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Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional

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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />

<strong>Ergebnisse</strong> <strong>einer</strong> <strong>naturwissenschaftlichen</strong> <strong>Reise</strong><br />

zum Erdschias-Dagh (Kleinasien).<br />

Ausgeführt von<br />

Dr. Arnold Penther und Dr. Emerich Zederbauer<br />

auf Kosten der « Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients<br />

in Wien» (nunmehr «Naturwissenschaftlicher Orientverein in Wien») im Jahre 1902.<br />

Mit i3 Tafeln (Nr. III—XV) und 16 Abbildungen im Texte.<br />

VORWORT<br />

von<br />

Dr. A. Penther.<br />

Im Jahre 1902 unternahm ich im Auftrage der «Gesellschaft zur Förderung<br />

der naturhistorischen Erforschung des Orients in Wien» gemeinschaftlich<br />

mit dem Botaniker Emerich Zederbauer eine <strong>Reise</strong> nach Kleinasien, um das Gebiet<br />

des Mons Argaeus, des heutigen Erdschias-Dagh zu erforschen und daselbst Sammlungen<br />

zoologischer Objekte, hauptsächlich wirbelloser Tiere, anzulegen.<br />

Einen mehrtägigen Aufenthalt in Konstantinopel benützten wir, um Ausflüge<br />

nach dem nahen Bujukdere am Bosporus und zu der im Marmarameere gelegenen<br />

Insel Prinkipo zu machen.<br />

Von Haidar Pascha, der Anfangsstation der anatolischen Eisenbahn, fuhren<br />

wir dann am 8. Mai bis Eski Schehir. Während der Fahrt stieg ich an einzelnen<br />

Stationen (Guebzeh, Bujuk Derbend, Sabandja, Mekedje, Lefke, Vezir Han,<br />

Keuktsche Kissik) aus dem Coupé, um mittels eines Kätschers während des oft nur<br />

allzu kurzen Aufenthaltes die nächstbefindlichen Büsche und Gräser auf gut Glück abzustreifen.<br />

Der auf diese Weise gewonnene Inhalt des Kätschers wurde dann während<br />

der Weiterfahrt zur nächsten Station untersucht und gleich konserviert. Selbst diese<br />

flüchtige Art des Sammeins blieb nicht ohne Erfolg: Manche im folgenden beschriebene<br />

neue Spezies wurde bei dieser Gelegenheit erbeutet.<br />

Am folgenden Tage fuhren wir nur bis zur Station Ilgün im Süden des Sees<br />

Tschavuschdschi Göl, dessen Nähe sich schon während der Fahrt durch viele Bläulinge<br />

und sehr zahlreich auftretende Libellen bemerkbar machte. Den 10. Mai benützten<br />

wir zu einem Ausfluge an das südöstliche Ufer dieses Sees, ohne leider eine<br />

Gelegenheit zu finden, ihn selbst befahren zu können. Noch am selben Abend fuhren<br />

wir nach Konia, der damaligen Endstation der anatolischen Eisenbahn, von wo wir<br />

während unseres viertägigen Aufenthaltes auch einen Ausflug auf den nahen Serai-<br />

Dagh (1620 m) unternahmen.<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, ioo5. 9


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100 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Am 15. Mai verließen wir Ko nia auf einem kleinen, mit zwei flinken Pferden<br />

bespannten Zeltwagen, <strong>einer</strong> sogenannten Jaila. Unser Weg, der sich während der<br />

ganzen Fahrt bis Kaisarie auf <strong>einer</strong> Seehöhe von etwa 1000—1400m hielt, führte<br />

uns zunächst in östlicher Richtung nach Kargy n (1010 m) J auf der Fahrt dahin streiften<br />

wir auch die große Salzsteppe. Am folgenden Tage erreichten wir den größeren Ort<br />

Karapunar, am dritten <strong>Reise</strong>tage — während der Fahrt machten wir einen kurzen<br />

Abstecher zum Adschi-Göl — die Stadt Eregli. Am 18. Mai kamen wir nach Bor<br />

und schon am folgenden Vormittage nach der nahen bedeutenden Stadt Nigde, wo<br />

wir den Rest des Tages zu einem Ausflüge auf den Westabhang des Ütsch-Kapular-<br />

Dagh benützten. Der Abend des 20. Mai fand uns bereits in Deweli Karahissar<br />

und am 21. Mai nachmittags zogen wir in die etwa 60.000 Einwohner zählende Stadt<br />

Kaisarie ein, die im Norden des Gebietes am Fuße des gewaltigen Erdschias-Dagh<br />

gelegen ist und die wir zu unserem Hauptquartier zu machen beschlossen hatten, um<br />

von hier aus, teils gemeinsam, teils jeder für sich, nach den verschiedensten Richtungen<br />

unsere Exkursionen zu unternehmen.<br />

Das von uns zu erforschende Gebiet des Erdschias-Dagh hat einen Flächeninhalt<br />

von über 200 km 2 und findet seine natürliche Abgrenzung in den tiefer gelegenen<br />

Ebenen, in denen Kaisarie, die Salzseen Sazlyk und Sultan Sazy und im Süden<br />

das große Dorf Ewerek liegen. Gegen Ost ist allerdings eine so scharfe Grenze von<br />

Natur aus nicht gegeben, doch reichten unsere Exkursionen bis in die Täler östlich vom<br />

Kotsch-Dagh mit dem Dorfe Dschebir und dem Berge Maratschak als äußerste<br />

Punkte im Osten.<br />

Da wir noch die letzten Nachzügler der Frühlingsflora und -Fauna antreffen<br />

wollten, schlugen wir am 24. Mai unsere Lagerzelte möglichst hoch an der Nordseite,<br />

und zwar zwischen den beiden Vorbergen Lifos und Kartyn oberhalb des Dorfes<br />

Hadschilar in <strong>einer</strong> Höhe von 2050m auf. Wegen des schlechten Wetters aber, das<br />

fast die ganze Zeit über dort herrschte, konnte fast ausschließlich nur in der nächsten<br />

Umgebung gesammelt werden.<br />

Am 3i. Mai kehrten wir wieder nach Kaisarie zurück, um uns frisch zu verproviantieren,<br />

überschritten am 3. Juni das Gebirge im Osten der Haupterhebung auf<br />

guter Straße, die durch das Dorf Asardschik und über das Tekir-Plateau führt,<br />

kamen noch selben Tages bis zu dem im Süden des Gebietes gelegenen größeren Orte<br />

Ewerek und schlugen am 4. Juni in der Nähe des kleinen, südwestlich nahe dem großen<br />

Salzsumpf Sultan Sazy gelegenen Dorfes Soisaly, das nach Kaisarie (1064m) wohl<br />

die geringste absolute Erhebung des Gebietes hat (1075 m), unser Lager, dessen nächste<br />

Umgebung verhältnismäßig reiche Ausbeute bot. Von da aus wurde der Sumpf besucht<br />

und der Karasiwri (2128ni) bestiegen.<br />

Unser nächstes Lager schlugen wir am 11. Juni in <strong>einer</strong> Ruine dicht oberhalb des<br />

Dorfes Gereme (1776 m) im Süden des Gebietes. Von hier aus wurde der Karasiwri<br />

ein zweites Mal erstiegen, sowie auch der At-Tepe (236ITW), der Pelikartyny<br />

(2650 ni) und der niedrige Garny Jary k besucht, ehe wir wieder nach Kaisarie zurückkehrten.<br />

Wir bezogen dann am 19. Juni ein neues Lager im Nordosten in der Nähe des<br />

Dorfes Sindschidere und nachdem wir den isoliert stehenden Ali-Dagh (i83ow)<br />

zweimal und einmal den Ailian oder Esseran (1580m) besucht hatten, wendeten wir<br />

uns südlich und schlugen am 23. Juni unser fünftes Lager im Südosten des Gebietes<br />

im Tschatak-Tale (ca. 1820 m). Von hier aus wurden im äußersten Osten der 2034m


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Dr. A. Penther. Vorwort.<br />

hohe Maratschak, der 2445 m hohe Kilissa Kaja und der Kawak Tepe (2181 m)<br />

erforscht.<br />

Am 27. Juni schlugen wir unsere Zelte an der Hauptstraße auf dem Tekir-Plateau,<br />

gemeinhin Derwent genannt (ca. 2100m). Folgenden Tages schon erstiegen<br />

Fig. 1.<br />

Skizze des Erdschias-Gebietes.<br />

Jcdaó<br />

wir den Hauptgipfel des Erdschias-Dagh (383o m), späterhin noch den Kabak Tepe<br />

(2328m), den Gou Tepe (2364m), den Ütsch Tepe (2420m), den Kotsch-Dagh<br />

(2545 m) und besuchten den östlichen Kraterrand.<br />

Am 5. Juli trafen wir wieder in Kaisarie ein, das wir aber schon tags darauf abermals<br />

verließen, um die folgenden Tage auf dem im Norden isoliert stehenden Illany-<br />

9*<br />

IOI


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102 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Dagh (1619 m) zu verbringen. Von hier aus unternahm Zederbauer einen Ausflug<br />

zum Engur-Göl, nordöstlich von Kaisarie.<br />

Unser nächstes Lager schlugen wir am 12. Juli bei dem Dorfe Sürtme im Westen<br />

des Gebietes auf. Von hier aus wurden Exkursionen auf den Al-Dagh (2189m), den<br />

Ewlie-Dagh (1997m), Schech Arslan (2324m), Bos Tepe (1819m), zum Sary<br />

Göl (2229m), auf den Kepes Tepe (2074m), Jedygar-Dagh (2Óo3 m) und Jilbat<br />

(2571 m) unternommen, ehe wir am 21. Juli unser letztes Lager auf demselben Platze<br />

bezogen, auf dem wir vor fast zwei Monaten zum ersten Male gelagert hatten und in<br />

dessen Nähe Zederbauer einen kleinen Versuchsgarten angelegt hatte.<br />

Von hier aus wurde nochmals der Lifos (2450m), der Karaseghyr (2828m),<br />

der Kefelik (2440 m), der Sütdondura (2733m) und der niedrige Tscharyk Tepe<br />

besucht.<br />

Am 28. Juli kehrten wir endgültig nach Kaisarie zurück, um von da am 2. August<br />

in Eilfahrten nach Angora und weiter, ohne Aufenthalt, mit der Bahn über Eski<br />

Schehir nach Haidar Pascha, respektive Konstantinopel zu gelangen. Schon am<br />

i3. August trafen wir wieder in unserer Heimatstadt ein. 1 )<br />

Es sei mir nun gestattet, einige kurze Bemerkungen allgem<strong>einer</strong>er Art über die<br />

zoologische Ausbeute unserer Forschungsreise hier anzuschließen.<br />

Der Erdschias-Dagh bildet die höchste Erhebung der kleinasiatischen Halbinsel;<br />

seine isolierte Lage sowie sein Charakter — es ist ein Vulkan, ;der nach Strabo<br />

noch in historischer Zeit tätig gewesen sein soll — schlössen von Anfang an jede Hoffnung<br />

auf eine sehr reiche Ausbeute aus, zumal das Hochplateau, aus dem er unvermittelt<br />

aufsteigt, selbst schon eine bedeutende Erhebung besitzt.<br />

Das ganze Gebiet ist — abgesehen von den in Gärten kultivierten Bäumen und<br />

Sträuchen — bar jedes höheren Pflanzenwuchses: die daselbst vorkommenden Holzgewächse<br />

wie Eiche, Pappel, Birke, Juniperus erreichen nur in sehr wenigen Ausnahmsfällen<br />

eine Höhe, die 2 m übersteigt. Unter den Blütenpflanzen fällt sofort der Mangel<br />

solcher auf, die zu ihrer Befruchtung auf den Besuch und die Mitwirkung von Insekten<br />

angewiesen sind, woraus der Rückschluß auf die Armut der Insektenwelt gezogen<br />

werden darf. Aus diesem Grunde sind denn auch jene Tiere, deren Hauptnahrung die<br />

Insekten bilden, nur schwach vertreten. Die in den wärmeren Zeiten des Jahres nur<br />

selten fallenden Niederschläge sind wenig ausgiebig und versiegen sofort in dem Geröll,<br />

das den Boden grundlos bedeckt. Wiesengründe finden sich daher nur spärlich vor,<br />

der sonst spärliche Graswuchs dient den Viehherden — hauptsächlich Schafe und Ziegen<br />

— der Almen, dort Jailas genannt, mit frühestem Frühjahr als Weide. Schon anfangs<br />

August werden die Herden wegen Mangel an Wasser und Nahrung, in erster Linie<br />

jedoch wegen des von Mitte August massenhaften Auftretens <strong>einer</strong> Dipterenart, die den<br />

Bestand der Herden dezimiert, wieder zu Tale getrieben. Leider fiel das Auftreten<br />

dieser jedenfalls auch ökonomisch interessanten Diptere nicht mit unserer Anwesenheit<br />

im Gebiete zusammen, so daß wir keine derartige Fliege erbeuten konnten.<br />

Die reichste Fauna weisen die äußersten Vorberge auf: Illany-Dagh, Ali-Dagh<br />

und Bos Tepe; am ärmsten sind natürlicherweise die hochgelegenen Partien des Gebietes,<br />

die sich aus <strong>einer</strong> geradezu unergründlich tiefen Schichte steriler vulkanischer<br />

Schuttmassen zusammensetzen. Immerhin kann wohl die Ausbeute dieser <strong>Reise</strong> an<br />

*) Eine eingehendere topographische Schilderung des Gebietes mit genauer Karte findet sich in<br />

den «Abhandlungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, 1905, Bd. VI, Nr. 1». — Vgl. auch<br />

«Jahresbericht der Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients in Wien<br />

für das Jahr 1902».


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Dr. A. Penther. Vorwort. io3<br />

zoologischen Objekten, und zwar speziell aus dem Gebiete des Erdschias-Dagh, mit<br />

Rücksicht auf die kurze Zeit des Aufenthaltes daselbst als eine zufriedenstellende bezeichnet<br />

werden.<br />

Die erbeuteten Spezies und Varietäten verteilen sich auf die verschiedenen Klassen<br />

und Ordnungen des Tierreiches folgendermaßen:*)<br />

Rotatorien. . .<br />

Terricolen. . .<br />

Crustaceen . .<br />

Arachnoideen .<br />

Myriapoden . .<br />

Orthopteren . .<br />

Neuropteren . .<br />

Hemipteren . .<br />

Dipteren . . .<br />

Lepidopteren. .<br />

Hymenopteren .<br />

Coleopteren . .<br />

Mollusken . . .<br />

Amphibien . .<br />

Reptilien . . .<br />

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7 (I)"<br />

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IO4 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

I. Zoologischer Teil.<br />

Mit Tafel III—X.<br />

Bearbeitet von Dr. Karl Graf A tt e m s (Myriapoden), Dr. JosefBabor (Nacktschnecken),<br />

Josef Bischof (Dipteren und Neuropteren), Dr. Karl Daniel (Coleopteren p. p.),<br />

Ludwig Ganglbauer (Coleopteren), Dr. G. v. Horvâth (Hemipteren), Franz Friedrich<br />

Kohl (Hymenopteren), Dr. G. Mayr (Ameisen), Anton Nosek (Araneiden, Opilionen,<br />

Chernetiden), Dr. Hans Rebel (Lepidopteren), Edmund Reitter (Coleopteren<br />

p. p.), Dr. Daniel Rosa (Terricolen), Friedrich Siebenrock (Schildkröten),<br />

Dr. Franz Steindachner (Amphibien, Reptilien), Dr. Rudolf Stur any (schalentragende<br />

Mollusken), Dr. Karl Thon (Hydrachniden), Dr. V. Vâvra (Rotatorien und<br />

Crustaceen), Dr. Franz Werner (Solifugen, Skorpione, Dermapteren, Orthopteren).<br />

Terricolen.<br />

Von<br />

Dr. Daniele Rosa,<br />

Professor der Zoologie an der Universität Modena.<br />

1. Eiseniella tetraedra (Sav.). — Allurus tetraedrus Rosa (i), Eiseniella<br />

tetraedro. Mich. (3).<br />

Loc: Ostseite des Erdschias (Tekir), 2100m, 3. Juni 1902. Fünf der typischen<br />

Form angehörige Exemplare.<br />

2. Allolobophora (Notogama) rosea (Sav.). — A. (N.) rosea Rosa(i), Eisenia<br />

rosea Mich. (3).<br />

Loc. 1 : Ostseite des Erdschias, 2100 m, 3. Juni 1902. Ein Exemplar m<strong>einer</strong> «subspecies<br />

typica».<br />

Loc. 2: Nordseite des Erdschias. Drei Exemplare gleich den früheren.<br />

3. Allolobophora (Notogama) veneta Rosa. — A. (N.) veneta Rosa (1), Eisenia<br />

veneta Mich. (3).<br />

Loc. 1: Nidge (Kleinasien), 19. Mai 1902. Neun junge mit der typischen Form<br />

nicht vollständig übereinstimmende Exemplare, die aber doch nicht in dem Maße abweichen,<br />

um eine gut umschriebene Varietät zu bilden. Sie unterscheiden sich von der<br />

typischen Form durch die einförmig violette Farbe des Rückens (ohne helle Intersegmentalfurchen)<br />

und durch die weniger weit gepaarten Borsten.<br />

Loc. 2: Nordseite des Erdschias. Neun Exemplare, die <strong>einer</strong> neuen Varietät, die<br />

«succincta» heißen mag, angehören. Länge 40—60 mm, Durchmesser 5 mm, i3o bis<br />

150 Segmente. Körper zylindrisch, Farbe blaß (ohne Spur violetten Pigmentes). Borsten<br />

weit gepaart. Borstendistanz am Mittelkörper: ab ungefähr gleich cd', bc in verschiedenem<br />

Grade größer als ab und cd, oft auch doppelt so groß; dd wenigstens gleich<br />

4cd. Kopflappen höchstens bis zur Hälfte des ersten Segmentes sich erstreckend. Das<br />

Clitellum (26—33) gleich 8, seitlich nicht konvex; auf demselben sind keine Rückenporen<br />

sichtbar. Pubertätstuberkel am 3o. und 3i. Segmente erhöht und der Länge nach


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Dr. Daniele Rosa. Terricolen. I05<br />

gekielt, mehr ventral angeordnet und daher nicht an den Seiten des Clitellum vorspringend.<br />

Männliche Poren am 15. Segmente auf unansehnlichen, fast kreisrunden erhabenen<br />

Papillen, welche die vordere Segmentgrenze nicht ausweiten, dagegen ein<br />

Drittel des folgenden Segmentes besetzen. Wie die Pubertätstuberkel liegen auch diese<br />

Papillen mehr ventral. Erster Rückenporus auf den Intersegmentalfurchen 5—6. Kleine<br />

Papillen tragen die ventralen Borsten (darunter auch die dorsalen) des n. Segmentes,<br />

ebenso alle oder einen Teil der ventralen Borsten des 16. Segmentes. Zwei Paar Samentaschen<br />

das 9. und 10. Segment einnehmend. Samentaschenporen auf den Intersegmentalfurchen<br />

9—10 und 10—II dicht neben der dorsalen Medianlinie.<br />

Anmerkung: Diese neue Varietät besitzt Merkmale, die zwischen A. veneta und<br />

A. alpina vermitteln. Ich unterstellte sie hauptsächlich deshalb der ersten Art, weil die<br />

Pubertätstuberkel am 3o. und 3i. Segmente stehen. Die auffallendsten Charaktere dieser<br />

neuen Varietät *succincta» sind: der nicht niedergedrückte Körper, der Mangel des<br />

Pigmentes, das Vorkommen von Papillen auf dem 11. und 16. Segmente und vor allem<br />

die mehr ventrale Lage der Pubertätstuberkel und der männlichen Papillen, die deshalb<br />

nicht über die Seitenränder des Körpers vorspringen.<br />

4. Allolobophora (Notogama) pentheri n. sp.<br />

Loc: Nordseite des Erdschias. Ein erwachsenes Exemplar. Länge 60 mm, Durchmesser<br />

im Mittel 5 mm, größter Durchmesser in der Gegend des Clitellums 8 mm.<br />

85 Segmente. Körper zylindrisch, niedergedrückt, in der Gegend des Clitellums Spuren<br />

eines violetten Pigmentes. Die Borsten sehr weit gepaart. Borstendistanzen daher: bc<br />

größer als ab, größer als cd, aber bc wird nie doppelt so groß wie cd; dd gleich 3cd;<br />

aa gleich i x j2 ab. (Maße genommen in der halben Körperlänge.) Kopflappen 1—1,<br />

das heißt, er teilt das erste Segment vollkommen. Eine Querfurche trennt seine Vorwölbung<br />

von seinem hinteren Fortsatz. Das Clitellum (25—34) gleich 10, sehr niedergedrückt,<br />

mit deutlichen Segmentgrenzen auch auf dem Rücken, auf welchem zwar die<br />

Borsten, aber nicht die Rückenporen deutlich zu unterscheiden sind. Die Seitenränder<br />

des Clitellums sind sehr konvex in der Gegend der Pubertätstuberkel. Pubertätstuberkel<br />

auf den Segmenten 29—32 ein enges und mit seinen Spitzen auch in das 28. und<br />

33. Segment reichendes langes Feld bildend, eingesäumt von <strong>einer</strong> gekerbten Erhabenheit.<br />

Der dorsale Anteil dieses Reliefs nimmt die Seitenlinie des Körpers ein. Männliche<br />

Poren am 15. Segmente auf kleinen Papillen, die auf die benachbarten Segmente<br />

nicht übergreifen. Erster Rückenporus in der Intersegmentalfurche 4—5. Die dorsalen<br />

Borsten des 8.—15. Segmentes treten aus sehr kleinen Papillen aus. Die vorderen<br />

Dissepimente kräftig, besonders die zwischen 10—11 und 14—15. Samentaschen das<br />

9. und 10. Segment einnehmend. Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 9—10<br />

und 10—11, ganz nahe der medianen Rückenlinie.<br />

5. Allolobophora (Dendrobaena) semitica Rosa. — A. (D.) semitica Rosa<br />

(2), Helodrilus (D.) semiticus Mich. (3).<br />

Loc: Nordseite des Erdschias. Neun erwachsene Exemplare.<br />

Bemerkungen: Man kannte diese Art bisher nur in Exemplaren von Mesraah am<br />

Libanon und östlich vom Jordan, wo sie Dr. E. Festa sammelte (Rosa 2). Die Exemplare<br />

vom Erdschias entsprechen gut der von mir gegebenen Beschreibung dieser Art.<br />

Einige die innere Organisation betreffende Abweichungen dürften teils individuelle<br />

Variationen sein, teils auf Ungenauigkeiten in m<strong>einer</strong> ersten Beschreibung beruhen. Ich<br />

finde, daß in den Individuen vom Erdschias die letzten Herzen im 11. Segmente (nor-


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io6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

males Verhalten) liegen und daß die Samentaschen das 9. und 10. Segment einnehmen.<br />

Ihre Öffnungen entsprechen der Borstenlinie d.<br />

6. Lumbricus rubellus Hoffm. — L. rubellus Rosa (1), Mich. (3).<br />

Loc: Prinkipo im Marmarameere, 5. Mai 1902. Vier Exemplare, darunter zwei<br />

erwachsene.<br />

Literatur.<br />

1. Rosa D., Revisione dei Lumbricidi. (Mem. R. Accad. Scienze Torino, ser. li, tom. XLIII, 1893.)<br />

2. — Viaggio del Dr. E. Festa in Palestina etc., Lumbricidi. (Boll. Mus. Zool. Torino, Nr. 160,<br />

voi. Vili, 1893.)<br />

3. Michaelsen W., Das Tierreich, io. Lfg.: Oligochaeta. Berlin 1900.<br />

Rotatorien und Crustaceen.<br />

Von<br />

Dr. V. Vâvra,<br />

Adjunkten am <strong>Museu</strong>m in Prag.<br />

Mit <strong>einer</strong> Tafel (Nr. III).<br />

Über die mikroskopischen Süßwassertiere aus Kleinasien liegt eine Arbeit neuesten<br />

Datums von Dr. E. v. Daday 1 ) vor, wo aus dem nordwestlichen Kleinasien als<br />

Resultat der Sammlungsreise des Herrn Dr. F. Werner 43 Arten angeführt sind.<br />

Es ist nun interessant, daß in den von mir aus dem zentralen Kleinasien untersuchten<br />

Proben im ganzen 12 Arten festgestellt wurden, die sämtlich bisher aus Kleinasien<br />

unbekannt waren.<br />

Dieser Umstand ist daraus zu erklären, daß diese Proben aus hochgelegenen Fundorten<br />

stammen und zweifellos einen alpinen Charakter tragen.<br />

Es liegen zwei Planktonproben aus Sary-Göl im nordwestlichen Erdschias-Gebiete,<br />

ein Gläschen mit einem Branchipus, der sich als eine neue Art erwiesen hat, aus<br />

derselben Lokalität und fünf Gläschen mit zwei Gammanis-Arten aus den bis 2100 m<br />

ü. M. hochgelegenen Fundorten vor.<br />

1. Planktonprobe aus Sary-Göl (2229m).<br />

Nordwestlich Erdschias. 18. VII. 1902.<br />

Im reichlichen Pflanzendetritus fanden sich folgende:<br />

Rotatoria: Cathypna luna Ehg.<br />

Enchlanis dilatata Ehg.<br />

Pedalion fennicum Ehg.<br />

Copepoda : Diaptomiis bacillifer Kölbel<br />

Rotatoria: Pedalion fennicum Lev.<br />

Copepoda: Diaptomiis bacillifer Klbl.<br />

Cladocera: Ceriodaphnia affinis Liljb.<br />

2. Planktonprobe aus Sary-Göl.<br />

Cladocera: Ceriodaphnia affinis Liljb.<br />

Chydorus sphaericus (O.<br />

F. M.)<br />

Cladocera: Macrothrix hirsuticornis<br />

Norm.<br />

Alona affinis Leyd.<br />

*) Daday Dr. E. v., Mikroskopische Süßwassertiere aus Kleinasien. (Sitzungsber. der kais. Akademie<br />

der Wiss. Wien, Bd. CXII, Abt. I, I9o3.)


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Dr. V. Vâvra. Rotatorien und Crustaceen. 107<br />

Diese Planktonprobe enthält eine große Menge hochrot gefärbten Diaptomus<br />

bacillifer Klbl. Auch Pedalion fennicum Lev. ist reichlich vorhanden.<br />

In diesen zwei Planktonproben wurden also drei Arten von Rotatoren gefunden.<br />

Euchlanis dilatata Ehbg. gibt Zschokke 1 ) nicht minder als von 3o Fundorten in den<br />

Alpen an. Höchster Fundort derselben liegt 263o m hoch. Die andere, ziemlich kosmopolitische<br />

Art Cathyphna luna Ehbg. ist ebendaselbst von 8 Fundorten verzeichnet, der<br />

höchste Fundort liegt 2189 m hoch, also beiläufig aus derselben Höhe wie die vorliegende<br />

Probe. Diese beiden Arten sind auch von Barrois 2 ) aus Syrien, also südlich<br />

von Kleinasien, verzeichnet worden.<br />

Sehr interessant ist der Befund von Pedalium fennicum Lev., die Herr Assistent<br />

St. Hlava als solche erkannte. Diese von Pedalion mirum H. G. durch den Mangel<br />

von den zwei Anhängen am Hinterende des Körpers scharf unterschiedene Art wurde<br />

im Jahre 1892 von Levander 3 ) auf <strong>einer</strong> kleinen Insel Löfö bei Helsingfors entdeckt.<br />

Skorikow 4 ) hat die Art im Jahre 1896 bei Charkow und Daday 5 ) in Turkestan<br />

wiedergefundeni Die Art ist auch aus Amerika verzeichnet. Die verwandte Art Pedalion<br />

mirum H. G. steigt ebenfalls in die Alpenregionen und ist von Zschokke 1. c. an<br />

drei Fundorten in den Alpen, der höchste liegt 2Ö3o m, gefunden worden.<br />

Von den Copepoden wurde der hochrote Diaptomus bacillifer Klbl. massenhaft gefunden.<br />

Die Art steigt in den Alpen bis 2780 m hoch und ist von sehr vielen Fundorten<br />

in Europa bekannt. Sie wurde auch in Turkestan (Daday), in Syrien und von Sars 6 )<br />

an 12 Fundorten in Zentralasien verzeichnet. Außerdem ist die Art aus dem Kaukasus,<br />

Altai und Sibirien bekannt.<br />

Von den Cladoceren kommen in den vorliegenden Proben nur weitverbreitete<br />

Gattungen vor, die sowohl im Flachlande als auch an den höchstgelegenen Fundorten<br />

vorkommen.<br />

3. Chirocephalns appendicularis Vâvra.<br />

(Taf. Ill, Fig. 1-9.)<br />

Von demselben Fundorte wie die zwei eben erwähnten Planktonproben aus dem<br />

See Sary-Göl, nordwestlich von Erdschias, liegt eine am 18. Juli 1902 gesammelte<br />

Probe vor, die eine große Menge <strong>einer</strong> Branchipus-Kvt enthält, die sich als eine bisher<br />

unbeschriebene Art erwiesen hat.<br />

Die Länge des Tieres beträgt 17 mm (Taf. Ill, Fig. 1).<br />

Männchen: Körper vorne ziemlich breit. Stirn gewölbt, das Stirnauge quadratisch,<br />

mit konkaven Seiten, ohne mittleren Fortsatz.<br />

Zweite, sogenannte Greifantenne zweigliedrig (Taf. Ili, Fig. 2). Das Basalglied (B)<br />

breit, mit fast parallelen Seiten, an der Unterseite mit einem ziemlich großen, nach<br />

unten und vorne gerichteten Basalfortsatz (Fig. 2 Ap) oder Apophyse, wie denselben<br />

*) Zschokke Dr. F., Die Tierwelt der Hochgebirgsseen. (Denkschr. der Schweiz, naturf. Ges.,<br />

Bd. XXXVII, 1900.)<br />

z<br />

) Barrois Th. und Daday E., Contrib. à l'étude des Rotifera de Syrie. (Revue biol. Nord<br />

France, 1894.)<br />

3<br />

) Levander A., Über eine neue Pedalion-Art. (Zool. Anz., Nr. 404, 1892, p. 402 und Acta<br />

Soc. Fl. et Faun, fenn., 1894, XI, p. 1.)<br />

4<br />

) Skorikow J., Trudi obschtsch. izpit. prirod. pri Chark. imp. univ., XXX, 1896, p. 274.<br />

5<br />

) Daday E.V., Mikroskopische Süßwassertiere aus Turkestan. (Zool. Jahrb., XIX, Heft 5, 1903.)<br />

6<br />

) Sars G. O., On the Crustacean Fauna of Central-Asia. (Ann. du Mus. zool. de l'Acad. Imp.<br />

des Se. de St. Pétersbourg, T. VIII, 1993.)


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io8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Simon 1 ) nennt. Diese ist keulenförmig, mit erweiterter Basis und rundlich geknöpft.<br />

Das Köpfchen und die Unterseite der Apophyse ist sehr fein bestachelt. Das zweite<br />

Glied des Greiffühlers ist stumpfwinkelig gebogen, mit einem geraden, schmalen, nach<br />

innen gebogenen Endstück. Am Grunde der Innenseite steht ein großer, kegelförmiger,<br />

spitziger Fortsatz (Fig. 2 F), der noch einige Stacheln trägt. Innen am Basalgliede des<br />

Greiffühlers ist das ansehnliche tentakelartige Organ, sogenannte Appendices frontales,<br />

eingefügt (Fig. 3). Dieselben bestehen aus <strong>einer</strong> ansehnlichen Tentakelscheide, die in<br />

der Ruhe die zu einem Knäuel spiralig eingerollten Tentakeln und einen Tentakelanhang<br />

umgibt. Ausgestreckt sind die Tentakeln länger als die Greiffühler. Die geöffnete<br />

Tentakelscheide ist, wie aus der Abbildung ersichtlich (Fig. 3 £), der Länge nach<br />

gefaltet. Der untere Abschnitt ist rundlich, mit fünf kleinen Zähnchen längs des Außenrandes.<br />

Den oberen Abschnitt bilden vier fingerförmige, am Ende spitz bekrallte Ausläufer.<br />

Zwischen der Tentakelscheide und dem Tentakel selbst ist ein schmaler Anhang<br />

von der Länge der Scheide eingefügt (A). Derselbe kann ebenfalls der Länge nach zusammengelegt<br />

werden, beide Ränder sind wellenförmig gezackt, etwa drei Zacken am<br />

Ende des Innenrandes sind spitzig. Das tentakelförmige Organ (T) selbst ist zungenförmig,<br />

allmählich verschmälert, von etwa 35 Scheingliedern quergeringelt. Der ganzen<br />

Länge nach ziehen sich feine Längsmuskeln, die ein breites Band bilden. Der innere<br />

Rand trägt etwa 20 fingerförmige Fortsätze, von denen die unteren schmal und länger<br />

sind, als der Durchmesser des Tentakels beträgt. Die acht oberen Fortsätze nehmen an<br />

der Höhe allmählich ab und sind breit dreieckig. Jeder Fortsatz trägt am Vorderrande<br />

kleine Zähnchen, so daß derselbe gesägt erscheint. Der äußere Rand trägt etwa 27 ähnliche,<br />

aber kürzere Fortsätze, von denen die mittleren mit drei, die übrigen mit zwei<br />

starken Zähnen bewaffnet sind.<br />

Begattungsorgan (Fig. 4) ist tonnenförmig, stark muskulös, am distalen Ende mit<br />

drei zahnförmigen Vorsprüngen, an denen sich innen starke Muskeln befestigen. In<br />

der Mittellinie steht eine dreieckige spitze Chitinplatte hervor, die am Innenrande fein<br />

gezähnelt ist.<br />

Furcalglieder (Fig. 5) gerade, ziemlich breit, so lang als die drei letzten Ringe des<br />

Hinterleibes, außen und innen mit ziemlich langen und feinen Borsten.<br />

Weibchen. Kopf breit, vorne gewölbt (Fig. 6). Die erste Antenne zweimal so<br />

lang als die gestielten Augen. Die zweite weibliche Antenne bilden zwei breite Platten<br />

von doppelter Länge der Stielaugen, deren distaler Teil etwas eingeschnürt ist und mit<br />

einem kleinen Dorne endigt. Der innere Rand ist mit abstehenden spärlichen Haaren<br />

besetzt.<br />

Oberlippe (Fig. 7) mit eingeschnürtem Vorderteil, der seitlich ohrenförmig erweitert<br />

und am Vorderrande kurz rüsselförmig verlängert ist.<br />

Das fußlose Abdomen mit glatten Ringen, ohne jede Bewehrung.<br />

Eiertasche (Fig. 8) ziemlich lang und schmal, mit etwa 20 Eiern. Die schalenbildenden<br />

Drüsen (Sd) sind mächtig entwickelt und nehmen den dem Hinterleibe anliegenden<br />

Teil der Eiertasche ein. Die Geschlechtsöffnung tritt deutlich hervor, der<br />

laterale Fortsatz an der Geschlechtsöffnung ist als ziemlich langer Zipfel (F) entwickelt.<br />

Die unreifen Eier sind kreideweiß, die reifen Eier erscheinen dann gelbbraun.<br />

Das reife, der Eiertasche entnommene Ei (Fig. 9) hat eine eigentümliche Hülle. Diese<br />

bilden senkrecht stehende Chitinwände, die zu unregelmäßigen Feldern zusammenfließen<br />

oder hie und da mit einem Ende freistehen. Sie dienen als Stütze <strong>einer</strong> durch-<br />

l ) Simon E., Crust, du sous-ordre des Phyllopodes. (Ann.de la Soc.Entom.de France, 1886.)


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Dr. V. Vâvra. Rotatorien und Crustaceen. 109<br />

sichtigen Membran, die das ganze Ei umhüllt und an eine ähnliche Vorrichtung an den<br />

Cristtfte// pulex Koch, Deutschi. Crust., Myriop. u. Arachn., h. 36, n. 21 (Panzer, Ins. Deutschi.,<br />

186, p. 21.)<br />

1850. » fluviatilis Hosius, Über die Gammarus-Arten von Bonn. (Arch. f. Naturg., Jahrg. 16,<br />

p. 233.)<br />

1862. » pulex C. Spence Bate, Cat. Amphip. Crust., p. 205 (mit verwirrter Synonymie).<br />

1865. a Róseli Heller, Kleine Beitr. z. Kenntn. d. Süßwasseramphipoden. (Verh. d. zool.-bot.<br />

Ges., Bd. XV, p. 983.)<br />

1899. > Roeseli Hartwig W., Die nied. Crust, des Mügelsees. Plön. Forsch., VII.<br />

1902. » tetracanthus Garbini A., Una sp. n. di G. nel lago Müggel. Zool. Anz., XXV, p. 153.<br />

Es gehört hierher nicht G. fluviatilis von Milne- Edwards (1840), Spence<br />

Bate (1862) und Garbinis (1895), die zu G.pulex de Geer oder G. neglectus Liljb.<br />

oder auch zu G. Delebequi Chev. G. einzureihen sind.<br />

Gammarus fluviatilis Rosei ist besonders dadurch charakterisiert, daß die drei<br />

ersten Hinterleibsringe nach hinten in einen spitzen Stachelzahn verlängert sind.<br />

*) Brauer Dr. F., Beiträge zur Kenntnis der Phyllopoden. (Sitzungsber. der math.-nat. Kl. der<br />

kais. Akademie der Wiss. Wien, LXXV, I, 1877.)


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IIO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Besonders bezeichnend ist auch die Bewaffnung der folgenden drei letzten Hinterleibsringe,<br />

an denen zwei laterale Gruppen und eine dorso-mediane Gruppe von Stacheln<br />

sich befinden. Bei G. fluviatilis findet man in der lateralen Gruppe stets nur einen<br />

Stachel, bei G.pulex dagegen zwei bis drei Stacheln. Dieser Unterschied wurde schon<br />

von Gervais (1. c.) hervorgehoben und später von Hosius bestätigt.<br />

Von Sars wurde im Jahre i863 eine Art als «an pulex autorum?», die er später<br />

als lacustris G. O. Sars und im Jahre 1867 mit neglectiis Liljb. identifiziert und in s<strong>einer</strong><br />

herrlichen Arbeit «Histoire naturelle de crustacés d'eau douce de Norvège» so vortrefflich<br />

beschrieben hat. G. neglectus (Liljb.) G. O. Sars zeichnet sich ebenfalls durch einen<br />

einzigen Stachel in der lateralen Gruppe der drei letzten Hinterleibsringe und durch<br />

spitz endigende Epimeren der ersten drei Hinterleibsringe aus. Dieser Umstand hat<br />

Garbini *) veranlaßt, daß er G. fluviatilis Rosei mit G. neglectus G. O. Sars identifiziert<br />

hat, indem jetzt also G.fluviatilis bei Garbini 1. c. als synonym des G. neglectus G.<br />

O. Sars zu stellen ist.<br />

Diese Aufklärung habe ich der nun folgenden Beschreibung vorauszuschicken für<br />

nötig gehalten.<br />

Gammarus argaeus Vâvra (Fig. 10—13) erreicht eine Länge bis 19 mm. Das<br />

schwarze Auge ist schwach nierenförmig.<br />

Die ersten Antennen bestehen aus dem Stamm, an den ein Flagellum oder Hauptgeißel<br />

und eine Nebengeißel folgt. Die Hauptgeißel besteht bei jüngeren und kl<strong>einer</strong>en<br />

Exemplaren aus 22, bei den älteren aus 26 und bei den größten Exemplaren höchstens<br />

aus 28 Gliedern. Bei vielen Exemplaren habe ich die Zahl der Glieder an der rechten<br />

ersten Antenne um zwei Glieder mehr als an der linken Antenne gefunden. Die Nebengeißel<br />

besteht regelmäßig aus drei fast gleich langen Gliedern oder mit einem kl<strong>einer</strong>en<br />

letzten Gliede, welche zusammen die Länge der zwei Glieder des Flagellums erreichen.<br />

Die Geißel der zweiten Antenne besteht bei jüngeren aus 8, bei den größten Exemplaren<br />

höchstens aus 10 Gliedern, welche ziemlich kurz beborstet sind.<br />

Beim Männchen habe ich nur fünf Calceolen gefunden, die vom zweiten bis<br />

sechsten Gliede des Flagellums getragen werden. Diese sind rundlich (Fig. n) und<br />

viel kl<strong>einer</strong> als bei der G. pulex oder neglectus.<br />

Das handförmige Endglied des ersten Fußpaares ist birnförmig, mit zwei starken<br />

Dornen im Einschnitt für die Endklaue und vier Gruppen von doppelten, stumpfen<br />

Dornen.<br />

Das handförmige Endglied des zweiten Fußpaares ist länglich, breit, viereckig,<br />

der Einschnitt für die Endklaue trägt am Rande in der Mitte einen und am Ende desselben<br />

zwei starke Dornen. Der Außenrand trägt etwa zehn, der Innenrand vier Gruppen<br />

von fächerförmig angeordneten langen und dichten Haaren.<br />

Die drei ersten Hinterleibsringe sind in der oberen Hinterecke in einen spitzen<br />

Fortsatz verlängert, die Epimeren derselben sind an der unteren hinteren Ecke scharf<br />

zugespitzt.<br />

Die drei letzten Hinterleibsringe tragen am Hinterrande drei, nämlich eine mittlere<br />

und zwei seitliche Gruppen von kurzen Stacheln. Die mittlere Gruppe des drittletzten<br />

und letzten Gliedes besteht aus zwei Stacheln mit fünf seitlichen und einem<br />

mittelständigen Haar. Die mittlere Gruppe des vorletzten Hinterleibsringes besteht aus<br />

drei Stacheln und drei seitlich daneben stehenden Haaren. Die seitlichen Gruppen bestehen<br />

am drittletzten Hinterleibsringe aus zwei starken Stacheln und fünf Haaren, an<br />

*) Gar bini A., Appunti die carcinologia Veronese. Verona 1895.


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Dr. V. Vâvra. Rotatorien und Crustaceen. III<br />

den zwei letzten Ringen aus drei aufwärts und nach hinten gerichteten Stacheln und<br />

drei dazwischen stehenden Haaren.<br />

Furca oder die Schwanzplatte ist vollständig bis zum Grunde gespalten, also von<br />

zwei parallelen, länglich dreieckigen Platten gebildet, mit feinem Haare im letzten<br />

Drittel des Außenrandes und mit zwei Stacheln und drei kurzen Haaren an der Spitze<br />

der Schwanzplatte (Fig. 12 Sp), die nur die Länge des Basalgliedes des letzten Fußpaares<br />

erreicht (Fig. 12 B). Bei einigen Exemplaren habe ich eine abweichende Bewehrung<br />

am Ende der Schwanzplatte gefunden, indem einige der drei Haare zu starken<br />

Stacheln umgebildet sind. Auch habe ich in einem Falle rechts eine normale Bewehrung<br />

von zwei Stacheln und drei feinen Haaren, links dagegen fünf starke Stacheln<br />

gefunden.<br />

Neben der Schwanzplatte entspringt seitlich das letzte Fußpaar. Das Basalglied<br />

(Fig. 12 B) derselben ist länglich viereckig, mit kahlem Außenrande, mit einem Dorne<br />

in der inneren und drei Dornen und einigen Haaren in der äußeren Ecke. Auf das<br />

Basalglied folgen zwei Äste, der innere (i) ist um ein Fünftel kürzer als der äußere Ast<br />

(Fig. 12 a. i.) Der äußere Ast trägt am Außenrande in regelmäßigen Abständen vier<br />

Gruppen von je zwei kurzen starken Stacheln und einigen Haaren. Der Innenrand<br />

trägt im mittleren Drittel einfache Borsten, im letzten Drittel etwas längere, kurz gefiederte<br />

Doppelhaare und am Ende beiderseits je zwei Stacheln. Das Endglied des<br />

Außenastes ist klein, kegelförmig (E), durch eine deutliche Naht vom Stamme abgesondert,<br />

mit einem Büschel von Haaren am Ende.<br />

Der innere Ast (i) trägt am Außenrande im letzten Drittel drei Doppelhaare. Der<br />

Innenrand trägt zwei kurze Stacheln und der ganzen Länge nach kurze Haare, die erst<br />

im letzten Drittel des Innenrandes fein gefiedert sind.<br />

Der Hauptunterschied zwischen der neuaufgestellten Art Gammarus argaeus Vâvra<br />

und G.fliiviatilis Rosei ist die abweichende Bildung des letzten Fußpaares, das bei der<br />

letztgenannten Art lange gefiederte Haare trägt, der Schwanzplatte, die ebenfalls anders<br />

beborstet ist, und hauptsächlich in der Zahl der Stacheln in den seitlichen Gruppen der<br />

drei letzten Hinterleibsringe, indem bei G. fluviatilis stets nur ein Stachel vorhanden<br />

ist, während man bei der eben beschriebenen Art zwei bis drei Stacheln findet. Durch<br />

ähnliches Merkmal ist, wie oben erwähnt, auch G. neglectus von dem G. pulex verschieden.<br />

Hier sei noch eine von der typischen abweichende Form angeführt, die ich als G.<br />

argaeus var. brachyurus bezeichne. Das Exemplar war 18 mm groß, vollständig ausgewachsen.<br />

Die Schwanzplatte hat eine normale Form und Größe, am Ende aber mit<br />

vier Stacheln und einem Haar (Fig. i3 Sp), welche abweichende Bewehrung auch bei<br />

der Hauptform vorkommt, wie schon oben erwähnt wurde. Die linksseitige Schwanzplatte<br />

trägt außerdem im ersten Drittel des Außenrandes einen starken Stachel, der der<br />

rechtsseitigen Platte gänzlich fehlt. Das letzte Fußpaar ist aber von ganz abweichender<br />

Form (Fig. i3). Es ist stark verkürzt, nur etwa um ein Viertel länger als die Schwanzplatte.<br />

Das Basalglied (B) erreicht etwa ein Drittel der Schwanzplatte. Die zwei Äste<br />

sind stark verkümmert, der Außenast (a) am äußeren Rande mit drei Gruppen von<br />

Doppelstacheln, der innere Rand ist vollkommen kahl, das Endglied und Stacheln daneben<br />

normal entwickelt. Der Innenast trägt am äußeren Rande vier längere Haare, am<br />

Ende einen Stachel und zwei Haare, der innere Rand ist kahl.<br />

Eine ähnliche, durch die auffallende Kürze und durch die andere Beborstung des<br />

letzten Fußpaares von der typischen Form abweichende Varietät habe ich auch bei G.<br />

neglectus gefunden.


112 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Eine ähnliche Abweichung hat Garbini 1 ) von G. neglectus (den er irrtümlich als<br />

G.fluviatilis führt, siehe oben) als var. Zachariasi bezeichnet, bei der das letzte Fußpaar<br />

ebenfalls stark verkürzt ist und gänzlich der langen gefiederten Borsten der typischen<br />

Form entbehrt.<br />

Es liegen noch drei Proben mit <strong>einer</strong> Gammams-Arl vor, deren Beschreibung ich<br />

mir vorbehalte. Sie gehört der Gruppe pulex an. Ich habe schon oben angedeutet,<br />

wie es heutzutage schwer zu entscheiden ist, was für eine Art die verschiedenen Autoren<br />

vor den Augen gehabt haben. Denn «damals wurden alle Gammams . . . pulex genannt».<br />

Ich muß also abwarten, bis ich mein Vergleichsmaterial aus Europa verarbeite,<br />

was bei der eigentümlichen, aber interessanten Veränderlichkeit der verschiedenen<br />

Arten sehr mühsam ist. Ich habe selbst in dem 1925 m hoch gelegenen armenischen<br />

See Goktschai einen interessanten Gammarus gesammelt, der dem oben erwähnten verwandt<br />

ist.<br />

Für die Beschaffung der nötigen Literatur sage ich unserem <strong>Museu</strong>msbibliothekar<br />

Herrn Prof. Dr. V. Zïbrt meinen besten Dank.<br />

Tafelerklärung.<br />

Branchipus appendicularis Vâvra (Fig. 1—9).<br />

Fig. 1. Weibchen in natürlicher Größe.<br />

» 2. Männliche Antenne des zweiten Paares, sogenannter Greiffühler der linken Seite. B Basalglied,<br />

Ap Basalfortsatz (Apophyse) der unteren Seite des Basalgliedes, F Fortsatz am Grunde<br />

des zweiten Gliedes des Greiffühlers. Vergr. 25 /I.<br />

» 3. Die geöffnete Tentakelscheide S, mit dem Tentakelanhang A und dem tentakelförmigen Organ<br />

T des männlichen Greiffühlers der linken Seite. Vergr. 25 /x.<br />

» 4. Männliches Begattungsorgan von unten. Vergr. 2S /j.<br />

» 5. Furcalglieder vom Männchen. Vergr. 25 /i-<br />

» 6. Kopf vom Weibchen. Vergr. 6 f1.<br />

» 7. Oberlippe. Vergr. 25 /i-<br />

» 8. Eiersack von der rechten Seite. Sd Schalenbildende Drüsen, F lateraler Fortsatz der Geschlechtsöffnung.<br />

Vergr. 12 /x.<br />

» 9. Reifes Ei. Vergr. 78 /r.<br />

Gammarus argaeus Vâvra (Fig. 10—13).<br />

Fig. 10. Ein Weibchen von der rechten Seite. Vergr. 5 /i-<br />

» 11. Ein Calceolus der zweiten männlichen Antenne. Vergr. ^ 00 ^.<br />

» 12. Die Schwanzplatte Sp mit dem letzten Fußpaar (B Basalteil, i der innere, a der äußere Ast,<br />

E das Endglied) der rechten Seite, L der letzte Hinterleibsring mit der lateralen Gruppe<br />

von drei Stacheln. Vergr. 25 /x.<br />

> i3. G. argaeus var. brachyurus. Die Schwanzplatte mit dem letzten Fußpaar der rechten Seite.<br />

Die Bezeichnung wie in der Fig. 12. Vergr. 25 /i«<br />

Sämtliche Figuren sind mit Hilfe des Abbeschen Zeichenapparates entworfen.<br />

J ) Garb ini Dr. A., Die Flohkrebse des Gr. Plönersees. (Forschungsber. aus der biol. Station<br />

zu Plön, 1895.)<br />

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Dr. F. Werner. Skorpione und Solifugen. II3<br />

Skorpione und Solifugen.<br />

Bearbeitet von<br />

Dr. F. Werner.<br />

Von den sieben derzeit aus Kleinasien bekannten Skorpionarten (vgl. Birula,<br />

Werner und Kulcz/nski) sind nur zwei in der Coll. Penther vertreten, nämlich<br />

Euscorpius carpathicus L. von der Insel Prinkipo im Marmarameere (s-jV- 1902, von<br />

mir auf <strong>einer</strong> anderen Marmarainsel, Platia, am 15./VII. 1900 gefunden) und Buthns<br />

gibbosus Brulle von zahlreichen Fundorten aus dem Inneren (Ilgün 9.—10./V., Konia<br />

11.—15./V., Karapunar 16./V., Nidge 19./V., Eregii-Bor 18./V., Indsche-Su 21./V.,<br />

Soisaly [1000 m], sw. Erdschias, 5./VI., Illany-Dagh [1500 w] 9./VII.<br />

Dagegen ist die Ausbeute an Solifugen sehr bemerkenswert und fügt zu den bereits<br />

bekannten sechs Arten (Kräpelin, Tierreich, XII, 1901) noch drei neue hinzu. Es<br />

sind folgende vier Arten in der Kollektion vorhanden:<br />

Galeodes araneoides (Pali.).<br />

Ein £ vom Illany-Dagh (1500 m) 9./VII. 1902.<br />

Rhinippus n. g. Karschiinarum.<br />

Augenhügel in eine wie die Augen schwarze Spitze vorgezogen, an der die beiden<br />

Augenborsten entspringen. Eine mediane Borste zwischen den Augen. Metatarsus des<br />

Maxillarpalpus medianwärts etwas vorspringend, an dem Vorsprung mit vier starken<br />

Dornen bewehrt, von denen die dem Metatarsus zunächstliegende die kürzeste ist.<br />

Erstes Bein mit kleinen Krallen am Tarsus. Alle Tarsen eingliedrig. Dorsaler Mandibularfinger<br />

oben mit einem starken, nach vorne gerichteten Dorn, dahinter Dornborsten<br />

und noch weiter hinten eine Art Kamm von Zylinderborsten. Dorsaler und ventraler<br />

Mandibularfinger mit sehr kleinen Zähnchen, so daß die Hauptzähne (zwischen denen<br />

sich sowohl oben als unten zwei Zwischenzähne befinden) kaum auffallen. Metatarsus<br />

des zweiten und dritten Beines mit drei starken Dornen auf der Dorsalseite, sonst mit<br />

zahlreichen starken langen Dornborsten; zwischen dem zweiten und dritten Dorn ist<br />

ein größerer Zwischenraum als zwischen dem ersten und zweiten. Das ç ohne kegelförmige<br />

Spitze zwischen den Augen, ohne Dorn, Dorn- und Zylinderborsten auf dem<br />

dorsalen Mandibularfinger, mit normalem Metatarsus des Maxillarpalpus.<br />

Diese Gattung steht der Gattung Barrus E. Simon sehr nahe, unterscheidet sich<br />

aber durch das Fehlen eines Flagellums, durch den nicht kegelförmig vorgezogenen<br />

Céphalothorax, durch das Fehlen von Zylinderborsten auf dem Augenkegel und vorderen<br />

Cephalothoraxrand.<br />

Rhinippus Pentheri n. sp.<br />

Färbung bleichgelb, Zylinderborsten auf dem dorsalen Mandibularfinger gelbbraun.<br />

Tarsus, Metatarsus und Tibia des Maxillarpalpus oben vollständig, Femur nur distalwärts<br />

violettbraun beraucht; vom dritten Bein der Femur (distalwärts), vom vierten<br />

außerdem noch die Tibia. Truncus cT 14 mm, ç 15 mm.<br />

Nördliches Erdschias-Gebiet Lifos(22oo m) 3o./V. 1902 (2 cT), Eregli-Bor(noo m)<br />

18./V. 1902 (3 $).<br />

Gylippus monoceros n. sp.<br />

Unterscheidet sich von allen bekannten Arten dadurch, daß der dorsale Mandibularfinger<br />

nur einen sehr langen und S-förmig nach vorne gekrümmten Dorn besitzt.


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114 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Im übrigen steht die Art dem G. quaestiiincidiis Karsch sehr nahe, das Flagellum des<br />

c? ist ein fragezeichenförmiger, hinten s<strong>einer</strong> ganzen Länge nach offener, ventralwärts<br />

mit langer Basis dem Mandibularfinger anliegender Schlauch. Der Maxillarpalpus ist<br />

sehr robust, mit deutlichem Vorsprung des Metatarsus. Ventraler Mandibularfinger mit<br />

zwei starken Hauptzähnen, dem hinteren, stärkeren, liegt vorne der kleine Zwischenzahn<br />

an. Dorsaler Mandibularfinger gerade gestreckt, hinten mit starken Zähnen.<br />

Stridulationsriefen sehr deutlich. Céphalothorax, Metatarsus und viertes Bein (Femur<br />

und Tibia) rötlichbraun beraucht. Abdomen mehr weniger dunkel graubraun; alles<br />

übrige gelblich. Truncusi4mm.<br />

Lifos (2200 m) 3o./V. 1902, Nordseite des Erdschias (7 cT, 2 Q).<br />

JDaesia Zederbaueri n. sp.<br />

Mandibeln gelbbraun, schwach dunkel gestreift; Céphalothorax in der Mitte gelbbraun,<br />

am Rande beraucht; Abdomen graubraun; Maxillarpalpus etwas beraucht, ebenso<br />

die distale Hälfte des Femur, Tibia und Metatarsus des vierten Beines.<br />

cT. Dorsaler Mandibularfinger deutlich gebogen, die Schneide hinter der Spitze zu<br />

<strong>einer</strong> muldenartig vertieften Platte verbreitert; von den Zähnen liegt aber der erste schon<br />

innerhalb der Mulde und es sind im ganzen neun starke Zähne deutlich sichtbar; zwischen<br />

zweitem und viertem ein deutlicher Zwischenzahn. Der Vorderzahn des ventralen<br />

Mandibularfingers greift nur in den hintersten Teil der Mulde zwischen erstem und<br />

zweitem Zahn ein. Ventraler Mandibularfinger mit zwei starken Hauptzähnen, vor dem<br />

hinteren ein kl<strong>einer</strong> Zwischenzahn. Die ganze Umgebung der Mandibularfingerzähne<br />

mit gefiederten Borsten umgeben. Flagellum länglich eiförmig, allmählich in eine<br />

Spitze auslaufend. Truncus 11 mm.<br />

Illany-Dagh (1500 m) 9./VII. 1902 (3 cT).<br />

Die derzeit von Kleinasien bekannten Solifugen sind in systematischer Reihenfolge<br />

folgende:<br />

1. Galeodes caspins Binila (Kübeck)<br />

2. » araneoides (Pall.) (Illany-<br />

Dagh)<br />

3. •» graecus C. L. Koch (Burnabat<br />

bei Smyrna)<br />

4. » arabs C. L. Koch (Smyrna)<br />

5. Daesia Zederbaueri Wem.(Illany-Dagh)<br />

6. Gluviopsis rufescens (Poe.) (Smyrna)<br />

7. Gylippiis monoceros Wem. (Erdschias)<br />

8. » quaesthinciilus Karsch (Kübeck)<br />

g. Rhinippus Pentheri Wem. (Erdschias-<br />

Gebiet).<br />

Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />

Von<br />

Prof. Anton Nosek.<br />

Mit zwei Tafeln (Nr. IV—V).<br />

Die von Herrn Dr. A. Penther im Jahre 1902 erbeuteten Arachniden stammen,<br />

mit alleiniger Ausnahme des europäischen Bujukdere bei Konstantinopel (4. Mai), ausschließlich<br />

aus Kleinasien. Es sind folgende Fundorte vertreten: Insel Prinkipo im<br />

Marmarameere (5. Mai), Haidar Pascha (7. Mai), Guebzeh-Bujuk-Derbend (8. Mai),


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 115<br />

Sabandja-Mekedje (8. Mai), Lefke-Vezir Han (8. Mai), Keuktsche-Kissik (g. Mai), Ilgün<br />

(g., io. Mai), Serai-Dagh bei Konia 1620?« (i3. Mai), Kargyn (14., 15. Mai), Karapunar<br />

(16. Mai), Eregli-Bor (17., 18. Mai), Nigde (ig. Mai), Indschesu (21. Mai), Nordseite des<br />

Erdschias-Gebietes, hauptsächlich Lifos (25.—3o. Mai), südöstliches Erdschias-Gebiet<br />

bei Soisaly (anfangs Juni), östlicher Teil des Erdschias-Gebietes (Mitte Juni), südöstliches<br />

Erdschias-Gebiet (Ende Juni).<br />

Das vorliegende Verzeichnis umfaßt g6 Araneiden, 6 Opiliones und 2 Chernetiden;<br />

darunter sind 32 Spinnen und 4 Opilioarten für die Wissenschaft neu und im folgenden<br />

beschrieben. Außerdem enthält die Sammlung eine große Zahl von unentwickelten<br />

und aus diesem Grunde nicht bestimmbaren Exemplaren.<br />

Die gesammelten Arachniden gehören größtenteils der Mittelmeerfauna an. Wie<br />

weit sie endemisch sind, läßt sich gegenwärtig wegen mangelhafter Kenntnis der kleinund<br />

zentralasiatischen Fauna noch nicht feststellen.<br />

Die Bestimmung dieser zwar kleinen, aber an neuen Arten verhältnismäßig sehr<br />

reichen Sammlung war nicht leicht. Es existieren zwar einige Abhandlungen über die<br />

Arachniden Kleinasiens und der benachbarten Länder von Cambridge, Dr. L. Koch,<br />

Dr. Kroneberg, Pavesi, E. Simon usw., doch ist es sehr schwer, sich zu orientieren,<br />

da dieselben keine oder nur ungenügende Abbildungen bringen und es an Vergleichsmaterial<br />

mangelt.<br />

Zu verbindlichstem Danke bin ich dem Herrn Prof. W. Kulczynski, welcher mit<br />

größter Opferwilligkeit und Freundlichkeit die Revision der kritischen Arten übernahm,<br />

sowie meinem Freunde Dr. K. Thon für die Anfertigung der notwendigen Zeichnungen<br />

verpflichtet.<br />

Araneae.<br />

I. Dictynidae.<br />

Dictyna Sund.<br />

latens Fabr. — Karapunar, 16.—17. Mai, 1 g.<br />

Amaurobius C. L. Koch.<br />

Schineri L. Koch. — Indschesu, 21. Mai g', Nordseite des Erdschias-Gebietes<br />

(Lifos), 3o. Mai, zahlreiche Q.<br />

incerta n. sp. g. Siehe S. 120. — Erdschias-Gebiet.<br />

II. Eresidae.<br />

Eresus Walck.<br />

niger Petagna. — Nordseite des Erdschias, Ende Mai. 1 Q und d\<br />

III. Dysderidae.<br />

Dysdera Latreille.<br />

argaeica n. sp. Siehe S. 120. cT. — Nordseite des Erdschias-Dagh (Lifos), Ende<br />

Mai.<br />

asiatica n. sp. Siehe S. 121. d\ — Nordseite des Erdschias-Dagh.<br />

longimandibidaris n. sp. Siehe S. i23. d\ — Erdschias-Gebiet.<br />

montana n. sp. Siehe S. 122. Q. — Nordseite des Erdschias-Dagh.<br />

Harpactes Templeton.<br />

Sturanyi n. sp. Siehe S. 124. d\ — Serai-Dagh (1620ni)y i3. Mai.<br />

Babori n. sp. Siehe S. 125. cT. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. IO


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Il6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

IV. Drassidae.<br />

Drassodes Westring.<br />

lapidicola Walck. cf Ç. — Hgün, 9.—10. Mai; Serai-Dägh bei Konia (1620m),<br />

i3. Mai; Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

troglodytes C. L. Koch. ç. — Indschesu, 21. Mai; Erdschias-Gebiet, Ende Mai;<br />

nördliche Erdschias-Seite, 3o. Mai.<br />

hitescens C. L. Koch. cf. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

pubescens Thor. ç. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 3o. Mai.<br />

similis n. sp. Siehe S. 27. Q. — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />

Gnaphosa Latreille.<br />

lucifuga var. minor mihi. cf. Siehe S. 128. — Ugün, 9.—10. Mai; Nigde, 19. Mai;<br />

Nordseite des Erdschias-Dagh (Lifos), 3o. Mai.<br />

Prosthesima L#. Koch.<br />

cingara Kulcz. ç. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />

barbata L. Koch. cf. — Serai-Dagh (1620 m), i3. Mai.<br />

serotina L. Koch. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 3o. Mai.<br />

pilipes Kulcz. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 3o. Mai.<br />

Strandi n. sp. Siehe S. 126. Q. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />

Pterotricha Kulczynski. 1 )<br />

lentiginosioides n. sp. Q. Siehe S. 127. — Karapunar, 16.—17. Mai; Indschesu,<br />

21. Mai.<br />

pulchra n. sp. ç. Siehe S. 127. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m\ i3. Mai; Eregli-<br />

Bor, 16.—18. Mai.<br />

V. Zodariidae.<br />

Zodarium Simon.<br />

Thoni n. sp. cf. Siehe S. 128. — Nordseite des Erdschias-Dagh (Lifos), Ende Mai.<br />

VI. Pholcidae.<br />

Holocnetnus Simon.<br />

rivulatus Forsk. ?Junge cf. — Ugün, 9.—10. Mai; Eregli-Bor, 16.—18. Mai.<br />

VII. Theridiidae.<br />

Teutana Simon.<br />

grossa C. L. Koch. Q. — Bujukdere, 4. Mai.<br />

Theridium Walck.<br />

aulicum L. Koch. o. — Karapunar, 16.—17. Mai.<br />

Enoplognatha Pavesi.<br />

thoracicoides n. sp. 9. Siehe S. 129. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

Lithyphantes Thor.<br />

corollatus Linné. — Nigde, 19. Mai; nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

Dahli n. sp. cf. Siehe S. i3o. — Kargyn, 14.—15. Mai.<br />

Euryopis Menge.<br />

orsovensis Kulcz. Siehe S. i3o. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />

5-giittata Thor. — Serai-Dagh, i3. Mai.<br />

*) Vide: Aranearum et opilionium species in insula Creta coll. Cracoviae, 1903.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. II7<br />

Crustulina Menge.<br />

sccibripes E. Sim.? — Serai-Dagh bei Konia (1620 in), i3. Mai. Nicht entwickeltes<br />

Exemplar.<br />

Asagena Sundev.<br />

phalerata var. seraiensis mihi. Q. Siehe S. i3i. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m),<br />

i3. Mai.<br />

VIII. Argiopidae.<br />

Araneus Simon.<br />

similis n. sp. cf ç. Siehe S. i3i. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai; Ost-<br />

Erdschias, 23. Juni; südöstliches Erdschias-Gebiet, 27. Juni.<br />

folium Schrank. — Südöstliches Erdschias-Gebiet, 27. Juni.<br />

Redii Scop. Q. — Bujukdere, 4. Mai.<br />

adiantha Walck. cT Q. — Karapunar, 16.—17. Mai.<br />

Argiope Aud.<br />

?lobata Pali. Q. — Karapunar, 16.—17. Mai. Junges Weibchen.<br />

Mangora Cambr.<br />

acalypha Walck. 9. — Guebzeh-Bujuk-Derbend, 8. Mai.<br />

Tetragnatha Latr.<br />

?sp. Q. — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />

Linyphia Latr.<br />

furtiva Cambr. Q. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />

Lephthyphantes Menge.<br />

leprosus Ohlert. ç. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />

IX. Thomisidcte.<br />

Thomisus Walck.<br />

albus Gmel.— Sabandja-Mekedje, 8. Mai (unentwickelt); Kargyn, £,14.—15. Mai;<br />

Karapunar, 16.—17. Mai; Illany-Dagh (Erdschias-Gebiet), cf, 9. Juli.<br />

Misumena Latr.<br />

calycina L. — Sabandja-Mekedje, 8. Mai (junge Tiere).<br />

Runcinia Simon.<br />

lateralis C. L. Koch. — Sabandja-Mekedje, 8. Mai (junge Tiere).<br />

Oxyptila Simon.<br />

Tristrami Cambr. — Hgün, cf, 9.—10. Mai; Nigde, ç, 19. Mai; Serai-Dagh<br />

(1620W), cf, i3. Mai; Indschesu, ç, 21. Mai.<br />

Xysticus C. L. Koch.<br />

asiaticus n. sp. Q. Siehe S. i32. — Nigde, 19. Mai.<br />

spinifer n. sp. cT. Siehe S. 134. — Guebzeh-Bujuk-Derbend, 8. Mai.<br />

orientalis n. sp. ç. Siehe S. i33. — Hgün, 9.—10. Mai.<br />

Ninnii Thor. Q. — Kargyn, 14.—15. Mai.<br />

gallicus E. Sim. cf. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

montanus n. sp. Q. Siehe S. 134. — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />

Synaema Simon.<br />

globosum Fabr. — Guebzeh-Bujuk-Derbend, 8. Mai und Sabandja-Mekedje, 8. Mai<br />

(junge Tiere).<br />

Philodromus Walck.<br />

poecilus Thor. cT Q. — Nigde, 19. Mai.<br />

10*


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Il8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Thanatus C. L. Koch.<br />

vulgaris E. Sim. Q. — Serai-Dagh bei Konia, i3. Mai; Karapunar, 16.—17. Mai;<br />

Nigde, ig. Mai; nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

pictus L. Koch. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.<br />

oblongiusculus Lucas. — Kargyn, 14.—15. Mai; Karapunar, 16.—17. Mai; nördliches<br />

Erdschias-Gebiet, Ende Mai; Illany-Dagh, 9. Juli.<br />

Heriaeus Simon.<br />

pilosus n. sp. cf Q (?). Siehe S. 135. — Kargyn, 14.—15. Mai; Karapunar, 16. bis<br />

17. Mai; Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh), 9. Juli.<br />

X. Clubionidae.<br />

Chiracanthium C. L. Koch.<br />

pelasgicum C. L. Koch. — Bujukdere, Q ?, 4. Mai; Ilgün, cf, 9.—10. Mai.<br />

elegans Thor. — Kargyn, Ç), 14.—15. Mai.<br />

XI. Agelenidae.<br />

Textrix Sundev.<br />

vestita C. L. Koch. — Insel Prinkipo, Q, 5. Mai.<br />

Tegenaria Latr.<br />

argaeica n. sp. cf Q. Siehe S. i36. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.<br />

Agelena Walck.<br />

labyrinthica L. — Insel Prinkipo, 5. Mai (junges Q).<br />

similisvar.taun'caThor. Q. Siehe S. 438. — Illany-Dagh (Erdschias-Gebiet),9. Juli.<br />

livida Simon. Ç). — Nördliches Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai.<br />

XII. Pisanridae.<br />

Pisaura Simon.<br />

nibrofasciata de Geer. cf. Siehe S. i38. — Nigde, 19. Mai.<br />

XIII. Lycosidae.<br />

Lycosa Latr.<br />

radiata Latr. — Erdschias-Gebiet (Lifos), Ende Mai (junge Tiere).<br />

infernalis Motschoulsky. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

praegrandis C. L. Koch. — Insel Prinkipo, 5. Mai; nördliches Erdschias-Gebiet,<br />

Ende Mai (junge Tiere).<br />

variana C. L. Koch. — Bujukdere, 4. Mai.<br />

leopardus Sund. cf. — Haidar-Pascha, 7. Mai.<br />

cursor C. L. Koch. Q. — Bujukdere, 4. Mai; Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende<br />

Mai.<br />

cursor var. insignis mihi. Ç). Siehe S. i38. — Indschesu, 21. Mai.<br />

lineatipes n. sp. cf. Siehe S. i3g. — Nordseite des Erdschias-Dagh, 25.—3o. Mai.<br />

albo/asciata Brulé, cf Ç). — Insel Prinkipo, 5. Mai; Haidar-Pascha, 7. Mai; Eregli-<br />

Bor, 16.—18. Mai.<br />

Pardosa C. L. Koch.<br />

bifasciata C. L. Koch. — Insel Prinkipo, 5. Mai; Eregli-Bor, 16.—18. Mai.<br />

proxima L. Koch. Ç). Siehe S. 140. — Bujukdere, 4. Mai.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. II9<br />

incerta n. sp. g. Siehe S. i3g. — Nördliches Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

consimilis n. sp. ç. Siehe S. 140. — Erdschias-Gebiet.<br />

Pentheri n. sp. g cT. Siehe S. 141. — Insel Prinkipo, 5. Mai; Nordseite des Erdschias-Dagh<br />

(Lifos), 3o. Mai.<br />

ilgünensis n. sp. g cT. Siehe S. 142. — Ilgün, 9.—10. Mai.<br />

XIV. Oxyopidae.<br />

Oxyopes Latr.<br />

Nur junge Tiere von Sabandja-Mekedje, Lefke-Vezir Han, 8. Mai; Keutsche Kissik,<br />

9. Mai; Erdschias-Gebiet.<br />

XV. Salticidae.<br />

Heliophanus C. L. Koch.<br />

edentulus E. Sim. d 1 . Siehe S. 143. — Hgün, 9.—10. Mai.<br />

Salticus Simon.<br />

Maren^elleri n. sp. c? g. Siehe S. 143. — Ilgün, 9.—10. Mai.<br />

mutabilis Lucas d\ — Haidar Pascha, 7. Mai.<br />

Carrhotis Simon.<br />

bicolor Walck. — Bujukdere, 4. Mai.<br />

Philaeus Thorell.<br />

chrysops var. haemorroicus C. L. Koch (Kulcz.). — Bujukdere, 4. Mai; Insel<br />

Prinkipo, 5. Mai; Ilgün, 9.—10. Mai; Nigde, 19. Mai.<br />

Aelurillus Simon.<br />

?concolor Kulcz. g. — Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

Euarcha Simon.<br />

?jucunda Lucas, g. — Guebzeh-Bujuk-Derbent, 8. Mai (junges Tier).<br />

Pseudoicius Simon.<br />

Kulc^ynskii n. sp. d 1 g. Siehe S. 145. — Ilgün, 9.—10. Mai.<br />

Euophrys C. L. Koch.<br />

frontalis Walck. g. — Indschesu, 21. Mai.<br />

rufibarbis Sim. g. — Serai-Dagh (1620 m), i3. Mai.<br />

pulchella n. sp. g. Siehe S. 146. — Insel Prinkipo, 5. Mai.<br />

Phlegra Simon.<br />

fasciata Hahn. g.— Insel Prinkipo, 5. Mai; Serai-Dagh bei Konia(i62om), i3. Mai.<br />

Bresnieri Lucas, ç. — Serai-Dagh (1620 m), i3. Mai.<br />

Ophiliones.<br />

Phalangium Thorell. (Dasylobus Simon).<br />

Kulc\ynskii n. sp. Siehe S. 148. — Östliches Erdschias-Gebiet.<br />

argaeicum n. sp. Siehe S. 149. Erdschias-Gebiet, Ende Mai.<br />

Strandi n. sp. Siehe S. 150. — Nigde, 19. Mai.<br />

Egaenus C. L. Koch.<br />

Maren^elleri n. sp. Siehe S. 152. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.<br />

crista var. anatolica Kulcz.<br />

Oligolophus Simon.<br />

sp. — Nordseite des Erdschias-Dagh, Ende Mai.


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120 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Chernetides.<br />

Cheli fer Geoffroy.<br />

?subriiber Simon, ç. Siehe S. 153. — Serai-Dagh bei Konia (1620 m), i3. Mai.<br />

cancroides Linné, ç. Karapunar, 16.—17. Mai.<br />

Beschreibungen der neuen Arten. 1 )<br />

Amaiirobhis (Titanoeca) incerta n. sp.<br />

Der Céphalothorax 2*8 mtn, Abdomen 3"g mm lang. Céphalothorax, Füße und<br />

Palpen gelblichbraun, rötlich angelaufen. Die Seiten dunkel. Abdomen einfarbig olivenbraun<br />

mit helleren Spinnwarzen. Das Sternum und die Lippe sind rötlichbraun, die<br />

Maxillen gelbbraun und gleich der Lippe weiß gesäumt.<br />

Die Augenstellung wie bei A. (Titanoeca) Schineri L. Koch. Das Tibialglied der<br />

Palpen an der Spitze mit <strong>einer</strong> langen schwarzen Borste. Die Mandibeln an der Basis<br />

leicht gewölbt. Das Abdomen ist oval und breiter als der Céphalothorax. Die Länge der<br />

Beinglieder (in inni):<br />

Paar I II III IV<br />

/ . . . . 2-35 22 1*6 2"I<br />

p . . . . i*i o'9 o - 9 1<br />

ti . . . . 17 i'4 1-4 17<br />

mt . . . 17 i'5 i*2 17<br />

ta . . . . 1 0-9 08 08<br />

zusammen . 7*85 6*9 5*9 7*3<br />

Die Bestachelung ist an demselben Exemplare veränderlich. Die Femora und die<br />

Patellen sind ohne Stacheln; ebenso die Tibien der zwei vorderen Beinpaare. Nur ausnahmsweise<br />

fand ich an der Tibia des II. Beinpaares hinten einen Stachel. Die Tibien<br />

des III. Beinpaares haben beiderseits je zwei Stacheln, jene des IV. Beinpaares je drei<br />

Stacheln. Stärker — besonders an der Unterseite — beborstet sind die Metatarsen.<br />

Der Metatarsus des I. Beinpaares hat in der vorderen Unterreihe sechs, in der hinteren<br />

fünf, Metatarsus II vorne vier, hinten zwei bis drei, Metatarsus III beiderseits unten je<br />

vier und oben je zwei, zusammen zwölf Stacheln, Metatarsus IV unten je drei, oben je<br />

zwei, zusammen zehn Stacheln.<br />

Die Epigyne (Taf. IV, Fig. 1) bildet eine an den Ecken abgerundete Platte, welche<br />

breiter als lang ist. Daneben glänzt jederseits ein unregelmäßiges Höckerchen. Die<br />

Epigyne ist weißlich gesäumt und wahrscheinlich nicht völlig entwickelt. Zugleich mit<br />

A. Schineri gesammelt. Erdschias-Gebiet.<br />

Dysdera argaeica n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 2. Männliche Kopulationsorgane, rechter Palpus von der Außenseite.)<br />

Céphalothorax 4-4, Abdomen 5-3 mm lang und 2'8 mm breit. Céphalothorax oben<br />

dunkelbraun, Mandibeln, Maxillen und Lippen rötlichbraun. Das Sternum 2*2 mm lang<br />

J ) Die Femora sind an der Unterseite, die übrigen Fußglieder von der Seite, Céphalothorax vom<br />

vorderen bis zum hinteren Seitenrande, insoweit dieser nicht von dem Abdomen bedeckt ist, mit Okularmikrometer<br />

unter der Lupe gemessen. Die Messungen haben meist einen relativen Wert, indem die<br />

Größe der Tiere variiert. Der Vorderrand der Beine ist die vom Körper abgewendete Seite.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 121<br />

und ig mm breit, im Umrisse oval, rötlichbraun, schwärzlich gerandet. Die Beine und<br />

Palpen sind gelbbraun. Die vier vorderen Beine etwas dunkler als die vier hinteren.<br />

Abdomen und Spinnwarzen sind gelblichgrau.<br />

Der Céphalothorax, vorne 2 mm breit, ist ziemlich flach gewölbt, nur der Kopfteil<br />

ist mäßig erhöht, mattglänzend, fast glatt, fein gestochen (besonders am Rande). Bei<br />

70 maliger Vergrößerung erscheint er fein und dicht netzartig, nur sparsam mit Härchen<br />

besetzt.<br />

Die zwei unteren Augen sind die größten und um ihren Durchmesser von einander<br />

entfernt. Die Mittelaugen der oberen Augenreihe sind die kleinsten. Sie sind<br />

nur wenig von einander entfernt. Ihre Entfernung von den Seitenaugen ist doppelt so<br />

groß als jene von einander.<br />

Die Mandibeln sind schräg nach vorne gerichtet, mäßig glänzend, ohne Klaue<br />

1-8 mm lang, gegen das Ende verschmälert, oben zerstreut gekörnt. Auf jedem Körnchen<br />

eine Borste. An der unteren Klauenrinne drei kurze Zähnchen, das oberste ist das<br />

kleinste. Die Klaue ziemlich lang, leicht gebogen. Die Maxillen und Lippe wie bei<br />

anderen Arten gebaut. Die Lippe ist am Vorderrande rundlich ausgeschnitten. Das<br />

ovale, an seinem Ende stumpf auslaufende Sternum ist fein gerieselt, mit regelmäßig<br />

geordneten, seichten punktartigen Grübchen mit Borsten. Das Abdomen ist länglichoval,<br />

fettartig glänzend, mit zerstreuten Börstchen.<br />

Paar I II III IV<br />

f . . . . 4*i 3-1 2'6 3*o<br />

p . 2*3 2*i i*4 i*5<br />

ti. . . . 2 - 6 2*6 i*4 2*3<br />

mt . 3*i 2*9 2 # o 3 # o<br />

ta . . . O-8 075 o*55 07<br />

zusammen. 12*9 n-45 7'95 Io '5<br />

Die Vorderfüße sind stachellos, ebenso die Femora und Patellen der Hinterbeine.<br />

Die Tibien III und IV haben an der Vorderseite sechs Stacheln, je zwei in drei Reihen,<br />

so daß drei an der Basis und drei an der Spitze im Dreiecke gruppiert stehen. Metatarsen<br />

III oben und unten mit je zwei Stachelreihen, von denen jede aus zwei Stacheln<br />

besteht. Die Metatarsen tragen in jeder Reihe vier Stacheln und sind unten über ein<br />

Drittel der ganzen Länge dicht behaart, wie auch die Tarsen.<br />

Die Länge der Palpenglieder ist folgende: Femur 1-5, Patella r35, Tibia 0*9,<br />

Lamina tarsalis 1, das Basalglied des Bulbus genitalis i-3, das Endglied 09mm lang.<br />

Dysdera asiatica n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 3. Kopulationsorgan des d". Linker Palpus, a von der Außenseite, b von der Innenseite.)<br />

Der Céphalothorax und die Mandibeln wie die wenig lichtere Unterseite des<br />

ersteren rötlichbraun. Die Palpen und Füße sind gelblichbraun. Das Abdomen gelblichgrau.<br />

Die Breite des Céphalothorax zwischen zweitem und drittem Beinpaare beträgt<br />

2-9, vorne am Kopfteile 1*4 mm. Der Kopfteil samt Brustteil vom Hinterrande bis zu<br />

den Augen sanft ansteigend. Vorne ist der Céphalothorax fein unregelmäßig gerieselt<br />

und gekörnt, nach hinten tritt mehr und mehr netzartige Struktur (bei 70 maliger Vergrößerung)<br />

auf. Stellenweise sieht man viele, manchmal reihenweise geordnete, unregelmäßige<br />

Grübchen. Der hinten scharf abgegrenzte Augenhügel ist niedrig.


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122 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Die Mittelaugen sind die kleinsten und stehen ganz nahe beisammen, nach vorne<br />

sind sie divergierend. Die Seitenaugen beider Reihen einander sehr genähert. Die vorderen<br />

Augen von einander fast so weit als von dem Stirnrande entfernt. Der Seitenrand<br />

des Céphalothorax ist fein aufgeworfen. Die Mandibeln sind vorwärts gerichtet;<br />

ihr Wurzelglied ist 1*55 mm lang, fein und dicht granuliert, an der Innenseite flachgedrückt<br />

und mit kurzen Borsten besetzt. Der Falzrand ist dicht und lang gefranst, mit<br />

einem kurzen Zähnchen. Die Klauen sind kürzer als das Wurzelglied und mäßig gekrümmt.<br />

Die Lippe reicht bis in die Nähe der inneren Maxiilarecke, ist vorne tief ausgeschnitten,<br />

auf der Basis breiter und mit zwei seichten Seiteneindrücken. Die Maxillen<br />

besitzen die übliche Form: am Rande lang gefranst und dicht und kurz wie die Lippe<br />

beborstet. Das Sternum, 2*1 mm lang, ist vorne fast gerade abgestutzt, nach hinten<br />

stumpf verschmälert, mäßig gewölbt, glänzend. Seine Oberfläche ist fein gerunzelt, mit<br />

Borstenkörnchen besetzt. Das Abdomen ist schmäler als der Céphalothorax, höchstens<br />

2*15 mm breit, an beiden Enden abgerundet. Von den Palpengliedern messen: Femora<br />

1-6 mm, Patella 1 mm, Tibia 0*85 mm und Tarsus i*i mm'} im übrigen haben sie die<br />

übliche Form. Der Bulbus der Kopulationsorgane ist 0*9 mm lang, sein Fortsatz (conductor)<br />

um o*i mm kürzer. Bulbus oben —das heißt an der dem Tibialgliede zugekehrten<br />

Seite — gewölbt, unten dagegen fast gerade. Der Fortsatz läuft an der Innenseite<br />

nächst der Basis in ein stumpfes Höckerchen aus, ist membranartig, schmal und<br />

unten gerade. Sein Endglied ist ^seitwärts durch zwei stärkere Leisten gestützt. Die<br />

vordere läuft in eine seitlich gerichtete, die hintere in eine gerade Spitze aus.<br />

Die Länge der Beine: I. 2*9, r8, 2-35, 2*5, 0-55, zusammen io'imm; II. 2*8,<br />

i - 45, 2*3, 2'3, o - 6, zusammen 9*45 mm', III. 2*3, 0*9, i'3, 1*7, 0*5, zusammen 6*7mm',<br />

IV. 2-8, 1-3, i'9, 2*6, 07, zusammen 9-3 mm.<br />

Nur zwei hintere Beinpaare sind bestachelt. Sämtliche Schenkel sind stachellos.<br />

An den Tibien des III. und IV. Beinpaares finden wir vorne sechs Stacheln in drei<br />

Reihen. Die Stacheln sind an beiden Gliedenden zu je drei gruppiert. An der Hinterseite<br />

derselben sind drei Stacheln (zwei an der Unterseite, <strong>einer</strong> seitwärts). Hinten an<br />

den Tibien des IV. Beinpaares sind vier Stacheln in zwei Reihen. Die Metatarsen sind<br />

stärker bestachelt. Die Metatarsen III besitzen oben und unten je zwei Seitenreihen.<br />

In jeder Reihe drei Stacheln (zusammen zwölf Stacheln). Die zwei oberen Reihen der<br />

vierten Metatarsen zählen je vier, die unteren je drei Stacheln.<br />

Ein Männchen an der Nordseite des Erdschias (Lifos) Ende Mai gefunden.<br />

Dysdera montana n. sp. $.<br />

Länge des Céphalothorax 4*5 mm, jene des Abdomens 8'i mm. Céphalothorax und<br />

Mandibeln rotbraun, ebenso auch das etwas heller gefärbte Sternum. Die Füße hell<br />

gelblichbraun. Abdomen gelblichgrau, wie der Céphalothorax mäßig glänzend.<br />

Der Céphalothorax ist bis 3*8 mm, am Stirnrande 2*6 mm breit, länglich eiförmig,<br />

mäßig gewölbt und von <strong>einer</strong> sehr feinen Struktur. Die Rückengrube ist lang und<br />

schmal. Die Seitenfurchen sehr seicht. Die vorderen Augen sind von dem Rande weiter<br />

als von einander entfernt. Sonst die übrigen Augen dicht gedrängt, die ovalen Seitenaugen<br />

der konkaven Hinterreihe nach vorn,e mäßig vortretend. Der Rand des Céphalothorax<br />

ist scharf ausgeprägt. Die Wurzelglieder der Mandibeln sind i*3 mm lang. Die<br />

Klauen noch kürzer, mäßig gebogen; an der Basis sind die Mandibeln glatt, dann flachhöckerig<br />

und fein granuliert. Das Sternum ist vorne gerade, nach hinten kurz ver-


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 123<br />

schmälert und breit abgestumpft, ohne merkliche Zuspitzung, 2*8 mm lang, mäßig beborstet<br />

und gekörnt.<br />

Von den Palpengliedern messen: die Schenkel iSmm, die Patellen 1-2 mm,<br />

Tibien IT mm und Tarsen i'Smm. Die Patellen sind oben mäßig gewölbt.<br />

Nur die Schenkel des IV. Beinpaares sind oben nächst der Basis mit zwei kurzen<br />

Stacheln versehen; die übrigen Schenkel sind stachellos; ebenso auch die Vorderbeine.<br />

Die Tibien III haben vorne in drei Reihen je zwei Stacheln, hinten nur drei Stacheln.<br />

Von den drei hinteren Stacheln befindet sich <strong>einer</strong> in der Mitte, die beiden anderen<br />

stehen nebeneinander an der Spitze. Die Tibien IV zeigen vorne vier, hinten nur drei<br />

Stacheln. Von den vorderen Stacheln sind die zwei an der Basis gelegenen neben einander,<br />

die anderen zwei an der Spitze hinter einander gestellt. Die Metatarsen III und<br />

IV haben in zwei oberen Reihen je vier, in zwei unteren je drei Stacheln.<br />

Die Länge der Beine: I. 3T, 2*4, 27, 2*9, o-8, zusammen 11*9 mm', II. 3, 2*2, 2-5,<br />

27, 07, zusammen ii'imm; III. 2 - 2, 1*5, 17, rg, 07, zusammen 8mm; IV. 3, i-8,<br />

2*5, 3T, 0*85, zusammen 11*25 mnu<br />

Ein Weibchen an demselben Orte wie vorige Art gefunden.<br />

Dysdera longimandibularis n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 4. Männliche Kopulationsorgane des linken Palpus, a von der Außenseite, b von der<br />

Innenseite.)<br />

Die Länge des Céphalothorax eines Männchens beträgt 4-1 (4*3) mm, des Abdomens<br />

4*9 (5*2) mm, jene des Weibchens 4*5, respektive 7*1 mm.<br />

Der Céphalothorax und die Mandibeln oben tief dunkelbraun, fast schwärzlich,<br />

unten gleich den Füßen licht rötlichbraun. Das längliche Abdomen und die Spinnwarzen<br />

gelblichgrau. Der ziemlich ovale Céphalothorax ist höchstens 3 mm breit, nach<br />

vorne allmählich verengt und vorne breit abgerundet. Oben ist er (unter der Lupe)<br />

fast glatt, glänzend, der mittlere Teil ist erhöht. Der Kopfteil fein gerieselt, mit weitstehenden<br />

Körnchen besetzt. Die netzartige Struktur ist nur an dem Brustteile deutlich<br />

entwickelt (bei 70 maliger Vergrößerung); hier finden sich auch zerstreut unregelmäßige<br />

Grübchen. Die schmale Rückengrube entsendet nach vorne zwei seichte Furchen (unter<br />

dem Winkel von zirka 120 0 ), welche den erhöhten Mittelteil des Céphalothorax von<br />

hinten umgrenzen. Der Rand des letzteren ist scharf abgegrenzt.<br />

Das schlanke Wurzelglied der Mandibeln ist konisch, an der Innenseite flachgedrückt<br />

und 2-3 mm (bei ç 2*1 mm) lang, oben dicht und deutlich granuliert. An der<br />

Oberfläche kurze gelbliche Härchen. Die Klaue selbst ist 1*9 mm lang und dünn, mäßig<br />

gebogen, nächst der Basis wie angebrochen. Am Klauenrande ist ein stumpfes Zähnchen.<br />

Der Augenhügel ist wenig deutlich. Die Vorderaugen von einander weiter als<br />

von dem Kopfrande entfernt. Das Sternum ist 2*8 mm lang, länglich oval, nach hinten<br />

kurz und stumpf abgestutzt, fein gerieselt und gekörnt, glänzend. Das Abdomen ist<br />

länglich oval, mit Härchen besetzt, höchstens 2 mm breit.<br />

Von Palpengliedern messen: Femora 17, Patella IT, Tibia i und Tarsus o*8 mm.<br />

Die Kopulationsorgane sind ziemlich schlank. Der Bulbus ist o*6—o*8 mm lang; seine<br />

Rückenseite ist mäßig gewölbt. Der Scapus ist vorne tief ausgeschweift, nach hinten<br />

nächst der Basis in zwei scharfe, dunkelbraune, zu ovalen Körperchen verdickten Ecken<br />

ausgezogen. Nach unten ist er zugespitzt, o*6 mm lang, membranartig. An der Vorderseite<br />

ist er schiffchenartig ausgehöhlt. Seine Ränder sind durch dunkelbraune schmale<br />

Leisten verstärkt.


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124 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Die Länge der Fußglieder: I. 3*2, 2, 2*7, 2*7, 0*6, zusammen 11*2 mm', II. 2*8,<br />

i*9, 2*5, 2*5, o'6, zusammen io*3 mm; III. 2*5, 1*4, 1*4, 2 # 2, 0*5, zusammen 8 mm; IV.<br />

3 # 2, i # 4, 2*2, 2"9, 0*7, zusammen 10*4mm.<br />

Tibien des III. und IV. Beinpaares haben vorne drei Reihen zu zwei, im ganzen<br />

sechs Stacheln, hinten zwei Reihen zu zwei (oben) und drei (unten), zusammen fünf<br />

Stacheln. Die Metatarsen III und IV haben acht, unten sechs Stacheln in je zwei<br />

Doppelreihen. An der Oberseite des Femur IV nächst der Basis steht ein kurzer<br />

Stachel. Das Weibchen unterscheidet sich von dem Männchen nur durch größere<br />

Dimensionen.<br />

Zwei entwickelte Männchen und ein Weibchen im Erdschias-Gebiete gefunden.<br />

Harp actes Stur any i x ) n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 5. Kopulationsorgane d 1 des linken Palpus von der Innenseite.)<br />

Länge des Céphalothorax 2*8, des Abdomens 3'imm. Der Céphalothorax und<br />

die Mandibeln sind dunkel gelbbraun, Sternum und Füße bräunlichgelb, die Maxillen<br />

und die Lippe mehr dunkel. Das Abdomen graugelb. Der Céphalothorax ist i*8mm<br />

breit, stark gerundet, vorne 1*25 mm breit und ziemlich hoch gewölbt, nach hinten abfallend.<br />

Der Kopfteil fast glatt, der Brustteil dagegen fein netzartig; an s<strong>einer</strong> ganzen<br />

Oberfläche sind kleine Körnchen zerstreut und sein Rand scharf ausgeprägt. Die hintere<br />

Augenreihe ist wenig nach hinten gebogen (von vorne konkav); ihre Mittelaugen sind<br />

kl<strong>einer</strong> als die Seitenaugen, welche von den ersteren weiter entfernt sind als diese<br />

von einander. Der Abstand der beiden Seitenaugen ist noch geringer als jener der<br />

beiden Mittelaugen. Der Clypeus ist ziemlich hoch, weit höher als der Radius der Vorderaugen.<br />

Die Mandibeln, fast senkrecht abfallend, sind wenig nach vorne geneigt. Ihr<br />

Wurzelgebiet mißt 07 mm und tritt schwach knieartig vor. An s<strong>einer</strong> Oberfläche sind<br />

kleine Körnchen, mit längeren abstehenden gelblichen Börstchen dünn besetzt. Im<br />

übrigen ist die Bezahnung und die Form aller Mundteile wie bei anderen Arten. Von<br />

den vier Zähnchen sind drei in der oberen Hälfte (von unten) gut zu sehen. Das Sternum,<br />

fein netzartig mit zerstreuten Körnchen und ansitzenden langen Borten, ist 1*4 mm<br />

lang und bis 1 mm breit, nach hinten stumpf ausgezogen. An den Palpen sind: Patella<br />

0*4, Tibia O-6 und Tarsus 0-5 mm lang. Der Bulbus ist fast so breit wie lang (zirka<br />

0*5 mm), an der dem Tibialgliede zugekehrten Seite stark gewölbt, sonst gerade. An<br />

der Unterseite nach hinten springt eine stumpfe Ecke vor. Der Scapus ist fast so lang<br />

wie der Bulbus breit, flach, einfach löffelartig. Sein Ende ist in zwei verschieden breite<br />

parallele Ausläufer geteilt. Einer derselben ist breiter und an der Spitze knopfartig abgerundet.<br />

An der Basis des schmalen Ausläufers bemerkt man ein ovales Körnchen;<br />

oberhalb desselben entspringt ein dunkelbrauner, quer abstehender, stark gekrümmter,<br />

schlanker Fortsatz, welcher ganz stumpf endet.<br />

Die Schenkel der Beine sind stark, die Tibien und Metatarsen noch stärker bestachelt.<br />

Femur I hat nächst der Spitze vier Stacheln in zwei Reihen (je zwei Stacheln),<br />

Femur II vorne drei hintereinander gestellte Stacheln, Femur III oben in zwei Reihen<br />

je drei Stacheln und Femur IV von hinten nach vorne gerechnet 1. 1. 1, 1.2.2, zusammen<br />

acht Stacheln. Die Patellen der zwei vorderen Beinpaare sind stachellos; die<br />

Patella III mit einem seitlichen, Patella IV mit einem unteren Stachel bewaffnet. Die<br />

Tibia III hat vorne drei Reihen zu drei Stacheln, hinten nur sechs, Tibia IV beiderseits<br />

') Nach dem Malakologen Herrn Dr. Rud. Sturany in Wien benannt.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 125<br />

mit 11 —13 Stacheln. Noch stärker sind die Metatarsen III (mit i3 Stacheln) und IV<br />

(mit 15 Stacheln) bewaffnet. Alle Beinpaare mit drei Fußkrallen.<br />

Nur ein einziges Männchen am Serai-Dagh (1620 m) bei Konia gefunden.<br />

Harp actes B abori 1 ) n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 6. Kopulationsorgane d" des rechten Palpus von innen.)<br />

Céphalothorax 28mm, Abdomen 5 mm lang. Der Céphalothorax und die Mandibeln<br />

sind dunkel rotbraun, die Unterseite und Füße rötlich gelbbraun. Das Abdomen,<br />

im ganzen gelbgrau, ist vorne lichtgelb. Am Rücken sieht man eckige und regelmäßige<br />

Flecken, wie man es am Pardelfelle findet, wahrscheinlich nur durchscheinende Leberläppchen.<br />

In der Mitte des Bauches ein gelbliches Längsband. Der Céphalothorax, bis<br />

2*25 mm breit, hat einen kurzen schmäleren Kopfteil und ist mäßig gewölbt. Der Kopfteil<br />

ist mäßig gerieselt und gekörnt; der Brustteil dagegen ist fein netzartig mit zerstreuten<br />

seichten Grübchen. Der Rand scharf auftretend. Die ganze Oberfläche matt<br />

glänzend. Das Brustgrübchen fein, aber gut bemerkbar. Die hintere Augenreihe ist<br />

stark nach hinten gekrümmt und die Augen stark zusammengedrängt. Die Vorderaugen<br />

auffallend groß, rundlich und nicht einmal um ihren Radius vom Stirnrande entfernt,<br />

an die hinteren Seitenaugen fast anstoßend. Die Mittelaugen berühren sich, ihre<br />

Entfernung von den Seitenaugen ist sehr gering. Die Mandibeln sind mäßig lang, leicht<br />

nach vorne gerichtet, sonst wie bei voriger Art.<br />

Das Sternum ist mäßig gewölbt und glänzend glatt. Bei 70 maliger Vergrößerung<br />

erscheint es fein gerieselt, mit zerstreuten Borstenkörnchen. Die Länge desselben beträgt<br />

2 mm, die größte Breite 1*2 mm. Von den Hüften des III. Beinpaares ist es beiderseits<br />

stark ausgeschweift und stumpf zugespitzt.<br />

Die Länge der Palpenglieder ist: Femur 1*2 mm, Patella 0-5 mm, Tibia o'oçjmm<br />

und Tarsus 0*54 mm. Das Femoralglied ist ungefähr doppelt so dick wie die anderen<br />

Glieder. Der Bulbus ist kurz birnenartig, nach vorne mit einem ausgehöhlten Scapus,<br />

welcher fast so lang wie der Bulbus breit ist. Der Scapus ist nach vorne gekrümmt,<br />

nächst der Basis spitz, leicht vorspringend und am Ende abgerundet. Auf s<strong>einer</strong> Rückseite<br />

unterhalb jenes zugespitzten Vorsprunges steht eine Doppelreihe von drei kurzen<br />

Zähnchen. Von dem Endteile des Scapus entspringt unterseits ein schwarzbrauner,<br />

stumpfer und stark gekrümmter Ausläufer. Der Scapus ist von einem geraden schwarzbraunen<br />

und zugespitzten Fortsatze gestützt. Die Bestachelung der Beine ist jener<br />

der Gattung Dysdera sehr ähnlich. So finden wir auf der Vorderseite des Femur I<br />

zwei Stacheln nebeneinander, welche an dem Femur II hintereinander gestellt sind.<br />

Femora III besitzen oben eine Doppelreihe von je drei Stacheln. An der Hinterseite<br />

des Femur IV sind vier, nach oben noch ein bis zwei Stacheln gestellt. Tibien III und<br />

IV haben oben und unten je eine Doppelreihe von drei, zusammen von zwölf, die<br />

Metatarsen III und IV je vier, zusammen 16 Stacheln. Die nicht genannten Beinglieder<br />

sind stachellos, nur mit Borsten besetzt. An den Tarsen sind drei Fußkrallen.<br />

Ein einziges Männchen wurde am 5. Mai auf der Insel Prinkipo (im Marmarameere)<br />

erbeutet.<br />

Dr asso de s similis n. sp.<br />

Länge des Céphalothorax 3 mm, des Abdomens 5-6 mm (am größten Exemplare<br />

gemessen). Der Céphalothorax ist nur wenig länger (um o'i mm) als Tibia und Patella<br />

x ) Nach dem Malakologen Herrn Med. Dr. J. Babor in Prag benannt.


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126 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

des IV. Beinpaares zusammen, höchstens 2*5 mm breit, nach vorne sehr wenig verschmälert,<br />

mattglänzend, mit langen einfachen Haaren bedeckt. Die Mittelfurche scharf<br />

ausgeprägt.<br />

Beide Augenreihen sind leicht konkav. Die oberen Mittelaugen sind dreieckig,<br />

schräg gegeneinander gestellt, hinten nur durch einen schmalen Zwischenraum von einander<br />

getrennt. Die Entfernung der vorderen Seitenaugen von den Mittelaugen ist um<br />

eine Kleinigkeit größer als jene der Mittelaugen beider Reihen. Die vorderen Mittelaugen<br />

sind von den Seitenaugen derselben Reihe weniger weit entfernt als von einander.<br />

Die unteren Seitenaugen scheinen die größten zu sein. Der Céphalothorax ist gelbbraun,<br />

vorne wie auch die Mandibeln bis ins Schwarzbraune übergehend.<br />

Die Mandibeln, Maxillen und Lippe sind wie bei Dr, troglodytes C. L. Koch.<br />

Das Sternum ist rotbraun, hinten stumpfspitzig zulaufend, i-j mm lang und bis<br />

1*4 m/w breit, oval. Die Beine und Palpen sind bräunlichgelb, gegen das Ende dunkler,<br />

mehr rötlich- bis schwarzbraun. Das Abdomen ist vorne abgestutzt, hinten gerundet,<br />

dicht mit einfachen Haaren und Börstchen besetzt, bis 3'j min breit. Es ist gelbbraun.<br />

An der Oberfläche sieht man eine Reihe von Winkellinien.<br />

Die Femora I, II und IV sind oben mit drei starken Borsten bewehrt; die vorderste<br />

ist am Vorderrande der Spitze zunächst gestellt. Bis auf die Metatarsen des II. Beinpaares,<br />

welche am Grunde mit 2 Stacheln versehen sind, sind die Glieder der beiden<br />

Vorderpaare stachellos. Femora III sind oben mit 4 Stacheln bewehrt, von welchen 2<br />

nächst der Spitze nebeneinander, die beiden anderen nach hinten reihenweise geordnet<br />

sind. Die Tibien III zählen unten 2. 2 oder 2. 2. 2, vorne 2. 1, hinten 1. 1, jene des<br />

IV. Paares unten 2. 2. 2, vorne 1. 1 und hinten 1. 1. 1 Stacheln. An den Metatarsen III<br />

bemerkt man an der Unterseite vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1 und in der Mitte 1 Stachel.<br />

Die Oberseite trägt 2. 2 Stacheln. Die Metatarsen des IV. Beinpaares vorne 7, hinten<br />

6 Stacheln. Die schwarzbraunen Seitenleisten der Epigyne treten stark vor, sind in der<br />

Mitte am stärksten und leicht ausgeschweift. Der mittlere Teil ist hell gelbbraun, nach<br />

hinten mäßig erweitert, in der Mitte seicht gefurcht und nach vorne in zwei seitlichen<br />

Bogen erweitert. Die Seiten desselben sind gegen das Ende leicht ausgeschweift.<br />

Leider fehlt das Männchen. Die Art ist mit Drassodes troglodytes G. L. Koch<br />

verwandt. Einige Weibchen wurden gleichzeitig mit ihm im Erdschias-Gebiete im Mai<br />

gefangen.<br />

Prosthesima Strandt 1 ) n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 7. Epigyne.)<br />

Die Länge des Céphalothorax ist 3-2 mm, jene des Abdomen 5*9 mm. Der Céphalothorax<br />

ist um O-3 mm länger als die Patella und Tibia eines Beines des IV. Paares<br />

(2*9 mm), 2"3m?w breit, äußerst fein gerunzelt, mit kurzen Börstchen dicht besetzt\<br />

ebenso die Mandibeln. Das Sternum ist 2 mm lang, 1*5 mm breit, flach, glänzend. Das<br />

Abdomen ist bis 3*3 mm breit. Die Epigyne ist 07 mm lang und zirka o - 4 mm breit,<br />

hell gelblich. Die mittlere Platte verengert sich zwischen zwei genäherten sigmaartigen<br />

Randleisten und breitet sich im vorderen Teile stumpf dreieckig aus. Der vordere Randwulst<br />

ist mäßig nach hinten ausgeschweift und mit <strong>einer</strong> seichten Rinne in der Mitte<br />

versehen. Die Bestachelung der Beine ist jener der Pr. talpina L. Koch, wie sie Dr.<br />

L. Koch und E. Simon beschreiben, ähnlich. Die Art ist mit Pr. talpina und Olympi<br />

*) Nach dem Araneologen Dr. E.Strand in Christiania benannt.


Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 127<br />

Kulcz. nahe verwandt, aber doch durch größere Gestalt und Form der Epigyne verschieden.<br />

Die Tarsen sind gelblichbraun, sonst schwarz.<br />

Ein einziges Weibchen von der Insel Prinkipo im Marmarameere.<br />

Pterotricha 1 ) lentiginosioides n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 8. Epigyne.)<br />

Länge des Céphalothorax 37 mm, des Abdomen 6-5 mm. Der Céphalothorax ist<br />

um o'imm kürzer als die Patella und Tibia des I. Beinpaares, höchstens 3'imm breit.<br />

Der Kopfteil am Rande nur i-6 mm breit. Im übrigen sind die Seiten des Céphalothorax<br />

gerundet und gewölbt, der Hinterrand desselben steil ansteigend. Die Augenstellung<br />

ist fast dieselbe als jene bei Pt. lentiginosa L. Koch, nur scheinen mir die Mittelaugen<br />

der hinteren (oberen) Reihe von jenen der vorderen minder weit weg zu stehen als<br />

diese vom Kopfrande. Das Sternum ist i*8 mm lang und 1-65 mm breit, fast kreisrund.<br />

Der Bauch ist fast walzenförmig, bis 4-6 mm breit. Der ganze Körper ist mit<br />

weißlichen Federhärchen besetzt; an dem Céphalothorax stehen zerstreut schwärzliche<br />

steife Börstchen, die zuweilen mehr oder weniger regelmäßige Reihen bilden. Die<br />

Farbe des Céphalothorax samt Extremitäten ist hell braungelb; nur die Rückengrube<br />

und die Seitenlinien sind dunkel. Das Abdomen ist graugelb, oben mit braunen Punkten,<br />

welche in Winkellinien angeordnet sind, bestreut. Die Unterseite ist einfarbig. Im<br />

übrigen ist diese Art — bis auf die Bestachelung des III. und IV. Beinpaares und Form<br />

der Epigyne — ganz ähnlich der oben genannten Kochschen Art sowie der Pt.procera<br />

Cbr. Ich zählte an den Tibien des III. Paares oben 1. 1, unten 2. 2. 2, vorn zwei Reihen<br />

von je zwei Stacheln, hinten ebenso vier Stacheln. Die Tibien IV haben oben 1. 1,<br />

unten 2. 2. 2, vorne 2. 2, hinten 2. 2 Stacheln. Die Metatarsen sind stark bestachelt, bis<br />

14 an Zahl.<br />

Die Epigyne bildet nach hinten ein Grübchen, welches mit scharfer fast halbkreisförmiger<br />

Leiste gefaßt ist. Die Seitenleisten sind unter dem oberen Grübchen flach ausgebreitet<br />

und genähert. Von hinten nach vorne zieht sich eine Platte, welche vorne<br />

fast dreieckig sich erweitert. Ihre Ecken sind abgerundet und ihre Fläche ist durch zwei<br />

seichte konvergierende Furchen in drei Felder geteilt.<br />

Leider fehlt das Männchen. Wenige Weibchen wurden bei Karapunar und Indschesu<br />

gefangen. Nicht entwickelte Exemplare stammen vom Serai-Dagh bei Konia,<br />

Eregli und Bor.<br />

Pterotricha jpulchra n, sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 9. Epigyne.)<br />

Die Länge des Céphalothorax beträgt 2-5 mm, jene des Abdomens 4*6?«/«. Der<br />

Céphalothorax ist um 0-2 mm kürzer als die Patella und Tibia I, höchstens 2 mm breit.<br />

Die Seiten sind am Rande gerundet und mäßig gewölbt. Der Hinterrand steigt steil an.<br />

Die Reihe der vorderen fast gleich großen Augen ist konkav, jene der hinteren Augen<br />

leicht konvex. Die Vorderaugen stehen einander näher als die Hinteraugen. Die linienförmige<br />

Rückengrube ist scharf entwickelt. Der Kopfteii ist hinter den Augen n mm<br />

breit. Das Sternum ist i'3mm lang und bis 1 mm breit, fast kreisrund und nach hinten<br />

kurz zugespitzt. Die Mundteile und Extremitäten haben die gewöhnliche Form. Das<br />

Abdomen ist länglich oval, nach hinten mäßig verbreitert, bis 2*6 mm breit.<br />

*) Siehe Kulczynski.<br />

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128 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Der ganze Körper ist dicht mit gefiederten Härchen besetzt. An einzelnen Körperstellen,<br />

besonders rückwärts und in der Mitte der Seiten sowie auf der Stirn des Céphalothorax<br />

und auf den Mandibeln findet man einzelne steife schwarze Börstchen von verschiedener<br />

Länge. Die Kopfbrust und die Extremitäten sind von gelbbrauner Farbe.<br />

Die Füße sind stellenweise dunkelbraun angelaufen. Die Randkante des Céphalothorax<br />

ist schwarz. In der Mitte der Brust ist ein dunkler Fleck, von welchem nach vorne drei<br />

schwarzbraune Linien entspringen, von denen die zwei seitlichen die oberen Seitenaugen<br />

berühren. Nebenan sind drei schokoladbraune Fleckchen, welche nicht mit Federhärchen<br />

bedeckt sind. Das Sternum ist an seinem Rande schwärzlich angelaufen, sonst<br />

glänzend und mit Härchen und Borsten bedeckt.<br />

Das Abdomen ist gelbgrau, am Rücken dunkler als an der Ventralseite; die Seiten<br />

sind mit verschwommenen braunen Bändchen eingefaßt. An der Rückenseite sieht man<br />

ein dunkles Rückengefäß, welches von drei Paaren schokoladebrauner Fleckchen begleitet<br />

wird. Die Zwischenräume (naß beobachtet!) erscheinen weißlichgelb. Hinter<br />

den Fleckchen sind vier wenig deutliche, weißgelbliche kurze Winkellinien zu sehen.<br />

Bestachelung: I. Beinpaar Femur oben i. i, vorne i; Tibia unten 2. 2. 2; Metatarsus<br />

2. 2. II. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorne 1; Tibia 2. 2. 2; Metatarsus 2. 2.<br />

III. Beinpaar Femur oben i. 1, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Patella hinten 1; Tibia oben 1,<br />

unten 2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus oben 1. 1. 1, unten 2. 2. 2, hinten und<br />

vorne je 1. 1. 1. IV. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Patella hinten 1 ;<br />

Tibia oben 1, vorne 1. 1, hinten 1. 1, unten 2. 2. 2; Metatarsus wie am dritten Paare.<br />

Die Epigyne ist breiter (0*45 mm) als lang (0*35 mm), scharf begrenzt, nach hinten<br />

gebogen, vorne gerade. Beiderseits glänzen zwei rundliche Körperchen.<br />

Ein Weibchen zwischen Eregli und Bor, 18. Mai.<br />

Gnaphosa lucifuga var. minor mihi.<br />

Die sämtlichen Männchen sind kl<strong>einer</strong> als jene der typischen Form. Der Céphalothorax<br />

mißt nur 5 mm, 1 ) das Abdomen 4/6 mm. Das I. Beinpaar ist i2 - 3 mm, das IV.<br />

15*2 mm lang.<br />

Die Bestachelung ist folgende: I. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1 (schwache<br />

mehr borsten- als stachelförmige Haare); Tibia nur (am Ende) 1; Metatarsus nur 1<br />

(Mitte). II. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1. 1, Tibia 1 (Mitte), 1 (Spitze), Metatarsus<br />

2 (fast in der Mitte), III. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1; Patella<br />

hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus unten 2. 2. 2; vorn<br />

1. 1. 1, oben 1. 1. hinten 1. 1. 1. IV. Beinpaar Femur oben 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1;<br />

Patella hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 2 (nächst der Basis) 1. 1; Metatarsus<br />

unten 2. 2. 2, vorn 1. 1. 1, oben 1. 1, hinten 1. 1. 1.<br />

Demnach weicht die Bestachelung der vorliegenden Varietät von jener des Typus<br />

nur wenig ab. Die Kopulationsorgane wie bei dem Typus.<br />

Zodarium Thoni 2 ) n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 10. Kopulationsorgane des linken Palpus von der Unterseite.)<br />

Länge des Céphalothorax i^rnm, jene des Abdomens 1-45 mm. Der ganze<br />

Céphalothorax ist einfarbig kastanienbraun, schwarz gerandet, glänzend und fast glatt,<br />

1 ) Céphalothorax nach Dr. L. Koch 7 mm, nach Simon 7*9 mm. Das erste Beinpaar 15 mm<br />

(Dr. L. Koch), 17-5 mm (Simon), das vierte Paar 17*5 mm (Koch), 18-4 mm (Simon).<br />

2 ) Nach dem Hydrachnologen Herrn Dr. K. Thon in Prag benannt.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. I2g<br />

vorne o*6 mm, mitten i mm breit. Die Mundteile und Beine sind gelblichbraun, die<br />

Mandibeln jedoch viel dunkler als die anderen Mundteile. Das hellbraune Sternum ist<br />

fast so lang wie breit, am Rande schwarz angelaufen, nach hinten kurz und stumpf ausgezogen,<br />

o'8 mm lang.<br />

Die runden vorderen Mittelaugen sind auffallend groß, im Durchmesser o'i^mm<br />

und etwa um ihren Halbmesser voneinander entfernt. Die vorderen Seitenaugen sind<br />

viel kl<strong>einer</strong> und stoßen fast an die Mittelaugen an. Die Seitenaugen sind ebensoweit<br />

voneinander entfernt, stehen jedoch von den hinteren Mittelaugen, welche fast zweimal<br />

so weit voneinander (um 0*17 mm!) als von den hinteren Seitenaugen entfernt sind,<br />

viel weiter ab. Die einzelnen Beinglieder sind unten lang beborstet.<br />

Die Palpenglieder sind einfarbig gelblichbraun. Das Patellarglied ist oben stark<br />

konvex, länger als das ringförmige Tibialglied. Letztgenanntes hat an dem äußeren<br />

Rande einen ziemlich breiten Aufsatz, welcher an beiden Rändern leicht ausgeschweift<br />

und in ein schwach nach innen gerichtetes Häkchen gezogen ist. Unter dem Stylus<br />

findet sich ebenfalls ein nach innen gerichtetes Zähnchen (Conductor?). Das Stylum<br />

selbst ist am Ende verbreitet, schief abgestutzt, fast lanzettförmig.<br />

Das Abdomen ist länglich oval, o*8 mm breit, schwarz. Die Unterseite ist weiß,<br />

an den Falten schwärzlich betupft. Beiderseits der hornartigen Atmungs- und Genitalienplatte<br />

sieht man zwei weiße runde Fleckchen. Ebenso ziehen sich beiderseits nach<br />

hinten zwei ziegenhornförmig gewundene weiße Streifen. Die Spinnwarzen sind weißlich<br />

; von derselben Farbe ist auch ein rundes Fleckchen oberhalb der Spinnwarzen.<br />

Ein einziges beschädigtes Männchen wurde Ende Mai an der Nordseite von Erdschias<br />

(Lifos) gefangen.<br />

Enoplognatha thoracicoides 1 ) n. sp.<br />

Der Céphalothorax ist 1*15 mm, das Abdomen 3 mm lang. Ersterer ist auch<br />

wie die Mundteile und die Füße hellbraun, bis \"imm breit; vorne nur 09 mm breit.<br />

Seine seichten Furchen sind dunkelbraun gezeichnet. Die Maxillen sind vorne fein<br />

schwarzbraun eingefaßt. Die Beinglieder sind an den Spitzen wenig dunkler als im<br />

übrigen und ohne Stacheln. Die Borsten sind lang und fein.<br />

Das Sternum ist nach hinten stark zugespitzt, 0*85 mm lang und bis 0*7 mm breit,<br />

dunkelbraun, schwach glänzend und zerstreut gekörnt. An dem unteren Rande der<br />

Klauenfurche stehen ungleiche Zähnchen, von denen die oberen stärker und spitziger<br />

sind. Die Mittelaugen beider Reihen bilden ein Rechteck, welches länger als breit ist.<br />

Die hinteren Mittelaugen stehen von den Seitenaugen weiter entfernt als voneinander.<br />

Im übrigen ist die Augenstellung die gleiche wie bei E. thoracica Hahn.<br />

Das ovale Abdomen ist rqmm breit, ziemlich hoch gebaut, schokoladebraun. An<br />

der Rückenseite sind fünf Paare weißer Flecken vorhanden, von denen beiderseits sechs,<br />

vorne und in der Mitte je zwei, gelegen sind.<br />

Die Länge der Beine: I. 37 mm, II. 3 mm, III. 2*6 mm, IV. 3*5 mm. Patella mit<br />

Tibia des IV. Beinpaares messen zusammen i*3 mm, jene des I. Beinpaares 1*15 mm.<br />

Die Epigyne ist wie jene von E. thoracica gebaut, nur ist ihr Hinterrand — d. h. jener<br />

nächst der Genitalrinne — leicht herzförmig ausgeschweift.<br />

Eine Anzahl Weibchen, welche möglicherweise vielleicht auch anderen Arten zugehören,<br />

wurde im Erdschias-Gebiete aufgefunden.<br />

*) Die Arten der Gattung Enoplognatha sind insoweit fraglich, da nur Weibchen vorhanden sind.


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l3o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Lithyphantes Dahli 1 ) n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. ii. Die Kopulationsorgane o* des rechten Palpus von der Außenseite.)<br />

Der Céphalothorax ist 1*95 mm. das Abdomen 2*3 mm lang. Ersterer ist dunkelbraun,<br />

bis i*6 mm breit, die abgerundete Stirnseite o'8 mm, flach gewölbt und breit gerundet,<br />

mit tiefer Rückengrube, aus welcher die seichten Seitenfurchen auslaufen. Die<br />

Oberfläche desselben ist am Rande grob und dicht gerunzelt, sonst fein netzartiger<br />

Natur (70 malige Vergrößerung) und glänzend. Der Clypeus ist o'3 mm hoch, mäßig<br />

gewölbt, tief unter den Augen eingeschnitten. Das Sternum ist nach hinten scharf zugespitzt,<br />

i'imm lang und IT mm breit, leicht gewölbt, braun, in der Mitte fast glatt<br />

(bei 70 maliger Vergrößerung fein netzartig), sonst grob gerunzelt und gekörnt. Die<br />

Lippe ist nächst der Basis scharf quereingedrückt, im übrigen quergestreift. Die Maxillen<br />

sind grob und zerstreut gekörnt, vorne gerade abgestutzt und gegen die Mitte in einem<br />

sehr stumpfen Winkel geneigt. Das Basalglied der Mandibeln, 0*7 mm'lang, ist gekörnt<br />

und gerunzelt. Sämtliche Körnchen tragen starke und steife Börstchen. Jene des Basalgliedes<br />

der Mandibeln sind reihenweise geordnet (am Innen- und Außenrande der Oberfläche).<br />

Die vorderen Mittelaugen sind nur wenig größer als die Seitenaugen. Der einzige<br />

innere Mandibelzahn ist stark und scharf zugespitzt. Die Klaue unten zweimal<br />

leicht ausgeschweift. Die vorderen Seitenaugen sind die größten; die Augenstellung ist<br />

eine normale.<br />

Die Schenkeln der Palpen sind 0*9 mm, die Patella o3 mm, die becherartige Tibia<br />

o # 4 mm lang. Das Stylum ist sehr fein, fast gerade, scharf zugespitzt. Der ziemlich<br />

breite Ausläufer ist über der Stylumspitze am breitesten. Die äußere Ecke ist zugespitzt<br />

und wagrecht über die Stylumspitze gerichtet. Die innere Ecke ist mehr verlängert<br />

und am Ende gerade abgestutzt. Der undeutlich zweihakige Konduktor nächst<br />

der Basis des feinen Stylums trägt seitwärts ein deutliches Höckerchen. Das Abdomen<br />

ist schwarzbraun, 1-5 mm breit. Oben am Vorderrande sieht man eine kurze Bogenlinie<br />

mit innerem Mittelzähnchen, nach hinten ein weißes Punktfleckchen, dann folgen<br />

zwei Querreihen von je vier länglichen Flecken — die zwei vorderen Mittelflecke sind<br />

die größten — und drei hintereinander gereihte, fast dreieckige Fleckchen von abnehmender<br />

Größe. Über den Spinnwarzen sieht man eine kurze Querlinie. Sonst<br />

finden sich kleine weiße Pünktchen zerstreut. Die Bauchmitte nimmt ein weißes Pünktchen<br />

nächst der Genitalienöffnung ein. Im übrigen ist die Unterseite blässer als die<br />

Rückenseite. Die Spinnwarzen sind blaßgelb.<br />

Die Länge der Beine: I. 2*3 (Femur), 075, 1*85, 1-95 und 0-90, zusammen<br />

775 mm; II. i'9, o*6, 1*5, 1*4 und o % 8, zusammen 6*2 mm) III. i*6, 0*5, 1*2, 1*2 und<br />

07, zusammen 5*2 mm) IV. 2*2, 07, 17, 1*9 und 0-9, zusammen 7 # 4mm.<br />

Die Füße sind gelblichbraun, am Ende immer dunkel angelaufen.<br />

Nur ein Männchen aus Kargyn. Mitte Mai.<br />

Enryopis orsovensis Kulcz. 2 )<br />

Das vorliegende weibliche Exemplar ist kl<strong>einer</strong> und etwas abweichend gefärbt.<br />

Die Länge des Céphalothorax beträgt 0*85 mm, jene des Abdomens 17 mm. Man findet<br />

an der Rückenseite drei Paare weißer Fleckchen. Das erste Paar ist gerade am Vorder-<br />

T ) Nach dem Araneologen Herrn Prof. Dr. F. Dahl in Berlin benannt.<br />

2 ) Araneae huDgaricae, Tom. II, Pars I, 1894, p. 20.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 131<br />

rande, das dritte oberhalb der Spinnwarzen gestellt; die Fleckchen sind fast dreieckig.<br />

In der Mitte ist ein Paar kl<strong>einer</strong> rundlicher Pünktchen, welche näher aneinander als<br />

die vorigen gerückt sind. An beiden Seiten in der Mitte sind je drei ungleiche Fleckchen;<br />

eines steht auch oberhalb der Spinnwarzen. An der Unterseite parallel zu den<br />

Atmungsorganen ist ein weißliches Längsstrichel. Dicht an der Querfurche steht ein<br />

undeutliches Paar weißer Punkte und hinter ihnen noch ein zweites. Die Punkte stehen<br />

in einem nach hinten verengten Trapez.<br />

Asagena phalerata var. seraiensis mihi.<br />

Der Céphalothorax ist 1*5 mm lang und i'Smm breit, das Abdomen 4*1 mm lang<br />

und 2'gmm breit. Sämtliche Schenkel sind schwarz; die Patellen, Tarsen und Metatarsen<br />

der zwei Vorderbeinpaare sind hell rötlichbraun, die Tibien III und IV an der<br />

Wurzel, die Patellen, Metatarsen und Tarsen derselben ßeinpaare gegen die Spitze<br />

dunkel gefärbt.<br />

Die Zeichnung des Abdomens bis auf die schmale aber grelle Längslinie wenig<br />

deutlich. Die vordere Bogenlinie ist in der Mitte unterbrochen und gleich der zweiten<br />

Mittellinie stärker als gewöhnlich. Inwieweit diese Varietät konstant ist, läßt sich nicht<br />

an einem einzigen Exemplare beurteilen.<br />

Araneus similis n. sp.<br />

Länge des Céphalothorax: des cT bis 4*6 mm, des Q bis 4-8 mm. Die höchste<br />

Breite desselben bei c? 4*2 mm, bei ç \mm. Abdomen des c? bis 5*2 mm lang und bis<br />

3*2 mm breit, jene des ç bis 12 mm lang und bis 6-5 mm breit.<br />

cf. Der Brustteil und die Seiten des Kopfteiles rötlichbraun mit deutlichen Furchen.<br />

Ein ca. z [2 mm breiter Randsaum und die mittlere Oberseite des Kopfes sind bräunlichgelb.<br />

Die Behaarung des Céphalothorax weiß. Die Mandibeln, Maxillen und Lippe<br />

sind von derselben Farbe wie die Oberseite des Brustteiles. Die Mandibeln auf der<br />

Außenseite und besonders gegen die Spitze dunkler, ohne Fleck. Die Maxillen und<br />

Lippe vorne gelblich gesäumt. Das Sternum ist 2*1 mm lang, 1*5 mm breit, schwarz,<br />

weißlich lang behaart.<br />

Das Abdomen braun. An dem Rücken zieht sich ein gelblichweißer, vorne breiter,<br />

hinten spitz zulaufender, beiderseits zackiger Längsstreif. In dieser Zeichnung zieht sich<br />

von vorne fast über 2 /3 des Rückens ein brauner, wenig deutlicher Streif. Die Zeichnung<br />

ist schmal schwarzbraun gesäumt, seitlich mit je fünf gelblichen Mond- (drei vordere)<br />

und Punktfleckchen (zwei hintere) eingefaßt. Sonst ist die braune Oberseite dicht,<br />

sehr fein gelblich gefleckt und gestreift, so daß die braune Färbung aderförmig vortritt.<br />

Die Spinnwarzen sind wie die Unterseite dunkelbraun. An der Unterseite sieht man<br />

einen deutlichen weißlichgelben Mittelstreif. Beiderseits der Spinnorgane sind zwei<br />

gelbe Fleckchenpaare undeutlich zu sehen.<br />

Die Palpen und Beine sind gegen die Spitze gedunkelt, sonst braungelb. Die anderen<br />

Beinglieder sind breit braun geringelt. Die Patella samt Tibia am ersten Beinpaare<br />

ist um o f 4 ?nm länger als Metatarsus und Tarsus I zusammen.<br />

Die Palpenglieder sind hell gefärbt. Die Schenkel haben zwei seitliche braune<br />

Längsstreifen. Die aufgerichteten Schenkel reichen bis zur Höhe der Seitenaugen. Die<br />

Kopulationsorgane sind jenen des Araneus victoria Thor, ähnlich. Der mittlere Vorsprung<br />

(Apophysis mediana) ist halbmondförmig ausgeschweift. Sein membranartig<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, 1905. 11


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ausgebreitetes Ende ist rundlich und etwas gröber gezähnt (vier Zähnchen). Der oberhalb<br />

des Lobus medioexternus *) sich ausbreitende Vorsprung ist leistenförmig und am<br />

Ende kurz zugespitzt. Mit ihm parallel läuft ein anderer blattförmiger Vorsprung,<br />

welcher am Ende schief abgeschnitten ist. Der Stylus (Embolus) ist sehr fein. Oben<br />

deckt den Bulbus genitalis ein anderer Vorsprung, welcher leistenförmig scharf zugespitzt<br />

und seitlich gebeugt ist.<br />

Das Weibchen ist weit größer; seine Rückenzeichnung ist breit dunkel eingefaßt.<br />

Beiderseits sieht man größere Fleckchen und Streifchen von gelblicher Farbe.<br />

Die drei Längsstreifen an der Bauchseite sind gut entwickelt; besonders der mittlere.<br />

Die zwei seitlichen Streifen sind hinten einwärts gebogen und die Spitzen mit<br />

einem runden Fleckchen versehen, welches manchmal abgetrennt steht. Beiderseits der<br />

Spinnorgane sind zwei Paare gelblicher Flecke vorhanden. Der sonst bei Araneus victoria<br />

Thor, entwickelte gelbliche Mittelfleck hinter der Mittellinie fehlt vollkommen.<br />

Die Schenkel sind rötlichbraun, gegen die Spitze dunkler; die übrigen Glieder sind dicht<br />

an den Enden und in der Mitte breit dunkelbraun geringelt, sonst blaßbraun. Die<br />

Seitenleisten der Epigyne ragen mit zwei inneren Vorsprüngen ein wenig in die beiderseitigen<br />

Ausbuchtungen, welche sich in der ersten Hälfte des Scapus befinden. Der Scapus<br />

ist schmal, wie die Epigyne lang, kurz und fein zugespitzt, quergeringelt.<br />

Eine Anzahl der entwickelten Tiere sowie der Jungen wurde im Erdschias-Gebiete<br />

(östlich, südöstlich) und am Illany-Dagh Ende Juni und anfangs Juli (juv.) gefunden.<br />

Xysticus asiaticus n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 12. Epigyne eines Weibchens.)<br />

Der Céphalothorax ist 37 mm lang und fast ebenso breit; das Abdomen 6 mm<br />

lang und 5 mm breit (zusammengeschrumpft!). Der Céphalothorax ist flach gewölbt,<br />

vorne abgerundet. Die hinteren seitlichen Augenhügel ragen nicht über die Rückenfläche.<br />

Das Augenviereck fast so lang wie breit. Die Entfernung der hinteren Mittelaugen<br />

ist um o*i nun größer als jene der Mittelaugen beider Reihen voneinander.<br />

Die vorderen Mittelaugen voneinander weiter als von den seitlichen derselben Reihe<br />

entfernt.<br />

Die Patella mit der Tibia des I. Beinpaares ist länger (r6 -f- 2*5 = 4*1 mm) als der<br />

Céphalothorax (37 mm). Die Beine sind stark bestachelt, besonders jene des I. und<br />

II. Beinpaares. Neben den langen und starken Stacheln, welche in einem schwarzen<br />

und auffallenden Feldchen stehen, sieht man ganze Reihen von kürzeren und schwächeren<br />

Stacheln.<br />

I. Beinpaar: Femur oben 1. 1. i; 2 ) Tibia nur unten vorne sieben (drei sehr stark),<br />

hinten fünf Stacheln; Metatarsus vorne zehn in drei Reihen, hinten nur neun; die untersten<br />

Reihen je vier. II. Beinpaar: Femur oben 1. 1. i; 3 ) Tibia unten 2. 2. 2. 2; Metatarsus<br />

unten 2. 2, hinten seitwärts in zwei Reihen fünf, vorne sechs bis sieben Stacheln.<br />

III. Beinpaar: Femur oben 1; Tibia unten 2. 2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus<br />

unten 2. 2, vorne sieben, hinten fünf Stacheln. IV. Beinpaar: Femur oben 1; Tibia<br />

2. 2. 2; Metatarsus unten 2. 2, beiderseits je fünf Stacheln.<br />

Das Abdomen ist wenig länger als breit, flachgedrückt. Die Rückengrübchen<br />

wenig sichtbar.<br />

x ) Nach Kulczyiiski in Araneae hungaricae, Tom. I, p. 123.<br />

2 ) Nebenan noch zwei schwächere.<br />

3 ) Nebenan noch ein schwächerer.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. l33<br />

Die Epigyne ist ziemlich groß, nach hinten allmählich stumpf zugespitzt, breit<br />

hellbraun eingefaßt und durch eine nach hinten sich verschmälernde Längsleiste in zwei<br />

schwach eckige, meist ovale und schmale Grübchen geteilt, breiter (o'6 mm) als lang<br />

(o*5 miri), vor der Querfurche schwarzbraun und quergestreift; hier O"z mm breit. Über<br />

den ganzen Körper stehen in schwarzen Pünktchen von verschiedener Größe zahlreiche<br />

schwarze Börstchen zerstreut. Céphalothorax ist lichtbraun, am Rande schmal weiß<br />

eingefaßt und in der Mitte mit weißem, stellenweise gebräuntem Streife, welcher einen<br />

lichtbraunen Keilfleck einschließt, gezeichnet. Die Mitte der Seitenstreife ist viel heller.<br />

Die Mandibeln sind weißlich, lichtbraun, stellenweise angelaufen und schwarz punktiert.<br />

Die Maxillen, Lippe und Hüften sind weißlich und schwarz punktiert. Die verhältnismäßig<br />

großen Beine sind schwach gelblich lichtbraun, schwach kantig und an den<br />

Kanten weiß gestreift, sonst fein schwarz punktiert. An den Gliederseiten nächst den<br />

Enden und an der Basis der Tibien sind schwarze Fleckchen, welche am letzten Beinpaare<br />

ziemlich groß, sonst klein sind.<br />

Das Abdomen ist aschgrau. Die Zeichnung bräunlichgrau. Nur beiderseits in den<br />

Ecken der Zeichnungen an dem Rückenrande sind vorne kleine, nach hinten größere<br />

unregelmäßige Fleckchen von schwarzbrauner Farbe. Die ganze bei Xysticus-Arten<br />

übliche Zeichnung undeutlich. Die Bauchseite ist einfarbig, weißlich.<br />

Ein einziges Weibchen bei Nigde am 19. Mai gefunden.<br />

Xysticus Orientalis n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. i3. Epigyne.)<br />

Céphalothorax 2'6 mm lang und bis 3 mm breit. Abdomen 4/2 mm lang und bis<br />

4'i mm breit. Der Céphalothorax ist fast kreisrund, mäßig gewölbt, nach hinten ziemlich<br />

steil abfallend, vorne abgerundet und zmm breit. Die Augenhügelchen sind kaum<br />

zu bemerken. Das Augenviereck ist vorne kaum breiter als hinten, merklich breiter als<br />

lang. Die vorderen Seitenaugen näher aneinander als die Mittelaugen voneinander.<br />

Tibia I ist 1-8 wim, Patella 1-4 mm, zusammen um o'ßmm länger als der Céphalothorax.<br />

.<br />

I. Beinpaar: Femur oben 1. 1. 1; Tibia unten 2. 2. 2; Metatarsus 2. 2. 2. 2. *)<br />

II. Beinpaar: Femur oben 1, Tibia 2. 2. 2; Metatarsus vorne 1.1. 1.1, hinten o. 1.1.1. 1 )<br />

III. und IV. Beinpaar: Femur oben 1; Tibia in der Mitte oben und unten je eine lange<br />

Borste; Metatarsus an der Spitze zwei, sonst unten mit zwei Reihen von steifen ungleichen<br />

Borsten wie der Tarsus.<br />

Das Abdomen ist fast so breit wie lang, von üblicher Form. Die Rückengrübchen<br />

sind deutlich in einem Dreiecke mit schmaler Basis gestellt. Die Epigyne ist fast so<br />

lang wie breit, hufeisenförmig gerandet. In der Mitte ist ihr oberes Drittel durch den<br />

halbkreisförmigen verbreiteten Grundteil eines weißlichen Scapus, welcher zugespitzt<br />

nach hinten verläuft, ausgefüllt. Beiderseits desselben sieht man kleine ovale Körperchen.<br />

Die Epigyne ist der Querfurche ziemlich nahe. Der ganze Körper ist mit kurzen<br />

und langen schwarzen Borsten bedeckt.<br />

Der Céphalothorax ist seitlich dunkelbraun marmoriert, äußerst fein schwarz,<br />

nach innen weiß schmal gerandet. Der weiße Mittelfleck ist unregelmäßig im Zickzack<br />

längsgestreift. Von sechs Linien sind die zwei mittleren die längsten und vereinigen<br />

sich nach hinten in eine Spitze, welche bis zum Hinterrande reicht. Vorne hinter den<br />

x ) Die zwei letzten Paare am Ende des Gliedes fast übereinander.<br />

11*


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134 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

oberen Augen ist ein brauner Querfleck. Die Unterseite, Beine und Abdomen sind<br />

graugelb. Die Oberseite der Beine ist grob dunkelbraun gefleckt und undeutlich geringelt.<br />

An den Hüften zieht gegen die vordere Außenecke eine winkelige hellbraune<br />

Linie, deren Arme noch zwei parallele, zur Längsachse des Körpers senkrecht gestellte<br />

Strichel umfassen. Das Sternum ist fein und licht gefleckt. Die übliche Rückenzeichnung<br />

des Abdomen ist nur angedeutet, blaßbräunlich.<br />

Das einzige Weibchen bei Ilgün anfangs Mai (9.—10.) gesammelt.<br />

Xysticus montanus n. sp.<br />

Taf. IV, Fig. 14. Epigyne.<br />

Der Céphalothorax ist 3*i mm lang und 3*5 mm breit; das Abdomen 5*2 mm lang<br />

und 47 mm breit. Das einzige im Erdschias-Gebiete Ende Mai aufgefundene Weibchen<br />

ist sehr nahe mit X. Kochi Thor, verwandt. Die Entfernung der Mittelaugen (beider<br />

Reihen) voneinander ist größer als jene von Seitenaugen. Die vorderen und hinteren<br />

Mittelaugen sind voneinander gleich weit entfernt. Im übrigen ist die Augenstellung<br />

wie bei X. Kochi. Die Bestachelung der Beine ist stärker als bei X. Kochi. Die Tibien I<br />

haben unten 16 abwechselnd längere und kürzere Stacheln in zwei Reihen. Oben beiderseits<br />

je eine Reihe von sechs langen Borsten. Die Metatarsen tragen unten acht Paar<br />

Stacheln, oben vorne fünf, hinten drei Stacheln. Die Tibien II unten zwölf Stacheln in<br />

zwei Reihen (je sechs), vorne zwei Stacheln. Die Metatarsen II unten acht Paar Stacheln;<br />

oben vorne drei, hinten zwei Stacheln. Die Tibien III und IV unten mit drei, 1 )<br />

die Metatarsen derselben Beinpaare mit zwei Paaren. Außerdem sind die Tibien III<br />

oben beiderseits mit je zwei Stacheln bewehrt. Die Metatarsen III und IV oben beiderseits<br />

mit je drei Stacheln. Die Epigyne ist nur wenig von jener des X. Kochi verschieden.<br />

Xysticus spinifer n. sp.<br />

Ein einziges Männchen wurde bei Guebzeh (8. Mai) gefangen. Der Céphalothorax<br />

ist 2 mm lang und 2*3 mm breit, vorne am Kopfteile iSmm breit. Die Mittelaugen<br />

stehen in einem Quadrate; die vorderen sind voneinander merklich weiter als von den<br />

Seitenaugen entfernt. Die Augenwülste nur vorne merklich. Die hintere Augenreihe<br />

ist nur wenig breiter als die vordere; ihre Mittelaugen weiter voneinander als von den<br />

Seitenaugen.<br />

Die Tibia des I. Beinpaares ist ry mm, die Patella 1 mm, beide zusammen 2*7 mm<br />

lang, länger als der Céphalothorax. Die Bestachelung der Beine ist sehr stark.<br />

I. Beinpaar: Femur ganz oben 1. 1. 1. 1. 1, seitlich zehn; Patella beiderseits 1. 1,<br />

an der Spitze mit starker und langer Borste; Tibia unten 2. 2. 2. 2, vorne 1. 1. 1, hinten<br />

1. i. 1; Metatarsus unten am Vorderrande mit vier, am Hinterrande mit drei Stacheln,<br />

seitlich vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1. Die übrigen Femora haben nur an dem Rücken fünf<br />

Stacheln in <strong>einer</strong> Reihe. II. Beinpaar bis auf die Femora wie am ersten Beinpaare bestachelt.<br />

III. und IV. Beinpaar: Femur oben 1. 1. 1. 1. 1; Patella 2; Tibia unten 2. 2. 2,<br />

vorne 1. 1, hinten 1. 1; Metatarsus unten 2. 2, vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1.<br />

Das Tibialglied der Palpen trägt an der Außenseite zwei Fortsätze. Der obere<br />

Fortsatz schmiegt sich dicht an die Kolbendecke an, ist mäßig zugespitzt und so lang<br />

wie das Glied selbst, braun. Der untere ist länger als breit, am Ende gerade abgestutzt,<br />

l ) Die Tibien IV unten eher mit langen Borsten als Stacheln bewehrt.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />

mäßig ausgebreitet und ungleich eckig; an dem Vorderrande in der Mitte seicht ausgeschnitten<br />

und gegen den Bulbus leicht geneigt. Der Außenrand der Kolbendecke ist<br />

tief ausgeschnitten und über den Tibialfortsatz in eine breite, kurz zugespitzte Ecke<br />

ausgezogen. Unter ihr stehen zwei ungleiche, an der Basis genäherte, sonst abstehende<br />

parallel verlaufende Fortsätze. Der obere ist kürzer und schwächer, am Ende gerade<br />

abgerundet und gegen den Außenrand kurz und spitz auslaufend. Der untere ist viel<br />

stärker in der Mitte leicht knieartig gebogen, hier mit einem Zähnchen versehen, am<br />

Ende stumpf. Das Abdomen ist 2*8mm lang und i'imm breit, oval. Der Céphalothorax<br />

oben und unten schwarzbraun. Oben ein Längsband von weißer Farbe, welches<br />

einen scharf abgegrenzten, nach hinten zugespitzten Keilfleck einschließt. Die Schenkel,<br />

Patellen und Grund der Tibien sind schwarzbraun, die anderen Glieder gelblich.<br />

An der Oberseite am schwarzbraunen Grunde sind drei dreieckige weißliche Flecken,<br />

größtenteils braun ausgefüllt. An beiden Seiten ein weißer Saum. Die Bauchseite ist<br />

dunkel gefärbt.<br />

Heriaens pilosus n. sp.<br />

Der Céphalothorax ist i'imm lang und fast so breit (2*1 mm), das Abdomen<br />

3 mm lang und bis 2 mm breit. Der Hinterrand der oberen Mittelaugen fast in derselben<br />

Höhe wie der Vorderrand der Seitenaugen derselben Reihe. Die unteren Mittelaugen<br />

stehen nur um ihren Radius weiter nach vorne als die Seitenaugen. Die vorderen<br />

Seitenaugen sind die größten, die übrigen sind ziemlich gleich groß.<br />

Das Tibialglied mit zwei Fortsätzen. Der äußere ziemlich breite, sich dem Außenrande<br />

anschmiegende Fortsatz ist zweimal so lang als das Glied selbst, in s<strong>einer</strong> oberen<br />

Hälfte gegen das Tarsusglied schief abgestutzt und spitzig. Von ihm in der Mitte entspringt<br />

unter einem stumpfen Winkel (120 0 ) ein eingeschnittener spitziger Vorsprung.<br />

Der untere Fortsatz ist schlank, außen der Länge nach gefurcht, am Ende abgerundet.<br />

Er ist gegen den Bulbus geneigt und reicht bis zur Anheftungsstelle des Stylums. Die<br />

am Außenrande ziemlich asymmetrische Kolbendecke hat die Spitze fast so lang als<br />

die Länge des Bulbus (o-23 gegen 0*5 mm). Das Ende des Stylum schwach verbreitet,<br />

beiderseits schwarz gerandet. Länge der einzelnen Beinglieder mit Femur angefangen<br />

I. 4"6, 1*15, 4*2, 4*4, i*5, zusammen i5 - 85mm; II. 3*3, 0*9, 3*i, 3*4, 1*2, zusammen<br />

u'gmm', III. 2, 0*7, 1*5, 1*7, 0*65, zusammen 6*55 mm.<br />

Längs des weißen bis zu den Vorderaugen sich hinziehenden, stellenweise ein<br />

wenig verengten und nach vorne an Breite abnehmenden Mittelstreifes am Céphalothorax<br />

ziehen sich beiderseits zwei gelblichbraune lichte Längsbänder. Der weiße, dicht<br />

mit hellbraunen und schwarzen Pünktchen besetzte Seitenrand ist breit, vorne stumpf<br />

dreieckig. Die Unterseite des Céphalothorax ist licht gelblich weiß; ebenso die lang behaarten<br />

Füße, welche bräunlich getüpfelt sind. Das Abdomen hat an dem Rücken eine<br />

schmale weiße Binde, von welcher hinten beiderseits in fast gleichen Entfernungen<br />

weiße Querlinien entspringen. Die Zwischenräume sind licht bräunlich angelaufen.<br />

Vorne sieht man beiderseits der Rückenbinde vier dunkle Fleckchen (Rückengrübchen).<br />

Die Seiten sowie die Unterseite sind weißlichgelb.<br />

Der ganze Körper ist mit feinen, ziemlich langen und leicht gekräuselten Haaren<br />

bedeckt. Zwischen den Haaren sieht man einzelne schwarze Borsten. Das Weibchen,<br />

welches dem oben beschriebenen Männchen zuzugehören scheint, ist viel größer und<br />

im ganzen stärker. Es ist auch gleich gefärbt; nur die vier schwarzen Punkte fehlen<br />

am Abdomen. Die Bauchseiten sind bräunlich gestreift; die Streifen bestehen aus geordneten<br />

Fleckchen. Unterseits sieht man eine Mittelreihe von fünf Paaren schwärz-


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licher Punkte. Der Céphalothorax ist 2*8 mm lang und 2*6 mm breit. Das Abdomen<br />

ist 4"4mm lang und 3*5 mm breit.<br />

Länge der Beinglieder des I.Paares: 3*6, 1*5, 2*9, 2*5, i*i, zusammen ir6mm;<br />

jene des II. Paares: 2*5, i*3, 2*3, 1*7, o ! 8, zusammen 8*6 mm. Die Schenkel unten ohne<br />

weiße Binde, sonst wie die zwei folgenden Glieder mit braunen Flecken dicht getüpfelt.<br />

Die Bestachelung der Beine scheint mir nicht konstant zu sein, oft ist ein Stachel durch<br />

stärkere Borste vertreten. Meistens variiert auch die Länge der Stacheln. Die Schenkelstacheln<br />

sind sehr zahlreich vorne und oben zerstreut. Die längsten Stacheln sind 0*45 mm<br />

lang; die größte Breite der Schenkel o*g mm. Regelmäßiger sind die übrigen Beinglieder<br />

bestachelt. Die Tibien I vorne in unterster Reihe haben zehn — mitunter vier sehr<br />

lange —, hinten nur sechs Stacheln; an der Vorderseite sitzen vier bis fünf Stacheln;<br />

die Hinterseite ist stachellos. Die Metatarsen in den untersten zwei Reihen vorne mit<br />

acht, hinten mit sechs Stacheln versehen. An der Vorderseite sieht man noch zwei<br />

Reihen von je drei, an der Hinterseite nur drei bis vier Stacheln. Tarsus 2. 2 kurze<br />

Stacheln. Die Tibien II unten zwei Reihen von je fünf Stacheln, von denen die hintersten<br />

mehr borstenartig; sonst sind die Tibien ohne merkliche Stacheln. Die Metatarsen<br />

II unterseits vorne zehn, hinten sechs Stacheln. Die Tarsen II stachellos.<br />

Die Epigyne ist merklich breiter als lang (o'3 mm gegen 0*2 mm), jener des H.<br />

setiger ähnlich. Der nach vorne dreieckige Scapus ragt wenig aus der nicht scharf abgegrenzten<br />

Grube. Sein Mittelfeld ist länglich schmal und erhöht. Der Hinterrand gerade<br />

abgestutzt, ausgehöhlt, nach unten querfaltig und in abgerundete Ecken ein wenig<br />

ausgezogen.<br />

Beide Geschlechter wurden Mitte Mai bei Kargyn gefangen. Die Männchen stammen<br />

von Karapunar (16.—17. Mai) und Illany (9. Juli). Alle Tiere sind erwachsen,<br />

aber von ungleicher Größe. Die oben angezeigten Maßzahlen betreffen die größten<br />

Exemplare.<br />

Tegenaria argaeica n. sp.<br />

(Taf. IV, Fig. 15. a Kopulationsorgane


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden.<br />

seine Achse gedrehten lamellenartigen Ausläufer, in dessen Rinne das einfache Ende<br />

des Stylums (Embolus) ruht. Das Stylum entspringt in dem äußeren Ausschnitte von<br />

einem Ausläufer, welcher sich oben in zwei rundliche Vorsprünge teilt. Der gegen den<br />

Außenrand zugewendete Zweig ist am Ende abgerundet und kahnartig ausgehöhlt. Das<br />

Stylum ist kreisrund gewunden. Das Endteil der Lamina tarsalis ist unten stark bestachelt.<br />

Die Füße sind ziemlich stark bestachelt, besonders jene der zwei letzten Beinpaare.<br />

I. Beinpaar: Femur oben i. i. 2; Patella vorne 1; Metatarsus unten 2. 2. II. Beinpaar:<br />

Femur oben 1, vorne 1, hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorne 1; Metatarsus unten<br />

2. 2. 2, vorne 1. 1. III. Beinpaar: Femur oben 1, vorne 1. 1. 1, hinten i.-i; Tibia unten<br />

2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1, oben 1. 1; Metatarsus unten 2. 2. 2, vorne und hinten<br />

je 1. 1. 1, oben 1. 1. IV. Beinpaar: Femur oben 1. 1, vorne 1. 1, hinten 1; Tibia unten<br />

2. 2. 2 (sehr schwach), vorne i. 1, hinten 1. 1, oben 1. 1 ; Metatarsus unten 2. 2. 2, hinten<br />

ï. 1. 1, vorne 1. 1, oben 1. 1. 1. Die Stacheln sind meistens schwach und wenig regelmäßig<br />

geordnet.<br />

Die Länge der Beine: I. Femur 4*35, i'5, 4, 3-g, 2-4, zusammen 16-15 mm; H-<br />

4*i, 1*15, 3*4, 3*7, 2"i, zusammen 14*45 mm\ III. 3*6, i'i, 2*9, 3*4, r8, zusammen<br />

12-8 mm) IV. 4 - 9, 1*5, 4-1, 4*9, 2'3, zusammen 17-7 mm. Das Sternum ist 1*9 mm lang<br />

und fast ebenso breit. Das Abdomen ist 3-j mm lang und bis 2*5 mm breit. Der<br />

Céphalothorax ist im ganzen rötlichbraun mit dunklen Muskellinien. Sternum und<br />

Füße hellbraun. Das Sternum zeigt drei weißliche, seitliche runde Fleckchen und eine<br />

gleich gefärbte, nach hinten zugespitzte Längsbinde, welche hinten mit einem unpaaren<br />

Fleckchen zusammenfließt. Die Füße sind undeutlich braun geringelt. Die Mandibeln<br />

sowie die Lippe, welche vorne mäßig ausgeschnitten ist, und die Maxillen sind hellbraun.<br />

Das Abdomen ist graubraun, mit zackiger dunkelbrauner Zeichnung. In der<br />

Mitte eine Reihe von hellen Fleckpaaren. Zwei vorderste Fleckpaare sind länglich oval<br />

und weit voneinander gestellt. Die folgenden (6) treffen unter einem scharfen Winkel<br />

zusammen und sind an beiden freien Enden mit rundlichen Punkten geziert. Die drei<br />

ersten sind nach vorne in ein kurzes Längsstrichel ausgezogen. Die Bauch- sowie die<br />

Unterseite sind kurz dunkelbraun gestrichelt. Von den oberen Spinnwarzen ist das<br />

obere Glied länger, weißlich, dagegen das untere braun und kürzer.<br />

Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 3-3 mm lang und 2*7 mm breit, glänzend,<br />

sehr fein zerstreut granuliert mit Federhaaren. Der Kopfteil ist vorne i # 6 mm breit, an<br />

den Ecken abgerundet und beiderseits leicht buckelig aufgetrieben. Die obere Augenreihe<br />

ist leicht konvex, fast gerade; ihre Augen sind gleich groß und voneinander gleich<br />

weit entfernt. Die untere Reihe ist leicht nach oben gekrümmt, ihre Seitenaugen sind<br />

viel größer als die Mittelaugen, welche voneinander weiter (ungefähr um ihren Durchmesser)<br />

als von den Seitenaugen entfernt sind. Die Entfernung der Vorderaugen vom<br />

Rande ist größer (0*2 mm) als ihr Durchmesser. Das Augenviereck ist hinten so breit<br />

wie lang (0-4 mm), vorne ist es 0-25 mm breit. Die Mandibeln sind i*6 mm lang, an<br />

der Basis mäßig konvex, glatt und mit langen Borsten besetzt. Der obere Rand der<br />

Klauenrinne trägt vier Zähnchen, von welchen das vorletzte das größte, das letzte das<br />

kleinste ist; der untere Rand mit vier fast gleich großen Zähnchen. Das Sternum ist<br />

i-g mm lang und 1*5 mm breit, glänzend, zerstreut punktiert und beborstet. Die Füße<br />

sind noch stärker beborstet als bei dem Männchen.<br />

I. Beinpaar: Femur oben 1 (an der Basis) 1 (in der Mitte), vorne 1. 1, hinten 1<br />

(an der Spitze); Tibia unten 1; Metatarsus unten 2. 2. II. Beinpaar: Femur wie das I.;<br />

Tibia unten 1. 1. 1 (an der Spitze); Metatarsus unten 2. 2. 2, vorne 1. 1, hinten 1. 1. 1.


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III. Beinpaar". Femur wie das I.J Tibia unten 2. 2. 2, vorne 1. 1, oben 1. 1, hinten 1. 1 ;<br />

Metatarsus unten 2. 2. 2, beiderseits je drei Stacheln. IV. Beinpaar: Femur wie das I. ;<br />

Tibia unten 2. 2. 2, vorne 3, hinten 3; Metatarsus vorne elf, hinten zehn Stacheln.<br />

Die Länge der Beine: I. 3, 1*2, 27, 2*5, —?; II. 27, i'2, 2*2, 2-4, 1*4; III. 2*6,<br />

i'i, 2, 2'3, i*4 und IV. 3, 07, 3, 3-4, r$mm.<br />

Das Abdomen ist 47 mm lang und 27 mm breit. Das obere Glied der oberen<br />

Spinnwarzen ist kürzer als das untere.<br />

Die Epigyne stellt eine ziemlich große Platte dar, welche hinten — nächst der<br />

Querfurche des Abdomens — vvulstartig absteht und sehr glatt ist. Ihr Rand ist dunkelbraun.<br />

Beiderseits dieses Vorsprunges sieht man zwei seichte Eindrücke. Sonst ist die<br />

ganze Platte wenig glänzend, fast halbkreisförmig.<br />

Der Céphalothorax ist licht gelbbraun, mit dunkleren Linien, ohne deutlichen<br />

Randsaum. Die Mandibeln, Maxillen und Lippe sind dunkelbraun, die zwei letzteren<br />

weißlich gerandet. Das Sternum von derselben Farbe wie die Oberseite des Céphalothorax.<br />

Die Palpen und Füße noch heller, ohne deutliche Ringe. Das Abdomen ist<br />

graubraun, ebenso wie bei dem Männchen gefärbt. Ebenso die Spinnwarzen.<br />

Ein einziges Männchen und Weibchen an der Nordseite des Erdschias-Dagh Ende<br />

Mai gefangen.<br />

Agelena similis var. taurica Thor.<br />

Als selbständige Art von Thor eil in Descriptions of several European and North<br />

African Spiders, 1875, p. 81 beschrieben, scheint mir nur eine Varietät zu sein. Es<br />

wurden zwei Weibchen am Illany-Dagh 9. Juli gefangen. Der Céphalothorax des<br />

größeren Exemplares mißt: Länge j mm, Breite 5"jmm. Das Abdomen ist 11 mm lang<br />

und 7 mm breit. Die Patella und die Tibia des IV. Beinpaares messen 27 -\-6'^.mm,<br />

zusammen g'i mm. Die Färbung und Zeichnung, insoweit sie erhalten ist, weicht nicht<br />

von der Beschreibung Thorells ab.<br />

Pisaura mbr of asciata De Geer.<br />

Ein Männchen zeigt geringe Abweichungen von der üblichen Form der Kopulationsorgane,<br />

welche überhaupt zu variieren scheinen, so daß es wohl zu gewagt wäre,<br />

dasselbe als neue Varietät zu beschreiben.<br />

Lycosa cursor var. n. insignis mitri.<br />

Die neue Varietät stammt aus Indschesu und ist ein Weibchen. Die Epigyne ist<br />

nur wenig von jener der typischen Stücke, welche am nördlichen Erdschias Ende Mai<br />

(cf Q) gesammelt wurden, abweichend.<br />

Der Céphalothorax ist 3-6 mm lang, bis 3*25 mm breit. Die Breite des Kopfteiles<br />

ist I'4»J;W. Das Abdomen ist yzmm lang und f3 mm breit. Die Länge der Patella<br />

und der Tibia des IV. Beinpaares: 1*5 -j-2'2 mm, zusammen 3"jmm. Die Farbe des<br />

Céphalothorax ist schwarzbraun, dicht mit weißgrauen Härchen besetzt. Die breiten<br />

weißgrauen Längsbinden — eine mittlere und zwei seitliche — sind kaum bemerkbar.<br />

Die Mandibeln und das Sternum sind dunkel rotbraun. Die Maxillen und Lippe sind<br />

weit heller. Die Füße und die Taster sind hell rötlichbraun und undeutlich schwarz<br />

gefleckt.


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Das Abdomen ist oben dunkelbraun mit rötlichgelber Zeichnung, die hauptsächlich<br />

aus zwei seitlichen Längsflecken besteht, welche fast ein Drittel der ganzen Länge<br />

einnehmen und nach vorne konvergieren. In den Zwischenraum derselben ragen von<br />

hinten zwei schmale Linien hinein. Dann folgt eine Reihe von fünf Flecken, welche<br />

den phrygischen Kappen ähnlich und hinten von <strong>einer</strong> schwarzen Winkellinie begrenzt<br />

sind. Die drei letzten Flecken hängen zusammen. Die Unterseite ist graubraun und<br />

beiderseits weiß getüpfelt. Die Bauchseiten sind dunkelbraun gefleckt. Die Spinnwarzen<br />

sind rötlichbraun, einfarbig.<br />

Lycosa lineatipes n. sp.<br />

(Taf. V, Fig. 16. Kopulationsorgane eines Männchen.)<br />

Der Céphalothorax ist 5-2 mm lang und 3-5 mm breit, das Abdomen 4-4 mm lang<br />

und 27 mm breit. An dem IV. Beinpaare ist die Patella 17, die Tibia 3 mm lang.<br />

Oben ist das Männchen dunkelbraun, mit drei weißlichen, aus Härchen bestehenden und<br />

auf dem gelblichbraunen Grunde sich hinziehenden Längsbändern. Das mittlere Band,<br />

vorne die ganze Kopf breite einnehmend, ist 1 mm breit. Die zwei seitlichen Randbänder<br />

sind nur halb so breit. Das Sternum, Lippe und die Mandibeln sind dunkelbraun. Die<br />

Maxillen, am Rande lichter, sind ebenso wie die Füße rötlichbraun. Die einfarbigen<br />

Füße sind an den Schenkeln dunkler, mit weißlichen Härchen und schwarzen Borsten<br />

besetzt. Die Seiten der letzten drei Beinpaare sind mit gelblichweißen länglichen Härchenbinden<br />

mehr oder weniger gezeichnet.<br />

Das Abdomen ist oben beiderseits dunkelbraun, in der Mitte mit einem durchziehenden,<br />

an den Seiten gezackten weißgrauen Längsbande, welches vorne wie hinten<br />

gleich breit ist. In s<strong>einer</strong> hinteren Hälfte sind feine weiße Querstrichel bemerkbar. Die<br />

Unterseite sowie die Bauchseiten sind dicht weißlich behaart, ohne Flecke. Die Behaarung<br />

an der Unterseite stellt einen abgestutzten Kegel vor.<br />

Der Bau der Kopulationsorgane ist ziemlich ähnlich jenem der Lycosa striatipes<br />

Dolesch. Der Ausschnitt unterhalb der Lamella characteristica ist tiefer und schärfer als<br />

bei jener Art. Die Lamella hat den oberen Rand leicht umgeschlagen, nach außen<br />

stumpf auslaufend. Hier — unterhalb des Randes — sieht man einen kurzen und<br />

spitzigen Zahn.<br />

Die Bestachelung der Beine ist wie bei anderen Lycosenarten. Unterhalb der<br />

Tibien des I. Paares sind 2. 2. 2 Stacheln. Der vordere Klauenrand hat drei ungleiche<br />

Zähne, von denen der mittlere der größte, der äußere (letzte) der kleinste ist. An dem<br />

Hinterrande sind zwei starke, schlanke Zähne. Die Klaue hat nächst der Basis ein<br />

schwaches Höckerchen.<br />

Ein einziges der Lycosa striatipes Dolesch. sehr nahestehendes Männchen wurde<br />

an der Nordseite des Erdschias Ende Mai gefangen.<br />

Par dosa incerta n. sp.<br />

(Taf. V, Fig. 17. Epigyne.)<br />

Das einzige Weibchen, welches ohne Männchen kaum zu bestimmen ist, hat den<br />

Céphalothorax 2-85 mm lang, vorne 1 mm, zwischen dem III. und IV. Beinpaare 2*5 mm<br />

breit. Das Abdomen ist 5 mm lang und 3-5 mm breit. Der Céphalothorax ist dunkelbraun,<br />

mit drei Längsbändern. Das Mittelband ist gelblich, hinten länglich oval, nach


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14° Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

vorne lang und fein vorgezogen. Die Seitenbänder sind breiter und durch einen braunen<br />

Längsstreif zum größten Teile halbiert. Das Sternum ist schwarzbraun. Die Mundteile<br />

sowie die Füße sind rötlich hellbraun. Die Hüften mehr gelblichbraun einfarbig.<br />

Die letzten zwei Beinglieder sind lichter gefärbt. Die Schenkel, Patellen, Tibien und<br />

Metatarsen sind in der Mitte und an beiden Enden dunkelbraun geringelt. Das Abdomen<br />

ist oben graubraun, mit undeutlicher Zeichnung. Dieselbe besteht vorne aus<br />

zwei fast parallelen Längsflecken, zwischen welchen ein kurzer, hinten kurz und stumpf<br />

zugespitzter Keilfleck sich befindet. Nach hinten folgt eine Reihe von dunkelbraun eingefaßten<br />

rundlichen Flecken. Beiderseits sieht man unregelmäßige gelbgraue Flecke.<br />

Die ganze Oberseite ist weißlich und fein getüpfelt. Unten ist das Tier dicht mit weißgrauen<br />

Härchen bedeckt. Die Epigyne ist länger als breit, hinten in ein dunkelbraunes<br />

Viereck übergehend, bei welchem die vorderen Ecken abgerundet, die hinteren zugespitzt<br />

sind. Beiderseits sieht man zwei seichte Eindrücke.<br />

Das Tier wurde an der Nordseite des Erdschias-Dagh gefangen.<br />

Paludosa proximo, C. L. Koch.<br />

(Taf. V, Fig. 19. Epigyne.)<br />

Gehört wahrscheinlich dieser Art an, welche ziemlich stark zu variieren scheint.<br />

Ohne dazu gehöriges Männchen ist die Bestimmung jedoch unsicher.<br />

Pardosa consimilis n. sp.<br />

(Taf. V, Fig. 18. Epigyne.)<br />

Der Céphalothorax ist 3*8 mm lang, vorne 1 mm und zwischen dem III. und<br />

IV. Beinpaare bis 3-imm breit, hinten ziemlich steil ansteigend, oben fast gerade nach<br />

vorne sich hinziehend. Die Tibia I hat unten 2. 2. 2, davon ein Paar an dem Gliedende,<br />

vorne 1. 1, hinten 1 Stachel. Die Metatarsen I unten mit 2. 2. — 2, vorne mit 1. 1.<br />

— 1, den unteren gleich aufgestellt, hinten — nächst des mittleren unteren Stachels —<br />

1 Stachel. Die Patella IV ist i*3 mm, die Tibia IV 3 # i mm, der Metatarsus IV 4*6 mm<br />

lang. Das Abdomen ist 47 mm lang und bis 3 - 6 mm breit. Die Epigyne ist nach hinten<br />

stark verbreitet, an beiden Ecken scharf zugespitzt und ausgezogen.<br />

, Der Céphalothorax und das Sternum sind schwarzbraun. An der Oberseite des<br />

Céphalothorax sind drei gelbliche Binden. Die mittlere ist in der Umgebung der langen<br />

und scharfen Rückengrube 0'6 mm breit, oval, dann nach vorne ziemlich breit vorgezogen<br />

und vorne ausgebreitet. Alle drei deutlich ausgeprägten Binden sind mit weißlichen<br />

Härchen dicht besetzt. Die Seitenbinden sind der ganzen Länge nach von<br />

unregelmäßigen Streifen durchzogen. Vorne an dem Abdomen ist ein mit zwei Längsflecken<br />

begrenzter Keilfleck zu bemerken. Alle drei sind rötlichbraun. Beiderseits der<br />

Spitze des Keilfleckes sind zwei hell rotgelbe Fleckchen. Dann folgt eine Reihe von<br />

fünf Doppelflecken, welche mehr oder minder zusammenfließen. Oberhalb der Spinnwarzen<br />

ist ein unregelmäßiger hellgelblicher Fleck zu sehen. Er ist braun bespritzt. Die<br />

ganze Oberfläche ist fein weiß getüpfelt. Die Unterseite ist licht braungrau, wie überall<br />

mit weißen Haaren bedeckt.<br />

Die Taster, Maxillen, Mandibel und Füße sind rötlichbraun. Die ersten Fußglieder<br />

sind schwarzbraun gefleckt, besonders an den Schenkeln. Sonst sind die Füße stark<br />

bestachelt und mit weißlichen Härchen besetzt. Das Basalglied der oberen Spinnwarzen<br />

ist dunkelbraun.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 14 1<br />

Ein einziges Weibchen, welches jenem der P. cursoria C. L. Koch und albata C.<br />

L. Koch nahe verwandt ist, aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

Par dosa Pentheri n. sp. 1 )<br />

(Taf. V, Fig. 21. Kopulationsorgane eines Männchens. Linker Palpus von unten. Fig. 24. Epigyne.)<br />

Das Männchen. Der Céphalothorax ist 3*5 mm lang und bis 2*5 mm breit. Das<br />

Abdomen ist 3 mm lang und 1*5 mm breit. Die Länge der Patella des IV. Beinpaares<br />

beträgt n, der Tibia IV 2*3 und des Metatarsus IV 3 # 3 mm. Die Patella und die Tibia<br />

der Palpen sind fast gleich lang; die Lamina tarsalis ist so lang wie die erwähnten<br />

Palpenglieder zusammen und noch einmal so lang als der Bulbus selbst. Sie ist mäßig<br />

zugespitzt und beiderseits leicht ausgeschweift. Der Grundteil des Bulbus ist hochgewölbt,<br />

nicht ausgeschnitten. Die Lamina characteristica des Bulbus tritt nach vorne<br />

hervor, ist breit, dem menschlichen Schulterblatte, dessen Gräte dreieckig zugespitzt ist,<br />

nicht unähnlich. Von der Innenseite betrachtet, kann sie mit einem Amboß, dessen<br />

äußere Ecke weit länger ausgezogen ist als die innere, verglichen werden. Die anderen<br />

Teile des Bulbus liegen der Lamina tarsalis dicht an.<br />

Der Céphalothorax ist oben dunkelbraun und dicht mit anliegenden weißen Härchen<br />

bedeckt. Oben sieht man drei rötlichgelbe Bänder, von denen das mittlere nach<br />

vorne wenig ausgebreitet und sonst breiter als die seitlichen ist. Die Mundteile und<br />

Hüften sind weit heller gefärbt als das dunkelbraune und glänzende Sternum. Die<br />

Beine sind rötlichgelb, mit undeutlichen und unvollständigen Ringflecken von dunkelbrauner<br />

Farbe. Die letzten zwei Glieder sind heller und einfarbig.<br />

Das Abdomen ist oben dunkelbraun. Der breite und kurzspitzige Spießfleck an<br />

der Rückenseite ist beiderseits mit einem feinen gelben, leicht gewellten Streifchen<br />

begrenzt. Längs der Spitze ziehen sich zwei kürzere und einander mehr genäherte<br />

Strichelchen von derselben Farbe. Hinter dem Spießflecke folgt eine Reihe von vier<br />

Paaren gelber Flecken, welche aus zwei winkelig geneigten Strichelchen entstanden erscheinen.<br />

Die Spinnwarzen sind weit heller gefärbt als die graubraune Unterseite. Die<br />

Rückenseite ist dicht mit weißen Härchen, welche in Querreihen zu stehen pflegen,<br />

besetzt.<br />

Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 3-imm lang und i'imm breit. Das<br />

Abdomen ist 47 mm lang und 3*2 mm breit. Die Patella des IV. Beinpaares ist 1*2 mm,<br />

die Tibia 2 mm und der Metatarsus 2*9 mm lang. Was die Stellung und Größe der einzelnen<br />

Augen betrifft, so konnte ich nur die bei der Mehrzahl der Pardosa-Arten herrschenden<br />

Verhältnisse konstatieren. Die Tibia des I. Beinpaares hat an der Unterseite<br />

vorne drei, hinten zwei Stacheln nebst zwei am Ende des Gliedes stehenden kurzen<br />

Stacheln. Die Metatarsen I unten mit 2. 2. — 2 Stacheln (im ganzen).<br />

Die Zähnchen an dem Klauenrande vorne 3, hinten 2. Von den vorderen ist das<br />

letzte sehr klein.<br />

Die Farbe ist nicht so lebhaft wie bei dem Männchen. Der Céphalothorax ist<br />

schwarzbraun, mit drei gelblichbraunen Längsbinden, welche dicht mit kurzen weißen<br />

Härchen besetzt sind. Die Mundteile und Füße sind ockergelblich braun, mit nicht<br />

stark auftretenden sackigen Halbringflecken, welche besonders deutlich an den Sehen,<br />

kein zu sehen sind. Das Sternum ist einfarbig dunkelbraun und glänzend. Das Abdomen<br />

zeigt oben keine deutliche Zeichnung, ist hell graubraun, weiß behaart und fein<br />

Nach ihrem Entdecker Herrn Dr. A. Penther benannt.


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I4 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

getupft. Die Unterseite ist noch lichter gefärbt und ebenso behaart. Die Spinnwarzen<br />

sind gelblichbraun. Die Epigyne ist nach hinten verbreitet, länger als breit, glänzend.<br />

Nach vorne ist sie stark verschmälert.<br />

Einige Weibchen und Männchen wurden im Erdschiasgebiete und an der Nordseite<br />

desselben Ende Mai gefangen. 1 ) Die Art ist mit Paludosa phimipes Thoreil (1875)<br />

verwandt.<br />

Pardosa ilgünensis n. sp.<br />

(Taf. V, Fig. 22. Kopulationsorgane eines Männchens von unten und von der Seite. Fig. 20. Epigyne.)<br />

Das Männchen. Der Céphalothorax ist 2*85 m m lang und bis 2*2 mm breit.<br />

Vorne ist er sehr schmal, nur o*8mm breit. Das Abdomen ist 3*i mm lang und 2 mm<br />

breit. Die Länge der Beinglieder des IV. Paares ist folgende: der Patella i'i mm, der<br />

Tibia 2*3 mm und des Metatarsus 3 mm. Die Patella und die Tibia der Palpen sind fast<br />

gleich lang und breit, zusammen so lang als die Lamina tarsalis. Ihre Spitze sehr kurz.<br />

Der Grundteil des Bulbus ist in der Mitte zwar scharfwinkelig, aber kurz ausgeschnitten.<br />

Nebenan ragt die seitlich gelegene Lamina characteristica hervor, welche am Ende nur<br />

wenig verschmälert und gerundet ist und an der Basis in einen kurzen schmalen, kurz<br />

zugespitzten Vorsprung ausläuft. Unterhalb des Endteiles derselben ragt ein Zähnchen<br />

heraus. Oberhalb der Lamina sieht man einen zungenförmigen Bulbusteil. Nächst<br />

s<strong>einer</strong> Basis an der Innenseite steht ein kurzer, oben kurz gegabelter Vorsprung.<br />

Der ganze Körper ist im ganzen schwarzbraun und dicht mit anliegenden weißen<br />

Härchen bedeckt. Dieselben bilden besonders an der Oberseite des Céphalothorax und<br />

an seinem Außenrande schmale Binden, welche an trockenen Tieren gut zu sehen sind.<br />

Sie entsprechen den ockergelben schmalen Bändern, von denen ein sehr schmales<br />

Band nach vorne zugespitzt und in der Mitte gelegen ist. Die zwei übrigen bilden einen<br />

nicht zu breiten, auch den Kopfteil vorne umgrenzenden Saum nächst dem Rande.<br />

Das Sternum ist schwarzbraun glänzend. Die Mundteile sowie die Beine sind licht<br />

ockergelb. Die Trochanteren und Schenkel sind oben unregelmäßig braun gefleckt und<br />

gestrichelt. Sonst sind die Beinglieder einfarbig.<br />

Das Abdomen ist oben einfarbig, ohne Zeichnung. Oberhalb der Spinnwarzen<br />

findet man vier kurze gelbe Strichelchen und noch einen unpaaren zwischen ihnen. An<br />

den Bauchseiten ist das Tier unregelmäßig gelb gescheckt, so daß hier zwei unregelmäßige<br />

Bändchen entstehen. Kleine weißliche Tüpfchen stehen fast regelmäßig gegen<br />

oben zerstreut. Die Spinnwarzen sind braungelb.<br />

Die Tibien und Metatarsen sind mäßig verdickt und nach unten größtenteils mit<br />

steifen Borsten dicht besetzt (scopuliert). An den Tibien des I. Beinpaares unten 2. 2. 2,<br />

vorne kurze 1. 1 Stacheln. An den Metatarsen I außer dem Paare der Endstacheln<br />

vorne 1. 1. 1, hinten 1. 1 Stacheln. Die Seitenstacheln scheinen zu fehlen. Die Tarsen<br />

sind ohne Stacheln, aber unten mit in Reihen regelmäßig gestellten steifen Borsten.<br />

Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 3 mm lang und bis 2*3 mm (vorne kaum<br />

1 mm) breit. Das Abdomen ist 3*3 mm lang und bis 2*4 mm breit. Die Länge der Beinglieder<br />

des IV. Beinpaares: der Patella 1 mm, der Tibia 2*5 mm und des Metatarsus<br />

3'5 mm. An der Tibia des I. Beinpaares sieht man unten am Vorderrande drei, an dem<br />

Hinterrande nur zwei Stacheln und ein Paar an dem Ende. An der Vorderseite nächst<br />

der Basis ist ein Stachel. Die Metatarsen haben unten 2. 2. — 2, vorne 1. 1. 1, hinten<br />

*) An ersterer Lokalität wurden noch andere Weibchen mitgefangen. Leider ist es fast unmöglich,<br />

dieselben zu bestimmen, und sehr bedenklich, sie als neue Art zu beschreiben. Fig. 23 zeigt eine<br />

Epigyne.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 14-3<br />

keine Stacheln. Die Klauenränder sind beiderseits mit je drei Zähnchen bewehrt. Die<br />

zwei vorderen Seitenzähnchen sind sehr klein. Die Mittelzähnchen beider Ränder sind<br />

die größten. Der ganze Körper, besonders die Unterseite und das Abdomen, ist dicht<br />

mit kurzen weißlichen Härchen, zwischen welchen steife schwarze Borsten zerstreut<br />

sind, bedeckt. Am Céphalothorax bilden die Härchen drei Längsbinden, eine in der<br />

Mitte, zwei an den Seiten. Die letzteren scheinen von einem schmalen schwärzlichen,<br />

dünn mit Härchen besetzten Zwischenraum durchzogen zu sein. Die Mundteile und<br />

Beine wie beim Männchen ockergelb (nicht so hell), mit leicht braun angehauchten unvollständigen<br />

Ringen, welche kaum bemerkbar sind. Im Alkohol sieht man am Céphalothorax<br />

drei ockergelbe Binden, welche breiter als bei cT sind, auf schwarzbraunem<br />

Grunde. Der äußerste Rand ist schwarz. Sonst sind die Seitenbinden nächst dem<br />

Rande leicht geschwärzt. Der vordere Kopfrand ist licht braungelb wie bei d\<br />

Vorne an dem Abdomen zieht sich über das erste Drittel ein nach hinten dünn<br />

und lang ausgezogener Spießfleck, welcher beiderseits von zwei länglichen Fleckchen<br />

eng umrandet ist. Beiderseits der Spitze sind zwei halbmondförmige, parallel gestellte<br />

schwarze Strichelchen zu bemerken. Hinter dem Spießflecke folgt eine Reihe von fünf<br />

Fleckenpaaren. Die länglichen Fleckchen sind vorne einander genähert und fließen<br />

meist in einen runden Fleck zusammen. Jeder Fleck schließt ein Paar f<strong>einer</strong> schwarzer<br />

Punkte ein. Oberhalb der Spinnwarzen ist ein mit deutlichem Rahmen umrandeter<br />

und mit vorigen Flecken durch eine schmale Längsbinde verbundener Fleck, welcher<br />

zwei weiße Seitenstrichel umfaßt. Die ganze Rückenzeichnung ist graugelb. Von derselben<br />

Farbe sind auch die unregelmäßigen länglichen Flecke, welche beiderseits zerstreut<br />

stehen. Am Rücken sind zwei seitliche parallele Reihen von vier bis fünf weißen<br />

Punkten.<br />

Die Epigyne ist nach vorne verengt, hinten an beiden Seiten eckig ausgezogen<br />

und vor diesen Ecken leicht ausgeschnitten. Sonst bietet sie keine besondere Kennzeichen;<br />

sie ist glänzend und am Hinterrande in der Mitte buckelig auftretend.<br />

Auffallend sind besondere walzenförmige, in ein feines Börstchen auslaufende<br />

Borsten an der inneren Ecke der Maxillen sowie am Vorderrande der Lippe, welche<br />

bei beiden Geschlechtern vorkommen. Zumal beim Männchen sind dieselben bürstenartig<br />

angehäuft.<br />

Zwei erbeutete Weibchen und Männchen stammen von Ilgyn (9.—10. Mai).<br />

Heliophanus edentidus Sim.<br />

Die zahlreich gefundenen Männchen stimmen im ganzen mit Simons Beschreibung<br />

(Révision des Attides d'Europe. Suppl. Annales Soc. Ent. France, 5«Sér., Tornei,<br />

1871) überein. Der Vorsprung der Palpentibia ist am Ende abgerundet mit der nach<br />

unten gerichteten Spitze. Nächst s<strong>einer</strong> Basis nach außen ragt ein schlanker, gerader,<br />

schwarzer Stachel. Die Beine des IV. Paares sind länger als jene des ersten, aber weit<br />

schwächer (3*5 :3 mm).<br />

Salticus Maren\elleri n. sp. 1 )<br />

(Taf. V, Fig. 25. a Kopulationsorgane o\ b Epigyne 9.)<br />

Das Männchen. Der Céphalothorax ist imm lang, vorne i*3 mm, hinter dem<br />

II. Beinpaare r6mm breit. Das Abdomen ist 2*5 m»z lang und 15 mm breit. Der<br />

l ) Nach dem Herrn Prof. Dr. E. Edler v. Marenzeller in Wien benannt.


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144 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Céphalothorax ist oben flach gewölbt, nach hinten allmählich abfallend, hinter den<br />

Augen quer eingedrückt und nach vorne mäßig erhaben gewölbt und dann leicht abfallend.<br />

Das Augenviereck ist hinten wenig breiter als vorne. Die Augen der Mittelaugenreihe<br />

um wenig näher den hinteren als den vorderen Augen. Die Seitenaugen der<br />

ersten Reihe sind um weniges höher gestellt als die fast zweimal so großen Mittelaugen.<br />

Das Basalglied der Mandibeln ist rSmm lang und nächst der Basis 0*5 mm breit,<br />

die Klaue 1-45 mm lang. Das Basalglied ist an beiden Enden verengt, oben quergefurcht<br />

und mit borstentragenden Körnchen in Querreihen besetzt. An dem Vorderklauenrande<br />

vor der Mitte ragt das größte stumpfe Zähnchen; nächst der Basis der<br />

Mandibeln steht ein kleines, aber spitziges Zähnchen. Das dritte kleinste und stumpfe<br />

Zähnchen befindet sich am Endes des Gliedes. Der Hinterrand ist unweit der Klaue<br />

nur mit einem mächtigen schiefgestellten Zahne, dessen Spitze nach vorne gebeugt ist,<br />

bewehrt. Die Klaue ist dicht an der Basis unter einem stumpfen Winkel (etwa 1 io°)<br />

nach innen gebeugt, gegen das Ende fein zugespitzt. In ihrer zweiten Hälfte trägt sie<br />

einen sehr kleinen und niedrigen Vorsprung (in 2 /3 !).<br />

Das Patellarglied der Palpen ist fast zweimal so lang als das Tibialglied. Der<br />

Tibialvorsprung ist sehr lang, länger als die Hälfte des Gliedes, von der Lamina tarsalis<br />

so weit entfernt, als seine Breite beträgt. Er ist unten ausgehöhlt, an der Spitze schief<br />

abgeschnitten und ein wenig schmäler als an der Basis, mit fast parallelen Seitenrändern.<br />

Der Außenrand ist leicht ausgeschweift. Er ist nur wenig nach außen gerichtet,<br />

vielmehr parallel. Mit dem Vorderrande der Tibia bildet er einen fast rechten Winkel.<br />

Die Lamina tarsalis ist länger als die Tibia und im ganzen schmal, am Ende nur wenig<br />

ausgezogen. Der Bulbus ist oval, blaß gefärbt, hoch gewölbt, von der Seite weit höher<br />

als die Lamina breit, nach außen stumpf vorspringend, an der Innenseite mit drei parallelen,<br />

leicht gewellten Linien (Wände des Ausführungsganges). Das Stylum (Embolus)<br />

ist nach außen quergestellt, schlank und spitzig, aus der breiten Bulbusbasis hervorragend.<br />

Das Weibchen. Der Céphalothorax ist 27 mm lang und i*8 mm breit; das Abdomen<br />

4 # 3 mm lang und 2*5 mm breit. Der Céphalothorax ist vorne abgerundet, hinter<br />

den Augen quer eingedrückt, schwarz ohne Glanz, in der Mitte und an den Seiten mit<br />

gelblichen Härchen. Der Rand ist schmal schneeweiß eingesäumt. An der Rückenseite<br />

ziehen sich an beiden Seiten zwei schneeweiße Binden aus Schuppenhärchen hin,<br />

welche vorne hinter der vorderen Augenreihe durch eine Querlinie miteinander verbunden<br />

sind. Das Sternum ist schwarz und gleich den Füßen und Palpen mit schneeweißen<br />

Schuppenhärchen dicht besetzt. Die Mandibeln sind schwarz, die Maxillen und<br />

die Lippe gelbbraun, hell gerandet. Die Palpen sind hellgelb, einfarbig. Die Füße sind<br />

schmutzig gelbbraun, mit langen weißen Borsten und schneeweißen Schuppenhärchen<br />

besetzt. Die Schenkel sind seitlich unregelmäßig schwarzbraun gefleckt, die Patellen,<br />

Tibien und Metatarsen sind beiderseits schwarzbraun gestreift. Die Tarsen sind gelblich,<br />

an den Seiten nur wenig und undeutlich dunkler.<br />

Das Abdomen ist schwarzbraun, grünlich angelaufen und mit gelblichen Schuppenhärchen<br />

dicht besetzt. Die schneeweißen Schuppenhärchen bilden vorne eine Bogenlinie<br />

und nach hinten beiderseits je zwei gerade Linien, welche sich vorne nicht berühren,<br />

sondern weit getrennt bleiben. Die Spinnwarzen sind schneeweiß eingefaßt.<br />

Die Bauchseite ist dicht mit weißen Schuppenhärchen besetzt. Überall finden sich<br />

schwarze und steife Borsten zerstreut.<br />

Die Metatarsen des I. Beinpaares haben an der Außenseite nur einen Endstachel.<br />

Die Epigyne ist fast so breit wie lang, undeutlich fünfeckig, im ganzen abgerundet.


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 145<br />

Hinten ist ihr breiter Rand länglich eingedrückt und beiderseits dieser Rinne in hellbraune<br />

stumpfe Ecken mäßig ausgezogen. Auch vorne in der Mitte ist sie leicht eingedrückt.<br />

Der von breiten flachen, nicht scharfen Randleisten umgrenzte Zwischenraum<br />

ist ziemlich schmal, nach vorne mäßig erweitert und beiderseits mit zwei schwarzen<br />

Bogenstrichelchen umrandet; unter diesen Seitenleistchen liegt je ein Körnchen von<br />

derselben Färbung. Hinten in der Mittelrinne sieht man zwei schwarzbraune voneinander<br />

getrennte Öffnungen. Die Epigyne ist von derselben Färbung wie die Grundfarbe<br />

der Bauchseite. Die unteren Spinnwarzen haben das Grundglied weißlich, das<br />

Endglied dunkelbraun.<br />

Ein Männchen und Weibchen bei Ilgyn (9.—10. Mai) gefangen.<br />

Pseudicius Kulc\ynskii n. sp. 1 )<br />

(Taf. V, Fig. 26. a Kopulationsorgane c?, b Epigyne 9.)<br />

Das Weibchen. Der Céphalothorax (des größten Exemplares) ist i'imm lang<br />

und 2 mm breit. Die Breite des Kopfteiles i*3 mm. Das Abdomen ist 4*2 mm lang und<br />

3 mm breit. Die Oberseite des Céphalothorax ist flach gewölbt wie bei anderen Pseudicius-Artea<br />

und fein punktiert, wenig glänzend. Der Clypeus ist sehr schmal. Die<br />

Augenstellung und die Form der Mandibeln wie die bei den meisten anderen Arten<br />

übliche. Die Mandibelnrinne vorne mit drei, hinten mit einem starken Zahne bewaffnet.<br />

Der mittlere Vorderzahn sehr winzig, dicht bei den zwei Seitenzähnchen. Die inneren<br />

Ränder — von unten angesehen — fein schwarz gefaßt. Die Maxillen sind gegen das<br />

Ende zu verbreitet und abgerundet, die Lippe oben gerade. Das Sternum ist schwach<br />

glänzend und wie der ganze Körper fein punktiert. Das I. Beinpaar ist sehr stark. Die<br />

Füße schwach mit Stacheln bewehrt. An sämtlichen Schenkeln oben ragen drei nach<br />

vorne gebeugte lange schwarze Stachelborsten; sonst sind sie stachellos. Nur die Tibien<br />

des I. Beinpaares sind vorne gegen das Ende mit 1. 1 Stacheln versehen. Die Metatarsen<br />

der ersten zwei Beinpaare haben nächst ihrem Ende unten 2. 2, jene der hinteren<br />

Beinpaare 1. 1 Stacheln. Die Länge der Beine: I. n, 07, o*8, 0*5, 0*4; II. i*i, o*6, o*6><br />

o'45, O-3; III. i*2, o'5, 07, 07, 0*4; IV. 1*4, 0*65, o"o,, 08, 0*45, zusammen I. 3-5 mm,<br />

II. 3*05 mm, III. 3'5 mm, IV. 4*2 mm lang. Das Abdomen ist flach gewölbt, mit vorstehenden<br />

Spinnwarzen.<br />

Die Epigyne besteht aus zwei seichten rundlichen Grübchen, welche länger als<br />

breit sind. Sie trennt ein schmales Septum, welches nach hinten wenig verbreitet und<br />

mit dem Hinterrande verwachsen ist. Die Epigyne ist von derselben Färbung wie die<br />

Bauchseite.<br />

Der Céphalothorax (im Spiritus) ist im ganzen rötlichbraun bis schwarzbraun.<br />

Das Augenfeld sowie die äußerste Randleiste sind immer schwarz. Die Mandibeln und<br />

das Sternum sind von derselben Färbung wie der Céphalothorax, manchmal jedoch<br />

weit heller. Die Maxillen (samt Palpen) und die Lippe sind hellbraun und weißlich<br />

umrandet. Die Füße sind blaß gefärbt, gelblichbraun, besonders die zwei Hinterpaare.<br />

Die Trochanteren hinten mit braunem Längsstrichel. Die Schenkel sind gegen das Ende<br />

unregelmäßig braun gefleckt, die anderen Glieder am Grunde braun geringelt.<br />

Das Abdomen ist gelblichgrau oder gelblichweiß, oben mit breiter Zeichnung von<br />

dunkelbrauner bis schwarzer Farbe. Die Zeichnung ist am Rande tief eingekerbt, ja<br />

manchmal ist die Zeichnung in sechs ovale, nach innen zugespitzte Fleckchen aufgelöst.<br />

Nach dem Araneologen Herrn Prof. M. Kulczynski in Krakau benannt.


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Die zwei sehr großen vordersten sowie die zwei hintersten bilden einen gemeinsamen<br />

Fleck. In der Mitte dieser dunklen Zeichnung sieht man vier Winkellinien, welche<br />

mehr oder weniger deutlich auftreten, manchmal sogar auch fehlen. Im ganzen tritt<br />

einmal die dunkle Zeichnung, andersmal die blasse Grundfärbung in den Vordergrund.<br />

Die Bauchseite ist braungrau. Die oberen Spinnwarzen sind schwarzbraun gefleckt, die<br />

unteren von derselben Farbe wie die Bauchseite. Der ganze Körper (trocken) samt<br />

Füßen ist dicht mit weißlichen Härchen, welche mit größeren Komplexen von rost- bis<br />

kaffeebraunen Härchen — besonders in der Mitte des Céphalothorax und auf der Zeichnung<br />

des Abdomen — wechseln, bedeckt. Die dunkle Zeichnung tritt deutlich vor.<br />

Das Männchen. Es ist kl<strong>einer</strong> als das Weibchen, aber im ganzen von derselben<br />

Form und Färbung, nur ist es viel dunkler. Der Céphalothorax ist 2 mm lang und<br />

1*5 mm (der Kopfteil i'2.mm) breit. Das Abdomen ist i'$mm lang. Das vorderste<br />

Beinpaar noch stärker entwickelt als beim Weibchen. Die Länge der Beine*. I. 1-2, 0*85,<br />

1, O-6, 0-4, zusammen 4*05 mm; II. 0-9, 0*5, o - 6, 0*45, o*3, zusammen 275 mm; III.<br />

o*8, 0-5, 0*65, 07, o'45, zusammen 3'imm; IV. 1*25, o-6, 0-85, o-8, 0-4, zusammen<br />

3-g mm. Das I. Beinpaar ist sehr mächtig, die Breite seines Schenkels o'^^mm. Die<br />

Bestachelung der Beine ist ähnlich jener des Weibchens.<br />

Das Tibialglied der Palpen ist kurz und an der Außenseite ausgehöhlt. Die Aushöhlung<br />

trägt vorne eine in der Mitte ausgeschweifte Leiste, welche in einen oberen<br />

breiten, dreieckigen, stumpf zugespitzten und einen unteren schmalen scharf zugespitzten<br />

und am Ende umgedrehten Ausläufer übergeht. Die beiden Ränder fließen<br />

nach innen in eine kurze schnabelförmige Spitze zusammen. Der Bulbus, der um<br />

weniges kürzer ist als die Lamina tarsalis, welche stumpf endet, hat unten eine eiförmige<br />

Form. Er ist nach unten kurz und abgerundet ausgezogen, oben geht er mit<br />

breiter Basis in einen nach außen gekehrten scharfspitzigen schwarzen Embolus über.<br />

Unter demselben ist ein scharfwinkeliger Ausschnitt, in dessen Nähe sieht man zwei<br />

lanzettförmige Bulbusausläufer, von denen der unmittelbar unter dem Embolus gestellte<br />

wie der Bulbus selbst blaß gelbbraun gefärbt ist. Der andere ist noch dunkler.<br />

An der Außenseite schmiegt sich eine Leiste, welche wie ein stumpfer Höcker aussieht,<br />

eng an. Was die Färbung betrifft, so stimmen beide Geschlechter im ganzen<br />

überein. Am Céphalothorax sind die drei aus schneeweißen Härchen gebildeten<br />

Binden besser ausgeprägt. Die weißen Binden sind durch mit rostfarbigen dunklen<br />

Härchen besetzte Zwischenräume abgetrennt. Das Sternum ist dunkler gefärbt als die<br />

Hüften. Die Füße ebenso gefärbt wie bei Weibchen. Die Bauchseite ist graubraun,<br />

dicht mit weißen Härchen und Borsten besetzt. Die Zeichnung an der Rückenseite<br />

im Spiritus ist jener des Weibchens ähnlich; aber am trockenen Tiere bemerkt man<br />

einen über die ganze Länge sich hinziehenden und nach hinten zugespitzten, mit rostbraunem<br />

Härchen bedeckten Spießfleck. Sonst ist die Oberfläche von dichten Härchen<br />

schneeweiß.<br />

Eine größere Anzahl der Weibchen und Männchen wurden am Tschavuschdschi-<br />

Göl bei Ilgyn (9.—10. Mai) erbeutet.<br />

Euophrys pulchella n. sp.<br />

Ein Weibchen. Nur mit Bedenken beschreibe ich das einzige mir vorliegende<br />

Weibchen, welches auf der Insel Prinkipo im Marmarameere gefangen wurde.<br />

Der Céphalothorax ist i-8 mm, das Abdomen 3*15 mm lang. Der Céphalothorax<br />

ist glänzend, vorne undeutlich fein netzartig und mit winzigen Körnchen ziemlich dicht


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• Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 147<br />

besetzt. Von hinten nach vorne erweitert er sich nur wenig, so daß seine Seitenränder<br />

fast parallel sind, und von den Hinteraugen nach vorne ist er wieder wenig verschmälert.<br />

Hinter den Vorderaugen ist er i*3 mm breit. Das Augenfeld ist weit kürzer (0*7)<br />

als der Brustteil, wenig erhöht und hinten mit seichtem Quereindrucke. Die Rückengrube<br />

ist kurz, seicht und linienförmig, sehr nahe dem Augenfelde. Die oberen Ränder<br />

der Vorderaugen bilden eine nach oben leicht gerichtete (konvexe) Linie. Die Mittelaugen<br />

sind deutlich größer als die Seitenaugen; die hinteren Augen kl<strong>einer</strong> als die vorderen<br />

Seitenaugen; die Mittelaugen stehen den Hinteraugen merklich näher als den<br />

vorderen Seitenaugen. Die Mandibeln sind kurz und stark, mit kurzer Klaue. Am<br />

oberen Rande der Klauenrinne sind zwei aneinander genäherte Zähnchen von gleicher<br />

Größe. Der Unterrand hat in s<strong>einer</strong> Mitte einen einzigen Zahn, welcher größer als die<br />

vorderen ist. Diese stehen fast am Ende der Rinne. Das Sternum ist 0-9 mm [lang,<br />

vorne gerade, aber kurz abgeschnitten, hinten fein zugespitzt.<br />

Länge der Beine: I. 2^95 mm, II. 2*45 mm, III. 3*45 mm und IV. 4*1 mm. Die<br />

Schenkel I—IV tragen an der Oberseite drei nach hinten umgebogene steife Borsten.<br />

Die Patellen III und IV an der Hinterseite zeigen je einen Stachel. An der Tibia I<br />

unten 2. 2. 2, an jener II unten vorne 1. 1, hinten 1. 1. 1, an der Vorderseite einen Stachel.<br />

Die Tibia III zeigt vorne unten 1. 1, seitlich 1. 1, hinten unten einen und seitlich<br />

einen Stachel; jene des IV. Paares vorne unten 1. 1, seitlich 1. 1, hinten seitlich 1. 1. 1<br />

und 1. 1 (der Endstachel). Die Metatarsen des I. Beinpaares sind an der Unterseite mit<br />

sehr langen Stacheln bewehrt, und zwar vorne mit 1. 1, hinten mit einem. Der Grundstachel<br />

ragt bis zur Mitte der Tarsen! Stärker sind die Metatarsen II bewehrt. An der<br />

Unterseite sieht man vorne und hinten je 1. 1, an der vorderen Seite nur 1. 1 Stachel.<br />

Die Metatarsen III haben unten und seitlich je 2. 2 Stacheln. Die Metatarsen IV zeigen<br />

auf der Vorder- und Hinterseite unten je 1. 1 (der Endstachel), seitlich je 1. 1. 1 (der<br />

Endstachel). Zwischen den Endstacheln der beiden Reihen an beiden Seiten ist noch<br />

je ein Stachel, so daß drei nebeneinander gestellte Stacheln zu bemerken sind.<br />

Das Abdomen ist wie bei anderen Arten geformt. Die Epigyne hebt sich nur<br />

wenig von ihrer Umgebung ab und hat Brillenform. Sie besteht aus zwei kurz ovalen<br />

seitlichen Grübchen, welche durch weißliche Deckel flach überwölbt sind. Hinten an der<br />

Außenseite bemerkt man zwei schwarze Punkte, welche in je eine kurze Linie ausgezogen<br />

sind. Die beiden Grübchen sind durch eine gegen die Mitte sich verschmälernde<br />

Leiste getrennt. Nach hinten wird die Leiste wieder breiter und geht allmählich in den<br />

breiten, in der Mitte leicht eingeschnittenen niedrigen Randwulst über. Beiderseits des<br />

leichten Ausschnittes kann man zwei schwarze Fleckchen bemerken. Dieselben bezeichnen,<br />

wie man an der feuchten Epigyne bemerkt, die Ausführungsgänge der Receptacula<br />

seminis, welche als runde gelbliche Taschen durchscheinen.<br />

Der Céphalothorax ist dunkelbraun, mit einem hinter dem Augenfelde beginnenden<br />

gelblichbraunen, nach hinten verschmälerten Bande, welches die Rückengrube mit<br />

ihrem schwarzbraunen Strichel einnimmt. Die Mandibeln sind gelblichbraun, an der<br />

Basis mit dunkelbraunem Flecke. Von derselben Farbe sind auch die weißlich umrandeten<br />

Maxillen und die Lippe sowie das Sternum, welches am Rande schwarz eingefaßt<br />

ist, und die Füße. Die Fußschenkel sind dunkelbraun angelaufen. Die Palpen sind einfarbig<br />

gelblichbraun. Das Abdomen ist oben dunkel graubraun; diese Färbung löst<br />

sich an den Seiten in dichte schiefe Streifen von Stricheln und Fleckchen auf; die Unterseite<br />

des Abdomens ist einfarbig licht graubraun. An der Rückenseite ist eine aus<br />

blassen weißlichen Linien bestehende Zeichnung zu sehen. Die ersten zwei Linien sind<br />

fast parallel, nach vorne ein wenig zulaufend, schmal und schwach Zickzack. Die<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, ioo5. 12


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148 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

übrigen fünf Paare, mit Ausnahme des zweiten und fünften Paares bilden kurze Winkellinien.<br />

Das letzte Linienpaar ist vorne offen, seitlich winkelig gebrochen und nach<br />

hinten verbunden in eine schmale Längslinie verlängert. Zwischen den Linien sieht<br />

man meist kurz dreieckige Fleckchen von der Grundfarbe des Rückens. Die Grundglieder<br />

der Spinnwarzen sind blaß gefärbt; die Endglieder dunkelbraun. Das Tier (im<br />

trockenen Zustande) scheint dicht mit weißen Haaren und einzelnen schwarzen Borsten<br />

besetzt zu sein. Um die Augen sind gegen ihr Ende flach verbreitete rostbraune<br />

Härchen zu sehen. Die Behaarung ist am vorliegenden Tiere größtenteils abgerieben<br />

worden.<br />

Phalangium (Dasylobus) Kiilc^ynskii n. sp.<br />

Der Körper ist 5*1 mm lang und bis 3*i mm breit. Der Céphalothorax ist vorne<br />

beiderseits leicht ausgeschweift, mit zwei kurzen Spitzen nächst der Außenseite der<br />

Mandibeln, seine Furchen sind zwar seicht, aber deutlich. Die hinteren Furchen sind<br />

leicht nach vorne gebogen, den Augenhügel nicht berührend. Die ganz stumpfen Zähnchen,<br />

welche eigentlich ein Wärzchen mit kurzem Dorne vorstellen, nur an dem Céphalothorax<br />

schwach und in geringer Zahl entwickelt. Beiderseits des Augenhügels sind<br />

je zwei Zähnchen. Vor der Mitte des Stirnrandes längs der Seitenfurchen laufen zwei<br />

nach hinten divergierende Reihen von je vier bis fünf Zähnchen. Zwischen Längsfurchen<br />

und Seitenrande sieht man nächst den Drüsenöffnungen je drei Zähnchen, in<br />

den hinteren Querreihen zehn bis zwölf Zähnchen. Die meisten der Zahn wärzchen sind<br />

mit <strong>einer</strong> kurzen seitlichen Borste versehen. Das Abdomen ist vollkommen glatt ohne<br />

Borsten.<br />

Der Augenhügel ist oben 0*7 mm lang, zwischen beiden Augen 0*45 mm breit und<br />

o - 4 mm hoch. Er ist nach hinten verbreitet und oben der Länge nach seicht gefurcht.<br />

Sein Rand ist oberhalb der Augen leicht gekerbt, vorne mit vereinzelten kurzen Börstchen.<br />

Die seichten Querrinnen treten in die mittlere Längsfurche ein. Der Zwischenraum<br />

oberhalb der Mandibelnbasis ist unbewehrt. Die ganze Unterseite ist spärlich mit<br />

kurzen schwarzen Börstchen besetzt. Die Mandibeln sind im ganzen schwach. Das<br />

Grundglied ist o^min, das zweite Glied 1*7 mm, der bewegliche Finger o'j mm lang.<br />

An der Oberseite des Grundgliedes sind sehr kurze Zähnchen mit nebenstehenden Borsten<br />

zerstreut. Die übrigen Glieder sind kurz und licht beborstet.<br />

Die Palpenglieder sind größtenteils einfach beborstet. Nur an den Schenkeln (an<br />

der Außenseite) sieht man etwa 21 Zähnchen mit nebenstehenden Borsten. An der<br />

Unterseite sind fünf walzenförmige Wärzchen, von welchen jedes in eine längere Borste<br />

endigt. Der innere sehr kurze Schenkelvorsprung steht fast vertikal ab. Der Patellarvorsprung<br />

wie die übrigen am Ende abgerundet, am Rande gerade, dicht borstig, fast<br />

so lang wie das Glied selbst, 0*5 mm breit und gegen das Ende nur wenig verschmälert.<br />

Der Tibialvorsprung ist deutlich entwickelt, aber kürzer als der Patellarvorsprung. Der<br />

Tarsus ist gerade und schlank, mit einfacher, stark gekrümmter Klaue. Die Länge der<br />

Palpenglieder von der Außenseite gemessen: Femur 1*4 mm (von der unteren und hinteren<br />

zur oberen und vorderen Ecke gemessen), Patella samt dem Vorsprunge oben<br />

gemessen 07 -f- O"3 w», unten nur 0*55 mm, Tibia eg mm und Tarsus i*6mm. Das<br />

III. Beinpaar ist das stärkste, mit nur wenig kantigen Patellen und Tibien. Sonst sind<br />

die übrigen Glieder mit Ausnahme der nur wenig kantigen Patellen und Tibien des<br />

I. Paares abgerundet. Die Vorderränder der sämtlichen Patellen laufen in drei borstentragende<br />

Spitzen aus. Die Füße sind kurz und steif beborstet. Nur an den Trochanteren<br />

und Schenkeln sind sehr stumpfe Zähnchen mit nebenstehender Borste reihen-


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 149<br />

weise entwickelt. Im ganzen sind die Füße dünn. Die Metatarsen I und III sind unten<br />

ohne seitliche Borstenreihen und tragen in ihrer zweiten Hälfte (gegen das Ende) zwei<br />

kurze Stacheln. Jene des II. und IV. Beinpaares an derselben Stelle mit 2. 2 kurzen<br />

Stacheln. Die Länge der Beinglieder (Femora, Patella, Tibia und Metatarsus) von außen<br />

und an der Rückenseite abgemessen: I. 1*9 (-f- o*3 des Ansatzteiles), 1 ) 1, 2 - 2, 2*5 mm;<br />

II. 4-4, 1-2, 37, 4-2 mm; III. 27, 1, 2*15, 3*2 mm; IV. 4*5, i*i, 2*8, 4-15 mm.<br />

Die ganze Oberfläche ist licht gelblichgrau. Die dunkelbraune Sattelzeichnung ist<br />

nur an den Rändern bemerkbar; in der Mitte ist sie verlöscht und weißlich gefleckt.<br />

An beiden Seiten dieser Zeichnung ziehen sich Reihen weißlicher, in der Mitte braun<br />

punktierter Fleckchen. Der Céphalothorax ist weit lichter (gelblichweiß) gefärbt und<br />

braun gefleckt. Beiderseits am Außenrande sieht man vier braune Längsstrichel, von<br />

denen das vorderste dreieckig und ein wenig quergestellt ist. Von dem Augenhügel bis<br />

zum Stirnrande zieht sich ein in der Mitte längsgeteilter Fleck mit parallelen Seitenrändern,<br />

welcher nach vorne spitzig ausläuft. Durch kurze Strichelchen sind mit ihm<br />

zwei runde Fleckchen verbunden. Zwischen dem Augenhügel und den Seitenfurchen<br />

sind beiderseits je vier zickzack geordnete braune Längsfleckchen zerstreut. Der Augenhügel<br />

ist braun, mit weißlichen Augenringen, Querkämmchen und Längsfurche. Der<br />

Zwischenraum beider Querfurchen ist braun gefleckt. Die weißliche Färbung der Mandibeln<br />

ist am zweiten Gliede durch hellbraune Querstreifchen stark verdrängt, so daß<br />

die helle Farbe nur an der Rückenseite als weißliches Streifchen hervortritt. Die drei<br />

ersten Palpenglieder sind an den Seiten licht gebräunt, so daß sie an der Rückenseite<br />

weißlich gestreift erscheinen. Die Beinglieder sind gelblichweiß, aber meist lichtbraun<br />

gedunkelt, so daß die helle Farbe nur in der Mitte und an beiden Enden des Gliedes<br />

als weißliche Ringe auftritt. Die Unterseite ist weißlich. Die Hüften sind an beiden<br />

Seiten und am Grunde lichtbraun gefleckt und punktiert. An den ersten Abdominalsegmenten<br />

ziehen sich Querreihen von dunkelbraunen Punkten. Der Abdomenfortsatz<br />

ist am Ende abgerundet.<br />

Ein Männchen im östlichen Erdschiasgebiete am 3. Juni gefangen.<br />

Phalangium (Dasylobus) argaeicum n. sp.<br />

Die Körperlänge beträgt 9 mm, die Breite (hinter dem IV. Beinpaare) 5-3 mm. Der<br />

Céphalothorax ist vorne beiderseits mäßig ausgeschweift, mit deutlichen Furchen und<br />

zahlreichen Zähnchen, welche stark entwickelt sind. Direkt vor dem Augenhügel stehen<br />

drei hintereinander gestellte Zähnchen, von denen der vorderste dicht am Stirnrande<br />

steht. Beiderseits derselben ziehen sich zwei andere Reihen. Die innere hat zwei, die<br />

