Chemisches Zentralblatt.

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1 Chemisches Zentralblatt Band II. Nr August. Geschichte der Chemie. N.K. Saha, Die Nobelpreisverteilung für Physik und Chemie Würdigung der Leistungen der Nobelpreisträger J a m e s Ch a d w i c k, F. J o l io t u. I r e n e C u r i e - Jo l io t. (Sei. and Cult Dez ) Sk a l ik s. G. J. Sizoo, Die Bedeutung von James Chadwick für die Entwicklung der Kernphysik. tiberblick über die Arbeiten von Ch a d w ic k anläßlich der Verleihung des Nobelpreises. (Nederl. Tijdschr. Natuurkunde ) R. K. M ü l l e r., Prof. H. B. Baker. Nachruf auf den früheren Professor am Imperial College of Science and Technology. (Nature, London ) R. Iv. MÜLLER., Prof. Bohuslav Brauner. Nachruf auf den am 15/ gestorbenen Prager Chemiker. (Nature, London ) Z e is e. R. Fresenius, Wilhelm Fresenius. Nachruf für den am 2/ verstorbenen bekannten analyt. u. Lebensmittelchemiker. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 69. Abt. A / ) L in d e n b a u m., Bericht über das Leben und die Arbeiten von Nikolas von Kolossowski (1886 bis 1935). Nachruf für den am 24/ verstorbenen bedeutenden russ. Physikochemiker. (Bull. S oc. chim. France [5] Mai 1936.) L i n d e n b a u m., Sir J. C. McLennan. Nachruf. (Sei. and Cult Dez ) S k a l i k s. A. Emest, Julius Stoklasa f. Zum Ableben des tschech. Agrikultchemikers. (Chem. Listy Vedu Prümysl ) Sc h ö n f e l d. 0. Schmatolla, Julius Stoklasa f. Dem Tonerdeforscher zum Gedächtnis. Kurze Würdigung von J u l i u s St o k l a s a wegen seines Hauptwerkes Verbreitung des Aluminiums in der Natur (Jena 1922) u. geschichtliche Studien über seine Vorgänger auf dem Gebiete der biolog. Aluminium-Chemie. (Pharmaz. Ztg / Hamburg.) H a r m s. Erich Thieler, Hans Weidmann. Nachruf für den am 30/ verstorbenen Chemiker. (Ber. dtsch. chem. Ges. 69. Abt. A / ) L in d e n b a u m. S. B. Dutta, Adolf von Bayer eine Würdigung. (Sei. and Cult Jan Allahabad, Univ.) I C le v e r. J. R. Partington, Adolf von Baeyer, Kurzer Bericht über den Werdegang u. die wichtigsten Erfolge von A. v. B a e y e r. (Nature, London bis / London, Univ.) Z e i s e. Gilbert W. Feldhaus, Robert Wilhelm Bunsen zum 125. Geburtstage. Vf. würdigt die Verdienste B u n s e n s anläßlich der Wiederkehr seines 125. Geburtstages. (Chemiker- Ztg / ) G ö s s l e r. N. Kromer, Georg Dragendorff, zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages. Würdigung. (Pharmacia Mai Perm [Ural], R. S. F. S. R., Pharmazeut. Fakultät des Medizin. Staatsinstituts. [Orig.: dtsch.]) P a n g r it z. Edmund Kremers, Zu Georg Dragendorffs hundertstem Geburtstage. (Pharmacia Juni Univ. Wisconsin, Madison, U. S. A., Pharmazeut. Inst. [Orig.: dtsch.]) P a n g r i t z. Tschirch, Professor Dr. Dragendorff zum 100. Geburtstag. 20. April Kurze Erinnerung an den hochverdienten, 1898 verstorbenen Pharmazeuten. (Schweiz. Apotheker-Ztg / ) P a n g r i t z. George B. Roth, Dr. John Gorrie Erfinder des Kunsteises und der mechanischen Kälteerzeugung. (Sei. Monthly Mai G e o r g e W a s h in g t o n - Univ.) Pa n g r i t z. Rudolf E. Grotkas, Otto von Guericke und die neuzeitliche Technik. (Chem. Apparatur / ) P a n g r i t z. Carl von Klinckowstroem, Otto von Guericke. Zu seinem 250. Todestag am am 11. M ai (Umschau Wiss. Techn / ) P a n g r i t z. XVIH

2 922 G e s c h ic h t e d e r C h e m ie II. A. Martos, Zur Geschichte der Luftpumpen. (Zum 250. Todestag vorn 0. v. Guericke.) Histor. Übersieht von A r is t o t e l e s u. H eron bis zur Ggw. (Chem. Apparatur / ) S k a l i k s. H. Schimank, Otto von Guericke. Zur 250. Wiederkehr seines Todestages. (Z. Ver. dtsch. Ing G2. 9/ ) P a n g r i t z. W. E. Tischtschenko, D. I. Mendelejew und die Russische Physikochemische Gesellschaft. Der bekannte Gelehrte war Vorsitzender der Gründungsversanimlung am (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shnrnal prikladnoi Chimii] ) B e r s in. S. Wukolow, D. I- Mendelejeiv und das rauchlose Pulver. Hinweis auf wenig bekannte Arbeiten des russ. Gelehrten zur Darst. von Nitrocellulose u. rauchlosem Pulver. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] ) B e r s in. M. Mladenzew, Dimitri Iwanowitsch Mendelejew als Metrologe. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ. : Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] ) B e r s i n. A. Gorbow, Dimitri Iwanowitsch Mendelejew und Die Grundrisse der Chemie. Vortrag unter Anführung charakterist. Stellen aus seinem Lehrbuch. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] ) B e r s i n. Leonard Dobbin, Daniel Rutherfords Inauguraldissertation. Übersetzung der Inauguraldissertation von R u t h e r f o r d De aere fixo dicto, aut mephitico (1772). (J. chem. Edueat Gavelton, Faladam, Blackshields, Scotland.) Sk a l i k s. F. Stather, Julius v. Schroeder, ein deutscher Gerbereichemiker. Angaben über die auf dem Gebiet der Gerbereichemie ausgeführten wissenschaftlichen Unteres, sowie über den Einfluß u. die Bedeutung J u l i u s V. S c h r o e d e r s (geb. 1843, gest. 1895) auf die Entw. der deutschen Gerbereien überhaupt. (Collegium April.) M e c k e. J. R. Partiugton, Ursprung der Chemie: die Definition der Flamme. Die Definition der Flamme als brennender Rauch geht auf A r is t o t e l e s zurück; A l b e r t u s M a g n u s gibt eine erweiterte Fassung: flamma est s p ir it u s s iv e fumus succensus sive combustus. Auch die Entzündbarkeit der Darmgase wird schon von A l b e r t u s erwähnt. Die meisten naturwissenschaftlichen Kenntnisse jener Zeit sind arab. Ursprungs. (Nature, London / ) R. K. M ü l l e r. Erich Theis, Von frühen Beobachtungen katalytischer Art zu den ersten katalytischen Entdeckungen. Überblick über die histor. Entw. der Katalyse bis zur Entdeckung der katalyt. Eigg. des Pt durch D ö b e r e i n e r. (Pharmaz. Ind / Mannheim.) R. K. MÜLLER. A. M. Treu, Einiges aus der Geschichte der anästhesierenden Mittel. Vortrag. Geschichtliches über die Einführung der Chlf.-, Ä.- u. NaO-Narkose, sowie über Narkosemittel u. -verff. des Altertums u. Mittelalters. (Süddtsch. Apotheker-Ztg / ) D e g n e r. Herbert Harms, Beiträge zur Geschichte der Mikrochemie. II. Die Anfänge der Mikrochemie im Sinne des Arbeitens mit kleinen Substanzmengen in ihrem Zusammenhang mit Johann Wolfgang Döbereiner. (I. vgl. C I. 1.) (Dtsch. Apotheker-Ztg _ / Berlin-Lichterfelde.) D e g n e r. S. E. Winbolt, Jean Carrés Glasöfen. Bericht über die Auffindung des Fundamentes eines der Glasöfen, die J e a n Ca r r é im Jahre 1567 in Sussex anlegte. (J. Soc. Glass Technol Febr ) RÖLL. F. Jochmann, Alte Glassätze und deren Zubereitung aus den Jahren Wiedergabe älterer Glasrezepte aus Penzig O.-L., als Dokumente früherer Glasmacherei. (Glashütte ) M y l i u s. Carl Benedicks, Elektrischer Leitungswiderstand bei einigen von Faraday hergestellten Stahlproben-, Bestimmung des Gasgehaltes und Beobachtungen beim Umschmelzen einer Faradayprobe im elektrischen Reflexionsofen. Die experimentelle Widerstandsbest, an von F a r a d a y hergestellten Stählen (vgl. H a d f i e l d, C I. 3) ergibt Werte, die mit den theoret. berechneten (Z. physik. Chem. 4 0 [1902]. 545) im allgemeinen gut übereinstimmen, etwas besser, wenn individuelle Koeff. für die in fester Lsg. befindlichen Fremdstoffe verwendet werden. Die Au-haltigen Stähle zeigen besonders hohe Widerstandswerte, von den untersuchten Rh-Stählen zeigt der eine sehr hohen, der

3 1936. II. A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie. 923 andere geringen Widerstand. Der bisher nicht bekannte Einfluß des Pt wird neu untersucht: 1 Atom -% Pt erhöht den Widerstand um 7 Mikrohm/cm/qcm. An einer Probe wird das Verh. u. die Gasentw. bei der Vakuumschmelze im Reflexionsofen untersucht. Bei einseitiger Wärmestrahlung zeigen scharfe Ecken u. Kanten des blanken MetaUes besonders hohen Widerstand gegen das Einschmelzen, es treten hier spitze Ausscheidungen in der Strahlungsrichtung auf. Reines Fe benetzt die Tiegelwandung beim Erhitzen im Hochvakuum nicht, im Gegensatz zu C-Stahl. (Jemkontorets Ann ) R. K. M ü l l e r. H. A. Schuette und Sybil C. Sckuette, Ahomzucker: Eine Bibliographie früherer Mitteilungen. Zusammenstellung von 72 Literaturstellen aus den Jahren (Trans. Wisconsin Acad. Sei., Arts, Lotters Univ. of Wisconsin. Sep.) G r o s z f e l d. J. M. Eder, Zur Geschichte der Erfindung des Lichtpausedruckes. Tellkampf- Traubes Fotoldruck und Boreis Ferrogelatinographie11. Vf. stellt fest, daß D o r e l s als Geheimverf. betriebene Ferrogelatinographie wesensgleich mit T e l l k a m p f - T r a u b e s Fotoldruck ist. Demzufolge kommen F. u. I. D o r e l das Verdienst zu, als erste ein prakt. Verf. zur raschen Herst. von Liehtpausumdrucken erfunden zu haben. (Photogr. Korresp Juni Wien.) K u. Me y e r. Arturo Castiglioni, Storia della medicina. N uova ed. riv. e ampl. Milano-Verona: A. Mondudori (X X V II, 825 S.) 8. Albert Jaffö, Die Papierindustrio in den kurpfälzischen Stammlanden unter Kurfürst Carl Theodor. A u f archival. Grundlage verfaßt. Pirmasens: A. Jaffe (85 S.) M. 5.. Wyndham E.B. Lloyd, A Hundred years o f medicino. London: Duckworth (344 S.) 15 s. Friedrich Albert Meyer, Daniel Gabriel Fahrenheit. Danzig: Kafemann (31 S.) 8. M..70. Theodor Schmucker, Geschichte der Biologio. Forschg. u. Lehre. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (290 S.) gr. 8». M. 10. ; Lw. M Karl Hermann Schwarz, Österreichs Naturforscher. T. 2. W ien: Steyrormühl = Bücher d. Heimat. Bd Geologen, Mineralogen u. Chemiker. (82 S.) M..50; S Daniel V. Thompson, The Materials o f medieval painting. London: Allen & U (239 S.) 7 s. 6 d. Otto Zekert, Carl Wilhelm Scheele. Gedenkschrift zum 150. Todestage. W ien: Springer (57 S.) 8. M A. Allgemeine und physikalische Chemie. Landon A. Sarver, Eine einfache colorimetrische Analyse für den Unterricht im Laboratorium, Vf. hält die NH3-Best. mit N e ssl e r s Reagens für ein geeignetes Beispiel, um die Einfachheit u. Schnelligkeit des eolorimetr. Verf. vorzuführen. (J. ehem. Educat Mai Minneapolis, USA., Univ. of Minnesota.) WINKLER. R. Scharf, Herstellung von Kunstseide nach dem Kupferverfahren. Ein primitives Verf. für Schullaboratorien, mit NaOH-Lsg. u. Glycerin zu fällen u. mit verd. H2SOi nachzubehandeln, ist beschrieben. (Z. pliysik. ehem. Unterr Mai/Juni Berlin.) SÜVERN. H. Zocher, Über die Anwendbarkeit der Theorie der thermischen Schwankungen auf das Gebiet der Mesophasen ( flüssige Krystalle ). Nach ausführlicher Diskussion der von Or n s t e i n gegebenen Anwendungen der B ose sehen Schwarmtheorio kommt der Vf. zu dem Schluß, daß diese Erklärungen nur auf eine bestimmte Gruppe von Erscheinungen an dicken Schichten von nemat. Körpern beschränkt werden müssen, für dünne nemat. Schichten u. smekt. Substanzen nicht anwendbar sind. Es wird ganz allgemein gezeigt, daß auch für die dickeren Schichten die B ose sche Theorie nicht anwendbar ist; sie ist durch die Kontinuitätstheorie zu ersetzen. Dio Theorie der therm. Schwankungen kann angewandt werden auf die von M a n g n in entdeckte Erscheinung des Funkeins; ferner ist die Beziehung zwischen dem Funkelphänomen u- der Trübungsstärke, der Polarisationsgrad u. die Feldabhängigkeit der Erscheinungen nur mittels dieser Theorie abzuleiten. (Kolloid-Z Mai Prag.) G o t t f r. T. S. Wheeler, Über die Theorie der Flüssigkeiten. IV. (III. vgl. C II. 264.) Um bessere Übereinstimmung zwischen der Theorie u. Erfahrung zu erhalten, leitet Vf. für die auf ein Fl.-Mol. wirkenden Kräfte allgemeine Beziehungen ab, die die Abhängigkeit von den Kraftkonstanten u. der Temp. berücksichtigen. Dabei wird 6 1

4 924 A.- A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie II. wieder angenommen, daß das Mol. unter dem Einfluß der Anziehungs- u. Abstoßungskräfte, die zwischen ihm u. der gleichmäßig verteilten Materie außerhalb eines kugelförmigen Raumes wirken, in letzterem Schwingungen ausführt. Wenn die kinet. Energie der Wärmebewegung der Fl.-Moll, bekannt ist, läßt sich die Schwingungsamplitude aus einer der aufgestellten Gleichungen berechnen. (Proe. Indian Acad. Sei. Sect. A Bombay, Royal Inst, of Science.) Z e is e. J. A. Prins, Strukturuntersuchung von Flüssigkeiten mit Röntgen- und Elektronenstralüen. Vortrag über Ausführung, Erscheinungen u. Auswertung der Röntgen- u. Elektronenstrahlunters. von Fll. (Nederl. Tijdschr. Natuurkunde ) R. K. M ü l l e r. G. A. Boyd, Berechnungen über die Flüssigkeitsstruktur nach den Methoden der Fourierreihenanalyse. Die experimentell ermittelte Beugung von Röntgenstrahlen in Fll. wird erklärt durch die Annahme einer entsprechend orientierten Schicht u. von streuenden Elementen, die sich in größerer Entfernung in gleichmäßiger Verteilung befinden. Diese Erklärung ist recht unbefriedigend u. führt zu falschen Schlußfolgerungen. Auch durch Hinzunahme weiterer Schichten erreicht man nicht dasselbe wie durch eine Analyse mittels F oü R le R -R eih en, wie die Arbeit von P i e r c e (C I. 750) an Heptan zeigt. (Bull. Amer. physic. Soc. 10. Nr Iowa, Univ.) G össler. J. A. Prins und H. Petersen, Theoretische Beugungsbilder einiger einfacher Typen molekularer Anordnung in Flüssigkeiten. Es werden die theoret. Beugungsbilder für Molekülanordnungen in FE. berechnet, die folgenden Strukturen entsprechen: 1. kub. u. hexagonale dichteste Packung mit der Koordinationszahl (K. Z.) 12; 2. raumzentrierte kub.struktur, K. Z. 8; 3. einfaches kub. Gitter, K. Z. 6; 4. Diamantstruktur, K. Z. 4. Die Kurven für die kub. u. hexagonale dichteste Packung stimmen wegen der Gleichheit der unmittelbaren Nachbarschaft weitgehend überein. Experimentell entspricht Fall 1 den Kurven, die an H g u. Ar gefunden wurden, Fall 2 den Beugungsbildem an geschmolzenen Alkalimetallen, Fall 3 amorphem Sb, Fall 4 amorpher Kieselsäure. Die Methode, eine ideale Krvstallstruktur zu einer entsprechenden Fl.-Anordnung zu verschmieren, wird an einem eindimensionalen Modell abgeleitet. (Physica Groningen, Naturk. Lab. d. Reichs-Univ.) B ü sse m. Isamu Nitta und Tokunosuk6 Watanabe, Bemerkung zur Deutung des Röntgenbeugungsbildes von flüssigem Tetrachlorkohlenstoff. Bei kleineren Beugungswinkeln ist die Übereinstimmung der von M e n k e (vgl. C II. 2790) gegebenen theoret. Beugungskurve mit der experimentellen nicht gut. Es gelingt, die theoret. Beugungskurve zu verbessern, wenn man annimmt, daß die 1. Sphäre der Nachbarmoleküle um 1 Molekül in der Fl. nicht ganz regellos verteilt ist, sondern sehr häufig eine bestimmte Orientierung auftritt. Bei dieser sind 2 Tetraederfläclien dichtest aneinander gepackt, so daß zwischen den Cl-Atomen der Abstand 3,90 A ist. Eine solche Assoziation kann auch aus anderen Gründen wahrscheinlich gemacht werden. (Sei. Pap. Inst, physic. ehem. Res Febr [Orig.: engl.]) BÜSSEM. W. Schütz, Über das Olas PbßcO^ und das entsprechende krystalline Silikat Pb2SiOv Pb2Ge04 erstarrt nur glasig aus der Schmelze, während Pb2SiO,, nur krystallln zu erhalten ist. Vf. versucht die bisher bekannten Gesetzmäßigkeiten quantitativ auszudeuten. (Sprechsaal Keramik, Glas, / ) PLATZMANN. K. F. Pawlow, Die Bedingung der Linearität von chemisch-technischen Funktionen. A n Hand der bekannten DÜHRiNGschen Regel für Kpp. verschiedener Fll. bei gleichem Druck u. der analogen Beziehungen für die Zähigkeit verschiedener Fll. (P o r t e r ) u. die Löslichkeit verschiedener Salze (H a r r i s, C II. 180) wird eine allgemeine Methode abgeleitet, um beliebige Funktionen als Geraden darzustellen, u. am Beispiel der Wärmeinhalte von Luft u. Sauerstoff bzw. der Druckabhängigkeit der Zähigkeit verschiedener Fll. erläutert. (Z. ehem. Ind. [russ.: Sliurnal cliimitscheskoi Promyschlennosti] März Leningrad, Chem.-technolog. Inst.) B a y e r. A. Smits und N. F. Moerman, Innere Umsetzungen im System S03. I. Durch partielle Verdampfung der a-form (höchstschmelzende stabile Form) des S 03 wird der Dampfdruck stark erniedrigt. Die Dampfdruckzunahme des gestörten Teiles mit der Zeit verläuft nach einer Hyperbel. Die gestörten Zustände des S 03 sind dad. gek., daß in Berührung mit feuchter Luft anfänglich keine Nebel auftreten, daß der Dampfdruck niedriger ist als n. u. daß Schmelzen erst bei einer Temp. oberhalb des Tripelpunktes erfolgt. Aus der letzten Erscheinung ist zu schließen, daß die Störung nicht nur an der Oberfläche, sondern durch die ganze M. hindurch stattgefunden hat. Bei dem Vers., röntgenograph. Unterschiede zwischen dem gestörten

5 1936. II. A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie. 925 u. dem n. Zustand festzustellen, zeigte sich, daß durch Röntgenbestrahlung der Dampfdruck eines gestörten Präparates ziemlich schnell u. linear (Ordnung Null) mit der. Bestrahlungsdauer zunimmt, bis der innere Gleichgewichtsdruck der a-form erreicht ist. Die Einstellung des inneren Gleichgewichtes wird also durch Röntgenlicht außerordentlich stark beschleunigt. Zur Ermittlung der Energiedifferenz zwischen der a-form im inneren Gleichgewicht u. im gestörten Zustande wird ein Calorimeter gebaut u. beschrieben, mit dem 1. die Mischungswärme des fl. S 0 3, 2. die Lösungswärmo eines gestörten Zustandes u. 3. die Lösungswärmo eines anfänglich gestörten u. anschließend mit Röntgenstrahlen belichteten Zustandes in Schwefelsäure (83%) bestimmt wird. Die Messungen ergaben für die mol. Schmelzwärme eines' gestörten Zustandes 1,8 kcal u. für die eines anfangs gestörten u. darauf 1000 Min. mit Röntgen» licht bestrahlten Zustandes 5,0 kcal. Aus Dampfdruckbestst. der a-form u. der. fl. Phase im inneren Gleichgewicht berechneten Vff. die Schmelzwärme zu 5,1 kcal; sie sehen in der guten Übereinstimmung einen Beweis für ihre Annahme, daß Röntgenlicht durch die ganze Phase hindurch die Einstellung des inneren Gleichgewichts bewirkt. (Z. physik. Chem. Abt. B Mai Amsterdam, Lab. f. allg.- u. anorgan. Chemie.) W e i b k e. Shigeaki Yamasaki, Über die Dampfphasehydrolyse. Im Anschluß an eine frühere Arbeit (C I. 2800), die ergeben hatte, daß organ. Ester wie Äthylacetat oder Benzylchlorid im Dampfzustand durch H20-Dampf nicht hydrolysiert werden, untersucht Vf., ob Hydrolyse bei Zusatz von homogenen Katalysatoren oder Gasionen eintritt. Es zeigt sich, daß Äthylacetat bei einer Temp. von 200 durch H20-Dampf weder bei Ggw. von HCl noch von Jod nennenswert hydrolysiert wird. Auch beim Bestrahlen mit Röntgenstrahlen unter sonst gleichen Versuchsbedingungen wird weder Athylacetat noch Äthylbromid durch H 20-Dampf bemerkenswert zers. (Bull. chem. Soc. Japan Febr Osaka, Physikal.-Chem. Laboratorium der Kaiserlichen Universität u. Schiomi Institut für physikal. u. chem. Forschungen. [Orig.; dtsch.]) G e h l e n. Istvan v. Näray-Szabö, Die neuere Entwicklung der Reaktionsgeschwindigkeitsforschung. Darst. der Grundlagen der neueren Theorien von der Rk.-Kinetik; Stoßwrkg., Kettenrkk. (Magyar chem. Folyöirat Jan./März Szeged, Urigarn, Univ.-Inst. f. theoret. Physik. [Orig.: ung.]) S a i l e r. N. N. Ssemenow, Theorie der Kettenreaktionen. (Vgl. C I ) Vf. gibt eine Übersieht über die Entw. der Theorie der Kettenrkk. in den letzten 5 Jahren. Im physikal. Teil der Übersicht wird über Grundgleichungen der Theorie, krit. Bedingungen, Entw. der Kettenrk. mit der Zeit, entartete Explosionen, S-förmige Kurven, homogene negative u. positive Katalysatoren, Wechselwrkg. der Ketten u. allgemeine Gleichungen der chem. Kinetik; im chem. Teil der Übersicht wird über Oxydationsrkk., Chlorierungs- u. Bromierungsrkk., Zerfallsrkk. u. Polymerisationsrkk. berichtet. (Fortschr. Chem. [russ.: Uspechi Chimii] ) G e r a s s im o f f. F. Patat und E. Bartholom^, Über die direkte Übertragung von Schwingungenergie zwischen Gasmolelcillcn beim Stoß. Vff. erörtern an Hand des vorliegenden experimentellen Materials den Vorgang der Desaktivierung von Gasmoll. Sie kommen dabei zu dem Ergebnis, daß neben der Überführung von Schwingungs- u. Translationsenergie vor allem die direkte Übertragung von Schwingungsenergie beim Stoß von Bedeutung ist. Durch Abschätzung der Absolutwerte für die Stoßausbeute u. Berechnung der Ausbeutefaktoren für die direkte Übertragung der Schwingungsenergie ließ sich zeigen, daß bei monomol. Zerfallsprozessen prakt. bei jedem Stoß Desaktivierung erfolgt. (Z. physik. Chem. Abt. B Mai Göttingen, Univ. Physikal.-Chem. Inst.) W e i b k e. A. A. Balandin, Über eine Methode zur Berechnung des vollständigen Systems von Triplettreaktionen. (Vgl. C I ) Die Methoden zur Auffindung des vollständigen Systems von Dublettrkk. wird auf den Typus der Triplettrkk. erweitert, (J. physik. Chem. [russ.: Shumal fisitsclieskoi Chimii] M. G. U., Selinski-Lab. f. org. Chemie.) G e r a s s im o f f. M. Poljakow und I. Malkin, Zur Frage der Realität der Ketten bei Gasexplosionen. (Vgl. C I ) In einer Apparatur, die es ermöglicht, die Knallgasexplosion ([H2]/[0 2] = 2/1; mm Hg) in drei durch engere Rohre verbundenen Gefäßen ablaufen zu lassen, wird gefunden, daß?2oa nur im ersten Gefäß, das die Zündspirale enthält, gebildet wird, wenn die Wand durch fl. Luft gekühlt wird. Es gelingt also, die OH-Radikale, die nach OH + OH + M - ^ H M reagieren (M = Wand),

6 926 A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie II. durch die Wand aus der Kette herauszufiltrieren. (Acta physieoohimiea U. R. S. S Jekaterinoslaw [Dnepropetrowsk], Inst, für phys. Chem.) H u t h. A. E. Malinowski, B. I. Naugolnikow und K. T. Tkatschenko, Untersuchungen über Druck und Ionisation an der Front der Explosionswelle der Vordetonationsperiode. Es wurde eine Methode ausgearbeitet, die gestattet, gleichzeitig die Flammengeschwindigkeit, die Ausbreitung der Explosionswellen u. die Ionisation bei der Ausbreitung der Elamme zu registrieren. Die Unterss. wurden an explosiven C2H 2-Luft-Gemischen verschiedener Konzz. in einem beiderseitig offenen Metallrohr ausgeführt. Es werden einige mit der Apparatur aufgenommene Photographien veröffentlicht, auf denen außer der Flamme u. der Kompressionswelle auch die Kurve des Ionisationsstromes sichtbar ist. (Physik. Z. Sowjetunion Jekaterinoslaw [Dnepropetrowsk], Physikal.-tecli. Inst.) JuzA A. E. Malinowski und K. A. Skrynnikow, Zündung von 2 H2 + 0 durch schnelle Elektronen. (Physik. J. Ser. A. J. exp. theorefc. Physik [russ.: Fisitscheski Shurnal. Ser. A. Shurnal experimentalnoi i teoretitscheskoi Fisiki] C II. 9.) S c h a c h o w s k o y. P. C. Capron und R. Cloetens, Die Zersetzung des Ozons durch a.-teilchen. Vff. bestimmen die Zers, von 0 3 bei 25 durch a-teilchen (Radon) mit einer stat. Methode: Best. der Druckänderung bei Zufügung einer bekannten Rn-Menge, 0 3- Partialdruck 3 20 mm bei 700 mm Hg Gesamtdruck, Rn Curie. Vers.- Ergebnisse u. Auswertung sind ausführlich angegeben. Mit wachsender Intensität der a-strahlung nimmt die Ausbeute zu, bei konstanter Intensität ist die Zers.- Geschwindigkeit proportional der 0 3-Konz. Die Gesamtzahl der erzeugten Ionen wird dabei so berechnet, daß die Zahl der in 0 3 erzeugten Ionen gleich der in entsprechender Menge 0 2 (3 0 2 = 2 0 3) erzeugten Zahl angenommen wird. Wird nur die in 0 3 erzeugte Ionenmenge berücksichtigt, so ergibt sich in der Größenordnung das gleiche Resultat wie bei L e w i s (C II. 3802), aber nicht die dort festgestellte Abhängigkeit der Zers, proportional von [0 3]aA. (Bull. Soc. chim. Belgique bis 466. Okt Louvain, Univ., Phys. Chem. Lab.) H u t h. Lawrence Joseph Heidt, Die Photolyse von trockenem Ozon durch die Wellenlängen 20S, 254, 280 und 313 jh/ i. II. Reaktionskinetik. In Fortsetzung einer früheren Arbeit (I. vgl. C II. 16) untersucht Vf. den Einfluß der Wellenlänge u. der Konź. auf die Photolyse von reinem trockenem 0 3 bei 177 u. 390 mm Druck mit Licht der Wellenlänge 208, 254 u. 313 m/i. Die Quantenausbeuten <Z>(bezogen auf pro absorbiertes Quant zers. 0 3-Molekeln), deren Maximalwerte für alle verwendeten Wellenlängen größer als 4 sind, sind für 208 u. 313 mp. annähernd gleichwertig. Die Temp.-Koeff. der Photolyse u. der Dunkelgeschwindigkeit für 10 werden bestimmt u. die Abhängigkeit von 1 /0 von po2 (i>02 + VO^rpOn graph. dargestellt u. mit den Resultaten anderer Autoren verglichen. Die Diskussion der Ergebnisse des Vf. führt für die photochem. Zers, des 0 3 zu der Annahme eines Energiekettenmechanismus, bei dem die Oberfläche hemmend wirkt, die Kettenträger (O-Atome u. angeregte 0 2-Molekeln) eine mittlere Lebensdauer von derselben Größenordnung haben wie die zwischen den Stößen liegende Zeit, u. die Rkk., welche die Ketten fortpflanzen, eine positive Aktivierungsenergie besitzen. (J. Amer. chem. Soc / Cambridge, Mass., Chem. Lab. of Harvard Univ.) G e h le n. * Philip A. Leighton, Vorträge über Photochemie. Einleitung in die Vorträge. Überblick über Entw. u. gegenwärtigen Stand der Photochemie. (Chem. Reviews bis 399. Dez California, Stanford Univ., Dep. of Chem.) H u t h. John R. Bates, Reaktionskonstanten von Atom- und Radikalreaktionen, die aus verschiedenen Quellen stammen. Da sich oft für das Schema der an den Primärvorgang sich anschließenden Kettenrkk. aus dem Vers.-Ergebnis keine eindeutige Entscheidung treffen läßt, müssen andere Rkk. zu Hilfe gezogen werden, die es gestatten, die Geschwindigkeit einer der charakterist. Teilrkk. der fraglichen Schemata zu bestimmen. Die bisherigen Vers.-Ergebnisse liefern für grundlegende Rk.-Konstanten, wie die der Rkk.: H + J2 u. H + H + H2, so unsichere Werte, daß Standardwerte noch nicht angegeben werden können. (Chem. Reviews [Diskussion ]. Dez Ann Arbor, Michigan, Univ., Dep. of Chem.) H u t h. W. H. Rodebush, Die Reaktion zwischen Stickoxyd und atomarem Sauerstoff Bei der Bldg. von N 0 2 aus NO u. atomarem 0 bei niedrigen Drucken wird eine grünlich- *) Photochem. Unters, organ. Verbb. vgl. S. 961.

7 1936. II. A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie. 927 weiße Chemoluminescenz beobachtet, die bei Mischung äquivalenter Mengen maximale Intensität hat. Das Bandenspektrum erstreckt sich über den sichtbaren Bereich mit einem Maximum bei 5000 Ä, es scheint dem von R a y l e i g h (Proc. physic. Soc. 23 [1910]. 66; vgl. auch St ODDARD, C I. 1185) gefundenen Nachleuchten zu entsprechen. Es wird angenommen, daß ein hinreichender Energieverlust im Dreierstoß das Molekül stabilisiert u. bei kleinen Drucken die restliche Anregungsenergie ausgestrahlt wird, u. zwar in verschiedenen Frequenzen entsprechend dem wechselnden Energieverlust beim Stoß. Die Abhängigkeit der Dauer des Nachleuchtens (bei 1 mm etwa 1 Sek.) vom Druck bestärkt diese Auffassung. (Chem. Reviews [Diskussion ]. Dez Urbana, Illinois, Univ., Dep. of Chem.) H ü t h. Roscoe G. Dickinson, Die Beziehungen zwischen 'photochemischen Reaktioyien in Gasen und solchen in Lösungen. Zusammenfassender Vergleich photochem. Rkk., die in gasförmigem Zustand u. in Lsg. untersucht sind. (Chem. Reviews [Diskussion ]. Dez Pasadena, California, Inst. f. Technologie, Gates Chem. Lab.) H ü t h. G. K. Rollefson, jdie chemischen Vorgänge bei einigen Photoreaktionen in nichtidealen Lösungen. Vf..bespricht eine Reihe von Photork. in Lsgg., in denen Lösungsm. u. Gel. sich stark beeinflussen, mit besonderer Hervorhebung der Rkk., in denen der Sensibilisator mit den reagierenden Stoffen Komplexe bildet, oder selbst in die Rk. eingeht unter Rückbldg. des Ausgangszustandes: Uranyloxalatzors., sensibilisierte Photooxydationen. Diskussionsbemerkung von R-. L i v i n g s t o n : Vorvers. über eine durch Samariums&h sensibilisierte Oxalsäurezers. sind negativ ausgefallon. (Chem. Reviews [Diskussion ]. Dez Berkeley, California.) H ü t h. J. Franck, Notizen zur Photosynthese. (Vgl. F r a n c k, C I. 3801, F r a n c k u. L e v y, C I ) (Chem. Reviews [Diskussion ]. Dez Baltimore, Maryland, J ohn s H o p k in s Univ., Dep. of Physics.) H ü t h. M. Savostjanova, Photochemie der Krystalle. Zusammenfassender Bericht: Atomare u. kolloidale Verteilung, Prodd. der primären photochem Rk., sekimdäre photochem. Rk., Photochemie der Ag-Salze. (Acta physicochimica U. R. S. S [Diskussion 354] Leningrad, Opt. Inst., Photogr. Abt.) H ü t h. A. Terenin, Photodissoziation komplexer Moleküle. Zusammenfassende Darst. der Zerfallsmöglichkeiten komplexer Moll.: Best. der absorbierenden Stolle, Beeinflussung benachbarter Bindungen, Rekombinationsmöglichkeit unter besonderer Berücksichtigung der Rekombination zweier gleichzeitig abdissoziierter Atome zu Moll., wie SnJ4 h v->- SnJ2 + J 2* (T e r e n i n : C I. 3763), Möglichkeit, daß die chromophore absorbierende Gruppe u. Bindung u. die fluorophore emittierende Gruppe nicht ident, sind. (Acta physicochimica U. R. S. S [Diskussion 194] Leningrad, Opt. Inst., Photochem. Lab. [Orig.: engl.]) H ü t h. V. Kondratjew, Die photochemische Oxydation von Stickstoff. Verss. ergeben Bldg. von NO bei Bestrahlung von N Gemisch mit Hg-Licht. Bei Verwendung einer Strömungsmethode (41 Gemisch N in 12 Min.) werden 10-5 g N 0 2 gefunden, Zusatz von 5 % H 2 verdoppelt die Ausbeute; Mischung von 2 N CO ergab 10~5g N 0 2 (0,02 /o des gebildeten C02), Zusatz von 5 % H 2 ergab 5 10-facho Ausbeute. Über den Rk.-Mechanismus kann noch nichts ausgesagt werden. Es werden ferner die Zers, von NO durch Hg-Licht nach 4NO ->- 2 N N2 u. 2 N 0 2-> N , die Oxydation von CO durch NO unter den gleichen Vers.-Bedingungen verfolgt. (Acta physicochimica U. R. S. S [Diskussion 254] Leningrad, Inst. f. chem. Phys., Lab. f. Elementarprozesse.) H ü t h. B. Popow, Die photochemische Oxydation von Kohlenmonoxyd im Schumanngebiet. (Vgl. C II. 10.) Die Oxydation von trockenem CO bei 0,1 mm Hg Gesamtdruck durch atomaren O, der durch opt. Dissoziation von 0 2 durch H2-Licht (A < 1750 Ä) erzeugt ist, wird manometr. verfolgt. (Ausfrieren des gebildeten C02). Für POj < 0,1 mm Hg nimmt die Rk.-Geschwindigkeit linear mit p zu u. ist unabhängig von der CO-Konz. für p c o > 0,03 mm Hg. Dunkelrkk., die bei Tempp. über 120 schwach sind u. bei 200 mit Geschwindigkeiten, die der Lichtrk. vergleichbar sind, verlaufen, sind durch die Vers.-Bedingungen ausgeschlossen. Bei gleichem Druck verläuft die Rk. dreifach so schnell wie die entsprechende zwischen H 2 u. O (vgl. C I. 1340). Infolge des niedrigen Druckes sind Rkk. mit angeregten 0 2- u. CÖ- Moll., ferner Rkk., die Dreierstöße benötigen, ausgeschlossen. Die p -Kurve ist typ. für eine heterogene Rk. Die Wirksamkeit für Stöße von atomarem O u. adsorbiertem CO ist groß, (js 10-2), die Aktivierungswärme beträgt einige Zehntel kcal

8 928 À. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie II. Die Rk. -verläuft nach COads. (l- ) + 0 '(ld) + C 02. Die aus dem reaktionskinet. Ansatz erhaltene Kurve gibt die Vers.-Ergebnisse gut angenähert wieder. Weiter ergibt sich, daß bereits bei einem CO-Druck von weniger als 0,1 mm Hg Sättigung der Adsorption erreicht ist, die dabei besetzte Oberfläche ist auf VlO der Gesamtfläche zu schätzen. (Acta physicochimica U. R. S. S Leningrad, Opt. Inst., Photochem. Lab.) H u t h. R. G. W. Norrish, Das photochemische Verhalten von mehratomigen Molekülen wie Carbonylverbindungen. Zusammenfassende Darst. vor allem der eigenen Arbeiten über photochem Rkk. der Aldehyde u. Ketone, die durch die Absorption in der CO- Gruppe veranlaßt sind. Vgl. N o r r is ii u. Mitarbeiter, C II H II. 34. (Acta Physicochimica U. R. S. S [Diskussion 178 bis 180] Cambridge, Univ., Chem. Lab. [Orig.: engl.]) H u t h. B. Sveshnikoff, Theorie der photochemischen Reaktionen und der Chemiluminescenz in Lösungen. Vf. gibt eine Erweiterung der von F r a n k u. W a w i l o w (C II. 1389) angegebenen Formel für die Fluorescenzauslöschung durch Stöße 2. Art durch eine exaktere Berechnung der Diffusion der auslöschenden Moll, zum fluorescierenden während seiner Lebensdauer nach einem Ansatz von v. SMOLUCHOWSKI (Z. physik. Chem. 92 [1917]. 129). Die erhaltene Formel (s. Original) liefert die nichtlineare Ab-, hängigkeit der Auslöschung bei großen Konzz. der auslöschenden Moll, ohne Annahme eines über den Bereich der kinet. Theorie hinausgehenden Aktionsbereiches u. die Abhängigkeit von der Viscosität der Lsg. allerdings ohne quantitative Übereinstimmung mit den Vers.-Ergebnissen. Zur Prüfung des Einflusses der Viscosität auf die Chemiluminescenz wird die TRAUTZsche Rk. (Oxydation von Pyrogallol u. Formaldehyd, Z. physik. Chem. 53 [1905].''1) in Lsgg. verschiedener Viscosität (W., W. u. Glycerin, Glykol, Zuckerlsgg. u. Gelatine) durch Messung der Strahlungsintensität nach W a w i l o w u. B rü M - BERG (C II. 1753) untersucht. Die Rk.-Geschwindigkeit ist stark von der Viscosität abhängig, die Strahlungsintensität nimmt stark mit steigender Zähigkeit zu. (Acta physicochimica U. R. S. S [Diskussion 268] Leningrad, Staatl, Opt. Inst.) H u t h. Cécile Stora, Becquerel-Effekt und photochemische Empfindlichkeit von fluorescierenden Farbstoffen. Die Xanthonderivv. Uranin (I), Eosin (II), Erythrosin (III) geben bei Belichtung an Pt positives Potential (Oxydation), während die Chinondiiminderivv. negatives Potential (Red.) zeigen. Für ph = 9 u. Konzz. von g/20 ccm beträgt das Photopotential unter reinem N 2 + 0,2 (I), + 14,4 (II), (III) mv. Hydrosulfit, Phenole, Amine, TiCl3 verringern das Potential stark im Gegensatz zur empir. Regel (A u d u b e r t ), nach der ein positives Photopotential im reduzierenden Medium ansteigt. H 2, 0 2, N ab03, KCIO., vermindern ebenfalls das Potential, H 2 bis zu negativen Werten. Zur Deutung der Abweichung wird angenommen, daß die starke Oxydierbarkeit des Halogensubstituenten mit dem schwachen n. Oxydations-Red.-Phänomen des zentralen C-Atoms konkurriert. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) H u t h. Allen E. steam, Die Anwendung der Quantenmechanik auf gewisse Fälle von homogener Katalyse. I. Vf. gibt einen Überblick über den wesentlichen Inhalt der quantenmeclian. Theorie von E yrin g (C II. 1810) zur lialbcmpir. Berechnung von Aktivierungsenergien mit Hilfe der bekannten M orse sehen Potentialkurven der als Ausgangs-, End- oder mögliche Zwischenprodd. auftretenden Atompaare, wobei alle denkbaren Rk.-Mechanismen nacheinander bis auf denjenigen mit der kleinsten Aktivierungsenergie eliminiert werden. Vf. beschreibt dann die Anwendung dieser Theorie auf die Hydrolyse der C N-Bindung, also auf die Rk. C N + H20->- COH + NH, wobei die ster. Einflüsse der an C u. N gebundenen Gruppen vernachlässigt werden; dies ist gerechtfertigt, da es sich für den Vf. nur um die Berechnung von relativen Werten der Aktivierungsenergic (Erniedrigung durch katalyt. Wrkgg.) handelt. Letztere werden für verschiedene Konfigurationen der beteiligten Atome unter Variation der gegenseitigen Abstände u. Winkel, mit einem COULOMB-Anteil von 14% u. Austauschanteil von 86% der Gesamtenergie (wie in anderen Fällen) ermittelt. Die Rechnung, deren Einzelheiten nicht mitgeteilt werden, liefert eine Aktivierungsenergie von 31,9 kcal. Die Kurve, in der die potentielle Energie des Systems als Funktion der verschiedenen während der Rk. aufeinanderfolgenden Konfigurationen dargestellt ist, zeigt auf dem Gipfel des Energieberges eine Mulde von ca. 3 kcal Tiefe, die vielleicht eine Hydratation mit entsprechender Dissoziationswärme bedeutet, aber im vorliegenden Falle keine große.rolle spielt. Ferner wird der katalyt.

9 1936. II. A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e Ch e m ie. 929 Einfluß von OH'- u. H'-Ionen rechncr. untersucht. Der Mechanismus dieser Wrkg. kann als eine völlige oder teilweise Änderung der Energieverteilung durch induzierte Polarisation mit entsprechender Zunahme der CouLOMBsohen Anziehungskraft u. äquivalenter Erniedrigung der Aktivierungsenergie aufgefaßt werden. Eine qualitative Betrachtung ergibt bereits, daß für das ÖH'-Ion eine größere katalyt. Wrkg. als für das H'-Ion zu erwarten ist, weil im ersten Falle dem 0 in der OH-Gruppe eine Elektronenladung zugeschrieben werden kann, während das H'-Ion durch die induzierte Polarisation wirkt. Die Zuordnung der Ladungen zu den 4 Atomen C, 0, N u. II gelingt angenähert auf Grund der bekannten Dipolmomente. Der COULOMB-Anteil der Energie wird jetzt zu 10%> <üe DE. des W. bei den betrachteten atomaren Abständen zu e = 11? 3 {statt 80) angenommen. Für den Aktivierungszustand ergibt die Rechnung eine zusätzliche COULOMB-Energie von 5,52 kcal, entsprechend einer Erhöhung dieses Anteils auf 13,6% der Gesamtenergie. Die Aktivierungsenergie der durch OH'-Ionen katalysierten Rk. bereclmet sich zu 14,5 kcal. Jedoch ist dieser Wert nicht mit dem obigen für neutrales W. vergleichbar, weil die OH'-Konz. immer viel ldeiner ist als die wirksame H 20-Konz. in verd. Lsgg. Mit dem hierfür willkürlich angenommenen Wert 55 wird die scheinbare Aktivierungsenergie jener Rk. für verschiedene ph-w erte berechnet. Ähnlich ergibt sich für die H'-Katalyso eine Aktivierungsenergie von 18,6 kcal. Diese unterschiedliche Wrkg. von OH'- u. H -Ionen wird an Hand vorliegender Veras, diskutiert u. im Einklang mit der Erfahrung befunden. (J. gen. Physiol Columbia, Univ. of Missouri, Div. of phys. Chem.) Z e i s e. Allen E. Stearn, Die Anwendung der Quantenmechanik auf gewisse Fälle von homogener Katalyse. II. Gexmsse Ansichten über Enzymwirkungen. (I. vgl. vorst. Ref.) Der Einfluß von starren Dipolen auf die Aktivierungsenergie wird am Beispiel der Rk.: (=C N = ) + ( OH) = (= C 0 ) + (= N H) diskutiert. Als Dipole werden C O (z. B. von einer Carboxylgruppe), jst=0 einer Nitrogruppe u. N H einer Aminogruppe betrachtet. Ferner wird eine saure oder alkal. Lsg. vorausgesetzt. Vf. sucht die Frage nach der kleinstmöglichen Annäherung des katalysierenden Dipols (ohne Aufgabe seiner Selbständigkeit) durch eine Berechnung der Energieänderungen des gesamten Systems aus 6 Atomen bei Annäherung des Dipols aus dem Unendlichen zu beantworten. Der Dipol wird so orientiert angenommen, daß ein positiver Katalysatoreffekt resultiert. Ergebnis: Während die potentielle Energie bei einer Annäherung bis auf ca. 3 Ä an die. nähergelegene Kante des Systems C -N- 0 H (als Trapez angeordnet) nur mäßig zunimmt, ist die Zunahme bei größerer Annäherung erheblich. Die für eine Entfernung von 3 A berechneten Erniedrigungen der Aktivierungsenergie durch den Dipol liegen zwischen 1 u. 5 kcal; nur in einem Falle ist die Abnahme merklich größer (16,9 kcal) u. in einem einzigen Falle negativ ( 1,0 kcal). Diese Abnahmen der Aktivierungsenergie entsprechen einer Zunahme der Rlc.-Geschwindigkeit vom 6- oder 7-faclien Betrage auf einen ca fachen Betrag bei Zimmertemp. In dem einen Falle (16,9 kcal) würde die Rk. prakt. augenblicklich verlaufen. Hieraus wird gefolgert, daß gewisse Gruppen in gewöhnlichen Proteinen imstande sind, eine katalyt. Wrkg. auszuüben, wenn sie bzgl. des zu katalysierenden Systems passend angeordnet werden können. (J. gen. Physiol Columbia, Univ. of Missouri, Div. ofphys. Chem.) Z e is e. J. Milbauer, Einfluß der Konstitution der oxydierten Substanzen auf die Aktivität der Katalysatoren der Oxydation durch konzentrierte Schwefelsäure und die Einwirkung der Temperatur auf ihre Katalysatoren. Vergleichende Zusammenstellung einiger Katalysatoren für die Rkk. II2 -f H SO,i = 2H20 + SO, CO + H2SO., = CO., + S02 + H20, CS, + H SO = COS + S02 + II20 + s, COS + H,SO.j = CO, + S 0 2" + H20 + S, S + 2H,SO., = 3S H20 u. 2FeS04 + 2H2S 04 = Fe2(S04)3 + S H20. Die bei der Oxydation des H bei 174 festgestellte Reihenfolge Pd, Pt, Se02, Ce20 3, Sb20 3, Au, NiSOj, As20 3, Ag2SO., u. CuS04 bleibt im wesentlichen die gleiche, wenn man die Temp. erhöht. Nur CuS04 u. Ag2S 04 rücken in bezug auf ihre Wirksamkeit an höhere Stellen (vor Ce20 3 u. Au), wenn man die Temp. auf 237 steigert. Bei der Oxydation von Saccharose mit H2S 04, die colorimetr. untersucht wird, werden bei der höheren Temp. von 310 einige Katalysatoren wirksam, die bei 237 noch keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit haben. (B u ll. S oe. chim. France [5] Febr Prag, Tschech. Polytechn.Hoclisch.) E l s t n e r. j

10 930 A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie II. J. Motschan, J. Perewesenzew und S. Rogiński, über die Zersetzungsgeschwindigkeit von Ammoniak an thoriertem Wolfram. ( J. physik. Chem. [russ. : Shurnal fisitscheskoi Chimii] Leningrad. C II ) K l e v e r. P. Spinoglio, Gehalt einiger Oxyde an Wasser und ihre katalytischei Wirkung bei der Zersetzung von Alkoholen. Aluminiumoxydgel wurde in strömendem K«, Luft, H2 u. Äthylen verschieden lange bei Tempp. von getrocknet u. die katalyt. Wirksamkeit dieses Oxyds auf die Zers, von A. bei 320 in Abhängigkeit von seinem W.-Geh. untersucht. Der W.-Geh. wurde bestimmt durch Glühen des Oxyds auf 800 bis 900 u. Best. des Gewichtsverlustes. Es wurde zunächst festgestellt, daß das im N 2-Strom dargestellte Oxyd die geringste, das im Äthylenstrom dargestellte die höchste W.-Menge enthielt. Die Abhängigkeit des W.-Geh. von der katalyt. Wrkg. ist derart, daß mit sinkendem W.-Geh. die Menge des entstehenden Äthylens steigt, die des H2 sinkt. Verss. mit im Luftstrom aus Chromoxydgel dargestelltem Oxyd bei der katalyt. Zers, von Propylalkohol ergaben Zunahme der Propylenmenge u. Abnahme von H2 mit sinkendem W.-Geh. (Atti Mem. R. Accad. Sei. Lettere Arti Padova [N. S.] Padua, Univ., Inst. f. allgem. Chemie.) G o t t f r i e d. C. A. Knorr und E. Schwartz, Über die katalytische Aktivität des Palladiums und die Überspannung des Wasserstoffs. Bemerkungen zu den Untersuchungen an Wasserstoffelektroden von Volmer und Wiek. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der früheren Arbeit (vgl. C I. 1277) stellen Vff. entgegen den Beobachtungen von V o l m e r u. W i c k (vgl. C II. 811) fest, daß der -Faktor der bekannten logarithm. Beziehung zwischen Überspannung u. Stromdichte an Pd mit steigender katalyt. Aktivität der Elektrode kleiner wird. Es wird wahrscheinlich gemacht, daß an hochakt. Pd nicht die Entladung der Ionen, sondern die Vereinigung der H-Atomo geschwindigkeitsbestimmend ist. (Z. physik. Chem. Abt. A Mai 1936.) G a e d e. Victor Lombard, Charles Eichner und Maxime Albert, Durchlässigkeit von Palladium für Wasserstoff. Verlust der Durchlässigkeit unter dem Einfluß der Temperatur. Regenerierung von vergiftetem Palladium. (Vgl. auch C I II ) Bei genügend langem Erhitzen auf büßt eine sehr reine Pd-Folie ihre EL-Durchlässigkeit fast vollkommen ein. Der Vorgang vollzieht sich allmählich u. um so schneller, je höher die Temp. war; er ist irreversibel. Beim Erhitzen auf tritt keine Vergiftung des Pd ein, man kann somit das Pd in Zustände verschiedener H 2-Durchlässigkeit überführen. Erhitzung einer Pd-Folie verminderter Durchlässigkeit in Luft bei 500 u. Bed. bei 140 mit H2 führt zur fast völligen Wiedergewinnung der Durchlässigkeit für H2, während eine Bed. der oxydierten Probe bei 500 keine Änderung bewirkt. Daraus ergibt sich, daß die Oberflächenbeschaffenheit des Pd eine ausschlaggebende Rolle für die Diffusion des H2 durch das Feld spielt. Durch Steigerung der Red.-Temp. tritt eine Vergrößerung der reduzierten Teilchen der Oberfläche, d. h. eine Verminderung der wirksamen Fläche, ein. Durch gewisse Verunreinigungen des Handelspalladiums wird die für reines Pd erforderliche Temp. von 500 wesentlich herabgesetzt, (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) W e i b k e. Georges Chaudron, Das Problem Gase in Metallen. Vf. gibt eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten der Bindung von Gasen in Metallen u. über die Best. der Gase in den Metallen. Es wird vor allem auf eine Anordnung, in der das Metall im Vakuum einer elcktr. Entladung ausgesetzt wird, hingewiesen. (Chim. et Ind April 1936.) J u z a. Egon Hiedemann, Ultraschallwellen. Vf. gibt eine zusammenfassende Darst. über die techn. Anwendungsmöglichkeiten von Ultraschallwellen. Im einzelnen werden kurz behandelt: die verschiedenen Arten der Ultraschallerzeugung, zerstörungsfreie Werkstücksprüfung, Wrkgg. von Ultraschall auf das Krystallgefüge (mit Gefügebildern von Zinkschmelzen), Entgasung von Schmelzen, Herstellung feiner Verteilungen (mit Mikrophotogrammen von Gclatine-Silberbromidemulsionen), Zusammenballung von Schwebeteilchen in Gasen. Zum Schluß wird nachdrücklich betont, daß man noch ganz im Anfang der Entw. steht u. sicher noch viele u. eingehende Arbeit notwendig ist, bevor man über die Möglichkeit der Entw. techn. brauchbarer Großverf. ein abschließendes Urteil fällen kann. (Stahl u. Eisen / Köln.) F u c h s. E. F. Burton, A. Pitt und D. W. R. Mc Kinley, Geschwindigkeiten von Ultra- Schallwellen. Da nach früheren Verss. zur Messung von Ultraschallgeschwindigkeiten (vgl.. C I. 1173) ein Quarz in fl. He nur schwache Ultraschallschwingungen

11 1936. II. A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie. 931 aussendet, wurde das piezoelektr. Verh. des Quarzes bei Zimmortemp., bei der Temp. der fl. Luft u. von 14 absol. bis zu 4,2 absol. untersucht. Hiernach ist die piezoelektr. Konstante bei der Temp. der fl. Luft um l,3 /o u- bei 4,2 absol. um weitere 12,4% kleiner als bei Zimmertemp. Der stärkste Abfall liegt zwischen 5,5 u. 4,2 absol. (Nature, London / Univ. of Toronto, Mc Lennan Lab.) F u c h s. Christian Sörensen, Absorption,?-, Geschwindigkeit^- und Entgasungsmessungen im Ultraschallgebiet. Von nicht entgastem, abgestandenem u. ausgekochtem W., nicht entgastem u. ausgekochtem Transformatorenöl, Glycerin, A., Toluol, Xylol, Aceton u. Bzl. wurde für. die Ultraschallfrequenzen 194, 380, 530 u. 950 khz der Absorptionskoeff. u. für die fünf zuletzt genannten Fll. auch die Ultraschallgeschwindigkeit gemessen. Außer bei W. steigt die Absorption mit zunehmender Frequenz an. Bei A., Toluol u. Bzl. -wurde eine Abhängigkeit der Absorption von der Intensität der Ultraschallwelle beobachtet. Die Geschwindigkeit nimmt nur in Bzl. mit steigender Frequenz ab. Schließlich wurden an W. u. Transformatorenöl Entgasungsmessungen durchgeführt. Zur Austreibung von 1 ccm Gas aus 2 1 W. wurden bei 194 khz.51,2 kw, bei 380 khz 72,6 kw u. boi 530 khz 87,4 kw u. aus 2 1 öl bei 194 khz 9,2 kw verbraucht. Die Erscheinung der Flüssigkeitsentgasung (u. der Emulsionsbldg.) durch Schallwellen prägt sich also bei höherer Frequenz nicht stärker aus, sondern verschwindet wieder. Die Frequenz u. die Amplitude müssen scheinbar in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander stehen, -um diese Effekte zu erreichen. Im experimentellen Teil werden Angaben über die Quarzhalterung gemacht. Die Absorption wurde in der Weise gemessen, daß die Intensitätsabnahme auf einer Strecke von 66,5 cm bestimmt wurde. Dio Messung der Intensität ist neuartig u. beruht auf der Best. des Schallstrahlungsdruckes mittels einer Waage. (Ann. Physik [5] / Greifswald, Univ. Physikal. Inst.) F u c h s. C. V. Raman und N. S. Nagendra Nath, Die Brechung von Licht durch Schallwellen hoher Frequenz. III. Dopplereffekt und Kohärenzphänomen. (II. vgl. C II. 12.) In Fortsetzung ihrer theoret. Unteres, über die Brechung des Lichtes an Ultraschallwellen wird in der vorliegenden Arbeit dio Änderung des Brechungsindex in Abhängigkeit von der Zeit, d. h. der Dopplereffekt theoret. behandelt. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden: 1. Hervorrufung des Effektes durch fortschreitende u. 2. durch stehende Schallwellen. Im ersten Fall wird gezeigt, daß dio n. Ordnung, die gegen die Richtung des einfallenden Lichtes unter einem Winkel von sin-1 [ (wa/a*)] geneigt ist, die Frequenz v nv* besitzt, wo v bzw. v* die Frequenz des Lichtes bzw. des Schalles u. n eine positive oder negative ganze Zahl bedeutet, u. daß die n. Ordnung die Intensität I n2 (2 n p L/?.) besitzt, wo n die maximale Änderung des Brechungsindex bedeutet. Im Falle stehender Wellen ergibt sich, daß gerade Ordnungen Strahlungen mit Frequenzen v ± 2 r v*, ungerade v ± 2 r + 1 v* besitzen, wo r eine ganze Zahl einschließlich 0 bedeutet. Die entsprechenden Intensitäten sind / n _ r2 (n ^ L ß ) I n + f (n i Lß.) bzw. I n _ / (te /i L ß ) I n + r + 1i (tz /j, Lß.). Weiter wird gefolgert, daß eine gerade u. eine ungerade Ordnung inkohärent sind, während zwei gerade oder zwei ungerado Ordnungen zum Teil kohärent sein können. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. A Jan Bangalore, Department of Physics, Ind. Inst, of Science.) G o t t f r i e d. C. V. Raman und S. N. Nagendra Nath, Die Brechung des Lichtes durch Schallwellen hoher Frequenz. IV. Allgemeine Theorie. (HI. vgl. vorst. Ref.) In Fortsetzung ihrer Unteres, über die Brechung des Lichtes durch Ultraschallwellen werden in der vorliegenden Arbeit der auftretende Dopplereffekt u. das Kohärenzphänomen, das zunächst für einen speziellen Fall behandelt worden war, allgemein theoret. entwickelt. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. A Febr Bangalore, Departm. of Physics, Indian Inst, of Science.) Go t t f r ie d. R. Bär, Über Versuche zur Theorie von Raman und Nagendra Nath über die Beugung des Lichtes an Ultraschallwellen. Ziel der Arbeit ist die experimentelle Prüfung der Präge, ob durch fortschreitende u. stehende Schallwellen in Fll. die von der Theorie von R a m a n u. N a g e n d r a N a t h geforderten verschiedenen Verteilungen der Lichtintensität auf die einzelnen Beugungsspektren wirklich hervorgerufen werden. Die Ultraschallfrequenzen betrugen 1500 u khz, als Fl. diente Xylol, als Lichtquelle eine Quecksilberlampe. Die Verss. zeigen, daß die Theorie bei 1500 khz so genau gilt, wie die Prüfung mit, Hilfe der verwendeten photograph. Methode durchführbar ist. Die bei der Frequenz 7500 khz angestellten Verss., insbesondere die bei schiefer Inzidenz, des Lichtes auftretende asymm. Verteilung der Lichtintensität auf die

