />
wie Kopf und Thorax dicht weißgrau bestäubt, so daß von der Zapfen-, Nierenmakel<br />
und äußeren Querlinie nur schwache Spuren vorhanden sind. Die helle Wellenlinie<br />
im Saumfelde tritt dagegen sehr deutlich auf. Desgleichen findet sich eine deutliche<br />
schwarze, aus zusammengeflossenen Punkten bestehende Limballinie, welche bei der<br />
Stammform meist fehlt. Auch Hinterflügel und Unterseite sind entsprechend blässer gefärbt.<br />
Die var. Amasina Stgr. von Amasia soll bei annähernd gleicher grauer Färbung einen<br />
dunklen Mittelschatten der Vorderflügel haben, was auf das vorliegende Stück nicht zutrifft.<br />
Herr Otto Bohatsch hatte die Freundlichkeit, mir ein Exemplar (cf) von Agr.<br />
Farinosa Stgr. aus dem Ili-Gebiet zum Vergleiche zu geben, welches in der Allgemeinfärbung<br />
große Ähnlichkeit mit dem eben besprochenen Trux-Q aufweist. Die Nierenmakel<br />
ist jedoch bei Farinosa schmäler und dunkler, Wellen- und Limballinie viel undeutlicher,<br />
die Hinterflügel sind rein weiß. Auf der Unterseite der Vorderflügel tritt<br />
ebenfalls die Nierenmakel viel stärker auf, wogegen das Saumfeld hier weißlich wird.<br />
92. Polia Pentheri n. sp. (cf).<br />
Ein sehr gut erhaltenes cT, welches nach Mitte Juli im Erdschias-Gebiet erbeutet<br />
wurde, gehört <strong>einer</strong> neuen Art aus dem Formenkreise der Polia Dubia an.<br />
Der Kopf und der sehr robuste Thorax sind wie die Grundfarbe der Vorderflügel<br />
gelbgrau. Die (wie bei Dubia gestalteten) kurz sägezähnigen und gewimperten Fühler<br />
sind bräunlich. Das erste und zweite Palpenglied sind an ihrer Außenseite schwärzlich<br />
verdunkelt. Die gelbgrauen Beine mit schwärzlich gefleckten Tarsen, das auffallend<br />
breite und stumpfe Abdomen grau gefärbt.<br />
Die Vorderflügel, für deren Färbung der gleichmäßig gelbgraue Ton sehr charakteristisch<br />
ist, zeigen an der Basis drei dicht aneinanderstehende gezackte schwärzliche<br />
Querlinien, welche mit dunklen Fleckchen am Vorderrande beginnen. Durch diese<br />
reichliche Zeichnung erscheint das Basalfeld als der dunkelste Teil des Flügels. Das<br />
ganz lichte Mittelfeld wird nach außen durch eine auf den Rippen lang gezackte feine<br />
dunkle Querlinie begrenzt, welche zwischen Rippe 1 und 3 stark basalwärts zurücktritt.<br />
In seinem Inneren liegt die kleine, scharf umzogene ovale Rundmakel, während der Platz<br />
der Nierenmakel nur durch eine lichtere Stelle angedeutet ist. Oberhalb der Rundmakel<br />
liegen am Vorderrande zwei schwärzliche Fleckchen. Das Saumfeld läßt nach der<br />
äußeren Querlinie am Vorderrande eine Verdunkelung erkennen, wie auch oberhalb<br />
der Saumhöhe eine kleine wolkenartige Verdunkelung sich findet. Die feine dunkle<br />
Limballinie wird aus Bögen, respektive kleinen Dreiecken zwischen den Rippen gebildet.<br />
Die Fransen an der Basis gelblich, nach der dunklen Schuppenlinie mehr grau.<br />
Die Hinterflügel grau, vor dem Saume breit schwärzlich verdunkelt, mit gelbgrauen<br />
Fransen. Die Unterseite sehr blaß, die Vorderflügel schwach bräunlich, mit<br />
dunkler gerader Querlinie nach der Mitte und solchem Schatten vor dem Saume. Der<br />
Mittelpunkt kaum angedeutet. Die Hinterflügel weißlich, vor dem Saume kaum verdunkelt,<br />
mit feinem dunklen Mittelpunkt. Vorderflügellänge 18, Exp. 36 mm. Nach<br />
ihrem Entdecker benannt.
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202 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Diese neue Art unterscheidet sich von Dubia sofort durch den vorherrschend<br />
gelblichen (nicht grauen) Farbenton, durch das reichlich gezeichnete Basalfeld der<br />
Vorderflügel und das dagegen fast ungezeichnete Mittelfeld, welches auch des Mittelschattens<br />
vollständig entbehrt. Der Bau ist viel robuster, die Unterseite verschieden<br />
gefärbt und gezeichnet.<br />
Von der syrischen Anceps Stgr. trennt sich Pentheri sofort durch den anderen<br />
Fühlerbau des cf, die vorhandenen Limbalpunkte, gelbliche Färbung etc. 1 )<br />
g3. Tapinostola Musculosa Hb.<br />
Ein geflogenes Stück aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1400 m).<br />
94. Heliothis Peltigera Schiff.<br />
Mehrfach aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly 1100 m). Die Grundfarbe der<br />
Vorderflügel ist hellgelb.<br />
95. Acontia Luctuosa Esp.<br />
Von Konia (12./V.) und dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
96. Prothymnia Conicephala Stgr.<br />
Ein frisches cf auf der Strecke Bor bis Nigde (19./V.) erbeutet.<br />
97. Euclidia Glyphica L.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.).<br />
98. Leucanitis Cailino Lef.<br />
Ein (typisches) c? aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI. Gereme) in ca. 1780 m erbeutet.<br />
99. Catocala Elocata Esp.<br />
Ein cT von Sindschidere (Erdschias-Gebiet) ca. 1350 m.<br />
100. Apopestes Dilucida Hb. var. Asiatica Stgr.<br />
Mehrere Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
101. Hypena Munitalis Mn.<br />
Ein frisches g aus dem Erdschias-Gebiet (3./VI. Ewerek 1200 m).<br />
102. Hypena Palpalis Hb.<br />
Ein helles Stück aus dem Erdschias-Gebiet (7./VII. Illany-Dagh i3oo*w).<br />
Geometridae.<br />
103. Euchloris Smaragdaria F.<br />
Ein ç von der Strecke Konia bis Kaisarie (17./V. Eregli).<br />
104. Acidalia Consanguinaria Ld.<br />
Ein ç aus dem Erdschias-Gebiet (9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
105. Acidalia Ossiculata Ld.<br />
Mehrere Stücke beiderlei Geschlechtes aus dem Erdschias-Gebiet (6.—i3./VIL).<br />
106. Acidalia Intermedia Stgr.<br />
Ein frisches ç aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
107. Acidalia Rusticata F. var. Vulpinaria HS.<br />
Ebendaher (7./VII.).<br />
l ) Die im Katalog noch zunächststehenden Arten Lea Stgr. und Rebecca Stgr. werden von<br />
Püngeler (Iris, XIV, p. 332) wegen der gekämmten Fühler des o* in die Gattung Epiinda gestellt.
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 2o3<br />
108. Acidalia Turbidaria HS.<br />
Auf der Bahnstation Ilgün (9-/V-) mehrere Exemplare der Stammform erbeutet.<br />
109. Acidalia Beckeraria Ld.<br />
Ebendaher und von Konia (11./V.) je ein Exemplar (cf).<br />
110. Acidalia Marginepunctata Goeze.<br />
Mehrfach aus dem Erdschias-Gebiet (6. u. 7./VJI. i3oom) in zum Teile helleren<br />
Stücken, welche mit der von Kaisarie als eigene Art publizierten Pastoraria Joan, zusammenfallen.<br />
Letzterer Name ist nicht einmal als Varietät aufrechtzuerhalten.<br />
in. Acidalia Luridata Z.<br />
Mehrere geflogene Stücke der Stammform aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-<br />
Dagh i3öom).<br />
112. Acidalia Violata Thnbrg. var. Decorata Bkh.<br />
Zwei Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).<br />
113. Rhodostrophia Vibicaria Cl.<br />
"Ein g der ab. Strigata Stgr. aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1400 m).<br />
114. Rhodostrophia Calabraria Z. var. Tabidaria Z.<br />
Mehrere Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (6. u. 20./VI. Soisaly und Sindschidere<br />
1100—1450 m).<br />
115. Rhodostrophia Auctata Stgr.<br />
Zwei d" 1 aus dem Erdschias-Gebiet (22. u. 23./VI. Sindschidere) in ca. 1450 m Hohe<br />
erbeutet.<br />
116. Rhodostrophia Badiaria Frr.<br />
Von Konia (10./V.) bis Nigde (19./V.) und dann später (VI.) auch im Erdschias-<br />
Gebiet mehrfach angetroffen.<br />
117. Lythria Purpuraria L.<br />
Im Erdschias-Gebiet (12./VI.—9./VII.) häufig in variablen Stücken der Sommerform.<br />
118. Lithostege Farinata Hum.<br />
Nur ein ç von Konia (12./V.).<br />
119. Lithostege Griseata Schiff.<br />
Von Eskischehir, Konia (1 i./V.) und später (6.—9./VI.) im Erdschias-Gebiet häufig.<br />
120. Anaitis Boisduvaliata Dup.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (i3.— 16./VI.) mehrere Exemplare in ca. 1600—1800 m<br />
Höhe erbeutet.<br />
121. Anaitis Plagiata L.<br />
Ebendaher (12.—16./VI.)<br />
122. Scotosia Rhamnata Schiff.<br />
Ein cf aus dem Erdschias-Gebiet (9./VI. Soisaly noom).<br />
123. Larentia Riguata Hb.<br />
Im Erdschias-Gebiet (6.—9./VII.) in dunklen Stücken.<br />
124. Larentia Putridaria HS.<br />
Ein großes Pärchen der Stammform aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-<br />
Dagh i3oow).
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2O4 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
125. Larentia Unicata Gn.<br />
Ebendaher ein Pärchen (6. u. 8./VII.).<br />
126. Larentia Bilineata L. var. Subgriseata Stgr.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI.—7./VII.) drei Exemplare i3oo—1700m.<br />
127. Tephroclystia Cucumaria Rbl.<br />
Ein frisches weibliches Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly iioom).<br />
128. Gypsochroa Renitidata Hb.<br />
Mehrere (geflogene) Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (22./VI.—9./VII.).<br />
12g. Tephronia Sepiaria Hufn.<br />
Ein frisches Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (12. u. i3./VII. Sürtme).<br />
130. Gnophos Mardinaria Stgr.<br />
Ein Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet am 6./VII. Illany-Dagh in ca. i3oo m Höhe<br />
erbeutet. Ich verdanke die Bestimmung dieser interessanten Form Herrn O. Bohatsch,<br />
welcher ein von Dr. Staudinger erhaltenes kl<strong>einer</strong>es männliches Exemplar in s<strong>einer</strong><br />
reichen Sammlung besitzt.<br />
Der tief ausgeschnittene Saum der Hinterflügel, verbunden mit der sehr bedeutenden<br />
Größe und hellen Grundfarbe der Unterseite scheinen für die Artrechte dieser<br />
als Obscuraria-Varietät bekannt gemachten Form zu sprechen.<br />
Das vorliegende g besitzt auf der Unterseite aller Flügel eine breite schwarze<br />
Saumbinde, wovon das c? kaum eine Spur erkennen läßt.<br />
131. Gn oph os ? D ubitaria Stgr.<br />
Ein stark geflogenes Stück (Q) aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) kann ich eigentlich<br />
von Mucidaria Hb. (die nur eine westmediterrane Art sein soll) nicht trennen.<br />
Vielleicht gehört es zur kleinasiatischen Dubitarla, obwohl die (beschädigte) Flügelbeschuppung<br />
nicht gerieselt erscheint.<br />
132. Scodiona Conspersaria F.<br />
Ein weibliches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.).<br />
Syntomidae.<br />
133. Syntomis Phegea L.<br />
Eine Serie von Stücken beiderlei Geschlechtes aus dem Erdschias-Gebiet (12. u.<br />
i3./VI. Gereme), in ca. 1800 m Höhe erbeutet, liegt vor. Die Stücke sind durchschnittlich<br />
kl<strong>einer</strong> (c? Exp. 29—34, 9 27mm), die weißen Flecken der Flügel sind größer<br />
und nehmen mehr Raum ein. Die Fühler wie bei der Stammart.<br />
Arctiidae.<br />
134. Arctia Hebe L.<br />
Bei dem Dorfe Serai am Serai-Dagh bei Konia (i3./V. i3oom) wurden zwei<br />
frische c? und ein o, auf der Strecke weiter nach Kaisarie, und zwar zwischen Eregli<br />
und Bor (18./V.) drei weitere ç erbeutet. Sämtliche Stücke zeigen eine fast rein weiße<br />
Grundfarbe der Vorderflügel, was bereits Staudinger und Hofmann für kleinasiatische<br />
Stücke erwähnen. Bei den beiden cT tritt überdies die schwarze Bindenzeichnung,<br />
namentlich auf den heller (rosa) gefärbten Hinterflügeln, stark zurück, wo bei einem cT
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. • 205<br />
die schwarze Basalquerbinde ganz fehlt und die Saumbinde auf zwei Flecken reduziert<br />
erscheint.<br />
Zygaenidae.<br />
135. Zygaena Purpuralis Brünnich.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (7.—i3./VIL). Die (geflogenen) Stücke (cf) besaßen<br />
jedenfalls auch im frischen Zustande dünn beschuppte Flügel und nähern sich dadurch<br />
der var. Diaphana Stgr. aus dem Taurus. Auch bei ihnen ist der äußere Fleck stark<br />
erweitert. Größe nur So mm Exp.<br />
136. Zygaena Brizae Esp.<br />
Nur ein cf aus dem Erdschias-Gebiet (17./VL).<br />
137. Zygaena Achilleae Esp. var. Bitorquata Mén.<br />
Diese kleine Form stimmt mit den von Dr. Staudinger gemachten Angaben<br />
(Hör., XIV, p. 319). Mehrere Stücke beiderlei Geschlechtes aus dem Erdschias-Gebiet<br />
(vom 22./VL—I3./VII.)<br />
138. Zygaena Dorycnii O.<br />
Ein stark beschädigtes Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (7./VII. Illany-Dagh<br />
i3oom).<br />
i3g. Zygaena Ganymedes HS.<br />
Ein ganz frisches d 1 vom Erdschias-Gebiet (7./VII.).<br />
140. Ino Statices L.<br />
Ein blaß gefärbtes Stück (cT) mit an der Basis durchscheinenden Hinterflügeln<br />
aus dem Erdschias-Gebiet (16./VI. Gereme 1750 m).<br />
141. Ino Obscura Z.<br />
Drei cf aus dem Erdschias-Gebiet (22./VI. und 7./VII. Ali-Dagh und Illany-Dagh<br />
i3oo—1500m) zeichnen sich durch die sehr schmalen und dunklen, glanzlosen Flügel<br />
aus. Die Fühlerkammzähne sind bis zur Geißelspitze frei. Das sehr dunkle Abdomen<br />
ist für die Art charakteristisch. Exp. nur 19—2.0mm.<br />
Cossidae.<br />
142. Dyspessa Argaeensis n. sp. ç.<br />
Ein einzelnes, bis auf die Fransen des Apicalteiles der Vorderflügel sehr gut erhaltenes<br />
weibliches Exemplar wurde am östlichen Krater des Erdschias in der bedeutenden<br />
Erhebung von ca. 2700 m am 3./VII. unter einem Steine ruhend gefunden. Ich<br />
hielt das Stück anfänglich für das ç der Dysp. Ulula ab. Infuscata, allein die kürzeren<br />
Fühler, deren Glieder gegen die Spitze sehr stark eckig vortreten, sowie die schwarzbraune<br />
Färbung des unverletzten Abdomens schließen die Zugehörigkeit zu Ulula aus.<br />
Letztere Merkmale treffen auf einige kleinasiatische S^*g"/a-Arten, wie St. Colchica<br />
HS. und St. Psychidion Stgr. gut zu, so daß die Zugehörigkeit zur Gattung Stygia in<br />
Frage stand. Eine Untersuchung des Geäders ergab jedoch gestielte Rippe 6 und 7 der<br />
Hinterflügel (auch bei dem später zu erwähnenden Stück vom Bulgar-Dagh), also einen<br />
mit Dyspessa wesentlich übereinstimmenden Verlauf. Auch die dichte Beschuppung<br />
und die dunklen Saumflecken auf den Rippenenden der Vorderflügel stimmen besser<br />
zu Arten der Gattung Dyspessa als Stygia. Immerhin ist der generische Unterschied<br />
von Dyspessa und Stygia recht zweifelhaft (cfr. Stgr., Hör., XIV, p. 348). Die an-
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2o6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
gegebenen Merkmale trennen die vorliegende Art aber von den bisher bekannt gemachten<br />
kleinasiatischen Stygia-Arten.<br />
Der Scheitel ist sowie der Thoraxrücken lang weißgrau behaart. Die hellbräunlichen<br />
Fühler reichen nur bis */3 Vorderrandslänge, ihre Gliederenden treten gegen die<br />
Geißelspitze sehr stark eckig hervor. Die lang behaarten Palpen sind wie die Beine<br />
und das Abdomen schwärzlichbraun beschuppt. Die Tarsen sind undeutlich heller gefleckt.<br />
Das langgestreckte Abdomen wird nur gegen die Spitze, aus welcher die Legscheide<br />
lang hervorsteht, heller bräunlich, gegen die Basis ist seine Färbung fast schwarz<br />
zu nennen, so daß der weißgraue Thorax dazu im scharfen Kontraste steht. Die Flügel<br />
gestreckt, die Vorderflügel mit vor der Spitze stark gebogenem Vorderrande. Die grobbeschuppten<br />
Vorderflügel sind einfarbig, vollständig zeichnungslos, dunkelgrau, nur<br />
gegen die Basis schwach bräunlich. Auch die Fransen, welche an ihrer Basis an den<br />
Rippenenden schwärzliche Flecken aufweisen, sind bräunlich gefärbt. Die Hinterflügel<br />
schwärzlichgrau mit gleichfarbigen Fransen, die eine dichter beschuppte Basallinie besitzen.<br />
Die Unterseite dunkelgrau mit weiß beschupptem Vorderrande der Hinterflügel.<br />
Vorderflügellänge fast io, Exp. 19-5 mm.<br />
Von der jedenfalls sehr ähnlichen algerischen Fuscula Stgr. trennt sich die vorliegende<br />
Art, abgesehen von den ganz zeichnungslosen Vorderflügeln, jedenfalls auch<br />
durch das schwarzbraune Abdomen.<br />
Das Hofmuseum besitzt von Bulgar-Dagh aus dem cilicischen Taurus (leg. Holtz)<br />
ein ganz frisches weibliches Stück, welches in der Fühlerbeschaffenheit und der schwarzbraunen<br />
Färbung des Abdomens sehr gut mit dem Stücke vom Erdschias (Argaeensis<br />
mihi) übereinstimmt. Dasselbe zeigt aber einen lebhaft bräunlich gefärbten Thorax,<br />
der zwei helle Längsstreifen erkennen läßt. Auch die Vorderflügel sind vorwiegend<br />
bräunlich gefärbt, mit verloschener heller Makelzeichnung unterhalb und längs des<br />
Vorderrandes sowie in der Mitte des Innenrandes. Auch die Fransen zeigen eine hellbräunliche<br />
Basallinie zwischen den dunklen Flecken auf den Rippenenden. Die Unterseite<br />
ist viel stärker bräunlich als bei Argaeensis. Größe und Flügelform sind dieselben.<br />
Möglicherweise gehört das Stück zu Argaeensis, wofür die Fundstelle, ebenfalls in bedeutender<br />
Erhebung auf dem dem Erdschias-Dagh zunächst liegenden taurischen Hochgebirge,<br />
sprechen würde. Sollte es sich aber um eine differente Form handeln, was erst<br />
nach reichlicherem Material entschieden werden könnte, schlage ich für letztere den<br />
Namen Taurica vor.<br />
Pyralidae.<br />
143. Galleria Melonella L.<br />
Ein d 1 von der Strecke Konia bis Kaisarie vom 19./V. (Nigde).<br />
144. Lamoria Anella Schiff.<br />
Ein ç durch Lichtfang im Zelte erbeutet aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-<br />
Dagh i3oo w).<br />
145. Crambus Craterellus Sc.<br />
Auffallenderweise wurde nur diese eine Crambus-Art, diese allerdings in zahlreichen<br />
Individuen, aus dem Erdschias-Gebiet und auch von Ilgün und Konia mitgebracht<br />
(10./V.— i3./VI.). Die Stücke gehören der Stammart an.<br />
146. Ematheudes Punctella Tr.<br />
Nur ein auffallend großes Q (28 mm Exp.) mit fast zeichnungslosen Vorderflügeln<br />
und sehr langen Palpen von «Asia minor».
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147. Homoeosoma Subalbatella Mn.<br />
Ein frisches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) stimmt mit solchen von<br />
Brussa überein.<br />
148. Ancylosis Sareptella HS.<br />
Eine Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) stimmt mit solchen aus<br />
Ungarn überein.<br />
14g. Heterographis Rhodochrella HS.<br />
Ein frisches cf von Konia (n./V.).<br />
150. Heterographis Fulvobasella Rag.<br />
Ein in der Bestimmung mir etwas zweifelhaft gebliebenes Stück (cT) liegt von<br />
Konia" (11./V.) vor.<br />
151. Heterographis Ephedrella HS.<br />
In Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.) und auch schon von Ilgün<br />
(10./V.).<br />
152. Psorosa Nucleolella Moschi.<br />
Nur ein ç aus dem Erdschias-Gebiet (8./VII.).<br />
153. Psorosa Ochrifasciella Rag.<br />
Zwei frische Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
154. Metallosticha Argyrogrammos Z.<br />
Drei c? aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.)<br />
155. Bradyrrhoa PSeniella Stgr.<br />
Ein frisches ç von Ilgün (10./V.) mit vorherrschend dunkelgrau bestäubten Vorderflügeln<br />
ziehe ich etwas zweifelhaft hierher.<br />
156. Epischnia Prodromella Hb.<br />
Ein frisches Stück von Konia (11./V.).<br />
157. Pempelia Ambustiella Rag.<br />
Ein frisches cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) hielt ich anfänglich für eine<br />
unbeschriebene Art und entwarf die nachstehende Beschreibung. Seither erhielt ich ein<br />
von Korb '01 in Kasikoporan (Armenien) gesammeltes ganz übereinstimmendes cT aus<br />
der Sammlung von Caradja zur Ansicht, welches die Zugehörigkeit zu Ambustiella<br />
erwies.<br />
Kopf samt Fühler und Palpen wie der Thorax und die Grundfarbe der Vorderflügel<br />
hellbräunlich. Die männliche Fühlerauszeichnung wie bei Nephopteryx Genistella,<br />
d. h. der Schuppenwulst im basalen Geißelausschnitt ist schwarzbraun. Das<br />
Palpenendglied in der vorstehenden Beschuppung des Mittelgliedes fast verborgen. Die<br />
Beine bräunlich, außen graustaubig. Der schlanke Hinterleib grau mit gelblichem Afterbusch.<br />
Die sehr schmalen, hell rötlichbraunen Vorderflügel zeigen (wie Genistella) zwei<br />
am Vorderrande verdickte, am Innenrande verloschene Querlinien, wovon die erste nach<br />
außen gekrümmte bei 2 /5, die äußere nach 4 /5 am Vorderrande beginnt. Letztere zeigt<br />
zwei Einbiegungen gegen die Basis. Überdies ist der Mittelraum bis zur zweiten Querlinie<br />
schwärzlich verdunkelt, doch so, daß Vorder- und Innenrand in breiter Ausdehnung<br />
hell bleiben. Ein schwarzer Punkt liegt am Querast, auch die Saumlinie, aus<br />
zusammengeflossenen Flecken bestehend, ist schwärzlich. Die Fransen wie die Grundfarbe<br />
mit undeutlicher grauer Teilungslinie in ihrer Mitte. Die etwas durchscheinenden
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2o8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Hinterflügel bräunlichgrau mit hellgrauen Fransen, die an ihrer Basis noch eine bräunliche<br />
Schuppenlinie zeigen. Unterseits sind die Vorderflügel dunkel braungrau, mit<br />
hellen Fransen, die Hinterflügel wie oben gefärbt.<br />
Vorderflügellänge 10*5 mm, Exp. 22 mm.<br />
158. Pterothrix Rufella Dup.<br />
Mehrere Stücke (cT ç) aus dem Erdschias-Gebiet (9.—22./VI.).<br />
159. Hypsopygia Costaiis F.<br />
Nur ein kleines geflogenes Q aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
160. Pyralis Farinalis L.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Sürtme i3oom).<br />
161. Herculia Rubidalis Schiff.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII.) ein frisches Stück (c?).<br />
162. Cledeobia Moldavica Esp.<br />
Schon auf der Strecke Konia bis Kaisarie (18./V. d 1 Q) getroffen, später (5./VI.<br />
bis 23./VI.) zahlreich im Erdschias-Gebiet. Obere Höhengrenze daselbst bei ca. 1800 m.<br />
Die Stücke (c?) letzterer Lokalität sind klein (durchschnittliche Exp. 23 mm), ein stark<br />
verdunkeltes Stück mit ungefleckter, breiter schwarzbrauner Saumbinde der Hinterflügel<br />
gehört zu Diffidalis Gn., welche Form demnach außerhalb Spaniens als Aberration<br />
auftritt. Auch das frische ç von Konia ist sehr klein, aber blaß gefärbt.<br />
163. Cledeobia Bombycalis Schiff.<br />
Bereits auf der Strecke Konia bis Kaisarie (16.—19./V.) und dann im Erdschias-<br />
Gebiet (i3. u. 16./VI. Kyzyk und Gereme 1700 m) mehrere cT erbeutet. Die Stücke<br />
gehören bis auf ein großes frisches c? aus dem Erdschias-Gebiet, welches noch der<br />
Stammart zuzurechnen ist, der kl<strong>einer</strong>en dunkleren Form Provincialis Dup. an. Bei<br />
sämtlichen Stücken ist die Basalquerlinie der Vorderflügel sehr spitz gebrochen.<br />
164. Evergestis Frumentalis L.<br />
Schon bei Ilgün (10./V.), später im Erdschias-Gebiet (9./VI. Soisaly 1100 m) in<br />
kleinen dunklen Stücken getroffen, welche der var. Asiaticalis Rag. angehören.<br />
165. Evergestis Umbrosalis FR.<br />
Ein geflogenes cf auf der Strecke Konia bis Kaisarie (19./V. Nigde) gefangen.<br />
166. Evergestis Politalis Schiff.<br />
Ein beschädigtes Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany 1400777).<br />
167. Nomophila Noctuella Schiff.<br />
Sehr häufig im Erdschias-Gebiet anfangs Juni bis Juli.<br />
168. Phlyctaenodes Concoloralis Ld.<br />
Drei ganz frische cf aus dem Erdschias-Gebiet (6.—9./VI. Soisaly 1100 m). Die<br />
Art scheint wenig gekannt zu sein.<br />
169. Phlyctaenodes Clathralis Hb.<br />
Zwei c? und ein ç aus dem Erdschias-Gebiet (6.—9./VI.).<br />
170. Phlyctaenodes Cruentalis Hb.<br />
Ein frisches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (vom 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
171. Pionea Fimbriatalis Dup.<br />
Ein Q aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).
1100 m).<br />
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 209<br />
172. Pionea Ferrugalis Hb.<br />
Von Haidar-Pascha (7./VÏ)> Konia (11./V.) und Erdschias-Gebiet (9./VI. Soisaly<br />
173. Pionea Silvalis Joan.<br />
Ein gutes Pärchen dieser wenig gekannten Art aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.<br />
Illany-Dagh 1400 m). Die Art wurde nach Stücken von Kaisarie beschrieben.<br />
174. Pyrausta Repandalis Schiff.<br />
Zwei Stücke, wovon eines bei Konia (i3./V.), das andere im Erdschias-Gebiet<br />
(6./VII.) erbeutet wurde.<br />
175. Pyrausta Flavalis Schiff, var. Lutealis Dup.<br />
Mehrere Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (22./VI.—i3./VIL).<br />
176. Pyrausta Diffusalis Gn.<br />
Nur ein frisches Q aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom) durch<br />
Nachtfang erbeutet.<br />
177. Pyrausta Limbopunctalis HS.<br />
Drei männliche und zwei weibliche Stücke aus dem Erdschias-Gebiet können<br />
eigentlich weder zur Stammform noch zur var. Dissolutalis Stgr. gezogen werden.<br />
Letzterer kommen sie aber jedenfalls zunächst, unterscheiden sich aber im männlichen<br />
Geschlechte durch die olivengrüne (nicht braune) Grundfarbe der gestreckten Vorderflügel<br />
und im weiblichen durch die stark verkürzte Flügelform. Die Vorderflügel zeigen<br />
hier eine fast schwarze Grundfarbe mit scharfer hellgelber Zeichnung. Vorderflügellänge<br />
d 1 i3, ç 11 mm.<br />
Die Stücke wurden in ca. 1800 m Höhe erbeutet.<br />
178. Pyrausta Cespitalis Schiff.<br />
. Zwei normal gefärbte Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (28./VI., 17./VII.).<br />
179. Pyrausta Sanguinalis L. var. Virginalis Dup.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI.—6./VII.) mehrere geflogene Stücke. Eines<br />
auch von Eregli (17./V.).<br />
180. Pyrausta Aurata Se.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet in typischen Stücken.<br />
181. Noctuelia Floralis Hb. var. Stygialis Tr.<br />
Ein Q aus dem Erdschias-Gebiet (7-/VI. Soisaly iioow).<br />
182. Noctuelia Superba Frr.<br />
Drei Stücke (1 cf, 2 Q) aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VI. Gereme) in ca. 1800 m<br />
Höhe erbeutet.<br />
Pterophoridae.<br />
183. Oxyptilus Marginellus Z.<br />
Ein kleines geflogenes Stück aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1900 m).<br />
Auf diese Art beziehen sich höchst wahrscheinlich nach Dr. Staudinger (Hör., XV,<br />
p. 426) auch die asiatischen Lokalitätsangaben für Oxypt. Kollari Stt. Ich sah von<br />
letzterer hochalpinen Art noch kein Stück aus Westasien. Die diesbezüglichen Fundortsangaben<br />
hätten in der neuen Katalogsauflage besser wegbleiben sollen.
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2 IO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
184. Alucita Spilodactyla Curt. var. Obsoleta Z.<br />
Ein ausnehmend großes ç (Vorderflügellänge i3'5 mm) aus dem Erdschias-Gebiet<br />
(6./VI. Soisaly 1100 m). Das Stück ist leider defekt.<br />
185. Stenoptilia Bipunctidactyla Hw.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
186. Stenoptilia Stigmatodactyla Z.<br />
Mehrere Stücke aus dem Erdschias-Gebiet. Die Art wurde von Mann auch bei<br />
ßrussa gefunden.<br />
Orneodidae.<br />
187. Orneodes Desmodactyla Z.<br />
Ein frisches ç von Konia (12./V.) kann ich nicht von der bedeutend größeren<br />
Form (var. Major Rbl.) von Dalmatien trennen.<br />
188. Orneodes Cymatodactyla Z.<br />
Ein frisches d 1 aus dem Erdschias-Gebiet (i./VI. Kaisarie).<br />
Tortricidae.<br />
189. Dichelia Grotiana F.<br />
Erdschias-Gebiet (i3./VII. AI Dagh-Sürtme).<br />
190. Cacoecia Strigana Hb.<br />
Ein frisches großes c? aus dem Erdschias-Gebiet ist beträchtlich blässer gefärbt,<br />
namentlich sind die Hinterflügel rein weißgrau. Die Binden der Vorderflügel sind<br />
breiter. Auch die Unterseite ist viel lichter, das Abdomen gelbgrau. Caesareana Joan,<br />
von Kaisarie beschrieben dürfte von Strigana kaum zu trennen sein.<br />
191. Cnephasia Argentana Cl.<br />
Ein großes c? aus dem Erdschias-Gebiet stimmt mit solchen aus den Alpengebieten<br />
vollständig überein.<br />
192. Cnephasia Gueneana Dup. var. Orientana Alph.<br />
Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly 11 oom) mit schneeweißer Grundfarbe<br />
der Vorderflügel.<br />
193. Cnephasia Sedana Const.<br />
Zwei frische weibliche Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (6. u. 8./VI. Soisaly<br />
1100 m) stimmen gut mit einem von Constant erhaltenen Originalexemplar. Die Art<br />
wurde schon von Lord Walsingham aus Antiochien aufgeführt. Sie steht auch der<br />
Pumicana Z. nahe.<br />
194. Cnephasia Incertana Tr. var. Minorana HS.<br />
Ein gut erhaltenes Q aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.).<br />
195. Conchy lis Posterana Z.<br />
Ein kleines cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
196. Conchylis Frauenfeldi Mn.<br />
Ein etwas geflogenes ç aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) stimmt gut mit der<br />
Type aus dem Ural. Es ist nur etwas kl<strong>einer</strong>, die Unterseite der Hinterflügel blässer<br />
bräunlich mit hellem Vorderrande.
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197. Conchylis Epilinana Z.<br />
Ein großes Q aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
198. Bactra Lanceolana Hb.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari (7./V.).<br />
Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 211<br />
199. Grapholitha Microgrammana Gn.<br />
Ein gut erhaltenes großes blasses cT mit an der Basis weißlichen Hinterflügeln<br />
aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI.). Dasselbe gehört mit Sicherheit zu Microgrammana,<br />
hat aber auch so viel Übereinstimmung mit Hof man ns Beschreibung der Lencogrammana,<br />
daß mir die Artrechte letzterer zweifelhaft sind.<br />
Yponomentidae.<br />
200. Yponomeuta Padellus L.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet mehrfach (i3./VII. Al-Dagh i3oo—1700 m).<br />
Plutellidae.<br />
201. Plutella Maculipennis Curt.<br />
Auf der Strecke Haidar-Pascha bis Ilgün (8. u. 9./V.) und dann im Erdschias-Gebiet<br />
(6./VI.). Ein Stück von Ilgün (g./V.) stellt eine merkwürdige Aberration dar mit<br />
durchaus einfarbig bräunlichgelben Vorderflügeln. Das Stück ist ganz frisch und fransenrein.<br />
Die übrigen Exemplare sind normal gefärbt und gezeichnet.<br />
Gelechiidcie.<br />
202. Bryotropha Dryadella Z.<br />
Ein frisches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).<br />
203. Gelechia ?Hungariae Stgr.<br />
Ein geflogenes Stück (Q) aus dem Erdschias-Gebiet gehört wahrscheinlich hierher.<br />
204. Lita Psilella HS.<br />
Ein gezogenes Stück aus dem Erdschias-Gebiet (e. 1. 8./VI.). Neu für die Fauna<br />
Kleinasiens.<br />
205. Lita Sabulosella n. sp.<br />
Ein ganz frisches weibliches Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI. Gereme<br />
1900 m) gehört <strong>einer</strong> unbeschriebenen Art bei Opificella Mn. an.<br />
Kopf und Thorax (wie die Vorderflügel) mit groben hell graubraunen und schwärzlichen<br />
Schuppen gleichmäßig bekleidet. Die bräunlichgrauen Fühler sehr fein schwärzlich<br />
geringt. Die Palpen so lang wie Kopf und Thorax, mit bürstenformig beschupptem<br />
bräunlichen Mittelglied und ebensolangem steil aufgebogenen, sehr dünnen und spitzen<br />
Endgliede. Die Beine bräunlichgrau, die hellen Tarsen namentlich der Vorder- und<br />
Mittelbeine dunkel gefleckt. Der gedrungene stumpfe Hinterleib ist am Rücken hellgrau,<br />
mit noch helleren Segmenträndern, am Bauche grau bestäubt.<br />
Die Vorderflügel gleich breit mit etwas gerundeter Spitze sind gleichmäßig von<br />
hellbräunlichen und schwärzlichen Schuppen bedeckt, was der ganzen Fläche ein vollständig<br />
glanzloses, gerieseltes Aussehen gibt. Als Zeichnung findet sich nur ein schwer<br />
ausnehmbarer schwarzer Mittelpunkt am Querast, ganz schwache Spuren von lichten<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 16
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212 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
hinteren Gegenfleckchen und grobe schwarze Schuppen an der hellbräunlichen Basis<br />
der grauen Fransen, die von <strong>einer</strong> hellen Teilungslinie bei 2 /3 ihrer Länge durchzogen<br />
werden. Die hellgrauen Hinterflügel mit gerundetem Außenwinkel (Saum) und vorgezogener<br />
scharfer Spitze. Die unbezeichneten Fransen am Innenwinkel fast 2. Die<br />
Unterseite glänzend staubgrau, jene der Vorderflügel dunkler. Vorderflügellänge 6,<br />
Exp. i2 # 5 mm.<br />
Die rauhe Beschuppung der dunkel und zeichnungslos erscheinenden Vorderflügel<br />
und der hellgraue Hinterleib machen die kleine Art sehr kenntlich. Von der<br />
größeren Opificella Mn. sofort durch das längere Palpenendglied und die viel hellere<br />
Färbung der Hinterflügel und des stumpfen Abdomens zu unterscheiden. Von der<br />
Acuminatella-Gruppe durch den Mangel rostbrauner Färbung auf den Vorderflügeln<br />
sogleich zu trennen.<br />
206. Teleia Triparella Z.<br />
In Anzahl aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VI.— i3./VII.).<br />
207. Rhinosia Arnoldiella n. sp. (cf).<br />
Ein tadellos erhaltenes cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly 1100 m) gehört<br />
<strong>einer</strong> neuen Art aus naher Verwandtschaft der Cervinella Ev. 1 ) an.<br />
Kopf samt den (wie bei Rh. Formosella geformten) stark aufgebogenen Palpen<br />
weiß. Die bis 3 /4 des Vorderrandes reichenden, stark gezähnelten Fühler sind schwärzlichbraun,<br />
undeutlich heller gefleckt. Die Beine sind hellbraun, an allen Gliederenden<br />
breit weißlich gefleckt. Das Abdomen ist bräunlich mit helleren Segmenträndern und<br />
weißlicher Afterspitze.<br />
Die Grundfarbe der Vorderflügel sowie des Thoraxrückens ist lebhaft gelbbraun.<br />
Die weiße Bindenzeichnung ersterer besteht aus <strong>einer</strong> vor 1 /3 des Vorderrandes gegen<br />
I [2 des Innenrandes ziehenden, schwach gebogenen, nach unten etwas schmäler werdenden<br />
Binde, welche bereits in der Falte endet, ferner <strong>einer</strong> vollständigen, nur wenig<br />
nach innen geneigten geraden Querbinde bei 3 /4 des Vorderrandes. Schließlich finden<br />
sich noch einzelne weiße Längswische in den bräunlichen Fransen, die zwei lichte<br />
Teilungslinien erkennen lassen.<br />
Die hellgrauen Hinterflügel zeigen einen stark bauchig vortretenden Saum, der<br />
unter der vorgezogenen scharfen Spitze fast rechtwinkelig ausgeschnitten ist. Die<br />
Fransen schimmern hellbräunlich. Die Unterseite der Vorderflügel ist gelbbraun, jene<br />
der Hinterflügel hellgrau, mit bräunlichen Fransen.<br />
Vorderflügellänge über 6, Exp. i3 mm.<br />
Von Cervinella durch geringere Größe, weißen Kopf, hellere Flügelfärbung und<br />
namentlich auch dadurch verschieden, daß die Fransen statt der weißen Basalquerlinie<br />
von Cervinella hier getrennte Längswische besitzen.<br />
208. Nothris Verbascella Hb.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (16./VI. Gereme 1750 m).<br />
') An anderer Stelle (Ann. Naturh. Hofm., Bd. XVIII, p. 331) habe ich meine Bedenken gegen die<br />
Identifikation von Cervinella Ev., HS. mit der oben von mir unter diesem Namen erwähnten Art,<br />
wegen der bei letzterer stark vorgezogenen Spitze der Hinterflügel, erwähnt. Sollten dieselben begründet<br />
sein und vielleicht sogar eine generische Abtrennung notwendig machen, mag der Artname<br />
Trifasciella eintreten und diese Art als Typus <strong>einer</strong> Dirhinosia zu benennenden Gattung angesehen<br />
werden, wozu auch die oben beschriebene Arnoldiella zu stellen wäre.
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 2l3<br />
2og. Sophronia Finitimella n. sp. (cf g).<br />
Eine Anzahl Stücke beiderlei Geschlechtes, im Erdschias-Gebiet (6./V1I. Illany-<br />
Dagh i3oo — 1500 m) erbeutet, gehören <strong>einer</strong> neuen Art aus naher Verwandtschaft der<br />
ostrumelischen Acaudella Rbl. (Ann. Naturh. Hofm., XVIII, p. 333, Taf. Ill, Fig. 16) an,<br />
so daß die Angabe der unterscheidenden Merkmale hier zur Erkennung vollständig<br />
ausreicht; Die Größe und Allgemeinfärbung ist bei beiden Arten die gleiche. Die<br />
wesentlichen Unterschiede liegen in der weißen Vorderrandsstrieme und in der Zeichnung<br />
der Vorderrandsfransen der Vorderflügel.<br />
Die Vorderrandsstrieme ist nämlich hier beträchtlich breiter, entfernt sich etwas<br />
später vom Vorderrande als bei Acaudella und vereinigt sich in ihrer dem Vorderrande<br />
parallelen Fortsetzung mit der hinteren feinen weißen Querlinie, während sie bei Acaudella<br />
weit entfernt von dieser endet. Die Vorderrandsfransen zeigen hier im Apicalteile<br />
eine hellbraune, sehr fein schwarz gesäumte Basalquerlinie, worauf sie weiß werden<br />
und von zwei gegen die gerundete Flügelspitze konvergierenden, braunen Schuppenlinien<br />
durchzogen werden. Bei Acaudella ist die hellbraune Basalquerlinie viel breiter<br />
und von zwei weißen Querhäkchen durchschnitten, welche von <strong>einer</strong> sehr beschränkten<br />
weißen Stelle der Vorderrandsfransen ausgehen. Sonst sind dieselben grau, mit zwei<br />
tiefschwarzen Flecken an der hellbraunen Basallinie und zwei sehr feinen dunklen<br />
Schuppenlinien.<br />
Die wie bei Acaudella ungeschwänzten Vorderflügel schließen eine Verwechslung<br />
mit <strong>einer</strong> weiteren Art aus.<br />
Vorderflügellänge 6, Exp. über i3 tnm.<br />
210. Megacraspedus Monolorellus n. sp. (d 1 ç).<br />
Bei Ilgün (10./V.) wurde eine Megacraspedus-Art mehrfach erbeutet, darunter<br />
ein tadellos frisches sehr großes cf sowie ein Pärchen in copula.<br />
Die neue Art steht dem Meg. Lanceolellus Z. am nächsten, unterscheidet sich aber<br />
davon sofort durch die viel stärker gezähnelten Fühler, dunklere Färbung der braungrauen<br />
Vorderflügel, auf welchen sich der breitere weiße Vorderrandsstreifen sehr scharf<br />
abhebt, und schwärzlichbraunes Abdomen. Das ç besitzt überdies nur zu einem kurzen<br />
Lappen reduzierte Hinterflügel, während Lanceolellus 9 sehr schmale, aber normal<br />
lange Hinterflügel hat.<br />
Kopf und Thorax sind weißgrau, ebenso das Basalglied der Fühler, deren lange<br />
schwärzliche Geißel scharf gezähnelt ist. Das dicht beschuppte Mittelglied der Palpen<br />
ist dunkelbräunlich, nur dessen obere Schneide weißlich. Das spitze Palpenendglied<br />
weißlich. Die hellen Beine sind außen braunstaubig, die Tarsenenden dunkel gefleckt.<br />
Das Abdomen ist bei sämtlichen Stücken schwärzlichbraun mit weißlichgelbem Analbüschel.<br />
Beim Q scheint das (abgeriebene) Abdomen hell bräunlichgrau beschuppt gewesen<br />
zu sein.<br />
Die sehr gestreckten spitzen Vorderflügel sind bis auf den Vorderrand gleichmäßig<br />
dunkel bräunlichgrau bestäubt. Der Vorderrand besitzt eine gegen die Flügelbasis sehr<br />
schmal werdende weißliche Strieme, die vor */2 der Flügellänge eine beträchtliche Breite<br />
erreicht und sich dann allmählich in die Vorderrandsfransen verliert. Die Saumfransen<br />
bräunlichgrau. Die Hinterflügel sind tiefgrau mit bräunlich schimmernden Fransen. Die<br />
Unterseite durchaus dunkel braungrau, mit weißem Vorderrande der Vorderflügel.<br />
Das Q mit lanzettlichen Vorderflügeln, deren Spitze lang ausgezogen ist (wie bei<br />
Lanceolellus Q) und zu sehr kurzen Lappen reduzierten Hinterflügeln. cT Vorderflügellänge<br />
6—7-5, Exp. i3—16 mm; Q Vorderflügellänge 6, Hinterflügellänge ca. 1 mm.<br />
16*
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214 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
211. Symmoca Latiusculella Stt.<br />
Eine Anzahl männlicher Exemplare, aus dem Erdschias-Gebiet (i3.—18./VL) in<br />
ca. 1700—2100 m Höhe erbeutet, gehören der von Stainton nach Mannschen Exemplaren<br />
von Brussa beschriebenen Art an, worüber nach vorliegenden Originalstücken<br />
kein Zweifel bestehen kann. Schon nach dem allgemeinen Habitus des Tieres, der<br />
glanzlosen Beschuppung der Flügel, der eigentümlichen Palpenform und nach dem<br />
kleinen schmalflügeligen und helleren ç> vermutete ich, daß Latiusculella eine echte<br />
Symmoca sei, was eine Untersuchung des Geäders vollständig bestätigte. Die beigegebene<br />
Skizze des Geäders, welche nach einem abgeschuppten Exemplar, hergestellt<br />
wurde, stimmt sehr gut mit dem Rippenverlauf<br />
„ , anderer Symmoca-Arten. 1 )<br />
/I ft y, J J<br />
Von Hypatima Hb., in welcher Gattung die<br />
Art bedauerlicherweise auch in der neuen Katalogsauflage<br />
(Nr. 3072) stehen blieb, trennt sich<br />
Latiusculella sofort durch die kompresse Palpenform,<br />
ungestielte Rippe 3 und 4 der Hinterflügel<br />
und den nicht parallelen Verlauf von Rippe 6 und<br />
7 derselben.<br />
Die männlichen Fühler von Latiusculella<br />
sind gekerbt, jene des Q gegen die Spitze gezähnelt,<br />
die Palpen ausnehmend lang, der Stirnschopf<br />
hängt stark über das Gesicht. Die beim c? bräunlich-staubgrauen,<br />
beim ç weißlichen Vorderflügel<br />
lassen oft nur eine punktförmige Verdunkelung<br />
am Schlüsse der Mittelzelle erkennen. Der Hinterleib<br />
ist in beiden Geschlechtern am Rücken bis auf die grau bleibenden Segmentränder<br />
bräunlich-ockergelb beschuppt. Vorderflügellänge c? 8—10, ç8—gmm. Ich glaubte<br />
anfangs, die Art hätte eine neue Gattung bei Symmoca zu bilden, wofür ich den Namen<br />
Parasymmoca vorschlug (zool.-bot. Ver., igo3, p. 414, Anm. 1).<br />
Eine außerordentlich ähnliche Art, welche ebenfalls in die Gattung Symmoca gestellt<br />
werden muß, ist (Borkhausenia) Cinerariella Mn. von Korsika und Sizilien, wahrscheinlich<br />
auch von Andalusien, aber schwerlich von «Bith» (Cat., ed. II, Nr. 2269),<br />
welch letzterer Fundort auf <strong>einer</strong> Verwechslung mit Latiusculella beruhen dürfte.<br />
Cinerariella unterscheidet sich von Latiusculella durch geringere Größe (8 mm Vorderflügellänge),<br />
viel schmälere und spitze Flügel, stärkere fleckartige Verdunkelung am<br />
Schlüsse der stets weißlich aufgehellten Mittelzelle der Vorderflügel und dunkle Saumpunkte<br />
derselben. Die Palpenbildung und die ockergelbe Beschuppung des Thoraxrückens<br />
ist wie bei Latiusculella.<br />
l ) Untersucht wurden Symmoca Signella Hb., S. Albicanella Z. und S. Signatella HS. Das<br />
Bild des Hinterflügelgeäders von 5. Signella bei Herrich-Schäffer (Bd. VI, Taf. XI, Fig. 17) ist unrichtig,<br />
es sind drei Innenrandsadern vorhanden, Rippe 3 und 4 der Hinterflügel sind nicht gestielt,<br />
sondern entspringen aus einem Punkt usw. Auch Meyrick (Handb., p. 610—611) begeht den Fehler,<br />
daß er Symmoca mit Oegoconia vereint, obwohl die andere Palpenbildung und glänzende Beschuppung<br />
von Oegoc. Quadvipuncta Hw. schon habituell <strong>einer</strong> solchen Vereinigung widersprechen. Überdies<br />
umfassen bei Symmoca die gestielten Rippen 7 und 8 der Vorderflügel genau die Flügelspitze,<br />
wogegen sie bei Oegoconia in den Vorderrand münden, ferner ist der Schluß der Mittelzelle auf den<br />
Hinterflügeln ein ganz verschiedener, indem der obere Teil des Querastes bei Symtnoca weit basalwärts<br />
einspringt, Rippe 6 und 7 sind hier sehr kurz, bei Oegoconia aber sehr lang gestielt
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 215<br />
212. Oegoconia Quadripunctata Hw.<br />
Ein typisch gefärbtes frisches d 1 aus dem Erdschias-Gebiet (17./VII. Bos-Tepe<br />
1600 m).<br />
213. Pleurota Pyropella Schiff.<br />
In <strong>einer</strong> großen Zahl von Exemplaren vorliegend, und zwar von Ilgün (10./V.),<br />
Konia bei Kaisarie (16./V.) und Erdschias-Gebiet (i3./VI. bis 12./VII.). Die Stücke<br />
(nur d 1 ) variieren stark und gehören zum Teile der var. Salviella HS. an.<br />
214. Pleurota Subpyropella Stgr.<br />
Ein einzelnes sehr gut erhaltenes d 1 , auf der Strecke Konia bis Kaisarie bei Bor<br />
erbeutet (18./V.), stelle ich wegen s<strong>einer</strong> sehr bedeutenden Größe (fast 25 mm Exp.)<br />
und schmalen, fast glanzlosen, bleichen Vorderflügel hierher. Die Vorderrandsstrieme<br />
ist hingegen gerade bei diesem Stück viel weniger deutlich als bei manchem Pyropellaexemplar.<br />
Zu letzterer Art gehört das Stück jedoch gewiß nicht.<br />
215. Pleurota Metriceila Z.<br />
Mehrere Exemplare (d 1 ) aus dem Erdschias-Gebiet (6.—23./VI.).<br />
216. Depressaria Purpurea Hw.<br />
Ein frisches d 1 auf der Strecke Eskischehir bis Ilgün (9./V.).<br />
217. Depressaria ?Daucivorella Rag.<br />
Ein ebenfalls ganz frisches d 1 ebendaher (9./V.) kann ich wesentlich eigentlich<br />
nur durch seine sehr geringe Größe (Exp. i$mni) von einem durch Ragonot erhaltenen<br />
Originalstück der Daucivorella (Exp. 21-5 mm) trennen. Trotzdem bleibt mir<br />
die Zugehörigkeit zu dieser Art sehr zweifelhaft. Erst reicheres Material kann hier Aufschluß<br />
geben.<br />
218. Depressaria Hirtipalpis Z.<br />
Ein ganz frisches Pärchen dieser seltenen, durch die extrem rauhe Beschuppung<br />
namentlich der ganzen Palpen sehr ausgezeichneten Art liegt aus dem Erdschias-Gebiet<br />
(6./VII. Illany-Dagh 1500 m) vor. Außer Erinacella Stgr. besitzt sie auch in Ruticola<br />
Chr. aus Nordpersien eine verwandte Art, von der sie sich aber sofort durch die viel<br />
dunklere Färbung der reicher gezeichneten Vorderflügel unterscheidet. Auch besitzt<br />
Ruticola ein glattbeschupptes Palpenendglied.<br />
219. Lecithocera Luticornella Z.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).<br />
220. Oecophora Imitatrix Z.<br />
Vier am i3./VI. im Erdschias-Gebiet (Karasiwri) in ca. 2000 m Höhe erbeutete<br />
männliche Exemplare.<br />
Elachistidcie.<br />
221. Scythris Seliniella Z.<br />
Aus dem Erdschiasgebiet (12./VI.—i3./VII.) in großen Stücken. Ein d 1 zeigt<br />
18 mm Exp.<br />
222. Scythris Unimaculella n. sp. (d 1 ).<br />
Ein frisches Stück (d 1 ) aus dem südlichen Erdschias-Gebiet 1800 m (i3./VI.) gehört<br />
nach dem stark aufgetriebenen Abdominalende <strong>einer</strong> neuen Art aus der Senescens-<br />
Gruppe an. Kopf samt Fühler wie die Allgemeinfärbung des kleinen Tieres dunkel<br />
erzbraun (fast schwarz). Die dünnen kurzen Fühler reichen nicht bis a /4 des Vorder-
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2l6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
randes, die Geißel ist auf der Unterseite fein gewimpert. Die schlanken Palpen von<br />
drei Augendurchmesserlänge sind nur schwach aufgebogen, ihr Endglied fast von der<br />
Länge des Mittelgliedes. Die Beine einfarbig erzbraun. Ebenso gefärbt ist der nach<br />
hinten stark erweiterte und depresse Hinterleib, der nur auf der Bauchseite vor der<br />
Spitze einige graue Schuppen aufweist. Die Analöffnung erscheint geschlossen.<br />
Die Vorderflügel gestreckt, gleich breit, mit gleichmäßig verlaufender Spitze sind<br />
samt den Fransen einfarbig, schwach schimmernd erzbraun und lassen nur vor der<br />
Mitte am Innenrande unterhalb der Falte ein auffallendes, viereckiges weißes Fleckchen<br />
erkennen, welches höher als breit ist und in s<strong>einer</strong> Mitte schwach geteilt erscheint.<br />
Die Hinterflügel fast so breit wie die Vorderflügel, etwas heller erzbraun, schwächer<br />
schimmernd. Die FYansen am Innenwinkel über i. Die Unterseite aller Flügel einfarbig<br />
schwärzlich. Vorderflügellänge 5, Exp. io # 5 mm.<br />
Die eigentümliche Zeichnung der Vorderflügel, verbunden mit dem blasig aufgetriebenen<br />
Abdominalende, schließen eine Verwechslung dieser Art, welche am besten<br />
ihren Platz vor Platypyga Stgr. finden dürfte, aus.<br />
223. Scythris Canescens Stgr.<br />
Drei gut erhaltene weibliche Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI. Karasiwri<br />
ca. 1800 m) unterscheiden sich von der Beschreibung Staudingers in nachstehenden<br />
Punkten: Die weiße Grundfarbe ist fast überall gelblichgrau getrübt, die Vorderflügel<br />
sind bei allen Exemplaren im Discus längsstreifenartig bleigrau verdunkelt, doch<br />
so, daß der Vorder- und der Innenrand in breiter Ausdehnung weiß bleiben. Letzterer<br />
tritt in unregelmäßigen Flecken auch in den bleigrauen Discus ein. Der dunkle Fleck<br />
(Punkt) bei 5 /6 der Flügellänge ist nur bei zwei Exemplaren deutlich zu erkennen. Die<br />
Unterseite der Vorderflügel ist eintönig bräunlichgrau (nicht bloß im Discus grau angeflogen).<br />
Die Größe beträgt i3—14 mm (11—13 sec Stgr.). Die Art soll erst am<br />
23. Juli von Staudinger bei Amasia erbeutet worden sein, was allerdings eine beträchtlich<br />
spätere Erscheinungszeit bedeuten würde. Trotzdem halte ich die vorliegenden<br />
Stücke nicht für artlich verschieden.<br />
224. Scythris Flabella Mn.<br />
Eine Anzahl Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (vom 9. u. 22./VI. Soisaly und<br />
Ali-Dagh) in ca. 1100—1500 m erbeutet.<br />
225. Stagmatophora Serratella Tr.<br />
Ein Stück aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI. Karasiwri 1800 m).<br />
226. Coleophora Stramentella Z.<br />
Ein im Erdschias-Gebiet'gezogenes weibliches Stück (e. 1. 8./VI., ohne Sack !) weicht<br />
von hiesigen Stücken dieser seltenen Art dadurch ab, daß die Kopfbeschuppung mehr<br />
weißliche Schuppen aufweist, der Vorderrand der Vorderflügel schärfer weiß erscheint<br />
und der Innenrand daselbst in s<strong>einer</strong> ganzen Länge, jedoch nicht bis zur Faltenhöhe,<br />
dicht mit grauen Schuppen bedeckt ist. Die Legeröhre steht weit hervor. Mann soll<br />
Stramentella bereits bei Brussa gefunden haben, woher jedoch kein Exemplar im Hofmuseum<br />
vorhanden ist.<br />
Tineidae.<br />
227. Atychia Appendiculata Esp.<br />
Mehrfach im Erdschias-Gebiet (7.—9./VIL), darunter auch ein ç, erbeutet. Die<br />
Binde der Hinterflügel ist bei einem cT schmäler und in zwei Flecke aufgelöst, die<br />
Fühler des (frischen) Q sind noch dicht beschuppt.