äußere drei Zähnchen. Von dem mittleren Zähnchen, welches außer Reihe steht, zieht<br />

sich nach beiden Seiten eine nach hinten divergierende Reihe von sechs Zähnchen,<br />

welche in Zickzackrichtung längs der Seitenfurche sich zieht. Zwischen Seitenfurche<br />

und Außenrand bemerkt man 15 Zähnchen, von denen einige im Vorderwinkel emporragen.<br />

Von den zwei hinteren Querreihen enthält die erste zwölf, die zweite zehn<br />

Zähnchen. Nach hinten zieht sich noch eine unregelmäßige Reihe von wenig entwickelten<br />

Zähnchen. In der hinteren Ecke des Céphalothorax ist eine Gruppe von fünf<br />

Zähnchen und hinter dem Augenhügel steht auch ein Paar. Der Augenhügel ist oben<br />

09 mm lang, zwischen den Augen o*6 mm breit und ebenso hoch. An jedem oberen<br />

Rande beiderseits stehen i3 Zähnchen. Die Mandibeln sind mäßig stark; ihr Grund-<br />

x ) An der breiteren, nach hinten zugespitzten Unterseite abgemessen!<br />

12*


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glied ist o - 9 mm lang, von oben gemessen, und mit etwa einem Dutzend Zähnchen besetzt.<br />

Das zweite Glied ist 2-4 mm, das dritte 0.5 mm lang. Beide sind nur spärlich mit<br />

kurzen Börstchen besetzt. Der bewegliche Finger ist am Ende stark gekrümmt. Die<br />

Scherenglieder haben an der Innenseite etwa sieben meist sehr undeutliche Zähnchen.<br />

Die ersten drei Palpenglieder sind an den vorderen Ecken ausgezogen und hier dicht<br />

beborstet. Die Schenkel haben nur einen geringen Vorsprung. Einen breiten, aber<br />

kurzen Vorsprung haben die Tibien. Der Patellarvorsprung ist fast so lang wie das<br />

Glied selbst, am Ende abgerundet und am Rande gerade. Die Länge der Palpenglieder<br />

beträgt: Femur 2*1 mm, Patellen o'8mm unten und 1*4mm oben samt Vorsprung,<br />

welcher selbst 0*4 mm lang ist, Tibien n mm und Tarsen 22 mm. Die Klaue ist einfach<br />

und gekrümmt. Die ganze Unterseite ist spärlich mit Borsten besetzt. Die Füße<br />

des I. und III. Paares haben deutlich kantige Schenkeln, Patellen und Tibien. Die<br />

Schenkel II und IV sind merklich dünner und schwach kantig. Bestachelung wie bei<br />

voriger Art.<br />

Die Länge der Beine: I. 3-3 (-f-o*3), r3, 2*8, fimm; II. 5-9 (-j-o^), i*8, 5*1,<br />

6-6m;n; III. 3*8 (+o'3), i-8, 3-i, 5mm; IV. 5-8 (+0-4). i«8, 4*2, 8mm.<br />

Die weiße Grundfarbe erscheint nur an den Körperrändern, welche weiß gefleckt<br />

sind, und an der Unterseite; sonst ist die Oberseite dunkelbraun. Vor dem Augenhügel<br />

ist die Vorderseite heller als am Vorderrande; beiderseits des Hügels sind zwei dreieckige<br />

Fleckchen von heller brauner Farbe. An der Rückenseite ist die übliche Sattelzeichnung<br />

gut erhalten, durch hellere Zwischenfelder der Quere nach geteilt und rund<br />

weiß punktiert. Dagegen bemerkt man in den unregelmäßigen weißen Seitenstreifen<br />

braune Punkte und Fleckchen, so daß die Seiten wie marmoriert erscheinen. Die Unterseite<br />

ist weiß, der Quere nach angebräunt und schwarzbraun punktiert. Die Mandibeln<br />

und Palpen sind hell gefärbt und wie bei voriger Art gefleckt. Ebenso die Füße. Nur<br />

die weiße Farbe hebt sich von dunkelbrauner Zeichnung scharf ab. Die Beinhüften<br />

sind beiderseits so wie am Grunde braun gefleckt, am Ende braun angelaufen. Die<br />

Trochanteren sind nur am Ende weiß geringelt, sonst braun. Die Schenkel sind nur<br />

an dem Ansätze und am Ende weiß, sonst in der zweiten Hälfte weit heller als in der<br />

ersten, welche dunkelbraun ist. Die Patellen sowie die Schenkel und Tibien sind oben<br />

am Endrande in drei weißliche Spitzen ausgezogen. Die Tibien sind doppelt so breit,<br />

braun geringelt, sonst weiß, besonders an beiden Enden. Die Metatarsen und Tarsen<br />

sind hellbraun, stellenweise schmal schwarzbraun angelaufen.<br />

Ein einziges im Erdschias-Gebiete gesammeltes Weibchen scheint mir mit voriger<br />

Art nahe verwandt oder sogar identisch zu sein.<br />

Phalangium Strafidt n. sp.<br />

Männchen. Der Céphalothorax ist 1*5 mm, das Abdomen 2'6mm lang. Die<br />

Körperbreite beträgt 3 mm (hinter den IV. Hüften). Die Zähnchen an der Vorderseite<br />

des Céphalothorax sind nur in geringer Zahl entwickelt. In der Mitte des Stirnrandes<br />

steht ein schwaches Zähnchen und von ihm ziehen sich beiderseits je zwei schiefe Reihen<br />

nach hinten. Links zählte ich vier, rechts sechs. Ebenso verschieden ist die Zahl der<br />

beiderseits des Augenhügels stehenden Zähnchen. Links stehen fünf — drei von ihnen<br />

hintereinander längs des Augenhügels gestellt — rechts jsechs in einem Hexagon geordnet.<br />

Am Außenrande sind etwa 24—26 Zähnchen vorhanden, von denen einige<br />

(etwa 14) im Außenwinkel angehäuft sind. Zwischen dem Augenhügel und der ersten<br />

fast geraden Querfurche sieht man eine in der Mitte unterbrochene Querreihe von zwölf,


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Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. 15 1<br />

zwischen der geraden ersten und leicht nach hinten gebogenen zweiten Querfurche<br />

wieder eine Reihe von acht Zähnchen. Von den Querreihen des Abdomens sind höchstens<br />

zwei mit wenigen Zähnchen entwickelt. Von den übrigen sieht man nur hie und<br />

da besonders an den Seiten einzeln stehende Zähnchen. Erst die vorletzten Reihen sind<br />

wieder komplett. Der Augenhügel ist o-6 mm lang und ebenso weit von dem Vorderrande<br />

entfernt, o*3 mm breit und 0-4 mm hoch. In der Mitte mäßig gefurcht und oberhalb<br />

der Augen mit acht bis neun Zähnchen, von denen die drei vordersten sehr klein<br />

sind. Im Zwischenräume oberhalb der Mandibelbasis sieht man zwei kleine Dörnchen.<br />

Die Mandibeln sind schwach, mit schwarzen Börstchen, von denen einige an gelblichen<br />

Wärzchen stehen, besetzt. Das Grundglied ist o'$mm lang, das zweite Glied 1*9 und<br />

der bewegliche Finger o*8 mm lang. Beiderseits der Fingerbasis sieht man zwei schwarze<br />

kugelige Körperchen. Der Finger ist ohne Borsten. Die Palpen sind im ganzen kurz<br />

und nur mäßig mit kurzen schwarzen Borsten besetzt. Die Glieder derselben sind —<br />

bis auf das gegen das Ende ein wenig verbreiterte Patellarglied — schlank und abgerundet.<br />

Die Länge der Palpenglieder beträgt: 1-5, o*8, 1 und 2*1 mm. Die Schenkel<br />

sind an der Unterseite leicht gebogen. Die Beine bis auf das III. und IV. Paar abgebrochen.<br />

Die Hüften des II. Beinpaares sehr schmal. Die Hüften und Trochanteren<br />

sind mit kurzen schwarzen, in Reihen geordneten Börstchen besetzt. Die Schenkel,<br />

Patellen und Tibien sind scharf fünf kantig; die zwei ersteren haben fünf Reihen starker<br />

Dorne, welche auf gelblichweißen Wärzchen stehen und meist von <strong>einer</strong> Borste begleitet<br />

sind. Die stärksten Zähnchen sind auf den Schenkeln. Die Tibien III und IV<br />

sind oben und unten sowie am Ende mit zahlreichen dem Gliede dicht anliegenden<br />

Börstchen besetzt. Somit entstehen vorne und hinten kahle Zwischenstellen. An den<br />

Kanten sieht man einige weiter voneinander gestellte aufrechtstehende Zähnchen, welche<br />

besonders in den zwei untersten Reihen stark entwickelt sind. Die Metatarsen sind<br />

abgerundet und mit schwachen Borsten bedeckt.<br />

Die Grundfarbe ist gelblichweiß. Der Augenhügel sowie die Sattelzeichnung sind<br />

hellbraun. Die Zeichnung ist an beiden Seiten tief zickzack eingeschnitten und die<br />

Spitzen der Einschnitte mehr dunkelbraun getupft. Die Bauchseiten sind braun angelaufen.<br />

Der weißliche Zwischenraum ist braun punktiert. Vorne auf dem Céphalothorax<br />

sind beiderseits zwei rundliche Fleckchen und ganz nach vorne ziehen sich von<br />

dem Augenhügel zwei braune, voneinander durch eine weißliche Linie getrennte Längsstrichel.<br />

Die Mandibeln und Palpen sind gelblichweiß und nur wenig von braunen<br />

Fleckchen und Stricheln verdunkelt. Besonders nett sind die braunen Linien an Palpen,<br />

und zwar an Schenkeln, Patellen und Tibien. Die Beine sind oben und stellenweise<br />

auch seitlich braun, sonst gelblichweiß gefärbt. Die Hüften sind weiß, am Ende mit<br />

<strong>einer</strong> schmalen Querlinie, hauptsächlich an der Basis und an der Hinterseite braun punktiert.<br />

Auffallend sind dunkelbraune Punkte, besonders an den Patellen sowie an den<br />

Spitzen der anderen Glieder. Die Bauchseite ist weiß mit braunen Punkten an den<br />

Grenzen der einzelnen Segmente.<br />

Das Weibchen. Die Körperlänge beträgt 8*5 mm, die Breite 3'3 mm (hinter den<br />

Hüften des IV. Beinpaares). Die etwas undeutlichen Zähnchen an der Oberseite des<br />

Körpers und besonders jene des Céphalothorax sind nur spärlich vorhanden. So sieht<br />

man vor dem Augenhügel zwei nach hinten divergierende Reihen, von welchen jede<br />

sieben vorne sehr winzige Zähnchen besitzt. Dann folgen drei beiderseits parallel mit<br />

dem Hügel laufende Zähnchen. Hinter dem Augenhügel eine Querreihe von sechs<br />

Zähnchen. Sonst nur vereinzelte Zähnchen. Mehrere Zähnchen rindet man am Seitenrande<br />

des Céphalothorax) sie sind sämtlich sehr niedrig und wenig deutlich. Die


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I5 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Mandibeln sowie die Palpen sind ähnlich gebaut wie bei dem d\ Die Länge des Palpengliedes,<br />

von denen das Patellarglied nach innen leicht erweitert ist, weist folgende Maße:<br />

Schenkel i*8, i, i und 2^25 mm. Die Klaue ist einfach und mäßig gekrümmt.<br />

Der Augenhügel ist 0*55 mm lang, so hoch wie lang und 0*4 mm breit. Seine<br />

Höckerchen sind sehr schwach und nur in geringer Zahl (beiderseits vier!) vorhanden;<br />

nebenan vorne und hinten stehen beiderseits einzelne kurze Börstchen.<br />

Die Sattelzeichnung auf einem graugelben Grunde ist vorne dicht hinter dem<br />

Augenhügel sehr breit und gerade, mit fast parallelen Seiten, dann wieder stärker verschmälert<br />

(ungefähr zwischen Hüften des IV. Beinpaares), dann wieder erweitert zugespitzt<br />

und nochmals mäßig eingeschnürt und bis zum Ende sich hinziehend. Der hintere<br />

Teil ist breit stumpf zugespitzt und wenig deutlich ausgeprägt. Hier bemerkt man<br />

weiße Querlinien (etwa drei bis vier). Die ganze Zeichnung ist durch einen keilförmigen<br />

Fleck von weißer Farbe halbiert. Die Rückenseiten sind braun angelaufen, weiß getupft,<br />

gegen die Sattelzeichnung buchtig. Die Spitzen mit der Zeichnung durch braune<br />

Punkte verbunden. Die Unterseite weißlich, mit Querreihen von braunen Punkten und<br />

Stricheln. Sämtliche Beine sind abgebrochen und wie es scheint mit jenen der anderen<br />

Individuen zusammengeworfen. Deswegen sind die Längenangaben ohne Wert. Die<br />

Hüften sind wie bei dem d 1 gebräunt, aber weit heller.<br />

Das einzige Männchen und Weibchen wurden bei Nigde gefangen. Sie gehören<br />

wahrscheinlich zusammen.<br />

Egaenus Marenyelleri n. sp.<br />

Die Länge des Céphalothorax beträgt r6 mm, jene des Abdomens 27 mm. Hinter<br />

den Hüften des IV. Beinpaares ist er 2'8 min breit, die größte Breite des Abdomens ist<br />

3 mm. Die ganze Oberfläche ist mit kurzen Börstchen besetzt, besonders am Hinterleibe.<br />

Der Céphalothorax ist mit kurzen, wenig entwickelten Zähnchen bedeckt. Dieselben<br />

sind vor dem Augenhügel in Querreihen gestellt. Längs des Augenhügels zieht<br />

sich eine Reihe von drei Zähnchen. Ebenso sind hinter dem Augenhügel einige Querreihen<br />

von sechs bis sieben Zähnchen, von denen die zwei vordersten am deutlichsten<br />

sind. In den hinteren Querreihen fehlen einige Zähnchen. Sonst ist die Zähnchenzahl<br />

an demselben Individuum wenig konstant, indem die Zähnchen nicht gleich entwickelt<br />

sind.<br />

Der Augenhügel ist o - 6 mm lang und zwischen den Augen o*3 mm breit, fast<br />

ebenso hoch und hat oberhalb der Augen zwei in der Mitte sich berührende Längswülste<br />

ohne merkliche Zähnchen. Anstatt derselben sieht man einige vereinzelte<br />

schwarze Körnchen und kurze Börstchen. Die Palpen sind im ganzen kurz und dünn.<br />

Ihre Schenkel sind i*3 mm lang. Die Länge der übrigen Glieder ist: 0*7, 0*7 und i*6 mm.<br />

Das Schenkelglied nur wenig an der Innenseite vorspringend. Das breiteste Glied ist<br />

die Patella, welche wenig, aber deutlich nach vorne erweitert ist. Die Palpenglieder sind<br />

ziemlich dicht, kurz und schwarz beborstet, nicht gezähnt. Die einfache Klaue ist sehr<br />

kurz und nur wenig gebogen, fast gerade. Das I. Beinpaar ist das stärkste, aber nicht<br />

auffallend stark. Die Beinglieder sind meist abgerundet und nur schwach kantig, besonders<br />

jene des I. und III. Beinpaares. Die Glieder sind meist ziemlich dicht mit ungleich<br />

langen und starken Börstchen besetzt. Die Tibien I mit kurzen Zähnchen an<br />

der Unterseite. Einzelne weit von einander gestellte Zähnchenpaare findet man an der<br />

Unterseite der Metatarsen. Die Länge der Beinglieder: I. 2*5 (+0*2 Ansatz), 1-2, 2*1


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und 2*4 mm; II. 3*5 -j-O'3, i*3, 2*8 und 3 mm; III. 2*2 -f- 0*25, i*i, 1*75 und 2*9 mm;<br />

IV. 3'4-}-o - 3, i'3; 2*5 und 4*2 mm.<br />

Die Mandibeln im ganzen schwach. Das erste Glied ist 0*5 mm, das zweite i*8 mm<br />

und das dritte 0*5 mm lang. Der bewegliche Finger hat in der Mitte einen einzigen<br />

ziemlich großen Zahn, einen eben solchen Zahn hat der zweite Finger. Sonst sind die<br />

Glieder von normaler Form und borstig.<br />

Die Grundfarbe ist graugelblich mit deutlicher Sattelzeichnung, deren dunkelbraun<br />

angelaufene Seitenränder dicht an der ersten Querfurche hinter dem Augenhügel beginnen.<br />

Zwischen beiden Querfurchen sind die Seitenränder fast parallel, dann plötzlich<br />

eingezogen, dann im ersten Drittel des Abdomen erweitert und spitzig ausgezogen,<br />

dann wieder eingezogen und endlich am Ende wieder auseinandergehend. Die Mitte<br />

der Zeichnung ist hellgefärbt sowie die nächste Umgebung. Die Bauchseiten sind angebräunt,<br />

mit in Querreihen sich herunter ziehenden braunen Punkten. Mit ihnen<br />

wechseln die weißlichgelben Punkte und Pünktchen ab. Die Unterseite ist weißlich,<br />

kurz beborstet, mit Querreihen von dunkelbraunen Punkten. Der Augenhügel ist bräunlichgelb,<br />

ebenso die Mandibeln, Palpen und Füße. Auffallend sind die dunkelbraunen<br />

Längsbändchen an der Ober- und Vorderseite der einzelnen Glieder. Die Unterseite<br />

der Patellen und Tibien der einzelnen Füße ist dunkelbraun, zuweilen mit größeren<br />

dunkleren Randfleckchen. Die Zeichnung ist nicht konstant, hie und da dominiert die<br />

helle Grundfarbe. Die Hüften der Beine sind am Grunde mit zwei braunen Längsstrichelchen,<br />

an den beiden Seiten, besonders hinten, mit <strong>einer</strong> Reihe von Punkten<br />

von derselben Farbe schön geziert. Gegen das Ende sind die Hüften leicht braun angelaufen/<br />

Ein einziges Männchen wurde an der Nordseite des Erdschias-Dagh Ende Mai<br />

gefangen.<br />

Chelifer subruber Simon.<br />

Ein einziges auf dem Serai-Dagh (1620 m) bei Konia am i3. Mai gefangenes Exemplar<br />

stimmt am besten mit jener Simonschen Art. Die Bestimmung bleibt fraglich,<br />

indem die Figur der Palpen von Ch. subruber in Les Arachnides de France, Tome 7,<br />

PL 18, Fig. 7 sehr schematisch vorgeführt ist und anderseits das Vergleichungsmaterial<br />

mir gänzlich fehlt.<br />

Der Céphalothorax ist 0*9m;n, das Abdomen i'imm lang. Die Breite des Abdomens<br />

i # 3 mm. Die Länge der Palpenglieder: Femur 1 mm, Tibia 0*75 mm, der Handstiel<br />

o'2 mm, sämtlich von oben gemessen. Die Handbasis o'8 mm lang und 0*5 mm<br />

breit, der bewegliche Finger 0*56 mm lang (von unten gemessen). Die Hand ist ziemlich<br />

schmal und trägt kurze am Ende dreizähnige und viele lange einfache Borsten.<br />

Ebenso bewehrt sind an beiden Seiten die Femora, Trochanteren und Tibien. Die Fußklauen<br />

sind einfach. Die Palpenschenkel sind innen fast gerade, außen leicht gebogen.<br />

Die Tibia ist keulenförmig, innen stärker ausgebogen. Die Hand ist breiter als die Tibia,<br />

am Ende stumpf zugespitzt und mit leicht gebogenen Fingern. Der ganze Körper ist<br />

gleichmäßig fein gekörnt.<br />

Jede Hälfte der Rückenschildchen am Abdomen zeigt drei hellgelbe Punkte mit<br />

kurzen stumpfen Borsten. Außerdem bemerkt man an der Vorderseite vier schmale<br />

und kurze Spalten (organa lyriformia). Sonst sind noch oben kleine gelbliche Pünktchen<br />

zerstreut. Die Galea ist schlank, am Ende mit drei parallelen fingerartigen Ausläufern.


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154 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Chelifer cancroides Linné.<br />

Der Céphalothorax ist o'8 mm, das Abdomen 3*2 mm lang. Am Céphalothorax<br />

sind zwei tiefe und gerade Querfurchen zu bemerken. Der ganze Körper sowie die<br />

Palpenglieder mit Ausnahme der fast glatten Hand fein chagriniert.<br />

Die Länge der Palpenglieder: Femur i*3 mm, Tibia 1*15 mm, Basalteil der Hand<br />

og mm, die Finger 0*9 mm und der Handstiel o*i mm lang. Samt Hüfte sind die Palpen<br />

4*4 mm lang, länger als der Körper. Die Tibia ist o # 3 mm, die Hand 0*53 mm (an der<br />

Basis) breit.<br />

Ein einziges Stück von Karapunar (Mitte Juli).<br />

Tafelerklärung.<br />

Tafel IV.<br />

Fig. 1. Amaiirobius (Titanoeca) incerta n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 2. Dysdera argaeica n. sp. d Rechter Palpus von außen.<br />

» 3. » asiatica n. sp. d Linker Palpus a) von außen, b) von innen.<br />

» 4. » longimandibularis n. sp. d Linker Palpus a) von außen, b) von innen.<br />

» 5. Harpactes Sturanyi n. sp. d" Linker Palpus von innen.<br />

» 6. » Babori n. sp. d Rechter Palpus von innen.<br />

» 7. Prosthesima Strandi n. sp. ç Epigyne.<br />

» 8. Pterotricha lentiginosioides n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 9. » pitlchra n. sp. ç Epygine.<br />

» 10. Zodarhim Thoni n. sp. d 1 Linker Palpus von außen.<br />

» 11. Lithyphantes Dahli n. sp. cf Rechter Palpus von außen.<br />

» 12. Xysticus asiaticus n. sp. 9 Epigyne.<br />

» i3. » orientalis n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 14. » mont anus n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 15. Tegenaria argaeica n. sp. a) d Palpus, &) ç Epigyne.<br />

Tafel V.<br />

Fig. 16. Lycosa lineatipe n. sp. d Palpus.<br />

» 17. Pardosa incerta n. sp. 9 Epigyne.<br />

> 18. » consimilis n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 19. » proxima n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 20. » ilgünensis n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 21. » Pentitevi n. sp. d 1 Linker Palpus von unten.<br />

» 22. » ilgünensis n. sp. d 1 Palpus, a) von unten, b) von der Seite.<br />

» 23. » sp. Epigyne.<br />

» 24. » Pentheri n. sp. 9 Epigyne.<br />

» 25. Salticus Maren^elleri n. sp. a) d 1 Palpus, b) Epigyne.<br />

» 26. Pseudicius Kulc^ynskii n. sp. a) d Palpus, b) 9 Epigyne.


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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. 155<br />

Hydrachniden.<br />

Von<br />

Dr. Karl Thon<br />

(Prag).<br />

Mit zwei Tafeln (Nr. VI und VII).<br />

Unter den Gammariden, welche Herr Dr. A. Penther in kleinen Seen auf dem<br />

Erdschias gesammelt hatte, befanden sich einige Wassermilben, die zwei bekannten<br />

Gattungen Hydrachna (Müll.) Koch und Eulais Latr. angehören und neue Arten darstellen.<br />

Hydrachna orientalis n. sp.<br />

(Taf. VI, Fig. 2; Taf. VII, Fig. 6—9.)<br />

Zur nachstehenden Beschreibung dienten einige Nymphen; es befand sich kein<br />

adultes Tier in dem Materiale. Die Form gehört jener Formengruppe an, welche<br />

durch die vollständige Abwesenheit oder ganz kümmerliche Entwicklung der Rückenschilder<br />

charakterisiert sind. Durch die Gestalt der Maxillartaster steht sie etwa in der<br />

Mitte zwischen H. leegei Koen. und H. crassipalpis Piers. Die Beschaffenheit des<br />

dritten und vierten Epimeralgliedes erinnert an die H. levigata Koen.<br />

Die Hautpapillen sind größtenteils rundlich, jedoch sehr wenig entwickelt, niedrig<br />

und spärlich. An der frontalen Partie in der Umgebung von Augen, dann auf den seitlichen<br />

Körperpartien verlängern sie sich manchmal in längliche, mehr oder minder<br />

niedrige Falten von unregelmäßigen Konturen. Die ventrale Körperwand ist mit gleichmäßig<br />

verteilten, ziemlich rundlichen Papillen bedeckt, ihre Konturen sind aber unregelmäßig.<br />

Alle diese Erscheinungen lassen sich auf die Jugend der Nymphen zurückführen.<br />

Die Topographie der fronto-dorsalen Region ist nach dem üblichen Plane<br />

arrangiert (siehe Taf. VII, Fig. 8). Die Entfernungen beider Augenkapseln absolut und<br />

relativ sehr klein, = 0*44 mm. Auf der beigegebenen Abbildung und bei den Nymphen,<br />

die mir zur Untersuchung standen, habe ich keine Rückenschilder gefunden. Bloß bei<br />

<strong>einer</strong> etwas älteren Nymphe fand ich in einem Präparate in der Cuticula der frontalen<br />

Region ein ganz kleines dreieckiges Schildchen, welches aus einem dünnen Chitin bestand<br />

und ähnlich skulpturiert war, wie wir es auf den Rückenschildern anderer Hydrachna-Porten<br />

wiederfinden. Die oberen zwei Ecken des Schildchens trugen je ein<br />

kleines Grübchen. Das zweite, symmetrische Schildchen habe ich nicht gefunden, da<br />

die entsprechende Nymphe bei der Präparation verletzt wurde. M<strong>einer</strong> Meinung nach<br />

handelt es sich hier wirklich um ein unregelmäßiges dorsales Schildchen, dessen Anwesenheit<br />

entweder ein Zeichen des sexuellen Dimorphismus ist oder erst in älteren<br />

Nymphenstadien zum Vorschein kommt. Ein ähnliches Beispiel hat Ribaga 1 ) beschrieben.<br />

Die frontalen Sinnesborsten sitzen nahe den Augenkapseln in einem Grübchen,<br />

welches durch ein ovales, verhältnismäßig großes Schildchen umgeben ist, dessen<br />

unterer Rand bedeutend verdickt ist. Die Schildchen, welche die Ausführungsspalten<br />

der Hautdrüsen umgeben, sind ganz klein.<br />

x ) Ribaga: Diagnosi di alcune specie nuove di Hydrachnidae e di un Ixodidae del Sud America.<br />

Portici 1903, Estratto dagli Annali d. R. Scuola Sup. di Agricoltura in Portici, Voi. V.


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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Das Mundorgan ist 0-95 mm lang, die Mandibeln messen 1-41 mm in der Länge.<br />

Der Mundkegel ist auf gewöhnliche Weise organisiert. Der Basalteil (bei der Seitenansicht)<br />

ist eng, geht allmählich in den Rüssel über, welcher an s<strong>einer</strong> Basis bloß unbedeutend<br />

enger ist als der Basalteil selbst. Der Rüssel ist fast gerade, von dem Basalteile<br />

durch eine unbedeutende knieartige Umbiegung gesondert. Er verengt sich<br />

allmählich dem distalen Ende zu, die Ränder jedoch laufen in der ersten Hälfte s<strong>einer</strong><br />

Länge fast parallel durch. Die Mandibeln sind sehr stark und breit, von <strong>einer</strong> üblichen<br />

Organisation. Auch in dem Trachealapparate finden wir keine Abweichungen von<br />

dem gewöhnlichen Modus.<br />

Die Maxillartaster sind bloß um ihr letztes und einen Teil des vorletzten Gliedes<br />

länger als der Rüssel. Die einzelnen Tasterglieder verhalten sich folgendermaßen gegeneinander<br />

(gemessen an der dorsalen Seite):<br />

9 : 9 : i3 : 5*5 (auch mit dem dorsalen Zahne) : 3.<br />

Die ersten zwei Glieder sind bloß ganz unbedeutend breiter als das längste dritte<br />

Glied; sie sind gleich breit, bloß das erste weist an s<strong>einer</strong> Basis eine kleine Erweiterung<br />

auf. Beide sind gleich lang, das zweite namentlich in der Nähe des distalen Endes<br />

schwach gebogen. Das dritte Palpenglied ist an s<strong>einer</strong> Basis unbedeutend enger als das<br />

vorhergehende Glied. Sein dorsaler Rand ist kaum gebogen, fast gerade, der ventrale<br />

Rand aber wellenartig gebogen, etwa in einem Drittel der Länge von dem distalen<br />

Gliederende bildet er eine kleine Erhebung und verengt sich dann gegen das distale<br />

Ende. Das vorletzte Glied ist enger als das dritte. Der dorsale und ventrale Rand fast<br />

parallel, gerade. Der dorsale Rand lauft in einen üblichen Zahn aus, welcher bedeutend<br />

lang, eng, schwach gebogen und ziemlich scharf zugespitzt ist. Das keilförmige<br />

Endglied ist um die Hälfte s<strong>einer</strong> Länge länger als der Zahn des vorhergehenden Gliedes.<br />

An der distalen Spitze des Gliedes sitzen einige winzige Zähnchen. Die Länge der<br />

Maxillartaster beträgt 0*67 mm. Die Taster sind folgendermaßen bewaffnet: Äußere<br />

Seite: Die laterale äußere Wand des basalen Gliedes ist nackt, auf der dorsalen Seite<br />

sitzt eine Borste. An der lateralen Wand des zweiten Gliedes sitzen drei lange und<br />

schlanke Borsten nahe dem distalen Ende, zwei kürzere nahe der Basis. Auf der dorsalen<br />

Seite befindet sich eine Reihe von fünf kurzen Borsten. An der ventralen Erhebung<br />

des dritten Gliedes befindet sich keine Borste, der ganze ventrale Rand ist borstenlos.<br />

An der lateralen Wand sehen wir drei Haarborsten in gleichen Abständen.<br />

Auch der dorsale Rand borstenlos, bloß ganz nahe dem distalen Ende bemerkt man<br />

eine längere Borste. An der äußeren Wand des vorletzten Palpengliedes finden wir<br />

eine Haarborste von gleicher Beschaffenheit wie die des vorhergehenden Gliedes. Der<br />

dorsale Rand nackt. Auf dem letzten Gliede sitzen bloß einige inkonstante Börstchen<br />

nahe dem distalen Ende. Die innere Seite: Die laterale Wand des ersten Gliedes trägt<br />

eine lange Borste nahe dem distalen Ende. An der lateralen Wand des zweiten Gliedes<br />

sitzt eine schiefe Reihe von fünf bis sieben kurzen, aber spitzigen Borsten. Nahe dem<br />

distalen Rande findet man noch zwei kurze und breite Dorne. Die laterale Wand des<br />

dritten Gliedes trägt zwei ähnliche Haarborsten, wie wir sie auf der äußeren Seite gesehen<br />

haben; eine von ihnen sitzt nahe der Basis, die zweite nahe dem distalen Ende.<br />

Das vorletzte Glied besitzt zwei ähnliche Borsten.<br />

Das System der Epimeralglieder nimmt fast die ganze vordere Körperhälfte der<br />

ventralen Seite ein. Charakteristisch ist die Topographie des dritten und vierten Epimers.<br />

Das letztere hat eine rechteckige Form, sein oberer und unterer Rand sind parallel,


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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. I57<br />

der innere Rand steht senkrecht zu diesen oder es konvergieren die inneren Ränder bei<br />

der letzten Epimere unbedeutend in der Richtung gegen die untere innere Ecke. Der<br />

Raum, welchen die beiden vierten Epimere für die Area genitalis freilassen, hat die Gestalt<br />

eines ziemlich regelmäßigen Pentagons, dessen beide unteren lateralen Wände fast<br />

senkrecht und parallel sind (siehe Taf. VI, Fig. 2). Der untere horizontale und der zu<br />

ihm senkrecht stehende innere Rand laufen in der inneren unteren Ecke, wo sie zusammenfließen,<br />

in einen langen und breiten Ausläufer, welcher fast so lang ist, was<br />

selbst die Breite des Epimers beträgt. Der Ausläufer verbreitert sich an seinem distalen<br />

Ende in einen breiten Chitinsaum von schaufelartiger Gestalt. Die Ausläufer beider<br />

Epimeren konvergieren schwach gegeneinander. Der innere untere und obere Rand<br />

der vierten Epimere sind scharf begrenzt, markant konturiert und stark verdickt, der<br />

äußere Rand jedoch verschwommen und durch einen unregelmäßigen Chitinsaum ersetzt.<br />

Seine Peripherie ist rundlich. Dort, wo sich dieser mit dem unteren Rande verbindet,<br />

also unter dem Fußgelenke bemerken wir noch einen ziemlich langen und starken<br />

subcutanen Processus. Die senkrechte und horizontale Achse der vierten Epimere verhalten<br />

sich gegeneinander wie 17:30. Die beiden Epimeralglieder des dritten Paares<br />

sind auffallend zu der Körpermediane verschoben. Das Gelenk des dritten Epimeres<br />

sitzt in der Mitte der Länge des oberen Randes des vierten Epimeres, sie reichen also<br />

fast um die Hälfte ihrer Länge über den inneren Rand des vierten Epimeralgliedes. Sie<br />

haben eine keilförmige Gestalt, so daß kein innerer Rand vorhanden ist, der obere und<br />

untere Rand verbinden sich und bilden eine scharfe innere Ecke. Der obere Rand ist<br />

schwach gebogen. Der untere Rand, so lange er im Verbände mit dem vierten Epimere<br />

ist, läuft horizontal durch, dann aber wendet er sich schroff hinauf und verbindet sich<br />

mit dem oberen Rande. An diesem unteren freien Rande befindet sich ein mächtiger,<br />

sehr langer und gerade hinunter laufender Processus. Sämtliche Ränder des dritten<br />

Epimeralgliedes sind dick, ohne irgendwelchen Chitinsaum. Das zweite und dritte Epimeralglied<br />

haben fast dieselbe Gestalt und Größe, sind hakenförmig und tragen stark<br />

verdickte Ränder. Das zweite Glied besitzt an s<strong>einer</strong> unteren inneren Ecke einen chitinösen,<br />

spitzigen Ausläufer, der gegen die äußere Körperwand gerichtet ist und horizontal<br />

durchläuft.<br />

Die Füße sind relativ dick. Sämtliche Glieder, auch die letzten sind fast gleich<br />

dick, bloß die ersten zwei Glieder am letzten Fuße sind unbedeutend breiter. Die Füße<br />

haben folgende Längen:<br />

1. = 1-22 mm, 2. = i"83 mm, 3. = 2*14 mm, 4. = 2"48 mm.<br />

Sie sind auf gewöhnliche Art und Weise bewaffnet und durch die zwei üblichen,<br />

schlanken, sichelartigen Krallen beendigt. Die Schwimmborsten sind in <strong>einer</strong> beträchtlichen<br />

Anzahl vorhanden, hauptsächlich an den letzten zwei Fußpaaren. Die Füße des<br />

zweiten Paares tragen eine größere Anzahl an dem vorletzten, zwei bis drei an dem<br />

vierten Gliede. Die Schwimmborsten namentlich an den letzten zwei Fußpaaren sind<br />

bedeutend lang.<br />

Die Genitalplatten sind, wie es für die Hydrachna-Nymphen charakteristisch<br />

ist, getrennt, von beträchtlicher Größe. Ihr äußerer Rand ist fast gerade, der innere<br />

Rand gebogen und unten gebrochen. Die Erechthästheten sind sehr klein und in<br />

großer Anzahl vorhanden. Die Analöffnung ist klein, hat die gewöhnliche Gestalt<br />

und Lage.<br />

Die Körperlänge gleicht ungefähr 1-5 mm.


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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Eulais maren\elleri n. sp.<br />

(Taf. VI, Fig. 2; Taf. VII, Fig. 1-5.)<br />

Diese Form gehört in die nächste Verwandtschaft der E. hamata Koen. durch<br />

alle Merkmale, welche für diese letztere charakteristisch sind (die Augenbrücke, Organisation<br />

des Mundorganes und der Maxillartaster, Skulptur der Epimeralglieder). Die<br />

Artunterschiede bei unserer Form liegen in erster Reihe in der Form der Augenbrücke<br />

und sind beim ersten Anblick auffallend, in zweiter Reihe in der Beschaffenheit der<br />

Palpen und des Epimeralsystems. Die E. hamata und mit ihr verwandten Formen<br />

stehen den übrigen Eulais-Arten ganz wohl gesondert gegenüber, sie stellen einen<br />

anderen Entwicklungsweg dar, respektive sie stehen an einem anderen phylogenetischen<br />

Stadium als die übrigen Spezies. Die primitiveren Verhältnisse finden wir in erster<br />

Linie in der Organisation der frontalen Körperregion, namentlich in der Topographie<br />

der frontoventralen Muskeln und mit ihnen verbundener Augenbrücke. Wir können<br />

verfolgen, d. h. verschiedene phylogenetische Stadien feststellen, auf welchen einzelne<br />

hatnata-ähnliche Arten stehen geblieben sind, wie die beiden Augenkapseln näher aneinanderrücken<br />

und die Verkürzung der Augenbrücke verursachen. Mit dieser Erscheinung<br />

ist begreiflicherweise das Zusammenfließen der beiden frontoventralen Muskelgruppen<br />

verbunden. Darüber werden wir noch später sprechen. In zweiter Linie kann<br />

man primitivere Verhältnisse in der Organisation der Epimeralglieder erblicken; wir<br />

finden nämlich in der kamata-Gruppe ein Verbindungsglied zwischen den üblichen<br />

plattenartigen Epimeren der Mehrzahl von Hydrachniden und den zierlichen Epimeralskulpturen<br />

der übrigen Eiilais-Artzn. Auch die Maxillartaster zeigen ursprünglichere<br />

Verhältnisse, es ist nämlich zu k<strong>einer</strong> Bildung eines ventralen Höckers an dem dritten<br />

Gliede, was für die meisten Arten charakteristisch ist, gekommen. Auch die Pharyngealrinne<br />

zeigt ursprünglichere Verhältnisse, sie ist ganz einfach gebildet und es hat<br />

sich keine gut unterscheidbare metapharyngeale Partie entwickelt. Es läßt sich derzeit<br />

nicht endgültig entscheiden, ob es sich in den /zamata-ähnlichen Formen, hauptsächlich<br />

denen, welche in Europa leben, um echte Arten oder um Varietäten oder Rassen handelt.<br />

Die Unterschiede in unserer Form sind jedoch so auffallend (vgl. in erster Reihe<br />

die Augenbrücke!) und mindestens in den Exemplaren, welche ich zur Verfügung hatte,<br />

ganz konstant, so daß die Aufstellung <strong>einer</strong> neuen Form ohneweiters ganz berechtigt<br />

ist. Unsere Form können wir nach den jetzigen Kenntnissen als die primitivste Eulais-<br />

Form bezeichnen.<br />

Es lagen einige jüngere weibliche Prosopons vor. Alle Exemplare waren auffallend<br />

flach. Dieser Umstand kam namentlich in den sagittalen Serienschnitten zum Ausdruck,<br />

nämlich darin, daß die frontoventralen Muskeln, welche sonst fast senkrecht<br />

durchlaufen, beinahe horizontal liegen (s. Taf. VII, Fig. 2). Diese auffallende Flachheit<br />

ist mir auch anderswo vorgekommen (z. B. Limnesia tnaculata var. depressa) und es<br />

läßt sich nicht sagen, ob es ein dauernder Unterschied ist oder ein Zustand, welcher<br />

durch physiologische oder entwicklungsgeschichtliche Verhältnisse bedingt ist.<br />

Was die innere Organisation unserer Form anlangt, haben wir nichts Auffallendes<br />

zu erwähnen. Die Eier sind noch ganz jung und in relativ kl<strong>einer</strong> Anzahl vorhanden,<br />

die peripheren Teile des Geschlechtsapparates vollständig ausgebildet, auch<br />

die coxalen Exkretionsorgane weisen keine Abweichungen auf. Bloß die Muskeln<br />

sind dicker als bei den übrigen Eulais-Arten und ihre Struktur läßt sich sehr gut verfolgen.


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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. 159<br />

Die Gestalt des Körpers weicht nicht von dem üblichen Typus. Die Länge =<br />

rSonnn. Die Hautfalten sind auffallend hoch und markant. Sie laufen größtenteils<br />

ganz parallel, berühren sich und verschmelzen sehr selten, an dem vorderen Körperende<br />

umschreiben sie den ganzen Augenschutzapparat, die Drüsenausführungen und<br />

die frontalen Sinnesborsten. Das Bild ist sehr zierlich und am besten jn der beiliegenden<br />

Figur (Taf. VII, Fig. 5) zu erkennen.<br />

Die Ästheten sehr zahlreich, namentlich in der frontoventralen Region, sehr klein.<br />

Die chitinösen Ausfuhrrinnen der Hautdrüsen sehr klein, schmal, von flaschenartiger<br />

Gestalt. Ihre Borste sehr lang und stark. Der ganze Augenschutzapparat besteht aus<br />

einem viel f<strong>einer</strong>en Chitin als wir sonst gewöhnt sind; und was sich nicht bloß auf das<br />

jüngere Alter dieser Tiere zurückführen läßt. Durch diesen Umstand erinnert unsere<br />

Form an die ungarischen Eulaiden. 1 ) Die Augenkapseln haben eine ellipsoidische Gestalt,<br />

sind sehr klein. Ihre Längsachse = 0-204 mm, Querachse = o-i2 mm. Die Augen<br />

sind rundlich, die Linsen von normalem Aussehen. Die Ränder der Augenkapseln sind<br />

nicht besonders verdickt, aber das Chitin ist mit zahlreichen tiefen Grübchen bedeckt.<br />

Die Brücke, welche die beiden Augenkapseln verbindet, ist auffallend lang und eng, in<br />

der Mitte schwach nach unten gekrümmt, wodurch diese Form der ungarischen Art E.<br />

longipons Daday ähnelt. Die Brücke stellt eine enge Querspange dar. Die Sinnesgrübchen<br />

sind von dem Augenkapselrande etwas entfernt, sind rundlich und mit verdickten<br />

Rändern umsäumt. Ihre Borste sehr mächtig. Der Teil der Brücke, welcher ein<br />

Grübchen mitderentsprechenden Augenkapsel verbindet, besteht aus einem sehr dünnen,<br />

durchsichtigen Chitin, welches bloß an den Rändern verdickt ist, so daß es in einigen<br />

Fällen wirklich zum lochartigen Durchbruch der Brücke an dieser Stelle kommt. Die<br />

Mitte der Brücke ist mit länglichen Rinnen skulpturiert. Die Zapfen für die Insertion<br />

der frontoventralen Muskeln sind weit voneinander entfernt, lang, besonders in einem<br />

Falle waren sie auffallend lang. Die beiden Gruppen der frontoventralen Muskeln sind<br />

demgemäß in beiden Körperhälften vollständig getrennt, laufen, wie wir schon gesagt<br />

haben, fast horizontal durch und inserieren in einfacher Weise in dem vordersten ventralen<br />

Körperrande. Die Chitinzapfen (chb) liegen subcutan, sind von dem Ectostracum<br />

überzogen, was auch bei anderen Formen der Fall ist (vgl. Taf. VII, Fig. 1). Das Ectostracum<br />

ist an dieser Stelle etwas verdickt (ep) und ohne Falten. Bei den übrigen<br />

Eidais-Arten sind jene Muskelgruppen verbunden (Fig. 1) und laufen fast senkrecht<br />

durch, so daß wir an dem Querschnitt noch die vordersten Teile des Darmes treffen.<br />

Die Reihe, wie die beiden Muskelgruppen mit ihren Augenbrückenzapfen verschmelzen,<br />

was Hand in Hand mit dem Breiterwerden der Brücke geht, stellt sich so aus: E. maren-<br />

\elleri — longipons Daday — hamata Koen. Interessant ist die hamata-Fovm von<br />

Irland, welche Haibert abgebildet hat, wo die Zapfen schon fast verschmolzen sind. 2 )<br />

Ob diese Erscheinungen auf inneren Ursachen beruhen oder ob sie Ausdrücke des Einflusses<br />

der äußeren lokalen Verhältnisse sind, läßt sich ohne Experimente nicht entscheiden.<br />

Die präfrontalen Sinnesorgane sind sehr klein, von üblicher Gestalt. Die Topographie<br />

der Augenregion kann man am besten an der beiliegenden Abbildung ersehen.<br />

Das Mundorgan. Die Maxillarplatte ist nach demselben Typus gebaut wie bei<br />

E. hamata. Ihre Länge = o-63, die Breite = o-6omm. Die größte Breite befindet sich<br />

x ) Ein ausgiebiges Vergleichsmaterial der ungarischen Eulaiden habe ich s<strong>einer</strong>zeit von Herrn<br />

Prof. E. v. Daday in Budapest bekommen. Vgl. ferner: E. v. Daday: Die Eylais-Arten Ungarns.<br />

Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn, Bd. XVIII, 1903.<br />

2 ) Haibert: Notes on Irish Species of Eylais. Ann. and Mag. of Nat. Hist., ser. 7, vol. XII, 1903.


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l6o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

in der Querachse der Mundöffnung. Diese hat die Gestalt eines querliegenden Rhombus.<br />

Die äußere rundliche Leiste, welche die Mundöffnung umgibt, ist schön kreisförmig.<br />

Der vordere Rand der Maxillarplatte ist fast gerade, mit einem seichten unbedeutenden<br />

Einschnitt in der Mitte. Die sogenannten großen Poren sind sehr klein, kaum bemerkbar<br />

und bedecken bloß einen schmalen Streifen um die Mundpartie. Die mediane<br />

Maxillarleiste unbedeutend. Die vorderen Maxillarfortsätze sind 0*5 mm lang und<br />

reichen zur Basis der hinteren Maxillarfortsätze, sind sehr breit, am distalen Ende kaum<br />

erweitert, sonst ganz normal gebaut. Die hinteren Fortsätze sind länger als bei der<br />

hatnata, im ganzen schlank und dünn, nach hinten gebogen und an dem distalen<br />

Ende erweitert. Ihre Länge beträgt o f i36mm. Die Pharyngealrinne ist O'63 mm lang,<br />

0*425 mm breit, die größte Breite dort, wo sich die Pharyngealleiste befindet. Diese<br />

letztere ist sehr breit und markant, liegt zwischen den distalen Enden der hinteren<br />

Maxillarfortsätze. Die metapharyngeale Partie sehr klein, bloß ein aus dünnem Chitin<br />

gebildeter Saum hinter der Pharyngealleiste. Dort, wo sich die metapharyngeale Partie<br />

mit der Leiste verbindet, an den Seitenrändern, findet man je einen hakenartigen, nach<br />

hinten gerichteten, breiten und starken Ausläufer, wie er für alle hatnata-ähnlichen<br />

Formen charakteristisch ist. Außerdem beobachtet man je einen höckerartigen Ausläufer<br />

an jedem Seitenrande der Pharyngealrinne nahe der Basis der hinteren Maxillarfortsätze.<br />

Die Trachealleisten sind sehr breit und stark, reichen bloß zu der Pharyngealleiste.<br />

Sie sind fast gerade, mit parallelen Rändern, hinten schwach erweitert,<br />

0*646 mm lang und tragen eine längsverlaufende Leiste. Das Pseudocapitulum erhebt<br />

sich 0*25 mm hoch über dem vorderen Maxillarrande. Die Mandibel 0-51 mm lang,<br />

von gewöhnlichem Aussehen, die Kralle 0*25 mm lang.<br />

Die Maxillarpalpen sind schlank und sehr lang, i m 8om/w. Die Längen einzelner<br />

Glieder verhalten sich folgendermaßen:<br />

14:14:22:3$:2o.<br />

Sämtliche Glieder, das letzte allerdings ausgenommen, sind fast gleich breit, an<br />

der Basis unbedeutend verengt, so daß der dorsale und der ventrale Rand fast parallel<br />

sind. Das erste Glied hat seine übliche dreieckige Gestalt, das zweite überall gleich<br />

breit, das dritte Glied ist etwas länger als das vorhergehende, an s<strong>einer</strong> Basis verengt.<br />

Den Höcker an der ventralen Seite am distalen Gliederende, welcher bei den Eulais-<br />

Arten regelmäßig vorkommt, finden wir nicht. Das vierte Glied ist zweimal länger als<br />

das dritte, schlank und fast überall gleich breit; bloß sein ventraler Rand bildet eine<br />

niedrige Erhebung in der Mitte s<strong>einer</strong> Länge, wo sich eine dornartige lange Borste befindet.<br />

Das Endglied lang und dünn, etwas gebogen, an der Basis nicht erweitert, bloß<br />

nahe dem distalen Ende allmählich verengt. Es ist mit <strong>einer</strong> Gruppe von fünf schwach<br />

gebogenen Zähnchen beendigt. Die Ausrüstung einzelner Glieder hat sich folgendermaßen<br />

gestaltet: Innere Palpenseite: Das erste Glied trägt an s<strong>einer</strong> dorsalen Seite zwei<br />

kurze und starke Borsten. An der inneren Seitenwand des zweiten Gliedes finden wir<br />

zwei Borsten. Der distale Rand trägt eine Reihe von vier bis sechs Borsten, welche in<br />

gleichen Abständen eingesetzt, lang, stark, zugespitzt und grob gefiedert sind. An der<br />

dorsalen Seite sitzen fünf glatte gebogene Borsten. Wie wir schon gesagt haben, ist<br />

kein ventraler Höcker an dem dritten Tastergliede vorhanden. An s<strong>einer</strong> Stelle finden<br />

wir eine Reihe von sechs starken Borsten. Diese Zahl ist bei allen untersuchten Exemplaren<br />

konstant. Die Borsten sind lang, schwach gebogen, zugespitzt und grob gefiedert.<br />

An der Seitenwand des Gliedes sitzen vier, fünf bis sieben Borsten; die dorsale<br />

Seite ist mit fünf glatten, in <strong>einer</strong> Reihe angeordneten, ziemlich langen und spitzigen


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Dr. Karl Thon. Hydrachniden. l6l<br />

Borsten bedeckt. In den Borsten, welche der inneren Seite des vorletzten Gliedes ansitzen,<br />

finden wir keine Anordnung. Bei einem Exemplare stehen an der ganzen Seitenwand<br />

zehn Borsten an verschiedenen Stellen; die Borsten sind größtenteils gerade und<br />

gefiedert. Am distalen Rande sitzt eine Reihe von vier gebogenen, grob gefiederten<br />

Borsten. Die dorsale Gliederseite trägt vier glätte Borsten. Jene säbelförmige Borste,<br />

die an der ventralen Erhebung etwa in der Mitte der Gliederlänge sitzt, ist schlank,<br />

überall gleich breit, ziemlich stumpf beendigt, schwach gebogen. Bei dem zweiten<br />

Exemplare war die Seitenwand mit i3 Borsten bedeckt. Am distalen Rande keine<br />

Reihe, sondern eine Gruppe von sechs mächtigen, größtenteils gebogenen und grob gefiederten<br />

Borsten. An der dorsalen Seite fünf Borsten. Dieses Verhältnis habe ich in<br />

genau derselben Anordnung auch bei einem anderen Exemplare vorgefunden. Bei<br />

einem andern Tiere hat sich keine distale Borstengruppe gesondert. Die ganze Seitenwand<br />

trägt im ganzen 14 Borsten, welche teils gerade, teils gebogen, gefiedert oder glatt<br />

sind. Das letzte Glied ist an der Seitenwand mit drei starken geraden und zugespitzten<br />

Dornen bewaffnet, die dorsale Seite trägt zwei Borsten, von welchen eine in der Mitte<br />

der Länge sitzt, die zweite in die Nähe des distalen Endes verschoben ist. Außer dieser<br />

Ausrüstung fand ich bei einigen Exemplaren noch zwei oder drei Börstchen nahe der<br />

dorsalen Seite am distalen Gliedesende. Die äußere Palpenseite: Das zweite Glied trägt<br />

an s<strong>einer</strong> Seitenwand drei bis vier starke gebogene Borsten. An dem dritten Gliede<br />

an s<strong>einer</strong> distalen ventralen Ecke sitzt ein langer, gerader, gefiederter Dorn, welchen<br />

wir bei allen Exemplaren wiederfinden. Die Seitenwand trägt bei einigen Tieren vier<br />

bis fünf Borsten, welche manchmal zu der dorsalen Seite verschoben sind. Das vierte<br />

Glied trägt an s<strong>einer</strong> Seitenwand ganz nahe dem ventralen Rande eine Reihe von vier<br />

glatten, geraden Borsten, welche scharf beendigt sind. Jene mittlere säbelförmige Borste<br />

sitzt zwischen der ersten und zweiten Borste dieser Reihe (von der Basis zählend). An<br />

der dorsalen Seite am distalen Gliedesende beobachtet man zwei kurze, glatte- und<br />

spitzige Dornen. Das letzte Glied hat an s<strong>einer</strong> Seitenwand zwei lange, glatte, starke<br />

und gerade Borsten, außer diesen finden wir einige unregelmäßig vorkommende, dem<br />

dorsalen Rande zugeschobene Börstchen.<br />

Das Epimeralsystem (siehe die beiliegende Reproduktion Taf. VI, Fig. 1). Es<br />

zeigen sich einige Abweichungen von der E. hamata. Es ist charakteristisch, daß bei<br />

unserer Form der obere und untere Rand des ersten Epimeralgliedes fast parallel sind.<br />

Erst kurz vor der inneren Ecke biegt der obere Rand um und verbindet sich mit dem<br />

unteren. Bei der hamata ist das erste Glied viel mehr keilförmig und breiter. Das<br />

zweite und dritte Glied bei der E. hamata sind enger als bei unserer Art. Der obere<br />

und untere Rand des vierten Epimeralgliedes sind bei unserer Form viel gebogener<br />

als bei der hamata. Namentlich der obere Rand ist bei der E. maren^elleri schön gebogen,<br />

bei der hamata fast gerade. Die chitinösen adacetabularen Anhänge sind bei<br />

dieser Art viel kl<strong>einer</strong> als bei der Vergleichsart. Auch die chitinösen schildchenartigen<br />

Ausläufer an den inneren Gliederecken sind bei unserer Spezies viel kl<strong>einer</strong>. Die Skulptur<br />

der Glieder hat ihr gewöhnliches Gepräge, da aber die Tiere noch verhältnismäßig<br />

jung sind, sind auch die einzelnen Leisten und Trabekeln dünn.<br />

Die Füße sind auffallend lang und ungewöhnlich dünn; namentlich die Füße des<br />

letzten Paares sind durch ihre Schlankheit besonders auffallend. Sämtliche Glieder<br />

sind fast gleich stark, mit parallelen Rändern, auf gewöhnliche Art ausgerüstet. Die<br />

Schwimmborsten ziemlich kurz. Die letzten Glieder sind durch eine Gruppe ziemlich<br />

langer und steiler Borsten beendigt, zwischen welchen die Endkrallen sitzen. Diese<br />

sind lang und schlank, schwach gebogen und an der Basis etwas erweitert. Vor dieser


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IÖ2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Stelle sitzt an der Hauptkralle noch ein ziemlich mächtiger Nebenzahn, welcher zu der<br />

Hauptkralle senkrecht orientiert ist. Die Dimensionen der Füße sind folgende:<br />

i. 2. 3. 4. 5.<br />

I. o*i2 mm o-Sy^mm o*4g3mm' o-^g^mm 0-646?«?«<br />

II. 0*153 » 0*510 » 0*581 » 0*646 » 0*748 »<br />

III. 0*187 » 0*510 » 0*646 » o*73i » 0748 »<br />

IV. o'22i » °'544 * °'7 I 4 » 0*748 » O-833 •»<br />

6.<br />

o*595mm = 2*823mm<br />

o*63 » =3*268 »<br />

0*595 » =3-417 »<br />

o*68 » =3*740 »<br />

Die Analöffnung und die Genitalspalte mit ihrer Borstenausrüstung besitzen ihre<br />

übliche Lage und Gestalt.<br />

Diese Hydrachniden stammen nicht nur aus einem in dieser Beziehung geographisch<br />

unbekannten Gebiete — es existiert bloß eine Publikation, die die Hydrachniden<br />

der südöstlichen mediterranen Region behandelt, aber ganz andere Gegenden<br />

streift 1 ) — sondern auch aus dem Typus der Süßwasserbecken, in welchen sie aufgefunden<br />

wurden, sind die Hydrachniden unbekannt. Da aber unsere beiden Formen<br />

neu sind und das herumliegende Gebiet ganz unerforscht ist, können wir keine weitere<br />

zoographischen Betrachtungen ziehen. 2 ) Es sei bloß darauf hingewiesen, daß hier die<br />

beiden Genera Eulais und Hydrachna in <strong>einer</strong> gemeinschaftlichen Biocönose beisammen<br />

leben. Dieses auffallende Verhältnis kenne ich auch aus anderen Gebieten [manche<br />

Lokalitäten in Böhmen und Mähren, Maccarese bei Rom, 3 ) einige Lokalitäten in der<br />

Herzegowina etc.], wo auch bloß diese zwei Gattungen beisammen vorkommen.<br />

Welche aber die auslösenden Ursachen dieser Biocönose sind, wissen wir nicht.<br />

Tafelerklärung.<br />

bd Bindegewebselemente.<br />

bl Amoebocyten.<br />

chb Chitinöser Fortsatz der Augenbrücke.<br />

et Ectostracum.<br />

d Anschnitte des Darmes.<br />

ep Verdickter Überzug des Ectostracum über die<br />

Augenbrücke.<br />

es Ästheten.<br />

ex Ein Lappen des proctodaealen Exkretionsorganes.<br />

hp Hypostracum.<br />

Im Ventrolaterale Muskeln, welche über dem coxalen<br />

Exkretionsorgane verlaufen.<br />

mdt Erste Mandibel.<br />

mdn Zweite Mandibel. *<br />

Buchstabenbezeichnungen :<br />

NB. Die wirklichen Größen sind im Texte angegeben.<br />

mp Metapharyngeale Partie.<br />

ov Ovarialwand.<br />

pa Äußerer Maxillarpalpus.<br />

ph Seitliche Fortsätze der Pharyngealrinne.<br />

phr Pharyngealrinne.<br />

pi Innerer Maxillarpalpus.<br />

pl Pharyngeale Leiste.<br />

prz Erster vorderer Maxillarfortsatz.<br />

pr2 Zweiter vorderer Maxillarfortsatz.<br />

pfo Erster hinterer Maxillarfortsatz.<br />

pfc Zweiter hinterer Maxillarfortsatz.<br />

st Stigma.<br />

sft Erste Trachealleiste.<br />

sfa Zweite Trachealleiste.<br />

J ) Koenike: Liste des Hydrachnides recueillies par le Docteur T. Barrois en Palestine, en<br />

Syrie et en Egypte. Revue biologique du Nord de la France, VII, 1895. Siehe weiter die ältere Arbeit<br />

von Krendovvski: Les acariens d'eau douce (Hydrachnides) de la Russie méridionale, Charkow 1885.<br />

2 ) Darauf hoffe ich bei der Bearbeitung des Materiales aus Transkaspien von R. Heymons<br />

und Sa m ter zu kommen.<br />

3 ) Ein schönes Material habe ich von Herrn Dr. F. Silvestri erhalten.


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Dr. Karl Graf Atteins. Myriopoden. 163<br />

Tafel VI.<br />

(Zwei Photogramme.)<br />

Fig. i. Epimeralsystem von Exilais marençelleri.<br />

» 2. Area genitalis <strong>einer</strong> älteren Nymphe von Hydrachna orientalis.<br />

Tafel VII.<br />

Fig. i. Ein senkrechter Querschnitt durch die Augengegend von Eulais extendens, um <strong>einer</strong>seits die<br />

senkrechte Lage der frontoventralen Muskeln, andererseits ihre Verschmelzung an dem<br />

Fortsatz der Augenbrücke zu veranschaulichen.<br />

» 2. Längsschnitt durch dieselbe Gegend von Eulais tnaren^elleri. Eine Gruppe von den Muskeln,<br />

welche viel mehr horizontal durchlaufen.<br />

» 3. Mundorgan mit den Palpen von Eulais maren^elleri von der Seite angesehen.<br />

> 4. Mundorgan derselben Art en face.<br />

» 5. Augenbrücke derselben Art mit ihrer Umgebung.<br />

> 6. Hydrachna orientalis Epimeralsystem.<br />

» 7. Mundorgan derselben Spezies von der Seite.<br />

» 8. Topographie der Augengegend von derselben Art.<br />

» 9. Hautpapillen derselben Art.<br />

Myriopoden.<br />

Von<br />

Dr. Karl Graf Attems.<br />

Mit <strong>einer</strong> Tafel (Nr. VIII).<br />

Die Liste der von Dr. A. Penther im Erdschias-Gebiete gesammelten Myriopoden<br />

ist folgende:<br />

Lithobius peregrinus Latzel.<br />

•» argaeensis n. sp.<br />

Scolopendra cingulata Latr.<br />

Bothriogaster affinis Sseliw.<br />

Geophilus flavidus C. Koch subsp. Escherichii<br />

Verh.<br />

Polyxenus (albus Poe?)<br />

Glomeris piccola Att.<br />

Brachyiulus (Chromatohdus) annulatus<br />

n. sp.<br />

Brachyiulus (Chrom atoiulus) Pentheri<br />

n. sp.<br />

Henia illyrica Mein. var. levigata nov.<br />

Außerdem waren in der Sammlung noch ein junges Q <strong>einer</strong> Lithobius-hn und<br />

ein Q <strong>einer</strong> ebenfalls nicht näher bestimmbaren Brachydesmus-Art.<br />

Über Scolopendra cingulata, Bothriogaster affinis und Geophilus flavidus subsp.<br />

Escherichii ist nicht viel zu sagen, es sind in der ostmediterranen Region überall<br />

zu findende Arten. Daß beide Brachyiulus n. sp. sind, wird nicht wundernehmen,<br />

wenn man bedenkt, daß das Hauptentfaltungsgebiet der Gattung Brachyiulus gerade<br />

in der ostmediterranen Region und den angrenzenden Teilen der europäischen Region<br />

liegt.<br />

Lithobius peregrinus Latzel.<br />

11—12 Ocellen, Antennen nur sehr wenig verdunkelt, Endbeinklaue einfach. Bei<br />

den cT die drei letzten, beim einzigen o nur die zwei letzten Beinpaare mit Hüftseitendorn.<br />

Weibliche Genitalklaue einfach, einspitzig.<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. l3


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164 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Diese Form neigt somit zur var. nigripalpis Koch hin, mit der sie die einfache<br />

Endbeinklaue und einspitzige weibliche Genitalklaue gemeinsam hat; doch sind die<br />

Antennen hier nicht so auffallend verdunkelt wie bei der var. nigripalpis und die Zahl<br />

der Ocellen ist etwas größer.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, daß L. nigripalpis Koch wahrscheinlich<br />

eine mit peregrinus nahe verwandte Form ist, jedoch recht unzureichend beschrieben.<br />

Verhoeff glaubte griechische Exemplare als nigripalpis ansprechen zu können,<br />

zog sie aber als Subspezies zuforficatus, was ich nicht billigen kann, wenn sich wirklich<br />

herausstellt, daß nigripalpis und peregrinus Varietäten derselben Art sind. Peregrinus<br />

kann keinesfalls mit forßcatus vereinigt werden.<br />

Lithobius (Pleurolithobius) argaeensis n. sp.<br />

Leider liegen mir nur mehrere Weibchen vor; sie scheinen mit L. patriarchalis<br />

Beri, große Ähnlichkeit zu haben, den ich nur aus Beschreibungen kenne. Unterschiede<br />

sind durch die Zahl der Antennenglieder (40 bei patriarchalis') und Ocellen (2) gegeben.<br />

Farbe dunkel kastanienbraun. Länge des größten g 16 mm, Beite 2/nm, Körper<br />

schlank, überall gleich breit. Kopfschild hinten ganz geradlinig; Antennen kurz,<br />

mit 20—21 Gliedern; vier Ocellen in <strong>einer</strong> geraden Reihe oder drei bis vier Ocellen in<br />

zwei Reihen; die einzelnen Ocellen groß und undeutlich abgegrenzt. 2 -f- 2 Kieferfußhüftzähne;<br />

an den Seitenecken des Kieferfußhüftrandes neben den Zähnchen je ein<br />

Dörnchen. Rückenschilde glatt und glänzend, sehr spärlich behaart, alle Hinterecken<br />

abgerundet, ohne Zähne. 3, 3, 3, 4 Hüftporen. Endbeinklaue einfach. 2-J-2 Genitalsporen,<br />

Spitze der Genitalklaue einfach.<br />

Fundort: Nördlicher Erdschias, am Lifos 2100 m.<br />

Henia illyrica Mein.<br />

Die Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet haben durchgehends undeutlichere Furchen<br />

neben dem Porenfeld der Ventralplatten und ich bezeichne sie deshalb als var.<br />

levigata mihi. Die Zahl der Beinpaare beträgt bei cf 89 und 91, bei Q g3, 97, 99.<br />

Polyxenus sp., vielleicht albus Poe.<br />

Das einzige Exemplar ist so schlecht erhalten, daß die Bestimmung als P. albus<br />

Poe. fraglich bleibt. Die Haare sind zum größten Teile abgerieben; die vordere Reihe<br />

der Rückenhaargebilde ist sehr rudimentär.<br />

Krallen dreilappig, Endglied der kurzen Antennen sehr klein (also ein echter Polyxenus<br />

und nicht etwa Lophoproctus). Ocellen vorhanden. Weiß.<br />

Nördlicher Erdschias, am Lifos 2100 m.<br />

Glomeris piccola Attems. 1 )<br />

Die Zahl der Brustschildfurchen ist etwas geringer als bei den von mir aus Lenkoran<br />

im Kaukasus beschriebenen Exemplaren, nämlich meist fünf, nur bei einem Tier vier.<br />

J ) Das Gläschen mit dieser Art kam erst während des Druckes in meine Hände, daher die Inkongruenz<br />

mit der von Dr. Penther im Vorwort gemachten Angabe über die Zahl der erbeuteten Arten.


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Dr. Karl Graf Attems. Myriopoden. 165<br />

Davon laufen auch hier zwei durch, und zwar meistens die zweite und dritte von vorn<br />

gerechnet, nur in einem Falle die zweite und vierte. Die Zahl der abgekürzten Furchen<br />

variiert so oft, daß dieser Unterschied nicht einmal zur Begründung <strong>einer</strong> Varietät ausreicht.<br />

Sonst stimmen die Tiere ganz mit m<strong>einer</strong> Beschreibung (Zool. Jahrb. System.,<br />

Bd. XII, p. 295, 1899) überein.<br />

Brachyiidus (Chromatoiulus) Pentheri n. sp.<br />

(Taf. Vili, Fig. 1—3.)<br />

Farbe schwarzbraun, mit zwei weißgelben, etwas verwaschenen und fleckigen<br />

Längsstreifen ohne scharfe Ränder auf dem Rücken, die durch einen ziemlich breiten<br />

Streifen der Grundfarbe getrennt sind. Unterseite gelblichbraun. Basalglieder der<br />

Beine gelblich, Endglieder braun. Analsegment dunkelbraun. Körperdicke d 1 römm,<br />

9 imm\ cT mit 50, Q mit ca. 52 Rumpfsegmenten. Scheitel ohne Borstengrübchen<br />

und überhaupt unbehaart. Ocellen deutlich konvex und einzeln unterscheidbar, in<br />

sieben bis acht Querreihen. Halsschild seitlich breit abgerundet, mit etlichen kräftigen<br />

Furchen. Prozoniten fein längsgerunzelt oder gestrichelt. Furchung der Metazoniten<br />

eng und regelmäßig. Saftlöcher knapp hinter der fast geraden oder nur sehr wenig<br />

nach vorn ausgebuchteten Quernaht gelegen. Am Hinterrande der Metazoniten weitschichtig<br />

gestellte feine Cilien. Schwänzchen des Männchens ziemlich lang, schlank,<br />

ganz gerade und spitz; beim Weibchen bedeutend kürzer. Analklappen reichlich beborstet;<br />

Analschuppe mit deutlich vorragender Spitze.<br />

cT. Backen mit großem breiten, aber nicht langem abgerundeten Lappen. Erstes<br />

Beinpaar ein Häkchenpaar wie gewöhnlich. Hüften des zweiten Beinpaares ohne Besonderheiten.<br />

Vom zweiten Beinpaar an haben die zwei vorletzten Glieder große<br />

Tarsalpolster. Kopulationsfüße: Vorderblätter etwas kürzer als die hinteren; breit, am<br />

Ende ist die Außenkante mit vier kleinen Zähnchen (%%) versehen; der Innenrand ist<br />

eingeschlagen und trägt in der Mitte einen langen, schlanken Dorn (d), das Ende einen<br />

rundlichen Lappen und kräftigen Haken (h, Fig. 1). Hinteres Paar: Der Mittelblattabschnitt<br />

ist gut entwickelt, so lang wie der Abschnitt B des «sekundären» Hinterblattes,<br />

schlank, leicht gekrümmt. Das sekundäre Hinterblatt ist in zwei Hauptabschnitte<br />

geteilt: einen größeren, der die Samenrinne führt; an seinem Beginne bildet<br />

das Hinterblatt einen abgerundeten schulterartigen Vorsprung (s)', im Innern des zusammengefalteten<br />

Samenrinnenastes sieht man reusenartig gestellte Dörnchen, das<br />

Ende ist in zwei zarte Lappen ausgezogen. Der zweite Abschnitt (B) ist ein schlanker<br />

leicht gebogener Zapfen, der am Ende mehrere stumpfe, basal gerichtete Zähne trägt<br />

(Fig. 2, 3).<br />

Fundort: Erdschias, am Lifos 2100m.<br />

Brachyiidus (Chromatoiulus) annulatus n. sp.<br />

(Taf. Vili, Fig. 4-7-)<br />

Farbe: Kopf, Antennen, Halsschild, Metazoniten und Analsegment schwarzbraun,<br />

die Prozoniten sind kastanienbraun, bei manchen Exemplaren lebhaft rotbraun, besonders<br />

dorsal, der Körper erscheint daher quergeringelt. Bauch gelbbraun. Breite:<br />

o 2 mm, £ 2 # 8 mm. cT mit 50 und 51 Rumpfsegmenten. Zwei borstentragende Scheitelgrübchen<br />

vorhanden. Kopf glatt. Die Ocellen einzeln deutlich unterscheidbar. Prozoniten<br />

ganz glatt, Metazoniten sehr eng und fein längsgestreift. Die winzig kleinen<br />

i3*


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166 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Saftlöcher liegen ganz knapp an der nur unmerklich nach vorn gebuchteten Quernaht.<br />

Hinterrand der Metazoniten mit äußerst feinen Cilien, die am Hinterrande des Körpers<br />

etwas reichlicher und länger werden. Schwänzchen ganz gerade, mäßig lang, spitz.<br />

Analschuppe beim c? mit <strong>einer</strong> vorragenden Spitze; beim Q fehlt diese Vorragung.<br />

Analklappen dicht beborstet.<br />

c?. Backen mit großem, breit abgerundeten Lappen. Haken des ersten Beinpaares<br />

von der gewöhnlichen Form. Vom zweiten Beinpaar an tragen die zwei vorletzten<br />

Beinglieder Tarsalpolster. Kopulationsfüße: in mehreren Punkten recht abweichend<br />

von den Verwandten; Vorderblatt (Fig. 5) auffallend lang und schlank, von der Basis<br />

bis etwa zur Mitte allmählich und im ganzen nur wenig sich verschmälernd, dann eine<br />

Strecke parallelrandig, das Ende wieder etwas verbreitert, schräg abgestutzt, die Ecken<br />

ganz abgerundet. Flagellum sehr kurz und dünn, ohne die zackigen Lappen in der<br />

Biegung. Hinterblatt ebenfalls lang und schlank. Die einzelnen Teile relativ einfach<br />

gestaltet. Die ersten drei Viertel ohne seitliche Zacken oder dergleichen. Im letzten<br />

Viertel teilt es sich in den an Größe weitaus überwiegenden Mittelblattabschnitt (Fig. 6,<br />

7 M) und den eigentlichen (sekundären) Hinterblattanteil (H). Ersterer, der Mittelabschnitt<br />

ist wieder zweiästig, indem dem plattigen, beilartigen Hauptstück (Ma) ein<br />

langer, ganz gerader Spieß (Mb) aufsitzt, der an Länge das Vorderblatt etwas überragt.<br />

Der andere Abschnitt des Hinterblattes (H) ist, wie gesagt, schwach entwickelt und besteht<br />

aus einem schlanken, etwas gekrümmten Ast mit der Samenrinne, an den sich<br />

ein unregelmäßig gefalteter weichhäutiger Teil anschließt. Der Innenstachel ist kurz<br />

und stumpf (Fig. 4, 6, 7).<br />

Fundort: Erdschias, am Lifos 2100 m.<br />

Anschließend an die Myriopoden des Erdschias sei eine von Dr. Penther auf<br />

derselben <strong>Reise</strong> am Bosporus gefundene neue Julidengattung beschrieben.<br />

Rhamphidoiulus n. g.<br />

Steht der Gattung Brachyiulus sehr nahe, von der er sich jedoch sehr wesentlich<br />

durch den Besitz eines Femoralrestes in Gestalt eines schlanken stabförmigen Astes an<br />

den vorderen Kopulationsfüßen unterscheidet. Ocellen vorhanden, einzeln deutlich<br />

unterscheidbar. Scheitelborsten fehlen. Metazoniten gefurcht. Saftlöcher knapp hinter<br />

der Quernaht. Schwänzchen kräftig, spitz.<br />

d\ Backen mit Lappen. Hüften der vorderen Beinpaare ohne Besonderheiten<br />

(Drüsen etc.). Tarsalpolster vorhanden. Vordere Kopulationsfüße mit Femoralrest;<br />

bis nahe dem Ende gleich breit, dann zugespitzt. Hintere Kopulationsfüße ohne Spur<br />

eines Mittelblattabschnittes, sehr einfach gestaltet, nur am Ende mehrlappig.<br />

Rhamphidoiulus bujukderensis n. sp.<br />

(Taf. Vili, Fig. 8—10.)<br />

In der Farbe gleicht er unserem Brachyiulus pusillus. Schwarzbraun, auf dem<br />

Rücken zwei durch eine feine dunkle Linie geteilte gelbe Längsbänder. Länge ca. 16 mm,<br />

Breite cT iSmm. cT mit 45 Rumpfsegmenten. Ocellen schwarz, einzeln deutlich konvex.<br />

Scheitelborsten fehlen. Prozoniten glatt; Metazoniten seicht und dicht gefurcht.<br />

Saftlöcher sehr klein, knapp hinter der ganz geraden oder ganz wenig nach hinten ausbiegenden<br />

Quernaht gelegen. Hinterrand der Metazoniten fast unbehaart, nur hie und<br />

da ein winziges dünnes Härchen sichtbar. Schwänzchen kräftig, ziemlich lang, gerade,


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Dr. Karl Graf Attems. Myriopoden. 167<br />

spitz; Analschuppe mit deutlich vorragender Spitze; Analklappen fein und mäßig reichlich<br />

behaart.<br />

cf. Backen mit großem runden Lappen. Erstes Beinpaar mit normalen kleinen<br />

runden Haken. Zweites Beinpaar mit zwei großen Tarsalpolstern, ebenso die folgenden<br />

Beinpaare. Hüften des zweiten und dritten Beinpaares ohne Drüsen oder dergleichen.<br />

Kopulationsfüße, vorderes Paar (Fig. 8): Von der Seite gesehen als schlanker, nach<br />

hinten gekrümmter Haken erscheinend; von vorn oder hinten gesehen bis gegen das<br />

Ende fast gleich breit, dann rasch sich zuspitzend und mit einem kleinen Häkchen<br />

endigend. Ungefähr in der Mitte des Innenrandes, etwas näher der Basis, sitzt gelenkig<br />

ein dünner Ast, dessen umgebogene Spitze bis kurz vor das Ende des Hauptblattes<br />

reicht und vor der Spitze eine lappige Erweiterung trägt (F). Wir haben es hier vermutlich<br />

mit einem Femurrest zu tun. Auf der Rückseite des Hauptblattes erhebt sich<br />

außerdem eine schräge Kante, die von der Basis außen nach innen zieht und neben der<br />

Insertion des Femoralastes mit einem kleinen Vorsprung endigt. Flagellum lang und<br />

dünn. Hinteres Paar (Fig. 9): Ohne Spur eines Mittelblattes; Basalteil mit dem der<br />

anderen Seite eine zarthäutige Mulde bildend; das Ende ziemlich schlank, etwas gewunden;<br />

der Endrand bildet einen zweilappigen Zipfel und außerdem sitzen zarte, fein<br />

gezähnte Lamellen am Ende (Fig. 10).<br />

Fundort: Bujukdere am Bosporus, 4. Mai 1902.<br />

Tafelerklärung.<br />

Fig. 1—3. Brachyiuhis Pentheri n. sp.<br />

1. Ende des Vorderblattes.<br />

2. Hinterblatt von außen.<br />

3. Hinterblatt, Medialseite.<br />

Fig. 4—7. Brachyiuhis annulatus n. sp.<br />

4. Basalteil des hinteren Kopulationsfußes.<br />

5. Vorderblatt.<br />

6. Ende des Hinterblattes, Mediatseite.<br />

7. Enden beider Kopulationsfüße von hinten gesehen.<br />

v = Vorderblatt.<br />

Fig. 8—10. Ramphidoiulus bujukderensis n. sp.<br />

8. Vorderblatt.<br />

9. Hinterer Kopulationsfuß.<br />

10. Ende des Hinterblattes, stärker vergrößert.


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168 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Dermaptera und Orthoptera.<br />

Von<br />

Dr. F. Werner.<br />

Das von Dr. Penther gesammelte Material umfaßt 42 Arten, von welchen sieben<br />

nur dem Genus nach bestimmt werden konnten, da sie nur in Larven oder zur Determination<br />

ungenügenden Geschlechtern vorlagen. Davon gehören dem eigentlichen<br />

<strong>Reise</strong>ziel, dem Erdschias-Dagh, i3 Arten an. Dieselben lassen erkennen, daß dieser alte<br />

Vulkan — wie dies auch in der Reptilienfauna sich zeigt — keine Spur <strong>einer</strong> eigentümlichen<br />

Fauna erkennen laßt, sondern entweder weitverbreitete Arten oder solche der<br />

umliegenden Steppengebiete. Die in Kleinasien so ungemein reich vertretenen Phaneropteriden<br />

und Decticiden lieferten nur eine sehr geringe Anzahl von Arten, von denen<br />

zwei vielleicht für Kleinasien neu sind, aber nur in Larven oder c? vorliegen. Ja es<br />

scheint sogar, daß mit Ausnahme des Nocarodes cyanipes Gebirgsformen am Erdschias<br />

überhaupt nicht vorkommen würden. Die aus Kleinasien bisher noch nicht bekannten<br />

Arten sind entweder europäischen (Leptophyes albovittata, Stenobothrus pulvinatus)<br />

oder kaukasisch-syrischen (Saga ephippigera) Ursprungs. Obwohl die <strong>Reise</strong> bis in<br />

den August dauerte, so scheinen viele Formen noch nicht entwickelt gewesen zu sein,<br />

wie daraus hervorgeht, daß von den etwas über 200 Individuen zirka 115 im Larvenoder<br />

Nymphenstadium sich in der Coll. Penther vertreten fanden, was auf einen sehr<br />

schlechten, kalten und regnerischen Sommer in diesem sonst im Sommer äußerst regenarmen<br />

Gebiete (ich hatte im Jahre 1900 von Mitte Juli bis 20. August nur eine Stunde<br />

Gewitterregen zu verzeichnen) hindeuten würde. Wie vorhin erwähnt, ist nur Nocarodes<br />

cyanipes, der die Rolle unseres Peqotettix alpinus spielt, eigentlich Gebirgsform des Erdschias;<br />

die übrigen zwölf Arten sind, soweit sie bestimmbar waren (8 Spez.), entweder<br />

reine Steppentiere (Stauronotus, Sphingonotus, Acrotylus, Oedipoda, Gryllus) oder<br />

süd- und mitteleuropäische Formen ohne bestimmte Lokalanpassung. Auch der Illany-<br />

Dagh bei Kaisarie, der 17 Arten ergab, hat vorwiegend Steppenformen (Stauronotus,<br />

Oedipoda, Eremobia, Caloptenus, Callimenus, Bolivaria, auch Platycleis wäre noch<br />

hierher zu rechnen), aber auch nicht viel weniger Blumen- und Gebüschtiere (Leptophyes,<br />

Locusta, Drymadusa, Thamnotri^on, Saga); aber auch die letzteren scheinen<br />

keine grüne Färbung besessen zu haben, wie ich dies an den Blumentieren der Steppe,<br />

die erst verwandelt sind, wenn das Gras und die Gebüsche von der Sonne verbrannt<br />

sind, öfters beobachtete.<br />

1. Forficula sp.<br />

4 Q ; Sabandscha bis Eski Schehir;<br />

Erdschias.<br />

Blattodea.<br />

3. Aphlebia marginata Schreb.<br />

Insel Prinkipo, Marmarameer.<br />

4. Aphlebia sp. ?<br />

Dermaptera.<br />

Orthoptera genuina.<br />

2. Anechura bipunctata Fab.<br />

cf von Sabandscha bis Eski Schehir;<br />

cf, 3Q vom Erdschias.<br />

2 Larven von hellgelbbrauner Farbe,<br />

Pronotum dunkel punktiert,<br />

übrige Oberseite mit Längsreihen<br />

dunkler Punkte (Bujukdere bei<br />

Konstantinopel).


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5. Aphlebia sp.<br />

1 Larve mit schwarzem, gelb punktiertem<br />

und gelb gerändertem Pronotum.<br />

Abdominalsegmente dunkel,<br />

hinten und seitlich gelb gerändert.<br />

— Erdschias.<br />

Mantodea.<br />

6. Bolivaria brachyptera Pali.<br />

2 d, Ç, Nymphe und 3 Larven vom<br />

Illany-Dagh.<br />

7. Empusa fasciata Brulle.<br />

2 Larven von Ilgün.<br />

Acridiodea.<br />

Dr. F. Werner. Dermaptera und Orthoptera.<br />

8. Duronia fracta Fieb.<br />

1 Larve von Konia bis Kaisarie.<br />

9. Stenobothrus nigromaculatus H. Seh.<br />

Erdschias, Illany-Dagh.<br />

10. Stenobothrus petraeus Bris.<br />

2 d 1 ; Konia bis Kaisarie; Illany-<br />

Dagh.<br />

11. Stenobothrus bicolor Charp.<br />

Illany-Dagh.<br />

12. Stenobothrus dorsatus Zett.<br />

4 Ç, 1 cf von Ilgün.<br />

13. Stenobothrus pulvinatus Fisch, de W.<br />

2 Larven von Konia bis Kaisarie. —<br />

Neu für Kleinasien.<br />

14. Stauronotus maroccanus Thunbg.<br />

1 d 1 vom Erdschias.<br />

15. Stauronotus brevicollis Eversm.<br />

5 d 1 , 4 ç ; Konia bis Kaisarie; Illany-<br />

Dagh; Erdschias. — In der Färbung<br />

an St. anatolicus Krauß erinnernd,<br />

aber viel kl<strong>einer</strong> (d 1 16*5,<br />

. £ 20*5 mm).<br />

16. Stauronotus hauensteini Bolivar.<br />

1 Q; Konia bei Kaisarie; Pronotum<br />

wie bei St. anatolicus var. castanea-pictus<br />

Krauß gezeichnet. Hinterschenkel<br />

3*6 mal so lang wie<br />

dick (bei dem St. maroccanus<br />

5*9 mal).<br />

17. Sphingonotus sp.<br />

2 Larven verschiedenen Alters vom<br />

Erdschias.<br />

169<br />

18. Acrotylus insubricus Scop.<br />

4 Exemplare ( Q ); InselPrinkipo (Marmarameer);<br />

Haidar-Pascha bis<br />

Sabandscha; Erdschias.<br />

19. Oedipoda Schochii Br.<br />

Erdschias, 1 Larve.<br />

20. Oedipoda coerulescens L.<br />

Illany-Dagh, 2 Exemplare (c). —<br />

Hierher gehören wohl auch 6 Larven<br />

vom Illany-Dagh, Erdschias<br />

und Konia-Kaisarie.<br />

21. Pyrgodera armata Fisch, de W.<br />

1 junge Larve (Konia bis Kaisarie).<br />

22. Eremobia eschenchii Krauß.<br />

d 1 , 4 ç, 8 Larven verschiedenen Alters;<br />

Illany-Dagh, Soisaly, Bor-<br />

Eregli und sonst im Erdschias-<br />

Gebiet; Serai-Dagh bei Konia,<br />

Ilgün.<br />

23. Pyrgomorpha grylloides Latr.<br />

4 ç ; Konia bis Kaisarie.<br />

24. Nocarodes Straubei Fieb.<br />

1 d 1 ,1 9,20* und 4 ç Larven; Serai-<br />

Dagh bei Konia; Konia bis Kaisarie.<br />

25. Nocarodes cyanipes Fisch, de W.<br />

4 Q und 1 Larve vom Erdschias.<br />

26. Acridium aegyptium L.<br />

1 (j) von Bujukdere bei Konstantinopel.<br />

27. Caloptenus italicus L.<br />

Konia bis Kaisarie; Illany-Dagh. —<br />

Nur Larven.<br />

28. Platyphyma rugulosum Stài.<br />

Konia bis Kaisarie; 1 ç.<br />

Locustodea.<br />

29. Callimenus dilatatus Stài.<br />

d 1 , 9 und 11 Larven; von Konia bis<br />

Kaisarie; Indschesu, Karabunar,<br />

Illany-Dagh.<br />

30. Isophya Straubei Br.<br />

3 d, 6 ç, 2 Larven (d 1 ç), zwischen<br />

Konia und Kaisarie gesammelt.<br />

Sehr variabel in der Färbung; Abdomen<br />

bald mit dunklen Rändern<br />

der Segmente, bald mit zwei<br />

schwarzen Längslinien, bald mit


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17° Dr. A. Penther-Dr. E, Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

zwei hellen Längsbändern auf<br />

rotbraunem Grunde, bald einfarbig<br />

olivengrün. Antennen mehr<br />

weniger deutlich dunkler geringelt,<br />

aber wegen des kurzen Pronotums<br />

sind die Tiere doch nicht<br />

zu /. Paveli Br. zu stellen.<br />

31. Isopha sp. äff. rectipenni ßr.<br />

2 cf vom Erdschias. — Unterscheidet<br />

sich von /. rectipennis durch die<br />

kurzen, dicken Cerei und die weit<br />

weniger tief (nur rechtwinkelig)<br />

ausgeschnittene Subgenitalplatte<br />

und die rotbraune Färbung des<br />

Abdomens, welches wie bei dieser<br />

Art zwei helle Längsbänder aufweist.<br />

32. Leptophyes albovittata Koll.<br />

2 ö", 2 Q und Larven; Konia bis Kaisarie;<br />

Illany-Dagh. — Neu für<br />

Kleinasien.<br />

33. Locusta viridissima L.<br />

i Larve vom Illany-Dagh.<br />

34. Drymadusa magnifica Wem.<br />

7 männliche Larven; Konia bis Kaisarie;<br />

Serai-Dagh.<br />

35. Drymadusa sp. äff. magnificae Wem.<br />

1 Larve (Q) unterscheidet sich durch<br />

die in weiten Abständen schwarz<br />

geringelten Antennen und die verschiedene<br />

Zeichnung des Pronotums<br />

von voriger Art. — Illany-<br />

Dagh.<br />

36. Thamnotriçon castaneo-viridis Br.<br />

1 Q Larve vom Illany-Dagh.<br />

37. Thamnotri^on sp.<br />

1 junge c? Larve vom Illany-Dagh.<br />

38. Thamnotri^on sp.<br />

2 eben ausgeschlüpfte Larven. Sabandscha<br />

bis Eski-Schehir.<br />

3g. Platycleis affinis Fieb. (?)<br />

1 cT vom Illany-Dagh.<br />

40. Platycleis sp.<br />

3 Larven vom Erdschias.<br />

41. Saga puella Wem.<br />

Illany-Dagh; 2 d", 1 Ç.<br />

42. Saga ephippigera Fisch, de W.<br />

Illany-Dagh; 2 cf Nymphen, 29. —<br />

Neu für Kleinasien.<br />

Gryllodea.<br />

43. Gryllus desertus Pali.<br />

1 cf, 2 Ç von Erdschias.<br />

Neuropteren und Dipteren,<br />

Von<br />

Josef Bischof.<br />

Neuropteren.<br />

Orthetrum brunneum Fonsc, Ann. Soc. Ent. Fr., VI, p. 141, Taf. 6, Fig. 3 (1837).<br />

9./VI. am Sultan-Sazy bei Soisaly 1070 m.<br />

Orthetrum cancellatum L., Syst. Nat., I, p. 544 (1758); Selys, Rev. Odon., p. 12 (1850).<br />

g./VI. am Sultan-Sazy bei Soisaly 1070 m, Erdschias-Gebiet.<br />

Leptetrum fulvum Müll. var. ponticum Selys, Ann. Soc. Ent. Belg., XXXI (1887), p. 12.<br />

Erdschias-Gebiet, wahrscheinlich von Soisaly 1080 m.<br />

Sympetrum sanguineum Müll., Faun. Fridr., p. 62 (1764); Selys, Rev. Odon., p. 3i<br />

(1850).<br />

8./VII. am Illany-Dagh im Erdschias-Gebiet.<br />

Sympetrum depressiusculum Selys, Rev. Zool. Cuv., 1841, p. 244; Rev. Odon., p. 3o.<br />

14./VII. am Schech-Arslan ca. 2000 m> im Erdschias-Gebiet.


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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren. I7 1<br />

Aeschna culubercuhis Horr., Exp. Engl. Ins., Taf. 27, Fig. 1 (1782).<br />

9./VII. am Illany-Dagh ca. 1400 m.<br />

Calopteryx splendens Harr., Exp. Engl. Ins., Taf. 3o, Fig. 1, 3 (1782); Selys,- Bull.<br />

Acad. Belg. (2), X/VII, p. 555 (1879)-<br />

9./VII. Engur-Göl nordöstlich von Kaisarie.<br />

Lestes virens Charp., Hör. Ent, p. 8 (1825); Selys, Bull. Acad. Belg. (2), XIII, p. 517<br />

(1862).<br />

6./VIL, 7./VII., 9./VII. am Illany-Dagh i3oo—1500 m; 10./V. amTschavuschdschisee<br />

bei Ilgün.<br />

Sympycna fusca Lind.; Selys, Bull. Acad. Belg. (2), XIII, p. 336 (1862).<br />

9./VII. Illany-Dagh ca. 1400 m; 10./V. am Tschavuschdschisee bei Ilgün.<br />

Ischnura pumilio Charp., Hör. Ent., p. 22 (1825); Selys, Bull. Acad. Belg. (2), X/i,<br />

p. 267 (1876).<br />

10./V. am Tschavuschdschisee bei Ilgün.<br />

Enallagma cyathigerum Charp., Lib. Eur., p. i63, T. 62, Fig. 1 (1840); Selys, Bull.<br />

Acad. Belg. (2), X/i, p. 505 (1876).<br />

9./VII. Engur-Göl, nordöstlich von Kaisarie; 10./V. am Tschavuschdschisee bei<br />

Ilgün; 9./VI. am Sultan-Sazy bei Soisaly 1070m.<br />

Palpares libelluloides L.; Rambur, S. à B., p. 367 (1842).<br />

8./VII. Illany-Dagh ca. 1550 m.<br />

Myrmecaelurus trigrammus Pallas, Iter, I, p. 469 (1771); Pictet, Neur. d'Espagne,<br />

p. 78 (1865).<br />

9./VII. am Illany-Dagh ca. 1400 m, Erdschias-Gebiet.<br />

Macronemurus bilineatus Brau., Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien 1868, p. 189.<br />

14./VII. Ewlije-Dagh 1900 m im Erdschias-Gebiet.<br />

Rhaphidia ophiopsis Schummel; Schneider, Monograph. Gen. Raphidiae L., p. 68,<br />

Taf. 2, Fig. a—f (i843).<br />

9./VII. am Illany-Dagh ca. 1400 m im Erdschias-Gebiet.<br />

Halter Ledereri Selys, Ann. Soc. Ent. Belg., IX, 1865, p. 254, PL II, Fig. 1, 2.<br />

Die Exemplare vom nördlichen Erdschias-Gebiet sind konstant kl<strong>einer</strong>, so daß<br />

hier eine Lokalrasse vorzuliegen scheint.<br />

17./VI. unterhalb Gereme ca. 1500—1600m; 6./VII. und 9./VII. Illany-Dagh ca.<br />

i3oo—1500 m; auch schon in der ersten Hälfte des Juni vereinzelt bei Soisaly<br />

1150 m beobachtet.<br />

Hemerobius humuli L.; Brau., Neur. Austr., p. 57 (1857).<br />

6./VII. Illany-Dagh ca. i3oom.<br />

Chrysopa vulgaris Schneid., Symbolae, p. 68, Taf. 8 (1851).<br />

14./VII. Schech Schaban ca. 1600m; 16./VII. Sürtme ca. 1600m; 17./VII. Bos-<br />

Tepe ca. 1700 m.<br />

Limnophilus politus McLach., Tr. Br., p. 3g, Pl. IX, Fig. 24 (1865); Monogr. Rev. and<br />

Syn. Trich., p. 68 (1874—1880).<br />

28./VII. Nordseite des Erdschias-Dagh ca. 2700 m.<br />

Sericostoma personatum Kirby and Spruce; Me Lach., Rev. and Syn. Trich., p. 226,<br />

Taf. XXV, Fig. i—17.<br />

8./VI. bei Soisaly ca. 1200 m.<br />

Hydropsyche exocellata Dufour; McLach., Rev. and Syn. Trich., p. 367, Taf. XXXIX,<br />

Fig. 1 — 6 (1880).<br />

8./V. auf der Fahrt von Haidar Pascha nach Eski-Schehir.


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I7 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Dipteren.<br />

Bibio 'hortulanus L., F. Suec. (1760), p. 770; Schin., F. A., II, p. 359 (1864).<br />

9./V. bei Ilgün ca. 1200m; 12./V. bei Konia ca. 1100 m (As. min.); 12./VI. bei<br />

Gereme 1700 m, Erdschias-Gebiet.<br />

Limnobia nubeculosa Mg., S. B., I, p. 140 (1818); Schin., F. A., II, p. 566 (1864).<br />

IIlany-Dagh, Erdschias-Gebiet,'i3oo—1600 m.<br />

Tipula nigdeensis n. sp.<br />

19./V. Nigde (As. min.), 3 cT, 5 ç.<br />

Im weiblichen Geschlechte brachyptere Form. Hellgelb. Kopf hellgelb, Stime und<br />

Scheitel steingrau. Fühler braun, erstes und zweites Glied hellgelb. Taster<br />

braun. Thorax hellgelb, vor der Sutur steingrau, mit zwei dunklen feinen<br />

Längsstriemen, hinter der Sutur mit der gewöhnlichen V-förmigen steingrauen<br />

Zeichnung. Schildchen ebenso gefärbt. Beim Q ist diese Zeichnung<br />

in vier dunkelgraue Längsstriemen aufgelöst. Borstseiten gelb mit grauen<br />

Flecken, die in zwei unterbrochenen Längsstriemen aufgelöst sind, deren<br />

eine an der Vorderhüfte beginnt und zur Flügelwurzel zieht, während die<br />

andere vom unteren Ende der Mesopleure über die Hüften nach hinten verläuft.<br />

Hinterleib gelb, mit dunkel steingrauer Rückenstrieme. Beine hellbraun,<br />

Tarsen verdunkelt. Flügel hyalin. Halteren gelb. Genitalien mäßig<br />

groß, hellgelb. Parameren flach, weißgelb mit schwarzer Spitze, am Rande<br />

lang behaart. Länge c? 11—13, ç 17 mm.<br />

Laniopa tenuirostris Lw., Dipt. Beitr., II, p. 16 (1854); Schin., F. A., I, p. 8 (1862).<br />

18./VII. 1 St. am Sary-Göl 2200 m.<br />

Odontomyia ornata Mg., Syst. Beschr., III, p. 143 (1822); Schin., F. A., I, p. 18 (1862).<br />

6./VI. 1 Stück bei Soisaly ca. i3oom.<br />

Odontomyia viridula F., Syst. ent., p. 760 (1775); Schin., F. A., Lp. 19 (1862).<br />

9./VII. 4 Stücke am Illany-Dagh i3oom; 6./VI. bei Soisaly ca. i3oom, Erdschias-<br />

Gebiet.<br />

Atylotus tricolor Zeller, Iris v. Oken, 1842, p. 819; Brau., Die Zweifl. d. k. Mus. zu<br />

Wien, I. Denkschr. d. math.-nat. Kl. d. kais. Akad. d. Wiss., 1880, p. 165.<br />

8./VI. am Karasiwri 2100 m; 20./VI. Ali-Dagh 1750 m ; 25./VI. Maritschak 2000 m,<br />

Erdschias-Gebiet.<br />

Nemestrina Kindermanni Schin., M. C.<br />

g./VII. 2 Stücke am Illany-Dagh i3oom.<br />

Kopf lederbraun, dicht grau bestäubt, die Grundfarbe nur am Mundrande und<br />

auf der Stirn in <strong>einer</strong> breiten glänzenden Makel sichtbar. Scheitel schwarz.<br />

Fühler schwarz, zweites Glied rot. Rüssel länger als Kopf und Thorax zusammen,<br />

wie die Taster schwarz. Die dichte Behaarung des Kopfes ist<br />

weißgrau. Thorax schwarzbraun, in der Mitte an den beiden Enden der<br />

Sutur mit weißem dreieckigen Flecke. Sonst dicht weißlich behaart, besonders<br />

an den Borstseiten und an der Unterseite. Hinterleib schwarzbraun,<br />

mit weißgrauen schmalen Hinterrandsbinden und <strong>einer</strong> breiten Längsbinde<br />

am ersten, <strong>einer</strong> schmalen am zweiten Ringe. Bauch ebenso gefärbt. Beine<br />

lederfarben, mit schwarzen Schenkeln. Flügel bräunlich getrübt, mit hyaliner<br />

Spitze. Die Trübung tritt hauptsächlich längs der Ader auf. Genitalien<br />

des cf groß, schwarz. Länge 16 mm. Rüssellänge g mm.


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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren.<br />

Anthrax velutina Mg., Syst. Beitr., II, p. 160 (1820); Schin., F. A., I, p. 50 (1862).<br />

Je 1 Stück 16./V. Kargyn-Karapunar; 17./V. Karapunar-Eregli (As. min.); 10./6.<br />

bei Ewerek 1200 m, Erdschias-Gebiet.<br />

Anthrax orientalis Schin. M. C.<br />

15./VII. 1 Stück am Schech-Arslan ca. 1900 m.<br />

Exoprosopa vespertilio Wd., Zool. Mag., I, 2 (1818); Schin., F. A., I, p. 55 (1862).<br />

1 Stück Engur-Göll bei Kaisarie.<br />

Exoprosopa semialba Wd., A. Zw. Ins., I, p. 274 (1828).<br />

3 Stücke 9./VI. bei Soisaly 1200 m; 15./VII. am Schech-Arslan ca. igoom.<br />

Bombylius hololeucus Lw., Europ. Dipt., Ill, p. 191 (1873).<br />

5 Stück 17./V. Karapunar bis Eregli (As. min.); 9./VII. Illany-Dagh i3oom;<br />

9./VI. bei Soisaly 1200m; 23./VI. Tschatak-Jaila 1700 m, Erdschias-Gebiet.<br />

Bombylius fulvescens Mg., Syst. Beschr., II, p. 205 (1820); Schin., F. A., I, p. 62 (1862).<br />

1 Stück 9./VI. bei Soisaly ca. 1200 m.<br />

Bombylius albomicans Lw., Europ. Dipt., Ill (1873).<br />

2 Stück am i3./VI. am Karasiwri 2100m, Erdschias-Gebiet; 12./V. bei Konia<br />

(As. min.).<br />

Chalcochiton Pallassii Lw., N. Beitr., IV, p. 9.<br />

1 Stück 16./V. Kargyn-Karapunar; 1 Stück 12./V. Konia (As. min.).<br />

Ploas virescens Fbr., Mantissa, II, p. 366 (1787); Schin., F. A., I, p. 65 (1862).<br />

1 Ç in Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.) gesammelt.<br />

Phthiria vagans Lw., Linn., I, p. 3g 1 (1846).<br />

5 cf, 5 Ç 14./VII. am Ewlije-Dagh ca. 1800 m; 16./VII. bei Sürtme ca. 16007«;<br />

17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />

Phthiria pulicaria Mikan.; Schin., F. A., I, p. 67 (1862).<br />

9./VII. am Illany-Dagh 1500m; 14./VII. Ewlije-Dagh 1900m; 16./VII. Sürtme<br />

1500m; 17./VII. Bos-Tepe 1700 m im Erdschias-Gebiet.<br />

Lonchoptera lutea Panz., Faun, germ., CVIII, p. 20(1809); Schin., F. A., I, p. 243(1862).<br />

1 ç am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 in.<br />

Lonchoptera trilineata Ztt., Dipt, scand., VII, p. 2804 (1848); Schin., F. A., I, p. 244<br />

(1862).<br />

3 Stück in Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.) gesammelt.<br />

Catabomba albomaculata Mcq., Dipt, exot., II (2), p. 86, Taf. XV, Fig. 6; Schin., F. A.,<br />

I, p. 3oi (1862) (Gemellarii).<br />

6./VII. am Illany-Dagh i3oom, im Erdschias-Gebiet.<br />

Sphaerosphoria scripta L.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 428 (1901).<br />

6. und 9./VII. am Illany-Dagh 1400»!; 14./VII. am Ewlije-Dagh 1800m; 16./VII.<br />

bei Sürtme 1500 m; 17./VII. Bos-Tepe 1700m, im Erdschias-Gebiet.<br />

Chrysogaster Macquarti Loew, Stett. ent. Ztg., 1843, p. 250; Verr., Brit. Fl. Syrph.,<br />

p. 199 (1901).<br />

5 cT, 1 Ç Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />

Psams abdominalis F., Ent. syst., IV, p. 307 (1794); Schin., F. A., I, p. 252 (1862).<br />

2 Stück, Erdschias-Gebiet ohne nähere Fundortsangabe.<br />

Paragus bicolor Fabr.; Verr., Brit. Fl. Syph., p. 152 (1901).<br />

16./VI. bei Gereme 1770 m; 17./VII. Bos-Tepe 1700/72, im Erdschias-Gebiet.<br />

Paragus tibialis Fll.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 150 (1901).<br />

9./VII. am Illany-Dagh 1400m; 14./VII. Ewlije-Dagh 1800m; 16./VII. Sürtme<br />

1500 m; I7-/7. Bos-Tepe 1600 m, im Erdschias-Gebiet.