12 932 À. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie II. Beugungsspektren zeigen dagegen, daß die Theorie für diese Frequenz nur noch qualitative Geltung hat. Die Deutung früher mitgeteilter Versa, (vgl. C ) zur Abbildung stehender Ultraschalhvellen erwies sich z. T. als irrig u. wird berichtigt. (Helv. physica Acta / Zürich, Univ. Phys. Inst.) F u c h s. Fritz Levi, Über Frequenzänderungen des Lichts bei der Beugung an Ultraschallwellen, Dio von R a m a n u. N a g e n d r a N a t h (C II. 12) gegebene Theorie der Lichtbeugung an Ultraschallwellen wird vom Vf. verallgemeinert u. die Frequenzänderungen abgeleitet, die das Licht bei der Beugung an fortschreitenden u. stehenden Schallwellen erfährt. Die Ergebnisse werden mit den Experimenten von BÄR (C ) u. A l i (C ) verglichen. (Helv. physica Acta / Zürich, Physikal. Inst, der Univ.) GÖSSLER. Armand de Gramont und Daniel Beretzki, Über die Erzeugung akustischer Wellen mittels Piezoquarzen. Vff. verwenden Quarze, die aus zwei Platten parallel zu den Elektroden zusammengesetzt sind. Der Kitt hat nur einen geringen Einfluß auf die Frequenz. Es wurden auch natürliche Krystalle verwendet, in denen die zweizähligen Achscn antiparallcl waren, u. in denen eine ebene Trennungsfläche zwischen den beiden Krystallteilen vorhanden war. Als Beispiel für Generatorschaltungen werden eine mit akust. Selbsterregung u. eine mit Kondensatorentladungen arbeitende angegeben. Es wurden Frequenzen von 50 Hz aufwärts erzeugt. Derartige Quarze können auch als akust. Filter verwendet werden. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) B ü c h n e r. Johannes Gruetzmacher, Ultraakustischer Richtstrahler. Bei der zur Ultraschallerzeugung üblichen Anordnung des piezoelektr. Krystalles senden beide Flächen Ultraschallenergie aus. Hierbei wird nur der nach einer Seite fließende Energiestrom für Beschallungszwecke verwendet, während der nach der anderen Krystallseite gehende Energiestrom unausgenutzt bleibt. Dieser Energieverlust wird dadurch beseitigt, daß die eine Seite des Krystalles von einem lufthaltigen Gefäß bedeckt ist, während die andere Seite an das schallführende Medium (z. B. öl) grenzt. Wegen des sehr kleinen akust. Widerstandes von Luft gegenüber dem des Öles findet fast vollkommene Schallreflektion an der Grenzfläche Krystall/Luft statt. Der in das öl gehende Energiestrom ist daher doppelt so groß wie bei der gewöhnlichen Anordnung. Unter Verwendung des früher beschriebenen Krystalles mit Ultraschallkonvergenz (vgl. C I. 2497) können so Ölfontänen von 60 cm Höhe erzeugt werden. (Z. techn. Physik , Berlin, Techn. Hochsch. Inst. f. Schwingungsforschung.) FuCHS. A. EuckenundH. Jaacks, Die Stoßanregung intramolekularer Schvnngungen in Gasen und Gasmischungen auf Grund von Schalldispersionsmessungen.-III. Messungen an Stickoxydul. (II. vgl. C ) Vff. setzen die Unterss. von E ucken u. B eck er über den Austausch zwischen Translations- u. Schwingungsenergie mit einer ähnlichen Versuchsanordnung an reinem N 20 u. an N 20 mit gewissen Gaszusätzen (He, H2, D 2, H 20, CO, CH4 u. NH3) fort. Kleinere apparative Änderungen ermöglichen es, die Temperaturabhängigkeit der Stoßausbeuten zwischen 60 u sowie die Druckabhängigkeit zwischen V3 u. 1 at zu messen. Ergebnisse: Ebenso wie C 02 durch H2 nach K n e se r u. W allm an n (C II. 2811) wird N20 sowohl durch N 20 als auch durch NH3 im Zweierstoß desaktiviert. Jedoch ergibt sich bei der Unters, der Temperaturabhängigkeit der Schwingungswärme ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Gasen insofern, als die Valenzschwingung unter anderem durch Zusatz von H 2 u. wahrscheinlich auch durch Zusatz von H 20-Dampf stark angeregt wird. Die Stoßausbeutemessungen mit. H2, D2 u. He als Zusatzgasen liefern eine weitere Möglichkeit, den Unterschied zwischen den physikal. u. ehem. Arten der Stoßanregung genauer zu formulieren. Da die gegenwärtigen Kenntnisse über die zwischen verschiedenen Moll, wirksamen Kräfte noch nicht zu einer exakten Theorie der Schwingungsanregung durch Stöße ausreichen, beschränken sich die Vff. auf.eine qualitative Deutung der vorliegenden Beobachtungen. Daß die zur Abgabe eines Schwingungsquants erforderliche Stoßzahl in reinem N,0 ca. 8,5 mal kleiner ist als in reinem C02, wird darauf zurückgeführt, daß die N,0-Mol. eine viel kleinere ehem. Stabilität besitzt als die C 02-Moll. Schließlich werden noch einige Messungen der Wrkg. von Wasserdampf auf die Schwingungsanregung von C02 mitgeteilt, durch ähnliche Messungen an reinem H2 wird im Gegensatz zu R ichards u. Reid (C II. 2811) gezeigt, daß die Rotationswärme bis zu Schallfrequenzen von 1,6 khz voll eingestellt bleibt (cv/cv = 1,41), also keine Dispersion der Rotationswärme vorliegt. (Z. physik. Chem. Abt. B Okt Göttingen, U n iv.) Z e is e.--

13 1936. II. A r A u f b a u d e r M a Te r ie A. León y M. A. Catalán, Exposición do la enseñanza cíclica de la Física y Química. Madrid: Instituto Escuela (242 S.) 8o. G.. Luigi Losana, Lezioni di chimica generale e inorgánica. Torino: V. Giorgio (655 S.) 8o. Frank Henry Mac Dougall, Physical chemistry. New Y ork: Macmillan (730 S.) 8o Science Museum, Classification for works on pure and applied Science in the Science Museum Library. 3 rd ed. London: H. M. S. O s. A,. A ufbau der Materie. K. Majumdar, Experimentelle Bestimmung des Spins des Lichtes. Nach klass. wie nach quantentlieoret. Vorstellung kann das Licht auf einen Körper nicht nur einen Druck ausüben, sondern es kann ein ellipt. polarisierter Lichtstrahl ihm auch unter Änderung des Polarisationszustandes einen Drehimpuls erteilen. Die von B e t h (C I. 1794) u. H o l b o u r n (C I. 4674) angegebenen Anordnungen zur Best. des Effekts werden beschrieben u. erörtert. (Sei. and Cult Mai Univ. Allahabad, Dept. of Physics.) H e n n e b e r g. J. Frenkel, Über die Absorption des Lichts und die Bewegung von Elektronen und positiven Löchern in krystallinen Dielektriken. Die Absorption von Licht in einem krystallinen Dielektrikum kann nicht nur, wie allgemein angenommen wird, zur Ionisation, sondern auch zu einer Anregung führen. Der entstehende Zustand, vom Vf. exciton genannt, kann sich in ähnlicher Weise durch den Krystall bewegen, wie es bei der Ionisation das Elektron u. das positive Loch tun. Bei dieser Lichtabsorption kann gleichzeitig entweder ein Schallquant absorbiert oder emittiert werden, oder es kann dem Gitter als ganzem ein Impuls übertragen werden. Dadurch entsteht ein ziemlich verwickeltes Absorptionsspektrum. Die Unters, der Störung des Krystallgitters in der Umgebung des angeregten Atoms kann seine geringe Beweglichkeit u. seinen Übergang in eine große Zahl von Schallquanten erklären. In gleicher Weise läßt sich auch durch die Bewegung der Elektronen u. positiven Löcher in opt. ionisierten Rrystallen die endliche Schublänge (goringe Beweglichkeit) bei Dielektriken u. elektron. Halbleitern erklären, ohne daß es dazu der Annahme physikal. Inhomogenitäten oder ehem. Verunreinigungen bedarf. Ein zweiter Teil ist der quantitativen Durchführung dieser Theorie gewidmet. (Physik. Z. Sowjetunion Leningrad, Physikal.-Techn. Inst.) H e n n e b e r g. A. Sommerfeld und 0. Scherzer, Das Elektronenmikroskop. Physikal. Grundlagen, Leistungen u. Anwendungen. (Tekn. Tidskr / ) R. K. Mü. P. Oswald, Rückdiffusion von schnellen Elektronen in engen Kanälen. Erzeugung scharf begrenzter Brennflecke. Es werden die Schwierigkeiten besprochen, die sich der Erzeugung eines scharfen kleinen Brennflecks in Röntgenröhren infolge Erregung der Umgebung des eigentlichen Brennflecks durch reflektierte Elektronen in den Weg stellen. Es wird eine röhrenförmige Hohlkathode angegeben, die in Richtung des Röhrchens einen scharfen Brennfleck ergibt. (Z. techn. Physik Freiburg i. Br.) K o l l a t h. Markus Fierz, Über die künstliche Umwandlung des Protons in ein Neutron. Vf. berechnet mit Hilfe der Theorie des /9-Zerfalls von Fermi die Wrkg.-Querschnitte für die künstliche Umwandlung von einem Proton in ein Neutron. Nach einer allgemeinen Charakterisierung der FERMlschen Theorie werden diejenigen Prozesse behandelt, die in der FERMlschen Theorie mit einem Störungsverf. 1. Ordnung berechnet werden können. Die Wrkg. des elektromagnet. Feldes in 1. Ordnung wird außerdem berücksichtigt. Es zeigt sieh, daß die berechneten Wrkg.-Querschnitte weit unter dem experimentell Beobachtbaren liegen. (Helv. physica Acta Zürich, Univ.) G. S c h m id t. R. D. Present, Müssen Neutron-Neutronkräfte im H ^-K em bestehen? Zur Beantwortung dieser Frage wird eine genaue Berechnung mit einem W i g n e r -Potential für die Neutron-Protonwechselwrkg. durchgeführt, die das Zweikörperproblem exakt löst. Es läßt sich eine obere Grenze für die Bindungsenergie von H j3 unter Benutzung von Proton-Neutronkräften allein u. eine untere Grenze für die direkte Neutron- Neutronwechselwrkg. angeben. (Bull. Amer. physic. Soc.'11. Nr / Purdue, Univ.) G. S c h m id t. Hans Staub, Die 'Erzeugung von Positronen beim Durchgang schneller ß-Teilchen durch Materie. Durch- Messungen mit der W ll S O N -K a m m e r über den Durchgang schneller Elektronen durch Materie wird untersucht, ob durch Kernumwandlung oder Paarbldg. eine Emission von Positronen stattfindet. Es zeigt sich, daß der Wrkg.-

14 934 A',. A ufbau d e & Ma te Uié II. Querschnitt für einen solchen Prozeß sicher kleiner als 5-IO 21 qcm ist, wie dies auch von der Theorie gefordert wird. (Helv. physica Acta Zürich, Eidgenöss. Techn. Hochschule.) G. Sc h m id t. J. C. Jaeger und H. R. Hulnie, Über die Vernichtung der Positronen. Vff. diskutieren die Vernichtung der Positronen durch einen Prozeß, bei dem nur ein Lichtquant emittiert wird. Das positive Elektron wird als ein unbesetzter Zustand in der Verteilung der Elektronen in negative Energiezustände betrachtet u. durch ein Atomelektron zerstört, welches auf diesen Zustand springt mit gleichzeitiger Emission eines Quants. Dieser Prozeß ist nur in der Ggw. eines Kerns möglich, welcher das freiwerdende Moment aufnimmt u. daher am wahrscheinlichsten, wenn das Atomelektron ein IC-Elektron ist. Wegen der Symmetrie zwischen Elektronen u. Positronen nach der D iracschen Theorio kann das Positron als ein gewöhnliches positiv geladenes Teilchen betrachtet werden u. das IC-Elektron als ein unbesetzter Zustand in der Verteilung der Positronen. Das Problem ist dann analog dem Einfang eines Elektrons durch ein Atom mit nur einem IC-Elektron. Die Wahrscheinlichkeit dieses Prozesses kann aus dem entsprechenden photoelektr. Effekt erhalten werden, wo ein IC-Elektron durch ein y-strahlenbündel ausgel. wird. Es besteht die Möglichkeit, die Vernichtungswahrsehcinlichkeit für ein Positron aus dem entsprechenden photoelektr. Absorptionskoeff. abzuleiten. Die Symmetrie beider Probleme kann jedoch nicht als vollkommen betrachtet werden. Zur genauen Berechnung der Vemichtungswahrscheinliehkeit ist die Best. der Wahrscheinlichkeit eines Elektrons in der IC-Schale, welches zu einem Zustand negativer Energie übergeht, erforderlich. Die beobachtete, sehr kleine Wahrscheinlichkeit für dio Vernichtung sehr langsamer Positronen rührt von der Tatsache her, daß diese Teilchen niemals wegen des Kernrückstoßes in die Nähe der K-Schale gelangen. (Proc. Cambridge philos. Soc Cambridge, Trinity College, Gonville and Cains College.) G. Schmidt. P. A. M. Dirac, Gilt die Erhaltung der Energie bei Atomprozessen? Aus neueren Verss. über die Erhaltungsgesetze wird gefunden, daß jene Kernprozesse, bei denen nur schwere Teilchen (Protonen, Neutronen usw.) beteiligt sind, u. bei denen infolgedessen alle Geschwindigkeiten im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit klein sind, auf der Grundlage der Erhaltung der Energie u. des Moments erklärt werden können. Andererseits scheinen die Prozesse mit einem Elektron oder Positron, welches mit einer großen Geschwindigkeit in der Größe der Lichtgeschwindigkeit ausgel. wird, nicht mit der Erhaltung der Energie übereinzustimmen. Ein neues, unbeobachtbares Teilchen, das Neutrino, wird speziell für die Erhaltung der Energie gefordert. Die vorliegenden Beobachtungen lassen sieh unter Berücksichtigung der Tatsache erklären, daß die gegenwärtige Quantenmechanik mit ihrer Erhaltung von Energie u. Moment nur eine befriedigende Theorie liefert, wenn sie nicht-relativist. auf Probleme angewendet wird, die geringe Geschwindigkeiten umfassen, u. daß sie fast ihre gesamte Gültigkeit verliert, wenn sie relativist. gestaltet wird. Es zeigt sich, daß die gesamte gegenwärtige nicht-relativist. Quantenmechanik beibehalten werden kann, u. daß die gegenwärtigen theoret. Vorstellungen, die ein Abweichen von den Erhaltungsgesetzen einschlicßen, einer gründlichen Änderung bedürfen. Strahlungsprozesse gehören zu den Prozessen großer Geschwindigkeit wegen der großen Geschwindigkeiten der Lichtquanten. Die Erhaltungsgesetze lassen sich nicht für diese Prozesse anwenden u. deren gegenwärtige umfassende Theorie, die sog. Quantenelektrodynamik, muß aus diesem Grunde aufgegeben werden. An deren Stelle tritt eine primitive Strahlungstheorie, die keine spontane Emission liefert, aber durch Ergänzung mit den EiNSTElNsclien Strahlungsgesetzen alle elem entaren Strahlungserseheinungen völlig erklärt. (Nature, London / ) G. S c h m i d t. A. I. Alichanow, A. I. Alichanian und B. S. Dzelepow, Die kontinuierlichen Spektren von RaE und RaP30. Vff. untersuchen die kontinuierlichen Spektren von RaE u. Radio-P besonders in den Gebieten geringer Energie. Das Spektrum von RaE wurde durch Fokussierung der Elektronen in einem gleichförmigen magnet. Feld ermittelt. Die Elektronen wurden mit einem kleinen GEIGER-MÜLLER-Zähler gezählt, der von dem Meßapp. durch eine dünne Nitrocellulosefolie getrennt war. Der Meßapp. wurde bis zu einem Druck von 10-1 mm Hg evakuiert. Der Einfluß gestreuter Elektronen von den Wänden wurde ausgeschaltet. Bei der Unters, der Energieverteilungskurve der ^-Strahlen aus einer RaE- Quelle wurde die Ggw. einer großen Anzahl von Elektronen mit niedrigen Energien festgestellt. Die erhaltene Energieverteilungskurve beginnt bei 30 kv. Ein ausgeprägtes Maximum wurde nicht gefunden. Wurden RaE- Quellen, die

15 1936. II. A t. A ü f b a ü d e r M a t e r i e. 935 niclit frei von RaD waren, benutzt, so wurden die Linien des natürlichen /}-Spektrums von RaD (30, 42 u. 45 kv) beobachtet. Um zu prüfen, ob die beobachteten Elektronen geringer Energie nicht sekundären Ursprungs waren, wurden besondere Vers.-Reihen ausgeführt. Zur Unters, des Spektrums von Radio-P30 wurde als Strahlenquelle ein Al-Streifen, der durch a-teilchen von RaC aus einem Röhrchen mit 20 Millicuries Rn bestrahlt wurde, benutzt. Der Meßapp. wurde bis auf einen Druck von etwa 0,05 mm Hg evakuiert. Beim Vergleich der Spektren von Radio-P30 u. RaE wurde ein beträchtlicher Unterschied im Verlauf der ^-Spektren von Elementen niedriger u. hoher Kernladungszahl beobachtet. Im Falle von Radio-P (Z = 15) besitzt die Kurve des Spektrums ein ausgeprägtes Maximum u. neigt kontinuierlich zum Energiewerte Null, während die Kurve für RaE (Z = 83) die Koordinatenachsen schneidet. (Nature, London / Leningrad, Pliysikal. Techn. Inst.) G. Sc h m id t. Josef Schnittmeister und Emst Föyn, Über die Zertrümmerbarkeit der Elemente Argon bis Mangan mit Polonium-ct-Strahlen. Vff. setzen die von S c ii i n t l m e i s t e r u. St e t t e r (vgl. C II. 2629) durchgeführte vergleichende Unters, der Leichtelemente von Li bis CI auf ihre Ausbeute an H-Strahlen bei kleinster Absorption mittels der Doppolionisationskammer u. dem Doppelröhrenelektrometer fort. Untersucht wurden die Elemente Ar, K, Ca, Sc, Ti, V u. Mn. Nur K gab eine beobachtbare, allerdings sehr kleine Ausbeute an H-Strahlen; die anderen Elemente gaben, wem überhaupt, dann nicht mehr als rund 0,2 H-Strahlen pro 10 Po-a-Teilchen. Die period. Schwankungen der H-Ausbeute zwischen Kernen mit gerader u. solchen mit ungerader Kernladungszahl werden auf die wechselnde Zertrümmerungswahrscheinlichkeit eines in den Kern eingedrungenen a-teilchens zurückgeführt. (S.-B. Akad. Wiss. Wien. Abt. II a Wien, II. Pliysikal. Institut der Univ.) G. S c h m id t. Seishi Kikuchi, Hiroo Aoki und Ködi Husimi, Anregung von y-strahlen durch Neutronen. III. (II. vgl. C ) Vff. bestätigen die Verss. über die Emission der y-strahlen aus mehreren Substanzen, die mit schnellen Neutronen (2-10 ev) beschossen worden sind, u. bestimmen die Wirkungsquerschnitte des Effektes für 32 Elemente. Der absolute Wert der Wirkungsquerschnitte kann nur sehr roh geschätzt werden; er liegt für Cu in der Größenordnung von IO-25 qcm. Für die Elemente Sn, Cd, Zn, Cu, Ni u. Fe werden die Quantenenergien der Strahlungen durch die Absorptionskurve der sekundären Elektronen unter Benutzung der üblichen Koinzidenzmethode zweier Zähler bestimmt. Obgleich die Energie der meisten Sekundärelektronen unter der kinet. Energie der primären Neutronen liegt, sind Anzeichen für die Ggw. von härteren Komponenten vorhanden. Für die obigen 6 Elemente wird eine Absorption der Sekundärelektronen, die von y-strahlen herrühren, die durch langsame Neutronen angeregt worden sind, erhalten. Mit Ausnahme von Sn sind in allen Fällen die Strahlen bei der Anregung durch langsame Neutronen härter. (Proc. physic.-math. Soc. Japan [3] März Osaka, Kaiserl. Univ.) G. Sc h m id t. Gerhard Kirsch und Fritz Rieder, Über Zertrümmerung von Stickstoff durch Neutronen. Nach eingehender Beschreibung der verwendeten Meßanordnung werden 62 in einer großen WlLSON-ICammer photographierter Zertrümmerungen von N durch Neutronen ausgewertet. Dieso Auswertung ergab, daß zweierlei Prozesse Vorkom m en, die beide mit Einfang des Neutrons verknüpft sind. Bei dem einen entstellt durch Emission eines a-teilchens B 11, bei dem zweiten, bedeutend selteneren u. hauptsächlich durch schnellere Neutronen bewirkten, entsteht unter Protonenemission vermutlich C14. Die Energieverhältnisse lassen eine große Lebensdauer des Prod. erwarten, so daß die entsprechende /^-Aktivität bisher der Beobachtung entgangen sein kann. (S.-B. Akad. Wiss. Wien. Abt. II a Wien, Institut für Radiumforschung.) G. S c h m id t. Pierre Preiswerk und Hans von Halban jr., Die relative Lage der Resonanzniveaus für das Einfangen der Neutronen durch Silber und durch Jod. In Forts, früherer Verss. (C I. 1176) bestimmen Vff. die relative Lage der Resonanzniveaus für die Bldg. von Radio-Ag (22 Sek.) u. Radio-J durch Neutroneneinfang. Die Versuchsanordnung, die aus einer Neutronenquelle, mehreren Paraffinplatten, einem Cd-Filter u. einem Detektor für langsame Neutronen besteht, wird schemat. wiedergegeben. Durch aufeinanderfolgendes Einschalten von Absorbern zwischen Cd u. der äußersten Paraffinplatte u. dann zwischen den übrigen Paraffinplatten wird die Änderung der Absorption als Funktion der Dicke der Paraffinschicht zwischen Absorber u. Cd-I'ilter erhalten. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß der Absorber den Teil des Neutronenspektrums vermindert, der der Energie seines Resonanzniveaus entspricht. Wird der

16 936 A,. A u f b a u d e r M a t e r i ê II. Absorber unmittelbar vor den Cd-Filter gebracht, so hängt die Absorption nur von dem Grad der Überlagerung der Resonanzniveaus des Nachweiselementes u. des Absorbers ab. In allen anderen Fällen (Absorption zwischen den Platten) müssen die Neutronen noch das Paraffin durchqueren, bevor sie das Nachweiselement erreichen. Sie werden also durch Stöße mit Protonen verlangsamt u. besitzen beim Auftreffen auf das Nachweiselement eine schwächere Energie als die, die sie während ihres Durchganges durch den Absorber haben. Die 3 wichtigsten Fälle, bei denen die Energien des Resonanzniveaus des Absorbers gleich, größer oder kleiner als die Energien des Resonanzniveaus des Nachweiselemcntes sind, werden behandelt. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß die Energie des Resonanzniveaus des J höher ist als die des Resonanzniveaus des Ag-Isotops, das unter Einfangen eines Neutrons Radio-Ag mit einer Halbwertszeit von 22 Sek. bildet. Schließlich wird die Reihenfolge der Energien der Resonanzniveaus einiger anderer Elemente angegeben. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / Paris.) G. Sc h m id t. H. Ostroîsky, Willard E. Bleick und G. Breit, Wirkungen der Austauschkräfte auf die Anregungsfunklion von Li7 bei Protonenbeschießung. Nach der von VAN V l e c k angegebenen Annäherungsmethodo läßt sich das von den MAJORANAschen Austauschkräften herrührendo effektive Potential, das auf ein Proton oder ein Neutron wirkt, wenn sie mit einem Kern Zusammenstößen, schätzen. Das so erhaltene effektive Potential variiert mit der Geschwindigkeit. Die anschließenden Berechnungen der Vff. zeigen, daß die Wrkg. dieser Veränderung mit der Geschwindigkeit auf den Verlauf der Anregungskurve des Li bei Protonenbeschießung klein u. von keiner prakt. Bedeutung ist. Die Übereinstimmung der Berechnungen mit dem Massendefekt von Be8 wird durch Verwendung des Austauschpotentials geprüft. (Physie. Rev. [2] / Princeton, Institute for Advanced Study.) G. S ch m id t. Samuel K. Allison, Versuche über die Ausbeuten der Bildung und die Halbwertszeiten von Radiokohlenstoff und Radiostickstoff. In Fortsetzung der Verss. von Cockc r o ft, G ilb e r t u. W a lto n (C I. 2131) über die Erzeugung von induzierter Radioaktivität durch Protonen u. Deutonen hoher Geschwindigkeit wird die Halbwertszeit der Aktivität, die in einer dicken festen Schicht von B20 3 durch Deutonenbeschießung erzeugt worden ist, bestimmt. Es ergibt sieh, daß diese Halbwertszeit sich mit der Zeit von 17,5 21,5 Min. ändert. Die kleinen Werte werden sofort nach der Beschießung erhalten. Halbwertszeiten über 21,5 Min. werden nicht gefunden. Die kleinen Werte werden durch die Wrkg. des Deutonenbündels auf die vorhandene C-Verunreinigung, die Radio-N (Halbwertszeit 10,3 Min.) erzeugt, hervorgerufen. Die 21,5-Min.-Halbwertszeit ist für Radio-C cliarakterist. Anzeichen dafür, daß eine andere Substanz als Radio-C bei der Deutonenbesehießung von B20;, bei 520 ± 25 kv erzeugt wird, liegen nicht vor. Nach ehem. Trennung des Radio-C aus dem beschossenen Bo03 wird dessen Halbwertszeit zu 21,0 ± 0.6 Min. als Mittelwert bestimmt. Die Messung der Halbwertszeit von Radio-N, das durch Beschießung von Graphit mit Protonen u. Deutonen erzeugt worden ist, ergibt im Falle der Protonen (520 ± 25 kv) 10.1 ± 0,2 Min., im Falle der Deutonen (520 ± 25 kv) 10,3 ± 0,3; 10,5 ± 0,3; 10.1 it 0,2.Min. Ein Unterschied in der Halbwertszeit zwischen N, das durch Protonen oder durch Deutonen erzeugt worden ist, wird nicht gefunden. Der Mittelwert der Halbwertszeitmessungen ergibt sich zu 10,3 ± 0,3 Mm. Anschließend werden die Erzeugungswirksamkeiten von Radio-C u. Radio-N durch Protonen- u. Deutonenbeschießung mitgeteilt. (Proc. Cambridge philos. Soc Cambridge, Guggenheim Foundation.) G. Sc h m id t. Henry W. Newson, Die, Radioaktivität von Sauerstoff, Silicium und Phosphor bei Deutonenbesehießung. (Vgl. C I ) O, Si u. P werden nach Beschießung mit 2,8-10 V Deutonen radioakt. Die entsprechenden Halbwertszeiten sind 1,16 Min.; 160 Min. u. 14,5 Tage. Diese Halbwertszeiten sind ident, mit denen der bekannten radioakt. Substanzen, welche wahrscheinlich bei diesen Rkk. gebildet werden: 0 1C+ D2 -V F 17 + n1; Si30 + D2 Si31 + H 1 u. P31 + D2 P32 + H 1. Die ehem. Analyse bestätigt die letzten beiden Rkk. Die Anregungsfunktion der O-Aktivität wird bestimmt. Die Aktivität zeigt einen Schwellenwert bei 1,7-10 V ; dieser Wert rührt wahrscheinlich von dem Verlust jenes Energiebetrages bei der Rk. her. Die Absorption der Elektronen aus Si31 u. P32 wird in Al gemessen. Die maximale Reichweite für Si beträgt 0,616 g/qcm, während sie sich für P auf 0,712 beläuft; die entsprechenden Energien sind 1,38 u. 1,57-10 Volt. Es wird ferner gefunden, daß F 17 Positronen

17 1936. II. A,. A u f b a u d e s M a t e b ie. 937 emittiert. (Bull. Am er. physic. Soc. 10. No U niversity of California.) G. S c h m id t. H. R. Crane, L. A. Delsasso, W. A. Fowler und C. C. Lauritsen, Kurzlebige ß-Radioaktivität. Mit der WiLSON-Kammer bestimmen Vff. die Halbwertszeiten u. die Energiespektren der kurzlebigen /9-akt. Isotope, die durch Beschießung von B-, Li-, C- u. F-Schiehten mit Deutonen erzeugt worden sind. Es wird angenommen, daß die die Radioelemente hervorrufenden Zertrümmerungen von einer Protonenemission begleitet sind. Die Genauigkeit der Isotopenmassen bei der B-Umwandlung u. die große Verbreiterung im Energiespektrum zeigt an, daß B 12 bei der Zertrümmerung einen Energiebetrag verliert, der der oberen Grenze des Elektronenspektrums u. nicht der mittleren Energie entspricht. (Bull. Amer. physic. Soc. 10. No California Institute of Technology.) G. Sc h m id t. Elvira Steppan, Das Problem der Zertrümmerung von Aluminium, behandelt mit der photographischen Methode. Vf. beschreibt die Konstruktion u. Arbeitsweise einer Apparatur, welche unter möglichster Ausschaltung aller Fehlerquellen u. bei guter Ausnützung der Strahlungsintensitäten für die Registrierung rechtwinklig ausgel. Protonen hergestellt wurde. Anschließend werden die Platten einer lückenlosen Vers.- Serie, die zur Ermittlung der Anregungsfunktion der Atomtrümmer aus Al hergestellt wirde, ausgewertet. Es wird das Vorhandensein von 8 Protonengruppen mit Reichweiten von 17, 22, 25, 28, 41, 46, 50 u. 56 cm Reichweite (bei 15 C) festgestellt. Je zwei derselben, die in regelmäßigen Abständen verteilt sind, worden durch eine bestimmte Mindestenergie angeregt, während eine maximale Anregungsenergie für keine der beobachteten Gruppen mit der zur Verfügung stehenden Strahlungsquelle u. der verwendeten Al-Folie von 5 mm Luftäquivalent experimentell festgestellt werden konnte. Die charakterist. minimalen Anregungsenergien sind 3,5; 4,2; 4,6 u. 5,2-106eV. Die beobachtete Konstanz der Gruppenreichweiten spricht für einen Resonanzcharakter der Gruppen, doch geht aus den Statistiken hervor, daß mindestens eine der beobachteten Gruppen (Reichweite der H-Strahlen = 1 7 cm) sicher nicht durch Resonanzeindringung hervorgerufen wird. Für die übrigen erscheint der Resonanzcharakter nicht widerlegt, doch sprechen die Verss. für breite, verwaschene Anregungsintervalle. Aus den kleinsten Anregungsenergien u. den ihnen entsprechenden Protonenrcichweiten wurden die Werte Null u. 2,2-10GeV für die Energietönung des Umwandlungsprozesses berechnet. (S.-B. Akad. Wiss. Wien. Abt. II a Wien, Institut für Radiumforschung.) G. S c h m id t. G. L. Locher und C. L. Haines, Magnetisches Spektrum der Positronen, die in Silber und Blei durch die y-strahlen aus Ra 0 erzeugt worden sind. Aus dem Vergleich von 4 Spektrogrammen, die mit Ag u. Pb als Positronen erzeugende Elemente u. y-strahlenquellen gemacht worden sind, lassen sich folgende Ergebnisse ableiten: 1. Die obere Energiegrenze der Positronen ist die gleiche für beide Strahlenquellen (MsTh % Ra u. Ra allein). 2. Die Energiegrenze ist die gleiche für Pb wie für Ag. 3. Mit Pb als erzeugendes Element treten keine Zwischenlinien auf, während mit Ag etwa 5 schwache Linien bei Energien zwischen 0,069 u. 0, e V auftreten. (Bull. Amer. physic. Soc. 11. No / Franklin Institute.) G. Sc h m id t. J. J. Livingood und A. H. Snell, Ein Hochspannungs-Lenard-Rohr und die Suche nach Radioaktivität, die durch Elektronenbeschießung induziert ist. Zur Beschleunigung der Elektronen wird ein Resonanztransformator des SLOAN-Typs verwendet. Die Absorptionsmessungen der Elektronen zeigen eine maximale Reichweite von 1,2 mm Al, was etwa 845 kv entspricht, an. Insgesamt wurden 51 Elemente, einschließlich D2, Pb u. Th, für mehrere Minuten mit einem Gesamtstrom von ~8 Amp. beschossen u. mit einem GEIGER-Zähler auf induzierte Radioaktivität hin untersucht. Außerhalb des Untergrundes werden keine Zählungen erhalten, woraus hervorgeht, daß die Reichweite der induzierten Strahlung geringer als 4 cm Luft ist, oder daß die Halbwertszeiten entweder einen geringen Bruchteil einer Sek. oder viele Stdn. betragen, oder daß der Effekt bei dem verwendeten Potential nicht auftritt. (Bull. Amer. physic. Soc. 10. No University of California.) G. Sc h m id t. Robert J. Moon und William Draper Harkins, Verwendung von Mehrphasenoscillatoren mit einem Cyclotron (Lawrence) zur Erzeugung von Teilchen hoher Geschivindigkeit. Das gegenwärtig verwendete Cyclotron hat eine begrenzte SpannungsVerstärkung, die zum Teil von einer Raumladung innerhalb der Duanten herrührt. Die Raumladungsdichte kann verringert werden durch Verminderung der Intensität des Ionenbündels oder durch Erhöhung des Hochfrequenzpotentials auf den Duanten. Diese beiden XVIII

18 938 A j. A u f b a u d e r M a t e r ie II. Methoden zur Verringerung der Raumladung erscheinen jedoch unerwünscht. Wenn die Anzahl der Beschleunigungen der Ionen während einer Umdrehung zunimmt, ao wird eine sich ergebende Abnahme in der Raumladungsdichte auftreten. In Verb. mit der Konstruktion eines neuen Cyclotrons wird beabsichtigt, mit Mehrphasenoscillatoren zu messen, die mit entsprechenden Mehrfachsektorenbeschleunigern verbunden sind. (Nature, London / Chicago, Univ.) G. S c h m id t. A. W. Nye, Absorption der Höhenstrahlung in Materie. Vf. bestimmt die Absorption der Höhenstrahlung am Meeresspiegel in W., Sand, C, CuS04, FeS u. BaS04 mit Dreifachkoinzidcnz-GEIGER-Zählem. Die Verss. wurden mit verschiedenen Absorberdicken bis zu 101,5 cm ausgeführt. Die Absorptionskoeff. verhalten sich nahezu linear mit der D.; die Absorption pro gebundenes Elektron war nahezu konstant u. nahm etwras bei FeS u. BaS04 ab. In einigen Fällen erreichten die Schauer ein Maximum bei zunehmender Absorberdicke, in anderen Fällen wurde kein Maximum erreicht, wodurch eine größere Durchdringung der Schauer erzeugenden Strahlung als gewöhnlich angezeigt wurde. (Bull. Amer. physic. Soc No University of California, University of Southern California.) G. Schmidt. * R. Samuel, Bandenspektren und Valenz. Wiedergabe eines Vortrags über Elektronenanordnungen, über beförderte ( promoted ) u. nicht-beförderte Elektronen in Moll., über den Spaltungsprozeß sowie über die Entw. der Methode der Molekularbahnen (moleeular Orbitals) zu einer Valenztheorie durch Einführung neuer Postulate, entsprechend früheren Überlegungen des Vf. (Current Sei April Aligarli, Muslim-Univ.) ZEISE. W. Finkelnburg, Uber die Gültigkeit des Franck-Condonprinzips zur Ermittelung der Intensitätsverteilung in Molekülspektren. Vf. hat gezeigt, daß die Annahme der Unabhängigkeit von Elektronen- u. Kernbewegung, auf der das Fkanck-CondON- Prinzip beruht, nur bei sehr fest gebundenen Molekülen, deren Kernschwingung sich über einen geringen Kernabstandsberoich erstreckt, eine zulässige Näherung darstellt. Bei Bewegungen mit großer Kernabstandsänderung, wie sie die Atome locker gebundener VAN DER W AALS-Molekülo ausführen, besteht eine starke Abhängigkeit der Elektronenanordnung vom Kernabstand. In diesen Fällen muß das F r a n c k -C o n d o n - Prinzip versagen. Es muß hier die Änderung des von der Elektronenbewegung herrührenden Anteils der Übergangswahrscheinlichkeit mit dem Kemabstand berücksichtigt werden. Diese Überlegungen haben eine Bestätigung gefunden in einer Arbeit von C o o l i d g e, J a m e s u. P r e s e n t (vgl. nächst. Reff.), in der die beschränkte Gültigkeit des FRANCK-CONDON-Prinzips nachgewiesen wird. (Z. P h ysik / Darmstadt, Physik. Inst, der T. H.) GÖSSLER. Hubert M. James, Albert Sprague Coolidge und Richard D. Present, <Der Heitler-Londonsche Abstoßungszustand von Wasserstoff. Die früher (C I. 1607) auf einige Anziehungszustände des H 2 angewendete Variationsmethode zur Berechnung von Wellenfunktionen wird hier auf den Abstoßungszustand Xs o 2 p a 3 u übertragen. Zwei unabhängige Berechnungen mit formal verschiedenen Funktionen ergeben für einen Kernabstand von 1,5 an Energiewerte, die auf 0,03 ev übereinstimmen. Für die Wechselwirkungsenergie der H-Atome in jenem Abstand berechnen die Vf f. einen Wert von + 5,145 ± 0,02 ev. Ähnliche Berechnungen werden für die Kernabstände 1,6 au u. 1,87 au durchgeführt. Durch die so bestimmten Punkte läßt sich eine Potentialkurve legen, die sich der H eitler-london-k urve bei großen Kcrnabständen asymptot. annähert, u. die bei größeren Kernabständen als 1,35 an auf ± 0,2 ev genau sein dürfte. Sie wird mit den Ergebnissen früherer Berechnungen sowie mit derjenigen Potentialkurve verglichen, die F in k e ln b u rg u. W e ize l (C II. 679) zur Erklärung der beobachteten Änderung des Anregungspotentials des Kontinuums mit der Wellenlänge konstruiert haben. Die Abweichungen von den Ergebnissen dieser Autoren lassen sich, wie in der nächst, ref. Arbeit gezeigt wird, durch einige plausible Annahmen beseitigen. (J. ehem. Physics März Harvard-Univ. u. Purdue-Univ.) ZEISE. Albert Sprague Coolidge, Hubert M. James und Richard D. Present, Eine Untersuchung des Franck-Condon-Prinzips. Angeregt durch die früher (vgl. vorst. Ref.) gefundene Abweichung zwischen der von F i n k e l n b u r g u. W e i z e l (1. c.) mit einer Näherungsform des FRANCK-CONDON-Prinzips erhaltenen u, der von den Vff. berechneten Potentialkurve für den Abstoßungszustand des H2, erörtern die Vff. jenes *) Spektrum u. and. opt. Eigg. organ. Verbb. vgl. S. 963.

19 1936. II. A j. A ü f b a ü d e r M a t e r ie. 939 Prinzip sehr eingehend, wobei die Grundannahme krit. geprüft u. die gewöhnlich verwendete rohe Näherungsform mit strengeren Näherungen verglichen werden. Das in Rede stehende H 2-Kontinuum entsteht durch Übergänge aus verschiedenen gequantelten Schwingungszuständen des Elektronenanregungszustandes 1 s a 2 s a 3 g nach dem ungequantelten Abstoßungszustand 1 s o 2 p o 3S U. Jener Anregungszustand entsteht durch Elektronenstöße aus dem Grundzustand {1 s a)2 12 Da über den ersten u. letzten Zustand aus spektroskop. Unterss., über den Abstoßungszustand aus der früheren Betrachtung der Vff. genügend Informationen vorliegen, können die Vff. die Intensitäten in jenem Kontinuum durch Anwendung des Prinzips berechnen u. mit den vorliegenden Beobachtungen vergleichen. Für beide Zustände ss g u. S2 U werden durch graph. Integration mit einem Differentialanalysator strenge Wellenfunktionen ermittelt. Ebenso werden die Ubergangswahrscheinlichkeiten aus den 4 ersten Schwingungszuständen von 3S g berechnet u. zwar sowohl für den Fall eines konstanten Matrixelements des elektr. Moments (entsprechend der Annahme von F r a n c k -Co n d o n ) als auch für den Fall einer linearen Abhängigkeit vom Kernabstand. Außerdem werden Integrale bestimmt, die eine Berechnung der Anregungswahrscheinlichkeiten der Schwingungszustände durch Elektronenstöße auf Grund einer erweiterten Form der FRANCK-CoNDONschen Methode erm öglichen. Vff. folgern, daß jenes Prinzip zu Ergebnissen führt, die mit den Beobachtungen von F in k e l n b u r g u. W EIZEL (1. c.) sowie SMITH (nächst. Ref.) unverträglich sind. Gewisse U m stände deuten darauf hin, daß zu der von Sm it h beobachteten Strahlung noch andere als die hier betrachteten Übergänge merklich beitragen. (J. ehem. Physics März Harvard-Univ. u. Purdue-Univ.) Z e i s e. Noyes D. Smith, Intensitätsverteilung des kontinuierlichen Wasserstoffspektrums in Helium- und Neongemischen. Vf. untersucht das kontinuierliche H 2-Spektrum bei Zumischung von He u. Ne. Diese Gase bewirken eine Verschiebung des Intensitätsmaximums nach längeren Wellen. Das Intensitätsverhältnis des Spektrums von reinem H2 u. einem Gemisch von H2 + He wird für die einzelnen Wellenlängen mit Hilfe der photograph. Photometrie bestimmt. Zur Erklärung der Änderung der Energieverteilung mit der Wellenlänge im kontinuierlichen H2-Spektrum bei Ggw. von He wurde die Intensitätsverteilung des Viellinienspektrums untersucht. 20 cm He-Zusatz reichten aus, um die Schwingung in den angeregten Zuständen prakt. auf Null zu reduzieren. Deshalb muß das kontinuierliche H2-Kontinuuin bei Ggw. von 20 cm He vom untersten Schwingungsniveau von l s o 2 s o 3 g herrühren. Die spektrale Energievertoilung des kontinuierlichen Spektrums für 0,6 mm II2 u. 21 cm He wurde durch Vergleich mit der Strahlung des positiven Kraters eines Kohlebogens, der eine gute Annäherung an die Strahlung eines schwarzen Strahlers im UV darstellt, bestimmt. Unter den angegebenen Bedingungen liegt das Intensitätsmaximum des H2-Kontinuums bei 3200 Ä, während es unter gewöhnlichen Bedingungen bei 2500 Ä liegt. Die Lage dos Maximums stimmt überein mit den Resultaten von F i n k e l n b u r g u. W e i z e l (C II. 679). Die Breite des Maximums weicht dagegen von ihren Angaben ab. (Physic. Rev. [2] / Jefferson Physical Labor. Harvard Univ.) G ö SSLER. Egil A. Hy Her aas, Über die formelmäßige Darstellung der Rotationsenergiekonstanten der Moleküle und ihre Anwendung zur Berechnung von Dissoziationsenergien. Aus der Krümmung der B v- oder r,,-kurven (Bv = Rotationskonstante, re = Kernabstand eines zweiatomigen Mol.) sollte es möglich sein, auf den Abstand der Dissoziationsgrenze zu schließen. Hierzu wird eine von B e u t l e r u. Mie (C II. 2488) gefundene Beziehung zwischen re u. der entsprechenden Schwingungsenergie verallgemeinert u. theoret. abgeleitet. Die allgemeinere Formel umfaßt auch eine früher (G II. 3483) vom Vf. aufgestellte Beziehung ähnlicher Art. Anwendung auf das Mol. CdH liefert die Dissoziationsonergie D 6130 ± 20 cm-1 an Stelle der früher erreichten Fehlergrenze von ± 3 0 cm-1 oder mit den Werten von SvENSSON (C I- 1899) D = 6135 ± 50 cm-1, sowie gute Übereinstimmung zwischen den so berechneten u. den beobachteten Werten von l /r./. (Naturwiss / Bergen, M ic h e l s e n s Inst.) Z e i s e. Robert S. Mullikeil, Elektronenstrukturen von Molekülen. X III. Diboran und verwandle Moleküle. (X II. vgl. C II. 589.) Vf. bestimmt die Elektronenstruktur des Diborans B2H0. Die Deriw. von B2H6 zeigen in ihrer Struktur eine große Ähnlichkeit mit Boran selbst. Nach Ansicht des Vf. ist dringend nötig, Susceptibilitätsmessungen u. Mol.-G ew.-bestst. bei höheren Tempp. zu machen. (J. ehem. Physics Chicago, Univ., Ryerson Physical Labor.) GÖSSLER.

20 940 A j. A u f b a u d e r M a t e r ie II. Jean Genard, Wirkung des Magnetfeldes auf das Absorptionsspektrum der zweiatomigen Schwefelmolekiile. (Vgl. C II ) Die Absorptionsbanden von S2-Dampf werden erst ohne, dann mit eingeschaltetem Magnetfeld (Feldstärke Gauss) bei 600 u. schrittweise erhöhtem Drucke ( mm) mit 2 Spektrograplien aufgenommen, deren Dispersionen (13 bzw. 4A/mm) zur Beobachtung der Prädissoziation ausreichen. Als Lichtquelle dient das H2-Kontinuum. Ergebnis: Das Magnetfeld hat keinerlei Wrkg. auf das ultraviolette Absorptionsspektrum; die natürliche Prädissoziation erscheint unverändert. Dagegen tritt gegen den sichtbaren Teil des Spektrums ein schnell wachsender Einfluß des Magnetfeldes auf: die Intensität zahlreicher Banden wird durch letzteres stark erhöht (visuelle Schätzungen). Dieser Einfluß ist für die verschiedenen Banden verschieden; er reicht aber nur bis v' 9. Ein Vers., den Einfluß des Feldes auf die Rotationslinien der Banden festzustellen, führt wegen der unzureichenden Dispersionen nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Die Deutung jener Erscheinung kann nur im Absorptionsprozeß gesucht werden; Vf. nimmt hierzu die Existenz eines neuen Terms (X ) an, der in 2 unangeregte 3P-Atome aufspaltet u. dessen Potentialkurve ihr Minimum in der Nähe des Minimums der Kurve des Anrpgungszustandes 3 u~ besitzt, so daß die Rotations- u. Schwingungszustände von X die von 3 u~ stören können. Bei Erhöhung von Druck u. Temp. tritt zwischen 3600 u  ein Bandenspektrum auf, das nach d Or (C I. 3267) dem Mol. S4 zugeschrieben werden kann, dessen Intensität aber vom Magnetfelde nicht beeinflußt wird. (Physica Lüttich [Liège], Univ., Inst. f. Astrophys.) ZEISE. S. L. Hussain und R. Samuel, Absorptionsspektren der Halogenide und Oxyhalogenide von S, Se und Te. Die Absorptionsspektren folgender Verbb. (Dämpfe) werden aufgenommen u. die Lagen der selektiven Maxima u. langwelligen Grenzen bestimmt: SOBr2 (3 Maxima mit langwelligen Grenzen, entsprechend Spaltungsenergien von 75, 101 u. 116 kcal/mol); SeCl4 (3 Maxima; Grenzen: 68, 94, 114); SeOCl2 (2 Maxima; Grenzen: 90, 114); Se2Cl2 (3 Maxima; Grenzen: 69, 89, 114); SeBr4 (4 Maxima; Grenzen: 47, 55, 81, 114); Se2Br2 (3 Maxima; Grenzen: 61, 81, 98); TeCl2 (3 Maxima; Grenzen: 59, 98, 115); TeCl4 (2 Maxima; Grenzen: 59, 105); TeBr2 (4 Maxima; Grenzen: 53, 67, 84, 97); TeBr4 (3 Maxima; Grenzen: 54, 96, 114). Diese Spaltungsenergien stimmen zum Teil gut mit den aus Bandenspektren der entsprechenden zweiatomigen Moll, oder thermochem. Daten (Bldg.-Wärmen) ermittelten Werten überein. Bei den Di- u. Tetrahalogeniden werden schrittweise 2 Halogenatome abgespalten, während die Mono- u. Oxyhalogenide, die eine Doppelbindung enthalten, gleichzeitig 2 Atome verlieren. Die Bindungsenergien sind angenähert additiv u. bleiben bei gleichartigen Moll, ziemlich konstant. Dies spricht für kovalente Bindungen durch Elektronenpaare. (Current Sei April Aligarh, Muslim- Univ., Dep. of Phys.) ZEISE. Samuel K. Allison und William P. Jesse, Untersuchungen über die Änderung des Alojnstruklurfaktors von Kalium mit der Wellenlänge des Eöntgenlichtes. Es wurden quantitative ionometr. Intensitätsmcssungen an Pulvern von NaOl, NaF, LiF u. KF in dem Wellenlängenbereich von 1,538 4,146 A durchgeführt. Bei K F wurde auf der kurzwelligen Seite der K-Absorptionskante die theoret. zu erwartende Abnahme des Strukturfaktors nachgewiesen; dagegen stieg der Strukturfaktor jenseits der Kante stärker an, als die auf wellenmeehan. Grundlage fußenden Berechnungen von HÖNL (C I. 1446) erwarten ließen. (Physic. Rev. [2] / Chicago, Univ.) G o t t f r i e d. Paul Gombàs, Zur Theorie der metallischen Bindung. I. Vf. erörtert das von ihm früher angegebene Metallmodell (vgl. C II. 3486). Auf Grund dieses Modells läßt sich bereits die N ichtexistenz eines metall. Zustands des festen Wasserstoffs erklären. Ferner werden unter Verwendung HARTREEscher Eigenfunktionen für die Elektronenverteilung der Ionen einige Konstanten metall. Kaliums neu berechnet. Gitterkonstante: 5,37 (5,15)  ; Gitterenergie: 111,1 (126,2) Kal/Mol; Sublimationswärme: 11,4 (26,5) Kal/Mol; Kompressibilität: 2,6-10~ (2,0-IO-11) q cm /d y n [in () experim entelle Werte]. (Z. Physik / Budapest, Inst. f. theoret. Physik d. Univ.) H e n n e b e r g. Edmund C. stoner, Spezifische Wärme der Elektronen und Spin-Parajnagnetismvs in Metallen. In Fortsetzung früherer Arbeiten (C I. 1794, 2498) berechnet Vf. unter Vernachlässigung der Austauschwechselwrkg. Spin-Paramagnetismus u. spezif. Wärme der Elektronen in Abhängigkeit von der Temp. Diese Größen hängen von der

21 1936. II..A,. A u f b a u d e r M a t e r ie. 941 Zahl der Energiezustände am Ende der FERM I-Verteilung ab. Ferner wird ein einfaches Verf. entwickelt, um den Einfluß des Austausehs zu bestimmen. Die magnet. Eigg. der Elemente der ersten beiden Reihen des period. Systems, der Übcrgangselemente u. der seltenen Erden sowie die spezif. Wärme von Ni u. Pt werden im Hinblick auf die Theorie kurz erörtert. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A / Univ. Leeds.) H e n n e b e r g. G. Tammann und H. Jaacks, Über den Zustand elektrolytisch abgeschieden Metalle. Elektrolyt, abgeschiedene Metalle bestehen in der Regel aus dicht aneinanderhegenden Fasern, die senkrecht zur Kathodenebene gerichtet sind, während die n. Struktur von Gußstücken nach dem Erhitzen körnig ist. Die Faserstruktur der Elektrolytmetalle geht beim Erhitzen in die körnige über, während die Härte nicht auf den n. Wert absinkt. Die Vorgänge bei kaltbearbeiteten Metallen sind ähnlich, so daß weitgehende Ähnlichkeit in dem Verh. der Metalle im harten Zustand u. dem der elektrolyt. abgeschiedenen besteht. Die Änderung der Struktur elektrolyt. Metallschichten beim Erhitzen wird am Beispiel des Cu, Fe, Zn u. Ni mkr. u. röntgenograph. verfolgt u. beschrieben. Elektrolyt, abgeschiedene Metalle unterscheiden sich von den aus Schmelzen entstandenen durch ihren erhöhten H-Geh., der früher als Ursache der veränderten Eigg., vor allem der höheren Härte, angenommen wurde. Nach den Unterss. der Vff. ist hingegen der H-Geh. nicht als Grund für die Härteerhöhung anzusehen. Für Cu u. Zn erhöht ein H-Geh. die Härte nicht wesentlich; für Ni wird gezeigt, daß ein stärkerer Anstieg des H-Geh. erst bei höheren Säurekonzz. dos Elektrolyten erfolgt, während die Härte sich in diesem Gebiete nicht mehr nennenswert ändert. Elektrolyt-Ni, -Fe u. -Cr enthalten H, der bei längerem Erhitzen auf abgegeben wird, ohne daß die Härte dieser Metalle sich ändert. Die Unters, der Härte der Elektrolytmetalle in Abhängigkeit von der Glühtemp. u. der Vergleich mit der Härteänderung verformter Metalle während der Erholung ergibt, daß die Abnahme der Härte bei den verformten Metallen stärker ist als die der elektrolyt. abgeschiedenen Proben. Weiterhin wurde die Auflösungsgeschwindigkeit von Elektrolyteisen u. -nickel in Säuren in Abhängigkeit von der Glühtemp. bestimmt. Zur Messung gelangte die in 1 Min. pro qcm entwickelte Menge H2; diese steigt beim Elektrolyteisen zuerst langsam, dann schneller an u. erreicht nach etwa 150 Min. einen konstanten Wert. Beim Zn setzt die Auflösung gleich mit einer von der Zeit unabhängigen Geschwindigkeit ein. Von umgeschmolzenem gewalzten Elektrolyteisen unterscheidet sich das Elektrolyteisen im Naturzustande dadurch, daß es sich anfangs viel langsamer auf löst, nach 150 Min. aber schneller. Die Erörterung der Auflösungsgeschwindigkeit verschieden behandelter Proben führt die Vff. ebenfalls zu dem Schluß, daß die elektrolyt. abgeschiedenen Metalle sich in einem Zwangszustande befinden, der dem des harten Zustandes in mancher Beziehung ähnlich ist. Der im Elektrolytmetall vorhandene H ist nicht maßgeblich für die erhöhte Härte u. Auflösungsgeschwindigkeit solcher Proben, er dürfte dagegen die Ursache dafür sein, daß die Atome im Elektrolytmetall nicht genau die ihnen zukommenden Gitterplätze cinnehmen. (Z. anorg. allg. Chem / Göttingen, Univ., Inst, für physikal. Chemie.) W e i b k e. R. Smoluchowski, Über die Feinstruktur der Röntgaiabsorptionskantcn von Legierungen. I. y-legierungen. Nach einer kurzen Wiedergabe der von K r o n i g ( II. 1248) entwickelten Theorie der Feinstruktur der Röntgenadsorptionskanten wird gezeigt, wie sich diese Theorie auf kompliziertere Krystallgittertypen mit gegebenenfalls sehr verschiedenen Ordnungszahlen der Komponenten (z. B. in Legierungen) an wenden läßt. Ferner wird über entsprechende Messungen der Feinstruktur an y-legierungen (Cu5Zn8, Ag5Zn8) berichtet, u. ein Vergleich mit der Theorie durchgeführt. Ein weiterer Vergleich mit dem kub.-raumzentrierten /3-Messing zeigt den großen Einfluß kleiner Atomverschiebungen auf den Feinstrukturtypus. (Z. Physik zur Zeit Groningen, Naturkund. Lab. d. Reichsuniv.) Ze is e. R. Smoluchowski, Über die Feinstruktur der Röntgenabsorptionskanten von Legierungen. II. CuBe, NiO und AuCu3 {statistische und geordnete Phasen). Die in I. (vorst. Ref.) beschriebene u. an den y-legierungen bestätigte Methode zur Berechnung der Feinstruktur von Röntgenabsorptionskanten wird weiter an den statist. u. geordneten Phasen der angegebenen Krystalle mit einfachem Gitter, aber sehr verschiedenen Ordnungszahlen geprüft u. erneut bestätigt. Ein Vergleich der Ergebnisse für CuBe u. /S-Messing zeigt den großen Einfluß der Ordnungszahl. Im Falle de3 NiO ergibt sich, daß der Bindungscharakter in größerem Abstand von der Hauptkante