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 217<br />
228. Atychia Dispar HS.<br />
Ein ganz frisches cf wurde auf der Strecke Konia bis Kaisarie (und zwar zwischen<br />
Bor und Nigde am ig./V.) erbeutet. Dasselbe stimmt sehr gut mit Herrich-Schäffers<br />
Bild 606—607. Die Fransen der Vorderflügel sind rein weiß.<br />
,229. Atychia Orientalis n. sp. (cT).<br />
Drei im Erdschias-Gebiet (6. und i3./VII. Soisaly und Kyzyk-Jaila) in ca. 1100<br />
bis 1700 m Höhe erbeutete männliche Exemplare bilden eine interessante Entdeckung<br />
Dr. Penthers. Dieselben stehen der andalusischen At. Cassandrellci Stgr., wovon mir<br />
ein cf von Granada zum Vergleiche vorliegt, zunächst.<br />
Die kurzen, nur bis X J2 des Vorderrandes reichenden Fühler sind fadenförmig,<br />
seicht gekerbt und enden sehr spitz. Die schlanken Palpen von zwei Augendurchmesserlänge<br />
stehen horizontal vor, ihr pfriemenförmiges Endglied von 2 /3 Lange des<br />
Mittelgliedes. Ihre Färbung ist weißlich ockergelb, jene des Endgliedes etwas dunkler.<br />
Auch Thorax, Brust und Beine sind hellockergelb. Das lange Abdomen ist ebenfalls<br />
ockergelblich beschuppt, auf der Bauchseite fast weißlich.<br />
Die kurzen breiten Vorderflügel sind im frischen Zustand vollständig zeichnungslos<br />
hellockergelb mit gleichfarbigen Fransen. Im geflogenen Zustand tritt in der Falte<br />
eine weißliche Aufhellung ein. Die Hinterflügel schwärzlichgrau, vor dem Saume<br />
schmal bräunlich, mit hellbräunlichen Fransen, die eine graue Schuppenlinie an der<br />
Basis führen.<br />
Die Unterseite der Vorderflügel ist schwärzlich, nur am Innenrande aufgehellt,<br />
mit bräunlichem Vorderrande, solcher Saumlinie und Fransen. Jene der Hinterflügel<br />
durchaus hellbräunlich, mit schwärzlicher Verdunkelung längs des Vorderrandes. Vorderflügellänge<br />
8*5—10, Exp. 17—10mm.<br />
Von Cassandrella oberseits durch die ungezeichneten Vorderflügel, gleichfärbigen<br />
Fransen, dunkleren Hinterflügel, unterseits durch die schwärzlichen Vorderflügel<br />
sofort zu unterscheiden. In struktureller Hinsicht scheinen beide Arten übereinzustimmen.<br />
230. Rhodobates Laevigateüus HS. var. Decolorellus Rbl. (Iris, XV, p. 124).<br />
Ein männliches Stück; auf der Strecke Konia bis Kaisarie (am 20./V. Deweli,<br />
Karahissar) erbeutet, gehört dieser von Konia beschriebenen Form an.<br />
231. Ateliotum Hungaricellum Z.<br />
Ein frisches ausnehmend großes cf (Exp. ig nun) liegt aus dem Erdschias-Gebiet<br />
vor. Die Art wurde östlich bisher erst von Sarepta und Dalmatien bekannt, sie ist aber<br />
zweifellos orientalischer Herkunft.<br />
232. Myrmecozela Affinitella Rbl.<br />
Ein halb Dutzend gut erhaltener männlicher Stücke von Ugün (10./V.) und Serai-<br />
Dagh bei Konia (i3./V. 1500 m) beweist die große Variabilität dieser Art, deren ich<br />
schon im Vorjahre (Iris, XV, p. 124) Erwähnung tat. Die Stücke besitzen eine vorherrschend<br />
ockerbraune Grundfarbe der Vorderflügel und tiefschwarzgraue Hinterflügel.<br />
Durch letztere unterscheiden sie sich am wesentlichsten von den kl<strong>einer</strong>en<br />
blasseren Typen von Mardin, bei welchen die viel lichter grauen Hinterflügel gegen<br />
die Basis und auf der Unterseite sogar weißlich werden.<br />
233. Nemotois Mollellus Hb.<br />
Aus dem Erdschias-Gebiet (9./VI.) ein männliches Exemplar mit vorwiegend<br />
weißen Hinterflügeln.
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2l8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Anhang.<br />
Verzeichnis der in der Umgebimg Konstantinopels gesammelten<br />
Lepidopteren.<br />
Dr. Penther hat auf s<strong>einer</strong> Hinreise anfangs Mai auch bei Bujukdere (auf der<br />
europäischen Seite des Bosporus gelegen) wie auf Prinkipo, der größten der Prinzeninseln<br />
im Marmarameere, gesammelt. Für letztere Lokalität habe ich auch einige eigene<br />
Angaben hinzugefügt, die ich gelegentlich meines Besuches von Prinkipo (6.—7./VII.<br />
1896) in meine <strong>Reise</strong>notizen eingetragen hatte. Schließlich kamen noch einige Angaben<br />
von Kustos V. Apfelbeck für die Umgebung Konstantinopels hinzu.<br />
1. Pieris Rapae L.<br />
Bujukdere (4./V. Pen th.). Zwei kleine cf, wovon eines kaum Spuren des auch<br />
bei dem anderen nur schwach entwickelten grauen Apicalfleckes der Vorderflügel zeigt.<br />
Der Fleck in Zelle 3 der Vorderflügel ist bei beiden Stücken vorhanden. Insel Prinkipo<br />
(7./VII. Rbl.).<br />
2. Pieris Napi L.<br />
Bujukdere. Ein geflogenes d" der Frühjahrsgeneration (4./V. Pen th.).<br />
3. Pieris Daplidice L. gen. vern. Bellidice Ochs.<br />
Ein frisches ç in Bujukdere (4./V. Pen th.).<br />
4. Leptidia Sinapis L. (var. Diniensis B.)<br />
Insel Prinkipo (7./VII. Rbl.).<br />
5. Melitaea Cinxia L.<br />
Belgrader Wald bei Konstantinopel (Apfelb.).<br />
6. Pararge Megera L. var. Lyssa B.<br />
Insel Prinkipo (7./VII. Rbl.).<br />
7. Pararge Maera L. var. Orientalis Stgr.<br />
Zwei cT von Bujukdere (4./V. Penth.) sind klein und dunkel, zeigen aber bereits<br />
eine rotbraune Aufhellung der Mittelzelle der Vorderflügel, so daß sie zu dieser Form<br />
gezogen werden müssen.<br />
8. Callophrys Rubi L.<br />
Bujukdere (4./V. Penth.) bereits verflogen.<br />
9. Chrysophanus Phlaeas L.<br />
Bujukdere (4-/V. Penth.) mehrfach.<br />
10. Anaitis Plagiata L. var. Pallidata Stgr.<br />
Bujukdere (4./V. Penth.).<br />
11. Tephroclystia Pumilata Hb.<br />
Insel Prinkipo (6./VII. an Lampenlicht, Rbl.).<br />
12. Aspilates Ochrearia Rossi.<br />
Insel Prinkipo (4./V. Penth.) ein frisches d\<br />
13. Ino Statices L. var. Crassicornis Stgr.<br />
Ein frisches cf von der Insel Prinkipo (5./V. Penth.) gehört nach seinem ausnehmend<br />
dicken Fühlerbau dieser Form an. In der dichten und besonders tief-
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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 219<br />
gefärbten Beschuppung gleicht das Stück der var. Heydenreichii Ld. Die Hinterflügel<br />
sind schwarzbraun, in der Falte, am Innenrande und auf den Fransen (schwächer) blaugrün<br />
schimmernd. Am Schlüsse der Mittelzelle liegt eine schwache Verdunkelung.<br />
Exp. 28 mm.<br />
14. Fumea Crassiorella Brd.<br />
Ich fand zweifellos hierhergehörige (leere) Säcke auf der Insel Prinkipo. Von<br />
Herrn R. Püngeler erhielt ich ein gezogenes Pärchen (e. 1. Mai 1892) ebendaher, dessen<br />
Säcke auf P//zws-Stämmen gefunden wurden.<br />
15. Phlyctaenodes Sticticalis L.<br />
Insel Prinkipo (g./V. Penth.) ein frisches cf.<br />
16. Cnephasia Incertana Tr. var. Minorana HS.<br />
Zwei geflogene cT von Bujukdere (4./V. Penth.) stelle ich etwas fraglich hierher.<br />
17. Lecithocera Luticornella Z.<br />
Auf der Insel Prinkipo, zeitig am Morgen im Grase schwärmend in Anzahl beobachtet<br />
(7./VII. Rbl.).<br />
18. Oecophora Oliviella F.<br />
Insel Prinkipo (5-/V\ Penth.) ein frisches $•<br />
ig: Coleophora spec.<br />
Ein einzelnes g von der Insel Prinkipo (5-/V- Penth.) gehört <strong>einer</strong> unbeschriebenen<br />
Art an, deren Benennung ich aus Unkenntnis des anderen Geschlechtes unterlasse.<br />
Aus der FringHella-Gruppe, durch die sehr geringe Größe ausgezeichnet. Die<br />
Vorderflügel, ausnehmend spitz lanzettförmig, zeigen eine lehmbraune Grundfarbe, einen<br />
rein weißen breiten Vorderrandstreifen, solchen Innenrandstreifen und Faltenlinie. Die<br />
Fransen weiß. Die Hinterflügel fast linear, an der Basis nur von x /2 der Vorderflügelbreite.<br />
Kopf und Fühler weiß, letztere mit kaum verdicktem nackten Ëasalglied und<br />
auf der Unterseite dunkel gefleckter Geißel, welche bis 2 /3 des Vorderrandes reicht. Endglied<br />
der Palpen 2 /3 des Mittelgliedes lang. Das dunkle Abdomen ist gelbgrau beschuppt.<br />
Vorderflügellänge 5, Exp. 10-5 mm.<br />
20. Incurvarla Muscalella F.<br />
Bujukdere (4./V. Penth.) ein normal gezeichnetes cf.<br />
Verzeichnis der neubenannten Formen.<br />
Melitaea Trivia Schiff, var. Pseudodidyma n. var.,<br />
S. 194.<br />
Melitaea Trivia Schiff, var. Syriaca n. var., p. 194.<br />
Pohlia Pentheri n. sp., p. 201.<br />
Dyspessa Argaeênsis n. sp., p. 205.<br />
Dyspessa Taurica n. sp., p. 206.<br />
Lit a Sabiilosella n. sp., p. 211.<br />
Rhinosia Arnoldiella n. sp., p. 212.<br />
Sophronia Hnitimella n. sp, p. 2i,3.<br />
Megacraspedus Monolorellus n. sp., p. 213.<br />
Scythris Ummaculella n. sp., p. 215.<br />
Atychia Orientalis n. sp., p. 217.<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 16**
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22O Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Hymenopteren.<br />
Von<br />
Franz Friedr. Kohl.<br />
Mit zwei Tafeln (Nr. IX und X).<br />
Die von Dr. A.Penther auf s<strong>einer</strong> <strong>Reise</strong> in das Erdschias-Gebiet gesammelten<br />
Hymenopteren belaufen sich — abgesehen von zahlreichen Ameisen, welche jedoch<br />
nur ein paar Arten repräsentieren — auf 395 Stücke. Diese vertreten von 82 Gattungen<br />
nicht weniger als 168 Arten. Von letzteren haben sich 19 als neu erwiesen; es erfolgt<br />
deren Beschreibung im Verzeichnisse.<br />
Die Bearbeitung der Ausbeutung von Sammelreisen ist meistens zeitraubend und<br />
mühevoll. Der Bearbeiter muß, insoferne er gewissenhaft vorgehen und brauchbare<br />
Resultate zustande bringen will, sich in all den vertretenen, oft recht artenreichen Gattungen<br />
zurechtzufinden suchen, sich beim Mangel zeitgemäßer Monographien häufig<br />
mühsam durch die erdrückende Literaturfülle der letzten Jahrzehnte hindurcharbeiten,<br />
um endlich einige verläßliche Bestimmungen oder die Beschreibung neuer Formen der<br />
wissenschaftlichen Systematik zuführen zu können. Das Ergebnis und der Wert derartiger<br />
Bearbeitungen steht häufig nicht im Verhältnisse zur aufgewandten Mühe;<br />
wenigstens ist dies in der Hymenopterologie der Fall. Anders mögen diesbezüglich die<br />
Verhältnisse bei Tiergruppen liegen, deren Erforschung viel weiter vorgeschritten ist<br />
und bei denen tüchtige, umfassende Monographien die Bestimmung und Charakterisierung<br />
der Formen erleichtern.<br />
Ich habe mir meine Aufgabe in der Weise zu fördern gesucht, daß ich das Materiale<br />
aus Familien, die ich bisher weniger eingehend studiert habe, oder zweifelhafte<br />
Stücke an bewährte Fachgenossen schickte, die auch in zuvorkommendster Weise Bestimmungen<br />
und Revisionen vornahmen. So teilte mir Herr H. Friese in Jena seine<br />
Ansicht über eine Anzahl Bienen mit, Herr F. Kono w in Stargard über einige Cephinen;<br />
Prof. Dr. G. Mayr in Wien bestimmte die wenigen Ameisen mit Berücksichtigung der<br />
Subspezies, Dr. O. Schmiedeknecht die Braconiden, eine Anzahl Ichneumoniden<br />
und einige Bienen und Herr J. Vac h al in Argentat die Arten der Gattung Halictus.<br />
Ihnen allen sei an dieser Stelle bestens gedankt.<br />
Bei der Untersuchung der Formen mußten manche paläarktische Arten der Sammlung<br />
des k. k. naturhistorischen Hofmuseums zum Vergleiche herangezogen werden.<br />
Von ihnen haben sich gleichfalls einige (8) als noch unbeschrieben erwiesen. Es hat<br />
mir nun angezeigt geschienen, auch die Beschreibungen solcher Arten in die gegenwärtige<br />
Arbeit aufzunehmen; sie sind mit einem * bezeichnet, dagegen bei der Numerierung<br />
unberücksichtigt geblieben.<br />
In betreff des Charakters der Hautflüglerfauna des Erdschias läßt sich nach dem<br />
Aufgesammelten vorläufig nur sagen, daß sie zur mediterranen Subregion des paläarktischen<br />
Gebietes zu rechnen ist. Ein Teil (etwa */5) der verzeichneten Arten gehört<br />
wohl streng der genannten Subregion an.
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 221<br />
Farn. Tenthredinidae Knw.<br />
1. Pachycephus smyrnensis de Stein.<br />
Pachycephus Smyrnensis J.P.Stein, Stett. entom. Ztg, XXXVII, 1876, p. 61, 9.<br />
Erdschias (1 cf — 9./VI.), Soisaly noow.<br />
Von einem Stücke (ç) aus Haidar-Pascha ist es wohl zweifelhaft, ob es zu dieser<br />
Art gezählt werden darf. Es ist klein, im ganzen 7 mm lang, sein Hinterleib ohne gelbe<br />
Flecken oder Binden. Thorax und Beine ebenfalls ungefleckt. Fühlerglieder 15 an<br />
der Zahl.<br />
2. Pachycephus aeneo-varius Kohl n. sp.<br />
Niger, evidenter aeneo-varius. Anguli postici tergitorum: 4 Ü , 6 li et 7 mi utrinque<br />
macula ovali, aut suborbiculari citrina sunt signati. Tergitum anale medium citrinum.<br />
Calcaria fulva. Alae colore et splendore P. smyrnensis de Stein, parum adumbratae.<br />
Caput et thorax dense punctata. Antennae haud robustae, 16—17 articulatae.<br />
Flagelli articulus tertius secundo curvato brevior, duplo et dimidio longior quam apice<br />
crassior, quartus duplo longior. Tempora tumidiora sunt quam in P. smyrn.<br />
Areola cubitalis tertia quam secunda minor.<br />
Long, g—10mm. Q.<br />
Diese Art ist von schwarzem Ansehen, aber deutlich metallschimmernd.<br />
Der Schimmer ist grünlich oder bläulich, stellenweise violett oder bronzefarben. Die<br />
Sporne sind scherbengelb, die Flügel wenig getrübt, von ähnlichem Glänze wie bei P.<br />
smyrnensis.<br />
Im Hinterwinkel des Tergites 4, 6 und 7 ist bei dem vorhandenen Exemplare<br />
jederseits eine hellgelbe rundliche Makel, das Mittelfeld des Analtergits ist von der nämlichen<br />
Farbe.<br />
Die Schläfen erscheinen stärker als bei smyrnensis, besonders bei ihrem<br />
unteren Teile. Kopf und Thorax dicht und fein punktiert, ähnlich wie bei smyrnensis,<br />
nur eher etwas dichter. Fühler von ähnlichem Dickenverhältnisse und ähnlicher Länge<br />
wie bei smyrnensis. Das 3. Geißelglied ist 2*5 mal so lang als am Ende dick, das 4.<br />
etwa zweimal so lang. Zahl der Fühlerglieder 16—17.<br />
Sabandscha, Eskischehir (Q — 1902).<br />
3. Pachycephus Konowii Kohl n. sp.<br />
Niger, caput subaenescens. Alarum tegulae, tergitum pygidiale medium, margines<br />
superiores sterniti ventralis, tibiae et ex parte femora ferrugineo-lutea. Alae fuscae, stigma<br />
nigrofuscum margine anteriore lutescente.<br />
Antennae crassiusculae, 20—21 articulis articulatae; flagelli articulus tertius duplo<br />
longior quam in medio crassior; quartus sesqui longior quam crassior. Caput et thorax<br />
nitida vix punctata, punctulis minutissimis, originibus pilorum subsparsis exceptis.<br />
Clypei pars media margine antico subemarginato.<br />
Alar, anter. areola cubitalis 3 tia fere major quam 2 da (Taf. IX, Fig. 2).<br />
Long, ii mm. cf.<br />
Schwarz. Kopf sehr schwach metallisch glänzend. Rostfarben sind: die Flügelschüppchen,<br />
das Analtergit in der Mitte, das Analsternit an den oberen Rändern, die<br />
Vorder- und Mittelschenkel am Enddrittel, die Hinterschenkel größtenteils und ebenso<br />
die Schienen. Die Hinterschienen sind am Ende gebräunt wie die Tarsen. Flügel gebräunt.<br />
Stigma dunkelbraun, am Vorderrand rostfarben.
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222 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Der Kopf und Thorax ist fast unpunktiert und glänzend, da die ziemlich spärlichen<br />
Pünktchen, denen kurze, braune Härchen entspringen, ungemein subtil sind. Die<br />
Schläfen sind etwas mächtiger als bei smyrnensis de Stein. Der Kopfschildmittelteil<br />
ist am Endrande sehr sanft ausgebuchtet.<br />
Die Fühler sind kräftig; ich zähle 20—21 Glieder. Das 3. Geißelglied ist<br />
etwa doppelt so lang als mitten dick, das 4. 1*5 mal so lang als dick. 3. Kubitalzelle<br />
fast größer als die 2., das Radialaderstück, welches sie vorne begrenzt, ist länger als<br />
jenes, welches die 2. Kubitalzelle abschließt. Bei P. smyrnensis de Stein ist die 3. Kubitalzelle<br />
viel kl<strong>einer</strong> als die 2. und ihr vorderer Abschluß ungefähr gleich groß wie<br />
von dieser.<br />
Diese Art benenne ich zu Ehren des um die Hymenopterologie so hochverdienten<br />
Kollegen F. Ko now.<br />
Erdschias (cf — 6./VI., 9./VI. Soisaly 1100 ni).<br />
4. Cephus pygmaeus Linné.<br />
Sirex pygmaeus Linné, Syst. nat., ed. 12», I 2, 1767, p. 929, Nr. 7.<br />
Ilgün (19- 9./V.), Karaköi, Boz-Oyuk (cf).<br />
5. Cephus gracilicornis Konow.<br />
Cephus gracilicornis Konow, Wiener Entom. Ztg., XV. Jahrg., 1896, Nr. 14, p. 165 et 171, d 1 9.<br />
Erdschias-Dagh (1 d 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
6. Cimbex 4-maculata Müller var. humeralis Geoffr.<br />
Tenthredo 4-maculata O. Fr. Müller, Mélang. Phys. et M. de la Soc. Roy. de Turin, 1766.<br />
Erdschias (1 Q — i3./VI. Karasiwri 2000 m).<br />
7. Amasis crassicornis Rossi var.<br />
Tenthredo crassicornis Rossi, Fauna Etrusc, II, 1790, p. 20 und 704.<br />
Nigde (1 cf — 19./V.; 1050 m).<br />
Die Zeichnung des Stückes ist zitronengelb; andere Unterschiede von crassicornis<br />
var. laeta F. vermag ich daran nicht zu entdecken.<br />
8. Arge rosae Linné.<br />
Tenthreda rosae Linné, Syst. nat., ed. io ma , I, 1758, p. 557, Nr. 21.<br />
Erdschias (2 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
9. Athalia rosae Linn.<br />
Tenthredo rosae Linné, Syst. nat., ed. io ma , I, 1758, p. 557, Nr. 21.<br />
Erdschias (1 Q).<br />
10. Athalia annulata (Fabr.) Konow.<br />
Tenthredo annidata Fabricius, Mant. Insect, I, 1787, p. 253, Nr. 14.<br />
Karaköi, Boz-Oyuk<br />
11. Dolerus uliginosus Klg. (Konow).<br />
Tenthredo (Dolerus) uliginosus Klug, Magaz. Ges. naturf. Fr. Berlin, Vili, 1814, p. 297, Nr. 223, ç.<br />
Ilgün (1 cf, 1 Q — 10./V.; 1050m).<br />
12. Gasteruption rugulosum Abeille.<br />
Foenus rugulosus Abeille, Bull. Soc. Hist. Nat. Toulouse, T. XIII, 1879, p. 275, ç.<br />
Erdschias (1 cf).<br />
13. Cremastus conüuens Grav.<br />
Cremastus conf tiens Gravenhorst, Ichneum. Europ., III, 1829, p. 735, Nr. 152, ç.<br />
Erdschias (49 — 7-/ v ^-> 9./VIÏ. Illany-Dagh 1400m; 16./VII. Sürtme 1400m).
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Franz Friedr. Kohl. Hyraenopteren. 223<br />
14. Pristomerus vulnerator Panz. .<br />
Ichneumon vulnerator Panzer, Faun. Insect. German., VI, 1799, Fase. 72, Taf. V, cf.<br />
Erdschias (i cT, i $ — 8./VIL, 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
15. Mesochorus vittator Zett.<br />
Tryphon (Mesoleptus) vittator Zetterstedt, Insect. Lappon., I, i838, p. 387, Nr. 19, 9.<br />
Erdschias (1 cT — 16./VII. Sürtme 1400 m).<br />
16. Paniscus gracilipes Thomson.<br />
Panìscus Thomson, Opusc. entom., XII, 1888, p. 1201, Nr. G, d 1 ç.<br />
Erdschias (1 cT 21./V. Kaisarie 1050 m).<br />
17. Omorga melanostìcta Grav.<br />
Campoplex melanostictus Gravenhorst, Ichneum. Europ., Ili, 1829, p. 539, Nr. 61, 9.<br />
Erdschias (1 ç).<br />
18. Ophion luteus Linné.<br />
Ichneumon luteus Linné, Syst. nat., ed. X, I, 1758, p. 566, Nr. 51.<br />
Bujukdere (europäische Türkei — 2 ç).<br />
19. Ophion obscurus Fabr.<br />
Ophion obscurus Fabricius, Syst. Piez., 1804, p. i32, Nr. 7.<br />
Erdschias (20 — Juni).<br />
* Ophion rufoniger Kohi n. sp.<br />
Ist ein echter Ophion aus der Gruppe des 0. costatiis.<br />
Länge 16—18 mm. Blutrot sind: der Kopf, das Bruststück, das 1. und 2. Tergit<br />
des Abdomens, manchmal auch die Basis des 3., die Hüften und Schenkelringe. Fühler<br />
und Tarsen braun. Schenkel und Schienen dunkelbraun, ins Rötliche ziehend. Hinterleib<br />
mit Ausnahme der Basis oben schwarzbraun. Flügel gebräunt, mit schwarzem<br />
Randmal und Geäder.<br />
Abstand der Netzaugen am Kopfschilde so lang wie die beiden ersten Geißelglieder<br />
mit Einschluß des Endknopfteiles des Pedicellus. Oberkiefer kräftig. Wangen<br />
nur sehr kurz. Die hinteren Nebenaugen stoßen an die Netzaugen; ihr Abstand voneinander<br />
beträgt die Dicke des Pedicellus. Das 2. Geißelglied ist 2*5 mal so lang als<br />
mitten dick, das 3. kaum zweimal so lang. Die Episternalnaht der sehr fein, ziemlich<br />
dicht, aber nicht gedrängt punktierten Mittelbrustseiten ist gut ausgeprägt, Epicnemium<br />
daher deutlich. Schildchen nur im Vorderdrittel mit Seitenkielen. Das Mittelsegment<br />
ist durch Leisten gefeldert (Taf. IX, Fig. 6); die vordere Querleiste ist scharf und entsendet<br />
mitten zwei parallele Längsleisten, welche die mitten resorbierte hintere Querleiste<br />
durchbrechen und sich bis zur Randquerleiste, die über dem Hinterleibsstiel liegt, fortsetzen.<br />
Seitlich wird das Rückenfeld des Mittelsegmentes ebenfalls von <strong>einer</strong> Leiste begrenzt,<br />
die meistens von der vorderen, seltener erst von der hinteren Querleiste nach<br />
hinten abgeht. Cubital-Discoidalnerv gebrochen, mit beträchtlichem Nervenast<br />
(ramell.). Nervulus vor der Gabel liegend. Nervellus etwas vor der Mitte gebrochen.<br />
Kaukasus-Gebiet (Helenendorf — Mus. palat. Vindob.).<br />
* Ophion (Pachyprotoma) capitatus Kohl n. sp.<br />
Diese Ophion-Art ist so ausgezeichnet, daß ich gewiß mit Recht auf sie eine neue<br />
Untergattung Pachyprotoma (rtccxvç, fj 7TQOTÓ[.II] = facies) gründe. Es ist wohl möglich,<br />
daß Pachyprotoma im Laufe der Zeit von Ophion als selbständige Gattung abgetrennt<br />
werden wird.<br />
Was sie auszeichnet ist: 1. der außergewöhnlich große Kopf und in Übereinstimmung<br />
damit das breite Gesicht; 2. die relative Kleinheit der Netzaugen;<br />
3. der Mangel <strong>einer</strong> inneren Augenausrandung.
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224 Dr« A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Länge 14—17 mm. Kopf übertrieben groß, viel breiter als der Thorax, wohl<br />
noch größer als bei Barycephalus Brauns. Betrachtet man das Gesicht von vorne,<br />
treten die Schläfen neben den Augen und der Hinterkopf über denselben heraus. Die<br />
Netzaugen sind klein, etwas größer als bei Barycephalus', ihre Innenränder zeigen<br />
wie bei dieser keine Augenausrandung und divergieren ein wenig nach unten. Ihr<br />
größter Abstand in der Kopfschildgegend beträgt die Länge des 2. + 3.-f-<br />
4. -{- 5- Geißel gli ed es, die geringste am vorderen Neben auge die Länge des<br />
2. -j- 3. -f~4- Die Oberkiefer sind wie bei den genuinen Ophionen gebildet. Der Abstand<br />
des unteren Netzaugenrandes von der Oberkieferbasis (Wangen) beträgt<br />
ungefähr die Länge des Fühlerschaftes. Die gewölbten Schläfen sind<br />
zweimal so dick als die Nebenaugen, von der Seite gesehen breit. Hinterkopf<br />
hinter den Netzaugen in dem Maße wie die Schläfen dick. Die Nebenaugen sind zum<br />
Unterschiedevon denBarycephalus-Arten sehr groß und trotzdem stehen die hinteren,<br />
und zwar infolge der großen Kopf- und Gesichtsbreite von den Nebenaugen sehr beträchtlich<br />
ab. Der Abstand der hinteren Nebenaugen von der oberen Netzaugenspitze ist<br />
doppelt so groß wie ihr Abstand voneinander; er beträgt fast die Schaftlänge der Fühler.<br />
Episternalnaht des Mittelbruststückes ausgeprägt. Diese hat nicht die dichte<br />
Punktierung so vieler Ophion-Arten, sondern glänzt stark und zeigt nur zerstreute, undeutliche<br />
winzige Pünktchen. Schildchen ohne Seitenkiele.<br />
Auf dem Mittelsegmente vermag ich keine Leisten und keine Felderung wahrzunehmen;<br />
es ist unscheinbar und ganz verwischt runzelig.<br />
Flügel wasserhell, die Disco-Cubitalader ist gebrochen und zeigt einen kleinen<br />
Nervenast (ramell.). Der Nervulus ist als interstitial zu bezeichnen oder unbedeutend<br />
vor der Gabelung liegend. Nervellus fast in der Mitte — nur wenig hinter der Mitte —<br />
gebrochen.<br />
Klauenkämme mit knapp aneinander gedrängten Strahlen; diese sind einzeln nur<br />
bei stärkerer Vergrößerung (z. B. 40 f. Vergr.) sichtbar.<br />
Kopf, Brustkasten, wohl auch das Stielglied bis auf scherbenfarbige Stellen zitronengelb.<br />
Hinterleib scherbengelb, auf dem Rücken und unten an den Seiten der Tergite<br />
gebräunt.<br />
Talysch (Kaukasus-Gebiet 1886, Leder leg. — Mus. palat. Vindob.).<br />
* Ophion longigena Thom. ?<br />
Es ist mir sehr zweifelhaft, ob die beiden Stücke in der Tat zu O. longigena<br />
Thoms. gehören, <strong>einer</strong> Art, deren Berechtigung nach S. Brischke noch fraglich sein<br />
soll. Diese Stücke haben bei auffallender Größe längere Wangen und dickere Schläfen<br />
als O. hiteus, aber kürzere Wangen und schmälere Schläfen als entschieden zu longigena<br />
gehörige Stücke.<br />
Die hinteren Nebenaugen rücken nicht an die Netzaugen heran und lassen einen<br />
merklichen Zwischenraum erkennen. Flügel getrübt, an der Basalhälfte ins Gelbliche<br />
ziehend. Scutellum vorne seitlich gerandet. Die beiden Querleisten des Mittelsegmentes<br />
sind stark ausgeprägt. Episternalnaht deutlich. Nervulus interstitial. Nervellus ungefähr<br />
in der Mitte gebrochen. Das <strong>Museu</strong>m besitzt eine größere Anzahl übereinstimmender<br />
Stücke von verschiedenen europäischen Fundorten.<br />
Sabandscha-Eskischehir (2 Ç — 1902).<br />
20. Ophion (Henicospilus) repentinus Holmgr.<br />
Ophion repentinus Holmgren, Svensk. Vet.-Akad. Handl., II 2, 1858, P. 8 (Oph.), p. 11, Nr. 3, d 9.<br />
Erdschias (19 — 6./VII. Illany-Dagh i3oom).
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 225<br />
21. Ophion (Henicospilus) merdarius Grav.<br />
Ophion merdarius Gravenhorst, Ichneum. Europ., III, 1829, p. 698 und i38, 9 ö.<br />
Erdschias (25 — 6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
* Ophion (Henicospilus) stenopsis Kohl n. sp.<br />
Rot. Kopf goldgelb; reichlich goldgelb gefleckt ist auch das Bruststück. Die<br />
Netzaugen nähern sich in der Kopfschildgegend in einemMaße, wie es mir<br />
sonst von k<strong>einer</strong> anderen paläarktischen Art Henicospilus oder von Ophion<br />
(genuin) bekannt ist (Taf. IX, Fig. 3).<br />
Diese Annäherung durch die Länge von Fühlergliedern vergleichsweise auszudrücken<br />
ist deshalb wertlos, weil bei stenopsis die Fühler kürzer, ihre Glieder also<br />
weniger gestreckt und auch dicker sind als bei H. repentinus. Das 2. Geißelglied ist an<br />
der längsten Stelle kaum viermal so lang als mitten dick. Oc eli en sehr groß, die hinteren<br />
stoßen an die Augen, ihr Abstand voneinander beträgt reichlich die größte Dicke<br />
des Fühlerschaftes. Die Geißelglieder 3, 4, 5 und die nächstfolgenden sind nicht ganz<br />
zweimal so lang als dick. Bei repentinus sind diese Glieder zweimal so lang als dick;<br />
H. repentinus ist übrigens im ganzen gestreckter, schlanker. Mittelsegment abgesehen<br />
von der Basalquerzone querrunzelstreifig. Flügel wasserhell, auffallend kurz;<br />
gestreckt erreichen die vorderen kaum den Hinterrand des 3. Tergits. Am nächsten<br />
steht dieser Art H. Tournierii Brauns. Das Gesicht ist bei diesem nicht ganz so schmal,<br />
die Flügel sind langer, erreichen den Hinterrand des 4. Tergits. Mittelbruststückseiten<br />
sehr dicht und deutlich punktiert. Länge 16—17 mm. Vorderflügellänge 9 —10 mm.<br />
Bucharai (Repetek — Mus. palat. Vindob.).<br />
* Ophion (Henicospilus) pseudophiae Kohl n. sp.<br />
Dieser stattliche Ophion ist rötlich scherbengelb, auf dem Gesicht und dem Thorax<br />
ins Zitronengelbe übergehend. Wangen fehlend; Schläfen von bescheidener Dicke.<br />
Ocellen sehr groß; die hinteren treten hart an die Netzaugen heran; ihr Abstand<br />
voneinander ist klein, nicht größer als der halbe Ocellendurchmesser. Der geringste<br />
Abstand der Netzaugen voneinander ist in der Kopfschildgegend nur ein<br />
klein wenig größer als die Länge des 2. Geißelgliedes.<br />
Schildchen seitlich scharf gekantet, an der Mittelbruststückseite ist eine Epicnemialfurche<br />
(Kante) nur schwach entwickelt, oft nur angedeutet.<br />
Das Mittelsegment zeigt oben vorne eine oft sehr scharf ausgeprägte Querkante;<br />
vor dieser liegt eine ungerunzelte Zone; hinter dieser auf dem abstürzenden<br />
Teile zeigen sich der Quere nach gebogene und zerknitterte derbe Runzelstreifen.<br />
Zu beiden Seiten gehen bei einem Stücke von der Querkante nach hinten<br />
und unten parallele knitterige Längsrunzeln, die ein Feld einschließen. Bei einem<br />
zweiten Stücke sind diese Längsrunzeln nicht ausgeprägt. Charakteristisch bleibt unter<br />
allen Umständen die Derbheit der Runzelung. Flügel wasserhell; Geäder braun;<br />
Membranmakel scherbengelb. Nervellus ein wenig vor der Gabelung.<br />
Tenerife aus Pseudophia Tirrhaca Cr. 1 ) (Mus. palat. Vindob.)<br />
* Ophion (Cymatoneura = Allocamptus Thoms. nee Förster) hannibalis<br />
Kohl n. sp.<br />
Ist von der Größe und Erscheinung der Cymatoneura un did at a Gravenh.; sie<br />
unterscheidet sich von dieser durch die kürzeren, fast fehlenden Wangen, das schmälere<br />
Gesicht — der geringste Abstand der Netz au gen auf dem Kopfschild beträgt<br />
') Bestimmt von Herrn Prof. Dr. H. Rebel.
22Ö Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
nur die Länge des 2. Geißelgliedes — bei undulata entschieden mehr, fast die des<br />
2.-f- 2 /3 des 3. Die hinteren Ocellen reichen hart an die Netzaugen heran; bei undulata<br />
bleiben sie in einigem Abstande davon, wenn er auch nicht bedeutend ist. An den<br />
Mittelbruststückseiten zeigt sich kein Episternalkiel und somit kein Epicnemium abgesetzt.<br />
In der Bildung des Mittelsegmentes und der derben Skulptur desselben, besonders<br />
in der kräftigen Ausbildung der Querleisten gleicht hannibalis der C. undulata. Schildchen<br />
mit scharfen Seitenkielen.<br />
Nach der Beschaffenheit der Radialader des Vorderflügels gehört zu Cymatoneura<br />
auch Ophion inflexus, welchen v. Vollenhoven in s<strong>einer</strong> Pinacographia (P. 8, 187g,<br />
Taf. 3g, Fig. 4) abgebildet hat. Ob dieser nun auch mit dem O. inflexus Ratzeburgs<br />
identisch ist, wage ich nicht zu entscheiden.<br />
Mit der C. inflexa Vollenhovs *) stimmt C. hannibalis in bezug auf die erwähnten<br />
Umstände der Kopf bildung überein. Auch die Mittelbrustseiten zeigen nur undeutliche<br />
Kiele zur Abgrenzung eines Epicnemius, die wohl auch ganz fehlen dürften. Sonst ist<br />
aber C. inflexa Voll, bedeutend kl<strong>einer</strong> und hat den Querkiel auf dem Mittelsegmente<br />
nicht scharf ausgeprägt und nur wenig bemerkbar. Länge 28 mm. Färbung wie bei<br />
undulata.<br />
Tunis (Mus. palat. Vindob.)<br />
22. Trachynotus foliator Fabr.<br />
Ophion foliator Fabricius, Eniom. Syst. Suppl., 1798, p. 239, Nr. 21.<br />
Erdschias (7 Q, 2 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
23. Metopius brevispina Thoms.<br />
Metopius brevispina Thomson, Deutsch, entom. Ztschr., XXXI, 1887, p. 165, Nr. 5, ç ö.<br />
Nigde (1 cT — 19./V.).<br />
24. Erromenus cavigena Thoms.<br />
Erromenns cavigena Thomson, Opusc. entom., P. 9, i883, p. 904, Nr. 1, ç c?.<br />
Erdschias (2 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
25. Spanotecnus (Perilissus) dissimilis Woldst.<br />
Perilissus dissimilis Woldstedt, Bull. acad. sc. St. Petersbourg, XXIII, 1877, P* 458> Nr. 2, ö\<br />
Erdschias (cT cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m, 16./VII. Sürtme 1400 m).<br />
26. Spanotecnus (Perilissus Holmgr.) ßlicornis Grav.<br />
Ichneumon ßlicornis Gravenhorst, Mém. accad. se. Torino, XXIV, 1820, p. 368, Nr. 117, o* (excl. var.).<br />
Karaköi — Boz-Oyuk (1 cT var.).<br />
27. Pimpla roborator F.<br />
Ichneumon roborator Fabricius, Entom. system., II, p. 170, Nr. 153.<br />
Erdschias (1 ç — 7-/VH. Illany-Dagh 1400 m).<br />
28. Lissonota parallela Grav.<br />
Lissonota parallela Gravenhorst, Ichneum. Europ., Ill, 1829, p. 79, Nr. 43, ç ó.<br />
Erdschias (id 1 — 14./VII. Ewlije-Dagh, 1700 m).<br />
29. Collyria calcitrator Grav.<br />
Bassus calcitrator Gravenhorst, Vergi. Übers, zool. System., 1807, p. 266, Nr. 3780.<br />
Ilgün (3d 1 - g./V.).<br />
l ) C. inflexus Voll, wurde aus Orgyia ericae var. intermedia (Ofen, 5./X. 1892) und Eriogaster<br />
lanestris gezogen.<br />
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30. Cryptus viduatorius Fabr. (Grav.)<br />
Cryptus viduatorius Fabricius, Syst. Piez., 1804, p. 70, Nr. 2, 9.<br />
Ilgün (1 $ — 9./V.).<br />
Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 227<br />
31. Stylocryptus erythrogaster Grav.<br />
Phygadeuon erythrogaster Gravenhorst, Ichneum. Europ., I, 1829, p. 711.<br />
Erdschias (3 c? — 9./VII. Ulany-Dagh 1400 m).<br />
32. Anisobas cingulatorius Grav.<br />
Ichneumon cingulatorius Gravenhorst, Mem. accad. sc. Torino, XXIV, 1820, p. 3o9, Nr. 42, d 1 .<br />
Erdschias (1 Q — 16./VII. Sürtme 1400 m).<br />
33. Amblyteles quinquecinctus Kriechbaumer.<br />
Amblyteles quinquecinctus Kriechbaumer, Termész. Füzet., VI, 1882, p. 146, Nr. 6, 9 d.<br />
Erdschias (1 ç — 8./VI. Kyzyk 1500 m).<br />
34. Amblyteles uniguttatus Grav.<br />
Ichneumon uniguttatus Gravenhorst, Ichneum. Europ., I, 1829, p. 3io, Nr. 109, 9 d.<br />
Erdschias (2 c — 7./VII., 9./VII. Ulany-Dagh 1600m).<br />
35. Leucopsis intermedia Illig.<br />
Leucospis intermedia Illiger, Rossi: Fauna Etrusca, ed. 2% II, 1807, p. i3o.<br />
Erdschias (1 cJ 1 , 1 Q — 9./VII. Ulany-Dagh i3oom).<br />
36. Eucharis cyniformis Latr.<br />
Eucharis cynijormis Latreille, Gen. Crust, et Insect., IV, 1809, p. 21.<br />
Erdschias (dV — 18./VII. Ewlije-Dagh 1800 m).<br />
37. Chelonus inanitus Linné.<br />
Cynips inanità Linné, Syst. nat., ed. I2 a , I 2, 1775, p. 338, Nr. 61.<br />
Erdschias-Dagh (1 ç — 9./VII. Ulany-Dagh 1400 m).<br />
38. Agathis tibialis Nees.<br />
Agathis tibialis Nees, Magaz. Ges. naturf. Fr. Berlin, VI, 1812, p. 194, Nr. 4.<br />
Erdschias (2 Q — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />
3g. Microplitis eremita Reinh.<br />
Microplites eremita Reinhard, Deutsch, entom. Ztschr., XXIV, 1880, p. 359 u. 36o, Nr. 5, d 9..<br />
Erdschias (1 cf — 8./VII. Ulany-Dagh 1400 m).<br />
40. Chelonus corvulus Marsh.<br />
Chelonus annulipes var. 1 Wesmaël, Nouv. mèra. acad. sc. Brux., XI, i838, p. 162.<br />
Chelonus corvulus Marshall, Spec. Hym. Europ., IV, P. 34, 1889, p. 334, 9
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228 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
45. Bracon pectoralis Wesmaël.<br />
Braco pectoralis Wesmaël, Nouv. mém. acad. se. Bruxelles, XI, i838, p. 12, Nr. 2, ç d.<br />
Erdschias (1 cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m).<br />
46. Vipio apellator Nées.<br />
Bracon apellator Nées, Hym. Ichneum. affin. Monogr., I, 1834, p. 108, Nr. 66, 9.<br />
Erdschias (1 cT — 9./VU. Illany-Dagh 1400 m).<br />
47. Vipio desertor Fabr.<br />
Ichneunton desertor Fabr., Syst. entom., 1775, p. 334, Nr. 41.<br />
Erdschias (2 cf — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m, 1 d 1 — 17./VII. Bos-Tepe<br />
1700 m).<br />
48. Vipio elector Koky (Schmiedeknecht det.).<br />
Erdschias (cTcT — 14./VI. At-Tepe 23oom, 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m).<br />
Fam. Chrysididae Latr.<br />
49. Chrysis (Tetrachrysis) rutilans Oliv.<br />
Chrysis rutilans Olivier, Encycl. method. Insect., V, 1790, p. 676, Nr. 23, o*.<br />
Erdschias (1 ç — 17./VU. Bos-Tepe 1800 m).<br />
50. Euchroeus limbatus Dahlb.<br />
Euchroeus limbatus Dahlbom, Hym. Europ., II, 1854, p. 368, Nr. 2o3, 9.<br />
Erdschias (1 ç — 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
51. Holopyga gloriosa Fabr.<br />
Chrysis gloriosa Fabricius, Syst. entom., II, 1793, p. 242, Nr. 14.<br />
Erdschias (1 Ex. — 14./VII. Ewlije-Dagh 1500 m).<br />
52. Holopyga gloriosa var. aureomaculata Abeille (R. de Buysson).<br />
Holopyga gloriosa var. aureomaculata (Abeille) Buysson, Spec. Hym. d'Eur. et Alg., VI, 1891,<br />
p. 177.<br />
Erdschias (d 1 — 7/VU« Illany-Dagh 1500 m).<br />
53. Holopyga chrysonata Forst.<br />
Ellamptts chrysonotus Förster, Vers, naturh. Verh. preuß. Rheinl., X, 1853, p. 347, Nr. 95, 9.<br />
Erdschias (1 ç — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
Fam. Formicidae Latr.<br />
54. Stenamma (Aphaenogaster) subterraneum Latr.<br />
Formica subterranea Latreille, Ess. hist. Fourmis France, 1798, p. 45.<br />
Erdschias (Subspec? — sehr nahe croceoides Forel — 12./VI. Gereme 1800 m).<br />
55. Tetramorium caespitum Linné.<br />
Formica caespitum Linné, Syst. nat., éd. io a , I, 1758, p. 581, Nr. 10, $.<br />
Erdschias (Subspec. semilaeve André — 25./V. Bey Jurt Jaila 1900 m, 3./VL).<br />
56. Tapinoma erraticum Latr.<br />
Formica erratica Latreille, Ess. hist. Fourmis France, 1798, p. 24, $ ç d".<br />
Erdschias (var. nigerrimum Nyl. — § — 3o./V. Lifos 2200 m).<br />
57. Myrmecocystus cursor Fonsc. (Em. et For,)<br />
Foi-mica cursor Fonscolombe, Ann. soc. entom. France, (2) IV, 1846, Bull., p. LXIX, 9 $ d 1 .<br />
Erdschias (var. frigidus André — 12./6. Gereme 1750 m).