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174 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Eristalomyia tenax L.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 505 (1901).<br />

6./VI. bei Soisaly 1200 m; 8./VI. am Karasiwri 1600 m; 9./VII. am Illany-Dagh<br />

1400 m, im Erdschias-Gebiet.<br />

Volucella fonarla Poda; Schin., F. A., I, p. 33o (1862).<br />

9./VII. am Illany-Dagh 1400 m, im Erdschias-Gebiet.<br />

Chrysotoxum festivum L.; Verr., Brit. Fl. Syrph., p. 650 (1901).<br />

i3./VII. am Al-Dagh 2000 m, im Erdschias-Gebiet.<br />

Chrysotoxum intermedium Mg.; Schin., F. A., I, p. 254 (1862).<br />

16./VII. bei Sürtme 1500 m, im Erdschias-Gebiet.<br />

Merodon Idae Schin., M. C.<br />

1 Stück 15./VII. am Schech Arslan ca. igoom.<br />

Schwarze, grau gezeichnete Art. Kopf dicht grau, weiß behaart, Ocellendreieck<br />

und Scheitel schwarz, glänzend, schwarz behaart, nach vorne gegen die<br />

Lunula allmählich verlaufend. Hinterkopf oben schwarz, hinten grau.<br />

Fühler rotgelb, Borsten in der Basalhälfte rotgelb, gegen die Spitze braunschwarz,<br />

Rüssel schwarzbraun. Thorax schwarz, dicht grau bestäubt, mit<br />

vier schwarzen Längsstriemen, deren zwei mittlere schmal und nahe beisammen,<br />

deren äußere breit sind und von der Schulterschwiele zum Seitenrande<br />

des Schildchens ziehen. Alle Längsstreifen sind von einem schmalen<br />

kupfernen Saum umgeben. Brustseiten grau, dicht weißlich behaart. Die<br />

Behaarung des Rückens ist sehr kurz und spärlich. Schildchen schwarz,<br />

licht behaart. Hinterleib schwarz, jeder Ring mit <strong>einer</strong> schwach gebogenen<br />

hellgrauen Querbinde, die ebenso wie der Hinterrand jedes Ringes licht behaart<br />

ist. Letzter Ring ohne Binde, ganz licht behaart. Bauch schwarz. Beine<br />

schwarz, Vorder- und Mittelschienen an beiden Enden und alle Tarsen gelbrot.<br />

Flügel schwach grau getrübt. Schüppchen und Halteren gelb. Länge 12 mm.<br />

Merodon spinipes F., Ent. syst, IV, p. 296 (1794); Schin., F. A., I, p. 345 (1862).<br />

3 Stück 13./7. am Al-Dagh ca. 2000 m.<br />

Exorista barbata Rdi., Prodr., III, p. 116 (1859).<br />

1 ç 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Parexorista confinis Fil., Dipt. suec. Musc, p. 32 (1820); Brau, und Bergenst., II,<br />

p. 17 (32i), 1891.<br />

i cT am 14./VI. am At-Tepe ca. 23oom.<br />

Gonia atrata n. sp.<br />

5 Stück 14./VI. am At-Tepe ca. 23oom; i3./VI. am Karasiwri 2100m.<br />

Schwarze, glänzende Art. Kopf gelb, silberweiß schimmernd. Scheitel glänzend,<br />

nicht bestäubt. Strieme hellgelb. Basalglieder der Fühler rotgelb. Drittes<br />

Glied fünfmal so lang als das zweite. Schwarzbraune Fühlerborste gekniet,<br />

erstes Glied kurz, zweites verlängert, so lang als das dritte. Taster gelb.<br />

Thorax schwarz, glänzend, ohne weiße Bestäubung. Hinterleib schwarz,<br />

glänzend, zweiter Ring an den Seiten beim d 1 rot. Schildchen gelbbraun.<br />

Beine schwarz. Flügel schwach grau getrübt, Adern an der Basis gelblich.<br />

Schüppchen rein weiß. Halteren gelb. Die Beborstung des Hinterleibes ist<br />

folgende: Erster Ring mit zwei marginalen, zweiter Ring ebenfalls mit zwei<br />

marginalen, dritter Ring mit <strong>einer</strong> Reihe marginaler Makrochäten.<br />

Nach Kowarz, Wr. Ent. Z., VII (1888), p. 2 gehört diese Art zur Foersteri Mg.,<br />

unterscheidet sich aber durch den hellen Silberglanz des Kopfes, geringe<br />

Größe, nicht gekrümmte Hinterschienen etc. Länge 8—9 mm.


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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren. 175<br />

Gonia ruficeps Ztt.<br />

5 Stück 14./VI. am At-Tepe ca. 23oom; i3./VI. am Karasiwri 2100 m.<br />

Micropalpus Pentheri n. sp.<br />

Kopf dicht weißgrau bestäubt. Stirnstrieme rostfarben. Ocellendreieck schwarz.<br />

Fühler schwarz. Zweites Fühlerglied schwach grau bestäubt, an der Spitze<br />

rostfarben. Fühlerborste mit kurzen Basalgliedern. Thorax dicht grau bestäubt,<br />

mit rostfarbenen, grau bestäubten Schultern. Beborstung: Vor der<br />

Quernaht 3 i. D., 3 ä. D., keine Intr., 1 Praes., 1 Posth., 4 Hum.; hinter der<br />

Quernaht: 3 i. D., 3 ä. D., 3 Intr., 3 Supraal., Sternopl. 2, 1. Schildchen<br />

rostfarben, grau bestäubt. Apicale Schildchenborsten gekreuzt. Jederseits<br />

drei marginale Borsten, außerdem noch zwei Discale. Hinterleib schwarz,<br />

grau bestäubt. Beim c? die Seiten des ersten bis dritten Segmentes rostgelb.<br />

Erster Ring ohne, zweiter bis vierter mit Discalen und marginalen Makrochäten,<br />

und zwar am zweiten Ringe je zwei discale und marginale, am<br />

dritten zwei discale und eine Reihe marginaler, am vierten zwei Reihen<br />

Borsten, die beiden mittleren der Discalreihe nach vorne gerückt. Beine<br />

schwarz. Tarsen der Vorderbeine beim Q erweitert. Flügel hyalin. Randdorne<br />

fehlen. Dritte Längsader nur am Grunde gedornt. Schüppchen<br />

weiß. Als Geschlechtsunterschied ist hervorzuheben, daß das dritte Fühlerglied<br />

des cT erweitert ist. Orbitalborsten beim cf fehlend. Klauen beim<br />

cT länger als beim ç, die Lange des letzten Tarsengliedes jedoch nicht erreichend.<br />

Ein Pärchen am io./VI. bei Ewerek 1200m im Erdschias-Gebiete von Herrn Dr.<br />

Penther gesammelt.<br />

Macquartia occlusa Rdi., Prodr., III (1859), p. 8g.<br />

1 ç vom Erdschias, am 8./VI. auf der Spitze des Karasiwri 2120m gefangen.<br />

Olivieria latifrons Brau., Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-nat. KL,<br />

Bd. CVII, Abt. I (1898), p. 529.<br />

Ein Pärchen, das ç am 16./VII., das cf am 18./VII. am Erdschias bei Sürtme<br />

1500—1700 m gefangen.<br />

Mintho lacera Rdi., Prodr., IV, p. 135 (1861).<br />

1 cT am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />

Pseudomintho B. B.<br />

Außer der bisher bekannten Art brevipenhis B. B. fanden sich in der Kollektion<br />

zwei bisher unbeschriebene Arten, und zwar Pentheri m. und rufipes m.<br />

Diese drei Arten lassen sich folgendermaßen leicht unterscheiden:<br />

1 Hinterleib ganz schwarz. Spitzen und hintere Querader steil. Keine<br />

Spur <strong>einer</strong> lichteren Bestäubung an den Vorderwänden der Hinterleibsegmente.<br />

Pentheri m.<br />

— Hinterleib gelbrot, mit schwarzer Spitze und ebensolcher Rückenstrieme<br />

2<br />

2 Alle Schenkel und die Mittel- und Hinterschienen gelbrot. Flügel hyalin<br />

rufipes m.<br />

— Schenkel und Schienen schwarz, erstere nur an der Spitze gelbrot.<br />

Flügel am Vorderrande, besonders an der Mündung der zweiten Längsader<br />

etwas rauchig getrübt. brevipennis B. B.<br />

Pseudomintho brevipennis B. B., Vorarb, z. Monogr. der Muse, schi^om., I, p. 169,<br />

Taf. X, Fig. 263 (1889).


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176 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

1 cT und 2 Q am 9./VII. am Illany-Dagh ca. i3oo m und 14./VII. am Ewlije-Dagh<br />

ca. 1800 m gefangen.<br />

Das cT und ein ç unterscheiden sich auffallend durch die Größe von der Normalform.<br />

Sie sind nur 6 mm lang, statt 8 mm, wie alle mir bekannten Stücke<br />

dieser Art. Da ich sonst keinen Unterschied finde, außer daß die Beugung<br />

nicht V-förmig ist, während sie bei den typischen Stücken stark V-förmig<br />

ist, mögen sie einstweilen bei dieser Art bleiben. Jedenfalls stellen sie aber<br />

eine Lokalform dar, für die ich den Namen minor m. vorschlage. Die Unterschiede<br />

sind:<br />

a) Größere Form (8 mm). Spitzen gerade, nach außen konkav, Beugung<br />

V-fÖrmig, mit kleinem Aderanhang, brevipennis B. B. forma typica.<br />

b) Kl<strong>einer</strong>e Form. Spitzenquerader fast gerade. Beugung rechtwinkelig<br />

ohne Anhang. brevipennis minor m.<br />

Pseudomintho minor n. var.<br />

1 o 9./VII. am Illany-Dagh i3oom; 1 c? I4-/7- arn Ewlije-Dagh ca. 1800m.<br />

Ich führe diese Varietät nochmals auf, um so die Aufmerksamkeit der Forscher<br />

darauf zu lenken. Sollten die gegebenen Merkmale bei <strong>einer</strong> größeren Anzahl<br />

von Individuen, die mir leider nicht zur Verfügung steht, konstant sein,<br />

so wäre diese Form als Art zu betrachten.<br />

Die Beborstung ist wie bei allen Arten dieser Gattung die folgende: Thoraxbeborstung:<br />

Vor der Quernaht 1 i. D., 2 ä. D., o Intraal., 1 Praemt., 1 Posthum.,<br />

2 Hum.; hinter der Quernaht o i. D., 3 ä. D., 2 Intraal., 2 Supraal., 2 Notopleurale,<br />

2 Sternopleuralborsten. Hinterleib: erster Ring ohne, zweiter mit<br />

zwei marginalen, dritter mit zwei discalen und <strong>einer</strong> Reihe marginaler Borsten,<br />

vierter Ring wie der dritte beborstet.<br />

Pseudomintho rufipes n. sp.<br />

1


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Josef Bischof. Neuropteren und Dipteren. 177<br />

den drei charakteristischen weißen Längsstriemen. Brustseiten schwach grau<br />

bereift. Schildchen glänzend schwarz. Hinterleib schwarz, glänzend, ohne<br />

Spur <strong>einer</strong> weißen Schillerbinde.<br />

Beine schwarz, Knie der Vorderbeine, das Enddrittel, der Mittel- und Hinterschenkel<br />

und die Mittel- und Hinterschienen rotgelb. Hüften schwarz.<br />

Flügel hyalin, an der Basis gelblich. Beugung rechtwinkelig, Spitzenquerader gerade,<br />

Schüppchen weiß, Halteren gelb. Länge 5 mm.<br />

Zeuxia cinerea Mg., S. B., V, p. 8, Taf. 42, Fig. 11—13 (1826).<br />

1 Q am 17./VII. am Bos-Tepe 1600 m im Erdschias-Gebiet gefangen.<br />

Sarcophila maxima Portsch., Hör. Soc. Ent., XI (1875), p. i3i.<br />

Am 8./VI. am Karrsiwri 2100 m.<br />

Lucilia cornicina F., Spec, insect., II, p. 438 (1781).<br />

i cT am 16./VII. bei Sürtme 1600m, 2 ç am 12./VII. bei Sürtme 1500 m; 17./VII.<br />

am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />

Lucilia caesar L., F. suec, 1828 (1761).<br />

1 cT am 9./VII. am Illany-Dagh 1100 m.<br />

Musca domestica L., F. suec, i833 (1761); Rdi., Prodr., V, p. 220 (1862).<br />

1 Q am 18./VII. am Sary-Göl ca. 2200 m.<br />

Musca tempestiva FU., Dipt. suec. Musc, p. 53 (1820); Rdi., Prodr., V, p. 220 (1862).<br />

2 c?, 2 ç am 16./VIL bei Sürtme ca. 1600 m ; 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />

Placomyia vitripennis Mg., Syst. Beschr., V, p. 73 (1826); Rdi., Prodr.,.V, p. 224 (1862).<br />

8 c? und 4 Q am 8./VII. am Illany-Dagh 1400 m; 9./VII. am Illany-Dagh i3oom;<br />

14./VII. am Ewlije-Dagh 1800m; 16./VII. bei Sürtme 1600m; 17./VII. am<br />

Bos-Tepe 1600 m.<br />

1 cT in Bujukdere (europäische Türkei) am 4./V. 1902.<br />

Myopina riparia FIL, Musc, p. 67 (1820); Schin., F. A., I, p. 658 (1862).<br />

Aus Larven gezogen am 5./VI., Soisaly 1200 m, Erdschias-Gebiet. 3 Q.<br />

Scatophaga litorea Fll., Dipt. suec. Scatomyz., p. 4(1819); Schin., F. A., II, p. 18(1864).<br />

1 cT, 2 £ von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />

Ditaenia cinerella Fll., Sciomyz., p. 14 (1820); Hendel, Abh. d. zool.-bot. Ges. Wien,<br />

II, Heft 1, p. 72 (1902).<br />

1 c? von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />

Platystoma ilgünensis n. sp.<br />

Am 9./V. bei Ugün (As. min.).<br />

Diese der PL tegularia Lw. sehr nahe stehende Art unterscheidet sich von derselben<br />

nur durch die ganz schwarzen Fühler und Beine, hellere Bestäubung<br />

des Körpers, lichtere und weniger deutliche Zeichnung des Flügels und<br />

durch die parallel gestellten apicalen Schildchenborsten.<br />

Obwohl mir nur 1 Q von dieser Art vorliegt, sind die angegebenen Merkmale<br />

doch solche, die in diesen Gruppen als konstante anzusehen sind. Ich glaube<br />

daher berechtigt zu sein, diese Form als neue Art anzusprechen.<br />

Alles übrige wie bei tegularia Lw., weshalb ich auf die nähere Beschreibung verzichten<br />

kann.<br />

Länge 8 mm.<br />

Platystoma Pentheri n. sp.<br />

Am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />

Schwarze Art. Kopf, Fühler, Rüssel und Taster schwarz. Thorax und Schildchen<br />

blauschwarz, nicht glänzend. Apicale Schildchenbosten parallel, nicht ge-


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178 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

kreuzt wie bei der nächstverwandten PL pulescens Lw. Hinterleib glänzend<br />

schwarz, Bauch am Grunde gelb. Beine rotgelb, Vorderschienen und Tarsen,<br />

Mittelschenkel an der Basis, Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze und<br />

die Hinterschienen braunschwarz. Schüppchen klein, schmutzigweiß. Flügelzeichnung<br />

wie bei pubescens Lw.<br />

Diese Art, von der mir leider nur ein Q vorliegt, unterscheidet sich von pubescens<br />

Lw. durch die Färbung der Beine und des Thorax, die Größe, durch<br />

die Stellung der apicalen Schildchenborsten etc.<br />

Länge 5 mm.<br />

Empyelocera nigrimana Lw., Beri. Ent. Z., 1866, p. 240; Mik, Wr. Ent. Z., 1889, p. 192.<br />

Am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600m; 14./VII. am Ewlije-Dagh ca. 1800m;<br />

18./VII. beim Sary-Göl ca. 1100m.<br />

Oxyna producta Lw., Monogr. d. Trypet., p. 94, Taf. XVIII, Fig. 2 (1862).<br />

1 ç am 8./VII. am Illany-Dagh ca. 1500 m; 1 g am 14./VII. am Ewlije-Dagh<br />

ca. 1800 m.<br />

Sphenella marginata Fil.; Lw., Monogr. d. Trypet., p. 76, Taf. XIII, Fig. 1 (1862).<br />

1 5 am 6./VI. bei Soisaly ca. i3oom.<br />

Urellia stellata Fueßlin, Verz. d. Schweiz. Insekten, p. 1125 (1775).<br />

3 ç, 3 c? im Erdschias gesammelt; 6./VI. bei Soisaly 1200 m; 9./VII. am Illany-<br />

Dagh 1400m; 17./VII. am Bos-Tepe 1600m.<br />

Urellia eluta Mg., S. B., IV, p. 344, Taf. 50, Fig. i3 (1826).<br />

8 9, 4 cf am 8./VII. Illany-Dagh 1600m; 14./VII. Ewlije-Dagh 1900 m; 16./VII.<br />

Bos-Tepe 1700 m und 17./VII. Sürtme 1500 m im Erdschias-Gebiet gefangen.<br />

Urellia amoena Frfld., Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss., XXII, p. 542, Fig. 2 (1856).<br />

1 g am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Trypeta acuticornis Lw., Monogr. d. Trypet., p. 62, Taf. IX, Fig. 4.<br />

2 Q am 16./VII. bei Sürtme und 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m.<br />

Trypeta serratulae L., F. suec, p. 461 (1761); Schin., F. A., II, p. 134 (1864).<br />

1 cT am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />

Tephritis dioscurea Lw., Monogr. d. Trypet, p. 105, Taf. XXI, Fig. 4 (1862).<br />

1 cT; 1 Q am 9./VII. am Illany-Dagh ca. i3oom; 1 ç 17./VII. am Bos-Tepe ca.<br />

1600 m.<br />

Tephritis conjuncta Lw., Monogr. d. Trypet., p. 114, Taf. XXIV, Fig. 1 (1862).<br />

2 d" am 17./VII. am Bos-Tepe ca. 1600 m; 1 ç am 9/VII. am Illany-Dagh ca.<br />

i3oo m.<br />

Tephritis nigricauda Lw., Monogr. d. Trypet., p. 112, Taf. XXIII, Fig. 4 (1862).<br />

4 cT, 1 Q am 9./VII. am Illany-Dagh ca. i3oom: 1 ç am 17./VII. am Bos-Tepe<br />

ca. 1600 m; 1 cT am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />

Sepsis punctum Fabr., Ent. Syst., IV, p. 351 (1794); Schin., F. A., II, p. 179 (1864).<br />

2 g von Karaköi-Bos-Oyuk (As. min.).<br />

Sepsis cynipsea L., F. suec, 1868 (1761); Schin., F. A., II, p. 179 (1864).<br />

2 cT und 2 ç von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />

Meromy^a laeta Mg., Syst. Beschr., VII, p. 3g5 (i838); Schin., F. A., II, p. 210 (1864).<br />

2 Q am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />

Mosillus aeneus Fll., Dipt. suec. Oscin. (1820); Schin., F. A., II, p. 235 (1864).<br />

1 Q am 18./VII. beim Sary-Göl ca. 2200 m.<br />

Felina aenea FU., K. vetensk. akad. handl., i8i3, p. 253.<br />

1 cf von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).


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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. 179<br />

Drosophilafenestrarum FIL, Dipt. suec. Geomyz., p. 6 (i823); Schin., F. A., II, p. 278<br />

(1864).<br />

10 cT, 4 ç von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />

Geomy^a tripunctata FIL, Dipt, suec, p. 2 (1823); Schin., F. A., II, p. 287 (1864).<br />

1 g von Karaköi-Boz-Oyuk (As. min.).<br />

Leucopis griseola FIL, Dipt. suec. Agromyz., p. 8 (1823); Schin., F. A., II, p. 294<br />

(1864).<br />

2 ç am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Leucopis puncticornis Mg., Syst. Beschr., VI, p. 134 (i83o); Schin., F. A., II, p. 294<br />

(1864).<br />

1 cT, 1 ç> am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Ceratomela acuticornis Mg., Syst. Beschr., VI, p. 175 (1826); Schin., F. A., II, p. 3n<br />

(1864).<br />

1 Ç am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Borborus vitripennis Mg., Syst. Beschr., VI, p. 206 (i83o); Schin., F. A., II, p. 324<br />

(1864).<br />

1 Q am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Borborus costalis Ztt., Dipt, scand., VI, p. 2483 (1847); Schin., F. A., II, p. 324 (1864).<br />

1 9 am 16./VII. bei Sürtme ca. 1600 m.<br />

Zodion cinereum Fab., Ent. syst., IV, p. 3gg, 9 (1794); Schin., F. A., I, p. 38i (1862).<br />

1 ç am 9./VII. am Illany-Dagh 1500 m im Erdschias-Gebiet gefangen.<br />

Occemyia atra F., Spec, ins., II, p. 469 (1781); Schin., F. A., I, p. 382 (1862).<br />

1 9 am 17./VII. am Bos-Tepe (Erdschias-Gebiet) 1600 m.<br />

Occemyia distincta Mg., Syst.Beschr., IV, p. 149 (1824); Schin., F. A., I, p.382 (1862).<br />

1 d 1 Asia minor (ohne nähere Fundortsangabe).<br />

Hemipteren.<br />

Von<br />

Dr. G. Horvâth.<br />

Pentatomidae.<br />

Odontotarsus grammicus L. — Zwischen Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei<br />

Kaisarie.<br />

Odontotarsus plicatulus Horv. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Eurygaster integrlceps Put. var. plagiata Reut. — Zwischen Konia und<br />

Kaisarie.<br />

Tarisa virescens H.-Sch. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Tholagmus üavolineatus Fabr. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Sehirus robustus Horv. — Erdschias-Gebiet.<br />

Sehirus sexmaculatus Ramb. — Erdschias.<br />

Sehirus dubius Scop. var. melanopterus H.-Sch. — Erdschias-Gebiet.<br />

Sciocoris macrocephalus Fieb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Aelia furcula Fieb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Stagonomus italicus Gmel. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, ioo5. 14


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l8o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Peribalus ßssiceps n. sp. — ßreviter ovatus, supra fusco-testaceus, dense<br />

distincteque nigro-punctatus; capite planiusculo, latitudine sua interoculari 1 j5 longiore<br />

et pronoto aequilongo, antrorsum distincte angustato, jugis apice haud contiguis, hiscentibus,<br />

angulato-rotundatis et ultra apicem tyli distincte porrectis; antennis gracilibus,<br />

albidis, apice imo articuli secundi, triente apicali articuli tertii articulisque duobus ultimis<br />

(triente basali excepto) nigris, articulo quinto apice flavo-testaceo, articulis secundo et<br />

tertio longitudine subaequalibus; rostro albido, apice nigro; pronoto longitudine sua<br />

media duplo et dimidio latiore, marginibus lateralibus anticis callosis, albis, rectis, vitta<br />

intramarginali nigra terminates; scutello latitudini suae basali aequilongo et basi capite<br />

cum oculis fere dimidio latiore, punctis callosis albidis basalibus destituto, retrorsum<br />

minus angustato, apice sat anguste albo, sed haud nigro-punctato, macula anteapicali<br />

nigra destituto ; margine costali corii basin versus albido-calloso; membrana fuscescentihyalina;<br />

connexivo ad incisuras segmentorum nigro-maculato; corpore subtus flavoalbido,<br />

subtiliter punctato, punctis plerumque decoloribus, puncto utrinque singulo •<br />

majore supra acetabulos, orificiis, spiraculis punctoque majore in angulo postico laterali<br />

segmentorum ventralium nigris, ventre vittis sex valde obsoletis, e punctis minutis nigris<br />

approximatis formatis signato; pedibus subtilissime nigro- et fusco-punctulatis, femoribus<br />

antice pone medium puncto nigro notatis. Q. Long. io74, lat. 6 mm.<br />

Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Ähnelt dem P. sphacelatus Fabr., aber der Kopf ist länger und nach vorne zu<br />

stärker verschmälert, die Jochstücke sind deutlich länger als die Stirnschwiele, die Seiten<br />

des Kopfes unten vor den Augen ohne schwarzen Längsstreif; das Schildchen ist nach<br />

hinten zu weniger verengt mit nahezu ganz geraden Seiten, in den Grundwinkeln ohne<br />

weiße callose Knoten, an der Spitze breiter abgerundet mit schmälerem weißen Halbmond<br />

und vor diesem ohne schwarzen Fleck. Die Bauchseiten haben nur in den Hinterwinkeln<br />

der Segmente einen schwarzen Punkt, während bei P. sphacelatus diese Segmente<br />

sowohl in den Hinter- als auch in den Grundwinkeln mit je einem schwarzen<br />

Punkt besetzt sind.<br />

Peribalus vernalis Wolff. — Ilgün nordwestlich von Konia.<br />

Carpocoris fuscispinus Boh. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Carpocoris purpureipennis De Geer. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Dolycoris baccarum L. —Zwischen Konia und Kaisarie ; Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Rhotnbocoris regularis H.-Sch. — Erdschias-Gebiet.<br />

Bagrada poecila Klug var. Abeillei Put. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Coreidae.<br />

Centrocoris spinigèr Fabr. — Zwischen Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei<br />

Kaisarie.<br />

Verlusia umbrina Jak. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Phyllomorpha laciniata Villers. — Serai-Dagh bei Konia.<br />

Coriomeris scàbricornis Panz. — Erdschias-Gebiet.<br />

Camptopus lateralis Germ. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha.<br />

Alydus calcaratus L. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Stenocephalüs agilis Scop. — Erdschias-Gebiet.<br />

Stenocephalus albipes Fabr. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Therapha Hyoscyami L. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir, dann zwischen<br />

Konia und Kaisarie.


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Dr. G. Horvâth. — Hemipteren. l8l<br />

Corizus crassìcornìs L. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Corizus hyalinus Fabr. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir sowie zwischen<br />

Konia und Kaisarie.<br />

Corizus subrufus Gmel. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Corizus parumpunctatus Schill. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir<br />

sowie zwischen Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Corizus tigrinus Schill. — Zwischen Karaköi und Boz-Oyuk, Haidar-Pascha<br />

und Sabandscha, Sabandscha und Eskischehir, Konia und Kaisarie; Illany-Dagh bei<br />

Kaisarie.<br />

Maccevethus lineola Fabr. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Chorosoma Schillingi Schumm. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Berytidae.<br />

Berytus tipularius L. — Eine Nymphe vom Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Neides consimilis Horv. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Lygaeidae.<br />

Lygaeus pandurus Scop. — Erdschias-Gebiet.<br />

JLygaeus equestris L. — Insel Prinkipo; zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Lygaeus superbus Poll. — Erdschias-Gebiet.<br />

Apterola Lownii Saund. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Nysius graminicola Kol. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha sowie<br />

zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Geocoris erythrocephalus Lep. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir;<br />

Erdschias-Gebiet.<br />

Heterogaster Urticae Fabr. — Erdschias-Gebiet.<br />

Platyplax Salviae Schill. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Camptotelus lineolatus Schill. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Metopoplax Origani Kol. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Macroplax fasciata H.-Seh. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha.<br />

Trapezonotus arenarius L. — Erdschias-Gebiet.<br />

Callistonotus n. g. — Corpus ovale, pilosulum. Caput trianguläre, latitudine<br />

sua cum oculis paullo brevius, apice pronoti angustius, apicem versus leviter convexodeclive;<br />

tuberculis antenniferis a latere visis antrorsum oblique declivibus. Antennae<br />

ab oculis longius remotae, pilis semiadpressis brevibus sat dense vestitae, articulis<br />

secundo et tertio praeterea setis longioribus semierectis parce praeditis, articulo primo<br />

apicem capitis distincte superante, articulo secundo latitudine interoculari verticis vix<br />

longiore, articulo quarto toto nigro. Rostrum pone coxas intermedias extensum, articulo<br />

secundo coxas anticas attingente et quam articulo tertio distincte longiore. Pronotum<br />

trapezoideum, transversum, apice leviter sinuatum, marginibus lateralibus totis<br />

laminato-explanatis, intus linea impressa haud terminatis, apice subito fortiter rotundatis,<br />

lobo antico fere impunetato. Scutellum longius quam latius, unicolor, vittis pallidis<br />

destitutum. Hemelytra completa; clavo seriebus duabus exterioribus punetorum parallelis<br />

appropinquatis, venam apicem versus attenuatam terminantibus, serie punetorum<br />

intcriore a serie marginis scutellaris longe remota, disco sparsim punctato, triente<br />

basali autem impunetato; membrana gutta discoidali lactea ornata. Venter sutura tertia<br />

14*


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182 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

utrinque distincte antrorsum sinuato-curvata; macula opaca posteriore laterum segmenti<br />

quarti a macula anteriore longissime remota, ad marginem posticum segmenti appropinquata.<br />

Femora antica incrassata, subtus spinis pluribus, una majore, armata; femora<br />

posteriora inermia; tarsi postici articulo primo articulis duobus apicalibus simul sumtis<br />

duplo longiore.<br />

Diese neue Gattung ist der Gattung Aphanus Lep. Serv. zunächst verwandt, aber<br />

die Oberseite des Körpers ist behaart, das zweite und dritte Fühlerglied sind in ihrer<br />

ganzen Länge mit längeren Borstenhaaren besetzt, das zweite Fühlerglied ist deutlich<br />

kürzer als wie der Kopf mit den Augen zusammen breit und die Membran mit einem<br />

weißen Discoidalfleck geziert. Die mit Borstenhaaren besetzten Fühler erinnern an die<br />

Gattung Trapezonotus Fieb. und die eigentümliche Punktierung des Clavus speziell an<br />

Tr. Ullrichii Fieb., der Kopf und das Wurzelglied der Hintertarsen sind jedoch länger<br />

und die Pronotumseitenränder sind stärker ausgebreitet, ohne von der Scheibe durch<br />

eine deutlich eingedrückte Linie geschieden zu sein.<br />

Callìstonotus nigroruber Stai. — Niger, opaculus, superne pilis brevibus erectis,<br />

apice curvatis, griseis vestitus; margine angusto apicali, lateribus explanatis parteque<br />

postica pronoti, hemelytris, limbo postico pro- et metastethii, acetabulis externe, connexivo<br />

limboque ventris coccineis; capite subnitido, subtilissime punctulato; antennis<br />

griseo-pilosis et setosis; pronoto longitudine sua postica fere 2 /3 latiore, lobo postico<br />

subtiliter fusco-punctato et basi nigro-quadrimaculato; davo vittula subbasali interna<br />

nigra notato, basi ipsa ante hanc vittulam flavo-testaceo; macula parva rotundata interna<br />

pone medium corii membranaque nigris, hujus angulo basali interno flavo-testaceo<br />

et macula parva oblonga pone medium lactea; corpore subtus parce griseo-puberulo;<br />

pedibus breviter griseo-pilosulis. ç. Long. 9 z /2, lat. 3 mm.<br />

Rhyparochromus nigro-ruber Stài, Öfv. Vet.-Ak. Förh., 1858, p. 43o, 1 (1859).<br />

Rhyparochromus Princeps Dohrn, Sten. Ent. Zeit., XXI, p. 160, 16, Taf. 1, Fig. 2 (i860).<br />

Von dieser schönen Art, welche von Stài und A. Dohrn aus Cypern beschrieben<br />

wurde, aber seither beinahe ganz verschollen und den meisten Hemipterologen unbekannt<br />

geblieben ist, liegt ein weibliches Exemplar vom Illany-Dagh bei Kaisarie vor.<br />

Da die Art in keine bis jetzt bekannte Gattung eingereiht werden kann, so mußte für<br />

sie eine neue Gattung aufgestellt werden.<br />

Aphanus consors Horv. — Erdschias-Gebiet.<br />

Aphanus Reuteri Horv. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Aphanus alboacuminatus Goeze var. funereus Put. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Aphanus phoeniceus Rossi. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Emblethis denticollis Horv. — Erdschias-Gebiet.<br />

Lethaeus cribratissimus Stai. — Insel Prinkipo.<br />

Pyrrhocoris apterus L. — Erdschias-Gebiet.<br />

Pyrrhocoris niarginatus Kol. — Erdschias-Gebiet.<br />

Tingitidae.<br />

Tingis demissa n. sp. — Ovata, sordide flavo-testacea, parce brevissimeque<br />

albido-puberula; capite nigro, spinulis anticis breviusculis verticis et bucculis pallidis;<br />

antennis brevibus, nigris, articulo tertio (basi excepta) fusco-testaceo et quam articulo<br />

quarto dimidio longiore, articulo hoc breviter ovoideo; pronoto paullo convexo, carinis<br />

tribus percurrentibus subparallelis, humilibus, vix areolatis, vesicula antica horizontali,<br />

medio carinata et apice minime producta, marginibus lateralibus sinuatis, an-


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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. l83<br />

guste dilatatis, punctis nonnullis nigris variegatis, uniseriatim areolatis, areolis sat irregularibus<br />

et aegre distinguendis; elytris completis, distincte pone apicem abdominis<br />

extensis, haud perspicue areolatis, costis quam carinis pronoti distincte humilioribus,<br />

spatio discoidali plano, intus angulato-rotundato, spatio laterali biseriatim areolato,<br />

membrana costae pellucida, punctis marginalibus nigris notata, sat angusta, triente<br />

basali biseriatim, dein usque ad apicem uniseriatim areolata, areolis his irregularibus<br />

subtriangularibus, spatio apicali distincte areolato; corpore subtus cum pedibus fuscotestaceo,<br />

marginibus lateralibus ventris, femoribus apiceque tarsorum nigris, tibiis basi<br />

nigricantibus. Q. Long, fere 3 mm.<br />

Zwischen Konia und Kaisarie ein Exemplar erbeutet.<br />

Erinnert etwas an T. brevicornis Horv., aber kürzer und breiter, oben mit ganz<br />

kurzer und spärlicher grauweißlicher Pubeszenz, letztes Fühlerglied kürzer, Pronotumseitenrand<br />

ausgebuchtet, schmäler, mit ziemlich undeutlichen Maschen, Mittel- und<br />

Seitenfeld der Flügeldecken sowie auch das Pronotum undeutlich genetzt, Fühler am<br />

Grunde samt den Schenkeln schwarz.<br />

Tingis cappadocica n. sp. — Breviter ovalis, supra griseo-testacea, parce<br />

griseo-puberula, marginibus lateralibus carinisque omnibus pronoti et elytrorum setis<br />

erectis, griseis, apice haud curvatis sat dense obsitis; capite nigro, albido-tomentoso,<br />

spinis quinque superioribus brevibus bucculisque pallidisj antennis mediocribus, pilis<br />

longiusculis semierectis minus dense praeditis, nigris, articulo tertio flavo-testaceo et<br />

quam articulo quarto dimidio longiore, articulo hoc clavato; pronoto parum convexo,<br />

utrinque prope vesiculam anticam nigricante, carinis tribus percurrentibus humilibus,<br />

obsolete uniseriatim areolatis, antrorsum nonnihil divergentibus, carinis lateralibus antice<br />

leviter curvatis, vesicula antica parce albido-tomentosa, horizontali, medio cannata<br />

et apice subtruncata, marginibus lateralibus rectis, vix dilatatis, nonnisi angustissime et<br />

obsoletissime uniseriatim areolatis, processu postico distincte areolato J elytris completis,<br />

apicem abdominis paullo superantibus, distincte areolatis, costis humilibus, spatio discoidali<br />

plano, intus angulato-rotundato, spatio laterali ante medium triseriatim, pone medium<br />

autem biseriatim areolato, membrana costae regulariter uniseriatim areolata, setis marginalibus<br />

membrana hac paullo longioribus; corpore subtus nigro, griseo-pubescente, limbis<br />

antico et postico prostethii, limbo postico meso- et metastethii carinisque sternalibus<br />

pallidisj pedibus nigris, pilis longiusculis semierectis griseis obsitis, tibiis basique tarsorum<br />

flavo-testaceis, illis subtus basin versus nigris et nonnihil incrassatis. Q. Long. 3 mm.<br />

Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Unterscheidet sich von T. Kiesenwetter'i M.R. durch die kürzeren, steifen, borstenartigen<br />

und an der Spitze nicht gekrümmten Haare der Oberseite, der F'ühler und der<br />

Beine. Diese Borstenhaare stehen auch etwas weniger dicht. Das Seitenfeld der Flügeldecken<br />

ist vor der Mitte breiter mit drei Maschenreihen, während das Randfeld bedeutend<br />

schmäler ist als bei T. Kiesenwetteri und nur aus <strong>einer</strong> einzigen Reihe regelmäßiger<br />

Maschen besteht.<br />

Monanthia Putoni Montd. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Monanthia Echii Schrk. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Reduviidae.<br />

Reduvius pallipes Klug. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Harpactor iracundus Poda. — Zwischen Konia und Kaisarie sowie auf dem<br />

Illany-Dagh bei Kaisarie. Meistens die var. rubricus Germ.


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184 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Harpactor punctiventris H.-Sch. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Nabis lativentris Boh. — Bujukdere.<br />

Miridae.<br />

Acetropis cannata H.-Sch. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Miris calcaratus Fall. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Notostira erratica L. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Leptopterna ferrugata Fall. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Lopus cingulatus Fabr. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Lopus bitnaculatus Jak. — Erdschias-Gebiet. — Diese Art ist zunächst verwandt<br />

mit L. infuscatus Brüll., von dem sie sich durch etwas geringere Größe, mehr<br />

parallele Körperform, vorne steiler abfallenden Kopf, bis hinter die Mittelhüften reichenden<br />

Schnabel, kürzeres, quer breiteres und am Hinterrande stärker ausgebuchtetes Pronotum<br />

usw. unterscheidet. Hierher gehört wahrscheinlich auch L. infuscatus var. e<br />

Reut., Hem. Gymn. Eur., V, p. 319.<br />

Adelphocoris vandalicus Rossi var. Humuli Schumm. — Illany-Dagh bei<br />

Kaisarie.<br />

Adelphocoris lineolatus Goeze. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Calocoris angularis Fieb. — Zwischen Konia und Kaisarie ; Illany-Dagh bei<br />

Kaisarie; Erdschias.<br />

Calocoris bipunctatus Fabr. — Zwischen Haidar-Pascha und Sabandscha sowie<br />

zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Grypocoris melanopygus n. sp. — Niger, nitidus, albo-variegatus, glaber;<br />

capite fortiter nutante, laevigato, latitudine basali pronoti 2 /5 angustiore, pone oculos<br />

brevissime constricto, vertice parteque maxima frontis subhorizontalibus, fronte antice<br />

valde convexa et perpendiculariter declivi, clypeo a fronte bene discreto, valde prominente,<br />

basin versus arcuato, deorsum perpendiculari, angulo faciali recto, gula valde<br />

obliqua, vertice oculo x /4 (cf) vel 2 /3 (Q) latiore, utrinque prope oculum guttula strìiformi<br />

flavo-testacea notato; oculis ab apice pronoti distincte remotis; antennis corpore<br />

cum hemelytris subbrevioribus, articulo primo capite ab antico viso paullo breviore,<br />

sat robusto, rufo-testaceo, basi nigro, articulo secundo articulo primo 3 X J2 longiore,<br />

fusco-testaceo, basin et apicem versus nigro, articulis duobus apicalibus nigro-fuscis,<br />

articulo tertio articulo secundo 2 j5 breviore, basi albido; rostro coxas intermedias haud<br />

superante, nigro, articulo primo apice articuloque secundo testaceis; pronoto latitudine<br />

sua basali paullo breviore, lateribus distincte sinuatis, strictura apicali et macula utrinque<br />

laterali antica transversa lobi postici albidis, lobo antico laevigato, subhorizontali, lobo<br />

postico antrorsum fortiter convexo-declivi, transversim subtilissime ruguloso; scutello<br />

albido, laevigato; hemelytris apicem abdominis longe (cT) vel parum (9) superantibus,<br />

dense minutissimeque punctulatis, albis, davo (apice excepto), plaga maxima triangulari<br />

partem fere totam dimidiam apicalem corii occupante apiceque cunei nigris, limbo<br />

costali corii, apice excepto, pallido, membrana nigricante, venis concoloribusj pectore<br />

nigro, limbo antico et fascia lata media prostethii, margine postico angusto mesostethii<br />

orificiisque albidis, disco mesosterni saepissime rufo-testaceo; ventre albido, vitta lata<br />

laterali (segmenta duo basalia haud occupante) segmentisque genitalibus nigris, macula<br />

anteapicali laterali ventris albida; pedibus rufo-testaceis, coxis totis, apice tibiarum et tarsis<br />

nigris, femoribus seriatim fusco-punctatis, plerumque au tern nigro-fuscis vel fusco-nigris,<br />

tibiis breviter nigro-spinulosis, interdum basi nigricantibus. cT Q. Long. 6 x /2—7 l /4tnm-


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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. 185<br />

Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

In der Struktur des Kopfes mit G. Fieberi D. S. nahe verwandt, aber kl<strong>einer</strong>, der<br />

Kopf noch steiler abfallend, die Stirn stärker gewölbt, die Kehle kürzer; der helle Seitenstreif<br />

des Kopfes hinter den Augen fehlt; das zweite Fühlerglied ist an der Wurzel nicht<br />

weißlich. Die schwarzen Zeichnungen des Pronotums sind stärker zusammengeflossen,<br />

so daß außer dem hellen Halsring eigentlich nur zwei Seitenflecke knapp hinter der<br />

mittleren Einschnürung hell bleiben. Der vordere Teil des Pronotums ist auch an den<br />

Seiten ganz schwarz und diese schwarze Färbung geht ununterbrochen auf die Seiten<br />

der Vorderbrust über. Der Clavus ist, mit Ausnahme der schmalen Spitze, ganz schwarz;<br />

das Corium ist jedoch auf der Vorderhälfte ganz hell und trägt auf der Hinterhälfte einen<br />

großen dreieckigen schwarzen Fleck, dessen Spitze nach vorne gerichtet ist, und welcher<br />

am Ende des Coriums auch auf den Außenrand übergeht. Auf der Brust ist die<br />

schwarze Färbung überwiegend. Die Hüften sind ganz schwarz. Besonders auffallend<br />

sind die hinter der Mitte schwarzen Bauchseiten und die ganz schwarzen Genitalsegmente.<br />

Brachycoleus lineellus Jak. — Erdschias-Gebiet.<br />

Lygus Foreli Mey. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Lygus pratensis L. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir; Illany-Dagh bei<br />

Kaisarie; Erdschias.<br />

Cyphodema pernix n. sp. — Flavicanti-albidum, nigro-variegatum, nitidum,<br />

glabrum (an detritum?); capite latitudini suae cum oculis fere aequilongo, superne disco<br />

plus minusve ochraceo vel infuscato, clypeo vittulaque infraoculari pone genas nigris,<br />

vertice oculo 3 /5 {


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l86 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Poeciloscytus unifasciatus Fabr. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Poeciloscytus vulneratus Wolff. — Erdschias-Gebiet.<br />

Capsus rutilus H.-Sch. mit der var. bellicosus Horv. — Zwischen Konia und<br />

Kaisarie.<br />

Thermocoris Munieri Put. — Zwischen Sabandscha und Eskischehir.<br />

Amblytylus concolor Jak. — Zwischen Karaköi und Boz-Oyuk.<br />

Macrotylus antennalis n. sp. — Oblongo-ovatus, albido-flavovirens, supra<br />

pilis nigris facile divellendis vestitus; capite flavo, latitudine sua cum oculis sicut etiam<br />

pronoto vix breviore et quam latitudine postica pronoti dimidio angustiore; antennis<br />

corpore (cum hemelytris) fere */3 brevioribus, sordide flavescentibus, annulo subbasali<br />

articulorum primi et secundi, articulo hoc apicem versus articulisque duobus apicalibus<br />

nigris, articulo secundo latitudine basali pronoti paullo breviore, articulis duobus ultimis<br />

simul sumtis articulo hoc longitudine aequalibus; rostro fere usque ad medium ventris<br />

extenso, articulis duobus apicalibus nigris; pronoto basi longitudine sua duplo latiore,<br />

antrorsum fortiter angustato, lateribus mox ante angulos posticos levissime sinuatis,<br />

callis anticis bene discretis, flavescentibus; hemelytris apicem abdominis distincte superantibus,<br />

puncto marginis apicalis corii juxta venam cubitalem nigro, membrana albida,<br />

venis concoloribus, areola minore fasciaque pone apicem cunei nigricantibus, puncto<br />

pone apicem venae cubitalis nigro vel nigro-fusco; xypho prosterni marginato; coxis<br />

anticis margine externo nigro-setosis; femoribus innotatis, tibiis brevissime et subtilissime<br />

nìgro-spinulosis, apice ipso cum tarsis nigris. ç. Long. 4 2 /3 mm.<br />

Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Am nächsten verwandt mit M. solitarius Mey., aber schon durch die schwarz gezeichneten<br />

Fühler, den längeren Schnabel und die ganz helle größere Membranzelle<br />

leicht zu unterscheiden. Die zwei Endglieder der Fühler und des Schnabels sowie die<br />

Tarsen sind schwarz.<br />

Macrotylus Herrichü Reut. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Criocorls sulcìcornis Kb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Sthenarus pollinosus n. sp. — Oblongus (cT) vel oblongo-ovatus (Q), niger,<br />

nitidus, supra nigro-pilosulus et praeterea pilis squamiformibus argenteis facile divellendis<br />

sat dense vestitus; capite apice pronoti parum (cT) vel vix (Q) latiore, vertice<br />

oculo 2 /7 (cf) vel 5 /6 (ç>) latiore, margine postico cannato, flavo-testaceo; antennis corpore<br />

fere I J3 brevioribus, articulo primo toto dimidioque basali articuli secundi nigris,<br />

articulis duobus ultimis cum dimidio apicali articuli secundi flavo-testaceis, articulo<br />

secundo apicem versus nonnisi levissime incrassato, latitudine capitis distincte longiore<br />

et latitudine postica pronoti z /4 (


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Dr. G. Horvâth. Hemipteren. 187<br />

Jassidae.<br />

Eupteryx Curtisii Flor. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Deltocephalus striatus L. —- Zwischen Sabandscha und Eskischehir ; Eskischehir.<br />

Deltocephalus nigrifrons Kb. (ensatus Then). — Die zwei auf dem Illany-<br />

Dagh bei Kaisarie gesammelten Weibchen unterscheiden sich von den europäischen<br />

Exemplaren dieser Art durch die helle Färbung des Gesichtes, da die schwarze Färbung<br />

nur in der oberen Hälfte der Stirn, an der Fühlerbasis und am Clypeus zum Teile erhalten<br />

ist.<br />

Doratura impudica Horv. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Selenocephalus obsoletus Germ. — Zwischen Konia und Kaisarie; Illany-<br />

Dagh bei Kaisarie.<br />

Idiocerus lituratus Fall. — Zwischen Karaköi und Boz-Oyuk.<br />

Cercopidae.<br />

Triecphora sanguinolenta L. — ßujukdere.<br />

Lepyronia coleoptrata L. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Ptyelus minor Kb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Cicadidae.<br />

Cicada plebeja Scop. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Cicadatra atra Oliv. var. tau Fieb. — Erdschias.<br />

Fulgoridae.<br />

Tettigometra hispidula Fieb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Tettigometra obliqua Panz. — Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Tettigometra lyncea Horv. — Illany-Dagh bei Kaisarie. Bisher nur aus Serbien<br />

bekannt gewesen.<br />

Oliarus major Kb. — Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

Caliscelis peculiaris Horv., Ann. Mus. Hung., II, p. 384, 7 (1904).<br />

Diese interessante Art, welche von mir nach einem von Herrn Dr. A. Penther<br />

am Illany-Dagh bei Kaisarie erbeuteten weiblichen Exemplar beschrieben wurde, ist<br />

von allen bisher bekannten Caliscelis-Arten durch den stark vorgezogenen Kopf, die<br />

nicht steil, sondern sehr schief abfallende Stirn, die auffallend gezeichneten Flügeldecken<br />

und besonders durch den Bau der Vorderbeine verschieden. Die plattenförmige<br />

Verbreiterung der Vorderschenkel ist nämlich nur sehr mäßig und die Vordertibien sind<br />

nur am Außenrande und nur sehr schmal ausgebreitet.<br />

Orgerius punctiger n. sp. — Pallide flavo-testaceus; vertice parum producto,<br />

latitudine sua basali x /3 breviore, breviter pentagonali, antice obtuso, fere rotundato,<br />

pone medium punctis duobus nigris notato, carinis marginalibus obtusis, carina mediana<br />

apicem versus evanescente; fronte a latere visa plana, carina mediana percurrente, carinis<br />

lateralibus rectis, marginibus lateralibus parallelis; clypeo distincte cannato et marginato;<br />

pronoto vertice dimidio breviore, punctis quatuor nigris (duobus mediis prope carinara<br />

medianam, uno utrinque pone oculum) signato, carinis lateralibus obliquis; mesonoto<br />

carina mediana subtili postice abbreviata instructo et punctis duobus minutis anteapicalibus<br />

nigris notato; homelytris segmenta quatuor ultima dorsi abdominis détecta


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188 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

relinquentibus, albido-reticulatis, postice recte truncatis, margine postico quam margine<br />

suturali */4 longiore, area costali tota albida, haud reticulata; dorso abdominis seriatim<br />

nigro-punctato et vittis octo fuscescentibus obsoletissimis praedito, segmento ultimo<br />

dorsali praeterea utrinque ad latera striola basali parva nigra notato; femoribus et tibiis<br />

anterioribus haud dilatatis, in sulcis plus minusve nigro- vel fusco-conspersis, denticulis<br />

tibiarum posticarum nigris; tuba anali elongata, apice paullo producta, haud dilatata,<br />

stylis genitalibus superne ante apicem denticulo antrorsum curvato, gracili armatis.<br />

cT. Long. 5 3 l4inm.<br />

Illany-Dagh bei Kaisarie.<br />

In der Färbung und Zeichnung dem Weibchen von O. discrepans Fieb. ähnlich,<br />

aber der Scheitel kürzer und stumpfer, die Stirn breiter, das Pronotum mit vier deutlichen<br />

schwarzen Punkten geziert, der Mittelkiel des Mesonotums hinten abgekürzt und<br />

das Randfeld der Flügeldecken einfarbig hell.<br />

Hysteropterum placophorum n. sp. — Testaceum, fere globosum; vertice<br />

subtilissime nigro-consperso, antice subrecto, postice distincte sinuato, medio quam ad<br />

latera et quam dimidio marginis postici vix breviore, sulco mediano percurrente pallido<br />

instructo; fronte latitudine sua I js longiore, planiuscula, dense subtiliterque nigro-conspersa,<br />

carina mediana distincta integra, carinis lateralibus omnino defìcientibus, margine<br />

superiore levissime angulato-emarginato, lateribus subparallelis, versus clypeum<br />

leviter arcuatis; clypeo convexo, vix carinato, dense nigro-conspurcato, basi anguste<br />

pallido; pronoto vertice parum longiore, obtuse carinato, utrinque versus latera remote<br />

nigro-punctato; mesonoto subtiliter nigro-conspurcato, medio longitrorsum sulcato,<br />

carinis lateralibus brevibus pallidis; homelytris circiter 3 /4 longioribus quam latioribus,<br />

pone medium nonnihil angustatis, totis pallide testaceis, remote subtiliterque nigropunctatis,<br />

punctis prope nervös longitudinales hic lllic nec non ad apicem areolarum<br />

apicalium confluentibus, venis longitudinalibus fortiter elevatis, venulistransversis minus<br />

numerosis, areolis apicalibus distinctis; pectore nigro-variegato; sulcis femorum et<br />

tibiarum nigro-conspersis, denticulis tibiarum posticarum nigris; dorso abdominis, linea<br />

interrupta mediana et saepissime etiam limbo postico angusto segmentorum exceptis,<br />

nigro; ventre pallido, fasciis mediis ad basin segmentorum et punctis remotis ad latera<br />

nigris; segmentis genitalibus pallidis. Long. l x /2mm.<br />

d\ Tuba anali postice deorsum fortiter producta et maxime ampliata, margine apicali<br />

sinuato, angulis lateralibus posticis acutis.<br />

Ç. Tuba anali postice deorsum fortiter rotundato-produeta, glabra.<br />

Zwischen Eskischehir und Ugün.<br />

Aus der Verwandtschaft von H. bilobum Fieb., aber Stirn und Scheitel länger,<br />

letzterer mit <strong>einer</strong> deutlichen Mittelfurche, Kopf schwarz gesprenkelt, Pro- und Mesonotum<br />

sowie die Flügeldecken fein, aber deutlich schwarz punktiert und besonders<br />

durch die auffallende Form der Afterröhre des Männchens verschieden. Die Afterröhre<br />

des Männchens ist nach unten und hinten stark verlängert und außerordentlich verbreitert,<br />

so daß sie eigentlich eine breite trapezoidale Platte bildet, deren Hinterecken<br />

stark ausgezogen und zugespitzt sind, und welche die obere Hälfte des Abdominalendes<br />

von oben und hinten fast ganz bedeckt.<br />

Hysteropterum assimile n. sp. — Pallide testaceum, breviter ovale, superne punctis<br />

nigris omnino destitutum; vertice antice obtusissime angulato-rotundato, postice leviter<br />

sinuato, longitudine sua media plus quam triplo latiore, medio ac ad latera fere aequilongo,<br />

carinula mediana distincta; fronte distincte latiore quam longiore, plano-convexa,<br />

utrinque ad latera punctis remotis nigro-fuscis notata, carina mediana distincta, marginem


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 189<br />

superiorem autem vix attingente et praeterea paullo supra medium plerumque carina<br />

transversa utrinque abbreviata instructa, carinis lateralibus nullis, marginibus lateralibus<br />

subparallelis, versus clypeum fortiter arcuatis, clypeo convexo, vix carinato, oblique<br />

fusco-lineolato; pronoto vertice parum longiore, medio distincte carinato; mesonoto<br />

tricarinato, carinis lateralibus obtusis, crassiusculis; homelytris albido-testaceis, x j3 longioribus<br />

quam latioribus, pone medium latissimis, apice oblique rotundato-truncatis,<br />

venis longitudinalibus elevatis, venulis transversis irregularibus sat numerosis, areolis<br />

apicalibus dinstinctis; pectore et pedibus fere totis pallidis; abdomine nigro, linea<br />

mediana dorsali margineque angusto postico segmentorum dorsalium et ventralium<br />

cum segmentis genitalibus pallidis. Long. 3 3 /4—4 I /3mm.<br />

d\ Tuba anali postice deorsum producta, parte producta apicem versus leviter<br />

dilatata, lateribus subrectis, margine postico fortiter arcuato, angulis lateralibus posticis<br />

obtusis, sed distinctis.<br />

Q. Tuba anali postice deorsum rotundato-producta.<br />

Zwischen Konia und Kaisarie.<br />

Diese Art ist in die Nähe von H. montanum Fieb. zu stellen, von dem sie sich<br />

durch kürzeren Scheitel, breitere Stirn, kürzere, mit zahlreichen Quernerven genetzte<br />

und hinter der Mitte stärker verbreiterte Decken sowie durch die Form der männlichen<br />

Afterröhre unterscheidet.<br />

Lepidopteren.<br />

Von<br />

Dr. H. Rebel.<br />

Mit <strong>einer</strong> Abbildung im Texte.<br />

Über die Lepidopterenfauna des Erdschias-Dagh (mons Argaeus des alten Cappadociens),<br />

jener gewaltigen isolierten Eruptivmasse im Zentrum Kleinasiens, deren<br />

Gipfel sich über 38oom erheben, lagen bisher fast keine Nachrichten vor.<br />

Das Gebiet war Dr. O. Staudinger bei Abfassung s<strong>einer</strong> Lepidopterenfauna<br />

Kleinasiens 1 ) noch unbekannt geblieben. Seither hat L. de Joannis einige Formen<br />

aus der Umgebung Kaisaries, welche große Stadt am Fuße des Erdschias-Dagh liegt,<br />

bekannt gemacht, 2 ) Dr. K. Escherich und Prof. Dr. L. Kathariner haben in der Umgebung<br />

des nordwestlicher gelegenen Angora gesammelt 3 ) und Max Korb sehr erfolgreich<br />

in jener des südwestlich liegenden Konia. 4 )<br />

Die eingehendste Erforschung hat aber das benachbarte südliche Taurusgebiet erfahren.<br />

Zahlreiche neue Lepidopterenformen von dort (wie auch aus dem östlichen<br />

Kurdistan) hat Dr. Staudinger in Einzelbeschreibungen bekanntgemacht. Zusammenfassende<br />

faunistische Publikationen über das Taurusgebiet liegen von J. Roeber 5 ) und<br />

M. Holtz 6 ) vor.<br />

*) Hör. Soc. Ent. Ross., XIV—XVI (1879 —1881).<br />

2) Bull. Soc. France, 1891, p. 7gff.; Nov. Lep., Tab. 18.<br />

3 ) Hofmann, Iris, X (1897), p. 230—240.<br />

4 ) Über diese interessanten Sammelergebnisse wurde leider kein zusammenfassender Bericht ver-<br />

öffentlicht.<br />

s ) Ent. Nachr., XXII, p. 81 und XXIII (1897), p. 257—288.<br />

•) 111. Wochenschr. f. Ent., II (1897), P- 4 2ff -


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19° Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Das eigentliche Erdschias-Gebiet war jedoch, namentlich in seinen Höhenzonen,<br />

bisher vollständig unerforscht geblieben. 1 ) Umso erfreulicher müssen die jetzt vorliegenden<br />

faunistischen Nachrichten erscheinen, welche Dr. A. Penther auf der von<br />

der Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients veranstalteten<br />

und in Gemeinschaft mit dem Botaniker Herrn E. Zederbauer ausgeführten<br />

zoologisch-botanischen Forschungsreise in das Erdschias-Gebiet zustande gebracht hat.<br />

Da die genannten <strong>Reise</strong>nden an anderer Stelle 2 ) sich bereits über den äußeren Verlauf<br />

ihrer Fahrt wie über die topographischen Verhältnisse des Erdschias-Gebietes geäußert<br />

haben, kann hier darauf verwiesen werden.<br />

Von den durch Dr. Penther in Kleinasien gesammelten 233 Lepidopterenarten<br />

wurden 208 Arten im eigentlichen Erdschias-Gebiet gefunden. Mit Rücksicht auf die<br />

mehrmonatliche Dauer des Aufenthaltes und die routinierte Sammeltätigkeit Dr. Penthers<br />

muß die Zahl der Arten als gering bezeichnet werden. Aber auch von diesen<br />

dürften nur sehr wenige Formen für dieses Gebiet wirklich charakteristisch sein. Zu<br />

letzteren gehören unter den neubeschriebenen Arten vielleicht Polia Pentheri und<br />

Atychia Orientalis, die beide ihre nächsten Verwandten erst in westlichen Formen<br />

finden. Die übrigen aus dem Erdschias-Gebiet beschriebenen neuen Arten, und zwar<br />

Dyspessa Argaè'ensis, Lita Sabulosella, Rhinosia Arnoldiella, Sophronia Finitimella<br />

und Scythris Unimacutella haben bereits nach dem gegenwärtigen Stande unserer faunistischen<br />

Kenntnisse ihre nächsten Verwandten in östlichen (orientalischen) Formen.<br />

Außer den hier beschriebenen Arten sind nur noch sehr wenige als neu für die Fauna<br />

Kleinasiens anzuführen, und zwar Ocneria detrita Esp. (bisher nur in <strong>einer</strong> fraglichen<br />

Form aus dem Taurus bekannt Stgr.), Agrotis? Glischa (aus Persien und dem Achal<br />

Tekke-Gebiet), Agrotis? Photophila Gn. (aus Algerien), Conchy lis Fraiienfeldi Mn.<br />

(aus dem Ural), Lita Psilella (aus Mitteleuropa) und Ateliotwn Hun gartce Hum HS.<br />

(südöstliches Mitteleuropa, Dalmatien und Sarepta). Sämtliche übrigen Arten, namentlich<br />

auch sämtliche gefundenen Tagfalter, deren Verbreitung weitaus am besten bekannt<br />

ist, waren bereits aus Kleinasien nachgewiesen.<br />

Das Erdschias-Gebiet scheint faunistisch mit den pontischen Gebirgen und mit<br />

jenen von Kurdistan noch näher verwandt zu sein als mit dem zunächstliegenden<br />

Taurus. Diese Erscheinung dürfte darin ihre Erklärung rinden, daß sich die Höhenzonen<br />

des Erdschias-Dagh, ihrem Eruptivcharakter entsprechend, als lepidopterologisch<br />

sehr arm erwiesen haben und auch tiefere Lagen jener zahlreichen östlichen Mediterranformen<br />

fast vollständig entbehren, welche die reichere Fauna des Taurus in hervorragender<br />

Weise charakterisieren. Das kontinentale Klima des Erdschias-Gebietes, wie<br />

der hohe Rücken des cilicischen Taurus und Antitaurus sind für letztere Formen gewiß<br />

fortwirkende Verbreitungshindernisse. *<br />

Als Berg formen sind nur sehr wenige im Erdschias-Dagh gefundene Arten anzusprechen,<br />

wie Pieris Callidice var. Chrysidice, Lycaena Enrypilus, Lyc. Panagaea,<br />

Lyc. Anteros, Lyc. Myrrha, Lyc. Adtnetus var. Ripartii, Hesperia Sidae und Cnephasia<br />

Argentana. Keine einzige dieser Arten kann jedoch als alpines Faunenelement bezeichnet<br />

werden, denn Pieris Callidice, an welche in erster Linie hier gedacht werden<br />

könnte, hat zweifellos in den Hochgebirgen Zentralasiens (var. Orientalis Alph.) ihre<br />

eigentliche Heimat und hat die Gebirge Westasiens (Persiens, Kaukasus, Kleinasiens)<br />

J ) Der Botaniker H. Walter Siehe soll gelegentlich auch Lepidopteren in der Hochregiou des<br />

Erdschias gesammelt haben, worüber jedoch nichts veröffentlicht wurde.<br />

2 ) Achter Jahresber. d. Ges. z. Ford. d. naturh. Erf. d. Orients für das Jahr 1902, p. 8 ff.


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 191<br />

gewiß früher besiedelt als die Alpen. Die angeführten Lycaeniden und die Hesperiide<br />

sind ausgesprochen orientalische Formen und Cnephasia Argentana ist ein sehr weit<br />

verbreitetes sibirisches Faunenelement, welches auf seinen westlichen Wanderungen<br />

auch das Erdschias-Gebiet erreicht hat.<br />

Die in höchster Lage (2500 m) im Erdschias-Gebiet gesammelte Art, Dyspessa<br />

Argaeensis m., kann sogar nicht einmal als eigentliche montane Art gelten, da die<br />

Dyspessa-Avten im allgemeinen nur kollines Terrain, oft mit Steppenvegetation, bewohnen.<br />

Da auch andere steriles Terrain bevorzugende Arten wie einzelne Satyriden, Lencanitis<br />

Cailino, vor allem aber auch Cledeobia Moldavica im Erdschias-Gebiet bis zu<br />

bedeutenden Höhen in ihren Wohnplätzen hinaufreichen, scheinen die Höhenzonen<br />

dort in faunistischer Beziehung nicht scharf geschieden zu sein, was mit dem Fehlen<br />

<strong>einer</strong> eigentlichen Waldregion jedenfalls im Zusammenhange 'steht. Eine ähnliche Beobachtung<br />

habe ich bereits in Ostrumelien gemacht, wo Steppenformen unter ähnlichen<br />

Vegetationsverhältnissen noch Wohnplätze in bedeutender Erhebung am Balkan innehaben.<br />

Bedürfte es noch irgend eines Nachweises, daß der Erdschias-Dagh, wie auch der<br />

cilicische Taurus, frei von jeder alpinen Einwanderung geblieben sind, so könnte das<br />

vollständige Fehlen von Vertretern der Gattungen Erebia, Anarte, Psodos etc. dafür<br />

angesehen werden.<br />

Noch muß <strong>einer</strong> charakteristischen Erscheinung des Erdschias-Gebietes hier gedacht<br />

werden, das ist des durchschnittlich geringeren Ausmaßes (Spannweite), welches<br />

sehr viele Arten hier zeigen. Insbesondere bei den Lycaeniden, aber auch bei anderen<br />

Tagfaltern, Syntomis, Zygaeniden und einzelnen Pyraliden tritt diese Erscheinung sehr<br />

auffallend zutage. Sie dürfte mit der großen kontinentalen Trockenheit des Gebietes<br />

im Zusammenhange stehen.<br />

Schließlich bemerke ich noch, daß ich in einem Anhange einige Arten aus der<br />

Umgebung Konstantinopels angeführt habe.<br />

Wien, am 3o. April 1903.<br />

Papilionidae.<br />

1. Papilio Podalirius L.<br />

Bei Konia (12./V. 1000 m, Serai-Dagh i3./V. 1600 m) in Exemplaren, welche mit<br />

solchen der zentraleuropäischen Frühjahrsgeneration übereinstimmen. Auch ein am<br />

20./VI. im Erdschias-Gebiet (Ali-Dagh i83om) erbeutetes cT gehört noch der Frühjahrsgeneration<br />

an. Hingegen sind mehrere am 7. und 8./VII. in tieferen Lagen des Erdschias-Gebietes<br />

(Illany-Dagh 1500—1619 m) erbeutete, zum Teile schon abgeflogene<br />

Stücke schon gen. aest. Zanclaeus Z.<br />

2. Papilio Machaon L.<br />

Stücke von Serai-Dagh bei Konia (i3./V. 1600 m) müssen zufolge ihrer geringen<br />

Größe und sehr breiten Binde der Hinterflügel der var. Sphyrus Hb. beigezählt werden.<br />

Im Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh 1500 m) flog die Art (7./VN.) in größeren Exemplaren,<br />

welche sich nur durch die etwas breitere Binde der Hinterflügel von zentraleuropäischen<br />

Machaon unterscheiden.<br />

3. Thais Cerisyi God. var. Deyrollei Obthr.<br />

Auf der Strecke Konia bis Kaisarie zwischen 12./V. und 21./V. (1000—1200 m)<br />

nicht selten in männlichen Stücken, welche vollständig mit solchen von Amasia über-


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I9 2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

einstimmen. Auch ein c? aus dem Erdschias-Gebiet (8./VII. Karasiwri 2100 m) weicht<br />

nicht ab. Dagegen ist das einzige vorliegende ç (Konia 12./V. 1000 m) in Zeichnung<br />

und Färbung fast nur durch eine schmale Discalquerbinde in Zelle 1—3 der Vorderflügel<br />

von den cT zu unterscheiden, weicht also beträchtlich von typischen Deyrollei Q<br />

ab, deren Flügelgrund weißlich ist, und wo die graue Bestäubung namentlich auf den<br />

Vorderflügeln viel ausgedehnter auftritt. Ein kleines ç von Aleppo (Kotschy) im<br />

Hofmuseum stimmt in der gelben Grundfarbe mit dem ç von Konia überein.<br />

Pieridae.<br />

4. Pieris Brassicae L. var. Catoleuca Röber.<br />

Eine Anzahl Exemplare beiderlei Geschlechtes, im Erdschias-Gebiet (vom 7./VI.<br />

bis 21./VI. 1000—1400 m) erbeutet, gehört dieser Varietät an, die sich wesentlich nur<br />

durch die bleichere Hinterflügelunterseite von der Stammform unterscheidet.<br />

5. Pieris Rapae L.<br />

Ein schwachgezeichnetes cT der Frühjahrsgeneration auf der Strecke Konia bis<br />

Kaisarie (14.—21./V.) erbeutet. Ein weiteres c? aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI.<br />

Gereme 1780 m) ist typisch.<br />

6. Pieris Callidice Esp. var. Chrysidice HS.<br />

Ein großes gut erhaltenes d 1 wurde im Erdschias-Gebiet am 20./VI. in ca. 1600 m<br />

Höhe erbeutet.<br />

7. Pieris Daplidice L.<br />

Sowohl auf der Strecke Konia bis Kaisarie wie auch im Erdschias-Gebiet häufig.<br />

Mitte Juni gefangene Stücke gehören bereits der größeren Sommergeneration an. Aber<br />

auch die im Mai gefangenen Stücke zeigen eine lichtere Hinterflügelunterseite als Bellidice<br />

Ochs., die bei Konstantinopel noch typisch auftritt.<br />

8. Euchloë Belia Cr.<br />

Schon in Ilgün (10./V. 1028 m) und am Serai-Dagh bei Konia (15./V. 1600 m) in<br />

zum Teile recht kleinen Stücken der Frühjahrsgeneration, mit ziemlich großen, aber<br />

glänzenden Flecken an der Hinterflügelunterseite, angetroffen. Die große Sommerform<br />

Ausonia Hb. flog dann vom 20./VI. ab zahlreich in tieferen Lagen des Erdschias-Gebietes<br />

(hauptsächlich an der Nordseite 1050—i3oom) in typischen Stücken. Einzelne<br />

kl<strong>einer</strong>e Exemplare von dort aus bedeutender Erhebung (Kyzyk 1600 m 8./VI.) stimmen<br />

schon in dem kürzeren Flügelschnitt mit der Sommerform.<br />

9. Euchloë Charlonia Donz. var. Penia Frr.<br />

Eine Anzahl frischer Stücke wurde in Eskischehir (g./V.) und am Serai-Dagh bei<br />

Konia (i3./V. 1600m) erbeutet.<br />

10. Euchloë Grüneri HS.<br />

Nur ein frisches cf aus dem Erdschias-Gebiet (Ende Mai).<br />

11. Leptidia Duponcheli Stgr.<br />

Ein Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (cf 12./V.) gehört der Sommergeneration<br />

Aestiva Stgr. an. Das ç zeigt (in Analogie zur Sinopis ab. Erysimi Bkh.) keine Spur<br />

des grauen Apicalfleckens.<br />

12. Colias Hyale L.<br />

Die Art flog im Erdschias-Gebiet (9.—22. VII.) in auffallend großen Stücken<br />

(ö" bis 28, Q bis So mm Vorderflügellänge). Die ç sind sehr licht weißgelb, auch die


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. ig3<br />

Unterseite der Hinterflügel auffallend bleich gelbgrün. Die zitrongelben cT mit normaler<br />

Breite der schwarzen Saumbinde.<br />

13. Colias Edusa F.<br />

Von Konia (12./V.) ab überall häufig, im Erdschias-Gebiet auch bis 1650m<br />

(Kyzyk, Jaila 8./VI.) fliegend bis halben Juli.*)<br />

14. Gonepteryx Farinosa Z.<br />

Ein Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (mit den Daten cT 6./VIL, Ç ig./VII.<br />

Kaisarie 1080 m).<br />

15. Gonepteryx Rhamni L.<br />

Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh 1400 m 9./VII. ein frisches cT).<br />

Nymphalidae.<br />

16. Pyrameis Atalanta L.<br />

Auf der Strecke Konia bei Kaisarie (11.—21. V.) ein kleines Stück erbeutet.<br />

17. Pyrameis Cardui L.<br />

Überall im Erdschias-Gebiet bis ca. 2000 m aufsteigend. Anfangs Juli daselbst in<br />

ganz frischen Stücken.<br />

18. Vanessa Urtice LJ. var. Turcica Stgr.<br />

Einzeln im Erdschias-Gebiet (so Dervent am Tekir-Plateau 2100 m 17./VI.).<br />

ig. Melitaea Cinxia L.<br />

Nur ein auffallend kleines cT aus dem Erdschias-Gebiet (ca. 5/VI. Soisaly 1075 m).<br />

20. Melitaea Phoebe Knoch.<br />

Bereits in Ilgün (10./V.) in einem normal gefärbten cT erbeutet; im Erdschias-<br />

Gebiet flog Ende Mai, anfangs Juni (1000—i3oom) eine große Form mit bleicherer<br />

Grundfarbe, die sich durch eine lebhaft braunrote Antemarginalbinde der Hinterflügel<br />

auszeichnet.<br />

21. Melitaea Didyma O. var. Dalmatina Stgr.<br />

Im Erdschias-Gebiet von Mitte Juni ab in <strong>einer</strong> schwach gezeichneten Form von<br />

wechselnder Größe und Intensität der braunroten Färbung (cT g). Die var. Perseci Koll.<br />

ist (nach den im Hofmuseum befindlichen Typen) noch schwächer gezeichnet und stets<br />

von hellerer braunroter Färbung.<br />

22. Melitaea Trivia Schiff.<br />

Bereits am Serai-Dagh bei Konia (i3./V. 1600 m) und dann im Erdschias-Gebiet<br />

(20./VI. Ali-Dagh 1600 m) in <strong>einer</strong> sehr schwach gezeichneten Form (4 cf, 1 Q), die der<br />

var. Catapelia Stgr. aus Zentralasien nahekommt, sich aber durch die gelb bleibende<br />

Grundfarbe der Hinterflügelunterseite davon sogleich unterscheidet. Diese kleinasiatische<br />

Trivia-Form wird namentlich im weiblichen Geschlechte der Mei. Didyma außerordentlich<br />

ähnlich. Die Randmonde, die hellen Rippen der Hinterflügelunterseite etc.<br />

lassen sie aber auch ohne nähere Untersuchung als Trivia-Form erkennen. Sehr charakteristisch<br />

scheinen auch die sehr breiten, rein weißen Fransen für dieselben zu sein.<br />

Ein cf von Brussa (Mn., i863, M. C.) muß schon dieser orientalischen Trivia-Form<br />

*) Colias Aurorina HS. var. Taurica Rbl. (zool.-bot. Ver., 1901, p. 3io) wurde nach Mitteilung<br />

des Herrn Holtz von Siehe auch im Erdschias-Gebiet aufgefunden. Auch die Typen aus dem Taurus<br />

wurden von Siehe (und nicht von Holtz) in Höhen zwischen 1800—2000m (nicht 800m) erbeutet.


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194 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

zugerechnet werden, die ich var. Pseudodidyma nenne, da sie leicht mit Didyma verwechselt<br />

werden kann (cfr. Stgr., Hör., XIV, p. 267). In Syrien (Beirut und Haifa)<br />

tritt Trivia in <strong>einer</strong> sehr ähnlichen, schwach gezeichneten, noch heller gelbbraunen<br />

Form auf, die aber beträchtlich kl<strong>einer</strong> als die var. Pseudodidyma ist und meist als var.<br />

Nana Stgr. bezeichnet wird. Da Nana Stgr. aber bei ihrer Aufstellung (Cat., ed. II,<br />

p. 18) nur die beiden Bilder Espers (Phöbe, Taf. 88, Fig. 5, 6) und Hübners (Fascelis,<br />

873—874) bezeichnete, die zweifellos eine unter der Stammform auch bei Wien vorkommende<br />

Zwergform darstellen, wird die syrische Lokalform am besten als var.<br />

Syriaca abgetrennt.<br />

Die diagnostische Anordnung der benannten 7r;V;a-Formen wäre demnach:<br />

a) ab. Nana Stgr. (duplo minor).<br />

b) var. Fascelis Esp. (major nigricans).<br />

c) var. Syriaca (minor, multo dilutior, al. post, subtus flavis) Syr.<br />

d) var. Pseudodidyma (major, dilutior, al. post. subt. flavis, cilicis alarum distincte<br />

albis) As. min.<br />

e) var. Catapelia Stgr. (pallidior, al. post. subt. albis) As. c.<br />

23. Argynnis Lathonìa L.<br />

Sehr häufig im Erdschias-Gebiet (vom 4./VI. bis 22./VII.) bis 2150 m (Karasiwri<br />

8./VI.) aufsteigend.<br />

24. Argynnis Pandora Schiff.<br />

Im Erdschias-Gebiet am 9./VII. (Illany-Dagh 1400 m) mehrfach erbeutet.<br />

Satyridae.<br />

25. Melanargia Grumi Stndf. var. Massageta Stgr.<br />

Vom 20./VI.—12./VII. häufig im Erdschias-Gebiet in Höhen zwischen 1050 und<br />

1500 m. Die Stücke variieren beträchtlich. Die Grundfarbe der c? ist bald rein weiß,<br />

bald stark gelblich. Die schwarze Bindenzeichnung, namentlich der Hinterflügel, ist<br />

bald so vollständig wie bei Larissa HG., bald so reduziert wie bei var. Herta HG. Auf<br />

der Unterseite der Hinterflügel tritt die Basalzeichnung stets schwächer (in dünneren<br />

Strichen) auf, die antemarginale Augenreihe ist beim c? meist bis auf die schwach bräunlich<br />

umzogenen Pupillen rückgebildet, zuweilen fehlt sie ganz, was beim 9 regelmäßig<br />

der Fall ist.<br />

Diese im männlichen Geschlecht ziemlich kleine, inkonstante Lokalform kann<br />

von Larissa kaum artlich getrennt werden. Zum Vergleiche liegt mir ein Pärchen der<br />

var. Massageta von Malatia (Stgr.) vor, welches gut mit den oberseits Larissa-ähnlichen<br />

Stücken vom Erdschias übereinstimmt, nur das ç ist auf der (zeichnungslosen) Unterseite<br />

der Hinterflügel stärker ockergelb als die ç aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

26. Satyrus Hermione L.<br />

Nur ein cf aus dem Erdschias-Gebiet vom i3./VII. (Al-Dagh) in.ca. 2100 m Höhe<br />

erbeutet.<br />

27. Satyrus Briseis L. var. Major Obth.<br />

Im Erdschias-Gebiet (7.—9./VII. Illany-Dagh 1400—1600 m) nicht selten. Die<br />

Unterseite der Hinterflügel beim g zuweilen zeichnungslos, rötlich.<br />

28. Satyrus Anthe O.<br />

Im Erdschias-Gebiet vom 14./VI. bis 12./VII. häufig, das ç auch in Übergängen<br />

und in typischen Stücken der ab. Hanifa Nordm.


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 195<br />

29. Satyrus Semele L.<br />

Ein kleines dunkles d 1 der Stammform von Ilgün (10./V.).<br />

30. Satyrus Anthelea Hb.<br />

Im Erdschias-Gebiet nach der großen Anzahl der mitgebrachten Stücke offenbar<br />

die häufigste Satyrus-Art. Die beobachteten Flugdaten reichen vom 16./VI. bis 8./VH.<br />

(


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ig6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

3g. Coenonympha Pamphilus L.<br />

Eine Serie von Stücken beiderlei Geschlechtes liegt von Ilgün (9./V.) vor. Ein ç<br />

auch von der Strecke Konia bis Kaisarie (ca. 16./V. Karapunar iioom).<br />

Lycaenidae.<br />

40. Thecla Spini Schiff, var. Melantho Klug.<br />

Die häufigste Thecla-Art im Erdschias-Gebiet. Beobachtete Flugzeit vom 6./VI.<br />

bis 7./VII. Obere Höhengrenze bei ca. 1500 m.<br />

41. Thecla Weis Esp.<br />

Nur ein cf, der kurzgeschwänzten Stammform angehörig, liegt aus dem Erdschias-<br />

Gebiet vor.<br />

42. Thecla Acaciae F. var. Abdominaiis Gerh.<br />

Zwei Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (anfangs Juli Illany-Dagh), darunter ein<br />

Ç noch von ca. 1600 m Höhe (Al-Dagh i3./VIL).<br />

43. Thestor Nogelii HS.<br />

Die Art wurde auf der Strecke Konia bis Kaisarie (11.—21./V.) in Steppenterrain<br />

in auffallend kleinen Stücken (Q Vorderflügellänge 11, Exp. 21 mm) erbeutet, welche<br />

der oberseits vorherrschend gelbrot gezeichneten Form Nesimachus Obth. angehören.<br />

Im Erdschias-Gebiet trat die Art im Juni in großen Stücken (Vorderflügellänge 16,<br />

Exp. bis 28 mm) auf, welche ausschließlich der Form Anrantiaca Stgr. zuzurechnen<br />

sind (cf ç). Die obere Höhengrenze für letztere lag bei ca. i3oo m.<br />

44. Chrysophanus Thersamon Esp.<br />

Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa K. 2200 m) gehört noch der<br />

Stammform an, ebenso eines von Engur^Göl bei Kaisarie.<br />

45. Chrysophanus Alciphron Rott. var. Melibaeus Stgr.<br />

Im Erdschias-Gebiet im männlichen Geschlecht nicht selten (22./VI. Ali-Dagh),<br />

jedoch nur ein Q erbeutet. Obere Höhengrenze bei ca. i83om. Die Stücke sind klein.<br />

46. Chrysophanus Phlaeas L.<br />

Schon auf der Strecke Konia bis Kaisarie einzeln, dann im Erdschias-Gebiet häufig,<br />

zum Teile in Stücken der Sommergeneration Eleus F.<br />

47. Chrysophanus Dorilis Hufn.<br />

Ein frisches cf aus dem Erdschias-Gebiet zeigt den Analwinkel der Hinterflügel<br />

auffallend lang ausgezogen. Die schwach gezeichnete Unterseite ist bleichgelb. Es gehört<br />

der var. Orientalis Stgr. an.<br />

48. Chilades Trochylus Frr.<br />

Ein Pärchen im Erdschias-Gebiet (22./VI. Ali-Dagh) in ca. 1400 m Höhe erbeutet.<br />

49. Lycaena Argus L. (Aegon Schiff.).<br />

Bereits im Monat Mai auf der Strecke Konia bis Kaisarie (ca. 15./V. Kargyn) und<br />

im Erdschias-Gebiet in der kl<strong>einer</strong>en Form Bella HS., später (i3./VII. Al-Dagh 1800m)<br />

im Erdschias-Gebiet in typischen Stücken in Anzahl getroffen.<br />

50. Lycaena Argyrognomon Brgstr.<br />

Nur von Ilgün (9-/V.) ein cf.<br />

51. Lycaena Eurypilus Frr.<br />

Ein cf aus dem Erdschias-Gebiet (23./VI.) in ca. 1650 m Seehöhe.


Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 197<br />

52. Lycaena Sephyrus Friv.<br />

Auf der Strecke Ilgün bis Kaisarie (9. — 21./V.), dann im Erdschias-Gebiet (bis<br />

I3./VII. Al-Dagh 1700 m) mehrfach getroffen. Die cf sind klein und zeigen meist<br />

Spuren <strong>einer</strong> roten Umrandung der Antemarginalflecken auf der Oberseite der Hinterflügel.<br />

Bei den o setzt sich die meist nur aus vier roten Antemarginalflecken bestehende<br />

Binde der Hinterflügel auch auf die Vorderflügel in drei bis vier roten Randflecken fort.<br />

Die Grundfarbe der Unterseite ist beim £ stets bräunlich, beim cf zuweilen hellgrau.<br />

53. Lycaena Panagaea HS.<br />

Nur im Erdschias-Gebiet (i3. u. 18./VII. Al-Dagh, respektive Sary-Göl) in ca.<br />

2000 m Höhe mehrfach im männlichen Geschlechte erbeutet.<br />

54. Lycaena Baton Brgstr.<br />

Von Konia (14./V.), Nigde (2O./V.)und aus dem Erdschias-Gebiet (23./VI. 1700 m).<br />

55. Lycaena Astrarche Brgstr.<br />

Ein geflogenes Stück von Kargyn (16./V.) mit breiter roter Randbinde (ç) gehört<br />

noch der Frühjahrsgeneration an, zahlreiche Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet<br />

(26./VI.—i3./VII.) nur der Sommerform Calida Bell.<br />

56. Lycaena Anteros Frr.<br />

Nur zwei d 1 aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1800 m).<br />

57. Lycaena Icarus Rott.<br />

Von Ilgün (9-/V. 1050 m) in Anzahl vorliegend, dann von Konia (15./V.) und<br />

dem Erdschias-Gebiet (9./VII. Illany-Dagh 1400 m). Die Stücke letzter Art haben "eine<br />

hellbraune Grundfarbe der Unterseite. Die Art variiert namentlich im weiblichen Geschlecht<br />

außerordentlich.<br />

58. Lycaena Amandus Sehn.<br />

Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet gehört der schwach differenzierten var. Orientalis<br />

Stgr. an.<br />

59. Lycaena Myrrha HS.<br />

Zwei cT dieser seltenen Art aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh) in ca.<br />

2150m Höhe erbeutet.<br />

60. Lycaena Meleager Esp.<br />

Drei frische aus dem Erdschias-Gebiet vorliegende cf gehören nach ihrer geringen<br />

Größe und bleichen Färbung der var. Stevenii Tr. an.<br />

61. Lycaena Bellargus Rott.<br />

Von der Strecke Konia bis Kaisarie (14.—21./V.) und dann aus dem Erdschias-<br />

Gebiet (bis 9./VII. Illany-Dagh 1400 m), von dort auch ein cT der ab. Ceronns Esp.<br />

62. Lycaena Admetus Esp. var. Ripartii Frr. 1 )<br />

Nur aus dem westlichen Erdschias-Gebiet (vom i3. bis 15./VII. Al-Dagh, Ewlije,<br />

Schech Arslan) in ca. 1700—23oo m Höhe. Die Stücke sind klein.<br />

63. Lycaena Damone Ev. var. Carmon HS.<br />

Drei c? aus dem Erdschias-Gebiet (ca. 12./VII. Sürtme 1200 m).<br />

64. Lycaena Jolas O.<br />

Nur ein abgeflogenes Q aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

x ) Lyc. Mithridates Stgr., deren Vorkommen im Erdschias-Gebiet zu erwarten wäre, wurde<br />

nicht aufgefunden.<br />

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15*


198 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

65. JLycaena Sebrus B.<br />

Sowohl auf der Strecke Konia bis Kaisarie (14.—21./V.), wie dann im Erdschias-<br />

Gebiet (anfangs Juni) nicht selten. Auch bei dieser Art sind die Stücke kl<strong>einer</strong> (18 bis<br />

24 mm Exp.) als zentraleuropäische.<br />

66. Lycaena Cyllarus Rott. var. Aeruginosa Stgr.<br />

Die auch bei dieser Art sehr kleinen Stücke (22—24 mm Exp.) entbehren auf der<br />

Unterseite der Hinterflügel meist vollständig der Augenflecke. Die grüne Basalfärbung<br />

ist daselbst viel ausgedehnter als bei der Stammform, läßt aber namentlich am Vorderrande<br />

einen breiten Raum der grauen Grundfarbe frei. Das ç ist oberseits an der<br />

Flügelbasis nur schwach blau bestäubt. Die Stücke wurden von Ilgün bis Konia und<br />

im Erdschias-Gebiet im Monat Mai erbeutet.<br />

67. Lycaena Astraea Frr.<br />

Nur ein ç> auf der Strecke Konia bis Kaisarie (ca. 16./V. Karapunar iioom) erbeutet.<br />

Hesperiidae.<br />

68. Adopaea Lineola O.<br />

Ein männliches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa-Kaja 2200 m).<br />

69. Adopaea Thaumas Hufn.<br />

In Anzahl aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa-Kaja 2400 m und 7./VII.<br />

Illany-Dagh 1600 m).<br />

70. Carcharodus Lavatherae Esp.<br />

Nur ein ö" «As min.» bezettelt.<br />

71. Carcharodus Altheae Hb.<br />

Bei Konia, Kaisarie (Engur-Göl) und aus dem Erdschias-Gebiet (V.—VI.).<br />

72. Hesperia Sidae Esp.<br />

Auf der Strecke Konia bis Kaisarie (14.—21./V.) zwei Stücke erbeutet.<br />

73. Hesperia Tessellum Hb. var. Nomas Ld.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI. Gereme) in ca. 1800 m Höhe.<br />

74. Hesperia Orbi fer Hb.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI.—7./VII.) drei cf, ein ç. Ein cf dürfte nach<br />

den größeren weißen Flecken der Oberseite der ab. Hilaris Stgr. angehören. Obere<br />

Höhengrenze bei ca. 2000 m.<br />

75. Hesperia Serratulae Rbr.<br />

Eine Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (26./VI. Kilissa-Kaja 2400 m). Dieselben<br />

gehören der Stammform an.<br />

2200 m.<br />

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76. Thanaos Marloyi B.<br />

Nur zwei d 1 aus dem Erdschias-Gebiet vom 14./VI. At-Tepe—Pelikartyny ca.<br />

Sphingidae.<br />

77. Macroglossa Stellatarum L.<br />

Erdschias-Gebiet (9./VII. Illany-Dagh) bei ca. 1400 m Höhe. (Auch am Serai-<br />

Dagh beobachtet.)


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. igg<br />

Lymantriidae.<br />

78. Orgyia Dubia Tausch var. Turcica Ld.<br />

Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet vom 19./VI. ca. i3oo m.<br />

79. Euproctis Chrysorrhoea L.<br />

Im Erdschias-Gebiet am i3./VII. am Al-Dagh 1400—1700m sehr häufig getroffen.<br />

Die Stücke sind klein und ausnahmslos vollständig zeichnungslos (punktfrei).<br />

Die Art ist auch aus dem Taurus bekannt.<br />

80. Ocneria Detrita Esp.<br />

Ein geflogenes cT und drei besser erhaltene g am i3./VII. im Erdschias-Gebiet<br />

erbeutet, gehören unzweifelhaft dieser Art an, welche nach Dr. Staudinger (Cat.,<br />

ed. III, Nr. g38) bisher in Kleinasien nur aus dem südöstlichen Taurus in Übergängen (?)<br />

zu Oc. Terebynthi bekannt war.<br />

Satiirniidae.<br />

81. Saturnia Pyri Schiff.<br />

Ein beschädigtes blasses d 1 von Konia (10./V.).<br />

Noctuidae.<br />

82. Agrotis PGlis Chr.<br />

Ein im Erdschias-Gebiet, und zwar am 28./VI. in ca. 2900 m Höhe auf einem<br />

Schneefelde erstarrt liegend gefundenes, guterhaltenes g ziehe ich etwas fraglich zu der<br />

nach zwei ziemlich divergierenden weiblichen Stücken aus dem Achal-Tekke-Gebiet<br />

und Nordpersien beschriebenen Art.<br />

Das vorliegende Stück besitzt wie die kl<strong>einer</strong>e der beiden Typen (aus dem Tekke-<br />

Gebiet) nur 17 mm Vorderflügellänge (36 mm Exp.) und zeigt eine viel dunklere,<br />

schwärzlichbraune (und nicht rotbraune) Grundfarbe der Vorderflügel, deren äußerer<br />

Querstreifen (wie bei Agr. Senna) aus kleinen dunkelgerandeten Fleckchen zusammengesetzt<br />

erscheint, während er bei Glis aus Nordpersien (wie bei Obscura ßrahm) aus<br />

einem einheitlichen Bogenstreifen besteht.<br />

Ich hielt das Exemplar anfänglich auch für Agr. Senna HG. Die breitere Form<br />

der Vorderflügel, deren äußerer Querstreifen viel weiter saumwärts liegt, so daß das<br />

Mittelfeld hier viel breiter als bei Senna wird, die gegen die Basis deutlich heller (gelbgrau)<br />

werdenden Hinterflügel, das etwas kürzere Palpenendglied, der auf der Unterseite<br />

der Flügel noch schärfer auftretende Bogenstreifen, der auf beiden Flügeln dem Saume<br />

beträchtlich näher liegt und auf den Hinterflügeln scharf begrenzt bis an die Innenrandsfalte<br />

reicht, machen jedoch die artliche Verschiedenheit von Senna unzweifelhaft.<br />

83. Agrotis Flammatra F.<br />

Zwei frische Stücke durch Lichtfang im Erdschias-Gebiet (i3. und 20./VI. Gereme<br />

respektive Sindschidere) erbeutet. Flughöhe ca. i3oo—1750 m.<br />

84. Agrotis Photophila Gn.<br />

Ein etwas geflogenes, aber noch mit vollen Fransen versehenes männliches Exemplar<br />

<strong>einer</strong> sehr großen Agrotis-Avt mit ganz blaßgelbgrauen Vorderflügeln und weißlichen<br />

Hinterflügeln wurde im Erdschias-Gebiet, leider ohne näheres Datum und Höhenangabe,<br />

erbeutet. Es gehört jedenfalls zu denjenigen Arten der Ausbeute, welche das<br />

meiste Interesse beanspruchen.


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2OO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Die pyramidenzähnige Fühlergeißel, die kurzen Palpen mit kaum hervortretendem<br />

Endgliede sind sowie der einfarbige Kopf und Thorax weißlich gelbgrau. Die Brust<br />

und das lange Abdomen sind weißgrau.<br />

Die langgestreckten Vorderflügel sind blaßgelbgrau mit zwei sehr undeutlichen<br />

hellen, dunkelgesäumten Querstreifen, wovon der erste bei */3 der Flügellänge schwach<br />

gezackt und nach außen gekrümmt erscheint, der zweite bei 2 /3 in spitzen Zähnen auf<br />

den Rippen sich fortsetzt. Eine helle Wellenlinie vor dem Saume ist sehr undeutlich,<br />

die Nierenmakel durch einen hellen Fleck bezeichnet. Die unbezeichneten Fransen sind<br />

weißlich. Ebenso die Hinterfiügel einfarbig weißgrau, längs des Vorderrandes gegen<br />

die Basis zu mit Perlmutterglanz und einfarbig weißlichen Fransen.<br />

Die Unterseite einfarbig weißlich, nur die Vorderflügel in der Mittelzelle längsstreifenartig<br />

schwach rötlich gefärbt, mit dunklem Fleck an Stelle der Nierenmakel.<br />

Vorderflügellänge 20, Exp. 40 mm.<br />

Die Art hat mit der Beschreibung der algerischen Photophila Gn. und namentlich<br />

auch mit dem allerdings viel dunkleren Bilde der Ignipeta Obthr. in Gestalt und Zeichnungsanlage<br />

so viele Ähnlichkeit, daß ich eine artliche Zusammengehörigkeit annehme.<br />

Letzteres umsomehr, als Dr. Staudinger das Bild Oberthürs als zu dunkel bezeichnet.<br />

Zweifellos handelt es sich um eine Wüsten-(Steppen-) Form, die auch in Ägypten und<br />

Syrien kaum fehlen dürfte.<br />

Auch das Bild von Agrotis Sollers Stgr. bei Christoph (Hör., XII, Tab. 6,<br />

Fig. 19) hat bis auf die viel dunklere und schärfere Zeichnung der Vorderflügel viel<br />

Übereinstimmendes. Weniger gut stimmt Staudingers Originalbeschreibung («mit<br />

zwei gezackten schwarzen Querlinien»). Da aber nach Staudingers eigener Ansicht<br />

(Cat., ed. Ill, Nr. 1265) Sollers, die aus Nordpersien, Armenien (Korb) und Zentralasien<br />

bekannt wurde, wahrscheinlich nur eine Subspezies von Photophila ist, so kann<br />

die Ähnlichkeit des vorliegenden Stückes mit Sollers nicht überraschen. Wahrscheinlich<br />

handelt es sich um eine Art mit sehr ausgedehnter Verbreitung.<br />

85. Agrotis Fimbriola Esp.<br />

Ein frisches cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh), in ca. i3oom Höhe<br />

erbeutet, stimmt in der Allgemeinfärbung gut mit ungarischen Stücken überein. Die<br />

schwarze Saumbinde der Vorderflügel reicht bis zur Fransenbasis und läßt in ihrer<br />

Mitte kaum Spuren der hellen Wellenlinie erkennen.<br />

86. Agrotis Forcipula Hb.<br />

Nur ein kleines blaßgefärbtes Stück (c?) aus dem Erdschias-Gebiet (12./VII. Sürtme<br />

1250m).<br />

87. Agrotis Signi fora F.<br />

Drei Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (2./VI.— 12./VII.) gehören durch ihre sehr<br />

blassen und schwach gezeichneten Vorderflügel und rein weißen Hinterflügel bereits<br />

zur var. Improcera Bhtsch. (Wiener ent. Zeit., 1886, p. 124). Staudinger erwähnt<br />

gleiche Stücke von Amasia (Hör., XIV, p. 36g).<br />

88. Agrotis Hilaris Frr.<br />

Ein frisches kleines weibliches Exemplar.<br />

89. Agrotis Obelisca Hb.<br />

Mehrere kleine Exemplare dieser variablen Art aus dem Erdschias-Gebiet (12./VN.<br />

Sürtme 1250 m).


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go. Agrotis Conspicua Hb. und var. Abdita Joan.<br />

Zahlreich im Erdschias-Gebiet (23./VI.—8./VII.), darunter auch Stücke der dunkleren,<br />

weniger gezeichneten var. Abdita, die von Kaisarie beschrieben wurde. Lycarum<br />

HS. vom Ural scheint sich von Abdita nur durch den sehr deutlichen Mittelmond der<br />

Hinterflügel zu unterscheiden.<br />

91. Agrotis Trux Hb.<br />

Ein Q aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom) zeigt die Vorderflügel<br />

wie Kopf und Thorax dicht weißgrau bestäubt, so daß von der Zapfen-, Nierenmakel<br />

und äußeren Querlinie nur schwache Spuren vorhanden sind. Die helle Wellenlinie<br />

im Saumfelde tritt dagegen sehr deutlich auf. Desgleichen findet sich eine deutliche<br />

schwarze, aus zusammengeflossenen Punkten bestehende Limballinie, welche bei der<br />

Stammform meist fehlt. Auch Hinterflügel und Unterseite sind entsprechend blässer gefärbt.<br />

Die var. Amasina Stgr. von Amasia soll bei annähernd gleicher grauer Färbung einen<br />

dunklen Mittelschatten der Vorderflügel haben, was auf das vorliegende Stück nicht zutrifft.<br />

Herr Otto Bohatsch hatte die Freundlichkeit, mir ein Exemplar (cf) von Agr.<br />

Farinosa Stgr. aus dem Ili-Gebiet zum Vergleiche zu geben, welches in der Allgemeinfärbung<br />

große Ähnlichkeit mit dem eben besprochenen Trux-Q aufweist. Die Nierenmakel<br />

ist jedoch bei Farinosa schmäler und dunkler, Wellen- und Limballinie viel undeutlicher,<br />

die Hinterflügel sind rein weiß. Auf der Unterseite der Vorderflügel tritt<br />

ebenfalls die Nierenmakel viel stärker auf, wogegen das Saumfeld hier weißlich wird.<br />

92. Polia Pentheri n. sp. (cf).<br />

Ein sehr gut erhaltenes cT, welches nach Mitte Juli im Erdschias-Gebiet erbeutet<br />

wurde, gehört <strong>einer</strong> neuen Art aus dem Formenkreise der Polia Dubia an.<br />

Der Kopf und der sehr robuste Thorax sind wie die Grundfarbe der Vorderflügel<br />

gelbgrau. Die (wie bei Dubia gestalteten) kurz sägezähnigen und gewimperten Fühler<br />

sind bräunlich. Das erste und zweite Palpenglied sind an ihrer Außenseite schwärzlich<br />

verdunkelt. Die gelbgrauen Beine mit schwärzlich gefleckten Tarsen, das auffallend<br />

breite und stumpfe Abdomen grau gefärbt.<br />

Die Vorderflügel, für deren Färbung der gleichmäßig gelbgraue Ton sehr charakteristisch<br />

ist, zeigen an der Basis drei dicht aneinanderstehende gezackte schwärzliche<br />

Querlinien, welche mit dunklen Fleckchen am Vorderrande beginnen. Durch diese<br />

reichliche Zeichnung erscheint das Basalfeld als der dunkelste Teil des Flügels. Das<br />

ganz lichte Mittelfeld wird nach außen durch eine auf den Rippen lang gezackte feine<br />

dunkle Querlinie begrenzt, welche zwischen Rippe 1 und 3 stark basalwärts zurücktritt.<br />

In seinem Inneren liegt die kleine, scharf umzogene ovale Rundmakel, während der Platz<br />

der Nierenmakel nur durch eine lichtere Stelle angedeutet ist. Oberhalb der Rundmakel<br />

liegen am Vorderrande zwei schwärzliche Fleckchen. Das Saumfeld läßt nach der<br />

äußeren Querlinie am Vorderrande eine Verdunkelung erkennen, wie auch oberhalb<br />

der Saumhöhe eine kleine wolkenartige Verdunkelung sich findet. Die feine dunkle<br />

Limballinie wird aus Bögen, respektive kleinen Dreiecken zwischen den Rippen gebildet.<br />

Die Fransen an der Basis gelblich, nach der dunklen Schuppenlinie mehr grau.<br />

Die Hinterflügel grau, vor dem Saume breit schwärzlich verdunkelt, mit gelbgrauen<br />

Fransen. Die Unterseite sehr blaß, die Vorderflügel schwach bräunlich, mit<br />

dunkler gerader Querlinie nach der Mitte und solchem Schatten vor dem Saume. Der<br />

Mittelpunkt kaum angedeutet. Die Hinterflügel weißlich, vor dem Saume kaum verdunkelt,<br />

mit feinem dunklen Mittelpunkt. Vorderflügellänge 18, Exp. 36 mm. Nach<br />

ihrem Entdecker benannt.


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202 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Diese neue Art unterscheidet sich von Dubia sofort durch den vorherrschend<br />

gelblichen (nicht grauen) Farbenton, durch das reichlich gezeichnete Basalfeld der<br />

Vorderflügel und das dagegen fast ungezeichnete Mittelfeld, welches auch des Mittelschattens<br />

vollständig entbehrt. Der Bau ist viel robuster, die Unterseite verschieden<br />

gefärbt und gezeichnet.<br />

Von der syrischen Anceps Stgr. trennt sich Pentheri sofort durch den anderen<br />

Fühlerbau des cf, die vorhandenen Limbalpunkte, gelbliche Färbung etc. 1 )<br />

g3. Tapinostola Musculosa Hb.<br />

Ein geflogenes Stück aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1400 m).<br />

94. Heliothis Peltigera Schiff.<br />

Mehrfach aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly 1100 m). Die Grundfarbe der<br />

Vorderflügel ist hellgelb.<br />

95. Acontia Luctuosa Esp.<br />

Von Konia (12./V.) und dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

96. Prothymnia Conicephala Stgr.<br />

Ein frisches cf auf der Strecke Bor bis Nigde (19./V.) erbeutet.<br />

97. Euclidia Glyphica L.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.).<br />

98. Leucanitis Cailino Lef.<br />

Ein (typisches) c? aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI. Gereme) in ca. 1780 m erbeutet.<br />

99. Catocala Elocata Esp.<br />

Ein cT von Sindschidere (Erdschias-Gebiet) ca. 1350 m.<br />

100. Apopestes Dilucida Hb. var. Asiatica Stgr.<br />

Mehrere Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

101. Hypena Munitalis Mn.<br />

Ein frisches g aus dem Erdschias-Gebiet (3./VI. Ewerek 1200 m).<br />

102. Hypena Palpalis Hb.<br />

Ein helles Stück aus dem Erdschias-Gebiet (7./VII. Illany-Dagh i3oo*w).<br />

Geometridae.<br />

103. Euchloris Smaragdaria F.<br />

Ein ç von der Strecke Konia bis Kaisarie (17./V. Eregli).<br />

104. Acidalia Consanguinaria Ld.<br />

Ein ç aus dem Erdschias-Gebiet (9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

105. Acidalia Ossiculata Ld.<br />

Mehrere Stücke beiderlei Geschlechtes aus dem Erdschias-Gebiet (6.—i3./VIL).<br />

106. Acidalia Intermedia Stgr.<br />

Ein frisches ç aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

107. Acidalia Rusticata F. var. Vulpinaria HS.<br />

Ebendaher (7./VII.).<br />

l ) Die im Katalog noch zunächststehenden Arten Lea Stgr. und Rebecca Stgr. werden von<br />

Püngeler (Iris, XIV, p. 332) wegen der gekämmten Fühler des o* in die Gattung Epiinda gestellt.