22 942 A j. A u f b a u d e r M a t e r i e II. (also für höhere Elektronenenergien) keine Bolle mehr spielt. Der Einfluß des Ordnungsgrades der Atome auf die Feinstruktur wird diskutiert u. für AuCu3 näher untersucht. (Z. Physik Groningen, Reichsuniv. Naturkund. Lab.) Z e is e. 0. J. Swjaginzew und B. K. Brunowski, Über Osmiridium. III. Röntgenographische Analyse. (II. vgl. C II ) (Ann. Inst. Platine Met. préc. [russ.: Iswestija Instituta po Isutscheniju Platiny i drugich blagorodnych Metallow] C II. 30.) K l e v e r. Paul Lacombe und Georges Chaudron, Zerfallsmechanismus der festen Lösungen des Aluminium-Magnesium. Feste homogene Lsgg. von Mg in Al geben nach der Erholung bei verschiedenen Tempp. ein wechselndes Lsg.-Potential (vgl. Chaudron u. D andres, C ). Die Vff. glauben deshalb, daß der Zerfallsvorgang komplizierter ist als bisher angenommen. Zur Messung der Potentialdifferenzen zwischen einer Kalomelelektrode u. der Legierung diente ein Curik-Elektrometer, der Elektrolyt bestand aus 3%ig. NaCl-Lsg. Untersucht wurde eine Legierung mit 9 % Mg, die Temp. der Löslichkeit beträgt für diese Konz, etwa 360. Bei einer Erholung unterhalb 280 nimmt das Potential der abgeschreckten Probe zunächst zu, bei längerer Behandlung geht es prakt. auf den Ausgangswerfc zurück. Ergänzende Korrosionsmessungen durch Best. des bei Einw. von Säure freiwerdenden H2 hatten das gleiche Ergebnis. Für tiefe Tempp. durchläuft die Kurve (Dauer der Erholung/Geschwindigkeit der Korrosion) ein Maximum, das bei höheren Tempp. flach u. wenig ausgeprägt ist. Die Verunreinigungen der Handelsmetallo vergrößern die Ausscheidungsgeschwindigkeit. Die Vff. nehmen an, daß die bei tiefen Tempp. ausgeschiedene Komponente instabil u. reicher an Mg als die Verb. Al3Mg2 (/3-Phase) ist. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) W e i b k e. H. Klaiber, Elektrische Leitfähigkeit und Zustandsdiagramm bei binären Legierungen. 20. Mitt. Das System Natrium-Blei. (19. vgl. C I ) Vf. hat die Na-Pb-Legierungcn zwischen 0 u. 50 Atom- /0 Na durch Aufnahme der Temp.- Widerstandskurven untersucht: 1. Das Pb nimmt Na unter Bldg. von Mischkrystallen in Lsg. auf. Die Sättigungskonz, dieser Mischkrystalle wurde vom Vf. in Abhängigkeit von der Temp. festgelegt. Bei der eutekt. Temp. von 304 liegt sie bei 18 Atom -% Na, bei 20 bei 3,5 Atom -% Na. 2. Das Homogenitätsgebiet der /3-Phase wurde bei 20" zwischen 27,7 u. 32,5 A tom -% Na u. bei 298u zwischen 27 u. 32,5 Atom- /o Na festgelegt. In Übereinstimmung mit der röntgenograph. Unters, von Z in t l u. H a r d e r (vgl. C I. 3432) findet Vf., daß eine Verb. Na2Pb5 (vgl. M athew son, C II. 1175) nicht bestehen kann, daß vielmehr die /9-Phase als Na-reicherer Mischkrystall der für sich nicht existenzfähigen Überstnikturphase NaPb3 aufzufassen ist. Die Ergebnisse der Tcmp.-Widerstandsmessungen zusammen mit den Resultaten der therm. Analyse am gleichen System, die von S ie g e rt (vgl. Diplomarbeit 1935, Techn. Hochschule, Stuttgart) ausgeführt wurde, verwendet Vf. zur Konstruktion des vollständigen Zustandsdiagrammes des Systems Na-Pb: Beim Erstarren der Na-Pb-Legierungen scheiden sich folgende primäre Krystallisationsprodd. aus: 1. Zwischen 0 u. 20 Atom -% Na Pb-reiche Mischkrystalle. 2. Zwischen 20 u. 35,7 Atom -% Na Krystalle der /3-Pliase. 3. Zwischen 35,7 u. 50 Atom -% Na Krystalle der Verb. NaPb, zwischen 50 u. 59 Atom -% Na Mischkrystalle der Verb. NaPb. 4. Zwischen 59 u. 76,6 Atom -% Na Mischkrystalle der Verb. Na5Pb2 u. 5. von 76,6 80 Atom -% Na Mischkrystalle der Verb. Na4Pb, von 80 Atom -% bis in unmittelbare Nähe der Konz, des reinen Na Krystalle der Verb. Na4Pb. Das Diagramm weist 4 eutekt. Punkte auf, die bei 304 u. 20 Atom -% Na, bzw. 298 u. 35,7 Atom -% Na, bzw. 326 u. 59 Atom -% Na bzw. 366 u. 76,6 Atom -% Na liegen. Die FF. der 3 sich direkt aus der Schmelze bildenden Verbb. liegen bei 368 für die Verb. NaPb, 400 für die Verb. Na5Pb2 u. 376 für die Verb. Na4Pb. In dem Konz.-Gebiet zwischen 52 u. 70,8 Atom -% Na findet beim Abkühlen der erstarrten Schmelzen bei 183 folgende Rk. statt: y-mischkrystall + -Mischkrystall ^ Krystalle der Verb. Na2Pb. Da die Pb-Na-Lcgierungen in die Reihe der techn. bedeutsamen selbsthärtenden Pb- Lagennetalle gehören, hat Vf. noch die Aushärtung bei den Legierungen mit 3, 5, 6, 7,5 10, 13 u. 15 Atom -% Na bestimmt. Die Legierung mit 3 % Na liegt auch bei Zimmertemp. im homogenen Gebiet, es tritt deshalb keine Vergütung auf. Alle anderen untersuchten Legierungen sind k. vergütbar, u. zwar ist die Härtesteigerung beim Lagern bei der Legierung mit 7,5 A tom -% Na am größten (bis zu 90% der Anfangshärte beträgt die Steigerung). Nach 20-tägigem Lagern ist bei allen Legierungen eine leichte

23 1936. II. A,. E l e k t r i z i t ä t. M a g n e t is m u s. E l e k t r o c h e m ie. 943 Abnahme des erreichten Härtegrades zu verzeichnen, was Vf. auf beginnende Korrosion zurückführt. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem Mai Stuttgart, Techn. Hochsch., Lab. f. physikal. u. Elektrochem.) E. H o f f m a n n. W. Hoimann und W. Jäniche, Beitrag zur Kenntnis des Systems Aluminium-Bor. (Vgl. C I ) Entgegen der Ansicht von H a e n n i (vgl. Revue de Metallurgie 23 [1926]. 342) besitzt Al keine feste Löslichkeit für B. Die Phase A1B, wird genauer untersucht u. beschrieben, wobei zwischen Struktur u. Morphologie Beziehungen aufgedeckt werden. Es wurde eine orientierte Verwachsung zwischen sechsseitigen Blättern von A1B, u. dreiseitigen Blättchen einer noch unbekannten Krystallart gefunden u. strukturell gedeutet. Auf Grund der Verss. wird ein neues Schaubild Al-B gezeichnet, in dem die von H a e n n i u. anderen angegebenen Linien mit eingezeichnet sind. (Z. Metallkunde Jan Berlin, Institut für Metallkunde der Techn. Hochschule.) G o l d b a c h. L. W. Eastwood, Arthur E. Bousu und C. T. Eddy, Über die Rekrystallisation und das Komwachstum in kaltbearbeitelen polykrystallinen Metallen. Auf Grund von Unterss. an 66/34-Messing wird festgestellt, daß für das Komwachstum folgende Gesichtspunkte maßgebend sind: unter übermäßigem Komwachstum wird die durch das Glühen von kaltgewalztem Material bedingte Entstehung eines größeren Komes, als durch das Glühen bei erhöhten Tempp. erzielt wird, verstanden. Diese Erscheinung ist sehr selten u. kommt nur in W u. vielleicht in Mo vor. Als Ursache des Auftretens großer Körner, wie dies in Al, Messing u. Stahl beobachtet wird, kann das normale Wachstum angesehen werden, u. zwar lassen sich folgende Gesetze herausschälen. Die Körner können auf Grund von Rekrystallisationserschoinungen oder auf Grund von Zusammenballungen wachsen. Die Korngröße nach dem Rekrystallisieren ist bei Messing unabhängig von Zeit u. Temp., u. ist nur abhängig von der Zus. u. Herkunft des Materials vor der Verformung, ferner vom Grad der Verformung. Je höher die Glühtemp. nach der Kaltbearbeitung ist, umso größer ist das entstehende Korn. Weiterhin wird das Korn gröber bei geringeren Verformungsgraden, bei Erhöhung der Verformungstemp. u. bei größerer Ausgangskomgröße. Bei heterogenem Gefüge wird das Temp.-Minimum der Zusammenballung erhöht, wodurch ein größeres Korn erhalten wird als bei homogenem Material. Bei ganz geringen Verformungen entsteht ein außerordentlich grobes K om ; die entsprechende Verformung wird als krit. Reckgrad bezeichnet. Das Wachsen neugebildeter Körner in teils rekrystallisiertem Messing ist unabhängig von den Reckspannungen. Mit zunehmender Zeit u. Temp. nimmt diese Korngröße zu, u. zwar gleichfalls auf Grund weiterer Rekrystallisation oder einer Zusammenballung. Die Keimzahl bei der Rekrystallisation ist unabhängig von der Temp. u. wird auch nicht durch eine vorhergehende Glühung bei niedrigeren Tempp. beeinflußt. Langsame Erhitzung u. geringere Querschnitte bedingen bei vielen kaltbearbeiteten Metallen eine erhebliche Kornvergröberung während des nachträglichen Glühens. (Trans. Amer. Inst. Min. metallurg. Engr Houghton, Michigan, Michigan Coll. Min. Technol.) E d e n s. A. Boutaric. Les conceptions actuelles de la physique. Paris: E. Flammarion (292 S.) Paseual Jordan, Anschauliche Quantentheorie. Eine Einf. in d. moderne Auffassg. d. Quantenerscheingn. Berlin: J. Springer (XII, 320 S.) gr. 8. M. 12. ; Lw. M E. Silberman-Eoman, Sur les réseaux moebius aux symétries cristallines. Paris: Pressos univers, do Franco (192 S.) 20 fr. A,, E le k triz itä t. M a g n e tis m u s. E le k t r o c h e m ie. O. P. Fuchs und H. Kottas, Zur Bestimmung der Wirkgrößen von veränderbaren Ohmschen oder lichtelektrischen Widerständen. Die Brauchbarkeit einer Anordnung, in welcher die Veränderungen eines OHMschen Widerstandes ausgenutzt werden sollen, hängt von der richtigen Anpassung von Verbraucher- u. wirksamem Widerstand ab. Untersucht wird die Spannungsanpassung, die Stromanpassung, die Leistungsanpassung bei induktiver oder kapazitiver Übertragung u. die Leistungsanpassung bei galvan. Übertragung. Unter Verwendung der hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden im zweiten Teil der Arbeit die Wirkgrößen lichtelektr. Widerstände untersucht, u. cs wird eine Methode zur Kennzeichnung der Güte von Photozellen, z. B. für Fabrikationszwecke, gefunden. (Z. Instrumenten künde Juni Wien.) E t z r o d t.

24 944 A,. E l e k t r i z i t ä t. M a g n e t is m u s. E l e k t r o c h e m ie. 193G. I I. Karl K. Darrow, Die gegenwärtigen Fortschrille in der Physik. X X X.. Die Theorie des Magnetismus. (Bell System techn. J April Yale University.) G. S c h m id t. Nicolas Ktirti, Paul Lainé, Bernard-Vincent Rollin und Franz Simon, Über die ferromagnetische Erscheinung in einigen paramagnetischen Salzen bei sehr tiefen Temperaturen. Bei der magnet. Methode zur Erzeugung tiefer Tempp. hatten KÜRTI u. S im o n (C II. 1514) für Mn-NH4-Doppelsulfat bei tiefen Tempp. ferromagnet. Erscheinungen gefunden. Im Elektromagnet zu Oxford hatte FeNH4(S04)2-12H20 die gleiche ferromagnet. Erscheinung nicht gezeigt. Im großen Elektromagneten zu Bellevue wurde, ausgehend von einem Anfangsmagnetfeld von 32 Kiloörstedt u. einer Anfangstemp. von 1,08 absol., eine Endtemp. durch magnetocalor. Effekt von 0,010 erreicht. Bei dieser geringen Temp. wurde mit der Induktionsmethode eine ausgesprochene Remanenz gemessen. Diese remanente Magnetisierung bei FeNH4(S04)2-12H20 ist temperatur- u. feldstärkeabhängig mit ausgesprochenen Sättigungswerten. In der Nähe des absol. Nullpunktes benimmt sich das sonst paramagnet. Salz also vollkommen ferromagnet. Die einzige bisherige, aber auch keineswegs vollständige Erklärungsmöglichkeit ist die durch Annahme des inneren LoRENTZschen Feldes. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / Paris-Bellevue, Lab. du grand életroaimant.) F a h l e n b r a c h. André Michel, Bedingungen für die Entmagnetisierung von rhomboedrischem Ferrioxyd. Im Anschluß an Unteres, der thermomagnet. Anomalien von ferromagnet. Oxyden (C II. 3211) berichtet Vf. über seine Ergebnisse an rhomboedr. Fe20 3. Die Kurve der Magnetisierungsabhängigkeit von der Temp. zeigt zwei verschiedene Anomalien, die durch eine verschiedene therm. Vorbehandlung beeinflußbar sind. Dio zwei verschiedenen Anomalien ergeben sich durch Abkühlen oder Erwärmen. Die Anomalien bestehen darin, daß dicht unterhalb des Curiepunkts die Magnetisierung nach einem Maximum zu niedrigen Tempp. hin abnimmt u. danach einen annähernd konstanten Wert annimmt. Mit zunehmender Gliihtemp. der therm. Vorbehandlung werden beide Anomalien (Abkühlen u. Erwärmen) kleiner u. verschwinden, wenn Fe20 3 längere Zeit eine Temp. von 1300 bekommen hat. Es besteht eine Parallelität zwischen den Anomalien der thermomagnet. Kurven u. der Entmagnetisierung. Die Erklärung der Erscheinungen ist durch eine verschiedene magnet. Härte, die durch verschiedene therm. Vorbehandlung beeinflußbar ist, gegeben. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) F a h l e n b r a c h. G. Temple, Die durch induzierte Magnetisierung hervorgerufene mechanische Kraftwirkung auf Körper kleiner Susceptibilität. Vf. berechnet auf der Grundlage der M ax- WELLschen Theorie die mechan. Kraft, die auf einen Körper beliebiger Form u. kleiner Susceptibilität in einem magnet. Feld wirkt. Das Resultat ist ein Oberfläehenintegral über dem Körper. Die Rechenmethode wird auf die experimentelle Anordnung in der R a n k i n e sehen magnet. Torsionsw aage angewendet. Dort wird ein magnet. Pol durch die induzierte Magnetisierung in einem kugelförmigen Körper angezogen. Die Ergebnisse bestätigen die RANKINEsche Formel für einen punktförmigen Pol. Sie berücksichtigen die Korrektur wegen des erdmagnet. Feldes u. wegen der endlichen Ausdehnung der Magnetprobe in einem gewöhnlichen Magneten. (Proc. physic. Soc / ) F a h l e n b r a c h. N. Akulov, Zur Quantentheorie der Temperaturabhängigkeit der Magnetisierungskurve. Vf. fordert, daß außer der H e is e n b e r g sehen Austauschenergie noch ein zweiter Bestandteil der inneren Energie ferromagnet. Einkrystalle vorhanden ist. Dieser soll der energet. Anisotropie Rechnung tragen. In Analogie zum Paramagnetismus der Atome wird dieser Bestandteil als Kopplung zwischen den Spins u. dem inneren magnet. Feld des Atoms angesetzt. In Übereinstimmung mit der Erfahrung kann dann gezeigt werden, daß die Energiedifferenz des Krystalls in den Lagen der schweren u. leichten Magnetisierbarkeit der 10. Potenz der Sättigungsintensität proportional ist. Der dabei erhaltene Ausdruck für die Anisotropiekonstante ermöglicht, die Magnetisierungskurve für eine beliebige Temp. in der Nähe des Curiepunktes zu berechnen (bei bekannter Sättigungsintensität als Funktion der Temp.). (Z. Physik / Moskau, Magnet. Labor, des Phys. Inst. d. Univ.) F a h l e n b r a c h. Wilhelm Klemm und Hans Steinberg, Magnetochemische Untersuchungen. X X I. Molybdän- und Wolframhalogenide ein Beitrag zur Kenntnis des magnetischen Verhaltens der Verbindungen der höheren Übergangselemente. (20. vgl. C ) Die Vff. beschäftigen sich mit dem Ionenparamagnetismus in den beiden höheren Übergangsreihen

25 1936. II. A 3. T h e r m o d y n a m ik. T h e r m o c h e m ie. 945 (Pd- u. Pt-Reihc) des period. Systems, bei denen sicli im Gegensatz zurfe-reihe u. den seltenen Erden bisher noch wenig Gesetzmäßigkeiten gefunden hatten. Der erste Teil der Arbeit beschreibt die ehem. Analysenmethoden für die Chloride u. Bromide von W u. Mo u. die Herst. der für die magnet. Messung verwandten Substanzen: WC16, WC15, WC12, MoCl5, M0CI3, WBr5, MoBr., u. MoBr3. Die Präparate werden durchweg in geschlossenen Apparaturen dargestellt. Die magnet. Unteres, wurden bei 3 Tempp. vorgenommen ( + 20, 78 u. 183 ), Diamagnetismuskorrektionen für Kationen u. Anionen wurden vorgenommen. Wie immer in ihren Arbeiten legen die Vff. der Umrechnung auf das magnet. Moment das 0-lose Curiegesetz zugrunde. Für die theoret. Auswertung der Ergebnisse (Teil 2) werden noch die magnet. Unteres, von ScnÜTH u. K lem m (C I. 675) an Re-Salzen herangezogen. Es zeigt sich dann insgesamt, daß die verschiedenen Salze mit gleicher Anzahl der Außenelektronen des positiven Ions annähernd gleichen Paramagnetismus besitzen, daß die Temp.-Abhängigkeit der Susceptibilität mit wenigen Ausnahmen durch das einfache Curiegesetz gut beschrieben wird, u. daß die gemessenen magnet. Momente mit den theoret. Werten nach Hund für freie Ionen gut übereinstimmen. Da daneben auch noch Atombindungen zur Deutung des magnet. Verli. möglich wären, wird in die theoret. Diskussion der Magnetismus von Komplexverbb. von Re, W u. Mo hinzugezogen, wie er im Danziger Institut gemessen worden ist. Das führt zu dem Ergebnis, daß sich bei geringeren Wechsehvrkgg. der paramagnet. Ionen mit der Umgebung die Ionen wie frei verhalten (Hund). Bei großer Kraftwrkg. werden die Bahnmomente festgelegt u. nur die Spins bleiben wirksam (B ose-stoner). Bei sehr starker Wechselwrkg. treten endlich Atombindungen auf. Die beiden letzteren Fälle sind bei den höheren Ubergangselementen nur bei den Komplexen verwirklicht, im Gegensatz zur Eisenreihe, wo der BoSE- STONER-Typ schon bei den einfachen Salzen vorherrschend ist. (Z. anorg. allg. Chem / Danzig-Langfuhr, Inst. f. anorg. Chemie der Techn. Hochschule.) Fah lenbrach. Zoltân Szabö, Über lonenaktivitülen des KCl und NaCl. Erweiterte Fassung der C ref. Arbeit. (Magyar ehem. Folyöirat Jan./März Szegedin [Szeged], Ungarn, Univ.-Inst. f. theoret. Physik. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) SAILER. J. Heyrovsky und 0. H. Müller, Polarographische Untersuchungen mit der Quecksilbertropfeleklrode. T eil 48. Überspannung in schwerem Wasser. (47. vgl. Ma j e r, C H ) Vff. untersuchen Lsgg. von HCl, KCl, KOH u. Tetramethylammoniumchlorid in schwerem W. von 3 99,2% D 20 polarograph. mittels der Hg- Tropfelektrode. Es zeigt sich kein Unterschied zwischen den D20-Lsgg. u. entsprechenden H 20-Lsgg. 1. in dem b log -Glied der TAFELschen Gleichung; 2. in den Oscillationen des Stromes, die durch Oberflächenänderungen des Hg-Tropfens verursacht werden; 3. in der katalyt. Herabsetzung der Überspannung durch Spuren von Chinon; 4. in den durch Abscheidung des Alkalimetalls verursachten Strömen; 5. in der Red. des atmosphär. 0 2; 6. in der depolarisierenden Wrkg. der OH-Ionen u. 7. in der Elektrored. der Maleinsäure. Andererseits sind die Wendepunkte oder die Potentiale der halben Welle, die den Prozeß der Elektrored. charakterisieren, für die Überspannung des D2 in 99,2 /0D 20 um Millivolt negativer als für die Überspannung des H 2 in H.O bei sehr verd. HCl-Lsgg. Bei den Stromspannungskurven zeigt die Gestalt der Maxima, die durch sekundäre katalyt. Prozesse an der Tropfelektrode verursacht werden, große Verschiedenheiten. (Coll. Trav. chim. Tchécoslovaquie Prag, Karls-Univ., Pliysikal.-Chem. Inst.) G a e d e. Panta S. Tutundziö, Gleichzeitige kathodische und anodische Gleichslrompolarisation der Arbeitselektroden. I. Arbeitskathoden aus Platin, Palladium und Gold. (Bull. Soc. chim. Royaume Yougoslavie [jugoslaw.: Glassnik chemisskog Druschtwa Kralewine Jugosslawije] [Orig.: serb.; Ausz.: franz.] C ) R.K.MÜ. 0. Jessin, Überspannungstheorie und gemeinsame Entladung der Ionen. (J. physik. Chem. [russ. : Shurnal fisitscheskoi Chimii] Jekaterinburg [Swerdlowsk]. C I ) K l e v e r. A 3. T herm odynam ik. Therm ochem ie. 1. R. Kritsehewski und Ja. S. Kasamowski, Zur Thermodynamik des Gleichgewichtes Gas-Lösung des Gases in den Flüssigkeiten. (Vgl. C II- 12.) Es wird eine thermodynam. Gleichung abgeleitet: lg /2/iV2 = lg k + V., P /2,303- R T (e s bedeutet: /2 Fugazität, N 2 Molenbruch, k H E N R Y s c h e Konstante, V2 partiales Mol.-Vol. des Gases, P Gesamtdruck), mit deren Hilfe die Löslichkeit wl. Gase in Lösungsmm.

26 946 A 3. T h e r m o d y n a m ik. T h e r m o c h e m ie II. mit geringer Dampfspannung, sowie partiale Mol.-Voll, der Gase in der Lsg. u. die Fugazitäten reiner Gase u. ihrer Gemische aus der Löslichkeit berechnet werden können. Die Gleichung ist an Beispielen der Löslichkeit von N 2 u. H 2 im W. bei Tempp. von u. unter Drucken bis 1000 at auf ihre Anwendbarkeit geprüft worden. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Chimii] Moskau, Mendelejew-Inst. f. chem. Technologie.) GERASSIMOFF. M. Lurie und N. Michailoff, Verdampfung aus freier Wasseroberfläche. Die Gesetzmäßigkeiten bei der Verdampfung von freien W.-Oberflächen können nur experimentell ermittelt werden. Ein App. zur Best. der Abhängigkeit der Verdampfungsgeschwindigkeit von der Temp., der Strömungsgeschwindigkeit u. -richtung des trocknenden Luftstromes wird beschrieben. Bei parallel zur W.-Oberfläche bewegtem Luftstrom ist die maximale Luftgeschwindigkeit, bei der keine W.-Tröpfchen mehr mitgeführt werden, 8 9 m/sek. Für alle untersuchten Lufttempp. ( ) ist die psychrometr. gemessene, relative Luftfeuchtigkeit nahezu gleich der gravimetr. gemessenen, das Psychrometer kann also auch oberhalb 100 mit den gleichen Koeff. benutzt werden. Die Abhängigkeit der Verdampfungsgeschwindigkeit von der Luftgeschwindigkeit bzw. Lufttemp. bei konstanter absol. Luftfeuchtigkeit kann in erster N äherung als linear betrachtet werden. Der Einfluß der Lufttemp. bzw. -Sättigung kann als ein sog. Trocknungspotential berücksichtigt werden. Die Verdampfungsgeschwindigkeit ist vom Trocknungspotential ebenfalls linear abhängig; sie ist bei senkrechtem Luftstrom doppelt so groß wie bei parallelem. Extrapolation über die experimentell gegebenen Grenzen hinaus, besonders auf Luftgescliwindigkeit Null, ist nicht zulässig. (Ind. Engng. Chem März Moskau, U. S. S. R., Wärmetechn. Inst.) BANSE. J. Hirschfelder, H. Eyring und N. Rosen, Berechnung der Energie des Moleküls H3. Für das bei Rkk. vom Typus D + H 2 ->- DHH ->- DH + H, sowie bei der p,o-h2-umwandlung als Zwischenverb, auftretende dreiatomige Mol. wird die potentielle Energie unter Zugrundelegung einer linear-symm. Gestalt nach der Variationsmethode mit H-ähnlichen 1 s-atombahnfunktionen für verschiedene Werte der effektiven Ladung, sowie der polaren u. homöopolaren Anteile der Eigenfunktion berechnet. Die Aktivierungsenergie der Rk. H + H 2 ->- H 2 + H wird jeweils mit demselben Näherungstypus für H 2 u. H 3 berechnet. Die hierbei auftretenden 3-Zentren- Integrale für die Abstoßungskräfte zwischen Elektronenpaaren werden mit Hilfe von unendlichen Reihen in ellipt. Koordinaten explizit berechnet. Mit dem von H e i t l e r u. L o n d o n angegebenen Typus der Eigenfunktion ergibt sich jene Energie zu 19,07 kcal; bei Berücksichtigung der polaren Zustände folgen 13,63 kcal; mit dem von W a n g benutzten Eigenfunktionstypus ergeben sich dagegen 30,78 kcal oder, bei Hinzunahme der polaren Zustände, 25,15 kcal, während der experimentelle Wert ca. 7 kcal beträgt. (J. chem. Physics Febr Prineeton, Univ., Fbick Chem. Lab. and Inst, f. advanced Study.) Z e i s e. J. Hirschfelder, H. Eyring und N. Rosen, Berechnung der Energie des Ions H3+. Nach denselben Methoden wie für H 3 (vgl. vorst. Ref.) wird die potentielle Energie für das als linear-symm. angenommene Ion H3+ berechnet, das wahrscheinlich bei folgenden Sekundärprozessen auftritt: H2 + H 2+ ->- H + H3+; H2 + H+->- H3+ ; H + H +->- H3+, von denen der erste gewöhnlich die größte Bedeutung hat. Im Gegensatz zum H 3 ergeben sich die tiefsten Zustände für H 3+ in den Elektroneneigenfunktionen als symm. bzgl. einer Vertauschung der beiden Atome an den Enden. Die Energiewerte im Potentialminimum (kcal/mol) u. die entsprechenden Abstände benachbarter Atome (in BoHRschen Bahnradien als Einheiten) berechnen sich in der Näherung von H e i t l e r - L o n d o n zu 91,92 bei r = 2,00 bzw. bei Berücksichtigung der polaren Zustände zu 108,64 bei demselben Abstand, dagegen in der Näherung von W a n g zu 130,89 bei r 1,55 bzw. bei Berücksichtigung der polaren Zustände zu 155,35 bei r = 1,52. Die Bindungsenergie eines Protons an H 2 ergibt sich nach der Variationsmethode größer als 46,8 kcal/mol. Wenn dieselbe Näherung AVang + polare Zustände für H 2 u. H 3+ benutzt wird, ergibt sich jene Energie zu 63,11 kcal/mol. Die Rk. H2 + H,+ -y H + H3+ kann hiernach exotherm oder höchstens schwach endotherm verlaufen. (J. chem. Physics Febr Prineeton, Univ., F r i c k Chem. Lab. and Inst. f. advanced Study.) Z e i s e. John W. Bertetti und Warren L. McCabe, Spezifische Wärmen von Natriumhydroxydlösungen. In einem adiabat. arbeitenden Calorimeter mit elektr. Heizung bestimmen Vff. die spezif. Wärmen von wss. NaOH-Lsgg. von 4,08 51,15 Gewichts-%

27 1936. II. A.t. K o l l o id c h e m ie. C a p il l a r c h e m ie. 947 NaOH im Temp.-Bereich von 3,1 88,5. Best. des W.-Wertes elektr. mit W. als Calorimeterfl. Temp.-Messung mit 24 Thermoelementen. Die Meßergebnisse werden in B. t. u./lb./ F tabelliert u. mit denen anderer Autoren verglichen. Oberhalb 140 F sind die spezif. Wärmen prakt. unabhängig von der Temp. Der Temp.-Koeff. in der Nähe von 32 F ist sehr groß u. ändert sich stark mit der Temp. (Ind. Engng. Chem März Ann Arbor, Michigan, Univ. of Michigan.) B a n s e. A^. K o llo id c h e m ie. C a p illa r c h e m le. N. Fuchs und N. Oschman, Über die Bildung von Aerosolen. I- Methodik. Schwcfelsäurenebel. Vff. arbeiten eine Methode zur Herst. von Aerosolen u. zur Unters, ihrer Bldg. aus, die in schnellem Vermischen zweier Luftströme, die die Aerosole bildenden Substanzen enthalten, u. nachfolgendem schnellem Verd. der Aerosole zwecks Verhinderung der Koagulation besteht. Aus S 0 3- u. H20-Dämpfen wird auf diese Weise ein amikroskop. Schwefelsäurenebel erhalten, dessen partielle Konz. u. Dispersität gut reproduzierbar sind, was mit den üblichen Methoden der Aerosolherst. nicht erreicht werden kann. Der Radius der Nebeltröpfchen wird aus der partiellen u. Gewichtskonz. bestimmt u. ist von der Größenordnung 1,2 bis 1, cm. Vff. halten diese Nebel für sehr isodispers. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Cliimii] Moskau, Karpow-Inst. f. phys. Chemie.) G e r a s s im o f f. N. A. Bach und N. A. Balaschowa, Elektrochemie von Platinsolen. I. Herstellung der Sole. Durch Zerstäubung von Pt im elektr. Bogen in sehr reinem W. (x = 0,2 bis 0, i2_1 cm-1 ) in H 2- oder 0 2-Atmosphäre werden Pt-Sole erhalten, deren elektr. Leitfähigkeit ermittelt wird. Die elektr. Leitfähigkeit der in der 0 2-Atmosphäre hergestellten Sole ist nicht größer als die Leitfähigkeit des benutzten W., während die in der H2-Atmosphäre entstandenen, sehr beständigen Sole je nachdem, ob für den elektr. Bogen Gleich- oder Wechselstrom verwendet wurde, Leitfähigkeiten von 1 bis 1, bzw. 0,7-0, ß -1 cm-1 aufweisen. Die Leitfähigkeit der von P e n n y - CUICK (vgl. C I. 307) in der Luftatmosphäre erhaltenen Pt-Sole übersteigt die Leitfähigkeit des benutzten W. um das fache; diese Leitfähigkeitserhöhung schreiben Vff. einer Bldg. von Fremdelektrolyten u. nicht von H2Pt(OH)6 zu. Der verschiedenen Leitfähigkeit u. Beständigkeit der Pt-Sole, je nach den Bedingungen ihrer Herst., wird eine Erklärung durch Red.-, Oxydations- u. Adsorptionseffekte während der Herst. gegeben. An 0 2- u. H 2-Pt-Solen wird die Adsorption der H 2S 0 4 beobachtet u. festgestellt, daß die Sole sich wie platinierte Pt-Elektroden verhalten, indem sie sich bei wechselnder Sättigung mit 0 2 u. H 2 umladen. Ferner werden vorläufige kataphoret. Messungen durchgeführt; es ergibt sich, daß die H2-Pt-Sole negativ geladen sind u. daß sie eine kataphoret. Geschwindigkeit von 3 4 [i/sek. bei 1 V/cm aufweisen. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Chimii] bis Moskau, Karpow-Inst. f. phys. Chemie.) G e r a s s im o f f. A. I. Baibajew und W. A. Kargin, Elektrochemische Eigenschaften von hochgereinigten Kieselsäuregelen. Inhaltlich ident, mit dem von Vff. stammenden Teil der C I ref. Arbeit. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Chimii] Moskau, Karpow-Inst f. phys. Chemie.) G e r a s s im o f f. M. O. Charmandarjan und Je. L. Kopeliowitsch, Der Einfluß des Koagulationsund Aktivierungsmediums auf die Eigenschaften von Silicagelen. (Vgl. C I ) Das Koagulationsmedium u. die Bedingungen der Bearbeitung sind von großem Einfluß auf das Sorptionsvermögen von Silicagelen. Vff. untersuchen die Adsorption von verschieden konz. Benzoldämpfen an sauren, neutralen u. bas. Silicagelen mittels der DüBiNiNschen Vorr. u. folgern an Hand der erhaltenen Isothermen, daß bas. Gele, trotz der maximalen Porosität, das geringste Adsorptionsvermögen besitzen, während saure Gele am stärksten adsorbieren. Entsprechende Resultate werden für die Effektivität des Adsorptionsprozesses erhalten. Eine vorherige Bearbeitung der Gele mit NH3 bzw. HCl ergibt folgendes. Die Effektivität nimmt bei den sauren Gelen nach der Behandlung mit NH3 stark ab, bei den neutralen Gelen verändert sie sich hierbei nicht. Die Behandlung der bas. u. neutralen Gele mit HCl erhöht deren Adsorptionsvermögen u. die Effektivität sehr stark. Diese Erscheinungen beruhen auf einer Porenvergrößerung (u. Erniedrigung des Adsorptionsvermögens) durch NH3 bzw. Porenverkleinerung (u. Erhöhung des Adsorptionsvermögens) durch HCl; die Einw. der Reagenzien auf die verschiedenen Gele ist jedoch selektiv, was auf die verschiedene Oberflächennatur bei den sauren, neutralen u. bas. Gelen schließen läßt. Die Adsorption einiger Farbstoffe ist je nach dem Gel verschieden, so bevorzugen

28 948 A 4. K o l l o id c h e m ie. C a p il l a r c h e m ie II. saure Gele bas. Farbstoffe u. bas. Gele saure Farbstoffe. Vff. vermuten, daß auf der Oberfläche saurer u. bas. Silicagele gleichzeitig positive u. negative Ladungen anwesend sind, von denen die eine Art stets über wiegt. Die genaue Deutung der gefundenen Phänomene kann jedoch erst auf Grund von Unterss. der Kataphorese u. der Adsorption von Elektrolyten erfolgen. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Chimii] Ukrain. Inst. f. ang. phys. Chemie.) G e r a s s im o f f. * W- S. Wesselowski und I. A. Sseljajew, Der Einfluß der Oberflächenspannung der intermicdlaren Flüssigkeit auf die Strukturbildung von Silicagel. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Chimii] Moskau, Inst. f. ang. Mineralogie. C I ) G e r a s s im o f f. C. C. Patel, K. V. Desai und S. M. Mehta, Die Methoden zur Messung der Oberflächenspannung. Vff. geben eine Übersicht über die Methoden zur Best. der Oberflächenspannung von Fll. u. beschreiben ferner eine Reihe von Verbesserungen der von F e r g u s o n (vgl. C II. 2159) angegebenen Methode. Mit dieser Methode werden Messungen der Oberflächenspannung von W. u. von Bzl. bei 15 u. 30 u. von verschieden konz. CaCL-Lsgg. durchgeführt. (J. Univ. Bombay Bombay, Physical and Inorgan. Chem. Departm., Koyal Inst, of Science.) J u z a. Guilford L. Mack, Die Bestimmung von Kontaktwinkdn aus Messungen der Dimensionen von kleinen Blasen und Tropfen. I. Die Kugelsegmentmethode für spitze Winkel. Es wird auf die Vorteile hingewiesen, die das Arbeiten mit kleinen Tropfen bei der Kontaktwinkelbest, bietet; vor allem ist es möglich, auf diese Weise auch feste Oberflächen von sehr geringer Ausdehnung zu vermessen. Die Tropfen, die man aus einer dünnen Capillare auf die feste Oberfläche austropfen läßt, befinden sich in einer mit dem Dampf der betreffenden Fl. gesätt. Atmosphäre u. werden mkr. beobachtet. Es wird ferner eine Gleichung abgeleitet, mit der der Einfluß der Gravitation auf die Tropfengröße ausgeschaltet werden kann. Die Methode wird mit anderen ausgearbeiteten Methoden in folgenden Fällen geprüft: W. an Azobenzol, Seifenlsg. an Paraffin u. W. an Apfelwachs. (J. physic. Chem Febr New York, Division of Chem., State Agricultural Exp. Station, Geneva.) J u z a. Guilford L. Mack und Dorothy A. Lee, Die Bestimmung von Kontaktwinkeln aus Messungen der Dimensionen von kleinen Blasen und Tropfen. II. Die Tropfenmethode für stumpfe Winkel. Vff. beschreiben eine Methode zur Best. von stumpfen Kontaktwinkeln aus Messungen der Dimensionen von sehr kleinen Blasen unter einer Platte. Die benötigten Dimensionen der Blasen sind: die vertikale Höhe, der horizontale Radius u. der Krümmungsradius im Scheitel der gekrümmten Fläche. Bei dieser Methode wird gegenüber der direkten Vermessung das mehr oder weniger willkürliche Anlegen der Tangente vermieden. Die Methode ist auch für Tropfen anwendbar. (J. physic. Chem Febr New York, Division of Chem., State Agricultural Exp. Station, Geneva.) J u z a. K. N. Ssamochwalow und N. A. Geld (Held), Untersuchung der Benetzung der Mineralien: Quarz, Calcit und Gips durch geschmolzenen Schwefel. Der Randwinkel (&) für das System: Mineral-W.-S wird für Gips, Halbhydrat, Calcit u. Quarz bei 120 u. 140 gemessen. Während reiner S (K a h l b a u m ) frischen Gips (& = 0 8 ) u. Quarz ( t? = 0 10 ) nicht benetzt, wird Halbhydrat etwas besser (t> = 54 ) u. Calcit am stärksten (& = 24 ) benetzt. S mit 1 % Bitumen benetzt dagegen auch Quarz sehr gut ( &= 81 ). In Luft bzw. W.-Dampf werden alle genannten Stoffe gut benetzt. Wird S bei 120 in Luft auf die Mineralien aufgebracht, u. dann in W. derselben Temp. überführt, so nimmt er bei Quarz u. Gips nach einer gewissen Zeit den diesem System zustehenden Randwinkel an. Auf Calcit wird dagegen sofort nach dem Schmelzen & = 120, u. dieser Wert wird beibehalten (Hysteresis). Zusatz von 1,5% Wasserglas, 1,5% Soda oder 0,05% Eichengerbbrühe setzt bei Halbhydrat # herab. Bei Calcit u. Quarz zeigt nur Wasserglas Einw. Die Wrkg. dieser Zusätze wird zu erklären versucht. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] Leningrad, Inst. f. mechan. Aufbereitung, Labor, f. physikal. Chemie.) B a y e r. H. L. White, Betty Monaghan und Frank Urban, Strömungspotentiale und Oberflächenleitfähigkeiten in kleinen Capillaren. Es werden mit der von den Vff. beschriebenen Methode (vgl. C H. 28) Strömungspotential u. Leitfähigkeit von mehreren KCl-Lsgg. (0 0,01-n.) in Capillaren von 0,333 bis 0,004 mm Durchmesser be- *) Parachor organ. Verbb. vgl. S. 952.

29 1936. II. B. A norgan ische C h em ie. 949 stimmt. Das Strömungspotential fällt, wie von den Vff. schon früher festgestellt, mit abnehmendem Capillarendurchmesser ab, entsprechend einer durch Oberflächenleitfähigkeit vergrößerten Leitfähigkeit der Capillaren. Messungen der zeitlichen Abhängigkeit des Strömungspotentials lassen ein Absinken erkennen. (J. physic. Chem Febr ) J u z a. K. Asstachow und M. Ssusdalzewa, Elektrokinetisches Potential in nichtwässerigen AgBr-Solen und die 1 onenadsorption. Durch Messung der kataphoret. Geschwindigkeit im U-förmigen App. nach B u r t o n werden die elektrokinet. Potentiale in kolloiden AgBr-Lsgg. in niehtwss. Medien in Anwesenheit von Br'-Ionen verschiedener Konzz. experimentell ermittelt u. die Abhängigkeit des elektrokinet. Potentials von der Gesamtkonz. des Elektrolyten wird bestätigt. Auf Grund der Theorie der diffusen Schichten wird eine Gleichung aufgestellt, gemäß der die elektr. Ladung u. die Ionenadsorption pro qcm der Oberfläche von AgBr-Krystallen berechnet werden. Unter der Annahme der Gültigkeit der Beziehung von St e r n für Kolloidteilchen u. der Adsorption nur von Br'-Ionen wird gezeigt, daß die Gleichung von L a n g m ü IR auf die Adsorption der Br'-Ionen am AgBr-Ionengitter nicht anwendbar ist. Aus Berechnungen geht hervor, daß die adsorbierte lonenschicht monomolekular ist u. daß bei einer Br'-Ionenkonz. von Mol/Liter die Adsorption nur an dem hundertsten Teil der adsorptionsfähigen Fläche erfolgt. (J. physik. Chem. [russ.: Shurnal fisitscheskoi Chimii] bis ) G e r a s s im o f f. Raymond Amiot, Die Adsorption binärer Mischungen von Essigsäure und einigen Alkoholen in wässerigen Lösungen. In Fortsetzung früherer Untcrss. (vgl. C II. 3738) verfolgt Vf. die Adsorption an Kohle in wss. Lsgg. von Essigsäure u. Alkoholen der Fettsäurereihe, Die Feststellung der Änderung erfolgte refraktometr., die Ergebnisse dieser u. früherer Messungen lassen sich wie folgt zusammenfassen : Jeder der beiden anwesenden Stoffe wird, bei gleicher Konz., weniger stark adsorbiert als wenn er allein in Lsg. vorhanden ist. Die Größenordnung der Adsorbierbarkeit der verschiedenen untersuchten Alkohole ist unabhängig von der Säurekonz. Die Ggw. eines Alkohols bedingt eine Verminderung der Adsorption der Essigsäure, die um so größer ist, je stärker adsorbierbar der reine Alkohol ist. Die Ggw. von Essigsäure vermindert in gleicher Weise die Adsorption der verschiedenen Alkohole u. zwar umso stärker, je weniger adsorbierbar der betreffende reine Alkohol ist. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei Juni 1936.) W e i b k e. W. W. Barkas, Holz-Wasser-Beziehungen: (I) Molekularadsorption mit Capillarbindung von Wasser durch Sitka- Rottanneholz. Vf. verwendet für seine Verss. fein gemahlenes Mehl einer Rottanne (Picea Sitchensis) ; dieses Mehl wurde evakuiert u. mit einer gleichfalls entgasten wss. Rohrzuckerlsg. versetzt. Die Verarmung der Lsg. an Zucker durch Adsorption an dem'holzmehl wurde interferometr. bestimmt. Vf. versucht auf Grund dieser Verss. u. auf Grund von Dampfdruckmessungen zu entscheiden, wieviel W. durch molekulare Adsorption u. wieviel durch Capillarkondcnsation gebunden wird. Es wird angenommen, daß nur die als Indicator verwendete wahre molekulare Adsorption eine Konz.-Änderung in der Lsg. bewirken kann, u. daß unter den oben angegebenen Bedingungen keine Capillarkondensation erfolgt. Die Gesamtadsorption wird durch Verss. ohne Evakuieren bestimmt, so daß durch Differenzbldg. die Menge des capillarakt. gebundenen W. erhalten werden kann. (Proc. physic. Soc / Aylesbury, Bucks., Forest Products Research Lab., Princes Risborough.) J u z a. B. Anorganische Chemie. Jar. Milbauer, Über die Löslichkeit von Schwefligsäureanhydrid in Schwefelsäure. Es wird die Löslichkeit von S 02 in konz. H2S 04 (D. 1,824) zwischen 23 u. 237 u. die von Bleikammerschwefelsäurc (D. 1,53) zwischen 25 u. 100 festgestellt. (Bull. Soc. chim. France [5] Febr Prag, Tscheeh. Polyteehn. Hochsch.) E l STN. H. Brintzinger und W. Eckardt, Thiosulfatoverbindungcn. In wss.^ Lsgg., die 2-molar in bezug auf Na2S20 3 u. 0,1-molar in bezug auf Ag", Cu", TI', Mn", F e", Co, Ni", Zn" u. Cd" waren, u. bei denen das überschüssige Na2S20 3 zugleich als Fremdelektrolvt diente, damit die zu bestimmenden komplexen Thiosulfatoionen elektrostat. unabhängig von ihren zugehörigen Kationen durch die Membran diffundieren konnten, wurden die Dialysenkoeffizienten der Thiosulfatoionen bestimmt. Die spezif. Oberfläche war 1, das Vol. der zu dialysierenden Fl. 35 ccm, das der Außenfl ccm.

30 950 B. A norgan ische C h e m ie II. Außen- u. Innenfl. wurden dauernd gerührt, u. die Bestst. wurden bei 18 nach 1/ 2, 1- u. lv 2-std. Dialysieren je 2-mal vorgenommen unter Bezugnahme auf das Cr04-Ion mit M = 118. Die Ergebnisse zeigten keinen Gang, es lagen also einheitliche Ionen vor. Nach den Bestst. der Metalllconzz. ergaben sich unter diesen Bedingungen die folgenden lonengcwichte: Thiosulfatoargentaation 442, Thiosulfatocupraation 354, Thiosulfatotliallaation 624, Thiosulfatomanganoation 386, Thiosulfatoferroation 406, Thiosulfatocobaltoation 392, Thiosulfatonickeloation 391, Tliiosulfatozinkoation 413, Thiosulfatocadmoation 461. Bei ihrem Vergleich mit den Gewichten möglicher Thiosulfatometallionen können die komplexen Ionen als [Ag2(S20 3),]2_, [Cu,(S.,0,),]2-, [TL(S20 1),]2_', [Mn(S20 3)3]'1_, [Fe(S20 3)3]4_, [Co(S20 3)3]4~, [Ni(S20 3)3] -, [Zn(S20 3)3]4~ u. [Cd- (S 03)3] ~ oder im Falle der 2-wertigen Metalle auch als zweischalige Komplexe [{Mn(H20)J(S20 3)2]2-, [{Fe(H20)J(S20 3)2]2-, [{Co(H20)J(S20 3)2]2-, [{Ni(H20 )J - (S20 3)2]2-, [{Zn(H20) }(S20 3)2]2- u. [{Cd(H20)J(S20 3)2]2- formuliert werden. Im Einklang mit der großen Beständigkeit der Verbb. u. damit, daß bei Zugabe von Na2S20 3- Lsg. zu Nickel- u. Kobaltsalzlsgg. starke Änderungen des Absorptionsspektrums festzustellen sind, wird den einkernigen Trithiosulfatometallionen die größere Wahrscheinlichkeit zugeschrieben. Über Verss. bei variierenden Thiosulfatkonzz. wird demnächst berichtet. (Z. anorg. allg. Chem / Jena, Anorgan. Abt. d. Chem. Lab. d. Univ.) E l s t n e r. J. Janickis und H. Gutmanaite, Über den Zustand seleniger Salze des Natriums, Kaliums und Ammoniums in wässeriger Lösung. Vff. bestimmen die Gefrierpunktstempp. wss. Lsgg. selenigsaurer Salze des Na, K u. NH4 bis zu den kryohydrat. Punkten u. stellen die vollständigen Löslichkeitsdiagramme auf. Außerdem werden die Leitfähigkeiten 0,0002- bis 2-molarer Lsgg. dieser Salze ermittelt. Aus den Verss. ergibt sich, daß die n. Selenite sich wie ternäre Elektrolyte verhalten. Die Biselenite des Na u. des K dissoziieren in konz. u. mäßig verd. wss. Lsgg. nach MHSe03 ^ M' + H Se03' (I), bei großen Verdünnungen tritt noch das Gleichgewicht HSe03' =?*= II' + Se03" (II) hinzu. Das Ammoniumpyroselenit, das sich den Pyrosulfiten ähnlich verhält u. nicht als saures Salz auskrystallisiert (vgl. J a n i c k i s, C II. 2057), ist in verd. Lsgg. prakt. vollständig nach (NH4)2Se II20 2NH4H Se03 (HI) zu Biselenit hydratisiert, welches darin der Dissoziation nach den oberen Gleichungen unterliegt. Das Gleichgewicht (III) scheint in konz. u. besonders in nahezu gesätt. Lsgg. stark nach links verschoben zu werden. Die Tetraselenite verhalten sich in wss. Lsg. nach MH3(Se03)2 M + [HSe03-H2Se03]/ ^ M* + HSe03' + H2Se03. In verd. Lsgg. sind diese Salze vollständig in die Ionen der Biselenite u. in freie selenige Säure gespalten. (Z. anorg. allg. Chem / Kowno [Kaunas], Physikal.-Chem. Lab. d. Univ.) _ E. Montignie, Einwirkung von Arsentrichlorid' auf die Elemente. AsCl3 reagiert bei 15,20 nicht mit S, Bi, Al, greift bei dieser Temp. aber die Metalle Se, Te, Pb, Au u. Ag an. Es entstehen dabei Se2Cl2, TeCl4, PbCl2, AuCl3 u. Ag3-AsCl3; das letztere wird durch H N 03 nach Ag3-AsCI3 + 3H N 03 ->- 3AgCl + H3As04 + NO + 2N 02 zers. (Bull. Soc. chim. France [5] Febr Tourcoing, 112, rue de Dunkerque.) E l s t n e r. Nirmalendunath Ray, Fluoberyllate und ihre Analogie mit Sulfaten. IV. Doppelsalze mit Rubidium- und Cäsiumfluoberyllaten. (III. vgl. C II ) Vf. stellt die Doppelsalze I NiBeF4 Rb BeF4 6H20, II CoBeF4-Rb2BeF4-6H 20, IU ZnBeF - Rb2BeF4 6H20, IV CuBeF4 Rb2BeF4, V CdBeF4 Rb2BeF4 6H,0, VI FeBeF4 Rb2BeF4 6H20 u. VII NiBeF4 Cs2BeF4 6H20 dar. Die Salze sind Analoga der von L o c k e u. T u t t o n (vgl. J. chem. Soc. London 6 3 [1893]. 414) untersuchten Doppelsulfate. Sie sind mit den entsprechenden Doppelsulfaten isomorph, u. die aus den D.D. berechneten Molekularvolumina stimmen mit denen der Doppelsulfate überein. Beim Erhitzen können die Salze entwässert werden. VI ist sehr unbeständig. (Z. anorg. allg. Chem / Rajshahi [Bengal], India, Governm. Coll.) E l st N. Nirmalendunath Ray, Fluoberyllate und ihre Analogie mit Sulfaten. V. Doppelsalze mit Thallofluoberyllaten. (IV. vgl. vorst. Ref.) Mit den 6-Hydraten der entsprechenden Doppelsulfate u. auch mit den bereits beschriebenen Doppelfluorberyllaten isomorph sind auch: I NiBeF4-Tl2BeF4-6H 20, II CoFeF4-Tl2BeF4-6H 20, III CuBeF4 Tl2BeF4-6H 20, IV ZnBeF4-Tl2BeF4-6H 20, V CdBeF4-Tl2BeF4. Auch hier haben die aus den bestimmten D.D. berechneten Molekularvolumina dieselbe Größenordnung wie bei den Doppelsulfaten. (Z. anorg. allg. Chem / Rajshahi [Bengal], India, Governm. Coll.) E l s t n e r.

31 1936. II. C. Min eralo g isch e und geologische Ch e m ie. 951 Ed. Justin-Mueller, Über die Umsetzung des Natriumnitroprussids in Preußischblau. Inhaltlich ident, mit der C II. 343 referierten Arbeit. (Rev. gen. Teinture, Impress., Blanchiment, Appret Eebr ) E c k s t e in. J. V. Dubsky und E. Krametz, Unlösliche Metalhiitroprussidsalze. Es werden die Salze I Ee"[Fc"'(CN)5NO]-6 H 0, schokoladenbraun, II Cd(Fe(CN)6NO] 2 H20, rosa-orange, III Zn[Fe(CN)5N O]-3 H,0, fleischfarbig, IV Co[Fe(CN)5N O ]-472 ELO, rosa, V Hg[Fe(CN)5NO] V2 H20, weiß, VI Hg2[Fe(CN)5NO] 2 H20, weiß, Ag2[Fe(CN)5 NO], weiß, dargestellt u. beschrieben. Auch in Ggw. von Antipyrin entstehen nur diese Salze, ohne daß das Antipyrin angelagert wird. (Publ. Fae. Sei. Univ. Masaryk Nr ) E l s t n b r. J. V. Dubsky, E. Krametz und J. Trtilek, Reaktion der Ferrisalze mit Pyramidon in Gegenwart komplexer Cyanide des Eisens. In wss. Lsgg. reduziert Pyramidon die Fe "-Salze zu Fe"-Salzen, u. beim weiteren Einwirken des Nitroprussids bildet sich Fe"[Fe'"(CN)5NO] (vgl. vorst. Ref.) Bei der Rk. mit Prussinitrit bzw. Prussiammonium bilden sich dem Turnbullblau entsprechende blaue N d..: Fe3"[Fe"*(CN)5N 0 2]2 bzw. Fe"[Fe"'(CN)5NH3]. Prussoammonium u. Prussonitrit bilden dem Berlinerblau entsprechende blaue Ndd.: Fe "[Fe"(CN)5NH3] bzw. Fei [Fe"(CN)5N 0 2]3. Nur das KSCN gibt mit Fe'"-Salzen in Ggw. von Pyramidon purpurrote Ndd., die schwierig in einheitlicher Form zu fassen sind. Beschrieben wird der Komplex 2Fe(SCN)3 3Pyramidon. (Publ. Fac. Sei. Univ. Masaryk Nr Brünn [Brno], Masaryk-Univ.) E l s t n e r. C. Mineralogische und geologische Ciiemie. Romolo Deaglio, Photoelektrischer Effekt bei natürlichen Einkrystallen von Rotkupfererz. Entspricht im wesentlichen der C I referierten Arbeit. (Atti R. Accad. Sei. Torino [Classe Sei. fisich. mat. nat.] 70. I Turin, Teelm. Hochsch., Lab. f. Exp.-Physik.) R. K. MÜLLER. Fr. Saueressig, Neu erschlossene Bodenschätze im Kaukasus. Schilderung der Lage, der Mächtigkeit u. der Art der Erze der Pb- u. Zn-Lagerstätte Elbrus, der Lagerstätte von Donifars u. der polymetall. Lagerstätte von Burron. (Montan. Rdsch. 28. Nr. 11. Nach eig. Zähl / Graz.) G o l d b a c h. Adolphe Lepape und Georges Colange, Ileliumgehalt der Stratosphäre und der Luft an der Erdoberfläche. Im Anschluß an die Arbeit von P a n e t h u. G l ü c k a u f (C I. 4411) werden als Ergänzung von den Vff. Schätzungen über den He-Ne- Geh. in der Luft am Erdboden u. in der Stratosphäre mitgeteilt. Wird die Luft an der Erdoberfläche an verschiedenen Plätzen der Erde u. mit genau den gleichen Apparaturen beobachtet, so scheint der He-Ne-Betrag an der Erdoberfläche konstanter als in der Stratosphäre zu sein. (Nature, London / Paris, Ecole Polytechnique.) G. S ch m id t. Heinrich Mache und Georg Markstein, Über die Abgabe von Emanation an fließendes Wasser aus radiumhaltigem Oestein. Wegen des geringen Okklusionsvermögens der Gesteine für indifferente Gase wird angenommen, daß die aus der Oberflächeneinheit des Gesteins in der Zeiteinheit in das Quellwasser eintretende Emanationsmenge von der im W. vorhandenen Emanationskonz. u. von der W.-Temp. unabhängig ist. Zur Prüfung dieser Annahme wird eine künstliche radioakt. Quelle verwendet, die im wesentlichen aus einem mit Pecherzkörnern gefüllten Glasrohr mit etwa 1 m Länge, welches mit konstanter Strömungsgeschwindigkeit von W. durchflossen wurde, bestand. Zur Messung des Em-Geli. diente eine mit einem WuLFschen Zweifadenelektrometer ausgerüstete Topfkammer. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß die in der Zeiteinheit an das W. abgegebene Emanationsmenge bei allen Tempp. u. zu jedem Zeitpunkt von der pro Min. ausfließenden W.-Menge unabhängig ist. Die Abhängigkeit der abgegebenen Em-Menge von der vom Beginn des Vers. an verstrichenen Zeit bei verschiedenen Tempp. wird für die Korngröße 2 3 mm graph. dargestellt. Zu Beginn wird starke Temp.-Abhängigkeit festgestellt, doch sinken die Werte während der ersten Min. um so stärker ab, je höher die Temp. ist. Später erfolgt das Absinken langsamer u. bei allen Tempp. annähernd gleich, so daß der dann noch bestehende geringere Temp.-Einfluß erhalten bleibt. Für die anderen Korngrößen verlaufen die Kurven ähnlich. Der Einfluß der Korngröße zeigt sich hauptsächlich zu Beginn, wo die Temp.-Abhängigkeit mit wachsender Korngröße beträchtlich zunimmt.