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 229<br />
58. Formica nasuta Nyl.<br />
Formica nasuta Nylander, Ann. se. nat. Zool., (4) V, 1856, p. 66, Nr. 22, §.<br />
Erdschias (3o./V. Lifos 2100 m).<br />
Farn. Pompilidae Latr.<br />
59. Ceropales albicinetus Rossi.<br />
Evania albicincta Rossi, Fauna Etnisca, II, 1790, p. 57, Nr. 800, Tab. 6, Fig. 8.<br />
Erdschias (1 cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1500772).<br />
60. Pompilus viaticus Linné, var.<br />
Sphex viatica Linné, Syst. nat., ed. i3 a , I, 1758, p. 570, Nr. 1.<br />
Erdschias (1 Q — 21./V. Kaisarie 1050 m).<br />
Das einzige vorliegende Weibchen ist ausnehmend groß (17 mm); die braunroten<br />
Binden der drei vordersten Tergite sind in der Mitte unterbrochen und so zu sechs<br />
Makeln reduziert. Die drei basalen Fühlerglieder sind braunschwarz, die übrigen aschgrau<br />
tomentiert. Da ich das Männchen nicht kenne und auch das zu Gebote stehende<br />
Stück vom P. viaticus, wie er bei uns vorkommt, sonst nicht abweicht, wage ich keine<br />
neue Art aufzustellen.<br />
Farn. Scoliidae.<br />
61. Scolia (Dielis) ciliata Fabr.<br />
Tiphia ciliata Fabricius, Mant. Insect., I, 1787, p. 279, Nr. 7, 9.<br />
Deweli Karahissar (1 ç — 20./V.).<br />
62. Scolia (Trielis) sexmaculata Fabr.<br />
Scolia sexmaculata Fabricius, Spec. Insect., I, 1781, p. 452, Nr. 6.<br />
Erdschias (i c? — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
63. Scolia (Discolia) insubrica Scop.<br />
Sphex Insubrica Scopoli, Delie, faun, et fi. Insubr., II, 1786, p. 98, 9, Tab. 22, Fig. 1.<br />
Erdschias (2 9, 6 cf — 7-/VH., 8./VII. Soisaly-Kyzyk 1100—1400m).<br />
Die Flügel der Stücke sind verhältnismäßig sehr dunkel.<br />
64. S colia (Discolia) hirta Schrank.<br />
Apis hirta Schrank, Enurn. Insect. Austr., 1781, p. 407, Nr. 822.<br />
Erdschias (4 c? — 7./VII., 8./VII. Soisaly-Kyzyk 1100 —1600 >?i).<br />
65. Scolia (Discolia) quadripunctata Fabr.<br />
Scolia quadripunctata Fabricius, Syst. entom., 1775, p. 356, Nr. 8.<br />
Erdschias (9 cT, 1 Q —"7.—9./VII. Soisaly-Karasiwri 1100 — 1800m).<br />
66. Scolia (Discolia) ßavifrons var. haemorrhoidalis F.<br />
Scolia haemorrhoidalis Fabricius, Mant. Insect., I, 1787, p. 280, Nr. 7.<br />
Karapunar-Eregli IIOO7W (4 cT—16./V., 17./V.), Kaisarie 1100m (3i./V., 10./VI.).<br />
67. Tiphia femorata Fabr. .<br />
Tiphia femorata Fabricius, Syst. entom., 1775, p. 353, Nr. 1.<br />
Erdschias (cT ç —9./VII. Illany-Dagh 1400771).<br />
Farn. Mutillidae Latr.<br />
68. Mutilla littoralis Petagna. ;<br />
Mutilla littoralis Petagna, Spec. Insect, ult. Calabr., 1786, p. 33, Nr. 171, 9, Tab. Fig. 37.<br />
Serai-Dagh bei Konia (1 ç) 1500 m. .; ;<br />
17*
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23o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Fam. Vespidae Latr.<br />
69. Vespa orìentalis Linné.<br />
Vespa orientalis Linné, Mant. plant., II, 1771, p. 540.<br />
Konia (1 § — 12./V. noom).<br />
Das vorliegende Stück hat die typische Färbung, also nicht die dunkle, welche<br />
Edm. André als var. aegyptiaca bezeichnet hat und vorzüglich in Ägypten, Syrien<br />
und Arabien zu Hause ist.<br />
An dieser Stelle scheint mir eine genaue Abbildung (Taf. X, Fig. 22) des Kopfes<br />
wünschenswert, da bisher eine solche meines Wissens nicht existiert und daran auch<br />
die plastischen Unterschiede von Vespa crabro L. (Taf. X, Fig. 27), die wenig<br />
oder gar nicht bekannt sind, erläutert werden sollen. Meines Wissens ist F. W. Ko now<br />
der einzige, der auf die Kopfschildverschiedenheiten bei den Weibchen von V. Orientalis<br />
und crabro aufmerksam macht.<br />
Bei V. crabro (ç Q) ist der Clypeus etwas breiter als lang (hoch), am Vorderrande<br />
seicht bogig ausgebuchtet, allenthalben dicht grob punktiert; bei V. orientalis<br />
(Ç) § Taf. X, Fig. 22) aber ist er so breit als hoch, mit tieferer und schmälerer Ausbuchtung<br />
und weniger dicht punktiert als bei crabro. Bei dieser nähern sich die Netzaugen<br />
auf dem Scheitel viel mehr als bei orientalis, und zwar beträgt die Annäherung<br />
die Länge des 3. —j— 4- —|— 5- Geißelgliedes, etwas mehr als die des i.-f-2., aber sichtlich<br />
weniger als die des 2. -f- 3., auch sehr bedeutend weniger als der Abstand der Netzaugenränder<br />
zwischen der Fühlerinsertion und dem oberen Kopfschildrande, der daselbst<br />
die Länge des 2. -\-3. + 4. Geißelgliedes beträgt. Bei V. orientalis L. g Q beträgt<br />
der geringste Augenabstand auf dem Scheitel die Länge des 2.+ 3. Geißelgliedes, zwischen<br />
der Fühlerinsertion und dem oberen Kopfschildrande nur sehr wenig mehr, d. 1.<br />
die Länge des 2. -f- 3. + halb. 1. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Männchen; so ist<br />
der Abstand der Netzaugen auf dem Scheitel bei crabro c? gleich der Länge des 1. -f- 2.<br />
Geißelgliedes, bei der Fühlerinsertion fast die des 1. -f- 3.; bei orientalis cT stehen sie<br />
in beiden Fällen um die Länge des 2. -f- 3. Geißelgliedes voneinander ab. Anders ausgedrückt<br />
verhält sich der Augenabstand auf dem Scheitel: bei crabro (g Q) wie 2: 3,<br />
bei crabro (c?) wie 3:4; bei orientalis (c?) wie 1:1, bei orientalis ($ Q) wie etwa 9 : 10.<br />
Kopfschildbildung der Männchen: Taf. X, Fig. 38.<br />
Unterschiede zeigt auch der Genitalapparat (cf) dieser Arten; so erscheint bei<br />
crabro der Penis (Taf. X, Hg. 33) breiter, besonders am Ende und die Verbreiterung<br />
daselbst fast kreisförmig und weit ausgeschnitten. Bei orientalis ist der Penis verhältnismäßig<br />
viel schmäler (Taf. X, Fig. 32) und es zeigt die Endverbreiterung am Ende<br />
in der Mitte nur ein kleines Ausschnittchen.<br />
70. Vespa germanica Fabr.<br />
Vespa Germanica Fabricius, Syst. entom., II, 1793, p. 256, Nr. 11.<br />
Haidar-Pascha (1 ç — 7-/^-)> Schech Arslan (Erdschias-Gebiet 1800 m, 4 £ —<br />
15./VH.).<br />
71. Polistes foederata Kohl.<br />
Polistes foederata Kohl, Ann. naturhist. Hofm., XIII, 1898, Heft 1, p. 90, cf.<br />
Erdschias (1 d 1 — 7./VII., 18 g — 7.—9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
72. Pterocheilus ecarinatus F. Mor.<br />
Pterochilus ecarinatus F. Morawitz, Hör. soc. entom. Ross., XXX, 1895, P- 4 2 6> 9«<br />
Erdschias (1 ç).
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 231<br />
73. Alastor Pentheri Kohl n. sp.<br />
Niger. Flava sunt: clypeus, mandibulae apice excepto, macula interantennalis et<br />
oculorum eraarginaturae, scapi pars anterior, fascia interrupta pronoti, alarum squammae<br />
magnae, fasciae postmarginales tergitorum abdominis quinque, quarum posteriores ad<br />
latera sunt amissae; fascia postmarginalis tergiti ventralis secundi, femorum anticorum<br />
et intermediorum ex parte pars apicalis, tibiae et tarsi ex maxima parte. Alae subinfuscatae.<br />
Clypei configuratio : Tab. IX, Fig. 7. Clypeus paullum latior quam longior. Punctatura<br />
tergiti secundi densior quam in Al. atropos Lep. Long. 10 mm.<br />
Diese Art, die ich zu Ehren meines Kollegen Dr. A. Penther benenne, ist größer<br />
als AI. atropos Lep., dem sie übrigens in der Konfiguration des Thorax, in der Skulptur<br />
und der Fühlerbildung ungemein nahe steht. Was sie besonders von der genannten<br />
Art unterscheidet, ist die bedeutendere Größe, die Form des Kopfschildes nach dessen<br />
Umrissen, die etwas geringere Wölbung des Kopfschildes und die dichtere und tiefere<br />
Punktierung des 2. Tergits. Der Kopfschild ist übrigens nicht in dem Maße, wenn auch<br />
immerhin beträchtlich gewölbt; er ist ein wenig breiter als lang, bei AI. atropos reichlich<br />
1 x /3 mal so breit als lang.<br />
Erdschias (1 d 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1400772).<br />
74. Eumenes arbustorum Panz. var.<br />
Vespa arbustorum Panzer, Krit. Revision, II, 1806, p. 159.<br />
Erdschias (1 ç — 28. /VI. Ali-Dagh 1400 m, id 1 — 18./VII. Sary-Göl 1600 m).<br />
75. Eumenes Baeri Rad.<br />
Eumenes Baeri Radoszkowski, Hör. soc. entom. Ross., Ill, 1865, p. 59, Nr. 7, ç d 1 , Taf. i, Fig. 6.<br />
Erdschias (1 $, 3 c? — 6./VII. Illany-Dagh i3oom, 14./VII., 15./VII. Schech<br />
Schaban 1400 m).<br />
Manche Autoren sehen den Eumenes Baeri für eine Varietät des E. arbustorum<br />
Panz. an; er ist indes eine bestimmt verschiedene Art, da bei diesem (E. arbustorum)<br />
der Kopfschild anders gebildet, nämlich etwas kürzer und nach vorne weniger verschmälert<br />
ist und auch der Petiolus hinten eine stärkere Verdickung zeigt.<br />
Fam. Sphegidae Kohl.<br />
76. Ammophila (Psammophila) hirsuta Fabr. (var. Mervensis Rad.)<br />
Psamtnophila Mervensis Radoszkowski, Hör. soc. entom. Ross., XXI, 1887, p. 89, 9.<br />
Es liegen acht Weibchen von der schwarzleibigen Varietät der Ps. hirsuta Scop.<br />
vor, sämtliche stammen vom Erdschias (10./VI. Soisaly 10507«, i3./VI. Kyzyk Jaila<br />
1600 m, 17./VI. Illany-Dagh 1600 m, 7./VII., 18./VII. Sary Göl 2000 m). Sechs Männchen,<br />
die offenbar zu diesen Weibchen gehören, haben die normale Farbe der Art<br />
(7./VII., 8./VII.).<br />
77. Ammophila (Psammophila) micipsa F. D. Mor.<br />
Ammophila ebenina Kohl (non Spin.), Verh. zool.-bot. Ges., p. 21, d" 9, 1889.<br />
! Psammophila micipsa F. D. Morice, Ann. and Mag. Nat. Hist., ser. 8, V, p. 66, 9, 1900.<br />
6 ç — 16./V. Karapunar 1100 m, 1 c? — I9-/V- Nigde 1050 m.<br />
78. Ammophila (Psammophila) affìnis Kirby.<br />
Ammophila affinis W. Kirby, Trans. Linn. Soc. London, IV, 1798, p. 205, Nr. 2.<br />
Erdschias (1 c?— 18./VII. Sary Göl 2000 m).
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232 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
79. Ammophila Heydenii Dahlb.<br />
Ammophila Heydeni Dahlbom, Hym. Europ., I, 1845, p. 430, Nr. 2.<br />
Erdschias (1 g — 8./VII.Illany-Dagh 1400 m, 5 cf — 6./VI. Soisaly 1200 m, 7./VIL,<br />
8./VII. Illany-Dagh).<br />
80. Sphex strigulosus A. Costa.<br />
Sphex strigulosus Ach. Costa, Fauna Napoli, Sfec, 1861, p. 29, ç, Taf. 26, Fig. 1.<br />
Erdschias (1 Q — 14./VII. Ewlije-Dagh 1800 m, 1 cf— 9./VII. [ganz schwarz]<br />
Illany-Dagh i3oo/n).<br />
81. Sphex maxillosus Fabr.<br />
Sphex maxillosa Fabricius, Syst. entom., II, 1793, p. 208, Nr. 37.<br />
Erdschias (1 ç — 8./VII. Illany-Dagh 1450 m).<br />
82. Psen concolor Dahlb.<br />
Psen concolor Dahlbom, Hym. Europ., I, 1845, p. 429, Nr. 5, ç.<br />
Erdschias (19 — 9./VU. Illany-Dagh 1400 m).<br />
83. Bembex mediterranea Handl.<br />
Bembex mediterranea Ant. Handlirsch, Sitzungsber. kais. Akad.Wiss.Wien, CII, 1893, p. 107, Nr. 63, ç cf.<br />
Erdschias (2 c — 7-/VH- Illany-Dagh 1500 m).<br />
84. Bembex rostrata Linné.<br />
Apis rostrata Linné, Syst. nat., ed. io a , I, 1758, p. 577, Nr. 20.<br />
Erdschias (3 cT — 7-/VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
85. Stizus meridionalis A. Costa.<br />
Bembecinus meridionalis Ach. Costa, Fauna Napoli, Nyssonid., 1859, Nr. 4, n. 1, 9 o", Taf. 11, Fig. 1 (0*)<br />
Erdschias (1 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
86. Astata boops Schrank. *)<br />
Sphex boops Schrank, Enum. Ins. Austr., 1781, p. 384, Nr. 777.<br />
Erdschias (1 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
*) Vor kurzer Zeit beschrieb F. Mori ce in The Entom. Monthly Mag., ser. II, vol. XIII, 1902,<br />
p. 104 eine neue Astata-Xrt (Astatus pelops d 1 ) aus Olympia. Mir ist die Art bekannt und ich bin<br />
daher in der Lage, zu der übrigens sehr guten Beschreibung noch einiges hinzuzufügen. Die Oberkiefer<br />
sind an der äußeren Angelecke stumpfkegelig aufgetrieben, die Schläfen dicker als bei<br />
boops Sehr. Die Berührungslinie der Netzaugen auf dem Scheitel ist auffallend kürzer;<br />
sie beträgt nicht wie bei boops fast die Länge des 1. -f- 2. Geißelgliedes, sondern nur etwa zwei Drittel<br />
des 2. und nicht die ganze Länge des 3. Der vortretende Mittelteil des Kopfschildes ist schmäler als<br />
bei der verglichenen Art und tellerförmig vertieft. Bei dem mir vorliegenden Stücke (cT) aus<br />
Zante ist außer den Flügelschuppen und den Schuherbeulen auch ein Makelchen vorne an der Basis<br />
der Vorderschienen elfenbeinfarbig. Die Punktierung des Mesonotum und der Mittelbrustseiten ist wie<br />
die des 1. Tergits viel derber und tiefer als bei boops. Die Fühler sind etwas dicker als bei dieser Art.<br />
Die Astata Pelops halte ich ebensowenig für das bisher unbekannte Männchen von A. scapularis Kohl<br />
als F. Mo rice. Viel wahrscheinlicher gehört ein schwarzleibiges Ast at a-Männchen aus Buchara (in<br />
der Sammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums) zu scapularis, welches die Bruststückseiten<br />
noch kräftiger punktiert zeigt und nicht die kräftige stumpfkegelige, sondern nur eine unbedeutende<br />
Auftreibung an der Oberkieferbasis aufweist. Bei A. massiliensis F. M. fehlt ebenso wie bei boops jede<br />
Auftreibung. Dieses Männchen ist schwarz. Beim vermutlichen Männchen von scapularis ist die Berührungslinie<br />
der Netzaugen auf dem Scheitel länger als bei pelops, etwa wie bei bo ops. — Das Flügelgeäder<br />
(Taf. IX, Fig. 5) von A. scapularis gleicht in der Bildung der 2. Cubitalzelle dem von pelops<br />
und ist meine Beschreibung von scapularis dahin zu verbessern. Da mir nunmehr mehrere Stücke<br />
von dieser Art zur Verfügung stehen, so muß ich auch verbessernd bemerken, daß die Kopfschildmittelplatte<br />
am Ende zwei Ausrandungen zeigt und daher undeutlich stumpf dreizähnig erscheint. Beim<br />
Männchen ist die Kopfschildplatte nicht schüsselartig vertieft.
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 233<br />
87. Philanthus triangulum Fabr.<br />
Vespa triangulum Fabricius, Syst. entom., 1775, p. 373, Nr. 49, 9.<br />
Erdschias (1 g — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
88. Palarus fìavipes Fabr.<br />
Crabro flavipes Fabricius, Spec. Insect., I, 1781, p. 470, Nr. 6.<br />
Erdschias (ic? — 10./VI. Soisaly noow).<br />
89. Tachysphex acrobates Kohl.<br />
Tachytes acrobates Kohl, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXVII, 1877, p. 705, Nr. 2, 9.<br />
Erdschias (1 c? — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
90. Tachytes obesa Kohl.<br />
Tachytes obesa Kohl, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXXIII, i883, p. 365, Nr. 2, ö 9.<br />
Erdschias (1 cT — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
91. Oxybelus furcatus Lep.<br />
Oxybelus furcatus (Lepeletier) Chevrier, Mitt. Schweiz, entom. Ges., II, 1868, p. 397, Nr. 6, 9.<br />
Erdschias (1 cf — 18./VII. Sary Göl 2100 m).<br />
92. Crabro (Solenius) rugifer Dahlb.<br />
Crabro (Ectemnius) rugifer Dahlbom, Hym. Europ., I, p. 404, o", 1845.<br />
Diese seltene Art ist bisher nur im männlichen Geschlechte bekannt und seit<br />
Dahlbom nicht mehr selbständig beschrieben worden. Das Stück, welches dieser<br />
Autor zu s<strong>einer</strong> Beschreibung zur Verfügung hatte, stammte aus Schlesien. Ich habe<br />
Stücke aus Mecklenburg (Coll. Konowii) gesehen und ein Männchen befindet sich in<br />
der Erdschiasausbeute. Dieses zeigt einen ganz schwarzen Hinterleib, während die<br />
mecklenburgischen Stücke Seitenflecken (auf Segment 2—5 des Hinterleibsringekomplexes)<br />
zeigen, die von vorne nach hinten an Größe abnehmen, woraus sich schließen<br />
läßt, daß es auch Stücke gibt, bei denen vielleicht nur das 2. und 3. Segment oder gar<br />
nur das 2. allein Seitenflecken zeigt.<br />
Die Angaben Dahlboms über die Ausrandungen der Fühlergeißel stimmen nicht<br />
ganz. Die genaue Untersuchung ergibt, daß die Geißel (Taf. IX, Fig. 10) unten nur<br />
drei Ausrandungen führt, und zwar am 2., 3. und 4. Geißelgliede.<br />
Erdschias (d 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
Fam. Apidae Leach.<br />
g3. Apis mellifera Linné.<br />
Apis mellifera Linné, Syst. nat., ed. io a , 1758, p. 576, Nr. 17.<br />
Erdschias (^ — 12./VI. Gereme, 1800 m, 18./VII. Sary-Göl 2000 m).<br />
Die Rasse gehört zur ägyptisch-italienischen Biene mit unterschiedlicher Ausdehnung<br />
des Rot auf dem Hinterleib (griechische Biene).<br />
94. Bombus hortorum var. ruderatus Fabr.<br />
Apis hortorum Linné, Syst. nat., I, p. 960, Nr. 42, F. S. Nr. 1710.<br />
Apis ruderata Fabricius, Syst. entom., II, p. 3i7, Nr. 10.<br />
Erdschias (2 § — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m, 14./VII. Ewlije-Dagh 1800 m).<br />
95. Bombus melanurus Lep.<br />
Bombus melanurus Lepeletier, Hist. Nat. Ins. Hym., I, i836, p. 469, Nr. 16, 9 £?.<br />
Erdschias (2 ç — 21./V. Kaisarie 1050m, 14./VI. At-Tepe 23oo?w, 5 §, 1 cf —<br />
18./V. Sary-Göl 2000772).
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234 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
96. Bombus vorticosus Gerst.<br />
Bombus vorticosus Gerstäcker, Stett. Ent. Ztg., XXXIII, 1872, p. 290, ç Îj3 d 1 .<br />
Erdschias (1 Q 8./VI. Karasiwri 2000 m, 1 £ 18./VII. Sary-Göl 2000 m).<br />
97. Bombus zonatus Smith var. calidus Eversm.<br />
Bombus ^otiatus Smith, Cat. Hym. Ins. Apidae, 1854, p. 389, 9.<br />
Bombus calidus Eversm., Bull. Mose, 1852, II, p. i33, 9.<br />
Erdschias (2 £).<br />
98. Bombus pomorum Panz.<br />
Bremus pomorum Panzer, Faun. Germ., VIII, 1805, p. 86, Taf. 18, cf.<br />
Erdschias (4 § — 7- u. 8./VII. Illany-Dagh 1500 m, var. armeniacus Rad.).<br />
99. Bombus lapidarius var. incertus F. Mor.<br />
Apis lapidaria Linné, Syst. Nat., ed. io a , 1758, p. 579, Nr. 3i.<br />
Bombus incertus F. Morawitz, Bull. acad. sc. St. Petersburg, XXVII, 1881, p. 229, Nr. 14, 9.<br />
Erdschias (19 — 22-/6. Ali-Dagh 1600, 4 £5 — ^-JT' Sary-Göl 2000 m).<br />
100. Podalirius podagrus Lep.<br />
Anthophora podagra Lepeletier, Hist. Nat. Ins. Hym., II, 1841, p. 44, d 1 .<br />
Erdschias (1 $ — 17./VII. Bos-Tepe 1700 ni).<br />
101. Podalirius subaequus Kohl n. sp.<br />
Genis nullis, labro subquadrato. Niger, caput et thorax ochraceo-villosa. Tergitum<br />
primum ochraceo-villosum, seeundum, tertium et quartum faseiis postmarginalibus<br />
ochraeeis insuper haud dense ochraeeo-pilosa; latera fasciarum ad sternita vergentia<br />
albida. Tergitum quintum nigropilosum, pilis fulvescentibus intermixtis. Sternita nigropilosa.<br />
Labrum et clypeus nigra. Long. 12mm. Mas latet.<br />
Wangen fehlend. Oberlippe und Kopfschild schwarz wie bei podagrus Lep. gebildet.<br />
Gesicht weißlich behaart (ob stets?). Behaarung des Thorax ockergelb. Vor<br />
dem Schildchen sind auf dem Dorsulum der ockergelben Behaarung auch schwarze<br />
Haare untermischt. Das erste Tergit ist dicht ockergelb behaart; die Haare liegen nicht<br />
an. Der Hinterrand des 2., 3. und 4. Tergits zeigt eine ockergelbe Haarbinde; die Haare<br />
derselben sind viel länger als bei podagrus, nicht angedrückt und erscheinen (bei 50 f.<br />
Vergr.) stärker gefiedert als bei der erwähnten Art. An den Seiten, wo die Tergite<br />
gegen die Sternite umgeschlagen sind, geht das Gelb der Binden in Weiß über.<br />
Tergit 2—4 zeigt außer den Binden allenthalben eine ockergelbe nicht angepreßte Behaarung,<br />
die aber nur mäßig dicht ist, so daß der schwarze Grund durchschimmert.<br />
Tergit 5 schwarz behaart, mit untermischten gelblichen Haaren. Bauchseite schwarz<br />
behaart, ebenso die Innenseite der Beine. Mittelschienen außen weißlich, Hinterschienen<br />
gelb behaart. Metatarsus der Hinterbeine größtenteils gelblich, d. i. nur am Ende dunkel<br />
behaart. Metatarsus der Vorderbeine außen ganz schwarz behaart.<br />
Erdschias (1 Ç — 17./VII. Bos-Tepe 1700 ni).<br />
102. Podalirius vulpinus Panz.<br />
Apis vitlpina Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, p. 56, Taf. 6.<br />
Erdschias (1 d 1 — 18./VII. Sary-Göl 2000 m).<br />
103. Podalirius calcaratus Lep.<br />
Anthophora calcarata Lepeletier, 0*9, Hist. Nat. Ins. Hym., II, 1841, p. 42.<br />
Erdschias (1 Q — Dr. Schmiedeknecht det., Illany-Dagh 1400 m).<br />
104. Podalirius fulvitarsis Brulle.<br />
Anthophora fulvitarsis Brulle, Exp. se. Morée Zool., II, i832, p. 329, c? 9.<br />
Eregli (3d 1 — 17./V.).
Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 205<br />
105. Podalirius agamus Rad.<br />
Anthophora agama Radoszkowski, 9, Hor. Soc. Entom. Ross., VI, 1869, p. 101.<br />
Erdschias (Q — 9-/VI- Soisaly noow?, 1 d 1 —• 16./VI. Gereme 1700 m), Eregli<br />
•(9-I7./V.)-<br />
106. Podalirius senescens Lep.<br />
Anthophora senescens Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 71.<br />
Erdschias (1 5 — 6./VI. Soisaly 1200 m).<br />
107. Podalirius crinipes Sm.<br />
Anthophora crinipes Smith, 0" 9, Cat. Hym. Brit. Mus., II, 1854, p. 324.<br />
Eregli (2 cf, 3 9 — 17./V.).<br />
108. Podalirius robustus Klug.<br />
Megilla robusta Klug, Symb. phys., Dee. 5 Insect., 1845, Taf - 49> Fig- 5 (e? ç)-<br />
1700 m).<br />
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Erdschias (2 9 — 15./VII. Schedi-Arslan 1800 m, 1 cT — 22./VI. Ali-Dagh<br />
iog. Podalirius nigrocinctus Lep.<br />
Anthophora nigrocincta Lepeletier, Hìst. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 76, d 1 9.<br />
Haidar-Pascha (1 g — 7./V.).<br />
no. Podalirius Sicheli Rad.<br />
Anthophora Sichelii Radoszkowski, Hor. Soc. Entom. Ross., V, 1869, p. 100, o* 9.<br />
Erdschias (i cT).<br />
in. Podalirius retusus var. lituratus Lep.<br />
Anthophora liturata Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 64, d 1 .<br />
Nigde (1 Q — 19./V.), Erdschias (19 — 12./VI. Gereme 1700 m).<br />
112. Podalirius lutulentus (Klug?) Friese.<br />
?Saropoda lutulenta Klug, Symb. phys., Dee. 5 Insect., 1845, 9> Taf. 50, Fig. 5.<br />
Erdschias (19 — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />
113. Eucera (Macrocera) plumigera Kohl n. sp.<br />
d\ iT. alternanti Brulle sat affinis. Nigra, fulvescenti-cinereo hirsuta. Clypeus<br />
flavus, labrum in parte media flavum. Tergita 3—4 (nonnunquam 3—5 pilos pennatos<br />
cinereos, pilis simplicibus obscurioribus intermixtos oculis praebent. Metatarsus intermedius<br />
basi haud dilatatus (Tab. X, Fig. 3o) sublinearis. Pars interna femorum intermediorum<br />
et tibiarum intermediarum pubescentia brevi atque densa subaurea insignis.<br />
Tergita microscopice densissime et subtilissime alutacea, subopaca. Alae subhyalinae.<br />
Long. i3—15 mm. 9 latet.<br />
Gleicht der E. alternans Br., der sie gewiß sehr nahe steht. Sie ist durchschnittlich<br />
ein bißchen kl<strong>einer</strong>. Die Behaarung des Körpers sticht weniger ins Fuchsige, ist<br />
vielmehr weißgrau. Das 1. und 2. Tergit sind wie bei alternans (cf) reichlich grau behaart.<br />
Die Tergite 3 und 4, manchmal zum Teile auch 5 zeigen unter den längeren,<br />
einfachen, dunkleren Haaren auch weißgraue Fiederhaare (60 f. Vergr.), was ich bei<br />
keinem der zahlreichen vorliegenden alternans-Männchen finden kann. Unter dem<br />
Mikroskope (bei 60—100 f. Vergr.) erscheinen die Tergite sehr fein und sehr kleinmaschig<br />
nadelrissig genetzt und darum im ganzen Aussehen fast matt, deutlich weniger<br />
glänzend als bei alternans. Außerdem sieht man feine Körnchen auf den Tergiten. Den<br />
Körnchen entspringen die Haare.<br />
Die Mittelschenkel und die Mittelschienen zeigen innen (vorne) einen dichten, fast<br />
goldglänzenden Pubeszenzstreifen, wie er auch bei alternans zu Tage tritt. Die Mittelschienen<br />
erscheinen nicht wie bei riificollis Br. durch eine gekrümmte Rinne aus-
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236 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
gezeichnet, sondern ähnlich wie bei alternans gebildet; dagegen ist der Metatarsus nicht<br />
wie bei dieser Art in der basalen Hälfte erweitert (Taf. X, Fig. 29), sondern schmäler,<br />
mehr linear: Taf. X, Fig. 3o. Die Mitte der Oberlippe ist gelb, der Kopfschiid ebenfalls<br />
gelb. Oberkiefer schwarz.<br />
Vielleicht stellt sich plumigera im Laufe der Zeit als Lokalrasse der E. alternans<br />
heraus.<br />
Erdschias (12 cT — 8./VI., i3./VI. Karasiwri 2500 m).<br />
114. Eucera (Macrocera) graja Ev. var.<br />
Macrocera graja Eversmann, Bull. soc. nat. Moscou, XXV, 1852,
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120. Anthrena funebris Panz.<br />
Andrena funebris Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, p. 55, Taf. 5.<br />
Erdschias (ig — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m, 1 cf — 17./VI.).<br />
121. Anthrena pilipes Fabr.<br />
Andrena pilipes Fabricius, Syst. Ent., II, 1793, p. 312, Nr. 22.<br />
Erdschias (2 c — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
122. Anthrena fumipennis Schmiedekn.<br />
Andrena fumipennis Schmiedeknecht, Entom. Nachr., VI, 1880, p. i3 u. 26, d.<br />
Erdschias (1 c? — 14./VII. Ewlije-Dagh 1750 m).<br />
123. Anthrena minutula Kirby.<br />
Melitta minutula Kirby, Monogr. Ap. Angl., II, p. 161, Nr. 101, d 9.<br />
Erdschias (ig — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />
124. Anthrena scita Eversm.<br />
Andrena scita Eversmann, Bull, de Moscou, XXV, P. 3, 1852, Nr. 55, ç.<br />
Erdschias (1 ç — 6./VI. Soisaly 1200 m).<br />
125. Anthrena curvungula Thoms.<br />
Andrena curvungula Thomson, Opusc. ent., P. 2, 1870, p. 155, Nr. 36, 9 d 1 .<br />
Erdschias (ig — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
Das Stück gehört zur Form, von der Dr. Schmiedeknecht sagt, daß sie größer<br />
und die samtartige Behaarung schön rehbraun gefärbt ist.<br />
126. Anthrena nana K. (?)<br />
Melitta nana Kirby, Mon. Ap. Angl., II, 1802, p. 161,
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238 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Sehr ausgezeichnet ist das Männchen i. durch einen langen nach hinten gerichteten<br />
Dorn, in den die Vorderschenkelbasis ausgezogen erscheint<br />
(Taf. IX, Fig. 16); 2. die an der Basishälfte innen sichtlich verengerten, etwas<br />
ausgebogenen Hinterschienen (Taf. IX, Fig. 11) (die Verengerung ist nur ersichtlich,<br />
wenn man die Schiene von hinten innen besieht); 3. durch den auffallend gebogenen<br />
inneren Hinterschienensporn.<br />
Geißel nicht knotig. 2. Geißelglied (cT) kegelstutzförmig, beträchtlich länger als<br />
das 3. Metatarsus der Hinterbeine des cT gerade und verhältnismäßig lang.<br />
Erdschias (2 cf, 1 Q — 9./VII. Illany-Dagh i3oowi).<br />
129. Halictus brevithorax Perez.<br />
Erdschias (1 ç — 15./VII. Schech-Arslan 1900 m).<br />
130. Halictus anellus Vachal n. sp. (?) ç.<br />
Niger, lucidus, griseo hispidulus; labri basis, mandibularum apex, funiculus subtus,<br />
tegulae et callus humeralis pro parte, genua et plus minus tarsi, limbus apicalis segmentorum<br />
testacea; alae limpidae, nervis flavis. Facies quadrata, clypeo brevissimo. Mesonotum<br />
tenue non dense punctulatum; area dorsalis segmenti medialis trapezina, tota<br />
scabriuscula, area analis truncata tenue marginata. Calcar spinis obtusis, basali longa,<br />
media fere quadrata, subapicali obsoleta. Abd. tenuissime punctulatum. Long. 5—$'5,<br />
al. \mm.<br />
Erdschias (1 ç — 17./VII. Bos-Tepe 1600 ni).<br />
131. Halictus costulatus Kriechb.<br />
Halictus costulatus Kriechbaumer, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXIII, 1873, p. 59, Nr. 11, o* 9.<br />
Erdschias (25 — 7./VII. Illany-Dagh 1600 m).<br />
132. Halictus fallax Mor. cf (?).<br />
Halictus fallax F. Morawitz, Hör. Soc. Ent. Ross., X, 1873, p. 162, Nr. 89, 9.<br />
c? (?) Clypei limbus apicalis, genu, tibiarum apex, tarsique flava. Antennae sat<br />
breves, artic. 4 vix longiore quam 2 + 3, articulis intermediis paulo latitudine sua longioribus.<br />
Totus albescente hispidulus, segmentorum tomento in lateribus totis extenso,<br />
et in segmento 4 fasciam apicalem formante. Long. alar. 6 mm.<br />
Erdschias (2 cT — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
133. Halictus fulvipes F. Mor.<br />
?Halictus fulvipes Klug, Germar: <strong>Reise</strong> nach Dalmat., II, 1817, p. 265, Nr. 376, d 1 .<br />
Halictus fulvipes F. Morawitz, Fedtschenko: Turkestan Mellifera, II, 1876, p. 232, Nr. 349, d 1 9.<br />
Erdschias (2 Q —14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m, 2 cT — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
134. Halictus interruptus Panz.<br />
Hylaeus interruptus Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, P. 55, T. 4.<br />
Erdschias (1 Q).<br />
135. Halictus leucopus Kirby.<br />
Melitta leucopus W. F. Kirby, Mon. Ap. Angl., II, 18Ò2, p. 59, Nr. 18, o*.<br />
Erdschias (4 cT — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
13 6. Halictus melanarius F. Mor.<br />
Halictus melanarius F. Morawitz, Fedtschenko: Turkestan Mellifera, II, 1876, p. 251, Nr. 38o, o".<br />
Erdschias (1 c? — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
137. Halictus metopias J. Vachal n. sp. cf<br />
H. leucopodi Ky. similis, differì: abdomine concolore, facie fere rotunda et latiore,<br />
mandibulis flavis, segmento mediali postice fere truncato, alis albescentibus, venis pallidissime<br />
flavis. Long, alarum 3*5 mm.<br />
Erdschias (1 cT — 8./VII. Illany-Dagh 16007«).
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 23g<br />
138. Halictus ochraceo-vittatus Dours.<br />
Halictus ochraceo-vittatus Dours, Rev. and mag. Zool., (2) XXIII, 1872. p. 3o3, ç d 1 .<br />
Erdschias (1 ç — i3./VII. Al-Dagh 1800 m.<br />
i3g. Halictus patulus J. Vachal n. sp.?<br />
Niger, lucidus, griseo hispidulus. Tegulae et limbus angustus segmentorum testacei.<br />
Caput latum; mesonotum punctis haud densis, sat crassis, plus minus impressis;<br />
metanotum (ut pronotum) griseo tomentosum; area dorsalis segmenti medialis postice<br />
rotundata, omnino lumbata, tota rimulosa; alae hyalinae, nervis flavidis; calcar breviter<br />
termeque 4—5 serratum; segmentum primum in medio disci impunctatum. Nigerrimiis<br />
Schck. est major, ater et praebet mesonoti puncta crassiora, caviora, sparsiora. Long.<br />
4*5—5'5> al - 4' 3 mm -<br />
Erdschias (1 Q — 14./VII. Ewlije-Dagh 1800 in).<br />
140. Halictus quadricinctus Fabr.<br />
Apis quadricincta Fabricius, Gen. Insect., 1776, p. 247, Nr. 54—55.<br />
Erdschias (2 cT — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m, 17./VII. Bos-Tepe 1500 m).<br />
• 141. Halictus 6-cinctus Fabr.<br />
Apis sexcincta Fabricius, Syst. Entom., 1775, p. 387, Nr. 54.<br />
Erdschias (2 c/ 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
142. Halictus tenuiceps J. Vachal n. sp. cT ç.<br />
Halicto lenco^onio Ky. similis, differì: Fronte angusta, orbitis internis fere parallelis,<br />
mesonoto nitidiore, lunula dorsali segmenti medialis tenuius strigosa, nodo costali<br />
melleo; ç segmento pube fulvescente vestito; cT segmento ventrali 6 et in medio apicis<br />
villoso.<br />
Erdschias (1 ç, 1 cf — 8./VII. Illany-Dagh 1500m).<br />
* Halictus uncinus J. Vachal n. sp.?<br />
Niger, tegulis testaceis, segmentis apice testaceo-limbatis, griseolo hispidus. Caput<br />
vix ovale, fronte sat magno cannula tenui media; mesonotum sat tenue dense punctatum;<br />
segmentum mediale postice rotundatum, area dorsali tota lunulata scabriuscula.<br />
Alae infuscato-hyalinae, nervis piceis, cell. cub. 2 superne areta, nervo recurr. 1 incidente;<br />
calcar internum spinis tribus obtusis, basali longa, media fere quadrata, apicali<br />
parum conspicua. Long. 6—6*5, al. 5 mm.<br />
1 ç JBussara (vel Bussana)?<br />
143. Halictus varipes F. Mor.<br />
Halictus varipes F. Morawitz, Fedtschenko: Turkestan Mellifera, II, 1876, p. 223, Nr. 337, 9 °*«<br />
Erdschias (6 ç, 1 cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1600 m, 17./VII. Bos-Tepe 1600 m).<br />
144. Halictus villosulus Kirby (?).<br />
Melitta villosula W. F. Kirby, Mon. Ap. Angl., II, 1802, p. 62, Nr. 21, cf.<br />
Erdschias (1 ç— i3./VII. Al-Dagh 2000 m).<br />
145. Nomioides pulchella Handl.<br />
Nimioides pulchella Handlirsch, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXXIX, 1889, p. 399, ç ö, Taf. io, Fig. 4,<br />
6, 9, 14.<br />
Erdschias (5 d 1 — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
146. Morawitzia panurgoides Friese (var. fuscescens Fr.).<br />
Mora\vit\ia panurgoides Friese, Ztschr. f. syst. Hymenopterologie und Dipterologie, II. Jahrg., p. 185.<br />
Deweli Karahissar (1 cf — 20./V.).<br />
Zur Frieseschen Beschreibung des cT setze ich noch folgendes hinzu: Die Mundteile<br />
stimmen nicht sehr mit denen von Rophites überein, in dessen Nähe Morawitzia
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240 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
sonst einzureihen sein mag. Die beiden basalen Lippentasterglieder sind nämlich zu<br />
langen Zungenscheidenstücken umgewandelt, auf welche die beiden ganz kurzen Endglieder<br />
folgen. Kopf ein wenig breiter als der Thorax. Nebenaugen wie bei Rophites<br />
nahezu in <strong>einer</strong> geraden LinieJ die äußeren sind von den Netzaugen weiter entfernt als<br />
voneinander. Da sich der Kopf hinter den Augen beträchtlich fortsetzt, sind die Nebenaugen<br />
von der Stelle, wo das Hinterhaupt gegen den Hals umkippt, weit entfernt, etwa<br />
so weit als das mittlere Nebenauge von den Netzaugen (cfç). Schläfen entsprechend<br />
dem Hinterhaupte entwickelt. Fühlerschaft wohl entwickelt, etwas mehr wie doppelt<br />
so lang als an der dicksten Stelle dick, an der Vorderseite dicht und lang bärtig behaart.<br />
Die Geißel (Taf. X, Fig. 24) ist verhältnismäßig gestreckt (cf). 2. Geißelglied kaum<br />
doppelt so lang wie dick, das 3. doppelt so lang. Das Endglied ist etwa 1*5 mal so lang<br />
als das 3. Der Kopf (Taf. X, Fig. 36) ist fein und dicht punktiert. Die Punktierung<br />
des Thorax ist ähnlich, jedoch infolge der Behaarung nicht recht deutlich. Das Mittelsegment<br />
erscheint auf s<strong>einer</strong> queren «area cordata» bei 3o fâcher Vergrößerung sehr<br />
fein längsrunzelig gestrichelt, bei 10 fâcher Vergrößerung erscheint es matt und sind<br />
die Strichelchen nicht wahrnehmbar, das übrige Mittelsegment zeigt eine subtile Punktierung<br />
und glänzt etwas. Das 6. Tergit verläuft bogig, fast halbkreisförmig und bedeckt<br />
das 7. fast ganz. Der Abdominalrücken ist abstehend behaart. Bei dem einzigen<br />
vorliegenden Männchen ist die 2. Cubitalquerader beider Flügel nur in einem Stückchen<br />
vorhanden (Taf. IX, Fig. 12). Länge 14 mm.<br />
147. Halictoides Schmiedeknechtii Kohl n. sp.<br />
cT. Nigra, albide hirta; absque splendore ullo metallico. Caput et thorax subtiliter<br />
— tergita subtilissime punctulata. Caput thorace latius. Frons quam in H. inermi Nyl.<br />
multo latior. Orbitae interiores parallelae. Flagelli articulus primus (pedicellus) haud<br />
longior quam latior, secundus tertia parte circiter longior quam latior, tertius duplo<br />
longior quam latior. Sterniti quinti depressio postica mediana brevis a parte anteriore<br />
margine acri curvato divisa. Sternitum sextum laeve in modo H. inermis postice ad<br />
medium tuberculis duobus carinae-formibus approximatis instructum. Alae subhyalinae.<br />
Long. 8 — gmm. Femina latet.<br />
Diese Art der Gattung Halictoides benenne ich zu Ehren meines geehrten Freundes,<br />
des Hymenopterologen Dr. O. Schmiedeknecht.<br />
Sie steht dem H. inermis Nyl. am nächsten, ist jedoch leicht von ihr zu unterscheiden.<br />
Schwarz, ohne jeden Metallschimmer, grauweiß behaart. Die Behaarung<br />
ist lang und tritt am dichtesten auf dem Kopfschild und auf der Stirne auf, wo die<br />
Skulptur fast ganz verdeckt wird; sie ist aber auch sonst lang und reichlich wie auf<br />
dem Thorax, auf den Endsegmenten des Abdomen und an den Beinen. Flügel fast<br />
wasserhell.<br />
Der Kopf ist breiter als der Thorax, in Übereinstimmung mit der Breite desselben<br />
ist die Stirne sehr breit, weit breiter als bei inermis. Die Innenränder der Netzaugen<br />
sind parallel, bei inermis konvergieren sie gegen den Kopfschild ein wenig, jedoch ganz<br />
deutlich. Wenn ich inermis und Schmiedeknechtii vergleiche, so finde ich, daß die<br />
Nebenaugen bei ersterer Art höher gegen den Scheitel hinaufgerückt sind ; bei ihr würde<br />
eine Linie, die man sich am Hinterrande der Netzaugen quer über die Stirne gezogen<br />
denkt, ungefähr den Vorderrand des vorderen Nebenauges streifen, bei H. Schmiedeknechtii<br />
etwa durch die Mitte der hinteren Nebenaugen gehen, weshalb diese weiter<br />
gegen die Stirne herabgerückt erscheinen. Die Fühler (Taf. IX, Fig. i3) sind etwas gestreckter<br />
als bei inermis; der Pedicellus ist so lang als breit (dick), das 2. Geißelglied"
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 241:<br />
um ein Drittel länger als dick, das 3. doppelt so lang wie dick, das 4. eher etwas kürzer.<br />
Der Kopf ist dicht und fein punktiert (10 f. Vergr.), ebenso der Thorax, f<strong>einer</strong> als bei<br />
H. inermis. Die Horizontalfläche des Mittelsegmentes («area cordata») ist zart längsgestrichelt.<br />
Die Tergite des Abdomen sind sehr unscheinbar in recht mäßiger Dichte punktiert;<br />
die Punkte sind viel f<strong>einer</strong> als bei inermis und treten erst bei stärkerer Lupenvergrößerung<br />
(3o f. Vergr.) deutlich ins Auge.<br />
Das 5. Sternit (Taf. X, Fig. 19) zeigt eine Hinterrandsdepression, welche von der<br />
vorderen ausgedehnten Partie durch eine scharfe, in der Mitte bogige Kante abgetrennt<br />
ist; bei inermis ist die Kante noch schärfer kielartig und in der Mitte ziemlich unterbrochen<br />
(Taf. X, Fig. 20). Das 6. Sternit ist ziemlich glatt und glänzend und zeigt hinten<br />
in der Mitte zwei einander nahegerückte kurze kielartige Tuberkel, ähnlich wie bei H.<br />
inermis. An den Beinen kann ich keine Auszeichnungen wahrnehmen, sie sind von<br />
ähnlichen Dickeverhältnissen wie bei der verglichenen Art.<br />
Erdschias.<br />
148. Camptopoeum frontale Fabr.<br />
Prosopis frontalis Fabricius, Syst. Piez., 1804, p. 296, Nr. 14.<br />
Erdschias-Dagh (1 cT).<br />
14g. Prosopis variegata Fabr.<br />
Mellimts variegatus Fabricius, Suppl. entom. syst., 1798, p. 265, Nr. 1—2.<br />
Erdschias (1 ç — 17./VII. Bos-Tepe 1600 ni).<br />
150. Prosopis brevicornis Nyl.<br />
Hylaeus brevicornis Nyländer, Notis Saellsk. faun. et fl. Fenn. Förh., II, 1852 (Suppl.), p. 95, 9 cf.<br />
Erdschias (2 c? — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
151. Prosopis cornuta Smith.<br />
Hylaeus cornutus Smith, Trans. Ent. Soc, IV. Journ. of Proc, 1842, p. 48, 9.<br />
Sabandscha-Eskischehir (1 d 1 ).<br />
152. Rhophites nigripes Friese.<br />
Rhophites nigripes Friese.<br />
Erdschias-Dagh (1 cf — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m).<br />
153. Osmia (Protosmia) glutinosa Giraud.<br />
Heriades glutinosus Giraud, Ann. soc. entom. France, (5) I, 1871, p. 389, 0" 9.<br />
Erdschias (ig — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />
154. Osmia Duckeana Kohl n. sp.<br />
Metanoti area media nitida. Clypei apex serrulatus. Antennarum scapus vix incrassatus;<br />
flagellum lineare, articuli 3—11 subquadratis, magnitudine aequales. Alar,<br />
ant. vena transversae ordinaria paulo ante originem venae basalis sita. Abdominis tergito<br />
sexto rotundato, margine apicali separato instructo, utrinque ad basim dente valido<br />
instructo; tergitum septimum forma insigne: Tab. IX, Fig. 20.<br />
Nigra. Albido pilosus, facie densissima albide barbata. Tergita margine apicali<br />
fasciatim albido-ciliata. Sternita 3—5 longe et dense adpresso-ciliata. Tarsi apicem<br />
versus ferruginei. Calcaria pallida. Pedes albide hirti et pilosi, metatarsi intus fulvescenti-pilosi.<br />
Alae subhyalinae. Long. 9—10 mm.<br />
Diese neue Art gehört in die Gruppe der Osmia furcula F. Mor. — serrilabris<br />
F. Mor. und papaveris Ltr. Ich benenne sie zu Ehren des vorzüglichen Entomologen<br />
Adolf Ducke, Kustos am <strong>Museu</strong>m paraënse in Para (Brasilien), dem die Wissenschaft<br />
auch ein ausgezeichnetes Werk über die paläarktischen Arten der Gattung Osmia ver-.
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242 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
dankt («Die Bienengattung Osmia Panz. als Ergänzung zu Schmiedeknechts Apid.<br />
eur., II etc.» in: Bericht des naturw.-med. Vereines in Innsbruck, 1900).<br />
Die Behaarung ist weißlich, auf dem Gesicht dicht den Kopfschild bedeckend und<br />
überragend. Auf dem Bruststück ist sie ebenso dicht wie bei serrilabris. Die Tergite<br />
1—6 erscheinen, abgesehen von den längeren abstehenden weißlichen Härchen,<br />
an den Hinterrändern weiß bewimpert, so daß das Abdomen wie mit schmalen Binden<br />
versehen aussieht. Tarsen am Ende rostfarben. Schienensporne blaß. Die Bauchplatten<br />
3—5 zeigen sehr lange weißliche, nach hinten gerichtete Wimpern.<br />
Der Kopfschildrand ist gezähnelt. Die Punktierung (Skulptur) des Kopfes, Bruststückes<br />
und Hinterleibes ganz ähnlich der bei O. papaveris oder serrilabris. Der herzförmige<br />
Raum des Mittelsegmentes ist glänzend, weil ziemlich glatt. Das 6. Tergit zeigt<br />
eine ziemlich breite, abgesetzte glatte Hinterrandleiste. Der Hinterrand verläuft fast<br />
halbkreisförmig; zu Seiten an der Basis zeigt er einen großen Zahnfortsatz (Taf. IX,<br />
Fig. 15). Das 7. Tergit stellt eine mitten tief ausgeschnittene Platte dar (Taf. IX, Fig. 15).<br />
Die Fühler sind ähnlich wie bei serrilabris.<br />
Erdschias (1 cf — 8./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />
155. Osmia grossepunctata Kohl n. sp. cT.<br />
Nigra. Caput et thorax albide pilosa. Tergitorum 1 — 4 margines posteriores<br />
albo latere fasciati. Tarsi apicem versus rufi. Alae subinfumatae. Corpus grosse punctatum.<br />
Flagelli articuli 1—10 breviores quam longiores. Spatium cordiforme nitidum.<br />
Scutellum convexiusculum. Segmentum 6 tum : Tab. IX, Fig. 18, margine posteriore subrecurvum,<br />
ad basim utrinque denticulo instructo. Long. 7—8 mm.<br />
• Diese Art ist gedrungen, sehr kräftig punktiert, an Kopf und Thorax ist die Punktierung<br />
bis zur Gedrängtheit dicht und grob, auf dem Hinterleib ebenso grob als bei<br />
O. bidentata F. Mor. Die Fühler sind ziemlich kurz; die Geißelglieder 1—10 sind<br />
kürzer als breit. Schildchen etwas gewölbt. Herzförmiger Raum glänzend, weil ziemlich<br />
glatt. Tergit 2 und 3 sichtlich gewölbt, daher das Abdomen hier etwas eingeschnürt.<br />
Das 6. Tergit (Taf. IX, Fig. 18) verläuft bogenförmig; es erscheint an ihm eine etwas<br />
aufgebogene Hinterrandsleiste, weiter vorne zeigt dieses Segment beiderseits ein Zähnchen.<br />
Das 7. Tergit ist schmäler als das 6., bildet eine Platte mit abgerundeten Hinterecken.<br />
Die Form der letzten Tergite ist im ganzen etwas ähnlich der der O. Mocsdryi<br />
Friese. Das 2. Sternit ist groß, hinten fast halbkreisförmig; das 3. Sternit ist<br />
gleichfalls ziemlich groß, mit halbkreisförmigem Hinterrand, in der Mitte mit <strong>einer</strong> Neigung<br />
zu <strong>einer</strong> Inzisur. Beine entsprechend der gedrungenen Statur kräftig.<br />
Schwarz. Behaarung von Kopf und Thorax weiß. Hinterränder der vier ersten<br />
Tergite mit weißen Seitenbinden; die auf dem 4. und, wie vereinzelte Härchen andeuten,<br />
wohl manchmal auch auf dem 5. Tergite vereinigen sich zu <strong>einer</strong> vollständigen<br />
Binde.<br />
Erdschias (cT — 14./VII. Ewlije-Dagh).<br />
156. Osmia Mocsàryi Friese.<br />
Osmia mocsdryi Friese, Ent. Nachr., XXI, 1895, P- ^3, 9 o*.<br />
Erdschias (1 cT — i3./VII. Al-Dagh 2000m).<br />
157. Osmia Pentheri n. sp.<br />
Nigra; tergita abdominis viridi-aeneo-submicantia aut subcoerulescentia. Caput<br />
et thorax albovillosa. Mandibulis bidentatis. Flagelli articulus secundus tertio longitudine<br />
aequalis.