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108. Acidalia Turbidaria HS.<br />

Auf der Bahnstation Ilgün (9-/V-) mehrere Exemplare der Stammform erbeutet.<br />

109. Acidalia Beckeraria Ld.<br />

Ebendaher und von Konia (11./V.) je ein Exemplar (cf).<br />

110. Acidalia Marginepunctata Goeze.<br />

Mehrfach aus dem Erdschias-Gebiet (6. u. 7./VJI. i3oom) in zum Teile helleren<br />

Stücken, welche mit der von Kaisarie als eigene Art publizierten Pastoraria Joan, zusammenfallen.<br />

Letzterer Name ist nicht einmal als Varietät aufrechtzuerhalten.<br />

in. Acidalia Luridata Z.<br />

Mehrere geflogene Stücke der Stammform aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-<br />

Dagh i3öom).<br />

112. Acidalia Violata Thnbrg. var. Decorata Bkh.<br />

Zwei Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).<br />

113. Rhodostrophia Vibicaria Cl.<br />

"Ein g der ab. Strigata Stgr. aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1400 m).<br />

114. Rhodostrophia Calabraria Z. var. Tabidaria Z.<br />

Mehrere Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (6. u. 20./VI. Soisaly und Sindschidere<br />

1100—1450 m).<br />

115. Rhodostrophia Auctata Stgr.<br />

Zwei d" 1 aus dem Erdschias-Gebiet (22. u. 23./VI. Sindschidere) in ca. 1450 m Hohe<br />

erbeutet.<br />

116. Rhodostrophia Badiaria Frr.<br />

Von Konia (10./V.) bis Nigde (19./V.) und dann später (VI.) auch im Erdschias-<br />

Gebiet mehrfach angetroffen.<br />

117. Lythria Purpuraria L.<br />

Im Erdschias-Gebiet (12./VI.—9./VII.) häufig in variablen Stücken der Sommerform.<br />

118. Lithostege Farinata Hum.<br />

Nur ein ç von Konia (12./V.).<br />

119. Lithostege Griseata Schiff.<br />

Von Eskischehir, Konia (1 i./V.) und später (6.—9./VI.) im Erdschias-Gebiet häufig.<br />

120. Anaitis Boisduvaliata Dup.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (i3.— 16./VI.) mehrere Exemplare in ca. 1600—1800 m<br />

Höhe erbeutet.<br />

121. Anaitis Plagiata L.<br />

Ebendaher (12.—16./VI.)<br />

122. Scotosia Rhamnata Schiff.<br />

Ein cf aus dem Erdschias-Gebiet (9./VI. Soisaly noom).<br />

123. Larentia Riguata Hb.<br />

Im Erdschias-Gebiet (6.—9./VII.) in dunklen Stücken.<br />

124. Larentia Putridaria HS.<br />

Ein großes Pärchen der Stammform aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-<br />

Dagh i3oow).


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2O4 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

125. Larentia Unicata Gn.<br />

Ebendaher ein Pärchen (6. u. 8./VII.).<br />

126. Larentia Bilineata L. var. Subgriseata Stgr.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI.—7./VII.) drei Exemplare i3oo—1700m.<br />

127. Tephroclystia Cucumaria Rbl.<br />

Ein frisches weibliches Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly iioom).<br />

128. Gypsochroa Renitidata Hb.<br />

Mehrere (geflogene) Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (22./VI.—9./VII.).<br />

12g. Tephronia Sepiaria Hufn.<br />

Ein frisches Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet (12. u. i3./VII. Sürtme).<br />

130. Gnophos Mardinaria Stgr.<br />

Ein Pärchen aus dem Erdschias-Gebiet am 6./VII. Illany-Dagh in ca. i3oo m Höhe<br />

erbeutet. Ich verdanke die Bestimmung dieser interessanten Form Herrn O. Bohatsch,<br />

welcher ein von Dr. Staudinger erhaltenes kl<strong>einer</strong>es männliches Exemplar in s<strong>einer</strong><br />

reichen Sammlung besitzt.<br />

Der tief ausgeschnittene Saum der Hinterflügel, verbunden mit der sehr bedeutenden<br />

Größe und hellen Grundfarbe der Unterseite scheinen für die Artrechte dieser<br />

als Obscuraria-Varietät bekannt gemachten Form zu sprechen.<br />

Das vorliegende g besitzt auf der Unterseite aller Flügel eine breite schwarze<br />

Saumbinde, wovon das c? kaum eine Spur erkennen läßt.<br />

131. Gn oph os ? D ubitaria Stgr.<br />

Ein stark geflogenes Stück (Q) aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) kann ich eigentlich<br />

von Mucidaria Hb. (die nur eine westmediterrane Art sein soll) nicht trennen.<br />

Vielleicht gehört es zur kleinasiatischen Dubitarla, obwohl die (beschädigte) Flügelbeschuppung<br />

nicht gerieselt erscheint.<br />

132. Scodiona Conspersaria F.<br />

Ein weibliches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.).<br />

Syntomidae.<br />

133. Syntomis Phegea L.<br />

Eine Serie von Stücken beiderlei Geschlechtes aus dem Erdschias-Gebiet (12. u.<br />

i3./VI. Gereme), in ca. 1800 m Höhe erbeutet, liegt vor. Die Stücke sind durchschnittlich<br />

kl<strong>einer</strong> (c? Exp. 29—34, 9 27mm), die weißen Flecken der Flügel sind größer<br />

und nehmen mehr Raum ein. Die Fühler wie bei der Stammart.<br />

Arctiidae.<br />

134. Arctia Hebe L.<br />

Bei dem Dorfe Serai am Serai-Dagh bei Konia (i3./V. i3oom) wurden zwei<br />

frische c? und ein o, auf der Strecke weiter nach Kaisarie, und zwar zwischen Eregli<br />

und Bor (18./V.) drei weitere ç erbeutet. Sämtliche Stücke zeigen eine fast rein weiße<br />

Grundfarbe der Vorderflügel, was bereits Staudinger und Hofmann für kleinasiatische<br />

Stücke erwähnen. Bei den beiden cT tritt überdies die schwarze Bindenzeichnung,<br />

namentlich auf den heller (rosa) gefärbten Hinterflügeln, stark zurück, wo bei einem cT


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. • 205<br />

die schwarze Basalquerbinde ganz fehlt und die Saumbinde auf zwei Flecken reduziert<br />

erscheint.<br />

Zygaenidae.<br />

135. Zygaena Purpuralis Brünnich.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (7.—i3./VIL). Die (geflogenen) Stücke (cf) besaßen<br />

jedenfalls auch im frischen Zustande dünn beschuppte Flügel und nähern sich dadurch<br />

der var. Diaphana Stgr. aus dem Taurus. Auch bei ihnen ist der äußere Fleck stark<br />

erweitert. Größe nur So mm Exp.<br />

136. Zygaena Brizae Esp.<br />

Nur ein cf aus dem Erdschias-Gebiet (17./VL).<br />

137. Zygaena Achilleae Esp. var. Bitorquata Mén.<br />

Diese kleine Form stimmt mit den von Dr. Staudinger gemachten Angaben<br />

(Hör., XIV, p. 319). Mehrere Stücke beiderlei Geschlechtes aus dem Erdschias-Gebiet<br />

(vom 22./VL—I3./VII.)<br />

138. Zygaena Dorycnii O.<br />

Ein stark beschädigtes Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (7./VII. Illany-Dagh<br />

i3oom).<br />

i3g. Zygaena Ganymedes HS.<br />

Ein ganz frisches d 1 vom Erdschias-Gebiet (7./VII.).<br />

140. Ino Statices L.<br />

Ein blaß gefärbtes Stück (cT) mit an der Basis durchscheinenden Hinterflügeln<br />

aus dem Erdschias-Gebiet (16./VI. Gereme 1750 m).<br />

141. Ino Obscura Z.<br />

Drei cf aus dem Erdschias-Gebiet (22./VI. und 7./VII. Ali-Dagh und Illany-Dagh<br />

i3oo—1500m) zeichnen sich durch die sehr schmalen und dunklen, glanzlosen Flügel<br />

aus. Die Fühlerkammzähne sind bis zur Geißelspitze frei. Das sehr dunkle Abdomen<br />

ist für die Art charakteristisch. Exp. nur 19—2.0mm.<br />

Cossidae.<br />

142. Dyspessa Argaeensis n. sp. ç.<br />

Ein einzelnes, bis auf die Fransen des Apicalteiles der Vorderflügel sehr gut erhaltenes<br />

weibliches Exemplar wurde am östlichen Krater des Erdschias in der bedeutenden<br />

Erhebung von ca. 2700 m am 3./VII. unter einem Steine ruhend gefunden. Ich<br />

hielt das Stück anfänglich für das ç der Dysp. Ulula ab. Infuscata, allein die kürzeren<br />

Fühler, deren Glieder gegen die Spitze sehr stark eckig vortreten, sowie die schwarzbraune<br />

Färbung des unverletzten Abdomens schließen die Zugehörigkeit zu Ulula aus.<br />

Letztere Merkmale treffen auf einige kleinasiatische S^*g"/a-Arten, wie St. Colchica<br />

HS. und St. Psychidion Stgr. gut zu, so daß die Zugehörigkeit zur Gattung Stygia in<br />

Frage stand. Eine Untersuchung des Geäders ergab jedoch gestielte Rippe 6 und 7 der<br />

Hinterflügel (auch bei dem später zu erwähnenden Stück vom Bulgar-Dagh), also einen<br />

mit Dyspessa wesentlich übereinstimmenden Verlauf. Auch die dichte Beschuppung<br />

und die dunklen Saumflecken auf den Rippenenden der Vorderflügel stimmen besser<br />

zu Arten der Gattung Dyspessa als Stygia. Immerhin ist der generische Unterschied<br />

von Dyspessa und Stygia recht zweifelhaft (cfr. Stgr., Hör., XIV, p. 348). Die an-


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2o6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

gegebenen Merkmale trennen die vorliegende Art aber von den bisher bekannt gemachten<br />

kleinasiatischen Stygia-Arten.<br />

Der Scheitel ist sowie der Thoraxrücken lang weißgrau behaart. Die hellbräunlichen<br />

Fühler reichen nur bis */3 Vorderrandslänge, ihre Gliederenden treten gegen die<br />

Geißelspitze sehr stark eckig hervor. Die lang behaarten Palpen sind wie die Beine<br />

und das Abdomen schwärzlichbraun beschuppt. Die Tarsen sind undeutlich heller gefleckt.<br />

Das langgestreckte Abdomen wird nur gegen die Spitze, aus welcher die Legscheide<br />

lang hervorsteht, heller bräunlich, gegen die Basis ist seine Färbung fast schwarz<br />

zu nennen, so daß der weißgraue Thorax dazu im scharfen Kontraste steht. Die Flügel<br />

gestreckt, die Vorderflügel mit vor der Spitze stark gebogenem Vorderrande. Die grobbeschuppten<br />

Vorderflügel sind einfarbig, vollständig zeichnungslos, dunkelgrau, nur<br />

gegen die Basis schwach bräunlich. Auch die Fransen, welche an ihrer Basis an den<br />

Rippenenden schwärzliche Flecken aufweisen, sind bräunlich gefärbt. Die Hinterflügel<br />

schwärzlichgrau mit gleichfarbigen Fransen, die eine dichter beschuppte Basallinie besitzen.<br />

Die Unterseite dunkelgrau mit weiß beschupptem Vorderrande der Hinterflügel.<br />

Vorderflügellänge fast io, Exp. 19-5 mm.<br />

Von der jedenfalls sehr ähnlichen algerischen Fuscula Stgr. trennt sich die vorliegende<br />

Art, abgesehen von den ganz zeichnungslosen Vorderflügeln, jedenfalls auch<br />

durch das schwarzbraune Abdomen.<br />

Das Hofmuseum besitzt von Bulgar-Dagh aus dem cilicischen Taurus (leg. Holtz)<br />

ein ganz frisches weibliches Stück, welches in der Fühlerbeschaffenheit und der schwarzbraunen<br />

Färbung des Abdomens sehr gut mit dem Stücke vom Erdschias (Argaeensis<br />

mihi) übereinstimmt. Dasselbe zeigt aber einen lebhaft bräunlich gefärbten Thorax,<br />

der zwei helle Längsstreifen erkennen läßt. Auch die Vorderflügel sind vorwiegend<br />

bräunlich gefärbt, mit verloschener heller Makelzeichnung unterhalb und längs des<br />

Vorderrandes sowie in der Mitte des Innenrandes. Auch die Fransen zeigen eine hellbräunliche<br />

Basallinie zwischen den dunklen Flecken auf den Rippenenden. Die Unterseite<br />

ist viel stärker bräunlich als bei Argaeensis. Größe und Flügelform sind dieselben.<br />

Möglicherweise gehört das Stück zu Argaeensis, wofür die Fundstelle, ebenfalls in bedeutender<br />

Erhebung auf dem dem Erdschias-Dagh zunächst liegenden taurischen Hochgebirge,<br />

sprechen würde. Sollte es sich aber um eine differente Form handeln, was erst<br />

nach reichlicherem Material entschieden werden könnte, schlage ich für letztere den<br />

Namen Taurica vor.<br />

Pyralidae.<br />

143. Galleria Melonella L.<br />

Ein d 1 von der Strecke Konia bis Kaisarie vom 19./V. (Nigde).<br />

144. Lamoria Anella Schiff.<br />

Ein ç durch Lichtfang im Zelte erbeutet aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-<br />

Dagh i3oo w).<br />

145. Crambus Craterellus Sc.<br />

Auffallenderweise wurde nur diese eine Crambus-Art, diese allerdings in zahlreichen<br />

Individuen, aus dem Erdschias-Gebiet und auch von Ilgün und Konia mitgebracht<br />

(10./V.— i3./VI.). Die Stücke gehören der Stammart an.<br />

146. Ematheudes Punctella Tr.<br />

Nur ein auffallend großes Q (28 mm Exp.) mit fast zeichnungslosen Vorderflügeln<br />

und sehr langen Palpen von «Asia minor».


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147. Homoeosoma Subalbatella Mn.<br />

Ein frisches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) stimmt mit solchen von<br />

Brussa überein.<br />

148. Ancylosis Sareptella HS.<br />

Eine Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) stimmt mit solchen aus<br />

Ungarn überein.<br />

14g. Heterographis Rhodochrella HS.<br />

Ein frisches cf von Konia (n./V.).<br />

150. Heterographis Fulvobasella Rag.<br />

Ein in der Bestimmung mir etwas zweifelhaft gebliebenes Stück (cT) liegt von<br />

Konia" (11./V.) vor.<br />

151. Heterographis Ephedrella HS.<br />

In Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.) und auch schon von Ilgün<br />

(10./V.).<br />

152. Psorosa Nucleolella Moschi.<br />

Nur ein ç aus dem Erdschias-Gebiet (8./VII.).<br />

153. Psorosa Ochrifasciella Rag.<br />

Zwei frische Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

154. Metallosticha Argyrogrammos Z.<br />

Drei c? aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.)<br />

155. Bradyrrhoa PSeniella Stgr.<br />

Ein frisches ç von Ilgün (10./V.) mit vorherrschend dunkelgrau bestäubten Vorderflügeln<br />

ziehe ich etwas zweifelhaft hierher.<br />

156. Epischnia Prodromella Hb.<br />

Ein frisches Stück von Konia (11./V.).<br />

157. Pempelia Ambustiella Rag.<br />

Ein frisches cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) hielt ich anfänglich für eine<br />

unbeschriebene Art und entwarf die nachstehende Beschreibung. Seither erhielt ich ein<br />

von Korb '01 in Kasikoporan (Armenien) gesammeltes ganz übereinstimmendes cT aus<br />

der Sammlung von Caradja zur Ansicht, welches die Zugehörigkeit zu Ambustiella<br />

erwies.<br />

Kopf samt Fühler und Palpen wie der Thorax und die Grundfarbe der Vorderflügel<br />

hellbräunlich. Die männliche Fühlerauszeichnung wie bei Nephopteryx Genistella,<br />

d. h. der Schuppenwulst im basalen Geißelausschnitt ist schwarzbraun. Das<br />

Palpenendglied in der vorstehenden Beschuppung des Mittelgliedes fast verborgen. Die<br />

Beine bräunlich, außen graustaubig. Der schlanke Hinterleib grau mit gelblichem Afterbusch.<br />

Die sehr schmalen, hell rötlichbraunen Vorderflügel zeigen (wie Genistella) zwei<br />

am Vorderrande verdickte, am Innenrande verloschene Querlinien, wovon die erste nach<br />

außen gekrümmte bei 2 /5, die äußere nach 4 /5 am Vorderrande beginnt. Letztere zeigt<br />

zwei Einbiegungen gegen die Basis. Überdies ist der Mittelraum bis zur zweiten Querlinie<br />

schwärzlich verdunkelt, doch so, daß Vorder- und Innenrand in breiter Ausdehnung<br />

hell bleiben. Ein schwarzer Punkt liegt am Querast, auch die Saumlinie, aus<br />

zusammengeflossenen Flecken bestehend, ist schwärzlich. Die Fransen wie die Grundfarbe<br />

mit undeutlicher grauer Teilungslinie in ihrer Mitte. Die etwas durchscheinenden


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2o8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Hinterflügel bräunlichgrau mit hellgrauen Fransen, die an ihrer Basis noch eine bräunliche<br />

Schuppenlinie zeigen. Unterseits sind die Vorderflügel dunkel braungrau, mit<br />

hellen Fransen, die Hinterflügel wie oben gefärbt.<br />

Vorderflügellänge 10*5 mm, Exp. 22 mm.<br />

158. Pterothrix Rufella Dup.<br />

Mehrere Stücke (cT ç) aus dem Erdschias-Gebiet (9.—22./VI.).<br />

159. Hypsopygia Costaiis F.<br />

Nur ein kleines geflogenes Q aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

160. Pyralis Farinalis L.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Sürtme i3oom).<br />

161. Herculia Rubidalis Schiff.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII.) ein frisches Stück (c?).<br />

162. Cledeobia Moldavica Esp.<br />

Schon auf der Strecke Konia bis Kaisarie (18./V. d 1 Q) getroffen, später (5./VI.<br />

bis 23./VI.) zahlreich im Erdschias-Gebiet. Obere Höhengrenze daselbst bei ca. 1800 m.<br />

Die Stücke (c?) letzterer Lokalität sind klein (durchschnittliche Exp. 23 mm), ein stark<br />

verdunkeltes Stück mit ungefleckter, breiter schwarzbrauner Saumbinde der Hinterflügel<br />

gehört zu Diffidalis Gn., welche Form demnach außerhalb Spaniens als Aberration<br />

auftritt. Auch das frische ç von Konia ist sehr klein, aber blaß gefärbt.<br />

163. Cledeobia Bombycalis Schiff.<br />

Bereits auf der Strecke Konia bis Kaisarie (16.—19./V.) und dann im Erdschias-<br />

Gebiet (i3. u. 16./VI. Kyzyk und Gereme 1700 m) mehrere cT erbeutet. Die Stücke<br />

gehören bis auf ein großes frisches c? aus dem Erdschias-Gebiet, welches noch der<br />

Stammart zuzurechnen ist, der kl<strong>einer</strong>en dunkleren Form Provincialis Dup. an. Bei<br />

sämtlichen Stücken ist die Basalquerlinie der Vorderflügel sehr spitz gebrochen.<br />

164. Evergestis Frumentalis L.<br />

Schon bei Ilgün (10./V.), später im Erdschias-Gebiet (9./VI. Soisaly 1100 m) in<br />

kleinen dunklen Stücken getroffen, welche der var. Asiaticalis Rag. angehören.<br />

165. Evergestis Umbrosalis FR.<br />

Ein geflogenes cf auf der Strecke Konia bis Kaisarie (19./V. Nigde) gefangen.<br />

166. Evergestis Politalis Schiff.<br />

Ein beschädigtes Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany 1400777).<br />

167. Nomophila Noctuella Schiff.<br />

Sehr häufig im Erdschias-Gebiet anfangs Juni bis Juli.<br />

168. Phlyctaenodes Concoloralis Ld.<br />

Drei ganz frische cf aus dem Erdschias-Gebiet (6.—9./VI. Soisaly 1100 m). Die<br />

Art scheint wenig gekannt zu sein.<br />

169. Phlyctaenodes Clathralis Hb.<br />

Zwei c? und ein ç aus dem Erdschias-Gebiet (6.—9./VI.).<br />

170. Phlyctaenodes Cruentalis Hb.<br />

Ein frisches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (vom 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

171. Pionea Fimbriatalis Dup.<br />

Ein Q aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).


1100 m).<br />

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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 209<br />

172. Pionea Ferrugalis Hb.<br />

Von Haidar-Pascha (7./VÏ)> Konia (11./V.) und Erdschias-Gebiet (9./VI. Soisaly<br />

173. Pionea Silvalis Joan.<br />

Ein gutes Pärchen dieser wenig gekannten Art aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.<br />

Illany-Dagh 1400 m). Die Art wurde nach Stücken von Kaisarie beschrieben.<br />

174. Pyrausta Repandalis Schiff.<br />

Zwei Stücke, wovon eines bei Konia (i3./V.), das andere im Erdschias-Gebiet<br />

(6./VII.) erbeutet wurde.<br />

175. Pyrausta Flavalis Schiff, var. Lutealis Dup.<br />

Mehrere Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (22./VI.—i3./VIL).<br />

176. Pyrausta Diffusalis Gn.<br />

Nur ein frisches Q aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom) durch<br />

Nachtfang erbeutet.<br />

177. Pyrausta Limbopunctalis HS.<br />

Drei männliche und zwei weibliche Stücke aus dem Erdschias-Gebiet können<br />

eigentlich weder zur Stammform noch zur var. Dissolutalis Stgr. gezogen werden.<br />

Letzterer kommen sie aber jedenfalls zunächst, unterscheiden sich aber im männlichen<br />

Geschlechte durch die olivengrüne (nicht braune) Grundfarbe der gestreckten Vorderflügel<br />

und im weiblichen durch die stark verkürzte Flügelform. Die Vorderflügel zeigen<br />

hier eine fast schwarze Grundfarbe mit scharfer hellgelber Zeichnung. Vorderflügellänge<br />

d 1 i3, ç 11 mm.<br />

Die Stücke wurden in ca. 1800 m Höhe erbeutet.<br />

178. Pyrausta Cespitalis Schiff.<br />

. Zwei normal gefärbte Stücke aus dem Erdschias-Gebiet (28./VI., 17./VII.).<br />

179. Pyrausta Sanguinalis L. var. Virginalis Dup.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI.—6./VII.) mehrere geflogene Stücke. Eines<br />

auch von Eregli (17./V.).<br />

180. Pyrausta Aurata Se.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet in typischen Stücken.<br />

181. Noctuelia Floralis Hb. var. Stygialis Tr.<br />

Ein Q aus dem Erdschias-Gebiet (7-/VI. Soisaly iioow).<br />

182. Noctuelia Superba Frr.<br />

Drei Stücke (1 cf, 2 Q) aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VI. Gereme) in ca. 1800 m<br />

Höhe erbeutet.<br />

Pterophoridae.<br />

183. Oxyptilus Marginellus Z.<br />

Ein kleines geflogenes Stück aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VII. Al-Dagh 1900 m).<br />

Auf diese Art beziehen sich höchst wahrscheinlich nach Dr. Staudinger (Hör., XV,<br />

p. 426) auch die asiatischen Lokalitätsangaben für Oxypt. Kollari Stt. Ich sah von<br />

letzterer hochalpinen Art noch kein Stück aus Westasien. Die diesbezüglichen Fundortsangaben<br />

hätten in der neuen Katalogsauflage besser wegbleiben sollen.


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2 IO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

184. Alucita Spilodactyla Curt. var. Obsoleta Z.<br />

Ein ausnehmend großes ç (Vorderflügellänge i3'5 mm) aus dem Erdschias-Gebiet<br />

(6./VI. Soisaly 1100 m). Das Stück ist leider defekt.<br />

185. Stenoptilia Bipunctidactyla Hw.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

186. Stenoptilia Stigmatodactyla Z.<br />

Mehrere Stücke aus dem Erdschias-Gebiet. Die Art wurde von Mann auch bei<br />

ßrussa gefunden.<br />

Orneodidae.<br />

187. Orneodes Desmodactyla Z.<br />

Ein frisches ç von Konia (12./V.) kann ich nicht von der bedeutend größeren<br />

Form (var. Major Rbl.) von Dalmatien trennen.<br />

188. Orneodes Cymatodactyla Z.<br />

Ein frisches d 1 aus dem Erdschias-Gebiet (i./VI. Kaisarie).<br />

Tortricidae.<br />

189. Dichelia Grotiana F.<br />

Erdschias-Gebiet (i3./VII. AI Dagh-Sürtme).<br />

190. Cacoecia Strigana Hb.<br />

Ein frisches großes c? aus dem Erdschias-Gebiet ist beträchtlich blässer gefärbt,<br />

namentlich sind die Hinterflügel rein weißgrau. Die Binden der Vorderflügel sind<br />

breiter. Auch die Unterseite ist viel lichter, das Abdomen gelbgrau. Caesareana Joan,<br />

von Kaisarie beschrieben dürfte von Strigana kaum zu trennen sein.<br />

191. Cnephasia Argentana Cl.<br />

Ein großes c? aus dem Erdschias-Gebiet stimmt mit solchen aus den Alpengebieten<br />

vollständig überein.<br />

192. Cnephasia Gueneana Dup. var. Orientana Alph.<br />

Ein cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly 11 oom) mit schneeweißer Grundfarbe<br />

der Vorderflügel.<br />

193. Cnephasia Sedana Const.<br />

Zwei frische weibliche Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (6. u. 8./VI. Soisaly<br />

1100 m) stimmen gut mit einem von Constant erhaltenen Originalexemplar. Die Art<br />

wurde schon von Lord Walsingham aus Antiochien aufgeführt. Sie steht auch der<br />

Pumicana Z. nahe.<br />

194. Cnephasia Incertana Tr. var. Minorana HS.<br />

Ein gut erhaltenes Q aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI.).<br />

195. Conchy lis Posterana Z.<br />

Ein kleines cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

196. Conchylis Frauenfeldi Mn.<br />

Ein etwas geflogenes ç aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.) stimmt gut mit der<br />

Type aus dem Ural. Es ist nur etwas kl<strong>einer</strong>, die Unterseite der Hinterflügel blässer<br />

bräunlich mit hellem Vorderrande.


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197. Conchylis Epilinana Z.<br />

Ein großes Q aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

198. Bactra Lanceolana Hb.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari (7./V.).<br />

Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 211<br />

199. Grapholitha Microgrammana Gn.<br />

Ein gut erhaltenes großes blasses cT mit an der Basis weißlichen Hinterflügeln<br />

aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI.). Dasselbe gehört mit Sicherheit zu Microgrammana,<br />

hat aber auch so viel Übereinstimmung mit Hof man ns Beschreibung der Lencogrammana,<br />

daß mir die Artrechte letzterer zweifelhaft sind.<br />

Yponomentidae.<br />

200. Yponomeuta Padellus L.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet mehrfach (i3./VII. Al-Dagh i3oo—1700 m).<br />

Plutellidae.<br />

201. Plutella Maculipennis Curt.<br />

Auf der Strecke Haidar-Pascha bis Ilgün (8. u. 9./V.) und dann im Erdschias-Gebiet<br />

(6./VI.). Ein Stück von Ilgün (g./V.) stellt eine merkwürdige Aberration dar mit<br />

durchaus einfarbig bräunlichgelben Vorderflügeln. Das Stück ist ganz frisch und fransenrein.<br />

Die übrigen Exemplare sind normal gefärbt und gezeichnet.<br />

Gelechiidcie.<br />

202. Bryotropha Dryadella Z.<br />

Ein frisches Stück aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).<br />

203. Gelechia ?Hungariae Stgr.<br />

Ein geflogenes Stück (Q) aus dem Erdschias-Gebiet gehört wahrscheinlich hierher.<br />

204. Lita Psilella HS.<br />

Ein gezogenes Stück aus dem Erdschias-Gebiet (e. 1. 8./VI.). Neu für die Fauna<br />

Kleinasiens.<br />

205. Lita Sabulosella n. sp.<br />

Ein ganz frisches weibliches Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet (12./VI. Gereme<br />

1900 m) gehört <strong>einer</strong> unbeschriebenen Art bei Opificella Mn. an.<br />

Kopf und Thorax (wie die Vorderflügel) mit groben hell graubraunen und schwärzlichen<br />

Schuppen gleichmäßig bekleidet. Die bräunlichgrauen Fühler sehr fein schwärzlich<br />

geringt. Die Palpen so lang wie Kopf und Thorax, mit bürstenformig beschupptem<br />

bräunlichen Mittelglied und ebensolangem steil aufgebogenen, sehr dünnen und spitzen<br />

Endgliede. Die Beine bräunlichgrau, die hellen Tarsen namentlich der Vorder- und<br />

Mittelbeine dunkel gefleckt. Der gedrungene stumpfe Hinterleib ist am Rücken hellgrau,<br />

mit noch helleren Segmenträndern, am Bauche grau bestäubt.<br />

Die Vorderflügel gleich breit mit etwas gerundeter Spitze sind gleichmäßig von<br />

hellbräunlichen und schwärzlichen Schuppen bedeckt, was der ganzen Fläche ein vollständig<br />

glanzloses, gerieseltes Aussehen gibt. Als Zeichnung findet sich nur ein schwer<br />

ausnehmbarer schwarzer Mittelpunkt am Querast, ganz schwache Spuren von lichten<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 16


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212 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

hinteren Gegenfleckchen und grobe schwarze Schuppen an der hellbräunlichen Basis<br />

der grauen Fransen, die von <strong>einer</strong> hellen Teilungslinie bei 2 /3 ihrer Länge durchzogen<br />

werden. Die hellgrauen Hinterflügel mit gerundetem Außenwinkel (Saum) und vorgezogener<br />

scharfer Spitze. Die unbezeichneten Fransen am Innenwinkel fast 2. Die<br />

Unterseite glänzend staubgrau, jene der Vorderflügel dunkler. Vorderflügellänge 6,<br />

Exp. i2 # 5 mm.<br />

Die rauhe Beschuppung der dunkel und zeichnungslos erscheinenden Vorderflügel<br />

und der hellgraue Hinterleib machen die kleine Art sehr kenntlich. Von der<br />

größeren Opificella Mn. sofort durch das längere Palpenendglied und die viel hellere<br />

Färbung der Hinterflügel und des stumpfen Abdomens zu unterscheiden. Von der<br />

Acuminatella-Gruppe durch den Mangel rostbrauner Färbung auf den Vorderflügeln<br />

sogleich zu trennen.<br />

206. Teleia Triparella Z.<br />

In Anzahl aus dem Erdschias-Gebiet (i3./VI.— i3./VII.).<br />

207. Rhinosia Arnoldiella n. sp. (cf).<br />

Ein tadellos erhaltenes cT aus dem Erdschias-Gebiet (6./VI. Soisaly 1100 m) gehört<br />

<strong>einer</strong> neuen Art aus naher Verwandtschaft der Cervinella Ev. 1 ) an.<br />

Kopf samt den (wie bei Rh. Formosella geformten) stark aufgebogenen Palpen<br />

weiß. Die bis 3 /4 des Vorderrandes reichenden, stark gezähnelten Fühler sind schwärzlichbraun,<br />

undeutlich heller gefleckt. Die Beine sind hellbraun, an allen Gliederenden<br />

breit weißlich gefleckt. Das Abdomen ist bräunlich mit helleren Segmenträndern und<br />

weißlicher Afterspitze.<br />

Die Grundfarbe der Vorderflügel sowie des Thoraxrückens ist lebhaft gelbbraun.<br />

Die weiße Bindenzeichnung ersterer besteht aus <strong>einer</strong> vor 1 /3 des Vorderrandes gegen<br />

I [2 des Innenrandes ziehenden, schwach gebogenen, nach unten etwas schmäler werdenden<br />

Binde, welche bereits in der Falte endet, ferner <strong>einer</strong> vollständigen, nur wenig<br />

nach innen geneigten geraden Querbinde bei 3 /4 des Vorderrandes. Schließlich finden<br />

sich noch einzelne weiße Längswische in den bräunlichen Fransen, die zwei lichte<br />

Teilungslinien erkennen lassen.<br />

Die hellgrauen Hinterflügel zeigen einen stark bauchig vortretenden Saum, der<br />

unter der vorgezogenen scharfen Spitze fast rechtwinkelig ausgeschnitten ist. Die<br />

Fransen schimmern hellbräunlich. Die Unterseite der Vorderflügel ist gelbbraun, jene<br />

der Hinterflügel hellgrau, mit bräunlichen Fransen.<br />

Vorderflügellänge über 6, Exp. i3 mm.<br />

Von Cervinella durch geringere Größe, weißen Kopf, hellere Flügelfärbung und<br />

namentlich auch dadurch verschieden, daß die Fransen statt der weißen Basalquerlinie<br />

von Cervinella hier getrennte Längswische besitzen.<br />

208. Nothris Verbascella Hb.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (16./VI. Gereme 1750 m).<br />

') An anderer Stelle (Ann. Naturh. Hofm., Bd. XVIII, p. 331) habe ich meine Bedenken gegen die<br />

Identifikation von Cervinella Ev., HS. mit der oben von mir unter diesem Namen erwähnten Art,<br />

wegen der bei letzterer stark vorgezogenen Spitze der Hinterflügel, erwähnt. Sollten dieselben begründet<br />

sein und vielleicht sogar eine generische Abtrennung notwendig machen, mag der Artname<br />

Trifasciella eintreten und diese Art als Typus <strong>einer</strong> Dirhinosia zu benennenden Gattung angesehen<br />

werden, wozu auch die oben beschriebene Arnoldiella zu stellen wäre.


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 2l3<br />

2og. Sophronia Finitimella n. sp. (cf g).<br />

Eine Anzahl Stücke beiderlei Geschlechtes, im Erdschias-Gebiet (6./V1I. Illany-<br />

Dagh i3oo — 1500 m) erbeutet, gehören <strong>einer</strong> neuen Art aus naher Verwandtschaft der<br />

ostrumelischen Acaudella Rbl. (Ann. Naturh. Hofm., XVIII, p. 333, Taf. Ill, Fig. 16) an,<br />

so daß die Angabe der unterscheidenden Merkmale hier zur Erkennung vollständig<br />

ausreicht; Die Größe und Allgemeinfärbung ist bei beiden Arten die gleiche. Die<br />

wesentlichen Unterschiede liegen in der weißen Vorderrandsstrieme und in der Zeichnung<br />

der Vorderrandsfransen der Vorderflügel.<br />

Die Vorderrandsstrieme ist nämlich hier beträchtlich breiter, entfernt sich etwas<br />

später vom Vorderrande als bei Acaudella und vereinigt sich in ihrer dem Vorderrande<br />

parallelen Fortsetzung mit der hinteren feinen weißen Querlinie, während sie bei Acaudella<br />

weit entfernt von dieser endet. Die Vorderrandsfransen zeigen hier im Apicalteile<br />

eine hellbraune, sehr fein schwarz gesäumte Basalquerlinie, worauf sie weiß werden<br />

und von zwei gegen die gerundete Flügelspitze konvergierenden, braunen Schuppenlinien<br />

durchzogen werden. Bei Acaudella ist die hellbraune Basalquerlinie viel breiter<br />

und von zwei weißen Querhäkchen durchschnitten, welche von <strong>einer</strong> sehr beschränkten<br />

weißen Stelle der Vorderrandsfransen ausgehen. Sonst sind dieselben grau, mit zwei<br />

tiefschwarzen Flecken an der hellbraunen Basallinie und zwei sehr feinen dunklen<br />

Schuppenlinien.<br />

Die wie bei Acaudella ungeschwänzten Vorderflügel schließen eine Verwechslung<br />

mit <strong>einer</strong> weiteren Art aus.<br />

Vorderflügellänge 6, Exp. über i3 tnm.<br />

210. Megacraspedus Monolorellus n. sp. (d 1 ç).<br />

Bei Ilgün (10./V.) wurde eine Megacraspedus-Art mehrfach erbeutet, darunter<br />

ein tadellos frisches sehr großes cf sowie ein Pärchen in copula.<br />

Die neue Art steht dem Meg. Lanceolellus Z. am nächsten, unterscheidet sich aber<br />

davon sofort durch die viel stärker gezähnelten Fühler, dunklere Färbung der braungrauen<br />

Vorderflügel, auf welchen sich der breitere weiße Vorderrandsstreifen sehr scharf<br />

abhebt, und schwärzlichbraunes Abdomen. Das ç besitzt überdies nur zu einem kurzen<br />

Lappen reduzierte Hinterflügel, während Lanceolellus 9 sehr schmale, aber normal<br />

lange Hinterflügel hat.<br />

Kopf und Thorax sind weißgrau, ebenso das Basalglied der Fühler, deren lange<br />

schwärzliche Geißel scharf gezähnelt ist. Das dicht beschuppte Mittelglied der Palpen<br />

ist dunkelbräunlich, nur dessen obere Schneide weißlich. Das spitze Palpenendglied<br />

weißlich. Die hellen Beine sind außen braunstaubig, die Tarsenenden dunkel gefleckt.<br />

Das Abdomen ist bei sämtlichen Stücken schwärzlichbraun mit weißlichgelbem Analbüschel.<br />

Beim Q scheint das (abgeriebene) Abdomen hell bräunlichgrau beschuppt gewesen<br />

zu sein.<br />

Die sehr gestreckten spitzen Vorderflügel sind bis auf den Vorderrand gleichmäßig<br />

dunkel bräunlichgrau bestäubt. Der Vorderrand besitzt eine gegen die Flügelbasis sehr<br />

schmal werdende weißliche Strieme, die vor */2 der Flügellänge eine beträchtliche Breite<br />

erreicht und sich dann allmählich in die Vorderrandsfransen verliert. Die Saumfransen<br />

bräunlichgrau. Die Hinterflügel sind tiefgrau mit bräunlich schimmernden Fransen. Die<br />

Unterseite durchaus dunkel braungrau, mit weißem Vorderrande der Vorderflügel.<br />

Das Q mit lanzettlichen Vorderflügeln, deren Spitze lang ausgezogen ist (wie bei<br />

Lanceolellus Q) und zu sehr kurzen Lappen reduzierten Hinterflügeln. cT Vorderflügellänge<br />

6—7-5, Exp. i3—16 mm; Q Vorderflügellänge 6, Hinterflügellänge ca. 1 mm.<br />

16*


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214 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

211. Symmoca Latiusculella Stt.<br />

Eine Anzahl männlicher Exemplare, aus dem Erdschias-Gebiet (i3.—18./VL) in<br />

ca. 1700—2100 m Höhe erbeutet, gehören der von Stainton nach Mannschen Exemplaren<br />

von Brussa beschriebenen Art an, worüber nach vorliegenden Originalstücken<br />

kein Zweifel bestehen kann. Schon nach dem allgemeinen Habitus des Tieres, der<br />

glanzlosen Beschuppung der Flügel, der eigentümlichen Palpenform und nach dem<br />

kleinen schmalflügeligen und helleren ç> vermutete ich, daß Latiusculella eine echte<br />

Symmoca sei, was eine Untersuchung des Geäders vollständig bestätigte. Die beigegebene<br />

Skizze des Geäders, welche nach einem abgeschuppten Exemplar, hergestellt<br />

wurde, stimmt sehr gut mit dem Rippenverlauf<br />

„ , anderer Symmoca-Arten. 1 )<br />

/I ft y, J J<br />

Von Hypatima Hb., in welcher Gattung die<br />

Art bedauerlicherweise auch in der neuen Katalogsauflage<br />

(Nr. 3072) stehen blieb, trennt sich<br />

Latiusculella sofort durch die kompresse Palpenform,<br />

ungestielte Rippe 3 und 4 der Hinterflügel<br />

und den nicht parallelen Verlauf von Rippe 6 und<br />

7 derselben.<br />

Die männlichen Fühler von Latiusculella<br />

sind gekerbt, jene des Q gegen die Spitze gezähnelt,<br />

die Palpen ausnehmend lang, der Stirnschopf<br />

hängt stark über das Gesicht. Die beim c? bräunlich-staubgrauen,<br />

beim ç weißlichen Vorderflügel<br />

lassen oft nur eine punktförmige Verdunkelung<br />

am Schlüsse der Mittelzelle erkennen. Der Hinterleib<br />

ist in beiden Geschlechtern am Rücken bis auf die grau bleibenden Segmentränder<br />

bräunlich-ockergelb beschuppt. Vorderflügellänge c? 8—10, ç8—gmm. Ich glaubte<br />

anfangs, die Art hätte eine neue Gattung bei Symmoca zu bilden, wofür ich den Namen<br />

Parasymmoca vorschlug (zool.-bot. Ver., igo3, p. 414, Anm. 1).<br />

Eine außerordentlich ähnliche Art, welche ebenfalls in die Gattung Symmoca gestellt<br />

werden muß, ist (Borkhausenia) Cinerariella Mn. von Korsika und Sizilien, wahrscheinlich<br />

auch von Andalusien, aber schwerlich von «Bith» (Cat., ed. II, Nr. 2269),<br />

welch letzterer Fundort auf <strong>einer</strong> Verwechslung mit Latiusculella beruhen dürfte.<br />

Cinerariella unterscheidet sich von Latiusculella durch geringere Größe (8 mm Vorderflügellänge),<br />

viel schmälere und spitze Flügel, stärkere fleckartige Verdunkelung am<br />

Schlüsse der stets weißlich aufgehellten Mittelzelle der Vorderflügel und dunkle Saumpunkte<br />

derselben. Die Palpenbildung und die ockergelbe Beschuppung des Thoraxrückens<br />

ist wie bei Latiusculella.<br />

l ) Untersucht wurden Symmoca Signella Hb., S. Albicanella Z. und S. Signatella HS. Das<br />

Bild des Hinterflügelgeäders von 5. Signella bei Herrich-Schäffer (Bd. VI, Taf. XI, Fig. 17) ist unrichtig,<br />

es sind drei Innenrandsadern vorhanden, Rippe 3 und 4 der Hinterflügel sind nicht gestielt,<br />

sondern entspringen aus einem Punkt usw. Auch Meyrick (Handb., p. 610—611) begeht den Fehler,<br />

daß er Symmoca mit Oegoconia vereint, obwohl die andere Palpenbildung und glänzende Beschuppung<br />

von Oegoc. Quadvipuncta Hw. schon habituell <strong>einer</strong> solchen Vereinigung widersprechen. Überdies<br />

umfassen bei Symmoca die gestielten Rippen 7 und 8 der Vorderflügel genau die Flügelspitze,<br />

wogegen sie bei Oegoconia in den Vorderrand münden, ferner ist der Schluß der Mittelzelle auf den<br />

Hinterflügeln ein ganz verschiedener, indem der obere Teil des Querastes bei Symtnoca weit basalwärts<br />

einspringt, Rippe 6 und 7 sind hier sehr kurz, bei Oegoconia aber sehr lang gestielt


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 215<br />

212. Oegoconia Quadripunctata Hw.<br />

Ein typisch gefärbtes frisches d 1 aus dem Erdschias-Gebiet (17./VII. Bos-Tepe<br />

1600 m).<br />

213. Pleurota Pyropella Schiff.<br />

In <strong>einer</strong> großen Zahl von Exemplaren vorliegend, und zwar von Ilgün (10./V.),<br />

Konia bei Kaisarie (16./V.) und Erdschias-Gebiet (i3./VI. bis 12./VII.). Die Stücke<br />

(nur d 1 ) variieren stark und gehören zum Teile der var. Salviella HS. an.<br />

214. Pleurota Subpyropella Stgr.<br />

Ein einzelnes sehr gut erhaltenes d 1 , auf der Strecke Konia bis Kaisarie bei Bor<br />

erbeutet (18./V.), stelle ich wegen s<strong>einer</strong> sehr bedeutenden Größe (fast 25 mm Exp.)<br />

und schmalen, fast glanzlosen, bleichen Vorderflügel hierher. Die Vorderrandsstrieme<br />

ist hingegen gerade bei diesem Stück viel weniger deutlich als bei manchem Pyropellaexemplar.<br />

Zu letzterer Art gehört das Stück jedoch gewiß nicht.<br />

215. Pleurota Metriceila Z.<br />

Mehrere Exemplare (d 1 ) aus dem Erdschias-Gebiet (6.—23./VI.).<br />

216. Depressaria Purpurea Hw.<br />

Ein frisches d 1 auf der Strecke Eskischehir bis Ilgün (9./V.).<br />

217. Depressaria ?Daucivorella Rag.<br />

Ein ebenfalls ganz frisches d 1 ebendaher (9./V.) kann ich wesentlich eigentlich<br />

nur durch seine sehr geringe Größe (Exp. i$mni) von einem durch Ragonot erhaltenen<br />

Originalstück der Daucivorella (Exp. 21-5 mm) trennen. Trotzdem bleibt mir<br />

die Zugehörigkeit zu dieser Art sehr zweifelhaft. Erst reicheres Material kann hier Aufschluß<br />

geben.<br />

218. Depressaria Hirtipalpis Z.<br />

Ein ganz frisches Pärchen dieser seltenen, durch die extrem rauhe Beschuppung<br />

namentlich der ganzen Palpen sehr ausgezeichneten Art liegt aus dem Erdschias-Gebiet<br />

(6./VII. Illany-Dagh 1500 m) vor. Außer Erinacella Stgr. besitzt sie auch in Ruticola<br />

Chr. aus Nordpersien eine verwandte Art, von der sie sich aber sofort durch die viel<br />

dunklere Färbung der reicher gezeichneten Vorderflügel unterscheidet. Auch besitzt<br />

Ruticola ein glattbeschupptes Palpenendglied.<br />

219. Lecithocera Luticornella Z.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (6./VII.).<br />

220. Oecophora Imitatrix Z.<br />

Vier am i3./VI. im Erdschias-Gebiet (Karasiwri) in ca. 2000 m Höhe erbeutete<br />

männliche Exemplare.<br />

Elachistidcie.<br />

221. Scythris Seliniella Z.<br />

Aus dem Erdschiasgebiet (12./VI.—i3./VII.) in großen Stücken. Ein d 1 zeigt<br />

18 mm Exp.<br />

222. Scythris Unimaculella n. sp. (d 1 ).<br />

Ein frisches Stück (d 1 ) aus dem südlichen Erdschias-Gebiet 1800 m (i3./VI.) gehört<br />

nach dem stark aufgetriebenen Abdominalende <strong>einer</strong> neuen Art aus der Senescens-<br />

Gruppe an. Kopf samt Fühler wie die Allgemeinfärbung des kleinen Tieres dunkel<br />

erzbraun (fast schwarz). Die dünnen kurzen Fühler reichen nicht bis a /4 des Vorder-


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2l6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

randes, die Geißel ist auf der Unterseite fein gewimpert. Die schlanken Palpen von<br />

drei Augendurchmesserlänge sind nur schwach aufgebogen, ihr Endglied fast von der<br />

Länge des Mittelgliedes. Die Beine einfarbig erzbraun. Ebenso gefärbt ist der nach<br />

hinten stark erweiterte und depresse Hinterleib, der nur auf der Bauchseite vor der<br />

Spitze einige graue Schuppen aufweist. Die Analöffnung erscheint geschlossen.<br />

Die Vorderflügel gestreckt, gleich breit, mit gleichmäßig verlaufender Spitze sind<br />

samt den Fransen einfarbig, schwach schimmernd erzbraun und lassen nur vor der<br />

Mitte am Innenrande unterhalb der Falte ein auffallendes, viereckiges weißes Fleckchen<br />

erkennen, welches höher als breit ist und in s<strong>einer</strong> Mitte schwach geteilt erscheint.<br />

Die Hinterflügel fast so breit wie die Vorderflügel, etwas heller erzbraun, schwächer<br />

schimmernd. Die FYansen am Innenwinkel über i. Die Unterseite aller Flügel einfarbig<br />

schwärzlich. Vorderflügellänge 5, Exp. io # 5 mm.<br />

Die eigentümliche Zeichnung der Vorderflügel, verbunden mit dem blasig aufgetriebenen<br />

Abdominalende, schließen eine Verwechslung dieser Art, welche am besten<br />

ihren Platz vor Platypyga Stgr. finden dürfte, aus.<br />

223. Scythris Canescens Stgr.<br />

Drei gut erhaltene weibliche Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI. Karasiwri<br />

ca. 1800 m) unterscheiden sich von der Beschreibung Staudingers in nachstehenden<br />

Punkten: Die weiße Grundfarbe ist fast überall gelblichgrau getrübt, die Vorderflügel<br />

sind bei allen Exemplaren im Discus längsstreifenartig bleigrau verdunkelt, doch<br />

so, daß der Vorder- und der Innenrand in breiter Ausdehnung weiß bleiben. Letzterer<br />

tritt in unregelmäßigen Flecken auch in den bleigrauen Discus ein. Der dunkle Fleck<br />

(Punkt) bei 5 /6 der Flügellänge ist nur bei zwei Exemplaren deutlich zu erkennen. Die<br />

Unterseite der Vorderflügel ist eintönig bräunlichgrau (nicht bloß im Discus grau angeflogen).<br />

Die Größe beträgt i3—14 mm (11—13 sec Stgr.). Die Art soll erst am<br />

23. Juli von Staudinger bei Amasia erbeutet worden sein, was allerdings eine beträchtlich<br />

spätere Erscheinungszeit bedeuten würde. Trotzdem halte ich die vorliegenden<br />

Stücke nicht für artlich verschieden.<br />

224. Scythris Flabella Mn.<br />

Eine Anzahl Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet (vom 9. u. 22./VI. Soisaly und<br />

Ali-Dagh) in ca. 1100—1500 m erbeutet.<br />

225. Stagmatophora Serratella Tr.<br />

Ein Stück aus dem Erdschias-Gebiet (8./VI. Karasiwri 1800 m).<br />

226. Coleophora Stramentella Z.<br />

Ein im Erdschias-Gebiet'gezogenes weibliches Stück (e. 1. 8./VI., ohne Sack !) weicht<br />

von hiesigen Stücken dieser seltenen Art dadurch ab, daß die Kopfbeschuppung mehr<br />

weißliche Schuppen aufweist, der Vorderrand der Vorderflügel schärfer weiß erscheint<br />

und der Innenrand daselbst in s<strong>einer</strong> ganzen Länge, jedoch nicht bis zur Faltenhöhe,<br />

dicht mit grauen Schuppen bedeckt ist. Die Legeröhre steht weit hervor. Mann soll<br />

Stramentella bereits bei Brussa gefunden haben, woher jedoch kein Exemplar im Hofmuseum<br />

vorhanden ist.<br />

Tineidae.<br />

227. Atychia Appendiculata Esp.<br />

Mehrfach im Erdschias-Gebiet (7.—9./VIL), darunter auch ein ç, erbeutet. Die<br />

Binde der Hinterflügel ist bei einem cT schmäler und in zwei Flecke aufgelöst, die<br />

Fühler des (frischen) Q sind noch dicht beschuppt.


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 217<br />

228. Atychia Dispar HS.<br />

Ein ganz frisches cf wurde auf der Strecke Konia bis Kaisarie (und zwar zwischen<br />

Bor und Nigde am ig./V.) erbeutet. Dasselbe stimmt sehr gut mit Herrich-Schäffers<br />

Bild 606—607. Die Fransen der Vorderflügel sind rein weiß.<br />

,229. Atychia Orientalis n. sp. (cT).<br />

Drei im Erdschias-Gebiet (6. und i3./VII. Soisaly und Kyzyk-Jaila) in ca. 1100<br />

bis 1700 m Höhe erbeutete männliche Exemplare bilden eine interessante Entdeckung<br />

Dr. Penthers. Dieselben stehen der andalusischen At. Cassandrellci Stgr., wovon mir<br />

ein cf von Granada zum Vergleiche vorliegt, zunächst.<br />

Die kurzen, nur bis X J2 des Vorderrandes reichenden Fühler sind fadenförmig,<br />

seicht gekerbt und enden sehr spitz. Die schlanken Palpen von zwei Augendurchmesserlänge<br />

stehen horizontal vor, ihr pfriemenförmiges Endglied von 2 /3 Lange des<br />

Mittelgliedes. Ihre Färbung ist weißlich ockergelb, jene des Endgliedes etwas dunkler.<br />

Auch Thorax, Brust und Beine sind hellockergelb. Das lange Abdomen ist ebenfalls<br />

ockergelblich beschuppt, auf der Bauchseite fast weißlich.<br />

Die kurzen breiten Vorderflügel sind im frischen Zustand vollständig zeichnungslos<br />

hellockergelb mit gleichfarbigen Fransen. Im geflogenen Zustand tritt in der Falte<br />

eine weißliche Aufhellung ein. Die Hinterflügel schwärzlichgrau, vor dem Saume<br />

schmal bräunlich, mit hellbräunlichen Fransen, die eine graue Schuppenlinie an der<br />

Basis führen.<br />

Die Unterseite der Vorderflügel ist schwärzlich, nur am Innenrande aufgehellt,<br />

mit bräunlichem Vorderrande, solcher Saumlinie und Fransen. Jene der Hinterflügel<br />

durchaus hellbräunlich, mit schwärzlicher Verdunkelung längs des Vorderrandes. Vorderflügellänge<br />

8*5—10, Exp. 17—10mm.<br />

Von Cassandrella oberseits durch die ungezeichneten Vorderflügel, gleichfärbigen<br />

Fransen, dunkleren Hinterflügel, unterseits durch die schwärzlichen Vorderflügel<br />

sofort zu unterscheiden. In struktureller Hinsicht scheinen beide Arten übereinzustimmen.<br />

230. Rhodobates Laevigateüus HS. var. Decolorellus Rbl. (Iris, XV, p. 124).<br />

Ein männliches Stück; auf der Strecke Konia bis Kaisarie (am 20./V. Deweli,<br />

Karahissar) erbeutet, gehört dieser von Konia beschriebenen Form an.<br />

231. Ateliotum Hungaricellum Z.<br />

Ein frisches ausnehmend großes cf (Exp. ig nun) liegt aus dem Erdschias-Gebiet<br />

vor. Die Art wurde östlich bisher erst von Sarepta und Dalmatien bekannt, sie ist aber<br />

zweifellos orientalischer Herkunft.<br />

232. Myrmecozela Affinitella Rbl.<br />

Ein halb Dutzend gut erhaltener männlicher Stücke von Ugün (10./V.) und Serai-<br />

Dagh bei Konia (i3./V. 1500 m) beweist die große Variabilität dieser Art, deren ich<br />

schon im Vorjahre (Iris, XV, p. 124) Erwähnung tat. Die Stücke besitzen eine vorherrschend<br />

ockerbraune Grundfarbe der Vorderflügel und tiefschwarzgraue Hinterflügel.<br />

Durch letztere unterscheiden sie sich am wesentlichsten von den kl<strong>einer</strong>en<br />

blasseren Typen von Mardin, bei welchen die viel lichter grauen Hinterflügel gegen<br />

die Basis und auf der Unterseite sogar weißlich werden.<br />

233. Nemotois Mollellus Hb.<br />

Aus dem Erdschias-Gebiet (9./VI.) ein männliches Exemplar mit vorwiegend<br />

weißen Hinterflügeln.


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2l8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Anhang.<br />

Verzeichnis der in der Umgebimg Konstantinopels gesammelten<br />

Lepidopteren.<br />

Dr. Penther hat auf s<strong>einer</strong> Hinreise anfangs Mai auch bei Bujukdere (auf der<br />

europäischen Seite des Bosporus gelegen) wie auf Prinkipo, der größten der Prinzeninseln<br />

im Marmarameere, gesammelt. Für letztere Lokalität habe ich auch einige eigene<br />

Angaben hinzugefügt, die ich gelegentlich meines Besuches von Prinkipo (6.—7./VII.<br />

1896) in meine <strong>Reise</strong>notizen eingetragen hatte. Schließlich kamen noch einige Angaben<br />

von Kustos V. Apfelbeck für die Umgebung Konstantinopels hinzu.<br />

1. Pieris Rapae L.<br />

Bujukdere (4./V. Pen th.). Zwei kleine cf, wovon eines kaum Spuren des auch<br />

bei dem anderen nur schwach entwickelten grauen Apicalfleckes der Vorderflügel zeigt.<br />

Der Fleck in Zelle 3 der Vorderflügel ist bei beiden Stücken vorhanden. Insel Prinkipo<br />

(7./VII. Rbl.).<br />

2. Pieris Napi L.<br />

Bujukdere. Ein geflogenes d" der Frühjahrsgeneration (4./V. Pen th.).<br />

3. Pieris Daplidice L. gen. vern. Bellidice Ochs.<br />

Ein frisches ç in Bujukdere (4./V. Pen th.).<br />

4. Leptidia Sinapis L. (var. Diniensis B.)<br />

Insel Prinkipo (7./VII. Rbl.).<br />

5. Melitaea Cinxia L.<br />

Belgrader Wald bei Konstantinopel (Apfelb.).<br />

6. Pararge Megera L. var. Lyssa B.<br />

Insel Prinkipo (7./VII. Rbl.).<br />

7. Pararge Maera L. var. Orientalis Stgr.<br />

Zwei cT von Bujukdere (4./V. Penth.) sind klein und dunkel, zeigen aber bereits<br />

eine rotbraune Aufhellung der Mittelzelle der Vorderflügel, so daß sie zu dieser Form<br />

gezogen werden müssen.<br />

8. Callophrys Rubi L.<br />

Bujukdere (4./V. Penth.) bereits verflogen.<br />

9. Chrysophanus Phlaeas L.<br />

Bujukdere (4-/V. Penth.) mehrfach.<br />

10. Anaitis Plagiata L. var. Pallidata Stgr.<br />

Bujukdere (4./V. Penth.).<br />

11. Tephroclystia Pumilata Hb.<br />

Insel Prinkipo (6./VII. an Lampenlicht, Rbl.).<br />

12. Aspilates Ochrearia Rossi.<br />

Insel Prinkipo (4./V. Penth.) ein frisches d\<br />

13. Ino Statices L. var. Crassicornis Stgr.<br />

Ein frisches cf von der Insel Prinkipo (5./V. Penth.) gehört nach seinem ausnehmend<br />

dicken Fühlerbau dieser Form an. In der dichten und besonders tief-


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Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 219<br />

gefärbten Beschuppung gleicht das Stück der var. Heydenreichii Ld. Die Hinterflügel<br />

sind schwarzbraun, in der Falte, am Innenrande und auf den Fransen (schwächer) blaugrün<br />

schimmernd. Am Schlüsse der Mittelzelle liegt eine schwache Verdunkelung.<br />

Exp. 28 mm.<br />

14. Fumea Crassiorella Brd.<br />

Ich fand zweifellos hierhergehörige (leere) Säcke auf der Insel Prinkipo. Von<br />

Herrn R. Püngeler erhielt ich ein gezogenes Pärchen (e. 1. Mai 1892) ebendaher, dessen<br />

Säcke auf P//zws-Stämmen gefunden wurden.<br />

15. Phlyctaenodes Sticticalis L.<br />

Insel Prinkipo (g./V. Penth.) ein frisches cf.<br />

16. Cnephasia Incertana Tr. var. Minorana HS.<br />

Zwei geflogene cT von Bujukdere (4./V. Penth.) stelle ich etwas fraglich hierher.<br />

17. Lecithocera Luticornella Z.<br />

Auf der Insel Prinkipo, zeitig am Morgen im Grase schwärmend in Anzahl beobachtet<br />

(7./VII. Rbl.).<br />

18. Oecophora Oliviella F.<br />

Insel Prinkipo (5-/V\ Penth.) ein frisches $•<br />

ig: Coleophora spec.<br />

Ein einzelnes g von der Insel Prinkipo (5-/V- Penth.) gehört <strong>einer</strong> unbeschriebenen<br />

Art an, deren Benennung ich aus Unkenntnis des anderen Geschlechtes unterlasse.<br />

Aus der FringHella-Gruppe, durch die sehr geringe Größe ausgezeichnet. Die<br />

Vorderflügel, ausnehmend spitz lanzettförmig, zeigen eine lehmbraune Grundfarbe, einen<br />

rein weißen breiten Vorderrandstreifen, solchen Innenrandstreifen und Faltenlinie. Die<br />

Fransen weiß. Die Hinterflügel fast linear, an der Basis nur von x /2 der Vorderflügelbreite.<br />

Kopf und Fühler weiß, letztere mit kaum verdicktem nackten Ëasalglied und<br />

auf der Unterseite dunkel gefleckter Geißel, welche bis 2 /3 des Vorderrandes reicht. Endglied<br />

der Palpen 2 /3 des Mittelgliedes lang. Das dunkle Abdomen ist gelbgrau beschuppt.<br />

Vorderflügellänge 5, Exp. 10-5 mm.<br />

20. Incurvarla Muscalella F.<br />

Bujukdere (4./V. Penth.) ein normal gezeichnetes cf.<br />

Verzeichnis der neubenannten Formen.<br />

Melitaea Trivia Schiff, var. Pseudodidyma n. var.,<br />

S. 194.<br />

Melitaea Trivia Schiff, var. Syriaca n. var., p. 194.<br />

Pohlia Pentheri n. sp., p. 201.<br />

Dyspessa Argaeênsis n. sp., p. 205.<br />

Dyspessa Taurica n. sp., p. 206.<br />

Lit a Sabiilosella n. sp., p. 211.<br />

Rhinosia Arnoldiella n. sp., p. 212.<br />

Sophronia Hnitimella n. sp, p. 2i,3.<br />

Megacraspedus Monolorellus n. sp., p. 213.<br />

Scythris Ummaculella n. sp., p. 215.<br />

Atychia Orientalis n. sp., p. 217.<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 16**


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22O Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Hymenopteren.<br />

Von<br />

Franz Friedr. Kohl.<br />

Mit zwei Tafeln (Nr. IX und X).<br />

Die von Dr. A.Penther auf s<strong>einer</strong> <strong>Reise</strong> in das Erdschias-Gebiet gesammelten<br />

Hymenopteren belaufen sich — abgesehen von zahlreichen Ameisen, welche jedoch<br />

nur ein paar Arten repräsentieren — auf 395 Stücke. Diese vertreten von 82 Gattungen<br />

nicht weniger als 168 Arten. Von letzteren haben sich 19 als neu erwiesen; es erfolgt<br />

deren Beschreibung im Verzeichnisse.<br />

Die Bearbeitung der Ausbeutung von Sammelreisen ist meistens zeitraubend und<br />

mühevoll. Der Bearbeiter muß, insoferne er gewissenhaft vorgehen und brauchbare<br />

Resultate zustande bringen will, sich in all den vertretenen, oft recht artenreichen Gattungen<br />

zurechtzufinden suchen, sich beim Mangel zeitgemäßer Monographien häufig<br />

mühsam durch die erdrückende Literaturfülle der letzten Jahrzehnte hindurcharbeiten,<br />

um endlich einige verläßliche Bestimmungen oder die Beschreibung neuer Formen der<br />

wissenschaftlichen Systematik zuführen zu können. Das Ergebnis und der Wert derartiger<br />

Bearbeitungen steht häufig nicht im Verhältnisse zur aufgewandten Mühe;<br />

wenigstens ist dies in der Hymenopterologie der Fall. Anders mögen diesbezüglich die<br />

Verhältnisse bei Tiergruppen liegen, deren Erforschung viel weiter vorgeschritten ist<br />

und bei denen tüchtige, umfassende Monographien die Bestimmung und Charakterisierung<br />

der Formen erleichtern.<br />

Ich habe mir meine Aufgabe in der Weise zu fördern gesucht, daß ich das Materiale<br />

aus Familien, die ich bisher weniger eingehend studiert habe, oder zweifelhafte<br />

Stücke an bewährte Fachgenossen schickte, die auch in zuvorkommendster Weise Bestimmungen<br />

und Revisionen vornahmen. So teilte mir Herr H. Friese in Jena seine<br />

Ansicht über eine Anzahl Bienen mit, Herr F. Kono w in Stargard über einige Cephinen;<br />

Prof. Dr. G. Mayr in Wien bestimmte die wenigen Ameisen mit Berücksichtigung der<br />

Subspezies, Dr. O. Schmiedeknecht die Braconiden, eine Anzahl Ichneumoniden<br />

und einige Bienen und Herr J. Vac h al in Argentat die Arten der Gattung Halictus.<br />

Ihnen allen sei an dieser Stelle bestens gedankt.<br />

Bei der Untersuchung der Formen mußten manche paläarktische Arten der Sammlung<br />

des k. k. naturhistorischen Hofmuseums zum Vergleiche herangezogen werden.<br />

Von ihnen haben sich gleichfalls einige (8) als noch unbeschrieben erwiesen. Es hat<br />

mir nun angezeigt geschienen, auch die Beschreibungen solcher Arten in die gegenwärtige<br />

Arbeit aufzunehmen; sie sind mit einem * bezeichnet, dagegen bei der Numerierung<br />

unberücksichtigt geblieben.<br />

In betreff des Charakters der Hautflüglerfauna des Erdschias läßt sich nach dem<br />

Aufgesammelten vorläufig nur sagen, daß sie zur mediterranen Subregion des paläarktischen<br />

Gebietes zu rechnen ist. Ein Teil (etwa */5) der verzeichneten Arten gehört<br />

wohl streng der genannten Subregion an.


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 221<br />

Farn. Tenthredinidae Knw.<br />

1. Pachycephus smyrnensis de Stein.<br />

Pachycephus Smyrnensis J.P.Stein, Stett. entom. Ztg, XXXVII, 1876, p. 61, 9.<br />

Erdschias (1 cf — 9./VI.), Soisaly noow.<br />

Von einem Stücke (ç) aus Haidar-Pascha ist es wohl zweifelhaft, ob es zu dieser<br />

Art gezählt werden darf. Es ist klein, im ganzen 7 mm lang, sein Hinterleib ohne gelbe<br />

Flecken oder Binden. Thorax und Beine ebenfalls ungefleckt. Fühlerglieder 15 an<br />

der Zahl.<br />

2. Pachycephus aeneo-varius Kohl n. sp.<br />

Niger, evidenter aeneo-varius. Anguli postici tergitorum: 4 Ü , 6 li et 7 mi utrinque<br />

macula ovali, aut suborbiculari citrina sunt signati. Tergitum anale medium citrinum.<br />

Calcaria fulva. Alae colore et splendore P. smyrnensis de Stein, parum adumbratae.<br />

Caput et thorax dense punctata. Antennae haud robustae, 16—17 articulatae.<br />

Flagelli articulus tertius secundo curvato brevior, duplo et dimidio longior quam apice<br />

crassior, quartus duplo longior. Tempora tumidiora sunt quam in P. smyrn.<br />

Areola cubitalis tertia quam secunda minor.<br />

Long, g—10mm. Q.<br />

Diese Art ist von schwarzem Ansehen, aber deutlich metallschimmernd.<br />

Der Schimmer ist grünlich oder bläulich, stellenweise violett oder bronzefarben. Die<br />

Sporne sind scherbengelb, die Flügel wenig getrübt, von ähnlichem Glänze wie bei P.<br />

smyrnensis.<br />

Im Hinterwinkel des Tergites 4, 6 und 7 ist bei dem vorhandenen Exemplare<br />

jederseits eine hellgelbe rundliche Makel, das Mittelfeld des Analtergits ist von der nämlichen<br />

Farbe.<br />

Die Schläfen erscheinen stärker als bei smyrnensis, besonders bei ihrem<br />

unteren Teile. Kopf und Thorax dicht und fein punktiert, ähnlich wie bei smyrnensis,<br />

nur eher etwas dichter. Fühler von ähnlichem Dickenverhältnisse und ähnlicher Länge<br />

wie bei smyrnensis. Das 3. Geißelglied ist 2*5 mal so lang als am Ende dick, das 4.<br />

etwa zweimal so lang. Zahl der Fühlerglieder 16—17.<br />

Sabandscha, Eskischehir (Q — 1902).<br />

3. Pachycephus Konowii Kohl n. sp.<br />

Niger, caput subaenescens. Alarum tegulae, tergitum pygidiale medium, margines<br />

superiores sterniti ventralis, tibiae et ex parte femora ferrugineo-lutea. Alae fuscae, stigma<br />

nigrofuscum margine anteriore lutescente.<br />

Antennae crassiusculae, 20—21 articulis articulatae; flagelli articulus tertius duplo<br />

longior quam in medio crassior; quartus sesqui longior quam crassior. Caput et thorax<br />

nitida vix punctata, punctulis minutissimis, originibus pilorum subsparsis exceptis.<br />

Clypei pars media margine antico subemarginato.<br />

Alar, anter. areola cubitalis 3 tia fere major quam 2 da (Taf. IX, Fig. 2).<br />

Long, ii mm. cf.<br />

Schwarz. Kopf sehr schwach metallisch glänzend. Rostfarben sind: die Flügelschüppchen,<br />

das Analtergit in der Mitte, das Analsternit an den oberen Rändern, die<br />

Vorder- und Mittelschenkel am Enddrittel, die Hinterschenkel größtenteils und ebenso<br />

die Schienen. Die Hinterschienen sind am Ende gebräunt wie die Tarsen. Flügel gebräunt.<br />

Stigma dunkelbraun, am Vorderrand rostfarben.


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222 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Der Kopf und Thorax ist fast unpunktiert und glänzend, da die ziemlich spärlichen<br />

Pünktchen, denen kurze, braune Härchen entspringen, ungemein subtil sind. Die<br />

Schläfen sind etwas mächtiger als bei smyrnensis de Stein. Der Kopfschildmittelteil<br />

ist am Endrande sehr sanft ausgebuchtet.<br />

Die Fühler sind kräftig; ich zähle 20—21 Glieder. Das 3. Geißelglied ist<br />

etwa doppelt so lang als mitten dick, das 4. 1*5 mal so lang als dick. 3. Kubitalzelle<br />

fast größer als die 2., das Radialaderstück, welches sie vorne begrenzt, ist länger als<br />

jenes, welches die 2. Kubitalzelle abschließt. Bei P. smyrnensis de Stein ist die 3. Kubitalzelle<br />

viel kl<strong>einer</strong> als die 2. und ihr vorderer Abschluß ungefähr gleich groß wie<br />

von dieser.<br />

Diese Art benenne ich zu Ehren des um die Hymenopterologie so hochverdienten<br />

Kollegen F. Ko now.<br />

Erdschias (cf — 6./VI., 9./VI. Soisaly 1100 ni).<br />

4. Cephus pygmaeus Linné.<br />

Sirex pygmaeus Linné, Syst. nat., ed. 12», I 2, 1767, p. 929, Nr. 7.<br />

Ilgün (19- 9./V.), Karaköi, Boz-Oyuk (cf).<br />

5. Cephus gracilicornis Konow.<br />

Cephus gracilicornis Konow, Wiener Entom. Ztg., XV. Jahrg., 1896, Nr. 14, p. 165 et 171, d 1 9.<br />

Erdschias-Dagh (1 d 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

6. Cimbex 4-maculata Müller var. humeralis Geoffr.<br />

Tenthredo 4-maculata O. Fr. Müller, Mélang. Phys. et M. de la Soc. Roy. de Turin, 1766.<br />

Erdschias (1 Q — i3./VI. Karasiwri 2000 m).<br />

7. Amasis crassicornis Rossi var.<br />

Tenthredo crassicornis Rossi, Fauna Etrusc, II, 1790, p. 20 und 704.<br />

Nigde (1 cf — 19./V.; 1050 m).<br />

Die Zeichnung des Stückes ist zitronengelb; andere Unterschiede von crassicornis<br />

var. laeta F. vermag ich daran nicht zu entdecken.<br />

8. Arge rosae Linné.<br />

Tenthreda rosae Linné, Syst. nat., ed. io ma , I, 1758, p. 557, Nr. 21.<br />

Erdschias (2 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

9. Athalia rosae Linn.<br />

Tenthredo rosae Linné, Syst. nat., ed. io ma , I, 1758, p. 557, Nr. 21.<br />

Erdschias (1 Q).<br />

10. Athalia annulata (Fabr.) Konow.<br />

Tenthredo annidata Fabricius, Mant. Insect, I, 1787, p. 253, Nr. 14.<br />

Karaköi, Boz-Oyuk<br />

11. Dolerus uliginosus Klg. (Konow).<br />

Tenthredo (Dolerus) uliginosus Klug, Magaz. Ges. naturf. Fr. Berlin, Vili, 1814, p. 297, Nr. 223, ç.<br />

Ilgün (1 cf, 1 Q — 10./V.; 1050m).<br />

12. Gasteruption rugulosum Abeille.<br />

Foenus rugulosus Abeille, Bull. Soc. Hist. Nat. Toulouse, T. XIII, 1879, p. 275, ç.<br />

Erdschias (1 cf).<br />

13. Cremastus conüuens Grav.<br />

Cremastus conf tiens Gravenhorst, Ichneum. Europ., III, 1829, p. 735, Nr. 152, ç.<br />

Erdschias (49 — 7-/ v ^-> 9./VIÏ. Illany-Dagh 1400m; 16./VII. Sürtme 1400m).


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Franz Friedr. Kohl. Hyraenopteren. 223<br />

14. Pristomerus vulnerator Panz. .<br />

Ichneumon vulnerator Panzer, Faun. Insect. German., VI, 1799, Fase. 72, Taf. V, cf.<br />

Erdschias (i cT, i $ — 8./VIL, 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

15. Mesochorus vittator Zett.<br />

Tryphon (Mesoleptus) vittator Zetterstedt, Insect. Lappon., I, i838, p. 387, Nr. 19, 9.<br />

Erdschias (1 cT — 16./VII. Sürtme 1400 m).<br />

16. Paniscus gracilipes Thomson.<br />

Panìscus Thomson, Opusc. entom., XII, 1888, p. 1201, Nr. G, d 1 ç.<br />

Erdschias (1 cT 21./V. Kaisarie 1050 m).<br />

17. Omorga melanostìcta Grav.<br />

Campoplex melanostictus Gravenhorst, Ichneum. Europ., Ili, 1829, p. 539, Nr. 61, 9.<br />

Erdschias (1 ç).<br />

18. Ophion luteus Linné.<br />

Ichneumon luteus Linné, Syst. nat., ed. X, I, 1758, p. 566, Nr. 51.<br />

Bujukdere (europäische Türkei — 2 ç).<br />

19. Ophion obscurus Fabr.<br />

Ophion obscurus Fabricius, Syst. Piez., 1804, p. i32, Nr. 7.<br />

Erdschias (20 — Juni).<br />

* Ophion rufoniger Kohi n. sp.<br />

Ist ein echter Ophion aus der Gruppe des 0. costatiis.<br />

Länge 16—18 mm. Blutrot sind: der Kopf, das Bruststück, das 1. und 2. Tergit<br />

des Abdomens, manchmal auch die Basis des 3., die Hüften und Schenkelringe. Fühler<br />

und Tarsen braun. Schenkel und Schienen dunkelbraun, ins Rötliche ziehend. Hinterleib<br />

mit Ausnahme der Basis oben schwarzbraun. Flügel gebräunt, mit schwarzem<br />

Randmal und Geäder.<br />

Abstand der Netzaugen am Kopfschilde so lang wie die beiden ersten Geißelglieder<br />

mit Einschluß des Endknopfteiles des Pedicellus. Oberkiefer kräftig. Wangen<br />

nur sehr kurz. Die hinteren Nebenaugen stoßen an die Netzaugen; ihr Abstand voneinander<br />

beträgt die Dicke des Pedicellus. Das 2. Geißelglied ist 2*5 mal so lang als<br />

mitten dick, das 3. kaum zweimal so lang. Die Episternalnaht der sehr fein, ziemlich<br />

dicht, aber nicht gedrängt punktierten Mittelbrustseiten ist gut ausgeprägt, Epicnemium<br />

daher deutlich. Schildchen nur im Vorderdrittel mit Seitenkielen. Das Mittelsegment<br />

ist durch Leisten gefeldert (Taf. IX, Fig. 6); die vordere Querleiste ist scharf und entsendet<br />

mitten zwei parallele Längsleisten, welche die mitten resorbierte hintere Querleiste<br />

durchbrechen und sich bis zur Randquerleiste, die über dem Hinterleibsstiel liegt, fortsetzen.<br />

Seitlich wird das Rückenfeld des Mittelsegmentes ebenfalls von <strong>einer</strong> Leiste begrenzt,<br />

die meistens von der vorderen, seltener erst von der hinteren Querleiste nach<br />

hinten abgeht. Cubital-Discoidalnerv gebrochen, mit beträchtlichem Nervenast<br />

(ramell.). Nervulus vor der Gabel liegend. Nervellus etwas vor der Mitte gebrochen.<br />

Kaukasus-Gebiet (Helenendorf — Mus. palat. Vindob.).<br />

* Ophion (Pachyprotoma) capitatus Kohl n. sp.<br />

Diese Ophion-Art ist so ausgezeichnet, daß ich gewiß mit Recht auf sie eine neue<br />

Untergattung Pachyprotoma (rtccxvç, fj 7TQOTÓ[.II] = facies) gründe. Es ist wohl möglich,<br />

daß Pachyprotoma im Laufe der Zeit von Ophion als selbständige Gattung abgetrennt<br />

werden wird.<br />

Was sie auszeichnet ist: 1. der außergewöhnlich große Kopf und in Übereinstimmung<br />

damit das breite Gesicht; 2. die relative Kleinheit der Netzaugen;<br />

3. der Mangel <strong>einer</strong> inneren Augenausrandung.


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224 Dr« A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Länge 14—17 mm. Kopf übertrieben groß, viel breiter als der Thorax, wohl<br />

noch größer als bei Barycephalus Brauns. Betrachtet man das Gesicht von vorne,<br />

treten die Schläfen neben den Augen und der Hinterkopf über denselben heraus. Die<br />

Netzaugen sind klein, etwas größer als bei Barycephalus', ihre Innenränder zeigen<br />

wie bei dieser keine Augenausrandung und divergieren ein wenig nach unten. Ihr<br />

größter Abstand in der Kopfschildgegend beträgt die Länge des 2. + 3.-f-<br />

4. -{- 5- Geißel gli ed es, die geringste am vorderen Neben auge die Länge des<br />

2. -j- 3. -f~4- Die Oberkiefer sind wie bei den genuinen Ophionen gebildet. Der Abstand<br />

des unteren Netzaugenrandes von der Oberkieferbasis (Wangen) beträgt<br />

ungefähr die Länge des Fühlerschaftes. Die gewölbten Schläfen sind<br />

zweimal so dick als die Nebenaugen, von der Seite gesehen breit. Hinterkopf<br />

hinter den Netzaugen in dem Maße wie die Schläfen dick. Die Nebenaugen sind zum<br />

Unterschiedevon denBarycephalus-Arten sehr groß und trotzdem stehen die hinteren,<br />

und zwar infolge der großen Kopf- und Gesichtsbreite von den Nebenaugen sehr beträchtlich<br />

ab. Der Abstand der hinteren Nebenaugen von der oberen Netzaugenspitze ist<br />

doppelt so groß wie ihr Abstand voneinander; er beträgt fast die Schaftlänge der Fühler.<br />

Episternalnaht des Mittelbruststückes ausgeprägt. Diese hat nicht die dichte<br />

Punktierung so vieler Ophion-Arten, sondern glänzt stark und zeigt nur zerstreute, undeutliche<br />

winzige Pünktchen. Schildchen ohne Seitenkiele.<br />

Auf dem Mittelsegmente vermag ich keine Leisten und keine Felderung wahrzunehmen;<br />

es ist unscheinbar und ganz verwischt runzelig.<br />

Flügel wasserhell, die Disco-Cubitalader ist gebrochen und zeigt einen kleinen<br />

Nervenast (ramell.). Der Nervulus ist als interstitial zu bezeichnen oder unbedeutend<br />

vor der Gabelung liegend. Nervellus fast in der Mitte — nur wenig hinter der Mitte —<br />

gebrochen.<br />

Klauenkämme mit knapp aneinander gedrängten Strahlen; diese sind einzeln nur<br />

bei stärkerer Vergrößerung (z. B. 40 f. Vergr.) sichtbar.<br />

Kopf, Brustkasten, wohl auch das Stielglied bis auf scherbenfarbige Stellen zitronengelb.<br />

Hinterleib scherbengelb, auf dem Rücken und unten an den Seiten der Tergite<br />

gebräunt.<br />

Talysch (Kaukasus-Gebiet 1886, Leder leg. — Mus. palat. Vindob.).<br />

* Ophion longigena Thom. ?<br />

Es ist mir sehr zweifelhaft, ob die beiden Stücke in der Tat zu O. longigena<br />

Thoms. gehören, <strong>einer</strong> Art, deren Berechtigung nach S. Brischke noch fraglich sein<br />

soll. Diese Stücke haben bei auffallender Größe längere Wangen und dickere Schläfen<br />

als O. hiteus, aber kürzere Wangen und schmälere Schläfen als entschieden zu longigena<br />

gehörige Stücke.<br />

Die hinteren Nebenaugen rücken nicht an die Netzaugen heran und lassen einen<br />

merklichen Zwischenraum erkennen. Flügel getrübt, an der Basalhälfte ins Gelbliche<br />

ziehend. Scutellum vorne seitlich gerandet. Die beiden Querleisten des Mittelsegmentes<br />

sind stark ausgeprägt. Episternalnaht deutlich. Nervulus interstitial. Nervellus ungefähr<br />

in der Mitte gebrochen. Das <strong>Museu</strong>m besitzt eine größere Anzahl übereinstimmender<br />

Stücke von verschiedenen europäischen Fundorten.<br />

Sabandscha-Eskischehir (2 Ç — 1902).<br />

20. Ophion (Henicospilus) repentinus Holmgr.<br />

Ophion repentinus Holmgren, Svensk. Vet.-Akad. Handl., II 2, 1858, P. 8 (Oph.), p. 11, Nr. 3, d 9.<br />

Erdschias (19 — 6./VII. Illany-Dagh i3oom).


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 225<br />

21. Ophion (Henicospilus) merdarius Grav.<br />

Ophion merdarius Gravenhorst, Ichneum. Europ., III, 1829, p. 698 und i38, 9 ö.<br />

Erdschias (25 — 6./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

* Ophion (Henicospilus) stenopsis Kohl n. sp.<br />

Rot. Kopf goldgelb; reichlich goldgelb gefleckt ist auch das Bruststück. Die<br />

Netzaugen nähern sich in der Kopfschildgegend in einemMaße, wie es mir<br />

sonst von k<strong>einer</strong> anderen paläarktischen Art Henicospilus oder von Ophion<br />

(genuin) bekannt ist (Taf. IX, Fig. 3).<br />

Diese Annäherung durch die Länge von Fühlergliedern vergleichsweise auszudrücken<br />

ist deshalb wertlos, weil bei stenopsis die Fühler kürzer, ihre Glieder also<br />

weniger gestreckt und auch dicker sind als bei H. repentinus. Das 2. Geißelglied ist an<br />

der längsten Stelle kaum viermal so lang als mitten dick. Oc eli en sehr groß, die hinteren<br />

stoßen an die Augen, ihr Abstand voneinander beträgt reichlich die größte Dicke<br />

des Fühlerschaftes. Die Geißelglieder 3, 4, 5 und die nächstfolgenden sind nicht ganz<br />

zweimal so lang als dick. Bei repentinus sind diese Glieder zweimal so lang als dick;<br />

H. repentinus ist übrigens im ganzen gestreckter, schlanker. Mittelsegment abgesehen<br />

von der Basalquerzone querrunzelstreifig. Flügel wasserhell, auffallend kurz;<br />

gestreckt erreichen die vorderen kaum den Hinterrand des 3. Tergits. Am nächsten<br />

steht dieser Art H. Tournierii Brauns. Das Gesicht ist bei diesem nicht ganz so schmal,<br />

die Flügel sind langer, erreichen den Hinterrand des 4. Tergits. Mittelbruststückseiten<br />

sehr dicht und deutlich punktiert. Länge 16—17 mm. Vorderflügellänge 9 —10 mm.<br />

Bucharai (Repetek — Mus. palat. Vindob.).<br />

* Ophion (Henicospilus) pseudophiae Kohl n. sp.<br />

Dieser stattliche Ophion ist rötlich scherbengelb, auf dem Gesicht und dem Thorax<br />

ins Zitronengelbe übergehend. Wangen fehlend; Schläfen von bescheidener Dicke.<br />

Ocellen sehr groß; die hinteren treten hart an die Netzaugen heran; ihr Abstand<br />

voneinander ist klein, nicht größer als der halbe Ocellendurchmesser. Der geringste<br />

Abstand der Netzaugen voneinander ist in der Kopfschildgegend nur ein<br />

klein wenig größer als die Länge des 2. Geißelgliedes.<br />

Schildchen seitlich scharf gekantet, an der Mittelbruststückseite ist eine Epicnemialfurche<br />

(Kante) nur schwach entwickelt, oft nur angedeutet.<br />

Das Mittelsegment zeigt oben vorne eine oft sehr scharf ausgeprägte Querkante;<br />

vor dieser liegt eine ungerunzelte Zone; hinter dieser auf dem abstürzenden<br />

Teile zeigen sich der Quere nach gebogene und zerknitterte derbe Runzelstreifen.<br />

Zu beiden Seiten gehen bei einem Stücke von der Querkante nach hinten<br />

und unten parallele knitterige Längsrunzeln, die ein Feld einschließen. Bei einem<br />

zweiten Stücke sind diese Längsrunzeln nicht ausgeprägt. Charakteristisch bleibt unter<br />

allen Umständen die Derbheit der Runzelung. Flügel wasserhell; Geäder braun;<br />

Membranmakel scherbengelb. Nervellus ein wenig vor der Gabelung.<br />

Tenerife aus Pseudophia Tirrhaca Cr. 1 ) (Mus. palat. Vindob.)<br />

* Ophion (Cymatoneura = Allocamptus Thoms. nee Förster) hannibalis<br />

Kohl n. sp.<br />

Ist von der Größe und Erscheinung der Cymatoneura un did at a Gravenh.; sie<br />

unterscheidet sich von dieser durch die kürzeren, fast fehlenden Wangen, das schmälere<br />

Gesicht — der geringste Abstand der Netz au gen auf dem Kopfschild beträgt<br />

') Bestimmt von Herrn Prof. Dr. H. Rebel.


22Ö Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

nur die Länge des 2. Geißelgliedes — bei undulata entschieden mehr, fast die des<br />

2.-f- 2 /3 des 3. Die hinteren Ocellen reichen hart an die Netzaugen heran; bei undulata<br />

bleiben sie in einigem Abstande davon, wenn er auch nicht bedeutend ist. An den<br />

Mittelbruststückseiten zeigt sich kein Episternalkiel und somit kein Epicnemium abgesetzt.<br />

In der Bildung des Mittelsegmentes und der derben Skulptur desselben, besonders<br />

in der kräftigen Ausbildung der Querleisten gleicht hannibalis der C. undulata. Schildchen<br />

mit scharfen Seitenkielen.<br />

Nach der Beschaffenheit der Radialader des Vorderflügels gehört zu Cymatoneura<br />

auch Ophion inflexus, welchen v. Vollenhoven in s<strong>einer</strong> Pinacographia (P. 8, 187g,<br />

Taf. 3g, Fig. 4) abgebildet hat. Ob dieser nun auch mit dem O. inflexus Ratzeburgs<br />

identisch ist, wage ich nicht zu entscheiden.<br />

Mit der C. inflexa Vollenhovs *) stimmt C. hannibalis in bezug auf die erwähnten<br />

Umstände der Kopf bildung überein. Auch die Mittelbrustseiten zeigen nur undeutliche<br />

Kiele zur Abgrenzung eines Epicnemius, die wohl auch ganz fehlen dürften. Sonst ist<br />

aber C. inflexa Voll, bedeutend kl<strong>einer</strong> und hat den Querkiel auf dem Mittelsegmente<br />

nicht scharf ausgeprägt und nur wenig bemerkbar. Länge 28 mm. Färbung wie bei<br />

undulata.<br />

Tunis (Mus. palat. Vindob.)<br />

22. Trachynotus foliator Fabr.<br />

Ophion foliator Fabricius, Eniom. Syst. Suppl., 1798, p. 239, Nr. 21.<br />

Erdschias (7 Q, 2 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

23. Metopius brevispina Thoms.<br />

Metopius brevispina Thomson, Deutsch, entom. Ztschr., XXXI, 1887, p. 165, Nr. 5, ç ö.<br />

Nigde (1 cT — 19./V.).<br />

24. Erromenus cavigena Thoms.<br />

Erromenns cavigena Thomson, Opusc. entom., P. 9, i883, p. 904, Nr. 1, ç c?.<br />

Erdschias (2 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

25. Spanotecnus (Perilissus) dissimilis Woldst.<br />

Perilissus dissimilis Woldstedt, Bull. acad. sc. St. Petersbourg, XXIII, 1877, P* 458> Nr. 2, ö\<br />

Erdschias (cT cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m, 16./VII. Sürtme 1400 m).<br />

26. Spanotecnus (Perilissus Holmgr.) ßlicornis Grav.<br />

Ichneumon ßlicornis Gravenhorst, Mém. accad. se. Torino, XXIV, 1820, p. 368, Nr. 117, o* (excl. var.).<br />

Karaköi — Boz-Oyuk (1 cT var.).<br />

27. Pimpla roborator F.<br />

Ichneumon roborator Fabricius, Entom. system., II, p. 170, Nr. 153.<br />

Erdschias (1 ç — 7-/VH. Illany-Dagh 1400 m).<br />

28. Lissonota parallela Grav.<br />

Lissonota parallela Gravenhorst, Ichneum. Europ., Ill, 1829, p. 79, Nr. 43, ç ó.<br />

Erdschias (id 1 — 14./VII. Ewlije-Dagh, 1700 m).<br />

29. Collyria calcitrator Grav.<br />

Bassus calcitrator Gravenhorst, Vergi. Übers, zool. System., 1807, p. 266, Nr. 3780.<br />

Ilgün (3d 1 - g./V.).<br />

l ) C. inflexus Voll, wurde aus Orgyia ericae var. intermedia (Ofen, 5./X. 1892) und Eriogaster<br />

lanestris gezogen.<br />

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30. Cryptus viduatorius Fabr. (Grav.)<br />

Cryptus viduatorius Fabricius, Syst. Piez., 1804, p. 70, Nr. 2, 9.<br />

Ilgün (1 $ — 9./V.).<br />

Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 227<br />

31. Stylocryptus erythrogaster Grav.<br />

Phygadeuon erythrogaster Gravenhorst, Ichneum. Europ., I, 1829, p. 711.<br />

Erdschias (3 c? — 9./VII. Ulany-Dagh 1400 m).<br />

32. Anisobas cingulatorius Grav.<br />

Ichneumon cingulatorius Gravenhorst, Mem. accad. sc. Torino, XXIV, 1820, p. 3o9, Nr. 42, d 1 .<br />

Erdschias (1 Q — 16./VII. Sürtme 1400 m).<br />

33. Amblyteles quinquecinctus Kriechbaumer.<br />

Amblyteles quinquecinctus Kriechbaumer, Termész. Füzet., VI, 1882, p. 146, Nr. 6, 9 d.<br />

Erdschias (1 ç — 8./VI. Kyzyk 1500 m).<br />

34. Amblyteles uniguttatus Grav.<br />

Ichneumon uniguttatus Gravenhorst, Ichneum. Europ., I, 1829, p. 3io, Nr. 109, 9 d.<br />

Erdschias (2 c — 7./VII., 9./VII. Ulany-Dagh 1600m).<br />

35. Leucopsis intermedia Illig.<br />

Leucospis intermedia Illiger, Rossi: Fauna Etrusca, ed. 2% II, 1807, p. i3o.<br />

Erdschias (1 cJ 1 , 1 Q — 9./VII. Ulany-Dagh i3oom).<br />

36. Eucharis cyniformis Latr.<br />

Eucharis cynijormis Latreille, Gen. Crust, et Insect., IV, 1809, p. 21.<br />

Erdschias (dV — 18./VII. Ewlije-Dagh 1800 m).<br />

37. Chelonus inanitus Linné.<br />

Cynips inanità Linné, Syst. nat., ed. I2 a , I 2, 1775, p. 338, Nr. 61.<br />

Erdschias-Dagh (1 ç — 9./VII. Ulany-Dagh 1400 m).<br />

38. Agathis tibialis Nees.<br />

Agathis tibialis Nees, Magaz. Ges. naturf. Fr. Berlin, VI, 1812, p. 194, Nr. 4.<br />

Erdschias (2 Q — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />

3g. Microplitis eremita Reinh.<br />

Microplites eremita Reinhard, Deutsch, entom. Ztschr., XXIV, 1880, p. 359 u. 36o, Nr. 5, d 9..<br />

Erdschias (1 cf — 8./VII. Ulany-Dagh 1400 m).<br />

40. Chelonus corvulus Marsh.<br />

Chelonus annulipes var. 1 Wesmaël, Nouv. mèra. acad. sc. Brux., XI, i838, p. 162.<br />

Chelonus corvulus Marshall, Spec. Hym. Europ., IV, P. 34, 1889, p. 334, 9


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228 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

45. Bracon pectoralis Wesmaël.<br />

Braco pectoralis Wesmaël, Nouv. mém. acad. se. Bruxelles, XI, i838, p. 12, Nr. 2, ç d.<br />

Erdschias (1 cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m).<br />

46. Vipio apellator Nées.<br />

Bracon apellator Nées, Hym. Ichneum. affin. Monogr., I, 1834, p. 108, Nr. 66, 9.<br />

Erdschias (1 cT — 9./VU. Illany-Dagh 1400 m).<br />

47. Vipio desertor Fabr.<br />

Ichneunton desertor Fabr., Syst. entom., 1775, p. 334, Nr. 41.<br />

Erdschias (2 cf — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m, 1 d 1 — 17./VII. Bos-Tepe<br />

1700 m).<br />

48. Vipio elector Koky (Schmiedeknecht det.).<br />

Erdschias (cTcT — 14./VI. At-Tepe 23oom, 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m).<br />

Fam. Chrysididae Latr.<br />

49. Chrysis (Tetrachrysis) rutilans Oliv.<br />

Chrysis rutilans Olivier, Encycl. method. Insect., V, 1790, p. 676, Nr. 23, o*.<br />

Erdschias (1 ç — 17./VU. Bos-Tepe 1800 m).<br />

50. Euchroeus limbatus Dahlb.<br />

Euchroeus limbatus Dahlbom, Hym. Europ., II, 1854, p. 368, Nr. 2o3, 9.<br />

Erdschias (1 ç — 9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

51. Holopyga gloriosa Fabr.<br />

Chrysis gloriosa Fabricius, Syst. entom., II, 1793, p. 242, Nr. 14.<br />

Erdschias (1 Ex. — 14./VII. Ewlije-Dagh 1500 m).<br />

52. Holopyga gloriosa var. aureomaculata Abeille (R. de Buysson).<br />

Holopyga gloriosa var. aureomaculata (Abeille) Buysson, Spec. Hym. d'Eur. et Alg., VI, 1891,<br />

p. 177.<br />

Erdschias (d 1 — 7/VU« Illany-Dagh 1500 m).<br />

53. Holopyga chrysonata Forst.<br />

Ellamptts chrysonotus Förster, Vers, naturh. Verh. preuß. Rheinl., X, 1853, p. 347, Nr. 95, 9.<br />

Erdschias (1 ç — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

Fam. Formicidae Latr.<br />

54. Stenamma (Aphaenogaster) subterraneum Latr.<br />

Formica subterranea Latreille, Ess. hist. Fourmis France, 1798, p. 45.<br />

Erdschias (Subspec? — sehr nahe croceoides Forel — 12./VI. Gereme 1800 m).<br />

55. Tetramorium caespitum Linné.<br />

Formica caespitum Linné, Syst. nat., éd. io a , I, 1758, p. 581, Nr. 10, $.<br />

Erdschias (Subspec. semilaeve André — 25./V. Bey Jurt Jaila 1900 m, 3./VL).<br />

56. Tapinoma erraticum Latr.<br />

Formica erratica Latreille, Ess. hist. Fourmis France, 1798, p. 24, $ ç d".<br />

Erdschias (var. nigerrimum Nyl. — § — 3o./V. Lifos 2200 m).<br />

57. Myrmecocystus cursor Fonsc. (Em. et For,)<br />

Foi-mica cursor Fonscolombe, Ann. soc. entom. France, (2) IV, 1846, Bull., p. LXIX, 9 $ d 1 .<br />

Erdschias (var. frigidus André — 12./6. Gereme 1750 m).


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 229<br />

58. Formica nasuta Nyl.<br />

Formica nasuta Nylander, Ann. se. nat. Zool., (4) V, 1856, p. 66, Nr. 22, §.<br />

Erdschias (3o./V. Lifos 2100 m).<br />

Farn. Pompilidae Latr.<br />

59. Ceropales albicinetus Rossi.<br />

Evania albicincta Rossi, Fauna Etnisca, II, 1790, p. 57, Nr. 800, Tab. 6, Fig. 8.<br />

Erdschias (1 cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1500772).<br />

60. Pompilus viaticus Linné, var.<br />

Sphex viatica Linné, Syst. nat., ed. i3 a , I, 1758, p. 570, Nr. 1.<br />

Erdschias (1 Q — 21./V. Kaisarie 1050 m).<br />

Das einzige vorliegende Weibchen ist ausnehmend groß (17 mm); die braunroten<br />

Binden der drei vordersten Tergite sind in der Mitte unterbrochen und so zu sechs<br />

Makeln reduziert. Die drei basalen Fühlerglieder sind braunschwarz, die übrigen aschgrau<br />

tomentiert. Da ich das Männchen nicht kenne und auch das zu Gebote stehende<br />

Stück vom P. viaticus, wie er bei uns vorkommt, sonst nicht abweicht, wage ich keine<br />

neue Art aufzustellen.<br />

Farn. Scoliidae.<br />

61. Scolia (Dielis) ciliata Fabr.<br />

Tiphia ciliata Fabricius, Mant. Insect., I, 1787, p. 279, Nr. 7, 9.<br />

Deweli Karahissar (1 ç — 20./V.).<br />

62. Scolia (Trielis) sexmaculata Fabr.<br />

Scolia sexmaculata Fabricius, Spec. Insect., I, 1781, p. 452, Nr. 6.<br />

Erdschias (i c? — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

63. Scolia (Discolia) insubrica Scop.<br />

Sphex Insubrica Scopoli, Delie, faun, et fi. Insubr., II, 1786, p. 98, 9, Tab. 22, Fig. 1.<br />

Erdschias (2 9, 6 cf — 7-/VH., 8./VII. Soisaly-Kyzyk 1100—1400m).<br />

Die Flügel der Stücke sind verhältnismäßig sehr dunkel.<br />

64. S colia (Discolia) hirta Schrank.<br />

Apis hirta Schrank, Enurn. Insect. Austr., 1781, p. 407, Nr. 822.<br />

Erdschias (4 c? — 7./VII., 8./VII. Soisaly-Kyzyk 1100 —1600 >?i).<br />

65. Scolia (Discolia) quadripunctata Fabr.<br />

Scolia quadripunctata Fabricius, Syst. entom., 1775, p. 356, Nr. 8.<br />

Erdschias (9 cT, 1 Q —"7.—9./VII. Soisaly-Karasiwri 1100 — 1800m).<br />

66. Scolia (Discolia) ßavifrons var. haemorrhoidalis F.<br />

Scolia haemorrhoidalis Fabricius, Mant. Insect., I, 1787, p. 280, Nr. 7.<br />

Karapunar-Eregli IIOO7W (4 cT—16./V., 17./V.), Kaisarie 1100m (3i./V., 10./VI.).<br />

67. Tiphia femorata Fabr. .<br />

Tiphia femorata Fabricius, Syst. entom., 1775, p. 353, Nr. 1.<br />

Erdschias (cT ç —9./VII. Illany-Dagh 1400771).<br />

Farn. Mutillidae Latr.<br />

68. Mutilla littoralis Petagna. ;<br />

Mutilla littoralis Petagna, Spec. Insect, ult. Calabr., 1786, p. 33, Nr. 171, 9, Tab. Fig. 37.<br />

Serai-Dagh bei Konia (1 ç) 1500 m. .; ;<br />

17*


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23o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Fam. Vespidae Latr.<br />

69. Vespa orìentalis Linné.<br />

Vespa orientalis Linné, Mant. plant., II, 1771, p. 540.<br />

Konia (1 § — 12./V. noom).<br />

Das vorliegende Stück hat die typische Färbung, also nicht die dunkle, welche<br />

Edm. André als var. aegyptiaca bezeichnet hat und vorzüglich in Ägypten, Syrien<br />

und Arabien zu Hause ist.<br />

An dieser Stelle scheint mir eine genaue Abbildung (Taf. X, Fig. 22) des Kopfes<br />

wünschenswert, da bisher eine solche meines Wissens nicht existiert und daran auch<br />

die plastischen Unterschiede von Vespa crabro L. (Taf. X, Fig. 27), die wenig<br />

oder gar nicht bekannt sind, erläutert werden sollen. Meines Wissens ist F. W. Ko now<br />

der einzige, der auf die Kopfschildverschiedenheiten bei den Weibchen von V. Orientalis<br />

und crabro aufmerksam macht.<br />

Bei V. crabro (ç Q) ist der Clypeus etwas breiter als lang (hoch), am Vorderrande<br />

seicht bogig ausgebuchtet, allenthalben dicht grob punktiert; bei V. orientalis<br />

(Ç) § Taf. X, Fig. 22) aber ist er so breit als hoch, mit tieferer und schmälerer Ausbuchtung<br />

und weniger dicht punktiert als bei crabro. Bei dieser nähern sich die Netzaugen<br />

auf dem Scheitel viel mehr als bei orientalis, und zwar beträgt die Annäherung<br />

die Länge des 3. —j— 4- —|— 5- Geißelgliedes, etwas mehr als die des i.-f-2., aber sichtlich<br />

weniger als die des 2. -f- 3., auch sehr bedeutend weniger als der Abstand der Netzaugenränder<br />

zwischen der Fühlerinsertion und dem oberen Kopfschildrande, der daselbst<br />

die Länge des 2. -\-3. + 4. Geißelgliedes beträgt. Bei V. orientalis L. g Q beträgt<br />

der geringste Augenabstand auf dem Scheitel die Länge des 2.+ 3. Geißelgliedes, zwischen<br />

der Fühlerinsertion und dem oberen Kopfschildrande nur sehr wenig mehr, d. 1.<br />

die Länge des 2. -f- 3. + halb. 1. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Männchen; so ist<br />

der Abstand der Netzaugen auf dem Scheitel bei crabro c? gleich der Länge des 1. -f- 2.<br />

Geißelgliedes, bei der Fühlerinsertion fast die des 1. -f- 3.; bei orientalis cT stehen sie<br />

in beiden Fällen um die Länge des 2. -f- 3. Geißelgliedes voneinander ab. Anders ausgedrückt<br />

verhält sich der Augenabstand auf dem Scheitel: bei crabro (g Q) wie 2: 3,<br />

bei crabro (c?) wie 3:4; bei orientalis (c?) wie 1:1, bei orientalis ($ Q) wie etwa 9 : 10.<br />

Kopfschildbildung der Männchen: Taf. X, Fig. 38.<br />

Unterschiede zeigt auch der Genitalapparat (cf) dieser Arten; so erscheint bei<br />

crabro der Penis (Taf. X, Hg. 33) breiter, besonders am Ende und die Verbreiterung<br />

daselbst fast kreisförmig und weit ausgeschnitten. Bei orientalis ist der Penis verhältnismäßig<br />

viel schmäler (Taf. X, Fig. 32) und es zeigt die Endverbreiterung am Ende<br />

in der Mitte nur ein kleines Ausschnittchen.<br />

70. Vespa germanica Fabr.<br />

Vespa Germanica Fabricius, Syst. entom., II, 1793, p. 256, Nr. 11.<br />

Haidar-Pascha (1 ç — 7-/^-)> Schech Arslan (Erdschias-Gebiet 1800 m, 4 £ —<br />

15./VH.).<br />

71. Polistes foederata Kohl.<br />

Polistes foederata Kohl, Ann. naturhist. Hofm., XIII, 1898, Heft 1, p. 90, cf.<br />

Erdschias (1 d 1 — 7./VII., 18 g — 7.—9./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

72. Pterocheilus ecarinatus F. Mor.<br />

Pterochilus ecarinatus F. Morawitz, Hör. soc. entom. Ross., XXX, 1895, P- 4 2 6> 9«<br />

Erdschias (1 ç).