32 952 D. O r g a n. C h e m ie. D,. A l l g. u. t h e o r. o k q a n. C h e m ie (S.-B. Akad. Wiss. Wien. Abt. II a Wien, Techn. Hochschule.) G. Schm idt. Paolo Vinassa De Regny, Nozioni fondamentali introduttive alla gcochimica. 2* ed. Pavia: tip. gin, Cooperativa (31 S.) 8. D. Organische Chemie. D r Allgem eine und theoretische organische Chemie; Linus Pauling, L. 0. Brockway und J. Y. Beach, Die Abhängigkeit des Kernabstandes von der Resonanz zwischen einfacher und Doppelbindung. Auf Grund der früheren Folgerung Paulin gs (C I. 723), daß die Resonanz zwischen einigen Bindungsstrukturen einer Substanz (z. B. Bzl.) zu einem Kernabstand führt, der nahezu mit dem kleinsten Kernabstand jener Strukturen übereinstimmt, konstruieren die Vff. eine Funktion, die die Abhängigkeit des Kernabstandes vom Anteil der Doppelbindung bei der Resonanz zwischen dieser u. der einfachen Bindung darstellt. Hierzu wird der Kernabstand für reine C C-Bindung (Diamant, aliphat. Verbb.) von 1,54 A, für 50 /o C=C-Bindiing (C6H 0) von 1,39 A, für 33,33% C=C-Bindung (Graphit) von 1,42 A u. für reine C=C-Bindung von 1,38 A gegen den jeweiligen C=C-Anteil graph. aufgetragen u. eine stetige Kurve durch die so entstehenden 4 Punkte gelegt. Diese Kurve zeigt zwischen den beiden Punkten, die dem Graphit u. Diamant entsprechen, den steilsten Anstieg, während sie zwischen den beiden Punkten, die 50 bzw. 100% C = C entsprechen (letzteres z. B. für C2H.,) fast horizontal verläuft. Im ersten Bereich liefert die Kurve quantitative Auskunft über die Elcktronenstruktur der in Resonanz stehenden Moll., sofern für letztere die Kemabstände bekannt sind. Die Kurve kann mit Hilfe der von Pau lin g (I. c.) berechneten Abstände (Tabelle der kovalenten Radien) für reine Einfach- bzw. Doppelbindung auch auf andere Bindungen übertragen werden. Dies wird für einige C 0 - u. N O-Bindungen durchgeführt. Ferner wird auf diesem Wege der Anteil der C=C-Doppelbindung am Bindungscharakter für eine Reihe von KW-stoffen sowie für den Fall der Resonanz zwischen einer C Cl- Bindung u. einer benachbarten Doppelbindung (COCL,, CH2CHC1 usw'.) berechnet. Für letztere Fälle wird auch die Abhängigkeit des Bindungswinkels von jener Resonanz erörtert (lineare Abhängigkeit vom C Cl-Abstand). Zum Schluß werden aromat. KW-stoffe diskutiert. (J. Amer. chem. Soc Pasadena, Califom. Inst, of Technol., Gates Chem. Lab.) Ze is e. Susil Kumar Ray, Parachor und Ringstruktur. II. Die räumliche Konfiguration von Verbindungen mit Brückenringen. (I. vgl. C I ) Der Parachor P von kondensierten Systemen mit 2 gemeinsamen Ringatomen entspricht der Summe der P beider Einzelringe, weil die Form der beiden Ringe durch die Kondensation nicht verändert wird. Dagegen ist bei Verbb., deren Ringe 3 Atome gemeinsam haben, infolge der erheblichen Ablenkung der Valenzwinkel zu erwarten, daß der P von der Summe der P der Einzelringe abweicht. Messungen an einigen Cyclohexanderivv. zeigen, daß der P-Wert des Cyclohexanrings (+ 8,2 ) von dem des Benzolrings ( + 6,1) erheblich abw'eicht; Cyclohexanol u. Menthol verhalten sieh infolge Assoziation etwas abweichend. Dies spricht für eine räumliche Anordnung der Atome im Sinn der SACHSE-MoHRschen Theorie. Der P-Wert des Camphansystems beträgt ca. + 8,4 ; das Camphansystem hat also wahrscheinlich eine ähnliche spannungslose Konfiguration wie der Cyclohexanring. Ein spannungsfreier Bicyclo-[l,2,2]-heptanring (I) läßt sich nur aus der Wannenform des Cyclohexanringes konstruieren; dieses Modell erklärt zugleich die Tatsache, daß keine geometr. Isomeren des Camphers existieren. Pinen u. Campher(enol)- benzoat zeigen infolge ihrer Doppelbindungen höhere P-Werte. Auch bei Fenchon traten starke Abweichungen auf. Cyclohexan, D.33 0,7676, y33 = 23,94. Cyclohexanon, D.31 0,9385, y31 = 33, Methylcydohexanon, D.32 0,9084, y3s 30,39. Cyclohexanol, D ,9393, D.95 0,8804, y33i5 = 33,15, y98 = 25,96. Cyclohexylacetat, D32 0,9608, y31 30,42. Menthol, D.88 0,8399, D.150 0,8114, y98 = 22,54, y1!() = 18,38. Menthylacetat, D.30 0,9091, y30 27,98. Dipenten, D.33,s 0,8523, y33 5 = 27,45, D. 97 0,8021, y97 = 21,41. Campheroxim, D.13 0,9526, D.115 0,9452, y ,35, yus = 24,45. Bromcampher, D.80 1,295, D.96 1,276,y so = 31,93, yge= 3 0,19. Camphen, D. 75 0,8470, D. 95 0,8242, y75 = 23,36, y95 = 20,97. Bomylacetat, D32 0,9764, D.97 0,9219, y 32 = 29,74, yb7 = 23,37. Fenchon, D33 0,9378, D.i^ 0,8484, y33 =* 30,11,

33 II. IV A l l g e m e in e u. t h e o r e t is c h e o r g a n is c h e C h e m ie yu!t = 19,07. a-pinen, D.33 0,8582, D. 97 0,8050, = 26.13, y97 = 19,97. Gefundene u. berechnete P-Werte vgl. Original. (J. Indian ehem. Soc ) O s t e r t a g. Susil Kumar Ray, Parachor und chemische Konstitution. IV. Die Struktur der aliphatischen Diazoverbindungen. (III. vgl. C I ) Eine Entscheidung zwischen den Formeln I u. II für die aliphat. Diazoverbb. hat sich bisher nicht herbeiführen lassen. Parachorbestst. an einigen Estern der Diazoessigsäure zeigen, daß in diesen Verbb. Gleichgewichtsgemische der Formen I u. II vorliegen (vgl. auch L i n d e - MANN, C I. 2535); die P-Werte liegen bei gewöhnlicher Temp. zwischen den für N diese Formeln berechneten; sie steigen mit der I RR'C<jiT II R R 'C :N :N Temp. infolge Verschiebung des Gleichgewichts N nach der Seite von II an. Die Bldg. der Form II wird auch durch Erhöhung des Mol.-Gew. des mit der Diazoessigsäure verbundenen Alkoholradikals begünstigt. Darst. der Dia-.oessigsäureester am besten nach C u r t iu s (Ber. dtsch. ehem. Ges. 16 [1883]. 2230). Reinigung (außer beim Methylester) erfolgt trotz erheblicher Verluste am zweckmäßigsten durch Wasserdampfdest. kleiner Mengen, zuletzt wird im Vakuum dest., alle Operationen sind bei gedämpftem Licht auszuführen. Beim Auf bewahren verändern sich die Ester ziemlich rasch; die Oberflächenspannung zeigt schon nach einigen Stdn. Abweichungen. Methylester, D. 1,191, D.20 1,173, D.30 1,148, D.50 1,098, D. 80 1,040; y0 = 37,51, y80 29,72; P bei 0 207,8, bei ,6, ber. für I 207,7, für II 237,6. Äthylester, D. 1,114, D.20 1,080, D ,064, D.60 0,9891, D.»9 0,9679; y0 = 35,00, y09 = 24,13, P = 249,0 u. 261,1 (ber. 246,7 bzw. 276,6). Propylester, D.-5 0,9954, D.20 0,9688, D.60 0,9260, D.90 0,8921; y_5 = 30,15, y9022,34; P 301,3 u. 312,0 (285,7 bzw. 315,6). n-amylestir, D. 5 0,9216, D.20 0,8847, D.00 0,8497, D.98 0,8177; y _ s 27,85, yg8 20,07; P 387,6 u. 403,8 (363,7 bzw. 393,6). (J. Indian, ehem. Soc ) O s t e r t a g. W. Cule Davies und w. P. Walters, Die Konstitution einiger Additionsverbindungen tertiärer Phosphine. Vergleich der Isolierungsleichtigkeit der Verbb. von CS2 mit kernsubstituierten Aryldialkylphosphinen ergibt für die Einflüsse der Substituenten eine anomale Reihenfolge (vgl. CziMATlS, Ber. dtsch. ehem. Ges. 15 [1882]. 2014; M ic h a e lis u. S c h e n k, Liebigs Ann. Chem. 260 [1890]. 1; D a v ie s u. M o r r i s, C I. 850). Vff. haben den Einfluß von Substituenten auf die Stabilität dieser Verbb. untersucht u. dabei eine n. Reihenfolge gefunden. Die Verbb. verlieren an der Luft CS2, u. das System ist univariant, so daß bei verschiedenen Tempp. Dissoziationsdrucke gemessen u. die Stabilitäten verglichen werden können. Die empir. Stabilitätsindizes wurden folgendermaßen erhalten: Die Stabilität der CS2-Verb. von Phenyldimethylphosphin wurde als Einheit genommen; die Stabilität irgendeiner anderen Verb. wurde dann durch Vergleich der Tempp. erhalten, bei denen die Dissoziationsdrucke dieser Verb. u. der Standardverb. 50 mm betrugen. Für die untersuchten substituierten Phenyldimethylphosphine ergaben sich so die folgenden Stabilitätsindizes: p-methoxy- 1,34, p-methyl- 1,11, p-phenoxy- 0,97, p-brom- 0,92, 2,5-Dimethyl- 0,81, 2,4,6-Trimethyl- 0,55. Ferner wurden folgende Phenyldiäthylphosphine untersucht: p-dimethylamino- 1,27, p-phenoxy- 0,77, p-methyl- 0,62; unsubstituiert 0,49, p-brom- < 0,4 (diese Verb. war für diese Verss. zu unbeständig). Mit der Ausnahme, daß die CS2-Verb. von p-bromphenyldimethylphosphin einen höheren F., aber einen kleineren Stabilitätsindex besitzt als die von p-phenoxyphenyldimethylphosphin, gehen F.F. u. Stabilitätsindizes in beiden Reihen parallel. Da die Stabilität durch elektronendrückende p-substituenten (p-cii3) erhöht u. elektronensaugende p-substituenten (p-br) erniedrigt wird, erfordert die Rk. zwischen einem tertiären Phosphin u. CS2 einen Elektronenzuwachs in der Seitenkette (Angriffspunkt); das Phosphin ist das Donormolekül u. somit die Koordinationsformel R3P - f - S:C:S unmöglich. Die Annahme von CziMATlS (1. C.), daß die Rk.-Fähigkeit eines Aryldialkylphosphins gegenüber CS2 mit steigendem Gewicht der Arylgruppe abnimmt, trifft nicht zu. Vergleich der CS2-Verbb. von p-tolyl-, p-xylyl- u. 2,4,6-Trimethylphenyldimethylphosphin zeigt, daß Einführung von o-ch3-gruppen die Stabilität herabsetzt, in Übereinstimmung mit den Theorien der ster. Hinderung. Beim Übergang vom Aryldimethyl- zum Aryldiäthylphosphin nimmt die Stabilität der Additionsverb. ab; hier bestimmen eher stereochem. als polare Einflüsse die Stabilität. Die Bldg. u. Eigg. der Additionsverbb. werden am besten durch Formel I erklärt; diese Formel bietet die Möglichkeit zu einer Resonanz, auf die die intensive Farbe der Additionsverbb. zurückgeführt werden könnte. Die Phosphin-CS2-Verbb. sind im XVIII

34 954 Dj. A l l g e m e in e u. t h e o b e t is c h e o r g a n isc h e C h e m ie II. Gegensatz zu den Phosphorbetainen in W. uni.; sie sind wenig 1. in Bzl., aber 1. in A., Aceton u. HCl. Mit HCl wird das farblose Salz HS-CS-PR3 } CI gebildet. Die Entfernung zwischen den Ionen ist im Betain (H) größer als in den Additionsverbb. (III). Rotation der Gruppe S=C -S um die C-P-Bindung in H I ändert die Entfernung zwischen den Ionen nicht, während die Entfernung zwischen den Ionen in II durch Rotation der Gruppe 0 = C - 0 _ um die C-C-Bindung vergrößert werden kann. Eine derartige Rotation wird, sofern es nötig ist, unter dem Einfluß eines Reagens, W. oder HCl eintreten. Aus diesen Gründen ist das Betain in W. 1. u. stark bas., während die Phospliin- CS2-Verb. in W. uni. u. schwach bas. ist. Obwohl die Additionsverbb. beim Erhitzen mit W. im geschlossenen Rohr (vgl. Hofmann, Philos. Trans. Roy. Soc. London 150 [1860]. 409) oder mit wasserfreien Fettsäuren (vgl. H antzsch u. H ibbeet, Ber. dtsch. ehem. Ges. 40 [1907]. 1508) tertiäre Phosphinsulfide liefern, ist es nicht nötig anzunehmen, daß in den Additionsverbb. das P-Atom direkt an das S-Atom gebunden ist. Höchstwahrscheinlich dissoziiert die Verb. in Phosphin u. CS2, u. der frei gewordene CS2 zers. sich unter Bldg. von S, der sich dann mit dem freien Phosphin verbindet. S besitzt eine große Affinität zu tertiären Phosphinen, denn Vcrss. mit Phenyldimetliylphosphin bzw. Phenyldi-n-amylpliosphin u. Bzl.-Lsgg. von S ergaben, daß die Bldg. der tertiären Phosphinsulfide prakt. momentan verläuft. Die Verbb. der Phosphinc mit p-benzochinon, organ. Thiocarbimiden u. Diphenylketen formulieren Vff. ebenfalls als innere Salze entsprechend IV, V u. VI. Diese Verbb. sind krystalline Substanzen, uni. in W., aber 1. in HCl. Daß diese Verbb. schwächere Farbe besitzen, ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß hier keine Möglichkeit zur Resonanz besteht. Werden die Arylthiocarbimide als substituierte Kohlenstoffdisulfide aufgefaßt, so ist zu erwarten, daß die Rk. zwischen einem Phosphin u. einem kernsubstituierten Arylthioearbimid durch Elektronenzurückdrängung vom Angriffspunkt erleichtert wird (VH). Diese Folgerung wurde durch die Verss. bestätigt. Damit eine Verb. mit tertiären Phosphinen Additionsprodd. vom obigen Typus bilden kann, muß sie ein C-Atom, das in einem konjugierten System (wie CS2 u. Benzochinon) liegt, u. solche Atome oder Gruppen besitzen, die zu einem Elektronenmangel an diesem C-Atom führen. Die Thiocarbonylgruppe allein genügt nicht, u. Dimethyl-y-pyron verbindet sich nicht mit einem Phosphin. Triäthylphosphin verbindet sich selbst bei tiefer Temp. nicht mit C02; zweifellos sind die elektron. Effekte der Carbonylgruppe schwächer als die der Thiocarbonylgruppe. Ähnliches gilt für Phenylcarbimid. Die Rk.-Fähigkeit der tert. Basen der Elemente der Gruppe Vb zeigt die Reihenfolge: Phosphine > Arsine> Amine; daraus erklärt sich auch, warum sich Amine u. Arsine nicht mit CS2 verbinden (Triäthylarsin reagiert mit CS2 nicht einmal bei tiefer Temp.). p-benzochinon reagiert mit gewissen tertiären Aminen unter Bldg. von Verbb., die B e n n e tt u. W i llis (C ) als innere Salze formuliert haben. Während aber die Rk. von p-benzochinon mit einem Amin langsam verläuft, findet die Rk. mit einem Phosphin nahezu momentan statt. I I I I V I s ^ s O RaP+ O / X'C H = C H / 0 -s oder R3P C II CH, 1 R>+ -s CH, V + RjP C = N C 6H6 Y I I R >- C0H4 P: C:N *C 6Hj > R' Versuche. Die C S2 - V e r b b. folgender Phosphine wurden neu dargestellt (F.F. im zugesclnnolzencn Rohr): p-methoxyphenyldimethylphosphin, tief orange, F. 119 ; p-broniphenyldirnethylphosphin, orange, F. 96 ; PhenyMiäthylphosphin, braun, F. 45 ; p-tolyldiäthylphosphin, schokoladebraun, F. 55. Bzgl. der Messungen der Dissoziationsdrucke vgl. das Original. Triäthylpliosphinphenylthiocarbimid, aus den

35 1936. II. Di- A llg em ein e u. th eoretisch e organische C h em ie. 955 Komponenten in Ä.; hellgelbe Krystalle aus Ä., F. 61. 'Triäthylphosphin-p-tolylthiocarbimid, C14H 22NSP, analog vorigem; hellgelbe Nadeln, F Triäthylph-osphin-p-nitrophenylthiocarbimid, C13H 190 2jNr2SP, analog vorigem; aus A.-Ae. citronengelbe Nadeln, F. 97. Triäthylphosphin-p-benzochinon, C12H190 2P, aus den Komponenten in Aceton; die Verb. färbt sich bei 170 schwarz u. scheint bei ca. 180 zu schmelzen. Tri-n-butylphosphin-p-benzochincm, C18H 310 2P, aus den Komponenten in A. beim Versetzen mit Ä.; die Verb. ist blaßgelb, färbt sich bei 170 schwarz u. schm, bei zu einer schwarzen Fl. p-tolyldimethylphosphin-p-benzochinon, 015H170 2P, aus den Komponenten in A.; blaßgelbe, glänzende Blättchen, F. > 250. Ferner wurden kryoskop. Mol.-Gew.-Bestst. an Triäthylphosphin-CS2 (in Acetophenon u. Bzl.), Phenyldimethylphosphin-CS2 (in Acetophenon) u. p-methoxyphenyldimethyliphosphin-os2 (in Acetophenon) ausgefiihrt, die zeigten, daß die Verbb. in Lsg. weitgehend dissoziiert sind. 2,4,6-Trimethylphenylphospiiin-CS2 gibt eine farblose Bzl.-Lsg. u. ist daher vollständig dissoziiert. Der Einfluß von Kernsubstituenten auf den Dissoziationsgrad der Additionsverbb. aus Arylthiocarbimiden u. Triäthylphosphin ergab sich aus ebullioskop. Mol.-Gew.-Bestst. in Aceton. Die p-ch3-gruppe vermindert u. die p-n02-gruppe steigert die Stabilität der Verb. Die sehr geringe Leitfähigkeit, die in Lsgg. der Additionsverb. Triäthylphosphin-CS2 beobachtet wurde, kann auf die Ggw. von freiem Phosphin zurückgefiihrfc werden. Verss., Additionsverbb. von Tri-n-butylphosphin mit Benzophenon, Dimethyl-y-pyron, Thioharnstoff, Thiosinamin, Thiocarbanilid, 4,4'-Bisdimethylaminothiobenzophenon, Na-Diäthyldithiocarbamat u. p-dimethylaminobcnzylidenrhodanin bei 80 in Ä. herzustellen, schlugen fehl. (J. ehem. Soc. London Dez. Cardiff, Univ. Coll.) Co r t e. John W. Baker und Wilfred S. Nathan, Der Mechanismus aromatischer Seitenketlenreaklionen unter besonderer Berücksichtigung der polaren Effekte von Substituenten. IV. Der Mechanismus der Bildung quaternärer Salze. (III. vgl. C I ) In Fortsetzung ihrer Verss. über den Einfluß von unipolaren Substituenten auf die Rk. zwischen Benzylbromiden u. Pyridin untersuchen Vff. die Rkk. zwischen p-methyl-, p-äthyl-, p-[ß-propyl]-, p-[tcrt.-butyl]-, 2,4-Dimethyl- bzw. 2,4-Dinitrobenzylbromid u. Pyridin in trockenem Aceton zwischen 20 u. 40. Der geringe verzögernde Einfluß, den ein p-nitrosubstituent hervorruft, wird durch einen beschleunigenden Effekt ersetzt, wenn eine zweite N 0 2-Gruppe in 2-Stellung eingeführt wird. 2,4-Dinitrobenzylbromid reagiert schneller als p-mcthylbenzylbromid. Daraus ergibt sich in einer Reihe von Substituenten, die nach abnehmenden + J - oder zunehmenden J-Effekten geordnet ist, die kleinste Rk.-Geschwindigkeit für die p-n 02-Verb.: 2,4-Dimethyl- > {p-[tert.-butyl]- < p-[/?-propyl]- < p-äthyl < p-methyl} > H > p-n 02 2,4-Dinitro. I n g o l d u. H u g h e s (C I. 745) haben bzgl. der Rk.-Geschwindigkeit das Auftreten eines Minimums in einer derartigen polaren Reihe als Folge einer Änderung der Rk.-Kinetik (Übergang einer bimolekularen Rk. in eine monomolekulare) beobachtet. Die Stellung der 2,4-Dinitrogruppo in der obigen Reihe zeigt eine neue Erscheinung, nämlich das Auftreten eines Minimums in einer polaren Reihe ohne Änderung der Rk.- Kinetik. Die Rk. zwischen 2,4-Dinitrobenzylbromid u. Pyridin ist streng bimolekular; der Geschwindigkeitskoeff. in trockenem Aceton bei 40 ist unabhängig von der Konz. Die Rk. wird also durch 2,4-Dinitrobenzylbromid nicht katalysiert. Der beschleunigende Einfluß der 2,4-Dinitrogruppe in trockenem Aceton verschwindet nahezu vollständig in wss. 90%ig- Aceton u. geht in wss. 90%ig- A. in einen verzögernden Einfluß über. Für die Geschwindigkeiten der Rk. der Benzylbromide mit Pyridin in trockenem Aceton (a), wss. 9 0 % g- Aceton (b) u. wss. 90%ig. A. (c), sowie für die Rk. mit wss. 90%>g. A. allein (d) ergeben sich die folgenden Reihen: a) 2,4-Dinitro- > p-alkyl- > H > p -N it r o -; b) p-alkyl > 2,4-Dinitro- > H > p-nitro-; c) p-alkyl-> H > 2,4-Dinitro- > p-nitro-; d) p-alkyl- > H > p-nitro- > 2,4-Dinitro-. Die bisher vorliegenden Verss. ergeben folgendes: 1. Die Rk. zwischen Benzylhalogeniden u. tert. Basen in nichtwss. Medium ist streng bimolekular u. verläuft unter gleichzeitiger Addition u. Dissoziation: C6H6iST/"" 'X Ar_ L _ B r y CjHjNAr } Br 2. Die Aktivierungsenergie wird durch Substituenten nicht beeinflußt; eine Trennung in die Energiebedürfnisse für die Addition u. Dissoziation ist nicht möglich. 3. Der Einfluß von Substituenten auf die Rk.-Gescliwindigkeit wird durch einen Faktor bestimmt, der im P-Faktor der Gleichung: kp = P Z e~ B/R!P enthalten ist. 4. Elektronen- 63*

36 9 5 6 t>j- A l l g e m e in e u. t h e o r e t is c h e o r g a n is c h e Ch e m ie I L Verschiebung nach der Seitenkette hin (-f- J-Effekt) steigert die Rk.-Geschwindigkeit; bis zu einem gewissen Punkt (bei p-n 02) vermindert Abnahme der Elektronenerreichbarkeit in der Seitenkette die Geschwindigkeit, während größere Elektronenzurückdrängung (wie bei 2,4-Dinitro-) aus der Seitenkette zum Kern diesen Effekt umkehrt u. die Geschwindigkeit stark vergrößert. Obwohl die Bldg. des quaternären Salzes den obigen Elektronencyclus erfordert, kann der Beginn dieses Cyclus sowohl von einer anfänglichen Anionisation des Br, als auch von der anfänglichen Elektrostriktion der tert. Base abhängen. Im Benzylbromid selbst ist der Beginn des Cyclus durch Anionisation der wahrscheinlichere, u. Einführung von Alkylgruppen vergrößert diese Wahrscheinlichkeit, die durch Einführung von p-no, verkleinert wird, aber nicht über den krit. Punkt hinaus. Durch Einführung der 2. N 0 2-Gruppe wird die Wahrscheinlichkeit des Cyclusbeginns durch Anionisation über den krit. Punkt hinaus verkleinert, u. die Elektronenstruktur der 2,4-Dinitroverb. begünstigt den Beginn des Cyclus durch die Elektrostriktion der tert. Base. Auf einem ähnlichen Wege erklären Vff. auch den Einfluß des Lösungsm. Sind im Extremfalle die Elektronenstruktur des Halogenids u. das Ionisierungsvermögen des Mediums so beschaffen, daß die Einleitung des Elektronencyclus durch Anionisation bei weitem überwiegt, so kann die Rk. in eine monomolekulare Rk. vom Typus Ar B r-> - Ar + Br' übergehen (vgl. B a k e r, C I. 685), wie dies von H u g h e s (C ) gefordert u. experimentell bewiesen wurde. 2,4-Dinitrobenzylbromid, C-H50 4N2Br, durch Nitrierung von p-nitrobenzylchlorid u. Kochen des Rk.-Prod. mit NaBr in wss. 90%ig. Aceton ; Krystalle aus Ä.-Lg., F. 46,4 ; Nitrierung von p-nitrobenzylbromid mit H N 03- H2S 04 führte zu Br-Abspaltung. 2,4-Dinitrobenzylpyridiniumbromid, C12H10O4N3Br, aus CH3OH Krystalle, F. 196 (Zers.). Die p-alkylbenzylbromide wurden aus den entsprechenden Chloriden durch Kochen mit NaBr in wss. Aceton erhalten. Die Chloride wurden nach der Methode von S o m m e l e t (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 157 [1913]. 1445) dargestellt, p-äthylbenzylchlorid, Kp p-äthylbenzylbromid, C9HuBr, Kp.0l8 84, F. 14,5 15,2. p-isopropylbenzylchlorid, Kp.I p-isopropylbenzylbromid, C10H 13Br, Kp.0j ,4-Dimethylbenzylbromid, C9HuBr, Kp.1)2 79, F. 15. p-tert.-butylbenzylbromid, CuHi5Br, durch Bromierung von p-tert.-butyltoluol; K p.0l3 99, F. 15,1. Bzgl. der Durchführung der Gescliwindigkeitsmessungen vgl. das Original. ( J. ehem. Soc. London Dez. Leeds, Univ.) Co r t e. John W. Baker und Wilîred S. Nathan, Der Mechanismus aromatischer Seitenkettenreaktionen unter besonderer Berücksichtigung der polaren Effekte von Substituenten. V. Die polaren Effekte von Alkylgruppen. (IV. vgl. vorst. Ref.) Wie in der vorst. Mitt. gezeigt wurde, steigern alle Alkylsubstituenten die Geschwindigkeit der Rk. zwischen Be.nzylbrom.iden u. Pyridin in trockenem Aceton, u. bei nur einem Substituenten in p-stellung ergibt sich bzgl. der Rk.-Gescliwindigkeit die Reihenfolge: CH3 > C2H5 > (CH3)2CH > (CH3)3C. Demnach hängt der beschleunigende Einfluß der Alkylgruppen mit ihrem Vermögen, Elektronen zurückzudrängen, zusammen, u. die relative Größe dieser Elektronenzurückdrängung nimmt in der obigen Reihenfolge ab, die genau der entgegengesetzt ist, die auf Grund der allgemeinen induktiven Effekte ( + J) von Alkylgruppen zu erwarten ist. Es scheint daher, daß die CH3-Gruppe durch irgendeinen Mechanismus zusätzliche Elektronenzurückdrängung erlaubt, während in den höheren Alkylgruppen dieser Mechanismus nicht wirken kann, oder doch stark zurücktritt. Vff. vermuten, daß in den Fällen, in denen die CH3-Gruppe an einem konjugierten System haftet, das Elektronendublet, das die C H-Bindung in dieser Gruppe bildet, merklich schwächer lokalisiert ist als das einer ähnlich gelegenen C C-Bindung. Das bedeutet, daß eine CH3-Gruppe, die an einem derartigen System haftet, befähigt ist, eine Elektronenzurückdrängung durch einen Mechanismus zu gestatten, der im wesentlichen eine Art tautomerer Effekt (nebenst.) ist. H -'i CH,.-^,n / f!-x _ r i_ / _ r!_x _ Die Verhältnisse beim p-methylbenzylbromid werden dann durch I wiedergegeben ( / x = Elektronenverschiebungen durch induktive Effekte; / = Elektronenverschiebungen durch den neuen Mechanismus). Beim p-tert.-butylbenzylbromid (III) ist zwar der induktive Effekt von (CH3)3C größer als der von CH3, doch ist hier der neue Mechanismus nicht möglich, da die neuen CH3-Gruppen nicht am konjugierten System sitzen wegen der Zwischenschaltung des tert. C-Atoms. Da die quantitativen Gesetze, die derartige Effekte beherrschen, nicht bekannt sind, ist es unmöglich, die relative Bedeutung des induktiven u. des neuen Mechanismus beim Äthyl- u. Isopropylsubstituenten (II) vorauszusagen. Die experimentellen Daten zeigen jedoch, daß die

37 1936. II. Di- A llg em ein e d. th eoretische organisch e C h e m ie. 957 Größe der gesamten Elektronenzurückdrängung (induktiv + neuer Typus) in der Reihe: CH3 > C2H5 > (CH3)2CH > (CH3)3C abnimmt. Vff. schließen in den für die neue Art der Elektronenverschiebung notwendigen Typus konjugierter Systeme solche Systeme ein, in denen Elektronendublettverschiebungen von dem Typus, wie sie beim tautomeren Effekt auftreten, durch Abspaltung einer Gruppe mit ihren Bindungsclektronen ermöglicht werden, z. B.: H CHS- ^ C H,-i X, H CHa- ^ C H = ^ C H -^ CHa-A x,, ('"'Xffi H - Z CBS- ^ CHs- i X In den Fällen, wo die Herst. des Systems die Abspaltung eines Atoms oder einer Gruppe als negatives Ion erfordern würde, während dieses aber normalerweisc nur als positives auftritt, nehmen Vff. an, daß der neue Effekt nicht auftritt oder zumindest zu schwach ist, um im Vergleich mit dem n. induktiven Effekt der Alkylgruppe von Bedeutung zu sein. Die HoFMANNSche Regel der vorzugsweisen Eliminierung von Äthylen bei der therm. Zers, quaternärer Ammoniumhydroxyde bietet ein Beispiel für erlaubte u. unerlaubte Systemtypen: ^ /ih H - ^ cec - ^ - CHj- ^ N CHa CHa-i II a fl A B.. Der neue Mechanismus tritt in A auf (Eliminierung von Äthylen), da das notwendige System durch die Abspaltung von Nffi mit seinen Bindungselektronen vollständig wird. In B (n-propyl- u. höhere Alkylgruppen) wird die Konjugation mit dem. N durch die Zwischenschaltung von Ca verhindert u. kann am Cß nicht vollständig werden, da sie die Loslsg. von H als negatives Ion erfordern würde. Da die untersuchte Rk. der Benzylbromide durch Elektronenverschiebung nach der Seitenketto erleichtert wird, läßt sich aus den erhaltenen Daten nicht erkennen, ob eine derartige Elektronenfreigabe vom elektromeren oder mesomeren Typus ist. Die Verss. der nachstehenden Arbeit zeigen aber, daß der neue Mechanismus der Elektronenfreigabe befähigt ist, eine Rk. zu verzögern, die durch Elektronenzurücktritt von der Seitenkette zum aromat. Kern erleichtert wird. Der neue Mechanismus muß daher vom mesomeren Typus sein. Der postulierte neue Mechanismus der Elektronenzurückdrängung durch Methylgruppen ermöglicht die Deutung vieler bisher dunkler Rkk. der organ. Chemie, von denen Vff. einige mit Hilfe des neuen Mechanismus erklären (vgl. Original). H - ^ C H L -yj '"'"' CHj V Br H, r 7 ) r x c h ~ - V -v Qjfl Br Cfl3-^C-----y f V * CH,-L-Br 11 \ X - i.. CH3- III \ / (J. ehem. Soc. London Dez. Leeds, Univ.) Co r t e. John W. Baker, Wilfred S. Nathan und Charles W. Shoppee, Der Mechanismus aromatischer Seitenkeltenreaktionen unter besonderer Berücksichtigung der polaren Effekte von Substituenten. VI. Die. Einflüsse von p-alkylsubstituenten auf die Prototropie im Methylenazomethinsystem. (V. vgl. vorst. Ref.) Um zu entscheiden, ob die im vorst. Ref. beschriebene Elektronenzurückdrängung durch die CH3-Gruppe vom elektromeren oder mesomeren Typus ist, haben Vff. untersucht, ob diese Elektronenzurückdrängung fähig ist, solche Seitenkettenrkk. zu verzögern, die durch Elektronenzurückdrängung vom Angriffspunkt erleichtert werden. Ist der geforderte tautomere Effekt der CH3- Gnippe vom elektromeren Typus, so sollte er in diesen Fällen nicht besonders hervor - treten, u. der verzögernde Einfluß der höheren Alkylgruppen müßte größer sein als der der CH3-Gruppe. Besitzt der Effekt dagegen permanenten (mesomeren) Charakter, so sollte er derartige Rkk. verzögern, vorausgesetzt, daß das notwendige System vorhanden ist. In diesem Falle müßte die Verzögerung durch CH3 größer sein als die durch höhere Alkylgruppen. Um zwischen diesen beiden Möglichkeiten entscheiden zu können, haben Vff. die prototrope Umwandlung im Azomethinsystem:

38 958 D,. A l l g e m e in e ü. t h e o r e t is c h e o r g a n isc h e C h e m ie II. p -R CeH4 C H = N CHS C6HS ^ p-r C8II4 CH2 N : CH CeHs [R = (CH3)2CH, (CH3)3C] untersucht, die nach Sh o p p e e (C I. 26) durch Elektronenzurückdrängung aus dem 3-atomigen System erleichtert wird. Vergleich der erhaltenen Daten für die Isopropyl- u. tert.-butylverb. mit denen für die Methylverb, von SHOPPEE (C II. 707) erhaltenen zeigt, daß die Beweglichkeit des Systems (&! + k2) in der Reihenfolge: (CH3)3C > (CH3)2CH > CH3 abnimmt, d.h. der verzögernde Einfluß einer p-ch3-gruppe ist viel größer als der höherer Alkylgruppen. Demnach muß der neue Mechanismus der Elektronenzurückdrängung durch die CH3- Gruppe vom mesomeren Typus sein. Dies bedeutet, daß die Elektronenfreigabe durch die CH3-Gruppe weitgehend für das Dipolmoment des Toluols verantwortlich ist. Da die Beweglichkeit des prototropen Systems durch solche Bedingungen bestimmt wird, die die Ionisationsleichtigkeit des beweglichen H-Atoms am C«beherrschen, so muß die negative Ladung in dem p-tolylsubstituenten die Rk. verhindern (vgl. I). Da eine derartige mesomere Elektronenfreigabe, wie gezeigt wurde, von Methyl zu den höheren Alkylgruppen abnimmt, muß auch das Hinderungsvermögen in der gleichen Reihenfolge abnehmen; die Verzögerung durch p-tert.-butyl muß also kleiner sein als die durch die p-methylgruppe. 1 H - C H ^ i Y CH- \ Versuche. p-tert.-butylbenzaldehyd, durch Oxydation von p-tert.-butylbenzylbromid mit sd. Cu-NitratLsg. unter Durchleiten von C 02; Reinigung über die Bisulfitverb.; Kp p-nitrophenylhydrazon, C17H 190 2N3, aus 96 /oig- A., F p-isopropylbenzaldehyd, analog vorigem; Kp.0,5 73. p-nürophenylhydrazon, C10H 17O2N3, aus 96%ig. A., F Phthalo-p-tert.-butylbenzylimid, C13H180 2iNT, aus p-tert.-butylbenzylbromid beim Erhitzen mit Phthalimidkalium auf 180 (2 3 Stdn.); aus Lg., F p-tert.-buuylhenzylamin, CnIi17N, aus vorigem mit Hydrazinhydrat in A.; Kp.is 124. Carbamidderiv., C12Hi8ON2, aus dem Hydrochlorid mit K-Cyanat; aus W. u. Ä., F Pikrat, C17H20Ö-N4, aus wss. A., F. 220 (Zers.). Benzylidenp-tert.-butylbenzylamin, C18H21N, Kp.0,j p-iert.-butylbenzylidenbenzylamin, C18H 21N, aus Benzylamin u. p-tert.-butylbenzaldehyd; Kp.0l5161. p-isopropylbenzylidenbenzylaniin, C17H10N, Kp.0,0155. Die Bestst. der Beweglichkeiten u. Gleichgewichte wurden nach der Methode von Sh o p p e e (1. c.) durchgeführt u. die Zus. des Rk.-Gemisehes aus dem F. des p-nitrophenylhydrazongemisches ermittelt. (J. ehem. Soc. London Dez. Leeds, Univ.) Co r t e. Oskar Zwecker, Über die Reaktionsfähigkeit des aromatischen Wasserstoffatoms. (Vgl. C I ) Früher wurde gezeigt, daß zwischen der gegenseitigen Beeinflussung der Substituenten, die im einen Falle direkt u. im anderen Falle als o-nachbarn im Bzl. indirekt verbunden sind, eino Parallelität besteht: 1. Reihe: A B A C A D 2. Reihe: A C6H4 B A C0H4 C A CGH4 D Sind also die relativen Rk.-Geschwindigkeiten gegenüber einem Reagens in der einen Reihe bekannt, so kann man die relativen Rk.-Verhältnisse in der 2. Reihe mit weitgehender Genauigkeit abschätzen. Diese Gesetzmäßigkeit muß auch Aussagen über die Rk.-Fähigkeit des aromat. H gestatten. Ein unter dem Einfluß eines 2., o-ständigen Substituenten (B) stehendes aromat. H-Atom wird also dann mit einem Reagens schneller bzw. langsamer reagieren als unter dem Einfluß eines Substituenten (C), wenn die Verb. H B schneller bzw. langsamer reagiert als H C. Hinzu kommt noch, daß die Größe der gegenseitigen Beeinflussung im Bzl. abhängig ist von der Stellung der Gruppen zueinander, wobei die Reihenfolge gilt: 0 > p > m. Wird die Rk.-Fähigkeit des o-h-atoms stark herabgedrückt, so reagiert an seiner Stelle das p- bzw. eines der m-h-atome. Es besteht somit ein Zusammenhang zwischen der Rk.- Fähigkeit der verschiedenen H-Atome im Bzl. u. den ehem. Eigg. derjenigen Verbb., die nur aus H u. dom jeweils beeinflussenden Substituenten zusammengesetzt sind. Sehr deutlich treten diese Zusammenhänge bei der Chlorierung, Nitrierung u. Sulfurierung des Anilins u. seiner N-substituierten Derivv. in Erscheinung. Bei der Nitrierung des Anilins treten o-, p- u. m-deriv. gleichzeitig auf. Die Ausbeute an m-prod. ist um so größer, je mehr die bas. Eigg. der NH2-Gruppe durch Säuren neutralisiert sind (vgl. N o e l t in g u. Co l l in, Ber. dtseh. ehem. Ges. 17 [1884]. 261).

39 1936. II. D p A llg em e in e ü. theoretische organische Chem ie. 959 Die Erklärung besteht darin, daß die o- u. p-h-atome in ihrer Rk.-Fähigkeit mit diesen Reagenzien durch die Salzbldg. in gleicher Weise gehemmt werden, wie dies bei den direkt mit N verbundenen H-Atomen im NH3 der Fall ist. Werden die H-Atome der NTL-Gruppe des Anilins durch negative Substituenten, wie Acetyl oder Benzoyl, ersetzt, so tritt ebenfalls bei der Nitrierung das m-prod. auf; parallel damit reagiert Acetamid usw. langsamer mit Halogen u. Stickoxyden als NH3. Auch beim Toluol wird durch Einführung von Substituenten in die Seitenkette die N 0 2- Gruppe nach m-stellung dirigiert (vgl. H ollem a n n, Rec. 33 [1914], ). Vf. vermutet, daß die Parallele zwischen der Nitrierung der Methan- u. der Toluolderiw. so weit geht, daß die prozentuale Verteilung der o-, p- u. m-prodd. bereits zu einer präzisen Aussage über die relative Rk.-Fähigkeit der Methanderivv. gegen H N 03 ausgewertet werden kann. Danach ist ein geringer Unterschied in der Nitrierungsgeschwindigkeit zwischen Methan u. Mcthylchlorid zu erwarten. Erst beim Methylenchlorid ist die Rk.-Geschwindigkeit im Vergleich zum Methan wesentlich reduziert, was im starken Anstieg der m-ausbeute bei Benzalchlorid zum Ausdruck kommt. Aus dem Vergleich mit den entsprechenden anorgan. Verbb. wird auch verständlich, daß die Rk.-Fähigkeit der zur N 0 2- oder S 03H-Gruppe o- oder p-ständigen H-Atome stark herabgemindert ist. Ist bereits Halogen als Substituent vorhanden, so wird eine neu eintretende N 0 2- oder S03H-Gruppe vorzüglich nach o-stellung dirigiert. In den Bzl.-Deriw. reagiert jeweils das H-Atom bevorzugt, das bei direkter Verknüpfung mit seinem o- oder p- Nachbarn die am schnellsten reagierende Verb. ergibt. Beim monosubstituierten Bzl. gilt also: Reagiert die Verb., die aus einem H-Atom u. dem dirigierenden Substituenten zusammengesetzt ist, schneller als das Wasserstoffmolekül, so findet o- oder p-substitution statt; reagiert sie langsamer, so tritt der neue Substituent in m-stellung ein. So findet bei der Chlorierung des Nitrobenzols m-substitution statt, da die Rk. H2 + Cl2 = 2 HCl schneller verläuft als die Rk. H N 02 + CI., = HCl + C1NO». Bei der Nitrierung des Chlorbenzols dagegen reagiert das o-h-atom, da die Rk. HCl + HONOo = HOH + C1N02 schneller verläuft als die Rk. H, + HONO.= H O H + HNO.,. (Ber. dtsch. ehem. Ges / ) ' C orte. Irvine Masson, Edward Race und F. E. Pounder, Die Jodoxygruppe und ihre Verwandten. Ausgehend von der Beobachtung, daß H J 0 3 Bzl. u. dessen Derivv. in Medien angreift, in denen auch H N 03 reagiert, aber nicht unter Bldg. von Jodoxyverbb., sondern von Diaryljodoniumsalzen, haben Vff. die Eigg. von Jodoxy- u. verwandten Verbb. untersucht. Jodoxybenzol kann auf 230 erhitzt werden, ohne daß es schm, oder verdampft, ferner ist es wl. in W. u. noch weniger in ehem. indifferenten organ. Lösungsmm. Diese Eigg. zeigen alle Jodoxyverbb. u. sind, wie die Mol.-Gew.- Best. am Jodoxybenzol ergab, nicht auf eine irreversible Polymerisation zurückzuführen, denn Jodoxybenzol ist in wss. Lsg. monomer, sondern auf innere Polarität. Von den Strukturen I, II u. III ist II am besten mit den Rkk. von Jodoxybenzol in Einklang zu bringen. In II besteht die Möglichkeit zur Resonanz (wie auch in der Nitrogruppe), die unter anderem zur größeren Stabilität der Jodoxyverbb. gegenüber den Jodosoverbb. beitragen kann. Nach W illg e r o d t ( Die organischen Verbindungen mit mehrwertigem Jod, Stuttgart 1914) ist Jodoxybenzol eine neutralo Verb., die weder mit Säuren noch mit Basen Salze bildet. Vff. fanden dagegen, daß Jodoxybenzol Salze mit einigen stärkeren anorgan. Säuren (bei geeigneter Behandlung) u. mit wss. Alkali bildet, also amphoter ist. Von Salzen mit Säuren wurden unter anderem das Sulfat, CcH5J 0 2-H 2S04 (F. 127, Zers.) u. ein Perchlorat (auch in feuchtem Zustande explosiv) erhalten. Die Existenz des letzteren beweist, daß Jodoxybenzol hier als Kation fungiert u. läßt die Struktur IV vermuten, in der einwertiger H mit der Resonanz zwischen den beiden O-Bindungen verbunden ist. Der bas. Charakter von Jodoxybenzol ist merklich stärker als der von Nitrobenzol, denn C6H 5J 0 2'H 2S 0 1 wird in einer Säure gebildet, die hinreichend verd. ist, um C6H5N 0 2-H 2S0,j vollständig zu hydrolysieren. Die Verb. C6H 5JOF2 (vgl. W e in la n d u. S t i l l e, Ber. dtsch. ehem. Ges. 34 [1901]. 2631) ist das Prod. einer 2. Stufe dieser Rk., wobei 1 Mol. W. abgespalten worden ist; HCl wirkt noch weiter ein u. wird oxydiert, indem im 2. Mol. W. eleminiert wird unter Bldg. von CI. u. Jodbenzoldichlorid (vgl. W illg e r o d t, Ber. dtsch. ehem. Ges. 26 [1893]. 1310). Die Salze mit Alkalien wurden nicht in fester Form erhalten, da sie nur vorübergehend existenzfähig sind; doch konnte ihre Bldg. durch schnelle Best. der Löslichkeit, der Leitfähigkeit u. des Gefrierpunktes der Lsgg. nachgewiesen werden. Die erhaltenen Daten führen zu der Gleichung: C6H5J 0 2+ OH' =?* C6H 5J 0 2-0H \

40 9 6 0 D j. A l l g e m e in e u. t h e o r e t is c h e o r g a n isc h e C h e m ie , I I. Im allgemeinen wird die doppelte Menge Alkali gebraucht, um die entgegengesetzte Rk. zu verhindern, so daß sich also Jodoxybenzol wie eine einbas. Säure mit einer Dissoziationskonstantc von ca. IO-11 verhält (etwa wie Phenol); die geringe Leitfähigkeit von wss. Jodoxybenzollsgg. führt zu einem Wert von K = Es ist anzunehmen, daß die monomeren gel. Jodoxybenzolmoleküle in reinem W. größtenteils hydratisiert sind (nicht dagegen die ungel.); die Hydratisierung kommt durch die Rk. mit OH' nach der obigen Gleichung zustande. Eine aci-form mit größerer Acidität wurde nicht gefunden. Die Salze mit Alkalien nennen Vff. Phenyljodoxylate u. schreiben ihnen die Konst. V zu, da das Na oder andere Kationen ion. frei bleiben, wie die Gefrierpunktsbestst. zeigten. Für einen Übergang der Elektrovalenz (V) in eine Kovalenz (VI) wurden keine Anzeichen gefunden. In einer Hinsicht unterscheiden sich die Jodoxylate besonders von den Säuresalzen des Jodoxybenzols (IV): bei dem letzteren hat ein Ende des Dipols J ->- 0 ein koordiniertes H u. das Amon der Säure besteht als solches, während sich in den Jodoxylaten das andere Ende mit O H ' verbindet u. das Kation des Alkali als solches zurückbleibt. Die gleichzeitige Zugänglichkeit beider Enden des Jodyldipols ist nach Vff. für die Rk. von M e y e r u. H a r t m a n n (Ber. dtsch. ehem. Ges. 27 [1894]. 504) verantwortlich, bei der Jodoniumverbb. im allgemeinen aus Jodoso- u. Jodoxyverbb. in Ggw. von feuchtem Ag20 entstehen; diese Rk. R J 02 + RJO R 2J + J 0 3' ist leicht als eine Dipoladdition zu verstehen : R - *J ^ 0 R----- J : 0 - i * M I R------JO, R JO. Auch andere Rkk. sprechen für die leichte Zugänglichkeit der J-O-Bindung in den Jodosoverbb. für Additionen, z. B. ihre Vereinigung mit Säureanhydriden zu Verbb. RJ(OAc)2 u. ihre spontane Selbstoxydationred., für deren Verlauf Vff. folgendes Schema annehmen: j? j ö ^ ^ >"0 K J U 1 J.... R J ~ > J R - - * i n... * 6 +, - E -----E Die labile Natur der Jodoxy gruppe ergibt sich aus den folgenden Rkk. Jodoxylate wandeln sich sehr schnell, irreversibel u. quantitativ, bald nach ihrer Bldg. in k., verd., wss. Alkali in Verbb. des Diphenyljodylhydroxyds, (C6H5)2JO-OH, um: 2 C6H6 J 0 3H ' = (CcH5)2J 0-0'+ J 0 3' + h 2o. Diese Umwandlung verläuft wahrscheinlich so, daß sich C0H5 u. J 0 2 eines Moleküls an den Dipol J 0 eines anderen Moleküls addiert. Diphenyljodylhydroxyd wirkt stärker oxydierend als die Ausgangssubstanz u. wird durch S 0 2, H 20 2, neutrale u. saure Lsgg. von Jodiden u. selbst durch verd. HCl zu Salzen des Diphenyljodoniumhydroxyds reduziert. (C H5)2JO-OH + 3 HJ = (C6H 5)J-J + J2 + 2 H20. Auf diesem Wege entstehen die Jodoniumsalze aus alkal. Lsgg. von Jodoxyverbb. beim Behandeln mit einem der obigen Reagenzien; auch werden hierdurch die von W i l l g e - RODT (Ber. dtsch. ehem. Ges. 2 9 [1896]. 2008) bei der Einw. von Ba(OH)2 oder sd. wss. K J auf Jodoxybenzol erhaltenen Ergebnisse erklärt. Das bei Verwendung von K J zur Bldg. der Jodylverb. benötigte Alkali wird dadurch geliefert, daß ein Teil des Materials die gewöhnliche Rk. C0H5JO2 + 2 KJ + H20 = C0H6J + J2 + 2 KOH eingeht. Diphenyljodylhydroxyd ist amphoter; es löst sich in Alkali u. verhält sich gegenüber Phenolphthalein wie eine Säure, nicht aber gegenüber Methylorange. Ferner bildet es ein mäßig beständiges Carbonat u. ein beständiges Acetat (F. 114, Zers.); die Salze mit stärkeren Säuren scheinen weniger beständig zu sein. Dies erklärt sich dadurch, daß das Carbonat u. Acetat koordinierte Ringverbb. sind, während die Radikale der stärkeren Säuren nicht so leicht Koordination eingehen, so daß ihre Diphenyljodsalze Hydrolyse mit anschließender Zers, des unbeständigen Hydroxyds erleiden. Die relativen Stabilitäten der Salze, die auf die Ringbldg. zurückzuführen sind, zeigen sich darin, daß das Carbonat durch k. 5-n. H2S 04 nur langsam angegriffen wird, während es mit k. n. Essigsäure heftig aufbraust, wobei alles C 02 frei wird u. das noch beständigere koordinierte Acetat entsteht. Obwohl der akt. O des Diphenyljodylradikals aus einem Jodid selbst in Boraxlsg. Jod frei macht, verläuft diese Rk. besonders langsam, wenn das Acetat verwendet wird. Die Zus. u. die physikal.-chem. Eigg. des

41 1936. II. D t. A llg em e in e u. theoretische organische C h em ie. 961 Acetats weiden am besten durch Formel VII wiedergegeben, doch kann Formel VIII bis jetzt nicht ausgeschlossen werden. Durch längere Einw. von k. verd. Alkali oder durch kürzere Einw. von n-alkali bei 100 erleidet Jodoxybenzol Hydrolyse zu Bzl. u. Jodat (möglicherweise über intermediär gebildete Jodylverbb.). Daraus geht hervor, daß die Jodoxygruppe in Alkali labil u. das Jodatom gegenüber dem organ. Rest positiv ist. Vff. bringen die Hydrolyse einer Jodoxyverb. zu Jodat u. KW-stoff damit in Zusammenhang, daß ein Jodition J 0 2' nicht beständig ist, während das Jodation J03' beständig ist u. so aus einem hydratisierten Diphenyljodylation, (C8H5)2JO(OH)2', abgespalten werden kann. Dieselbe Instabilität des Anions X ' u. Stabilität des Anions XO' bestimmen auch die Hydrolyse R X + OH' = X O ' + RH, die in Alkalischmelzen auftritt, wenn X = H S 0 2, CjHjSO^ P(OH)2, P 0 2, R P 02H, B(OH)2 ist. Derselbe Typus von Hydrolyse tritt in geeignetem Medium auch ein, wenn sowohl X ' als auch XO' stabil sind, z. B. für X = S 03H bei der Einw. von Dampf u. H2S04 auf Benzol - sulfonsäure, für X = Halogen bei der Bromgallussäure ( positives Brom ), für X = COOH bei der gewöhnlichen Alkalisohmelze von Carboxylaten u. für X = A s03h 2 bei der Alkalischmelze von Arsanilsäure. Kann jedoch die Hydrolyse ein einfaches Anion X ' u. ein Phenol ROH erzeugen, so wird dieser Verlauf vorgezogen. Ob die Hydrolyse von R X zu X O ' + RH oder X ' + ROH führt u. ob eine Säure H O X RH in R X überführen kann, hängt davon ab, wieweit das Medium, unterstützt oder behindert durch das organ. Radikal R, in dem Atom oder der Gruppe X einen positiven (kationoiden) Charakter hervorbringen kann. Bei der Nitrierung lieferte Jodoxybenzol 98,6% Mononitroprod., das zu 99,5% aus der m-verb. bestand. Die Jodoxygruppe ist also m-dirigierend, in Übereinstimmung mit der Theorie von VORLÄNDER u. von L a p w o r t h, R o b in s o n u. I n g o l d, während nach H a m m ic k u. I l l i n g w o r t h ( C H j^ ^ h 'I...X ' o * - * 0 o = j y o o = j = o v 6 6 ^ o J I I I I I I IV y p l 40 O / y j g jgy V C,H J+... (OH)' V I I C»H ii O r~h Ö C «H 6\ T ^ O > -H \ p (~1TT C. H ^ ^ O H - 4 ~ 0 > 0_O H 3 V II V III Csh >? < 0 (C; I. 260) o,p-direktion zu erwarten war. Bzgl. der sehr umfangreichen experimentellen Einzelheiten muß auf das Original verwiesen werden. (J. ehem. Soc. London Durham, Univ.) Co r t e. Hans Freytag, Einwirkung ultravioletter Strahlen auf Pyridin. VI. Neue Reaktionen des Photopyridins, sowie das Verhalten einiger Pyridinabkömmlinge im U V - Strahlenbereich. (V. vgl. C I ) Wie M ü l l e r u. D o r f m a n n (C II. 1688) vermuten, kommt bei der Bldg. von Photopyridin (I) (NH^-Salz des enol. Olutaconaldehyds) dem 0 2 entweder bei der Aufspaltung des Pyridinkerns im UV unter Auftreten zweier W.-Moleküle (aus der Atmosphäre) eine unbekannte Funktion zu, oder die Pyridinmoleküle erfahren eine derart tiefgreifende Zerstörung, daß der Luftsauerstoff mit dabei freiwerdendem H 2 das zur Photopyridinbldg. aus anderen Molekülen notwendige W. erzeugt. Beide Rk.-Weisen scheinen möglich zu sein; jedoch dürfte es zu einem so hohen Energieverbrauch, wie ihn eine vollständige Photolyse des Pyridins erfordert, nur dann kommen, wenn W. der Rk. überhaupt nicht zur Verfügung steht. Hingegen geht die Photopyridinbldg. in W.-Ggw. anscheinend nur unter Vermittlung des 0 2 hinreichend leicht von statten, vielleicht nach folgendem Schema: O, -E L *. - O O - + H--0 H ^ H O -O -O H P y > N P y>n r CH OH A n!_ tt r\rr CH CH P y > K :i + A.OH p' > b < o o h 11 ; J H j g 1 H ÜH <!) 6 -n h 4

42 962 D,. A llg em ein e u. th eoretische organische Ch em ie II. Um eindeutige NacKweisrkk. für I zu erhalten, hat Vf. I mit Anästhesin, Dimedon, l-phenyl-3-meihyl-5-pyrazolon u. Indol kondensiert. Dem salzsauren Glutacondianästhesid kommt die Formel III zu; die Formeln der anderen Kondensationsprodd. (IV, Y) besitzen lediglich einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit. VI ist bereits von N ebe (Dissert., Dresden 1930) aus Indol u. Glutacondialdehyd dargestellt worden. Da die Kondensationsprodd. auch mit Na-Enolglulaconaldehyd erhalten wurden, ist hierdurch auch Formel I bewiesen. Von besonderem Interesse ist die Rk. von I mit 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, da sie sowohl die Sauerstoffnotwendigkeit zu veranschaulichen vermag, als auch die Ausarbeitung einer Tüpfelphotork. gestattete. Ferner laßt diese Rk. eine gewisse Beurteilung des Einflusses der CH3-Gruppen am Kern der Pyridinhomologen auf die Bldg. der I analogen Photoprodd. zu. Am schnellsten scheint 4-Methylpyridin zu reagieren, etwas langsamer 2-Methylpyridin u. bei weitem langsamer 3-Methylpyridin. 2,4-Dimelhylpyridin gibt überhaupt keine Rk., 2,6-Dimethylpyridin nur eine sehr schwache u. 2,4,6-Trimethylpyridin ebenfalls keine. Es zeigt sich auch hierbei, daß CH3 in 3-Stellung die Photork. erschwert (eine Übersicht über die Rkk. der Photoprodd. der Pyridinhomologen, einschließlich 2-Benzylpyridin, in äthylalkoh. Lsg. mit Pyrazolon, Dimedon, Indol-HCl u. teilweise Anästhesin-HCl findet sich im Original). Aus diesen Ergebnissen kann gefolgert werden, daß die Photoprodd. der Pyridinhomologen, mit Ausnahme des von symm. Kollidin, dem Photopyridin analog sind. Ein anderes Verh. weisen bei UV-Bestrahlung gewisse Pyridinderivv. auf; manche färben sich zwar in wss. oder äthylalkoh. Lsg. gelb bis gelbbraun, geben jedoch mit Aldehydreagenzien keine Rk. Eine andere Gruppe zeigt wieder überhaupt keine Verfärbung. Besitzen die Verbb. Halogensubstituenten oder veresterte COOH-Gruppen, so konnte nach Bestrahlung freie Säure u. Halogenion nachgewiesen werden. Dies deutet auf einen durch UV bewirkten Austausch von Halogensubstituenten gegen OH-Gruppen u. auf eine photochem. Verseifung hin. Verbb., die sowohl Verfärbung erfuhren als auch die letztgenannten Erscheinungen aufweisen, konnten ein dem Photopyridin analoges Photoprod. vielleicht deshalb nicht enthalten, weil vermutlich ein Teil der im Überschuß entstandenen freien Säure seine Zerstörung bewirkte. 5-Brom-3-aminopyridin gab schon nach kurzer Zeit eine sehr starke Gelbfärbung; da die Verfärbung an der Grenze Luft/Lsg. begann, ist eine Mitwrkg. des Luftsauerstoffes ziemlich sicher (möglicherweise wird auch die Aminogruppe photooxydativ angegriffen). Das gleiche gilt scheinbar für 2-Methyl-5-aminopyridin. 5-Aviinopyridin-3-carbonsäure wird überhaupt nicht verändert, was möglicherweise mit der starken blaulila Fluorescenz ihrer wss. Lsgg. zusammenhängt. Unverändert blieben ferner 4-Chlorpicolinsäufe, Pyridin-2,3-dicarbonsäure u. Pyridin-3-carb<msäuredicithylamid (Coramin). 4-Chlor-2-aminopyridin, 5,6-Dichlorpyridin-3-aldehyd u. 4,6-Dichlorpyridin-2-aldehyd ergaben Braunfärbung. 4-Jodpyridin-2-carbonsäiire spaltete bei der UV-Bestrahlung in saurer, wss. Lsg. Jod ab; primär bildet sich HJ, der sekundär zu Jod u. W. photooxydiert wird. Für die photochem. Verseifung spricht das Verhalten des 2,6-bimeiliylpyridin-3,5-dicarbonsäurcdiütliylesters; die Zunahme der sauren Rk. ist in den ersten 30 Min. im Gegensatz zu den folgenden so stark, daß sie keinesfalls von der Oxydation der CH3-Gruppen verursacht sein kann. Im Original sind ferner die pn-änderungcn, die bei der Bestrahlung auf treten, in Abhängigkeit von der Zeit von folgenden Verbb. wiedergegeben: 3,5-Dichlorpyridin, 4,5-Dichlorpyridin- 2-carbonsäurcmeihylester, 5-Chlor-6-oxypyrülm-3-mrbonsäuremethylester, 2,6-Dichlorpyridin-4-carbonsäure, 5-Brompyridin-3-carbcmsäure. (HiC;OOC'C«Hi N : CH CH: CH-CH: CH N H C,H. COO C:Hj), HCl HI ONa (Iizh. NH«) NaO CH: CH CH: C H CH : C---C-CHa (bzw. - N H.) Qi _ ^ i V C-CH: CH-CH: CH-CH: C C.Hs ^ / ch vi C O NH N <CH,)-.d CfCH:,)* A JH Ui Versuche. Salzsaures Glutacondianästhesid' (III), aus dem Na-Enolat dos Glutaconaldehyds in W. mit Anästhesin u. HCl; rote Flocken, F. ca ; die