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 243<br />
Spatium cordiforme opacum. Abdominis tergitum primum albopilosum, insequentia<br />
fulvescenti-pilosa lateribus nonnunquam nigropilosis exceptis. Sternita nigropilosa.<br />
Pedes extus albide aut griseo-pilosi.<br />
Tergitum sextum haud dilatatum, aequaliter rotundatum, apice medio semicirculariter<br />
ut in O.fuciformi emarginato\ tergitum septimum angustatum bilobum. Sternitum<br />
secundum maximum margine posteriore subarcuato, haud angulatum producto.<br />
Sternitum tertium incisura profunda, bilobatum, ad incisuram aureo-ciliatum. Sternitum<br />
quartum magnum apice medio pilis stratis adnexis ferrugineis aeque bipenicillato-<br />
Metatarsus posticus pone medium haud obtusum, forma normalis. Alae sat leviter<br />
infumatae. Long. 13—i$mm.<br />
Diese Art ist groß und schön, etwas größer als fuciformis Ltr., der sie in manchen<br />
Punkten ähnlich ist. Schwarz. Die Tergite zeigen einen schwachen grünlichblauen<br />
Metallglanz. Kopf, Thorax und 1. Tergit weiß behaart, erstere dicht. Die übrigen Tergite<br />
zeigen eine rostgelbe Behaarung, oft mit Ausnahme der Seiten, die ebenso wie die<br />
Sternite schwarz behaart sind. Behaarung der Beine außen weiß oder graulichweiß,<br />
innen kurz kastanienbraun. Flügel nur wenig getrübt.<br />
Oberkiefer zweizähnig. 2. Fühlergeißelglied ziemlich gleich lang wie das 3. Dieses<br />
und wohl auch die nächstfolgenden sind kaum weniger als doppelt so lang wie dick,<br />
die Fühler sind im ganzen ein wenig kräftiger als bei 0.fuciformis, wenn auch immerhin<br />
nicht kräftig zu nennen. Herzförmiger Raum durch sehr zarte Runzelung opak.<br />
Das 6. Tergit des Hinterleibes ist halbkreisförmig zugerundet in der Mitte, am Ende<br />
auf einen kleinen Raum halbkreisförmig ausgebuchtet. Das schmälere 7. Tergit ist tief<br />
ausgeschnitten und daher zweiteilig. Das 2. Sternit ist sehr groß und verläuft hinten im<br />
Bogen; das 3. stellt, soviel eben sichtbar ist, infolge eines Einschnittes zwei fast halbkreisförmige<br />
Platten dar, die bei der Einschnittstelle goldgelb bewimpert ist. Das<br />
4. Tergit ist ziemlich groß und zeigt an der Mitte des Endrandes zwei knapp bei einanderliegende,<br />
durch gestreckte und fast wie aneinander haftende rostrote Haare gebildete<br />
flachgedrückte Pinsel. Der Metatarsus ist normal gestaltet, d. i. er zeigt nicht<br />
die bekannte Bildung der sonst nahestehenden O.fuciformis Latr. cT.<br />
Erdschias (2 cT — 14./VI. Ewlije-Dagh 1800 m).<br />
158. Osmia bidentata F. Mor.<br />
Osmia bidentata F. Morawitz, Zur Bienenf. d. Kaukasusländer, 1875, Nr. 194.<br />
Erdschias (1 d 1 — i3./VII. Al-Dagh 2000 m).<br />
159. Megachile (Chalicodoma) pyrenaica Lep.<br />
Megachile Pyrenaica Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 336, Nr. 10, 9.<br />
Erdschias (5 ç, 3 cf — 5-/VI- Soisaly noom, ij./Wl. Garny-Jaryk 1400 m).<br />
160. Lithurgus chrysurus Fonsc.<br />
Lithurgus chrysurus Fonscolombe, Ann. soc. entom. France, III, i834, p. 220, Nr. 2, ç d", Taf. 1,<br />
Fig. D, 2 (cT), 3 (cT).<br />
Erdschias (1 c?).<br />
161. Dioxys cincta Jur.<br />
Trachusct cincta Jurine, Nouv. mcth. class. Hym., 1807, p. 253, 9, Tab. 12, gen. 36.<br />
Das einzige vorliegende Stück, ein Weibchen, ist klein und hat zwei rote Hinter-<br />
leibsringe (Q — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />
162. Crocisa praevalens Kohl n. sp. cf.<br />
Nigra. Flagelli articulus secundus tertio paullulo longior, subaequalis. Tempora<br />
et occiput quam in Cr. majore M. evidenter multo crassiora. Scutellum undulatum,<br />
margine posteriore arcuate exciso (Taf. X, Fig. 21). Capite thoraceque albo-variegato-<br />
Annalcu des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, icpb. 18
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244 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
hirtis. Abdominis tergita i—5 margine postico utrinque fasciatim niveo-maculata. Tarsi<br />
fusconigri absque pubescentia ulla alba. Long. 14—15 mm.<br />
Von der Größe großer Stücke der Cr. major Mor.<br />
Schwarz. Kopf und Thorax weißlich, letzterer dünn behaart und ohne Flecken.<br />
Hinterleibstergite 1—5 dünn schwarz behaart, jederseits mit einem queren weißen<br />
Haarfleck; der Haarfleck des i.Tergits erweitert sich seitlich nach vorne kaum nennbar,<br />
ist also kein «Doppelfleck». Die Schienen tragen außen eine weiße anliegende Pubescenz,<br />
die an den hintersten zu einem Basalfleck reduziert ist. Die Tarsen sind ohne jede<br />
weiße Pubescenz, braunschwarz. Die Schläfen und das Hinterhaupt sind viel<br />
dicker als bei Cr. major F. Mor., so daß der Abstand eines hinteren Nebenauges<br />
vom Hinterhauptsrande mehr beträgt als der Abstand des vorderen<br />
NebenaugesvombenachbartenNetzauge, während er bei major sehr viel kl<strong>einer</strong> ist.<br />
Das 2. Geißelglied ist ein klein wenig, wenn auch unbedeutend, länger als das 3.<br />
Das Schildchen ist uneben, auf der Scheibe leicht gewölbt (Taf. X, Fig. 11), hinten<br />
bogenförmig ausgeschnitten, mit zahnartigen Hinterecken. Die Seiten platten des<br />
Schildchens vorne sind verhältnismäßig groß, gleichfalls leicht gewölbt. Hinten ragen<br />
unter dem Schildchen braune Haare hervor; es erscheint somit kein weißer Haarzipfel<br />
wie bei den meisten Crocisa-Arten (ob beständig?). Form der oberen Afterklappe:<br />
Taf. X, Fig. 31.<br />
Erdschias (cT — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />
163. Melecta n. sp.?<br />
Erdschias (1 Q — 12./VI. Gereme 1800 m).<br />
Das einzige Stück ist 11 mm lang. Kopf, Thorax und Beine weiß behaart. Schienen<br />
und Tarsen weiß befilzt. Schwarze Haare sieht man nur auf dem Schildchen. Die<br />
vier ersten Tergite zeigen große, auch über deren umgeschlagenen Teil sich erstreckende<br />
breite schneeweiße Filzmakeln.<br />
Das 2. Geißelglied ist etwas länger als das 3., an s<strong>einer</strong> größten Breite etwa i*3 mal<br />
so lang als am Ende breit, von der schmälsten Stelle aus betrachtet kaum 1*5 mal so<br />
lang als am Ende dick. Das Pygidialfeld (Taf. IX, Fig. 17) ist zwar nicht parallelseitig,<br />
aber verbreitert sich an der Basis nicht in dem Maße wie bei M. hictuosa Scop. (Q). Der<br />
herzförmige Raum ist runzelig punktiert. Die Tergite sind deutlich, aber nicht dicht<br />
punktiert. Der Metatarsus der Hinterbeine ist gerade. Flügeltrübung wie bei hictuosa.<br />
Ähnlich, nur größer scheint die turkestanische Melecta nivosa F. Mor. (Hör. soc.<br />
entom. Ross., XXVIII, i8g3, p. 56, Nr. 487, ç) zu sein; bei dieser sind die beiden letzten<br />
Segmente vollständig schneeweiß behaart. Über die Beschaffenheit der Tergite in betreff<br />
der Punktierung erwähnt F. Morawitz nichts.<br />
164. Melecta funeraria Smith.<br />
Melecta funeraria Smith, Cat. Hym. Brit. Mus., II, 1854, p. 287, Nr. 9, ç.<br />
Erdschias (1 Ç — i3./VI. Karasiwri 200077z).<br />
165. Melecta ashabadensis Rad.<br />
Melecta ashabadensis Radoszkovvski, Bull. soc. nat. Moscou, LXVI, 1893, p. 180, cf.<br />
Konia (1 cT — 12./V.).<br />
166. Nomada lineola Panz.<br />
Nomada lineola Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, P. 53, T. 23, ç>.<br />
Bujukdere (Turcia europ.).<br />
167. Nomada solidaginis Panz.<br />
Nomada solidaginis Panzer, Faun. Insect. Germ., P. 72, T. 21, cf.<br />
Erdschias (1 cT).
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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 245<br />
168. Nomada odontophora Kohl n. sp.<br />
Caput et 'thorax nigricantia plus minusve rufescentia ut scutellum, tubercula<br />
humeralia, pars superior clypei. Antennae pedes et abdomen laete rufa; facies, mandibulae,<br />
labrum et clypei pars inferior flava. Pubescentia albosericea imprimis sunt obtecta:<br />
facies, thoracis latera et sterna, segmentum medianum — area cordata magna<br />
laevigata nitida excepta — margines tergitorum et coxae. Alae subhyalinae.<br />
Oculi mandibularum basim contingunt (genae desunt). Oculorum margines interni<br />
paralleli. Antennae relate tenues; flagelli articulus secundus tertio paullulum<br />
tantum longior.<br />
Mesonotum dense et subtiliter punctulatum, mesothoracis latera subtiliter punctulato-rugosa.<br />
Scutellum gibbosum. Area cordata nigra polita, nitidissima. Area pygidialis<br />
forma A T . ruficornis. Pedes crassi; femora intermedia et postica utrinque in<br />
denticulum apicalem extensa (Tab. X, Fig. 26). Alarum anteriorum venulatio:<br />
Tab. IX, Fig. 8. Areola cubitalis 2 da quam tertia evidenter minor. Vena ordinaria<br />
haud interstitialis. Long. 7 mm.<br />
Diese neue Nomada-An ist sehr ausgezeichnet. Bei obiger Charakterisierung in<br />
lateinischer Sprache beschränke ich mich auf folgende Angaben.<br />
Wangen fehlend. Innenränder der Netzaugen so ziemlich parallel. Fühler<br />
verhältnismäßig dünn, wenn auch nicht lang. 2. Geißelglied nur wenig länger als das 3.<br />
Dieses ist etwa so lang als dick. Mesonotum sehr fein und dicht punktiert. Mesopleuren<br />
sehr fein punktiert runzelig. Schildchen gewölbt, mit <strong>einer</strong> Neigung, zwei<br />
Höcker zu bilden. Der herzförmige Raum ist groß, poliert, sehr glänzend und<br />
sticht von dem übrigen weiß pubescenten Mittelsegmente stark ab. Die Beine sind<br />
auffällig kräftig. Die Schenkel zeigen am Ende unten jederseits einen Zahnfortsatz<br />
(Taf. X, Fig. 26), ein Merkmal, das ich sonst bei k<strong>einer</strong> anderen mir bekannten<br />
Art beobachtet habe. 2. Cubitalzelle kl<strong>einer</strong> als die dritte (ob beständig?). Die<br />
Vena ordinaria verläuft bei dem einen vorhandenen Stück nicht interstitial.<br />
Erdschias (1 cT — 9./VII. IIlany-Dagh 1400 m).<br />
Fig. 1. Kopfansicht von Ophion capitatus Kohl n.sp.<br />
» 2. Vorderflügel von Pachycephns Konoivii<br />
Kohl n. sp. d 1 .<br />
» 3. Kopfansicht von Ophion (Henicospilus)<br />
stenopsis Kohl n. sp.<br />
» 4. Kopfansicht von Alastor atropos Lep. cf.<br />
» 5. Vorderflügel von Astata Pelops F. Moricecf.<br />
» 6. Mittelsegment von Ophion ntfoniger Kohl<br />
n. sp. ç.<br />
» 7. Kopfansicht von Alastor Pentheri Kohl<br />
n. sp. cf.<br />
» 8. Vorderflügel von Nomada odontophora<br />
Kohl n. sp. cf.<br />
» 9. Fühlergeißel von Crabro laevigatus Destefani<br />
cf.<br />
» 10. Fühlergeißel von Crabro rngifer Dahlb. cf.<br />
» 11. Hinterbeinstück von Dasypoda spinigera<br />
Kohl n, sp. cf.<br />
Erklärung der Tafeln.<br />
Tafel IX.<br />
Fig. 12.<br />
» i3.<br />
» 14.<br />
» 18.<br />
» 16.<br />
» 17.<br />
» 15.<br />
» 19.<br />
Vorderflügel von Mora\vit\ia panurgoides<br />
Friese d 1 .<br />
Fühlerstück von Halictoides Schmiedeknechtii<br />
Kohl n. sp. cf.<br />
Fühlerstück von Mora\vit\ia panurgoides<br />
Friese cf.<br />
Analtergite von Osmia Duckeana Kohl<br />
n. sp. cf.<br />
Vorderschenkel von Dasypoda spmigera<br />
Kohl n. sp. cf.<br />
Pygidialfeld von Melecta n. sp.? ç>.<br />
Analtergite von Osmia grossepunctata Kohl<br />
n. sp. cf.<br />
Fünftes Sternit von Halictoides Schmiedeknechtii<br />
Kohl n. sp. cf.<br />
Fünftes Sternit von Halictoides inermis<br />
Nyl. cf.<br />
18*
246 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Fig. 21. Schildchenplatte von Crocida praevalens<br />
Kohl n. sp. cf.<br />
» 22. Kopfansicht von Vespa orientalis L. ç (jj.<br />
» 23. » » Nomada odontophora<br />
Kohl n. sp. d.<br />
> 24. Fühler von Morawit^ia panurgoides<br />
Friese d.<br />
» 25. Vorderbein von Crabro rugifer Dahlb. d 1 .<br />
» 26. Hinterbeine von Nomada odontophora<br />
Kohl n. sp. d 1 .<br />
» 27. Kopfansicht von Vespa crabro L. 9 £5.<br />
» 28. Fühlerstück von Pachycephns Konowii<br />
Kohl n. sp. d.<br />
» 29. Mittelfuß von Encera alternons Brulle d 1 .<br />
Tafel X.<br />
Fig. 3o. Mittelfuß von Eucera plumigera Kohl<br />
n. sp. d.<br />
» 3i. AnaltergitvonCroc/stfjpniei'tf/ettsKohln.sp.<br />
> 32. Penis von Vespa orientalis L.<br />
» 33. » » » crabro L.<br />
» 34. Mittelschiene von Eucera plumigera Kohl<br />
n. sp. d<br />
» 35. Fühlerstück von Nomada odontophora<br />
Kohl n. sp.<br />
» 36. Kopfansicht von Morawit^ia panurgoides<br />
Friese d.<br />
» 37. Kopfschildansicht von Vespa crabro L. d.<br />
» 38. Kopfschildansicht von Vespa orientalis<br />
L. d.<br />
Verzeichnis der neubenannten Formen.<br />
Pachycephus aeneo-varius n. sp. 9, p. 221.<br />
» Konowii n. sp. d 1 , p. 221.<br />
Ophion rufoniger n. sp. 9, p. 223.<br />
» (Pachyprotoma) capitatus n. sp., p. 223.<br />
» (Henicospilus) stenopsis n. sp., p. 225.<br />
» » pseudophiae n.sp. d, p. 225.<br />
» (Cymatoneura) hannibalis n.sp. 9, p.225.<br />
Alastor Pentheri n. sp. d, p. 23i.<br />
Podalirius snbaequiis n. sp. 9, p. 234.<br />
Eucera (Macrocera) plumigera n. sp. d, p. 235.<br />
Anthrena dubiosa n.sp.? 9 (an var. morionis),p.236.<br />
Dasypoda spiniger a n. sp. d 9, p. 237.<br />
Coleoptera.<br />
Bearbeitet von<br />
Kustos Ludwig Ganglbauer.<br />
Halictus anellus J. Vachal n. sp. 9, p. 238.<br />
» metopias J. Vachal n. sp. d, p. 238.<br />
» patulus J. Vachal n. sp. 9, p. 239.<br />
» tenuiceps J. Vachal n. sp. d 9, p. 239.<br />
» uncinus J. Vachal n. sp. 9, p. 239.<br />
Halictoides Schmiedeknechtii n. sp. d, p. 240.<br />
Osmia Duckeana n. sp. d, p. 241.<br />
» grossepunctata n. sp. d, p. 241.<br />
» Pentheri n. sp. d, p. 242.<br />
Crocisa praevalens n. sp. d, p. 243.<br />
M'electa sp.? 9, p. 244.<br />
Nomada odontophora n. sp. d, p. 245.<br />
Unter Mitwirkung der Herren Dr. Karl Daniel in München, kais. Rat Edmund Reitter<br />
in Paskau, J. Schilsky in Berlin und Oberst A. Schultze in München.<br />
Die Käferfauna des anatolischen Hochlandes wurde erst durch die reichen Sammelergebnisse<br />
des Dr. K. Escherich 1 ) und des Hauptmannes E. v. Bodemeyer 2 ) erschlossen.<br />
Die Bearbeitung der von Dr. Penther in Kleinasien gesammelten Coleopteren<br />
bildet den dritten größeren Beitrag zur coleopterologischen Kenntnis dieses Gebietes.<br />
Dr. Penther hat in Anatolien 367 Spezies Coleopteren (Subspezies und Varietäten<br />
nicht mitgezählt) in 2657 Stücken gesammelt. Beim Studium derselben ergaben<br />
sich 20 neue Arten oder Formen, die, wie aus der Übersicht p. 270 ersichtlich, fast<br />
sämtlich dem Erdschias-Gebiet angehören. Unter diesen dürften Bembidium argaei-<br />
*) Dr. K. Escherich, Zoologische <strong>Ergebnisse</strong> <strong>einer</strong> von Dr. K. Escherich und Dr. L. Kathariner<br />
nach Central-Kleinasien unternommenen <strong>Reise</strong>. IV. Teil. Coleopteren. In Entom. Zeit, herausgegeben<br />
von dem entom. Vereine zu Stettin, 58. Jahrg., 1897, p. 3—69.<br />
2 ) E. v. Bodemeyer, Quer durch Kleinasien in den Bulghar Dagh. Emmendingen 1900, Coleo-<br />
pteren, p. 99—167.<br />
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera.<br />
cola Gangib., Sphodrus Cerberus Gangib., Zabrus Pentheri Gangib, und iconiensis<br />
Gangib., Adesmia anatolica Gangib., Pimelia Werneri Gangib., Crypticus Pentheri<br />
Reitt., Otiorrhynchus caesareus K. Dan. und Hoplia Pentheri Gangib, als besonders<br />
bemerkenswerte Elemente hervorzuheben sein.<br />
Unter den schon bekannten, aber als neu für Anatolien ausgewiesenen Arten sind<br />
viele soweit über Europa, das östliche Mittelmeer-Gebiet oder über größere Gebiete der<br />
paläarktischen Region verbreitet, daß sich ihr Vorkommen in Kleinasien mehr oder<br />
minder voraussetzen ließ. Bemerkenswerter erscheinen aber die folgenden Arten von<br />
beschränkterer Verbreitung, die ich mit Angabe ihrer bisher bekannten Provenienzen<br />
heraushebe. y<br />
Lampyris orientalis Fald. Transkaukasien.<br />
Dasytes striatuhis Brüll. Griechenland, Dalmatien.<br />
Dolichosoma maximum Schilsky. Südrußland (Sarepta).<br />
Haplocnemus turcicus Schilsky. Burgas, Adrianopel.<br />
Dasytiscus nigripes Pic. Akbès in Nordsyrien.<br />
Trichodes Reichei Muls. Syrien, Mesopotamien.<br />
Coraebus robustus Küst. Transkaukasien.<br />
Attagenus quadrimaculatus Kr. Griechenland.<br />
» aurantiacus Reitt. Akbès in Nordsyrien.<br />
Brachyleptus Reitteri Gangib. Europäische Türkei, Griechenland.<br />
Helops Duchoni Reitt. Akbès in Nordsyrien, Zeitun und Mesopotamien.<br />
» Frivalds^kyi Seidl. Europäische Türkei.<br />
Mylabris brevicollis Mars. Transkaukasien, Armenien.<br />
Pseudocolaspis rubripes Schauf. Griechenland, Kreta, Cypern.<br />
Ptochus setosus Boh. Transkaukasien.<br />
Larinus anceps Reitt. Araxestal.<br />
» grisescens Gyllh. Syrien, Persien.<br />
Phytonomus anceps Boh. Südrußland, Transkaspien.<br />
Haptomerus Schneiden Kirsch. Transkaukasien.<br />
Smicronyx syriacus Faust. Haifa in Syrien.<br />
Um das nachfolgende Verzeichnis für zoogeographische Studien brauchbar zu<br />
machen, habe ich bei jeder Art die geographische Verbreitung angegeben, soweit sich<br />
dieselbe nach der Literatur oder nach dem mir vorliegenden Materiale der Musealsammlung<br />
feststellen ließ. Außerdem sind bei jenen Arten, die auch von Dr. Escherich<br />
oder Hauptmann v. Bode m eye r in Kleinasien gesammelt wurden, die von diesen angegebenen<br />
anatolischen Fundorte in Parenthese beigefügt (E. = Escherich; v. B. =<br />
v. Bodemeyer).<br />
Bei Bearbeitung der Pentherschen Coleopterenausbeute erfreute ich mich der<br />
Mithilfe mehrerer Coleopterologen, denen ich gebührenden Dank .zum Ausdrucke<br />
bringe. Dr. Karl Daniel in München übernahm den größten Teil der Rhynchophoren<br />
sowie sämtliche Lariiden und gab die Diagnosen von Otiorrhynchus caesareus und<br />
Eusomus oligops, kais. Rat Edmund Reitter in Paskau determinierte eine Anzahl<br />
Tenebrioniden und beschrieb Crypticus Pentheri und Helops Pentheri, J. Schilsky in<br />
Berlin determinierte die Dasytinen und Mordelliden und Oberst A. Schultze in München<br />
ist die Determination der Ceutorrhynchinen und die Beschreibung der Baris<br />
grandicollis zu danken.<br />
Die Reihenfolge der Familien nach dem von mir vor drei Jahren (Münchener<br />
Koleopt. Ztschr., I, igo3, p. 271—3ig) proponierten System.
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248 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Unterordnung Adephaga.<br />
Familienreihe Caraboidea.<br />
Familie Cicindelidae.<br />
1. Cicindela campestris politica Motsch.<br />
Insel Prinkipo, Konia—Kaisarie. — Ostmediterrane Rasse der über den größten<br />
Teil der paläarktischen Region verbreiteten campestris L.<br />
Familie Carabidae.<br />
2. Calosoma (Campalita) Maderae turcomannicum Motsch. (auropunctatum Herbst<br />
var.funestum Geh.).<br />
Serai-Dagh bei Konia. — Über Turkestan, Transkaspien, Persien, Transkaukasien<br />
und Anatolien (Biledjik — v. B.) verbreitete Rasse des in der typischen<br />
Form auf Madeira, den Kanarischen Inseln und im westlichen Mittelmeer-<br />
Gebiete vorkommenden Maderae F., mit dem Roeschke (Entom. Nachr.,<br />
XXVI, 1900, p. 160) nicht nur das nord-, mittel- und südosteuropäische<br />
auropunctatum Herbst, sondern auch chinense Kirby aus China und dem<br />
Amur-Gebiet, indicum Hope aus Nepal, crassipes Chaud, von Kordofan<br />
und rugosum Degeer aus Äquatorial- und Südafrika als Rassen verbindet.<br />
3. Car abus (Procrustes) coriaceus Kindermanni Wahl.<br />
Insel Prinkipo, Haidar-Pascha bei Skutari. — Bosporusform des in zahlreichen<br />
Rassen über Kleinasien, die Balkanhalbinsel, Italien und über Mittel- und<br />
Nordeuropa verbreiteten coriaceus L.<br />
4. Carabus (Lamprostus) Jani Geh., Cat. Col. Trib. Carab., 1885, p. 8 (moestus Crist.<br />
nee Dej.).<br />
Ein Stück von der Route Eskischehir—Ilgün, zahlreiche Stücke vom Erdschias-<br />
Gebiet; von Ilgün auch ein Stück der Varietät mit bronzefarbigen grün gerandeten<br />
Flügeldecken (var. Escherichi Roeschke i. 1.). — Über Kleinasien<br />
weit verbreitet (Biledjik, Eskischehir, Akschehir, Sultan-Dagh, Burna, Bulghar-Maaden<br />
— v. B.).<br />
5. Carabus (Pachystus) morio Mannh.<br />
Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh bei Konia, Erdschias-Gebiet. — Kleinasien, europäische<br />
Türkei.<br />
6. Carabus (Tomocarabus) rumelicus Chaud.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasien (Bulghar-Maaden — v. B.), Armenien.<br />
7. Carabus (Mimocarabus) maurus Adams var. geminatulus Reitt., Verh. naturf. Ver.<br />
Brunn, XXXIV, 1896, p. 176.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Amasia beschriebene<br />
Varietät der über das Kaukasus-Gebiet, über Nordpersien, Armenien,<br />
Kleinasien, Cypern und Syrien verbreiteten Art.<br />
8. Carabus (Deuterocarabus) congruus Motsch., Bull. Mose, 1865, II, p. 288.<br />
Erdsphias-Gebiet. — Kleinasien (nach Stücken von Amasia beschrieben; häufig<br />
am Nordabhang des Bulghar-Dagh — v. B.).<br />
g. Bembidium (Peryphus) argaeicola Gangib, n. sp.<br />
Ein Stück vom Erdschias-Gebiet.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptérâ. 249<br />
10. Bembidium (Synechostictus) elongahim Dej.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
11. Pogonns luridipennis Germ.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Sibirien, Mittelmeer-Gebiet.<br />
12. Calathus fuscipes syriacus Chaud.<br />
Erdschias-Gebiet. — Ostmediterrane Rasse des über Nord- und Mitteleuropa und<br />
über das Mittelmeer-Gebiet verbreiteten fuscipes Goeze.<br />
13. Calathus ambiguus Payk.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
14. Calathus melanocephalus L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Europa, Kaukasus.<br />
15. Sphodrus (Taphoxenus) Cerberus n. sp.<br />
Erdschias-Gebiet.<br />
16. Laemostenus (Pristonychus) capitatus Chaud.; Schauf., Monogr. Bearbeit. d. Sphodrini,<br />
1865, p. 89 (Sitzungsber. Isis, 1865, p. 157).<br />
Erdschias-Gebiet. — Mesopotamien (Diarbekir), Kleinasien (Burna, Bulghar-<br />
Maaden — v. B.).<br />
17. Pterostichus (Poecilus) Korbi sublaevicollis Gangib.<br />
Erdschias-Gebiet. — Rasse des nach Stücken von Amasia beschriebenen Korbi<br />
Tschitsch.<br />
18. Amara aenea Degeer.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />
verbreitet.<br />
19. Amara (Celia) testicola Zimm.; Tschitsch., Wien. Ent. Ztg., XXVIII, 1899, p. 161.<br />
Konia—Kaisarie. — Turkestan, Transkaspien, Südrußland, Transkaukasien, Kleinasien<br />
(Eskischehir, Burna — v. B.).<br />
20. Zabrus (Pelor) blapoides tauricus Chaud.<br />
Ein Stück von der Route Konia —Kaisarie.— In der Krim und in Kleinasien<br />
vorkommende Rasse des über das östliche Mitteleuropa und den weiten<br />
Umkreis des Schwarzen Meeres verbreiteten blapoides Creutz.<br />
21. Zabrus rotundicollis Mén.<br />
Zahlreiche Stücke von der Route Konia—Kaisarie, einige Stücke von der Route<br />
Eskischehir—Hgün, ein Stück von Ilgün. — Kleinasien, Mesopotamien.<br />
22. Zabrus Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Erdschias-Gebiet.<br />
23. Zabrus iconiensis Gangib, n. sp.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie.<br />
24. Aristus eremita Dej.<br />
Konia—Kaisarie. — Griechenland, Türkei, Kleinasien, Syrien, Transkaukasien,<br />
Turkestan.<br />
25. Harpalus (Ophonus) convexicollis Mén.<br />
Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien, Kleinasien (Eskischehir, Konia, Burna —<br />
v. B.), Syrien.<br />
26. Harpalus (Harpalophonus) circumpunctatus anatolicus K. Daniel, München.<br />
Koleopt. Ztschr., II, 1904, p. 12.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Anatoiische Rasse des in der typischen<br />
Form über Südrußland, Transkaukasien und Westsibirien verbreiteten
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circumpunctatus Chaud., zu dem Dr. Karl Daniel auch den italienischsardinisch-sizilischen<br />
italus Schaum als Rasse zieht.<br />
27. Harpalus (Artabas) punctatostriatus Dej.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
28. Harpalus (Microderus) br achy pus Stev.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Turkestan, Südrußland, Transkaukasien,<br />
Kleinasien. (In der Salzsteppe häufig — v. B.)<br />
29. Harpalus (Lasioharpalus) salinulus Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXVIII,<br />
1900, p. 86.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Bisher nur von Konia bekannt.<br />
30. Harpalus (Lasioharpalus) psittacinus Fourcr.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />
verbreitet.<br />
31. Harpalus (Lasioharpalus) oblitus Dej.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
32. Harpalus (Harpalobius) skutariensis Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXVIII,<br />
1900, p. 107.<br />
Serai-Dagh bei Konia. — Nach Stücken von Skutari beschrieben.<br />
33. Harpalus (Actephilus) picipennis Duftschm.<br />
Erdschias-Gebiet. — Europa, Transkaukasien, Kleinasien (Sultan-Dagh — v. B.).<br />
34. Harpalus (Pheuginus) anxius Duftschm.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
35. Harpalus (Pheuginus) serripes Quens. var. subchalybaeus Reitt., Verh. naturf.<br />
Ver. Brunn, XXXVIII, 1900, p. 120.<br />
Ein Stück vom Erdschias-Gebiet. — Schwarzblaue Varietät der über Mitteleuropa,<br />
das Mittelmeer-Gebiet und über Turkestan verbreiteten Art.<br />
36. Chlaenius vestitus Payk.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
37. Chlaenius (Dinodes) a\ureus Duftschm.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
38. Metabletus fuscomaculatus Motsch. (exclamationis Mén.).<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet, Madeira.<br />
3g. Metabletus obscuroguttatus Duftschm.<br />
Eskischehir bis Ilgün. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
40. Polystichus connexus Fourcr.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Mittel- und Südeuropa.<br />
41. Cymindis Andreae Mén.<br />
Konia—Kaisarie. — Turkestan, Transkaspien, Mesopotamien, Kleinasien (Dorylaion<br />
— v. B.), Cypern.<br />
42. Cymindisaxillarispalliata Fisch.;palliata Chaud., Beri. Entom. Ztschr., 1873, p. 66.<br />
Einzeln vom Serai-Dagh und von der Route Konia—Kaisarie, zahlreich vom<br />
Erdschias-Gebiet, von dort auch ein Stück der var. omiades Fald. — Ostmediterrane<br />
Rasse der in der typischen Form über Mitteleuropa und das<br />
westliche Mittelmeer-Gebiet verbreiteten axillaris F.<br />
43. Cymindis lineata Quens.; Chaud., Beri. Entom. Ztschr., 1873, p. 74; Gangib, in<br />
E. v. Bodemeyer, Quer durch Kleinasien in den Bulghar-Dagh, 1900, p. i3g.<br />
Ein Stück vom Serai-Dagh und ein Stück der var. manca Gangib. (1. c, p. 139)<br />
vom Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Balkanhalbinsel, Kleinasien, Syrien.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 251<br />
44. Brachynus explodens Duftschm.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
Familie Dytiscidae.<br />
45. Coelambus confluens F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Madeira, Azoren, Canaren.<br />
46. Hydroporus halensis F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Syrien.<br />
47. Agabus bipustulatus L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
48. Acilins sulcatus L.<br />
Erdschias-Gebiet. Sehr zahlreich. — Über die paläarktische Region weit verbreitet.<br />
49. Dytiscus marginalis L. Q forma conformis Kunze.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
Familie Gyrinidae.<br />
50. Gyrinus natator L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
Unterordnung Polyphaga.<br />
Familienreihe S tap h y linoidea.<br />
Familie Staphylinidae.<br />
51. Tachyporus solutus Er.<br />
Eskischehir—Ilgün, Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />
Region verbreitet.<br />
52. Tachyporus hypnorum F.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischenRegion verbreitet.<br />
53. Tachyporus nitidulus F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über die paläarktische Region und über Nord- und Zentralamerika<br />
verbreitet.<br />
54. Creophilus maxillosus L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region und die<br />
angrenzenden Teile der indischen und äthiopischen Region verbreitet, auch<br />
in Nordamerika und Mexiko.<br />
55. Staphylinus (Pseudocypus) picipennis F.<br />
Erdschias-Gebiet, zahlreich. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />
verbreitet.<br />
56. Philonthus atratus Gravh.<br />
Serai-Dagh. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
57. Philonthus Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Erdschias-Gebiet, 1 ç.<br />
58. Paederus litoralis Gravh.<br />
Sabandscha, Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
59. Astenusßliformis Latr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.
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252 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
60. Oxytelus sculpturatus Gravh.<br />
Sabandscha—Eskischehir. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />
verbreitet.<br />
61. Oxytelus inustus Gravh.<br />
Bujukdere (europäische Türkei). — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeergebiet.<br />
62. Coprophihis (Zonoptilus) sellula Solsky.<br />
Konia—Kaisarie. — Transkaspien, Kaukasus, Mesopotamien, Kleinasien (Angora<br />
-E.). . . .<br />
Familie Histeridae.<br />
63. Hister quadrimacidatus L. *<br />
Bujukdere. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
64. Hister sinuatus Payk.<br />
Konia—Kaisarie. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
65. Sapririus semistriatus L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region und die<br />
angrenzenden Teile der indischen Region verbreitet.<br />
Familienreihe Palpicornia.<br />
Familie Hydrophilidae.<br />
66. Helophorus aquaticus L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
67. Laccobius nigriceps Thoms.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
68. Sphaeridium bipustulatum F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
Familienreihe Diversicornia.<br />
Familie Cantharidae.<br />
6g. Lampyris orientalis Fald., E. Oliv., L'Abeille, XXII, 1884, p. 22.<br />
Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh). — Transkaukasien.<br />
70. Cantharis livida L. und var. melaspis Chevr.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk, var. melaspis vom Serai-Dagh. — Nord- und Mitteleuropa,<br />
östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />
71. Cantharis obscura L.<br />
. Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Askold.<br />
72. Malt hi mis axillar is Kiesw.<br />
Konia—Kaisarie. — Europäische Türkei, Kleinasien (Angora — E.).<br />
Familie Melyridae.<br />
(Die Dasytinen wurden von Herrn J. Schilsky in Berlin determiniert.)<br />
73. Malachius aenens L.<br />
Serai-Dagh. — Europa, Westasien, Turkestan, Sibirien.<br />
74. Malachius assimilis Baudi.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Südrußland, Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 253<br />
75. Malachhis atnbiguus Peyron; Krauß, Best.-Tab. europ. Col., XLIX. H., p. 25 u. 3i.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk, Eskischehir—Ilgün. — Italien, südöstliches Mitteleuropa,<br />
Balkanhalbinsel, Kleinasien (Akschehir, Burna, Bulghar-Maaden — v. B.),<br />
Armenien, Turkestan.<br />
76. Anthocomus pupillatus Ab.de Perrin, Rev. d'Entom., 1890, p. 44; Ann. Soc. Ent.<br />
Fr., 1891, p. 191.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk, Sabandscha—Eskischehir. — Kleinasien (Angora — E.), Syrien.<br />
77. Henicopus pilosus Scop.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Westasien, Sibirien.<br />
78. Dasytes striatulns Brüll.<br />
Erdschias-Gebiet. — Dalmatien, Griechenland.<br />
79. Psilothrix cyaneus 01.<br />
Bujukdere (europäische Türkei). — Mittelmeer-Gebiet, Nordseeinseln, Livland.<br />
80. Dolichosoma maximum Schilsky in Küster, Käf. Europ., XXX, 1894, p. 52.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha. — Nach Stücken von Sarepta beschrieben.<br />
81. Haplocnemus (Holcopleura) turcicus Schilsky in Küster, Käf. Europ., XXXIV, p. 3o.<br />
Sabandscha—Eskischehir. — Türkei (Burgas, Adrianopel).<br />
82. Dasytiscus nigripes Pic, L'Échange, 1894, p. 112; Schilsky in Küster, Käf. Europ.,<br />
XXXII, p. 68.<br />
Erdschias-Gebiet. — Von Akbès in Nordsyrien beschrieben.<br />
Familie Cleridae.<br />
83. Trichodes Reichet Muls. var. Klugi Kr. und var. imitator Reitt., Verh. naturf. Ver-<br />
Brunn, XXXII, 1894, p. 56.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nordsyrien (Akbès), Mesopotamien (Mardin).<br />
84. Trichodes laminatus Chevr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kleinasien (Angora — E.), Mesopotamien, Syrien.<br />
85. Trichodes inermis Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXII, p. 76.<br />
Erdschias, Illany-Dagh. — Konstantinopel, Kleinasien, Nordpersien, Araxestal.<br />
86. Trichodes quadriguttatus Ad.<br />
Erdschias. — Europäische Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Mesopotamien,<br />
Persien.<br />
87. Trichodes Korbianus n. sp. Gangib, var. cappadocicus Gangib.<br />
Erdschias, Illany-Dagh.<br />
88. Trichodes Heydeni Escher, var. anatolicus Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXII,<br />
p. 78.<br />
Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien, Nordmesopotamien, Kleinasien, Syrien.<br />
Familie Elateridae.<br />
89. Porthmidhis austriacus Schrank.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Balkanhalbinsel.<br />
90. Cardiophorus discicollis Herbst und var. Ganglbaueri Buysson, Ann. Soc. Ent. Fr.,<br />
1898, Bull., p. 259.<br />
Serai-Dagh, Illany-Dagh, Erdschias. — Mitteleuropa, Südrußland, Balkanhalbinsel,<br />
Kleinasien (Konia — v. B.), Rhodus, Kaukasus.<br />
91. Cardiophorus cinereus Herbst und var. testaceus F.<br />
Erdschias, Serai-Dagh. — Europa, Kleinasien, Transkaukasien.
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254 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
92. Cardiophorus incanus Er. (yersicolor Muls. et Rey.).<br />
Konia—Kaisarie. — Südfrankreich, Sardinien, Kleinasien (Biledjik, Eskischehir,<br />
Akschehir, Sultan-Dagh — v. B.).<br />
g3. Cardiophorus rubripes Germ.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Kaukasus.<br />
g4. Selatosomus latus F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien (Burna — v. B.), Syrien,<br />
Kaukasus, Sibirien.<br />
95. Agriotes lineatus F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
96. Agriotes pahidum Kiesw.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Ungarn, Griechenland, Kleinasien (Konia, Bulghar-Maaden<br />
— v. B.), Syrien.<br />
97. Synaptus filiformis F.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord- und Mitteleuropa, Italien, Balkanhalbinsel, Kleinasien,<br />
Syrien, Kaukasus, Turkestan, Sibirien.<br />
98. Silesis concolor Desbr.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Türkei, Kleinasien, Syrien.<br />
Familie Buprestidae.<br />
99. Julodis silicata Redtb.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Syrien (Antiochia), Kleinasien (Angora — E., Bulghar-<br />
Maaden — v. B.).<br />
100. Capnodis carbonaria Klug.<br />
Erdschias. — Türkei, Südrußland, Kaukasus, Armenien, Kleinasien, Syrien.<br />
101. Sphenoptera coracina Stev.<br />
Erdschias. — Südrußland, Kleinasien (Angora — E.), Syrien.<br />
102. Poecilonota variolosa dicercoides Reitt., Deutsch. Entom. Zeit., 1888, p. 426.<br />
Illany-Dagh. — Von Reitter nach Stücken von Wladiwostok als eigene Art beschrieben,<br />
aber gewiß nur eine Rasse der über den größten Teil der paläarktischen<br />
Region verbreiteten variolosa Payk.<br />
103. Coraebiis rubi L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
104. Coraebiis metallicus repletus Abeille de Perrin, Rev. d' Entom. Caen., XV, 1896, p. 277.<br />
Erdschias-Gebiet. Orientalische Rasse des über das südliche Mitteleuropa und das<br />
Mittelmeer-Gebiet verbreiteten metallicus Cast. Abeille de Perrin (elatus<br />
autor. nee F.).<br />
105. Coraebiis gibbicollis Illig. ; Abeille de Perrin, 1. c, p. 282.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet mit Ausnahme von Syrien und Ägypten.<br />
106. Coraebiis robustus Küst.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Transkaukasien.<br />
107. Acmaeodera seminata Abeille de Perrin, Ann. Soc. Ent. Fr., 1895, Bull., CXX.<br />
Ein Stück vom Erdschias-Gebiet. — Von Smyrna und vom Amanus in Nordsyrien<br />
beschrieben.<br />
108. Agrilus angustulus Illig.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 255<br />
Familie Dermestidae.<br />
109. Dermestes vulpinus L.<br />
Serai-Dagh. — Kosmopolitische Art.<br />
110. Dermestes bicolor F.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Kaukasus,<br />
in. Attagenus quadrimaculatus Kr.<br />
Iilany-Dagh. — Griechenland.<br />
112. Attagenus aurantiacus Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 189g, 274.<br />
Serai-Dagh bei Konia. — Von Akbès in Nordsyrien beschrieben.<br />
n3. Anthrenus scrophulariae L. und var. gravidus Küst.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk, Eskischehir—Ilgün. — Über den größten Teil der palaarktischen<br />
Region verbreitet.<br />
114. Anthrenus pimpinellae F. var. Goliath Muls. et Rey und var. delicatus Kiesw.<br />
Sabandscha—Eskischehir, Eskischehir—Ilgün. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />
Region verbreitet.<br />
115. Anthrenus verbasci L.<br />
Sabandscha—Eskischehir, Illany-Dagh. — Kosmopolitische Art.<br />
116. Anthrenus molitor Aube.<br />
Erdschias, Illany-Dagh. — Südeuropa.<br />
117. Curimus anatolicus n. sp.<br />
Ein Stück.vom Erdschias-Gebiet.<br />
Familie Byrrhidae.<br />
Familie Nitidulidae.<br />
118. Brachyleptus quadratics Sturm; Gangib., Käfer von Mitteleuropa, III, p. 457<br />
(canescens Reitt., Entom. Nachr., 1896, p. 295).<br />
Serai-Dagh bei Konia. — Östliches Mitteleuropa, Kaukasus, Armenien, Kleinasien<br />
(Akschehir — v. B.), Syrien.<br />
119. Brachyleptus Reitteri Gangib., 1. c, p. 457, Note (quadratus Reitt. nee Sturm).<br />
Eskischehir—Ilgün. — Türkei, Griechenland.<br />
120. Meligethes coracinus Sturm.<br />
Sabandscha—Eskischehir, Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil von<br />
Europa verbreitet.<br />
121. Meligethes lepidii Mill.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha. — Süddeutschland, östliches Mitteleuropa.<br />
Familie Phalacridae.<br />
122. Phalacrus coruscus Payk.<br />
Eskischehir—Ilgün, Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />
Region verbreitet.<br />
123. Olibrus bisignatus Küst.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Turkestan.<br />
124. Eustilbus atomarius L.<br />
Karaköi —Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.
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256 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Familie Lathridiidae.<br />
125. Corticaria (Melanophthalma) transversalis Gyllh.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. —Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
Familie Coccinellidae.<br />
126. Coccinella (Semiadalia) undecimnotata Schneid.<br />
Haidar-Pascha—Eskischehir, Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kaukasus,<br />
Kleinasien (Angora — E.; Sabandscha, Konia — v. B.).<br />
127. Coccinella (Coccinella) septempunctata L.<br />
Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh, Illany-Dagh, Erdschias. — Über den größten Teil<br />
von Europa, Nordafrika und Asien verbreitet.<br />
128. Coccinella (Coccinella) quatuordecimpiistulata L.<br />
Sabandscha—Eskischehir, Eskischehir—Ilgün, Erdschias. — Über den größten<br />
Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
12g. Coccinella (Coccinella) sinuatomarginata Fald.<br />
Illany-Dagh; Erdschias. — Mitteleuropa, Italien, Kaukasus, Kleinasien(Angora — E.).<br />
130. Coccinella (Thea) vigintiduopunctata L.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
131. Brurnus octosignatus Gebl.<br />
Serai-Dagh bei Konia, Illany-Dagh, Erdschias. — Sizilien, Balkanhalbinsel, Südrußland,<br />
Sibirien, Turkestan, Armenien, Kleinasien, Syrien.<br />
132. Hyperaspis reppensis Herbst var. femorata Motsch. *<br />
Erdschias-Gebiet. — Im südöstlichen Mitteleuropa, in Kleinasien und Armenien<br />
vorkommende Varietät der über den größten Teil der paläarktischen Region<br />
verbreiteten Art.<br />
133. Coccidula ruf a Herbst.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
134. Lithophilus graecus Reitt.<br />
Erdschias-Gebiet. — Griechenland, Kleinasien (Angora — E.; Konia — v. B.).<br />
135. Scymnus rubromaculatus Goeze.<br />
Sabandscha—Eskischehir. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />
verbreitet.<br />
«<br />
136. Scymnus Apet^i Muls.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha, Illany-Dagh. Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-<br />
Gebiet.<br />
Familienreihe Heteromera.<br />
Familie Tenebrionidae.<br />
Teilweise von Herrn kais. Rat Edmund Reitter in Paskau determiniert.<br />
137. Zophosis punctata Brüll.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Die griechisch-anatolische typische Form der<br />
über das Mittelmeer-Gebiet weit verbreiteten Art.<br />
138. Adesmia anatolica Gangib, n. sp.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie, sechs Stücke vom Erdschias-Gebiet.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. • . 257<br />
i3g. Dailognatha caraboides Sol.<br />
Eskischehir—Ilgün, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Balkanhalbinsel, Transkaukasien,<br />
Nordpersien, Kleinasien, Syrien.<br />
140. Dailognatha puntila Baudi.<br />
Erdschias-Gebiet. — Armenien (Erzerum, Trapezunt), Kleinasien (Bulghar-Maaden<br />
— v. B.).<br />
141. Calyptopsis Escherichi Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXIX, 1900, p. i33.<br />
Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Angora beschrieben.<br />
142. Tentyria angulata Brüll.<br />
Eskischehir—Ilgün, Ilgün, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias.<br />
— Türkei, Griechenland, Kleinasien (Bulghar-Maaden — v. B.).<br />
143. Tentyria Wiedemanni Mén.<br />
Konia—rKaisarie. — Kleinasien (nach v. B. in Anatolien überall häufig).<br />
144. Adelostoma silicatimi Duponch.<br />
Konia—Kaisarie. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
145. Stenosis orientalis Brüll.<br />
Konia—Kaisarie. — Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien.<br />
146. Aids opaca Heyd.; Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XLII, 1904, p. 40.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasien (Angora — E.; Biledjik, Bulghar-Maaden<br />
— v. B.), nach Reitter auch in Griechenland.<br />
147. Blaps gigas L.<br />
Kaisarie. — Mittelmeer-Gebiet, Kanarische Inseln.<br />
148. Blaps tibialis Reiche und cT var. strigicollis Baudi.<br />
Eskischehir, Serai-Dagh, Ilgün, Konia—Kaisarie, Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias.<br />
— Griechenland, Kleinasien (Eskischehir, Salzsteppe — v. B.).<br />
149. Blaps tibiella Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, i8g3, p. 278.<br />
Kaisarie. — Nach Stücken von «Tscherdack» in Kleinasien beschrieben.<br />
150. Blaps mortisaga L.<br />
Kaisarie. — Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Transkaukasien.<br />
151. Blaps ocreata All.<br />
Konia—Kaisarie. — Kleinasien (Angora — E. ; nach v. B. in ganz Anatolien häufig).<br />
152. Blaps abbreviata Mén.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Südosteuropa bis Wien, Kleinasien (Sultan-Dagh<br />
— v. B.).<br />
153. Pimelia (Gedeon) Werneri Gangib, n. sp.<br />
Sechs Stücke vom Erdschias. — Auch bei Eskischehir von Dr. Franz Werner<br />
aufgefunden.<br />
154. Pachyscelis villosa Drap.<br />
Erdschias. — Griechenland, Kleinasien (Biledjik, Eskischehir — v. B.), Transkaukasien,<br />
Syrien.<br />
155. Pachyscelis quadricollis smyrnensis Kr.<br />
Eskischehir, Ilgün, Serai-Dagh, Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasiatische Rasse<br />
der in der typischen Form über Griechenland und Kreta verbreiteten quadricollis<br />
Brüll.<br />
156. Crypticus Pentheri Reitt. n. sp.<br />
Elf Stücke von der Route Konia—Kaisarie.<br />
157. Dendarus (Pandarinus) tenellus Muls.<br />
Serai-Dagh.-Türkei,Griechenland, Kleinasien (Sultan-Dagh -v.B.), Mesopotamien.