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 231<br />

73. Alastor Pentheri Kohl n. sp.<br />

Niger. Flava sunt: clypeus, mandibulae apice excepto, macula interantennalis et<br />

oculorum eraarginaturae, scapi pars anterior, fascia interrupta pronoti, alarum squammae<br />

magnae, fasciae postmarginales tergitorum abdominis quinque, quarum posteriores ad<br />

latera sunt amissae; fascia postmarginalis tergiti ventralis secundi, femorum anticorum<br />

et intermediorum ex parte pars apicalis, tibiae et tarsi ex maxima parte. Alae subinfuscatae.<br />

Clypei configuratio : Tab. IX, Fig. 7. Clypeus paullum latior quam longior. Punctatura<br />

tergiti secundi densior quam in Al. atropos Lep. Long. 10 mm.<br />

Diese Art, die ich zu Ehren meines Kollegen Dr. A. Penther benenne, ist größer<br />

als AI. atropos Lep., dem sie übrigens in der Konfiguration des Thorax, in der Skulptur<br />

und der Fühlerbildung ungemein nahe steht. Was sie besonders von der genannten<br />

Art unterscheidet, ist die bedeutendere Größe, die Form des Kopfschildes nach dessen<br />

Umrissen, die etwas geringere Wölbung des Kopfschildes und die dichtere und tiefere<br />

Punktierung des 2. Tergits. Der Kopfschild ist übrigens nicht in dem Maße, wenn auch<br />

immerhin beträchtlich gewölbt; er ist ein wenig breiter als lang, bei AI. atropos reichlich<br />

1 x /3 mal so breit als lang.<br />

Erdschias (1 d 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1400772).<br />

74. Eumenes arbustorum Panz. var.<br />

Vespa arbustorum Panzer, Krit. Revision, II, 1806, p. 159.<br />

Erdschias (1 ç — 28. /VI. Ali-Dagh 1400 m, id 1 — 18./VII. Sary-Göl 1600 m).<br />

75. Eumenes Baeri Rad.<br />

Eumenes Baeri Radoszkowski, Hör. soc. entom. Ross., Ill, 1865, p. 59, Nr. 7, ç d 1 , Taf. i, Fig. 6.<br />

Erdschias (1 $, 3 c? — 6./VII. Illany-Dagh i3oom, 14./VII., 15./VII. Schech<br />

Schaban 1400 m).<br />

Manche Autoren sehen den Eumenes Baeri für eine Varietät des E. arbustorum<br />

Panz. an; er ist indes eine bestimmt verschiedene Art, da bei diesem (E. arbustorum)<br />

der Kopfschild anders gebildet, nämlich etwas kürzer und nach vorne weniger verschmälert<br />

ist und auch der Petiolus hinten eine stärkere Verdickung zeigt.<br />

Fam. Sphegidae Kohl.<br />

76. Ammophila (Psammophila) hirsuta Fabr. (var. Mervensis Rad.)<br />

Psamtnophila Mervensis Radoszkowski, Hör. soc. entom. Ross., XXI, 1887, p. 89, 9.<br />

Es liegen acht Weibchen von der schwarzleibigen Varietät der Ps. hirsuta Scop.<br />

vor, sämtliche stammen vom Erdschias (10./VI. Soisaly 10507«, i3./VI. Kyzyk Jaila<br />

1600 m, 17./VI. Illany-Dagh 1600 m, 7./VII., 18./VII. Sary Göl 2000 m). Sechs Männchen,<br />

die offenbar zu diesen Weibchen gehören, haben die normale Farbe der Art<br />

(7./VII., 8./VII.).<br />

77. Ammophila (Psammophila) micipsa F. D. Mor.<br />

Ammophila ebenina Kohl (non Spin.), Verh. zool.-bot. Ges., p. 21, d" 9, 1889.<br />

! Psammophila micipsa F. D. Morice, Ann. and Mag. Nat. Hist., ser. 8, V, p. 66, 9, 1900.<br />

6 ç — 16./V. Karapunar 1100 m, 1 c? — I9-/V- Nigde 1050 m.<br />

78. Ammophila (Psammophila) affìnis Kirby.<br />

Ammophila affinis W. Kirby, Trans. Linn. Soc. London, IV, 1798, p. 205, Nr. 2.<br />

Erdschias (1 c?— 18./VII. Sary Göl 2000 m).


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232 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

79. Ammophila Heydenii Dahlb.<br />

Ammophila Heydeni Dahlbom, Hym. Europ., I, 1845, p. 430, Nr. 2.<br />

Erdschias (1 g — 8./VII.Illany-Dagh 1400 m, 5 cf — 6./VI. Soisaly 1200 m, 7./VIL,<br />

8./VII. Illany-Dagh).<br />

80. Sphex strigulosus A. Costa.<br />

Sphex strigulosus Ach. Costa, Fauna Napoli, Sfec, 1861, p. 29, ç, Taf. 26, Fig. 1.<br />

Erdschias (1 Q — 14./VII. Ewlije-Dagh 1800 m, 1 cf— 9./VII. [ganz schwarz]<br />

Illany-Dagh i3oo/n).<br />

81. Sphex maxillosus Fabr.<br />

Sphex maxillosa Fabricius, Syst. entom., II, 1793, p. 208, Nr. 37.<br />

Erdschias (1 ç — 8./VII. Illany-Dagh 1450 m).<br />

82. Psen concolor Dahlb.<br />

Psen concolor Dahlbom, Hym. Europ., I, 1845, p. 429, Nr. 5, ç.<br />

Erdschias (19 — 9./VU. Illany-Dagh 1400 m).<br />

83. Bembex mediterranea Handl.<br />

Bembex mediterranea Ant. Handlirsch, Sitzungsber. kais. Akad.Wiss.Wien, CII, 1893, p. 107, Nr. 63, ç cf.<br />

Erdschias (2 c — 7-/VH- Illany-Dagh 1500 m).<br />

84. Bembex rostrata Linné.<br />

Apis rostrata Linné, Syst. nat., ed. io a , I, 1758, p. 577, Nr. 20.<br />

Erdschias (3 cT — 7-/VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

85. Stizus meridionalis A. Costa.<br />

Bembecinus meridionalis Ach. Costa, Fauna Napoli, Nyssonid., 1859, Nr. 4, n. 1, 9 o", Taf. 11, Fig. 1 (0*)<br />

Erdschias (1 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

86. Astata boops Schrank. *)<br />

Sphex boops Schrank, Enum. Ins. Austr., 1781, p. 384, Nr. 777.<br />

Erdschias (1 cf — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

*) Vor kurzer Zeit beschrieb F. Mori ce in The Entom. Monthly Mag., ser. II, vol. XIII, 1902,<br />

p. 104 eine neue Astata-Xrt (Astatus pelops d 1 ) aus Olympia. Mir ist die Art bekannt und ich bin<br />

daher in der Lage, zu der übrigens sehr guten Beschreibung noch einiges hinzuzufügen. Die Oberkiefer<br />

sind an der äußeren Angelecke stumpfkegelig aufgetrieben, die Schläfen dicker als bei<br />

boops Sehr. Die Berührungslinie der Netzaugen auf dem Scheitel ist auffallend kürzer;<br />

sie beträgt nicht wie bei boops fast die Länge des 1. -f- 2. Geißelgliedes, sondern nur etwa zwei Drittel<br />

des 2. und nicht die ganze Länge des 3. Der vortretende Mittelteil des Kopfschildes ist schmäler als<br />

bei der verglichenen Art und tellerförmig vertieft. Bei dem mir vorliegenden Stücke (cT) aus<br />

Zante ist außer den Flügelschuppen und den Schuherbeulen auch ein Makelchen vorne an der Basis<br />

der Vorderschienen elfenbeinfarbig. Die Punktierung des Mesonotum und der Mittelbrustseiten ist wie<br />

die des 1. Tergits viel derber und tiefer als bei boops. Die Fühler sind etwas dicker als bei dieser Art.<br />

Die Astata Pelops halte ich ebensowenig für das bisher unbekannte Männchen von A. scapularis Kohl<br />

als F. Mo rice. Viel wahrscheinlicher gehört ein schwarzleibiges Ast at a-Männchen aus Buchara (in<br />

der Sammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums) zu scapularis, welches die Bruststückseiten<br />

noch kräftiger punktiert zeigt und nicht die kräftige stumpfkegelige, sondern nur eine unbedeutende<br />

Auftreibung an der Oberkieferbasis aufweist. Bei A. massiliensis F. M. fehlt ebenso wie bei boops jede<br />

Auftreibung. Dieses Männchen ist schwarz. Beim vermutlichen Männchen von scapularis ist die Berührungslinie<br />

der Netzaugen auf dem Scheitel länger als bei pelops, etwa wie bei bo ops. — Das Flügelgeäder<br />

(Taf. IX, Fig. 5) von A. scapularis gleicht in der Bildung der 2. Cubitalzelle dem von pelops<br />

und ist meine Beschreibung von scapularis dahin zu verbessern. Da mir nunmehr mehrere Stücke<br />

von dieser Art zur Verfügung stehen, so muß ich auch verbessernd bemerken, daß die Kopfschildmittelplatte<br />

am Ende zwei Ausrandungen zeigt und daher undeutlich stumpf dreizähnig erscheint. Beim<br />

Männchen ist die Kopfschildplatte nicht schüsselartig vertieft.


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 233<br />

87. Philanthus triangulum Fabr.<br />

Vespa triangulum Fabricius, Syst. entom., 1775, p. 373, Nr. 49, 9.<br />

Erdschias (1 g — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

88. Palarus fìavipes Fabr.<br />

Crabro flavipes Fabricius, Spec. Insect., I, 1781, p. 470, Nr. 6.<br />

Erdschias (ic? — 10./VI. Soisaly noow).<br />

89. Tachysphex acrobates Kohl.<br />

Tachytes acrobates Kohl, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXVII, 1877, p. 705, Nr. 2, 9.<br />

Erdschias (1 c? — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

90. Tachytes obesa Kohl.<br />

Tachytes obesa Kohl, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXXIII, i883, p. 365, Nr. 2, ö 9.<br />

Erdschias (1 cT — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

91. Oxybelus furcatus Lep.<br />

Oxybelus furcatus (Lepeletier) Chevrier, Mitt. Schweiz, entom. Ges., II, 1868, p. 397, Nr. 6, 9.<br />

Erdschias (1 cf — 18./VII. Sary Göl 2100 m).<br />

92. Crabro (Solenius) rugifer Dahlb.<br />

Crabro (Ectemnius) rugifer Dahlbom, Hym. Europ., I, p. 404, o", 1845.<br />

Diese seltene Art ist bisher nur im männlichen Geschlechte bekannt und seit<br />

Dahlbom nicht mehr selbständig beschrieben worden. Das Stück, welches dieser<br />

Autor zu s<strong>einer</strong> Beschreibung zur Verfügung hatte, stammte aus Schlesien. Ich habe<br />

Stücke aus Mecklenburg (Coll. Konowii) gesehen und ein Männchen befindet sich in<br />

der Erdschiasausbeute. Dieses zeigt einen ganz schwarzen Hinterleib, während die<br />

mecklenburgischen Stücke Seitenflecken (auf Segment 2—5 des Hinterleibsringekomplexes)<br />

zeigen, die von vorne nach hinten an Größe abnehmen, woraus sich schließen<br />

läßt, daß es auch Stücke gibt, bei denen vielleicht nur das 2. und 3. Segment oder gar<br />

nur das 2. allein Seitenflecken zeigt.<br />

Die Angaben Dahlboms über die Ausrandungen der Fühlergeißel stimmen nicht<br />

ganz. Die genaue Untersuchung ergibt, daß die Geißel (Taf. IX, Fig. 10) unten nur<br />

drei Ausrandungen führt, und zwar am 2., 3. und 4. Geißelgliede.<br />

Erdschias (d 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

Fam. Apidae Leach.<br />

g3. Apis mellifera Linné.<br />

Apis mellifera Linné, Syst. nat., ed. io a , 1758, p. 576, Nr. 17.<br />

Erdschias (^ — 12./VI. Gereme, 1800 m, 18./VII. Sary-Göl 2000 m).<br />

Die Rasse gehört zur ägyptisch-italienischen Biene mit unterschiedlicher Ausdehnung<br />

des Rot auf dem Hinterleib (griechische Biene).<br />

94. Bombus hortorum var. ruderatus Fabr.<br />

Apis hortorum Linné, Syst. nat., I, p. 960, Nr. 42, F. S. Nr. 1710.<br />

Apis ruderata Fabricius, Syst. entom., II, p. 3i7, Nr. 10.<br />

Erdschias (2 § — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m, 14./VII. Ewlije-Dagh 1800 m).<br />

95. Bombus melanurus Lep.<br />

Bombus melanurus Lepeletier, Hist. Nat. Ins. Hym., I, i836, p. 469, Nr. 16, 9 £?.<br />

Erdschias (2 ç — 21./V. Kaisarie 1050m, 14./VI. At-Tepe 23oo?w, 5 §, 1 cf —<br />

18./V. Sary-Göl 2000772).


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234 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

96. Bombus vorticosus Gerst.<br />

Bombus vorticosus Gerstäcker, Stett. Ent. Ztg., XXXIII, 1872, p. 290, ç Îj3 d 1 .<br />

Erdschias (1 Q 8./VI. Karasiwri 2000 m, 1 £ 18./VII. Sary-Göl 2000 m).<br />

97. Bombus zonatus Smith var. calidus Eversm.<br />

Bombus ^otiatus Smith, Cat. Hym. Ins. Apidae, 1854, p. 389, 9.<br />

Bombus calidus Eversm., Bull. Mose, 1852, II, p. i33, 9.<br />

Erdschias (2 £).<br />

98. Bombus pomorum Panz.<br />

Bremus pomorum Panzer, Faun. Germ., VIII, 1805, p. 86, Taf. 18, cf.<br />

Erdschias (4 § — 7- u. 8./VII. Illany-Dagh 1500 m, var. armeniacus Rad.).<br />

99. Bombus lapidarius var. incertus F. Mor.<br />

Apis lapidaria Linné, Syst. Nat., ed. io a , 1758, p. 579, Nr. 3i.<br />

Bombus incertus F. Morawitz, Bull. acad. sc. St. Petersburg, XXVII, 1881, p. 229, Nr. 14, 9.<br />

Erdschias (19 — 22-/6. Ali-Dagh 1600, 4 £5 — ^-JT' Sary-Göl 2000 m).<br />

100. Podalirius podagrus Lep.<br />

Anthophora podagra Lepeletier, Hist. Nat. Ins. Hym., II, 1841, p. 44, d 1 .<br />

Erdschias (1 $ — 17./VII. Bos-Tepe 1700 ni).<br />

101. Podalirius subaequus Kohl n. sp.<br />

Genis nullis, labro subquadrato. Niger, caput et thorax ochraceo-villosa. Tergitum<br />

primum ochraceo-villosum, seeundum, tertium et quartum faseiis postmarginalibus<br />

ochraeeis insuper haud dense ochraeeo-pilosa; latera fasciarum ad sternita vergentia<br />

albida. Tergitum quintum nigropilosum, pilis fulvescentibus intermixtis. Sternita nigropilosa.<br />

Labrum et clypeus nigra. Long. 12mm. Mas latet.<br />

Wangen fehlend. Oberlippe und Kopfschild schwarz wie bei podagrus Lep. gebildet.<br />

Gesicht weißlich behaart (ob stets?). Behaarung des Thorax ockergelb. Vor<br />

dem Schildchen sind auf dem Dorsulum der ockergelben Behaarung auch schwarze<br />

Haare untermischt. Das erste Tergit ist dicht ockergelb behaart; die Haare liegen nicht<br />

an. Der Hinterrand des 2., 3. und 4. Tergits zeigt eine ockergelbe Haarbinde; die Haare<br />

derselben sind viel länger als bei podagrus, nicht angedrückt und erscheinen (bei 50 f.<br />

Vergr.) stärker gefiedert als bei der erwähnten Art. An den Seiten, wo die Tergite<br />

gegen die Sternite umgeschlagen sind, geht das Gelb der Binden in Weiß über.<br />

Tergit 2—4 zeigt außer den Binden allenthalben eine ockergelbe nicht angepreßte Behaarung,<br />

die aber nur mäßig dicht ist, so daß der schwarze Grund durchschimmert.<br />

Tergit 5 schwarz behaart, mit untermischten gelblichen Haaren. Bauchseite schwarz<br />

behaart, ebenso die Innenseite der Beine. Mittelschienen außen weißlich, Hinterschienen<br />

gelb behaart. Metatarsus der Hinterbeine größtenteils gelblich, d. i. nur am Ende dunkel<br />

behaart. Metatarsus der Vorderbeine außen ganz schwarz behaart.<br />

Erdschias (1 Ç — 17./VII. Bos-Tepe 1700 ni).<br />

102. Podalirius vulpinus Panz.<br />

Apis vitlpina Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, p. 56, Taf. 6.<br />

Erdschias (1 d 1 — 18./VII. Sary-Göl 2000 m).<br />

103. Podalirius calcaratus Lep.<br />

Anthophora calcarata Lepeletier, 0*9, Hist. Nat. Ins. Hym., II, 1841, p. 42.<br />

Erdschias (1 Q — Dr. Schmiedeknecht det., Illany-Dagh 1400 m).<br />

104. Podalirius fulvitarsis Brulle.<br />

Anthophora fulvitarsis Brulle, Exp. se. Morée Zool., II, i832, p. 329, c? 9.<br />

Eregli (3d 1 — 17./V.).


Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 205<br />

105. Podalirius agamus Rad.<br />

Anthophora agama Radoszkowski, 9, Hor. Soc. Entom. Ross., VI, 1869, p. 101.<br />

Erdschias (Q — 9-/VI- Soisaly noow?, 1 d 1 —• 16./VI. Gereme 1700 m), Eregli<br />

•(9-I7./V.)-<br />

106. Podalirius senescens Lep.<br />

Anthophora senescens Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 71.<br />

Erdschias (1 5 — 6./VI. Soisaly 1200 m).<br />

107. Podalirius crinipes Sm.<br />

Anthophora crinipes Smith, 0" 9, Cat. Hym. Brit. Mus., II, 1854, p. 324.<br />

Eregli (2 cf, 3 9 — 17./V.).<br />

108. Podalirius robustus Klug.<br />

Megilla robusta Klug, Symb. phys., Dee. 5 Insect., 1845, Taf - 49> Fig- 5 (e? ç)-<br />

1700 m).<br />

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Erdschias (2 9 — 15./VII. Schedi-Arslan 1800 m, 1 cT — 22./VI. Ali-Dagh<br />

iog. Podalirius nigrocinctus Lep.<br />

Anthophora nigrocincta Lepeletier, Hìst. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 76, d 1 9.<br />

Haidar-Pascha (1 g — 7./V.).<br />

no. Podalirius Sicheli Rad.<br />

Anthophora Sichelii Radoszkowski, Hor. Soc. Entom. Ross., V, 1869, p. 100, o* 9.<br />

Erdschias (i cT).<br />

in. Podalirius retusus var. lituratus Lep.<br />

Anthophora liturata Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 64, d 1 .<br />

Nigde (1 Q — 19./V.), Erdschias (19 — 12./VI. Gereme 1700 m).<br />

112. Podalirius lutulentus (Klug?) Friese.<br />

?Saropoda lutulenta Klug, Symb. phys., Dee. 5 Insect., 1845, 9> Taf. 50, Fig. 5.<br />

Erdschias (19 — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />

113. Eucera (Macrocera) plumigera Kohl n. sp.<br />

d\ iT. alternanti Brulle sat affinis. Nigra, fulvescenti-cinereo hirsuta. Clypeus<br />

flavus, labrum in parte media flavum. Tergita 3—4 (nonnunquam 3—5 pilos pennatos<br />

cinereos, pilis simplicibus obscurioribus intermixtos oculis praebent. Metatarsus intermedius<br />

basi haud dilatatus (Tab. X, Fig. 3o) sublinearis. Pars interna femorum intermediorum<br />

et tibiarum intermediarum pubescentia brevi atque densa subaurea insignis.<br />

Tergita microscopice densissime et subtilissime alutacea, subopaca. Alae subhyalinae.<br />

Long. i3—15 mm. 9 latet.<br />

Gleicht der E. alternans Br., der sie gewiß sehr nahe steht. Sie ist durchschnittlich<br />

ein bißchen kl<strong>einer</strong>. Die Behaarung des Körpers sticht weniger ins Fuchsige, ist<br />

vielmehr weißgrau. Das 1. und 2. Tergit sind wie bei alternans (cf) reichlich grau behaart.<br />

Die Tergite 3 und 4, manchmal zum Teile auch 5 zeigen unter den längeren,<br />

einfachen, dunkleren Haaren auch weißgraue Fiederhaare (60 f. Vergr.), was ich bei<br />

keinem der zahlreichen vorliegenden alternans-Männchen finden kann. Unter dem<br />

Mikroskope (bei 60—100 f. Vergr.) erscheinen die Tergite sehr fein und sehr kleinmaschig<br />

nadelrissig genetzt und darum im ganzen Aussehen fast matt, deutlich weniger<br />

glänzend als bei alternans. Außerdem sieht man feine Körnchen auf den Tergiten. Den<br />

Körnchen entspringen die Haare.<br />

Die Mittelschenkel und die Mittelschienen zeigen innen (vorne) einen dichten, fast<br />

goldglänzenden Pubeszenzstreifen, wie er auch bei alternans zu Tage tritt. Die Mittelschienen<br />

erscheinen nicht wie bei riificollis Br. durch eine gekrümmte Rinne aus-


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236 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

gezeichnet, sondern ähnlich wie bei alternans gebildet; dagegen ist der Metatarsus nicht<br />

wie bei dieser Art in der basalen Hälfte erweitert (Taf. X, Fig. 29), sondern schmäler,<br />

mehr linear: Taf. X, Fig. 3o. Die Mitte der Oberlippe ist gelb, der Kopfschiid ebenfalls<br />

gelb. Oberkiefer schwarz.<br />

Vielleicht stellt sich plumigera im Laufe der Zeit als Lokalrasse der E. alternans<br />

heraus.<br />

Erdschias (12 cT — 8./VI., i3./VI. Karasiwri 2500 m).<br />

114. Eucera (Macrocera) graja Ev. var.<br />

Macrocera graja Eversmann, Bull. soc. nat. Moscou, XXV, 1852,


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 237<br />

120. Anthrena funebris Panz.<br />

Andrena funebris Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, p. 55, Taf. 5.<br />

Erdschias (ig — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m, 1 cf — 17./VI.).<br />

121. Anthrena pilipes Fabr.<br />

Andrena pilipes Fabricius, Syst. Ent., II, 1793, p. 312, Nr. 22.<br />

Erdschias (2 c — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

122. Anthrena fumipennis Schmiedekn.<br />

Andrena fumipennis Schmiedeknecht, Entom. Nachr., VI, 1880, p. i3 u. 26, d.<br />

Erdschias (1 c? — 14./VII. Ewlije-Dagh 1750 m).<br />

123. Anthrena minutula Kirby.<br />

Melitta minutula Kirby, Monogr. Ap. Angl., II, p. 161, Nr. 101, d 9.<br />

Erdschias (ig — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />

124. Anthrena scita Eversm.<br />

Andrena scita Eversmann, Bull, de Moscou, XXV, P. 3, 1852, Nr. 55, ç.<br />

Erdschias (1 ç — 6./VI. Soisaly 1200 m).<br />

125. Anthrena curvungula Thoms.<br />

Andrena curvungula Thomson, Opusc. ent., P. 2, 1870, p. 155, Nr. 36, 9 d 1 .<br />

Erdschias (ig — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

Das Stück gehört zur Form, von der Dr. Schmiedeknecht sagt, daß sie größer<br />

und die samtartige Behaarung schön rehbraun gefärbt ist.<br />

126. Anthrena nana K. (?)<br />

Melitta nana Kirby, Mon. Ap. Angl., II, 1802, p. 161,


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238 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Sehr ausgezeichnet ist das Männchen i. durch einen langen nach hinten gerichteten<br />

Dorn, in den die Vorderschenkelbasis ausgezogen erscheint<br />

(Taf. IX, Fig. 16); 2. die an der Basishälfte innen sichtlich verengerten, etwas<br />

ausgebogenen Hinterschienen (Taf. IX, Fig. 11) (die Verengerung ist nur ersichtlich,<br />

wenn man die Schiene von hinten innen besieht); 3. durch den auffallend gebogenen<br />

inneren Hinterschienensporn.<br />

Geißel nicht knotig. 2. Geißelglied (cT) kegelstutzförmig, beträchtlich länger als<br />

das 3. Metatarsus der Hinterbeine des cT gerade und verhältnismäßig lang.<br />

Erdschias (2 cf, 1 Q — 9./VII. Illany-Dagh i3oowi).<br />

129. Halictus brevithorax Perez.<br />

Erdschias (1 ç — 15./VII. Schech-Arslan 1900 m).<br />

130. Halictus anellus Vachal n. sp. (?) ç.<br />

Niger, lucidus, griseo hispidulus; labri basis, mandibularum apex, funiculus subtus,<br />

tegulae et callus humeralis pro parte, genua et plus minus tarsi, limbus apicalis segmentorum<br />

testacea; alae limpidae, nervis flavis. Facies quadrata, clypeo brevissimo. Mesonotum<br />

tenue non dense punctulatum; area dorsalis segmenti medialis trapezina, tota<br />

scabriuscula, area analis truncata tenue marginata. Calcar spinis obtusis, basali longa,<br />

media fere quadrata, subapicali obsoleta. Abd. tenuissime punctulatum. Long. 5—$'5,<br />

al. \mm.<br />

Erdschias (1 ç — 17./VII. Bos-Tepe 1600 ni).<br />

131. Halictus costulatus Kriechb.<br />

Halictus costulatus Kriechbaumer, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXIII, 1873, p. 59, Nr. 11, o* 9.<br />

Erdschias (25 — 7./VII. Illany-Dagh 1600 m).<br />

132. Halictus fallax Mor. cf (?).<br />

Halictus fallax F. Morawitz, Hör. Soc. Ent. Ross., X, 1873, p. 162, Nr. 89, 9.<br />

c? (?) Clypei limbus apicalis, genu, tibiarum apex, tarsique flava. Antennae sat<br />

breves, artic. 4 vix longiore quam 2 + 3, articulis intermediis paulo latitudine sua longioribus.<br />

Totus albescente hispidulus, segmentorum tomento in lateribus totis extenso,<br />

et in segmento 4 fasciam apicalem formante. Long. alar. 6 mm.<br />

Erdschias (2 cT — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

133. Halictus fulvipes F. Mor.<br />

?Halictus fulvipes Klug, Germar: <strong>Reise</strong> nach Dalmat., II, 1817, p. 265, Nr. 376, d 1 .<br />

Halictus fulvipes F. Morawitz, Fedtschenko: Turkestan Mellifera, II, 1876, p. 232, Nr. 349, d 1 9.<br />

Erdschias (2 Q —14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m, 2 cT — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

134. Halictus interruptus Panz.<br />

Hylaeus interruptus Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, P. 55, T. 4.<br />

Erdschias (1 Q).<br />

135. Halictus leucopus Kirby.<br />

Melitta leucopus W. F. Kirby, Mon. Ap. Angl., II, 18Ò2, p. 59, Nr. 18, o*.<br />

Erdschias (4 cT — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

13 6. Halictus melanarius F. Mor.<br />

Halictus melanarius F. Morawitz, Fedtschenko: Turkestan Mellifera, II, 1876, p. 251, Nr. 38o, o".<br />

Erdschias (1 c? — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

137. Halictus metopias J. Vachal n. sp. cf<br />

H. leucopodi Ky. similis, differì: abdomine concolore, facie fere rotunda et latiore,<br />

mandibulis flavis, segmento mediali postice fere truncato, alis albescentibus, venis pallidissime<br />

flavis. Long, alarum 3*5 mm.<br />

Erdschias (1 cT — 8./VII. Illany-Dagh 16007«).


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 23g<br />

138. Halictus ochraceo-vittatus Dours.<br />

Halictus ochraceo-vittatus Dours, Rev. and mag. Zool., (2) XXIII, 1872. p. 3o3, ç d 1 .<br />

Erdschias (1 ç — i3./VII. Al-Dagh 1800 m.<br />

i3g. Halictus patulus J. Vachal n. sp.?<br />

Niger, lucidus, griseo hispidulus. Tegulae et limbus angustus segmentorum testacei.<br />

Caput latum; mesonotum punctis haud densis, sat crassis, plus minus impressis;<br />

metanotum (ut pronotum) griseo tomentosum; area dorsalis segmenti medialis postice<br />

rotundata, omnino lumbata, tota rimulosa; alae hyalinae, nervis flavidis; calcar breviter<br />

termeque 4—5 serratum; segmentum primum in medio disci impunctatum. Nigerrimiis<br />

Schck. est major, ater et praebet mesonoti puncta crassiora, caviora, sparsiora. Long.<br />

4*5—5'5> al - 4' 3 mm -<br />

Erdschias (1 Q — 14./VII. Ewlije-Dagh 1800 in).<br />

140. Halictus quadricinctus Fabr.<br />

Apis quadricincta Fabricius, Gen. Insect., 1776, p. 247, Nr. 54—55.<br />

Erdschias (2 cT — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m, 17./VII. Bos-Tepe 1500 m).<br />

• 141. Halictus 6-cinctus Fabr.<br />

Apis sexcincta Fabricius, Syst. Entom., 1775, p. 387, Nr. 54.<br />

Erdschias (2 c/ 1 — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

142. Halictus tenuiceps J. Vachal n. sp. cT ç.<br />

Halicto lenco^onio Ky. similis, differì: Fronte angusta, orbitis internis fere parallelis,<br />

mesonoto nitidiore, lunula dorsali segmenti medialis tenuius strigosa, nodo costali<br />

melleo; ç segmento pube fulvescente vestito; cT segmento ventrali 6 et in medio apicis<br />

villoso.<br />

Erdschias (1 ç, 1 cf — 8./VII. Illany-Dagh 1500m).<br />

* Halictus uncinus J. Vachal n. sp.?<br />

Niger, tegulis testaceis, segmentis apice testaceo-limbatis, griseolo hispidus. Caput<br />

vix ovale, fronte sat magno cannula tenui media; mesonotum sat tenue dense punctatum;<br />

segmentum mediale postice rotundatum, area dorsali tota lunulata scabriuscula.<br />

Alae infuscato-hyalinae, nervis piceis, cell. cub. 2 superne areta, nervo recurr. 1 incidente;<br />

calcar internum spinis tribus obtusis, basali longa, media fere quadrata, apicali<br />

parum conspicua. Long. 6—6*5, al. 5 mm.<br />

1 ç JBussara (vel Bussana)?<br />

143. Halictus varipes F. Mor.<br />

Halictus varipes F. Morawitz, Fedtschenko: Turkestan Mellifera, II, 1876, p. 223, Nr. 337, 9 °*«<br />

Erdschias (6 ç, 1 cT — 14./VII. Ewlije-Dagh 1600 m, 17./VII. Bos-Tepe 1600 m).<br />

144. Halictus villosulus Kirby (?).<br />

Melitta villosula W. F. Kirby, Mon. Ap. Angl., II, 1802, p. 62, Nr. 21, cf.<br />

Erdschias (1 ç— i3./VII. Al-Dagh 2000 m).<br />

145. Nomioides pulchella Handl.<br />

Nimioides pulchella Handlirsch, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXXIX, 1889, p. 399, ç ö, Taf. io, Fig. 4,<br />

6, 9, 14.<br />

Erdschias (5 d 1 — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

146. Morawitzia panurgoides Friese (var. fuscescens Fr.).<br />

Mora\vit\ia panurgoides Friese, Ztschr. f. syst. Hymenopterologie und Dipterologie, II. Jahrg., p. 185.<br />

Deweli Karahissar (1 cf — 20./V.).<br />

Zur Frieseschen Beschreibung des cT setze ich noch folgendes hinzu: Die Mundteile<br />

stimmen nicht sehr mit denen von Rophites überein, in dessen Nähe Morawitzia


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240 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

sonst einzureihen sein mag. Die beiden basalen Lippentasterglieder sind nämlich zu<br />

langen Zungenscheidenstücken umgewandelt, auf welche die beiden ganz kurzen Endglieder<br />

folgen. Kopf ein wenig breiter als der Thorax. Nebenaugen wie bei Rophites<br />

nahezu in <strong>einer</strong> geraden LinieJ die äußeren sind von den Netzaugen weiter entfernt als<br />

voneinander. Da sich der Kopf hinter den Augen beträchtlich fortsetzt, sind die Nebenaugen<br />

von der Stelle, wo das Hinterhaupt gegen den Hals umkippt, weit entfernt, etwa<br />

so weit als das mittlere Nebenauge von den Netzaugen (cfç). Schläfen entsprechend<br />

dem Hinterhaupte entwickelt. Fühlerschaft wohl entwickelt, etwas mehr wie doppelt<br />

so lang als an der dicksten Stelle dick, an der Vorderseite dicht und lang bärtig behaart.<br />

Die Geißel (Taf. X, Fig. 24) ist verhältnismäßig gestreckt (cf). 2. Geißelglied kaum<br />

doppelt so lang wie dick, das 3. doppelt so lang. Das Endglied ist etwa 1*5 mal so lang<br />

als das 3. Der Kopf (Taf. X, Fig. 36) ist fein und dicht punktiert. Die Punktierung<br />

des Thorax ist ähnlich, jedoch infolge der Behaarung nicht recht deutlich. Das Mittelsegment<br />

erscheint auf s<strong>einer</strong> queren «area cordata» bei 3o fâcher Vergrößerung sehr<br />

fein längsrunzelig gestrichelt, bei 10 fâcher Vergrößerung erscheint es matt und sind<br />

die Strichelchen nicht wahrnehmbar, das übrige Mittelsegment zeigt eine subtile Punktierung<br />

und glänzt etwas. Das 6. Tergit verläuft bogig, fast halbkreisförmig und bedeckt<br />

das 7. fast ganz. Der Abdominalrücken ist abstehend behaart. Bei dem einzigen<br />

vorliegenden Männchen ist die 2. Cubitalquerader beider Flügel nur in einem Stückchen<br />

vorhanden (Taf. IX, Fig. 12). Länge 14 mm.<br />

147. Halictoides Schmiedeknechtii Kohl n. sp.<br />

cT. Nigra, albide hirta; absque splendore ullo metallico. Caput et thorax subtiliter<br />

— tergita subtilissime punctulata. Caput thorace latius. Frons quam in H. inermi Nyl.<br />

multo latior. Orbitae interiores parallelae. Flagelli articulus primus (pedicellus) haud<br />

longior quam latior, secundus tertia parte circiter longior quam latior, tertius duplo<br />

longior quam latior. Sterniti quinti depressio postica mediana brevis a parte anteriore<br />

margine acri curvato divisa. Sternitum sextum laeve in modo H. inermis postice ad<br />

medium tuberculis duobus carinae-formibus approximatis instructum. Alae subhyalinae.<br />

Long. 8 — gmm. Femina latet.<br />

Diese Art der Gattung Halictoides benenne ich zu Ehren meines geehrten Freundes,<br />

des Hymenopterologen Dr. O. Schmiedeknecht.<br />

Sie steht dem H. inermis Nyl. am nächsten, ist jedoch leicht von ihr zu unterscheiden.<br />

Schwarz, ohne jeden Metallschimmer, grauweiß behaart. Die Behaarung<br />

ist lang und tritt am dichtesten auf dem Kopfschild und auf der Stirne auf, wo die<br />

Skulptur fast ganz verdeckt wird; sie ist aber auch sonst lang und reichlich wie auf<br />

dem Thorax, auf den Endsegmenten des Abdomen und an den Beinen. Flügel fast<br />

wasserhell.<br />

Der Kopf ist breiter als der Thorax, in Übereinstimmung mit der Breite desselben<br />

ist die Stirne sehr breit, weit breiter als bei inermis. Die Innenränder der Netzaugen<br />

sind parallel, bei inermis konvergieren sie gegen den Kopfschild ein wenig, jedoch ganz<br />

deutlich. Wenn ich inermis und Schmiedeknechtii vergleiche, so finde ich, daß die<br />

Nebenaugen bei ersterer Art höher gegen den Scheitel hinaufgerückt sind ; bei ihr würde<br />

eine Linie, die man sich am Hinterrande der Netzaugen quer über die Stirne gezogen<br />

denkt, ungefähr den Vorderrand des vorderen Nebenauges streifen, bei H. Schmiedeknechtii<br />

etwa durch die Mitte der hinteren Nebenaugen gehen, weshalb diese weiter<br />

gegen die Stirne herabgerückt erscheinen. Die Fühler (Taf. IX, Fig. i3) sind etwas gestreckter<br />

als bei inermis; der Pedicellus ist so lang als breit (dick), das 2. Geißelglied"


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 241:<br />

um ein Drittel länger als dick, das 3. doppelt so lang wie dick, das 4. eher etwas kürzer.<br />

Der Kopf ist dicht und fein punktiert (10 f. Vergr.), ebenso der Thorax, f<strong>einer</strong> als bei<br />

H. inermis. Die Horizontalfläche des Mittelsegmentes («area cordata») ist zart längsgestrichelt.<br />

Die Tergite des Abdomen sind sehr unscheinbar in recht mäßiger Dichte punktiert;<br />

die Punkte sind viel f<strong>einer</strong> als bei inermis und treten erst bei stärkerer Lupenvergrößerung<br />

(3o f. Vergr.) deutlich ins Auge.<br />

Das 5. Sternit (Taf. X, Fig. 19) zeigt eine Hinterrandsdepression, welche von der<br />

vorderen ausgedehnten Partie durch eine scharfe, in der Mitte bogige Kante abgetrennt<br />

ist; bei inermis ist die Kante noch schärfer kielartig und in der Mitte ziemlich unterbrochen<br />

(Taf. X, Fig. 20). Das 6. Sternit ist ziemlich glatt und glänzend und zeigt hinten<br />

in der Mitte zwei einander nahegerückte kurze kielartige Tuberkel, ähnlich wie bei H.<br />

inermis. An den Beinen kann ich keine Auszeichnungen wahrnehmen, sie sind von<br />

ähnlichen Dickeverhältnissen wie bei der verglichenen Art.<br />

Erdschias.<br />

148. Camptopoeum frontale Fabr.<br />

Prosopis frontalis Fabricius, Syst. Piez., 1804, p. 296, Nr. 14.<br />

Erdschias-Dagh (1 cT).<br />

14g. Prosopis variegata Fabr.<br />

Mellimts variegatus Fabricius, Suppl. entom. syst., 1798, p. 265, Nr. 1—2.<br />

Erdschias (1 ç — 17./VII. Bos-Tepe 1600 ni).<br />

150. Prosopis brevicornis Nyl.<br />

Hylaeus brevicornis Nyländer, Notis Saellsk. faun. et fl. Fenn. Förh., II, 1852 (Suppl.), p. 95, 9 cf.<br />

Erdschias (2 c? — 9./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

151. Prosopis cornuta Smith.<br />

Hylaeus cornutus Smith, Trans. Ent. Soc, IV. Journ. of Proc, 1842, p. 48, 9.<br />

Sabandscha-Eskischehir (1 d 1 ).<br />

152. Rhophites nigripes Friese.<br />

Rhophites nigripes Friese.<br />

Erdschias-Dagh (1 cf — 14./VII. Ewlije-Dagh 1700 m).<br />

153. Osmia (Protosmia) glutinosa Giraud.<br />

Heriades glutinosus Giraud, Ann. soc. entom. France, (5) I, 1871, p. 389, 0" 9.<br />

Erdschias (ig — 17./VII. Bos-Tepe 1700 m).<br />

154. Osmia Duckeana Kohl n. sp.<br />

Metanoti area media nitida. Clypei apex serrulatus. Antennarum scapus vix incrassatus;<br />

flagellum lineare, articuli 3—11 subquadratis, magnitudine aequales. Alar,<br />

ant. vena transversae ordinaria paulo ante originem venae basalis sita. Abdominis tergito<br />

sexto rotundato, margine apicali separato instructo, utrinque ad basim dente valido<br />

instructo; tergitum septimum forma insigne: Tab. IX, Fig. 20.<br />

Nigra. Albido pilosus, facie densissima albide barbata. Tergita margine apicali<br />

fasciatim albido-ciliata. Sternita 3—5 longe et dense adpresso-ciliata. Tarsi apicem<br />

versus ferruginei. Calcaria pallida. Pedes albide hirti et pilosi, metatarsi intus fulvescenti-pilosi.<br />

Alae subhyalinae. Long. 9—10 mm.<br />

Diese neue Art gehört in die Gruppe der Osmia furcula F. Mor. — serrilabris<br />

F. Mor. und papaveris Ltr. Ich benenne sie zu Ehren des vorzüglichen Entomologen<br />

Adolf Ducke, Kustos am <strong>Museu</strong>m paraënse in Para (Brasilien), dem die Wissenschaft<br />

auch ein ausgezeichnetes Werk über die paläarktischen Arten der Gattung Osmia ver-.


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242 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

dankt («Die Bienengattung Osmia Panz. als Ergänzung zu Schmiedeknechts Apid.<br />

eur., II etc.» in: Bericht des naturw.-med. Vereines in Innsbruck, 1900).<br />

Die Behaarung ist weißlich, auf dem Gesicht dicht den Kopfschild bedeckend und<br />

überragend. Auf dem Bruststück ist sie ebenso dicht wie bei serrilabris. Die Tergite<br />

1—6 erscheinen, abgesehen von den längeren abstehenden weißlichen Härchen,<br />

an den Hinterrändern weiß bewimpert, so daß das Abdomen wie mit schmalen Binden<br />

versehen aussieht. Tarsen am Ende rostfarben. Schienensporne blaß. Die Bauchplatten<br />

3—5 zeigen sehr lange weißliche, nach hinten gerichtete Wimpern.<br />

Der Kopfschildrand ist gezähnelt. Die Punktierung (Skulptur) des Kopfes, Bruststückes<br />

und Hinterleibes ganz ähnlich der bei O. papaveris oder serrilabris. Der herzförmige<br />

Raum des Mittelsegmentes ist glänzend, weil ziemlich glatt. Das 6. Tergit zeigt<br />

eine ziemlich breite, abgesetzte glatte Hinterrandleiste. Der Hinterrand verläuft fast<br />

halbkreisförmig; zu Seiten an der Basis zeigt er einen großen Zahnfortsatz (Taf. IX,<br />

Fig. 15). Das 7. Tergit stellt eine mitten tief ausgeschnittene Platte dar (Taf. IX, Fig. 15).<br />

Die Fühler sind ähnlich wie bei serrilabris.<br />

Erdschias (1 cf — 8./VII. Illany-Dagh 1400 m).<br />

155. Osmia grossepunctata Kohl n. sp. cT.<br />

Nigra. Caput et thorax albide pilosa. Tergitorum 1 — 4 margines posteriores<br />

albo latere fasciati. Tarsi apicem versus rufi. Alae subinfumatae. Corpus grosse punctatum.<br />

Flagelli articuli 1—10 breviores quam longiores. Spatium cordiforme nitidum.<br />

Scutellum convexiusculum. Segmentum 6 tum : Tab. IX, Fig. 18, margine posteriore subrecurvum,<br />

ad basim utrinque denticulo instructo. Long. 7—8 mm.<br />

• Diese Art ist gedrungen, sehr kräftig punktiert, an Kopf und Thorax ist die Punktierung<br />

bis zur Gedrängtheit dicht und grob, auf dem Hinterleib ebenso grob als bei<br />

O. bidentata F. Mor. Die Fühler sind ziemlich kurz; die Geißelglieder 1—10 sind<br />

kürzer als breit. Schildchen etwas gewölbt. Herzförmiger Raum glänzend, weil ziemlich<br />

glatt. Tergit 2 und 3 sichtlich gewölbt, daher das Abdomen hier etwas eingeschnürt.<br />

Das 6. Tergit (Taf. IX, Fig. 18) verläuft bogenförmig; es erscheint an ihm eine etwas<br />

aufgebogene Hinterrandsleiste, weiter vorne zeigt dieses Segment beiderseits ein Zähnchen.<br />

Das 7. Tergit ist schmäler als das 6., bildet eine Platte mit abgerundeten Hinterecken.<br />

Die Form der letzten Tergite ist im ganzen etwas ähnlich der der O. Mocsdryi<br />

Friese. Das 2. Sternit ist groß, hinten fast halbkreisförmig; das 3. Sternit ist<br />

gleichfalls ziemlich groß, mit halbkreisförmigem Hinterrand, in der Mitte mit <strong>einer</strong> Neigung<br />

zu <strong>einer</strong> Inzisur. Beine entsprechend der gedrungenen Statur kräftig.<br />

Schwarz. Behaarung von Kopf und Thorax weiß. Hinterränder der vier ersten<br />

Tergite mit weißen Seitenbinden; die auf dem 4. und, wie vereinzelte Härchen andeuten,<br />

wohl manchmal auch auf dem 5. Tergite vereinigen sich zu <strong>einer</strong> vollständigen<br />

Binde.<br />

Erdschias (cT — 14./VII. Ewlije-Dagh).<br />

156. Osmia Mocsàryi Friese.<br />

Osmia mocsdryi Friese, Ent. Nachr., XXI, 1895, P- ^3, 9 o*.<br />

Erdschias (1 cT — i3./VII. Al-Dagh 2000m).<br />

157. Osmia Pentheri n. sp.<br />

Nigra; tergita abdominis viridi-aeneo-submicantia aut subcoerulescentia. Caput<br />

et thorax albovillosa. Mandibulis bidentatis. Flagelli articulus secundus tertio longitudine<br />

aequalis.


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 243<br />

Spatium cordiforme opacum. Abdominis tergitum primum albopilosum, insequentia<br />

fulvescenti-pilosa lateribus nonnunquam nigropilosis exceptis. Sternita nigropilosa.<br />

Pedes extus albide aut griseo-pilosi.<br />

Tergitum sextum haud dilatatum, aequaliter rotundatum, apice medio semicirculariter<br />

ut in O.fuciformi emarginato\ tergitum septimum angustatum bilobum. Sternitum<br />

secundum maximum margine posteriore subarcuato, haud angulatum producto.<br />

Sternitum tertium incisura profunda, bilobatum, ad incisuram aureo-ciliatum. Sternitum<br />

quartum magnum apice medio pilis stratis adnexis ferrugineis aeque bipenicillato-<br />

Metatarsus posticus pone medium haud obtusum, forma normalis. Alae sat leviter<br />

infumatae. Long. 13—i$mm.<br />

Diese Art ist groß und schön, etwas größer als fuciformis Ltr., der sie in manchen<br />

Punkten ähnlich ist. Schwarz. Die Tergite zeigen einen schwachen grünlichblauen<br />

Metallglanz. Kopf, Thorax und 1. Tergit weiß behaart, erstere dicht. Die übrigen Tergite<br />

zeigen eine rostgelbe Behaarung, oft mit Ausnahme der Seiten, die ebenso wie die<br />

Sternite schwarz behaart sind. Behaarung der Beine außen weiß oder graulichweiß,<br />

innen kurz kastanienbraun. Flügel nur wenig getrübt.<br />

Oberkiefer zweizähnig. 2. Fühlergeißelglied ziemlich gleich lang wie das 3. Dieses<br />

und wohl auch die nächstfolgenden sind kaum weniger als doppelt so lang wie dick,<br />

die Fühler sind im ganzen ein wenig kräftiger als bei 0.fuciformis, wenn auch immerhin<br />

nicht kräftig zu nennen. Herzförmiger Raum durch sehr zarte Runzelung opak.<br />

Das 6. Tergit des Hinterleibes ist halbkreisförmig zugerundet in der Mitte, am Ende<br />

auf einen kleinen Raum halbkreisförmig ausgebuchtet. Das schmälere 7. Tergit ist tief<br />

ausgeschnitten und daher zweiteilig. Das 2. Sternit ist sehr groß und verläuft hinten im<br />

Bogen; das 3. stellt, soviel eben sichtbar ist, infolge eines Einschnittes zwei fast halbkreisförmige<br />

Platten dar, die bei der Einschnittstelle goldgelb bewimpert ist. Das<br />

4. Tergit ist ziemlich groß und zeigt an der Mitte des Endrandes zwei knapp bei einanderliegende,<br />

durch gestreckte und fast wie aneinander haftende rostrote Haare gebildete<br />

flachgedrückte Pinsel. Der Metatarsus ist normal gestaltet, d. i. er zeigt nicht<br />

die bekannte Bildung der sonst nahestehenden O.fuciformis Latr. cT.<br />

Erdschias (2 cT — 14./VI. Ewlije-Dagh 1800 m).<br />

158. Osmia bidentata F. Mor.<br />

Osmia bidentata F. Morawitz, Zur Bienenf. d. Kaukasusländer, 1875, Nr. 194.<br />

Erdschias (1 d 1 — i3./VII. Al-Dagh 2000 m).<br />

159. Megachile (Chalicodoma) pyrenaica Lep.<br />

Megachile Pyrenaica Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hym., II, 1841, p. 336, Nr. 10, 9.<br />

Erdschias (5 ç, 3 cf — 5-/VI- Soisaly noom, ij./Wl. Garny-Jaryk 1400 m).<br />

160. Lithurgus chrysurus Fonsc.<br />

Lithurgus chrysurus Fonscolombe, Ann. soc. entom. France, III, i834, p. 220, Nr. 2, ç d", Taf. 1,<br />

Fig. D, 2 (cT), 3 (cT).<br />

Erdschias (1 c?).<br />

161. Dioxys cincta Jur.<br />

Trachusct cincta Jurine, Nouv. mcth. class. Hym., 1807, p. 253, 9, Tab. 12, gen. 36.<br />

Das einzige vorliegende Stück, ein Weibchen, ist klein und hat zwei rote Hinter-<br />

leibsringe (Q — 9./VII. Illany-Dagh i3oom).<br />

162. Crocisa praevalens Kohl n. sp. cf.<br />

Nigra. Flagelli articulus secundus tertio paullulo longior, subaequalis. Tempora<br />

et occiput quam in Cr. majore M. evidenter multo crassiora. Scutellum undulatum,<br />

margine posteriore arcuate exciso (Taf. X, Fig. 21). Capite thoraceque albo-variegato-<br />

Annalcu des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, icpb. 18


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244 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

hirtis. Abdominis tergita i—5 margine postico utrinque fasciatim niveo-maculata. Tarsi<br />

fusconigri absque pubescentia ulla alba. Long. 14—15 mm.<br />

Von der Größe großer Stücke der Cr. major Mor.<br />

Schwarz. Kopf und Thorax weißlich, letzterer dünn behaart und ohne Flecken.<br />

Hinterleibstergite 1—5 dünn schwarz behaart, jederseits mit einem queren weißen<br />

Haarfleck; der Haarfleck des i.Tergits erweitert sich seitlich nach vorne kaum nennbar,<br />

ist also kein «Doppelfleck». Die Schienen tragen außen eine weiße anliegende Pubescenz,<br />

die an den hintersten zu einem Basalfleck reduziert ist. Die Tarsen sind ohne jede<br />

weiße Pubescenz, braunschwarz. Die Schläfen und das Hinterhaupt sind viel<br />

dicker als bei Cr. major F. Mor., so daß der Abstand eines hinteren Nebenauges<br />

vom Hinterhauptsrande mehr beträgt als der Abstand des vorderen<br />

NebenaugesvombenachbartenNetzauge, während er bei major sehr viel kl<strong>einer</strong> ist.<br />

Das 2. Geißelglied ist ein klein wenig, wenn auch unbedeutend, länger als das 3.<br />

Das Schildchen ist uneben, auf der Scheibe leicht gewölbt (Taf. X, Fig. 11), hinten<br />

bogenförmig ausgeschnitten, mit zahnartigen Hinterecken. Die Seiten platten des<br />

Schildchens vorne sind verhältnismäßig groß, gleichfalls leicht gewölbt. Hinten ragen<br />

unter dem Schildchen braune Haare hervor; es erscheint somit kein weißer Haarzipfel<br />

wie bei den meisten Crocisa-Arten (ob beständig?). Form der oberen Afterklappe:<br />

Taf. X, Fig. 31.<br />

Erdschias (cT — 8./VII. Illany-Dagh 1500 m).<br />

163. Melecta n. sp.?<br />

Erdschias (1 Q — 12./VI. Gereme 1800 m).<br />

Das einzige Stück ist 11 mm lang. Kopf, Thorax und Beine weiß behaart. Schienen<br />

und Tarsen weiß befilzt. Schwarze Haare sieht man nur auf dem Schildchen. Die<br />

vier ersten Tergite zeigen große, auch über deren umgeschlagenen Teil sich erstreckende<br />

breite schneeweiße Filzmakeln.<br />

Das 2. Geißelglied ist etwas länger als das 3., an s<strong>einer</strong> größten Breite etwa i*3 mal<br />

so lang als am Ende breit, von der schmälsten Stelle aus betrachtet kaum 1*5 mal so<br />

lang als am Ende dick. Das Pygidialfeld (Taf. IX, Fig. 17) ist zwar nicht parallelseitig,<br />

aber verbreitert sich an der Basis nicht in dem Maße wie bei M. hictuosa Scop. (Q). Der<br />

herzförmige Raum ist runzelig punktiert. Die Tergite sind deutlich, aber nicht dicht<br />

punktiert. Der Metatarsus der Hinterbeine ist gerade. Flügeltrübung wie bei hictuosa.<br />

Ähnlich, nur größer scheint die turkestanische Melecta nivosa F. Mor. (Hör. soc.<br />

entom. Ross., XXVIII, i8g3, p. 56, Nr. 487, ç) zu sein; bei dieser sind die beiden letzten<br />

Segmente vollständig schneeweiß behaart. Über die Beschaffenheit der Tergite in betreff<br />

der Punktierung erwähnt F. Morawitz nichts.<br />

164. Melecta funeraria Smith.<br />

Melecta funeraria Smith, Cat. Hym. Brit. Mus., II, 1854, p. 287, Nr. 9, ç.<br />

Erdschias (1 Ç — i3./VI. Karasiwri 200077z).<br />

165. Melecta ashabadensis Rad.<br />

Melecta ashabadensis Radoszkovvski, Bull. soc. nat. Moscou, LXVI, 1893, p. 180, cf.<br />

Konia (1 cT — 12./V.).<br />

166. Nomada lineola Panz.<br />

Nomada lineola Panzer, Faun. Insect. Germ., V, 1798, P. 53, T. 23, ç>.<br />

Bujukdere (Turcia europ.).<br />

167. Nomada solidaginis Panz.<br />

Nomada solidaginis Panzer, Faun. Insect. Germ., P. 72, T. 21, cf.<br />

Erdschias (1 cT).


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Franz Friedr. Kohl. Hymenopteren. 245<br />

168. Nomada odontophora Kohl n. sp.<br />

Caput et 'thorax nigricantia plus minusve rufescentia ut scutellum, tubercula<br />

humeralia, pars superior clypei. Antennae pedes et abdomen laete rufa; facies, mandibulae,<br />

labrum et clypei pars inferior flava. Pubescentia albosericea imprimis sunt obtecta:<br />

facies, thoracis latera et sterna, segmentum medianum — area cordata magna<br />

laevigata nitida excepta — margines tergitorum et coxae. Alae subhyalinae.<br />

Oculi mandibularum basim contingunt (genae desunt). Oculorum margines interni<br />

paralleli. Antennae relate tenues; flagelli articulus secundus tertio paullulum<br />

tantum longior.<br />

Mesonotum dense et subtiliter punctulatum, mesothoracis latera subtiliter punctulato-rugosa.<br />

Scutellum gibbosum. Area cordata nigra polita, nitidissima. Area pygidialis<br />

forma A T . ruficornis. Pedes crassi; femora intermedia et postica utrinque in<br />

denticulum apicalem extensa (Tab. X, Fig. 26). Alarum anteriorum venulatio:<br />

Tab. IX, Fig. 8. Areola cubitalis 2 da quam tertia evidenter minor. Vena ordinaria<br />

haud interstitialis. Long. 7 mm.<br />

Diese neue Nomada-An ist sehr ausgezeichnet. Bei obiger Charakterisierung in<br />

lateinischer Sprache beschränke ich mich auf folgende Angaben.<br />

Wangen fehlend. Innenränder der Netzaugen so ziemlich parallel. Fühler<br />

verhältnismäßig dünn, wenn auch nicht lang. 2. Geißelglied nur wenig länger als das 3.<br />

Dieses ist etwa so lang als dick. Mesonotum sehr fein und dicht punktiert. Mesopleuren<br />

sehr fein punktiert runzelig. Schildchen gewölbt, mit <strong>einer</strong> Neigung, zwei<br />

Höcker zu bilden. Der herzförmige Raum ist groß, poliert, sehr glänzend und<br />

sticht von dem übrigen weiß pubescenten Mittelsegmente stark ab. Die Beine sind<br />

auffällig kräftig. Die Schenkel zeigen am Ende unten jederseits einen Zahnfortsatz<br />

(Taf. X, Fig. 26), ein Merkmal, das ich sonst bei k<strong>einer</strong> anderen mir bekannten<br />

Art beobachtet habe. 2. Cubitalzelle kl<strong>einer</strong> als die dritte (ob beständig?). Die<br />

Vena ordinaria verläuft bei dem einen vorhandenen Stück nicht interstitial.<br />

Erdschias (1 cT — 9./VII. IIlany-Dagh 1400 m).<br />

Fig. 1. Kopfansicht von Ophion capitatus Kohl n.sp.<br />

» 2. Vorderflügel von Pachycephns Konoivii<br />

Kohl n. sp. d 1 .<br />

» 3. Kopfansicht von Ophion (Henicospilus)<br />

stenopsis Kohl n. sp.<br />

» 4. Kopfansicht von Alastor atropos Lep. cf.<br />

» 5. Vorderflügel von Astata Pelops F. Moricecf.<br />

» 6. Mittelsegment von Ophion ntfoniger Kohl<br />

n. sp. ç.<br />

» 7. Kopfansicht von Alastor Pentheri Kohl<br />

n. sp. cf.<br />

» 8. Vorderflügel von Nomada odontophora<br />

Kohl n. sp. cf.<br />

» 9. Fühlergeißel von Crabro laevigatus Destefani<br />

cf.<br />

» 10. Fühlergeißel von Crabro rngifer Dahlb. cf.<br />

» 11. Hinterbeinstück von Dasypoda spinigera<br />

Kohl n, sp. cf.<br />

Erklärung der Tafeln.<br />

Tafel IX.<br />

Fig. 12.<br />

» i3.<br />

» 14.<br />

» 18.<br />

» 16.<br />

» 17.<br />

» 15.<br />

» 19.<br />

Vorderflügel von Mora\vit\ia panurgoides<br />

Friese d 1 .<br />

Fühlerstück von Halictoides Schmiedeknechtii<br />

Kohl n. sp. cf.<br />

Fühlerstück von Mora\vit\ia panurgoides<br />

Friese cf.<br />

Analtergite von Osmia Duckeana Kohl<br />

n. sp. cf.<br />

Vorderschenkel von Dasypoda spmigera<br />

Kohl n. sp. cf.<br />

Pygidialfeld von Melecta n. sp.? ç>.<br />

Analtergite von Osmia grossepunctata Kohl<br />

n. sp. cf.<br />

Fünftes Sternit von Halictoides Schmiedeknechtii<br />

Kohl n. sp. cf.<br />

Fünftes Sternit von Halictoides inermis<br />

Nyl. cf.<br />

18*


246 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Fig. 21. Schildchenplatte von Crocida praevalens<br />

Kohl n. sp. cf.<br />

» 22. Kopfansicht von Vespa orientalis L. ç (jj.<br />

» 23. » » Nomada odontophora<br />

Kohl n. sp. d.<br />

> 24. Fühler von Morawit^ia panurgoides<br />

Friese d.<br />

» 25. Vorderbein von Crabro rugifer Dahlb. d 1 .<br />

» 26. Hinterbeine von Nomada odontophora<br />

Kohl n. sp. d 1 .<br />

» 27. Kopfansicht von Vespa crabro L. 9 £5.<br />

» 28. Fühlerstück von Pachycephns Konowii<br />

Kohl n. sp. d.<br />

» 29. Mittelfuß von Encera alternons Brulle d 1 .<br />

Tafel X.<br />

Fig. 3o. Mittelfuß von Eucera plumigera Kohl<br />

n. sp. d.<br />

» 3i. AnaltergitvonCroc/stfjpniei'tf/ettsKohln.sp.<br />

> 32. Penis von Vespa orientalis L.<br />

» 33. » » » crabro L.<br />

» 34. Mittelschiene von Eucera plumigera Kohl<br />

n. sp. d<br />

» 35. Fühlerstück von Nomada odontophora<br />

Kohl n. sp.<br />

» 36. Kopfansicht von Morawit^ia panurgoides<br />

Friese d.<br />

» 37. Kopfschildansicht von Vespa crabro L. d.<br />

» 38. Kopfschildansicht von Vespa orientalis<br />

L. d.<br />

Verzeichnis der neubenannten Formen.<br />

Pachycephus aeneo-varius n. sp. 9, p. 221.<br />

» Konowii n. sp. d 1 , p. 221.<br />

Ophion rufoniger n. sp. 9, p. 223.<br />

» (Pachyprotoma) capitatus n. sp., p. 223.<br />

» (Henicospilus) stenopsis n. sp., p. 225.<br />

» » pseudophiae n.sp. d, p. 225.<br />

» (Cymatoneura) hannibalis n.sp. 9, p.225.<br />

Alastor Pentheri n. sp. d, p. 23i.<br />

Podalirius snbaequiis n. sp. 9, p. 234.<br />

Eucera (Macrocera) plumigera n. sp. d, p. 235.<br />

Anthrena dubiosa n.sp.? 9 (an var. morionis),p.236.<br />

Dasypoda spiniger a n. sp. d 9, p. 237.<br />

Coleoptera.<br />

Bearbeitet von<br />

Kustos Ludwig Ganglbauer.<br />

Halictus anellus J. Vachal n. sp. 9, p. 238.<br />

» metopias J. Vachal n. sp. d, p. 238.<br />

» patulus J. Vachal n. sp. 9, p. 239.<br />

» tenuiceps J. Vachal n. sp. d 9, p. 239.<br />

» uncinus J. Vachal n. sp. 9, p. 239.<br />

Halictoides Schmiedeknechtii n. sp. d, p. 240.<br />

Osmia Duckeana n. sp. d, p. 241.<br />

» grossepunctata n. sp. d, p. 241.<br />

» Pentheri n. sp. d, p. 242.<br />

Crocisa praevalens n. sp. d, p. 243.<br />

M'electa sp.? 9, p. 244.<br />

Nomada odontophora n. sp. d, p. 245.<br />

Unter Mitwirkung der Herren Dr. Karl Daniel in München, kais. Rat Edmund Reitter<br />

in Paskau, J. Schilsky in Berlin und Oberst A. Schultze in München.<br />

Die Käferfauna des anatolischen Hochlandes wurde erst durch die reichen Sammelergebnisse<br />

des Dr. K. Escherich 1 ) und des Hauptmannes E. v. Bodemeyer 2 ) erschlossen.<br />

Die Bearbeitung der von Dr. Penther in Kleinasien gesammelten Coleopteren<br />

bildet den dritten größeren Beitrag zur coleopterologischen Kenntnis dieses Gebietes.<br />

Dr. Penther hat in Anatolien 367 Spezies Coleopteren (Subspezies und Varietäten<br />

nicht mitgezählt) in 2657 Stücken gesammelt. Beim Studium derselben ergaben<br />

sich 20 neue Arten oder Formen, die, wie aus der Übersicht p. 270 ersichtlich, fast<br />

sämtlich dem Erdschias-Gebiet angehören. Unter diesen dürften Bembidium argaei-<br />

*) Dr. K. Escherich, Zoologische <strong>Ergebnisse</strong> <strong>einer</strong> von Dr. K. Escherich und Dr. L. Kathariner<br />

nach Central-Kleinasien unternommenen <strong>Reise</strong>. IV. Teil. Coleopteren. In Entom. Zeit, herausgegeben<br />

von dem entom. Vereine zu Stettin, 58. Jahrg., 1897, p. 3—69.<br />

2 ) E. v. Bodemeyer, Quer durch Kleinasien in den Bulghar Dagh. Emmendingen 1900, Coleo-<br />

pteren, p. 99—167.<br />

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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera.<br />

cola Gangib., Sphodrus Cerberus Gangib., Zabrus Pentheri Gangib, und iconiensis<br />

Gangib., Adesmia anatolica Gangib., Pimelia Werneri Gangib., Crypticus Pentheri<br />

Reitt., Otiorrhynchus caesareus K. Dan. und Hoplia Pentheri Gangib, als besonders<br />

bemerkenswerte Elemente hervorzuheben sein.<br />

Unter den schon bekannten, aber als neu für Anatolien ausgewiesenen Arten sind<br />

viele soweit über Europa, das östliche Mittelmeer-Gebiet oder über größere Gebiete der<br />

paläarktischen Region verbreitet, daß sich ihr Vorkommen in Kleinasien mehr oder<br />

minder voraussetzen ließ. Bemerkenswerter erscheinen aber die folgenden Arten von<br />

beschränkterer Verbreitung, die ich mit Angabe ihrer bisher bekannten Provenienzen<br />

heraushebe. y<br />

Lampyris orientalis Fald. Transkaukasien.<br />

Dasytes striatuhis Brüll. Griechenland, Dalmatien.<br />

Dolichosoma maximum Schilsky. Südrußland (Sarepta).<br />

Haplocnemus turcicus Schilsky. Burgas, Adrianopel.<br />

Dasytiscus nigripes Pic. Akbès in Nordsyrien.<br />

Trichodes Reichei Muls. Syrien, Mesopotamien.<br />

Coraebus robustus Küst. Transkaukasien.<br />

Attagenus quadrimaculatus Kr. Griechenland.<br />

» aurantiacus Reitt. Akbès in Nordsyrien.<br />

Brachyleptus Reitteri Gangib. Europäische Türkei, Griechenland.<br />

Helops Duchoni Reitt. Akbès in Nordsyrien, Zeitun und Mesopotamien.<br />

» Frivalds^kyi Seidl. Europäische Türkei.<br />

Mylabris brevicollis Mars. Transkaukasien, Armenien.<br />

Pseudocolaspis rubripes Schauf. Griechenland, Kreta, Cypern.<br />

Ptochus setosus Boh. Transkaukasien.<br />

Larinus anceps Reitt. Araxestal.<br />

» grisescens Gyllh. Syrien, Persien.<br />

Phytonomus anceps Boh. Südrußland, Transkaspien.<br />

Haptomerus Schneiden Kirsch. Transkaukasien.<br />

Smicronyx syriacus Faust. Haifa in Syrien.<br />

Um das nachfolgende Verzeichnis für zoogeographische Studien brauchbar zu<br />

machen, habe ich bei jeder Art die geographische Verbreitung angegeben, soweit sich<br />

dieselbe nach der Literatur oder nach dem mir vorliegenden Materiale der Musealsammlung<br />

feststellen ließ. Außerdem sind bei jenen Arten, die auch von Dr. Escherich<br />

oder Hauptmann v. Bode m eye r in Kleinasien gesammelt wurden, die von diesen angegebenen<br />

anatolischen Fundorte in Parenthese beigefügt (E. = Escherich; v. B. =<br />

v. Bodemeyer).<br />

Bei Bearbeitung der Pentherschen Coleopterenausbeute erfreute ich mich der<br />

Mithilfe mehrerer Coleopterologen, denen ich gebührenden Dank .zum Ausdrucke<br />

bringe. Dr. Karl Daniel in München übernahm den größten Teil der Rhynchophoren<br />

sowie sämtliche Lariiden und gab die Diagnosen von Otiorrhynchus caesareus und<br />

Eusomus oligops, kais. Rat Edmund Reitter in Paskau determinierte eine Anzahl<br />

Tenebrioniden und beschrieb Crypticus Pentheri und Helops Pentheri, J. Schilsky in<br />

Berlin determinierte die Dasytinen und Mordelliden und Oberst A. Schultze in München<br />

ist die Determination der Ceutorrhynchinen und die Beschreibung der Baris<br />

grandicollis zu danken.<br />

Die Reihenfolge der Familien nach dem von mir vor drei Jahren (Münchener<br />

Koleopt. Ztschr., I, igo3, p. 271—3ig) proponierten System.


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248 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Unterordnung Adephaga.<br />

Familienreihe Caraboidea.<br />

Familie Cicindelidae.<br />

1. Cicindela campestris politica Motsch.<br />

Insel Prinkipo, Konia—Kaisarie. — Ostmediterrane Rasse der über den größten<br />

Teil der paläarktischen Region verbreiteten campestris L.<br />

Familie Carabidae.<br />

2. Calosoma (Campalita) Maderae turcomannicum Motsch. (auropunctatum Herbst<br />

var.funestum Geh.).<br />

Serai-Dagh bei Konia. — Über Turkestan, Transkaspien, Persien, Transkaukasien<br />

und Anatolien (Biledjik — v. B.) verbreitete Rasse des in der typischen<br />

Form auf Madeira, den Kanarischen Inseln und im westlichen Mittelmeer-<br />

Gebiete vorkommenden Maderae F., mit dem Roeschke (Entom. Nachr.,<br />

XXVI, 1900, p. 160) nicht nur das nord-, mittel- und südosteuropäische<br />

auropunctatum Herbst, sondern auch chinense Kirby aus China und dem<br />

Amur-Gebiet, indicum Hope aus Nepal, crassipes Chaud, von Kordofan<br />

und rugosum Degeer aus Äquatorial- und Südafrika als Rassen verbindet.<br />

3. Car abus (Procrustes) coriaceus Kindermanni Wahl.<br />

Insel Prinkipo, Haidar-Pascha bei Skutari. — Bosporusform des in zahlreichen<br />

Rassen über Kleinasien, die Balkanhalbinsel, Italien und über Mittel- und<br />

Nordeuropa verbreiteten coriaceus L.<br />

4. Carabus (Lamprostus) Jani Geh., Cat. Col. Trib. Carab., 1885, p. 8 (moestus Crist.<br />

nee Dej.).<br />

Ein Stück von der Route Eskischehir—Ilgün, zahlreiche Stücke vom Erdschias-<br />

Gebiet; von Ilgün auch ein Stück der Varietät mit bronzefarbigen grün gerandeten<br />

Flügeldecken (var. Escherichi Roeschke i. 1.). — Über Kleinasien<br />

weit verbreitet (Biledjik, Eskischehir, Akschehir, Sultan-Dagh, Burna, Bulghar-Maaden<br />

— v. B.).<br />

5. Carabus (Pachystus) morio Mannh.<br />

Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh bei Konia, Erdschias-Gebiet. — Kleinasien, europäische<br />

Türkei.<br />

6. Carabus (Tomocarabus) rumelicus Chaud.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasien (Bulghar-Maaden — v. B.), Armenien.<br />

7. Carabus (Mimocarabus) maurus Adams var. geminatulus Reitt., Verh. naturf. Ver.<br />

Brunn, XXXIV, 1896, p. 176.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Amasia beschriebene<br />

Varietät der über das Kaukasus-Gebiet, über Nordpersien, Armenien,<br />

Kleinasien, Cypern und Syrien verbreiteten Art.<br />

8. Carabus (Deuterocarabus) congruus Motsch., Bull. Mose, 1865, II, p. 288.<br />

Erdsphias-Gebiet. — Kleinasien (nach Stücken von Amasia beschrieben; häufig<br />

am Nordabhang des Bulghar-Dagh — v. B.).<br />

g. Bembidium (Peryphus) argaeicola Gangib, n. sp.<br />

Ein Stück vom Erdschias-Gebiet.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptérâ. 249<br />

10. Bembidium (Synechostictus) elongahim Dej.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

11. Pogonns luridipennis Germ.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Sibirien, Mittelmeer-Gebiet.<br />

12. Calathus fuscipes syriacus Chaud.<br />

Erdschias-Gebiet. — Ostmediterrane Rasse des über Nord- und Mitteleuropa und<br />

über das Mittelmeer-Gebiet verbreiteten fuscipes Goeze.<br />

13. Calathus ambiguus Payk.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

14. Calathus melanocephalus L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Europa, Kaukasus.<br />

15. Sphodrus (Taphoxenus) Cerberus n. sp.<br />

Erdschias-Gebiet.<br />

16. Laemostenus (Pristonychus) capitatus Chaud.; Schauf., Monogr. Bearbeit. d. Sphodrini,<br />

1865, p. 89 (Sitzungsber. Isis, 1865, p. 157).<br />

Erdschias-Gebiet. — Mesopotamien (Diarbekir), Kleinasien (Burna, Bulghar-<br />

Maaden — v. B.).<br />

17. Pterostichus (Poecilus) Korbi sublaevicollis Gangib.<br />

Erdschias-Gebiet. — Rasse des nach Stücken von Amasia beschriebenen Korbi<br />

Tschitsch.<br />

18. Amara aenea Degeer.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />

verbreitet.<br />

19. Amara (Celia) testicola Zimm.; Tschitsch., Wien. Ent. Ztg., XXVIII, 1899, p. 161.<br />

Konia—Kaisarie. — Turkestan, Transkaspien, Südrußland, Transkaukasien, Kleinasien<br />

(Eskischehir, Burna — v. B.).<br />

20. Zabrus (Pelor) blapoides tauricus Chaud.<br />

Ein Stück von der Route Konia —Kaisarie.— In der Krim und in Kleinasien<br />

vorkommende Rasse des über das östliche Mitteleuropa und den weiten<br />

Umkreis des Schwarzen Meeres verbreiteten blapoides Creutz.<br />

21. Zabrus rotundicollis Mén.<br />

Zahlreiche Stücke von der Route Konia—Kaisarie, einige Stücke von der Route<br />

Eskischehir—Hgün, ein Stück von Ilgün. — Kleinasien, Mesopotamien.<br />

22. Zabrus Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Erdschias-Gebiet.<br />

23. Zabrus iconiensis Gangib, n. sp.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie.<br />

24. Aristus eremita Dej.<br />

Konia—Kaisarie. — Griechenland, Türkei, Kleinasien, Syrien, Transkaukasien,<br />

Turkestan.<br />

25. Harpalus (Ophonus) convexicollis Mén.<br />

Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien, Kleinasien (Eskischehir, Konia, Burna —<br />

v. B.), Syrien.<br />

26. Harpalus (Harpalophonus) circumpunctatus anatolicus K. Daniel, München.<br />

Koleopt. Ztschr., II, 1904, p. 12.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Anatoiische Rasse des in der typischen<br />

Form über Südrußland, Transkaukasien und Westsibirien verbreiteten


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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

circumpunctatus Chaud., zu dem Dr. Karl Daniel auch den italienischsardinisch-sizilischen<br />

italus Schaum als Rasse zieht.<br />

27. Harpalus (Artabas) punctatostriatus Dej.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

28. Harpalus (Microderus) br achy pus Stev.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Turkestan, Südrußland, Transkaukasien,<br />

Kleinasien. (In der Salzsteppe häufig — v. B.)<br />

29. Harpalus (Lasioharpalus) salinulus Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXVIII,<br />

1900, p. 86.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Bisher nur von Konia bekannt.<br />

30. Harpalus (Lasioharpalus) psittacinus Fourcr.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />

verbreitet.<br />

31. Harpalus (Lasioharpalus) oblitus Dej.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

32. Harpalus (Harpalobius) skutariensis Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXVIII,<br />

1900, p. 107.<br />

Serai-Dagh bei Konia. — Nach Stücken von Skutari beschrieben.<br />

33. Harpalus (Actephilus) picipennis Duftschm.<br />

Erdschias-Gebiet. — Europa, Transkaukasien, Kleinasien (Sultan-Dagh — v. B.).<br />

34. Harpalus (Pheuginus) anxius Duftschm.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

35. Harpalus (Pheuginus) serripes Quens. var. subchalybaeus Reitt., Verh. naturf.<br />

Ver. Brunn, XXXVIII, 1900, p. 120.<br />

Ein Stück vom Erdschias-Gebiet. — Schwarzblaue Varietät der über Mitteleuropa,<br />

das Mittelmeer-Gebiet und über Turkestan verbreiteten Art.<br />

36. Chlaenius vestitus Payk.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

37. Chlaenius (Dinodes) a\ureus Duftschm.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

38. Metabletus fuscomaculatus Motsch. (exclamationis Mén.).<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet, Madeira.<br />

3g. Metabletus obscuroguttatus Duftschm.<br />

Eskischehir bis Ilgün. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

40. Polystichus connexus Fourcr.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Mittel- und Südeuropa.<br />

41. Cymindis Andreae Mén.<br />

Konia—Kaisarie. — Turkestan, Transkaspien, Mesopotamien, Kleinasien (Dorylaion<br />

— v. B.), Cypern.<br />

42. Cymindisaxillarispalliata Fisch.;palliata Chaud., Beri. Entom. Ztschr., 1873, p. 66.<br />

Einzeln vom Serai-Dagh und von der Route Konia—Kaisarie, zahlreich vom<br />

Erdschias-Gebiet, von dort auch ein Stück der var. omiades Fald. — Ostmediterrane<br />

Rasse der in der typischen Form über Mitteleuropa und das<br />

westliche Mittelmeer-Gebiet verbreiteten axillaris F.<br />

43. Cymindis lineata Quens.; Chaud., Beri. Entom. Ztschr., 1873, p. 74; Gangib, in<br />

E. v. Bodemeyer, Quer durch Kleinasien in den Bulghar-Dagh, 1900, p. i3g.<br />

Ein Stück vom Serai-Dagh und ein Stück der var. manca Gangib. (1. c, p. 139)<br />

vom Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Balkanhalbinsel, Kleinasien, Syrien.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 251<br />

44. Brachynus explodens Duftschm.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

Familie Dytiscidae.<br />

45. Coelambus confluens F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Madeira, Azoren, Canaren.<br />

46. Hydroporus halensis F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Syrien.<br />

47. Agabus bipustulatus L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

48. Acilins sulcatus L.<br />

Erdschias-Gebiet. Sehr zahlreich. — Über die paläarktische Region weit verbreitet.<br />

49. Dytiscus marginalis L. Q forma conformis Kunze.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

Familie Gyrinidae.<br />

50. Gyrinus natator L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

Unterordnung Polyphaga.<br />

Familienreihe S tap h y linoidea.<br />

Familie Staphylinidae.<br />

51. Tachyporus solutus Er.<br />

Eskischehir—Ilgün, Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />

Region verbreitet.<br />

52. Tachyporus hypnorum F.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischenRegion verbreitet.<br />

53. Tachyporus nitidulus F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über die paläarktische Region und über Nord- und Zentralamerika<br />

verbreitet.<br />

54. Creophilus maxillosus L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region und die<br />

angrenzenden Teile der indischen und äthiopischen Region verbreitet, auch<br />

in Nordamerika und Mexiko.<br />

55. Staphylinus (Pseudocypus) picipennis F.<br />

Erdschias-Gebiet, zahlreich. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />

verbreitet.<br />

56. Philonthus atratus Gravh.<br />

Serai-Dagh. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

57. Philonthus Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Erdschias-Gebiet, 1 ç.<br />

58. Paederus litoralis Gravh.<br />

Sabandscha, Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

59. Astenusßliformis Latr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.


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252 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

60. Oxytelus sculpturatus Gravh.<br />

Sabandscha—Eskischehir. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />

verbreitet.<br />

61. Oxytelus inustus Gravh.<br />

Bujukdere (europäische Türkei). — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeergebiet.<br />

62. Coprophihis (Zonoptilus) sellula Solsky.<br />

Konia—Kaisarie. — Transkaspien, Kaukasus, Mesopotamien, Kleinasien (Angora<br />

-E.). . . .<br />

Familie Histeridae.<br />

63. Hister quadrimacidatus L. *<br />

Bujukdere. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

64. Hister sinuatus Payk.<br />

Konia—Kaisarie. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

65. Sapririus semistriatus L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region und die<br />

angrenzenden Teile der indischen Region verbreitet.<br />

Familienreihe Palpicornia.<br />

Familie Hydrophilidae.<br />

66. Helophorus aquaticus L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

67. Laccobius nigriceps Thoms.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

68. Sphaeridium bipustulatum F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

Familienreihe Diversicornia.<br />

Familie Cantharidae.<br />

6g. Lampyris orientalis Fald., E. Oliv., L'Abeille, XXII, 1884, p. 22.<br />

Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh). — Transkaukasien.<br />

70. Cantharis livida L. und var. melaspis Chevr.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk, var. melaspis vom Serai-Dagh. — Nord- und Mitteleuropa,<br />

östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />

71. Cantharis obscura L.<br />

. Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Askold.<br />

72. Malt hi mis axillar is Kiesw.<br />

Konia—Kaisarie. — Europäische Türkei, Kleinasien (Angora — E.).<br />

Familie Melyridae.<br />

(Die Dasytinen wurden von Herrn J. Schilsky in Berlin determiniert.)<br />

73. Malachius aenens L.<br />

Serai-Dagh. — Europa, Westasien, Turkestan, Sibirien.<br />

74. Malachius assimilis Baudi.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Südrußland, Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 253<br />

75. Malachhis atnbiguus Peyron; Krauß, Best.-Tab. europ. Col., XLIX. H., p. 25 u. 3i.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk, Eskischehir—Ilgün. — Italien, südöstliches Mitteleuropa,<br />

Balkanhalbinsel, Kleinasien (Akschehir, Burna, Bulghar-Maaden — v. B.),<br />

Armenien, Turkestan.<br />

76. Anthocomus pupillatus Ab.de Perrin, Rev. d'Entom., 1890, p. 44; Ann. Soc. Ent.<br />

Fr., 1891, p. 191.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk, Sabandscha—Eskischehir. — Kleinasien (Angora — E.), Syrien.<br />

77. Henicopus pilosus Scop.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Westasien, Sibirien.<br />

78. Dasytes striatulns Brüll.<br />

Erdschias-Gebiet. — Dalmatien, Griechenland.<br />

79. Psilothrix cyaneus 01.<br />

Bujukdere (europäische Türkei). — Mittelmeer-Gebiet, Nordseeinseln, Livland.<br />

80. Dolichosoma maximum Schilsky in Küster, Käf. Europ., XXX, 1894, p. 52.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha. — Nach Stücken von Sarepta beschrieben.<br />

81. Haplocnemus (Holcopleura) turcicus Schilsky in Küster, Käf. Europ., XXXIV, p. 3o.<br />

Sabandscha—Eskischehir. — Türkei (Burgas, Adrianopel).<br />

82. Dasytiscus nigripes Pic, L'Échange, 1894, p. 112; Schilsky in Küster, Käf. Europ.,<br />

XXXII, p. 68.<br />

Erdschias-Gebiet. — Von Akbès in Nordsyrien beschrieben.<br />

Familie Cleridae.<br />

83. Trichodes Reichet Muls. var. Klugi Kr. und var. imitator Reitt., Verh. naturf. Ver-<br />

Brunn, XXXII, 1894, p. 56.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nordsyrien (Akbès), Mesopotamien (Mardin).<br />

84. Trichodes laminatus Chevr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kleinasien (Angora — E.), Mesopotamien, Syrien.<br />

85. Trichodes inermis Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXII, p. 76.<br />

Erdschias, Illany-Dagh. — Konstantinopel, Kleinasien, Nordpersien, Araxestal.<br />

86. Trichodes quadriguttatus Ad.<br />

Erdschias. — Europäische Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Mesopotamien,<br />

Persien.<br />

87. Trichodes Korbianus n. sp. Gangib, var. cappadocicus Gangib.<br />

Erdschias, Illany-Dagh.<br />

88. Trichodes Heydeni Escher, var. anatolicus Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXII,<br />

p. 78.<br />

Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien, Nordmesopotamien, Kleinasien, Syrien.<br />

Familie Elateridae.<br />

89. Porthmidhis austriacus Schrank.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Balkanhalbinsel.<br />

90. Cardiophorus discicollis Herbst und var. Ganglbaueri Buysson, Ann. Soc. Ent. Fr.,<br />

1898, Bull., p. 259.<br />

Serai-Dagh, Illany-Dagh, Erdschias. — Mitteleuropa, Südrußland, Balkanhalbinsel,<br />

Kleinasien (Konia — v. B.), Rhodus, Kaukasus.<br />

91. Cardiophorus cinereus Herbst und var. testaceus F.<br />

Erdschias, Serai-Dagh. — Europa, Kleinasien, Transkaukasien.


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254 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

92. Cardiophorus incanus Er. (yersicolor Muls. et Rey.).<br />

Konia—Kaisarie. — Südfrankreich, Sardinien, Kleinasien (Biledjik, Eskischehir,<br />

Akschehir, Sultan-Dagh — v. B.).<br />

g3. Cardiophorus rubripes Germ.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Kaukasus.<br />

g4. Selatosomus latus F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien (Burna — v. B.), Syrien,<br />

Kaukasus, Sibirien.<br />

95. Agriotes lineatus F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

96. Agriotes pahidum Kiesw.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Ungarn, Griechenland, Kleinasien (Konia, Bulghar-Maaden<br />

— v. B.), Syrien.<br />

97. Synaptus filiformis F.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord- und Mitteleuropa, Italien, Balkanhalbinsel, Kleinasien,<br />

Syrien, Kaukasus, Turkestan, Sibirien.<br />

98. Silesis concolor Desbr.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Türkei, Kleinasien, Syrien.<br />

Familie Buprestidae.<br />

99. Julodis silicata Redtb.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Syrien (Antiochia), Kleinasien (Angora — E., Bulghar-<br />

Maaden — v. B.).<br />

100. Capnodis carbonaria Klug.<br />

Erdschias. — Türkei, Südrußland, Kaukasus, Armenien, Kleinasien, Syrien.<br />

101. Sphenoptera coracina Stev.<br />

Erdschias. — Südrußland, Kleinasien (Angora — E.), Syrien.<br />

102. Poecilonota variolosa dicercoides Reitt., Deutsch. Entom. Zeit., 1888, p. 426.<br />

Illany-Dagh. — Von Reitter nach Stücken von Wladiwostok als eigene Art beschrieben,<br />

aber gewiß nur eine Rasse der über den größten Teil der paläarktischen<br />

Region verbreiteten variolosa Payk.<br />

103. Coraebiis rubi L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

104. Coraebiis metallicus repletus Abeille de Perrin, Rev. d' Entom. Caen., XV, 1896, p. 277.<br />

Erdschias-Gebiet. Orientalische Rasse des über das südliche Mitteleuropa und das<br />

Mittelmeer-Gebiet verbreiteten metallicus Cast. Abeille de Perrin (elatus<br />

autor. nee F.).<br />

105. Coraebiis gibbicollis Illig. ; Abeille de Perrin, 1. c, p. 282.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet mit Ausnahme von Syrien und Ägypten.<br />

106. Coraebiis robustus Küst.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Transkaukasien.<br />

107. Acmaeodera seminata Abeille de Perrin, Ann. Soc. Ent. Fr., 1895, Bull., CXX.<br />

Ein Stück vom Erdschias-Gebiet. — Von Smyrna und vom Amanus in Nordsyrien<br />

beschrieben.<br />

108. Agrilus angustulus Illig.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 255<br />

Familie Dermestidae.<br />

109. Dermestes vulpinus L.<br />

Serai-Dagh. — Kosmopolitische Art.<br />

110. Dermestes bicolor F.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Kaukasus,<br />

in. Attagenus quadrimaculatus Kr.<br />

Iilany-Dagh. — Griechenland.<br />

112. Attagenus aurantiacus Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 189g, 274.<br />

Serai-Dagh bei Konia. — Von Akbès in Nordsyrien beschrieben.<br />

n3. Anthrenus scrophulariae L. und var. gravidus Küst.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk, Eskischehir—Ilgün. — Über den größten Teil der palaarktischen<br />

Region verbreitet.<br />

114. Anthrenus pimpinellae F. var. Goliath Muls. et Rey und var. delicatus Kiesw.<br />

Sabandscha—Eskischehir, Eskischehir—Ilgün. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />

Region verbreitet.<br />

115. Anthrenus verbasci L.<br />

Sabandscha—Eskischehir, Illany-Dagh. — Kosmopolitische Art.<br />

116. Anthrenus molitor Aube.<br />

Erdschias, Illany-Dagh. — Südeuropa.<br />

117. Curimus anatolicus n. sp.<br />

Ein Stück.vom Erdschias-Gebiet.<br />

Familie Byrrhidae.<br />

Familie Nitidulidae.<br />

118. Brachyleptus quadratics Sturm; Gangib., Käfer von Mitteleuropa, III, p. 457<br />

(canescens Reitt., Entom. Nachr., 1896, p. 295).<br />

Serai-Dagh bei Konia. — Östliches Mitteleuropa, Kaukasus, Armenien, Kleinasien<br />

(Akschehir — v. B.), Syrien.<br />

119. Brachyleptus Reitteri Gangib., 1. c, p. 457, Note (quadratus Reitt. nee Sturm).<br />

Eskischehir—Ilgün. — Türkei, Griechenland.<br />

120. Meligethes coracinus Sturm.<br />

Sabandscha—Eskischehir, Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil von<br />

Europa verbreitet.<br />

121. Meligethes lepidii Mill.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha. — Süddeutschland, östliches Mitteleuropa.<br />

Familie Phalacridae.<br />

122. Phalacrus coruscus Payk.<br />

Eskischehir—Ilgün, Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />

Region verbreitet.<br />

123. Olibrus bisignatus Küst.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Turkestan.<br />

124. Eustilbus atomarius L.<br />

Karaköi —Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.


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256 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Familie Lathridiidae.<br />

125. Corticaria (Melanophthalma) transversalis Gyllh.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. —Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

Familie Coccinellidae.<br />

126. Coccinella (Semiadalia) undecimnotata Schneid.<br />

Haidar-Pascha—Eskischehir, Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kaukasus,<br />

Kleinasien (Angora — E.; Sabandscha, Konia — v. B.).<br />

127. Coccinella (Coccinella) septempunctata L.<br />

Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh, Illany-Dagh, Erdschias. — Über den größten Teil<br />

von Europa, Nordafrika und Asien verbreitet.<br />

128. Coccinella (Coccinella) quatuordecimpiistulata L.<br />

Sabandscha—Eskischehir, Eskischehir—Ilgün, Erdschias. — Über den größten<br />

Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

12g. Coccinella (Coccinella) sinuatomarginata Fald.<br />

Illany-Dagh; Erdschias. — Mitteleuropa, Italien, Kaukasus, Kleinasien(Angora — E.).<br />

130. Coccinella (Thea) vigintiduopunctata L.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

131. Brurnus octosignatus Gebl.<br />

Serai-Dagh bei Konia, Illany-Dagh, Erdschias. — Sizilien, Balkanhalbinsel, Südrußland,<br />

Sibirien, Turkestan, Armenien, Kleinasien, Syrien.<br />

132. Hyperaspis reppensis Herbst var. femorata Motsch. *<br />

Erdschias-Gebiet. — Im südöstlichen Mitteleuropa, in Kleinasien und Armenien<br />

vorkommende Varietät der über den größten Teil der paläarktischen Region<br />

verbreiteten Art.<br />

133. Coccidula ruf a Herbst.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

134. Lithophilus graecus Reitt.<br />

Erdschias-Gebiet. — Griechenland, Kleinasien (Angora — E.; Konia — v. B.).<br />

135. Scymnus rubromaculatus Goeze.<br />

Sabandscha—Eskischehir. — Über den größten Teil der paläarktischen Region<br />

verbreitet.<br />

«<br />

136. Scymnus Apet^i Muls.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha, Illany-Dagh. Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-<br />

Gebiet.<br />

Familienreihe Heteromera.<br />

Familie Tenebrionidae.<br />

Teilweise von Herrn kais. Rat Edmund Reitter in Paskau determiniert.<br />

137. Zophosis punctata Brüll.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Die griechisch-anatolische typische Form der<br />

über das Mittelmeer-Gebiet weit verbreiteten Art.<br />

138. Adesmia anatolica Gangib, n. sp.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie, sechs Stücke vom Erdschias-Gebiet.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. • . 257<br />

i3g. Dailognatha caraboides Sol.<br />

Eskischehir—Ilgün, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Balkanhalbinsel, Transkaukasien,<br />

Nordpersien, Kleinasien, Syrien.<br />

140. Dailognatha puntila Baudi.<br />

Erdschias-Gebiet. — Armenien (Erzerum, Trapezunt), Kleinasien (Bulghar-Maaden<br />

— v. B.).<br />

141. Calyptopsis Escherichi Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXIX, 1900, p. i33.<br />

Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Angora beschrieben.<br />

142. Tentyria angulata Brüll.<br />

Eskischehir—Ilgün, Ilgün, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias.<br />

— Türkei, Griechenland, Kleinasien (Bulghar-Maaden — v. B.).<br />

143. Tentyria Wiedemanni Mén.<br />

Konia—rKaisarie. — Kleinasien (nach v. B. in Anatolien überall häufig).<br />

144. Adelostoma silicatimi Duponch.<br />

Konia—Kaisarie. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

145. Stenosis orientalis Brüll.<br />

Konia—Kaisarie. — Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien.<br />

146. Aids opaca Heyd.; Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XLII, 1904, p. 40.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasien (Angora — E.; Biledjik, Bulghar-Maaden<br />

— v. B.), nach Reitter auch in Griechenland.<br />

147. Blaps gigas L.<br />

Kaisarie. — Mittelmeer-Gebiet, Kanarische Inseln.<br />

148. Blaps tibialis Reiche und cT var. strigicollis Baudi.<br />

Eskischehir, Serai-Dagh, Ilgün, Konia—Kaisarie, Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias.<br />

— Griechenland, Kleinasien (Eskischehir, Salzsteppe — v. B.).<br />

149. Blaps tibiella Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, i8g3, p. 278.<br />

Kaisarie. — Nach Stücken von «Tscherdack» in Kleinasien beschrieben.<br />

150. Blaps mortisaga L.<br />

Kaisarie. — Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Transkaukasien.<br />

151. Blaps ocreata All.<br />

Konia—Kaisarie. — Kleinasien (Angora — E. ; nach v. B. in ganz Anatolien häufig).<br />

152. Blaps abbreviata Mén.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Südosteuropa bis Wien, Kleinasien (Sultan-Dagh<br />

— v. B.).<br />

153. Pimelia (Gedeon) Werneri Gangib, n. sp.<br />

Sechs Stücke vom Erdschias. — Auch bei Eskischehir von Dr. Franz Werner<br />

aufgefunden.<br />

154. Pachyscelis villosa Drap.<br />

Erdschias. — Griechenland, Kleinasien (Biledjik, Eskischehir — v. B.), Transkaukasien,<br />

Syrien.<br />

155. Pachyscelis quadricollis smyrnensis Kr.<br />

Eskischehir, Ilgün, Serai-Dagh, Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasiatische Rasse<br />

der in der typischen Form über Griechenland und Kreta verbreiteten quadricollis<br />

Brüll.<br />

156. Crypticus Pentheri Reitt. n. sp.<br />

Elf Stücke von der Route Konia—Kaisarie.<br />

157. Dendarus (Pandarinus) tenellus Muls.<br />

Serai-Dagh.-Türkei,Griechenland, Kleinasien (Sultan-Dagh -v.B.), Mesopotamien.