43 1936. II. D [. A llg em e in e tj. th eoretisch e organische Ch em ie. 963 analog aus Photopyridin hergestellte Verb. konnte nicht gereinigt werden. Na-Salz des Glutaconaldimedons (IV), aus dem Na-Enolat des Glutaconaldchyds in A. beim Kochen mit Dimedon; aus A. gekreuzte Nadeln, die von weißen Häutchen bedeckt sind. Die Lsgg. dieser Verb. zeigten das gleiche Verh. wie die der aus Photopyridin erhaltenen. Bzgl. der Eigg. des Na-Salzes des l-phenyl-3-methyl-d-gluiaconal-5-ptyrazolons (V) u. des synim. Pentamethin-Indolfarbstoffs (YI) vgl. das Original. (Ber. dtsch. ehem. Ges / Brünn [Brno], Deutsche Techn. Hochsch.) C o r t e. E. Canals und P. Peyrot, Der Depolarisationsfaktor des von Flüssigkeiten gestreu Lichtes. Seine Anwendung in der Chemie. (Vgl. C ) Die aromat. KW-stoffe haben viel höhere Depolarisationsfaktoren als die aliphat., was auf die Ggw. der Doppelbindungen zurückzuführen ist. Bei den Xylolen steigt der Faktor beim Übergang von der Ortho- zur Meta- u. Paraverb. an. Fluorescenz ist bei den KW-stoffen nicht, wohl aber bei den Alkoholen ( A) u. noch deutlicher bei den Säuren nachzuweisen; sie scheint also an den 0 gebunden zu sein. Benzylalkohol fluoresciert stärker als die aliphat. Alkohole u. hat einen höheren Faktor als diese. Die Fluorescenz einer sehr verd. Chininlsg. ist bei 2 pn dem Chiningeh. proportional u. zwar sowohl für das bas. Formiat als für das neutrale Chlorhydrat, Bromhydrat oder Sulfat. Bei 3 ph ist die Fluorescenz schwächer u. die Konzz. sind dem Logarithmus der Intensität proportional. Die geringste, nach dem Verf. der Vff. nachweisbare Chininmenge beträgt 0, g/ccm. (J. Pharmac. Chim. [8] 23 (128) / Montpellier, Faculté de Pharmacie, Labor, de Physique.) K u t z e l n ig g. W. M. Vaidya, Die Flammenspektren ewiger aromatischer Verbindungen. (Vgl. C I ) Die früher ausgesprochene Vermutung der direkten Einw. des 0 2 auf die Doppelbindungen des Äthylens bei der Verbrennung unter Bldg. von CHO- Gruppen wird durch Unteres, der Flammenspektren anderer aliphat. C-Verbb. gestützt. Ferner werden die Spektren aromat. Verbb. (Bzl., Toluol, Phenol, Resorcin, Pyrogallol, BenzaldeJiyd, Benzoesäure, Anilin, Nitrobenzol, Pyridin u. Diphenyloxyd) aufgenommen u. Einzelheiten der Flammentechnik mitgeteilt. Die HCO-Banden finden sich überall, daneben im Anilin, Nitrobenzol u. Pyridin CN- u. NO-Banden. Die aromat. Flammenspektren sind gleichförmiger als die aliphat. Auf Grund der Ergebnisse wird eine versuchsweise Deutung des Verbrennungsvorgangs aromat. Verbb. gegeben. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. A Bangalore, Indian Inst, of Science.) E u g e n M ü l l e r. Dinah Biçiuard, Beitrag zum Studium der Spektren des Phenylhydrazins und einiger Derivate. Vf. untersucht die Absorption von Phenylhydrazin (I), ß-Acetylphenylhydrazin (II), p-phenylendiamin (III), asymm. Diphenylhydrazin (IV), symm. Diphenylhydrazin (V), p-amidodiphenylamin (VI) u. Benzidin (VII) in alkoh. u. wss. HCl-Lsg. (II u. V nur in A.). Der Vergleich der Spektren der alkoh. Lsgg. zeigt deutlich den Einfluß der Zahl u. der Art der an den N-Atomen befindlichen Gruppen, der Vergleich mit den Spektren der wss. HCl-Lsgg. den Einfluß der Zahl der Valenzbindungen des N-Atoms; denn die Umwandlung der Base in das Chlorhydrat ist stets von einem starken hypsochromen Effekt begleitet. Die Absorption der Chlorhydrate der Verbb. ArNHo-HCl ist ähnlich der der entsprechenden KW-stoffe Ar-H. Dagegen ist die Absorption der Hydrazinchlorhydrate von den betreffenden Ar-H-Verbb. (für I : Anilin, für IV : Diphenylamin) verschieden. Aus den Spektren von I u. III bzw. V u. A l l folgt, daß in III u. VII die dem Sichtbaren zunächst gelegene Bande nach längeren Wellen verschoben ist. (Bull. Soc. chim. France [5] Mai Sorbonne.) E. MÜ. P. Ramart-Lucas und M. Montagne, Absorption der Anile aliphatischer Ketone. Zum Studium der Tautomerie der Ketonanile: C6II6- N = C <, HaR C0H6- N H - C < g P R eignen sieh die Spektren nicht, da die Anilkurven u. die der a-äthylenamine zu benachbarte Lagen haben (vgl. nächst. Ref.). Der Vergleich der Spektren von Phenylamino-3-pentan (I), Phenylacetylamino-3-penian (II), Äthylanilin u. N-Methylacelanilid bestätigt die aus ehem. Unteres, für I u. II aufgestellten Formeln, was auch für das i c.h,n h- ch<. oh. n m CHjCHj OCHs COCH3 beim Behandeln von Diäthylketonanil mit Essigsäurcanhydrid entstehende Acetylierungsprod. (III) gilt. Die Ggw. einer Doppelbindung in «-Stellung zur Amidogruppe hat in üblicher Weise eine bedeutende Verschiebung der Absorption zum Sichtbaren

44 964 Dj. A llg em e in e ü. th eoretische organ isch e Ch em ie II. zur Folge. Darat. des Diäthylketonanils aus dem Keton, Anilin u. ZnCl2-2 C0H6NH2. (Bull. Soc. cliim. France [5] M ai 1936.) E u g e n M ü l l e r. P. Ramart-Lucas und M. J. Hoch, Ultraviolettabsorption und Struktur der Anile und der a-äthylenamine. Ausführliche Angaben zu vorst. Ref. Die Aufnahmen aller untersuchten Verbb. erfolgten sofort nach ihrer sorgfältigen Reinigung, da die Verbb. im allgemeinen am Licht u. an der Luft sich verändern. Die Spektren folgender Verbb. in Vioo-n. oder 7iooo"n- Hcxanlsg. werden mitgeteilt. Typus A : p P H N A C3H5N = C < ^ u. ^ Ar N =C H (C 8H6), Ar N = C < p r? r > u. N - C < c i i r ' CHaR B i / R C^-R' Ar N = C < / \ R ' - C«H. Methyläthylketonanil K p , Diäthylketonanil Kp , Dipropylketonanil K p , MethylnonyIketonanil K p , Cyclohexanonanil Kp , ß-Methylcyclohexanonanil Kp.ls , Methylphenylamino-3-liepten- A-3,4, K p , Methylphenylamino-l-cyclohexen-A-1,2, Kp Aus den Spektren geht hezyor, daß es auf diesem Wege unmöglich ist, zu entscheiden, ob bei Zimmertemp. die Äthylenaminform in den Hexanlsgg. der Fettketonanile anwesend ist. Der Einfluß des Ersatzes eines Kernwasserstoffatoms durch CH3 oder 0CH3 wird an folgenden Verbb. spektrograph. untersucht: Methylanil des Butyrons (ortho) K p bis 140 ; meta-verb. des Vorigen Kp , pam-verb. des Vorigen Kp.X7 142 bis 144 ; Methoxyanil des Butyrons (ortho) Kp ; para-verb. des Vorigen K p p-mcihylanil des Methylnonijlketons Kp Die Änderung der Spektren entspricht dem bekannten spektralen Verh. beim Übergang von Bzl. zum Methyl- oder Methoxyderiv. Typus B. Benzaldehydanil F. 56, Acetophenonanil F. 41, Propiophenonanil F. 52, Desoxybenzoinanil F.F. 105 u. 86, p-methoxyanil: des Benzaldehyd-s F. 72, des Acetophenons F. 80, N-Methylphenyl-a.-aminostyrol K p , N - Äthylphenyl-a-arninostyrol Kp.12167, N-Methylphenyl-ß-aminostyrol Kp , N- Metliylphenylaminostilben F. 82. Eine Entscheidung, ob die untersuchten Lsgg. eine Mischung der tautomeren Anilformen enthalten, ist auch hier nicht möglich. Typus C. Trimethylacetopheiumanil (I), Dimethyl-n-butylacetophenonanil (H), Dimethylbenzylacetophenonanil (IH), Trimethylacetoplienon-p-methoxyanil (IV), Dimethyl-n-butylacetophenon-p-methoxyanil(\), Benzophenonanil F. 115, Benzophenon-p-nidhylanil Kp Die Spektren der Trialkylacetophenonanilo u. der Diarylketonanile zeigen eine Anomalie in der Farbe, zu deren Erklärung eine Valenzwinkeldeformation der die > C = N - Gruppe zusammensetzenden Atome angenommen wird. Darst. u. Reinigung der untersuchten Verbb. nach dem Verf. von H o c h (vgl. C I. 1532). Die noch unbekannten Trialkylacetophenonanile wurden durch Kondensation aromat. Basen u. der Ketone in Ggw. des Chlorhydrats der Base bei 180 dargestellt. Gelbe, sehr viscose Öle. I, K p ; n, K p.^ ; III, Kp ; IV, K p.ls , F. 61 ; V, Kp Die beiden Desoxybenzoinanile sind nach ihrer Absorption cis-trans-isomere. Aus dem Diacetal des Desoxybenzoins u. Anilin u. fraktionierte Krystallisation, F. 86 u (Bull. Soc. chim. France [5] Mai 1936.) E u g e n M ü l l e r. Constant Corin, Ultrarotabsorptionsspektren der Chlorderivate des Methans. Im Ultrarotspektrum des Methylchlorids u. des Methylenchlorids wird die Lage von je 15 Banden, beim Chloroform von 18 Banden angegeben, wogegen der Tetrachlorkohlenstoff keine Bande im untersuchten Gebiet ( cm-1 ) zeigt. Die Zuordnung der beobachteten Banden zu den Grundschwingungen (CH, besitzt 4, CH3C1 u. CHC13 je 6, CH,C12: 9) gelingt. Aus den Spektren geht hervor, daß die Intensität der Absorption um so schwächer wird, je weniger CH-Gruppen im Molekül vorhanden sind. Der Vergleich der Absorptionsintensität mit der Zahl der CH-Gruppen, die sich in demselben Fl.-Volumen befinden, ergibt zwar Parallelismus, aber keine Proportionalität. (C. R. hebd. Seances Acad. Sei / ) E u g e n M ü l l e r. Blanche Gredy, Ramaneffekt und organische Chemie-, Studium des Isopropylj acetylens, Isopropyläthylens und einiger Derivate derselben. (Vgl. C I Das Isopropylacetylen (I) besitzt die charakterist. Banden wahrer Acetylene (2119 sehr stark, 3304 schwach), nur erscheint die starke Bande 345 cm-1 nicht, die daher die

45 1936. I I. D,. A l l g e m e in e u. t h e o r e t is c h e o r g a n isc h e C h e m ie. 965 Gruppe CH2 G =C H kennzeichnet. Ferner ist die bei Verbb. des Typus R C^hC CH3 auftretende starke Bande bei 375 cm-1 im Spektrum des Methyl- 4-pentin-2 (IV) nicht enthalten u. dürfte daher die Gruppe CH2 C =C CH3 charakterisieren. Die beiden CH3-Gruppen des Isopropylrestes in IV haben einen störenden Einfluß auf das ganze Acetylenspektrum. Methyl-5-hexin-3-ol-2 (V) besitzt nur eine einzige starke Acetylenbande bei 2241 cm-1. Das Spektrum des Methoxy-2-methyl- 5-hexin-3 (VI) ist dem von V sehr ähnlich. Isopropyläthylen (VII) besitzt die 5 Banden, die eine endständige Doppelbindung auszeichnen. Das cis-methyl-4-penten-2 (VIII) gibt im Vergleich mit dem früher beschriebenen trans-isomeren ein deutlich verschiedenes Spektrum. Im Spektrum des Methyl-3-clilor-2-buten-2 (II) zeigt das Chlor eine Erniedrigung der Äthylenfrequenz (von 1679 auf 1672), die im Methyl-3-brom- 2-buten-2 den doppelten Betrag erreicht (von 1679 auf 1665). Außer den Halogeniden besitzen alle untersuchten Verbb. eine sehr starke H-Bande, deren Frequenz (2965 bis 2980) der Schwingung des isolierten H-Atoms der (CH3)2CH- Gruppe zugeteilt wird. Darst. von I: a) aus Methylisopropylaceton u. PC15 wird eine Mischung von (CH3)2CH CC12-CH3, (CH3)2CH-CC1=CH2 u. (CH3)2C=CC1(CH3) (II) erhalten, deren Behandlung mit NaNH, bei 150 zu I, Kp , führt. Sodahaltiges NaNH2 läßt II (Kp. 94 bis 99 ), nn20 = 1,4380, d2di = 0,925, unangegriffen. Sein Spektrum stimmt mit der Formel II überein, b) Aus Isoamylalkohol durch W.-Abspaltung, Bldg. der Dibromide u. Behandlung mit alkoh. IC2C03 entsteht (CH3)2CH C < ^ (III), Kp , «D 19 = 1,4574, d 10., 1,236, neben sehr wenig (CH3)2CH CH=CHBr (Nachweis durch Ramanspektrum). Aus III mit NaNH2 bei 150, 7 Stdn., entsteht I. Kp. 27,5 bis 28,5», d '\ = 0,666, nd19 = 1,3785. IV : aus I, NaNH, u. Dimethylsulfat. Kp. 72 bis 72,5, dl \ = 0,716, nd19 = 1,4078. V : aus I, C2H5MgBr u. CH3CHO. Farblose, nach grünen Blättern riechende Fl., Kp , d-ai = 0,865, iid20 = 1, Gibt mit NaNH2 ein ziegelrotes Na-Deriv. V I: Aus Vorigem mit NaNH2 u. (CH30 )2' SO,. Kp ,5», d*\ = 0,803, n D24 = 1,4190. V II: Aus (CH3)2CH CHBr CH2Br mit Zn in absol. A. Kp ,5, nn18 = 1,3725. VIII: Aus IV durch katalyt. Hydrierung. Kp ,6 ; d2ii = 0,663, no2j = 1,3858. ((Bull. Soc. chim. France [5] ) E u g e n M ü l l e r. Maurice Bourguel und Léon Piaux, Ramaneffekt und organische Chemie. Ramanspektren von Äthylenverbindungen der allgemeinen Formel CH,,=CIIR. Ausführliche u. ergänzende Wiedergabe zum Teil früher veröffentlichter Ergebnisse von B o u r g u e l (z. B. C I. 17). Neu aufgenommen sind die Spektren von Propylen (I), Butylen-1 (II), Heptylen-1 (III), Octylen-1 (IV), Nonylen-1 (V), Allylbenzol, Vinylbromid (VI), Allylbromid, Allylalkohol, Acrolein u. Acrylsäure. Der Vergleich der Spektren von 26 Deriw. des Formeltypus CH2= C H R zeigt die Existenz von 5 Banden, die für die CH2= CH-Gruppe charakterist. sind. Ihre Frequenzen sind z. B. bei II Aus dem Verh. der Äthylenfrequenz bei ungefähr 1600 cm-1 kann man die Substituenten R einteilen in elektronegative Radikale, Br, Cl, CHO, COOH, C0H;, die die Frequenz u. also auch die Bindungskräfte erniedrigen (maximaler Effekt bei VI, 1598) u. in solche wie CH3 C2H5, alkoh. u. Estergruppen, die die Frequenz erhöhen (bei I, fl. Zustand: 1647). Die Bande bei 1642 cm-1 ist bei allen Verbb. des Typus CH2= C H CH2R' bemerkenswert fest. Darst. von I aus dem Dibromid mit Zn u. A. II aus Butanol-1 durch W.-Entzug, Bromierung u. weiter wie bei I. III durch Hydrierung des entsprechenden Acetylenderiv. Analog IV u. V. VI aus Äthylenbromid u. alkoh. K 2C03. (Bull. Soc. chim. France [5] ) " E u g e n M ü l l e r. Pierre Donzelot und Maurice Chaix, Ramaneffekt organischer Sulfide. Vff. untersuchen das Ramanspektrum des geschmolzenen Biphenylenoxyds (I) u. Diphenylensulfids (II) u. beobachten eine Verschiebung der Benzollinien im Vergleich zu den Spektren des Diphenyloxyds bzw. -sulfids. Im Gegensatz zu letzteren Verbb. wird in der Nähe der Frequenz 1000 bei I u. II nur eine Linie festgestellt. Aus den Spektren von Diälhylsulfid (III), Diäthyldisulfid (IV) u. Diäthyltrisulfid (V) folgen für die C S- Bindung die Frequenzen 635 u. 655, 960, 1045 u u. für die S S-Bindung in IV die Frequenz 179 cm-1, die sich bei V in die beiden Frequenzen 151 u. 204 auf-.spaltet; möglicherweise gehört auch noch eine Frequenz um 500 in IV u. V hierzu. Darst. von II aus Diphenylsulfoxyd u. NaNH2. III aus C2H5Br u. Na2S. IV aus CjH^Br u. Natriumpolysulfid in A. neben wenig III u. V. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) E u g e n M ü l l e r.

46 966 D s. P r ä p a r a t iv e o r g a n isc h e Ch e m ie. N a t u r s t o f f e II. D a. Präparative organische Chemie. Naturstoffe. Vishwa Nath Sharma und Sikhibhushan Dutt, Metallüches^Titan in der organischen Synthese. (Vgl. L a l u. D u t t, C u. früher, ) Metall. Titan wirkt bei der ZiNCKEscken u. FRiEDEL-CRAFTSsehen Rk. rein lcatalyt., da die Ausbeuten von der verwendeten Ti-Menge unabhängig sind. Die ZiNCKEsche Rk. gab die besten Resultate. Die ÜLLMANNsche Rk. verlief weniger gut u. gelang nur bei locker gebundenem Halogen. Als neutrales Red.-Mittel ist Ti wenig brauchbar. Ti ist etwas reaktiver als Cr, aber viel weniger reaktiv als Al, Th u. Ce. Z in c k e sehe R k k. Aus 50 g Bzl., 24 g Benzylchlorid (I) u. 4,5 g Ti (W.-Bad, 10 Stdn.): 9,8 g Diphenylmethan-, 4,2 g, a,a,ß-triplienylcithan, aus Eg., F. 57 ; 0,5 g o-dibenzylbenzol, F Aus Naphthalin u. I ebenso: 18 g ß-Benzylnaphlhalin, aus A., F ; 10 g ct.-benzylnaphthalin, aus CH3OH Platten, F Aus Diphenyl u. I: 12,4 g p-benzyldiphenyl, C19H16, aus Eg. Nadeln, F Aus 25 g Hydrochinondimethyläther, 15 g I u. 4 g Ti ( , 8 Stdn.): Wenig hellgelbes, krystallines Prod. von F , wahrscheinlich Dibenzylhydrochinondimethyläther; 23,5 g Benzylhydrochinondimethyläther, Kp Aus Anisol u. I ebenso: 63% p-methoxydiplienylmethan, Kp ; 12% 2,4-Dibenzylanisol, C21H20O, Kp , hellgelbe, intensiv blau fluorescierende Fl. Aus Phenetol u. I : 76% p-äthoxydiphenylmethan, Kp ; wahrscheinlich etwas Dibenzylphenetol. Aus Toluol u. I (ebenso wie mit Bzl.): 12,8g p-benzyltoluol, Kp ; 9,2 g 2,4-Dibenzyltoluol, C21H20, K p , farbloses, stark fluorescierendes öl. Aus Phenol u. I: 10 g p-benzylphenol, Kp , farbloses, blumig riechendes Öl ohne FeCl3-Rk., im Eisschrank sehr langsam erstarrend, aus A. Prismen, F. 83 ; 1,2 g p-benzylphenolbenzyläther, C20H 18O, Kp , stark blütenartig riechendes Öl. Aus Acenaphthen u. I: 42% 4(ß)-Benzylacenaplithen, aus Eg., F. 49 ; 5 (a)-bmzylacenaphthen, aus Eg., F Aus letzterem mit Cr03 in Eg. 5-Benzylacenaphthenchinon, F Vgl. D ziew onski u. Mitarbeiter (C ). F r ie d e l- Cr a f t s - II kk. Aus 28 g Bzl., 20 g Benzoylchlorid u. 4,2 g Ti (W.-Bad, 30 Stdn.): 4.2 g Benzoph-enon. Aus 22 g Bzl. u. 16 g Acetylchlorid: 1,8 g Acetophenon. Aus 30 g Bzl., 25 g Benzotrichlorid u. 6 g Ti ( , 10 Stdn.) : 2,8 g Triphenylchlormetlian. Aus 15 g Benzoylchlorid, 12 g Benzoesäure u. 5,4 g Ti ( , 16 Stdn.): 4.2 g o-benzoylbenzoesäure. U l l m a n n sehe R k k. Aus 15 g Phenol, 20 g Brombenzol, 5 g K 2C03 u. Ti ( , 15 Stdn.): 2,4 g Diphenyläther. Aus Anilin u. Brom- bzw. Jodbenzol: 8 bzw. 12% Diphenylamin. Aus Na-Chloracetat u. Na- Acetat: 24% Bemsteinsäure. Aus Chloressigsäureäthylester u. Essigsäureäthylester: 35 % Bernsteinsäureäthylester. Aus 10 g Pikrylclilorid u. 4 g Ti ( , 15 Stdn.): 0,9 g Hexanitrodiphenyl, aus A., F R e f o r m a t s k i sehe R k. Aus Acetophenon u. Bromessigester: Wenig ß-Mcthyl-ß-oxyhydrozimtsäureester. Neutrale R e d d. Aus 2 g Pikrinsäure: 0,5 g Pikraminsäure. Aus 2 g Benzophenon: 0,66 g Bcnzhydrol. Aus 2 g o-nitrophenol: 0,2 g o-aminophenol. Aus 10 g Nitrobenzol: 3 g Anilin. (J. Indian ehem. Soc Dez Allahabad, Univ.) Lb. J. A. Gierut, F. J. Sowa und J. A. Nieuwland, Organische Reaktionen mit Siliciumvcrbindungen. I. Die Anwendung von Siliciumtetrafluorid auf die Bildung von Estern und einige Absorptionsreaktionen. Essigsäure, Benzoesäure u. Acetamid reagieren mit verschiedenen Alkoholen bei Ggw. von SiF4 unter Bldg. der entsprechenden Ester. Untersucht wurden Methyl-, Äthyl-, n- u. Isopropyl-, n- u. Isobutylalkohol. Die Ausbeuten an Methylacetat u. Äthylacetat sind quantitativ, die übrigen schwanken zwischen 4 u. 60%. Die angeführten Alkohole sowie n- u. Isoamylalkohol u. Acetamid absorbieren auch allein ca. 0,25 Mol SiF4 unter Bldg. unbeständiger Additionsverbb., nicht jedoch Phenol, Äther oder Essigsäure. SiF4 bildet mit NH3 die Verb. SiF4-(NH3)2 u. scheint Isopropylalkohol in geringem Maße zu dehydrieren. (J. Amer. ehem. Soc / Notre Dame [Ind.], Univ., Dep. of Chem.) H. M a y e r. Avery A. Morton, Walter J. Le Fevre und Ingenuin Hechenbleikner, Kondensationen durch Natrium. V. Darstellung von Säuren. Dicarbonsäuren aus Mmwlialogenverbindungen. (IV. vgl. C II. 368.) Bei der weiteren Unters, der Darst. von Säuren durch Einw. von Na, organ. Haliden u. C02 aufeinander wurde die Synthese von Benzoesäure, m-toluylsäure, p-toluylsäure u. p-phenylbenzoesäure mit Ausbeuten von 78, 88, 95 u. 67% durchgeführt, ausgehend von Chlorbenzol, m-chlortoluol, p-chlortoluol u. p-chlorbiphenyl. o-ghlorbenzaldehyd gibt ebenso 47% o-phthalaldehyd, obwohl er eine andere Gruppe enthält, die durch Na angegriffen werden kann. Alle diese Chloride reagieren leicht unter Druck der C 02 von pounds in Bzl. als Lö-

47 1936. II. Dj. PRÄPARATIVE ORGANISCHE CHEMIE. NATURSTOFFE. 967 sungsm. Bei der Rk. mit n-amylchlorid wurden außer der erwarteten Capronsäure große Mengen Butylmalonsäure unter den Prodd. gefunden. Ihre Ggw. kann nicht Verunreinigungen im techn. Amylchlorid zugeschrieben werden. In allen Fällen überstieg die Menge der Butylmalonsäure weit diejenige, die durch Ggw. eines Dichlorids erklärt werden könnte; sie war gewöhnlich größer als die Ausbeute der Capronsäure. Es muß also gefolgert werden, daß eine Monohalogenverb, als Hauptprod. ihrer Rk. mit Na u. C 02 eine Dicarbonsäure gibt. Die Synthese der Malonsäure verläuft exotherm. in Lg. überraschend leicht. Druck, Lösungsm. u. die relativen Mengen von Na u. Amylchlorid beeinflussen die Menge von jedem gebildeten Prod. Im allgemeinen herrscht bei niedrigen Drucken bis zu 100 pounds die Wurtz-Rk. vor; um 200 bis 400 pounds wird in Menge Malonsäure gebildet; bei noch höheren Drucken sind Oxalsäure u. Carbonsäuren die Hauptprodd. (vgl. Tab. III im Original). Der Vorgang ist gleich bei primären u. sekundären Chloriden. In einer Tab. IV werden im Original die Ergebnisse zusammengestellt, die mit einer Anzahl aliphat. Chloride (n-amylchlorid, n-butylchlorid, n-propylchlorid, Äthylchlorid, Meihylchlorid, 2-Chlorpentan, 2-Chlor-3- methylbutan, n-hexylchlorid, Cetylchlorid, Benzylchlorid) unter Bedingungen erhalten wurden, die die Bldg. von Butylmalonsäure begünstigten, aber nicht notwendigerweise die für die Darst. anderer Dicarbonsäuren die besten waren. Die Ausbeute an Malonsäure wird nach Gleichung I (Butylmalonsäure als Beispiel) berechnet. Das Vork. I 2C5H uc 1+ 4Na + 2CO -> C5H 12 + C4H CH(COONa)2 + 2NaCl II R C 1+ 2 N a + C 02->- RCOONa-f NaCl III 2COa+ 2Na-»- (COONa)2 von Monocarbonsäuren unter den Prodd. wird durch Gleichung II dargestellt. Der Prozentsatz der Oxalsäure wird gegründet auf der Menge Na entsprechend Gleichung III. Etwas Carbonat wurde auch ohne Verbrauch von organ. Halid gebildet, da C bei Einw. von C02 auf Na bei 350 entsteht (vgl. Lem archands [nicht Chands, wie irrtümlich angegeben] u. Roman, C II. 693). Bei Verwendung von Bzl. als Lösungsm. an Stelle von Lg. wurden unter den Rk.-Prodd. Iso- u. Terephthalsäure isoliert. Eine Unters, der Bedingungen mit einem Chlorid zeigten, daß eine Ausbeute von Bl /0 Butylmalonsäure, berechnet nach dem verbrauchten Amylchlorid, erhalten werden kann. Einzelheiten der Vers.-Bedingungen, der angewandten Apparate u. Trennung der Rk.-Prodd. vgl. Original. (J. Amer. ehem. Soe / Cambridge, Mass., Inst, of Technol.) BUSCH. Andrew Norman Meldrum und Moreshwar Govind Bhojraj, Kondensation von Chloral mit Säureamiden. Eigenschaften der Gruppe CH(OII)-CClr (Vgl. Y e l b u r g i u. W h e e l e r, C II u. früher; M e l d r u m u. D e o d h a r, C I. 48.) Chloral (etwas über 1 Mol.) reagiert mit Acetamid heftig; bei den anderen Amiden muß auf 100 erhitzt werden. Prodd. mit k. W. verrieben u. aus A. umgel. Red. derselben in Eg. durch langsames Einrühren von 2 Moll. Zn-Staub bei unter 40 ; Filtrat entweder mit W. gefällt oder mit NaOH bei unter 40 neutralisiert, evtl. ausgeätliert u. im Vakuum dest. [ß-Dichlorvinyl]-acetamid, C4H50NC12, aus verd. A. Platten, F Chloralpropionamid, C5H 80 2NC13, Platten, F [ß-DichlorvinyV\-propionamid, C5H,0NC12, aus Bzl. + Lg. Nadeln, F Chloralisobutyramid, C6H10O2NCl3, Platten, F [ß-Dichlorvinyl]-isobutyramid, CsH9ONC12, aus verd. A. Nadeln, F Chloral-n-valeramid, C7H i20 2NC13, Platten, F [ß-Dichlorvinyl]-n-valeramid, C7HU0NC12, aus Bzl. -{- Lg. Nadeln, F Chloral-n-capronamid, C8H 140 2NC13, Platten, F [ß-Dichlorvinyl]- n-capronamid, C8H 130NC12, aus Bzl. Lg. Nadeln, F Chloral-n-caprylamid, C10HI8O2NCl3, Platten, F [ß-I)ichlorvinyl]-n-caprylamid, C10H 17ONC12, aus W. Nadeln, F [ß-Dichlorvinyl]-benzamid, C0H~ONC12, aus Bzl. + Lg. Platten, E Chloralphenylacetamid, C10H 10O2NCl3, rhomb. Platten, F [ß-Dichlorvinyl]-phenylacetamid, C10H 9ONC12, aus A. Prismen, F (J. Indian ehem. Soe März Bombay, Royal Inst, of Science.) L i n d e n b a u m. T. Wendling, Kondensation des Acetaldehyds mit a-methylacetessigsäureester. (Vgl. G a u l t u. W e n d l i n g, C II. 63 u. früher.) Diese Kondensation, ausgeführt mit K 2C03 als Kondensationsmittel, führt zum a-äthylol-ol-meihylacetessigsäureäihylester (I), C9H Lsg. von 26 g Acetaldehyd in 60 ccm W. bei 0 mit Lsg. von 2 g T CH3 CO C(CH3) C 02CJIs K 2C03 in 6 ccm W. versetzt, wobei die Temp. auf ntt -Orr ^ 10 stieg, bei 5 allmählich 40 g Methylacetessigester CH3»CH»OH eingetragen u. 8 Stdn. geschüttelt; Schichten getrennt, wss. Schicht ausgeäthert, Auszug mit der öligen Schicht vereinigt, mit 20 /oig* H2S 04, dann W. gewaschen, über MgS04 getrocknet u. unter mm wiederholt

48 9G8 Dj. P r ä p a r a t iv e o r g a n isc h e C h e m ie. N a t u r s t o f f e II. fraktioniert. Da sich in der Folge zeigte, daß I hierbei zu einem geringen Teil in die Komponenten zerfällt, wurde die Fraktionierung im Hochvakuum ausgeführt. Ausbeute 46 50%. Farblose, ölige, angenehm riechende Fl., Kp , Kp.1> , D.18 1,0522, nd10 = 1,4433, 1. außer in W. u. PAe. Gibt in A. mit FeCl3 dunkelviolettc Färbung, wahrscheinlich infolge teilweisen Zerfalls in die Komponenten. I ist bei Raumtemp. u. an freier Luft nicht unbegrenzt stabil, sondern zerfällt langsam in Acetaldehyd u. Methylacetessigester. Man kann den Gewichtsverlust quantitativ verfolgen. Der Rückstand liefert mit N2H4-Hydrat das unten beschriebene Pyrazolon. Im zugeschm. Rohr hält sich I besser. Bei vollzieht sich obiger Zerfall in ca. 2 Stdn. quantitativ. O-Acelyl-I, CuH I unter Eiskühlung mit 1 Mol. Acetylchlorid versetzt, Vs Stde. in Eis, 15 Stdn. bei Raumtemp. stehen gelassen, auf Gemisch von Eis u. NaHC03 gegossen, nach völliger Neutralisation ausgeäthert, mit NaHC03 gewaschen usw. Ölige Fl., Kp.j,! Gibt in A. mit FeCl3 keine Färbung. Durch Erhitzen mit Acetanhydrid u. Na-Acetat wird I in Acetaldehyd u. Methylacetessigester gespalten. Vermischt man 10 g I mit 7 g 50%ig. N2H4-Hydrat u. 10 ccm A., so erfolgt lebhafte Rk. unter starker Erwärmung. Kühlt man jetzt in Eis, so fällt bald ein weißes Prod. aus, welches nach längerem Stehen isoliert wird. Aus A. Krystalle, F , 1. in h. W., uni. in Ä. u. Bzl. Nach den Analysen liegt 3,4-Dimethylpyrazolcm-(5), CcH8ON2, vor, gebildet infolge Spaltung des I in seine Komponenten u. Kondensation des Methylacetessigesters mit N2H4. Dieselbe Verb. bildet sich, wenn man die Rk. bei 0 ausführt. (Bull. Soc. chim. France [5] Mai Straßburg [Strasbourg], Fac. des Sciences.) Lb. Joh. Heinrich Helberger, Uber das Verhalten des Lävulinsäurechlorids und der Acetylläwlinsäure bei der Friedel-Crafts sehen Reaktion. Vf. hat 1 Mol. Läv-ulinsäurechlorid, welches im allgemeinen als y-chlor-y-valerolacton angesehen wird, mit Bzl. u. 1 Mol. A1C13 umgesetzt u. neben einem neutralen Prod. eine Säure erhalten. Diese scheint nach Zus. u. F. ident, zu sein mit der Diphenylvaleriansäure, welche Eijkman (O II. 2046) aus a-angeliealacton, Bzl. u. A1C13 dargestellt hat. Das neutrale Prod. (F ) hatte die Zus. CuH120 2, u. es kamen daher 2 Konst.-Formeln, I oder II, in Betracht, je nachdem das Lävulylelilorid in seiner n. Form oder als y-chlorvalerolacton reagiert hatte. Da die Verb. durch Laugen nicht verseift, sondern in anderer Weise verändert wird (Borsche u. Menz, Ber. dtsch. ehem. Ges. 41 [1908]. 190) u. die Rkk. der 1,4-Diketone zeigt, scheidet II aus. Es liegt also das zuerst von P aal (1883) aus Phenacylacetessigester durch Ketonspaltung erhaltene, aber ölig beschriebene Plienacylaceton vor. Dieses Verf. gibt aber geringe Ausbeute. Die Bldg. des I mit ziemlich guter Ausbeute unter den Bedingungen einer FRIEDEL-CRAFTS-Synthese erscheint auffallend, weil man Anhydrisierung zum Furanderiv. erwarten sollte. Das A1C13 scheint im (Jegenteil infolge Komplexbldg. mit den CO-Gruppen schützend zu wirken, denn durch Erhöhung der AlCl3-Menge auf 2 Moll, läßt sich die Ausbeute auf über 60% steigern. Es ist somit erwiesen, daß Lävulylelilorid bei der FRIEDEL-CRAFTS-Synthese größtenteils in der n. Form reagieren kann. In Ggw. von Nitrobenzol sinkt die Ausbeute an I fast auf 0 herab, während etwa ebensoviel Diphenylvaleriansäure gebildet wird wie bei dem obigen Vers. Die sog. Acetyllävulinsäure (y-acetoxy-y-valerolacton) liefert mit Bzl. u. 3 Moll. A1C13 ca. 60% I, daneben wenig Acetophenon u. sehr wenig Diphenylvaleriansäure. Obiges Verf. ist auf Homologe u. Derivv. des Bzl. übertragbar. I kondensiert sich mit primären Aminen in Ggw. einer Spur Eg. recht glatt zu Pyrrolen u. scheint daher geradezu als'reagens auf die NH -Gruppe verwendbar zu sein. I CH3.CO-CHs.CHs-CO-CsH6 II CH3-C(CSH6).C H 1 -CH, Versuche. Phenacylaeeton (I), CnH g Lävulinsäure auf einmal mit 61 g SOCl2 versetzen, nach heftiger Rk. kurz auf ca. 60 erwärmen, Spuren SOCl2 im Vakuum bei höchstens 60 entfernen, mit gleichem Vol. Bzl. verd., in Suspension von 140 g A1C13 in 300 ccm Bzl. bei ca. 50 einrühren, noch 1 Stde. auf 50 halten; nach Stehen über Nacht mit Eis zers., Bzl.-Schicht mit Ä. verd., mit 5%ig. NaOH ausziehen u. dest. K p , hellgelbes Öl, im Kältegemisch zu großen Krystallen erstarrend, aus CH3OH, F Diphenylvaleriansäure, C17H Alkal. Auszüge mit HCl u. Ä. zerlegen, im Vakuum fraktionieren. Fraktion erstarrt. Aus CH3OH Krystalle, F g Lävulinsäure, 51 g Acetanhydrid u. einige Tropfen Acetylchlorid über Nacht stehen lassen, Eg. im Vakuum entfernen, Acetyllävulinsäure mit 50 ccm Bzl. verd., in Suspension von 205 g A1C13 in 300 ccm Bzl. bei einrühren, weiter wie oben. p-methylphenacylaceion, C12H Lävulinsäure u. S0C12 wie oben um

49 193G. II. D j. P r ä p a r a t iv e o r g a n isc h e C h e m ie. N a t u r s t o f f e setzen, mit gleicher Menge CS2 verd., in Gemisch von 140 g A1C13, 100 ccm Toluol u. 100 ccm CS2 bei 50 einrühren usw. Kp , aus CH3OH große Prismen, F. 53. p-meihoxyphenacylacelon, C12H Mit Anisol ohne CS2. Dickes öl. Ausbeute gering. Pyrrolderivv. 2-Methyl-l,5-diphenyly>yrrol, C17H 15N- 44 gl, 25 g Anilin u. 1 ccm Eg. 4 Stdn. auf sd. W.-Bad erhitzen, mit verd. HCl verreiben u. waschen. Aus A. Prismen, F. 83. Cv,Hu0 2N 2. Mit p-nitroanilin bei Aus A., F Mit m-nitroanilin: F. 90. C'187 /l50 2Ar. Mit Anthranilsäure bei 120. Aus CH3OH, F O Hi0N2. Aus 1,7 g I, 2,1 g p-phenylendiamin u. 2 Tropfen Eg. bei 150. Aus CH3OH Nadeln, F Ebenso aus 3,5 g I u. 1,1 g p-phenylendiamin. Aus Pyridin-CH3OH, F G3AHWN2. Ebenso mit Benzidin. Aus Pyridin-CH3OH, F (Liebigs Ami. Chem G / ) L in d e n b a u m. H. G. Grimm und H. Metzger, Über die Darstellung und Eigenschaften des Selenkohlenstoffs. In etwa 50% Ausbeute wird Selenkohlenstoff, CSe2 (I), erhalten durch gleichzeitiges Leiten eines mit H 2Se (dargestellt aus Al-Selenid u. W.-Dampf) u. eines mit CC14 beladenen N-Stromes im annähernden Verhältnis H2Se: CC14 = 2 :1 durch ein im elektr. Ofen auf 500 erhitztes Jenaer Glasrohr. Die früheren Veras, zu seiner Darst. waren erfolglos verlaufen. Bei Zimmertemp. ist I eine dunkel goldgelbe schwere FL, unzers. destillierbar bei Atmosphärendruck, K p ,5 ; Kp ; erstarrt bei Kühlung mit fester C 02 zu Krystallen vom F. 45,5 ; D.2% 2,679; np20 1,8454 ±0,00005; schwer verbrennbar. Aus der molaren Verbrennungswärme 241kcal errechnet sich die Bldg.-Wärme aus den Elementen zu 34 kcal. Besonders bemerkenswert ist die auf Grund tlieoret. Überlegungen zu erwartende leichte Polymerisierbarkeit. Bei längerem Erhitzen auf 150 im Rohr geht I in eine feste schwarze M., wahrscheinlich ein Gemisch von Se mit polymerem CSe über. I ist sehr lichtempfindlich, schon verd. Lsgg. in CC14 scheiden im Tageslicht einen roten Wandbelag aus, der bei konzentrierteren Lsgg. u. im Sonnenlicht nach 2 Tagen undurchsichtig schwarz geworden ist. Bei Aufbewahrung im Dunkeln tritt langsame Zers, unter Abscheidung dunkler Prodd. ein. Noch in sehr geringer Konz, hat I einen aufdringlichen, an faulenden Rettich u. CS2 erinnernden Geruch, er ist uni. in W., gelb 1. in allen gebräuchlichen organ. Lösungsmm. Reichlich löst er Sehwefelblumen, rotes Se höchstens in Spuren. Einw. von alkoli. Kali auf eine verd. Lsg. von I liefert Kaliumselenoxanthogenat, C3H 5OSc2K, strohgelbe Nädelchen, das schon R a t h k e (Liebigs Ann. Chem. 152 [1869]. 199; Ber. dtsch. chem. Ges. 36 [1900]. 600) u. v. B a r t a l (Chemiker-Ztg. 30 [1906]. 1044) erhalten hatten. Bei Versetzen von I in A. mit alkoli. NH3 im Verhältnis 1 CSe2: 2 NH3 entstand eine als Polymerisat A (II) bezeichnete bräunlichgelbe amorphe Substanz, deren Zus. durch CHSe2, noch genauer durch C4H 4Se, wiederaugeben ist, uni. in den gebräuchlichen Lösungsmm. Der H-Geh. beträgt 0,5 %, so daß II fast als polymerer Selenkohlenstoff anzusprechen wäre. Die Reindarst. eines solchen wurde erfolglos versucht. Langes Stehen von I mit A. ergibt Polymerisation zu einem hellgelben Nd., dem Polymerisat B der Zus. C3H4Se4. Sowohl aus ihm wie aus II konnte durch Erhitzen im Hochvakuum bis zur Zers, wenig I wiedererhalten werden. Einleiten eines mit NH3 beladenen N-Stromes in eine Lsg. von I in CC14 liefert rotbraune Flocken der Zus. C4H3NSe8 = 4 CSe2-NH3. Umsetzung von I mit überschüssigem Anilin führt zu Diphenylsdenohamstoff, Cl3H12N 2Se = SeC(NH-C6H5)2, fast farblose Krystalle, während mit wenig Anilin hauptsächlich polymere Substanzen erhalten werden. Sogar Pyridin u. Triäthylamin reagieren mit I unter Abscheidung dunkel gefärbter Substanzen. Die tlieoret. Grundlagen der leichten Polymerisierbarkeit werden unter Heranziehung der Spaltungsarbeit der C So- u. C=Se-Bindung, sowie der Polymerisationsarbeit von (CSe2) zu quarzartigem [CSe2], sowie unter Angabe eines Schemas der Art des Polymerisationsvorgangs eingehend erörtert. Verss. zur Darst. von Tellurkohlenstoff, CTe2, blieben erfolglos. (Ber. dtsch. chem. Ges / I. G. Farben, Ludwigshafen a. Rh., Forseh.-Lab. Oppau.) B e h r l e. Henri Clement, Über das Organoynagnesiumderivat des Pentamethylbenzols. (Vgl ) Durch Kondensation von Xylol mit CH3C1 in Ggw. von A1C13 wurden Peyüa- u. Hexamdhylbenzol im Verhältnis 3 : 1 erhalten. Die Trennung gelingt leicht durch fraktionierte Dest. Mit dem wie früher dargestellten (GH3)BCa' MgBr wurden einige weitere Umsetzungen durchgeführt. 1. Mit CH3-COCl Bldg. von 38% Penüamethylacdophenon, (CH3)5C0-CO-CH3, Stäbchen, F. 110 [früher F. 241,7 ; d. Ref.], Oxim u. Semicarbazon krystallisieren in Octaedern. Daneben Bldg. von 17% [Pentamdhylphenyl].mdhyläthylcarbinol, (CH3)6C6-C(OH)(C2H5)-CH3, F. 52, infolge Umsetzung obigen Ketons mit dem anwesenden C2H 5MgBr. 2. Mit C6H5-C0C1 Bldg. XVIII

50 9 7 0 D.j. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e I I. von 35% PcMamclhylbcnzopheium, (CH3)5C6-CO-CöH 5, lange Nadeln, F Oxim u. Semicarbazon krystallisieren aus A. in Octaedem. Daneben 14% [Penlamethylphenyl]-phenyläthylcarbitwl, (CH3)5Cc-C{OH)(C2H 6)-C0H5, F Mit Ameisensäureäthylester bleibt die Rk. ebenfalls auf der ersten Stufe stehen. Man erhält 34% Pentamethylbenzaldehyd, (CH3)5C0-CHO, Nadeln, F. 130,5. Oxim u. Semicarbazon krystallisieren aus A. in Octaedem. Essigsäureäthylester reagiert wie CH3-COCl (1. c.), Benzoesäureäthylester wie C6H 5-COCl. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) L in d e n b a u m. G. A. Kirchhof und A. F. Diwinski, 3-Amino-4-oxyphenylarsinsäure. Die aus 3-Nitro-4-oxyphenylarsinsäure durch Red. nach C I (1923. IV. 723) u. nach C I. 619 erhaltene rohe 3-Amino-4-oxyphenylarsinsäure wird zur Reinigung in verd. HCl gel. u. mit NaCl ausgesalzen. (Ind. organ. Chem. [russ.: Promyschlennost organitscheskoi Chimii] ) Ma u r a c h. Benno Reichert, Über die katalytische Reduktion der Methyläther von r/.-arylß-nitroäthanolen. Durch Red. dieser Nitroäther, Ar-CH(0CH3)-CH2-N 0 2, welche von den cü-nitrostyrolen aus leicht zugänglich sind, erhält man die Amine Ar-CH(OCH3)- CH2-NH2, welche für die Synthese des Papaverins u. seiner Deriw. nach dem Verf. von M annich (C u. früher) benötigt werden. Das Red.-Verf. von R osenmund (C ) gibt zwar gute Ausbeuten, erfordert aber große Mengen organ. Lösungsmm. Die von M annich angegebenen Verff. liefern höchstens 50% Ausbeute. Vf. u. K och (C I. 2527) haben gezeigt, daß sich cu-nitroacetophenone in A. in Ggw. von Oxalsäure katalyt. glatt zu den Aminen reduzieren lassen. Dieses Verf. wurde mit gutem Erfolg auf obige Nitroäther übertragen. o.-[4-meihoxyphenyl\- ß-nitroäthanolmeihyläther. 4-Methoxy-co-nitrostyrol in CH3OH suspendieren, unter Eiskühlung 4,5%ig. CH3ONa-Lsg. zugeben, nach erfolgter Lsg. mit Eg. ansäuern, in Eiswasser gießen u. ausäthern. Aus CH3OH, F Von Rosenmund (Ber. dtsch. chem. Ges. 46 [1913]. 1038) als Öl beschrieben. a-[2-methoxyphenyl]-ß-nitro äthanolmethyläther, Ci0H13O4N. Ebenso aus 2-Methoxy-a>-nitrostyrol. Aus CH3OH derbe Prismen, F. 54. a-[4-melhoxyphenyl]-ß-aminoäthanolmethyläther. 4,22 g des vorvorigen u. 3 g Oxalsäure in 10 ccm absol. A. lösen, mit 0,02 g P t02 bis zur Aufnahme der berechneten H-Menge hydrieren, Filtrat im Vakuum verdampfen, in W. lösen, nach Zusatz von konz. KOH ausäthern. K p Ausbeute 70%. Hydrochlorid, F (Zers.). Vgl. Rosenmund (1. e.). a.-[2-metkoxyphenyl]-ß-aminoäthanolmeihyläther. Analog. In Ä. mit HCl-Gas das Hydrochlorid, C10H 10O2NCl, aus absol. A., F (Zers.). Ausbeute 68,5%. a.-[3,4-dimethoxyphenyv\-ß-aminoüthanolmethyläther. Analog. Kp, Ausbeute 80%. Vgl. M annich (1. c.). (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges Juni Berlin, Univ.) Lindenbaum. K. Dziewoński, L. Gizler und J. Moszew, Reaktionen der Ketone vom Acetoplicnontypus mit gemischten Diarylthiohamstoffen. (Bull. int. Acad. polon. Sei. Lettres. Ser. A C I ) L i n d e n b a u m. N. W. Hirwe und M. R. Jambhekar, Derivate der Salicylsäure. IX. Stabilität der Sulfonsäuregruppe in der 4-Sulfosalicylsäure. I. Nitrierung der 4-Sulfosalicylsäure. (VIII. vgl. C II. 214.) Die S03H-Gruppe in der 3- u. 5-Sulfosalicylsäure wird bekanntlich leicht durch N 0 2 substituiert. Dagegen liefert 4-Sulfosalicylsäure (I; diese vgl. C II. 47), in Acetanhydrid nitriert, das 5-Nitro- u. 3,5-Dinitroderiv., u. durch Erhitzen mit H N 03 entsteht 2,4,G-Trinitrophenol-3-sulfonsäure, welche in derselben Weise aus Phenol-m-sulfonsäure erhältlich ist. Die S 03H-Gruppe ist in I stabil, weil sie von den Gruppen OH u. C02H nicht direkt beeinflußt wird. Die Konst. der Nitroderivv. bedarf auf Grund vieler Erfahrungen keines besonderen Beweises. Versuche. Saures K-4-Sulfo-5-nitrosalicylat, C,H40 8NSK, H g durch 2-tägiges Stehen über ILSO., entwässerte I in 40 ccm Acetanhydrid unter Eiskühlung langsam mit 12 ccm H N 03 (D. 1,4) versetzt (Temp. unter 5 ), 12 Stdn. im Eisschrank, 24 Stdn. bei Raumtemp. stehen gelassen, von etwas 3,5-Dinitro-I filtriert u. mit konz. KCl-Lsg. gefällt; 5,5 g. Aus W. hellgelbe Platten. Durch Einengen der Mutterlauge etwas Di-K-salz der 3,5-Dinitro-I. Neutrales Ba-Salz, C7H30 8NSBa, H 20. Aus vorigem nach Neutralisieren. Aus W. orangene Platten, wl. in sd. W. Gibt das W. selbst bei 200 im Vakuum nicht ab. 4-Sulfo-5-nitrosalicylsäure, C7H 50 8NS, 2 ILO. Aus vorigem wie üblich. Aus W. hellgelbe Nadeln, F , hygroskop. 4-Sulfo- 3,5-dinitrosalicylsäure, C7H4O10N2S. Entsteht mit guter Ausbeute, wenn man bei obigem Verf. die Temp. freiwillig steigen läßt. Aus W. hellgelbe Nadeln oder Schuppen,

51 I I. D j. P b ä p a b a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e. 971 Zers. >261. Rest durch Gießen der Mutterlauge in KCl-Lsg. als Di-K-salz, C7H 2O10 N2SK2, aus W. gelbe Schuppen. Mono-E-salz, C7H3O10N2SK. Aus vorigem Salz mit HCl. Aus W. mkr. gelbe Nadeln. Neutrales Ba-Salz, C7H2O10N2SBa, 2 H20. Durch Neutralisieren der Säure mit BaC03. Aus W. rote Nadehi, zl. in W. Das Krystallwasser ist nicht entfernbar. 2,4,6-Trinürophenol-3-svlfonsäure, C6H3O10N3S, 4 H g wasserfreie I mit 15 ccm HNO, (D. 1,4) 1 Stde. auf 100 erhitzt, H N 03 bei 100 verdampft. Aus W. hellgelbe Würfel, F. 105, hygroskop. 4-Sulfo-5-aminosalicylsäure, C7H70 NS. 5 g 5-Nitro-I in A. mit 30 ccm 5-n. (NH,)2S 2 Stdn. gekocht, Filtrat eingeengt. Aus W. gelbliche Schuppen, Zers. > Nitro-4-sulfo-5-aminosalicylsäure, C7H 0O8N2S. Aus 5 g 3,5-Dinitro-I u. 50 com 5-n. (NH.,)2S wie vorst.' Aus W. gelbe Nadeln, Zers. > Sulfo-3,5-diaminosalicylsäure, C7H socn2s. Aus 3,5-Dinitro-I in HCl mit Fe. Aus W. dunkle Würfel, Zers. >290. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. A März 1936.) L i n d e n b a u m. N. W. Hirwe und M. R. Jambhekar, Derivate, der Salicylsäure. X. Stabilität der Sulfonsäuregruppe in der 4-Sidfosalicylsäure. II. Bromierung der 4-Sulfosalicylsäure. (IX. u. I. vgl. vorst. Ref.) Während bei der Halogenierung der 5-Sulfosalicylsäure zuerst die S 03H-Gruppe u. dann auch die C03H-Gruppe durch Halogen substituiert werden (D a t t a u. Mitarbeiter, C I I. 993), liefert 4-Sulfosalicylsäure mit Br nacheinander das 5-Brom-, 3,5-Dibrom- u. 3,5,6-Tribromderiv., u. auch durch Br-Überschuß wird weder S 03H noch C02H eliminiert. Die Stabilität dieser beiden Gruppen findet eine leichte Erklärung in der Kombination der dirigierenden Wrkgg. von OH u. C02H einerseits, S 03H u. Br andererseits in demselben Mol. Ist S 03H stärker dirigierenden Einflüssen unterworfen (3- u. 5-Sulfosalicylsäure), so wird es leicht durch N 02 oder Br substituiert; fehlt dieser Einfluß (4-Sulfosalicylsäure), so wird die Substitution unmöglich. Ähnlich wird C02H bei der Nitrierung eliminiert (vorst. Ref.), bei der Bromierung nicht. Versuche. 4-Sidfo-5-brotnsalicylsäure, C7H50 BrS, 4 H g Br-Dampf in Lsg. von 13 g 4-Sulfosalicylsäure in 50 ccm W. geleitet, nach Stehen über Nacht verdampft u. über NaOH getrocknet. Aus W. Nadeln, F Neutrales Ba-Salz, C7H3OcBrSBa, 4 H 20. MitBaCO:j. Aus W. grauweißes Pulver. Gibt bei 200 im Vakuum 3 H20 ab. Saures K-Salz, C,H40 6BrSK. Durch Neutralisieren, starkes Ansäuern mit HCl u. Einengen. Aus W. Nadeln. 4-Sulfo-3,5-dibrotnsalicylsäure, C7H.,06Br2S, 4 H20. Wie oben mit der doppelten Br-Menge. Aus W. Nadeln, F. 83, hygroskop. Saures K-Salz, C7H30 GBr2SK, aus W. Nadeln. Neutrales Ba-Salz, C7H.,06Br2SBa, H 20, aus W. mkr. graue Nadeln. 4-SulJo-3,5,6-tribromsalicylsäure, C7H30 6Br3S. Mit der 3-fachen Br-Menge; Rohprod. zur Entfernung von HBr im Vakuum auf 100 erhitzt. Aus W. Nadeln, F Neutrales Ba-Salz, C7H 0 6Br3SBa, 2 H20, aus W. mkr. graue Nadeln. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. A März Bombay, Royal Inst, of Science.) L i n d e n b a u m. O. Lutz, Über optisch aktive Imide. Vf. hat schon vor längerer Zeit (Chem. J. Ser. A. J. allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 41 [1909]. 1558) das l-anilinobernsteinsäureanil dargestellt. Dazu wurde 1-Brombernsteinsäure mit Anilin in das saure Anilinsalz der 1-Anilinobemstcinsäurc übergeführt u. dieses auf erhitzt. Man erhielt das akt., aber stets auch das rac. Änil. Vf. hat nun die Bedingungen festgelegt, welche die Gewinnung des 1-Anils möglichst ohne Beimengung der rac. Verb. gestatten, u. ferner die 3 entsprechenden Toluidinverbb. dargestcllt. Die sauren Salze der substituierten akt. Asparaginsäuren wurden m einem geeigneten App. bei leichtem Vakuum (ca. 25 mm unter Atmosphärendruck) erhitzt. Bedingungen des Erhitzens u. maximale Temp. sind für jeden Fall verschieden. Besonders störend sind Beimengungen von gebundenem Halogen im Ausgangsmateiial, da sie die Bldg. von inakt. Imiden veranlassen. Zu ihrer Entfernung ist Umlösen aus S(i unter Zusatz von etwas Soda u. des entsprechenden Amins mit sofortiger Abkühlung auf 0 notwendig. Ferner ist Arbeiten bei grellem Licht zu vermeiden; die Präparate müssen in dunklen Flaschen aufbewahrt werden. Die Arylaminobernsteinsäuren sind, den Drehungskurven entsprechend (vgl. C I. 1765), linksdrehend. Auch die entsprechenden Imide gehören der 1-Reilie an. Dagegen erhält man aus dem gleichen akt. Ausgangsmaterial mit aliphat. Aminen infolge W A L D E N S ch e r Umkehrung nur rechtsdrehende substituierte Säuren. Versuche. I-Anilinobemsteinsäureanil. 50 Min. ansteigend, zuletzt 10 Min. auf 160 erhitzen, aus A. fraktioniert krystallisieren. Nädelchen, F. 211,5 212, M d 20 = 12,4 in Pyridin. l-p-toluidinobemsteinsaures p-toluidin, C18H220 4N2. 64*

52 972 D,. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e II. Lsg. von 33 g p-toluidin in 150 ccm A. bei 5 langsam mit Lsg. von 20 g 1-Brombernsteinsäure in 250 ccm W. versetzen, 12 Stdn. bei 5 stehen lassen, allmählich auf Raumtemp. bringen, A. im Vakuum entfernen u. nach 5 Tagen umlösen, wie oben angegeben. F l-p-toluidinobernsteinsäure-p-tolylimid, C18H 180 2N2. 5 g des vorigen 1 Stde. allmählich bis auf 155 erhitzen, aus h. A. fraktionieren. Schneeweiße Nädelehen, F ,5, [<x]d20 = 11,2 in Pyridin. l-m-toluidinobemsteinsaures m-toluidin, C18H220 4N2. Analog mit CH3OH statt A. u. bei 7. F ,5. l-m-toluidinobemsteinsäure-m-tolylimid, C18H180 2N2. Voriges 1 Stde. ansteigend erhitzen, zuletzt 15 Min. auf 145, aus CH3OH fraktionieren. F , [<x]d2 = 21,9 in Pyridin. l-o-toluidinobemsteinsaures o-toluidin. Darst. ähnlich der p-verb. F l-o-toluidinobernsteinsäure-o-tolylimid, C18H 180 2N2. 6 g des vorigen innerhalb 25 Min. auf 145 erhitzen u. die gleiche Zeit hierbei halten, Sirup aus CH3OH fraktionieren. FF , , Nur Fraktion war akt.: [a]d20 = 3,7. (Ber. dtscli. clicm. Ges / Riga [Lettland], Univ.) L i n d e n b a u m. F. J. Wilson und J. K. Thomson, Arylamide von ß-Arylaminocrotonsäuren. Zusammenfassender Bericht über an anderer Stelle (C I. 2358) ausführlich mitgeteilte Unterss. (J. Roy. techn. Coll Jan ) Lb. Nändor Mauthner, Die Synthese der Homosyringasäure. (Magyar ehem. Folyöirat Jan./März Budapest, II. ehem. Inst. d. Univ. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.] C I ) S a i l e r. Nändor Mauthner, Die Synthee der Glucokaffeesäure. (Magyar ehem. Folyöirat Jan./März Budapest, II. ehem. Inst. d. Univ. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.] C I ) S a i l e r. Dines Chandra Sen, Synthese von nicht polymerisierten monocyclischen Thiokeionen und ihren Derivaten. Durch gleichzeitiges Einleiten von H 2S u. HCl in die entsprechenden Ketone erhielt Vf. Thiocyclohexanon (I), K p.16 75, Thiocyclopentanon (II), Kp , 2-Melhylthiocyclohexancm (III), K p u. Thiomenthon (IV), Kp Daneben entstanden bei der Darst. von I Trilhiocyclohexanon, F. 101, bei der Darst. von II Trithiocyclopenlanon, F. 99, ident, mit den Verbb. von F r o m m (C II. 2747), bei der Darst. von IV Dimenthensulfid, von F r o m m (Ber. dtsch. ehem. Ges. 41 [1908]. 3661) u. Sp e r a n s k i (C I. 1746). Die Thioketone zeigen Tliion-Tliioltautomerie, sie sind frisch dest. infolge Ggw. der Chromophoren CS-Gruppe rötlich u. geben Farblose, von der C H : C(SH)-Form abgeleitete Deriw., z. B. Acetylthiocycloliexanon, Kp.10 85, Acetylthiocyclopentanon, Kp.g 67, Acetyltliiomenthon, Kp , S-Methylthiocyclohexanon, K p.15 55, die mit Phenylhydrazin die entsprechenden Ketonphenylhydrazone u. Acetylphenylhydrazin bzw. CH3-SH liefern. Mit Phenylhydrazin, Semicarbazid u. NH2-OH geben die Thioketone die entsprechenden Ketonderivv. (Sei. and Cult März Calcutta, Univ. College of Science and Technology.) O s t e r t a g. Rudolf Pummerer und Emil Buchta, Über eine Synthese des 2,5-Dibenzoylhydrochinons und über 2,5-Dibenzoylchinon. U m zu erfahren, o b der rote Pechmannsche Farbstoff aus /J-Benzoylacrylsäure m it 2,5-D ibcnzoylchinon ident, ist, haben Vff. 2,5-Dibenzoylchinon synthetisiert, w obei sich zeigte, daß dieses Chinon blaß ockergelb ist, also bestim m t n icht m it dem roten PECHMANNschen F a rb stoff ident, ist. Versuche. Diacetat der Hydrochinon-2,5-dicarbonsäure, beim Erhitzen von Hydrochinon-2,5-dicarbonsäure mit Essigsäureanhydrid u. konz. H2S 04 auf dem W.-Bad (8 Stdn.). Diacetat des Hydrochinon-2,5-dicarbonsäurechlorids, C12H8O0Cl, aus vorigem beim Kochen mit PC16 in Bzl. (3 Stdn.); aus Bzl. weiße Blättchen, F. 149 (nach kurzem Sintern). 2,5-Dibenzoylhydrocliinon, C20H14O4, aus vorigem beim Kochen mit A1C13 in Bzl. (6 Stdn.); aus Eg. oder Xylol orangegelbe Blättchen bis Nadeln, F. 199, lassen sieh im Vakuum sublimieren. Verss., den von D i s c h e n d o r f e r (C I. 58) angegebenen F. von 203 zu erreichen, führten nicht zum Ziel. Erhitzen mit Essigsäureanhydrid bzw. Acetylchlorid u. konz. H2S04 lieferte das Diacetat, F ,5-Dibenzoylchinon, C20H12O4, aus dem Hydrochinon beim Kochen mit frisch bereitetem Ag20 in Bzl. unter Ausschluß von Feuchtigkeit (3 Stdn.); aus Aceton ockergelbo Blättchen, F ' (bei auf vorgewärmtem Bad). Verss., das Hydrochinon durch Kochen mit Cr03 in Eg., durch alkal. Ferricyankali oder durch Kochen mit P b02 (in o-dichlorbenzol) in das Chinon überzuführen, versagten. (Ber. dtsch. ehem. Ges / Erlangen, Univ.) Co r t e.