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258 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
158. Dendarus (Pandarinns) crenuîatus Mén.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias (zahlreich). — Südrußland,<br />
Türkei, Kleinasien, Armenien, Kaukasus.<br />
159. Pedinus Strabonis Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, p. 371.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Erdschias. — Konstantinopel, Kleinasien (nach v. B.<br />
in ganz Anatolien häufig), Transkaukasien.<br />
160. Pedinus curvipes Desbroch.<br />
Bujukdere, Haidar-Pascha. — Griechenland, Kleinasien.<br />
161. Opatrum geminatum Brüll.<br />
Serai-Dagh, Erdschias. — Balkanhalbinsel, Kleinasien (Angora — E.), Transkaukasien,<br />
Transkaspien.<br />
162. Gonocephalum pusilhim F.<br />
Eskischehir—Ilgün, Konia—Kaisarie, Erdschias. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet,<br />
Turkestan.<br />
163. Laena Theana Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 1899, p. 283.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Amasia beschrieben.<br />
164. Helops (Raiboscelis) syriacus Reiche.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Syrien, Kleinasien (Angora — E.; Eskischehir, Sultan-<br />
Dagh, Kodja-Kyr — v. B.).<br />
165. Helops (Entomogonus) Duchoni Reitt., Wien. Ent. Zeit., 1901, p. 18.<br />
Ein Stück vom Erdschias-Gebiet. — Nach Stücken von Akbès in Nordsyrien und<br />
Zeitun in Mesopotamien beschrieben.<br />
166. Helops (Helops) Pentheri Reitt. n. sp.<br />
15 Stücke vom Erdschias-Gebiet.<br />
167. Helops (Nalassus) plebejus Küst.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Griechenland, Kleinasien (Sabandscha, Biledjik — v. B.).<br />
168. Helops (Catomus) Frivalds^kyi Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, p. 749.<br />
Konia —Kaisarie. — Europäische Türkei.<br />
Familie Allecididae.<br />
16g. Hymenalia graeca Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, 2, 1896, p. 75.<br />
Illany-Dagh, Erdschiasgebiet. — Griechenland, Dalmatien, Türkei, Kleinasien (Angora<br />
— E.).<br />
170. Omophlina Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Erdschias-Gebiet, sechs Stücke.<br />
171. Cteniopus Bodemeyeri Reitt., Wien. Ent. Zeit., igo3, p. 257.<br />
Vier Stücke vom Illany-Dagh. — Nach Stücken von Karabunar in der Salzsteppe<br />
zwischen Konia und Eregli beschrieben.<br />
172. Cteniopus sulphuripes Germ.<br />
Illany-Dagh. — Östliches Mitteleuropa, Balkanhalbinsel.<br />
173. Omophlus pilosellus Kirsch.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias. — Kleinasien (Burna, Bulghar-Maaden — v. B.), Tinos.<br />
174. Omophlus flavipennis Küst.<br />
Serai-Dagh, Eskischehir—Ilgün, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Balkanhalbinsel,<br />
Kleinasien (Angora — E.; Salzsteppe — v. B.), Transkaukasien.<br />
175. Omophlus curtulus Kirsch.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.).
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 25 g<br />
Familie Mordellidae.<br />
Determiniert von J. Schilsky in Berlin.<br />
176. Mordella aculeata L. mit var. velutina Era.<br />
Sabandscha, Illany-Dagh, Erdschias. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />
Region verbreitet.<br />
177. Mordellistena brevicauda Boh.<br />
Illany-Dagb, Erdschias. — Europa, Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.), Syrien.<br />
178. Mordellistena puntila Gyllh.<br />
Eskischehir—Ilgün, Illany-Dagh. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
179. Anaspis (Silaria) varians Muls.<br />
Illany-Dagh. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
Familie Meloidae.<br />
180. Meloë proscarabaeus L.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Europa, Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />
Eskischehir, Konia, Akschehir, Boz-Dagh, Sultan-Dagh, Bulghar-Maaden —<br />
— v. B.), 1 Turkestan.<br />
181. Meloë hunganis Schrank.<br />
Konia—Kaisarie. — Südliches Mitteleuropa, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />
Eskischehir — v. B.).<br />
182. Meloë cicatricosus Leach.<br />
Konia—Kaisarie. — Mitteleuropa, Kleinasien (Eskischehir — v. B.).<br />
183. Meloè' hiccius Rossi.<br />
Konia—Kaisarie. — Südeuropa, Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />
Eskischehir, Gök-Dagh — v. B.), Turkestan.<br />
184. Meloë erythrocnemis Pall.<br />
Konia—Kaisarie. — Italien, Dalmatien, Griechenland, Südrußland, Kleinasien<br />
(Angora — E.J Eskischehir, Kodja-Kyr — v. B.), Turkmenien.<br />
185. Meloë Olivieri Chevr.<br />
Konia—Kaisarie. — Kleinasien (Angora — E.; Eskischehir, Dorylaion, Kodja-<br />
Kyr, Konia — v. B.), Persien.<br />
186. Cerocoma Mühlfeldi Gyllh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Östliches Mitteleuropa, Östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />
187. Mylabris quadripunctata L. und var. Adamsi Fisch.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
188. Mylabris floralìs Pali.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Sibirien.<br />
189. Mylabris scabiosae Oliv.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasien (Angora — E.), Syrien,- Persien.<br />
190. Mylabris fusca galatiensis Esch., Stett. Ent. Zeit., 1897, p. 3g.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nach Stücken von Angora beschriebene Rasse der über<br />
Kleinasien, Syrien und Persien verbreiteten^/nsca Oliv.<br />
191. Mylabris impar Thunbg. (grisescens Tausch., Mars.).<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Südrußland, Transkaukasien, Kleinasien (Angora — E.).<br />
192. Mylabris laevicollis Mars.<br />
Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien, Armenien (Erzerum).<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 19
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2ÓO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
ig3. Mylabris Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Illany-Dagh, Erdschias.<br />
194. Mylabris crocetta Pall, mit var. brunnea Esch., Stett. Ent. Zeit., 1897, p. 41.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie (sehr zahlreich), Erdschias. — Ungarn, Südrußland,<br />
Balkanhalbinsel, Kleinasien (Angora — E. ', Bulghar-Maaden — v. B.), Syrien.<br />
195. Mylabris miinda Esch., Stett. Ent. Zeit., 1897, p. 38.<br />
Serai-Dagh, ein Stück. — Kleinasien, nach Stücken von Angora beschrieben, von<br />
v. B. auch in den Vorbergen des cilicischen Taurus bei Zanapa und Burna<br />
gesammelt.<br />
196. Lydus (Alosimus) syriacus L.<br />
Konia—Kaisarie. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
197. Lydus (Alosimus) chalybaeus Tausch, var. obscurus Esch., Deutsch, Ent. Zeit.,<br />
1896, p. 224.<br />
Erdschias-Gebiet. — Von Angora beschriebene Varietät der über die Türkei, Südrußland,<br />
Transkaukasien, Kleinasien und Mesopotamien verbreiteten Art.<br />
198. Lydus (Alosimus) collaris F.<br />
Konia—Kaisarie. — Südrußland, Transkaukasien, Kleinasien, Persien.<br />
199. Zonitis sexmaculata Oliv.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.),Syrien.<br />
Familie Oedemeridae.<br />
200. Asclera haemorrhoidalis Schmidt.<br />
Boz-Oyuk. — Türkei, Kleinasien (Angora — E.; Konia — v. B.).<br />
201. Oedemera caudata Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, 2, 1899, p. 918.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha, Sabandscha—Eskischehir. — Sardinien, Sizilien,<br />
Italien, Dalmatien, Griechenland, Kleinasien.<br />
202. Mycterus umbellatarum F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
Familienreihe Phytophaga.<br />
Familie Cerambycidae.<br />
203. Lettura unipunetata F. var. uninstigmata (sic!) Pic, Mat. Longic, i er cah., 1891,<br />
p. 9 (var. ininstigmata [sic!] Pic, Catalogue Longic, 1900, p. 26).<br />
Ein Stück vom Illany-Dagh. — Durch den Mangel des normalen schwarzen Discalpunktes<br />
der Flügeldecken ausgezeichnete Varietät der über das südliche<br />
Mitteleuropa und über das Mittelmeer-Gebiet verbreiteten unipunetata F.<br />
204. Leptura (Stenura) bifasciata Müll.<br />
Illany-Dagh. — Mittel- und Südeuropa, Transkaukasien, Sibirien.<br />
205. Cartallum ebulinum L.<br />
Serai-Dagh, Eskischehir—Hgün, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
206. Cerambyx dux Fald.<br />
Erdschias-Gebiet. — Türkei, Kleinasien (Bulghar-Maaden — v. B.), Syrien, Transkaukasien.<br />
207. Plagionotus Bobelayei Brüll.<br />
Erdschias-Gebiet. — Griechenland, Kleinasien (Angora — E.), Transkaukasien,<br />
Persien.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 261<br />
208. Phymatodes testaceus L.<br />
Konia—Kaisarie. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Madeira, Nordamerika.<br />
20g. Dorcadion ferruginipes Küst.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Europäische Türkei, Kleinasien (Skutari — E.).<br />
210. Dorcadion sericatum Kryn. var. micans Kr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Kaukasus, Transkaukasien, Kleinasien (Angora<br />
— E.J Bulghar-Maaden — v. B.).<br />
211. Dorcadion condensatimi var. punctipenne Küst.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Türkei (Konstantinopel), westliches Kleinasien.<br />
212. Dorcadion divisimi Germ. var. subinterruptum Pic, Mat. Longic.,3 Ème cah., igoo,p. 12.<br />
Ein Stück vom Serai-Dagh. — Var. subinterruptum Pic und var. indivisum Pic<br />
(beide 1. c. nach Stücken von Konia beschrieben) bilden zusammen eine ausgesprochene<br />
Rasse des divisum, die mir auch aus der Ausbeute v. B. in<br />
Stücken von der Kodja-Kyr als divisum var. exiguum Dan. i. 1. vorliegt.<br />
D. divisum Germ, ist in zahlreichen Rassen über die europäische und kleinasiatische<br />
Türkei, über Griechenland und die griechisch-kleinasiatischen Inseln<br />
verbreitet.<br />
213. Dorcadion infernale Muls. g var. revestitum K. Dan., München. Koleopt. Ztschr.,<br />
I, igo3, p. 332.<br />
Serai-Dagh. — Kleinasien (Angora — E. 5 Biledjik, Eskischehir, Karaköi, Akschehir,<br />
Bulghar-Maaden — v. B.).<br />
214. Neodorcadion bilineatum Germ.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari. — Südungarn, Siebenbürgen, Rumänien, Bulgarien,<br />
Türkei.<br />
215. Neodorcadion segne Muls.<br />
Bnjukdere (europäische Türkei). — Türkei (Konstantinopel).<br />
216. Agapanthia Walteri Reitt., Wien. Ent. Zeit., i8g8, p. i32.<br />
Illany-Dagh. — Armenien (Erzerum), Mesopotamien (Mardin).<br />
217. Agapanthia violacea F. {cyanea Herbst).<br />
Sabandscha—Eskischehir. — Südliches Mitteleuropa, Südeuropa, Kleinasien (Biledjik<br />
— v. B.), Kaukasus, Sibirien.<br />
218. Agapanthia cardili L.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Kaukasus.<br />
2ig. Saperda populaea L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
220. Phytoecia pustulata Schrank.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Östliches Mitteleuropa und Mittelmeer-Gebiet, Turkestan.<br />
221. Phytoecia rufimana Schrank var. Baccueti Brüll.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Östliches Mitteleuropa und Mittelmeer-Gebiet.<br />
Familie Chrysomelidae.<br />
121. Donacia bicolora Zschach.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Transkaukasien, Kleinasien<br />
(Sabandscha — v. B.).<br />
223. Labidostomis frontalis Weise in v. Bodemeyer, Quer durch Kleinasien in den<br />
Bulghar-Dagh, p. 162.<br />
19*
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2Ô2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Ein Stück vom Serai-Dagh. — Kleinasien, nach Stücken von Konia, Burna und<br />
Bulghar-Maaden beschrieben.<br />
224. Clytra valerianae Mén.<br />
Konia—Kaisarie. — Südrußland, Transkaukasien, Kieinasien (Angora— E.J Akschehir,<br />
Konia — v. B.).<br />
225. Clytra novempunctata 01. (elata F. Weise).<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
226. Clytra atraphaxidis Pali.<br />
Illany-Dagh. — Südeuropa, Kleinasien (Akschehir, Konia — v. B.).<br />
227. Gynandrophthalma hypocrita Lac.<br />
Bujukdere (europäische Türkei). — Serbien, Bulgarien, Türkei.<br />
228. Coptocephala imi/asciata Scop.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Mittel- und Osteuropa.<br />
229. Cryptocephalus ilicis Oliv.<br />
Insel Prinkipo. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
230. Cryptocephalus concolor Suffr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Türkei, Kleinasien (Angora — E.; Konia, Zanapa — v. B.),<br />
Transkaukasien.<br />
231. Cryptocephalus aureolus Suffr.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Mittel- und Südeuropa, Transkaukasien, Syrien.<br />
232. Cryptocephalus trimaculatus Rossi.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Südeuropa, Kleinasien (Angora —<br />
E.; Konia, Burna — v. B.), Transkaukasien.<br />
233. Pachybrachis tessellatus orientalis Weise, Deutsch. Ent. Ztschr., 1894, p. 144.<br />
Erdschias-Gebiet. — Vom Araxestale beschriebene Rasse des über das südliche<br />
Mitteleuropa, über Italien, die Balkanhalbinsel, Kleinasien und Transkaukasien<br />
verbreiteten tessellatus 01.<br />
234. Pachybrachis Pentheri n. sp. Gangib.<br />
Illany-Dagh.<br />
235. Pseudocolaspis rubripes Schauf.; Weise, Deutsch. Ent. Ztschr., 1889, p. 58.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Griechenland, Kreta, Cypern.<br />
236. Tintarella Olivieri Fairm.<br />
Serai-Dagh. — Türkei (Konstantinopel), Kleinasien (Eskischehir, Akschehir, Sultan-Dagh<br />
— v. B.).<br />
237. Chrysomela lurida L.<br />
Serai-Dagh. — Mitteleuropa, Dalmatien, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik, Eskischehir,<br />
Dorylaion, Bulghar-Maaden — v. B.), Transkaukasien.<br />
238. Chrysomela gypsophilae Küst.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />
Burna, Bulghar-Maaden — v. B.), Syrien.<br />
23g. Chrysomela sellata Weise, Deutsch. Ent. Ztschr., 1894, p. 92.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Kleinasien (von Amasia beschrieben),<br />
Mesopotamien.<br />
240. Chrysomela menthastri Suffr.<br />
Haidar-Pascha bei Skutari, Konia—Kaisarie. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien<br />
(Angora— E.; Biledjik, Bulghar-Maaden — v. B.), Transkaukasien,<br />
Sibirien.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera.<br />
241. Entomoscelis adonidis Pali.<br />
Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Mittel- und Süddeutschland,<br />
östliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
242. Entomoscelis suturalis Weise, Naturg. Ins. Deutschi., VI, p. 312.<br />
Konia—Kaisarie. — Südrußland, Türkei, Griechenland, Kleinasien (nach v. B.<br />
durch ganz Anatolien häufig).<br />
243. Plagiodera versicolora Laich.<br />
Konia —Kaisarie. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
244. Malacosoma collaris Humm. var.ßavipes Heyd.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nach Stücken von Lenkoran beschriebene Varietät der über<br />
Südrußland, Sibirien, Transkaukasien, Kleinasien und Syrien verbreiteten Art.<br />
245. Phyllobrotica elegans Kr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Türkei, Kleinasien, Transkaukasien.<br />
246. Diorrhabda Fischeri Fald.<br />
Illany-Dagh. — Transkaukasien, Kleinasien (Eskischehir, Konia — v. B.).<br />
247. Adimonia circumdata Duftschm. var. jucunda Fald.).<br />
Ilgün. — Nord- und Mitteleuropa, östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />
248. Adimonia orientalis Osculati.<br />
Ilgün. — Persien, Armenien, Kleinasien, Syrien.<br />
24g. Chalcoides aurata Marsh.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Europa, Kleinasien (Angora — E.; Sabandscha — v. B.).<br />
250. Psylliodes chrysocephala L.<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha. — Europa, Kleinasien (Biledjik — v. B.).<br />
251. Psylliodes luteola Müll.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Transkaukasien, Kleinasien (Angora — E.;<br />
Karaköi — v. B.).<br />
252. Phyllotreta undulata Kutsch.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
253. Phyllotreta nemorum L.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
254. Phyllotreta poeciloceras Com., Bedel Fn. Col. Bass. Seine, V, p. 185, 3oo (criiciferae<br />
Weise nee Goeze).<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
255. Phyllotreta nigripes F.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Europa, Transkaukasien.<br />
256. Cassida vibex L. var. pannonica Suffr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
257. Cassida prasina Illig.<br />
Sabandscha. — Mitteleuropa, östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />
258. Cassida subferriiginea Schrank.<br />
Illany-Dagh. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
Familie Larndae.<br />
Determiniert von Dr. Karl Daniel in München.<br />
25g. Laria {Mylabris Geoffr., Bruchus L.) nubila Boh. (rußpes Baudi nee Herbst).<br />
Haidar-Pascha—Sabandscha, Sabandscha. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.
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204 Dr. A. Penther-Dr. Ë. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Èrdschias-Dagh.<br />
260. Laria gilva Gyllh.<br />
Illany-Dagh, Kaisarie. — Frankreich, Mittelmeer-Gebiet, Buchara, Turkestan.<br />
261. Laria lencophaea All.<br />
Illany-Dagh. — Griechenland, Kreta, Cypern, Syrien.<br />
262. Laria obscuripes Gyllh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
263. Laria olivacea Germ.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
264. Laria unicolor Oliv, (cisti Baudi nee F.).<br />
Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
265. Laria cinerascens Gyllh.<br />
Illany-Dagh, Kaisarie. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
266. Laria nana Germ.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
267. Laria bitnaculata Oliv.<br />
Sabandscha, Karaköi—Boz-Oyuk. — Frankreich, Mittelmeer-Gebiet.<br />
268. Laria varia Oliv.<br />
Sabandscha—Eskischehir. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
26g. Laria imbricornis Panz.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
270. Laria tibiella Gyllh.<br />
Illany-Dagh, Kaisarie. — Frankreich, Griechenland.<br />
271. Spermophagus cisti F.; Schilsky, Käf. Europ., XLI, 1905, p. 3 (cardui Boh., sericeus<br />
Geoffr., Bedel).<br />
Bujukdere (europäische Türkei). — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet,<br />
Turkmenien.<br />
Familienreihe Rhynchophora.<br />
Determiniert von Dr. Karl Daniel und Oberst Schultze in München.<br />
Familie Anthribidae.<br />
272. Urodon pygmaeus Gyllh.<br />
Kaisarie. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
273. Urodon suturalis F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
Familie Ciirculionidae.<br />
274. Otiorrhynchus peregrinus Stierl.<br />
Erdschias-Gebiet.—Türkei (Konstantinopel), Kleinasien (Biledjik, Bos-Dagh —v. B.).<br />
275. Otiorrhynchus latinasus Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 1898, p. 354.<br />
Serai-Dagh bei Konia. — Kleinasien (Eskischehir, Dorylaion, Sultan-Dagh —<br />
v. B., nach Stücken von Konia beschrieben).<br />
276. Otiorrhynchus caesareus K. Dan. n. sp.<br />
Eine Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet.<br />
277. Otiorrhynchus amanus Reitt., Wien. Ent. Zeit., XXIII, 1904, p. 159. x )<br />
l ) Dr. Karl Daniel hat diese Art bereits vor Publikation des Ot. amanus Reitt. als neu erkannt,<br />
mit dem Namen ciliciensis belegt und eine Diagnose derselben eingesandt. Später stellte er fest,<br />
daß sie mit dem seither beschriebenen Ot. amanus Reitt. identisch ist.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 265<br />
Sechs Stücke vom Erdschias-Gebiet. — Kleinasien (Bulghar-Maaden, Kara-Göl —<br />
v. B.).<br />
278. Polydrusus coruscus Germ.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Mitteleuropa, Kleinasien (Konia — v. B.).<br />
279. Polydrusus Delagrangei Desbroch., Frelon, II, 1892, p. i.<br />
Sabandscha. — Kleinasien (nach v. B. in ganz Anatolien häufig).<br />
280. Ptochus setosus Boh.<br />
Illany-Dagh. — Transkaukasien.<br />
281. Eusomus Beckeri Tourn.; Reitt., Wien. Ent. Zeit., 1904, p. 89.<br />
Erdschias-Gebiet. — Östliches Mitteleuropa, Transkaukasien, Transkaspien, ..Turkestan.<br />
282. Eusomus (Eusomomorphus nov. subg.) oligops K. Dan. n. sp.<br />
Drei Stücke vom Erdschias-Gebiet.<br />
283. Pholicodes Desbrochersi Stierl., Mitt. Schweiz. Ent. Ges., VII, 1884, p. 109.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kleinasien.<br />
284. Psalidium neglectum Faust, Hör. Soc. Ent. Ross., XXIV, p. 295.<br />
Konia—Kaisarie, Ilgün. — Kleinasien (Amasia).<br />
285. Psalidium spec, prope vestitimi Waltl sec. Dr. Karl Daniel.<br />
Zwei Stücke vom Serai-Dagh, ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. Die<br />
Feststellung dieser Art muß einem zukünftigen Bearbeiter der revisionsbedürftigen<br />
Gattung Psalidium vorbehalten bleiben.<br />
286. Cleonus (Bothynoderus) angulicollis Chevr.<br />
Erdschias-Gebiet. — Türkei.<br />
287. Cleonus (Conorrhynchus) nigrivittis Pali.<br />
Konia—Kaisarie. — Südostrußland, Transkaspien, Transkaukasien.<br />
288. Cleonus (Pachycerus) cordiger Germ, (albarius Gyllh.).<br />
Erdschias-Gebiet. Mittel- und Südeuropa.<br />
289. Cleonus (Cyphocleonus) tigrinus Panz.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Transkaukasien, Persien.<br />
290. Lärinus inaequalicollis Cap.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Turkestan, Kleinasien, Syrien.<br />
291. Larinus latus Herbst.<br />
Kaisarie, Erdschias. — Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.; Kodja-Kyr, Sultan-<br />
Dagh — v. B.), Transkaukasien, Persien.<br />
292. Larinus anceps Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 1896, p. 42.<br />
Zwei Stücke vom Illany-Dagh. — Nach Stücken von Ordubad im Araxestale beschrieben.<br />
293. Larinus grisescens Gyllh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Syrien, Persien.<br />
294. Liparus (Trysibius) graecus Brüll.<br />
Ein Stück vom Serai-Dagh. — Rumänien, Türkei, Griechenland, griechisch-kleinasiatische<br />
Inseln, Kleinasien (Eskischehir, Sultan-Dagh — v. B.).<br />
295. Phytonomus anceps Boh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Transkaspien.<br />
296. Phytonomus arator L.<br />
Illany-Dagh. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Sibirien.<br />
297. Phytonomus trilineatus Marsh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet. .
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2.66 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
298. Pseudostyphlus Piliimnus Gyllh.<br />
Sabandscha. — Nord- und Mitteleuropa.<br />
29g. Myorrhinus albolineatus F.<br />
Eskischehir—Ilgün, Ilgün, Erdschias-Gebiet. — Östliches Mitteleuropa, Transkaukasien.<br />
300. Haptomerus Schneiden Kirsch, Verh. nat. Ver. Brunn, XVII, 1878, p. 32.<br />
Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien (Kiptschakh am Fuße des Alagoesgebirges,<br />
Araxestal).<br />
301. Haptomerus Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Ein Stück vom Illany-Dagh und ein Stück vom Erdschias.<br />
302. Smîcronyx syriacus Faust, Wien. Ent. Zeit., 1887, p. 88.<br />
Ein Stück von Ilgün. — Nach Stücken von Haifa in Syrien beschrieben.<br />
303. Phrydiuchus topiarius Germ.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
304. Ceiithorrhynchus pulvinatus Gyllh.<br />
Illany-Dagh. — Europa, Sibirien, Transkaukasien, Kleinasien (Angora — E.).<br />
305. Ceuthorrhynchus pervicax Weise.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Deutschland, Ungarn, Transkaukasien, Irkutsk.<br />
306. Ceuthorrhynchus nanus Gyllh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Turkestan.<br />
307. Baris grandicollis Schultze n. sp.<br />
Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie.<br />
308. Balaninus villosus F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord-, Mittel- und Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.;<br />
Biledjik, Konia, Burna — v. B.).<br />
309. Balaninus (Balanobius) crux F.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />
310. Gymnetron tetrum F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet,<br />
auch in Nordamerika.<br />
311. Gymnetron antirrhini Payk., Bedel. Fn. Col. Bass. Seine, VI, p. 145, 3o7 (iioctis<br />
autor. non Herbst).<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
312. Miarus plantarum Germ.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />
313. Cionus tuberculosus Scop. (verbasci F.).<br />
Sabandscha. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />
314. Cionus Olivieri Rosensch.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Syrien, Kleinasien, Transkaukasien,<br />
Transkaspien, Turkestan.<br />
315. Cionus olens F.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Transkaukasien, Armenien.<br />
316. Nanophyes rubricus Rosh.<br />
Karaköi—Boz-Oyuk. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
317. Apion sanguineum Degeer.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
318. Apion viciae Payk.<br />
Sabandscha. — Nord- und Mitteleuropa, Transkaukasien.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleopterä. 267<br />
3ig. Apion facetum Gyllh. (Sundevali Boh.).<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />
320. Apion reflexum Gyllh.<br />
Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Italien, Transkaukasien.<br />
321. Apion trifolii L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
322. Apion elegantulum Germ.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über die paläarktische Region verbreitet.<br />
Familienreihe Lamellicornia.<br />
Familie Lucantnae.<br />
323. Lucanus ibericus Motsch.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kaukasus, Armenien, Kleinasien.<br />
Familie Scarabaeinae.<br />
324. Scarabaeus sacer L.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet, Zentralasien.<br />
325. Scarabaeus pius Illig.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Östliches Mittelmeer-Gebiet, Zentralasien.<br />
326. Scarabaeus puncticollis Latr.<br />
Serai-Dagh, Konia —Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />
327. Sisyphus Schaffen L. var. Boschniaki Fisch.<br />
ßujukdere, Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Sibirien.<br />
328. Gymnopleurus pilularius L.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelrneer-Gebiet,<br />
Transkaspien.<br />
32g. Gymnopleurus cantharus Erichs.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
330. Gymnopleurusflagellatus F.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet, Transkaspien,<br />
Turkestan, Sibirien.<br />
331. Copris lunaris L.<br />
Eskischehir—Ilgün, Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />
Region verbreitet.<br />
332. Onthophagus Amyntas Oliv.<br />
Bujukdere, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-<br />
Gebiet, Turkestan.<br />
333. Onthophagus Weisei Reitt.<br />
Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Südeuropa, Syrien, Kleinasien (Biledjik,<br />
Akschehir, Bulghar-Maaden — v. B.), Transkaukasien.<br />
334. Onthophagus fracticornis Preyßl.<br />
Bujukdere. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Transkaspien.<br />
335. Onthophagus marginalis Gebl.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias. — Griechenland, Syrien, Kleinasien (Biledjik, Eskischehir,<br />
Akschehir — v. B.), Transkaukasien, Persien, Transkaspien, Turkestan,<br />
Songarei, Mandschurei, Nordchina.
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2Ó8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
336. Onthophagus furcatus F.<br />
Konia—Kaisarie. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Transkaukasien.<br />
337. Onthophagus ovatus L.<br />
Bujukdere. — Europa, Syrien, Kleinasien, Transkaukasien.<br />
338. Oniticellus fulviis Goeze.<br />
Bujukdere. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Buchara, Turkestan.<br />
339. Aphodius (Colobopterus) erraticus L.<br />
Bujukdere. — Über den größten Teil der palaarktischen Region verbreitet, auch<br />
in Nordamerika.<br />
340. Aphodius (Calamosternus) granarins L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kosmopolitische Art.<br />
341. Aphodius (Bodilus) lugens Creutz.<br />
Konia—Kaisarie. — Europa, Transkaukasien.<br />
342. Aphodius (Bodilus) punctipennis Erichs.<br />
Erdschias-Gebiet. — Ungarn, Türkei, Transkaukasien, Turkmenien, Turkestan.<br />
343. Aphodius (Acrossus) lu ri dus F.<br />
Konia—Kaisarie. — Europa, Transkaukasien, Zentralasien.<br />
344. Heptaulacus sus Herbst.<br />
Erdschias-Gebiet. — Europa, Transkaukasien.<br />
Familie Melolonthinae.<br />
345. Glaphyrus varians Mén. mit var. variabilis Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI,<br />
1903, p. I3I.<br />
Die typische Form vom Erdschias, die Varietät vom Illany-Dagh. — Kleinasien<br />
(Angora — E.), Mesopotamien.<br />
346. Amphicoma (Pygopleurus) vulpes F.<br />
Var. chrysonota Brüll, vom Serai-Dagh, var.foina Reitt. von der Route Haidar-<br />
Pascha—Sabandscha, var. cyanescens Reitt. von Bujukdere. — Südrußland,<br />
Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Mesopotamien, Transkaukasien.<br />
347. Amphicoma (Eulasia) bicolor Waltl.<br />
Eskischehir—Ilgün. — Türkei, Kleinasien.<br />
348. Amphicoma (Eulasia) corniculata Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, igo3,<br />
P. 147-<br />
Zahlreich von der Route Konia—Kaisarie, ferner vom Serai-Dagh. — Nach einem<br />
Ç von Konia beschrieben.<br />
349. Amphicoma (Eulasia) arctos Pali. var. anatolica Reitt., 1. c, p. 148.<br />
Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Angora beschriebene Varietät der über<br />
die Türkei, über Kleinasien, Nordsyrien und Persien verbreiteten Art.<br />
350. Amphicoma (Eulasia) Ithae Reitt., 1. c, p. 151 —papaveris Sturm var.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nach syrischen Stücken als eigene Art beschrieben, aber nach<br />
m<strong>einer</strong> Ansicht von der über Syrien, Kleinasien, Armenien und Mesopotamien<br />
verbreiteten papaveris nicht spezifisch verschieden.<br />
351. Homaloplia spiraeae Pall. var. limbata Kryn.<br />
Konia—Kaisarie. Östliches Mitteleuropa, Südrußland, Sibirien.<br />
352. Hoplia Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Vier Stücke vom Erdschias-Gebiet.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 26g<br />
353. Pseudotrematod.es Frivalds\kyi Mén.<br />
Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Türkei, Griechenland, Kleinasien.<br />
354. Rhi^otrogus (Amphimalhis) solstitialis setosus Brenske; Reitt., Verh. naturf. Ver.<br />
Brunn, XL, 1902, p. 235.<br />
Erdschias-Gebiet. — Nach südrussischen und kaukasischen Stücken beschriebene<br />
Rasse des über den größten Teil der paläarktischen Region verbreiteten<br />
solstitialis L.<br />
355. Polyphylla Olivieri Lap.<br />
Engur-Göl—Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias. — Syrien, Kleinasien, Transkaukasien,<br />
Persien.<br />
356. Blitopertha lineata F.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet, v-dr.flavipennis Reitt. (Verh. naturf. Ver. Brunn,<br />
XLI, igo3, p. 86) von der Route Eskischehir—Ilgün. — Balkanhalbinsel;<br />
Kleinasien, Syrien, Transkaukasien, Transkaspien.<br />
357. Anisoplia syriaca Burm.<br />
Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. —'• Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Ägypten.<br />
358. Anisoplia signata Fald.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kaukasus, Armenien, Kleinasien.<br />
35g. Pentodon idiota ottomanus Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXVII, 1898, p. 18.<br />
Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Kleinasiatische Rasse des in<br />
der typischen Form über Ungarn, die Balkanhalbinsel, Südrußland und<br />
Transkaukasien verbreiteten idiota Herbst.<br />
360. Oxythyreafunesta Poda.<br />
Bujukdere. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />
361. Oxythyrea cinctella Schaum.<br />
Bujukdere, Insel Prinkipo, Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias. — Türkei, Griechenland,<br />
Syrien, Kleinasien, Transkaukasien, Persien, Turkestan.<br />
362. Epicometis hirtella L.<br />
Bujukdere, Insel Prinkipo, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Über den<br />
größten Teil von Europa und das östliche Mittelmeer-Gebiet verbreitet.<br />
363. Epicometis squalida L.<br />
Bujukdere, Insel Prinkipo. — Mittelmeer-Gebiet, Kanarische Inseln.<br />
364. Cetonia aurata L.<br />
Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />
365. Potosia funesta Mén.<br />
Illany-Dagh, Erdschias. — Türkei, Kleinasien, Armenien, Syrien.<br />
366. Potosia angustata Germ, mit var. coerulescens Schilsky und var. Diocletiana Reitt.<br />
Zahlreichauf dem Illany-Dagh und Erdschias. — Balkanhalbinsel, Kleinasien, Syrien.<br />
367. Potosia (Netocia) hungarica armeniaca Mén.<br />
Erdschias-Gebiet. — Kaukasisch-zentralanatolische Rasse der über das östliche<br />
Mitteleuropa, das östliche Mittelmeer-Gebiet, Persien, Transkaspien, Turkestan<br />
bis in die Mongolei verbreiteten hungarica Scop.<br />
368. Potosia (Netocia) vidua Gory und var. adspersa Waltl.<br />
Die typische Form vom Erdschias-Gebiet, die var. adspersa von Bujukdere. —<br />
Türkei, Griechenland, Kleinasien, Transkaukasien, Persien, Syrien, Ägypten.<br />
36g. Potosia (Netocia) afßicta Gory.<br />
Erdschias-Gebiet. Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Arabien.
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270 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Beschreibungen oder Diagnosen der neuen Arten und Formen.<br />
1. Bembidium (Peryphus) argaeicola Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
2. Sphodrus (Taphoxenus) Cerberus Gangib. Kaisarie.<br />
3. Pterostichus (Poecilus) Korbi sublaevicollis Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
4. Zabrus Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
5. » iconiensis Gangib. Route Konia—Kaisarie.<br />
6. Philonthus Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
7. Trichodes Korbianus Gangib, var. cappadocicus Gangib. Illany-Dagh.<br />
8. Curimus anatolicus Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
9. Adesmia anatolica Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
10. Pimelia (Gedeon) Werneri Gangib. Erdschias-Gebiet, Eskischehir.<br />
11. Crypticus Pentheri Reitt. Route Konia—Kaisarie.<br />
12. Helops Pentheri Reitt. Erdschias-Gebiet.<br />
13. Omophlina Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
14. Mylabris Pentheri Gangib. Erdschias, Illany-Dagh.<br />
15. Pachybrachis (Pachystilus) Pentheri Gangib. Illany-Dagh.<br />
16. Otiorrhynchus caesareus K. Dan. Kaisarie.<br />
17. Eusomus {Eusomomorphus K. Dan. nov. subg.) oligops K. Dan. Kaisarie.<br />
18. Haptomerus Pentheri Gangib. Erdschias, Illany-Dagh.<br />
19. Baris grandicollis Schultze. Konia.<br />
20. Hoplia Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />
1. Bembidium (Peryphus) argaeicola Gangib, n. sp.<br />
Durch die hinter der Mitte erweiterten, nach vorne verengten, an den Schultern<br />
in auffällig flacher Kurve gerundeten Flügeldecken habituell aberrant, weiter durch die<br />
geringe Größe, die ganz schwarzen Fühler, die verhältnismäßig kurzen und kräftigen<br />
Beine und die feinen Punktstreifen der Flügeldecken ausgezeichnet.<br />
Die Oberseite metallisch dunkelblau, die Mandibeln braunrot, die Fühler ganz<br />
schwarz, die Beine pechbraun mit ausgedehnt braunroter Wurzel der Schienen. Die<br />
Taster fehlen dem einzigen vorliegenden Stücke. Der Kopf kaum breiter als bis zum<br />
Vorderrande des Clypeus lang, hinter den Augen nicht plötzlich, sondern allmählich<br />
gegen die Halspartie verengt, die Schläfen daher nicht sehr kurz, sondern fast ein Drittel<br />
des Längsdurchmessers der Augen erreichend. Die Oberseite des Kopfes nahezu glatt.<br />
Die Fühler schlank, mit gestreckten Gliedern, die Mitte des Körpers etwas überragend.<br />
Der Halsschild herzförmig, an der jederseits etwas abgeschrägten Basis fast von derselben<br />
Breite wie am flach ausgebuchteten Vorderrande, im vorderen Drittel gerundet<br />
erweitert, an der breitesten Stelle aber nur wenig breiter als in der Mittellinie lang, im<br />
basalen Viertel mit nicht ganz parallelen, sondern ein wenig nach hinten konvergierenden<br />
Seiten. Der Winkel, den die scharfen, lang abgesetzten Hinterecken des Halsschildes<br />
bilden, etwas größer als ein rechter. Die schmale Seitenrandkehle des Halsschildes<br />
längs der stärkeren Rundung in der vorderen Hälfte deutlich erweitert. Die<br />
großen und tiefen, außen von einem scharfen Längsfältchen begrenzten seitlichen Basaleindrücke<br />
des Halsschildes und die dieselben verbindende schmale bogenförmige Querfurche<br />
seicht und spärlich punktiert. Die Flügeldecken gestreckt verkehrt-oval, hinter<br />
der Mitte erweitert, nach vorne verengt, an den Schultern in auffällig flacher Kurve<br />
gerundet, flach gewölbt, auf dem Rücken leicht niedergedrückt, innen mit feinen, weitläufig<br />
punktierten, nach hinten schwächer werdenden Punktstreifen, außen an Stelle
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 271<br />
derselben mit allmählich f<strong>einer</strong> werdenden Punktreihen, am dritten Streifen mit zwei<br />
borstentragenden Punkten, von welchen sich der vordere ziemlich weit vor der Mitte,<br />
der hintere im dritten Viertel befindet. Der Apicalteil des als äußerst feine Punktreihe<br />
ausgebildeten siebenten Streifens furchenartig eingeschnitten. Die Beine auffällig kurz<br />
und kräftig. Long. 4 mm.<br />
1 cT vom Erdschias-Gebiet.<br />
2. Sphodrus (Taphoxenus) Cerberus Gangib, n. sp.<br />
Durch die bedeutende Größe, den sehr stark herzförmigen, vor der Basis sehr<br />
tief eingedrückten, auf der Scheibe gewölbten Halsschild, die nur vor der Basis aufgebogenen,<br />
sonst einfach leistenförmig gerandeten Seiten desselben, die an der Naht<br />
der Länge nach breit eingedrückten oder niedergedrückten Flügeldecken, die dicht<br />
und ziemlich kräftig punktierten Seiten der Brust und die beim ö" von der Mitte<br />
gegen die Spitze sehr stark einwärts gekrümmten Mittelschienen in hohem Grade ausgezeichnet.<br />
Tiefschwarz, mäßig glänzend, die Taster mit rötlicher Spitze oder in größerer<br />
Ausdehnung braunrot, die Tarsen braun. Kopf und Fühler im wesentlichen wie bei<br />
Sphodrus (Taphoxenus) cellarum Adams. Der Halsschild viel breiter als bei diesem,<br />
im vorderen Drittel stärker erweitert und hier in bedeutend konvexerer Kurve gerundet,<br />
sehr stark herzförmig, vor der Basis mit viel tieferen seitlichen Längseindrücken und<br />
wesentlich tieferem Quereindruck, wodurch die Scheibe höher gewölbt erscheint. Der<br />
Seitenrand des Halsschildes nur vor der Basis aufgebogen, im übrigen wie bei cellarum<br />
einfach leistenförmig gerandet. Die tief eingedrückte Basalpartie des Halsschildes ziemlich<br />
fein und etwas runzelig punktiert. Vor derselben befindet sich jederseits ein seichter,<br />
mit kräftigeren Punkten besetzter Eindruck. Die von <strong>einer</strong> scharf eingeschnittenen<br />
Mittellinie durchzogene Scheibe des Halsschildes zeigt weitläufig aufeinander folgende<br />
feine, gegen den Seitenrand kräftigere wellige Querfurchen oder wenigstens innerhalb<br />
des Seitenrandes die Reste derselben. Die Vorder- und Hinterecken des Halsschildes<br />
wie bei cellarum. Die Flügeldecken wesentlich breiter als bei diesem, mit viel stärker<br />
konvex gerundetem Schulterrande, von elliptisch-ovalem Umriß, hinter der Basis der<br />
Quere nach sattelförmig eingedrückt, auf dem Rücken mit einem gemeinsamen breiten,<br />
bald tieferen, bald seichteren Längseindruck, der sich nach vorne bis gegen das erste<br />
Viertel, nach hinten bis gegen das in mäßiger Wölbung abfallende letzte Viertel der<br />
Flügeldeckenlänge und seitlich bis zum dritten oder vierten Streifen erstreckt. Der<br />
Basalrand der Flügeldecken springt zahnförmig nach außen vor und ist nicht wie bei<br />
cellarum nach innen verkürzt, sondern mit dem ersten Streifen verbunden. Die Streifen<br />
der Flügeldecken etwas f<strong>einer</strong> als bei cellarum und deutlicher punktiert. Der Seitenrand<br />
der Flügeldecken etwas breiter abgesetzt als bei diesem. Die Seiten des Prosternums,<br />
die innere Partie der Episternen der Vorderbrust und die Seiten der Mittel- und<br />
Hinterbrust ziemlich kräftig und dicht, teilweise etwas runzelig punktiert. Der Prosternalfortsatz<br />
an der Spitze und an den Seiten scharf umrandet. Das Abdomen ziemlich<br />
glatt Die Mittelschienen des cT von der Mitte gegen die Spitze sehr stark, viel<br />
stärker als bei cellarum, einwärts gekrümmt, die Hinterschienen gerade. Die Innenseite<br />
der Mittel- und Hinterschienen vom ersten Drittel oder von der Mitte ab mit rötlichgelben,<br />
gegen die Spitze dicht stehenden Haaren besetzt. An der Außenseite zeigen die<br />
Mittel- und Hinterschienen eine apicale Gruppe rötlicher Haare. Die Vordertarsen des<br />
c? einfach, ohne Sohlenbesatz, die innere Apicalecke ihrer vier ersten Glieder viel länger<br />
ausgezogen als die äußere. An den Hintertarsen das erste Glied auf der Oberseite mit
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272 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
mehr oder minder in die Länge gezogenen Punkten besetzt, die folgenden Glieder auf<br />
der Oberseite ganz glatt oder gegen die abgeflachte Basis mit Spuren sehr f<strong>einer</strong> Längsrunzeln.<br />
Long. 28—3o mm.<br />
6 ç? von Kaisarie.<br />
3. Pterostichus (Poecilus) Korbi sublaevicollis Gangib.<br />
Vom typischen Pt. Korbi Tschitsch. (Hör. Soc. Ent. Ross., XXVII, i8g3, p. 482)<br />
durch die nur sehr spärlich punktierte Umgebung der basalen Längsstriche des Halsschildes,<br />
die wesentlich gröbere und weitläufigere Punktierung der Seitenflügel des Metasternums<br />
und der Episternen der Hinterbrust, die viel spärlichere Punktierung des Abdomens<br />
und durch geringere Größe verschieden.<br />
2 cT vom Erdschias-Gebiet (Sultan-Dagh — v. B.).<br />
Pt. (Poecilus) Korbi Tschitsch. ist in der Punktierung der Unterseite sehr variabel<br />
und ich halte es für wahrscheinlich, daß auch Poecilus Argodi Carret (Bull. Soc. Ent.<br />
Fr., 1898, p. 52) von Tokat mit fast runzelig punktierten Episternen der Mittel- und<br />
Hinterbrust und vollkommen glattem Abdomen in den Formenkreis desselben gehöre.<br />
Korbi sublaevicollis ist durch Angora-Stücke aus der Ausbeute des Dr. Escherich mit<br />
der typischen Form von Amasia verbunden.<br />
4. Zabrus Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Unter den ostmediterranen Arten mit polysetosen mittleren Abdominalsterniten<br />
durch den nach hinten ausgeschweift verengten Halsschild und die rechtwinkeligen<br />
Hinterecken desselben ausgezeichnet.<br />
Kl<strong>einer</strong> und viel flacher gewölbt als Z. rotundicollis Mén., die Oberseite bei ausgefärbten<br />
Stücken mit Ausnahme der rotbraunen Oberlippe und der gegen die Hinterecken<br />
rotbraun durchscheinenden Seiten des Halsschildes schwärzlich pechbraun, die<br />
Unterseite und die Beine rotbraun, die Fühler und Taster meist heller rostrot. Die<br />
Flügeldecken beim cf wie der Vorderkörper glänzend, beim ç matt chagriniert. Der<br />
Kopf mäßig dick, mit stark gewölbten vorspringenden Augen, glatt. Die Stirneindrücke<br />
sehr klein, punktförmig. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so<br />
breit als lang, nach vorne gerundet, nach hinten schwächer und ausgeschweift verengt,<br />
mit rechtwinkeligen, etwas nach hinten gezogenen Hinterecken und abgerundeten Vorderecken,<br />
an der Basis flach ausgeschnitten, am Vorderrande gerade abgestutzt oder<br />
flach ausgebuchtet, an der Basis jederseits höchstens mit einem Rest eines Randstreifens,<br />
am Vorderrande jederseits ziemlich breit gerandet, innerhalb des hinten kräftiger verdickten<br />
Seitenrandes mit <strong>einer</strong> bis in die Vorderecken reichenden Kehlung, hinter der<br />
Mitte allmählich breiter verflacht, vor der Mitte jeder Basalhälfte mit einem schwachen<br />
Längseindruck oder mit einem seichten, oft nur durch die Punktierung markierten Eindruck,<br />
zwischen den beiden Eindrücken seicht der Quere nach eingedrückt, vor der<br />
ganzen Basis ziemlich kräftig oder in der Mitte f<strong>einer</strong> und weitläufiger punktiert, innerhalb<br />
des Seitenrandes mit weiter nach vorne ausgedehnter Punktierung, vorne glatt<br />
oder nur sehr spärlich und erloschen punktiert. Die Flügeldecken von kürzerem Umriß<br />
und flacherer Wölbung als bei rotundicollis, gegen die stumpf abgerundete Basalecke<br />