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258 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

158. Dendarus (Pandarinns) crenuîatus Mén.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias (zahlreich). — Südrußland,<br />

Türkei, Kleinasien, Armenien, Kaukasus.<br />

159. Pedinus Strabonis Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, p. 371.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Erdschias. — Konstantinopel, Kleinasien (nach v. B.<br />

in ganz Anatolien häufig), Transkaukasien.<br />

160. Pedinus curvipes Desbroch.<br />

Bujukdere, Haidar-Pascha. — Griechenland, Kleinasien.<br />

161. Opatrum geminatum Brüll.<br />

Serai-Dagh, Erdschias. — Balkanhalbinsel, Kleinasien (Angora — E.), Transkaukasien,<br />

Transkaspien.<br />

162. Gonocephalum pusilhim F.<br />

Eskischehir—Ilgün, Konia—Kaisarie, Erdschias. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet,<br />

Turkestan.<br />

163. Laena Theana Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 1899, p. 283.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Amasia beschrieben.<br />

164. Helops (Raiboscelis) syriacus Reiche.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Syrien, Kleinasien (Angora — E.; Eskischehir, Sultan-<br />

Dagh, Kodja-Kyr — v. B.).<br />

165. Helops (Entomogonus) Duchoni Reitt., Wien. Ent. Zeit., 1901, p. 18.<br />

Ein Stück vom Erdschias-Gebiet. — Nach Stücken von Akbès in Nordsyrien und<br />

Zeitun in Mesopotamien beschrieben.<br />

166. Helops (Helops) Pentheri Reitt. n. sp.<br />

15 Stücke vom Erdschias-Gebiet.<br />

167. Helops (Nalassus) plebejus Küst.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Griechenland, Kleinasien (Sabandscha, Biledjik — v. B.).<br />

168. Helops (Catomus) Frivalds^kyi Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, p. 749.<br />

Konia —Kaisarie. — Europäische Türkei.<br />

Familie Allecididae.<br />

16g. Hymenalia graeca Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, 2, 1896, p. 75.<br />

Illany-Dagh, Erdschiasgebiet. — Griechenland, Dalmatien, Türkei, Kleinasien (Angora<br />

— E.).<br />

170. Omophlina Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Erdschias-Gebiet, sechs Stücke.<br />

171. Cteniopus Bodemeyeri Reitt., Wien. Ent. Zeit., igo3, p. 257.<br />

Vier Stücke vom Illany-Dagh. — Nach Stücken von Karabunar in der Salzsteppe<br />

zwischen Konia und Eregli beschrieben.<br />

172. Cteniopus sulphuripes Germ.<br />

Illany-Dagh. — Östliches Mitteleuropa, Balkanhalbinsel.<br />

173. Omophlus pilosellus Kirsch.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias. — Kleinasien (Burna, Bulghar-Maaden — v. B.), Tinos.<br />

174. Omophlus flavipennis Küst.<br />

Serai-Dagh, Eskischehir—Ilgün, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Balkanhalbinsel,<br />

Kleinasien (Angora — E.; Salzsteppe — v. B.), Transkaukasien.<br />

175. Omophlus curtulus Kirsch.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.).


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 25 g<br />

Familie Mordellidae.<br />

Determiniert von J. Schilsky in Berlin.<br />

176. Mordella aculeata L. mit var. velutina Era.<br />

Sabandscha, Illany-Dagh, Erdschias. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />

Region verbreitet.<br />

177. Mordellistena brevicauda Boh.<br />

Illany-Dagb, Erdschias. — Europa, Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.), Syrien.<br />

178. Mordellistena puntila Gyllh.<br />

Eskischehir—Ilgün, Illany-Dagh. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

179. Anaspis (Silaria) varians Muls.<br />

Illany-Dagh. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

Familie Meloidae.<br />

180. Meloë proscarabaeus L.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Europa, Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />

Eskischehir, Konia, Akschehir, Boz-Dagh, Sultan-Dagh, Bulghar-Maaden —<br />

— v. B.), 1 Turkestan.<br />

181. Meloë hunganis Schrank.<br />

Konia—Kaisarie. — Südliches Mitteleuropa, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />

Eskischehir — v. B.).<br />

182. Meloë cicatricosus Leach.<br />

Konia—Kaisarie. — Mitteleuropa, Kleinasien (Eskischehir — v. B.).<br />

183. Meloè' hiccius Rossi.<br />

Konia—Kaisarie. — Südeuropa, Kaukasus, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />

Eskischehir, Gök-Dagh — v. B.), Turkestan.<br />

184. Meloë erythrocnemis Pall.<br />

Konia—Kaisarie. — Italien, Dalmatien, Griechenland, Südrußland, Kleinasien<br />

(Angora — E.J Eskischehir, Kodja-Kyr — v. B.), Turkmenien.<br />

185. Meloë Olivieri Chevr.<br />

Konia—Kaisarie. — Kleinasien (Angora — E.; Eskischehir, Dorylaion, Kodja-<br />

Kyr, Konia — v. B.), Persien.<br />

186. Cerocoma Mühlfeldi Gyllh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Östliches Mitteleuropa, Östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />

187. Mylabris quadripunctata L. und var. Adamsi Fisch.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

188. Mylabris floralìs Pali.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Sibirien.<br />

189. Mylabris scabiosae Oliv.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Kleinasien (Angora — E.), Syrien,- Persien.<br />

190. Mylabris fusca galatiensis Esch., Stett. Ent. Zeit., 1897, p. 3g.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nach Stücken von Angora beschriebene Rasse der über<br />

Kleinasien, Syrien und Persien verbreiteten^/nsca Oliv.<br />

191. Mylabris impar Thunbg. (grisescens Tausch., Mars.).<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Südrußland, Transkaukasien, Kleinasien (Angora — E.).<br />

192. Mylabris laevicollis Mars.<br />

Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien, Armenien (Erzerum).<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 19


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2ÓO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

ig3. Mylabris Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Illany-Dagh, Erdschias.<br />

194. Mylabris crocetta Pall, mit var. brunnea Esch., Stett. Ent. Zeit., 1897, p. 41.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie (sehr zahlreich), Erdschias. — Ungarn, Südrußland,<br />

Balkanhalbinsel, Kleinasien (Angora — E. ', Bulghar-Maaden — v. B.), Syrien.<br />

195. Mylabris miinda Esch., Stett. Ent. Zeit., 1897, p. 38.<br />

Serai-Dagh, ein Stück. — Kleinasien, nach Stücken von Angora beschrieben, von<br />

v. B. auch in den Vorbergen des cilicischen Taurus bei Zanapa und Burna<br />

gesammelt.<br />

196. Lydus (Alosimus) syriacus L.<br />

Konia—Kaisarie. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

197. Lydus (Alosimus) chalybaeus Tausch, var. obscurus Esch., Deutsch, Ent. Zeit.,<br />

1896, p. 224.<br />

Erdschias-Gebiet. — Von Angora beschriebene Varietät der über die Türkei, Südrußland,<br />

Transkaukasien, Kleinasien und Mesopotamien verbreiteten Art.<br />

198. Lydus (Alosimus) collaris F.<br />

Konia—Kaisarie. — Südrußland, Transkaukasien, Kleinasien, Persien.<br />

199. Zonitis sexmaculata Oliv.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.),Syrien.<br />

Familie Oedemeridae.<br />

200. Asclera haemorrhoidalis Schmidt.<br />

Boz-Oyuk. — Türkei, Kleinasien (Angora — E.; Konia — v. B.).<br />

201. Oedemera caudata Seidl., Naturg. Ins. Deutschi., V, 2, 1899, p. 918.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha, Sabandscha—Eskischehir. — Sardinien, Sizilien,<br />

Italien, Dalmatien, Griechenland, Kleinasien.<br />

202. Mycterus umbellatarum F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

Familienreihe Phytophaga.<br />

Familie Cerambycidae.<br />

203. Lettura unipunetata F. var. uninstigmata (sic!) Pic, Mat. Longic, i er cah., 1891,<br />

p. 9 (var. ininstigmata [sic!] Pic, Catalogue Longic, 1900, p. 26).<br />

Ein Stück vom Illany-Dagh. — Durch den Mangel des normalen schwarzen Discalpunktes<br />

der Flügeldecken ausgezeichnete Varietät der über das südliche<br />

Mitteleuropa und über das Mittelmeer-Gebiet verbreiteten unipunetata F.<br />

204. Leptura (Stenura) bifasciata Müll.<br />

Illany-Dagh. — Mittel- und Südeuropa, Transkaukasien, Sibirien.<br />

205. Cartallum ebulinum L.<br />

Serai-Dagh, Eskischehir—Hgün, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

206. Cerambyx dux Fald.<br />

Erdschias-Gebiet. — Türkei, Kleinasien (Bulghar-Maaden — v. B.), Syrien, Transkaukasien.<br />

207. Plagionotus Bobelayei Brüll.<br />

Erdschias-Gebiet. — Griechenland, Kleinasien (Angora — E.), Transkaukasien,<br />

Persien.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 261<br />

208. Phymatodes testaceus L.<br />

Konia—Kaisarie. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Madeira, Nordamerika.<br />

20g. Dorcadion ferruginipes Küst.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Europäische Türkei, Kleinasien (Skutari — E.).<br />

210. Dorcadion sericatum Kryn. var. micans Kr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Kaukasus, Transkaukasien, Kleinasien (Angora<br />

— E.J Bulghar-Maaden — v. B.).<br />

211. Dorcadion condensatimi var. punctipenne Küst.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Türkei (Konstantinopel), westliches Kleinasien.<br />

212. Dorcadion divisimi Germ. var. subinterruptum Pic, Mat. Longic.,3 Ème cah., igoo,p. 12.<br />

Ein Stück vom Serai-Dagh. — Var. subinterruptum Pic und var. indivisum Pic<br />

(beide 1. c. nach Stücken von Konia beschrieben) bilden zusammen eine ausgesprochene<br />

Rasse des divisum, die mir auch aus der Ausbeute v. B. in<br />

Stücken von der Kodja-Kyr als divisum var. exiguum Dan. i. 1. vorliegt.<br />

D. divisum Germ, ist in zahlreichen Rassen über die europäische und kleinasiatische<br />

Türkei, über Griechenland und die griechisch-kleinasiatischen Inseln<br />

verbreitet.<br />

213. Dorcadion infernale Muls. g var. revestitum K. Dan., München. Koleopt. Ztschr.,<br />

I, igo3, p. 332.<br />

Serai-Dagh. — Kleinasien (Angora — E. 5 Biledjik, Eskischehir, Karaköi, Akschehir,<br />

Bulghar-Maaden — v. B.).<br />

214. Neodorcadion bilineatum Germ.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari. — Südungarn, Siebenbürgen, Rumänien, Bulgarien,<br />

Türkei.<br />

215. Neodorcadion segne Muls.<br />

Bnjukdere (europäische Türkei). — Türkei (Konstantinopel).<br />

216. Agapanthia Walteri Reitt., Wien. Ent. Zeit., i8g8, p. i32.<br />

Illany-Dagh. — Armenien (Erzerum), Mesopotamien (Mardin).<br />

217. Agapanthia violacea F. {cyanea Herbst).<br />

Sabandscha—Eskischehir. — Südliches Mitteleuropa, Südeuropa, Kleinasien (Biledjik<br />

— v. B.), Kaukasus, Sibirien.<br />

218. Agapanthia cardili L.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Kaukasus.<br />

2ig. Saperda populaea L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

220. Phytoecia pustulata Schrank.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Östliches Mitteleuropa und Mittelmeer-Gebiet, Turkestan.<br />

221. Phytoecia rufimana Schrank var. Baccueti Brüll.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Östliches Mitteleuropa und Mittelmeer-Gebiet.<br />

Familie Chrysomelidae.<br />

121. Donacia bicolora Zschach.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Transkaukasien, Kleinasien<br />

(Sabandscha — v. B.).<br />

223. Labidostomis frontalis Weise in v. Bodemeyer, Quer durch Kleinasien in den<br />

Bulghar-Dagh, p. 162.<br />

19*


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2Ô2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Ein Stück vom Serai-Dagh. — Kleinasien, nach Stücken von Konia, Burna und<br />

Bulghar-Maaden beschrieben.<br />

224. Clytra valerianae Mén.<br />

Konia—Kaisarie. — Südrußland, Transkaukasien, Kieinasien (Angora— E.J Akschehir,<br />

Konia — v. B.).<br />

225. Clytra novempunctata 01. (elata F. Weise).<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

226. Clytra atraphaxidis Pali.<br />

Illany-Dagh. — Südeuropa, Kleinasien (Akschehir, Konia — v. B.).<br />

227. Gynandrophthalma hypocrita Lac.<br />

Bujukdere (europäische Türkei). — Serbien, Bulgarien, Türkei.<br />

228. Coptocephala imi/asciata Scop.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Mittel- und Osteuropa.<br />

229. Cryptocephalus ilicis Oliv.<br />

Insel Prinkipo. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

230. Cryptocephalus concolor Suffr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Türkei, Kleinasien (Angora — E.; Konia, Zanapa — v. B.),<br />

Transkaukasien.<br />

231. Cryptocephalus aureolus Suffr.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Mittel- und Südeuropa, Transkaukasien, Syrien.<br />

232. Cryptocephalus trimaculatus Rossi.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Südeuropa, Kleinasien (Angora —<br />

E.; Konia, Burna — v. B.), Transkaukasien.<br />

233. Pachybrachis tessellatus orientalis Weise, Deutsch. Ent. Ztschr., 1894, p. 144.<br />

Erdschias-Gebiet. — Vom Araxestale beschriebene Rasse des über das südliche<br />

Mitteleuropa, über Italien, die Balkanhalbinsel, Kleinasien und Transkaukasien<br />

verbreiteten tessellatus 01.<br />

234. Pachybrachis Pentheri n. sp. Gangib.<br />

Illany-Dagh.<br />

235. Pseudocolaspis rubripes Schauf.; Weise, Deutsch. Ent. Ztschr., 1889, p. 58.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Griechenland, Kreta, Cypern.<br />

236. Tintarella Olivieri Fairm.<br />

Serai-Dagh. — Türkei (Konstantinopel), Kleinasien (Eskischehir, Akschehir, Sultan-Dagh<br />

— v. B.).<br />

237. Chrysomela lurida L.<br />

Serai-Dagh. — Mitteleuropa, Dalmatien, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik, Eskischehir,<br />

Dorylaion, Bulghar-Maaden — v. B.), Transkaukasien.<br />

238. Chrysomela gypsophilae Küst.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.; Biledjik,<br />

Burna, Bulghar-Maaden — v. B.), Syrien.<br />

23g. Chrysomela sellata Weise, Deutsch. Ent. Ztschr., 1894, p. 92.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. — Kleinasien (von Amasia beschrieben),<br />

Mesopotamien.<br />

240. Chrysomela menthastri Suffr.<br />

Haidar-Pascha bei Skutari, Konia—Kaisarie. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien<br />

(Angora— E.; Biledjik, Bulghar-Maaden — v. B.), Transkaukasien,<br />

Sibirien.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera.<br />

241. Entomoscelis adonidis Pali.<br />

Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Mittel- und Süddeutschland,<br />

östliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

242. Entomoscelis suturalis Weise, Naturg. Ins. Deutschi., VI, p. 312.<br />

Konia—Kaisarie. — Südrußland, Türkei, Griechenland, Kleinasien (nach v. B.<br />

durch ganz Anatolien häufig).<br />

243. Plagiodera versicolora Laich.<br />

Konia —Kaisarie. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

244. Malacosoma collaris Humm. var.ßavipes Heyd.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nach Stücken von Lenkoran beschriebene Varietät der über<br />

Südrußland, Sibirien, Transkaukasien, Kleinasien und Syrien verbreiteten Art.<br />

245. Phyllobrotica elegans Kr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Türkei, Kleinasien, Transkaukasien.<br />

246. Diorrhabda Fischeri Fald.<br />

Illany-Dagh. — Transkaukasien, Kleinasien (Eskischehir, Konia — v. B.).<br />

247. Adimonia circumdata Duftschm. var. jucunda Fald.).<br />

Ilgün. — Nord- und Mitteleuropa, östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />

248. Adimonia orientalis Osculati.<br />

Ilgün. — Persien, Armenien, Kleinasien, Syrien.<br />

24g. Chalcoides aurata Marsh.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Europa, Kleinasien (Angora — E.; Sabandscha — v. B.).<br />

250. Psylliodes chrysocephala L.<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha. — Europa, Kleinasien (Biledjik — v. B.).<br />

251. Psylliodes luteola Müll.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Transkaukasien, Kleinasien (Angora — E.;<br />

Karaköi — v. B.).<br />

252. Phyllotreta undulata Kutsch.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

253. Phyllotreta nemorum L.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

254. Phyllotreta poeciloceras Com., Bedel Fn. Col. Bass. Seine, V, p. 185, 3oo (criiciferae<br />

Weise nee Goeze).<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

255. Phyllotreta nigripes F.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Europa, Transkaukasien.<br />

256. Cassida vibex L. var. pannonica Suffr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

257. Cassida prasina Illig.<br />

Sabandscha. — Mitteleuropa, östliches Mittelmeer-Gebiet.<br />

258. Cassida subferriiginea Schrank.<br />

Illany-Dagh. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

Familie Larndae.<br />

Determiniert von Dr. Karl Daniel in München.<br />

25g. Laria {Mylabris Geoffr., Bruchus L.) nubila Boh. (rußpes Baudi nee Herbst).<br />

Haidar-Pascha—Sabandscha, Sabandscha. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.


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204 Dr. A. Penther-Dr. Ë. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Èrdschias-Dagh.<br />

260. Laria gilva Gyllh.<br />

Illany-Dagh, Kaisarie. — Frankreich, Mittelmeer-Gebiet, Buchara, Turkestan.<br />

261. Laria lencophaea All.<br />

Illany-Dagh. — Griechenland, Kreta, Cypern, Syrien.<br />

262. Laria obscuripes Gyllh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

263. Laria olivacea Germ.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

264. Laria unicolor Oliv, (cisti Baudi nee F.).<br />

Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

265. Laria cinerascens Gyllh.<br />

Illany-Dagh, Kaisarie. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

266. Laria nana Germ.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

267. Laria bitnaculata Oliv.<br />

Sabandscha, Karaköi—Boz-Oyuk. — Frankreich, Mittelmeer-Gebiet.<br />

268. Laria varia Oliv.<br />

Sabandscha—Eskischehir. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

26g. Laria imbricornis Panz.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

270. Laria tibiella Gyllh.<br />

Illany-Dagh, Kaisarie. — Frankreich, Griechenland.<br />

271. Spermophagus cisti F.; Schilsky, Käf. Europ., XLI, 1905, p. 3 (cardui Boh., sericeus<br />

Geoffr., Bedel).<br />

Bujukdere (europäische Türkei). — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet,<br />

Turkmenien.<br />

Familienreihe Rhynchophora.<br />

Determiniert von Dr. Karl Daniel und Oberst Schultze in München.<br />

Familie Anthribidae.<br />

272. Urodon pygmaeus Gyllh.<br />

Kaisarie. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

273. Urodon suturalis F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

Familie Ciirculionidae.<br />

274. Otiorrhynchus peregrinus Stierl.<br />

Erdschias-Gebiet.—Türkei (Konstantinopel), Kleinasien (Biledjik, Bos-Dagh —v. B.).<br />

275. Otiorrhynchus latinasus Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 1898, p. 354.<br />

Serai-Dagh bei Konia. — Kleinasien (Eskischehir, Dorylaion, Sultan-Dagh —<br />

v. B., nach Stücken von Konia beschrieben).<br />

276. Otiorrhynchus caesareus K. Dan. n. sp.<br />

Eine Anzahl Stücke aus dem Erdschias-Gebiet.<br />

277. Otiorrhynchus amanus Reitt., Wien. Ent. Zeit., XXIII, 1904, p. 159. x )<br />

l ) Dr. Karl Daniel hat diese Art bereits vor Publikation des Ot. amanus Reitt. als neu erkannt,<br />

mit dem Namen ciliciensis belegt und eine Diagnose derselben eingesandt. Später stellte er fest,<br />

daß sie mit dem seither beschriebenen Ot. amanus Reitt. identisch ist.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 265<br />

Sechs Stücke vom Erdschias-Gebiet. — Kleinasien (Bulghar-Maaden, Kara-Göl —<br />

v. B.).<br />

278. Polydrusus coruscus Germ.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Mitteleuropa, Kleinasien (Konia — v. B.).<br />

279. Polydrusus Delagrangei Desbroch., Frelon, II, 1892, p. i.<br />

Sabandscha. — Kleinasien (nach v. B. in ganz Anatolien häufig).<br />

280. Ptochus setosus Boh.<br />

Illany-Dagh. — Transkaukasien.<br />

281. Eusomus Beckeri Tourn.; Reitt., Wien. Ent. Zeit., 1904, p. 89.<br />

Erdschias-Gebiet. — Östliches Mitteleuropa, Transkaukasien, Transkaspien, ..Turkestan.<br />

282. Eusomus (Eusomomorphus nov. subg.) oligops K. Dan. n. sp.<br />

Drei Stücke vom Erdschias-Gebiet.<br />

283. Pholicodes Desbrochersi Stierl., Mitt. Schweiz. Ent. Ges., VII, 1884, p. 109.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kleinasien.<br />

284. Psalidium neglectum Faust, Hör. Soc. Ent. Ross., XXIV, p. 295.<br />

Konia—Kaisarie, Ilgün. — Kleinasien (Amasia).<br />

285. Psalidium spec, prope vestitimi Waltl sec. Dr. Karl Daniel.<br />

Zwei Stücke vom Serai-Dagh, ein Stück von der Route Konia—Kaisarie. Die<br />

Feststellung dieser Art muß einem zukünftigen Bearbeiter der revisionsbedürftigen<br />

Gattung Psalidium vorbehalten bleiben.<br />

286. Cleonus (Bothynoderus) angulicollis Chevr.<br />

Erdschias-Gebiet. — Türkei.<br />

287. Cleonus (Conorrhynchus) nigrivittis Pali.<br />

Konia—Kaisarie. — Südostrußland, Transkaspien, Transkaukasien.<br />

288. Cleonus (Pachycerus) cordiger Germ, (albarius Gyllh.).<br />

Erdschias-Gebiet. Mittel- und Südeuropa.<br />

289. Cleonus (Cyphocleonus) tigrinus Panz.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Transkaukasien, Persien.<br />

290. Lärinus inaequalicollis Cap.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Turkestan, Kleinasien, Syrien.<br />

291. Larinus latus Herbst.<br />

Kaisarie, Erdschias. — Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.; Kodja-Kyr, Sultan-<br />

Dagh — v. B.), Transkaukasien, Persien.<br />

292. Larinus anceps Reitt., Deutsch. Ent. Ztschr., 1896, p. 42.<br />

Zwei Stücke vom Illany-Dagh. — Nach Stücken von Ordubad im Araxestale beschrieben.<br />

293. Larinus grisescens Gyllh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Syrien, Persien.<br />

294. Liparus (Trysibius) graecus Brüll.<br />

Ein Stück vom Serai-Dagh. — Rumänien, Türkei, Griechenland, griechisch-kleinasiatische<br />

Inseln, Kleinasien (Eskischehir, Sultan-Dagh — v. B.).<br />

295. Phytonomus anceps Boh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südrußland, Transkaspien.<br />

296. Phytonomus arator L.<br />

Illany-Dagh. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Sibirien.<br />

297. Phytonomus trilineatus Marsh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet. .


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2.66 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

298. Pseudostyphlus Piliimnus Gyllh.<br />

Sabandscha. — Nord- und Mitteleuropa.<br />

29g. Myorrhinus albolineatus F.<br />

Eskischehir—Ilgün, Ilgün, Erdschias-Gebiet. — Östliches Mitteleuropa, Transkaukasien.<br />

300. Haptomerus Schneiden Kirsch, Verh. nat. Ver. Brunn, XVII, 1878, p. 32.<br />

Erdschias-Gebiet. — Transkaukasien (Kiptschakh am Fuße des Alagoesgebirges,<br />

Araxestal).<br />

301. Haptomerus Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Ein Stück vom Illany-Dagh und ein Stück vom Erdschias.<br />

302. Smîcronyx syriacus Faust, Wien. Ent. Zeit., 1887, p. 88.<br />

Ein Stück von Ilgün. — Nach Stücken von Haifa in Syrien beschrieben.<br />

303. Phrydiuchus topiarius Germ.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

304. Ceiithorrhynchus pulvinatus Gyllh.<br />

Illany-Dagh. — Europa, Sibirien, Transkaukasien, Kleinasien (Angora — E.).<br />

305. Ceuthorrhynchus pervicax Weise.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Deutschland, Ungarn, Transkaukasien, Irkutsk.<br />

306. Ceuthorrhynchus nanus Gyllh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Turkestan.<br />

307. Baris grandicollis Schultze n. sp.<br />

Ein Stück von der Route Konia—Kaisarie.<br />

308. Balaninus villosus F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord-, Mittel- und Südeuropa, Kleinasien (Angora — E.;<br />

Biledjik, Konia, Burna — v. B.).<br />

309. Balaninus (Balanobius) crux F.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />

310. Gymnetron tetrum F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet,<br />

auch in Nordamerika.<br />

311. Gymnetron antirrhini Payk., Bedel. Fn. Col. Bass. Seine, VI, p. 145, 3o7 (iioctis<br />

autor. non Herbst).<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

312. Miarus plantarum Germ.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />

313. Cionus tuberculosus Scop. (verbasci F.).<br />

Sabandscha. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />

314. Cionus Olivieri Rosensch.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Syrien, Kleinasien, Transkaukasien,<br />

Transkaspien, Turkestan.<br />

315. Cionus olens F.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mittel- und Südeuropa, Transkaukasien, Armenien.<br />

316. Nanophyes rubricus Rosh.<br />

Karaköi—Boz-Oyuk. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

317. Apion sanguineum Degeer.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

318. Apion viciae Payk.<br />

Sabandscha. — Nord- und Mitteleuropa, Transkaukasien.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleopterä. 267<br />

3ig. Apion facetum Gyllh. (Sundevali Boh.).<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord-, Mittel- und Südeuropa.<br />

320. Apion reflexum Gyllh.<br />

Erdschias-Gebiet. — Mitteleuropa, Italien, Transkaukasien.<br />

321. Apion trifolii L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

322. Apion elegantulum Germ.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über die paläarktische Region verbreitet.<br />

Familienreihe Lamellicornia.<br />

Familie Lucantnae.<br />

323. Lucanus ibericus Motsch.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kaukasus, Armenien, Kleinasien.<br />

Familie Scarabaeinae.<br />

324. Scarabaeus sacer L.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet, Zentralasien.<br />

325. Scarabaeus pius Illig.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Östliches Mittelmeer-Gebiet, Zentralasien.<br />

326. Scarabaeus puncticollis Latr.<br />

Serai-Dagh, Konia —Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet.<br />

327. Sisyphus Schaffen L. var. Boschniaki Fisch.<br />

ßujukdere, Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Sibirien.<br />

328. Gymnopleurus pilularius L.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelrneer-Gebiet,<br />

Transkaspien.<br />

32g. Gymnopleurus cantharus Erichs.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

330. Gymnopleurusflagellatus F.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Mittelmeer-Gebiet, Transkaspien,<br />

Turkestan, Sibirien.<br />

331. Copris lunaris L.<br />

Eskischehir—Ilgün, Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen<br />

Region verbreitet.<br />

332. Onthophagus Amyntas Oliv.<br />

Bujukdere, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Südliches Mitteleuropa, Mittelmeer-<br />

Gebiet, Turkestan.<br />

333. Onthophagus Weisei Reitt.<br />

Erdschias-Gebiet. — Südliches Mitteleuropa, Südeuropa, Syrien, Kleinasien (Biledjik,<br />

Akschehir, Bulghar-Maaden — v. B.), Transkaukasien.<br />

334. Onthophagus fracticornis Preyßl.<br />

Bujukdere. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Transkaspien.<br />

335. Onthophagus marginalis Gebl.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias. — Griechenland, Syrien, Kleinasien (Biledjik, Eskischehir,<br />

Akschehir — v. B.), Transkaukasien, Persien, Transkaspien, Turkestan,<br />

Songarei, Mandschurei, Nordchina.


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2Ó8 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

336. Onthophagus furcatus F.<br />

Konia—Kaisarie. — Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Transkaukasien.<br />

337. Onthophagus ovatus L.<br />

Bujukdere. — Europa, Syrien, Kleinasien, Transkaukasien.<br />

338. Oniticellus fulviis Goeze.<br />

Bujukdere. — Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet, Buchara, Turkestan.<br />

339. Aphodius (Colobopterus) erraticus L.<br />

Bujukdere. — Über den größten Teil der palaarktischen Region verbreitet, auch<br />

in Nordamerika.<br />

340. Aphodius (Calamosternus) granarins L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kosmopolitische Art.<br />

341. Aphodius (Bodilus) lugens Creutz.<br />

Konia—Kaisarie. — Europa, Transkaukasien.<br />

342. Aphodius (Bodilus) punctipennis Erichs.<br />

Erdschias-Gebiet. — Ungarn, Türkei, Transkaukasien, Turkmenien, Turkestan.<br />

343. Aphodius (Acrossus) lu ri dus F.<br />

Konia—Kaisarie. — Europa, Transkaukasien, Zentralasien.<br />

344. Heptaulacus sus Herbst.<br />

Erdschias-Gebiet. — Europa, Transkaukasien.<br />

Familie Melolonthinae.<br />

345. Glaphyrus varians Mén. mit var. variabilis Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI,<br />

1903, p. I3I.<br />

Die typische Form vom Erdschias, die Varietät vom Illany-Dagh. — Kleinasien<br />

(Angora — E.), Mesopotamien.<br />

346. Amphicoma (Pygopleurus) vulpes F.<br />

Var. chrysonota Brüll, vom Serai-Dagh, var.foina Reitt. von der Route Haidar-<br />

Pascha—Sabandscha, var. cyanescens Reitt. von Bujukdere. — Südrußland,<br />

Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Mesopotamien, Transkaukasien.<br />

347. Amphicoma (Eulasia) bicolor Waltl.<br />

Eskischehir—Ilgün. — Türkei, Kleinasien.<br />

348. Amphicoma (Eulasia) corniculata Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, igo3,<br />

P. 147-<br />

Zahlreich von der Route Konia—Kaisarie, ferner vom Serai-Dagh. — Nach einem<br />

Ç von Konia beschrieben.<br />

349. Amphicoma (Eulasia) arctos Pali. var. anatolica Reitt., 1. c, p. 148.<br />

Konia—Kaisarie. — Nach Stücken von Angora beschriebene Varietät der über<br />

die Türkei, über Kleinasien, Nordsyrien und Persien verbreiteten Art.<br />

350. Amphicoma (Eulasia) Ithae Reitt., 1. c, p. 151 —papaveris Sturm var.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nach syrischen Stücken als eigene Art beschrieben, aber nach<br />

m<strong>einer</strong> Ansicht von der über Syrien, Kleinasien, Armenien und Mesopotamien<br />

verbreiteten papaveris nicht spezifisch verschieden.<br />

351. Homaloplia spiraeae Pall. var. limbata Kryn.<br />

Konia—Kaisarie. Östliches Mitteleuropa, Südrußland, Sibirien.<br />

352. Hoplia Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Vier Stücke vom Erdschias-Gebiet.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 26g<br />

353. Pseudotrematod.es Frivalds\kyi Mén.<br />

Eskischehir—Ilgün, Serai-Dagh, Konia—Kaisarie. — Türkei, Griechenland, Kleinasien.<br />

354. Rhi^otrogus (Amphimalhis) solstitialis setosus Brenske; Reitt., Verh. naturf. Ver.<br />

Brunn, XL, 1902, p. 235.<br />

Erdschias-Gebiet. — Nach südrussischen und kaukasischen Stücken beschriebene<br />

Rasse des über den größten Teil der paläarktischen Region verbreiteten<br />

solstitialis L.<br />

355. Polyphylla Olivieri Lap.<br />

Engur-Göl—Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias. — Syrien, Kleinasien, Transkaukasien,<br />

Persien.<br />

356. Blitopertha lineata F.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet, v-dr.flavipennis Reitt. (Verh. naturf. Ver. Brunn,<br />

XLI, igo3, p. 86) von der Route Eskischehir—Ilgün. — Balkanhalbinsel;<br />

Kleinasien, Syrien, Transkaukasien, Transkaspien.<br />

357. Anisoplia syriaca Burm.<br />

Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. —'• Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Ägypten.<br />

358. Anisoplia signata Fald.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kaukasus, Armenien, Kleinasien.<br />

35g. Pentodon idiota ottomanus Reitt., Verh. naturf. Ver. Brunn, XXXVII, 1898, p. 18.<br />

Serai-Dagh, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Kleinasiatische Rasse des in<br />

der typischen Form über Ungarn, die Balkanhalbinsel, Südrußland und<br />

Transkaukasien verbreiteten idiota Herbst.<br />

360. Oxythyreafunesta Poda.<br />

Bujukdere. — Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeer-Gebiet.<br />

361. Oxythyrea cinctella Schaum.<br />

Bujukdere, Insel Prinkipo, Kaisarie, Illany-Dagh, Erdschias. — Türkei, Griechenland,<br />

Syrien, Kleinasien, Transkaukasien, Persien, Turkestan.<br />

362. Epicometis hirtella L.<br />

Bujukdere, Insel Prinkipo, Konia—Kaisarie, Erdschias-Gebiet. — Über den<br />

größten Teil von Europa und das östliche Mittelmeer-Gebiet verbreitet.<br />

363. Epicometis squalida L.<br />

Bujukdere, Insel Prinkipo. — Mittelmeer-Gebiet, Kanarische Inseln.<br />

364. Cetonia aurata L.<br />

Erdschias-Gebiet. — Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet.<br />

365. Potosia funesta Mén.<br />

Illany-Dagh, Erdschias. — Türkei, Kleinasien, Armenien, Syrien.<br />

366. Potosia angustata Germ, mit var. coerulescens Schilsky und var. Diocletiana Reitt.<br />

Zahlreichauf dem Illany-Dagh und Erdschias. — Balkanhalbinsel, Kleinasien, Syrien.<br />

367. Potosia (Netocia) hungarica armeniaca Mén.<br />

Erdschias-Gebiet. — Kaukasisch-zentralanatolische Rasse der über das östliche<br />

Mitteleuropa, das östliche Mittelmeer-Gebiet, Persien, Transkaspien, Turkestan<br />

bis in die Mongolei verbreiteten hungarica Scop.<br />

368. Potosia (Netocia) vidua Gory und var. adspersa Waltl.<br />

Die typische Form vom Erdschias-Gebiet, die var. adspersa von Bujukdere. —<br />

Türkei, Griechenland, Kleinasien, Transkaukasien, Persien, Syrien, Ägypten.<br />

36g. Potosia (Netocia) afßicta Gory.<br />

Erdschias-Gebiet. Türkei, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Arabien.


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270 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Beschreibungen oder Diagnosen der neuen Arten und Formen.<br />

1. Bembidium (Peryphus) argaeicola Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

2. Sphodrus (Taphoxenus) Cerberus Gangib. Kaisarie.<br />

3. Pterostichus (Poecilus) Korbi sublaevicollis Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

4. Zabrus Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

5. » iconiensis Gangib. Route Konia—Kaisarie.<br />

6. Philonthus Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

7. Trichodes Korbianus Gangib, var. cappadocicus Gangib. Illany-Dagh.<br />

8. Curimus anatolicus Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

9. Adesmia anatolica Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

10. Pimelia (Gedeon) Werneri Gangib. Erdschias-Gebiet, Eskischehir.<br />

11. Crypticus Pentheri Reitt. Route Konia—Kaisarie.<br />

12. Helops Pentheri Reitt. Erdschias-Gebiet.<br />

13. Omophlina Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

14. Mylabris Pentheri Gangib. Erdschias, Illany-Dagh.<br />

15. Pachybrachis (Pachystilus) Pentheri Gangib. Illany-Dagh.<br />

16. Otiorrhynchus caesareus K. Dan. Kaisarie.<br />

17. Eusomus {Eusomomorphus K. Dan. nov. subg.) oligops K. Dan. Kaisarie.<br />

18. Haptomerus Pentheri Gangib. Erdschias, Illany-Dagh.<br />

19. Baris grandicollis Schultze. Konia.<br />

20. Hoplia Pentheri Gangib. Erdschias-Gebiet.<br />

1. Bembidium (Peryphus) argaeicola Gangib, n. sp.<br />

Durch die hinter der Mitte erweiterten, nach vorne verengten, an den Schultern<br />

in auffällig flacher Kurve gerundeten Flügeldecken habituell aberrant, weiter durch die<br />

geringe Größe, die ganz schwarzen Fühler, die verhältnismäßig kurzen und kräftigen<br />

Beine und die feinen Punktstreifen der Flügeldecken ausgezeichnet.<br />

Die Oberseite metallisch dunkelblau, die Mandibeln braunrot, die Fühler ganz<br />

schwarz, die Beine pechbraun mit ausgedehnt braunroter Wurzel der Schienen. Die<br />

Taster fehlen dem einzigen vorliegenden Stücke. Der Kopf kaum breiter als bis zum<br />

Vorderrande des Clypeus lang, hinter den Augen nicht plötzlich, sondern allmählich<br />

gegen die Halspartie verengt, die Schläfen daher nicht sehr kurz, sondern fast ein Drittel<br />

des Längsdurchmessers der Augen erreichend. Die Oberseite des Kopfes nahezu glatt.<br />

Die Fühler schlank, mit gestreckten Gliedern, die Mitte des Körpers etwas überragend.<br />

Der Halsschild herzförmig, an der jederseits etwas abgeschrägten Basis fast von derselben<br />

Breite wie am flach ausgebuchteten Vorderrande, im vorderen Drittel gerundet<br />

erweitert, an der breitesten Stelle aber nur wenig breiter als in der Mittellinie lang, im<br />

basalen Viertel mit nicht ganz parallelen, sondern ein wenig nach hinten konvergierenden<br />

Seiten. Der Winkel, den die scharfen, lang abgesetzten Hinterecken des Halsschildes<br />

bilden, etwas größer als ein rechter. Die schmale Seitenrandkehle des Halsschildes<br />

längs der stärkeren Rundung in der vorderen Hälfte deutlich erweitert. Die<br />

großen und tiefen, außen von einem scharfen Längsfältchen begrenzten seitlichen Basaleindrücke<br />

des Halsschildes und die dieselben verbindende schmale bogenförmige Querfurche<br />

seicht und spärlich punktiert. Die Flügeldecken gestreckt verkehrt-oval, hinter<br />

der Mitte erweitert, nach vorne verengt, an den Schultern in auffällig flacher Kurve<br />

gerundet, flach gewölbt, auf dem Rücken leicht niedergedrückt, innen mit feinen, weitläufig<br />

punktierten, nach hinten schwächer werdenden Punktstreifen, außen an Stelle


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 271<br />

derselben mit allmählich f<strong>einer</strong> werdenden Punktreihen, am dritten Streifen mit zwei<br />

borstentragenden Punkten, von welchen sich der vordere ziemlich weit vor der Mitte,<br />

der hintere im dritten Viertel befindet. Der Apicalteil des als äußerst feine Punktreihe<br />

ausgebildeten siebenten Streifens furchenartig eingeschnitten. Die Beine auffällig kurz<br />

und kräftig. Long. 4 mm.<br />

1 cT vom Erdschias-Gebiet.<br />

2. Sphodrus (Taphoxenus) Cerberus Gangib, n. sp.<br />

Durch die bedeutende Größe, den sehr stark herzförmigen, vor der Basis sehr<br />

tief eingedrückten, auf der Scheibe gewölbten Halsschild, die nur vor der Basis aufgebogenen,<br />

sonst einfach leistenförmig gerandeten Seiten desselben, die an der Naht<br />

der Länge nach breit eingedrückten oder niedergedrückten Flügeldecken, die dicht<br />

und ziemlich kräftig punktierten Seiten der Brust und die beim ö" von der Mitte<br />

gegen die Spitze sehr stark einwärts gekrümmten Mittelschienen in hohem Grade ausgezeichnet.<br />

Tiefschwarz, mäßig glänzend, die Taster mit rötlicher Spitze oder in größerer<br />

Ausdehnung braunrot, die Tarsen braun. Kopf und Fühler im wesentlichen wie bei<br />

Sphodrus (Taphoxenus) cellarum Adams. Der Halsschild viel breiter als bei diesem,<br />

im vorderen Drittel stärker erweitert und hier in bedeutend konvexerer Kurve gerundet,<br />

sehr stark herzförmig, vor der Basis mit viel tieferen seitlichen Längseindrücken und<br />

wesentlich tieferem Quereindruck, wodurch die Scheibe höher gewölbt erscheint. Der<br />

Seitenrand des Halsschildes nur vor der Basis aufgebogen, im übrigen wie bei cellarum<br />

einfach leistenförmig gerandet. Die tief eingedrückte Basalpartie des Halsschildes ziemlich<br />

fein und etwas runzelig punktiert. Vor derselben befindet sich jederseits ein seichter,<br />

mit kräftigeren Punkten besetzter Eindruck. Die von <strong>einer</strong> scharf eingeschnittenen<br />

Mittellinie durchzogene Scheibe des Halsschildes zeigt weitläufig aufeinander folgende<br />

feine, gegen den Seitenrand kräftigere wellige Querfurchen oder wenigstens innerhalb<br />

des Seitenrandes die Reste derselben. Die Vorder- und Hinterecken des Halsschildes<br />

wie bei cellarum. Die Flügeldecken wesentlich breiter als bei diesem, mit viel stärker<br />

konvex gerundetem Schulterrande, von elliptisch-ovalem Umriß, hinter der Basis der<br />

Quere nach sattelförmig eingedrückt, auf dem Rücken mit einem gemeinsamen breiten,<br />

bald tieferen, bald seichteren Längseindruck, der sich nach vorne bis gegen das erste<br />

Viertel, nach hinten bis gegen das in mäßiger Wölbung abfallende letzte Viertel der<br />

Flügeldeckenlänge und seitlich bis zum dritten oder vierten Streifen erstreckt. Der<br />

Basalrand der Flügeldecken springt zahnförmig nach außen vor und ist nicht wie bei<br />

cellarum nach innen verkürzt, sondern mit dem ersten Streifen verbunden. Die Streifen<br />

der Flügeldecken etwas f<strong>einer</strong> als bei cellarum und deutlicher punktiert. Der Seitenrand<br />

der Flügeldecken etwas breiter abgesetzt als bei diesem. Die Seiten des Prosternums,<br />

die innere Partie der Episternen der Vorderbrust und die Seiten der Mittel- und<br />

Hinterbrust ziemlich kräftig und dicht, teilweise etwas runzelig punktiert. Der Prosternalfortsatz<br />

an der Spitze und an den Seiten scharf umrandet. Das Abdomen ziemlich<br />

glatt Die Mittelschienen des cT von der Mitte gegen die Spitze sehr stark, viel<br />

stärker als bei cellarum, einwärts gekrümmt, die Hinterschienen gerade. Die Innenseite<br />

der Mittel- und Hinterschienen vom ersten Drittel oder von der Mitte ab mit rötlichgelben,<br />

gegen die Spitze dicht stehenden Haaren besetzt. An der Außenseite zeigen die<br />

Mittel- und Hinterschienen eine apicale Gruppe rötlicher Haare. Die Vordertarsen des<br />

c? einfach, ohne Sohlenbesatz, die innere Apicalecke ihrer vier ersten Glieder viel länger<br />

ausgezogen als die äußere. An den Hintertarsen das erste Glied auf der Oberseite mit


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272 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

mehr oder minder in die Länge gezogenen Punkten besetzt, die folgenden Glieder auf<br />

der Oberseite ganz glatt oder gegen die abgeflachte Basis mit Spuren sehr f<strong>einer</strong> Längsrunzeln.<br />

Long. 28—3o mm.<br />

6 ç? von Kaisarie.<br />

3. Pterostichus (Poecilus) Korbi sublaevicollis Gangib.<br />

Vom typischen Pt. Korbi Tschitsch. (Hör. Soc. Ent. Ross., XXVII, i8g3, p. 482)<br />

durch die nur sehr spärlich punktierte Umgebung der basalen Längsstriche des Halsschildes,<br />

die wesentlich gröbere und weitläufigere Punktierung der Seitenflügel des Metasternums<br />

und der Episternen der Hinterbrust, die viel spärlichere Punktierung des Abdomens<br />

und durch geringere Größe verschieden.<br />

2 cT vom Erdschias-Gebiet (Sultan-Dagh — v. B.).<br />

Pt. (Poecilus) Korbi Tschitsch. ist in der Punktierung der Unterseite sehr variabel<br />

und ich halte es für wahrscheinlich, daß auch Poecilus Argodi Carret (Bull. Soc. Ent.<br />

Fr., 1898, p. 52) von Tokat mit fast runzelig punktierten Episternen der Mittel- und<br />

Hinterbrust und vollkommen glattem Abdomen in den Formenkreis desselben gehöre.<br />

Korbi sublaevicollis ist durch Angora-Stücke aus der Ausbeute des Dr. Escherich mit<br />

der typischen Form von Amasia verbunden.<br />

4. Zabrus Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Unter den ostmediterranen Arten mit polysetosen mittleren Abdominalsterniten<br />

durch den nach hinten ausgeschweift verengten Halsschild und die rechtwinkeligen<br />

Hinterecken desselben ausgezeichnet.<br />

Kl<strong>einer</strong> und viel flacher gewölbt als Z. rotundicollis Mén., die Oberseite bei ausgefärbten<br />

Stücken mit Ausnahme der rotbraunen Oberlippe und der gegen die Hinterecken<br />

rotbraun durchscheinenden Seiten des Halsschildes schwärzlich pechbraun, die<br />

Unterseite und die Beine rotbraun, die Fühler und Taster meist heller rostrot. Die<br />

Flügeldecken beim cf wie der Vorderkörper glänzend, beim ç matt chagriniert. Der<br />

Kopf mäßig dick, mit stark gewölbten vorspringenden Augen, glatt. Die Stirneindrücke<br />

sehr klein, punktförmig. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so<br />

breit als lang, nach vorne gerundet, nach hinten schwächer und ausgeschweift verengt,<br />

mit rechtwinkeligen, etwas nach hinten gezogenen Hinterecken und abgerundeten Vorderecken,<br />

an der Basis flach ausgeschnitten, am Vorderrande gerade abgestutzt oder<br />

flach ausgebuchtet, an der Basis jederseits höchstens mit einem Rest eines Randstreifens,<br />

am Vorderrande jederseits ziemlich breit gerandet, innerhalb des hinten kräftiger verdickten<br />

Seitenrandes mit <strong>einer</strong> bis in die Vorderecken reichenden Kehlung, hinter der<br />

Mitte allmählich breiter verflacht, vor der Mitte jeder Basalhälfte mit einem schwachen<br />

Längseindruck oder mit einem seichten, oft nur durch die Punktierung markierten Eindruck,<br />

zwischen den beiden Eindrücken seicht der Quere nach eingedrückt, vor der<br />

ganzen Basis ziemlich kräftig oder in der Mitte f<strong>einer</strong> und weitläufiger punktiert, innerhalb<br />

des Seitenrandes mit weiter nach vorne ausgedehnter Punktierung, vorne glatt<br />

oder nur sehr spärlich und erloschen punktiert. Die Flügeldecken von kürzerem Umriß<br />

und flacherer Wölbung als bei rotundicollis, gegen die stumpf abgerundete Basalecke<br />

weniger eingezogen, mäßig tief, beim ç f<strong>einer</strong> gestreift, in den Streifen sehr fein<br />

punktiert oder nahezu glatt, die Zwischenräume der Streifen beim cT sehr flach gewölbt,<br />

beim ç ganz flach, der achte und neunte Streifen f<strong>einer</strong> als die übrigen, die<br />

series umbilicata in der Mitte breit unterbrochen, der zehnte Zwischenraum als schmale,<br />

bei direkter Ansicht von oben in ihrer ganzen Länge sichtbare Randkehle ausgebildet.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 273<br />

Der Seitenrand der Flügeldecken gegen die Basalecke in etwas schwächerer Kurve als<br />

bei rotundicollis aufwärts gekrümmt. Die Episternen der Mittelbrust und die Seitenteile<br />

der zwei ersten Abdominalsternite weitläufig punktiert. Der Prosternalfortsatz<br />

umrandet, innerhalb der Randung jederseits mit zwei bis vier borstentragenden Punkten.<br />

Das dritte bis fünfte Abdominalsternit mit <strong>einer</strong> Querreihe von sechs bis zwölf Borstenpunkten.<br />

Die Mittelschenkel an der Innenseite mit sechs bis neun, die Hinterschenkel<br />

mit fünf bis sieben Borstenpunkten. Long. 12 — iS mm.<br />

3 cf und 7 Q vom Erdschias-Gebiet.<br />

5. Zabrus iconiensis Gangib, n. sp.<br />

Unter den Arten mit nicht gestreiften, sondern in einfachen Reihen punktierten<br />

Flügeldecken und schwarzen, nur an der Spitze rötlichen Tastern durch den nach hinten<br />

viel stärker als nach vorne und ziemlich geradlinig verengten Halsschild, die stumpfwinkeligen<br />

Hinterecken desselben, die verhältnismäßig langen Flügeldecken und die<br />

polysetosen mittleren Abdominalsternite sehr ausgezeichnet.<br />

Tiefschwarz, Kopf und Halsschild mäßig glänzend, die Flügeldecken beim Q mit<br />

schwächerem Glänze, die Fühler an der Spitze und von der Apicalpartie des vierten<br />

Gliedes ab an der Unterseite braunrot, die Taster mit rötlicher Spitze der Endglieder.<br />

Der Kopf mäßig dick, mit stark gewölbten, vorspringenden Augen, ziemlich glatt. Die<br />

Stirneindrücke kurz strichförmig. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken,<br />

doppelt so breit als lang, an den Seiten in der Mitte stark gerundet, nach vorne gerundet,<br />

nach hinten viel stärker und ziemlich geradlinig, fast etwas ausgeschweift verengt,<br />

an der Basis daher wesentlich schmäler als am Vorderrande, mit stumpfwinkeligen,<br />

leicht nach hinten gezogenen Hinterecken und abgerundeten Vorderecken, an der Basis<br />

flach ausgeschnitten, am Vorderrande jederseits innerhalb der Vorderecken kurz ausgebuchtet,<br />

an der Basis jederseits nur mit einem Rest <strong>einer</strong> Randungslinie, am Vorderrande<br />

mit ziemlich weit von den Vorderecken nach innen reichender Randung, in der<br />

vorderen Hälfte mit sehr schmal leistenförmigem, durch eine ziemlich breite Kehlung<br />

abgesetztem, in der hinteren Hälfte mit kräftigerem, aber immerhin schmalem, aufgebogenem<br />

und allmählich breiter abgesetztem Seitenrande, vor der Basis quer eingedrückt<br />

und ziemlich kräftig und dicht, gegen die aufgebogenen Seiten weitläufiger<br />

und in weiterer Ausdehnung nach vorne punktiert, vor dem sehr seichten bogenförmigen<br />

Vordereindruck nur mit schwacher und spärlicher Punktierung. Die Flügeldecken<br />

oblong, ziemlich gewölbt, mit einfachen, nach außen f<strong>einer</strong> werdenden Punktreihen,<br />

in denselben mit ziemlich dicht aufeinander folgenden Punkten, an den Seiten<br />

mit vorne sehr schmaler, nach hinten allmählich verbreiteter und in der hinteren Hälfte<br />

flach abgesetzter Randkehle. Die Scutellarpunktreihe verhältnismäßig lang. Der Seitenrand<br />

der Flügeldecken vorne gegen die Basalleiste in starker Kurve aufwärts gebogen.<br />

Der Prosternalfortsatz umrandet, innerhalb der Randungsleiste jederseits mit drei borstentragenden<br />

Punkten. Die Episternen der Mittelbrust kräftig und weitläufig, das<br />

Abdomen an der Wurzel jederseits sehr spärlich punktiert. Das dritte bis fünfte<br />

Abdominalsternit mit <strong>einer</strong> Querreihe ziemlich zahlreicher Borstenpunkte. Die Mittelschenkel<br />

an der Innenseite mit sechs bis acht, die Hinterschenkel mit drei bis fünf borstentragenden<br />

Punkten. Long. 18 mm.<br />

1 Q von der Route von Konia nach Kaisarie.<br />

6. Philonthus Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Mit dem über Algier, Tunis und Tripolis verbreiteten Philonthus plagiatus Fauv.<br />

(Fn. gallo-rhén., III, p. 448, Note) zunächst verwandt, von demselben durch wesentlich


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274 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

schmälere Körperform und in flacherer Kurve abgerundete Schläfen und dadurch bedingte<br />

nach hinten allmählicher verengte Form des Kopfes und durch die tiefere, etwas<br />

weniger weitläufige Punktierung der Flügeldecken verschieden.<br />

Schwarz, Kopf und Halsschild mit starkem Glänze, die Flügeldecken braunrot,<br />

mit einem gemeinsamen, nach hinten zugespitzten schwarzen Scutellarfleck, der sich an<br />

der Basis bis gegen die Schulterbeule und an der Naht bis zur Mitte erstreckt, die vom<br />

vierten Gliede ab braunen Fühler mit rötlicher Wurzel der Glieder, die Taster rostrot,<br />

die Vorder- und Mittelbeine braunrot, die Hinterbeine bis auf die braunrote Spitze der<br />

Schenkel und die braunroten Tarsen braun. Der Kopf von der Halseinschnürung bis<br />

zum Vorderrande des Clypeus kürzer als breit, hinter den Augen allmählich gerundet<br />

verengt. Die Punkte des Kopfes und Halsschildes wie bei plagiatus. Die Flügeldecken<br />

so lang wie der Halsschild, gleich breit, gewölbter als bei plagiatus, etwas kräftiger und<br />

etwas weniger weitläufig als bei diesem punktiert. Die Punktierung des Abdomens auf<br />

der vorderen Partie der drei ersten freiliegenden Tergite etwas dichter als bei plagiatus.<br />

Long. 6'5 mm.<br />

In dem einzigen, von Dr. Penther im Erdschias-Gebiet aufgefundenen ç hat<br />

auch Dr. Albert Fauvel in Caen, der die Güte hatte, dasselbe zu untersuchen, eine<br />

neue Art erkannt.<br />

7. Trîàhodes Korbianus Gangib, n. sp. ?<br />

Coeruleus vel coeruleo-viridis, nitidus, griseo-pilosus, elytris rubris vel rubro<br />

flavis, regione scutellari, sutura, callo humerali, fascia ante medium, fascia altera pone<br />

medium apiceque coeruleis vel coeruleo -viridibus, antennis palpisque flavis, tarsis<br />

anticis et intermediis testaceo-brunneis. Capite haud dense subtiliter punctato. Prothorace<br />

latitudine longiore, disco sat subtiliter et vage punctato, leviter rugoso, lateribus<br />

densius rugoso-punctatis, interstitiis punctorum nitidis. Elytris apice conjunctim<br />

rotundatis, sat fortiter haud dense et plus minusve seriatim punctatis, interstitiis punctorum<br />

nitidis.<br />

d 1 Abdominis sternito quinto late et sat profunde emarginato, femoribus posticis<br />

vix incrassatis, tibiis posticis incurvis, in processum terminalem apice subito hamatum<br />

productis. Long. 7-5—10*5 mm.<br />

Armenia, Cappadocia.<br />

Mit dem kleinasiatischen Trichodes Alberi Escherich (Verh. zool.-bot. Ges. Wien,<br />

1893, p. 198) sehr nahe verwandt, von demselben, abgesehen von Differenzen in der<br />

Zeichnung der Flügeldecken, durch längeren Halsschild, längere Flügeldecken, beim d 1<br />

tiefer ausgeschnittenes fünftes Abdominalsternit und durch den nicht allmählich, sondern<br />

an der Spitze plötzlich in einen einwärts gekrümmten Haken verjüngten Terminalfortsatz<br />

der Hinterschienen verschieden. Ob diese Unterschiede spezifisch sind, läßt<br />

sich vorläufig nicht mit Sicherheit beurteilen, nachdem von Tr. Alberi Esch. bisher<br />

nur das in der Sammlung des Wiener Hofmuseums befindliche Originalexemplar bekannt<br />

ist.<br />

Kopf, Halsschild und Flügeldecken wie bei Alberi punktiert und ebenso glänzend<br />

wie bei diesem. Die Flügeldecken rot oder gelb, mit blauer oder blaugrüner Zeichnung.<br />

Diese besteht bei der typischen Form, welche mir in einem von Herrn Max Korb bei<br />

Kulp in Armenien gesammelten Pärchen vorliegt, aus einem gemeinsamen Nahtstreifen,<br />

der sich vorne in einen dreieckigen Scutellarfleck erweitert, einem Fleck auf der Schulterbeule,<br />

<strong>einer</strong> breiten, durch einen nach vorne gerichteten Ast mit dem Schulterfleck<br />

vollständig oder unvollständig verbundenen, nach innen verschmälerten, vom Seiten-


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 275<br />

rande oder auch vom Nahtstreifen getrennten Querbinde vor der Mitte, <strong>einer</strong> breiten,<br />

am Hinterrande neben der Naht tiefbuchtig eingeschnittenen, den Seitenrand erreichenden<br />

Querbinde hinter der Mitte und aus einem Apicalfleck. Die rote oder gelbe Grundfärbung<br />

der Flügeldecken besteht in einem bis hinter die Mitte reichenden Seitenstreifen,<br />

einem großen inneren Fleck vor der Mitte, der vor dem dunklen Schulterfieck mit der<br />

hellen Seitenfärbung in Verbindung steht, <strong>einer</strong> medianen Querbinde und in <strong>einer</strong> mit<br />

dem Seitenrande zusammenhängenden, zuerst schräg nach vorne und innen gerichteten,<br />

dann hakig nach viorne gebogenen und mit der Naht etwas divergierenden Präapicalbinde.<br />

Sie differiert von der des Alberi in folgendem: Der große innere Fleck hinter<br />

der Basis ist nicht quer, sondern infolge größerer Ausdehnung nach vorne und hinten<br />

länger als breit und steht vor der dunklen Schulterbeule mit der hellen Seitenfärbung<br />

in Zusammenhang, während er bei Alberi vorne durch die über die Schulterbeule fortgesetzte<br />

dunkle Basalfärbung abgeschlossen ist. Die Präapicalbinde ist viel schmäler<br />

und neben der Naht plötzlich hakig nach vorne gekrümmt, während sie bei Alberi die<br />

Form <strong>einer</strong> großen nierenförmigen Makel besitzt.<br />

Drei weibliche Stücke <strong>einer</strong> von Dr. Penther auf dem Illany-Dagh im Erdschias-<br />

Gebiete gesammelten Abänderung (var. cappadocicus m.) differieren vom typischen<br />

Korbiamis durch reduzierte blaue oder blaugrüne Zeichnung und daher in größerer<br />

Ausdehnung erhaltene Grundfärbung. Der dunkle Nahtstreifen ist schmäler, die Schultermakel<br />

ist wie in der syriacus- und leucopsideus-Gruppe vollkommen isoliert, die<br />

dunkle Querbinde vor der Mitte ist auf einen großen dreieckigen, mit dem Nahtsaume<br />

verbundenen oder von diesem getrennten Querfleck reduziert und die gemeinsame<br />

dunkle Querbinde hinter der Mitte ist viel schmäler und stärker eingeschnürt, so daß<br />

sie aus drei zusammenhängenden Flecken zu bestehen scheint, von welchen der mittlere<br />

eine mehr oder minder rhomboidale Form besitzt. Am Seitenrande steht die breitere<br />

mediane helle Querbinde mit dem breiteren gekrümmten Apicalfleck durch einen<br />

schmalen, bisweilen unvollständigen Saum in Verbindung.<br />

8. Curimus anatolicus Gangib, n. sp.<br />

Durch die nicht punktierten, durchwegs feinen Streifen der Flügeldecken dem<br />

C. caucasiens Reitt. (Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 1881, p. 72; Deutsch. Ent. Zeit., 1884,<br />

p. 74) zunächst stehend, von demselben durch etwas geringere Größe, das gröber filzige,<br />

lockerer anliegende, nicht durch schwarze Würfelflecke unterbrochene, sondern durchaus<br />

graugelbe Toment und die bei gleicher Länge viel schlankeren, an der Spitze weniger<br />

erweiterten abstehenden Borsten der Oberseite, den wesentlich kräftiger punktierten,<br />

zwischen der Punktierung glänzenden Halsschild, das in der Mitte auf glänzendem<br />

Grunde gröber und weitläufiger querraspelkörnig punktierte, zwischen der weitläufigen<br />

Raspelpunktierung fein und weitläufig punktulierte Metasternum und das auf den vier<br />

ersten Sterniten gröber und weitläufiger punktierte, zwischen der Punktierung glänzende<br />

und nicht wie bei caucasicus infolge mikroskopischer Chagrinierung glanzlose Abdomen<br />

verschieden. Das letzte Abdominalsternit ist dichter als die vorhergehenden und bis an<br />

den Hinterrand punktiert. Die peripherischen abstehenden Borsten der Oberseite sind<br />

gelb, die discalen schwarz. Long 4 mm.<br />

1 Stück vom Erdschias-Gebiet.<br />

9. Adesmia anatolica Gangib, n. sp.<br />

Durch die Kinnbildung sehr ausgezeichnet und von allen mir bekannten Arten<br />

der Untergattungen Adesmia s. str. und Oteroscelis Sol. verschieden, in der Körper-<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 20


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276 Dr. A. Penther-Dr. E, Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

form und Skulptur der syrischen Ad.procera Mill. (W. E. M., V, 1861, p. 170, Taf. 5,<br />

Fig. 10, 11) zunächst stehend.<br />

Viel kl<strong>einer</strong> als procera Mill., mit kürzerem Halsschild und im Umriß kürzeren, auf<br />

dem Rücken etwas stärker gewölbten Flügeldecken. Der Kopf wie bei procera ziemlich<br />

fein und weitläufig, auf dem Clypeus meist dichter punktiert. Die Stirneindrücke<br />

wie bei procera. Die Apicalpartie des Kinnes, die durch die mediane Ausrandung des<br />

Vorderrandes kurz zweilappig erscheint, ist der Quere nach sehr tief und fast in der<br />

Richtung der Längsachse des Kopfes ausgehöhlt. Der übrige Teil des Kinnes ist flach<br />

gewölbt, quer, fast dreimal so breit als lang und vorne durch eine scharfe, in den Vorderecken<br />

nach vorne gezogene Querkante begrenzt, unter welche die große apicale<br />

Quergrube eingreift. Der Halsschild kürzer als bei procera, an den Seiten mehr erweitert,<br />

mehr als doppelt so breit als lang, mit vorspringenden Vorderecken, breit gerandetem<br />

Vorderrande und schmal, aber scharf gerandeter Basis, an den Seiten mit<br />

sehr f<strong>einer</strong> vollständiger oder nur hinten erhaltener Randungslinie oder gänzlich ungerandet,<br />

wie bei procera gewölbt, ebenso stark wie bei dieser, aber viel weniger dicht<br />

und bis auf die ziemlich dicht und etwas runzelig punktierten Seiten mehr oder weniger<br />

weitläufig punktiert, in der Mitte mit kurzer, scharf eingeschnittener Mittellinie oder<br />

mit einem mehr oder minder deutlichen Rest <strong>einer</strong> Mittelfurche. Die Flügeldecken<br />

hinter der Mitte erweitert, beim cf ziemlich breit, beim Q rundlich verkehrt-oval, hinten<br />

kürzer zugespitzt als bei procera, unregelmäßiger und weniger kräftig als bei dieser<br />

skulptiert. Die wenig hervortretenden, gegen die Basis erloschenen Rückenrippen sind<br />

in zwei mehr oder minder regelmäßige Höckerreihen aufgelöst, deren Höcker etwas<br />

in die Länge gezogen sind, sonst aber nur wenig von den flacheren, unregelmäßigen,<br />

mit ihnen teilweise querrunzelig verbundenen Höckern der dorsalen Zwischenräume<br />

differieren. Die Schulterrippe tritt viel kräftiger hervor, erlischt aber gleichfalls gegen<br />

die Basis, während die schmälere und schärfere Seitenrippe meist bis zur Basis angedeutet<br />

bleibt. Die Höcker des von der Schulter- und Seitenrippe eingeschlossenen<br />

Zwischenraumes sind kl<strong>einer</strong> als die der dorsalen Zwischenräume und folgen weitläufiger<br />

aufeinander. Die Vertiefungen zwischen den höckerigen Erhabenheiten der Flügeldecken<br />

sind ziemlich weitläufig mit feinen Körnchen besetzt. Vor der Spitze der Flügeldecken<br />

löst sich die Schulterrippe in eine Reihe weitläufiger, die Seitenrippe in eine<br />

Reihe dichter aufeinander folgender Höckerchen auf. Die nach hinten viel weitläufiger<br />

aufeinander folgenden Höcker der Rückenrippen wie die Höcker der dorsalen Zwischenräume<br />

werden auf dem Steilabfall der Flügeldecken viel kl<strong>einer</strong> und unterscheiden sich<br />

hier kaum von den Höckerchen, welche die Fortsetzung der Schulterrippen bilden.<br />

Die abgesetzte Spitze der Flügeldecken ist ziemlich glatt. Der seitliche von der Seitenrippe<br />

und dem Seitenrande eingeschlossene Zwischenraum der Flügeldecken ist sehr<br />

seicht und weitläufig runzelig punktiert oder flach gerunzelt und mit deutlichen oder sehr<br />

feinen und nur unter starker Lupenvergrößerung erkennbaren Körnchen weitläufig oder<br />

spärlich besetzt. Der Prosternalfortsatz tritt nur wenig über die Vorderhüften nach<br />

hinten vor, zeigt aber vor seinem vertikalen Abstürze oft einen kurzen konischen Vorsprung.<br />

Das Prosternum fein, seicht und wenig dicht, die Seiten der Mittelbrust kräftiger<br />

und oft auch dichter punktiert. Der Mesosternalfortsatz mit einigen kräftigen<br />

Längsfurchen. Das Metasternum und die Basis des Abdomens grob und unregelmäßig<br />

gerunzelt, das zweite und dritte Abdominalsternit in der Mitte viel f<strong>einer</strong> längsrunzelig<br />

und an den Seiten sowie die ganze Apicalpartie des Abdomens fein punktiert. Die<br />

Beine wesentlich kürzer und schlanker als boi procera. Long. 15—17 mm.<br />

6 cT und 2 ç vom Erdschias-Gebiet.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 277<br />

10. Pimelia (Gedeon) Werneri Gangib, n. sp.<br />

Gehört nach dem ganzen Habitus, speziell nach der Größe und Form des Kopfes<br />

trotz der ziemlich stark zusammengedrückten Mittel- und Hintortarsen in die Untergattung<br />

Gedeon Reiche, die bei Senac (Essai monographique sur le genre Pimelia,<br />

2ème part, 1887, p. 7—11) die drei Arten: parallela Sol. (Borrei Haag), hierochontica<br />

Reiche (arabica Sol. nec Klug) und persica *) Baudi (nee Fald.) umfaßt.<br />

Von der mir nicht vorliegenden, bei Aleppo, in Mesopotamien und vielleicht auch<br />

in Persien vorkommenden parallela differiert die anatolische Art schon durch die Fühler,<br />

welche die Basis des Halsschildes durchaus nicht überragen, sondern gar nicht erreichen.<br />

Von der syrisch-arabisch-ägyptischen hierochontica und von der persischen Bandii ist<br />

sie auf den ersten Blick durch die feine, rauhkörnige, mindestens doppelt so dichte<br />

Granulierung der Flügeldecken zu unterscheiden.<br />

Der Kopf sehr groß, nur wenig schmäler als die Basis des Halsschildes, auf dem<br />

Clypeus grob runzelig punktiert, auf der Stirn und auf dem Scheitel mit mehr oder<br />

minder weitläufiger, hinten in Granulierung übergehender Punktierung, an den Seiten<br />

hinter den Augen sehr fein und dicht granuliert. Die Fühler schlanker als bei hierochontica.<br />

Der Halsschild nur wenig schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel<br />

mehr als 2 J /2 m£U " s0 breit als lang, nach hinten stark verengt, in der Mitte ziemlich flach<br />

gewölbt und daselbst zwischen der weitläufigen körnigen Punktierung im Grunde feinkörnig<br />

chagriniert, an den Seiten f<strong>einer</strong> als bei hierochontica und in größerer Ausdehnung<br />

nach innen granuliert. Die seitliche Granulierung des Halsschildes wird von<br />

ungleich großen Körnchen gebildet, von welchen die größeren mit kurzen niederliegenden<br />

Börstchen besetzt sind. Die Flügeldecken beim cf oblong, viel schmäler und gestreckter<br />

als bei hierochontica, beim Q von kürzerem und breiterem Umriß, fein, dicht<br />

und rauh granuliert. Die Granulierung besteht bis über die Mitte des Rückens aus<br />

scharfen größeren und kl<strong>einer</strong>en, nach hinten aus durchwegs kl<strong>einer</strong>en Körnchen.<br />

Reihen größerer Körnchen bilden die den Rücken seitlich begrenzende, gegen die<br />

Basis und Spitze erloschene, hinter der Mitte bisweilen unterbrochene Marginalrippe<br />

und auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken die weit vor der Spitze erlöschenden<br />

Reste <strong>einer</strong> sogenannten Lateral- und <strong>einer</strong> Dorsalrippe. Bisweilen ist auf der vorderen<br />

Hälfte der Flügeldecken noch die Spur <strong>einer</strong> sehr schräg gegen die Naht verlaufenden<br />

inneren Dorsalrippe zu erkennen. Außerhalb der Lateralrippe sind die Flügeldecken<br />

hinter der Mitte meist etwas zusammengedrückt und zwischen dieser und der Dorsalrippe<br />

der Länge nach eingedrückt, wodurch der hintere Teil der rudimentären Lateralrippe<br />

als mehr oder minder kräftige Längsfalte hervortritt. Das von der marginalen<br />

Körnerreihe und den Epipleuren eingeschlossene Seitenfeld der Flügeldecken ist bis<br />

auf die ebenso dicht wie der Rücken granulierte Apicalpartie weitläufig gekörnt oder<br />

in größerer oder geringerer Ausdehnung glatt. Die Körner der Flügeldecken tragen<br />

hinfällige, auf der Innenhälfte des Rückens kurze und niederliegende, außen namentlich<br />

gegen die Spitze längere und abstehende Wimperhaare, welch letztere indessen kaum<br />

halb so lang sind wie bei hierochontica. Die Unterseite des Körpers fein grau pubeszent<br />

und in der Mitte der Brust sowie auf dem Abdomen kurz schwarz behaart. Das Abdomen,<br />

die Schenkel und Schienen f<strong>einer</strong> und dichter als bei hierochontica gekörnt.<br />

Die Mittel-und Hintertarsen stärker als bei dieser zusammengedrückt. Long. 19—12mm.<br />

l ) Senac hat Gedeon Reiche mit Pimelia als Untergattung vereinigt und dadurch wurde Gedeon<br />

persicus Baudi 1876 zu <strong>einer</strong> Pimelia persica. Dieser Name ist als homonym mit Pimelia persica<br />

Fald. 1837 (nach Senac, 1. c., i^re part, p. 100 = diibia Fald. var.) ungültig und daher proponiere<br />

ich für denselben den Namen Pimelia Bandii.<br />

20*


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278 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Die Art liegt mir in6 von Dr. Penther imErdschias-Gebiete gesammelten Stücken<br />

(5 I $) unc ^ m einem von dem bekannten Herpetologen und Orthopterologen Dr.<br />

Franz Werner bei Eskischehir aufgefundenen Stück (cf) vor.<br />

11. Crypticus Pentheri Reitt. n. sp.<br />

Dem Crypt. latiusculus Mén. verwandt, aber etwas kl<strong>einer</strong>, schmäler und gestreckter,<br />

der Thorax ist kaum ganz so breit als die Flügeldecken, an den Seiten kaum<br />

gerundet, die Punktstreifen der letzteren sehr undeutlich, kaum erkennbar. Dem quinquilhis<br />

auch ähnlich, aber durch die Bildung der Tarsen in eine andere Gruppe gehörend.<br />

*)<br />

Länglich, schwarz, wenig glänzend, Fühler, Palpen und Tarsen braun. Fühler<br />

kurz, den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend, Glied 3 mindestens doppelt so<br />

lang als breit, viel länger als die umgebenden. Kopf klein, halbkreisförmig, fein punktiert.<br />

Halsschild fast doppelt so breit als lang, dicht und fein punktiert, vorne und an<br />

der Basis fast abgestutzt, an den Seiten fast gerade, vom vorderen Drittel nach vorne<br />

verengt, fein gerandet, die Randlinie von oben sichtbar, die Basis höchstens so breit als<br />

jene der Flügeldecken, meistens etwas schmäler, die sehr feine Randlinie in der Mitte<br />

unterbrochen. Die Hinterecken rechtwinkelig zulaufend, aber an der Spitze abgestumpft,<br />

die vorderen sehr stumpf. Schildchen fein punktuliert, dreieckig. Flügeldecken kaum<br />

um die Hälfte länger als zusammen breit, vorne parallel, dicht und sehr fein punktiert;<br />

Punktreihen fehlen. Erstes Glied der Vordertarsen nach innen zahnförmig erweitert,<br />

so lang als die zwei queren Glieder zusammen; die Enddorne der Hinterschienen von<br />

sehr ungleicher Länge. Long. $'5 mm.<br />

Anatolien: Konia—Kaisarie. Von Dr. Arnold Penther gesammelt und diesem<br />

zu Ehren benannt.<br />

12. Helops (in sp.) Pentheri Reitt. n. sp.<br />

Steht in der ersten Gruppe sensu Seidlitz ziemlich isoliert da. Die Körperform<br />

erinnert mehr an Xanthomus, allein die auf der Unterseite runzelig gekörnelten Seiten<br />

des Halsschildes, dann der Bau des Halsschildes entsprechen durchaus den echten,<br />

größeren Helops-Avttn, von denen die vorliegende Art durch dicke Fühler und den<br />

aufgebogenen Seitenrand der Flügeldecken, welche vorne an der Schulter fast rechtwinkelig<br />

zulaufen, sich entfernt.<br />

Schwarz, wenig glänzend, mäßig gewölbt. Kopf schmäler als der Kopfschild,<br />

dicht punktiert, der Clypeus durch einen Quereindruck schlecht abgegrenzt, der Vorderrand<br />

gerade abgeschnitten. Halsschild beim Q quer, beim cT wenig breiter als lang,<br />

gedrängt und kräftig punktiert, mit der Spur <strong>einer</strong> verkürzten Mittellinie, die Basis gerade,<br />

schwach dreibuchtig, kräftig gerandet, beträchtlich schmäler als die Basis der<br />

Flügeldecken, die Seiten schwach, beim cT in der Mitte stärker gerundet, vor den rechteckigen<br />

Vorder- und Hinterwinkeln schwach ausgeschweift, mäßig fein wulstig, hinten<br />

etwas stärker gerandet, die Vorderwinkel leicht vortretend, die feine Vorderrandlinie in<br />

der Mitte unterbrochen. Schildchen dreieckig, punktiert. Flügeldecken lang oval, in<br />

oder dicht hinter der Mitte am breitesten, mit feinen Punktstreifen, die Zwischenräume<br />

breit, flach, am Grunde, besonders hinten, hautartig retikuliert, fein und wenig<br />

dicht punktiert; der äußerste Zwischenraum verflacht abgesetzt und aufgebogen, vorne<br />

stumpfeckig vortretend, die Basis bis zu den Schulterwinkeln fast gerade verlaufend;<br />

der achte Zwischenraum bildet hinten an der Spitze einen feinen Längskiel. Die Fühler<br />

*) Siehe Ent. Nachr., 1896, p. 145—148.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 279<br />

verhältnismäßig dick, den Hinterrand des Halsschildes sehr wenig überragend,<br />

beim cf etwas dicker, Glied 3 doppelt so lang als breit, 2 klein, quadratisch,<br />

4—8 etwas länger als breit, g kaum länger als breit, 10 eiförmig. Vorderbrust dicht<br />

runzelig punktiert, die Seitenstücke runzelig gekörnelt, der Seitenrand schmal abgesetzt.<br />

Bauch und Hinterbrust gedrängt punktiert, die Epipleuren der Flügeldecken schwach<br />

gerunzelt, fast glatt. Alle Bauchsegmente an den Seiten kräftig gerandet, das Analsegment<br />

an der Spitze scheinbar ungerandet, indem sich die Randlinie, welche an den<br />

Seiten dorsalwärts deutlich vorhanden ist, hinten f<strong>einer</strong> werdend, an dem hinteren<br />

Spitzenrande hinzieht und von vorne nicht sichtbar ist. Beine wenig lang, einfach.<br />

Long. 9—11 mm.<br />

Kleinasien: Im Erdschias-Gebiete von Herrn Dr. Arnold Penther in einiger<br />

Anzahl gesammelt und dem Entdecker zu Ehren benannt.<br />

13. Omophlina Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Mit der von Seidlitz (Naturg. Insect. Deutschi., Bd. V, 2. Hälfte, 1896, p. 199)<br />

in die Gattung Omophlina Reitt. gestellten Podonta alpina Muls. (Opusc. Entom., VII,<br />

1856, p. 3o) sehr nahe verwandt, von derselben durch wesentlich kräftigere und weniger<br />

dichte Punktierung der ganzen Oberseite, weniger stark queren, gewölbteren Halsschild,<br />

weniger lange Flügeldecken und durch viel tiefere, furchenartige Streifen derselben verschieden.<br />

Der äußere Endsporn der Vorderschienen ist ebenso stark gekrümmt wie<br />

bei alpina.<br />

Das ö" viel schlanker als das g, bei demselben der Hinterrand des fünften Abdominalsternites<br />

in der Mitte in eine scharfe schmal dreieckige Spitze ausgezogen und<br />

jederseits derselben bogenförmig ausgebuchtet. Das sechste Abdominalsternit in zwei<br />

einwärts gekrümmte, zugespitzte, an der Innenseite ausgehöhlte hornförmige Längshälften<br />

geteilt. Long. 9—11 mm.<br />

2 cT und 4 Q vom Erdschias-Gebiet.<br />

14. Mylabris Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Der kaukasisch-anatolischen Mylabris laevicollis Mars. (L'Abeille, VII, 2 e part,<br />

1870, p. 109) sehr nahe stehend, von dieser durch geringere Größe, kürzere, gegen die<br />

Spitze stärker keulig verdickte Fühler, viel kürzeren, nach vorne stark konisch verengten,<br />

in der Mitte fast buckelig gewölbten Halsschild und die im Umriß kürzeren<br />

Flügeldecken verschieden.<br />

Schwarz, schwarz behaart, die Flügeldecken gelb, mit schmalem schwarzen Basalund<br />

Postscutellarsaum und je sechs wie bei laevicollis gestellten schwarzen Flecken,<br />

die paarweise der Quere nach verbunden sein können.<br />

Der Kopf breiter als der Halsschild, quer viereckig, mit abgerundeten, in der Anlage<br />

rechtwinkeligen Hinterecken der Schläfen, ziemlich grob und mehr oder weniger<br />

weitläufig punktiert, lang abstehend behaart. Die Fühler den Hinterrand des Halsschildes<br />

nicht überragend, gegen die Spitze stark keulig verdickt, ihre drei vorletzten<br />

Glieder viel breiter als lang. Der Halsschild breiter als lang, nach vorne stark konisch<br />

verengt, in der Mitte fast buckelig gewölbt, sehr fein und sehr dicht punktiert, kurz abstehend,<br />

fast wie geschoren behaart. Die Flügeldecken bis auf die ziemlich fein punktierte<br />

Basalpartie etwas gröber und weniger dicht runzelig punktiert als bei laevicollis,<br />

vorne kurz, nach hinten allmählich länger, an der Spitze ziemlich lang schräg niederliegend<br />

behaart. Die gelbe Grundfärbung der Flügeldecken zeigt an der Basis einen<br />

gesättigteren Ton. Der erste hinter der Schulterbeule befindliche schwarze Längsfleck ist<br />

isoliert oder über die Schulterbeule fortgesetzt und mit dem Basalsaum oder auch seit-


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28o Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbaueri Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

lieh mit dem zweiten, im vorderen Fünftel befindlichen Fleck verbunden. Der letztere<br />

steht durch den schmalen gemeinsamen Postscutellarsaum mit dem Basalsaum in Verbindung.<br />

Ist der äußere Längsfleck mit dem inneren und dem Basalsaum verbunden<br />

und nach außen bis an den Seitenrand der Flügeldecken ausgedehnt, so erscheint die<br />

einen Stich ins Bräunliche zeigende gelbe Basalfärbung derselben auf einen dreieckigen<br />

Fleck in den Vorderecken und einen inneren Querfleck reduziert. Von den beiden unmittelbar<br />

hinter der Mitte der Flügeldecken befindlichen schwarzen Flecken ist der<br />

äußere größer als der innere und von diesem entweder getrennt oder mit ihm zu <strong>einer</strong><br />

innerhalb der Mitte eingeschnürten Querbinde verbunden. Die Querbinde läßt bei den<br />

mir vorliegenden Stücken den äußersten Naht- und Seitensaum frei. Die beiden präapicalen<br />

schwarzen Flecke sind in der Größe wenig verschieden und zu <strong>einer</strong> die Naht<br />

und den Seitenrrand erreichenden, in der Mitte vorne und hinten stark eingeschnürten<br />

Querbinde verbunden. Long. 7*5—8 mm.<br />

3 Stücke vom Illany-Dagh.<br />

15. Pachybrachis (Pachystilus) Pentheri Gangib, n. sp.<br />

In der Färbung und Zeichnung mit dem südfranzösischen pradensis Mars, sehr<br />

übereinstimmend, von diesem durch etwas bedeutendere Größe, oberseits dunkle Fühlerwurzel,<br />

an den Seiten stärker gerundeten, nach vorne weniger verengten Halsschild,<br />

etwas kräftigere und weniger dichte Punktierung desselben und durch die auf der vorderen<br />

Hälfte verworrene Punktierung der Flügeldecken verschieden.<br />

Kopf und Halsschild viel f<strong>einer</strong> und dichter als bei fimbriolatus Suffr. punktiert,<br />

nahezu glanzlos, wie bei pradensis gezeichnet. Beim £ ist die gelbe Zeichnung des<br />

Kopfes mehr oder minder reduziert und bisweilen nur in zwei Scheitelflecken und je<br />

zwei Punkten vor den Fühlerwurzeln erhalten. Die äußeren dieser Punkte befinden<br />

sich auf den Wangen, die inneren auf dem Clypeus. Die letzteren sind die Reste <strong>einer</strong><br />

dreieckigen Stirnclypealmakel, die auch beim cf häufig unterbrochen ist. Die gelbe<br />

Zeichnung des Halsschildes besteht aus einem vollständigen peripherischen Saum, vier<br />

mit demselben zusammenhängenden Flecken und einem mit dem Vorderrande zusammenhängenden<br />

Mittelstreifen, welcher nur wenig über die Mitte der Scheibe nach'hinten<br />

reicht. Der peripherische gelbe Saum greift über die seitliche Randung des Halsschildes<br />

über, läßt aber die basale und apicale Randung desselben frei. Das Schildchen ganz<br />

schwarz oder mit einem gelben Apicalfleck. Auf den Flügeldecken herrscht die blaßgelbe<br />

Färbung in der Weise vor, daß die schwarze Grundfärbung nur in <strong>einer</strong> etwas<br />

schräg nach hinten verlaufenden, in der Mitte stumpfwinkelig nach außen ausgebogenen<br />

dorsalen Längsbinde und in drei seitlichen Flecken erhalten ist. Die dorsale Längsbinde<br />

beginnt unmittelbar vor dem wulstig verdickten gelben Basalrand und endet vor der<br />

Spitze. Von den durch zwei Punktreihen vom Seitenrande getrennten seitlichen<br />

schwarzen Flecken befindet sich der erste auf der Schulterbeule, der zweite in der Mitte<br />

und der dritte vor der Spitze. Bei weiterer Ausdehnung der gelben Färbung erlischt<br />

die dorsale Längsbinde auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken vollständig und erscheint<br />

auf der hinteren Hälfte derselben in drei kurze Längsstreifen aufgelöst. Gleichzeitig<br />

ist der Schulterfleck und der mittlere Seitenfleck sehr reduziert oder fast erloschen.<br />

Das Pygidium zeigt beim


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 281<br />

gestellten gelben Querstreifen. Im übrigen ist die Unterseite schwarz. Die Beine sind<br />

wie bei pradensis vorherrschend hell, die Schenkel gegen die Spitze weißlich und auf<br />

der Dorsalseite mehr oder weniger gebräunt oder geschwärzt, die Tarsen gegen die<br />

Spitze in größerer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich. Long. 2'8—3*2 mm.<br />

Illany-Dagh bei Kaisarie. 6 d 1 und 2 ç.<br />

16. Otiorrhynchus caesareus K. Dan. nov. spec.<br />

Aterrimus, in elytris brevissime fusco-setulosus, O. gymnoptero Dan. proxime<br />

affinis, sed ab eo foveolis striarum elytrorum magnis, profundis, punctis granulisque<br />

pronoti fortioribus et setulis distincte longioribus facile distinguendus. Long. 8*5—10 mm.<br />

Caesarea Cappadociae.<br />

17. Eusotnus (Eusomomorphus K. Dan. n. subg.) oligops K. Dan. n. sp.<br />

Ab omnibus congeneribus capite ante oculos manifeste transversim impresso<br />

femoribusque inermibus argute distinctus et novi subgeneris Eusomomorphi speciem<br />

unicam repraesentans; habitu generali cum Elisomo ovidutti Germ, consentaneus, sed<br />

praeter signa subgenerica supra indicata rostro breviore, fronte latiore, oculis multo<br />

minoribus, convexioribus, elytris postice recte declivibus, apice ipso subacuminatis,<br />

pube suberecta brevissima, vix perspicua, antennis tarsisque multo minus gracilibus<br />

facile ab eo distinguendus. Long. 6—8 mm, lat. 2—275 mm.<br />

Caesarea Cappadociae.<br />

18. Haptomerus Pentheri Ganglb. n. sp.?<br />

Die von Dr. Pe nth er im Erdschias-Gebiet ziemlich zahlreich gesammelten Haptomerus<br />

wurden bis auf ein Stück vom Erdschias und ein Stück vom Illany-Dagh von<br />

Dr. Karl Daniel als Haptomerus Schneideri Kirsch determiniert und gehören zweifellos<br />

zu dieser von Dr. Schneider in der Umgebung des Klosters Kiptschakh bei Alexandropol<br />

in Transkaukasien entdeckten Art, die mir auch aus dem Araxestale vorliegt.<br />

Die erwähnten zwei Stücke differieren von den obigen durch viel f<strong>einer</strong>e und etwas<br />

weitläufiger punktierte, nach hinten undeutlich werdende Punktstreifen der Flügeldecken<br />

und schlankere vorletzte Glieder der Fühlergeißel. Ich mache auf dieselben<br />

durch den Namen H. Pentheri aufmerksam, lasse es aber dahingestellt, ob wir es in<br />

ihnen mit <strong>einer</strong> eigenen Art oder <strong>einer</strong> Abänderung des Schneideri zu tun haben. Um<br />

dies zu entscheiden, wäre reicheres Material der fraglichen Form erforderlich.<br />

ig. Baris grandicollis Schultze nov. spec.<br />

Subbrevis, piceo-nigra, paullulo nitens. Rostro crasso, prothorace evidenter longiore,<br />

dense subseriatim ruguloso-punctulato; capite obsoletissime punctulato; prothorace<br />

comparatim magno, convexo, lateribus modice et aequaliter rotundato, ad basim<br />

coangustato, sat crebre, in disco subtilius, ad latera densius et fortius punctato, hie praeterea<br />

obsolete rugoso, in toto fundo subtilissime et vix conspicue reticulato. Elytris<br />

conjunetim oblongo-ovalibus, convexis, ad medium evidenter ampliatis, hie prothoracis<br />

latitudine, nee in humeris nee ante apicem callosis, sat obsolete punetato-striatis; interstitiis<br />

levissime coneavis, subtilissime reticulatis, tenue uniseriatim punetatis.<br />

Pedes picei, articulis tarsorum duobus ultimis rufo-pieeis, unguiculis liberis, basi<br />

separatis. Long. 4*5 mm.<br />

Eine durch den verhältnismäßig großen Halsschild besonders ausgezeichnete Art.<br />

Dieser ist kaum um I j4 kürzer als die Decken, reichlich so lang als breit, an den Seiten<br />

gleichmäßig sanft gerundet, gegen den Hinterrand eingezogen und hinter dem Vorder-


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282 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

rande nur mäßig eingeschnürt. Scheibe gewölbt, äußerst fein und nur bei starker Vergrößerung<br />

wahrnehmbar gewirkt, daher matt glänzend. Die Punktur, nur mäßig dicht<br />

und stark, erreicht etwa die Dichtigkeit und Stärke wie bei quadraticollis Boh., ist auch<br />

wie bei dieser am Seitenrande durch schwache Längsrunzeln getrennt und zeigt ebenso<br />

eine vorne und hinten abgekürzte punktfreie Mittellinie. Die Unterseite des Halsschildes<br />

mit groben länglichen, durch Schrägrunzeln getrennten Punkten.<br />

Decken länglich-oval, gewölbt, zur Spitze flach abfallend, mit kaum angedeuteter<br />

Schulterbeule und ohne Spur <strong>einer</strong> Spitzenschwiele; die Seiten in gleichmäßig sanftem<br />

Bogen zur Mitte erweitert, hier so breit wie der Halsschild, sodann zur Spitze in derselben<br />

Flucht verengt; pechschwarz, nur der umgeschlagene äußerste Seitenrand bräunlich.<br />

Mit flachen Punktstreifen, ähnlich denen der B. timida Rossi, aber kräftiger. Die<br />

Punkte sind hier erheblich breiter als die Streifen selbst, aber nicht tiefer eingestochen<br />

und lang-oval. Interstitien leicht hohl, sehr fein, aber deutlich gewirkt und mit f<strong>einer</strong>,<br />

ziemlich regelmäßiger Punktreihe, mit Ausnahme des unregelmäßig punktierten neunten<br />

Interstitiums und des glatten äußersten Seitenrandes. Pygidium dicht gedrängt punktiert,<br />

mit kurzen weißgrauen Schuppenbörstchen.<br />

Beine kräftig, braun, Lappen- und Klauenglied gelbbraun, Vorderschienen auf der<br />

Unterseite mit kleinen körnigen Erhabenheiten. Klauen frei, an der Basis getrennt.<br />

Ein cT von Dr. Penther bei Konia in Kleinasien erbeutet.<br />

20. Hoplia Pentheri Gangib, n. sp.<br />

Differì ab Hoplia florali Oliv., cui proxima, corpore multo angustiore, nigro, pilis<br />

haud squamiformibus sed simplicibus vestito, clypeo antice magis reflexo, prothorace<br />

multo minus transverso, magis convexo, ante basini utrinque haud vel parum transversim<br />

impresso, antice profundius emarginato, postice utrimque profundius sinuato,<br />

angulis posticis minus obtusis, sat prominulis, elytris longioribus, minus latis, prothorace<br />

perparum latioribus, magis convexis, femoribus tibiisque posticis adhuc crassioribus,<br />

unguiculo pedum anticorum externo apice fisso. Long. 6-5—7-5 mm.<br />

Gewölbter als floralis Oliv, (brunnipes Bon.), aber schmäler und gestreckter,<br />

schwarz, die Fühler und Taster braun oder braunrot, die ersteren mit hellerer, braunroter<br />

Geißel, an den Beinen die Klauen oder die ganzen Tarsen, an den Vorderbeinen<br />

die Hüften oder auch die Wurzel der Schenkel braun oder rotbraun. An Stelle der<br />

schmalen Schüppchen, mit welchen boi floralis der Halsschild und die Flügeldecken<br />

spärlich, das Pygidium und die Unterseite dichter bekleidet sind, finden wie bei Pentheri<br />

auf der Ober- und Unterseite durchaus einfache, anliegende weißliche Härchen.<br />

Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind mit solchen Härchen nur spärlich, das Pygidium<br />

und die Abdominalsternite weniger dünn, aber keineswegs dicht besetzt. Die<br />

Brust ist länger und weniger anliegend behaart. Die Behaarung an der Außen- und<br />

Innenseite der Schenkel ist ziemlich lang und abstehend. Im weiteren unterscheidet sich<br />

Pentheri von floralis durch höher aufgebogenen Vorderrand des Clypeus, längeren, viel<br />

weniger queren, am Vorderrande tiefer ausgeschnittenen, am Hinterrande jederseits innerhalb<br />

der Hinterecken tiefer ausgebuchteten, wesentlich gewölbteren, vor der Basis nicht<br />

oder jederseits nur schwach und in geringer Ausdehnung quer eingedrückten Halsschild,<br />

stärker vorspringenden Vorderecken und weniger stumpfe, etwas nach hinten ausgezogene<br />

Hinterecken desselben, längere, weniger breite, in der Breite den Halsschild nur wenig<br />

übertreffende, gewölbtere Flügeldecken, noch etwas dickere Schenkel und Schienen der<br />

Hinterbeine und die an der Spitze wie die innere gespaltene äußere Klaue der Vordertarsen.<br />

Die Vorderschienen zeigen am Außenrande hinter dem zweiten Zahne noch die


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 283<br />

Andeutung eines dritten Zahnes. Beim Q sind die Flügeldecken noch etwas bauchiger<br />

als beim d\<br />

Erdschias- Gebiet. 3 cT und i Q.<br />

Amphicoma- Studien.<br />

Als Anhang gestatte ich mir Bemerkungen über jene <strong>einer</strong> Klärung bedürftigen<br />

vorderasiatischen Amp hicoma- Arten, welche Reitter (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI,<br />

igo3, p. 14g—151) in s<strong>einer</strong> III. Gruppe der Untergattung Eidasia behandelt.<br />

Reitter unterscheidet in dieser namentlich durch die matte Chagrinierung des<br />

Halsschildes charakterisierten Eulasia-Gruppe acht vorderasiatische Arten: 1.pulchra<br />

Reitt., 2. dilutipennis Reitt., 3. chalybaea Fald., 4. pretiosa, 5. papaveris Sturm, 6. Ithae<br />

Reitt., 7. Genei Truqui und 8. hybrida Reitt. Hierzu kommt noch die von Reitter<br />

übersehene Amphicoma speciosa Champen. (Bull. Soc. Ent. Fr., 1900, p. 248) aus Syrien<br />

und Persien.<br />

Truqui hat in s<strong>einer</strong> meisterhaften Amphicomen-Monographie (Amphicoma et<br />

Eidasia, Insectorum Coleopterorum Genera ab Eugenio Truqui monographice disserta,<br />

Taurini 1847) die Bildung der Mundteile, speziell die Form der Mandibeln, in<br />

ausgezeichneter Weise zur scharfen Trennung der in der Färbung des Körpers und des<br />

Haarkleides ganz außerordentlich variablen und einander äußerst ähnlichen Arten benutzt<br />

und die Mandibelform wurde auch von Champenois in seinen «Remarques sur<br />

les Amphicoma, avec additions» (Anhang zu P. de Peyerimhoffs Übersetzung von<br />

Reitters erster ^4mj?/zzcoma-Revision in L'Abeille, Tome XXIX, 1896, p. 12—19,<br />

pl. I) sowie in der Beschreibung s<strong>einer</strong> Amphicoma speciosa entsprechend gewürdigt.<br />

Reitter ließ sie unberücksichtigt und konnte hauptsächlich aus diesem Grunde zu<br />

k<strong>einer</strong> scharfen Präzisierung der vorderasiatischen Eulasia-Arten mit matt chagriniertem<br />

Halsschilde gelangen. Die Untersuchung der Mundteile bietet bei den Amphicomen<br />

wenig Schwierigkeit, da sich dieselben nach Erweichung des Tieres auf feuchtem<br />

Sande sehr bequem von der Kopfunterseite abpräparieren lassen, ohne daß eine Lostrennung<br />

des Kopfes nötig wäre.<br />

Durch die Form der Mandibeln stehen Amph. dilutipennis Reitt., die von Reitter<br />

als pretiosa Truqui angenommene Art, Genei Truqui und speciosa Champ, der pulchra<br />

Reitt., papaveris Sturm, Ithae Reitt. und hybrida Reitt. scharf gegenüber. Bei den<br />

ersteren ist der Außenrand der innen zweizähnigen Mandibeln gegen die Spitze in einfacher<br />

Kurve gekrümmt (Truqui, 1. c, Tab. I, Fig. 6; Champenois, 1. c, pl. 1,<br />

Fig. 11, 12), bei den letzteren aber in eine stark vortretende Ecke ausgezogen (Truqui,<br />

1. c, Tab. I, Fig. 2). Bei chalybaea sind die Mandibeln unter einem schmal abgerundeten<br />

rechten Winkel plötzlich einwärts gekrümmt und halten in ihrer Form zwischen<br />

den beiden genannten Typen die Mitte.<br />

Auf Eulasia pretiosa Truqui bezieht Reitter (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63;<br />

Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, igo3, p. 150) jene in Syrien häufige Amphicoma, die<br />

sich von der ähnlichen papaveris Sturm durch geringere Größe, gerundeten Außenrand<br />

der Mandibeln, nach vorne erweiterten Clypeus, ziemlich scharfe, nur schmal abge-<br />

*) Auf die turkestanische, von Reitter an das Ende dieser Gruppe gestellte Amph. analis Solsky,<br />

welche durch den schmalen, halbelliptischen Clypeus und im männlichen Geschlechte durch die auf der<br />

Unterseite im apicalen Fünftel mit einem langen, senkrecht abstehenden dornförmigen Fortsatz bewehrten<br />

Vorderschienen sehr ausgezeichnet ist, hat Semenow (Revue Russe d'Entom., III, 1903, p. 391)<br />

die Untergattung Solskiola aufgestellt.


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284 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

rundete Vorderecken desselben und durch die hinter dem Endsporne an der Innenseite<br />

erweiterten Vorderschienen des cT unterscheidet. Bei dieser Amphicoma ist das Abdomen<br />

des cf wie beim cT der papaveris gefärbt, respektive bis auf die braunroten zwei<br />

letzten Abdominalsternite dunkel metallisch. Bei Eulasia pretiosa Truqui ist aber nach<br />

der Originalbeschreibung das Abdomen des cf mit Ausnahme der Wurzel rötlichgelb<br />

(«Abdomen rufum, basi aeneum» Truqui, 1. c, p. 3o) und es kann daher Amphicoma<br />

pretiosa Reitt. nicht mit Eulasia pretiosa Truqui identisch sein. Unzweifelhaft ist aber<br />

die von Reitter zuerst (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63) als Varietät der papaveris<br />

Sturm beschriebene und später (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, 1903, p. 151) als Varietät<br />

zur Genei Truqui gezogene chaifensis Reitt. von Chaifa (Haifa) an der Küste Syriens<br />

die echte pretiosa Truqui, «quae habitat in Syriae littoribus marinis» (Truqui, 1. c,<br />

p. 3o). Für Amphicoma pretiosa Reitt. nee Truqui mit ihren Varietäten mag der von<br />

Reitter (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63) der erstgenannten ihrer Abänderungen gegebene<br />

Name fastnosa gewählt werden. Die sogenannte typische pretiosa Reitt. nee<br />

Truqui wird dadurch zu <strong>einer</strong> Varietät der fastuosa (Reitt.) Gangib., für welche ich<br />

den Namen var. Reitteri proponiere.<br />

Von der wie die typische papaveris Sturm kupfrig-purpurnen, auf der Oberseite<br />

schwarz behaarten pretiosa Truqui {Genei var. chaifensis Reitt.) unterscheidet sich die<br />

gleichfalls syrische dilutipennis Reitt. (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 62) nur durch die<br />

metallisch grüne Färbung des Körpers, die schalgelbe Färbung der Flügeldecken und<br />

die gelbe Behaarung der Oberseite. Sie verhält sich zur typischen pretiosa Truqui ganz<br />

ähnlich wie var. semieyanea Reitt. (Deutsch. Ent. Zeit., 1890, p. 63) zur typischen pretiosa<br />

Reitt. nee Truqui —fastuosa var. Reitteri m. Nach Reitter sollen sich allerdings<br />

pulchra und dilutipennis von allen übrigen Eulasien s<strong>einer</strong> dritten Gruppe, durch den<br />

«nicht stark abgerundeten, sondern scharf gewinkelten oder nur abgestumpften Nahtwinkel»<br />

und die aneinanderschließenden Nahtränder der Flügeldecken unterscheiden.<br />

Die mir vorliegenden, sämtlich von Chaifa in Syrien stammenden Stücke der dilutipennis<br />

Reitt. und der Genei var. chaifensis Reitt. = pretiosa Truqui stimmen aber in<br />

der Bildung der Naht und des Nahtwinkels der Flügeldecken vollkommen.überein und<br />

zeigen den Nahtwinkel sogar stärker abgerundet als die mir vorliegenden Q der Genei.<br />

Amphicoma Genei Truqui, pretiosa Truqui und dilutipennis Reitt. sind nach<br />

m<strong>einer</strong> Überzeugung Formen <strong>einer</strong> einzigen Art. Das wichtigste Moment, welches<br />

hierfür spricht, finden wir in den übereinstimmenden männlichen Sexualcharakteren,<br />

und zwar in der Bildung der Vorderschienen des cT und in der Form der Apicalpartie<br />

der Parameren des Penis. Die Vorderschienen des cT sind durch den Mangel des normalen<br />

Endspornes sehr ausgezeichnet. Sie sind an der Innenseite nur mit Dornen besetzt<br />

und zeigen k<strong>einer</strong>lei Erweiterung. Die Enden der Parameren sind mäßig breit,<br />

am oberen Rande gegen die kurz abwärts gezogene Spitze in ziemlich gleichförmiger<br />

Kurve gekrümmt und an der Unterseite vor der Spitze nur schwach ausgebuchtet.<br />

Minder konstant erweist sich die Ausdehnung der gelbroten Abdominalfärbung des cf,<br />

nachdem mir aus der Sammlung des Professor Dr. Lucas von Heyden ein von Piochard<br />

de la Brûlerie bei Naplouse (Sichern, nördlich von Jerusalem) aufgefundenes cT<br />

der Genei vorliegt, bei welchem das Abdomen auf der Oberseite ganz dunkel und unten<br />

nur auf den zwei letzten Sterniten vollkommen, auf dem drittletzten aber nur teilweise<br />

gelbrot gefärbt ist.<br />

Von Genei Truqui, mit der, wie oben gezeigt, pretiosa Truqui und dilutipennis<br />

Reitt. als Varietäten zu verbinden sind, unterscheidet sich pretiosa Reitt. nee Truqui<br />

=fastuosa (Reitt.) Gangib, im männlichen Geschlechte sehr scharf durch die Bildung


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 285<br />

der Vorderschienen. Bei fastuosa besitzen die Vorderschienen des cT den normalen,<br />

an ihrer Innenseite hinter der Spitze eingelenkten Endsporn und zeigen hinter demselben<br />

eine leichte Erweiterung nach innen. Die Apicalpartie der Parameren des Penis ist bei<br />

fastuosa wesentlich schlanker zugespitzt als bei Genei und an der Unterseite vor der<br />

Spitze stärker ausgebuchtet.<br />

Eine von Herrn Th. Strauß in Persien gesammelte Amphicoma, die mir in einem<br />

männlichen und in zwei weiblichen Exemplaren vorliegt, differiert von fastuosa var.<br />

Reitteri m. durch die viel kräftigere Punktierung des Halsschildes und im männlichen<br />

Geschlechte durch die ausgedehnte rotgelbe Färbung des Abdomens, welche die Unterseite<br />

desselben bis auf die Basalwurzel und die Spitze bis auf die Mitte des dem Pygidium<br />

vorangehenden Tergites einnimmt. Die Parameren des Penis sind bei dieser Art,<br />

für die ich den Namen Straussi vorschlage, wie bei Genei, die Vorderschienen des cf<br />

aber wie beim cT der fastuosa gebildet. Truquis var. b s<strong>einer</strong> Eulasia pretiosa, die<br />

ihm in einem von Olivier in Persien gesammelten Stücke vorlag, gehört vermutlich<br />

zu dieser Art.<br />

Amphicoma speciosa Champ, liegt mir leider nur in weiblichen Exemplaren vor,<br />

welche sämtlich die von Champenois angegebene dunkel violett-purpurne Färbung<br />

und schwarze Behaarung der Oberseite zeigen. Sie ist der typischen papaveris Sturm<br />

sehr ähnlich, von dieser aber sofort durch die viel f<strong>einer</strong>e Punktierung der Flügeldecken<br />

und den gerundeten Außenrand der Mandibeln zu unterscheiden.<br />

Unter den vorderasiatischen Eulasien mit matt chagriniertem Halsschilde, bei<br />

welchen die Mandibeln am Außenrande in eine Ecke erweitert sind, können Ithae<br />

Reitt. und hybrida Reitt. nach m<strong>einer</strong> Überzeugung von papaveris Sturm nicht spezifisch<br />

getrennt werden. Reitter gibt zwischen denselben nur Färbungsunterschiede an<br />

und andere Unterschiede, denen spezifische Valenz zuzuerkennen wäre, konnte ich trotz<br />

aller Bemühung nicht finden. Sie stimmen auch in der Form der Apicalpartie der<br />

Parameren des Penis miteinander überein. Diese ist nicht wie bei Genei und fastuosa<br />

zugespitzt, sondern an der kurz nach unten gekrümmten Spitze abgerundet. Bei pulchra<br />

Reitt. sind die Parameren an der Spitze noch breiter abgerundet und nach unten kurz<br />

und stumpf zahnförmig erweitert. Amphicoma pulchra Reitt. unterscheidet sich von<br />

papaveris nicht nur durch die von Reitter angegebenen Charaktere, sondern im männlichen<br />

Geschlechte auch durch die deutlich gekrümmten Mittelschienen, die stärker gekrümmten<br />

Hinterschienen, die seitlich stärker zusammengedrückten Hintertarsen und<br />

die ausgedehntere gelbrote Apicalfärbung des Abdomens, welche sich nicht auf die<br />

Unterseite beschränkt, sondern die ganze Spitze samt dem Pygidium einnimmt.<br />

Amphicoma chalybaea Fald., bei der die Mandibeln unter einem schmal abgerundeten<br />

rechten Winkel plötzlich nach innen gekrümmt sind, liegt mir in 22 von<br />

Herrn Th. Strauß in Persien gesammelten, auf der Oberseite ganz oder vorherrschend<br />

blauen oder blaugrünen und schwarz behaarten Stücken vor, die sich sämtlich als ç<br />

erwiesen. Dieselbe Mandibelbildung wie diese g zeigen acht von Herrn Strauß gleichzeitig<br />

eingesandte cT von wesentlich verschiedener Färbung. Bei denselben sind Kopf,<br />

Halsschild und Schildchen kupfrig-bronzefarbig oder bronzegrün und graugelb oder<br />

schwarz behaart, die Flügeldecken sind einfarbig bräunlichgelb und mit anliegender<br />

gelber Behaarung bekleidet, die Unterseite ist bis auf das graue oder größtenteils braunrote<br />

vorletzte und letzte Abdominalsternit blauschwarz oder schwarz und graugelb oder<br />

schwarz behaart. Ich trage kein Bedenken, diese Stücke als die cf der bisher offenbar<br />

nur in weiblichen Stücken bekannten chalybaea Fald. anzusprechen, und dies umsoweniger,<br />

als sie die für chalybaea charakteristische Clypeusbildung zeigen und als sich


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286 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

ähnliche sexuelle Färbungsdifferenzen bei der turkestanischen Regeli Bali, finden. Bei<br />

dieser sind nach Reitter (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI, 1903, p. 152) die Stücke mit<br />

schalgelben Flügeldecken fast durchwegs cT und die Stücke mit purpurvioletten (var.<br />

Theana Reitt.) oder blauen (var. Iris Reitt. = violaceipennis Ball.) Flügeldecken fast<br />

durchwegs Q. ES liegt mir übrigens ein Q der Regeli mit ganz bräunlichgelben und ein<br />

g der chalybaea mit bräunlichgelben, an der Spitze ausgedehnt geschwärzten Flügeldecken<br />

(Q var. adusta m.) vor. Amphicoma Regeli Bali, stimmt auch in der Form der<br />

Mandibeln mit chalybaea überein und unterscheidet sich von dieser in beiden Geschlechtern<br />

durch die nicht vorspringenden, stärker abgerundeten Vorderecken des Clypeus,<br />

durch viel f<strong>einer</strong>e, auch beim 5 ziemlich gleichmäßig verteilte Punktierung des<br />

Halsschildes und durch kl<strong>einer</strong>e Vorderklauen, ferner im weiblichen Geschlechte durch<br />

die viel größere Entfernung des dritten Zahnes der Vorderschienen vom zweiten. Der<br />

Unterschied im Größenverhältnis der Vorderklauen ist aber nicht so bedeutend, als nach<br />

Reitters Tabellen (I.e., 1890, p. 64, 1903, p. 151) anzunehmen wäre. Bei den mir<br />

vorliegenden Regeli-cP sind die Flügeldecken nicht wie bei den ganz ähnlich gefärbten<br />

chalybaea-^ mit gelber, sondern mit schwarzer anliegender Behaarung bekleidet. Die<br />

Apicalpartie der Parameren des Penis ist bei chalybaea schmal, an der leicht abwärts<br />

gekrümmten Spitze abgerundet und vor derselben an der Unterseite ausgebuchtet verengt.<br />

Bei Regeli ist sie gleichfalls schmal und an der Spitze abgerundet, an der Unterseite<br />

aber flacher ausgebuchtet.<br />

Die bisher bekannten vorderasiatischen Eulasien mit matt chagriniertem Halsschilde<br />

lassen sich mit ihren zum Teil kaum einen besonderen Namen verdienenden<br />

Varietäten in folgender Weise unterscheiden:<br />

1" Die Mandibeln am Außenrande mit vortretender Ecke. Die Vorderecken des Clypeus<br />

breit und vollkommen abgerundet.<br />

2" Beim d" die Mittelschienen deutlich, die Hinterschienen stärker einwärts gekrümmt,<br />

die Hintertarsen stark zusammengedrückt und viel höher als breit. Das Abdomen<br />

des d" mit ausgedehnter gelbroter Apicalfärbung, welche die ganze Spitze samt<br />

dem Pygidium einnimmt und in der Mitte der Bauchseite auf das vierte und dritte<br />

Sternit übergreift. Die Flügeldecken bei beiden Geschlechtern mit wenig abgerundetem<br />

oder rechtwinkeligem Nahtwinkel. Die Apicalpartie der Parameren des<br />

Penis an der Spitze breit abgerundet und nach unten kurz zahnförmig ausgezogen.<br />

Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig-bronzefarbig, bronzegrün oder dunkelblau,<br />

schwarz behaart, die Flügeldecken braungelb, mit anliegender gelber Behaarung<br />

bekleidet, die Unterseite grünlichschwarz oder blauschwarz, schwarz und<br />

in der Mitte gelblichgrau behaart. Long. 14—17 mm. Armenien, Mesopotamien<br />

(Diarbekir), Persien. 1. pulchra Reitt.<br />

2' Beim cT die Mittelschienen fast gerade, die Hinterschienen deutlich einwärts gekrümmt,<br />

die Hintertarsen nur mäßig zusammengedrückt, nicht viel höher als breit.<br />

Das Abdomen des cT nur auf dem fünften und sechsten Sternit ganz oder teilweise<br />

braunrot. Die Flügeldecken mit abgerundetem Nahtwinkel. Die Apicalpartie der<br />

Parameren des Penis an der Spitze weniger breit abgerundet. Long. 11—16 mm.<br />

Syrien, Kleinasien, Mesopotamien. 2. papaveris Sturm.<br />

a" Die Flügeldecken einfarbig.<br />

b" Die anliegende Behaarung der Flügeldecken schwarz.<br />

c"" Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrigpurpurn oder purpurgoldig, schwarz behaart,<br />

die Flügeldecken kupfrigpurpurn oder braunrot mit Purpurschimmer. Syrien,<br />

Kleinasien. Typische Form.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 287<br />

c" Kopf, Halsschild und Schildchen purpurrot, die Flügeldecken gelbbraun. Syrien<br />

(Akbès), Caramanien. var. testaceipennis Champ.<br />

c" Kopf, Halsschild und Schildchen goldiggrün oder grün, schwarz oder graugelb behaart.<br />

Die Flügeldecken kupfrigpurpurn oder braunrot mit Purpurschimmer.<br />

Syrien, Kleinasien. var. cupripennis Kollar.<br />

c Kopf, Halsschild und Schildchen dunkel blaugrün, schwarz behaart, die Flügeldecken<br />

purpurrot. Kleinasien. var. dominula Reitt.<br />

b' Die anliegende Behaarung der Flügeldecken gelb.<br />

Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz, oft mit kupfrigem oder violettem Schimmer,<br />

graugelb oder schwarz behaart, die Flügeldecken braungelb. Syrien, Kleinasien,<br />

Armenien. var. Ithae Reitt.<br />

a Die Flügeldecken bräunlichgelb mit schwarzer Apicalfärbung.<br />

d" Die anliegende Behaarung der Flügeldecken gelb.<br />

Kopf, Halsschild und Schildchen dunkelgrün oder blauschwarz oder schwarz mit<br />

violettem Schimmer oder rein schwarz, schwarz oder gelb behaart. Armenien,<br />

Mesopotamien (Diarbekir). var. hybrida Reitt.<br />

d' Die anliegende Behaarung der Flügeldecken schwarz.<br />

Kopf, Halsschild und Schildchen dunkel violett oder schwarz, schwarz behaart.<br />

Armenien, Kleinasien. var. agricola Reitt.<br />

1" Die Mandibeln unter einem schmal abgerundeten rechten Winkel plötzlich einwärts<br />

gekrümmt. Die Vorderecken des am Vorderrande ausgebuchteten Clypeus<br />

nur wenig abgerundet und mehr oder minder stark vorspringend.<br />

Beim cT Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig bronzefarbig oder bronzegrün,<br />

graugelb oder schwarz behaart, die Flügeldecken einfarbig bräunlichgelb und mit<br />

anliegender gelber Behaarung bekleidet, die Unterseite bis auf das ganz oder größtenteils<br />

braunrote vorletzte und letzte Abdominalsternit grünlichschwarz, blauschwarz<br />

oder schwarz und graugelb oder schwarz behaart. Der Halsschild ziemlich fein<br />

und gleichmäßig punktiert oder jederseits nur mit einem kleinen punktfreien Felde.<br />

Die Apicalpartie der Parameren des Penis schmal, an der Spitze abgerundet und<br />

vor derselben an der Unterseite ausgebuchtet. — Beim Q Kopf, Halsschild und<br />

Schildchen blaugrün oder blau, schwarz behaart, die Flügeldecken meist dunkler<br />

blaugrün oder blauviolett, an der Basis bisweilen verwaschen rotbraun, mit anliegender<br />

schwarzer Behaarung bekleidet, die Unterseite blauschwarz oder schwarz,<br />

zum Teil gelblichgrau behaart. Der Halsschild ziemlich grob punktiert und jederseits<br />

mit ausgedehntem punktfreien Felde. Long. 12—14 mm. Armenien bis Persien.<br />

3. chalybaea Fald.<br />

Q mit schwächer vortretenden Vorderecken des Clypeus und schwärzlichvioletten<br />

oder purpurbraunen Flügeldecken. Mesopotamien (Malatia, Diarbekir, Mardin).<br />

Q var. Brenskei Reitt.<br />

9 mit bräunlichgelben, im apicalen Viertel schwarzen Flügeldecken.<br />

Ç var. adusta Gangib.<br />

1' Die Mandibeln mit gerundetem Außenrand.<br />

3" Die Flügeldecken viel f<strong>einer</strong> punktiert als bei papaveris. Die Vorderecken des<br />

Clypeus ebenso breit und vollkommen abgerundet wie bei dieser.<br />

Die Oberseite dunkel purpurn mit violettem Schimmer, schwarz behaart. Die<br />

Unterseite schwarz, oft mit violettem Schimmer, bis auf die gelblichgrau oder grau


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288 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

behaarte Mitte des Abdomens schwarz behaart. Beim c? das Abdomen auf dem<br />

vorletzten und letzten Sternit mit einem roten Fleck. Long. 12—15 mm. Syrien,<br />

Kleinasien, Persien. 4. speciosa Champ.<br />

3' Die Flügeldecken ebenso kräftig wie bei papaveris punktiert. Der Clypeus nach<br />

vorne erweitert, mit wenig abgerundeten Vorderecken.<br />

4" Die Vorderschienen des cT mit dem normalen, an der Innenseite hinter der Spitze<br />

eingelenkten Endsporn, hinter demselben nach innen erweitert.<br />

5" Halsschild bei beiden Geschlechtern ziemlich fein punktiert, beim cT meist mit<br />

ziemlich gleichmäßig verteilter Punktierung, beim Q jederseits mit mehr oder<br />

minder ausgedehntem punktfreien Felde. Beim cT nur die zwei letzten Sternite<br />

des Abdomens ganz oder teilweise gelbrot. Die Apicalpartie der Parameren des<br />

Penis ziemlich schmal, an der leicht abwärts gekrümmten Spitze zugespitzt und<br />

vor derselben an der Unterseite ausgebuchtet. Long. 10—iS mm. Syrien, Kleinasien.<br />

$.fastuosa (Reitt.) Gangib.<br />

a" Kopf, Halsschild und Schildchen grün oder blaugrün.<br />

b" Die Flügeldecken purpurbraun, mit schwarzer anliegender Behaarung bekleidet.<br />

Syrien, Kleinasien. Typische Form.<br />

b' Die Flügeldecken schalgelb, mit gelber und eingemengter schwarzer oder ganz<br />

gelber anliegender Behaarung bekleidet. Caramanien. var. semicyanea Reitt.<br />

a Kopf und Halsschild kupfrig purpurn oder kupfrig goldig.<br />

c" Die Flügeldecken kupfrig purpurn oder purpurbraunrot. Syrien, Kleinasien.<br />

var. Reitteri Gangib.<br />

c Die Flügeldecken schalgelb. Syrien, Kleinasien. var. Heydeni Reitt.<br />

5' Halsschild beim cf mäßig fein, beim Q ziemlich grob punktiert, bei letzterem jederseits<br />

mit ausgedehntem punktfreien Felde. Beim cT der von den Flügeldecken<br />

nicht bedeckte Teil des Abdomens bis auf die Ventralwurzel und die Mitte des<br />

dem Pygidium vorangehenden Tergits rötlichgelb. Die Apicalpartie der Parameren<br />

des Penis breiter, unten flacher und der ganzen Länge nach ausgebuchtet. — Kopf,<br />

Halsschild und Schildchen goldig kupfrig, schwarz behaart, die Flügeldecken<br />

kupfrig purpurn, mit anliegender schwarzer Behaarung bekleidet, die Unterseite<br />

größtenteils grüngoldig, das Abdomen schwarz, mit kupfrigem Schimmer. Long.<br />

11—12mm. Persien. 6. Strettissi Gangib.<br />

4' Die Vorderschienen des c? ohne den normalen Endsporn, an der Innenseite nur<br />

bedornt und ohne Erweiterung. Das Abdomen des d 1 meist in großer Ausdehnung,<br />

ausnahmsweise nur auf den zwei letzten Sterniten und in der Mitte des vorletzten<br />

rotgelb. Die Apicalpartie der Parameren des Penis breiter als bei Reitteri, an der<br />

Unterseite flacher ausgebuchtet. Der Halsschild ziemlich fein punktiert, jederseits<br />

mit mehr oder minder ausgedehntem punktfreien Felde. Long. 10—13 mm. Syrien.<br />

7. Genei Truqui.<br />

a" Die anliegende Behaarung der Flügeldecken schwarz.<br />

b" Kopf, Halsschild und Schildchen grün, schwarz oder teilweise gelb behaart, die<br />

Flügeldecken bräunlichgelb. Größer. Typische Form.<br />

b' Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig purpurn, schwarz behaart, die Flügeldecken<br />

purpurbraun. Kl<strong>einer</strong>. var. pretiosa Truqui.<br />

a Die anliegende Behaarung der Flügeldecken gelb.<br />

Kopf, Halsschild und Schildchen grün, gelb behaart, die Flügeldecken blaß schalgelb.<br />

Kl<strong>einer</strong>. var. dilutipennis Reitt.