53 I I. D 2. P r ä p a r a t iv e o r g a n isc h e C h e m ie. N a t u r s t o f f e Arvid Cirulis, Über die Kondensation von Indandion-(l,3) mit Aceton. R a d u - LESCU u. G e o r g e s c u (C I. 82) haben Indandion-(l,3) u. Aceton mittels KOH kondensiert u. sehr geringe Mengen eines Prod. von F erhalten, welches sie als Isopropylidenbisindandion angesehen haben, gebildet aus 2 Moll. Indandion u. 1 Mol. Aceton unter Austritt von 1 H 20. Vf. hat diese Verss. wiederholt u. zunächst gefunden, daß Piperidin als Kondensationsmittel viel geeigneter ist als Allcali. Das Hauptprod. zeigte F u. besaß nach Analysen u. Mol.-Gew.-Bestst. die Zus. C21H140 3, gebildet aus 2 Moll. Indandion u. 1 Mol. Aceton unter Austritt von 2 H20. Die Verb. wurde auch nach der Vorschrift obiger Autoren nach sorgfältiger Reinigung erhalten; deren Substanz war also unrein. Die Verb. ist ein symm. Diinäonyl-(3)-aceton (I), bei dessen Bldg. dos Indandion in der Enolform reagiert. I enthält 2 akt. CH2-Gruppen u. existiert in 2 tautomeren Formen, der gelben Ketoform I u. der intensiv blaugrünen Enolform II. Von letzterer leiten sich Monosalze ab; die Alkali-, NHr u. Erdalkalisalze sind blaugrün, die Schwermetallsalze gelb bis gelbgrün u. meist in W. uni. I bildet ein Dimethyl- u. Dibromderiv., indem je ein H der beiden CH2-Gruppen substituiert wird, ferner ein Monoxim u. Tri-[phenylhydrazon] u. mit H N 0 3 ein labiles Additionsprod. I steht in seinen Eigg. dem Isobindon von F is c h e r u. W a n a g (C II. 3206) nahe. Die Bldg. des I ist sowohl für Indandion-(l,3) als auch für Aceton charakterist., denn Verss. mit Indandionderiw. einerseits, Acetonhomologen andererseits verliefen negativ. CO CO CO CO I C6H4O C H H C < > C 6H 4 II c 9h 4< > c h h c < > c 8h, C-CHs.CO -CH 2.C C-CH :C(OH ).CH2-C Versuche. Symm. Diindonyl-(3)-aceton (I), C21H Lsg. von 50 g Indandion in 400 ccm w. Aceton allmählich mit 25 g Piperidin versetzt, blaugrüne Lsg. a/2 Stde. auf W.-Bad erwärmt, 12 Stdn. stehen gelassen, mit 500 ccm W. verd., mit Essigsäure gefällt, Nd. nacheinander mit W., CH3OH, h. 2-n. Sodalsg. (bis zur Blaugrünfärbung der ablaufenden Fl.) u. verd. Essigsäure gewaschen. Aus der Sodalsg. 2 g Bindon. Ausbeute an I 32 g. Aus Eg. gelbe Krystalle, F , uni. in W. u. PAe. Lsgg. in organ. Mitteln gelb, jedoch in Alkoholen u. organ. Basen blaugrün, ebenso in wss. Alkalien u. Alkalicarbonaten. l% ig - Lsg. in trockenem Pyridin blaugrün, 10%ig. Lsg. orangen, auf W.-Zusatz sofort blaugrün. Na-Salz, C21H 130 3Na. Durch Lösen in sd. l% ig. CH30Na-Lsg., Verdampfen im Vakuum u. Zugeben von Ä. Ag-Salz, C21H130 3Ag. Aus vorigem in A. mit A gn 03. Grüngrau. Ba-Salz, C,12H2(iO0Ba. In CH3ONa mit alkoh. Barytlsg. KMnO.,-ähnliche Krystalle. Dimethylderiv., C23H Durch 5-std. Kochen in l /0ig. CH3ONa mit CH3J. Aus Eg. gelbe Nadeln, F. 251, uni. auch in sd. wss. Alkalien, 1. in l% ig. Methylat (grün). Dibromderiv., C21H1203Br2. In Chlf. bei Raumtemp. (ITag); schließlich % Stde. gekocht, Nd. mit CH3OH u. ä. gewaschen. Gelbes, uni. Pulver, F. 195, 11. in l% ig. Methylat (blaugrün) unter Abspaltung von Hypobromit. Oxim, C21H 150 3N. In 5 /0ig. alkoh. KOH mit NH2OH-Hydrochlorid gekocht, mit W. verd. u. mit Essigsäure gefällt. Aus Eg., F. 216 (Zers.). Lsg. in l /0ig. Methylat rotbraun. Tri-[phenylhydrazon\, C39H 32N 6. In sd. Eg. Braune Blättchen, F (Zers.). Verb. C^H^O^HNO^. I in w. Eg. gel. u. mit H N 0 3 (D. 1,4) stehen gelassen. Orangene Nadeln, aus Eg., F. 233 bis 235 unter Stickoxydabspaltung. Lsg. in l% ig. Methylat violett, aber schnell blaugrün infolge Rückbldg. von I; nach Fällen mit Säure im Filtrat H N 0 2 u. H N 03 nachweisbar. (Liebigs Ann. Chem / Riga [Lettland], Univ.) Lb. W. M. Cumming und G. D. Muir, Substituierte Naphthalinsulfonsäuren und ihre Derivate. Fortsetzung früherer Unterss. (C II. 245). 1. 1,8-Jodnaphthalin- Sulfonsäure. Na-Salz. Lsg. von 10 g N a -l,8-naphthylaminsulfonat (Periat) in 200 ccm sd. W. mit verd. H 2S 0 4 gefällt, bei Raumtemp. diazotiert, mit NaCl ausgesalzen, Diazoverb. abfiltriert, in Lsg. von 15 g K J u. 1 ccm Pyridin in 150 ccm W. suspendiert, 2 Tage mit öfterem Rühren stehen gelassen, einige Min. gekocht u. filtriert. Rückstand war 1,8-Naphthsulton (aus Aceton, F. 156 ). Filtrat mit NaCl gesätt., rötliche Platten aus W. (Kohle) umgel. Ausbeute 70 /o. Sulfochlorid, C10f i 0O2ClJS. Aus vorigem mit PC16; mit k. W. isoliert. Aus Aceton-W. (Kohle) hellgelbe Platten, F Sulfamid, C10H8O2NJS. Durch Einrühren von verd. NH40 H in die k. aceton. Lsg. des Chlorids. Platten, F. 187 (Zers.). Durch Kochen des Chlorids in Aceton mit wss. NH4OH entstand 1,8-Naphthsultam (aus Aceton-W-, F. 176 ). Sulfanilid, Cl0H 12O2NJS. Aceton. Lsg. von Chlorid u. Anilin auf W.-Bad langsam

54 9 7 4 D,. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e I I. eingeengt, dann W. zugefügt, Prod. aus Aceton + verd. HCl umgcfällt. Aus Aceton- W. hellgelbe Platten, F N-Phenyl-1,8-naphthsuliam, C1GHuOoj\TS. Voriges in A. mit Cu-Pulver ca. 3 Stdn. gekocht, Filtrat eingeengt. Aus A. Prismen, F Vgl. K ön ig u. W a g n e r (C II. 654). 2. 1,8-Chlornaphthalinsulfonsäure. Na-Salz. Diazoverb. aus 10 g Na-Periat in k. Lsg. von CuCl in ca. 40 ccm konz. HCl eingetragen, nach mehrtägigem Stehen etwas verd., gekocht, mit NaOH neutralisiert, durch Kohle filtriert u. ausgesalzen. Daraus wie oben das Sulfochlorid, F. 101, u. Sulfamid, F ,8-Bromnaphthalinsulfochlorid, C10H 6O2ClBrS. 1 g Cu20 mit 12 g NH4Br in 150 ccm W. 5 Min. gekocht, h. filtriert, nach Erkalten Diazoverb. aus 10 g Na-Periat eingerührt, nach 24-std. Stehen gekocht, durch Kohle filtriert, mit KCl ausgesalzen, dunkles Prod. getrocknet u. mit PC15 umgesetzt. Aus Aceton-W. (Kohle) hellgelbe Platten, F ,8-Cyannaplithalinsulfonsäure. Na-Salz. 12 g Cu SO.,, 5H 20 in 200 ccm W. bei ca. 40 gel., 13 g KCN, dann verd. HCl bis zur schwachen Opalescenz zugegeben, bei Diazoverb. aus 10 g Na-Periat eingetragen, 1 Stde. auf W.-Bad erhitzt, CuCN mit konz. HCl gefällt, Filtrat mit NaOH alkalisiert, eingeengt u. mit NaCl gesätt. Aus W. (Kohle) -j- NaCl Nadeln. Sulfochlorid, CuH 0O2NC1S, aus Aceton (Kohle) Blättchen, F Sùlfamid, CuH 80 2N2S. In Aceton mit NH4OH; dann stark eingeengt. Aus verd. NH4OH, F Naphthalin-oi-sulfonsäure wurde aus der Diazo-Perisäure nach 4 Verff. erhalten : 1. mit Suspension von Cu-Pulver in konz. HCl; 2. ebenso, aber in Lsg. von CuCl in konz. HCl; 3. mit animoniakal. Suspension von Sn(OH)2; 4. durch Einw. von Zn- Staub auf eine wss. Suspension der Diazoverb.; alle Rkk. in der Kälte Jodnaphthalin-l-sulfonsäure. K-Salz, C10H 6O3JSK + H g Na-2-Naphthylamin-l-sulfonat in 250 ccm w. W. gel., mit verd. H 2S 04 gefällt, bei Raumtemp. diazotiert, gelbe, krystalline Diazoverb. abfiltriert, in Lsg. von 15 g K J in 150 ccm ca. 5-n. H2S 04 eingetragen, langsam auf erwärmt, nach beendeter N-Entw. mit KOH neutralisiert. Hellgelbe Platten, bei 145 wasserfrei. Ausbeute 6 5 %. - Sulfochlorid, C10H0O2ClJS, aus Aceton-W. hellgelbe Krystalle, F. 109,5. Sulfamid, C10HsO2NJS. Durch Erwärmen des vorigen in A. mit verd. NH4OH. Aus A. Nadeln, F Bro-mnaphthalin-l-sulfonsäure. K-Salz. 0,2 g Cu20 mit 6 g N H 4Br in 100 ccm W. gekocht u. filtriert, nach Erkalten Diazoverb. aus 5 g obigen Na- Sulfonats eingeriihrt usw., mit KCl ausgesalzen. Sulfochlorid, C10H 0O2ClBrS, aus Aceton-W. hellgelbliche Prismen, F. 97. Sulfamid, C10H 8O2NBrS. In Aceton ; stark eingeengt. Aus Aceton-W. Nadeln, F Naplithalindisulfonsäuren. Lsg. von 20 g CuS04,5 H 20 in 300 ccm W. mit 30 ccm NH4OH (D. 0,88) versetzt, S 0 2 bis zur Entfärbung eingeleitet, genügend NH4OH zugefügt, um die Lsg. immer alkal. zu halten, Diazogemisch aus 10 g Na-Naphthylaminsulfonat eingerührt, nach beendeter N-Entw. stark eingeengt, isoliertes Prod. mit PC15 umgesetzt. Aus Diazonaphthionsäure : Naphthalin-l,4-disulfochlorid, C10H 0O4Cl2S2, F. 158 ; daraus Disulfamid, F Aus Diazo-Laurentsäure : Naphthalin-l,5-disulfochlorid, C10H 0O4Cl2S2, F Aus Diazo-Perisäure : Naphlhalin-1,S-disulfonsäurrjinhydrid, C10H 00 5S2, F (J. Roy. techn. Coll Jan Glasgow.) L in d e n b a u m. Georges Darzens und André Lévy, Synthese der 1,9-DimelhyUetrahydrophenanihrcncarbonsäure-(3) und des 1,9-Dimethylphenanthrens. (Vgl. C I. 65 u. früher, besonders II ) In den folgenden Formeln bedeutet R den Rest I. Das vor kurzem (C I. 3828) beschriebene l-methyl-4-[clilormethyl]-naphthalin wurde mit Na-Malonester zum Ester R CH 2 CH(CÖ2C2Hb)2, Kp.2j , kondensiert, dessen Na-Deriv. mit Allylbromid umgesetzt u. der allylierte Ester zur Säure R -C H 2-C(,C02H)i 'CH i -C H : CH2, aus Bzl., F. 184,5, verseift. Diese lieferte, im COaH Vakuum auf ca. 190 erhitzt, unter C02-Entw. die I Säure R CU2 CH(COJI) CH2 CH : CH~, F. 93,5, u. daneben ca. 4 % des entsprechenden y-lacions, Kp ; Trennung mittels Sodalsg. u. Ä. Letztere Säure wurde mit der 3-fachen Menge H2S 04-Eg. (1:1) 3 Tage auf 40 erwärmt, m u. ausgeätlicrt. Aus der Sodalsg. mit HCl 1,9-Dimelhyl-l,2,3,4-leirahydrophenanlhrenmrbonsäure-(3) (II), C17H 180 2, aus Eg. Ivrystallc, F Aus der äth. Lsg. 40% des entsprechenden (5-Lactons, aus CH3OH Krystalle, F. 91. l,9-dimethylphenanthrencarbonsäure-{3), C17H Durch Erhitzen der II mit S auf F ,9-Dimelhylphenardhren, C10H 14. Durch Erhitzen der II mit Se auf Aus A. weiße Kry-

55 1936. II. Dä. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e. 975 stalle, F. 88. Pikrat, F. 163,5. Styphnat, F Vgl. H a w o r t h u. M a v i n (C I. 425). (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) L in d e n b a u m. John Kane, Synthese der ß-[3-Nitrophenyl]-ß-[anthron-(9)-yl-(10)]-propionsätire und einiger ihrer Derivate. Diese Arbeit ist im wesentlichen schon nach einer anderen Zeitschrift referiert (C I. 1371). Nachzutragen sind nur folgende Verbb.: o-nitrobenzylidenmalonsäuredimethylester, C12Hu OeN. Durch Erwärmen von je 1 Mol. o-nitrobenzaldehyd u. Malonsäuredimethylester in Ggw. von Piperidin. Aus A. oder Eg. Stäbchen, F diäthylester, C14H 150 6N. Analog, aber 8 Tage bei Raumtemp., dann 6 Stdn. bei 50 u. 13 Stdn. auf W.-Bad. Aus A. oder PAe. Prismen, F. 52 bis 53, Kp.s p-nitrobenzylidenmalonsäurediäihylester, Ci4H 150 6N. Analog obigem Methylester. Aus A., F. 94. ß-\2-Nitrophenyl]-ß-[anthron-{9)-yl-(10)]-isobemsteinsäuredimethylester, C20H 21O7N. Analog der 3-Nitroverb. (1. c.). Aus Eg. u. Xylol Prismen, F diäthylester, C28H 250 7N, aus A. Täfelchen, F. 158 bis 159. ß-[4-Nitrophenyl]-ß-[anthron-(9)-yl-(10)]-isobernsteinsäuredicUhylesler, C28H250 7N. Analog. Aus A. Blättchen, F ß-[4-Nitrophenyl\-ß-[anlhron-(9)-yl-(10)]- propionsäure, C23H 170 5N. 5,7 g des vorigen mit 30 ccm 30 / ig. H2S04 u. 12 com Eg. 7 Stdn. auf erhitzt, in W. gegossen, Nd. in w. gesätt. NaHC03-Lsg. gel., Filtrat mit verd. H 2S 04 gefällt. Aus Eg. Plättchen, F ß-[3-Nürophenyl]- ß-[anihron-(9)-yl-(10)\-propio7Kimid., C23H 180 4N2. Säurechlorid (1. c.) in trockenem Bzl. gel. u. NHj eingeleitet, Nd. mit W. gewaschen. Aus A. Täfelchen, aus CH3OH Nadeln, F anilid, C20H22O4N2. Analog mit Anilin; Prod. mit Ä. extrahiert, mit verd. HCl gewaschen usw. Aus Bzl. Nadeln, F (Naturaliste canad. 62 ([3] 6) ) L i n d e n b a u m. Paul Weill und Fernand Kayser, Katalytische Hydrierung einiger Äthylenoxyde. Die Red. eines Äthylenoxyds RR'C C R "R "', von welchen 2 diastereoisomere Racemi-O -i formen möglich sind, kann, wenn die Oxydbrücke sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite gesprengt wird, theoret. zu 4 tertiären Alkoholen führen. Vff. haben mit Erfolg die katalyt. Hydrierung versucht u. solche Äthylenoxyde gewählt, daß die gebildeten Alkohole keine Diastereoisomerie aufweisen konnten. In jedem der 3 Fälle wurde nur e i n Alkohol isoliert. Die Sprengung der Brücke ist also einseitig, u. man darf vermuten, daß die gesprengte C O-Bindung die schwächere ist. Dieses Verf. besitzt den Vorteil, daß es nicht mit einer Radikalwanderung verbunden ist, u. daß an die auftretenden freien Valenzen das gleiche Atom (H) gebunden wird. Vff. haben die Äthylenoxyde I mit Ar = C6H5 (a) u. p-methoxyphenyl (b) u. II reduziert u. die Alkohole III a u. b u. IV erhalten. Die Brücke wird also bei lau. b auf der Seite des mit (C0H5)2 besetzten C, bei II auf der Seite des mit CcH5 besetzten C gesprengt. Hervorzuheben ist, daß die Hitzeisomerisierung dieser 3 Äthylenoxyde entweder nicht erlaubt hatte, den Sinn der Brückensprengung festzustellen, oder anders verlaufen war, als zu erwarten; vgl. L a g r a v e (C I. 1031) für I a u. b, T i f f e n e a u u. L é v y (C I. 3286) für II. Ar-CH C(C8H.)j CJVCH CH-C6H..CH3(p) III Ar.CH(OH)-CH(C0H5)s I '-O ' II t O 1 IV C6Hj CH,-CH(OH) C9H4 CH3(p) Versuche. Als Katalysator wurde ein aus Ni2C03 im H-Strom bei 280 bis 325 dargestelltes Ni verwendet. Die Hydrierungen wurden in alkoh. Lsg. bei 35 bis 45 bis zur Aufnahme der berechneten H-Menge ausgeführt. l,2,2-triphenyläthanol-{l) (III a), C20H18O. Durch Hydrierung von Triphenyläthylenoxyd (Ia; I.e.). Aus Bzl. oder Chlf. + PAe. Krystalle, F Phenylcarbamat, F Oxydation mitcr03-eg. ergab Phmyldesoxybenzoin, F ,2-Diphenyl-l-[p-methoxyphenyl]- ätlianol-(l) (III b), C21H20O2. Aus l,l-diphenyl-2-[p-methoxyphenyv\-äthylenoxyd (Ib; 1. c.). Aus A., dann Essigester Krystalle, F. 154 (Hg-Bad); 1. c. Phenylcarbamat, F Oxydation ergab p-methoxy-w-diphenylacetophenon, F (1. c.). l-p-tolyl-2-phenyläthanol-{l) (IV). Aus l-p-tolyl-2-phcnylüthylenoxyd (II; 1. C.). Krystalle, F (1. c ; d. Ref.). Phenylcarbamat, F (Bull. Soc. ehim. France [5] Mai 1936.) L in d e n b a u m. Theodor Boehm und Magda Grohnwald, Neue Farbstoffe aus Furfurol. Nach H e u c k (Bor. dtsch. ehem. Ges. 28 [1895]. 2253) färbt sich eine alkoh. Lsg. des Furfurylidenmalonitrils auf Zusatz von KOH oder alkoh. NH3 tief rot. Vff. haben beobachtet, daß eine ähnliche Farbrk. (von tief blau über violett nach rot) auftritt, wenn eine alkoh. Lsg. von Hydrofurfuramid mit Malonitril versetzt wird. Es ist ihnen ge

56 9 7 6 D 2. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e II. lungen, den Farbstoff krystallisiert zu isolieren. Derselbe besitzt die Zus. C'11/ / 0OiV4 u. ist also wie folgt entstanden: C4H 30 C H (N : CH-C4H30 )2 + 6 CH2(CN)2 = 3 CnH6ON4 + 2 NH3. Er bildet sich auch, wenn man zu einer alkoh. Lsg. von Furfurol + Malonitril oder von Furfurylidenmalonitril alkoh. NH3 gibt. Das NH3 wirkt anscheinend nur katalyt. u. kann durch aliphat. u. aromat. Amine, am besten Benzylamin, ersetzt werden. Die nächstliegende Formel C4H30-CH[CH(CN)2]2 würde den Farbstoffcharakter dor Verb. nicht erklären. Diese ist den von St e n h o u s e (1870) entdeckten Farbstoffen vergleichbar, welche sich aus Furfurol u. aromat. Aminen in Ggw. von Säuren durch Aufspaltung des Furanringes bilden u. Formel I besitzen. Tatsächlich konnte im CuH0ON4 durch Darst. eines Acetylderiv. ein alkoh. OH nachgewiesen werden. Der Farbstoff hat demnach die Konst. II. Die Rolle, welchc die zu seiner Bldg. unerläßliche Base spielt, wurde im Falle des Benzylamins durch Auffindung eines Zwischenprod. C1BH13ONs geldärt, also gebildet aus je 1 Mol. Furfurol, Malonitril u. Benzylamin unter Austritt von 1 H 20. Dasselbe setzt sich mit Phenylhydrazin zu einer Verb. GltH 12ONt u. mit Malonitril zu II um, indem der Rest des Benzylamins durch den des Phenylhydrazins bzw. Malonitrils ersetzt wird. Der Furanring kann also schon im C16H 13ON3 nicht mehr enthalten sein. Dieses besitzt Formel III. Dem Amin fällt somit die Aufgabe zu, den Furanring im Furfurylidenmalonitril zu sprengen. Verb. C]4H j2on4 hat Formel IV. Durch Einw. von HCl auf II entsteht eine Verb. CnHsOzNit welche ein Säureamid sein muß. Mit Cyanacetamid an Stelle von Malonitril wurde der analoge Farbstoff V erhalten. Bemerkenswert ist, daß die Farbstoffe beim Umkrystallisieren wechselnde Mengen des Lösungsm. aufnehmen u. hartnäckig festhalten. Sie lösen sich in KOH tief blau, aber die Farbe schlägt infolge Zers, bald in dunkelbraun um. I [A r-n H -C H :C H -C H :C (O H )-C H :N H -A r]x I I (CN)2CH C H : CH C H : C(OH) CII: C(CN)S I I I CSH6 CH, NH C H : CH CH: C(OH) C H : C(CN).. IV C H6 NH NH C H : CH CH: C(OH) C H : C(CN), Y N H 2. c o > C H - C H : C H - C H : C ( H ) - C H : C < 8 o. N H s Versuche. Furfurylidenmalonilril. Gemisch von 9,6 g Furfurol, 6,6 g Malonitril u. 5 ccm A. mit 2 Tropfen Benzylamin versetzen; unter starker Erwärmung tief rot, dann braun u. erstarrend; mit eiskaltem A. waschen; 14 g. F [Benzylamino']-hexatrien-(l,3,S)-ol-(3)-dicarbonsäure-(l,l)-dinitril (III), C15H I3ON3. Alkoh. Lsg. des vorigen mit 1 Mol. Benzylamin versetzen; tief blaue Färbung u. Ausscheidung von II. Aus dem Filtrat nach längerem Stehen III in spindelförmigen, blau schimmernden, u. Mk. fast farblosen Krystallen, F Hydrochlorid, C15H140 N 3C1 + CH3OH. Durch Lösen in 25%ig. HCl (tief gelb); allmählich hellgelbe Nädelchen, aus CH3OH + Ä. große, rötlichgelbe Krystalldrusen, F Aus absol. A. mit 1 C2H5OH. l-[phenylhydrazino]-hexalrien-(l,3,5)-ol-(3)-dicarbonßäure-(l,l)-dinitril (IV), C14H 12ON4. Aus III in wenig A. mit Phenylhydrazin. Goldgelbe Nadeln, ab 176 sinternd, F neplutrien-[l,3,5)-ol-(3)-telracarbonsäure-(l,l,7,7)4elranitril (II), CuHcON4. Lsg. von 14,4 g Furfurylidenmalonitril in 80 ccm CH3OH mit 5,4 g Benzylamin versetzen; tiefblau, dann rot u. zu rotvioletten Krystallen erstarrend; weitere Mengen aus dem Filtrat nach Zusatz von 3,3 g Malonitril. Aus CH3OH blauviolette Nadeln, Zers. 225 ; bei 100 u. 11 mm amorph, rot. Aus A. Nadeln mit 2/3 C2H 5OH, Zers. 225 ; enthielt nach Trocknen bei 120 u. 0,1 mm noch 1/ 3 C2H5OH. Aus Isopropylalkohol mit V2 C3H 7OH. A us Pyridin rein blaue Nadeln mit 1 C5H5N ; bei 115 u. 11 mm pyridinfrei, amorph, rot. Aus Eg. blauviolettc Nadeln; im Vakuum bei 120 amorph, dunkelrot, noch y 2 C2H40 2 enthaltend. 3-Acetoxyheplatricn-(l,3,5)-tetracarbonsäurc- (l,l,7,7)-tetranitril, C13H s0 2N4. Aus II in w. Pyridin mit Acetanhydrid. Orangene Nadeln mit 1 C5H5N, Zers. 210 ; bei 140 u. 11 mm gelb, amorph, pyridinfrei, letzteres auch durch Umlösen aus A. Tetrahydroderiv., C13H120 2N4. In Aceton mit Pd-BaS04 bis zur Aufnahme von 2 H2 hydrieren, im Vakuum einengen. Aus Bzl. gelbliche Prismen, F Verb. CKHlhO&N 3. Voriges in KOH lösen, nach einigen Stdn. mit HCl fällen, öl in Soda lösen (Kohle), vorsichtig mit HCl ansäuern. Winzige Rosetten, F. 86. Enthält 1 C 02H u. vielleicht 1 GO NH2 oder 1 Mol. H20. Verb. C^HjO^N Aus II mit 38%ig. HCl; erst Lsg., nach 24 Stdn. schwarzgrauer Nd. Aus A. schwarzblaue Prismen mit 1 C2H5OH, F (Zers,); bei 140 im Vakuum amorph,

57 I I. D a- P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e dunkclrot, alkoholfrei. Aus Eg.-Acetanhydrid dunkelblaue Nüdelchen mit IV 2 C2H40 2. Acetylderiv., C13H 10O3N4. Durch Erwärmen in Pyridin mit Acetanhydrid bis zur Lsg. Aus A. gelbe Nädelchen, Zers Heptalrien-(l,3,5)-ol-[3)-tetracarbonsäure-(l,l,7,7)-diamid-(l,7)-dinitril-(l,7) (V). Je 1 Mol. Furfurylidencyanacetamid u. Benzylamin in A. V2 Stde. erhitzen. Dunkelrote Rrystalle, F. unscharf 245 (Zers.), aus A. oder Eg. mit wechselnden Mengen Lösungsm., beim Trocknen Zers. Mit Pyridin u. Acetanhydrid das Acetylderiv., C13H 120 4N4 + H20, hellbraune Nadeln, F. 240 bis 244 (Zers.); vielleicht ist 1 CN zu CO-NH2 hydrolysiert worden. (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges Mai Berlin, Univ.) L in d e n b a u m. W. Borsche und L. Bütschli, Über 1-Arylindazole. II. (I. vgl. C II. 773.) Vff. haben zunächst einige neue Arylhydrazone des 2,4-Dinitrophenylglyoxylsäurcmcthylesters dargcstellt, welche sich mit Lauge glatt in die entsprechenden 1-Aryl- 6-nilroindazol-3-carbojisäuren umwandeln ließen, auch solche mit einem o-substituenten im Aryl. l-phenyl-3-benzoyl-6-nilroindazol wurde auf 2 verschiedenen Wegen synthetisiert. Dagegen ist es Vff. nicht gelungen, vom 2,4-Dihitrobenzophenon ein Phcnylhydrazon zu erhalten. Einige neue 1-Arylindazole wurden aus ihren 6-Nitroderivv. nach dem in der I. Mitt. beschriebenen Verf. dargestellt. Die Erfahrungen, welche Vff. bei der Nitrierung des l-phenyl-6-nilroindazol-3-carbonsäureesters gemacht haben, decken sich nicht mit den Angaben von St r a s s m a n n (Ber. dtsch. ehem. Ges. 23 [1890], 716). l-phenyl-6-nitroindazol lieferte das 6,4'-Dinilro- u. ein Tetranilroderiv. Von letzterem verschieden sind die beiden aus dem 1-Phenylindazol selbst erhaltenen Telranilroderivv., welche ein N 0 2 in 5 u. ein anderes in 4' enthalten dürften. Ebenso dürften die N 0 2-Gruppen in dem aus 1-Phenylindazol erhaltenen Dinitroderiv. verteilt sein. Bei der Bromierung liefern 1-Phenylindazol ein Tri-, sein 3-Carbonsäureester u. 1-p-Tolylindazol je ein Dibromderiv. Man darf also wohl annehmen, daß die Br-Atome jeweils auf die Stellen 5, 3 u. 4' vorteilt sind. Die Red. des 1-Phenyl- G-nitroindazol-3-carbonsäureesters zum Amin ist bisher auf rein ehem. Wege bekanntlich nicht gelungen. Vff. haben festgestellt, daß das N 0 2 bei mehrstd. Kochen mit SnCl2 in Eg.-HCl teilweise, bei 1-std. Kochen mit alkal. Na-Hydrosulfitlsg. völlig reduziert wird. Versuche. 2,4-Dinitrophenylglyoxylsävremethylester-p-tolylhydrazon, C10H 14 06N4, aus Eg. rote Nadeln, F l-p-tolyl-6-nitroindazol-3-carbonsäure. Aus vorigem wie früher. Aus Eg. bräunliche Nadeln, F. 268 (Zers.). Methylesler, ^iohi:;04n3. Hydrazon in Aceton mit NaOH in wenig W. bis zur Entfärbung kochen, mit W. fällen. Aus Eg. gelbe Nadeln, F l-p-tolyl-6-nitroindazol, Ci4Hu 0 2N3. Durch Dest. der Säure im Hochvakuum. Aus verd. CH3OH gelbe Nädelchen, F ,4-Dinilrophenylglyoxylsäuremethylester-4'-acetylphenylhydrazon, C17H 140,N 4, aus Eg. gelbe Nädelchen, F l-[4'-aceiylphenyl]- ö-nilroindazol-3-carbonsäure, C10H n O5N 3, aus Eg. bräunliche Stäbchen, F. 233 (Zers.). 2,4-Dinitrophenylglyoxylsäuremethylesler-4'-carboxyphenylhydrazon, C10H12O8N4. p-aminobenzoesäurehydrochlorid in CH30H mit Isoamylnitrit-HCl diazotieren u. mit 2,4-Dinitrophonylessigester in CH3OH + Na-Acetat kuppeln. Orangerotc Nädelchenrosetten, F. 262 (Zers.). l-[4'-carboxyphenyv\-6-nitroindazol-3-carbonsäure, Ci5H a OsNs, gelbliche Nädelchen, F. 300 (Zers.). 2,4-Dinitrophenylglyoxylsäuremethylester-2',4'-dichlorphenylhydrazon, Cj5H10O0N4C12, aus Eg. gelbe Nadelbüschel, F l-[2',4'-dichlorphenyl]-6-nitroiiidazol-3-carbonsäure, C14H,0 4N3C12, farblose Nadeln, E. 262 (Zers.). 2,4-Dinitrophenylglyoxylsäuremethylester-2',4',6'-lrichlorphenylhydrazon, C15H 06N4C13. Diazotierung mit Isoamylnitrit-HCl. Orangerote Prismen, F. 173 bis 174. l-[2',4',6'-trichlorphenyy\-6-nitroindazol-3-carbonsäure, Kryställchen, Zers Melhylester, C15H 80 4N3C13, Blättchen, F ,4-Dinitrophenylglyoxylsäurcmethylestermesitylhydrazon, ClgH 18OßN4, aus CH3OH ziegelrote Nadeln, bei langsamem Verdunsten dunkelrote Prismen, F l-mesityl-6-nitroindazol-3-carbonsäuremethylester, Ci8H i,0 4N3, aus CH3OH Nadeln, F l-mesityl-6-nitroindazol, ^lohjäoün.v Aus der Säure bei 260. Nach Hochvakuumdest. aus CH3OH + W. gelbe Prismen, F l-phenyl-2 -[2 ',4'-dinitrophenyl]-dioxoäthan-2-phenylhydrazon, C20H14O5N4 = (N 02)2C0H 3 C {: N NH CBII5) CO C8H5. Anilin in 10 /oig- methanol. HCl mit Isoamylnitrit diazotieren, mit Lsg. von l-phenyl-2-[2',4/-dinitrophenyl]- 1-oxoäthan (Ber. dtsch. ehem. Ges. 4 2 [1909]. 611) in Pyridin 18 Stdn. im Eisschrank stehen lassen, in 10 /oig. Essigsäure einrühren. Aus CH3OH rote Prismen, F. 209 (Zers.). l-phenyl-3-benzoyl-6-nitroindazol, C20H,3O3N3. Aus vorigem. Aus Aceton ockergelbe Nadeln, F Mit p-anisidin das analoge 4'-Methoxyphenyl-

58 9 7 8 Ds, P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e. 1936, II. hydrazon, dunkclrote Prismen, P (Zers.), u. 4'-Methoxyphenylindazol, citronengelbe Nadeln, F l-phenyl-6-nitroindazol-3-carbonsäwrechlorid. Durch Kochen der Säure (I. Mitt.) mit S0C12 u. Verdampfen. Aus Bzl. Nadeln, F Anilid, C20H14O3N4, aus Aceton hellgelbe Nadeln, F Aus dem Chlorid in Bzl. mit AlCl3 (1 Tag Raumtemp., 1 Stde. erhitzen) obiges l-phenyl-3-benzoyl- 6-nitroindazol. 2,4-Dinitrobenzoesäure. Aus 2,4-Dinitrotoluol über 2,4-Dinitrobenzaldeliyd u. 2,4-Dinitrobenzonitril. Bei der Oxydation des 2,4-Dinitrotoluols mit Cr03- H2S04 wurde als Nebenprod. eine Verb. CuHaOaN 4, aus Eg. braune Blättchen ohne F., erhalten, vielleicht (NO2)2C6H 3-CO-CH2-C0H3(NO2) Dinilrobenzophenon, C13Hg0 6N2. Aus dem Chlorid der vorigen Säure in Bzl. mit A1C13. Aus Bzl. + PAe. gelbliche Nadeln, F l-p-tolyl-6-aminoindazol. Obige 6-Nitroverb. in w. CH3OH mit Pd-Kohle bis zur beendeten H-Aufnahme hydrieren, Lsg. verdampfen, Prod. mit k. Ä. ausziehen. Rückstand ist die Azoxyverb., C28H22ONc, aus Eg. gelbe Nadelbüschel, F Aus der A.-Lsg. mit HCl-Gas das Aminhydrochlorid, aus W. seidige Nadeln, Zers. 255 bis 257. Benzoylderiv., C21H 17ON3, aus Bzl.-PAe. Blättchen, F p-Tolylindazol, C14H12N2. Aus vorigem durch Diazotieren u. Umsetzen mit H3P 02 (I. Mitt.). Nadeln, F. 70. l-phenyl-3-acetyl-6-aminoindazol. Aus der Nitroverb. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 42 [1909]. 609) wie oben. Aus CH3OH gelbliche Nädelchen, F Benzoylderiv., C22H170 2N 3, aus Bzl.-PAe. bräunliche Stäbchen, F l-phenyl-3- acetylindazol, C15H 12ON2. Voriges in methanol. HCl mit Isoamylnitrit diazotieren usw.; nach wiederholter Hochvakuumdest. mit Aceton verreiben. Aus CH3OH Nadeln, F Oxim, aus CH3OH gelbliche Nadeln, F ,4-Dinitrophenylhydrazon, aus Chlf. dunkelrote Nadeln, F l-phenyl-3-cinnamoylindazol, C22H16ON2. Aus vorigem in CH3OH mit Benzaldehyd u. etwas 2-n. NaOH (2 Tage). Aus CH3OH hellgelbe Blättchen, F l-plienyl-g-nitroindazol-3-carbonsäuremethylester. 2,4-Dinitrophenylglyoxylsäuremethylesterphenylhydrazon (I. Mitt.) in Aceton mit 2-n. NaOH aufkochen, mit W. fällen, aus Eg. umlösen. l-phenyl-6-aminoindazol- 3-carbonsäuremethylester, C15H130 2N3. Katalyt. wie oben. Aus CH3OH + W. Nadeln, F Benzoylderiv., C22H170 3N3, aus Bzl.-PAe. Prismen, F Phenylindazol-3-carbonsäuremethyhstcr, C15Hi20 2N2. Hydrochlorid des vorigen (aus äth. Lsg. mit HCl-Gas) in HCl diazotieren usw. Nach Hochvakuumdest. aus CH30 H Nadeln, F. 81. Freie Säure, Ci4H100 2N 2, aus CH3OH Nadeln, F. 181, im Hochvakuum destillierbar. Mit SOCl2 das Chlorid, F , im Hochvakuum destillierbar. Anilid, C20H 15ON3, aus CH3OH Kryställchen, F l-phenyl-3-benzoylindazol, C20II14ON2. Aus vorigem Chlorid in Bzl. mit AJC13. Nach Hochvakuumdest. aus CH30 H Prismen, F Dinilrophenylhydrazon, aus Chlf. + A. rote Nadeln, F Tetranitro-l-phenylindazole, C13H6O8N 0. 1-Phenylindazol in 86% ig. H N 03 eintragen, kurz erwärmen, nach 24 Stdn. mit Eis verrühren. Aus Aceton gelbe Prismen; durch Auskochen mit CH3OH zerlegt in 1. Teil, F , u. Rückstand, aus Aceton, F Diniłro-1-phenylindazol, C13H80 4N4. Gemisch von 0,4 g 1-Phenylindazol, 0,4 g K N 0 3 u. 10 ccm konz. H2S 04 nach 1 Tag mit Eis fällen. Aus Eg. Nadelbüschel, F Dinitro-l-p-lolylindazol, C14H 100 4N4. Analog. Aus Eg. gelbe Nädelchen, F ,6-Telranüro-l-phenylindazol, CI3H 60 8N6. Aus 1-PhenyI- 6-nitroindazol mit H N 03 wie oben. Aus Eg. gelbliche Blättchen, F l-[4'-nilrophenyl]-6-nitroindazol, C13H 80 4N4. 1. Aus 1,2 g l-phenyl-6-nitroindazol, 0,5 g K N 0 3 u. 15 ccm konz. H2S Aus l-[4'-nitrophenyl]-6-nitroindazol-3-carbonsäure (I. Mitt.) durch Schmelzen u. Hochvakuumdest. Aus Eg. gelbe Nadeln, bei längerem Erwärmen mit wenig CH3OH orangegelbe Blättchen, F l-[4 '-Amino phenyl]-6-aminoindazol, C13H 12N4. Aus vorigem katalyt. in CH3OH. Aus verd. CH30H seidige Nadeln, F Ifi-Tetranitro-l-phenylindazolS-carbonsäuremethylester, Ct5H8O10N0. Aus obigem l-phenyl-(?-nitroindazol-3-carbonsäureester mit H N 03. Aus Eg., F l-[4'-nitrophenyl]- -nitroindazol-3-carbon$äuremethylester, C15H10OcN4. Aus 2,9 g desselben, 1 g K N 0 3 u. 35 ccm konz. H2S 04. Aus Eg. hellgelbe Nadeln, F Liefert mit methanol.'naoh die in der I. Mitt. beschriebene Säure. Tribrom-l-phenylindazol, C13H 7N2Br3. In Eg. bei Raumtemp.; nach 1 Tag mit W. u. Disulfit fällen. Aus Eg. seidige Nadeln, F Dibrom-l-p-tolylindazol, C14H10N2Br2. Ebenso. Aus Eg. Nadeln, F Dibrom-l-phenylindazol-3-carbonsäuremethylester, C15H 10O2N2Br2, aus Eg. Nadeln, F Verb. C30/J34O0Ars. Durch Hydrierung des 2,4-Dinitrophenylglyoxylsäuremetbylester-

59 I I. D j. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e. 979 phenylhydrazons (I. Mitt.) in CH3OH mit Pd-Kohle bei ca. 50 ; Filtrat verdampfen u. mit h. Eg. ausziehen. Rote Nadeln, F (Zers.). (Liebigs Ann. Chem / Frankfurt a. M., Univ.) L i n d e n b a u m. K. W. Merz und J. Hotzel, Versuche zur Synthese von Furocumarinen und ein Beitrag zur Kenntnis des 4-Oxy-5-methoxyisophthaldldehyds. Vff. erörtern die Wege, wie man synthet. vom 4-Oxy-S-methoxyisophthalaldehyd ( Guajacoldialdehyd ) (I) zu Furocumarinen gelangen müßte. Zunächst erschien cs notwendig, den I, über welchen nur spärliche Angaben zu finden sind (K o e t s c h e t u. K o e t s c h e t, C II unten), näher zu studieren. Uber die Acetylicrung des I u. seiner Oxime, sowie über einige weitere Abwandlungsprodd. des I wird im Vers.-Teil berichtet. Durch Kondensation des I mit Malonester u. Piperidin entstand ein N-haltiges, aber nicht einheitliches Prod., aus welchem durch Lösen in h. Eg. die Verbb. IY (Hauptprod.) u. V erhalten wurden. Beide lassen sich glatt zu den freien Säuren verseifen. Bei der katalyt. Hydrierung verhalten sie sich ganz verschieden: V nimmt 2 H2 auf u. liefert das zu erwartende V I; dagegen nimmt IV nur 1 H 2 auf, aber nicht an der Doppelbindung, sondern unter Red. zum Alkohol VII (R = H). Durch Acetylicrung des IV entsteht das Acetalacetat [-CH (0-C0-CH 3)2], welches bei der katalyt. Hydrierung unter Aufnahme von 1 H 2 1 Mol. CH3-C 02H abspaltet u. in VII (R = CO-CH3) übergeht. Die Nitrierung des V ergab mit mäßiger Ausbeute ein Mononitroderiv. (N 02 in 5 oder 7), welches so empfindlich ist, daß Verss., es zur freien Säure zu verseifen, zur völligen Zers, führten. Es nahm bei der katalyt. Hydrierung schnell 4 H, auf, aber ein krystallincs Prod. konnte nicht isoliert werden. Die Nitrierung des IV führte zu 2 Mononitroderiw. (5 u. 7). Obwohl diese beständiger sind als Nitro-V, gelang ihre Verseifung zu den freien Säuren wegen völliger Zers, ebenfalls nicht. Die Mononitroderivv. der Säuren wurden durch Nitrierung der zu IV gehörenden Säure erhalten, aber mit geringen Ausbeuten. Über die Zusammengehörigkeit dieser Nitroester u. -säuren läßt sich aus obigen Gründen noch nichts sagen. Auch die Stellungen der N 0 2-Gruppen im einzelnen konnten wegen der hohen Empfindlichkeit der Verbb. gegen Oxydationsmittel nicht ermittelt werden. Bei der katalyt. Hydrierung liefern die beiden Nitro-IV unter Aufnahme von 2 H 2 Verbb., welche nach ihren Eigg. weder Aldehyde noch Amine sind u. den Analysen entsprechend als Anthranile (VIII u. IX) aufgefaßt werden müssen. Red. derselben oder der Nitroester zu den Aminen gelang nicht. Daher wurde versucht, die Aldehydgruppe der Nitro-IV vor der Red. zu schützen, wozu sich die Überführung in -C H (0-C0-C H 3)2 am geeignetsten erwies. Diese Nitroacetalacetatc nahmen bei der katalyt. Hydrierung rasch 3 H 2 auf, u. die Analysen der gebildeten Verbb. ergaben, daß auch hier wie beim Acetalacetat des IV die Acetalgruppe reduziert wird, u. daß ferner die Red. des N 0 2 auf der Hydroxylaminstufe stehen bleibt, entsprechend Formel X. Die weitere Red. dieser Verbb. zu den Aminen gelang nicht. Verss., die zu IV gehörende Säure zu decarboxylieren, waren ebenfalls erfolglos. (CH> CO 0 )-CH f ' ^ CHiO-CO "'""i CH(0 CO CHa), CH,). OCH ^ ' II (C02C:Hs)iC: CH CH: NR OCH l-o-co-chj -OH - OCH, III OCHj IV CH.O CH, (COiC-Hi)iCH-CH: r/ '^ / '"" CH CO.CsHs _Jco o 110-CHj VIII CH.0 N H -O H CHa-CO-O-CHi-f' ' y s- -COsCiHi 'CO

60 980 Ds. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e II. Versuche. Acetalacetat des 4-Acetoxy-0-methoxyphthalaldehyds-{l,3) (II), C19 H 22Ou. 3,5 g I u. 3 g P20 Bin Acetanhydrid bis eben zur Rötung auf W.-Bad erwärmen, absaugen, Lsg. mit absol. A. versetzen, 10 Min. kochen u. in W. gießen. Aus A. Krystalle, F. 136,5. Wird durch W. zu I hydrolysiert u. liefert mit NH2OH in A. das I-Dioxim. 4-Acetoxy-5-methoxyphthalaldchyd-(l,3), CnH10O5. Lsg. von I in Pyridin mit Acetanhydrid versetzen u. stehen lassen. Aus Aceton + W. Krystalle, F Liefert mit NH2OH das I-Dioxim. Diacetylderiv. des 4-Acctoxy-5-melhoxyphthalaldoxims-(l,3) (mit acetylierten Oximfunktionen), C15H 160,N 2. I-Dioxim (K o e t s c h e t, 1. c.) mit Pyridin u. Acetanhydrid 20 Min. auf W.-Bad erwärmen, nach Stehen in Eiswasser gießen. Aus absol. A- Nadeln, F Acelylderiv. des 4-Acetoxy-5 - methoxyplilhalaldehyd-(l,3)-monoxims-(3), C13H 13O0N. Aus I-Monoxim (1. c.) wie vorst. Aus absol. A- Nadeln, F Cyan-4-acetoxy-5-meihoxybenzaldeliyd, CUHS 0 4N. I-Monoxim mit Acetanhydrid 4 Stdn. kochen, letzteres im Vakuum abdest. Aus verd. A., F Acetoxy-5-methoxyphthalonilril-(l,3), CuH80 3N2. Ebenso aus I-Dioxim. Aus absol. A., F Verss., diese Nitrile zu verseifen, ergaben harzige Prodd. 3-Aldimido-4-oxy-5-methoxybenzaldehyd (III, R = H), C9H 90 3N. Durch Einleiten von NH3 in die absol. alkoli. Lsg. des I; leuchtend gelbe Krystalle mit A. waschen. F. 211, nicht umkrystallisicrbar. 3-\Phenylaldimido]-4-oxy-5-methoxybenzaldeJiyd (III, R = CcHs), C15H130 3N. I in A. mit Anilin 12 Stdn. stehen lassen, mit verd. HCl ansäuern, mit W. verd. Carminrotes, krystallines Pulver, aus A., F Acetalacelat des 3-\Phcnylaldimido)-4-aceloxy-5-meihoxybenzaldehyds, C2lH210 7N. Voriges in Pyridin suspendieren, Acetanhydrid zugeben (Lsg.), nach 12 Stdn. mit (NH4)2C03-Lsg. sättigen u. mit W. fällen. Aus absol. A., F Mit verd. A. Rückbldg. von I. Es gelang nicht, beide Aldehydgruppen des I mit NH3 oder Anilin umzusetzen. Die Verbb. III nahmen bei der Hydrierung die berechnete H-Menge auf, gaben aber harzige Prodd. 4,6-Dinitroguajacol (OH in 1), C.H0O6N 2. 1 g I in A. suspendieren, unter Eiskühlung 5 ccm rauchende H N 03 zugeben u. stehen lassen. Aus verd. Aceton citronengelbe Krystalle, F AldeIiydo-8-methoxycumarin-3-carbonsäureäthylester (IV), C14H Gemisch von 1,8 g I, 2,5 g Malonester u. 1,8 g Piperidin bis zur Lsg. auf W.-Bad schwach erwärmen, nach 12 Stdn. dunkelrotes Prod. in A. lösen, verd. HCl bis zur Gelbfärbung zusetzen, Krystallbrei absaugen, wiederholt aus absol. A. umlösen (F. 189 ) u. in 15 ccm h. Eg. lösen. Beim Erkalten 1,6 g gelbliche Krystalle, F Phenylliydrazon, C20H 1S 0 5N2, aus Eg. rötliche Krystalle, F Freie Säure, C12H80 6. IV mit 5 /0ig. NaOH 3 Stdn. auf W.-Bad erhitzen, h. mit HCl ansäuern. Aus W. Krystalle, F. 243 (Zers.). Phenylhydrazon, C18H140 5N 2, aus Pyridin + 25 /0ig. HCl leuchtend rote Krystalle, F. 250 (Zers.), meist uni. C-[Methylenmalonsäurediäthylester]-S-methoxycumarin-3- carbonsäureälhylester (V), C21H Aus der Eg.-Mutterlauge des IV mit 20 ccm W. 0,9 g Krystalle, aus verd. Eg., F Freie Tricarbonsäure, C15H Wie oben. Aus Eg. gelbliche Nädelchen, F [Methylmalonsäurediäthylester]-8- viethoxy-3,4-dihydrocumarin-3-carbonsäureäthylester (VI), C21H 20O0. Durch Hydrieren des V in Eg. mit P t02 bei 60. Aus verd. Eg. Krystalle, F [Oxymethyl]-8- mcihoxycumarin-3-carbonsäureälhylester (VII, R = H), C14H Durch Hydrieren des IV wie vorst. bei 90. Aus verd. Eg. Krystalle, F In Pyridin mit C6H6 COC1 das Benzoylderiv., C2lH l80 7, aus absol. A., F Acetalacetat des IV, C18H Gleiche Mengen IV u. P20 5 in Acetanhydrid 1 Stde. schwach erwärmen, Filtrat im Vakuum abdest. Aus verd. CH30 H gelbliche Krystalldrusen, F , in Chlf. stark fluorescierend. 6-[Acetoxymethyl]-8-methoxycumarin-3-carbonsäureäthylester (VII, R = CO'CH3), C10Hll5O7. Durch Hydrieren des vorigen wie oben bei Raumtemp. Aus A., F oder 7-Nitro-X, C21H21OuN. 3 g V in 30 ccm konz. H,S 0 4 lösen, bei nicht über 5 3 g K N 0 3 eintragen, 20 Min. bei 0 stehen lassen, in Eiswasser gießen, nach 30 Min. Nd. schnell absaugen, sofort in h. Eg. lösen u. mit W. fällen. Aus verd. Eg. hellgelb, F u. 7-Nitro-TV, C14H u OsN. Durch Nitrieren des IV wie vorst. Aus der h. Eg.-Lsg. beim Erkalten Nitroester A, aus verd. Eg. gelb, F ; Phenylhydrazon, C20H170 7N3, aus verd. Aceton leuchtend rot, F. 256 (Zers.). Aus der Eg.-Mutterlauge mit W. Nitroester B, aus verd. Eg., F. 124 ; Phenylhydrazon, C20H l7o7n3, aus verd. Aceton, F. 227,5 (Zers.). 5- u. 7-Nitro-6- aldchydo-8-methoxycumarin-3-carbonsäure, C12H 70 8N. 2 g der Säure C12H 80 6 in 25 ccm konz. H2S 04 lösen, unter Eiskühlung 10 ccm 65 /0ig. H N 03 eintragen, nach x/2 Stde. in Eiswasser gießen, Nd. in h. A. lösen. Beim Erkalten die eine Säure, F. 145 ; Phenylhydrazon, C18H130-N 3, aus Pyridin + verd. HCl gelbrote Nadeln, F. 236 (Zers.). Aus