weniger eingezogen, mäßig tief, beim ç f<strong>einer</strong> gestreift, in den Streifen sehr fein<br />
punktiert oder nahezu glatt, die Zwischenräume der Streifen beim cT sehr flach gewölbt,<br />
beim ç ganz flach, der achte und neunte Streifen f<strong>einer</strong> als die übrigen, die<br />
series umbilicata in der Mitte breit unterbrochen, der zehnte Zwischenraum als schmale,<br />
bei direkter Ansicht von oben in ihrer ganzen Länge sichtbare Randkehle ausgebildet.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 273<br />
Der Seitenrand der Flügeldecken gegen die Basalecke in etwas schwächerer Kurve als<br />
bei rotundicollis aufwärts gekrümmt. Die Episternen der Mittelbrust und die Seitenteile<br />
der zwei ersten Abdominalsternite weitläufig punktiert. Der Prosternalfortsatz<br />
umrandet, innerhalb der Randung jederseits mit zwei bis vier borstentragenden Punkten.<br />
Das dritte bis fünfte Abdominalsternit mit <strong>einer</strong> Querreihe von sechs bis zwölf Borstenpunkten.<br />
Die Mittelschenkel an der Innenseite mit sechs bis neun, die Hinterschenkel<br />
mit fünf bis sieben Borstenpunkten. Long. 12 — iS mm.<br />
3 cf und 7 Q vom Erdschias-Gebiet.<br />
5. Zabrus iconiensis Gangib, n. sp.<br />
Unter den Arten mit nicht gestreiften, sondern in einfachen Reihen punktierten<br />
Flügeldecken und schwarzen, nur an der Spitze rötlichen Tastern durch den nach hinten<br />
viel stärker als nach vorne und ziemlich geradlinig verengten Halsschild, die stumpfwinkeligen<br />
Hinterecken desselben, die verhältnismäßig langen Flügeldecken und die<br />
polysetosen mittleren Abdominalsternite sehr ausgezeichnet.<br />
Tiefschwarz, Kopf und Halsschild mäßig glänzend, die Flügeldecken beim Q mit<br />
schwächerem Glänze, die Fühler an der Spitze und von der Apicalpartie des vierten<br />
Gliedes ab an der Unterseite braunrot, die Taster mit rötlicher Spitze der Endglieder.<br />
Der Kopf mäßig dick, mit stark gewölbten, vorspringenden Augen, ziemlich glatt. Die<br />
Stirneindrücke kurz strichförmig. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken,<br />
doppelt so breit als lang, an den Seiten in der Mitte stark gerundet, nach vorne gerundet,<br />
nach hinten viel stärker und ziemlich geradlinig, fast etwas ausgeschweift verengt,<br />
an der Basis daher wesentlich schmäler als am Vorderrande, mit stumpfwinkeligen,<br />
leicht nach hinten gezogenen Hinterecken und abgerundeten Vorderecken, an der Basis<br />
flach ausgeschnitten, am Vorderrande jederseits innerhalb der Vorderecken kurz ausgebuchtet,<br />
an der Basis jederseits nur mit einem Rest <strong>einer</strong> Randungslinie, am Vorderrande<br />
mit ziemlich weit von den Vorderecken nach innen reichender Randung, in der<br />
vorderen Hälfte mit sehr schmal leistenförmigem, durch eine ziemlich breite Kehlung<br />
abgesetztem, in der hinteren Hälfte mit kräftigerem, aber immerhin schmalem, aufgebogenem<br />
und allmählich breiter abgesetztem Seitenrande, vor der Basis quer eingedrückt<br />
und ziemlich kräftig und dicht, gegen die aufgebogenen Seiten weitläufiger<br />
und in weiterer Ausdehnung nach vorne punktiert, vor dem sehr seichten bogenförmigen<br />
Vordereindruck nur mit schwacher und spärlicher Punktierung. Die Flügeldecken<br />
oblong, ziemlich gewölbt, mit einfachen, nach außen f<strong>einer</strong> werdenden Punktreihen,<br />
in denselben mit ziemlich dicht aufeinander folgenden Punkten, an den Seiten<br />
mit vorne sehr schmaler, nach hinten allmählich verbreiteter und in der hinteren Hälfte<br />
flach abgesetzter Randkehle. Die Scutellarpunktreihe verhältnismäßig lang. Der Seitenrand<br />
der Flügeldecken vorne gegen die Basalleiste in starker Kurve aufwärts gebogen.<br />
Der Prosternalfortsatz umrandet, innerhalb der Randungsleiste jederseits mit drei borstentragenden<br />
Punkten. Die Episternen der Mittelbrust kräftig und weitläufig, das<br />
Abdomen an der Wurzel jederseits sehr spärlich punktiert. Das dritte bis fünfte<br />
Abdominalsternit mit <strong>einer</strong> Querreihe ziemlich zahlreicher Borstenpunkte. Die Mittelschenkel<br />
an der Innenseite mit sechs bis acht, die Hinterschenkel mit drei bis fünf borstentragenden<br />
Punkten. Long. 18 mm.<br />
1 Q von der Route von Konia nach Kaisarie.<br />
6. Philonthus Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Mit dem über Algier, Tunis und Tripolis verbreiteten Philonthus plagiatus Fauv.<br />
(Fn. gallo-rhén., III, p. 448, Note) zunächst verwandt, von demselben durch wesentlich
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274 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
schmälere Körperform und in flacherer Kurve abgerundete Schläfen und dadurch bedingte<br />
nach hinten allmählicher verengte Form des Kopfes und durch die tiefere, etwas<br />
weniger weitläufige Punktierung der Flügeldecken verschieden.<br />
Schwarz, Kopf und Halsschild mit starkem Glänze, die Flügeldecken braunrot,<br />
mit einem gemeinsamen, nach hinten zugespitzten schwarzen Scutellarfleck, der sich an<br />
der Basis bis gegen die Schulterbeule und an der Naht bis zur Mitte erstreckt, die vom<br />
vierten Gliede ab braunen Fühler mit rötlicher Wurzel der Glieder, die Taster rostrot,<br />
die Vorder- und Mittelbeine braunrot, die Hinterbeine bis auf die braunrote Spitze der<br />
Schenkel und die braunroten Tarsen braun. Der Kopf von der Halseinschnürung bis<br />
zum Vorderrande des Clypeus kürzer als breit, hinter den Augen allmählich gerundet<br />
verengt. Die Punkte des Kopfes und Halsschildes wie bei plagiatus. Die Flügeldecken<br />
so lang wie der Halsschild, gleich breit, gewölbter als bei plagiatus, etwas kräftiger und<br />
etwas weniger weitläufig als bei diesem punktiert. Die Punktierung des Abdomens auf<br />
der vorderen Partie der drei ersten freiliegenden Tergite etwas dichter als bei plagiatus.<br />
Long. 6'5 mm.<br />
In dem einzigen, von Dr. Penther im Erdschias-Gebiet aufgefundenen ç hat<br />
auch Dr. Albert Fauvel in Caen, der die Güte hatte, dasselbe zu untersuchen, eine<br />
neue Art erkannt.<br />
7. Trîàhodes Korbianus Gangib, n. sp. ?<br />
Coeruleus vel coeruleo-viridis, nitidus, griseo-pilosus, elytris rubris vel rubro<br />
flavis, regione scutellari, sutura, callo humerali, fascia ante medium, fascia altera pone<br />
medium apiceque coeruleis vel coeruleo -viridibus, antennis palpisque flavis, tarsis<br />
anticis et intermediis testaceo-brunneis. Capite haud dense subtiliter punctato. Prothorace<br />
latitudine longiore, disco sat subtiliter et vage punctato, leviter rugoso, lateribus<br />
densius rugoso-punctatis, interstitiis punctorum nitidis. Elytris apice conjunctim<br />
rotundatis, sat fortiter haud dense et plus minusve seriatim punctatis, interstitiis punctorum<br />
nitidis.<br />
d 1 Abdominis sternito quinto late et sat profunde emarginato, femoribus posticis<br />
vix incrassatis, tibiis posticis incurvis, in processum terminalem apice subito hamatum<br />
productis. Long. 7-5—10*5 mm.<br />
Armenia, Cappadocia.<br />
Mit dem kleinasiatischen Trichodes Alberi Escherich (Verh. zool.-bot. Ges. Wien,<br />
1893, p. 198) sehr nahe verwandt, von demselben, abgesehen von Differenzen in der<br />
Zeichnung der Flügeldecken, durch längeren Halsschild, längere Flügeldecken, beim d 1<br />
tiefer ausgeschnittenes fünftes Abdominalsternit und durch den nicht allmählich, sondern<br />
an der Spitze plötzlich in einen einwärts gekrümmten Haken verjüngten Terminalfortsatz<br />
der Hinterschienen verschieden. Ob diese Unterschiede spezifisch sind, läßt<br />
sich vorläufig nicht mit Sicherheit beurteilen, nachdem von Tr. Alberi Esch. bisher<br />
nur das in der Sammlung des Wiener Hofmuseums befindliche Originalexemplar bekannt<br />
ist.<br />
Kopf, Halsschild und Flügeldecken wie bei Alberi punktiert und ebenso glänzend<br />
wie bei diesem. Die Flügeldecken rot oder gelb, mit blauer oder blaugrüner Zeichnung.<br />
Diese besteht bei der typischen Form, welche mir in einem von Herrn Max Korb bei<br />
Kulp in Armenien gesammelten Pärchen vorliegt, aus einem gemeinsamen Nahtstreifen,<br />
der sich vorne in einen dreieckigen Scutellarfleck erweitert, einem Fleck auf der Schulterbeule,<br />
<strong>einer</strong> breiten, durch einen nach vorne gerichteten Ast mit dem Schulterfleck<br />
vollständig oder unvollständig verbundenen, nach innen verschmälerten, vom Seiten-
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 275<br />
rande oder auch vom Nahtstreifen getrennten Querbinde vor der Mitte, <strong>einer</strong> breiten,<br />
am Hinterrande neben der Naht tiefbuchtig eingeschnittenen, den Seitenrand erreichenden<br />
Querbinde hinter der Mitte und aus einem Apicalfleck. Die rote oder gelbe Grundfärbung<br />
der Flügeldecken besteht in einem bis hinter die Mitte reichenden Seitenstreifen,<br />
einem großen inneren Fleck vor der Mitte, der vor dem dunklen Schulterfieck mit der<br />
hellen Seitenfärbung in Verbindung steht, <strong>einer</strong> medianen Querbinde und in <strong>einer</strong> mit<br />
dem Seitenrande zusammenhängenden, zuerst schräg nach vorne und innen gerichteten,<br />
dann hakig nach viorne gebogenen und mit der Naht etwas divergierenden Präapicalbinde.<br />
Sie differiert von der des Alberi in folgendem: Der große innere Fleck hinter<br />
der Basis ist nicht quer, sondern infolge größerer Ausdehnung nach vorne und hinten<br />
länger als breit und steht vor der dunklen Schulterbeule mit der hellen Seitenfärbung<br />
in Zusammenhang, während er bei Alberi vorne durch die über die Schulterbeule fortgesetzte<br />
dunkle Basalfärbung abgeschlossen ist. Die Präapicalbinde ist viel schmäler<br />
und neben der Naht plötzlich hakig nach vorne gekrümmt, während sie bei Alberi die<br />
Form <strong>einer</strong> großen nierenförmigen Makel besitzt.<br />
Drei weibliche Stücke <strong>einer</strong> von Dr. Penther auf dem Illany-Dagh im Erdschias-<br />
Gebiete gesammelten Abänderung (var. cappadocicus m.) differieren vom typischen<br />
Korbiamis durch reduzierte blaue oder blaugrüne Zeichnung und daher in größerer<br />
Ausdehnung erhaltene Grundfärbung. Der dunkle Nahtstreifen ist schmäler, die Schultermakel<br />
ist wie in der syriacus- und leucopsideus-Gruppe vollkommen isoliert, die<br />
dunkle Querbinde vor der Mitte ist auf einen großen dreieckigen, mit dem Nahtsaume<br />
verbundenen oder von diesem getrennten Querfleck reduziert und die gemeinsame<br />
dunkle Querbinde hinter der Mitte ist viel schmäler und stärker eingeschnürt, so daß<br />
sie aus drei zusammenhängenden Flecken zu bestehen scheint, von welchen der mittlere<br />
eine mehr oder minder rhomboidale Form besitzt. Am Seitenrande steht die breitere<br />
mediane helle Querbinde mit dem breiteren gekrümmten Apicalfleck durch einen<br />
schmalen, bisweilen unvollständigen Saum in Verbindung.<br />
8. Curimus anatolicus Gangib, n. sp.<br />
Durch die nicht punktierten, durchwegs feinen Streifen der Flügeldecken dem<br />
C. caucasiens Reitt. (Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 1881, p. 72; Deutsch. Ent. Zeit., 1884,<br />
p. 74) zunächst stehend, von demselben durch etwas geringere Größe, das gröber filzige,<br />
lockerer anliegende, nicht durch schwarze Würfelflecke unterbrochene, sondern durchaus<br />
graugelbe Toment und die bei gleicher Länge viel schlankeren, an der Spitze weniger<br />
erweiterten abstehenden Borsten der Oberseite, den wesentlich kräftiger punktierten,<br />
zwischen der Punktierung glänzenden Halsschild, das in der Mitte auf glänzendem<br />
Grunde gröber und weitläufiger querraspelkörnig punktierte, zwischen der weitläufigen<br />
Raspelpunktierung fein und weitläufig punktulierte Metasternum und das auf den vier<br />
ersten Sterniten gröber und weitläufiger punktierte, zwischen der Punktierung glänzende<br />
und nicht wie bei caucasicus infolge mikroskopischer Chagrinierung glanzlose Abdomen<br />
verschieden. Das letzte Abdominalsternit ist dichter als die vorhergehenden und bis an<br />
den Hinterrand punktiert. Die peripherischen abstehenden Borsten der Oberseite sind<br />
gelb, die discalen schwarz. Long 4 mm.<br />
1 Stück vom Erdschias-Gebiet.<br />
9. Adesmia anatolica Gangib, n. sp.<br />
Durch die Kinnbildung sehr ausgezeichnet und von allen mir bekannten Arten<br />
der Untergattungen Adesmia s. str. und Oteroscelis Sol. verschieden, in der Körper-<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 20
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276 Dr. A. Penther-Dr. E, Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
form und Skulptur der syrischen Ad.procera Mill. (W. E. M., V, 1861, p. 170, Taf. 5,<br />
Fig. 10, 11) zunächst stehend.<br />
Viel kl<strong>einer</strong> als procera Mill., mit kürzerem Halsschild und im Umriß kürzeren, auf<br />
dem Rücken etwas stärker gewölbten Flügeldecken. Der Kopf wie bei procera ziemlich<br />
fein und weitläufig, auf dem Clypeus meist dichter punktiert. Die Stirneindrücke<br />
wie bei procera. Die Apicalpartie des Kinnes, die durch die mediane Ausrandung des<br />
Vorderrandes kurz zweilappig erscheint, ist der Quere nach sehr tief und fast in der<br />
Richtung der Längsachse des Kopfes ausgehöhlt. Der übrige Teil des Kinnes ist flach<br />
gewölbt, quer, fast dreimal so breit als lang und vorne durch eine scharfe, in den Vorderecken<br />
nach vorne gezogene Querkante begrenzt, unter welche die große apicale<br />
Quergrube eingreift. Der Halsschild kürzer als bei procera, an den Seiten mehr erweitert,<br />
mehr als doppelt so breit als lang, mit vorspringenden Vorderecken, breit gerandetem<br />
Vorderrande und schmal, aber scharf gerandeter Basis, an den Seiten mit<br />
sehr f<strong>einer</strong> vollständiger oder nur hinten erhaltener Randungslinie oder gänzlich ungerandet,<br />
wie bei procera gewölbt, ebenso stark wie bei dieser, aber viel weniger dicht<br />
und bis auf die ziemlich dicht und etwas runzelig punktierten Seiten mehr oder weniger<br />
weitläufig punktiert, in der Mitte mit kurzer, scharf eingeschnittener Mittellinie oder<br />
mit einem mehr oder minder deutlichen Rest <strong>einer</strong> Mittelfurche. Die Flügeldecken<br />
hinter der Mitte erweitert, beim cf ziemlich breit, beim Q rundlich verkehrt-oval, hinten<br />
kürzer zugespitzt als bei procera, unregelmäßiger und weniger kräftig als bei dieser<br />
skulptiert. Die wenig hervortretenden, gegen die Basis erloschenen Rückenrippen sind<br />
in zwei mehr oder minder regelmäßige Höckerreihen aufgelöst, deren Höcker etwas<br />
in die Länge gezogen sind, sonst aber nur wenig von den flacheren, unregelmäßigen,<br />
mit ihnen teilweise querrunzelig verbundenen Höckern der dorsalen Zwischenräume<br />
differieren. Die Schulterrippe tritt viel kräftiger hervor, erlischt aber gleichfalls gegen<br />
die Basis, während die schmälere und schärfere Seitenrippe meist bis zur Basis angedeutet<br />
bleibt. Die Höcker des von der Schulter- und Seitenrippe eingeschlossenen<br />
Zwischenraumes sind kl<strong>einer</strong> als die der dorsalen Zwischenräume und folgen weitläufiger<br />
aufeinander. Die Vertiefungen zwischen den höckerigen Erhabenheiten der Flügeldecken<br />
sind ziemlich weitläufig mit feinen Körnchen besetzt. Vor der Spitze der Flügeldecken<br />
löst sich die Schulterrippe in eine Reihe weitläufiger, die Seitenrippe in eine<br />
Reihe dichter aufeinander folgender Höckerchen auf. Die nach hinten viel weitläufiger<br />
aufeinander folgenden Höcker der Rückenrippen wie die Höcker der dorsalen Zwischenräume<br />
werden auf dem Steilabfall der Flügeldecken viel kl<strong>einer</strong> und unterscheiden sich<br />
hier kaum von den Höckerchen, welche die Fortsetzung der Schulterrippen bilden.<br />
Die abgesetzte Spitze der Flügeldecken ist ziemlich glatt. Der seitliche von der Seitenrippe<br />
und dem Seitenrande eingeschlossene Zwischenraum der Flügeldecken ist sehr<br />
seicht und weitläufig runzelig punktiert oder flach gerunzelt und mit deutlichen oder sehr<br />
feinen und nur unter starker Lupenvergrößerung erkennbaren Körnchen weitläufig oder<br />
spärlich besetzt. Der Prosternalfortsatz tritt nur wenig über die Vorderhüften nach<br />
hinten vor, zeigt aber vor seinem vertikalen Abstürze oft einen kurzen konischen Vorsprung.<br />
Das Prosternum fein, seicht und wenig dicht, die Seiten der Mittelbrust kräftiger<br />
und oft auch dichter punktiert. Der Mesosternalfortsatz mit einigen kräftigen<br />
Längsfurchen. Das Metasternum und die Basis des Abdomens grob und unregelmäßig<br />
gerunzelt, das zweite und dritte Abdominalsternit in der Mitte viel f<strong>einer</strong> längsrunzelig<br />
und an den Seiten sowie die ganze Apicalpartie des Abdomens fein punktiert. Die<br />
Beine wesentlich kürzer und schlanker als boi procera. Long. 15—17 mm.<br />
6 cT und 2 ç vom Erdschias-Gebiet.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 277<br />
10. Pimelia (Gedeon) Werneri Gangib, n. sp.<br />
Gehört nach dem ganzen Habitus, speziell nach der Größe und Form des Kopfes<br />
trotz der ziemlich stark zusammengedrückten Mittel- und Hintortarsen in die Untergattung<br />
Gedeon Reiche, die bei Senac (Essai monographique sur le genre Pimelia,<br />
2ème part, 1887, p. 7—11) die drei Arten: parallela Sol. (Borrei Haag), hierochontica<br />
Reiche (arabica Sol. nec Klug) und persica *) Baudi (nee Fald.) umfaßt.<br />
Von der mir nicht vorliegenden, bei Aleppo, in Mesopotamien und vielleicht auch<br />
in Persien vorkommenden parallela differiert die anatolische Art schon durch die Fühler,<br />
welche die Basis des Halsschildes durchaus nicht überragen, sondern gar nicht erreichen.<br />
Von der syrisch-arabisch-ägyptischen hierochontica und von der persischen Bandii ist<br />
sie auf den ersten Blick durch die feine, rauhkörnige, mindestens doppelt so dichte<br />
Granulierung der Flügeldecken zu unterscheiden.<br />
Der Kopf sehr groß, nur wenig schmäler als die Basis des Halsschildes, auf dem<br />
Clypeus grob runzelig punktiert, auf der Stirn und auf dem Scheitel mit mehr oder<br />
minder weitläufiger, hinten in Granulierung übergehender Punktierung, an den Seiten<br />
hinter den Augen sehr fein und dicht granuliert. Die Fühler schlanker als bei hierochontica.<br />
Der Halsschild nur wenig schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel<br />
mehr als 2 J /2 m£U " s0 breit als lang, nach hinten stark verengt, in der Mitte ziemlich flach<br />
gewölbt und daselbst zwischen der weitläufigen körnigen Punktierung im Grunde feinkörnig<br />
chagriniert, an den Seiten f<strong>einer</strong> als bei hierochontica und in größerer Ausdehnung<br />
nach innen granuliert. Die seitliche Granulierung des Halsschildes wird von<br />
ungleich großen Körnchen gebildet, von welchen die größeren mit kurzen niederliegenden<br />
Börstchen besetzt sind. Die Flügeldecken beim cf oblong, viel schmäler und gestreckter<br />
als bei hierochontica, beim Q von kürzerem und breiterem Umriß, fein, dicht<br />
und rauh granuliert. Die Granulierung besteht bis über die Mitte des Rückens aus<br />
scharfen größeren und kl<strong>einer</strong>en, nach hinten aus durchwegs kl<strong>einer</strong>en Körnchen.<br />
Reihen größerer Körnchen bilden die den Rücken seitlich begrenzende, gegen die<br />
Basis und Spitze erloschene, hinter der Mitte bisweilen unterbrochene Marginalrippe<br />
und auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken die weit vor der Spitze erlöschenden<br />
Reste <strong>einer</strong> sogenannten Lateral- und <strong>einer</strong> Dorsalrippe. Bisweilen ist auf der vorderen<br />
Hälfte der Flügeldecken noch die Spur <strong>einer</strong> sehr schräg gegen die Naht verlaufenden<br />
inneren Dorsalrippe zu erkennen. Außerhalb der Lateralrippe sind die Flügeldecken<br />
hinter der Mitte meist etwas zusammengedrückt und zwischen dieser und der Dorsalrippe<br />
der Länge nach eingedrückt, wodurch der hintere Teil der rudimentären Lateralrippe<br />
als mehr oder minder kräftige Längsfalte hervortritt. Das von der marginalen<br />
Körnerreihe und den Epipleuren eingeschlossene Seitenfeld der Flügeldecken ist bis<br />
auf die ebenso dicht wie der Rücken granulierte Apicalpartie weitläufig gekörnt oder<br />
in größerer oder geringerer Ausdehnung glatt. Die Körner der Flügeldecken tragen<br />
hinfällige, auf der Innenhälfte des Rückens kurze und niederliegende, außen namentlich<br />
gegen die Spitze längere und abstehende Wimperhaare, welch letztere indessen kaum<br />
halb so lang sind wie bei hierochontica. Die Unterseite des Körpers fein grau pubeszent<br />
und in der Mitte der Brust sowie auf dem Abdomen kurz schwarz behaart. Das Abdomen,<br />
die Schenkel und Schienen f<strong>einer</strong> und dichter als bei hierochontica gekörnt.<br />
Die Mittel-und Hintertarsen stärker als bei dieser zusammengedrückt. Long. 19—12mm.<br />
l ) Senac hat Gedeon Reiche mit Pimelia als Untergattung vereinigt und dadurch wurde Gedeon<br />
persicus Baudi 1876 zu <strong>einer</strong> Pimelia persica. Dieser Name ist als homonym mit Pimelia persica<br />
Fald. 1837 (nach Senac, 1. c., i^re part, p. 100 = diibia Fald. var.) ungültig und daher proponiere<br />
ich für denselben den Namen Pimelia Bandii.<br />
20*
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278 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Die Art liegt mir in6 von Dr. Penther imErdschias-Gebiete gesammelten Stücken<br />
(5 I $) unc ^ m einem von dem bekannten Herpetologen und Orthopterologen Dr.<br />
Franz Werner bei Eskischehir aufgefundenen Stück (cf) vor.<br />
11. Crypticus Pentheri Reitt. n. sp.<br />
Dem Crypt. latiusculus Mén. verwandt, aber etwas kl<strong>einer</strong>, schmäler und gestreckter,<br />
der Thorax ist kaum ganz so breit als die Flügeldecken, an den Seiten kaum<br />
gerundet, die Punktstreifen der letzteren sehr undeutlich, kaum erkennbar. Dem quinquilhis<br />
auch ähnlich, aber durch die Bildung der Tarsen in eine andere Gruppe gehörend.<br />
*)<br />
Länglich, schwarz, wenig glänzend, Fühler, Palpen und Tarsen braun. Fühler<br />
kurz, den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend, Glied 3 mindestens doppelt so<br />
lang als breit, viel länger als die umgebenden. Kopf klein, halbkreisförmig, fein punktiert.<br />
Halsschild fast doppelt so breit als lang, dicht und fein punktiert, vorne und an<br />
der Basis fast abgestutzt, an den Seiten fast gerade, vom vorderen Drittel nach vorne<br />
verengt, fein gerandet, die Randlinie von oben sichtbar, die Basis höchstens so breit als<br />
jene der Flügeldecken, meistens etwas schmäler, die sehr feine Randlinie in der Mitte<br />
unterbrochen. Die Hinterecken rechtwinkelig zulaufend, aber an der Spitze abgestumpft,<br />
die vorderen sehr stumpf. Schildchen fein punktuliert, dreieckig. Flügeldecken kaum<br />
um die Hälfte länger als zusammen breit, vorne parallel, dicht und sehr fein punktiert;<br />
Punktreihen fehlen. Erstes Glied der Vordertarsen nach innen zahnförmig erweitert,<br />
so lang als die zwei queren Glieder zusammen; die Enddorne der Hinterschienen von<br />
sehr ungleicher Länge. Long. $'5 mm.<br />
Anatolien: Konia—Kaisarie. Von Dr. Arnold Penther gesammelt und diesem<br />
zu Ehren benannt.<br />
12. Helops (in sp.) Pentheri Reitt. n. sp.<br />
Steht in der ersten Gruppe sensu Seidlitz ziemlich isoliert da. Die Körperform<br />
erinnert mehr an Xanthomus, allein die auf der Unterseite runzelig gekörnelten Seiten<br />
des Halsschildes, dann der Bau des Halsschildes entsprechen durchaus den echten,<br />
größeren Helops-Avttn, von denen die vorliegende Art durch dicke Fühler und den<br />
aufgebogenen Seitenrand der Flügeldecken, welche vorne an der Schulter fast rechtwinkelig<br />
zulaufen, sich entfernt.<br />
Schwarz, wenig glänzend, mäßig gewölbt. Kopf schmäler als der Kopfschild,<br />
dicht punktiert, der Clypeus durch einen Quereindruck schlecht abgegrenzt, der Vorderrand<br />
gerade abgeschnitten. Halsschild beim Q quer, beim cT wenig breiter als lang,<br />
gedrängt und kräftig punktiert, mit der Spur <strong>einer</strong> verkürzten Mittellinie, die Basis gerade,<br />
schwach dreibuchtig, kräftig gerandet, beträchtlich schmäler als die Basis der<br />
Flügeldecken, die Seiten schwach, beim cT in der Mitte stärker gerundet, vor den rechteckigen<br />
Vorder- und Hinterwinkeln schwach ausgeschweift, mäßig fein wulstig, hinten<br />
etwas stärker gerandet, die Vorderwinkel leicht vortretend, die feine Vorderrandlinie in<br />
der Mitte unterbrochen. Schildchen dreieckig, punktiert. Flügeldecken lang oval, in<br />
oder dicht hinter der Mitte am breitesten, mit feinen Punktstreifen, die Zwischenräume<br />
breit, flach, am Grunde, besonders hinten, hautartig retikuliert, fein und wenig<br />
dicht punktiert; der äußerste Zwischenraum verflacht abgesetzt und aufgebogen, vorne<br />
stumpfeckig vortretend, die Basis bis zu den Schulterwinkeln fast gerade verlaufend;<br />
der achte Zwischenraum bildet hinten an der Spitze einen feinen Längskiel. Die Fühler<br />
*) Siehe Ent. Nachr., 1896, p. 145—148.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 279<br />
verhältnismäßig dick, den Hinterrand des Halsschildes sehr wenig überragend,<br />
beim cf etwas dicker, Glied 3 doppelt so lang als breit, 2 klein, quadratisch,<br />
4—8 etwas länger als breit, g kaum länger als breit, 10 eiförmig. Vorderbrust dicht<br />
runzelig punktiert, die Seitenstücke runzelig gekörnelt, der Seitenrand schmal abgesetzt.<br />
Bauch und Hinterbrust gedrängt punktiert, die Epipleuren der Flügeldecken schwach<br />
gerunzelt, fast glatt. Alle Bauchsegmente an den Seiten kräftig gerandet, das Analsegment<br />
an der Spitze scheinbar ungerandet, indem sich die Randlinie, welche an den<br />
Seiten dorsalwärts deutlich vorhanden ist, hinten f<strong>einer</strong> werdend, an dem hinteren<br />
Spitzenrande hinzieht und von vorne nicht sichtbar ist. Beine wenig lang, einfach.<br />
Long. 9—11 mm.<br />
Kleinasien: Im Erdschias-Gebiete von Herrn Dr. Arnold Penther in einiger<br />
Anzahl gesammelt und dem Entdecker zu Ehren benannt.<br />
13. Omophlina Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Mit der von Seidlitz (Naturg. Insect. Deutschi., Bd. V, 2. Hälfte, 1896, p. 199)<br />
in die Gattung Omophlina Reitt. gestellten Podonta alpina Muls. (Opusc. Entom., VII,<br />
1856, p. 3o) sehr nahe verwandt, von derselben durch wesentlich kräftigere und weniger<br />
dichte Punktierung der ganzen Oberseite, weniger stark queren, gewölbteren Halsschild,<br />
weniger lange Flügeldecken und durch viel tiefere, furchenartige Streifen derselben verschieden.<br />
Der äußere Endsporn der Vorderschienen ist ebenso stark gekrümmt wie<br />
bei alpina.<br />
Das ö" viel schlanker als das g, bei demselben der Hinterrand des fünften Abdominalsternites<br />
in der Mitte in eine scharfe schmal dreieckige Spitze ausgezogen und<br />
jederseits derselben bogenförmig ausgebuchtet. Das sechste Abdominalsternit in zwei<br />
einwärts gekrümmte, zugespitzte, an der Innenseite ausgehöhlte hornförmige Längshälften<br />
geteilt. Long. 9—11 mm.<br />
2 cT und 4 Q vom Erdschias-Gebiet.<br />
14. Mylabris Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Der kaukasisch-anatolischen Mylabris laevicollis Mars. (L'Abeille, VII, 2 e part,<br />
1870, p. 109) sehr nahe stehend, von dieser durch geringere Größe, kürzere, gegen die<br />
Spitze stärker keulig verdickte Fühler, viel kürzeren, nach vorne stark konisch verengten,<br />
in der Mitte fast buckelig gewölbten Halsschild und die im Umriß kürzeren<br />
Flügeldecken verschieden.<br />
Schwarz, schwarz behaart, die Flügeldecken gelb, mit schmalem schwarzen Basalund<br />
Postscutellarsaum und je sechs wie bei laevicollis gestellten schwarzen Flecken,<br />
die paarweise der Quere nach verbunden sein können.<br />
Der Kopf breiter als der Halsschild, quer viereckig, mit abgerundeten, in der Anlage<br />
rechtwinkeligen Hinterecken der Schläfen, ziemlich grob und mehr oder weniger<br />
weitläufig punktiert, lang abstehend behaart. Die Fühler den Hinterrand des Halsschildes<br />
nicht überragend, gegen die Spitze stark keulig verdickt, ihre drei vorletzten<br />
Glieder viel breiter als lang. Der Halsschild breiter als lang, nach vorne stark konisch<br />
verengt, in der Mitte fast buckelig gewölbt, sehr fein und sehr dicht punktiert, kurz abstehend,<br />
fast wie geschoren behaart. Die Flügeldecken bis auf die ziemlich fein punktierte<br />
Basalpartie etwas gröber und weniger dicht runzelig punktiert als bei laevicollis,<br />
vorne kurz, nach hinten allmählich länger, an der Spitze ziemlich lang schräg niederliegend<br />
behaart. Die gelbe Grundfärbung der Flügeldecken zeigt an der Basis einen<br />
gesättigteren Ton. Der erste hinter der Schulterbeule befindliche schwarze Längsfleck ist<br />
isoliert oder über die Schulterbeule fortgesetzt und mit dem Basalsaum oder auch seit-
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28o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbaueri Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
lieh mit dem zweiten, im vorderen Fünftel befindlichen Fleck verbunden. Der letztere<br />
steht durch den schmalen gemeinsamen Postscutellarsaum mit dem Basalsaum in Verbindung.<br />
Ist der äußere Längsfleck mit dem inneren und dem Basalsaum verbunden<br />
und nach außen bis an den Seitenrand der Flügeldecken ausgedehnt, so erscheint die<br />
einen Stich ins Bräunliche zeigende gelbe Basalfärbung derselben auf einen dreieckigen<br />
Fleck in den Vorderecken und einen inneren Querfleck reduziert. Von den beiden unmittelbar<br />
hinter der Mitte der Flügeldecken befindlichen schwarzen Flecken ist der<br />
äußere größer als der innere und von diesem entweder getrennt oder mit ihm zu <strong>einer</strong><br />
innerhalb der Mitte eingeschnürten Querbinde verbunden. Die Querbinde läßt bei den<br />
mir vorliegenden Stücken den äußersten Naht- und Seitensaum frei. Die beiden präapicalen<br />
schwarzen Flecke sind in der Größe wenig verschieden und zu <strong>einer</strong> die Naht<br />
und den Seitenrrand erreichenden, in der Mitte vorne und hinten stark eingeschnürten<br />
Querbinde verbunden. Long. 7*5—8 mm.<br />
3 Stücke vom Illany-Dagh.<br />
15. Pachybrachis (Pachystilus) Pentheri Gangib, n. sp.<br />
In der Färbung und Zeichnung mit dem südfranzösischen pradensis Mars, sehr<br />
übereinstimmend, von diesem durch etwas bedeutendere Größe, oberseits dunkle Fühlerwurzel,<br />
an den Seiten stärker gerundeten, nach vorne weniger verengten Halsschild,<br />
etwas kräftigere und weniger dichte Punktierung desselben und durch die auf der vorderen<br />
Hälfte verworrene Punktierung der Flügeldecken verschieden.<br />
Kopf und Halsschild viel f<strong>einer</strong> und dichter als bei fimbriolatus Suffr. punktiert,<br />
nahezu glanzlos, wie bei pradensis gezeichnet. Beim £ ist die gelbe Zeichnung des<br />
Kopfes mehr oder minder reduziert und bisweilen nur in zwei Scheitelflecken und je<br />
zwei Punkten vor den Fühlerwurzeln erhalten. Die äußeren dieser Punkte befinden<br />
sich auf den Wangen, die inneren auf dem Clypeus. Die letzteren sind die Reste <strong>einer</strong><br />
dreieckigen Stirnclypealmakel, die auch beim cf häufig unterbrochen ist. Die gelbe<br />
Zeichnung des Halsschildes besteht aus einem vollständigen peripherischen Saum, vier<br />
mit demselben zusammenhängenden Flecken und einem mit dem Vorderrande zusammenhängenden<br />
Mittelstreifen, welcher nur wenig über die Mitte der Scheibe nach'hinten<br />
reicht. Der peripherische gelbe Saum greift über die seitliche Randung des Halsschildes<br />
über, läßt aber die basale und apicale Randung desselben frei. Das Schildchen ganz<br />
schwarz oder mit einem gelben Apicalfleck. Auf den Flügeldecken herrscht die blaßgelbe<br />
Färbung in der Weise vor, daß die schwarze Grundfärbung nur in <strong>einer</strong> etwas<br />
schräg nach hinten verlaufenden, in der Mitte stumpfwinkelig nach außen ausgebogenen<br />
dorsalen Längsbinde und in drei seitlichen Flecken erhalten ist. Die dorsale Längsbinde<br />
beginnt unmittelbar vor dem wulstig verdickten gelben Basalrand und endet vor der<br />
Spitze. Von den durch zwei Punktreihen vom Seitenrande getrennten seitlichen<br />
schwarzen Flecken befindet sich der erste auf der Schulterbeule, der zweite in der Mitte<br />
und der dritte vor der Spitze. Bei weiterer Ausdehnung der gelben Färbung erlischt<br />
die dorsale Längsbinde auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken vollständig und erscheint<br />
auf der hinteren Hälfte derselben in drei kurze Längsstreifen aufgelöst. Gleichzeitig<br />
ist der Schulterfleck und der mittlere Seitenfleck sehr reduziert oder fast erloschen.<br />
Das Pygidium zeigt beim
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 281<br />
gestellten gelben Querstreifen. Im übrigen ist die Unterseite schwarz. Die Beine sind<br />
wie bei pradensis vorherrschend hell, die Schenkel gegen die Spitze weißlich und auf<br />
der Dorsalseite mehr oder weniger gebräunt oder geschwärzt, die Tarsen gegen die<br />
Spitze in größerer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich. Long. 2'8—3*2 mm.<br />
Illany-Dagh bei Kaisarie. 6 d 1 und 2 ç.<br />
16. Otiorrhynchus caesareus K. Dan. nov. spec.<br />
Aterrimus, in elytris brevissime fusco-setulosus, O. gymnoptero Dan. proxime<br />
affinis, sed ab eo foveolis striarum elytrorum magnis, profundis, punctis granulisque<br />
pronoti fortioribus et setulis distincte longioribus facile distinguendus. Long. 8*5—10 mm.<br />
Caesarea Cappadociae.<br />
17. Eusotnus (Eusomomorphus K. Dan. n. subg.) oligops K. Dan. n. sp.<br />
Ab omnibus congeneribus capite ante oculos manifeste transversim impresso<br />
femoribusque inermibus argute distinctus et novi subgeneris Eusomomorphi speciem<br />
unicam repraesentans; habitu generali cum Elisomo ovidutti Germ, consentaneus, sed<br />
praeter signa subgenerica supra indicata rostro breviore, fronte latiore, oculis multo<br />
minoribus, convexioribus, elytris postice recte declivibus, apice ipso subacuminatis,<br />
pube suberecta brevissima, vix perspicua, antennis tarsisque multo minus gracilibus<br />
facile ab eo distinguendus. Long. 6—8 mm, lat. 2—275 mm.<br />
Caesarea Cappadociae.<br />
18. Haptomerus Pentheri Ganglb. n. sp.?<br />
Die von Dr. Pe nth er im Erdschias-Gebiet ziemlich zahlreich gesammelten Haptomerus<br />
wurden bis auf ein Stück vom Erdschias und ein Stück vom Illany-Dagh von<br />
Dr. Karl Daniel als Haptomerus Schneideri Kirsch determiniert und gehören zweifellos<br />
zu dieser von Dr. Schneider in der Umgebung des Klosters Kiptschakh bei Alexandropol<br />
in Transkaukasien entdeckten Art, die mir auch aus dem Araxestale vorliegt.<br />
Die erwähnten zwei Stücke differieren von den obigen durch viel f<strong>einer</strong>e und etwas<br />
weitläufiger punktierte, nach hinten undeutlich werdende Punktstreifen der Flügeldecken<br />
und schlankere vorletzte Glieder der Fühlergeißel. Ich mache auf dieselben<br />
durch den Namen H. Pentheri aufmerksam, lasse es aber dahingestellt, ob wir es in<br />
ihnen mit <strong>einer</strong> eigenen Art oder <strong>einer</strong> Abänderung des Schneideri zu tun haben. Um<br />
dies zu entscheiden, wäre reicheres Material der fraglichen Form erforderlich.<br />
ig. Baris grandicollis Schultze nov. spec.<br />
Subbrevis, piceo-nigra, paullulo nitens. Rostro crasso, prothorace evidenter longiore,<br />
dense subseriatim ruguloso-punctulato; capite obsoletissime punctulato; prothorace<br />
comparatim magno, convexo, lateribus modice et aequaliter rotundato, ad basim<br />
coangustato, sat crebre, in disco subtilius, ad latera densius et fortius punctato, hie praeterea<br />
obsolete rugoso, in toto fundo subtilissime et vix conspicue reticulato. Elytris<br />
conjunetim oblongo-ovalibus, convexis, ad medium evidenter ampliatis, hie prothoracis<br />
latitudine, nee in humeris nee ante apicem callosis, sat obsolete punetato-striatis; interstitiis<br />
levissime coneavis, subtilissime reticulatis, tenue uniseriatim punetatis.<br />
Pedes picei, articulis tarsorum duobus ultimis rufo-pieeis, unguiculis liberis, basi<br />
separatis. Long. 4*5 mm.<br />
Eine durch den verhältnismäßig großen Halsschild besonders ausgezeichnete Art.<br />
Dieser ist kaum um I j4 kürzer als die Decken, reichlich so lang als breit, an den Seiten<br />
gleichmäßig sanft gerundet, gegen den Hinterrand eingezogen und hinter dem Vorder-
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282 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
rande nur mäßig eingeschnürt. Scheibe gewölbt, äußerst fein und nur bei starker Vergrößerung<br />
wahrnehmbar gewirkt, daher matt glänzend. Die Punktur, nur mäßig dicht<br />
und stark, erreicht etwa die Dichtigkeit und Stärke wie bei quadraticollis Boh., ist auch<br />
wie bei dieser am Seitenrande durch schwache Längsrunzeln getrennt und zeigt ebenso<br />
eine vorne und hinten abgekürzte punktfreie Mittellinie. Die Unterseite des Halsschildes<br />
mit groben länglichen, durch Schrägrunzeln getrennten Punkten.<br />
Decken länglich-oval, gewölbt, zur Spitze flach abfallend, mit kaum angedeuteter<br />
Schulterbeule und ohne Spur <strong>einer</strong> Spitzenschwiele; die Seiten in gleichmäßig sanftem<br />
Bogen zur Mitte erweitert, hier so breit wie der Halsschild, sodann zur Spitze in derselben<br />
Flucht verengt; pechschwarz, nur der umgeschlagene äußerste Seitenrand bräunlich.<br />
Mit flachen Punktstreifen, ähnlich denen der B. timida Rossi, aber kräftiger. Die<br />
Punkte sind hier erheblich breiter als die Streifen selbst, aber nicht tiefer eingestochen<br />
und lang-oval. Interstitien leicht hohl, sehr fein, aber deutlich gewirkt und mit f<strong>einer</strong>,<br />
ziemlich regelmäßiger Punktreihe, mit Ausnahme des unregelmäßig punktierten neunten<br />
Interstitiums und des glatten äußersten Seitenrandes. Pygidium dicht gedrängt punktiert,<br />
mit kurzen weißgrauen Schuppenbörstchen.<br />
Beine kräftig, braun, Lappen- und Klauenglied gelbbraun, Vorderschienen auf der<br />
Unterseite mit kleinen körnigen Erhabenheiten. Klauen frei, an der Basis getrennt.<br />
Ein cT von Dr. Penther bei Konia in Kleinasien erbeutet.<br />
20. Hoplia Pentheri Gangib, n. sp.<br />
Differì ab Hoplia florali Oliv., cui proxima, corpore multo angustiore, nigro, pilis<br />
haud squamiformibus sed simplicibus vestito, clypeo antice magis reflexo, prothorace<br />
multo minus transverso, magis convexo, ante basini utrinque haud vel parum transversim<br />
impresso, antice profundius emarginato, postice utrimque profundius sinuato,<br />
angulis posticis minus obtusis, sat prominulis, elytris longioribus, minus latis, prothorace<br />
perparum latioribus, magis convexis, femoribus tibiisque posticis adhuc crassioribus,<br />
unguiculo pedum anticorum externo apice fisso. Long. 6-5—7-5 mm.<br />
Gewölbter als floralis Oliv, (brunnipes Bon.), aber schmäler und gestreckter,<br />
schwarz, die Fühler und Taster braun oder braunrot, die ersteren mit hellerer, braunroter<br />
Geißel, an den Beinen die Klauen oder die ganzen Tarsen, an den Vorderbeinen<br />
die Hüften oder auch die Wurzel der Schenkel braun oder rotbraun. An Stelle der<br />
schmalen Schüppchen, mit welchen boi floralis der Halsschild und die Flügeldecken<br />
spärlich, das Pygidium und die Unterseite dichter bekleidet sind, finden wie bei Pentheri<br />
auf der Ober- und Unterseite durchaus einfache, anliegende weißliche Härchen.<br />
Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind mit solchen Härchen nur spärlich, das Pygidium<br />
und die Abdominalsternite weniger dünn, aber keineswegs dicht besetzt. Die<br />
Brust ist länger und weniger anliegend behaart. Die Behaarung an der Außen- und<br />
Innenseite der Schenkel ist ziemlich lang und abstehend. Im weiteren unterscheidet sich<br />
Pentheri von floralis durch höher aufgebogenen Vorderrand des Clypeus, längeren, viel<br />
weniger queren, am Vorderrande tiefer ausgeschnittenen, am Hinterrande jederseits innerhalb<br />
der Hinterecken tiefer ausgebuchteten, wesentlich gewölbteren, vor der Basis nicht<br />
oder jederseits nur schwach und in geringer Ausdehnung quer eingedrückten Halsschild,<br />
stärker vorspringenden Vorderecken und weniger stumpfe, etwas nach hinten ausgezogene<br />
Hinterecken desselben, längere, weniger breite, in der Breite den Halsschild nur wenig<br />
übertreffende, gewölbtere Flügeldecken, noch etwas dickere Schenkel und Schienen der<br />
Hinterbeine und die an der Spitze wie die innere gespaltene äußere Klaue der Vordertarsen.<br />
Die Vorderschienen zeigen am Außenrande hinter dem zweiten Zahne noch die
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 283<br />
Andeutung eines dritten Zahnes. Beim Q sind die Flügeldecken noch etwas bauchiger<br />
als beim d\<br />
Erdschias- Gebiet. 3 cT und i Q.<br />
Amphicoma- Studien.<br />
Als Anhang gestatte ich mir Bemerkungen über jene <strong>einer</strong> Klärung bedürftigen<br />
vorderasiatischen Amp hicoma- Arten, welche Reitter (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI,<br />
igo3, p. 14g—151) in s<strong>einer</strong> III. Gruppe der Untergattung Eidasia behandelt.<br />
Reitter unterscheidet in dieser namentlich durch die matte Chagrinierung des<br />
Halsschildes charakterisierten Eulasia-Gruppe acht vorderasiatische Arten: 1.pulchra<br />
Reitt., 2. dilutipennis Reitt., 3. chalybaea Fald., 4. pretiosa, 5. papaveris Sturm, 6. Ithae<br />
Reitt., 7. Genei Truqui und 8. hybrida Reitt. Hierzu kommt noch die von Reitter<br />
übersehene Amphicoma speciosa Champen. (Bull. Soc. Ent. Fr., 1900, p. 248) aus Syrien<br />
und Persien.<br />
Truqui hat in s<strong>einer</strong> meisterhaften Amphicomen-Monographie (Amphicoma et<br />
Eidasia, Insectorum Coleopterorum Genera ab Eugenio Truqui monographice disserta,<br />
Taurini 1847) die Bildung der Mundteile, speziell die Form der Mandibeln, in<br />
ausgezeichneter Weise zur scharfen Trennung der in der Färbung des Körpers und des<br />
Haarkleides ganz außerordentlich variablen und einander äußerst ähnlichen Arten benutzt<br />
und die Mandibelform wurde auch von Champenois in seinen «Remarques sur<br />
les Amphicoma, avec additions» (Anhang zu P. de Peyerimhoffs Übersetzung von<br />
Reitters erster ^4mj?/zzcoma-Revision in L'Abeille, Tome XXIX, 1896, p. 12—19,<br />
pl. I) sowie in der Beschreibung s<strong>einer</strong> Amphicoma speciosa entsprechend gewürdigt.<br />
Reitter ließ sie unberücksichtigt und konnte hauptsächlich aus diesem Grunde zu<br />
k<strong>einer</strong> scharfen Präzisierung der vorderasiatischen Eulasia-Arten mit matt chagriniertem<br />
Halsschilde gelangen. Die Untersuchung der Mundteile bietet bei den Amphicomen<br />
wenig Schwierigkeit, da sich dieselben nach Erweichung des Tieres auf feuchtem<br />
Sande sehr bequem von der Kopfunterseite abpräparieren lassen, ohne daß eine Lostrennung<br />
des Kopfes nötig wäre.<br />
Durch die Form der Mandibeln stehen Amph. dilutipennis Reitt., die von Reitter<br />
als pretiosa Truqui angenommene Art, Genei Truqui und speciosa Champ, der pulchra<br />
Reitt., papaveris Sturm, Ithae Reitt. und hybrida Reitt. scharf gegenüber. Bei den<br />
ersteren ist der Außenrand der innen zweizähnigen Mandibeln gegen die Spitze in einfacher<br />
Kurve gekrümmt (Truqui, 1. c, Tab. I, Fig. 6; Champenois, 1. c, pl. 1,<br />
Fig. 11, 12), bei den letzteren aber in eine stark vortretende Ecke ausgezogen (Truqui,<br />
1. c, Tab. I, Fig. 2). Bei chalybaea sind die Mandibeln unter einem schmal abgerundeten<br />
rechten Winkel plötzlich einwärts gekrümmt und halten in ihrer Form zwischen<br />
den beiden genannten Typen die Mitte.<br />
Auf Eulasia pretiosa Truqui bezieht Reitter (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63;<br />
Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, igo3, p. 150) jene in Syrien häufige Amphicoma, die<br />
sich von der ähnlichen papaveris Sturm durch geringere Größe, gerundeten Außenrand<br />
der Mandibeln, nach vorne erweiterten Clypeus, ziemlich scharfe, nur schmal abge-<br />
*) Auf die turkestanische, von Reitter an das Ende dieser Gruppe gestellte Amph. analis Solsky,<br />
welche durch den schmalen, halbelliptischen Clypeus und im männlichen Geschlechte durch die auf der<br />
Unterseite im apicalen Fünftel mit einem langen, senkrecht abstehenden dornförmigen Fortsatz bewehrten<br />
Vorderschienen sehr ausgezeichnet ist, hat Semenow (Revue Russe d'Entom., III, 1903, p. 391)<br />
die Untergattung Solskiola aufgestellt.