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Kustos Ludwig Ganglbauer. Coleoptera. 289<br />

Katalog der vorderasiatischen Eulasien mit matt chagriniertem Pronotum.<br />

Truqui 1847 = Truqui, Amphicoma et Eulasia Insectorum Coleopterorum Genera<br />

monographice disserta, Taurini 1847.<br />

Reitt. 1890 = Reitter in Deutsch. Ent. Zeit., 1890.<br />

Reitt. igo3 = Reitter in Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI. Bd., igo3.<br />

1. pulchra Reitt., 1890, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Armenien, Mesopotamien, Persien.<br />

2. papaveris Sturm, Kat., 1843, p. 342, Taf. Ill, Fig. 8, Truqui, 1847, p. 19, Taf. II,<br />

Fig. 5, Reitt., 1890, p. 63, ex parte, Champ., L'Abeille, XXIX, 1896, p. 15,<br />

Reitt., igo3, p. 151. Syrien, Kleinasien.<br />

var. testaceipennis Champ., L'Abeille, XXIX, 1896, p. 16. Syrien, Caramanien.<br />

var. cupripennis; cupripennis Kollar in Russegg. Reis., I, 2, 1843, p. 986; papaveris<br />

var. cupripennis Truqui 1847, p. 19, Reitt., 1890, p. 63, Reitt., igo3,<br />

p. 150. Syrien, Kleinasien.<br />

var. dominula Reitt., 1890, p. 63, Reitt., igo3, p. 150. Kleinasien.<br />

var. Ithae ; Ithae Reitt., 1903, p. 151. Syrien, Kleinasien, Armenien.<br />

var. hybrida; hybrida Reitt., 1890, p. 64, Reitt, igo3, p. 151. Armenien, Mesopotamien.<br />

var. agricola; hybrida var. agricola Reitt., 1890, p. 64, Reitt., igo3, p. 151.<br />

Kleinasien, Armenien.<br />

3. chalybaea Fald., Nouv. Mém. Mose, T. IV, 1835, p. 287, Tab. VIII, Fig. 11, Reitt.,<br />

1890, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Armenien bis Persien.<br />

Ç var. Brenskei Reitt., 1890, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Mesopotamien.<br />

Ç var. adusta Ganglb. nov. var. supra p. 286.<br />

4. speciosa Champ., Bull. Soc. Ent. Fr., 1900, p. 248. Syrien, Kleinasien, Persien.<br />

5. fastuosa (Reitt.) Ganglb.; pretiosa var. fastuosa Reitt., i8go, p. 63, Reitt., igo3,<br />

p. 150. Syrien, Kleinasien,<br />

var. semicyanea; pretiosa var. semicyanea Reitt., i8go, p. 63; Reitt., igo3, p. 150.<br />

Caramanien.<br />

var. Reitteri Ganglb.; pretiosa Reitt., i8go, p. 63, Reitt., igo3, p. 150, nec Truqui<br />

1847. Syrien, Kleinasien,<br />

var. Hey déni; pretiosa var. Hey déni Reitt., 1890, p. 63, Reitt., igo3, p. 150.<br />

Syrien, Kleinasien.<br />

6. Straussi Ganglb. n. sp. supra p. 285. Persien.<br />

7. Genei Truqui, 1847, p. 28, Taf. II, Fig. g; papaveris var. Genei Reitt., i8go, p. 64;<br />

Genei Champ., L'Abeille, XXIX, i8g6, p. 15, Reitt., igo3, p. 151. Syrien,<br />

var.pretiosa;pretiosa Truqui, 1847, p. 3o, Taf. II, Fig. 10; papaveris var. chaifensis<br />

Reitt., 1890, p. 63; Genei var. chaifensis Reitt., igo3, p. 151. Syrien,<br />

var. dilutipennis; dilutipennis Reitt., i8go, p. 62, Reitt., igo3, p. 149. Syrien.<br />

Bei dieser Gelegenheit sei noch eine von Herrn Theodor Strauß zahlreich in<br />

Persien gesammelte Amphicoma der durch die dreieckige Form des Schildchens ausgezeichneten<br />

Untergattung Pygopleurus Motsch. besprochen, die ich als Amphicoma<br />

persica beschreiben wollte und schon vielfach unter diesem Namen abgegeben habe.<br />

Sie ist von vulpes F. 1 ) sofort durch die Halsschildskulptur zu unterscheiden. Bei vulpes<br />

') Fabricius hat (Spec. Ins., I, 1781, p. 47) unter den Namen Melolontha hirta und vulpes<br />

gleichzeitig d 1 und 9 derselben Amphicoma-kvt beschrieben, die seit Truqui den Namen vulpes führt.


2go Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

ist der Halsschild äußerst dicht punktiert gerunzelt, d. h. die Zwischenräume der dicht<br />

stehenden Punkte sind in verworrene, unter dem Mikroskop glatt erscheinende Runzeln<br />

erhoben. Bei persica m. i. 1. sind aber die Zwischenräume der weniger dicht stehenden,<br />

mehr oder minder ungleich großen Punkte des Halsschildes eben und gleichmäßig feinkörnig<br />

chagriniert, wodurch sie matt erscheinen.<br />

In Faldermanns «Coleoptera Persico-Armeniaca» (Nouv. Mém. Soc. Imp. Nat.<br />

Mose, Tome IV, 1835) finden wir zwei Amphicomen mit dreieckigem Scutellum:<br />

psilotrichia Fald. (1. c, p. 285) und distineta Fald. (l. c, p. 286, Tab. VIII, Fig. 11),<br />

welche beide von Truqui und allen späteren Autoren als Varietäten zu vidpes gezogen<br />

wurden, wiewohl sie in der Halsschildskulptur verschieden sein müssen. Faldermann<br />

bezeichnet bei psilotrichia den Halsschild als «tenue coriaceus, vel subtilissime sed<br />

confertissime granulatus», bei distineta als «subtiliter confertim granulatus».<br />

Unter der Annahme, daß Faldermann die Punkte des Halsschildes bei schwacher<br />

Vergrößerung als granula erschienen, ist psilotrichia Fald., wie bisher, auf eine Abänderung<br />

der vulpes F., distineta Fald. aber auf jene Art zu beziehen, die ich als persica<br />

beschreiben wollte.<br />

Reitter hat (Verh. naturf. Ver. Brunn, XLI. Bd., igo3, p. i38) Amphicoma distineta<br />

Fald. unter die Synonyme der vulpes F. var. hirta F. gezogen und Varietäten<br />

der distineta Fald. als Varietäten der vulpes beschrieben. Die Durchsicht des mir von<br />

Prof. Dr. Lucas v. Heyden zum Studium anvertrauten Amphicomenmateriales ergab<br />

nämlich, daß die Typen von Amphicoma vulpes var. basalis Reitt. (Deutsch. Ent. Zeit.,<br />

1890, p. 55) von Malatia 1 ) und von vulpes var. immunda Reitt. (Verh. naturf. Ver.<br />

Brunn, XLI. Bd., igo3, p. 137) von Mardin nicht zu vulpes F., sondern zu distineta<br />

Fald. gehören.<br />

Bei Amphicoma distineta Fald. sind die Vorderecken des nach vorne erweiterten,<br />

beim Q in der Mittellinie gekielten Clypeus im allgemeinen stärker abgerundet als bei<br />

vulpes. Der apicale Nahtwinkel der Flügeldecken ist beim d 1 der distineta vollkommen,<br />

beim Q unvollkommen abgerundet oder beim letzteren mehr oder minder spitz ausgezogen.<br />

Amphicoma distineta Fald. wurde mir in folgenden Färbungsabänderungen<br />

bekannt:<br />

a" Kopf, Halsschild und Schildchen purpurgoldig oder purpurviolett. Die Flügeldecken<br />

bis auf einen schmalen blauschwarzen oder grünschwarzen Naht- und<br />

Seitensaum braungelb oder braunrot. Persien. Typische Form.<br />

a Kopf, Halsschild und Schildchen grün.<br />

b" Die Flügeldecken wie bei der typischen Form. Mesopotamien (Mardin), Persien.<br />

var. immunda Reitt.<br />

b' Die Flügeldecken blauschwarz oder grünschwaz, mit einem ausgedehnten, den<br />

größten Teil des vorderen Drittels oder der vorderen Hälfte einnehmenden bräunlichgelben<br />

Humeralfleck. Kurdistan (Malatia). var. basalis Reitt.<br />

Champenois (L'Abeille, T. XXIX, 1896) will für den Namen vulpes den Namen hirta substituieren,<br />

weil die Beschreibung der M. hirta F. jener der vulpes F. voransteht. Nach den bekannten Regeln<br />

der zoologischen Nomenclatur (V, § 5 und § 6) ist bei Namen von gleichem Datum jener beizubehalten,<br />

«welchen der erste die Gruppe revidierende Autor gewählt hat». Nachdem sich Truqui (1. c, p. 38)<br />

als erster Bearbeiter der Gattung Amphicoma für den Namen vulpes entschieden hat, ist die von<br />

Champenois proponierte Änderung unzulässig.<br />

T ) Bei Malatia kommt nach einem Belegstücke der v. Heydenschen Sammlung auch vulpes<br />

var. hirta vor.<br />

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Dr. J. F. Babor. Nacktschnecken. 291<br />

Nackt sehn eck en.<br />

Von<br />

Dr. J. F. Babor<br />

in Prag.<br />

Die Ausbeute an Nacktschnecken, welche Dr. Penther mitbrachte, ist infolge der<br />

diesen Tieren ungünstigen Jahressaison, besonders aber des ausnahmsweise schlechten<br />

Wetters, das die Forscher verfolgte, leider eine minimale; trotzdem halte ich aber die<br />

Veröffentlichung dieses Beitrages zur Kenntnis der Fauna Kleinasiens für angezeigt,<br />

weil «wir so unendlich wenig über seine Molluskenfauna wissen», wie Ko belt 1 ) mit<br />

Recht klagt. Gerade die Nacktschnecken haben wir neulich durch Simroths Prachtwerk<br />

2 ) zum Teil schon kennen gelernt, aber Penthers <strong>Reise</strong> erschließt ein noch nie<br />

betretenes Feld. Von <strong>einer</strong> interessanten Novität — Agrioììmax Pentheri sp. n. — abgesehen,<br />

welche offenbar eine Lokalform des Erdschias vorstellt, besteht die durch Penthers<br />

Material bedingte Bereicherung unserer Kenntnisse in <strong>einer</strong> Erweiterung des<br />

chorologischen Stoffes in der Verbreitung einzelner Formen: für die faunistische Charakterisierung<br />

Anatoliens ist damit allerdings wenig geschehen, zumal diese geographische<br />

Einheit, wie Kobelt (1. c.) nachgewiesen hat, in biogeographischer Hinsicht kein in<br />

sich geschlossenes Eins sein kann. Für den engeren Bezirk des wichtigen Erdschias-<br />

Gebietes läßt sich durch Gehäuseschnecken unvergleichlich mehr ermitteln und habe<br />

ich in bezug darauf bloß auf die Bearbeitung Sturanys hinzuweisen. 3 ) Unter den in<br />

diesem Gebiete gefundenen Nacktschnecken ist der kosmopolitische Limax flavus (s.<br />

variegatus) mit s<strong>einer</strong> orientalischen Spielart ecarinatus kein Specificum, die westasiatische<br />

Daudebardia Saulcyi kann nicht überraschen, ebensowenig wie der vermeintliche<br />

Endemit, der von irgend <strong>einer</strong> modifizierten ubiquitären Form abstammt.<br />

Von hohem Interesse sind die von Dr. Penther am Bosporus gefundenen Nacktschnecken.<br />

Neben dem weit verbreiteten Agriolimax agrestis sind es Agriolimax<br />

Ananowi, Agr. transcaucasicus var. coeciger und Mesolimax Braunii) der letzte war<br />

hier zu erwarten (s. u.), die beiden ersteren dringen in ganz naturgemäßer Art und<br />

Weise von Simroths berühmtem Schöpfungszentrum, dem Kaukasus, her, ohne das<br />

eigentliche Europa (höchstwahrscheinlich) zu erreichen; das steht im vollen Einklang<br />

mit der Ansicht Kobelts und Simroths (11. cc), daß die Grenze zwischen Asien und<br />

Europa nicht durch den Bosporus und das Marmarameer gezogen werden soll, sondern<br />

vielmehr im Maritzatale liegt. Damit stimmt auch die Geographie und hauptsächlich<br />

die Geologie dieses Erdstückes überein. Das Verhältnis der Westküste Kleinasiens zu<br />

den anliegenden Inseln ist ein bekanntes; leider sind die Nacktschnecken von Sammlern<br />

hier nur zu oft ganz stiefmütterlich behandelt worden.<br />

Indem ich nun zur Aufzählung der von Herrn Dr. A. Penther gesammelten<br />

Spezies und Varietäten komme, sage ich auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen<br />

*) W. Kobelt: «Studien zur Zoogeographie». II. Bd. Die Fauna der meridionalen Subregion.<br />

Wiesbaden 1898 (p. 332).<br />

2 ) H. Siraroth: «Die Nacktschneckenfauna des russischen Reiches». St. Petersburg 1901. (Gedruckt<br />

auf Verfügung der kais. Akademie der Wissenschaften.) Auf dieses Werk beziehen sich die nachfolgenden<br />

Zitate; an die anderen in Betracht kommenden Abhandlungen habe ich nicht näher verwiesen,<br />

da sie daselbst präzise verzeichnet sind.<br />

3 ) R. Sturany: cSchalentragende Mollusken». Diese Annalen, S. 2950°.<br />

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, 1905. 21


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2g2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Dank dem Herrn Prof. Dr. E. v. Marenzeller für dieses mir zur Bearbeitung freundlichst<br />

anvertraute, jetzt im Wiener Hofmuseum aufbewahrte Material.<br />

Daudebardia (Libania) Saulcyi Bourgn.<br />

Zwei unerwachsene Exemplare (mit Tieren), gesammelt am Ütsch-Kapular-Dagh<br />

bei Nigde am 19./V. 1902. Die Bestimmung war wegen des jugendlichen Zustandes<br />

keine Blitzdiagnose, ich glaube aber mit Hilfe der gediegenen Monographie Wagners 1 )<br />

das Richtige getroffen zu haben; die Möglichkeit <strong>einer</strong> besonderen Varietät ist freilich<br />

nicht ausgeschlossen. In diesem Fundorte erreicht diese Art ihren nördlichsten jetzt bekannten<br />

Verbreitungspunkt (sie wird bekanntlich von Syrien, Kreta und den jonischen<br />

Inseln angegeben), im Einklang mit Wagners Vermutung, der als ihr wahrscheinliches<br />

Verbreitungsgebiet Westasien annimmt.<br />

Limax (Eulimax) flavus L. (s. variegatus Drap.) typ.<br />

Eine größere Anzahl von Exemplaren am Lifos in der Höhe von 2200 m, 3o./V.<br />

1902. — Die Tiere zeichnen sich durch auffallend kleine Dimensionen im erwachsenen<br />

Zustande aus (sicher nicht durch Konservierung verursacht), sonst normal. Sie sind<br />

gräulich eher als gelb, im ganzen ziemlich dunkel, folglich eine im Freien lebende, fast<br />

verkümmerte Form.<br />

Limax (Eulimax) flavus L. subsp. ecarinatus Boettg.<br />

Zahlreiche Stücke (mit vielen jungen) vom Lifos, Nordseite, 1350 m, 24./V. 1902;<br />

erwachsene und junge in Hadschilar, 1450 m, 3i./V. 1902. — In einigen größeren<br />

Stücken hat der sehr lange Penis oben eine coecumartige Erweiterung mit blätterförmigen<br />

Querfalten im Inneren (genau so wie Simroth bei einem Stücke von Abchasien<br />

gefunden hat, 1. c, p. 85, Taf. V, Fig. 15, 16); die Gonade sehr groß, mit zahllosen<br />

Spermatozoen: beides zum Beweis der vorwiegend männlichen Entwicklung der geschlechtsreifen<br />

Schnecken.<br />

Mesolimax Braunii Poll.<br />

Auf der Insel Prinkipo, 5./V. 1902. — Ein sehr kleines und in der Mittelpartie<br />

des Körpers beschädigtes Tier; die Färbung entspricht genau der Abbildung Polloneras,<br />

nicht bunter (cf. Simroth, I.e., p. 134, 135, Karte IV) wie es das Stück von<br />

Ostrumelien war (Babor, cf. ibid.).<br />

Diese Form lebt nach m<strong>einer</strong> bisherigen Kenntnis — wahrscheinlich mehrere<br />

lokale Abarten bildend — noch in Cilicien, bei Smyrna und auf einigen griechischen<br />

Inseln (nach den Aufsammlungen von den Herren H. Rolle und Doz. Dr. F. Werner<br />

in Wien).<br />

Agriolimax (s. str.) agrestis L.<br />

Ein sehr großes blasses Stück von Prinkipo in den Prinzeninseln, 5./V. 1902. —<br />

Dem bleichen Stücke von Brussa (Simroth, 1. c, p. 150, Taf. XIV, Fig. 9) ähnlich, aber<br />

bedeutend voluminöser.<br />

Agriolimax (s. str.) Ananowi Simr.<br />

Ein sehr großes einfarbiges Stück von Bujukdere bei Konstantinopel am Bosporus,<br />

4./V. 1902 und etliche auch ziemlich große, einfarbige und bunte Exemplare von Haidar<br />

Pascha am Bosporus, 7./V. 1902. — Dem Leibesumfang nach sind diese Tiere etwas<br />

*) A.J.Wagner: «Die Arten des Genus Daudebardia Hartm. in Europa und Westasien. Eine<br />

kritische Studie.» Denkschr. der kais. Akademie der Wiss. Wien, 1895.


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Dr. J. F. Babor. Nacktschnecken. 293<br />

größer als die Simroths von Wladikawkas, auch ist der Penis bedeutend mächtiger,<br />

so daß im ganzen eine Annäherung an agrestis L. wenigstens vorgetäuscht wird; im<br />

übrigen gehört aber dieses Individuum unzweideutig zur obgenannten Spezies. Die<br />

Tiere sind entweder einfarbig, schmutziggelb, oder auf dieser blaß braungelben Grundlage<br />

dunkelbraun bis schwarz retikuliert (der Mantel mehr fleckig und getupft, der<br />

Rücken fast strahlig gestrichelt); die Sohle entweder einfarbig oder an den Rändern<br />

leicht grau punktiert, im ganzen etwas heller als die Rückenhaut. Das Peritoneum<br />

ohne (makroskopisch erkennbare) Kalkkörner, stellenweise (unregelmäßig) pigmentiert.<br />

Ein Blinddarm fehlt; die von Simroth (1. c, p. 160, Taf. XV, Fig. io a u. b) festgestellte<br />

Einschnürung oder Knickung immer angedeutet; in einem Falle habe ich an der<br />

entsprechenden Stelle eine seichte, in zwei stumpfe Seitenzipfel auslaufende querliegende,<br />

taschenartige Aussackung des Enddarmes gefunden. Die Gonade klein, tief schwarz,<br />

entweder die Spitze des Eingeweidesackes bildend oder etwas subterminal liegend, der<br />

hermaphroditische Ausführungsgang, ebenfalls dunkel gefärbt; der Penis deckt sich mit<br />

Simroths Fig. 7 auf der Taf. XV, nur ist er merklich größer: er ist länger bei <strong>einer</strong><br />

mehr gleichmäßigen Dicke, stark, tief eingeschnürt mit proportional vergrößerten Innenverdickungen<br />

der Schleimhaut mit der Muscularis, aber bleibt sicher innerhalb des Typus<br />

von Ananoun, wenn auch die sehr langen Anhangsdrüsen deutliche Blindschläuchchen<br />

tragen. Im großen und ganzen also eine mächtigere Entfaltung, als wie sie die Tiere<br />

Simroths aufweisen — bei spezifischer Identität; höchstens könnte unter den nicht<br />

anatomisch untersuchten Stücken ein dem panormitamis Less, et Poll, ähnlicher agrestis<br />

stecken, der von Nordwestkleinasien bekannt ist (Simroth, 1. c, p. 150 und 273). Bis<br />

jetzt war diese Art nur vom Kaukasus bekannt (Simroth, 1. c, p. 15g—160, Taf. XV,<br />

Fig. 1—16, Karte VI).<br />

Agriolimax (s. str.) transcaucasicus Simr. var. coeciger Simr.<br />

Einige wenige erwachsene und ein junges Exemplar von der Insel Prinkipo,<br />

5./V. 1902. — Die Tiere sind stattlich, nicht sehr schlank, einem unpigmentierten<br />

agrestis L. auffallend ähnlich; ein Blinddarm vorhanden, eine kleine Penisdrüse ebenfalls<br />

(anatomisch wurde nur ein Stück geprüft). Diese Art lebt in einem großen Gebiete<br />

im Süden von Kaukasus (Armenien), die Varietät erstreckt sich im Westen von<br />

diesem Zentrum, an der Südostküste des Schwarzen Meeres; diese neue hier mitgeteilte<br />

Lokalität stellt jetzt ihren westlichsten bekannten Verbreitungspunkt dar (Simroth,<br />

1. c, p. 155—157, Taf. XVI, Fig. 18—3o, Karte VI).<br />

Agriolimax (s. str.) Pentheri n. sp.<br />

Lifos, Nordseite, 1350 m, 24./V. 1902 und Derwent am Tekir (Ostseite des Erdschias),<br />

2100 m, 3./VI. 1902. Eine nicht große Anzahl von erwachsenen und kleinen<br />

Tieren.<br />

Diagn. Statura mediocri, niger, soleae partes laterales nigrae; intestinum rectum<br />

coeco egens; penis cum duabus glandulosis appendicibus, intus corpore irritatorio (in<br />

parte inferiori) et glandulis in mucosa (partis superioris) instructus.<br />

Das Tier von mittlerer Größe (das beste Exemplar 23 mm lang, 6 mm breit; die<br />

Breite der Fußsohle 3 vim) und schlanker Gestalt, nach hinten zugespitzt; der Mantel<br />

langelliptisch, hinten breit abgerundet, das Pneumostom knapp hinter der Mitte des<br />

rechten Randes; das Schälchen klein, länglich oval, ziemlich fest; der Fußsaum schmal,<br />

aber deutlich abgesetzt, die Sohle schmal, dreifelderig, in ihrer Mitte gekörnelt, weiß, die<br />

schmalen Seitenfelder sind tief und dicht quergefurcht und blauschwarz, der feinkörnige<br />

Schild und der radiar weit und seicht gefurchte Rücken — auch die Nackenhaut unter<br />

Annalen des k. k. naturliistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 22


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Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

dem Schilde — schwarz mit einem Stich ins dunkelblaue; die Simrothsche Leiste fehltJ<br />

die Ränder der freien Kapuze auf der Unterseite tief blau punktiert, so daß nur das<br />

Mittelfeld dieser Unterseite und die unmittelbar vor der Verwachsungslinie liegende<br />

Partie des Halses gelblichweiß ist. Das Peritoneum stellenweise leicht pigmentiert, am<br />

deutlichsten auf der Oberfläche des Penis. Der Gesamteindruck des Habitus ziemlich<br />

derselbe wie bei Mesolimax Escherichi Simr. Einige wenige Tiere (kaum mehr als<br />

halbwüchsig!) sind nicht so dunkel und einfarbig, sondern bräunlichgrau mit blasseren<br />

Flecken an den Flanken; die kleinsten Tiere gleichmäßig schwarz. — Ein Blinddarm<br />

fehlt. Die Genitalien charakteristisch: die Gonade groß, grob acinös, dunkelbraun, der<br />

hermaphroditische Gang gelblichweiß, reich geschlingelt und verhältnismäßig stark,<br />

vom pigmentierten Mesenterium überzogen, ohne Vesicula seminalis, die Eiweißdrüse<br />

graugelb, solid, tetraedrisch, ziemlich groß, der Ovoseminalduct lang, stark gewunden,<br />

in der weiblichen Partie breit, gekräuselt, drüsig, gelblichweiß, im männlichen Anteile<br />

schmäler, mit violetter Manschette, der Oviduct kurz und dünnwandig, dasReceptaculum<br />

seminis niedrig, bläschenförmig, sehr dünn membranös, das Vas deferens kurz und<br />

dünn, der Penis, der sich mit dem rechten Ommatophor nicht kreuzt, mächtig, fast<br />

zylindrisch, zweiteilig in seinem f<strong>einer</strong>en Aufbau: die untere muskulöse weiße Hälfte,<br />

welche einen schwachen gedrungenen Reizkörper enthält, wird von der oberen zartwandigen<br />

bläulichen Hälfte durch eine nicht tief einschneidende Furche, welche nur<br />

auf der Unterseite deutlich ist, abgetrennt; an derselben inseriert der breite feste Retraktor<br />

und implantieren sich auch zwei lange Anhangsdrüsen, welche zwar einfach<br />

sind, aber wellige Konturen haben (ohne sich zu verästeln); die obere Hälfte war in<br />

ihrem Hohlraum von geronnener Schleimmasse erfüllt (wie es bei laevis O. F. Müll,<br />

oft der Fall ist); sie ist mit <strong>einer</strong> innerlichen, von blätterigen Falten geschmückten<br />

Wulstverdickung versehen; auch die dieser gegenüberliegende Schleimhaut ist auf ihrer<br />

Innenfläche mit zahlreichen parallelen feinen, drüsigen, schräg verlaufenden Fältchen<br />

versehen, welche schon vor dem Öffnen des Organes zierlich durchschimmern.<br />

M<strong>einer</strong> Meinung nach steht diese Form morphologisch zwischen agrestis L. und<br />

laevis Müll.; ob sie zu dem geographisch benachbarten berytensis Bourgn. nähere Verwandtschaftsbeziehungen<br />

hat, mag vorläufig dahingestellt bleiben; sicher läßt sich das<br />

Äußere auf Melanismus, durch äußere Einflüsse hervorgerufen, zurückführen. Simroth<br />

schreibt diese Wirkung bionomisch der höheren Lage oder der Wüsten- und Steppenbeschaffenheit<br />

der Fundstätten zu, indem er meistens die Temperatur dafür als direkte<br />

causa efficiens verantwortlich macht; dabei hat die sehr hohe und die sehr niedrige<br />

Temperatur auf die Nacktschnecken einen und denselben Einfluß. (Nach Analogie anderer<br />

Tiergruppen.) Was speziell die Ackerschnecken betrifft (Simroth, 1. c, p. 14g,<br />

255 ff., s. auch sein Werk vom Jahre 1891 über die portugisisch-azorischen Nacktschnecken,<br />

ibid. unter Literaturnummer io3 angeführt), so erreicht der Melanismus<br />

in dieser Gruppe seinen Höhepunkt im Agriolimax agrestis L. var. turkestamis Simr.,<br />

wo der ganze Körper, die Sohle nicht ausgenommen, ja sogar auch das Innere der<br />

Leibeshöhle tief schwarz pigmentiert ist; ein Analogon (allerdings nur individuell) bietet<br />

eine verhältnismäßig sehr dunkle Form dieser Art von S. Miguel (Azoren). Zerstreut<br />

finden sich in der ganzen mediterranen Region ähnliche Fälle, so in Syrien, auf Kreta,<br />

auf dem griechischen Festlande, in Sizilien und auf anderen Inseln, auf der Westküste<br />

Europas, in Algerien usw. {berytensis Bourgn., panormitanus Less, et Poll., sardiis Simr.,<br />

Drymonhis Bourgn., immaculatus Simr., nitidus Mor., brondelianns Bourg, u. m.). Bei<br />

unserem Pentheri auf dem Erdschias konkurriert die Höhenlage mit der Steppengegend.


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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 295<br />

Schalentragende Mollusken.<br />

Von<br />

Dr. R. Sturany.<br />

Mit 10 Abbildungen im Texte.<br />

Von der Molluskenausbeute Dr. Penthers finden sich die den Gattungen Daudebardia,<br />

Limax, Mesolimax und Agriolimax angehörenden Arten in dem vorstehenden,<br />

von Dr. Babor bearbeiteten Abschnitte, die übrigen P"ormen aber in dem hier folgenden<br />

Verzeichnisse zusammengestellt. Ich habe mich ebenfalls nicht darauf beschränkt,<br />

bloß das im Erdschias-Gebiete gefundene Material zu berücksichtigen, sondern habe<br />

auch die von Dr. Penther im vorderen Kleinasien während der <strong>Reise</strong> nach jenem<br />

Bergriesen gesammelten Schnecken und Muscheln in das Verzeichnis aufgenommen;<br />

es wurde des weiteren die Gelegenheit ergriffen, eine hochinteressante Ausbeute aus<br />

dem Bulghar-Dagh, welche ich Herrn Martin Holtz verdanke und die von Herrn<br />

Walter Siehe erzielt wurde, hier eingehend zu besprechen und schließlich auch die<br />

s<strong>einer</strong>zeit von Dr. Fr. Schaffer am Südostrande Kleinasiens gefundenen Schnecken<br />

eingefügt. Dadurch steigt die Zahl der angeführten Mollusken auf 50, während die tatsächliche<br />

Ausbeute im Erdschias-Dagh bloß 20 Arten (davon 16 Süßwasserformen!)<br />

umfaßt. Diese relativ geringe Zahl erklärt sich aus dem vulkanischen Charakter des<br />

untersuchten Gebietes, respektive dessen Kalkarmut.<br />

Durch die Mitberücksichtigung der angrenzenden Gebiete ist es bedeutend leichter,<br />

den Faunencharakter des Erdschias-Dagh zu beurteilen. Wir sehen beispielsweise, daß<br />

der Erdschias einige Arten beherbergt, die in Tokat vorkommen (Nagele, Nachrichtsblatt,<br />

XXVI, 1894, p. 104—107); Trochovitrina sieversi (= conoidea), Helicogena<br />

pathetica, Chondrula scapus und Limnaea peregra sind hier wie dort zu finden. Wir<br />

sehen ferner, daß von den genannten ein paar (die Trochovitrina und Chondrula scapus)<br />

auch im Bulghar-Dagh leben und daß der cilicische Taurus überdies noch Chondrula<br />

(Amphiscopus) eudoxina und Orcula doliolum-batumensis 1 ) mit Tokat gemeinsam hat.<br />

Natürlich hat der Bulghar-Dagh auch syrische Arten, und zwar ist zu bemerken,<br />

daß solche bis über den Kamm auf die nördlichen Abhänge reichen; Buliminus (Petraeus)<br />

carneus und Xerophila joppensis f. minor sind in dieser Hinsicht zu nennen.<br />

Chondrula ovularis tritt hier in <strong>einer</strong> besonderen Lokalform auf; B. (Mastus) robustus,<br />

bisher nur im Geniste des Sarusflusses bei Adana gefunden, lebt im Bulghar-Dagh in<br />

bedeutenden Höhen und außer diesen sind noch als besonders interessante Erscheinungen<br />

eine neue Trichia (memnonis), sowie ein neuer Buliminus aus der Gruppe<br />

Brephulus zu erwähnen (alexandri), der sich an den vorderasiatischen B. olympicus<br />

anschließt.<br />

Aus dem Gesagten ergibt sich die Richtigkeit von Kobelts Worten: «. . . die<br />

übrigen 5 /6 der kaukasischen Molluskenfauna sind entweder eigentümlich oder sie haben,<br />

wo sie weiter über Kleinasien verbreitet sind, unverkennbar ihre Heimat im Kaukasus.<br />

Derselbe muß deshalb als ein sehr wichtiges und bedeutendes Entwicklungszentrum<br />

gelten, dessen Einfluß sich über ganz Kleinasien und besonders die südliche Pontus-<br />

*) Merkwürdigerweise kommt in dem dazwischengelegenen Erdschias-Gebiete nicht O. doliolumbatumensis,<br />

sondern der Typus von O. doliolum vor.<br />

22*


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2g6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

küste, aber auch über das Bergland zwischen Euphrat und Halys bis nach Cilicien und<br />

dem nördlichen Syrien erstreckt.» Die Tokatfauna ist kaukasischen Ursprungs, diejenige<br />

des Erdschias desgleichen, die des Bulghar-Dagh zum Teile.<br />

Auch das Ausklingen der erwähnten Fauna nach Westen ist sehr interessant. Auf<br />

dem Serai-Dagh bei Konia lebt Trochovitrina conoidea und findet sich die als neu erkannte<br />

Chondmla (Amphiscopus) lycaonica, welche mit Ch. ledereri aus dem Taurus<br />

verwandt ist; ferner haben Serai-Dagh und Bulghar-Dagh die aus dem Westen herüberreichende<br />

Ch. quadridens-loetvii gemeinsam. Daß noch auf dem Olymp bei Brussa<br />

einige Reste der kaukasischen Fauna anzutreffen sind, ist eine bekannte Tatsache. Ich<br />

erinnere bloß an die schon mehrfach genannte Trochovitrina und an das Auftreten<br />

<strong>einer</strong> Chondmla aus der Amphiscopus-Gruppe (squalina äff. eudoxinae).<br />

1. Vitrina (Trochovitrina) conoidea v. Marts. — v. Martens, Moll. Exped.<br />

Turkestan. Fedtschenko, 1874, p. 8, Taf. 1, Fig. 5; Sturany, Sitzungsber. kais. Akad.<br />

Wiss., CXI, 1902, p. 124 (f. majoi-).<br />

Dr. Penther hat Exemplare vom Serai-Dagh (1620m) bei Konia und von der<br />

Nordseite des Lifos im Erdschias-Gebiete aus <strong>einer</strong> Höhe von ungefähr 2450 m gebracht;<br />

ferner liegt mir ein Exemplar aus dem Bulghar-Dagh vor (Karagöl, 2600 m,<br />

leg. Siehe). Alle diese Stücke stimmen vollständig überein mit solchen aus Tokat,<br />

welche mir s<strong>einer</strong>zeit Herr Pfarrer Nagele unter dem Namen Vitrina (Trochovitrina)<br />

sieversi Mss. freundlichst mitgeteilt hat (s. auch Nachrichtsbl. d. D. M. G., XXVI, 1894,<br />

p. 105). Wir müssen demnach alle die angeführten Exemplare als V. sieversi Mss. oder<br />

aber alle als V. conoidea Marts, ansehen, wenn wir nicht überhaupt annehmen wollen,<br />

daß die Moussonsche Art (Journ. de Conch., 1874, p. 137, Tab. 5, Fig. 1) mit der<br />

älteren Martensschen zusammenfällt und einzuziehen ist. Das letztere scheint mir<br />

aber gerechtfertigt, umsomehr als sich <strong>einer</strong>seits das vor vier Jahren von Dr. Werner<br />

im kleinasiatischen Olymp gefundene große Exemplar (Sturany, 1. c.) ganz ungezwungen<br />

an die erwähnte Serie anschließt, anderseits auch eine typisch bestimmte V.<br />

conoidea aus Samarkand, welche zum Vergleiche herangezogen wurde, damit übereinstimmt.<br />

Die Brücke zwischen den beiden bisher bekannt gewesenen Verbreitungszentren<br />

erscheint nun ausreichend festgestellt.<br />

2. Hyalinia (Vitrea) hydatina Rra. — Rossmässler, Iconogr., II, i838,<br />

Fig. 529 (Helix); Gude, Journ. of Malacol., IX, 1902, p. 118.<br />

Diese auf kleinasiatischem Boden bisher in Smyrna, Samsun und Troas gefundene<br />

Schnecke liegt in der Pentherschen Ausbeute vom Serai-Dagh (1620m) bei Konia vor.<br />

3. Patula (Pyramidula) rupestris (Stud.) Drap. — Draparnaud, Hist, nat.,<br />

1805, p.82,Tab.7, Fig.7—9(7/e//x);Rossmässler, Iconogr., II, i838,Fig.534(77e/z.,v);<br />

Böttger, Zool. Jahrb., IV, 1889, p. 941; Gude, Journ. of Malacol., IX, 1902, p. 115.<br />

Ein Exemplar von Karagöl (2600 m) im Bulghar-Dagh, gesammelt von W. Siehe.<br />

Das Vorkommen dieser weitverbreiteten Art im cilicischen Taurus darf uns nicht verwundern.<br />

Böttger (1. c.) konstatierte sie im allgemeinen für Transkaukasien, Kleinasien<br />

und Nordpersien, Gude (I.e.) führt Germab, Borschom, Kutais und Elisabetpol<br />

als Fundorte an, Nagele hat sie jüngst (Nachrichtsbl. d. D. M. G., 1903, p. 174) auch<br />

von Gülek erhalten.<br />

4. Fruticicola (Trichia) memnonis n. sp. — Fig. 1. — Sturany, Anz. kais.<br />

Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 117.<br />

Das Gehäuse ziemlich festschalig, glänzend, gelb bis gelbbraun gefärbt, nicht sehr<br />

weit, aber durchgehend genabelt; es ist ziemlich flachgedrückt, so daß das Gewinde nur


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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 297<br />

schwach über dem letzten Umgang sich erhebt. Die Zahl der Windungen beträgt etwas<br />

mehr als 5; die Umgänge sind kaum gewölbt, wachsen langsam an und werden durch<br />

eine seichte Naht von einander getrennt ', das Ernbryonalgehäuse, aus 1 — 1 1 /2 Windungen<br />

bestehend, ist glatt, die übrigen Umgänge sind fein und unregelmäßig gestreift, mitunter<br />

\<br />

Fig. 1.<br />

rauh wie gekörnelt; der letzte Umgang ist ein wenig herabgezogen, an der Basis schwach<br />

gewölbt, ein Kiel ist kaum angedeutet. Die sehr wenig ausgeschnittene, schief ohrförmige,<br />

scharfrandige Mündung hat nicht verbundene, weit von einander getrennte Ränder;<br />

der Spindelrand ist an der Einlenkung etwas umgeschlagen, ohne den Nabel zu<br />

verdecken.<br />

mm mm mm inni<br />

Höhe der Schale . . . . 4*3 4*8 5 5*2<br />

Breite der Schale . . . . 8-4 (7-4) 8-6 (77) 8-2 (7-5) 9-5 (8-2)<br />

Höhe der Mündung . . . 3-4 3-4 3-4 3*4<br />

Breite der Mündung . . . 4 4 4 4'6<br />

Diese interessante Novität wurde von Herrn W. Siehe im Bulghar-Dagh gefunden,<br />

und zwar liegt sie mir von drei Lokalitäten vor: a) vom Dumbelek-Dagh (einem<br />

westlichen Ausläufer des Bulghar-Dagh; von dort stammen die ersten 3 gemessenen<br />

Stücke), b) von Bulghar-Maaden, 1500 —1600 m hoch gelegen (das an vierter Stelle gemessene<br />

Exemplar) und c) von Karagöl, aus <strong>einer</strong> Höhe von 2600 m.<br />

An die europäische F. ntfescens Penn, lebhaft erinnernd, kann diese neue Art<br />

wohl in der 7Vzc/nd-Gruppe Platz finden; es wäre wünschenswert, bald ihre Anatomie<br />

untersuchen zu können, vielleicht schließt sie sich, wenngleich im Gehäuse stark abweichend,<br />

an die Nummulina-Arten an!<br />

5. Xerophila cappadocica n. sp. — Fig. 2. — Sturany, Anz. kais. Akad.<br />

Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 116.<br />

Das festschalige, kugelige, mäßig weit und durchgehend genabelte Gehäuse besteht<br />

aus etwas mehr als 5 Umgängen. Der Apex, aus i 1 ^ Umgängen gebildet, ist glatt,<br />

glänzend, horngelb gefärbt (allerdings bloß bei frischen Exemplaren); die übrigen Windungen<br />

sind zumeist einfarbig kreideweiß, glanzlos, stark gewölbt, regelmäßig anwachsend,<br />

stark faltenstreifig, durch eine tiefe Naht getrennt. Mitunter lassen sich noch<br />

Spiralbinden erkennen, und zwar ist dies hauptsächlich bei jüngeren, zur Kielung neigenden<br />

und abgeflachteren Stücken der Fall; es verläuft dann eine zum Teil in Flecken<br />

aufgelöste Binde unter der Naht und eine mediane, die auf der letzten Windung dunkel<br />

hervortritt. Die Hauptwindung ist an der Basis stark gewölbt und trägt in der Mitte<br />

nur in selteneren Fällen die Andeutung eines Kieles. Die runde, wenig ausgeschnittene<br />

Mündung besitzt scharfe Ränder, die weder geschlossen noch durch einen Callus verbunden<br />

sind; der Spindelrand ist etwas ausgeschlagen.


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2g8 Dr. A, Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Höhe der Schale . . .<br />

Große Breite der Schale .<br />

Kleine » » » .<br />

Höhe der Mündung . .<br />

Breite » » .<br />

mm<br />

. 6<br />

• 8-5<br />

. 8-1<br />

• 4-3<br />

• 4-3<br />

Diese neue Art wurde von Dr. Penther am Ütsch Kapular-Dagh bei Nigde entdeckt,<br />

von wo s<strong>einer</strong>zeit Nagele X. krynickii und X. nivosa erhalten hat (Nachrichtsbl.,<br />

1902, p. 3). Ich kann die systematisch schwer einzureihende Form mit k<strong>einer</strong> von<br />

beiden identifizieren und möchte mich vorläufig auch über ihre Verwandtschaft nicht<br />

äußern; bei dem traurigen Zustande unserer Kenntnis über die Xerophilen könnten<br />

solche Bemerkungen höchstens noch einiges zur Verwirrung beitragen.<br />

6. Xerophila joppensis Roth f. minor Böttger. — Böttger, Offenb. Ver. f.<br />

Naturk., i883, p. 170.<br />

Diese Form, welche von Böttger (1. c.) als «eine auffallend kleine, bald reich gefleckte<br />

und gebänderte, an die vav.supradottata Mss. der kaukasischen X. derbentina Andrz.<br />

erinnernde, bald einfach weiße Form» bezeichnet wird, liegt mir aus der Sieh eschen<br />

Suite von zwei Lokalitäten vor: a) vonBulghar-Maaden, 1500—1600m, an der cappadocischen<br />

(Nord-) Seite des Bulghar-Dagh und b) von Ovadjyk bei Tyano in Cappadocien.<br />

Es mag von Interesse sein, einige Proben von Messungen hier wiederzugeben und<br />

auch sonst einiges über die Zeichnung der Exemplare zu sagen.<br />

mm<br />

6-5<br />

8-4<br />

77<br />

4-2<br />

4'2<br />

mm<br />

67<br />

8-3<br />

7-6<br />

4'2<br />

4-2<br />

mm<br />

7-1<br />

9<br />

8-3<br />

Höhe des Gehäuses . . . . 4*8 52 57 6*5<br />

' Breite » » . . . . 7-6(6-4) 7-8(6-6) 7-8(6-7) 11(9)<br />

Durchmesser der Mündung . 3-2 32 3-3 5<br />

Diese vier Exemplare sind vom Fundorte a). Das größte davon (Nr. 4) besitzt<br />

eine prächtige Bänderung an der Basis; oben läuft eine dunkle Binde über die Naht und<br />

eine Fleckenbinde unter derselben; dazwischen tritt die weiße Grundfarbe stark hervor.<br />

Das zweite Exemplar hat an der Basis eine Bänderung mit radial gestellten Linien, die<br />

in den Nabel hinein verlaufen, und zahlreichen Pünktchen; oben ist vor allem die<br />

Fleckenbinde zu sehen.<br />

Vom zweiten Fundorte messen die größeren Stücke:<br />

in der Höhe<br />

» » Breite<br />

» » Mündung<br />

4*5<br />

4*5<br />

II<br />

mm<br />

8'2<br />

9*5<br />

5'5<br />

5<br />

6-3 6-5 7 7-3<br />

9-2(7-7) 10 (8-6) 10 (8-3) 9-5(8-4)<br />

4 4'2 4*2 4


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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 299<br />

Exemplar 1 hat eine fein punktierte Oberseite, Exemplar 3 ist bis auf die Nahtbinde<br />

oben und eine dunkle Binde an der Basis rein weiß.<br />

Die übrigen Merkmale (vorgezogener Mundrand, Streifung der Hauptwindungen,<br />

glattes, gelblich glänzendes Embryonalgehäuse) passen sehr gut zu der von Böttger<br />

fixierten Form, die zuletzt von Böttger selbst zu dessen X. millepunctata gestellt<br />

wurde (Zool. Jahrb., IV, p. 948—949). Nach Westerlund (Binnenconch., II) gehört<br />

hierher auch X. subkrynickiana Mss. (Journ. de Conch., 1874, p. 9) als Synonym.<br />

7. Xerophila derbentina Andrz. — Kobelt, Iconogr., V, 1877, Nr. 1433—1434.<br />

In Ilgün am Tschavuschdschi-See am 9. Mai igo2 sowie subfossil an der Halysbrücke<br />

(Tscheschnili Köprü) im Tale des Kyzyl Irmak am 4. August 1902 von Dr. Penther<br />

gesammelt; ferner liegen mir junge Exemplare vor von Ovadjyk bei Tyano<br />

in Cappadocien (Coll. Siehe) und Stücke von Tarsus und Tschedschile, welche Dr.<br />

Schaffer gesammelt hat. In Tschedschile lebt die Art gemeinsam mit X. krynicki<br />

Andrz., von der sie auf Grund der von Retowski in den Malak. BL, N. F. VI, p. 9<br />

angeführten Unterschiede getrennt werden kann. Die Exemplare von Ilgün erinnern<br />

etwas an X. Kindermanni Leder, schließen sich aber hauptsächlich an die zuletzt von Dr.<br />

Werner gefundenen Stücke an (Sturany, Sitzungsber. kais. Akad. Wiss., CXI, 1902,<br />

p. 129—i3o); das Vorkommen am Kyzyl Irmak vermittelt den Übergang der Verbreitung<br />

von der Dobrudscha bis zur Provinz Talysch.<br />

8. Xerophila krynickü Andrz. — Andrzejowsky, Bull. Soc. Imp. Nat. Mose,<br />

i833, p. 434; Kobelt, Iconogr., N. F. I, 1884, f. i3g— 140.<br />

Dr. Schaffer fand sie in der Tschukur-Ebene bei Mersina, in Anamur, Selefke<br />

und Tschedschile.<br />

9. Macularla vermìculataMüll. — Müller, Verm.Hist.,II, 1774, p. 10(Helix))<br />

Rossmässler, Iconogr., f. 3oi, 499, 500.<br />

Mehrere Exemplare von Haidar-Pascha bei Skutari (Penther leg.) und 1 Stück<br />

durch Siehe von Funduk-Pungar (1200 m hoch gelegen, an der Südseite des cilicischen<br />

Taurus).<br />

10. Helix (Helicogena) taurica Kryn. (radiosa Zglr.). — Krynicki, Bull.<br />

Soc. Nat. Mose, VI, p. 423; Rossmässler, Iconogr., f. 456.<br />

Dr. Penther fand am 8. Mai 1902 eine Schale in Eregli, welche vollständig übereinstimmt<br />

mit jener Form, die Herr Pfarrer Nagele von dort erhalten und als H.<br />

radiosa var. carduchana Bgt. angesprochen hat (Nachrichtsbl. d. D. M. G., 1901, p. 21).<br />

11. Helix (Helicogena) onixiomicra Bgt. — Bourguignat, Amen, mal., II,<br />

i863, p. 168, Taf. 19, Fig. 1—2; Westerlund, Binnene, II, p. 471.<br />

Es liegt mir ein von Dr. Penther in Haidar-Pascha bei Skutari gefundenes Exemplar<br />

vor, welches aus 5 Umgängen besteht, 43 mm breit und 3g mm hoch ist und eine<br />

Mündung von 26:28 (mm) besitzt. Es ist sehr ähnlich der kleinen Form von H. dorylaeensis<br />

Näg. (Nachrichtsbl., igo3, p. 172 und Iconogr., N. F., f. 1769).<br />

12. Helix (Helicogena) pathetica Parr. subsp. armeniaca Kob. in sched.<br />

— Vier Exemplare von Eregli und eines von Hadschilar (1450 m) im Erdschias-Gebiete,<br />

gesammelt von Penther. Mit H. nordmanni Parr. aus Armenien und Transkaukasien<br />

wohl nahe verwandt, ist diese von Dr. Kobelt auf Grund anderer Exemplare benannte<br />

und demnächst im Conch.-Kab. zur Publikation gelangende Form in ihrer Verbreitung<br />

von großem Interesse. In Tokat ist H.pathetica Parr. schon festgestellt worden (Nagele,<br />

Nachrichtsbl., XXVI, 1894, p. 105), in Amasia und im cilicischen Taurus ist sie


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3oo Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

ebenfalls zuhause — wenigstens lassen sich einige daher stammende Schalen, welche<br />

bisher in der Sammlung des Hofmuseums unter <strong>einer</strong> falschen Benennung gelegen<br />

waren, als H.pathetica typ. oder subspec. armeniaca erkennen — und nun wurde sie<br />

auch in dem dazwischen liegenden Gebiete gefunden.<br />

13. Helix (Helicogena) aspersa Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774, p. 59;<br />

Rossmässler, Iconogr., f. 3, 294.<br />

Fundort: Haidar-Pascha bei Skutari auf kleinasiatischem Boden (Penther, leg.<br />

1902).<br />

14. Buliminus (Petraeus) carneus L. Pfr. — Fig. 3. — Philip pi, Abbild., II,<br />

p. 114, Bulimus, Taf. 4, Fig. 5; Rossmässler-Kobelt, Iconogr., VII, 1888, f. 1986;<br />

Kobelt-Möllendorff, Nachrichtsbl., igo3, p. 43.<br />

Von Bulghar-Maaden (1500—1600m) im Bulghar-Dagh habe ich von Herrn<br />

Holtz, respektive W. Siehe eine Form des bekannteren B. carneus erhalten, die vom<br />

Typus in der Größe abweicht — dieser soll<br />

27:9mm messen! — aber auch mit der kl<strong>einer</strong>en<br />

var. glabrata Mss. nicht zu vereinigen ist. Diese<br />

letztere soll bei <strong>einer</strong> Größe von 18 mm einen<br />

«fadenförmigen Mundrand, welcher infolge des<br />

ebenso starken Verbindungswulstes nicht unterbrochen<br />

erscheint», besitzen. Es schien mir<br />

nicht nötig, sie eigens zu benennen, wohl aber<br />

kann es nicht von Nachteil sein, wenn ich hier<br />

die Abbildung sowie genaue Messungsresultate<br />

einfüge.<br />

Fig. 3.<br />

Gehäuselänge . . 16-5<br />

Gehäusebreite . . 6-5<br />

Mündungslänge . 5-8<br />

Mündungsbreite . 4-8<br />

mm mm<br />

17-8<br />

7-3<br />

63<br />

187<br />

7-2<br />

6-2<br />

5<br />

Am ehesten fällt sie demnach mit der von Böttger im Nachrichtsblatte (XXX,<br />

1898, p. 26) erwähnten f. minor (alt. 16—18, diam. max. 7—8 mm) von Adalia und<br />

Casteloryzo zusammen!<br />

15. Buliminus (Zebrina) detritus Müll. f. tumida Parr. — Westerlund,<br />

Synopsis Moll. Extram, reg. pal., I, 1897, p. 34 — 35; Böttger, Nachrichtsbl., XXX,<br />

1898, p. 21; Nagele, Nachrichtsbl., 1901, p. 24.<br />

Wahre Riesenexemplare sind es, die Herr W. Siehe mit der Fundortsbezeichnung<br />

«Funduk-Pungar (1200 m) an der Südseite des cilicischen Taurus» eingeschickt hat.<br />

mm mm mm<br />

Totallänge<br />

Totalbreite .<br />

Mündungslänge.<br />

Mündungsbreite<br />

. 24<br />

. irò<br />

. II-6<br />

257<br />

12<br />

io'3<br />

8-4<br />

Für Gülek (Nagele, l. c.) und Nordsyrien (Böttger, 1. c.) ist diese breite Form<br />

schon festgestellt.<br />

16. Buliminus (Zebrina) eburneus L. Pfr. — Pfeiffer, Symb., II, 1846,<br />

p. 44 (Bulimus)) Rossmässler, Iconogr., III, f. 907.<br />

Fundorte: Tarsus (leg. Siehe) und Tschedschile (leg. Dr. Schaffer).<br />

8-2<br />

29<br />

12-5<br />

12-5<br />

9-3<br />

197<br />

7'4<br />

6-6<br />

5-3


Höhe<br />

Breite<br />

Höhe<br />

Breite<br />

der<br />

»<br />

der<br />

»<br />

Schale<br />

»<br />

Mündung<br />

»<br />

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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken.<br />

17- Buliminus (Brephulus) alexandri n. sp. — Fig. 4. — Sturany, Anz.<br />

kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 117.<br />

Das langgestreckt eiförmige bis getürmt zylindrische Gehäuse ist festschalig,<br />

schwach glänzend, von weißer Grundfarbe, über welche braune Querstriemen unregelmäßig<br />

verteilt sind, durchbohrt genabelt, aus 8 x /2—11 Umgängen zusammengesetzt;<br />

der stumpfe Apex ist hellgelb, glatt und glänzend, die<br />

übrigen Umgänge präsentieren sich unregelmäßig gehämmert<br />

und grob quergestreift, wachsen langsam an<br />

und sind schwach gewölbt; die letzte Windung trägt<br />

einen schwachen um den Nabel gestellten Nackenkiel.<br />

Die Mündung ist annähernd dreieckig bis abgerundet,<br />

schwach ausgeschnitten, festrandig, bezahnt; es finden<br />

sich drei Faltenzähne vor, ein vertikaler an der Mündungswand,<br />

ein horizontaler in der Mitte des Außenrandes<br />

und ein kräftiger quergestellter an dem dadurch<br />

stark vorgezogenen Spindelrande. Die Mundränder<br />

sind durch eine weiße Parietalsch wiele verbunden, welche<br />

Verdickungen trägt an der Einlenkung des Außenrandes<br />

<strong>einer</strong>seits und derjenigen des Spindelrandes<br />

andererseits.<br />

• 7" 8<br />

. 3-2<br />

. 2" 5<br />

. 2<br />

IO "I<br />

37<br />

3 i<br />

2 •3<br />

•3<br />

3•6<br />

3 o<br />

IO<br />

2 •2<br />

II O<br />

3 4<br />

3'O<br />

2 '2<br />

Fig. 4.<br />

Diese Schnecke scheint im Bulghar-Dagh sehr häutig zu sein; Siehe hat sie von<br />

Karagöl (2600 m), von Bulghar-Maaden (1500—1600 m) und vom Dumbelek-Dagh geschickt.<br />

Leider ließ es sich nicht vermeiden, ihr einen neuen Artnamen zu geben; der<br />

Mangel <strong>einer</strong> Spiralskulptur, die kräftig entwickelte, ganz quergestellte Columellarfalte<br />

und die gerade Abstutzung der Basis haben mich dazu veranlaßt. Im übrigen schließt<br />

sich B. alexandri allerdings ungezwungen an B. olympiens an, insbesondere an jene<br />

Exemplare, die s<strong>einer</strong>zeit Dr. Werner zwischen Eskischehir und Köktsche-Kissik gesammelt<br />

hat (Sturany, Sitzungsber. kais. Akad. Wiss., 1902, p. i33).<br />

18. Buliminus (Brephulus) olympicus (Parr.) Kob. — Ko belt, Jahrb. Malak.<br />

Ges., IV, 1877, p. 266, Taf. 5, Fig. 8; Kobelt, Iconogr., V, f. i36i; Nagele, Nachrichtsbl.,<br />

1903, p. 174 etc.<br />

Fundort: Halysbrücke (Tscheschnili Köprü) im Tale des Kyzyl Irmak (von Dr.<br />

Penther am 4./VIII. 1902 subfossil gesammelt).<br />

19. Buliminus (Mastus) robustus Nagele. — Nagele, Nachrichtsbl., igo2,<br />

p. 5; Kobelt, Conch.-Kab., I, i3, 2, p. 899—900, Taf. 128, Fig. 14—15 und Iconogr.,<br />

N. F., f. 1779; Kobelt-Möllendorff, Nachrichtsbl., 1903, p. 55.<br />

Diese interessante Form wurde bisher bloß im Geniste des Sarusflusses bei Adana<br />

gefunden. Den Bemühungen des Herrn Siehe ist es gelungen, sie frisch im Bulghar-<br />

Dagh zu sammeln, und zwar wurde 1 Stück auf dem Dumbelek-Dagh (2000 m) angetroffen<br />

(die Schale i3 - 8mm hoch, 7 mm breit; Mündung 6*3 mm hoch und 5 mm breit)<br />

und mehrere Exemplare fanden sich in Karagöl (2600 m). Diese letzteren messen bei<br />

<strong>einer</strong> Windungszahl von 6*/2—7 Umgängen:<br />

3oi


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3o2 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

in der Totallänge<br />

» » Totalbreite<br />

» » Mündungslänge .<br />

» » Mündungsbreite. .<br />

ii •i<br />

• 5'9<br />

• 5<br />

. 3*9<br />

mm<br />

117<br />

6-O<br />

5-3<br />

i-i<br />

mm .. '.<br />

15-2<br />

7-3<br />

6-8<br />

20. Buliminus (Mastus) carneolus (Zglr.) Mss. — Mousson, Coqu. Schiarii,<br />

II, i863, p. i3, resp. 285; Kobelt, Iconogr., V, f. 1365; Sturany, Sitzungsber. kais.<br />

Akad. Wiss., 1902, p. i33.<br />

Fundorte: Insel Prinkipo (leg. Penther 5./V. 1902); Haidar-Pascha bei Skutari<br />

(leg. Penther 7./V. 1902). .<br />

21. Chondrula scapus Parr. — Pfeiffer, Monogr. Hei. viv., III, 1853, p. 358<br />

und Conch.-Kab., I, i3, p. i23, Taf. 36, Fig. 24, 25 (ßulimus); Retowski, Mal. Bl.,<br />

N. F., VI, i883, p. 55 (Buliminus [Chondrula] incertus n. sp.).<br />

Nagele sagt im Nachrichtsblatt, 1902, p. 5, daß in Malatia am oberen Euphrat<br />

B. (Chondrulus) incertus Ret. vorkommt und daß dasjenige, was er früher von Tokat,<br />

Armenien mit dieser Bezeichnung verschickt hat, B. scapus Pfr. sei. Er knüpft daran<br />

die Bemerkung, daß Böttger der Ansicht sei, es wäre die Unterordnung des B. incertus<br />

als scapus Pfr. var. incerta Ret. gerechtfertigt. Ich möchte nun noch einen Schritt weiter<br />

gehen und überhaupt incertus und scapus vereinigen. Vor mir liegen sowohl Nägelesche<br />

Exemplare von Malatia und Tokat, wie eine Reihe neuer Funde vom Erdschias-<br />

Dagh (Lifos, leg. Penther), Utsch Kapular-Dagh bei Nigde (leg. Penther), von Efrenk<br />

an der Südseite des cilicischen Taurus (ex Coll. Siehe) und von Karagöl (2600 m) im<br />

Bulghar-Dagh (ex Coll. Siehe).<br />

Mehr dem Typus von B. incertus gehören die Stücke aus Nigde an, zu B. scapus,<br />

und zwar vorzüglich zu der var. destituta Mouss. (Journ. de Conch., 1873, p. 206) waren<br />

die Schalen aus Efrenk zu stellen, aber es können sich langgestreckte, schmale (scapus!)<br />

und kurze, breite (incertus!) nebeneinander und in Übergängen zueinander vorfinden,<br />

wie beispielsweise an den Lokalitäten Lifos und Efrenk, und das bringt mich<br />

auf die Idee, den Retowskischen Artnamen einzuziehen.<br />

22. Chondrula quadridens Müll. var. loewii Phil. — Philippi, Zeitschr. f.<br />

Malak., 1844, p. 106 (Bulimus Loewii); Küster im Conch.-Kab., I, 15 (Pupa), p. g3,<br />

Taf. 7, Fig. 7, 8; Rossmässler, Iconogr., III,<br />

" j f ^ Ê L . ' '•" ••'• • -'S* ' •"":••'•'•••••• f. 9 2 8 etC.<br />

£...--—-^\ J-t Diese weit verbreitete Schnecke wurde<br />

• vonDr.PentheraufdemSerai-Dagh(i62om)<br />

bei Konia und von Sieh e in Karagöl (2600m),<br />

Bulghar-Dagh, gefunden.<br />

23. Chondrula ovularis Oliv. n. f.<br />

codomannim.— Fig. 5. — Sturany, Anz.<br />

kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904,<br />

p. 117.<br />

Aus dem Bulghar-Dagh, und zwar von<br />

Fig. 5. Karagöl (2600 m) liegt mir eine große Anzahl<br />

von Schalen vor, welche Siehe gesammelt hat<br />

und welche von typischen ovularis-Exemplaren hauptsächlich durch die relativ bedeutende<br />

Größe verschieden sind (Gehäusehöhe 5*7—59, Gehäusebreite 3 - o—3*2 mm,<br />

5


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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken. 3o3<br />

also ungefähr das Ausmaß von Ch. lamellifera Rra.!). Die Bezahnung stimmt mit jener<br />

des Typus von Ch. ovularis überein: 2 Parietalzähne, 2 Zähne am Außenrande, 1 wagrechter<br />

Spindelrand, 1 Basalzahn; Ch. lamellifera hingegen, die eben hinsichtlich der<br />

Größenverhältnisse ein wenig in Vergleich gezogen wurde, hat bloß 1 Parietalfalte.<br />

Es wäre zur Charakterisierung der neuen Lokalform bloß noch zu erwähnen, daß 6<br />

oder 6*/2 Umgänge abzuzählen sind, daß eine Parietalverdickung am Winkel steht und<br />

daß die Schale auch ganz weiß vorkommt (mut. alb.!). Die typische Ch. ovularis<br />

«scheint durch ganz Syrien und Kleinasien verbreitet zu sein» (Nagele, Nachrichtsbl.,<br />

i9o3, p. 175).<br />

24. Chondrula (Amphiscopus) eudoxina Nagele. — Nagele, Nachrichtsbl.,<br />

1894, p. 105; Kobelt, Iconogr., N. F., f. i663.<br />

Diese zuerst aus Tokat bekannt gewordene Schnecke wurde von Siehe im Bulghar-Dagh<br />

gefunden, und zwar zahlreich auf den Alpen über Bulghar-Maaden (1500<br />

bis 1600 m) und vereinzelt in Karagöl (2600 m). Ich bin durch Nägeles Freundlichkeit<br />

im Besitze von Exemplaren vom Originalfundorte, konnte also die Identität leicht<br />

feststellen; aber die Sieheschen Stücke stimmen auch mit Ch. squalina (Rssm.) von<br />

Brussa überein (Iconogr., f. 941), so daß die Synonymie der beiden Arten nicht ausgeschlossen<br />

ist.<br />

25. Chondrula (Amphiscopus) lycaonica n.sp. — Fig. 6. — Sturany, Anz.<br />

kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 118.<br />

Das Gehäuse ist konisch ausgezogen, stichförmig genabelt, festschalig, hellgelb<br />

gefärbt, matt glänzend. Es besteht aus 8^ schwachgewölbten Umgängen, die mit<br />

Ausnahme des Apex grob und unregelmäßig quergestreift<br />

sind, langsam anwachsen und durch eine seichte,<br />

fadenförmige Naht getrennt werden. Die ziemlich kreisrunde,<br />

dickrandige Mündung trägt einen starken Zahn<br />

in der Mitte des verdickten, etwas ausgeschlagenen<br />

Außenrandes, eine tief gelegene Falte an der Mündungswand,<br />

eine wagrechte Falte in der Mitte der Spindel<br />

und die Andeutung eines Höckers an deren Basis. Die<br />

Mundränder sind durch einen Callus verbunden, der<br />

rechts einen weißen Angularhöcker erkennen läßt.<br />

Höhe der Schale 8*2, Breite derselben 3 mm; Höhe<br />

der Mündung 2*4, Breite derselben 2 mm. pj„ ^<br />

Es wurde nur ein Exemplar gefunden, und zwar<br />

verdanken wir dasselbe Herrn Dr. Penther, der es auf dem Serai-Dagh (1620m) bei<br />

Konia erbeutete. Die neue Art ist mit Ch. ledereri Zel. (Pfeiffer, Monogr. Hei. viv.,<br />

VI, p. 316) verwandt, die am Außenrande zwei Zähne trägt und daher leicht zu unterscheiden<br />

ist.<br />

26. Lauria cylindracea Da Costa. — Da Costa, Test. Brit., 1798, c. f.; Rossmässler,<br />

Iconogr., f. 327 (Pupa umbilicata Drap.).<br />

Fundort: Insel Prinkipo (leg. Penther 5./V. 1902).<br />

27. Orcula doliolum Brug. — Bruguière, Enc. meth., 1792 (Bulimus)', Rossmässler,<br />

Iconogr., f. 328—32g (Pupa).<br />

Während in Tokat und im Bulghar-Dagh die var. oder subsp. batumensis Ret.<br />

vorkommt, lebt im Erdschias-Dagh die typische doliolum. Dr. Penther hat sie vom


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Lifos aus <strong>einer</strong> Höhe von 2430 m in Anzahl gebracht. Sie variiert hier ziemlich bedeutend<br />

in der Größe; bei <strong>einer</strong> Windungszahl von 8—9 beträgt Ì<br />

die Höhe der Schale<br />

» Breite » »<br />

I<br />

4-3 5<br />

21<br />

28. Orcula doliolum Brug. var. batumensis<br />

Ret. — Fig. 7. — Retowski, Ber. Senckenberg.<br />

Ges., 1888/9, p.254; Westerlund, Synopsis,<br />

I, 1897, p. 71; Nagele, Nachrichtsbl., 1902, p. 7.<br />

Diese prächtige, am Mundrande dickwulstige<br />

Form wurde von Siehe im Bulghar-Dagh gesammelt;<br />

sie scheint sowohl in Bulghar-Maaden (1500<br />

bis 1600 m) wie in Karagöl (2600 m) häufig zu<br />

sein und variiert außerordentlich in den Größenverhältnissen.<br />

Die vier Beispiele mögen dies demonstrieren;<br />

bei Exemplaren mit 7<br />

Fig. 7.<br />

J /2, 8, 8 x /2 und<br />

q Umgängen betragt<br />

J CT D<br />

° mm mm mm mm<br />

die Höhe der Schale . . 4*4 5 5*8 6*5<br />

» Breite » » 2 2 2*2 2*3<br />

29. Clausilia (Euxina) hetaera Friv. (Pfr.). —- Pfeiffer, Ztschr. f. Mal., 1848;<br />

Rossmässler, Iconogr., III, f. 888; Retowski, Ber. Senckenberg. Ges., 1888/9, p. 255.<br />

Fundort: Insel Prinkipo (Penther leg. 5./V. 1902). ~'<br />

30. Clausilia (Strigillaria) thessalonica (Friv.) Rm. var. spreta (Friv.)<br />

Kstr. — Küster, Conch.-Kab., I, 14, p. 3n,Taf. 35, Fig. 18—20; Westerlund, Binnenconch.,<br />

IV, p. 41 (Idyla) und Synopsis Claus., 1901, p. 45.<br />

Fundort: Insel Prinkipo (leg. Penther 5./V. 1902).<br />

31. Clausilia (Strigillaria) thessalonica (Friv.) Rm. var. bosporica Mss.<br />

— Mousson, Coqu. Schiarii, II, i863, p. 17, resp. 289; nach Westerlund, Binnenconch.,<br />

IV, p. 41 und Synopsis Claus., 1901, p. 191 = spreta (Friv.) Kstr.!<br />

Fundort: Bujukdere bei Konstantinopel, Bosporus (leg. Penther 4-/V. 1902).<br />

32. Clausilia (Papillifera) bidens L. — Linné, Syst. nat., ed. X, 1758, p. 767<br />

(Turbo); Rossmässler, Iconogr., f. 169 (papillaris Müll.); Mousson, Coqu. Schiarii,<br />

II, 1863, p. 16 (papillaris Drap.).<br />

Fundort: Haidar-Pascha bei Skutari (leg. Penther 7./V. 1902).<br />

33. Limnaea (Lymnus) stagnalis L. — Linné, Syst. nat., ed. X, 1758, p. 774<br />

(Helix)', Ross m assi er- Ko belt, Iconogr., f. i23o; Westerlund,Binnenconch.,V,p.24.<br />

Fundort: Soisaly (ca. noom) im Erdschias-Gebiete (Penther 1902).<br />

34. Limnaea (Gulnaria) auricularia L. — Linné, Syst. nat., ed. X, p. 774<br />

(Helix); Draparnaud, Hist. nat. Moll., 1805, p. 49, Taf. 2, Fig. 28, 29; Kobelt,<br />

Iconogr., V, f. 1243—1250; Westerlund, Binnenconch., V, p. 29.<br />

Fundort: Soisaly (ca. noora), SW. Erdschias (leg. Penther 4./VI. 1902).<br />

35. Limnaea (Gulnaria) ovata Drap. — Draparnaud, Hist. nat. Moll., 1805,<br />

p. 52, Taf. 2, Fig. 3o—3i; Rossmässler-Kobelt, Iconogr., f. 1253; Westerlund,<br />

Binnenconch., V, p. 36.<br />

Fundorf. Soisaly im Erdschias-Dagh (Penther).<br />

5-3<br />

2'2<br />

6<br />

2-3


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Dr. R. Sturany. Schalentragende Mollusken.<br />

36. Limnaea (Gulnaria) peregra Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />

p. i3o (Buccinum); Rossmässler-Kobelt, Iconogr., f. 1502—i5o3; Westerlund,<br />

Binnenconch., V, p. 40.<br />

Wurde ebenfalls im Erdschias-Gebiete gefunden, und zwar hat sie mir Dr. Penther<br />

mit den Begleitadressen «Tekir bei Dorf Dschebir (1850m)» und «Tekir (Derwent),<br />

2100m» gegeben.<br />

37. Limnaea (Limnophysa) palustris Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />

p. i3i (Buccinum); Westerlund, Binnenconch., V, p. 45.<br />

Liegt mir von drei Fundorten vor: 1. von Hortubetyk (leg. Penther 17./V. 1902),<br />

2. von Soisaly im Erdschias-Gebiete (Penther), 3. von Efrenk, Südseite des cilicischen<br />

Taurus (leg. Siehe).<br />

Die Exemplare der Lokalität 3 erinnern in der starken Querstreifung des letzten<br />

Umganges an L. badia Kstr.<br />

38. Limnaea (Fossaria) truncatula Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />

p. i3o (Buccinum); Clessin, Mal. Bl., N. F. I, Taf. 2, Fig. 4; Westerlund, Binnenconch.,<br />

V, p. 49.<br />

Fundort: Tschatak-Wasserfall, SO. Erdschias (leg. Penther 26./VI. 1902).<br />

3g. Physa fontinalis L. — Linné, Syst. nat., X, 1758,<br />

p. 727 (Bulla); Rossmässler-Kobelt, Iconogr., f. 1912;<br />

Westerlund, Binnenconch., V, p. 54.<br />

Von Dr. Penther im südwestlichen Erdschias-Gebiete<br />

(Soisaly) gesammelt.<br />

40. Planorbis (Coretus) corneus L. var. etruscus<br />

Bgt. — Bourguignat, Amen, mal., II, p. 127, Tab. 18,<br />

Fig. 1—5; Westerlund, Binnenconch., V, p. 66.<br />

Dr. Penther fand diese abgeflachte Form in Ilgün am<br />

Tschavuschdschisee und in Soisaly im Erdschias-Dagh. Nagele<br />

führt den Typus (im Nachrichtsbl., 1902, p. 8) von Eregli an.<br />

41. Planorbis (Tropodiscus) umbilicatus Müll. —<br />

Müller, Verm. Hist., II, p. 160 ; Ross massier, Iconogr., f. 99<br />

(PL marginatus Drap.); Westerlund, Binnenconch., V, p. 69.<br />

Fundort: Soisaly im Erdschias-Gebiete (leg. Penther).<br />

Von Nigde wird PL umbilicatus var. subangulata angegeben<br />

(Nagele, Nachrichtsbl., igo3, p. 177); ich erwähne dies,<br />

weil die im folgenden beschriebene neue Art (PL cilicicus)<br />

sich zweifellos ari PL umbilicatus und deren Varietät anschließt.<br />

42. Planorbis (Tropodiscus) cilicicus n. sp. —Fig.8.—<br />

Sturany, Anz.kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 116.<br />

Das Gehäuse ist festschalig, oben nahezu flach, unten etwas Fi„ 8<br />

konkav, ziemlich stark fettglänzend, von brauner Farbe; es sind<br />

4 I /2—5 Umgänge zu zählen, welche langsam anwachsen und durch eine tiefe Naht getrennt<br />

sind; die Hauptwindung ist mitunter herabgezogen und trägt unter der Mitte<br />

(basal) einen schwachen Kiel. Die Anwachsstreifen sind fein und dicht gedrängt. Die<br />

schief ohrförmige, kaum ausgeschnittene Mündung hat einen vorgezogenen Oberrand,<br />

die Ränder sind durch einen zarten Callus verbunden. Breite des Gehäuses 57—7,<br />

Höhe i*5—2 mm; Breite der Mündung 2—25, Höhe derselben i"[ —<br />

3o5


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3o6 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Fig. 9.<br />

Fundort: Efrenk, Südseite des cilicischen Taurus (leg.<br />

Siehe).<br />

Von PL umbilicatus, respektive subangulatus durch den<br />

Glanz und die flache Oberseite unterschieden; mit PL sieversi<br />

Mouss. (Journ. de Conch., 1873, p. 221, Tab. 7, Fig. 9) wohl<br />

nahe verwandt. • .„ .<br />

43. Planorbis (Tropidiscus) carinatus Müll. — Müller,<br />

Verm. Hist., II, 1774, p. 157; Rossmässler, Iconogr., f. 60.<br />

Fundort: Soisaly, SW. Erdschias (leg. Penther).<br />

44. Planorbis (Gyraulus) argaeicus n. sp. — Fig. 9. —<br />

Sturany, Anz. kais. Akad.Wiss. Wien,X, 21. April 1904, p. 115.<br />

Die flache, oben und unten etwas konkave, nahezu glanzlose,<br />

grünlich-gelbe Schale besteht aus 4 rasch anwachsenden,<br />

durch eine seichte Naht getrennten Windungen, die mit zarten<br />

••/• und dicht aneinandergerückten Anwachsstreifen und feinsten<br />

Spirallinien geziert sind; der letzte Umgang ist zuweilen in der<br />

Mitte etwas gekielt. Die Mündung ist schief ohrförmig, ihr<br />

Oberrand ist stark vorgezogen und mit dem genäherten Spindelrande<br />

durch einen Callus verbunden.<br />

Breite der Schale ungefähr 7 mm, Höhe derselben 2*2,<br />

Mündungsbreite 3, Mündungshöhe 27 mm.<br />

Fundort: Soisaly im Erdschias-Dagh (leg. Penther).<br />

Diese neue Art wurde in Gesellschaft von den oben erwähnten,<br />

allgem<strong>einer</strong> verbreiteten Planorbiden und Limnaeiden<br />

vereinzelt gefunden und dürfte systematisch neben PL hebraicus<br />

Bgt. aus Syrien zu stellen sein. Diese hat die gleiche Windungszahl,<br />

Größe und Mündungsbeschaffenheit, scheint aber durch ihren<br />

Glanz, die Hornfarbe und den steten Mangel eines Kieles zu differieren.<br />

Auch im Vergleiche zu PL piscinarum Bgt. (Westerlund,<br />

Binnenconch., V, p. 78) ergeben sich Unterschiede.<br />

45. Ancylus fluviatilis Müll. — Müller, Verm. Hist., II.,<br />

1774, p. 201; Westerlund, Binnenconch., V, p. 89.<br />

Fundort: Wasserfall bei Tschatak, SO. Erdschias (leg. Penther<br />

26./VI. 1902).<br />

46. Bythinia pentheri n. sp. — Fig. 10. — Sturany,<br />

Anz. kais. Akad. Wiss. Wien, X, 21. April 1904, p. 116.<br />

Die Schale ist fest, eirund bis abgestutzt zylindrisch, glanzlos,<br />

rauh, grünlichgelb bis braun, ungenabelt bis verdeckt geritzt;<br />

von den 3 x /2—4 rasch anwachsenden, schön gewölbten, durch<br />

eine tief einschneidende Naht getrennten Windungen sind die<br />

oberen stark abgenagt, die übrigen mit unregelmäßigen Anwachsstreifen<br />

und vor der Mündung zuweilen auch mit mehr oder minder<br />

deutlichen Spirallinien ausgestattet. Der letzte Umgang ist mächtig entwickelt; die<br />

Mündung ist schief oval, scharfrandig, zumeist schwarzbraun eingefaßt; die Ränder sind<br />

verbunden. Der Deckel ist oval, oben eckig zugespitzt, konzentrisch aufgerollt.<br />

Die Höhe der ganzen Schale mißt 8—9*5, die Breite 6—7*5 mm, die Höhe der<br />

Mündung 5, die Breite derselben 3 t Fig. 10.<br />

j2mm.


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Dr. Franz Steindachner. Eidechsen, Schlangen und Batrachier. 307<br />

Die neue Art, von Dr. Penther In Soisaly, Erdschias-Dagh am 6./VI. 1902 entdeckt,<br />

nimmt in der Gattung Bythinia eine ziemlich isolierte Stellung ein, so daß es<br />

schwer ist, die nächstverwandten Formen namhaft zu machen.<br />

47. Melanopsis buccinoidea Oliv. — Olivier, Voy. emp. ottom., II, 1801,<br />

p. 141, Tab. 17, Fig. 8; Westerlund, Binnenconch., VI, p. 116; Nagele, Nachrichtsbl.,<br />

1901, p. 26.<br />

Von Dr. S chaffer in Itschmé und Tschedschile, von Siehe in Bulghar-Maaden<br />

gesammelt.<br />

48. Sphaerium (Calyculinä) lacustre Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774,<br />

p. 204 (Tellina)', Bourguignat, Mon. Sph. Franc., 1854, p. 36, Tab. 4, Fig. 11—18;<br />

Westerlund, Binnenconch., VII, p. 14.<br />

Fundort: Soisaly im Erdschias-Dagh (leg. Penther 5./VI. 1902).<br />

49. Pisidium amnicum Müll. — Müller, Verm. Hist., II, 1774, p. 205(7^ellina)',<br />

Clessin, Mal. Bl., XX, 1873, Taf. 4, Fig. 5—8; Westerlund, Binnenconch., VII, p. 19.<br />

Von Dr. Penther im Erdschias-Dagh gefunden, und zwar am Tekir (Derwent),<br />

2100m hoch, im Osten und in Soisaly im Südwesten in <strong>einer</strong> Höhe von ca. noomj<br />

Siehe sammelte sie in Bulghar-Maaden, 1500—iöoow.<br />

50. Pisidium fontinale C. Pfr. — C.Pfeiffer, Naturgesch. d. Moll., I, 1821,<br />

p. 125, Taf. 5, Fig. 15—16; Westerlund, Fauna moll. Suec, 1873, p. 544, Mon. 1877,<br />

p. 32, Tab. 3, Fig. 15—20 (fossarinum Cless.); Binnenconch., VII, p. 25.<br />

Fundorte: Sary-Göl (== gelber See), 23OOTW (Penther) und Soisaly im Erdschias-<br />

Gebiete (Penther).<br />

Eidechsen, Schlangen und Batrachier.<br />

Von<br />

Dr. Franz Steindachner.<br />

1. Gymnodactylus kotschyi Steind.<br />

1 Exemplar von Serai-Dagh bei Konia, 2 Exemplare von Ilgün.<br />

2. Agama (Stellio) stellio (L.) Blgr.<br />

3 Exemplare von Soisaly im südwestlichen Erdschias-Gebiet.<br />

3. Agama ruderata Oliv.<br />

9 Exemplare (juv. et ad.) von Karapunar in Kleinasien mit rostroten oder dunkelbraunen<br />

Querbinden, deren jede durch vier Längsreihen hellgrauer Querstreifen und<br />

eine mediane ovale Fleckenreihe abgeteilt wird.<br />

4. Lacerta viridis Laur. var. strigata Eichw.<br />

3 junge Exemplare von Konia, 15 —19 cm lang. Bei den 2 kl<strong>einer</strong>en Individuen<br />

sind 5 hellblaue Längsstreifen am Rumpfe vorhanden, bei dem größeren ist der (paarige)<br />

untere Längsstreif hinter der Ellbogengegend der angelegten vorderen Extremität bereits<br />

erloschen.<br />

Schläfenschuppen groß, daher nicht sehr zahlreich. Massetericum nicht deutlich<br />

entwickelt. 2 Supratemporalia hintereinander. Occipitale auffallend klein. Submaxillaria<br />

in 4—5 Paaren. 19—20 Gularschuppen vom Halsband bis zum dritten Kinn-


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3o8 Dr. A. Penther-DivE. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

schilderpaar. Femoralporen 15—16 zu jeder Seite. Schwanz i 3 /4 bis mehr als 2 mal<br />

länger als der übrige Körper.<br />

5. Lacerta depressa (Cam.) Bedr.<br />

3 Exemplare (2 cf, 1 Q) von der Ostseite des Erdschias aus <strong>einer</strong> Höhe von<br />

2190—2200 m, 1 Exemplar (d 1 ) von Ewerek an der Südseite des Erdschias aus <strong>einer</strong><br />

Höhe von 1250 m, 1 Exemplar (cT) von Lifos im nordöstlichen Erdschias aus <strong>einer</strong><br />

Höhe von 2400 m.<br />

Halsband von 11 Schildchen gebildet. Gularfalte bei 3 Exemplaren vollständig<br />

entwickelt. Bei 4 Exemplaren kommt eine akzessorische äußere Reihe von Bauchschildern<br />

vor. Die Präfrontalia sind bei keinem der uns vorliegenden Individuen durch ein<br />

eingeschaltetes Schildchen ganz oder teilweise voneinander getrennt. Occipitalia sehr<br />

klein und mehr oder minder schmäler als das schlanke, verhältnismäßig viel längere<br />

Interparietale und mit diesem bei einem Exemplare verschmolzen.<br />

Das größte Exemplar unserer Sammlung, ein d 1 , ist 206 mm lang, bei <strong>einer</strong><br />

Schwanzlänge von i32 mm, das nächst größte, gleichfalls ein cf, mißt 181 mm, wovon<br />

116 mm auf die Schwanzlänge entfallen.<br />

6. Lacerta parva Bedr.<br />

4 Exemplare von Nigde, 2 junge Exemplare von der Ostseite des Erdschias aus<br />

<strong>einer</strong> Höhe von 1800 m und 6 junge Exemplare aus dem Erdschias-Gebiet ohne nähere<br />

Angabe des Fundortes. In der Körperzeichnung stimmen sie vollkommen miteinander<br />

überein.<br />

7. Lacerta cappadocica Wem.<br />

3 erwachsene c? und 1 sehr großes Weibchen von Soisaly und Ewerek an der<br />

Süd- und Südwestseite des Erdschias-Gebietes, 1 sehr junges Exemplar von Lifos.<br />

Bei zweien der 4 größeren Exemplare sind 3, bei den übrigen nur 2 Postnasalia<br />

vorhanden. Die Dreizahl der Postnasalia ist somit für Lac. cappadocica nicht so charakteristisch,<br />

als bisher angenommen wurde. Femoralporen 23—24. Das mittlere Präanalschild<br />

der hinteren Reihe bei 2 Exemplaren ziemlich schmal, viel breiter als lang,<br />

fast viereckig, bei 2 Exemplaren aber fünfeckig, nur wenig länger als hoch. Bei sämtlichen<br />

Exemplaren 2 schmale Supratemporalia hintereinander, von denen das vordere<br />

sehr lang ist.<br />

Halsband ganzrandig, von g Schildchen gebildet. 26—3i Gularschuppen vom<br />

Halsband bis zwischen das dritte Kinnschilderpaar. Submaxillaria 5 — 6 paarig, die 3<br />

ersten Paare in der Mittellinie sich berührend. Bauchschilder in 27—29 Quer- und<br />

6 Längsreihen. In der Zeichnung des Rückens stimmen unsere Exemplare genau mit<br />

den von Dr. Werner abgebildeten Individuen (c? und g) 1 ) überein, dagegen ist bei<br />

3 Exemplaren der Dr. Penthersehen Sammlung die Unterseite des Kopfes spärlich,<br />

doch scharf schwarz punktiert.<br />

8. Ophiops elegans Ménétr.<br />

Zahlreiche Exemplare von Konia, Nigde, Ilgün, Hortu-Betyk, Karapunar, Eregli,<br />

von Soisaly im südwestlichen Erdschias aus <strong>einer</strong> Höhe von 1400/«, von der Ostseite<br />

des Erdschias in 1800 m Höhe und von Ewerek an der Südseite des Erdschias.<br />

9. Mabuia villata (Oliv.) Blgr.<br />

3 Exemplare von Konia.<br />

*) Dr. Werner: Über Reptilien und Batrachier aus Westasien (Zool. Jahrb., Abt. f. Systematik<br />

etc., Bd. 19, p. 332, Taf. 23 u. 24).


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F. Siebenrock. Schildkröten. 3og<br />

10. Typhlops vermicularis Merr.<br />

i Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet, westlich von Kaisarie.<br />

11. Tropidonotus natrix L.<br />

i Exemplar (ad. c?) von Ilgün ohne gelbes Collare, seitlich mit schwärzlichen<br />

Querstreifen, i—2 Prä-, 2 Postocularia. Das dritte und vierte Supralabiale an das<br />

Auge stoßend.<br />

1 Exemplar aus dem Erdschias-Gebiet; schwarz mit rotgelber Sprenkelung am<br />

Rücken, spärlicher an der Bauchseite. 7 Supralabiale, das dritte und vierte an das Auge<br />

stoßend. V. 17g. A. 1/1. C. 66.<br />

12. Rana esculenta L. var. ridibunda.<br />

Zahlreiche, meist jüngere Exemplare von Ilgün sowie von Soisaly im südwestlichen<br />

Erdschias-Gebiet.<br />

13. Rana camerani Blgr.<br />

3 junge Exemplare von der Ostseite des Erdschias in <strong>einer</strong> Höhe von 2200 m<br />

und 1 Exemplar, cf, 59 mm lang, von der Nordseite des Erdschias in <strong>einer</strong> Höhe von<br />

2150 m. Bei diesem letzterwähnten Exemplare beträgt die Länge der hinteren Extremitäten<br />

70 mm.<br />

14. Bufo viridis Laur.<br />

1 Exemplar aus dem südwestlichen, 2 Exemplare aus dem nördlichen Erdschias-<br />

Gebiet (Hadschilar in ca. 23oo m Höhe).<br />

15. Hyla arborea (L.) Cuv. var. savignyi Aud.<br />

3 Exemplare von Soisaly, südwestliches Erdschias-Gebiet, bis zu 1200 m Höhe.<br />

Schildkröten.<br />

Von<br />

F. Siebenrock.<br />

Emys orbicularis Linné. — Boulenger, Cat., p. in.<br />

4 Exemplare (cT) von Soisaly (1080?«), nahezu gleich groß, und zwar: Länge des<br />

Rückenschildes .157777»!, dessen Breite 114 mm, Höhe der Schale 54 mm.<br />

Rückenschale vollkommen glatt, Vertebralkiel nur im hinteren Teile noch schwach<br />

angedeutet: Nuchale klein und schmal. Erstes Vertebrale urnenförmig, vorne doppelt<br />

so breit als hinten; fünftes am breitesten. Erstes bis drittes Vertebrale schmäler, viertes<br />

breiter als die entsprechenden Costalia. Plastron konkav; Breite der Brücke 3^ mal<br />

in der Länge des Plastrons enthalten, Hinterlappen desselben offen ausgeschnitten.<br />

Pectorale Mittelnaht etwas länger als die abdominale und diese gleicht der femoralen,<br />

am kürzesten die numerale. Axillar- und Inguinalschilder fehlen.<br />

Der Rückenschild zeichnet sich in der Färbung von allen bis jetzt aus Asien bekannten<br />

Exemplaren aus. Weder die Tiere aus Kleinasien, die Lortet (Arch. Mus.<br />

Lyon, IV, 1887J beschrieben und abgebildet hat, noch jene von Turkestan nach Nikolski<br />

(A. Fedtschenko's <strong>Reise</strong> in Turkestan, Zool., II, pl. III) sind so lebhaft gelb gefärbt wie<br />

diese Exemplare. Auch die von Escherich in der Umgebung von Angora gesam-


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3 IO Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

melten Exemplare (Steindachner, Denkschr. kais. Akad. Wien, LXIV, 1897) haben<br />

eine wesentlich andere Zeichnung und Farbe des Rückenschildes als jene von Soisaly.<br />

Rückenschild schwarz, mit zahllosen, dicht gesetzten schwefelgelben Punkten,<br />

so daß letztere Farbe prävaliert. Die Punkte sind entweder regellos angeordnet, mit<br />

Ausnahme an den Rändern der Discoidalschilder, wo sie sich zu gelben Einfassungslinien<br />

formieren, oder sie reihen sich teilweise, wenn auch undeutlich, radienförmig<br />

aneinander, bilden aber niemals Linien. Auf den Marginalen sind die Punkte etwas<br />

größer und nicht so dicht gesetzt, weshalb der Schalenrand auch dunkler erscheint.<br />

Plastron im hinteren Abschnitte dunkelbraun mit gelben Flecken, Vorderlappen<br />

viel lichter gefärbt, mit deutlichen braunen Radien oder Vermiculationen. Bei zwei<br />

Exemplaren hat auch der Hinterlappen diese Färbung. Kopf oben dunkelbraun, mit<br />

sehr zarten gelben Stricheln oder Vermikulationen, unten so wie der Hals entweder<br />

einfach gelb oder mit kleinen schwarzen Flecken geziert. Auf den Gliedmaßen große<br />

gelbe Flecken.<br />

Testudo ibera Pali. — Boulenger, Cat., p. 176.<br />

i Exemplar (Q) aus dem SW. Erdschias-Gebiet (Karasiwri 1600 m). Länge des<br />

Rückenschildes 95 mm, dessen Breite 79 mm, Höhe der Schale 50 mm.<br />

Nuchale klein, hinten breiter als vorne, überragt mit der Spitze den Vorderrand<br />

der Schale. Erstes, drittes bis viertes Vertebrale breiter, zweites ebenso breit als die entsprechenden<br />

Gostalia. Gularia abgestumpft, Hinterlappen noch unbeweglich, hinten<br />

stumpfwinkelig ausgeschnitten. Schenkeltuberkel klein und spitz.<br />

Rückenschale lichtgelb, die einzelnen Schilder nur vorne und seitlich von einem<br />

schmalen braunen Streifen eingefaßt, auf den Areolen je ein kl<strong>einer</strong> runder Fleck von<br />

gleicher Farbe. Plastron vorne schmutziggelb, hinten ein großer brauner Fleck, der<br />

hauptsächlich den mittleren Teil der Abdominalia einnimmt und sich teilweise auch<br />

auf die Femoralia erstreckt.


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D-V.VävT8L: Kruste zeeii des ErdscTüas-Gebietes. Taf. UT.<br />

de.s k-k.naturfiist.flotTiniseiinLsBaiul5X.1905.


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A.Nosek: Araneideu ILS.W.desErdschias-Gebietes. Taf.JV:<br />

Annalen des k.k.natiirhi.st.'HoftmLseinns Haiul XX.!!)().").<br />

l.ith.AnMv.Th.B;u.inv:u11i,W*i.


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A.Nosek: Ai-aaeideii iLs.w.des Erdschias-Gebietes. Taf.y.<br />

17.<br />

25b.<br />

iJj'K.Thon del. Lith.An.stv.TlU5araiwartll3Vien.<br />

.Annalen di 1 « k-k.natiir]iist.Hofinu.seimi.s Band XX.1905.<br />

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Dr. K. Thon: Hydrachniden des Erdschias-Gebietes. Taf. VI.<br />

K. Thon phot.<br />

Kunstanstalt Max Jafie, Wien.<br />

Annalen des k. k. Naturhist. Hofmiiseums. Band XX.


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D- K.Ttion : HvdradroidendesErdscHas-Gebietes.<br />

K.Thon del.<br />

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Aimaleii des kk.NaturMst.'Hofnn unis Band XX.lOOf).<br />

Tal. VU .


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D-Carl Graf Attems : Myriopoden des Erdscldas- Gebietes.<br />

Autor del.<br />

Aiinalen des k,k.natiirM.st.TIofiiniseiims BuiulXX.lOO.ï.<br />

Taf. TEL


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Fr. Fr. Kohl: Hymen opte ren des Erdschias-Gebietes. Tafel IX.<br />

Annal, d. k. k. Naturhistor. Hotmuseunis. Band XX, 1905.<br />

Lilli. u. Druck A.b. ÜLT^CT, Wien Vili


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Fr. Fr. Kohl: Hymenopteren des Erdschias-Gebietes. Tafel X.<br />

Annal, d. k. k. Naturinstor. Hofmuseums. Band XX, 1905.<br />

Lith. u. Druck Alb. Ber£er, Wien Vili,

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