61 I I. D 2. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e. 981 der Mutterlauge mit W. die andere Säure, aus verd. A., F. 178 ; Phenylhydrazon, C18H130 7N3, Nadeln, F. 269 (Zers.). Anthranile CuH no0n (VIII u. IX). Durch Hydrieren der beiden Nitro-IV in Eg. mit l% ig. Pd-BaSO,i. Aus Nitroester A : gelbbraune Krystalle, F Aus Nitroester B : dunkelgelbe Blättchen, F. 246 (Zers.). Acetalacetate des 5- u. 7-Nitro-TV, C18H17OuN. Gleiche Mengen Nitro-IV u. P20 5 in Acetanhydrid 15 Min. schwach erwärmen, Filtrat in Eiswasser gießen. Aus Nitroester A : aus A. gelbe Nadeln, F Aus Nitroester B : aus A., F u. 7-Hydroxrjlamino-6-[acetoxymethyl]-8-methoxycumarin-3-carbcmsäureäthylester (X), C10H17O8N. Durch Hydrieren der vorigen in Eg. mit P t02. Aus Verb. A : aus verd. Eg. leuchtend gelbe Krystalle, F Aus Verb. B : aus verd. Eg., F (Areh. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges Mai Berlin, Univ.) Lb. A. E. Tchitchibabine, Die Synthesen in der Pyridinreihe. Bericht über einen vor der Société Chimique de France am 10/ gehaltenen Vortrag. (Bull. Soe. chim. France [5] Mai 1936.) L i n d e n b a u m. L. G. S. Brooker, G. H. Keyes und F. L. White, Pseudocyanine und -pyridincyanine mit einfachen Fünfeningen. I. (Vgl. C I ) (Photographische Ind Mai 1936.) O s t e r t a g. Benno Reichert und Walter Hoffmann, Uber die katalytische Dehydrierung von 3-PhcnyUetrahydroisochinolinen. Vff. haben vor kurzem (C I. 4909) an 2 Beispielen gezeigt, daß 3-Pheaiyltelrahydroisochinoline durch KMnO* zu den 3-Phenylisochinolinen dehydriert werden, allerdings mit recht mäßigen Ausbeuten. Jetzt wurde gefunden, daß diese Rk. mittels des von Sp ä t h u. Mitarbeitern (C I I I. 1621) mit guten Erfolgen verwendeten katalyt. Verf. schiglatt bewirkt werden kann. Der 3-ständige Phenylrest begünstigt die Dehydrierung. Die Tetrahydroisochinoline wurden mit 10 25% Pd-Molir verrieben u. im Sandbad erhitzt. Beginn der H-Entw. meist bei ; Temp. auf 170 erhöht. Schmelze mit h. Chlf. ausgezogen, Filtrat verdampft, Prod. aus A. umgel. Rohausbeuten quantitativ. Dargestellt wurden: 3-Phmyl-0,7-methylendioxyisochinolin, F. 129 ; vgl. 1. c. 3-[3',4'-Methylendioxyphenyl]-6,7-melhylendioxyisochinoli7i, F ; vgl. I.e.; hier mußte bis auf 210 erhitzt werden. 3-Phenyl-6,7-dimethoxyisochinolin, C17H 150 2N, F Phenyl-0-melhoxyisochinolin, C1GH 13ON, F (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges Mai Berlin, Univ.) L in d e n b a u m. Kurt Lehmstedt und Hans Klee, Das Acridin-9,10-peroxyd. X IV. Mitt. über Acridin und V. Mitt. über ins-acridinderivate. (X IU. u. IV. vgl. C H. 475.) K l ie g l u. B r ö s a m l e (C I. 2092) haben aus Acridin u. Benzopersäure in Bzl. das Acridin-N-oxyd erhalten. Es ist Vff. gelungen, unter den Prodd. dieser Rk. das QU q q q Acridin-9,10-peroxyd (I) aufzufinden. t p -u- Tr I TT o w ^ -\ r i w Dasselbe scheidet sich im Gemisch mit 0 9 * O 8 1 jjfo H 4 N-Oxyacridon ^11) aus u. kann von diesem leicht getrennt werden. I zers. sich beim Eintauchen in ein 175 h. Bad bei ca. 178 völlig. Bringt man es aber bei 170 in das Bad u. erhitzt weiter, so wird es dunkel u. schm, erst bei infolge Zerfalls in 0 u. Acridon. II ist nicht das Zwischenprod. dieser Rk., denn eine langsam von 150 auf 200 erhitzte Probe des I war in Soda uni. II wäre an der Bldg. seines orangeroten Na-Salzes zu erkennen gewesen, denn es zerfällt erst bei > 200 (C II. 2671). Die Umlagerung des I in II erfolgt leicht durch Lösen in w. konz. H 2S 04, durch Erhitzen der alkoh. Suspension mit Alkali oder durch Umkrystallisieren aus Eg. In anderen Lösungsmm., wie Pyridin u. Bzl., zerfällt I in O u. Acridon, aber der 0 wird nicht frei, sondern für Oxydationen verbraucht (braune Harze). Dagegen erleidet II diesen Zerfall erst in höher sd. Lösungsmm. (T a n a s e s c u u. R a m o n t i a n u, C II. 3122). Acridin-9,10-peroxyd (I), C13H 90 2N. 1 Mol. Acridin in 5 15 w. benzol. Lsg. von 1,3 Mol. Benzopersäure lösen; beim Stehen über Nacht scheiden sich meist bräunliche Krystalle ab, welche mit Bzl. gewaschen werden. Ausbeute 5 7 /0 vom Acridin. Entfernung von II durch Ausziehen mit w. NaOH; dann mit Pyridin verreiben, mit diesem u. Bzl. decken. Swl. in A., Aceton, Chlf., Bzl. Farbrkk. : Mit li. Diphenylamin-H2S 04 grünblau; H 2S 04-Lsg. braungelb, stark grün fluorescierend, mit Spur H N 03 grünblau, mit mehr braunrot; Lsg. in Eg.-H2S 04 (1: 1 Vol.) mit Spur Nitrit indigoblau. (Ber. dtsch. ehem. Ges / Braunschweig, Techn. Hochsch.) L i n d e n b a u m. R. K. Summerbell und L. N. Bauer, Studien in der Dioxanreihe. III. Die Anwendung von Zink- und Cadmiumchlorid, bei der Grignardsynthese alkylsubstituierter

62 9 8 2 D,. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m i e. N a t u r s t o f f e I I. Dioxane. (II. vgl. C I ) Während bei der Einw. von Alkylmagnesiumbromiden auf 2,3-Diehlor-l,4-dioxan als Hauptprod. p-dioxen u. nur in untergeordnetem Maße die entsprechenden 2,3-Dialkylverbb. entstehen, lassen sich letztere in Ausbeuten von 37 bzw. 44 /0 gewinnen, wenn man nach B l a is e die entsprechenden Alkylzink- bzw. -cadmiumhalogenide amvendet. Diese entstehen bei Einw. von Zinkbzw. Cadmiumchlorid auf die GRIGNARD-Lsgg. u. brauchen nicht isoliert zu werden. Neu dargestellt wurden folgende Verbb. (Einzelheiten über Synthese u. Reinigung s. im Original). 2,3-Dimethyl-l,4-dioxan, C6H120 2, K p.750!8 132,2 132,7. D ,967. no2 = 1, ,3-Diäthyl-l,4-dioxan, C8H160 2, Kp ,5 168,5. D.2 200,940. nn20 = 1, ,3-Dipropyl-l,4-dioxan, C10H20O2, K p ; K p (unkorr.). D ,929. nu20 = 1, ,3-Di-n-butyl-l,4-diosain, C12H 210 2, K p ; Kp., (unkorr.). D.z 20 0,918. üd20 = 1, ,3-Diallyl-l,4-dioxan, C10H 18O2, K p.10 90,2 90,7. D.2% 0,965. nd2 = 1,4650. (J. Amer. ehem. Soc / Evanston, Illinois, Chem. Univ.-Lab.) H. Ma y e r. Yuoh Fong Chi und Yee Sheng Kao, Pyrimidinuntersuchung: Die Umlagerung von 2-Äthylmercapto-4,5-dimethyl-6-thiocyanpyrimidin. Bei der Einw. von K-Rhodanid auf II entsteht die n. Thiocyanverb. III, deren Struktur durch Überführung in V mittels Thioessigsäure bewiesen ist. III ist beständig gegen konz. NH3 u. Anilin, läßt sich aus A. unverändert umkrystallisieren u. unter 1,5 mm Hg unzers. dest., ohne daß Umlagerung in IV eintritt. Dieser Übergang wird aber erzielt durch Erhitzen von III in Toluol, oder besser in Nylol während 24 Stdn.; es entsteht hierbei anscheinend ein Gleichgewichtsgemisch der beiden Isomeren. 2-Thio-4,5-dimethiyl-G-oxypyrimidin, C6H 8ON2S (YI). Durch Erhitzen von Methylacetessigester mit Thiohamstoff u. Na-Äthylatlsg. auf dem W.-Bad entsteht das Na-Salz. Nadeln (aus h. W.). F I NH-C(SCsH6)=N-C(CH3)=C(CH3)-CO I I I N -Q SC sh6)=n-c(ch3)=c(ch^cscn Y NH-C(SCjH6)=N-C(CH3)=C(CH8)-CS II N -Q SC 2H6)=N-C(CH3)=C(CH3)-CC1 IY N-C(SCsHa>=N-C(CH3)=C(CH^CNCS YI N H-CS-NH-C(CH3)=C(CH3)-CO Y II NH-C(SCHjCOaCaH6)=N-C(CH3)=C(CH3)-CO Y ln NH-CO NH C(CH3)=C(CH^CO IX N-C(SCiHs)=N-C(CH8)=C(CH3) -C NH CS O CH3 X N^C(SCJH6)=N-C(CHs)=C(CH3)-C NH CS NH3 2-Äthylmercapto-4,5-dimeihyluracil, C8H12ON2S (I). Bldg. beim Erwärmen von Y I mit Äthyljodid u. Na-Äthylat auf dem W.-Bad. Prismen. F Melhylmercapto-4,5-dimethyluracil, C7H l0on2s, entsteht analog. Nadeln (aus h. W.). F. 225 bis ,5-Dimethyl-6-oxypyrimidin-2-thioglykolsäureäthylesler, C10H uo3n2s (VII). Bldg. aus dem Na-Salz von \ I durch Kochen mit Chloressigester in A. Nadeln (aus h. W.). F ,5-Dimeihyl-6-oxypyrimidin-2-thiogly1colsäure, C8H 10O3N2S + H20, aus dem Äthylester durch Kochen mit verd. KOH. Nadeln (aus h. W.). F. 128 bis ,5-Dijnethyluracil, C6Hs0 2N2 (VIII). Bldg. beim Kochen von VI mit Chloressigsäure oder bei Einw. von HBr auf I. Prismen + aq. (aus h. W.). F. 294 bis Äthylmercapto-4,5-dimelhyl-6-chlorpyrijnidin, C8HnN2SCl (II). Bldg. bei 10-std. Kochen von I mit POCl3. Kp ; Kp Äthyhnercapto- 4,5-dimethyl-6-thiocyanpyrimidin, CsH nn3s2 (HI). Bldg. durch Kochen von II mit KSCN in absol. A. Nadeln (aus A. oder PAe.). F. 64,5 65,5. Kp.ll5160. Gibt beim Kochen mit Thioessigsäure 2-Äthylmercapto-l,5-dimethyl-6-thiopyrimidin, C6H 12N2S» (Y). Tafeln (aus A.). F S. 2-Äthylmercapto-4,ö-dimeihyl-6-isothiocyanpyrimidin, C9HuN3Sä (IV). Bldg. bei 24-std. Kochen von III in Xylol. Krystalle (aus PAe.). K p.lj F. 29, Äthylmercapto-4,5-dimethylpyrimidin-6- thiomethylureihan, C10H 15ON3S2 (IX). Bldg. beim Erwärmen von IV mit Methanol. Krystalle (aus PAe.). F Entsprechendes Thioäthyhireihan, CnH 17ON3S2, Krystalle (aus A.); F Entsprechendes Thiopropylurethan, C12H 1BON3S2, Tafeln (aus PAe.). F Äthylmercapto-4,5-dimethyl-6-thioureidopyrimidin, C0H 14N4S2 (X). Bldg. aus IV u. konz. NH3 in PAe. Krystalle (aus Äthylacetat). F. 209

63 1936. II. D s. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e. 983 bis Äthylmercaptc-4,5-dimethyl-G-phenylthioureidopyrimidin, C15H 18N4S2, aus IV u. Anilin in PAe. Nadeln (aus A.). F (J..Amer. ehem. Soc / Schanghai, Chem. Inst. d. Acad. Sinica.) H. M a y e r. Yuoh Fong Chi und Yee Sheng Kao, Pyrimidinuntersuchung. Synthese von 4,5-Dimethylcytosin. 2-Äthylmercapto-4,5-dimethyl-6-chlorpyrimidin (vgl. vorst. Ref.) reagiert bei glatt mit alkoh. NH3 unter Bldg. von 2-Äthylmercaplo-4,5- dimethyl-6-ariiinopyrimidin, C8H 13N3S (I), Schuppen (aus PAe. + Bzl.). F I N-CtSC,H6)=N-C(CH^C(CH s)-(5 NH, II N -CO-NH-C(CH3)=C(CH3)-(il.NITä Beim Kochen von I mit 48%ig. H B1' entsteht das Hydrobromid des 4,5-Dimethylcytosins, C8H9ON3 + H 0 (II), Prismen (aus W. oder A.); schm, nicht unterhalb 300. CeH,ON3 + HBr. Nadeln (aus A.). F. 291 (Zers.). (J. Amer. chem. Soc / Schanghai, Chem. Inst. d. Acad. Sinica.) H. M a y e r. Yuoh Fong Chi, Yee Sheng Kao und Yao-Tseng Huang, Pyrimidinuntersuchung. Die Umlagerung von 2-Äthylmercapto-4-phenyl-6-thiocyanpyrimidin. I ist wie die entsprechende Dimethylverb. (vgl. vorletztes Ref.) eine stabile Verb., die alle Rkk. eines wahren Rhodanids gibt u. sich durch Erhitzen in Toluol auf in II umlagern läßt. 2-Äthylmercapto-4-phenyl-6-chlorpyrimidin. Bldg. nach J o h n s o n, H e m in g w a y, J. Amer. chem. Soc Kp Äthylmercapto-4- phenyl-6-thiocyanpyrimidin, C13H nn3s2 (I). Bldg. durch Kochen der Chlorverb, mit 1 Mol KSCN in absol. A. Nadeln (aus A. oder Bzl. + PAe.). F Kp.lt Reagiert nicht mit NH3 oder Anilin. Liefert beim Kochen mit Thioessigsäure 2-Äthylmercaplo-4-phenyl-6-thiopyrimidin, C12H12N2S2, das auch beim Kochen der 6-Chlorverb. mit NaSH in absol. A. erhalten wird. Gelbe Nadeln (aus absol. A.). F I N-C(SC,H6)=N-C(CsH,>=CH-fcsCN II Ä-C(SC.jII6>=N-C(C6Hs)=CH-6 ncs 2-Älhylmercapto-4-phenyl-6-isothiocyanpyrimidin, C13H UN3S2 (II). Bldg. bei 10-std. Erhitzen von I in Toluol auf öl. K p Gibt in PAe.-Lsg. mit konz. NH3 2-Älhylmercapto-4-phcnyl-6-thioureidopyrimidin, C13H 14N.jS2, Krystalle (aus A.), F , mit Anilin 2-Äthylmercapto-4-phenyl-6-phenylthiou,reidopyrimidin, C18H18N4S2, Nadeln (aus Äthylacetat), F Beim Erhitzen von II mit Methanol entsteht 2-Äthylmercapto-4-phenylpyrimidin-6-thiomethylurethan, C14H 15ON3S2, Nadeln (aus Bzl. -f PAe.), F Analog entsteht das entsprechende 6-Thioäthylurethan, C15H 17ON3S2, Nadeln (aus Bzl. -j- PAe.), F , das 6-Tliiopropylurethan, C16H10ON3S2, Krystalle (aus A.), F , u. das ß-Thio-n-butylurelhan, CnH21ON3S2, Krystalle (aus Methanol oder A.), F (J. Amer. chem. Soc / Schanghai, Chem. Inst. d. Acad. Sinica.) H. M a y e r. Dorothy Nightingale und Claude H. Alexander, Einige slickstoffsubstituierte Barbitursäuren und ihre Derivate. Durch Umsetzung von Malonylchlorid mit N-Arylhamstoffen wurden folgende Barbitursäurederivv. erhalten: 1-p-Tolyl, CuH 10O3N 2, F. 244 ; 1,3-Di-p-tolyl, C18H 160 3N2, F. 213 ; 1,3-Di-o-tolyl, F. 171 ; 1-p-Phenetyl, Ci2H120 4N2, F. 211 ; 1,3-Di-p-phenetyl, C20H 20O5N2, F. 167, u. l,3-di-o-tolyl-2-thio, ClgH160 2N2S, F Umsetzung der entsprechenden N-substituierten Barbitursäuren mit 2 Mol p-nitrobenzylbromid führt zu folgenden 5,5-Bis-p-nitröbenzylbarbitursäurederivv.: 1-Phenyl, C24H180 7N 4, F. oberhalb 295 ; 1,3-Diphenyl, C30H22O7N4, F. oberhalb 300 ; 1-p-Tolyl, C25H 20O7N4, F. 245 ; 1,3-Di-p-tolyl, C32H260 7N4, F. oberhalb 300 ; 1,3-Di-o-tolyl, F. oberhalb 300 ; 1-p-Phenetyl, C2ßH220 8N4, F Mit 1 Mol Zimtaldehyd in h. A. entstehen die entsprechenden 5-Cinnamalderivv.\ 1-Phenyl, Ci9H140 3N2, F. 271 ; 1-p-Tolyl, C20Hi6O3N 2, F. 275 ; 1,3-Di-p-tolyl, C27H220 3N2, F. 260 ; 1,3-Di-o-tolyl, F. 223 ; 1-p-Phenetyl, C21H180 4N 2, F. 258 ; l,3-di-o-tolyl-2-thio, C27H220 2N2S, F Am besten scheint sich als Identifizierungsreagens das Diphenylformamidin zu eignen, mit welchem folgende 5-Anilinoniethylenbarbitursäurm dargestellt wurden: 1-Phenyl, C17H i30 3N3, F. 271 ; 1,3-Diphenyl, C23H170 3N3, F. 228 ; 1-p-Tolyl, C18H150 3N3, F. 290 ; 1,3-Di-p-tolyl, C25H210 3N3, F. 258 ; 1,3-Di-o-tolyl F. 198 ; 1-p-Phenetyl, C19H i-04n 3, F. 248 ; 1,3-Di-p-phenelyl, C27H250 5N3, F. 207 ; I,3-Diphenyl-2-thio, C23H170 2N3S, F. oberhalb 300, u. l,3-di-o-tolyl-2-thio, C25H210 2N3S F (J. Amer. chem. Soc / Columbia [Missouri], Chem. Univ.-Lab.) H. MAYER. Heinz Ohle und Erich Euler, Synthesen mit 5,6-Anhydromonoacetcmglucose. II. Mitt. d-olucosyl-(6)-phthalimid. (I. vgl. C I ) 5,6-Anhy acetonglucose (I) u. Phthalimid liefern beim Erhitzen mit einem Tropfen Pyridin auf

64 984 D j. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e II. i i :,'K cs>c a 140 Monoaceton-d-glucosyl-(6)-phthalimid (II). II geht bei Acetonierung in Isodiacelond-glucosyl-(fi)-phthalimid (III).über, das auch direkt aus 6-p-Tosylisodiacetonglucose über Isodiacetonglucosyl-(6)-amin (IV) dargestellt werden kann. Das aus I u. methylalkoh. NH3 erhaltene Monoacetonglucosylamin (V) (O h l e, V. V a r g h a, C II. 643) liefert bei Umsetzung mit Phthalylchlorid u. nachfolgender Verseifung eine sehr charakterist. Monoaceton-d-glucosyl-(6)-phtlialaminsäure (VI), die mit einem aus II erhaltenen Präparat ident, ist. Damit wird die 6-Stellung der NH2-Gruppe in V bewiesen. Schließlich wurde noch krystallisiertes Qlucosyl-(fi)-phthalimid (VII) darh -6 - o > l p H -C ip/ h.6 0-CH2 III J- -I- -CO. H n< co> c»h 4 c-o H L _ > I p H-C-0 HO-Ô-H H H. -OH O IY H, NH - CO - CeH4 COOH Versuche. II, CnH190 7N. P [a]dj9 = + 14,38 (Aceton, c = 2). III, C20H 23O7N. Durch Acetonicrung von II in Ggw. von CuS Tropfen konz. H2S 04 oder aus IV durch Erhitzen mit Phthalsäureanhydrid im Vakuum. Krystalle (aus Bzn.), E. 124,5 125,5. [a]d10 = + 1 8,9 2 (Chlf., c = 1,5). IV, aus dem Tosylsalz mit NaOH in Freiheit gesetzt. Kp.0i (Bad). [a]din = + 3 9,91 (Clilf., c = 4,3). VI, C17H 210 8N. Entsteht beim Kochen von II mit verd. NaOH oder aus V u. Phthalylchlorid. Nadeln, F. 183 (Zers.). [ajn19 = + 0,5 (0,1 g in 3 ccm V10-n. NaOH + W. ad 5 ccm). VII, C14H150 7N. Aus II durch Hydrolyse mit 50 /0ig. Essigsäure bei 100. Nädelchen (aus W.), F [a]c19 = + 105,13 (Pyridin, c = 1). M d 20 = + 50,0 (50 /oig. A., c = 0,5). Keine Mutarotation. Reduziert FEHLlNGsche Lsg. u. Jodlsg. nach W i l l s t ä TTER-Sc h u d e l -G ö e b b l. Liefert mit 3 Mol Phenylhydrazin u. 3 Mol Essigsäure bei 100 wahrscheinlich das Phenylhydrazon von VII, C20H21OcN3, blaßgelbe Nadeln (aus A.), F [a]ir = + 8 1,6 6 (Pyridin, c = 1,2). Trägt man 1 Mol des fein gepulverten VII in eine Lsg. von 3 Mol Phenylhydrazin in der 20-fachen Menge 25 /0ig. Essigsäure ein, so scheidet sich innerhalb 1 Stde. eine weitere Verb. ab. Gelbe Nadeln, F [a]n20 = + 8,0 (Pyridin, c = 1). Sie löst sich allmählich in sd. NaOH u. fällt beim Abkühlen als zäher, schleimiger Nd. aus. Der N-Geh. spricht für ein Semiosazon, C40H42Ol0N 8 (vgl. O h l e, E u l e r, C II. 1520). (Ber. dtsch. ehem. Ges / Berlin, Univ., Chem. Inst.) E l s n e r. S. V. Shah und Y. M. Chakradeo, Der Schmelzpunkt des Rohrzuckers. (Current Sei März 1936.) Oh l e. A. Dobry, Osmotischer Druck und Molekidargewicht von Cdhdoseacetat. (Vgl. C II ) Vf. hatte durch Messungen des osmot. Druckes von Lsgg. das Mol.- Gew. einer Nitrocellulose zu bestimmt u. untersucht nun das osmot. Verh. von Lsgg. eines techn. Celluloseacetats in Tetrachloräthan, Essigsäure, Acetonitril, Aceton u. anderen Lösungsmm. Die Messungen werden bei verschiedenen Konzz. durchgeführt u. auf die Konz. 0 extrapoliert; sie liefern den Wert (Bull. Soc. chim. France [5] Nov Paris, Inst, de Biologie physico-chimique, Lab. J. Du- CLAUX.) JUZA. O. W. Orlowa, Die Absorptionsspektren der Celluloseester im ultravioletten Gebiet. (Vgl. C I ) Die mit dem HiLGERschen Quarzspektrographen aufgenommenen Absorptionsspektren von Acetylcelluloseîilmen, die mit p-toluolsulfanilid plastifiziert waren, zeigten, daß bei Zusatz von 5 % des Plastifikators sich dio Durchlässigkeit stark erniedrigt u. die 2327-À-Grenze bis fast auf 2790 Â verschoben wird. Bei 15%ig- Zusatz tritt eine Sättigung auf, so daß die Absorption sich nicht mehr merklich erhöht. Bei Zusatz von Trikresylphosphat als Plastifikator ergibt sich, daß im Gebiet der biol. akt. Strahlen (bei etwa 2747 A) in einer Menge von 25 /0 der Film wesentlich durchsichtiger bleibt als bei Zusatz von 5 % p-toluolsulfanilid. Bei Zusatz von 5 u. 10% Trikresylphosphat bleibt der Film für ein weites Gebiet auch im entfernten UV durchlässig, weist jedoch ein breites Absorptionsgebiet bei 2650 Â auf. Weiter werden die Absorptionskurven von mit Tributyrin plastifizierter Acetylcellulose, von

65 1936. II. D ä. N a t u r s t o f f e : G l u c o s id e. 985 Glas (Dicke 120 /<) u. Styrol, welches bis Ä = 2788 Ä durchlässig bleibt, angegeben. Reines Trikresylphospliat (fl.) ist nur bis Ä bei einer Dicke von 100 /i durchlässig. Es zeigt sich, daß die untersuchten Filme als Filter im UV-Gebiet dienen können. (J. techn. Physik [russ.: Shurnal technitscheskoi Fisiki] Leningrad, Physikal.-agronom. Inst.) K l e v e r. Hans Ruhkopf und Paul Mohs, Über ein Saponin aus Primula elalior. Extraktion der handelsüblichen Radix Primulae, die im wesentlichen aus Primula elatior, vermischt mit etwas Primula officinalis bestand, mit verd. NH3, Fällen des Auszugs mit überschüssiger HCl, Reinigung mit Tierkohle u. Überführung in das krystallisierto Ammoniumsalz lieferte in etwa 3,5% der Drogenmenge bei Zerlegung mit verd. Mineralsäure ein als Elatiorsäurc (I) bezeichnetes amorphes farbloses saures Saponin. Es war offenbar einheitlich, denn die analyt. Werte, opt. Drehung u. Farbrkk. änderten sich auch bei verschiedenen Darstst. u. bei mehrfacher Reinigung über das NH.,-Salz nicht. Ob I ident, ist mit dem amorphen Primulm B der früheren Literatur, läßt sich nicht entscheiden. I enthält stets wechselnde Mengen Krystallwasser, deren Entfernung nur unvollkommen gelingt, so daß von einer Auswertung der Analysen abgesehen wurde. Ist prakt. uni. in W. u. Ä., wl. in A., viel leichter in Methanol; F. 220 Zers.; [ i x ] d 2 = 67,2 (Pyridin); 29,9 (Methanol). Titration mit alkoh. KOH gibt bei Berechnung unter Zugrundelegung einer C02H-Gruppe ein Mol.-Gew. von Bildet Salze mit anorgan. u. organ. Basen. N H 4 -Salz, Nadeln, unbeständig, Idar 1. in W., F. 220 Zers.; [ cc] d20 = 28,8 (W.). K - S alz, Krystalle, sll. in W., F. 251 Zers.; [a]d20 = 28,1 (W.). Bei 34-std. Erhitzen mit Se im Metallbad auf 320 liefert I 1,2,5,6-Teirametliyl- naphthalin, C14H10, F. 116 ; Pikrat, F. 156 ; sie gehört also nicht zur Gruppe der steiinähnlichen, sondern zur Gruppe der den Triterpenen ähnlichen Saponine. 7-std. Kochen mit wss.-alkoli. II2S 04 u. darauffolgendes 1/ 2-std. Erhitzen des Rk.-Prod. mit alkoh. Alkali (zur Entfernung die Krystallisation verhindernder saurer Anteile) liefert neben dem Zuckeranteil nach Reinigung über das Acetat Elatigenin, C32H 520 3, Nadeln (aus verd. A.), F. 241 ; [a]d21 = + 25,5 ; besitzt 2 akt. H-Atome; das dritte O-Atom ist wahrscheinlich oxyd. gebunden, da Ketonreagenzien nicht einwirkten; enthält wahrscheinlich eine jedoch durch katalyt. Red. nicht nachweisbare Doppelbindung (nachweisbar durch JZ. u. Benzopersäuretitration); ist also als pentacycl., einfach ungesätt., 2-wertiger Alkohol anzusehen. Diacetat, C3(iH5S0 5, Prismen (aus Methanol), F. 213,5 ; [oc]d20 = + 28,7 (Chlf.). Di-p-nitrobenzoat, C40H 58O9N2, Nadeln, F. 245 ; [a]d20 = + 40,4 (Chlf.). Der Zuckeranteil des Saponins enthält die saure Gruppe von I in Form einer Uronsäure. Diese macht nach den Ergebnissen der quantitativen C02-Abspaltung nach T o l l e n s - L e f e v r e u. der quantitativen Furfuroldest. nach K r u g e r - T o l l e x s - K r ö b e r % des gesamten Zuckeranteils aus. Da- im restlichen Teil keine Pentosen vorhanden sein können, u. da im LoHNSTElNschen Saccharometer mit Hefe keine Vergärung festgestellt werden konnte, werden die restlichen % des Zuckeranteils als Disaccharid angesprochen. Unter diesen Voraussetzungen wäre die Spaltung von I folgendermaßen zu formulieren: C50Hs0O h 2o C,2H C0H 10O, + c 12h 22o u. (Ber. dtsch. ehem. Ges / Hamburg, P. Beiersdorf & Co.) Beh r. K. Smoleński, Über das saure Zuckerrübensaponin. (Bull. int. Acad. polon. Sei. Lettres Ser. A C ) Schönfeld. R.TschescheundW.Haupt, Über pflanzliche Herzgifte. 10.Mitt.: Über das Antiarin. (9. vgl. C I ) An von K i l i a n i überlassenen Präparaten wurde ermittelt, daß den von K i l i a n i (Arch. Pharmaz. 234 [1896]. 439; Ber. dtsch. ehem. Ges. 43 [1910], [1913] ) untersuchten a- u. ß-Antiarin nicht die Zus. C21H180 5, sondern C2SH42Ou zukommt. Beide geben positive LEGAL-Farbrk., es liegt also die 3,y-ungesätt. Lactongruppierung der Herzgifte vor. /?-Antiarin, F. ca. 225, zeigt in Methanol keine erkennbare opt. Drehung, nimmt bei der katalyt. Red. 2 Mol H auf, wovon eines die Doppelbindung der ungesätt. Lactonseitenkette absättigt, das zweite anscheinend die Oxogruppe reduziert. Das von K ll IA X I erhaltene Aglykon ist ein Umwandlungsprod. des eigentlichen Antiarigenins, C^HjjOj, u. zwar das (nach der Vorschrift von K i l i a n i erhaltene) Dianhydroantiarigenin, ^2:)H280 6, Nadeln (aus 50%ig. Essigsäure), die bei 100 im Vakuum^ über P20 5 Lösungsm. -verlieren, F ; Umlösen aus Essigester ergibt bei schm. Krystalle, 11. in Eg., Pyridin u. A., fast uni. in Chlf., Ä. u. Essigester; [ct]d2 = XVIH

66 986 Ds. N a t u r s t o f f e : G l c c o s i d e II. 160,2 (Methanol); nimmt bei der katalyt. Red. 4 Mol H auf, von denen 3 die Doppelbindungen absättigen, während das vierte wohl zur Red. der Oxogruppe, wahrscheinlich einer Aldehydgruppe, verbraucht wird. Dianhydroantiarigeninbenzoat, C30H32O0, Krystalle, F Vielleicht unterscheidet sich Antiarigenin vom Strophanthidin nur durch eine weitere tertiäre Hydroxylgruppe. (Ber. dtsch. ehem. Ges / Göttingen, Univ.) B e h r l e. Heinrich Wieland, Adolf Hartmann und Hans Dietrich, Über Chinovasäure. V. (IV. vgl. C II ) Der durch Dehydrierung der Brenzchinovasäure, C29H 40O3, mit Se gebildete, am Schluß der IV. Mitt. kurz beschriebene KW-stoff hat nicht die Zus. C20H10, sondern C2SHi0 u. ist nach F., Mischprobe u. Absorptionsspektrum wahrscheinlich ident, mit einem KW-stoff, welchen R u z i c k a u. Mitarbeiter (C u. früher) durch Dehydrierung zahlreicher Sapogenine erhalten haben u. als ein Trimdhylpicen ansehen. Neben C25H20 wurde noch ein KW-stoff CnH n (C21H2., oder C26H26) erhalten, über welchen noch nichts gesagt werden kann. Da die Ausbeute an C25H2a trotz gewaltsamer Rk. ziemlich gut ist, leiten Vff. die Chinovasäure vom Grundgerüst des Picens ab. Während bei der Se-Dehydrierung der Sapogenine hauptsächlich Naphthalinhomologe gebildet werden, treten solche im Falle der Chinovasäure nicht nachweisbar auf. Vff. haben sich durch Dehydrierung der Siaresinolsäure von dem ganz andersartigen Verlauf der Rk. nochmals überzeugt. Dieses verschiedene Verh. ist für die Konst.-Frage wichtig. Die Erwartung, daß zwischen der Chinovasäure, C30H 46O5, u. den ähnlich zusammengesetzten Sapogeninen, dem Hedcragenin, C30H18O4, u. der Oleanolsäure, C30H.,8O3, nahe Beziehungen bestehen, trifft nicht zu. Letztere enthalten eine Doppelbindung, während eine solche in der Chinovasäure nicht nachweisbar ist, sondern erst nach der therm. Zers, in der Brenzchinovasäure auftritt. Diese ist nicht weiter decarboxylierbar, während obige Sapogenine leicht C 02 abspalten. Vff. bedienen sich des von R u z i c k a (C ) vorgeschlagenen Systems u. erteilen der Chinovasäure die vorläufige Formel I, welche den bisherigen Resultaten einigermaßen gerecht wird. Für Novasäure, C30H440 4, u. Brenzchinovasäure ergeben sich dann die Formeln II u. III. Das durch Oxydation der II mit Cr03 erhaltene Novachinon, C30H40O0, ist sicher ein o-diketon (Benzilsäureumlagerung, II. Mitt.), u. das noch freie C02H der II hat sich lactonisiert. Dem würde Formel IV entsprechen. Es ist gelungen, II mit KM n04 zu einer einbas. Säure O30üf42C>6 zu oxydieren, welche mit Cr03 in Eg. IV liefert. Dieselbe dürfte Formel V besitzen, welche auch erklärt, daß die Säure beim Erhitzen unter Verlust von C 02 u. H20 in eine neutrale Verb. C^H^O^ übergeht. IV, welches gegen KM n04 u. rauchende H N 03 beständig ist, wird durch H20 2 zu einer Dicarbonsäure C3BH.I2ÖS aufgespalten, welche gleichzeitig noch ein Dilacton ist. Damit ist die Natur des IV als o-diketodilacton endgültig gesichert. Der mit II isomeren Anhydrochinovasäure, C30H440 4, schreiben Vff. Formel VI u. den aus ihr mit KMn04 erhaltenen 2 isomeren Monocarbonsäuren C30HiiOs (früher C30H44O5, H. Mitt.), welche durch Cr03 auch zu IV oxydiert werden, Formel VII zu. Die Isomerie kann auf der verschiedenen Konfiguration an dem mit * bezeiclineten C-Atom beruhen. Die Isomerie der Brenzanhydrochinovasäure u. Anhydrobrcnzchinovasäure, C28H 440 2, u. der aus ihnen mit ZnCl2 erhaltenen 2 Laclone?20ff44O2 (III. u. IV. Mitt.) ist wohl auf verschiedene Lage der Doppelbindung im Ring A zurückzuführen. Die Doppelbindung in der III ist auch mit Benzopersäure nachweisbar. Die so gebildete Verb. C29H4(!0 4 ist aber kein Oxyd, sondern ein Ladern u. ident, mit dem Ozonisierungsprod. der III (früher C29H.140 4, III. Mitt.). Vff. geben ihm Formel VIII. Es bildet ein Monoacdylderiv. u. wird durch Cr03 zu einem Kdooxyladon (729ii440 4 (früher C29H420 4) oxydiert; das neu gebildete OH ist also wohl tertiär gebunden. Eine erneute Unters, der durch Oxydation der III mit Cr03 erhaltenen gelben Säure, deren Zus., C24H oder C29H40O5, noch zweifelhaft war (II. Mitt.), ergab, daß die C29-Formel richtig ist. Vff. erteilen der Säure Formel IX, aber man versteht nicht, weshalb cs hier nicht, wie im Falle IV, zur Lactonbldg. kommt. Bei erneuter Darst. des Cliinochromins, C29H 420 2, wurde ein Isomeres desselben gefunden. Die frühere Auffassung (I. Mitt.), daß die CO-Abspaltung aus einer a-oxysäuregruppe erfolgt, wird verlassen, da die Rk. auch von einem tertiären C 02H aus verständlich ist. Da III unter der Wrkg. von H2S 04 kein CO abspaltet, muß das zwischen den Ringen A u. B stehende C02H (a) an der Rk. beteiligt sein. C 02H b muß sich lactonisiert haben; die Lactonbindung ist ungemein fest- Vff. geben dem Chinochromin Formel X. Die Doppelbindungen sind durch Br u. H nachweisbar.

67 1936. II. D2. N a t u r s t o f f e : G l u c o s id e. 987 Versuche. Dehydrierung der III: 5 g mit 7 g Se auf (Badtemp.) erhitzen, wobei sich nur die Schmelze im Bad befindet; Dehydrierungsprod. setzt sich mit Se an der oberen Glaswand ab. Dest. des Sublimats im Hochvakuum ergibt 2 Fraktionen von u Reinigung der 1. Fraktion aus Ä., Bzl., Essigester, schließlich mittels der Chromatograph. Adsorptionsanalyse nach W i n t e r s t e i n u. St e in (C II. 3437), indem man eine benzol. Lsg. durch eine Al20 3-Säule laufen läßt. Man erhält einen KW-stoff CUHU oder C'2G/ / 2G, glänzend weiße, schwach bläulich schimmernde Blättchen, F Die 2. Fraktion u. der in Ä. uni. Teil der 1. Fraktion werden mit h. Xylol extrahiert, Lsg. eingeengt, Nd. aus Eg., durch Hochvakuumsublimation oder durch Adsorption wie oben gereinigt. Man erhält den K W - E Ghinon C'25/ / Aus O^Hm mit Cr03 in sd. Eg.; iällen. Reinigung durch Adsorption wie oben. Aus Bzl., dann Pyridin rote Blättchen, bei 245 dunkel, F (Zers.), dem Picenchinon sehr ähnlich, uni. in Disulfitlsg , Sodalsg. das anfangs ölige I Soda umfällen (Nadeln) u. zerlegen. Aus Leichtbzn., dann CH3OH, F Mit CH2N2 der Methylester, C31H44Ofl, aus CH3OH seidige Nadeln, F Verb. 29^ 40^ 3* V 1 Stde. auf 250 erhitzen, bei ca. 260 im Hochvakuum dest. Gemisch von 2 Isomeren. Aus CH3OH (fraktioniert) harte Prismen, F , u. verfilzte 65*

68 988 D o. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e II. Nadeln, F. 218, beide uni. in verd. NaOH. Entfärben KMnO.. Isomere Säure C30Hi2OR. 1. Als Nebenprod. der Y aus den Sodalaugen. 2. Als Nebenprod. des IY bei der Oxydation der II mit Cr03 in Eg.; aus der äth. Lsg. der Mutterlaugenprodd. mit Sodalsg. das Salz abscheiden usw. Aus Ä.-PAe. Krystallwarzen, F Dicarbonsäure CznII,ViOs. IV in Eg. lösen, auf Dampfbad 30%>g- H 0? eintropfen, bis zur Hellgelbfärbung erhitzen, mit W. u. etwas S 0 2 fällen, Nd. in Ä. lösen, mit n. NaOH ausziehen usw. Aus Ä.-PAe. durch Verdunsten, dann A. oder Eg. Nadeln, F (Zers.). Mit CH2N2 der Dimetliylester, C32H.160 8, aus CH30H Nadelrosetten, F Säure CzlH,uO&. Gleiche Mengen Diacetyl-III (I. Mitt.) u. Cr03 in Eg. 5 Stdn. auf 60 erwärmen, isoliertes Prod. im App. mit Ä. extrahieren, aus der äth. Lsg. mit Sodalsg. das wl. Na-Salz abscheiden usw. Aus Ä., CH3OH, Essigester, F. 289 (früher , II. Mitt.). Verseifung zur Oxysäure C'20//.12O5 vgl. II. Mitt. Mit CH2N2 der Methylester, C32H 480 6, aus CH3OH gelbe Nadeln, F Säure GS9Ht0Os (IX). Aus voriger Oxysäure oder direkt aus III mit Cr03 in Eg. bei Raumtemp. Reinigung über das wl. Na-Salz. Aus CH3OH u. Essigester gelbe Krystalle, F. 290 (früher 295, II. Mitt.). Methylester, C30H 42O5, aus CH3OH, F. 219 (früher ). JBromderiv., C29H390 5Br. In k. CH3OH nach Zusatz von Na-Acetat durch allmähliche Zugabe von Br-CH30H -Lsg.; langsame R k.; mit W. fällen. Aus CH3OH Nadeln, F. 192 bis 194 (Zers.). Säure G^H^On- Nebenprod. der IX, als Na-Salz in der Sodalsg. enthalten; mit Säure u. Ä. isolieren, stark einengen. Aus CH3OH Prismen, F. 318 (Zers.). Methylester, C30H 44O6, aus CH3OH Krystalle, F Verb. C29flr Aus dem entsäuerten äth. Filtrat der vorigen. Aus Aceton Prismen, F. 285 (Zers.), ident, mit dem unten beschriebenen Ketooxylacton. Verb. C20Z/36O5. Durch Oxydation der III mit Cr03 bei 100 u. Hochvakuumdest. der sauren Anteile. Aus Bzl. Prismen, F , uni. in Alkalien. Dioxylacton C2iiHKOi (VIII). Aus III in Chlf. mit Benzopersäure bei 0 ; nach beendeter Rk. verdampfen, in Ä. lösen u. einengen. Aus Aceton Blättchen, F. 267 (Zers.) (früher 275, H I. Mitt.). Acetylderiv., C31H4805, aus Aceton Prismen, F (Zers.). Ketooxylacton <729 i Aus VIII in Eg. mit Cr03 bei Raumtemp. Aus A., dann Aceton Prismen, F (früher 293 ). Anhydrochinovasäure (V l; vgl. I. Mitt.). II in wenig CH3OH mit 4-n. methanol. KOH versetzen, CH30 H langsam abdest., Badtemp. auf 140 steigern u. dabei 2 Stdn. halten. F Brenz-YI. Aus VI bei 230. Aus Aceton, F Isomeres Lacton, C20H 44O2. Vorige in Eg. mit ZnCl2 1 Stde. kochen, mit W. fällen, Nd. in Ä. lösen, mit KOH waschen usw. Aus A. Tafeln, F , ident, mit dem Lacton aus III (IV. Mitt.). Einw. von konz. H2S 04 auf I im wesentlichen wie früher (I. Mitt.). Aus der eingeengten äth. Lsg. der Neutralprodd. dicker Krystallbrei von Chinochromin (X), aus Aceton, F Durch Verdampfen der Mutterlauge u. Anreiben mit CH30H Täfelchen von Isochinochromin, C2aH420 2, aus A. bald Stäbchen, bald Blättchen, F. 205 bis 206. Dihydro-X, C29H Mit Na in sd. absol. A.; nach Zusatz von W. meisten A. abdest., Nd. in A. lösen u. einengen. Aus Aceton Prismen, F Gibt man zur Lsg. des X in Eg. Na-Acetat, so bleibt die charakterist. Färbung mit Br aus. Diese ist offenbar eine Halochromierk., verursacht durch den gebildeten HBr. Ein krystallines Bromderiv. wurde nicht erhalten. Auch die katalyt. Hydrierung des X mit P t02 ergab kein krystallines Prod. (Liebigs Ann. Chem / München, Bayr. Akad. d. Wiss.) L i n d e n b a u m. T. Domanski und J. Suszko, Über Nichidin. Durch Umlagerung des Chinidins mittels HHal sind bisher das a- u. y-isochinidin erhalten worden (C I II. 1553). Es ist Vff. gelungen, noch eine weitere Base in Form ihres sauren Oxalats zu isolieren, deren Analysen (schwer verbrennbar) am besten für C ^ H ^ O ^ stimmen. Die Base ähnelt darin dem Niehin (C I I. 2100) u. wird daher Nichidin (I) genannt. Auch in ihrem chem. Verh. sind die beiden Basen einander sehr ähnlich. Auch I enthält eine Äthylenbindung (Dibromid), liefert bei der Oxydation mit 30%ig- H20 2 im sd. W.-Bad Chininsäure, enthält eine sekundäre Aminfunktion (N-Nitroso- u. N-Acetylderiv.) u. ein alkoh. OH (Diacetylderiv.). Möglicherweise sind Niehin u. I strukturident, u. nur stereoisomer. I ist etwas beständiger als Nichin. Da es ein sekundäres Amin ist, muß es durch Spaltung einer C N-Bindung entstanden sein. Vff. haben versucht, die Spaltstelle mittels der PASTEURschen Rk. zu ermitteln. Diese trat erst beim Erhitzen des I mit verd. Essigsäure ein. Da sich das amorphe Rk.-Prod. als ein Keton erwies, halten Vff. es für ein Toxin u. fassen seine Bldg. als ein Beispiel der RABESchen 1,2-Hydraminspaltung auf:

69 1936. II. D,. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e. 989 C7Hu C,H,q C;H,0 CII, N H(3) > C H NH GH > CH, NH, CH, CH30 C9H6N CH OH CH3O.C 0H6N -6 h-oii CH30 C9H6N 0 (4) Somit dürften die asymm. C-Atome 3 u. 4 beim Übergang der natürlichen Alkaloide in Nichin bzw. I intakt geblieben sein. Die Bldg. des Piperidinringes aus dem Chinuclidinring über die HHal-Additionsprodd. hinweg hat anscheinend mit der PASTEUKschen Rk. nichts gemein. Versuche. Nichidin (I), C19H 210 2N 2. Chinidin wie früher mit konz. HCl oder HBr behandelt, aus dem durch Enthalogenieren gewonnenen Rk.-Prod. das Chinidin als Hydrojodid, die Isoehinidine als Tartrate isoliert, Filtrat alkalisiert u. ausgeäthert; ölige Base in sd. A. mit Oxalsäure versetzt, Krystalle aus W. umgel. u. mit Laugo zerlegt. Ausbeute ca. 5 % vom Chinidin. Aus Aceton weißes, sandiges Krystallpulver, F. 161, [a]n15 = in A. Saures Oxalat, Nadeln, F (Zers.), [a]d17 = +189 in W. Mit 10%ig. HBr das Dihydrobroniid, aus saurem W. Stäbchen, F. 250 (Zers.). N-Nitroso-1, C19H230 3N3. In verd. HCl wie üblich unter Eiskühlung. Aus Aceton + W. weißes Krystallpulver, Zers , [<x]d17 = 73 in A. I -Dibromiddihydrobromid, C19H240 2N2Br2, 2 HBr. I in Chlf. mit Br-Chlf.-Lsg., dann 25%ig. HBr versetzt, Krystalle aus W. + HBr umgefällt. Gelbliches, sandiges Krystallpulver, F. 238 (Zers.), [a]d20 = in W. + wenig CH3OH. I -Dibromid, C19H2102N2Br2. Aus vorigem mit Alkali u. Ä. Aus Ä. Säulehen, F (Zers.), [a]de- = in CH30H. Mit 10%ig. H N 0 3 das Dinitrat, aus W. Stäbchen, F. 186 bis 187 (Zers.). N-Acetyl-l, C21H20O3N 2. In absol. Pyridin mit 1 Mol. Acetylchlorid; nach 48 Stdn. mit W. verd. Aus verd. A. Platten, F , [a]d18 = in A. Entsteht auch mit Aeetanhydrid bei 70. Diacetyl-1, C ^ ^ g O ^ :.. Ebenso aus vorigem mit 2 3 Moll. Acetylchlorid; Reinigung aus verd. HCl + Alkali u. A.; öl mit W. gewaschen u. gerieben. Sandiges Pulver, F , M d 18 = 28 in A. Wird durch längeres Stehen mit 20%ig. HCl zu vorigem verseift. Nichotoxin (Nichicin), C19H240 2N2. 1 g I mit 4 ccm 25%ig. Essigsäure im C0 2-gefüllten Rohr 30 Stdn. auf 100 erhitzt u. wie üblich verarbeitet; I als Oxalat entfernt; in verd. HCl mit Kohle gekocht, alkalisiert u. ausgeäthert. öl erstarrte im Vakuum in Wochen glasig; durch Verreiben gelbes Pulver, F. unscharf 70, [<x]d17 = 5 in A. Keine Färbung mit Diazobenzolsulfonsäure. In Aceton mit Nitroprussidnatriumlsg. langsam rotviolett. p-nitrophenylhydrazon, C25H 290 3N6. In 25%ig. Essigsäure (70 75, 8 Stdn.). Orangegelbes Pulver, F. ca. 60. (Bull. int. Acad. polon. Sei. Lettres Ser. A bis 464.) L in d e n b a u m. T. Domaüski und J. Suszko, Über einige Umwandlungen der Isochinidine. (Vgl. C I I II u. vorst. Ref.) Vff. haben sich mit der Frage nach der Verwandtschaft der 3 Isochinidine (a-, ß- u. y-ii) untereinander, sowie zum Chinidin (I) u. event. auch Nichidin (III) beschäftigt. Einige Anhaltspunkte ergeben sich aus dem früheren Beobachtungsmaterial: Aus den stufenweise absteigenden Drehungen der Isobasen wurde bereits auf die Reihenfolge der stereochem. Umwandlungen geschlossen, ß-ll wird aus I mittels H 2S 04 erhalten, während mit HHal nur die 3 übrigen Basen entstehen. Die weitere Einw. von konz. HCl (60 70, 150 Stdn.) auf a- u. y-ii hat folgendes ergeben: a-ii wird teilweise zurückgewonnen; daneben treten y-ii, III u. auffallenderweise auch I auf. y-ii wird bei gleicher Behandlung ebenfalls teilweise regeneriert, liefert aber sonst nur III. Diese Resultate zwingen zu der Annahme, daß 2 verschiedene HHal-Additionsprodd. als Zwischenprodd. entstehen. Die nähere Verwandtschaft des a-ii mit I zeigt sich weiter im Verh. der Basen gegenüber H 2S04. Sowohl I wie a- u. y-ii gehen mit 87%ig. H 2S 04 bei glatt in ß-ll über. Wird aber die Konz, der Säure auf ca. 70% u- die Temp. auf 60 7U herabgesetzt, so bilden sich aus I merkliche Mengen von y-ll (statt /3-II). A n s c h e in e n d, tritt a-ii bei der H2S 04-Umlagerung als Zwischenprod. nicht auf, oder es wird sofort zu y- bzw. ß-ll umgelagert. Wie schon früher mitgeteilt, existieren die durch Auispaltung des Chinuclidinringes gebildeten Isochinicine u. Oxydihydrochinotoxine e b e n falls in 3 Reihen, ß-il lieferte nach verschiedenen Verff. nur /j-isoehinicin, welches sicn nicht weiter hydrolysieren ließ. a-ii wird durch verd. H3P 04 in ein Toxin u. durc i Verschmelzen seines Ditartrats in a-isochinicin übergeführt; beim Verschmelzen seines Disulfats bleibt es unverändert. y-ii liefert durch Ditartratschmelze y-isochimcm. Auch bei der Disulfatschmelze wird der Chinuclidinring aufgespalten, aber es entsteht

70 990 D s. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e. 193G. II. auffallenderweise nicht y-, sondern /3-Isochinicin. Letzteres wurde, zusammen mit y-isochinicin, auch bei 30-std. Erhitzen des y-ii.mit 5%ig. Essigsäure auf 100 erhalten, während mit etwas stärkerer Essigsäure n. Aufspaltung zum y-oxydihydrochinotoxin erfolgt. Besonders bemerkenswert ist, daß y-ii nicht nur das n. y-, sondern auch das fremde /j-isochinicin liefert, in der Disulfatschmelze sogar ausschließlich. Bei diesem Fall der P a s t e Ultschen Rk. wird also nicht nur eine C -N-Bindung gesprengt, sondern auch eine ster. oder gar strukturelle Veränderung bewirkt. Da beim Verschmelzen des N-Methyl-y-isochinicindisulfats keine Veränderung der Base eintrat, neigen Vff. zu der Ansicht, daß beim Schmelzen des y-ii-disulfats primär eine ster. Umlagerung zum /3-II-Salz erfolgt, welches dann zum /?-Isochinicin strukturell isomerisiert wird. Die unter gleichen Bedingungen größere Widerstandsfähigkeit des a-ii bleibt allerdings unverständlich. Ausführliche Beschreibung der Verss. im Original. Das früher nur mit Krystallwasser erhaltene a-ii konnte durch Krystallisieren aus trockenem Aceton entwässert werden; F , sehr liygroskop. (Bull. int. Acad. polon. Sei. Lettres Ser. A Poznan, Univ.) L in d e n b a u m. Walter A. Jacobs und Robert C. Elderfield, Strophanthin. X X X III. Die Oxydation von Anhydrogluconderivaten. (X X X II. vgl. C II. 226.) Durch Einw. von Perbenzoesäure in Chlf. auf Monoanhydrodihydrostrophanthidin (I) wird unter Bldg. von IV ebenso wie bei Einw. von KM n04 in Essigsäure auf I unter Bldg. der Säure Y, die auch aus IV bei Weiteroxydation von IV mit KMnO* in Aceton entsteht, ein Äthylenoxyd an der Doppelbindung gebildet. Ebenso gibt mit Permanganat in Essigsäure, wie mit Perbenzoesäure Anhydrodihydrodigitoxigenin das Oxyd 0 23H340 4, das Anhydrodihydroperiplogeiiin das Oxyd C23H340 5 u. der Dimethylester von Anhydro-ß-isostrophanthinlacton ein Oxyd C25H Die Oxydgruppe ist sehr labil, vgl. den Vers.-Teil, aus dem sich auch die angenommenen Formeln ergeben. Die verschiedene Labilität der OH-Gruppen, die bei Öffnung des Oxydringes entstehen, kann durch die Annahme erklärt werden, daß die relativen eis-trans-konfigurationen der Hydroxyle wechseln. Verss., die Oxydgruppe im Oxydomonoanhydrodihydrodigitoxigenin u. im Oxydoinonoanhydrodihydroperiplogenin zu öffnen, führten nur zur Bldg. nichtkrystallin. Prodd.; dagegen gab der Dimethylester von Oxydo-ß-isostrophanthinlactonsäure einen Dianliydrolactondimethylester (XI) u. verhält sich so ähnlich dem Ester von V. CI/*c-C<HiO, CJI ioj -CiHiOi "HO1 CH CH* COiCHa COaCHs OH Bz0\ / \ /

71 1936. II. D 2. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e. 991 Danach befindet sich im Monoanhydrodihydrostrophanthidin, Anhydrodihydroperiplogenin u. Anhydrodihydrodigiloxigenin die Lage der Doppelbindung zwischen CI4 u. C15 oder Cg u. C14. Entweder herrscht erstere in alkal. u. letztere in neutraler u. saurer Lsg. vor, oder beide Formen befinden sich gleichzeitig in Lsg. In letzterem Fall ist wohl das d14, 15-Deriv. die Form, die sehr schnell durch alkal. Permanganat angegriffen wird, u. das A 8>1, -Deriv. diejenige, die sehr schnell durch Permanganat oder Perbenzoesäure in neutraler oder saurer Lsg. oxydiert wird. Der Unterschied zwischen den zwei Isomeren ß-Anliydrodigitoxigenin: ([oc]d20 = 13 ) u. der a-form ([ajn20 = + 39 ) von S m ith (C II. 3776) beruht wahrscheinlich auf der Umwandlung von ersterem in letzteres durch die sekundäre isomerisierende Wrkg. der für die Dehydration des Digitoxigenins verwendeten Säure. Um das zu bestätigen, wurde die Einw. von lconz. HCl auf das sog. ß-Isomere von [cc]d2 2 = 14 untersucht; es gibt dabei das sog. a-isomere von [a]d24 = u. F Deshalb muß in Übereinstimmung mit der früheren Nomenklatur ersteres als a-, letzteres als y-anhydrodigitoxigenin bezeichnet werden. Versuche. Oxydomonoanhydrodihydrostrophanlhidin, C23H 32O0 (IV), aus I in Chlf. mit Perbenzoesäure bei 0 5 ; Nadeln, aus Aceton, F. 248 ; swl. in üblichen Lösungsmm.; gibt mit GRiGNARDschem Reagens 2 Mol CH4. Oxim, C23H32O0; Prismen, aus A., F ; erweicht vorher. Verb. IV gibt in Aceton mit KM n04 Oxydomonoanhydrodihydrostroplumthidinsäure, C23H320 7 (V); Nadeln, aus W., erweicht bei 205 ; F. 252 (Zers.); 11. in feuchtem, wl. in trockenem Aceton; der F. ist bei verschiedenen Präparaten veränderlich. Entsteht auch direkt aus I in Essigsäure mit wss. KMn04; Nadeln, aus trockenem Aceton; erweicht bei 212 ; F (Zers.). Methylester, C24H 340 7; Bldg. mit Diazomethan; der Ester aus der direkt aus I erhaltenen Säure ist ident, mit dem aus der über IV erhaltenen; Prismen, aus trockenem Aceton; F., schwankend, ; [< x ]d 20 = (c = 0,635 in Pyridin); gibt die 2 OH entsprechende Menge CH4. Die Säure V gibt mit Essigsäure bei 100 das Anhydrodilacton, C23H30O6 (II oder III); Nadeln, aus Aceton, F., schwankend, ; M d 2'1 = (c = 0,320 in Pyridin). Entsteht auch aus IV in w. Pyridin mit 0,1-n. NaOH + KMn04-Lsg.; gibt, entsprechend 2 OH-Gruppen, 2 Mol CH4. Benzoat, C30H34O7, Bldg. in Pyridin mit C H5COCl; Prismen, aus CH3OH, F Sulfit, C,3H230 ; S, Bldg. mit SOCl2 bei 0 ; Prismen, aus Chlf. + CH3OH, F Ketoanhydrodilacton, C23H 28O0, aus dem Anhydrodilacton in Essigsäure (90%ig) + KlLlANls CrOj-Lsg.; Nadeln, aus CH3OH, F Verss. zur Entfernung weiterer OH-Gruppen schlugen fehl. Dianhydrolackmester, C.24H320,, (VI); die Oxydgruppe in dem Ester von V wird durch Lösen in 50%ig- Essigsäure bei 100 u. Zufügen von H 2S 04 erreicht; Nadeln, aus verd. Aceton, F. 199 ; erweicht bei 190 ; gibt die 2 OH entsprechende Menge CH4. Trioxylactonoxyd, C23H34O0 (VII), aus IV in A. mit A d a m s u. SHRINER-Katalysator in H 2; Nadeln, u. Mk., aus A., F. 265 ; [oc]d 28 =+47 (c = 0,415 in Pyridin). Dibenzoat, C37H42Oa, Bldg. in Pyridin mit C0H 5CÖC1; Prismen, aus CH3OH, ohne charakterist. F.; erweicht bei ; schm, langsam bei weiterem Erhitzen. Dibenzoat des Pentaoxylactons, C37H440 9 (X); aus dem vorst. Dibenzoat mit ^ 0/oig' Essigsäure bei H 2S 04; blättrige Platten, aus CH3OH, F Das Trioxylactonoxyd V II gibt mit 50%ig. Essigsäure, mit oder ohne H2S 04, ein isomeres Trioxylactonoxyd, C23H34O0 (VIII oder IX); Platten, aus Aceton, F. 282 (Zers.); [a]n28 = + 83 (c = 0,520 in Pyridin); gibt die 3 OH entsprechende Menge CH4. Gibt mit C0HäCOCl in Pyridin im Gegensatz zu seinem Isomeren ein Monobenzoat, QsoH380 7; Platten, aus CH3OH, F Ketodioxylactonoxyd, C23H32Oa, aus dem Oxyd [[a]n ' ) in 90%ig. Essigsäure mit wss. Cr03; Plättchen, aus CH30H, F. 272 (Zers.); erweicht bei 260. Dimethylester von Oxydo-ß-isostrophanthinlactonsäure, C25H34 0 8, aus dem Dimethylester von Anhydro-ß-isostrophanihinlactonsäure in Chlf. mit Perbenzoesäure bei 0 ; Nadeln, aus Aceton, F ; erweicht bei 240 ; [a]d30 = 26 (c = 0,510 in Pyridin); entsteht auch mit KM n04 in Essigsäure; gibt die 1 ÖH entsprechende Menge CH4. Das Ox3 d gibt in 50%ig. Essigsäure auf dem Dampfbad-f H 2S 04 den Dianhydrolactondimethylester, C25H (XI); Nadeln, aus verd. Aceton, F ; gibt die 1 OH entsprechende Menge CH4. Oxydomonoanhydrodihydrodigitoxigenin, C23H 340 4; Plättchen, aus Aceton-Ä., erweicht bei ; F. 215 ; der F. schwankt beträchtlich bei verschiedenen Präparaten. Das Oxyd konnte nicht geöffnet werden. Monoanhydrodihydroperiplogenin, C23H340 4, aus Dihydropenplogenin in CH3OH + W. + HCl bei Zimmertemp.; Blättchen, aus Aceton, F. 230 bis 234 ; erweicht vorher. O xyd om on oaiih yd rod ih yd rop eriplogen in, C2.3H 3.jO5 ; Prism en, aus Aceton, F ; [a]d20 = (c = 0,435 in Pyridin); das Oxyd konnte