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284 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
rundete Vorderecken desselben und durch die hinter dem Endsporne an der Innenseite<br />
erweiterten Vorderschienen des cT unterscheidet. Bei dieser Amphicoma ist das Abdomen<br />
des cf wie beim cT der papaveris gefärbt, respektive bis auf die braunroten zwei<br />
letzten Abdominalsternite dunkel metallisch. Bei Eulasia pretiosa Truqui ist aber nach<br />
der Originalbeschreibung das Abdomen des cf mit Ausnahme der Wurzel rötlichgelb<br />
(«Abdomen rufum, basi aeneum» Truqui, 1. c, p. 3o) und es kann daher Amphicoma<br />
pretiosa Reitt. nicht mit Eulasia pretiosa Truqui identisch sein. Unzweifelhaft ist aber<br />
die von Reitter zuerst (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63) als Varietät der papaveris<br />
Sturm beschriebene und später (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, 1903, p. 151) als Varietät<br />
zur Genei Truqui gezogene chaifensis Reitt. von Chaifa (Haifa) an der Küste Syriens<br />
die echte pretiosa Truqui, «quae habitat in Syriae littoribus marinis» (Truqui, 1. c,<br />
p. 3o). Für Amphicoma pretiosa Reitt. nee Truqui mit ihren Varietäten mag der von<br />
Reitter (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63) der erstgenannten ihrer Abänderungen gegebene<br />
Name fastnosa gewählt werden. Die sogenannte typische pretiosa Reitt. nee<br />
Truqui wird dadurch zu <strong>einer</strong> Varietät der fastuosa (Reitt.) Gangib., für welche ich<br />
den Namen var. Reitteri proponiere.<br />
Von der wie die typische papaveris Sturm kupfrig-purpurnen, auf der Oberseite<br />
schwarz behaarten pretiosa Truqui {Genei var. chaifensis Reitt.) unterscheidet sich die<br />
gleichfalls syrische dilutipennis Reitt. (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 62) nur durch die<br />
metallisch grüne Färbung des Körpers, die schalgelbe Färbung der Flügeldecken und<br />
die gelbe Behaarung der Oberseite. Sie verhält sich zur typischen pretiosa Truqui ganz<br />
ähnlich wie var. semieyanea Reitt. (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63) zur typischen pretiosa<br />
Reitt. nee Truqui —fastuosa var. Reitteri m. Nach Reitter sollen sich allerdings<br />
pulchra und dilutipennis von allen übrigen Eulasien s<strong>einer</strong> dritten Gruppe, durch den<br />
«nicht stark abgerundeten, sondern scharf gewinkelten oder nur abgestumpften Nahtwinkel»<br />
und die aneinanderschließenden Nahtränder der Flügeldecken unterscheiden.<br />
Die mir vorliegenden, sämtlich von Chaifa in Syrien stammenden Stücke der dilutipennis<br />
Reitt. und der Genei var. chaifensis Reitt. = pretiosa Truqui stimmen aber in<br />
der Bildung der Naht und des Nahtwinkels der Flügeldecken vollkommen.überein und<br />
zeigen den Nahtwinkel sogar stärker abgerundet als die mir vorliegenden Q der Genei.<br />
Amphicoma Genei Truqui, pretiosa Truqui und dilutipennis Reitt. sind nach<br />
m<strong>einer</strong> Überzeugung Formen <strong>einer</strong> einzigen Art. Das wichtigste Moment, welches<br />
hierfür spricht, finden wir in den übereinstimmenden männlichen Sexualcharakteren,<br />
und zwar in der Bildung der Vorderschienen des cT und in der Form der Apicalpartie<br />
der Parameren des Penis. Die Vorderschienen des cT sind durch den Mangel des normalen<br />
Endspornes sehr ausgezeichnet. Sie sind an der Innenseite nur mit Dornen besetzt<br />
und zeigen k<strong>einer</strong>lei Erweiterung. Die Enden der Parameren sind mäßig breit,<br />
am oberen Rande gegen die kurz abwärts gezogene Spitze in ziemlich gleichförmiger<br />
Kurve gekrümmt und an der Unterseite vor der Spitze nur schwach ausgebuchtet.<br />
Minder konstant erweist sich die Ausdehnung der gelbroten Abdominalfärbung des cf,<br />
nachdem mir aus der Sammlung des Professor Dr. Lucas von Heyden ein von Piochard<br />
de la Brûlerie bei Naplouse (Sichern, nördlich von Jerusalem) aufgefundenes cT<br />
der Genei vorliegt, bei welchem das Abdomen auf der Oberseite ganz dunkel und unten<br />
nur auf den zwei letzten Sterniten vollkommen, auf dem drittletzten aber nur teilweise<br />
gelbrot gefärbt ist.<br />
Von Genei Truqui, mit der, wie oben gezeigt, pretiosa Truqui und dilutipennis<br />
Reitt. als Varietäten zu verbinden sind, unterscheidet sich pretiosa Reitt. nee Truqui<br />
=fastuosa (Reitt.) Gangib, im männlichen Geschlechte sehr scharf durch die Bildung
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 285<br />
der Vorderschienen. Bei fastuosa besitzen die Vorderschienen des cT den normalen,<br />
an ihrer Innenseite hinter der Spitze eingelenkten Endsporn und zeigen hinter demselben<br />
eine leichte Erweiterung nach innen. Die Apicalpartie der Parameren des Penis ist bei<br />
fastuosa wesentlich schlanker zugespitzt als bei Genei und an der Unterseite vor der<br />
Spitze stärker ausgebuchtet.<br />
Eine von Herrn Th. Strauß in Persien gesammelte Amphicoma, die mir in einem<br />
männlichen und in zwei weiblichen Exemplaren vorliegt, differiert von fastuosa var.<br />
Reitteri m. durch die viel kräftigere Punktierung des Halsschildes und im männlichen<br />
Geschlechte durch die ausgedehnte rotgelbe Färbung des Abdomens, welche die Unterseite<br />
desselben bis auf die Basalwurzel und die Spitze bis auf die Mitte des dem Pygidium<br />
vorangehenden Tergites einnimmt. Die Parameren des Penis sind bei dieser Art,<br />
für die ich den Namen Straussi vorschlage, wie bei Genei, die Vorderschienen des cf<br />
aber wie beim cT der fastuosa gebildet. Truquis var. b s<strong>einer</strong> Eulasia pretiosa, die<br />
ihm in einem von Olivier in Persien gesammelten Stücke vorlag, gehört vermutlich<br />
zu dieser Art.<br />
Amphicoma speciosa Champ, liegt mir leider nur in weiblichen Exemplaren vor,<br />
welche sämtlich die von Champenois angegebene dunkel violett-purpurne Färbung<br />
und schwarze Behaarung der Oberseite zeigen. Sie ist der typischen papaveris Sturm<br />
sehr ähnlich, von dieser aber sofort durch die viel f<strong>einer</strong>e Punktierung der Flügeldecken<br />
und den gerundeten Außenrand der Mandibeln zu unterscheiden.<br />
Unter den vorderasiatischen Eulasien mit matt chagriniertem Halsschilde, bei<br />
welchen die Mandibeln am Außenrande in eine Ecke erweitert sind, können Ithae<br />
Reitt. und hybrida Reitt. nach m<strong>einer</strong> Überzeugung von papaveris Sturm nicht spezifisch<br />
getrennt werden. Reitter gibt zwischen denselben nur Färbungsunterschiede an<br />
und andere Unterschiede, denen spezifische Valenz zuzuerkennen wäre, konnte ich trotz<br />
aller Bemühung nicht finden. Sie stimmen auch in der Form der Apicalpartie der<br />
Parameren des Penis miteinander überein. Diese ist nicht wie bei Genei und fastuosa<br />
zugespitzt, sondern an der kurz nach unten gekrümmten Spitze abgerundet. Bei pulchra<br />
Reitt. sind die Parameren an der Spitze noch breiter abgerundet und nach unten kurz<br />
und stumpf zahnförmig erweitert. Amphicoma pulchra Reitt. unterscheidet sich von<br />
papaveris nicht nur durch die von Reitter angegebenen Charaktere, sondern im männlichen<br />
Geschlechte auch durch die deutlich gekrümmten Mittelschienen, die stärker gekrümmten<br />
Hinterschienen, die seitlich stärker zusammengedrückten Hintertarsen und<br />
die ausgedehntere gelbrote Apicalfärbung des Abdomens, welche sich nicht auf die<br />
Unterseite beschränkt, sondern die ganze Spitze samt dem Pygidium einnimmt.<br />
Amphicoma chalybaea Fald., bei der die Mandibeln unter einem schmal abgerundeten<br />
rechten Winkel plötzlich nach innen gekrümmt sind, liegt mir in 22 von<br />
Herrn Th. Strauß in Persien gesammelten, auf der Oberseite ganz oder vorherrschend<br />
blauen oder blaugrünen und schwarz behaarten Stücken vor, die sich sämtlich als ç<br />
erwiesen. Dieselbe Mandibelbildung wie diese g zeigen acht von Herrn Strauß gleichzeitig<br />
eingesandte cT von wesentlich verschiedener Färbung. Bei denselben sind Kopf,<br />
Halsschild und Schildchen kupfrig-bronzefarbig oder bronzegrün und graugelb oder<br />
schwarz behaart, die Flügeldecken sind einfarbig bräunlichgelb und mit anliegender<br />
gelber Behaarung bekleidet, die Unterseite ist bis auf das graue oder größtenteils braunrote<br />
vorletzte und letzte Abdominalsternit blauschwarz oder schwarz und graugelb oder<br />
schwarz behaart. Ich trage kein Bedenken, diese Stücke als die cf der bisher offenbar<br />
nur in weiblichen Stücken bekannten chalybaea Fald. anzusprechen, und dies umsoweniger,<br />
als sie die für chalybaea charakteristische Clypeusbildung zeigen und als sich
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286 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
ähnliche sexuelle Färbungsdifferenzen bei der turkestanischen Regeli Bali, finden. Bei<br />
dieser sind nach Reitter (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, 1903, p. 152) die Stücke mit<br />
schalgelben Flügeldecken fast durchwegs cT und die Stücke mit purpurvioletten (var.<br />
Theana Reitt.) oder blauen (var. Iris Reitt. = violaceipennis Ball.) Flügeldecken fast<br />
durchwegs Q. ES liegt mir übrigens ein Q der Regeli mit ganz bräunlichgelben und ein<br />
g der chalybaea mit bräunlichgelben, an der Spitze ausgedehnt geschwärzten Flügeldecken<br />
(Q var. adusta m.) vor. Amphicoma Regeli Bali, stimmt auch in der Form der<br />
Mandibeln mit chalybaea überein und unterscheidet sich von dieser in beiden Geschlechtern<br />
durch die nicht vorspringenden, stärker abgerundeten Vorderecken des Clypeus,<br />
durch viel f<strong>einer</strong>e, auch beim 5 ziemlich gleichmäßig verteilte Punktierung des<br />
Halsschildes und durch kl<strong>einer</strong>e Vorderklauen, ferner im weiblichen Geschlechte durch<br />
die viel größere Entfernung des dritten Zahnes der Vorderschienen vom zweiten. Der<br />
Unterschied im Größenverhältnis der Vorderklauen ist aber nicht so bedeutend, als nach<br />
Reitters Tabellen (I.e., 1890, p. 64, 1903, p. 151) anzunehmen wäre. Bei den mir<br />
vorliegenden Regeli-cP sind die Flügeldecken nicht wie bei den ganz ähnlich gefärbten<br />
chalybaea-^ mit gelber, sondern mit schwarzer anliegender Behaarung bekleidet. Die<br />
Apicalpartie der Parameren des Penis ist bei chalybaea schmal, an der leicht abwärts<br />
gekrümmten Spitze abgerundet und vor derselben an der Unterseite ausgebuchtet verengt.<br />
Bei Regeli ist sie gleichfalls schmal und an der Spitze abgerundet, an der Unterseite<br />
aber flacher ausgebuchtet.<br />
Die bisher bekannten vorderasiatischen Eulasien mit matt chagriniertem Halsschilde<br />
lassen sich mit ihren zum Teil kaum einen besonderen Namen verdienenden<br />
Varietäten in folgender Weise unterscheiden:<br />
1" Die Mandibeln am Außenrande mit vortretender Ecke. Die Vorderecken des Clypeus<br />
breit und vollkommen abgerundet.<br />
2" Beim d" die Mittelschienen deutlich, die Hinterschienen stärker einwärts gekrümmt,<br />
die Hintertarsen stark zusammengedrückt und viel höher als breit. Das Abdomen<br />
des d" mit ausgedehnter gelbroter Apicalfärbung, welche die ganze Spitze samt<br />
dem Pygidium einnimmt und in der Mitte der Bauchseite auf das vierte und dritte<br />
Sternit übergreift. Die Flügeldecken bei beiden Geschlechtern mit wenig abgerundetem<br />
oder rechtwinkeligem Nahtwinkel. Die Apicalpartie der Parameren des<br />
Penis an der Spitze breit abgerundet und nach unten kurz zahnförmig ausgezogen.<br />
Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig-bronzefarbig, bronzegrün oder dunkelblau,<br />
schwarz behaart, die Flügeldecken braungelb, mit anliegender gelber Behaarung<br />
bekleidet, die Unterseite grünlichschwarz oder blauschwarz, schwarz und<br />
in der Mitte gelblichgrau behaart. Long. 14—17 mm. Armenien, Mesopotamien<br />
(Diarbekir), Persien. 1. pulchra Reitt.<br />
2' Beim cT die Mittelschienen fast gerade, die Hinterschienen deutlich einwärts gekrümmt,<br />
die Hintertarsen nur mäßig zusammengedrückt, nicht viel höher als breit.<br />
Das Abdomen des cT nur auf dem fünften und sechsten Sternit ganz oder teilweise<br />
braunrot. Die Flügeldecken mit abgerundetem Nahtwinkel. Die Apicalpartie der<br />
Parameren des Penis an der Spitze weniger breit abgerundet. Long. 11—16 mm.<br />
Syrien, Kleinasien, Mesopotamien. 2. papaveris Sturm.<br />
a" Die Flügeldecken einfarbig.<br />
b" Die anliegende Behaarung der Flügeldecken schwarz.<br />
c"" Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrigpurpurn oder purpurgoldig, schwarz behaart,<br />
die Flügeldecken kupfrigpurpurn oder braunrot mit Purpurschimmer. Syrien,<br />
Kleinasien. Typische Form.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 287<br />
c" Kopf, Halsschild und Schildchen purpurrot, die Flügeldecken gelbbraun. Syrien<br />
(Akbès), Caramanien. var. testaceipennis Champ.<br />
c" Kopf, Halsschild und Schildchen goldiggrün oder grün, schwarz oder graugelb behaart.<br />
Die Flügeldecken kupfrigpurpurn oder braunrot mit Purpurschimmer.<br />
Syrien, Kleinasien. var. cupripennis Kollar.<br />
c Kopf, Halsschild und Schildchen dunkel blaugrün, schwarz behaart, die Flügeldecken<br />
purpurrot. Kleinasien. var. dominula Reitt.<br />
b' Die anliegende Behaarung der Flügeldecken gelb.<br />
Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz, oft mit kupfrigem oder violettem Schimmer,<br />
graugelb oder schwarz behaart, die Flügeldecken braungelb. Syrien, Kleinasien,<br />
Armenien. var. Ithae Reitt.<br />
a Die Flügeldecken bräunlichgelb mit schwarzer Apicalfärbung.<br />
d" Die anliegende Behaarung der Flügeldecken gelb.<br />
Kopf, Halsschild und Schildchen dunkelgrün oder blauschwarz oder schwarz mit<br />
violettem Schimmer oder rein schwarz, schwarz oder gelb behaart. Armenien,<br />
Mesopotamien (Diarbekir). var. hybrida Reitt.<br />
d' Die anliegende Behaarung der Flügeldecken schwarz.<br />
Kopf, Halsschild und Schildchen dunkel violett oder schwarz, schwarz behaart.<br />
Armenien, Kleinasien. var. agricola Reitt.<br />
1" Die Mandibeln unter einem schmal abgerundeten rechten Winkel plötzlich einwärts<br />
gekrümmt. Die Vorderecken des am Vorderrande ausgebuchteten Clypeus<br />
nur wenig abgerundet und mehr oder minder stark vorspringend.<br />
Beim cT Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig bronzefarbig oder bronzegrün,<br />
graugelb oder schwarz behaart, die Flügeldecken einfarbig bräunlichgelb und mit<br />
anliegender gelber Behaarung bekleidet, die Unterseite bis auf das ganz oder größtenteils<br />
braunrote vorletzte und letzte Abdominalsternit grünlichschwarz, blauschwarz<br />
oder schwarz und graugelb oder schwarz behaart. Der Halsschild ziemlich fein<br />
und gleichmäßig punktiert oder jederseits nur mit einem kleinen punktfreien Felde.<br />
Die Apicalpartie der Parameren des Penis schmal, an der Spitze abgerundet und<br />
vor derselben an der Unterseite ausgebuchtet. — Beim Q Kopf, Halsschild und<br />
Schildchen blaugrün oder blau, schwarz behaart, die Flügeldecken meist dunkler<br />
blaugrün oder blauviolett, an der Basis bisweilen verwaschen rotbraun, mit anliegender<br />
schwarzer Behaarung bekleidet, die Unterseite blauschwarz oder schwarz,<br />
zum Teil gelblichgrau behaart. Der Halsschild ziemlich grob punktiert und jederseits<br />
mit ausgedehntem punktfreien Felde. Long. 12—14 mm. Armenien bis Persien.<br />
3. chalybaea Fald.<br />
Q mit schwächer vortretenden Vorderecken des Clypeus und schwärzlichvioletten<br />
oder purpurbraunen Flügeldecken. Mesopotamien (Malatia, Diarbekir, Mardin).<br />
Q var. Brenskei Reitt.<br />
9 mit bräunlichgelben, im apicalen Viertel schwarzen Flügeldecken.<br />
Ç var. adusta Gangib.<br />
1' Die Mandibeln mit gerundetem Außenrand.<br />
3" Die Flügeldecken viel f<strong>einer</strong> punktiert als bei papaveris. Die Vorderecken des<br />
Clypeus ebenso breit und vollkommen abgerundet wie bei dieser.<br />
Die Oberseite dunkel purpurn mit violettem Schimmer, schwarz behaart. Die<br />
Unterseite schwarz, oft mit violettem Schimmer, bis auf die gelblichgrau oder grau
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288 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
behaarte Mitte des Abdomens schwarz behaart. Beim c? das Abdomen auf dem<br />
vorletzten und letzten Sternit mit einem roten Fleck. Long. 12—15 mm. Syrien,<br />
Kleinasien, Persien. 4. speciosa Champ.<br />
3' Die Flügeldecken ebenso kräftig wie bei papaveris punktiert. Der Clypeus nach<br />
vorne erweitert, mit wenig abgerundeten Vorderecken.<br />
4" Die Vorderschienen des cT mit dem normalen, an der Innenseite hinter der Spitze<br />
eingelenkten Endsporn, hinter demselben nach innen erweitert.<br />
5" Halsschild bei beiden Geschlechtern ziemlich fein punktiert, beim cT meist mit<br />
ziemlich gleichmäßig verteilter Punktierung, beim Q jederseits mit mehr oder<br />
minder ausgedehntem punktfreien Felde. Beim cT nur die zwei letzten Sternite<br />
des Abdomens ganz oder teilweise gelbrot. Die Apicalpartie der Parameren des<br />
Penis ziemlich schmal, an der leicht abwärts gekrümmten Spitze zugespitzt und<br />
vor derselben an der Unterseite ausgebuchtet. Long. 10—iS mm. Syrien, Kleinasien.<br />
$.fastuosa (Reitt.) Gangib.<br />
a" Kopf, Halsschild und Schildchen grün oder blaugrün.<br />
b" Die Flügeldecken purpurbraun, mit schwarzer anliegender Behaarung bekleidet.<br />
Syrien, Kleinasien. Typische Form.<br />
b' Die Flügeldecken schalgelb, mit gelber und eingemengter schwarzer oder ganz<br />
gelber anliegender Behaarung bekleidet. Caramanien. var. semicyanea Reitt.<br />
a Kopf und Halsschild kupfrig purpurn oder kupfrig goldig.<br />
c" Die Flügeldecken kupfrig purpurn oder purpurbraunrot. Syrien, Kleinasien.<br />
var. Reitteri Gangib.<br />
c Die Flügeldecken schalgelb. Syrien, Kleinasien. var. Heydeni Reitt.<br />
5' Halsschild beim cf mäßig fein, beim Q ziemlich grob punktiert, bei letzterem jederseits<br />
mit ausgedehntem punktfreien Felde. Beim cT der von den Flügeldecken<br />
nicht bedeckte Teil des Abdomens bis auf die Ventralwurzel und die Mitte des<br />
dem Pygidium vorangehenden Tergits rötlichgelb. Die Apicalpartie der Parameren<br />
des Penis breiter, unten flacher und der ganzen Länge nach ausgebuchtet. — Kopf,<br />
Halsschild und Schildchen goldig kupfrig, schwarz behaart, die Flügeldecken<br />
kupfrig purpurn, mit anliegender schwarzer Behaarung bekleidet, die Unterseite<br />
größtenteils grüngoldig, das Abdomen schwarz, mit kupfrigem Schimmer. Long.<br />
11—12mm. Persien. 6. Strettissi Gangib.<br />
4' Die Vorderschienen des c? ohne den normalen Endsporn, an der Innenseite nur<br />
bedornt und ohne Erweiterung. Das Abdomen des d 1 meist in großer Ausdehnung,<br />
ausnahmsweise nur auf den zwei letzten Sterniten und in der Mitte des vorletzten<br />
rotgelb. Die Apicalpartie der Parameren des Penis breiter als bei Reitteri, an der<br />
Unterseite flacher ausgebuchtet. Der Halsschild ziemlich fein punktiert, jederseits<br />
mit mehr oder minder ausgedehntem punktfreien Felde. Long. 10—13 mm. Syrien.<br />
7. Genei Truqui.<br />
a" Die anliegende Behaarung der Flügeldecken schwarz.<br />
b" Kopf, Halsschild und Schildchen grün, schwarz oder teilweise gelb behaart, die<br />
Flügeldecken bräunlichgelb. Größer. Typische Form.<br />
b' Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig purpurn, schwarz behaart, die Flügeldecken<br />
purpurbraun. Kl<strong>einer</strong>. var. pretiosa Truqui.<br />
a Die anliegende Behaarung der Flügeldecken gelb.<br />
Kopf, Halsschild und Schildchen grün, gelb behaart, die Flügeldecken blaß schalgelb.<br />
Kl<strong>einer</strong>. var. dilutipennis Reitt.
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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 289<br />
Katalog der vorderasiatischen Eulasien mit matt chagriniertem Pronotum.<br />
Truqui 1847 = Truqui, Amphicoma et Eulasia Insectorum Coleopterorum Genera<br />
monographice disserta, Taurini 1847.<br />
Reitt. 1890 = Reitter in Deutsch. Ent. Zeit., 1890.<br />
Reitt. igo3 = Reitter in Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI. Bd., igo3.<br />
1. pulchra Reitt., 1890, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Armenien, Mesopotamien, Persien.<br />
2. papaveris Sturm, Kat., 1843, p. 342, Taf. Ill, Fig. 8, Truqui, 1847, p. 19, Taf. II,<br />
Fig. 5, Reitt., 1890, p. 63, ex parte, Champ., L'Abeille, XXIX, 1896, p. 15,<br />
Reitt., igo3, p. 151. Syrien, Kleinasien.<br />
var. testaceipennis Champ., L'Abeille, XXIX, 1896, p. 16. Syrien, Caramanien.<br />
var. cupripennis; cupripennis Kollar in Russegg. Reis., I, 2, 1843, p. 986; papaveris<br />
var. cupripennis Truqui 1847, p. 19, Reitt., 1890, p. 63, Reitt., igo3,<br />
p. 150. Syrien, Kleinasien.<br />
var. dominula Reitt., 1890, p. 63, Reitt., igo3, p. 150. Kleinasien.<br />
var. Ithae ; Ithae Reitt., 1903, p. 151. Syrien, Kleinasien, Armenien.<br />
var. hybrida; hybrida Reitt., 1890, p. 64, Reitt, igo3, p. 151. Armenien, Mesopotamien.<br />
var. agricola; hybrida var. agricola Reitt., 1890, p. 64, Reitt., igo3, p. 151.<br />
Kleinasien, Armenien.<br />
3. chalybaea Fald., Nouv. Mém. Mose, T. IV, 1835, p. 287, Tab. VIII, Fig. 11, Reitt.,<br />
1890, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Armenien bis Persien.<br />
Ç var. Brenskei Reitt., 1890, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Mesopotamien.<br />
Ç var. adusta Ganglb. nov. var. supra p. 286.<br />
4. speciosa Champ., Bull. Soc. Ent. Fr., 1900, p. 248. Syrien, Kleinasien, Persien.<br />
5. fastuosa (Reitt.) Ganglb.; pretiosa var. fastuosa Reitt., i8go, p. 63, Reitt., igo3,<br />
p. 150. Syrien, Kleinasien,<br />
var. semicyanea; pretiosa var. semicyanea Reitt., i8go, p. 63; Reitt., igo3, p. 150.<br />
Caramanien.<br />
var. Reitteri Ganglb.; pretiosa Reitt., i8go, p. 63, Reitt., igo3, p. 150, nec Truqui<br />
1847. Syrien, Kleinasien,<br />
var. Hey déni; pretiosa var. Hey déni Reitt., 1890, p. 63, Reitt., igo3, p. 150.<br />
Syrien, Kleinasien.<br />
6. Straussi Ganglb. n. sp. supra p. 285. Persien.<br />
7. Genei Truqui, 1847, p. 28, Taf. II, Fig. g; papaveris var. Genei Reitt., i8go, p. 64;<br />
Genei Champ., L'Abeille, XXIX, i8g6, p. 15, Reitt., igo3, p. 151. Syrien,<br />
var.pretiosa;pretiosa Truqui, 1847, p. 3o, Taf. II, Fig. 10; papaveris var. chaifensis<br />
Reitt., 1890, p. 63; Genei var. chaifensis Reitt., igo3, p. 151. Syrien,<br />
var. dilutipennis; dilutipennis Reitt., i8go, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Syrien.<br />
Bei dieser Gelegenheit sei noch eine von Herrn Theodor Strauß zahlreich in<br />
Persien gesammelte Amphicoma der durch die dreieckige Form des Schildchens ausgezeichneten<br />
Untergattung Pygopleurus Motsch. besprochen, die ich als Amphicoma<br />
persica beschreiben wollte und schon vielfach unter diesem Namen abgegeben habe.<br />
Sie ist von vulpes F. 1 ) sofort durch die Halsschildskulptur zu unterscheiden. Bei vulpes<br />
') Fabricius hat (Spec. Ins., I, 1781, p. 47) unter den Namen Melolontha hirta und vulpes<br />
gleichzeitig d 1 und 9 derselben Amphicoma-kvt beschrieben, die seit Truqui den Namen vulpes führt.
2go Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
ist der Halsschild äußerst dicht punktiert gerunzelt, d. h. die Zwischenräume der dicht<br />
stehenden Punkte sind in verworrene, unter dem Mikroskop glatt erscheinende Runzeln<br />
erhoben. Bei persica m. i. 1. sind aber die Zwischenräume der weniger dicht stehenden,<br />
mehr oder minder ungleich großen Punkte des Halsschildes eben und gleichmäßig feinkörnig<br />
chagriniert, wodurch sie matt erscheinen.<br />
In Faldermanns «Coleoptera Persico-Armeniaca» (Nouv. Mém. Soc. Imp. Nat.<br />
Mose, Tome IV, 1835) finden wir zwei Amphicomen mit dreieckigem Scutellum:<br />
psilotrichia Fald. (1. c, p. 285) und distineta Fald. (l. c, p. 286, Tab. VIII, Fig. 11),<br />
welche beide von Truqui und allen späteren Autoren als Varietäten zu vidpes gezogen<br />
wurden, wiewohl sie in der Halsschildskulptur verschieden sein müssen. Faldermann<br />
bezeichnet bei psilotrichia den Halsschild als «tenue coriaceus, vel subtilissime sed<br />
confertissime granulatus», bei distineta als «subtiliter confertim granulatus».<br />
Unter der Annahme, daß Faldermann die Punkte des Halsschildes bei schwacher<br />
Vergrößerung als granula erschienen, ist psilotrichia Fald., wie bisher, auf eine Abänderung<br />
der vulpes F., distineta Fald. aber auf jene Art zu beziehen, die ich als persica<br />
beschreiben wollte.<br />
Reitter hat (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI. Bd., igo3, p. i38) Amphicoma distineta<br />
Fald. unter die Synonyme der vulpes F. var. hirta F. gezogen und Varietäten<br />
der distineta Fald. als Varietäten der vulpes beschrieben. Die Durchsicht des mir von<br />
Prof. Dr. Lucas v. Heyden zum Studium anvertrauten Amphicomenmateriales ergab<br />
nämlich, daß die Typen von Amphicoma vulpes var. basalis Reitt. (Deutsch. Ent. Zeit.,<br />
1890, p. 55) von Malatia 1 ) und von vulpes var. immunda Reitt. (Verh. naturf. Ver.<br />
Brunn, XLI. Bd., igo3, p. 137) von Mardin nicht zu vulpes F., sondern zu distineta<br />
Fald. gehören.<br />
Bei Amphicoma distineta Fald. sind die Vorderecken des nach vorne erweiterten,<br />
beim Q in der Mittellinie gekielten Clypeus im allgemeinen stärker abgerundet als bei<br />
vulpes. Der apicale Nahtwinkel der Flügeldecken ist beim d 1 der distineta vollkommen,<br />
beim Q unvollkommen abgerundet oder beim letzteren mehr oder minder spitz ausgezogen.<br />
Amphicoma distineta Fald. wurde mir in folgenden Färbungsabänderungen<br />
bekannt:<br />
a" Kopf, Halsschild und Schildchen purpurgoldig oder purpurviolett. Die Flügeldecken<br />
bis auf einen schmalen blauschwarzen oder grünschwarzen Naht- und<br />
Seitensaum braungelb oder braunrot. Persien. Typische Form.<br />
a Kopf, Halsschild und Schildchen grün.<br />
b" Die Flügeldecken wie bei der typischen Form. Mesopotamien (Mardin), Persien.<br />
var. immunda Reitt.<br />
b' Die Flügeldecken blauschwarz oder grünschwaz, mit einem ausgedehnten, den<br />
größten Teil des vorderen Drittels oder der vorderen Hälfte einnehmenden bräunlichgelben<br />
Humeralfleck. Kurdistan (Malatia). var. basalis Reitt.<br />
Champenois (L'Abeille, T. XXIX, 1896) will für den Namen vulpes den Namen hirta substituieren,<br />
weil die Beschreibung der M. hirta F. jener der vulpes F. voransteht. Nach den bekannten Regeln<br />
der zoologischen Nomenclatur (V, § 5 und § 6) ist bei Namen von gleichem Datum jener beizubehalten,<br />
«welchen der erste die Gruppe revidierende Autor gewählt hat». Nachdem sich Truqui (1. c, p. 38)<br />
als erster Bearbeiter der Gattung Amphicoma für den Namen vulpes entschieden hat, ist die von<br />
Champenois proponierte Änderung unzulässig.<br />
T ) Bei Malatia kommt nach einem Belegstücke der v. Heydenschen Sammlung auch vulpes<br />
var. hirta vor.<br />
©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at
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Dr. J. F. Babor. Nacktschnecken. 291<br />
Nackt sehn eck en.<br />
Von<br />
Dr. J. F. Babor<br />
in Prag.<br />
Die Ausbeute an Nacktschnecken, welche Dr. Penther mitbrachte, ist infolge der<br />
diesen Tieren ungünstigen Jahressaison, besonders aber des ausnahmsweise schlechten<br />
Wetters, das die Forscher verfolgte, leider eine minimale; trotzdem halte ich aber die<br />
Veröffentlichung dieses Beitrages zur Kenntnis der Fauna Kleinasiens für angezeigt,<br />
weil «wir so unendlich wenig über seine Molluskenfauna wissen», wie Ko belt 1 ) mit<br />
Recht klagt. Gerade die Nacktschnecken haben wir neulich durch Simroths Prachtwerk<br />
2 ) zum Teil schon kennen gelernt, aber Penthers <strong>Reise</strong> erschließt ein noch nie<br />
betretenes Feld. Von <strong>einer</strong> interessanten Novität — Agrioììmax Pentheri sp. n. — abgesehen,<br />
welche offenbar eine Lokalform des Erdschias vorstellt, besteht die durch Penthers<br />
Material bedingte Bereicherung unserer Kenntnisse in <strong>einer</strong> Erweiterung des<br />
chorologischen Stoffes in der Verbreitung einzelner Formen: für die faunistische Charakterisierung<br />
Anatoliens ist damit allerdings wenig geschehen, zumal diese geographische<br />
Einheit, wie Kobelt (1. c.) nachgewiesen hat, in biogeographischer Hinsicht kein in<br />
sich geschlossenes Eins sein kann. Für den engeren Bezirk des wichtigen Erdschias-<br />
Gebietes läßt sich durch Gehäuseschnecken unvergleichlich mehr ermitteln und habe<br />
ich in bezug darauf bloß auf die Bearbeitung Sturanys hinzuweisen. 3 ) Unter den in<br />
diesem Gebiete gefundenen Nacktschnecken ist der kosmopolitische Limax flavus (s.<br />
variegatus) mit s<strong>einer</strong> orientalischen Spielart ecarinatus kein Specificum, die westasiatische<br />
Daudebardia Saulcyi kann nicht überraschen, ebensowenig wie der vermeintliche<br />
Endemit, der von irgend <strong>einer</strong> modifizierten ubiquitären Form abstammt.<br />
Von hohem Interesse sind die von Dr. Penther am Bosporus gefundenen Nacktschnecken.<br />
Neben dem weit verbreiteten Agriolimax agrestis sind es Agriolimax<br />
Ananowi, Agr. transcaucasicus var. coeciger und Mesolimax Braunii) der letzte war<br />
hier zu erwarten (s. u.), die beiden ersteren dringen in ganz naturgemäßer Art und<br />
Weise von Simroths berühmtem Schöpfungszentrum, dem Kaukasus, her, ohne das<br />
eigentliche Europa (höchstwahrscheinlich) zu erreichen; das steht im vollen Einklang<br />
mit der Ansicht Kobelts und Simroths (11. cc), daß die Grenze zwischen Asien und<br />
Europa nicht durch den Bosporus und das Marmarameer gezogen werden soll, sondern<br />
vielmehr im Maritzatale liegt. Damit stimmt auch die Geographie und hauptsächlich<br />
die Geologie dieses Erdstückes überein. Das Verhältnis der Westküste Kleinasiens zu<br />
den anliegenden Inseln ist ein bekanntes; leider sind die Nacktschnecken von Sammlern<br />
hier nur zu oft ganz stiefmütterlich behandelt worden.<br />
Indem ich nun zur Aufzählung der von Herrn Dr. A. Penther gesammelten<br />
Spezies und Varietäten komme, sage ich auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen<br />
*) W. Kobelt: «Studien zur Zoogeographie». II. Bd. Die Fauna der meridionalen Subregion.<br />
Wiesbaden 1898 (p. 332).<br />
2 ) H. Siraroth: «Die Nacktschneckenfauna des russischen Reiches». St. Petersburg 1901. (Gedruckt<br />
auf Verfügung der kais. Akademie der Wissenschaften.) Auf dieses Werk beziehen sich die nachfolgenden<br />
Zitate; an die anderen in Betracht kommenden Abhandlungen habe ich nicht näher verwiesen,<br />
da sie daselbst präzise verzeichnet sind.<br />
3 ) R. Sturany: cSchalentragende Mollusken». Diese Annalen, S. 2950°.<br />
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, 1905. 21
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2g2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Dank dem Herrn Prof. Dr. E. v. Marenzeller für dieses mir zur Bearbeitung freundlichst<br />
anvertraute, jetzt im Wiener Hofmuseum aufbewahrte Material.<br />
Daudebardia (Libania) Saulcyi Bourgn.<br />
Zwei unerwachsene Exemplare (mit Tieren), gesammelt am Ütsch-Kapular-Dagh<br />
bei Nigde am 19./V. 1902. Die Bestimmung war wegen des jugendlichen Zustandes<br />
keine Blitzdiagnose, ich glaube aber mit Hilfe der gediegenen Monographie Wagners 1 )<br />
das Richtige getroffen zu haben; die Möglichkeit <strong>einer</strong> besonderen Varietät ist freilich<br />
nicht ausgeschlossen. In diesem Fundorte erreicht diese Art ihren nördlichsten jetzt bekannten<br />
Verbreitungspunkt (sie wird bekanntlich von Syrien, Kreta und den jonischen<br />
Inseln angegeben), im Einklang mit Wagners Vermutung, der als ihr wahrscheinliches<br />
Verbreitungsgebiet Westasien annimmt.<br />
Limax (Eulimax) flavus L. (s. variegatus Drap.) typ.<br />
Eine größere Anzahl von Exemplaren am Lifos in der Höhe von 2200 m, 3o./V.<br />
1902. — Die Tiere zeichnen sich durch auffallend kleine Dimensionen im erwachsenen<br />
Zustande aus (sicher nicht durch Konservierung verursacht), sonst normal. Sie sind<br />
gräulich eher als gelb, im ganzen ziemlich dunkel, folglich eine im Freien lebende, fast<br />
verkümmerte Form.<br />
Limax (Eulimax) flavus L. subsp. ecarinatus Boettg.<br />
Zahlreiche Stücke (mit vielen jungen) vom Lifos, Nordseite, 1350 m, 24./V. 1902;<br />
erwachsene und junge in Hadschilar, 1450 m, 3i./V. 1902. — In einigen größeren<br />
Stücken hat der sehr lange Penis oben eine coecumartige Erweiterung mit blätterförmigen<br />
Querfalten im Inneren (genau so wie Simroth bei einem Stücke von Abchasien<br />
gefunden hat, 1. c, p. 85, Taf. V, Fig. 15, 16); die Gonade sehr groß, mit zahllosen<br />
Spermatozoen: beides zum Beweis der vorwiegend männlichen Entwicklung der geschlechtsreifen<br />
Schnecken.<br />
Mesolimax Braunii Poll.<br />
Auf der Insel Prinkipo, 5./V. 1902. — Ein sehr kleines und in der Mittelpartie<br />
des Körpers beschädigtes Tier; die Färbung entspricht genau der Abbildung Polloneras,<br />
nicht bunter (cf. Simroth, I.e., p. 134, 135, Karte IV) wie es das Stück von<br />
Ostrumelien war (Babor, cf. ibid.).<br />
Diese Form lebt nach m<strong>einer</strong> bisherigen Kenntnis — wahrscheinlich mehrere<br />
lokale Abarten bildend — noch in Cilicien, bei Smyrna und auf einigen griechischen<br />
Inseln (nach den Aufsammlungen von den Herren H. Rolle und Doz. Dr. F. Werner<br />
in Wien).<br />
Agriolimax (s. str.) agrestis L.<br />
Ein sehr großes blasses Stück von Prinkipo in den Prinzeninseln, 5./V. 1902. —<br />
Dem bleichen Stücke von Brussa (Simroth, 1. c, p. 150, Taf. XIV, Fig. 9) ähnlich, aber<br />
bedeutend voluminöser.<br />
Agriolimax (s. str.) Ananowi Simr.<br />
Ein sehr großes einfarbiges Stück von Bujukdere bei Konstantinopel am Bosporus,<br />
4./V. 1902 und etliche auch ziemlich große, einfarbige und bunte Exemplare von Haidar<br />
Pascha am Bosporus, 7./V. 1902. — Dem Leibesumfang nach sind diese Tiere etwas<br />
*) A.J.Wagner: «Die Arten des Genus Daudebardia Hartm. in Europa und Westasien. Eine<br />
kritische Studie.» Denkschr. der kais. Akademie der Wiss. Wien, 1895.
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Dr. J. F. Babor. Nacktschnecken. 293<br />
größer als die Simroths von Wladikawkas, auch ist der Penis bedeutend mächtiger,<br />
so daß im ganzen eine Annäherung an agrestis L. wenigstens vorgetäuscht wird; im<br />
übrigen gehört aber dieses Individuum unzweideutig zur obgenannten Spezies. Die<br />
Tiere sind entweder einfarbig, schmutziggelb, oder auf dieser blaß braungelben Grundlage<br />
dunkelbraun bis schwarz retikuliert (der Mantel mehr fleckig und getupft, der<br />
Rücken fast strahlig gestrichelt); die Sohle entweder einfarbig oder an den Rändern<br />
leicht grau punktiert, im ganzen etwas heller als die Rückenhaut. Das Peritoneum<br />
ohne (makroskopisch erkennbare) Kalkkörner, stellenweise (unregelmäßig) pigmentiert.<br />
Ein Blinddarm fehlt; die von Simroth (1. c, p. 160, Taf. XV, Fig. io a u. b) festgestellte<br />
Einschnürung oder Knickung immer angedeutet; in einem Falle habe ich an der<br />
entsprechenden Stelle eine seichte, in zwei stumpfe Seitenzipfel auslaufende querliegende,<br />
taschenartige Aussackung des Enddarmes gefunden. Die Gonade klein, tief schwarz,<br />
entweder die Spitze des Eingeweidesackes bildend oder etwas subterminal liegend, der<br />
hermaphroditische Ausführungsgang, ebenfalls dunkel gefärbt; der Penis deckt sich mit<br />
Simroths Fig. 7 auf der Taf. XV, nur ist er merklich größer: er ist länger bei <strong>einer</strong><br />
mehr gleichmäßigen Dicke, stark, tief eingeschnürt mit proportional vergrößerten Innenverdickungen<br />
der Schleimhaut mit der Muscularis, aber bleibt sicher innerhalb des Typus<br />
von Ananoun, wenn auch die sehr langen Anhangsdrüsen deutliche Blindschläuchchen<br />
tragen. Im großen und ganzen also eine mächtigere Entfaltung, als wie sie die Tiere<br />
Simroths aufweisen — bei spezifischer Identität; höchstens könnte unter den nicht<br />
anatomisch untersuchten Stücken ein dem panormitamis Less, et Poll, ähnlicher agrestis<br />
stecken, der von Nordwestkleinasien bekannt ist (Simroth, 1. c, p. 150 und 273). Bis<br />
jetzt war diese Art nur vom Kaukasus bekannt (Simroth, 1. c, p. 15g—160, Taf. XV,<br />
Fig. 1—16, Karte VI).<br />
Agriolimax (s. str.) transcaucasicus Simr. var. coeciger Simr.<br />
Einige wenige erwachsene und ein junges Exemplar von der Insel Prinkipo,<br />
5./V. 1902. — Die Tiere sind stattlich, nicht sehr schlank, einem unpigmentierten<br />
agrestis L. auffallend ähnlich; ein Blinddarm vorhanden, eine kleine Penisdrüse ebenfalls<br />
(anatomisch wurde nur ein Stück geprüft). Diese Art lebt in einem großen Gebiete<br />
im Süden von Kaukasus (Armenien), die Varietät erstreckt sich im Westen von<br />
diesem Zentrum, an der Südostküste des Schwarzen Meeres; diese neue hier mitgeteilte<br />
Lokalität stellt jetzt ihren westlichsten bekannten Verbreitungspunkt dar (Simroth,<br />
1. c, p. 155—157, Taf. XVI, Fig. 18—3o, Karte VI).<br />
Agriolimax (s. str.) Pentheri n. sp.<br />
Lifos, Nordseite, 1350 m, 24./V. 1902 und Derwent am Tekir (Ostseite des Erdschias),<br />
2100 m, 3./VI. 1902. Eine nicht große Anzahl von erwachsenen und kleinen<br />
Tieren.<br />
Diagn. Statura mediocri, niger, soleae partes laterales nigrae; intestinum rectum<br />
coeco egens; penis cum duabus glandulosis appendicibus, intus corpore irritatorio (in<br />
parte inferiori) et glandulis in mucosa (partis superioris) instructus.<br />
Das Tier von mittlerer Größe (das beste Exemplar 23 mm lang, 6 mm breit; die<br />
Breite der Fußsohle 3 vim) und schlanker Gestalt, nach hinten zugespitzt; der Mantel<br />
langelliptisch, hinten breit abgerundet, das Pneumostom knapp hinter der Mitte des<br />
rechten Randes; das Schälchen klein, länglich oval, ziemlich fest; der Fußsaum schmal,<br />
aber deutlich abgesetzt, die Sohle schmal, dreifelderig, in ihrer Mitte gekörnelt, weiß, die<br />
schmalen Seitenfelder sind tief und dicht quergefurcht und blauschwarz, der feinkörnige<br />
Schild und der radiar weit und seicht gefurchte Rücken — auch die Nackenhaut unter<br />
Annalen des k. k. naturliistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 22
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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
dem Schilde — schwarz mit einem Stich ins dunkelblaue; die Simrothsche Leiste fehltJ<br />
die Ränder der freien Kapuze auf der Unterseite tief blau punktiert, so daß nur das<br />
Mittelfeld dieser Unterseite und die unmittelbar vor der Verwachsungslinie liegende<br />
Partie des Halses gelblichweiß ist. Das Peritoneum stellenweise leicht pigmentiert, am<br />
deutlichsten auf der Oberfläche des Penis. Der Gesamteindruck des Habitus ziemlich<br />
derselbe wie bei Mesolimax Escherichi Simr. Einige wenige Tiere (kaum mehr als<br />
halbwüchsig!) sind nicht so dunkel und einfarbig, sondern bräunlichgrau mit blasseren<br />
Flecken an den Flanken; die kleinsten Tiere gleichmäßig schwarz. — Ein Blinddarm<br />
fehlt. Die Genitalien charakteristisch: die Gonade groß, grob acinös, dunkelbraun, der<br />
hermaphroditische Gang gelblichweiß, reich geschlingelt und verhältnismäßig stark,<br />
vom pigmentierten Mesenterium überzogen, ohne Vesicula seminalis, die Eiweißdrüse<br />
graugelb, solid, tetraedrisch, ziemlich groß, der Ovoseminalduct lang, stark gewunden,<br />
in der weiblichen Partie breit, gekräuselt, drüsig, gelblichweiß, im männlichen Anteile<br />
schmäler, mit violetter Manschette, der Oviduct kurz und dünnwandig, dasReceptaculum<br />
seminis niedrig, bläschenförmig, sehr dünn membranös, das Vas deferens kurz und<br />
dünn, der Penis, der sich mit dem rechten Ommatophor nicht kreuzt, mächtig, fast<br />
zylindrisch, zweiteilig in seinem f<strong>einer</strong>en Aufbau: die untere muskulöse weiße Hälfte,<br />
welche einen schwachen gedrungenen Reizkörper enthält, wird von der oberen zartwandigen<br />
bläulichen Hälfte durch eine nicht tief einschneidende Furche, welche nur<br />
auf der Unterseite deutlich ist, abgetrennt; an derselben inseriert der breite feste Retraktor<br />
und implantieren sich auch zwei lange Anhangsdrüsen, welche zwar einfach<br />
sind, aber wellige Konturen haben (ohne sich zu verästeln); die obere Hälfte war in<br />
ihrem Hohlraum von geronnener Schleimmasse erfüllt (wie es bei laevis O. F. Müll,<br />
oft der Fall ist); sie ist mit <strong>einer</strong> innerlichen, von blätterigen Falten geschmückten<br />
Wulstverdickung versehen; auch die dieser gegenüberliegende Schleimhaut ist auf ihrer<br />
Innenfläche mit zahlreichen parallelen feinen, drüsigen, schräg verlaufenden Fältchen<br />
versehen, welche schon vor dem Öffnen des Organes zierlich durchschimmern.<br />
M<strong>einer</strong> Meinung nach steht diese Form morphologisch zwischen agrestis L. und<br />
laevis Müll.; ob sie zu dem geographisch benachbarten berytensis Bourgn. nähere Verwandtschaftsbeziehungen<br />
hat, mag vorläufig dahingestellt bleiben; sicher läßt sich das<br />
Äußere auf Melanismus, durch äußere Einflüsse hervorgerufen, zurückführen. Simroth<br />
schreibt diese Wirkung bionomisch der höheren Lage oder der Wüsten- und Steppenbeschaffenheit<br />
der Fundstätten zu, indem er meistens die Temperatur dafür als direkte<br />
causa efficiens verantwortlich macht; dabei hat die sehr hohe und die sehr niedrige<br />
Temperatur auf die Nacktschnecken einen und denselben Einfluß. (Nach Analogie anderer<br />
Tiergruppen.) Was speziell die Ackerschnecken betrifft (Simroth, 1. c, p. 14g,<br />
255 ff., s. auch sein Werk vom Jahre 1891 über die portugisisch-azorischen Nacktschnecken,<br />
ibid. unter Literaturnummer io3 angeführt), so erreicht der Melanismus<br />
in dieser Gruppe seinen Höhepunkt im Agriolimax agrestis L. var. turkestamis Simr.,<br />
wo der ganze Körper, die Sohle nicht ausgenommen, ja sogar auch das Innere der<br />
Leibeshöhle tief schwarz pigmentiert ist; ein Analogon (allerdings nur individuell) bietet<br />
eine verhältnismäßig sehr dunkle Form dieser Art von S. Miguel (Azoren). Zerstreut<br />
finden sich in der ganzen mediterranen Region ähnliche Fälle, so in Syrien, auf Kreta,<br />
auf dem griechischen Festlande, in Sizilien und auf anderen Inseln, auf der Westküste<br />
Europas, in Algerien usw. {berytensis Bourgn., panormitanus Less, et Poll., sardiis Simr.,<br />
Drymonhis Bourgn., immaculatus Simr., nitidus Mor., brondelianns Bourg, u. m.). Bei<br />
unserem Pentheri auf dem Erdschias konkurriert die Höhenlage mit der Steppengegend.
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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 295<br />
Schalentragende Mollusken.<br />
Von<br />
Dr. R. Sturany.<br />
Mit 10 Abbildungen im Texte.<br />
Von der Molluskenausbeute Dr. Penthers finden sich die den Gattungen Daudebardia,<br />
Limax, Mesolimax und Agriolimax angehörenden Arten in dem vorstehenden,<br />
von Dr. Babor bearbeiteten Abschnitte, die übrigen P"ormen aber in dem hier folgenden<br />
Verzeichnisse zusammengestellt. Ich habe mich ebenfalls nicht darauf beschränkt,<br />
bloß das im Erdschias-Gebiete gefundene Material zu berücksichtigen, sondern habe<br />
auch die von Dr. Penther im vorderen Kleinasien während der <strong>Reise</strong> nach jenem<br />
Bergriesen gesammelten Schnecken und Muscheln in das Verzeichnis aufgenommen;<br />
es wurde des weiteren die Gelegenheit ergriffen, eine hochinteressante Ausbeute aus<br />
dem Bulghar-Dagh, welche ich Herrn Martin Holtz verdanke und die von Herrn<br />
Walter Siehe erzielt wurde, hier eingehend zu besprechen und schließlich auch die<br />
s<strong>einer</strong>zeit von Dr. Fr. Schaffer am Südostrande Kleinasiens gefundenen Schnecken<br />
eingefügt. Dadurch steigt die Zahl der angeführten Mollusken auf 50, während die tatsächliche<br />
Ausbeute im Erdschias-Dagh bloß 20 Arten (davon 16 Süßwasserformen!)<br />
umfaßt. Diese relativ geringe Zahl erklärt sich aus dem vulkanischen Charakter des<br />
untersuchten Gebietes, respektive dessen Kalkarmut.<br />
Durch die Mitberücksichtigung der angrenzenden Gebiete ist es bedeutend leichter,<br />
den Faunencharakter des Erdschias-Dagh zu beurteilen. Wir sehen beispielsweise, daß<br />
der Erdschias einige Arten beherbergt, die in Tokat vorkommen (Nagele, Nachrichtsblatt,<br />
XXVI, 1894, p. 104—107); Trochovitrina sieversi (= conoidea), Helicogena<br />
pathetica, Chondrula scapus und Limnaea peregra sind hier wie dort zu finden. Wir<br />
sehen ferner, daß von den genannten ein paar (die Trochovitrina und Chondrula scapus)<br />
auch im Bulghar-Dagh leben und daß der cilicische Taurus überdies noch Chondrula<br />
(Amphiscopus) eudoxina und Orcula doliolum-batumensis 1 ) mit Tokat gemeinsam hat.<br />
Natürlich hat der Bulghar-Dagh auch syrische Arten, und zwar ist zu bemerken,<br />
daß solche bis über den Kamm auf die nördlichen Abhänge reichen; Buliminus (Petraeus)<br />
carneus und Xerophila joppensis f. minor sind in dieser Hinsicht zu nennen.<br />
Chondrula ovularis tritt hier in <strong>einer</strong> besonderen Lokalform auf; B. (Mastus) robustus,<br />
bisher nur im Geniste des Sarusflusses bei Adana gefunden, lebt im Bulghar-Dagh in<br />
bedeutenden Höhen und außer diesen sind noch als besonders interessante Erscheinungen<br />
eine neue Trichia (memnonis), sowie ein neuer Buliminus aus der Gruppe<br />
Brephulus zu erwähnen (alexandri), der sich an den vorderasiatischen B. olympicus<br />
anschließt.<br />
Aus dem Gesagten ergibt sich die Richtigkeit von Kobelts Worten: «. . . die<br />
übrigen 5 /6 der kaukasischen Molluskenfauna sind entweder eigentümlich oder sie haben,<br />
wo sie weiter über Kleinasien verbreitet sind, unverkennbar ihre Heimat im Kaukasus.<br />
Derselbe muß deshalb als ein sehr wichtiges und bedeutendes Entwicklungszentrum<br />
gelten, dessen Einfluß sich über ganz Kleinasien und besonders die südliche Pontus-<br />
*) Merkwürdigerweise kommt in dem dazwischengelegenen Erdschias-Gebiete nicht O. doliolumbatumensis,<br />
sondern der Typus von O. doliolum vor.<br />
22*
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2g6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
küste, aber auch über das Bergland zwischen Euphrat und Halys bis nach Cilicien und<br />
dem nördlichen Syrien erstreckt.» Die Tokatfauna ist kaukasischen Ursprungs, diejenige<br />
des Erdschias desgleichen, die des Bulghar-Dagh zum Teile.<br />
Auch das Ausklingen der erwähnten Fauna nach Westen ist sehr interessant. Auf<br />
dem Serai-Dagh bei Konia lebt Trochovitrina conoidea und findet sich die als neu erkannte<br />
Chondmla (Amphiscopus) lycaonica, welche mit Ch. ledereri aus dem Taurus<br />
verwandt ist; ferner haben Serai-Dagh und Bulghar-Dagh die aus dem Westen herüberreichende<br />
Ch. quadridens-loetvii gemeinsam. Daß noch auf dem Olymp bei Brussa<br />
einige Reste der kaukasischen Fauna anzutreffen sind, ist eine bekannte Tatsache. Ich<br />
erinnere bloß an die schon mehrfach genannte Trochovitrina und an das Auftreten<br />
<strong>einer</strong> Chondmla aus der Amphiscopus-Gruppe (squalina äff. eudoxinae).<br />
1. Vitrina (Trochovitrina) conoidea v. Marts. — v. Martens, Moll. Exped.<br />
Turkestan. Fedtschenko, 1874, p. 8, Taf. 1, Fig. 5; Sturany, Sitzungsber. kais. Akad.<br />
Wiss., CXI, 1902, p. 124 (f. majoi-).<br />
Dr. Penther hat Exemplare vom Serai-Dagh (1620m) bei Konia und von der<br />
Nordseite des Lifos im Erdschias-Gebiete aus <strong>einer</strong> Höhe von ungefähr 2450 m gebracht;<br />
ferner liegt mir ein Exemplar aus dem Bulghar-Dagh vor (Karagöl, 2600 m,<br />
leg. Siehe). Alle diese Stücke stimmen vollständig überein mit solchen aus Tokat,<br />
welche mir s<strong>einer</strong>zeit Herr Pfarrer Nagele unter dem Namen Vitrina (Trochovitrina)<br />
sieversi Mss. freundlichst mitgeteilt hat (s. auch Nachrichtsbl. d. D. M. G., XXVI, 1894,<br />
p. 105). Wir müssen demnach alle die angeführten Exemplare als V. sieversi Mss. oder<br />
aber alle als V. conoidea Marts, ansehen, wenn wir nicht überhaupt annehmen wollen,<br />
daß die Moussonsche Art (Journ. de Conch., 1874, p. 137, Tab. 5, Fig. 1) mit der<br />
älteren Martensschen zusammenfällt und einzuziehen ist. Das letztere scheint mir<br />
aber gerechtfertigt, umsomehr als sich <strong>einer</strong>seits das vor vier Jahren von Dr. Werner<br />
im kleinasiatischen Olymp gefundene große Exemplar (Sturany, 1. c.) ganz ungezwungen<br />
an die erwähnte Serie anschließt, anderseits auch eine typisch bestimmte V.<br />
conoidea aus Samarkand, welche zum Vergleiche herangezogen wurde, damit übereinstimmt.<br />
Die Brücke zwischen den beiden bisher bekannt gewesenen Verbreitungszentren<br />
erscheint nun ausreichend festgestellt.<br />
2. Hyalinia (Vitrea) hydatina Rra. — Rossmässler, Iconogr., II, i838,<br />
Fig. 529 (Helix); Gude, Journ. of Malacol., IX, 1902, p. 118.<br />
Diese auf kleinasiatischem Boden bisher in Smyrna, Samsun und Troas gefundene<br />
Schnecke liegt in der Pentherschen Ausbeute vom Serai-Dagh (1620m) bei Konia vor.<br />
3. Patula (Pyramidula) rupestris (Stud.) Drap. — Draparnaud, Hist, nat.,<br />
1805, p.82,Tab.7, Fig.7—9(7/e//x);Rossmässler, Iconogr., II, i838,Fig.534(77e/z.,v);<br />
Böttger, Zool. Jahrb., IV, 1889, p. 941; Gude, Journ. of Malacol., IX, 1902, p. 115.<br />
Ein Exemplar von Karagöl (2600 m) im Bulghar-Dagh, gesammelt von W. Siehe.<br />
Das Vorkommen dieser weitverbreiteten Art im cilicischen Taurus darf uns nicht verwundern.<br />
Böttger (1. c.) konstatierte sie im allgemeinen für Transkaukasien, Kleinasien<br />
und Nordpersien, Gude (I.e.) führt Germab, Borschom, Kutais und Elisabetpol<br />
als Fundorte an, Nagele hat sie jüngst (Nachrichtsbl. d. D. M. G., 1903, p. 174) auch<br />
von Gülek erhalten.<br />
4. Fruticicola (Trichia) memnonis n. sp. — Fig. 1. — Sturany, Anz. kais.<br />
Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 117.<br />
Das Gehäuse ziemlich festschalig, glänzend, gelb bis gelbbraun gefärbt, nicht sehr<br />
weit, aber durchgehend genabelt; es ist ziemlich flachgedrückt, so daß das Gewinde nur
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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 297<br />
schwach über dem letzten Umgang sich erhebt. Die Zahl der Windungen beträgt etwas<br />
mehr als 5; die Umgänge sind kaum gewölbt, wachsen langsam an und werden durch<br />
eine seichte Naht von einander getrennt ', das Ernbryonalgehäuse, aus 1 — 1 1 /2 Windungen<br />
bestehend, ist glatt, die übrigen Umgänge sind fein und unregelmäßig gestreift, mitunter<br />
\<br />
Fig. 1.<br />
rauh wie gekörnelt; der letzte Umgang ist ein wenig herabgezogen, an der Basis schwach<br />
gewölbt, ein Kiel ist kaum angedeutet. Die sehr wenig ausgeschnittene, schief ohrförmige,<br />
scharfrandige Mündung hat nicht verbundene, weit von einander getrennte Ränder;<br />
der Spindelrand ist an der Einlenkung etwas umgeschlagen, ohne den Nabel zu<br />
verdecken.<br />
mm mm mm inni<br />
Höhe der Schale . . . . 4*3 4*8 5 5*2<br />
Breite der Schale . . . . 8-4 (7-4) 8-6 (77) 8-2 (7-5) 9-5 (8-2)<br />
Höhe der Mündung . . . 3-4 3-4 3-4 3*4<br />
Breite der Mündung . . . 4 4 4 4'6<br />
Diese interessante Novität wurde von Herrn W. Siehe im Bulghar-Dagh gefunden,<br />
und zwar liegt sie mir von drei Lokalitäten vor: a) vom Dumbelek-Dagh (einem<br />
westlichen Ausläufer des Bulghar-Dagh; von dort stammen die ersten 3 gemessenen<br />
Stücke), b) von Bulghar-Maaden, 1500 —1600 m hoch gelegen (das an vierter Stelle gemessene<br />
Exemplar) und c) von Karagöl, aus <strong>einer</strong> Höhe von 2600 m.<br />
An die europäische F. ntfescens Penn, lebhaft erinnernd, kann diese neue Art<br />
wohl in der 7Vzc/nd-Gruppe Platz finden; es wäre wünschenswert, bald ihre Anatomie<br />
untersuchen zu können, vielleicht schließt sie sich, wenngleich im Gehäuse stark abweichend,<br />
an die Nummulina-Arten an!<br />
5. Xerophila cappadocica n. sp. — Fig. 2. — Sturany, Anz. kais. Akad.<br />
Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 116.<br />
Das festschalige, kugelige, mäßig weit und durchgehend genabelte Gehäuse besteht<br />
aus etwas mehr als 5 Umgängen. Der Apex, aus i 1 ^ Umgängen gebildet, ist glatt,<br />
glänzend, horngelb gefärbt (allerdings bloß bei frischen Exemplaren); die übrigen Windungen<br />
sind zumeist einfarbig kreideweiß, glanzlos, stark gewölbt, regelmäßig anwachsend,<br />
stark faltenstreifig, durch eine tiefe Naht getrennt. Mitunter lassen sich noch<br />
Spiralbinden erkennen, und zwar ist dies hauptsächlich bei jüngeren, zur Kielung neigenden<br />
und abgeflachteren Stücken der Fall; es verläuft dann eine zum Teil in Flecken<br />
aufgelöste Binde unter der Naht und eine mediane, die auf der letzten Windung dunkel<br />
hervortritt. Die Hauptwindung ist an der Basis stark gewölbt und trägt in der Mitte<br />
nur in selteneren Fällen die Andeutung eines Kieles. Die runde, wenig ausgeschnittene<br />
Mündung besitzt scharfe Ränder, die weder geschlossen noch durch einen Callus verbunden<br />
sind; der Spindelrand ist etwas ausgeschlagen.
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2g8 Dr. A, Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Höhe der Schale . . .<br />
Große Breite der Schale .<br />
Kleine » » » .<br />
Höhe der Mündung . .<br />
Breite » » .<br />
mm<br />
. 6<br />
• 8-5<br />
. 8-1<br />
• 4-3<br />
• 4-3<br />
Diese neue Art wurde von Dr. Penther am Ütsch Kapular-Dagh bei Nigde entdeckt,<br />
von wo s<strong>einer</strong>zeit Nagele X. krynickii und X. nivosa erhalten hat (Nachrichtsbl.,<br />
1902, p. 3). Ich kann die systematisch schwer einzureihende Form mit k<strong>einer</strong> von<br />
beiden identifizieren und möchte mich vorläufig auch über ihre Verwandtschaft nicht<br />
äußern; bei dem traurigen Zustande unserer Kenntnis über die Xerophilen könnten<br />
solche Bemerkungen höchstens noch einiges zur Verwirrung beitragen.<br />
6. Xerophila joppensis Roth f. minor Böttger. — Böttger, Offenb. Ver. f.<br />
Naturk., i883, p. 170.<br />
Diese Form, welche von Böttger (1. c.) als «eine auffallend kleine, bald reich gefleckte<br />
und gebänderte, an die vav.supradottata Mss. der kaukasischen X. derbentina Andrz.<br />
erinnernde, bald einfach weiße Form» bezeichnet wird, liegt mir aus der Sieh eschen<br />
Suite von zwei Lokalitäten vor: a) vonBulghar-Maaden, 1500—1600m, an der cappadocischen<br />
(Nord-) Seite des Bulghar-Dagh und b) von Ovadjyk bei Tyano in Cappadocien.<br />
Es mag von Interesse sein, einige Proben von Messungen hier wiederzugeben und<br />
auch sonst einiges über die Zeichnung der Exemplare zu sagen.<br />
mm<br />
6-5<br />
8-4<br />
77<br />
4-2<br />
4'2<br />
mm<br />
67<br />
8-3<br />
7-6<br />
4'2<br />
4-2<br />
mm<br />
7-1<br />
9<br />
8-3<br />
Höhe des Gehäuses . . . . 4*8 52 57 6*5<br />
' Breite » » . . . . 7-6(6-4) 7-8(6-6) 7-8(6-7) 11(9)<br />
Durchmesser der Mündung . 3-2 32 3-3 5<br />
Diese vier Exemplare sind vom Fundorte a). Das größte davon (Nr. 4) besitzt<br />
eine prächtige Bänderung an der Basis; oben läuft eine dunkle Binde über die Naht und<br />
eine Fleckenbinde unter derselben; dazwischen tritt die weiße Grundfarbe stark hervor.<br />
Das zweite Exemplar hat an der Basis eine Bänderung mit radial gestellten Linien, die<br />
in den Nabel hinein verlaufen, und zahlreichen Pünktchen; oben ist vor allem die<br />
Fleckenbinde zu sehen.<br />
Vom zweiten Fundorte messen die größeren Stücke:<br />
in der Höhe<br />
» » Breite<br />
» » Mündung<br />
4*5<br />
4*5<br />
II<br />
mm<br />
8'2<br />
9*5<br />
5'5<br />
5<br />
6-3 6-5 7 7-3<br />
9-2(7-7) 10 (8-6) 10 (8-3) 9-5(8-4)<br />
4 4'2 4*2 4
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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 299<br />
Exemplar 1 hat eine fein punktierte Oberseite, Exemplar 3 ist bis auf die Nahtbinde<br />
oben und eine dunkle Binde an der Basis rein weiß.<br />
Die übrigen Merkmale (vorgezogener Mundrand, Streifung der Hauptwindungen,<br />
glattes, gelblich glänzendes Embryonalgehäuse) passen sehr gut zu der von Böttger<br />
fixierten Form, die zuletzt von Böttger selbst zu dessen X. millepunctata gestellt<br />
wurde (Zool. Jahrb., IV, p. 948—949). Nach Westerlund (Binnenconch., II) gehört<br />
hierher auch X. subkrynickiana Mss. (Journ. de Conch., 1874, p. 9) als Synonym.<br />
7. Xerophila derbentina Andrz. — Kobelt, Iconogr., V, 1877, Nr. 1433—1434.<br />
In Ilgün am Tschavuschdschi-See am 9. Mai igo2 sowie subfossil an der Halysbrücke<br />
(Tscheschnili Köprü) im Tale des Kyzyl Irmak am 4. August 1902 von Dr. Penther<br />
gesammelt; ferner liegen mir junge Exemplare vor von Ovadjyk bei Tyano<br />
in Cappadocien (Coll. Siehe) und Stücke von Tarsus und Tschedschile, welche Dr.<br />
Schaffer gesammelt hat. In Tschedschile lebt die Art gemeinsam mit X. krynicki<br />
Andrz., von der sie auf Grund der von Retowski in den Malak. BL, N. F. VI, p. 9<br />
angeführten Unterschiede getrennt werden kann. Die Exemplare von Ilgün erinnern<br />
etwas an X. Kindermanni Leder, schließen sich aber hauptsächlich an die zuletzt von Dr.<br />
Werner gefundenen Stücke an (Sturany, Sitzungsber. kais. Akad. Wiss., CXI, 1902,<br />
p. 129—i3o); das Vorkommen am Kyzyl Irmak vermittelt den Übergang der Verbreitung<br />
von der Dobrudscha bis zur Provinz Talysch.<br />
8. Xerophila krynickü Andrz. — Andrzejowsky, Bull. Soc. Imp. Nat. Mose,<br />
i833, p. 434; Kobelt, Iconogr., N. F. I, 1884, f. i3g— 140.<br />
Dr. Schaffer fand sie in der Tschukur-Ebene bei Mersina, in Anamur, Selefke<br />
und Tschedschile.<br />
9. Macularla vermìculataMüll. — Müller, Verm.Hist.,II, 1774, p. 10(Helix))<br />
Rossmässler, Iconogr., f. 3oi, 499, 500.<br />
Mehrere Exemplare von Haidar-Pascha bei Skutari (Penther leg.) und 1 Stück<br />
durch Siehe von Funduk-Pungar (1200 m hoch gelegen, an der Südseite des cilicischen<br />
Taurus).<br />
10. Helix (Helicogena) taurica Kryn. (radiosa Zglr.). — Krynicki, Bull.<br />
Soc. Nat. Mose, VI, p. 423; Rossmässler, Iconogr., f. 456.<br />
Dr. Penther fand am 8. Mai 1902 eine Schale in Eregli, welche vollständig übereinstimmt<br />
mit jener Form, die Herr Pfarrer Nagele von dort erhalten und als H.<br />
radiosa var. carduchana Bgt. angesprochen hat (Nachrichtsbl. d. D. M. G., 1901, p. 21).<br />
11. Helix (Helicogena) onixiomicra Bgt. — Bourguignat, Amen, mal., II,<br />
i863, p. 168, Taf. 19, Fig. 1—2; Westerlund, Binnene, II, p. 471.<br />
Es liegt mir ein von Dr. Penther in Haidar-Pascha bei Skutari gefundenes Exemplar<br />
vor, welches aus 5 Umgängen besteht, 43 mm breit und 3g mm hoch ist und eine<br />
Mündung von 26:28 (mm) besitzt. Es ist sehr ähnlich der kleinen Form von H. dorylaeensis<br />
Näg. (Nachrichtsbl., igo3, p. 172 und Iconogr., N. F., f. 1769).<br />
12. Helix (Helicogena) pathetica Parr. subsp. armeniaca Kob. in sched.<br />
— Vier Exemplare von Eregli und eines von Hadschilar (1450 m) im Erdschias-Gebiete,<br />
gesammelt von Penther. Mit H. nordmanni Parr. aus Armenien und Transkaukasien<br />
wohl nahe verwandt, ist diese von Dr. Kobelt auf Grund anderer Exemplare benannte<br />
und demnächst im Conch.-Kab. zur Publikation gelangende Form in ihrer Verbreitung<br />
von großem Interesse. In Tokat ist H.pathetica Parr. schon festgestellt worden (Nagele,<br />
Nachrichtsbl., XXVI, 1894, p. 105), in Amasia und im cilicischen Taurus ist sie
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3oo Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
ebenfalls zuhause — wenigstens lassen sich einige daher stammende Schalen, welche<br />
bisher in der Sammlung des Hofmuseums unter <strong>einer</strong> falschen Benennung gelegen<br />
waren, als H.pathetica typ. oder subspec. armeniaca erkennen — und nun wurde sie<br />
auch in dem dazwischen liegenden Gebiete gefunden.<br />
13. Helix (Helicogena) aspersa Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774, p. 59;<br />
Rossmässler, Iconogr., f. 3, 294.<br />
Fundort: Haidar-Pascha bei Skutari auf kleinasiatischem Boden (Penther, leg.<br />
1902).<br />
14. Buliminus (Petraeus) carneus L. Pfr. — Fig. 3. — Philip pi, Abbild., II,<br />
p. 114, Bulimus, Taf. 4, Fig. 5; Rossmässler-Kobelt, Iconogr., VII, 1888, f. 1986;<br />
Kobelt-Möllendorff, Nachrichtsbl., igo3, p. 43.<br />
Von Bulghar-Maaden (1500—1600m) im Bulghar-Dagh habe ich von Herrn<br />
Holtz, respektive W. Siehe eine Form des bekannteren B. carneus erhalten, die vom<br />
Typus in der Größe abweicht — dieser soll<br />
27:9mm messen! — aber auch mit der kl<strong>einer</strong>en<br />
var. glabrata Mss. nicht zu vereinigen ist. Diese<br />
letztere soll bei <strong>einer</strong> Größe von 18 mm einen<br />
«fadenförmigen Mundrand, welcher infolge des<br />
ebenso starken Verbindungswulstes nicht unterbrochen<br />
erscheint», besitzen. Es schien mir<br />
nicht nötig, sie eigens zu benennen, wohl aber<br />
kann es nicht von Nachteil sein, wenn ich hier<br />
die Abbildung sowie genaue Messungsresultate<br />
einfüge.<br />
Fig. 3.<br />
Gehäuselänge . . 16-5<br />
Gehäusebreite . . 6-5<br />
Mündungslänge . 5-8<br />
Mündungsbreite . 4-8<br />
mm mm<br />
17-8<br />
7-3<br />
63<br />
187<br />
7-2<br />
6-2<br />
5<br />
Am ehesten fällt sie demnach mit der von Böttger im Nachrichtsblatte (XXX,<br />
1898, p. 26) erwähnten f. minor (alt. 16—18, diam. max. 7—8 mm) von Adalia und<br />
Casteloryzo zusammen!<br />
15. Buliminus (Zebrina) detritus Müll. f. tumida Parr. — Westerlund,<br />
Synopsis Moll. Extram, reg. pal., I, 1897, p. 34 — 35; Böttger, Nachrichtsbl., XXX,<br />
1898, p. 21; Nagele, Nachrichtsbl., 1901, p. 24.<br />
Wahre Riesenexemplare sind es, die Herr W. Siehe mit der Fundortsbezeichnung<br />
«Funduk-Pungar (1200 m) an der Südseite des cilicischen Taurus» eingeschickt hat.<br />
mm mm mm<br />
Totallänge<br />
Totalbreite .<br />
Mündungslänge.<br />
Mündungsbreite<br />
. 24<br />
. irò<br />
. II-6<br />
257<br />
12<br />
io'3<br />
8-4<br />
Für Gülek (Nagele, l. c.) und Nordsyrien (Böttger, 1. c.) ist diese breite Form<br />
schon festgestellt.<br />
16. Buliminus (Zebrina) eburneus L. Pfr. — Pfeiffer, Symb., II, 1846,<br />
p. 44 (Bulimus)) Rossmässler, Iconogr., III, f. 907.<br />
Fundorte: Tarsus (leg. Siehe) und Tschedschile (leg. Dr. Schaffer).<br />
8-2<br />
29<br />
12-5<br />
12-5<br />
9-3<br />
197<br />
7'4<br />
6-6<br />
5-3
Höhe<br />
Breite<br />
Höhe<br />
Breite<br />
der<br />
»<br />
der<br />
»<br />
Schale<br />
»<br />
Mündung<br />
»<br />
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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken.<br />
17- Buliminus (Brephulus) alexandri n. sp. — Fig. 4. — Sturany, Anz.<br />
kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 117.<br />
Das langgestreckt eiförmige bis getürmt zylindrische Gehäuse ist festschalig,<br />
schwach glänzend, von weißer Grundfarbe, über welche braune Querstriemen unregelmäßig<br />
verteilt sind, durchbohrt genabelt, aus 8 x /2—11 Umgängen zusammengesetzt;<br />
der stumpfe Apex ist hellgelb, glatt und glänzend, die<br />
übrigen Umgänge präsentieren sich unregelmäßig gehämmert<br />
und grob quergestreift, wachsen langsam an<br />
und sind schwach gewölbt; die letzte Windung trägt<br />
einen schwachen um den Nabel gestellten Nackenkiel.<br />
Die Mündung ist annähernd dreieckig bis abgerundet,<br />
schwach ausgeschnitten, festrandig, bezahnt; es finden<br />
sich drei Faltenzähne vor, ein vertikaler an der Mündungswand,<br />
ein horizontaler in der Mitte des Außenrandes<br />
und ein kräftiger quergestellter an dem dadurch<br />
stark vorgezogenen Spindelrande. Die Mundränder<br />
sind durch eine weiße Parietalsch wiele verbunden, welche<br />
Verdickungen trägt an der Einlenkung des Außenrandes<br />
<strong>einer</strong>seits und derjenigen des Spindelrandes<br />
andererseits.<br />
• 7" 8<br />
. 3-2<br />
. 2" 5<br />
. 2<br />
IO "I<br />
37<br />
3 i<br />
2 •3<br />
•3<br />
3•6<br />
3 o<br />
IO<br />
2 •2<br />
II O<br />
3 4<br />
3'O<br />
2 '2<br />
Fig. 4.<br />
Diese Schnecke scheint im Bulghar-Dagh sehr häutig zu sein; Siehe hat sie von<br />
Karagöl (2600 m), von Bulghar-Maaden (1500—1600 m) und vom Dumbelek-Dagh geschickt.<br />
Leider ließ es sich nicht vermeiden, ihr einen neuen Artnamen zu geben; der<br />
Mangel <strong>einer</strong> Spiralskulptur, die kräftig entwickelte, ganz quergestellte Columellarfalte<br />
und die gerade Abstutzung der Basis haben mich dazu veranlaßt. Im übrigen schließt<br />
sich B. alexandri allerdings ungezwungen an B. olympiens an, insbesondere an jene<br />
Exemplare, die s<strong>einer</strong>zeit Dr. Werner zwischen Eskischehir und Köktsche-Kissik gesammelt<br />
hat (Sturany, Sitzungsber. kais. Akad. Wiss., 1902, p. i33).<br />
18. Buliminus (Brephulus) olympicus (Parr.) Kob. — Ko belt, Jahrb. Malak.<br />
Ges., IV, 1877, p. 266, Taf. 5, Fig. 8; Kobelt, Iconogr., V, f. i36i; Nagele, Nachrichtsbl.,<br />
1903, p. 174 etc.<br />
Fundort: Halysbrücke (Tscheschnili Köprü) im Tale des Kyzyl Irmak (von Dr.<br />
Penther am 4./VIII. 1902 subfossil gesammelt).<br />
19. Buliminus (Mastus) robustus Nagele. — Nagele, Nachrichtsbl., igo2,<br />
p. 5; Kobelt, Conch.-Kab., I, i3, 2, p. 899—900, Taf. 128, Fig. 14—15 und Iconogr.,<br />
N. F., f. 1779; Kobelt-Möllendorff, Nachrichtsbl., 1903, p. 55.<br />
Diese interessante Form wurde bisher bloß im Geniste des Sarusflusses bei Adana<br />
gefunden. Den Bemühungen des Herrn Siehe ist es gelungen, sie frisch im Bulghar-<br />
Dagh zu sammeln, und zwar wurde 1 Stück auf dem Dumbelek-Dagh (2000 m) angetroffen<br />
(die Schale i3 - 8mm hoch, 7 mm breit; Mündung 6*3 mm hoch und 5 mm breit)<br />
und mehrere Exemplare fanden sich in Karagöl (2600 m). Diese letzteren messen bei<br />
<strong>einer</strong> Windungszahl von 6*/2—7 Umgängen:<br />
3oi
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3o2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
in der Totallänge<br />
» » Totalbreite<br />
» » Mündungslänge .<br />
» » Mündungsbreite. .<br />
ii •i<br />
• 5'9<br />
• 5<br />
. 3*9<br />
mm<br />
117<br />
6-O<br />
5-3<br />
i-i<br />
mm .. '.<br />
15-2<br />
7-3<br />
6-8<br />
20. Buliminus (Mastus) carneolus (Zglr.) Mss. — Mousson, Coqu. Schiarii,<br />
II, i863, p. i3, resp. 285; Kobelt, Iconogr., V, f. 1365; Sturany, Sitzungsber. kais.<br />
Akad. Wiss., 1902, p. i33.<br />
Fundorte: Insel Prinkipo (leg. Penther 5./V. 1902); Haidar-Pascha bei Skutari<br />
(leg. Penther 7./V. 1902). .<br />
21. Chondrula scapus Parr. — Pfeiffer, Monogr. Hei. viv., III, 1853, p. 358<br />
und Conch.-Kab., I, i3, p. i23, Taf. 36, Fig. 24, 25 (ßulimus); Retowski, Mal. Bl.,<br />
N. F., VI, i883, p. 55 (Buliminus [Chondrula] incertus n. sp.).<br />
Nagele sagt im Nachrichtsblatt, 1902, p. 5, daß in Malatia am oberen Euphrat<br />
B. (Chondrulus) incertus Ret. vorkommt und daß dasjenige, was er früher von Tokat,<br />
Armenien mit dieser Bezeichnung verschickt hat, B. scapus Pfr. sei. Er knüpft daran<br />
die Bemerkung, daß Böttger der Ansicht sei, es wäre die Unterordnung des B. incertus<br />
als scapus Pfr. var. incerta Ret. gerechtfertigt. Ich möchte nun noch einen Schritt weiter<br />
gehen und überhaupt incertus und scapus vereinigen. Vor mir liegen sowohl Nägelesche<br />
Exemplare von Malatia und Tokat, wie eine Reihe neuer Funde vom Erdschias-<br />
Dagh (Lifos, leg. Penther), Utsch Kapular-Dagh bei Nigde (leg. Penther), von Efrenk<br />
an der Südseite des cilicischen Taurus (ex Coll. Siehe) und von Karagöl (2600 m) im<br />
Bulghar-Dagh (ex Coll. Siehe).<br />
Mehr dem Typus von B. incertus gehören die Stücke aus Nigde an, zu B. scapus,<br />
und zwar vorzüglich zu der var. destituta Mouss. (Journ. de Conch., 1873, p. 206) waren<br />
die Schalen aus Efrenk zu stellen, aber es können sich langgestreckte, schmale (scapus!)<br />
und kurze, breite (incertus!) nebeneinander und in Übergängen zueinander vorfinden,<br />
wie beispielsweise an den Lokalitäten Lifos und Efrenk, und das bringt mich<br />
auf die Idee, den Retowskischen Artnamen einzuziehen.<br />
22. Chondrula quadridens Müll. var. loewii Phil. — Philippi, Zeitschr. f.<br />
Malak., 1844, p. 106 (Bulimus Loewii); Küster im Conch.-Kab., I, 15 (Pupa), p. g3,<br />
Taf. 7, Fig. 7, 8; Rossmässler, Iconogr., III,<br />
" j f ^ Ê L . ' '•" ••'• • -'S* ' •"":••'•'•••••• f. 9 2 8 etC.<br />
£...--—-^\ J-t Diese weit verbreitete Schnecke wurde<br />
• vonDr.PentheraufdemSerai-Dagh(i62om)<br />
bei Konia und von Sieh e in Karagöl (2600m),<br />
Bulghar-Dagh, gefunden.<br />
23. Chondrula ovularis Oliv. n. f.<br />
codomannim.— Fig. 5. — Sturany, Anz.<br />
kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904,<br />
p. 117.<br />
Aus dem Bulghar-Dagh, und zwar von<br />
Fig. 5. Karagöl (2600 m) liegt mir eine große Anzahl<br />
von Schalen vor, welche Siehe gesammelt hat<br />
und welche von typischen ovularis-Exemplaren hauptsächlich durch die relativ bedeutende<br />
Größe verschieden sind (Gehäusehöhe 5*7—59, Gehäusebreite 3 - o—3*2 mm,<br />
5
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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 3o3<br />
also ungefähr das Ausmaß von Ch. lamellifera Rra.!). Die Bezahnung stimmt mit jener<br />
des Typus von Ch. ovularis überein: 2 Parietalzähne, 2 Zähne am Außenrande, 1 wagrechter<br />
Spindelrand, 1 Basalzahn; Ch. lamellifera hingegen, die eben hinsichtlich der<br />
Größenverhältnisse ein wenig in Vergleich gezogen wurde, hat bloß 1 Parietalfalte.<br />
Es wäre zur Charakterisierung der neuen Lokalform bloß noch zu erwähnen, daß 6<br />
oder 6*/2 Umgänge abzuzählen sind, daß eine Parietalverdickung am Winkel steht und<br />
daß die Schale auch ganz weiß vorkommt (mut. alb.!). Die typische Ch. ovularis<br />
«scheint durch ganz Syrien und Kleinasien verbreitet zu sein» (Nagele, Nachrichtsbl.,<br />
i9o3, p. 175).<br />
24. Chondrula (Amphiscopus) eudoxina Nagele. — Nagele, Nachrichtsbl.,<br />
1894, p. 105; Kobelt, Iconogr., N. F., f. i663.<br />
Diese zuerst aus Tokat bekannt gewordene Schnecke wurde von Siehe im Bulghar-Dagh<br />
gefunden, und zwar zahlreich auf den Alpen über Bulghar-Maaden (1500<br />
bis 1600 m) und vereinzelt in Karagöl (2600 m). Ich bin durch Nägeles Freundlichkeit<br />
im Besitze von Exemplaren vom Originalfundorte, konnte also die Identität leicht<br />
feststellen; aber die Sieheschen Stücke stimmen auch mit Ch. squalina (Rssm.) von<br />
Brussa überein (Iconogr., f. 941), so daß die Synonymie der beiden Arten nicht ausgeschlossen<br />
ist.<br />
25. Chondrula (Amphiscopus) lycaonica n.sp. — Fig. 6. — Sturany, Anz.<br />
kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 118.<br />
Das Gehäuse ist konisch ausgezogen, stichförmig genabelt, festschalig, hellgelb<br />
gefärbt, matt glänzend. Es besteht aus 8^ schwachgewölbten Umgängen, die mit<br />
Ausnahme des Apex grob und unregelmäßig quergestreift<br />
sind, langsam anwachsen und durch eine seichte,<br />
fadenförmige Naht getrennt werden. Die ziemlich kreisrunde,<br />
dickrandige Mündung trägt einen starken Zahn<br />
in der Mitte des verdickten, etwas ausgeschlagenen<br />
Außenrandes, eine tief gelegene Falte an der Mündungswand,<br />
eine wagrechte Falte in der Mitte der Spindel<br />
und die Andeutung eines Höckers an deren Basis. Die<br />
Mundränder sind durch einen Callus verbunden, der<br />
rechts einen weißen Angularhöcker erkennen läßt.<br />
Höhe der Schale 8*2, Breite derselben 3 mm; Höhe<br />
der Mündung 2*4, Breite derselben 2 mm. pj„ ^<br />
Es wurde nur ein Exemplar gefunden, und zwar<br />
verdanken wir dasselbe Herrn Dr. Penther, der es auf dem Serai-Dagh (1620m) bei<br />
Konia erbeutete. Die neue Art ist mit Ch. ledereri Zel. (Pfeiffer, Monogr. Hei. viv.,<br />
VI, p. 316) verwandt, die am Außenrande zwei Zähne trägt und daher leicht zu unterscheiden<br />
ist.<br />
26. Lauria cylindracea Da Costa. — Da Costa, Test. Brit., 1798, c. f.; Rossmässler,<br />
Iconogr., f. 327 (Pupa umbilicata Drap.).<br />
Fundort: Insel Prinkipo (leg. Penther 5./V. 1902).<br />
27. Orcula doliolum Brug. — Bruguière, Enc. meth., 1792 (Bulimus)', Rossmässler,<br />
Iconogr., f. 328—32g (Pupa).<br />
Während in Tokat und im Bulghar-Dagh die var. oder subsp. batumensis Ret.<br />
vorkommt, lebt im Erdschias-Dagh die typische doliolum. Dr. Penther hat sie vom
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Lifos aus <strong>einer</strong> Höhe von 2430 m in Anzahl gebracht. Sie variiert hier ziemlich bedeutend<br />
in der Größe; bei <strong>einer</strong> Windungszahl von 8—9 beträgt Ì<br />
die Höhe der Schale<br />
» Breite » »<br />
I<br />
4-3 5<br />
21<br />
28. Orcula doliolum Brug. var. batumensis<br />
Ret. — Fig. 7. — Retowski, Ber. Senckenberg.<br />
Ges., 1888/9, p.254; Westerlund, Synopsis,<br />
I, 1897, p. 71; Nagele, Nachrichtsbl., 1902, p. 7.<br />
Diese prächtige, am Mundrande dickwulstige<br />
Form wurde von Siehe im Bulghar-Dagh gesammelt;<br />
sie scheint sowohl in Bulghar-Maaden (1500<br />
bis 1600 m) wie in Karagöl (2600 m) häufig zu<br />
sein und variiert außerordentlich in den Größenverhältnissen.<br />
Die vier Beispiele mögen dies demonstrieren;<br />
bei Exemplaren mit 7<br />
Fig. 7.<br />
J /2, 8, 8 x /2 und<br />
q Umgängen betragt<br />
J CT D<br />
° mm mm mm mm<br />
die Höhe der Schale . . 4*4 5 5*8 6*5<br />
» Breite » » 2 2 2*2 2*3<br />
29. Clausilia (Euxina) hetaera Friv. (Pfr.). —- Pfeiffer, Ztschr. f. Mal., 1848;<br />
Rossmässler, Iconogr., III, f. 888; Retowski, Ber. Senckenberg. Ges., 1888/9, p. 255.<br />
Fundort: Insel Prinkipo (Penther leg. 5./V. 1902). ~'<br />
30. Clausilia (Strigillaria) thessalonica (Friv.) Rm. var. spreta (Friv.)<br />
Kstr. — Küster, Conch.-Kab., I, 14, p. 3n,Taf. 35, Fig. 18—20; Westerlund, Binnenconch.,<br />
IV, p. 41 (Idyla) und Synopsis Claus., 1901, p. 45.<br />
Fundort: Insel Prinkipo (leg. Penther 5./V. 1902).<br />
31. Clausilia (Strigillaria) thessalonica (Friv.) Rm. var. bosporica Mss.<br />
— Mousson, Coqu. Schiarii, II, i863, p. 17, resp. 289; nach Westerlund, Binnenconch.,<br />
IV, p. 41 und Synopsis Claus., 1901, p. 191 = spreta (Friv.) Kstr.!<br />
Fundort: Bujukdere bei Konstantinopel, Bosporus (leg. Penther 4-/V. 1902).<br />
32. Clausilia (Papillifera) bidens L. — Linné, Syst. nat., ed. X, 1758, p. 767<br />
(Turbo); Rossmässler, Iconogr., f. 169 (papillaris Müll.); Mousson, Coqu. Schiarii,<br />
II, 1863, p. 16 (papillaris Drap.).<br />
Fundort: Haidar-Pascha bei Skutari (leg. Penther 7./V. 1902).<br />
33. Limnaea (Lymnus) stagnalis L. — Linné, Syst. nat., ed. X, 1758, p. 774<br />
(Helix)', Ross m assi er- Ko belt, Iconogr., f. i23o; Westerlund,Binnenconch.,V,p.24.<br />
Fundort: Soisaly (ca. noom) im Erdschias-Gebiete (Penther 1902).<br />
34. Limnaea (Gulnaria) auricularia L. — Linné, Syst. nat., ed. X, p. 774<br />
(Helix); Draparnaud, Hist. nat. Moll., 1805, p. 49, Taf. 2, Fig. 28, 29; Kobelt,<br />
Iconogr., V, f. 1243—1250; Westerlund, Binnenconch., V, p. 29.<br />
Fundort: Soisaly (ca. noora), SW. Erdschias (leg. Penther 4./VI. 1902).<br />
35. Limnaea (Gulnaria) ovata Drap. — Draparnaud, Hist. nat. Moll., 1805,<br />
p. 52, Taf. 2, Fig. 3o—3i; Rossmässler-Kobelt, Iconogr., f. 1253; Westerlund,<br />
Binnenconch., V, p. 36.<br />
Fundorf. Soisaly im Erdschias-Dagh (Penther).<br />
5-3<br />
2'2<br />
6<br />
2-3
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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken.<br />
36. Limnaea (Gulnaria) peregra Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />
p. i3o (Buccinum); Rossmässler-Kobelt, Iconogr., f. 1502—i5o3; Westerlund,<br />
Binnenconch., V, p. 40.<br />
Wurde ebenfalls im Erdschias-Gebiete gefunden, und zwar hat sie mir Dr. Penther<br />
mit den Begleitadressen «Tekir bei Dorf Dschebir (1850m)» und «Tekir (Derwent),<br />
2100m» gegeben.<br />
37. Limnaea (Limnophysa) palustris Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />
p. i3i (Buccinum); Westerlund, Binnenconch., V, p. 45.<br />
Liegt mir von drei Fundorten vor: 1. von Hortubetyk (leg. Penther 17./V. 1902),<br />
2. von Soisaly im Erdschias-Gebiete (Penther), 3. von Efrenk, Südseite des cilicischen<br />
Taurus (leg. Siehe).<br />
Die Exemplare der Lokalität 3 erinnern in der starken Querstreifung des letzten<br />
Umganges an L. badia Kstr.<br />
38. Limnaea (Fossaria) truncatula Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />
p. i3o (Buccinum); Clessin, Mal. Bl., N. F. I, Taf. 2, Fig. 4; Westerlund, Binnenconch.,<br />
V, p. 49.<br />
Fundort: Tschatak-Wasserfall, SO. Erdschias (leg. Penther 26./VI. 1902).<br />
3g. Physa fontinalis L. — Linné, Syst. nat., X, 1758,<br />
p. 727 (Bulla); Rossmässler-Kobelt, Iconogr., f. 1912;<br />
Westerlund, Binnenconch., V, p. 54.<br />
Von Dr. Penther im südwestlichen Erdschias-Gebiete<br />
(Soisaly) gesammelt.<br />
40. Planorbis (Coretus) corneus L. var. etruscus<br />
Bgt. — Bourguignat, Amen, mal., II, p. 127, Tab. 18,<br />
Fig. 1—5; Westerlund, Binnenconch., V, p. 66.<br />
Dr. Penther fand diese abgeflachte Form in Ilgün am<br />
Tschavuschdschisee und in Soisaly im Erdschias-Dagh. Nagele<br />
führt den Typus (im Nachrichtsbl., 1902, p. 8) von Eregli an.<br />
41. Planorbis (Tropodiscus) umbilicatus Müll. —<br />
Müller, Verm. Hist., II, p. 160 ; Ross massier, Iconogr., f. 99<br />
(PL marginatus Drap.); Westerlund, Binnenconch., V, p. 69.<br />
Fundort: Soisaly im Erdschias-Gebiete (leg. Penther).<br />
Von Nigde wird PL umbilicatus var. subangulata angegeben<br />
(Nagele, Nachrichtsbl., igo3, p. 177); ich erwähne dies,<br />
weil die im folgenden beschriebene neue Art (PL cilicicus)<br />
sich zweifellos ari PL umbilicatus und deren Varietät anschließt.<br />
42. Planorbis (Tropodiscus) cilicicus n. sp. —Fig.8.—<br />
Sturany, Anz.kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 116.<br />
Das Gehäuse ist festschalig, oben nahezu flach, unten etwas Fi„ 8<br />
konkav, ziemlich stark fettglänzend, von brauner Farbe; es sind<br />
4 I /2—5 Umgänge zu zählen, welche langsam anwachsen und durch eine tiefe Naht getrennt<br />
sind; die Hauptwindung ist mitunter herabgezogen und trägt unter der Mitte<br />
(basal) einen schwachen Kiel. Die Anwachsstreifen sind fein und dicht gedrängt. Die<br />
schief ohrförmige, kaum ausgeschnittene Mündung hat einen vorgezogenen Oberrand,<br />
die Ränder sind durch einen zarten Callus verbunden. Breite des Gehäuses 57—7,<br />
Höhe i*5—2 mm; Breite der Mündung 2—25, Höhe derselben i"[ —<br />
3o5
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3o6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Fig. 9.<br />
Fundort: Efrenk, Südseite des cilicischen Taurus (leg.<br />
Siehe).<br />
Von PL umbilicatus, respektive subangulatus durch den<br />
Glanz und die flache Oberseite unterschieden; mit PL sieversi<br />
Mouss. (Journ. de Conch., 1873, p. 221, Tab. 7, Fig. 9) wohl<br />
nahe verwandt. • .„ .<br />
43. Planorbis (Tropidiscus) carinatus Müll. — Müller,<br />
Verm. Hist., II, 1774, p. 157; Rossmässler, Iconogr., f. 60.<br />
Fundort: Soisaly, SW. Erdschias (leg. Penther).<br />
44. Planorbis (Gyraulus) argaeicus n. sp. — Fig. 9. —<br />
Sturany, Anz. kais. Akad.Wiss. Wien,X, 21. April 1904, p. 115.<br />
Die flache, oben und unten etwas konkave, nahezu glanzlose,<br />
grünlich-gelbe Schale besteht aus 4 rasch anwachsenden,<br />
durch eine seichte Naht getrennten Windungen, die mit zarten<br />
••/• und dicht aneinandergerückten Anwachsstreifen und feinsten<br />
Spirallinien geziert sind; der letzte Umgang ist zuweilen in der<br />
Mitte etwas gekielt. Die Mündung ist schief ohrförmig, ihr<br />
Oberrand ist stark vorgezogen und mit dem genäherten Spindelrande<br />
durch einen Callus verbunden.<br />
Breite der Schale ungefähr 7 mm, Höhe derselben 2*2,<br />
Mündungsbreite 3, Mündungshöhe 27 mm.<br />
Fundort: Soisaly im Erdschias-Dagh (leg. Penther).<br />
Diese neue Art wurde in Gesellschaft von den oben erwähnten,<br />
allgem<strong>einer</strong> verbreiteten Planorbiden und Limnaeiden<br />
vereinzelt gefunden und dürfte systematisch neben PL hebraicus<br />
Bgt. aus Syrien zu stellen sein. Diese hat die gleiche Windungszahl,<br />
Größe und Mündungsbeschaffenheit, scheint aber durch ihren<br />
Glanz, die Hornfarbe und den steten Mangel eines Kieles zu differieren.<br />
Auch im Vergleiche zu PL piscinarum Bgt. (Westerlund,<br />
Binnenconch., V, p. 78) ergeben sich Unterschiede.<br />
45. Ancylus fluviatilis Müll. — Müller, Verm. Hist., II.,<br />
1774, p. 201; Westerlund, Binnenconch., V, p. 89.<br />
Fundort: Wasserfall bei Tschatak, SO. Erdschias (leg. Penther<br />
26./VI. 1902).<br />
46. Bythinia pentheri n. sp. — Fig. 10. — Sturany,<br />
Anz. kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 116.<br />
Die Schale ist fest, eirund bis abgestutzt zylindrisch, glanzlos,<br />
rauh, grünlichgelb bis braun, ungenabelt bis verdeckt geritzt;<br />
von den 3 x /2—4 rasch anwachsenden, schön gewölbten, durch<br />
eine tief einschneidende Naht getrennten Windungen sind die<br />
oberen stark abgenagt, die übrigen mit unregelmäßigen Anwachsstreifen<br />
und vor der Mündung zuweilen auch mit mehr oder minder<br />
deutlichen Spirallinien ausgestattet. Der letzte Umgang ist mächtig entwickelt; die<br />
Mündung ist schief oval, scharfrandig, zumeist schwarzbraun eingefaßt; die Ränder sind<br />
verbunden. Der Deckel ist oval, oben eckig zugespitzt, konzentrisch aufgerollt.<br />
Die Höhe der ganzen Schale mißt 8—9*5, die Breite 6—7*5 mm, die Höhe der<br />
Mündung 5, die Breite derselben 3 t Fig. 10.<br />
j2mm.
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Dr. Franz Steindachner. Eidechsen, Schlangen und Batrachier. 307<br />
Die neue Art, von Dr. Penther In Soisaly, Erdschias-Dagh am 6./VI. 1902 entdeckt,<br />
nimmt in der Gattung Bythinia eine ziemlich isolierte Stellung ein, so daß es<br />
schwer ist, die nächstverwandten Formen namhaft zu machen.<br />
47. Melanopsis buccinoidea Oliv. — Olivier, Voy. emp. ottom., II, 1801,<br />
p. 141, Tab. 17, Fig. 8; Westerlund, Binnenconch., VI, p. 116; Nagele, Nachrichtsbl.,<br />
1901, p. 26.<br />
Von Dr. S chaffer in Itschmé und Tschedschile, von Siehe in Bulghar-Maaden<br />
gesammelt.<br />
48. Sphaerium (Calyculinä) lacustre Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />
p. 204 (Tellina)', Bourguignat, Mon. Sph. Franc., 1854, p. 36, Tab. 4, Fig. 11—18;<br />
Westerlund, Binnenconch., VII, p. 14.<br />
Fundort: Soisaly im Erdschias-Dagh (leg. Penther 5./VI. 1902).<br />
49. Pisidium amnicum Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774, p. 205(7^ellina)',<br />
Clessin, Mal. Bl., XX, 1873, Taf. 4, Fig. 5—8; Westerlund, Binnenconch., VII, p. 19.<br />
Von Dr. Penther im Erdschias-Dagh gefunden, und zwar am Tekir (Derwent),<br />
2100m hoch, im Osten und in Soisaly im Südwesten in <strong>einer</strong> Höhe von ca. noomj<br />
Siehe sammelte sie in Bulghar-Maaden, 1500—iöoow.<br />
50. Pisidium fontinale C. Pfr. — C.Pfeiffer, Naturgesch. d. Moll., I, 1821,<br />
p. 125, Taf. 5, Fig. 15—16; Westerlund, Fauna moll. Suec, 1873, p. 544, Mon. 1877,<br />
p. 32, Tab. 3, Fig. 15—20 (fossarinum Cless.); Binnenconch., VII, p. 25.<br />
Fundorte: Sary-Göl (== gelber See), 23OOTW (Penther) und Soisaly im Erdschias-<br />
Gebiete (Penther).<br />
Eidechsen, Schlangen und Batrachier.<br />
Von<br />
Dr. Franz Steindachner.<br />
1. Gymnodactylus kotschyi Steind.<br />
1 Exemplar von Serai-Dagh bei Konia, 2 Exemplare von Ilgün.<br />
2. Agama (Stellio) stellio (L.) Blgr.<br />
3 Exemplare von Soisaly im südwestlichen Erdschias-Gebiet.<br />
3. Agama ruderata Oliv.<br />
9 Exemplare (juv. et ad.) von Karapunar in Kleinasien mit rostroten oder dunkelbraunen<br />
Querbinden, deren jede durch vier Längsreihen hellgrauer Querstreifen und<br />
eine mediane ovale Fleckenreihe abgeteilt wird.<br />
4. Lacerta viridis Laur. var. strigata Eichw.<br />
3 junge Exemplare von Konia, 15 —19 cm lang. Bei den 2 kl<strong>einer</strong>en Individuen<br />
sind 5 hellblaue Längsstreifen am Rumpfe vorhanden, bei dem größeren ist der (paarige)<br />
untere Längsstreif hinter der Ellbogengegend der angelegten vorderen Extremität bereits<br />
erloschen.<br />
Schläfenschuppen groß, daher nicht sehr zahlreich. Massetericum nicht deutlich<br />
entwickelt. 2 Supratemporalia hintereinander. Occipitale auffallend klein. Submaxillaria<br />
in 4—5 Paaren. 19—20 Gularschuppen vom Halsband bis zum dritten Kinn-
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3o8 Dr. A. Penther-DivE. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
schilderpaar. Femoralporen 15—16 zu jeder Seite. Schwanz i 3 /4 bis mehr als 2 mal<br />
länger als der übrige Körper.<br />
5. Lacerta depressa (Cam.) Bedr.<br />
3 Exemplare (2 cf, 1 Q) von der Ostseite des Erdschias aus <strong>einer</strong> Höhe von<br />
2190—2200 m, 1 Exemplar (d 1 ) von Ewerek an der Südseite des Erdschias aus <strong>einer</strong><br />
Höhe von 1250 m, 1 Exemplar (cT) von Lifos im nordöstlichen Erdschias aus <strong>einer</strong><br />
Höhe von 2400 m.<br />
Halsband von 11 Schildchen gebildet. Gularfalte bei 3 Exemplaren vollständig<br />
entwickelt. Bei 4 Exemplaren kommt eine akzessorische äußere Reihe von Bauchschildern<br />
vor. Die Präfrontalia sind bei keinem der uns vorliegenden Individuen durch ein<br />
eingeschaltetes Schildchen ganz oder teilweise voneinander getrennt. Occipitalia sehr<br />
klein und mehr oder minder schmäler als das schlanke, verhältnismäßig viel längere<br />
Interparietale und mit diesem bei einem Exemplare verschmolzen.<br />
Das größte Exemplar unserer Sammlung, ein d 1 , ist 206 mm lang, bei <strong>einer</strong><br />
Schwanzlänge von i32 mm, das nächst größte, gleichfalls ein cf, mißt 181 mm, wovon<br />
116 mm auf die Schwanzlänge entfallen.<br />
6. Lacerta parva Bedr.<br />
4 Exemplare von Nigde, 2 junge Exemplare von der Ostseite des Erdschias aus<br />
<strong>einer</strong> Höhe von 1800 m und 6 junge Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet ohne nähere<br />
Angabe des Fundortes. In der Körperzeichnung stimmen sie vollkommen miteinander<br />
überein.<br />
7. Lacerta cappadocica Wem.<br />
3 erwachsene c? und 1 sehr großes Weibchen von Soisaly und Ewerek an der<br />
Süd- und Südwestseite des Erdschias-Gebietes, 1 sehr junges Exemplar von Lifos.<br />
Bei zweien der 4 größeren Exemplare sind 3, bei den übrigen nur 2 Postnasalia<br />
vorhanden. Die Dreizahl der Postnasalia ist somit für Lac. cappadocica nicht so charakteristisch,<br />
als bisher angenommen wurde. Femoralporen 23—24. Das mittlere Präanalschild<br />
der hinteren Reihe bei 2 Exemplaren ziemlich schmal, viel breiter als lang,<br />
fast viereckig, bei 2 Exemplaren aber fünfeckig, nur wenig länger als hoch. Bei sämtlichen<br />
Exemplaren 2 schmale Supratemporalia hintereinander, von denen das vordere<br />
sehr lang ist.<br />
Halsband ganzrandig, von g Schildchen gebildet. 26—3i Gularschuppen vom<br />
Halsband bis zwischen das dritte Kinnschilderpaar. Submaxillaria 5 — 6 paarig, die 3<br />
ersten Paare in der Mittellinie sich berührend. Bauchschilder in 27—29 Quer- und<br />
6 Längsreihen. In der Zeichnung des Rückens stimmen unsere Exemplare genau mit<br />
den von Dr. Werner abgebildeten Individuen (c? und g) 1 ) überein, dagegen ist bei<br />
3 Exemplaren der Dr. Penthersehen Sammlung die Unterseite des Kopfes spärlich,<br />
doch scharf schwarz punktiert.<br />
8. Ophiops elegans Ménétr.<br />
Zahlreiche Exemplare von Konia, Nigde, Ilgün, Hortu-Betyk, Karapunar, Eregli,<br />
von Soisaly im südwestlichen Erdschias aus <strong>einer</strong> Höhe von 1400/«, von der Ostseite<br />
des Erdschias in 1800 m Höhe und von Ewerek an der Südseite des Erdschias.<br />
9. Mabuia villata (Oliv.) Blgr.<br />
3 Exemplare von Konia.<br />
*) Dr. Werner: Über Reptilien und Batrachier aus Westasien (Zool. Jahrb., Abt. f. Systematik<br />
etc., Bd. 19, p. 332, Taf. 23 u. 24).
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F. Siebenrock. Schildkröten. 3og<br />
10. Typhlops vermicularis Merr.<br />
i Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet, westlich von Kaisarie.<br />
11. Tropidonotus natrix L.<br />
i Exemplar (ad. c?) von Ilgün ohne gelbes Collare, seitlich mit schwärzlichen<br />
Querstreifen, i—2 Prä-, 2 Postocularia. Das dritte und vierte Supralabiale an das<br />
Auge stoßend.<br />
1 Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet; schwarz mit rotgelber Sprenkelung am<br />
Rücken, spärlicher an der Bauchseite. 7 Supralabiale, das dritte und vierte an das Auge<br />
stoßend. V. 17g. A. 1/1. C. 66.<br />
12. Rana esculenta L. var. ridibunda.<br />
Zahlreiche, meist jüngere Exemplare von Ilgün sowie von Soisaly im südwestlichen<br />
Erdschias-Gebiet.<br />
13. Rana camerani Blgr.<br />
3 junge Exemplare von der Ostseite des Erdschias in <strong>einer</strong> Höhe von 2200 m<br />
und 1 Exemplar, cf, 59 mm lang, von der Nordseite des Erdschias in <strong>einer</strong> Höhe von<br />
2150 m. Bei diesem letzterwähnten Exemplare beträgt die Länge der hinteren Extremitäten<br />
70 mm.<br />
14. Bufo viridis Laur.<br />
1 Exemplar aus dem südwestlichen, 2 Exemplare aus dem nördlichen Erdschias-<br />
Gebiet (Hadschilar in ca. 23oo m Höhe).<br />
15. Hyla arborea (L.) Cuv. var. savignyi Aud.<br />
3 Exemplare von Soisaly, südwestliches Erdschias-Gebiet, bis zu 1200 m Höhe.<br />
Schildkröten.<br />
Von<br />
F. Siebenrock.<br />
Emys orbicularis Linné. — Boulenger, Cat., p. in.<br />
4 Exemplare (cT) von Soisaly (1080?«), nahezu gleich groß, und zwar: Länge des<br />
Rückenschildes .157777»!, dessen Breite 114 mm, Höhe der Schale 54 mm.<br />
Rückenschale vollkommen glatt, Vertebralkiel nur im hinteren Teile noch schwach<br />
angedeutet: Nuchale klein und schmal. Erstes Vertebrale urnenförmig, vorne doppelt<br />
so breit als hinten; fünftes am breitesten. Erstes bis drittes Vertebrale schmäler, viertes<br />
breiter als die entsprechenden Costalia. Plastron konkav; Breite der Brücke 3^ mal<br />
in der Länge des Plastrons enthalten, Hinterlappen desselben offen ausgeschnitten.<br />
Pectorale Mittelnaht etwas länger als die abdominale und diese gleicht der femoralen,<br />
am kürzesten die numerale. Axillar- und Inguinalschilder fehlen.<br />
Der Rückenschild zeichnet sich in der Färbung von allen bis jetzt aus Asien bekannten<br />
Exemplaren aus. Weder die Tiere aus Kleinasien, die Lortet (Arch. Mus.<br />
Lyon, IV, 1887J beschrieben und abgebildet hat, noch jene von Turkestan nach Nikolski<br />
(A. Fedtschenko's <strong>Reise</strong> in Turkestan, Zool., II, pl. III) sind so lebhaft gelb gefärbt wie<br />
diese Exemplare. Auch die von Escherich in der Umgebung von Angora gesam-
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3 IO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
melten Exemplare (Steindachner, Denkschr. kais. Akad. Wien, LXIV, 1897) haben<br />
eine wesentlich andere Zeichnung und Farbe des Rückenschildes als jene von Soisaly.<br />
Rückenschild schwarz, mit zahllosen, dicht gesetzten schwefelgelben Punkten,<br />
so daß letztere Farbe prävaliert. Die Punkte sind entweder regellos angeordnet, mit<br />
Ausnahme an den Rändern der Discoidalschilder, wo sie sich zu gelben Einfassungslinien<br />
formieren, oder sie reihen sich teilweise, wenn auch undeutlich, radienförmig<br />
aneinander, bilden aber niemals Linien. Auf den Marginalen sind die Punkte etwas<br />
größer und nicht so dicht gesetzt, weshalb der Schalenrand auch dunkler erscheint.<br />
Plastron im hinteren Abschnitte dunkelbraun mit gelben Flecken, Vorderlappen<br />
viel lichter gefärbt, mit deutlichen braunen Radien oder Vermiculationen. Bei zwei<br />
Exemplaren hat auch der Hinterlappen diese Färbung. Kopf oben dunkelbraun, mit<br />
sehr zarten gelben Stricheln oder Vermikulationen, unten so wie der Hals entweder<br />
einfach gelb oder mit kleinen schwarzen Flecken geziert. Auf den Gliedmaßen große<br />
gelbe Flecken.<br />
Testudo ibera Pali. — Boulenger, Cat., p. 176.<br />
i Exemplar (Q) aus dem SW. Erdschias-Gebiet (Karasiwri 1600 m). Länge des<br />
Rückenschildes 95 mm, dessen Breite 79 mm, Höhe der Schale 50 mm.<br />
Nuchale klein, hinten breiter als vorne, überragt mit der Spitze den Vorderrand<br />
der Schale. Erstes, drittes bis viertes Vertebrale breiter, zweites ebenso breit als die entsprechenden<br />
Gostalia. Gularia abgestumpft, Hinterlappen noch unbeweglich, hinten<br />
stumpfwinkelig ausgeschnitten. Schenkeltuberkel klein und spitz.<br />
Rückenschale lichtgelb, die einzelnen Schilder nur vorne und seitlich von einem<br />
schmalen braunen Streifen eingefaßt, auf den Areolen je ein kl<strong>einer</strong> runder Fleck von<br />
gleicher Farbe. Plastron vorne schmutziggelb, hinten ein großer brauner Fleck, der<br />
hauptsächlich den mittleren Teil der Abdominalia einnimmt und sich teilweise auch<br />
auf die Femoralia erstreckt.
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D-V.VävT8L: Kruste zeeii des ErdscTüas-Gebietes. Taf. UT.<br />
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A.Nosek: Araneideu ILS.W.desErdschias-Gebietes. Taf.JV:<br />
Annalen des k.k.natiirhi.st.'HoftmLseinns Haiul XX.!!)().").<br />
l.ith.AnMv.Th.B;u.inv:u11i,W*i.
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A.Nosek: Ai-aaeideii iLs.w.des Erdschias-Gebietes. Taf.y.<br />
17.<br />
25b.<br />
iJj'K.Thon del. Lith.An.stv.TlU5araiwartll3Vien.<br />
.Annalen di 1 « k-k.natiir]iist.Hofinu.seimi.s Band XX.1905.<br />
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Dr. K. Thon: Hydrachniden des Erdschias-Gebietes. Taf. VI.<br />
K. Thon phot.<br />
Kunstanstalt Max Jafie, Wien.<br />
Annalen des k. k. Naturhist. Hofmiiseums. Band XX.
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D- K.Ttion : HvdradroidendesErdscHas-Gebietes.<br />
K.Thon del.<br />
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Aimaleii des kk.NaturMst.'Hofnn unis Band XX.lOOf).<br />
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D-Carl Graf Attems : Myriopoden des Erdscldas- Gebietes.<br />
Autor del.<br />
Aiinalen des k,k.natiirM.st.TIofiiniseiims BuiulXX.lOO.ï.<br />
Taf. TEL
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Fr. Fr. Kohl: Hymen opte ren des Erdschias-Gebietes. Tafel IX.<br />
Annal, d. k. k. Naturhistor. Hotmuseunis. Band XX, 1905.<br />
Lilli. u. Druck A.b. ÜLT^CT, Wien Vili
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Fr. Fr. Kohl: Hymenopteren des Erdschias-Gebietes. Tafel X.<br />
Annal, d. k. k. Naturinstor. Hofmuseums. Band XX, 1905.<br />
Lith. u. Druck Alb. Ber£er, Wien Vili,