72 992 D 2. N a t u b s t o f f e : A l k a l o i d e II. nicht geöffnet werden. (J. biol. Chemistry April New York, R o c k e - f e l l e r Inst, for Med. Res.) BUSCH. Walter A. Jacobs und Robert C. Elderfield, Strophanthin. X X X IV. Cyanhydrinsyndiesen mit Dihydrostrophanthidin und Derivaten. (X X XITI. vgl. vorst. Ref.) Dihydrostrophanthidin (I) gibt leicht ein intermediäres Cyanhydrin (II), das als solches nicht isoliert wurde, aber leicht durch verd. Essigsäure hydrolysiert wird, unter Bldg. zweier isomerer Substanzen III u. IV. Aus dem Benzoat von Dihydrostrophanthidin wurde leicht das Cyanhydrin erhalten. Das daraus durch Hydrolyse erhaltene Benzoat des Homodilactons ist isomer mit dem durch Benzoylierung des oc-dilactons erhaltenen. Die Konst. der erhaltenen Verbb. ergibt sich aus dem Formelschema u. dem Versuchsteil: a-u. ß-Homodilactone C2lH:ii0 7 (III u. IV); Bldg. aus Dihydrostrophanthidin in A.+ KCN in W. + NH4C1 in W.; Nadeln, aus 85%ig. h. A., F. 254 (Zers.); [oc]d25 = 36» (c = 1,0 in Pyridin); diese Substanz wird als a-homodilacton bezeichnet u. ihre Deriw. entsprechend. Bei der Titration nach Verseifung mit Alkali unter verschiedenen Bedingungen werden verschiedene Resultate erhalten, die zwischen 1 u. 2 Äquivalenten liegen; daß für die zweite Lactongruppe keine quantitativen Werte erhalten wurden, ist wohl auf die leichte Relaetonisierung u. partielle ster. Umlagerung zurückzuführen. Aus der Mutterlauge der a-verb. wurde das leichter 1. ß-Homodilacton erhalten; Prismen, aus 30%ig. A -; wird bei ca. 175 weich; F. 235 (Zers.); der F. variiert stark mit der Art des Erhitzens; [a]d25 = + 30 (c = 0,567 in Pyridin); die Titration ergab auch hier Schwierigkeiten. a- u. ß-Anhydrohomodilactone (V u. VI); aus III u. IV in CHi CjHsO * CiHsO, 0 HOCH / \ / = \ \,. / \ / ~ OH \ viii \ / \ / TIX n^ VI CjHiO«h. 50%ig. A. + HCl; a-deriv.: Nadeln, aus A., F ; [a]d21 = 72 (c = 1,03 in Pyridin); ß-Deriv.: Plättchen, aus A., F. 305 (Zers.); erweicht vorher; [a]d27 = 5 (c = 0,960 in Pyridin). Benzoat des a-homodilactons, C31H 380 8; Bldg. in Pyridin mit C6H5C0C1; Nadeln, aus CH3OH, F Diketohomodilaclon, C24H30O7 (VII), aus dem a-lacton in 90%ig. Essigsäure u. K ilia n is Cr03-Reagens; Platten, aus Aceton + Ä., F (Zers.); [<x]d27 = (c = 0,775 in Pyridin). Das /5-Lacton gibt dieselbe Verb. Anhydrodikelohomodilacton, C24H280 j (VIII); aus Anhydro-a-homodilacton in 90 /0ig. Essigsäure + K ilia n is Cr03-Lsg.; Blättchen, aus verd. Aceton, F. 196 (Zers.); erweicht bei ca Cyanhydrin von Dihydrostrophanthidinbenzoat, C31H390 7N, aus Dihydrostrophanthidinbenzoat in Pyridin mit KCN in W. + NH4C1- Lsg.; Krystalle, aus Aceton, F. 258 (Zers.). Homodilactonbenzoat, C31H38Og, aus dem Cyanhydrin auf dem Dampfbad mit 50%ig. Essigsäure; Prismen, aus A., F (Zers.). Gibt in 85 / ig. A. + HCl (1,19) am Rückfluß das Aiihydrohomodiladon-

73 1936. II. D j. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e. 993 benzoat, C31H3C0 7; Nadeln, aus A., F ; erweicht vorher; [a]n26 = 3 8 (c = 0,7 4 5 in Pyridin). ( J. biol. Chemistry April New York, R o c k e - f e l l e r Inst, for Med. Res.) B u s c h. Robert C. Elderfield, Strophanthin. X X X V. Die Natur der Säure (723/i30O8 aus Slrophanthidin. (X X X IV. vgl. vorst. Ref.) Die bei der Oxydation von Strophanthidinsäure (I) nach der Verseifung in alkal. Lsg. mit KM n04 erhaltene Säure C23/ /, 0O8 (vgl. C I. 917) ist keine zweibas. Säure, wie früher angenommen wurde, sondern eine monobas.; der Verbrauch eines zweiten Äquivalents Alkali ist auf Ggw. einer leicht zu öffnenden Lactongruppe zurückzuführen; die Säure wird so als eine Lactonsäure CnHis0 7 der Struktur II erkannt; die früher als beschriebene Säure ist durch Öffnung der Lactongruppe entstanden u. ist die zweibas. Säure C21/ / MOg (III), die bei weiterer Oxydation die Säure IV gibt. Unter dem Einfluß von Alkali kann sich das Fragment der Seitenkette an C17 in III durch Enolisierung der Carbonylgruppe umlagern, so daß es jetzt Irans zum OH1 wird, eine Gruppierung, die Relactonisierung verhindert. Eine Nachprüfung der früheren analyt. Daten ergab Werte, die besser auf die folgenden, jetzt ermittelten Formeln stimmen: Ketolactonsäure, C21H280 7 (II). Methylester C22H30O7. Benzoat des Methylesters, C^H^Os- Phenylhydrazon des Methylesters C28H 3r>OcN2. Oxim des Methylesters C22H310 7N. Dibas. Ketosäure C2lH30O8 (III). Dimethylester C23H340 8 Benzoat des Dimethylesters C a o H s c io n Oxim des Dimethylesters C23H 350 8N. CH, I?n CHl '"H O 1 III CO CO OH IV COOH HO1 Versuche. Diketon C2iH2S0 7, aus dem Methylester der Säure C21H2S0 7 durch Oxydation von OHm mittels K i l i a n i s Cr03-Lsg. in 90%ig. Essigsäure; Rhomben, aus Aceton-Ä., F Dioxim des Diketons, C22H30O7N 2; Nadeln, aus verd. CH3OH, F. 233 (Zers.); sintert bei ca Säure C20HSBO7 (IV), aus der Säure C21H30O8 in W. mit 30%ig. H 20 2; Krystalle, aus Aceton, F. 295 (Zers.). Dimethylester C22H310 7, Bldg. mit Diazomethan; Prismen, aus Aceton-Ä., F p-bromphenylhydrazon des Methylesters C22H30O7, C28H 350 6N2Br, aus dem Methylester C22H30O7 + p-bromphenylhydrazin in Essigsäure bei 100 ; Nadeln, aus Äthylacetat, F Chinoxalin C'27/ / 31OeAT2, aus der Säure C21H 30O8 (III) mit o-phenylendiamin in W. bei 100 ; Prismen, aus Äthylacetat, F (Zers.). (J. biol. Chemistry April New York, Rockefeller Inst, for Med. Res.) B u s c h. Kartar S. Narang und Inanendra N. Ray, Die elektrolytische Reduktion von Vasicin. S p ä t h u. P l a t z e r (C I. 2752) waren außerstande, die folgenden von J u n e j a, N a r a n g u. R a y (C II. 3512) erhaltenen Resultate u. Schlüsse daraus zu stützen: a) Bei elektrolyt. Red. gibt I eine Base CUH 16N2 statt der von J u n e j a u. a. erhaltenen CnH14N 2, die erstere für 1-o-Aminobenzylpyrrolidin (IV), F , halten. Deswegen wird der Schluß von J u n e j a u. a., daß Vasicin (VII) eine lineare cycl. Formel hat, als auf einem fehlerhaften experimentellen Beweis gegründet angesehen. b) J u n e ja u. a. erhielten aus II durch Ringschluß Verb. III, während S p ä t h u. P l a t z e r finden, daß I gebildet wird, weil ein Gemisch beider Substanzen keine F.-Depression gibt. Vff. haben a) nochmals untersucht u. gefunden, daß die elektrolyt. Red. von Vasicin (VII) durch 4 verschiedene Stufen läuft: 1. Red. von N = C im mittleren Ring (V aus I u. VIII aus MI); 2. IX aus VIII; 3. VI aus IX; 4. IV aus YI. Bei der Red. von I (1. c.) wird die Zeit auf 5 Stdn. verkürzt u. dabei Base V, C11H12ON2, erhalten; aus PAe., F Ähnlich wird Vasicin (5 Stdn.) reduziert u. das Pikrolonat des Red.-Prod. VIII isoliert: CuH 14ONs,, 2 C10H 8OcN4, Platten, aus h. A., F , HO1

74 994 D s. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e II. CH, NH 'CO-tCH.l.-COiH r L ^ k ^ J C - I C H,], K =X I N n C02H (Zers.). Ferner wurde Vasicin 8 Stdn. lang reduziert, u. noch weitere 2 Stdn. u. Base IX isoliert; ihr Pikrolonat, CnH ^N,, C10H8OsN 4, bildet Nadeln, aus A., F. 224 bis 228 (Zers.). Die Base daraus, CUH12N2 (IX), hat F. 92, Nadeln, aus Lg. Die aus dem Pikrolonat von VI (1. c.) isolierte Base hat F. ca. 65, ohne Krystallisation (S p ä t h u. P l a t z e r geben F für die Base IV an), u. gibt nach Diazotierung mit alkal. j9-naphthollsg. keinen Azofarbstoff. Schließlich gab Vasicin bei 21-std. Red. das 1-o-Aminobenzylpyrrolidin (IV), das deutliche Diazork. gab, wahrscheinlich die von S p ä t h u. P l a t z e r isolierte Substanz. Aus der Mutterlauge von dem Pikrolonat von V I wurde gelegentlich eine kleine Menge einer zweiten Substanz erhalten mit annähernd gleichem F. ( ), aber verschiedener Krystallform; sie gab F.-Depression mit dem Pikrolonat von "VT; die Base daraus gab Diazork. Die Red. von Vasicin verläuft also über VII VIII -y IX -y VI -y IV. Vff. haben nunmehr die Stufen VIII u. IX, S p ä t h u. P l a t z e r die Stufe IV gezeigt. Deswegen muß die Red. über die Stufe VI gehen, die Vff. schon beschrieben haben. Bei allen Verss. wurde die Red. fortlaufend während 8 Stdn. ausgeführt, dann 12 Stdn. abgestellt, u. dann für die erforderliche Zeit wieder aufgenommen. Bei der Red. von Vasicin oder I waren Stdn. genügend für Stufe VI. Das von S p ä t h u. P l a t z e r nach einer anderen Methode dargestellte Pikrolonat von VI hatte F ; das der Vff. hatte F. 202, zeigte aber bei langsamem Erhitzen im Vakuum auch Damit ist genügend die Konst. VI für das von J u n e j a u. a. beschriebene Prod. bewiesen; daß bei stärkerer Red. ein weiteres Prod. entsteht, ist kein Gegenbeweis. Der Einwand a ist somit beantwortet. Bei nochmaligem Vergleich der Verb. III der Vff. u. Verb. I ergab der Misch-F. 125 bis 135 u. eine Depression von mehr als 60 ; die Prodd. unterscheiden sich in Löslichkeit u. Krystallform. Überdies krystallisieren die Pikrolonate der elektrolyt. Red.- Prodd. von I u. III verschieden, eine Mischung beider zeigt erhebliche F.-Depression. Vff. sind gewiß, daß beim Erhitzen von o-aminobenzylsuccinamidsäure (II) mit Na- Acetat das angulare cycl. Prod. III entsteht, da dieses eine spannungslose Struktur ist. S p ä t h u. P l a t z e r haben gefunden, daß o-nitrobenzylmccinaniidsäure beim Erhitzen in Succi7io-o-nitrobenzylimid umgewandelt wird; dies ist kein Beweis dafür, daß auch im Falle des Ringschlusses von II die lineare Struktur gebildet wird. Eine mögliche Ursache für die Identität von S p ä t h u. P l a t z e r s I u. III ist vielleicht folgende: da sie X II als Nebenprod. isolieren, muß dieses bei der Ringöffnung während der Red. entstanden sein. Das intermediäre Prod. X I (aus X) kann zu II u. dann zu III reduziert werden, oder X II selbst gibt infolge der Beweglichkeit des Amidinsystems III. In diesem Falle würde dasselbe Prod. entstehen wie beim Ringschluß von II. Die Isolierung von X II läßt vermuten, daß bei der Rk. S p ä t h u. P l a t z e r nicht die Bedingungen der Vff. eingehalten haben. Wenn I verschieden von III ist, dann kann aus I u. III durch elektrolyt. Red. nicht dasselbe Prod. erhalten werden. Selbst wenn bei I der Ring, wie

75 1936. II. D 2. N a t u r s t o f f e : T e r p e n -V e r b i n d u n g e n. 995 S p ä th u. P l a t z e r finden, unter Bldg. von 1-o-Aminobenzylpyrrolidin (IV) geöffnet wird, ist schwer einzusehen, wie diese Substanz aus III durch Ringöffnung gebildet werden kann. Damit wird die ganze Beweisführung von S p ä t h u. P l a t z e r hinfällig. S p ä t h u. P l a t z e r finden folgende Unterschiede in den P F. (die von J u n e j a u. a. sind unkorr. in Klammem angegeben): 1. Succino-o-nitrobenzylimid, F. 133 (130 ). 2. o-nitrobenzylsuccinamidsäure, F (116 ). 3. Verb. I, F. 191 (186 ). In Händen der Vff. gibt 1. den gleichen F.; statt 116 ; bzgl. 3. ist die Substanz, die S p ä t h u. P l a t z e r als I anselien, in Wirklichkeit III, für die Vff. F. 192 fanden. (J. ehem. Soc. London Mai. Lahore, Univ.) B u s c h. Gust. Komppa und Siegfried Beckmann, Zur Kenntnis der Struktur- und stereoisomeren Methylbicyclo-[l,2,2]-heptanole und -heptano?ie. II. (I. vgl. C II ) Theoret. sind 6 strukturisomere sekundäre Methylbicyclo-[l,2,2]-heptanole-(2) denkbar, je nachdem das CH3 Stelle 1, 3, 4, 5, 6 oder 7 einnimmt (Formel I). Abgesehen von den opt. Isomeren, tritt jedes Strukturisomere in 4 diastereomeren Formen auf (OH exo oder endo; CH3 exo oder endo, bzw. cis oder trans zu OH), mit Ausnahme der 1- u. 4-Methylderiw., von welchen nur 2 Diastereomere möglich sind. Je 2 stereoisomere Alkohole liefern durch Oxydation dasselbe Keton. Von den genannten Alkoholen ist kein einziger bekannt. Die folgende Synthese wurde analog der des /?-Norbomeols durchgeführt (C I. 405). - Die als Ausgangsmaterial benötigte Säure II (R = C02H) ist von D ie ls u. A ld e r (C II. 564) u. von A ld e r u. S tein (C I. 2151) dargestellt worden. Nach letzteren soll eine direkte Anlagerung von Crotonsäure an Cyelopentadien wegen ster. Hinderung nicht möglich sein. Vff. haben jedoch gefunden, daß sich beim Erwärmen des Gemisches bis zum Kp. des Cyclopentadiens ca. 30% trans-3-met}njl-(exo)-bicyclo-[l,2,2]-hepten-2-carbonsäure-(endo) (vgl. A ld e r u. Stein) bilden. Das meiste Cyelopentadien wird allerdings zum Dicyclopentadien polymerisiert u. läßt sich, zusammen mit unveränderter Crotonsäure, durch Dest. abtrennen. Erhitzt man nun diesen Vorlauf bis zum Zers.-Punkt des Dicyclopentadiens, so erhält man fast quantitativ ein Gemisch obiger trans-säure mit einer offenbar stereoisomeren Säure, welche man über ihr Amid rein gewinnen kann. Vff. unterscheiden dieselbe von der trans-säure vorläufig durch die Vorsilbe iso. Man gelangt natürlich zu dem gleichen Säuregemisch, wenn man von vornherein Crotonsäure u. Dicyclopentadien erhitzt. Der Abbau der beiden durch Hydrierung der ungesätt. Säuren erhaltenen Säuren n (R = C02H) zu den Aminen II (R = NH,) u. die Umsetzung dieser mit H N 02 führten in beiden Fällen zu halbfesten Alkoholgemischen. Deren Zerlegung gelang nach verschiedenen Mißerfolgen mittels der sauren Phthalate, obwohl nicht vollkommen, wodurch jedoch der Rk.-Verlauf weitgehend klargelegt wurde. Aus beiden Säuren II war ein qualitativ ident. Gemisch von 3 Alkoholen entstanden, u. diese waren, wie unten bewiesen wird, der n. zu erwartende Alkohol II (R = OH) u. die beiden stereoisomeren Alkohole IV u. VI, gebildet durch Umstellung des C-Gerüstes. Vff. nehmen erfahrungsgemäß an, daß diese Umlagerung erst beim Übergang Amin Alkohol eingetreten ist. Durch fraktionierte KrystaÜisation der sauren Phthalate (von beiden Säuren II aus) ließ sich zuerst ein zwl., hochschm. Phthalat A abtrennen. Der aus diesem regenerierte Alkohol lieferte durch Oxydation mit Cr03 ein von IH (dieses vgl. I. Mitt.) verschiedenes Keton u. mit alkal. KM n04 eine anhydridbildende Dicarbonsäure mit gleicher C-Zahl. Folglich konnte das CH3 im Alkohol nicht mehr Stellung 3 einnehmen, weil dann die Cyclopentan-l,3-dicarbonsäuro hätte entstehen müssen. Die cis-l-methylcyclopentan-l,3-dicarbonsäure ist kürzlich von T o iv o n e n (C I. 4013) synthetisiert worden u. mit der Abbausäure nicht ident. Für das CH3 bleibt also noch Stellung 2 oder 4. Um dies zu entscheiden, haben Vff. eine 2-Melhylcyclopentan-l,3-dimrbonsäure synthetisiert u. cis-aposanl&nsäure genannt. Diese hatte zwar denselben F. wie die Abbausäure, war aber nicht ident, mit ihr. Die Umlagerung der Abbausäure mittels HCl lieferte jedoch als Hauptprod. eine mit der cis-aposantensäure ident. Säure. Daraus folgt, daß die Abbausäure mit der cis-aposantensäure stereoisomer ist (V u. VII); sie wird daher als cis-isoaposantensäure bezeichnet. Der aus dem Phthalat A erhaltene Alkohol, Isoaposantenol genannt, ist also eine3 der 4 Stereomeren 7-Methylbicydo-[l,2,2\-heptanole-(2) (IV oder VI). Aus den Mutterlaugen des Phthalats A wurde ein tiefer schm. Phthalat B isoliert. Der daraus regenerierte Alkohol wurde zum Keton oxydiert, welches sich mit dem 3-Melhylmcyclo- [l,2,2']-heptanon-(2) (6-Methylnorcampher) (HI) als ident, erwies. Vff. bezeichnen III kurz als Apocamphenilon u. den Alkohol (II, R = OH) als Apocamphenihl. Uber

76 996 D s. N a t u r s t o f f e : T e r p e n -V e r b i n d u n g e n II. dessen. Konfiguration kann noch, nichts Sicheres gesagt werden. Die gesamten Mutterlaugenphthalate wurden verseift u. die Alkohole direkt mit KM h04 oxydiert. Durch Dampfdest. wurde III abgetrieben, entsprechend 25 30% II (R = OH); III ist gegen alkal. KM n04 ähnlich beständig wie Camphenilon u. Fenchon. Hauptoxydationsprod. war eine anhydridbildende, daher cis-dicarbonsäure, welche sich als ident, erwies mit der synthetisierten cis-aposantensäure (V oder VII; vgl. oben). Der 3. Alkohol, Aposantenol genannt, ist somit auch ein 7-Methylbicyclo-[l,2,2]-heptanol-(2) (IV oder VI) u. stereoisomer mit obigem Isoaposantenol. Die beiden Alkohole müssen sich, da sie durch Oxydation 2 stereoisomere cis-dicarbonsäuren geben, durch die räumliche Lage des CH3 unterscheiden: dieses muß bei dem einen in cis, bei dem anderen in trans zum OH-tragenden C-Atom 2 stehen. Aposantenol wurde bis jetzt nur im Gemisch mit II (R = OH) erhalten; auch die Zerlegung des entsprechenden Ketongemisches gelang nicht. Als 3. Oxydationsprod. des Alkohols aus dem Mutter - laugenphthalat wurde noch sehr wenig cis-isoaposantensäure isoliert. CH2 CH ET 2 CH2 CH CIT-CH, CHa CH CH-CB, CH2 CH CHS 761-1, i c h 2 i i h 2 h i c h 3-6 h IV OH2 H -C H -O H CH2-6 h - C H.R CH2 CH CO CHS H -C H -O H CH CH-COsH CH2-----CH CH2 CH V CHS.CH V I IIC-CHs J V II b 6 -CH3 CH H -C O ah CH H CH. OH Versuche. Irans Methyl-(exo)-bicydo - [1,2,2] - heple?i- 2 - carbonsäure-(endo), C9H g Crotonsäure u. 45 g Gyclopentadien bis zum aufhörenden Sieden auf W.-Bad erwärmt, unter 20 mm dest. Bis 130 Crotonsäure u. Dicyclopentadien. Fraktion nochmals dest. Kp , krystallisierend. Aus PAe., F. 95. Aus dem Chlorid u. NH3 das Amid, C9H13ON, aus wss. A. oder Bzl. Blättchcn, F Anilid, C15H17ON, aus wss. A. Nadeln, F trans-3-methyl- (exo)-bicydo-[l,2,2]-heptan-2-carbo7isäure-(endo) (II, R = C02H), C9H Durch katalyt. Hydrierung der vorigen. Aus Acetonitril oder verd. Eg., F Mit PC13 das Chlorid, Kp Amid, C0H 15ON, aus wss. A., F Anilid, C15H 19ON, aus wss. A. Prismen, F Iso-3-methylbicyclo-[l,2,2]-hepte7i-- 2 -carbonsäure, C9H g Crotonsäure u. 45 g Dicyclopentadien 3 4 Stdn. gekocht, dann dest. Fraktion (17 mm) schied Krystalle obiger trans-säure aus. Schließlich blieb ein öl, welches allmählich erstarrte. Reinigung durch Dest. (Kp ), dann über das Amid. F Amid, C9Hi3ON, aus wss. A., F Anilid, C15H 17ON, aus wss. A. Nadeln, F iso-3-mcthylbicydo- [l,2,2\-heptan-2-carbonsäure (II, R = C02H), C9Hi.,02. Durch Hydrierung der vorigen in Sodalsg. mit Pd. K p , aus PAe., F Mit S0C12 das Chlorid, Kp-io Amid, C0Hj5ON, aus CH30H, F lrans-3-methyl-(exo)- bicydo-[l,2,2\-heptyl-(2)-amin-(endo)-hydrochlorid (nach H, R = NH2), CsH16NC1. Durch Umsetzen des trans-säurechlorids mit NaN3 u. Verkochen des nicht isolierten Isocyanats mit HCl (vgl. C I. 405). Daraus mit K-Cyanat der Harnstoff, C9H 1?ON2, aus A., F Iso-3-methylbicyclo-[l,2,2]-heptyl-(2)-aminhydrochlorid, aus A. u. Essigester, F. > Harnstoff, C9H 10ON2, aus wss. A. Nadeln, F ,5 g vorst. Aminhydrochloride in 60 ccm W. gel., konz. wss. Lsg. von 11 g N an 02 u. 8 ccm Eg. zugegeben, W.-Dampf durchgeleitet usw. wie 1. e. Die erhaltenen Alkohole zeigten K p (trans) u. Kp (iso) u. erstarrten fast ganz. Sie wurden in Pyridin mit Phthalsäureanhydrid auf W.-Bad erhitzt, die sauren Phthalate aus Bzl. fraktioniert krystallisiert. Phthalat A, C16Hi80 4, aus Bzl., F Phthalat B, C18H180 4, aus Ä.-PAe., dann Bzl. Prismen, F Isoaposantenol (IV oder VI), C8HI40. Phthalat A mit 15%ig. NaOH gekocht, mit W.-Dampf dest., in Ä. aufgenommen. K p.n 89 90, F Isoaposantenon. Voriges mit Lsg. von K 2Cr20 7 in verd. H2S04 1 Stde. geschüttelt, ausgeäthert, mit W.-Dampf dest., A. mit Aufsatz abdest. K p , flüchtiges, scharf u. campherartig riechendes öl, 11.!n konz. H N 03, durch W. unverändert gefällt. Semicarbazon, C3H15ON3, aus A. Nadeln, F cis-isoaposantensäure (V oder VII), C8H Isoaposantenol mit wss. Lsg. von KM n04 u. NaOH 24 Stdn. bei Raumtemp., dann bei 40 bis 50 öfters geschüttelt, Filtrat eingeengt, angesäuert u. gründlich ausgeäthert. Aus

77 1936. II. D 2. N a t u r s t o f f e : T e r p e n - V e r b i n d u n g e n. 997 Essigester-Lg. Itrystalle, F. 155, 11. in W. Duroli kurzes Erwärmen mit CH,-COC1 das Anhydrid, C8Hi0O3, derbe Nadeln oder Prismen, aus Eg. oder Essigester, F Aus diesem mit Anilin in h. Bzl. die Anilidsäure, C14H170 3N, aus Essigester Nadeln, F Durch 4V2-std. Erhitzen der cis-isoaposantensäurc mit konz. HCl im Rohr auf wurde cis-aposantensäure (vgl. unten), aus Essigester-Lg., F , erhalten. Apocamphenilol oder 3-Methylbicyclo-[l,2,2]-heptcmol-(2) (II, R = OH), CaH140. Aus Phthalat B wie oben. K p , F Apocamphenilon (Öl). Aus vorigem mit Dichromat-H2S 04. Semicarbazon, Cgl-I^ON^, aus A., F ; vgl. I. Mitt. Der aus dem Mutterlaugenphtlialat regenerierte Alkohol zeigte Kp.g u. erstarrte zu Krystallen, F Über seine Oxydation mit KMnO., vgl. allgemeinen Teil. Die erhaltene cis-aposantcnsäure (V oder VII), C8H120 4, bildete aus W. oder Essigester-Lg. Nadeln, aus Bzl. Blättchen, F , 11. in W. Anhydrid, C8H10O3, aus Acetanhydrid Nadeln, F Anilidsäure, C14H17 0 3N, aus Bzl.-CH3OH Nadeln, F Die cis-aposantensäure wrurde nach 3y2-std. Erhitzen mit konz. HCl im Rohr auf 180 fast ganz zurückgewonnen. Synthese der cis-aposantensäure: Der wie früher (C II. 3878) dargestellte 2-Methylcyclopentandion-(4.5)-dicarbonsäure-(l,3)-diäthylester wurde in Eg. mit P t02 zum Dioxyester hydriert, welcher schon bei der Vakuumdest. W. abspaltete u. durch nochmalige Dest. über etwas K H S 04 völlig in den 2-Methylcyclopentadien-(3,5)-dicarbonsäure-(l,3)-diäthylester übergeführt wurde. Dieser (roh) wurde in Eg. mit P t02 hydriert, Filtrat verdampft, Rückstand mit verd. KOH verseift, angesäuert u. erschöpfend ausgeäthert, dickes öl mit W., dann verd. HCl u. Kohle ausgekocht. Beim Einengen dieser Auszüge krystallisierte cis-aposantensäure aus; aus Essigester-Lg., P Anhydrid, F (Liebigs Arm. Chem / ) Lb. Gust. Komppa und G. A. Nyman, Studien in der Fenchenreihe. V I. Über zwei homologe Fenchene. Zur Kenntnis der Racemisierung von Kohlenwasserstoffen des Fentoceansyslems. (V. vgl. C I ) Vff. haben frühere Verss. (C II. 1158) mit größeren Mengen wiederholt, besonders um die Zus. des gebildeten KW-stoffgemisches zu ermitteln. Das durch Grignardierung des d,l-isofenchons erhaltene d,l-2-methylisofenchol (I) lieferte durch Erhitzen mit K H S 04 ein KW-stoffgemisch, welches in 2 Fraktionen zerlegt werden konnte. Die Ozonisierung der niederen Fraktion ergab als Hauptprodd. den Ketoaldehyd IV u. die entsprechende Ketonsäure, deren Konst. durch Abbau zur bekannten Säure V bewiesen wurde. Der tiefer sd. KW-stoff ist folglich, wie schon früher festgestellt, 1-Methyl-y-fenchen (n). Die Ozonisierung der höheren Fraktion ergab als Hauptprod. d,l-isofenchon. Der KW -stoff besitzt demnach Formel HI u. kann als 1-Methyl-ß-fenchen bezeichnet werden. Er konnte zur Säure VI oxydiert werden, deren Konst. durch Abbau zum d,l-isofenchon bewiesen wurde. III verhält sich somit ganz analog dem /?-Fenchen. II u. HI scheinen sich in annähernd gleichen Teilen zu bilden; ihre Reinfraktionierung ist wegen der geringen Kp.-Differenz äußerst mühevoll. Vff. haben früher (C II. 1183) gewisse Regelmäßigkeiten für den Dehydratisierungsverlauf bei tertiären Alkoholen des Pentoceansystems abzuleiten versucht u. gefunden, daß WAGNERsche Umlagerung nur dann eintritt, wenn bei 2-Stellung des OH sowohl das C-Atom 1 wie das Brücken-C-atom 7 mit Substituenten (CH3) belastet sind. Andernfalls soll die W.-Abspaltung ohne Veränderung des C-Skeletts verlaufen. Im Falle I liegen nun die Verhältnisse so, daß sich, unabhängig davon, ob eine Umlagcrung eintritt oder nicht, ein KW -stoff (bzw. Gemisch) derselben Struktur bildet. Jedoch muß der unter WAGNERscher Umlagcrung gebildete KW -stoff ein Spiegelbild des ohne Umlagerung entstandenen sein. Um zu erfahren, wie sich die opt. Aktivität beim Übergang vom Alkohol zum KW -stoff ändert, sind Vff. vom 2-Isofenchon ausgegangen. Durch Erhitzen des aus demselben dargestellten -1 mit K H S 04 wurde dasselbe o p t. - i n a k t. KW-stoffgemisch erhalten wie aus d,l-i, d. h. bei der W.-Abspaltung war völlige Racemisierung eingetreten. Eine einfache Erklärung des Rk.-Verlaufs liegt in der Annahme, daß vor der Dehydratisierung die eine Hälfte des I eine Retropinakolinumlagerung erleidet, so daß sich primär ein Gleichgewicht zwischen gleichen Teilen l- u. d-i einstellt. Danach spalten die beiden akt. Komponenten W. ab, wodurch sich ein racem. KW-stoffgemisch bildet (Raumformeln im Original). Im Zusammenhang mit diesem Befund wird auf eine Arbeit von B r e d t (C II unten) hingewiesen. Das rohe Gemisch von II u. i n wurde der Hydratisierung nach B ertram -W albaum unterworfen. Dieselbe verlief auffallend träge u. führte bemerkenswerterweise zum d,l-i, ident, mit dem wie oben erhaltenen. Das C-Skelett bleibt also unverändert, während das Struktur-

78 998 D,. N a t u r s t o f f e : T e r p e n -V e r b i n d u n g e n II. isomere 1-Methylcamphen bei der Hydratisierung unter durchgreifender Skelettveränderung in 4-Methylborneol übergeht (N a m e t k i n u. B r ü SSOWA, C ). Schließlich wurde an das Gemisch von II u. IH HCl addiert u. das gebildete Hydrochlorid vorsichtig hydrolysiert. Der erhaltene Alkohol, 1-Mdhjl-ß-fenchcnhydrat, war dem I zwar sehr ähnlich, aber nicht mit ihm ident. Da die beiden Alkohole auf Grund ihrer Darst. dieselbe Struktur haben müssen, liegt der Unterschied nur in der Konfiguration, d. h. sie sind stereoisomer. Dieser Fall ist eine weitere Bestätigung der Regel, daß die durch Grignardierung der Ketone einerseits u. die aus den entsprechenden KW-stoffen über die Hydrochloride andererseits gewonnenen tertiären Alkohole meist verschiedene Konfiguration haben (vgl. C II. 699). (CH3),C -C H CH, (CHs)aC CH CH (CH3)jC CH CH, I CH, II H, III I CH, Hs C C(CH3) C < 0 jj3 HjC C(CH3) C- CHa HaC (CH3) C: CHS (CH3),C CH CHO IT H, (C H ^ C -C H -C O jh V CH, (CH^C-CH CH, YI H, Versuche. d,l-isofenchon. 72 g Isofenchol in gekühltes H N 03-Gemisch aus 150 g von D. 1,4, 30 g von D. 1,53 u. 20 g von D. 1,52 eingetragen (Temp. nicht über 25 ), nach 3 Stdn. mit Eiswasser verd., Öl gewaschen u. getrocknet. Kp g. Semicarbazon, Blättchen, F d,l-2-methylisofenchol (I). Voriges in Ä. gel. u. in gekühlte CH3MgJ-Lsg. eingetragen, nach 16 Stdn. unter Kühlung mit W. u. verd. H2S04 zers. usw. K p.i5 91, krystallin erstarrend; aus PAe. körnige, durchdringend u. unangenehm riechende Krystalle, F Phenylcarbamat, C18H250 2N, aus wss. A. Nadeln, F g I mit 60 g K H S 04 V2 Stde. auf 170, dann bis auf 230 erhitzt, wobei der KW-stoff überging; nach Waschen u. Trocknen Kp Durch Fraktionieren mit langer Kolonne zerlegt in Fraktion (A) u (B). Fraktion A war d,l-l-methyl-y-fenehe.n (II). D.204 0,8439, nn20 = 1,45284, Mn = 48,09 (ber. 48,13). Ozonisierung in Eg. u. Fraktionierung des Rk.-Prod. ergab geringen Vorlauf, in welchem Isofenchon nachgewiesen wurde. Hauptfraktion lieferte mit Semicarbazidacetat (3 Tage) das Disemicarbazon des Ketoaldehyds IV, C13H240 2NG, aus wss. A. Prismen, F. 234,5 235 (Zers.). Filtrat desselben mit W. gefällt, aus dem Öl mit Soda die Ketonsäure herausgel. u. mit NaOBr oxydiert zur d,l-isofenchocamphersäure (V), aus wss. CH30H, F ,5. II-Nilrosochlorid, CnHls0NCl. Je 1 ccm II, Äthylnitrit u. Eg. vermischt u. unter starker Kühlung 1,5 ccm konz. HCl eingetropft. Aus Bzl.-CH30 H Rhomboederchen, F Fraktion B war d,l-l-methyl-ß-fenchcn (III). D.20., 0,8497, nu20 = 1,46212, Md = 48,60 (ber. 48,13). Nilrosochlorid-, CuH18ONC1, aus Bzl.-CH3OH Rhomboeder, F ,5. d,l-l-methyl-ß-oxyfenchensäure (VI), CuH IB g III in 75 ccm 2 /0ig. KOH suspendiert, konz. Lsg. von 32 g KM n04 eingetragen (Temp. ca. 20 ), nach Entfärbung W.-Dampf durchgeleitet, Filtrat eingeengt, ausgefallenes K-Salz aus W. umgel. u. zerlegt. Aus wss. CH3OH Blättchen, F Weitere Oxydation der VI mit P b02 u. 60%ig. H2S 04 unter Durchleiten von W.-Dampf ergab d,l-isofenchon. Zur Hydratisierung wurden 32 g (n + IH), 80 g Eg. u. 3,5 g 50%ig. H 2S Stdn. auf erwärmt. Erhalten nur 15 g Acetat, K p.is , u. aus diesem mit sd. alkoh. KOH d,l-i. d,l-l-methyl-ß-fenchenhydrochlorid. Aus (n + IH) in absol. Ä. mit HCl-Gas (Kältegemisch). K p d,l-l-methyl-ßfenchenhydrat, CnH 20O. 7 g des vorigen mit 9 g Ca(OH)2 u. 150 ccm W. 30 Stdn. auf erwärmt, mit W.-Dampf dest. usw. Kp.lv 95, viscoses Öl, nach 3 Wochen zu kleinen, harten Prismen von F. 30 erstarrend. Phenylcarbamat, C18H250 2N, aus wss. A., F l-isofenclion, [oc]d2 = 8,13 nach Reinigung über das Semicarbazon, Nadeln, F l-2-mähylisofenchol (I). Aus vorigem wie oben. Halbfest, [<x]d2 = 10,2. (Liebigs Ann. Chem / Helsinki [Finnland], Techn. Hoehsch.) L i n d e n b a u m. Kitsuzi Nishida und Hidetaka TJota, Über ein neues krystallines Diterpen Sciadopiten aus dem Blatt- und Zweigöl von Sciadopitys verlicillata S. et Z. II. Über die Derivate des Sciadopitens und die Reduktion der zwei Isomeren. (I. vgl. C I. 80.) Das Nitrosochlorid u. Nitrosat des Isosciadopitens {Iso-l) sind, im Gegensatz zu denen

79 1936. II. Ds- N a t ü r l. F a r b s t o f f e. H o r m o n e *). V i t a m i n e **). P r o t e i n e. 999 des Sciadopilens (I) fl. u. nicht krystallisierbar. Iso-1 liefert mit HCl-Gas unter starker Kühlung ein Hydrochlorid, C20H33C1, aus CH3OH u. Ä. Schuppen, bei ca. 100 sinternd, F (Schäumen), [a]d20 = + 3,96 in Bzl. Gibt mit I-Hydroehlorid keine F.-Depression u. liefert mit K-Acetat in sd. A. Iso-I zurück. I u. Iso-I werden durch Na u. A. nicht angegriffen, können also keine konjugierten Doppelbindungen enthalten. Auch das Hydrochlorid wird durch Na u. A. nicht reduziert, sondern in Iso-I zurückverwandelt. Bei der katalyt. Hydrierung mit Pt in Aceton bei Raumtemp. oder in Eg. bei 70 nehmen I u. Iso-I 1 H 2 auf u. liefern dasselbe Dihydro-I, C20H34, aus A. Tafeln, F , [<x]d2 0 = + 22,87 in Chlf. Aus den Unterss. folgt, daß bei der Anlagerung u. Abspaltung von HCl oder bei der Isomerisierung durch H S04 höchstens eine Verlagerung der Doppelbindung erfolgt. Da das Dihydro-I mit hochakt. Pt in Eg. keinen H mehr absorbiert u. in Chlf. mit C(N02)4 keine Färbung gibt, so enthalten I u. Iso-I nur eine Doppelbindung, welche sich an einer reaktionsfähigen Stelle befindet. I u. Iso-I sind also tetracycl. Diterpene u. stehen im Verhältnis von geometr. Isomeren zueinander. (J. agric. ehem. Soc. Japan April Fukuoka [Japan], Univ. [Nach dtsch. Ausz. ref.]) L in d e n b a u m. Linus Pauling und Charles D. Coryell, Die magnetischen Eigenschaften und die Struktur der Hämochromogene und verwandter Stoffe. Aus magnet. Unterss. ergeben sich für Ferrihämin 5, Ferrohämin 4, Globin-, Pyridin-, Nicotin-, Dicyanidhämochromogen sowie für N ickelprotoporphyrin 0 ungepaarte Elektronen pro Molekül. Daraus folgt für die eisenhaltigen Hämine, daß in ihnen das Metallatom an die 4 angrenzenden N-Atome des Porphyrinkems nicht durch Atom-, sondern Ionenbindung gebunden ist. Hingegen zeigt der Diamagnetismus der 4 Hämochromogene, daß zwei 3 -Bahnen des Ferroeisenatoms zur Bldg. von Atombindungen beansprucht werden u. so eine d "s ^-Anordnung der Elektronen entsteht, die 6 Atome durch Atombindungen an das Eisenatom binden. Das Auftreten des charakterist. Hämochromogenspektrums eines Hämoglobinderiv. wird daher in Beziehung gesetzt zu einer Struktur, in der die 4 Porphyrin-N-Atome Atombindungen mit dem Zentralatom bilden. Das gilt auch für hämochromogenähnliche Stoffe, die kein Fe, sondern z. B. Ni enthalten wie das diamagnet. Ni-Protoporphyrin u. wahrscheinlich auch für den aus PdCl2 u. Protoporphyrin in Eg. entstehenden, ein hämochromogenähnliches Spektrum gebenden Stoff u. schließlich auch für das Cupriprotoporphyrin. Die magnet. Messungen werden nach der Methode von G o u y ausgeführt u. die Vers.-Anordnung eingehend beschrieben. Magnetonenzahl von Ferrihämin in W.: j. = 5,69, 5,93; in Pyridin ft = 5,23, 4,98. Ferrohämin:n 5,02,4,83. (Proc.Nat.Acad.Sei.,U.S.A Märzl936.) E.MÜ. Herbert M. Evans, Oliver H. Emerson und Gladys A. Emerson, Die Isolierung eines Alkohols, a-tocopherol, der die Eigenschaften von Vitamin E besitzt, aus Weizenöl. Aus dem nicht verseifbaren Anteil von Weizenöl wurden 3 Alloplianate gewonnen: 1. F Möglicherweise handelt es sich um das Allophanat von ß-Amyrin. Der aus dem Allophanat gewonnene Alkohol besitzt keine Vitamin-E-Wrkg. 2. Ein Stoff vom F. 138, der in langen Nadeln gut krystallisiert. Die Analyse weist auf ein Monoallophanat eines Alkohols, C,0H50O2 hin. Der aus dem Allophanat dargestellte Alkohol besitzt eine gewisse Vitamin-E-Wirksamkeit, die aber geringer ist als die des folgenden dritten Stoffes. 3. Ein Allophanat vom F Der aus ihm gewonnene, nicht krystallisierte Alkohol, der a.-tocopherol genannt wird, ermöglicht es Vitamin-E-frei ernährten Ratten, Junge zu gebären, wenn er in einer einzigen Dosis von 3 mg gegeben wird. a-tocopherol zeigt eine eharaktcrist. Absorptionsbande bei 2980 A. Behandlung mit methylalkohol. Silbernitrat führt ihn in einen Stoff über, der Absorptionsbanden bei 2170 u A u. eine gewisse Vitamin-E-Wirksamkeit besitzt. a-tocopherol liefert ein krystalhsiertes p-nitrophenylurethan, das bei schmilzt. Die Analysen des Urethans u. des Allophanats weisen für das a-tocopherol auf eine Formel CssHäoOo hin. Einzelheiten bzgl. der Isolierung des a-tocopherols siehe Original. (J. biol. Chemistry Febr Berkeley, Univ. of California, Inst, of Exp. Biology.) S c h m id t -T h o m e. A. Magnus-Levy, Kurt H. Meyer und W. Lotmar, Röntgenstrahlenbeugung von Bence-Jones-Protein. Röntgenaufnahmen einer Suspension von Krystallen von Bence- Jones-Protein in Markröhrchen unterhalb 12 ergaben 9 Interferenzen mit Netzebenenabständen bis zu 41 A. (Nature, London / Berlin u.genf.) H a l l e. *) Siehe nur S. 1005, 1009 ff-, 1017, **) Siehe auch S. 1003, 1007, 1012, 1014ff., 1027, 1080.

80 1000 D j. N a t u r s t o f f e : A n d e r e N a t u r s t o f f e II. Chi-Yuan Chou und Hsien Wu, Studien über die Denaturierung von Eiweißkörpern. X V. Formoltitration von Proteinen in Harnstofflösungen. (XIV. vgl. C II ) Bei Behandlung eines wasserlöslichen Proteins wie Eieralbumin mit konz. Hamstofflsgg. bleibt der Eiweißkörper denaturiert in Lsg. In diesem Zustand können die Eigg. denaturierter Proteine wie osmot. Druck, Oberflächenspannung, Viscosität, vorteilhaft untersucht werden. Zur Feststellung der Veränderungen der Zahl freier Aminogruppen bei der Denaturierung wurden Titrationen angestellt. Vergleichende Verss. mit Glykokoll ergaben, daß die Formoltitration der Aminogruppe in 40%ig. Hamstofflsgg. gleiche Ergebnisse zeigte wie in wss. Lsgg. Das gleiche war auch bei Eieralbumin feststellbar, obgleich die Behandlung mit 40%ig. Harnstoff Denaturierung verursacht. Es kann daraus abgeleitet werden, daß die Denaturierung eines Proteins mit einer Veränderung der Zahl der freien Aminogruppen nicht verbunden ist. Ferner können solche Aminosäuren, die in W. uni. sind, in 40%ig- Hamstofflsgg. titriert werden, worin zumeist bessere Löslichkeit vorhanden ist. In Ggw. von Harnstoff wird zur Erreichung des maximalen Titrationswertes etwas weniger Formalin gebraucht; der Endpunkt ist schärfer. Die Bestst. des Amino-N-Geh. von Eieralbumin, krystallin. Pepsin, Pferdeserumalbumin, Pferdeserumgesamteiweiß, Edestin u. Casein ergaben 6,5, 11,9, 9,3, 9,0, 2,5 u. 7,4 mg/g. (Chin. J. Physiol / Peking [Peiping], Biochem. Inst. d. Union Medical College.) H e y n s. C. C. Watson, Sven Arrhenius und J. W. Williams, Physikalische Chemie des Zeins. Durch fraktionierte Fällung des Zeins aus 70%ig. Lsg. in A. wurden drei einheitliche, voneinander physikal.-chem. unterscheidbare Fraktionen gewonnen. Die Mol.-Gew.-Best. in der Ultrazentrifuge ergab in Übereinstimmung mit Messungen der Diffusionsgeschwindigkeit für die zu etwa 60% vorhandene schwer 1. Fraktion ein Mol.-Gew. von etwa 35000, für die leichter 1. etwa die Hälfte. Die kataphoret. Best. des isoelektr. Punktes in Phosphatpuffern ergab für die schwere Fraktion pn = 5,6 ± 0,1 u. pn = 5,9 ± 0,1 für die leichtere. Messungen der DE. mit Wellenlängen zwischen 25 u m ergaben eine Belaxationszeit von 3,5 X 10 8 Sek., der bei Annahme sphär. Moleküle ein Mol.-Gew. von entspricht. Es wird hierbei angenommen, daß das Zeinmolekül im elektr. Wechselfeld hauptsächlich um seine Längsachse rotiert. (Nature, London / Uppsala, Lab. f. physiol. Chem. d. Univ.) Havemann. Yasuhiko Asahina und Itiro Yosioka, Über die Methylabspaltung eines o-methoxybenzaldehydaniu. A s a h in a u. Y a s u e (C II. 1561) haben festgestellt, daß die Entmethylierung eines o-metlioxybenzaldehydanils nach F r e u n d u. B e c k e r (Ber. dtsch. chem. Ges. 36 [1903]. 1537) nicht eine Wrkg. des CH3J, sondern des an Anilin gebundenen HJ ist. Auch in den Anilen des 2,3,4-Trimethoxybenzaldehyds, Kotarninmethinmethyljodids, Benzoylkotarnins u. Atranoldimethylälhers konnte mittels Anilinhydrojodids das zur Anilgruppe o-ständige OCH3 entmethyliert werden. Im Gegensatz zu F r e u n d u. B e c k e r haben Vff. durch Erwärmen von krystallisiertem o-methoxybenzaldehydanil (F. 42 ) mit CH3J-Überschuß nur Spuren eines sich mit FeCl3 violettrot färbenden Öls erhalten. Die Anile des Orsellinaldehyddimethyläthers u. 3-Nitro-2-methoxybenzaldehyds werden durch Anilinhydrojodid nicht entmethyliert. Diese Rk. erfolgt demnach bei einem 2-Methoxybenzaldehydanil nur dann leicht, wenn noch in 3 oder 6 ein OH oder OB vorhanden ist. Versuche. 2,3,4-Trimetlioxybenzaldehydanil, C16H 170 3N, aus A., dann PAe. Prismen, F Oxy-3,4-dimethoxybenzaldehydanil, C15H 150 3N. 1 g des vorigen mit 0,8 g Anilinhydrojodid bis zum Erstarren gelinde erwärmen, mit h. Bzl. ausziehen. Aus Bzl. gelbe Blättchen, F Gibt mit verd. HCl den freien Aldehyd, C9H 10O4, aus PAe. Prismen, F. 73 ; in A. mit FeCl3 braunrot. Norkotaminmeihinmeiliyljodid, C13H180 4NJ. Anil des Kotarninmethinmethyljodids mit Anilinhydrojodid u. Anilin unter Feuchtigkeitsschutz 1 Stde. auf Dampfbad erhitzen, Anilin mit W.-Dampf entfernen, verdampfen, mit verd. HCl verrühren. Aus W. gelbe Nadeln, F. 271 (Zers.), 1. in Lauge (gelb). Mit wss. FeCl3 braunviolett. O-Benzoylderiv. des Benzoyl- norkotamins, C 5H210 6N. Aus Benzoylkotarninanil (Nadeln, F. 163 ) wie vorst.; nach Dampfdest. mit HCl ansäuem, Nd. mit KOH extrahieren, alkal. Lsg. mit C6H 5 COC1 schütteln. Aus A. Nadeln, F Anil des Atranoldimeihylätliers, C10H 17O2N. Durch Verrühren des Äthers (R o b in s o n u. Mitarbeiter, C II. 3491) mit Anilin, Lösen in A. u. Fällen mit W. Aus PAe. Blättchen, F Atranolmonomethyläther. Voriges in Chlf. mit Anilinhydrojodid 7 Stdn. kochen, verdampfen, mit verd. KOH xtrahieren u. mit Säure fällen. Blättchen, F. 76. Ausbeute gering. -

81 1936. II. Ds. N a t u r s t o f f e : A n d e r e N a t u r s t o f f e Nitro-2-mdhoxybenzaldehydanil, C14H l20 3N 2, hellgelbe Prismen, F (Ber. dtsch. ehem. Ges / ) Lindenbaum. Yasuhiko Asahina, Masaiti Yanagita und Itiro Yosioka, Untersuchungen über Flechtenstoffe. LXVII. Über Sticlinsäure. (in.) [LXVI. vgl. C I. 4740; (II.) vgl. C I ] Über weitere Vorkk. der Sticlinsäure (I) vgl. C II I Vff. haben I ferner in Lobaria pulmonaria u. L. oregana aus Nordamerika (Oregon) aufgefunden. Es wurde u. Mk. beobachtet, daß die Proben der I aus Lobaria- u. Stereocaulonarten nach Zusatz von KOH u. Lsg. der I rote Nädelchen zurücklassen. Diese Verunreinigung konnte zwar wégen zu geringer Menge nicht isoliert werden, aber es dürfte sich wohl um Nor-1 handeln, welche aus einer Lungenflechte von Sachalin statt I ausschließlich isoliert worden ist (C II. 614). Die Präparate aus Parmelia pertusa u. Baeomyces plaeophyllus sind frei von Nor-I. Die Umwandlung der I in Nor-I mittels CH3 J u. HCl (II. Mitt.) wurde mit nor-i-freier I wiederholt u. bestätigt. Curd u. R o b e rtso n (C I. 3347) haben aus I mit CH3J u. Ag2C 03 bzw. Ag20 2 verschiedene Methyläthermethylester erhalten. Vff. haben festgestellt, daß die beiden Isomeren in allen Fällen entstehen, aber in ganz verschiedenen Mengen. Diese Isomerie ist durch die der Phthalaldehydsäure zu erklären. Das Isomere von F. 176 leitet sich von der echten Aldehydsäure ab u. besitzt Formel II, da es ein Dihydrazon bildet. Es wird durch Hydrierung in den Hyposalazinoliddimdhyläther (IV; vgl. C II oben u. früher) übergeführt. Dagegen bildet das Isomere von F. 243 ein Monohydrazon, u. besitzt daher die Oxylactonformel III. Es liefert bei der Hydrierung den Mdhylätherhypostictinsäuremethylester (III mit CH3 statt CHO), welcher auch aus Hypo-I mit CH3J u. AgaO in Aceton entsteht u. ferner erhalten wird, wenn man Salazinsäure zum Tdramdhylderiv. methyliert u. dieses hydriert, wobei ein OCH3 abgespalten wird. Bei der Methylierung.der Salazinsäure bildet sich immer (mit A g,0 oder Ag2C 03) das Methylderiv. der Oxylactonform. Schließlich haben Vff. die von obigen Autoren beschriebene Aufspaltung der I zur Stidininsäure u. die Rückbldg. des Depsidonringes durch Acetylierung (I-Diacetat) bestätigt. och. ( y c o -o -r y o c h. r y c o - o - ' yoch» CH.O-l^J O l^yi-co;chj CHiO-l^y o CO CH.O-l^/'--- 0 I J CO CHO II CHO. in CHO CHiO-CH O IV CH. CH.-O Versuche. Isolierung der I aus den Flechtenthalli durch Extraktion mit Ä., dann Aceton. Nor-1 aus I : I-Monoanil in Chlf. mit Anilinhydrojodid 7 Stdn. gekocht, verdampft, in Aceton mit konz. HCl stehen gelassen. Nd. war Nor-l-dianil. Weitere Mengen durch Fällen des Filtrats mit W. u. Umsetzen des Nd. in Aceton mit Anilin. Gelbe Krystalle, F Methylätherstidinsäuremdhylester (II), C21H 18Og. I in Aceton mit CH3J u. Ag2C 03 1 Stde. gekocht, Filtrat verdampft. Aus Essigester zuerst etwas III. Aus der eingeengten Mutterlauge II, aus verd. Aceton Nadeln, F In CH3OH das Di-[p-nitrophenylhydrazon], C33H28OnN,5, tief gelbe Prismen, F. 245 (Zers.). Hyposalazinoliddimdhyläther (IV), C20H 18O7. Durch Hydrieren des II in Eg. mit Pd-Kohle u. Extraktion des Nd. mit Aceton. Aus Aceton Nadeln, F Isomerer Mdhyläther-I-mdhylester (III), C21H AVie oben, aber mit Ag20. Aus Essigester, dann Aceton Nadeln, F In CH30 H das p-nitrophenylhydrazon, C27H23O10N3, gelbe Nadeln, F Mdhylätherhypostidinsäuremdhylester, C21H 20Os. Durch Hydrieren des III wrie oben. Aus Aceton Prismen, F Trimdhyläthersalazinsäuremdhylester, C22H 20O10. Aus Salazinsäure wie oben (21/ 2 Stdn. gekocht). Aus Essigester krystallin, F In CH3OH das p-nitrophenylhydrazon, C2gH25OuN3, orangegelbe Krystalle, F. 158 (Zers.). Hydrierung wie oben ergab den vorigen Ester. Das früher (C H ) aus Hyposalazinsäure u. Hypo-I mit CH2N2 dargestellte Permethylderiv., C21H 20O8, F. 165, leitet sich wohl von der echten Äldehydsäureformel ab. Stidininsäuredi-[p-nitrophenylhydrazon~\, C31H 26O12N0+ 1V2H20. In CH3OH. Gelbe Prismen, Zers (Ber. dtsch. ehem. Ges / Tokio, Univ.) Lindenbaum. Robert D. Haworth und Thomas Richardson, Die Bestandteile natürlicher Phenolharze. IV. Synthese von Dehydroanhydropikropodophyllin. (III. vgl. C I ) Die von Späth, W e s e ly u. K o r n fe ld (C II. 3412) aufgestellte Formel I des Dehydroanhydropikropodophyllins wurde durch Synthese endgültig XVH I

82 1002 D 2. N a t u r s t o f f e : A n d e r e N a t u r s t o f f e II. bewiesen. Die C II zur Synthese eines analogen Laotons angewandten Methoden waren nicht verwendbar, weil die Darst. der entsprechenden Ausgangsmaterialien auf große Schwierigkeiten stößt u. der als 1. Stufe notwendige Tetraionringschluß nach zwei Richtungen verlaufen kann. Es wurde daher eine neue Methode ausgearbeitet. Das aus Safroloxyd u. Na-Malonester erhältliche Lacton II (R = C 0 2C2H5) gibt mit Na u. 3,4,5-Trimethoxybenzoylchlorid III (R = C02C2H5), doch sind die Ausbeuten gering, u. die Hydrolyse dieser Verb. stößt auf Schwierigkeiten. Vff. stellten daher aus Safroloxyd u. Na-Acetessigester das Lacton II (R = COCH,) dar, das bei der Hydrolyse mit h. verd. NaOH VII liefert. Das Na-Deriv. von II (R = COCH,) gibt mit Trimethoxybenzoylchlorid III (R = COCH3) ; dieses liefert mit k. verd. NaOH III (R = H), dessen Darst. aus Safroloxyd u. Na-Trimethoxybenzoylacetessigester vergeblich versucht wurde. III (R = H) wird durch methylalkoh. HCl zu IV isomerisiert; dieses gibt mit KHSO., das Lacton V, das sich in die von Sp ä t h, W e s e l y u. N a d l e r (C I. 2950) durch Oxydation von Pikropodophyllin erhaltene Säure VI überführen läßt. Die Isolierung dieser Säure beweist die angenommene Struktur der Zwischenprodd. Das Lacton V gibt beim Erhitzen mit Pd-Schwarz oder beim Behandeln mit Pb-Tetraacetat in Eg. I, das mit Dehydroanhydropikropodophyllin ident, ist. C,Hs(0CH,),*>.*: II H,C<Q>C«H,-CH,-CH'CH ll-ch CO CH, ic<q>c.hs-ch,-ch- CH (CHsO)>CoHa CO CR CO CH, (CH,0)iC «H, C OH 0 V C Ä (C Versuche. Ci6H (II, R = C 02C2H5), aus Safroloxyd u. Na-Malonester in A. öl, K p.0l5 210 bis 215. Gibt mit fein verteiltem Na u. 3,4,5-Trimethoxybenzoylchlorid in Bzl. a - [3,4,5 - Trimethoxybenzoyl\ - ß -[3,4 - melliylendioxybenzyl] - butyrolacton - a-carbonsäureäthylester, C25H 20O10 (III, R = C 02C2H5), Nadeln mit 1 H 2Ü aus Methanol + etwas Chlf., F <z-acetyl-ß-[3,4-methylendwxybenzyl]-bulyrolacton, C14H140 5 (II, R = COCH.,), aus Safroloxyd u. Na-Acetessigester in A. Nadeln aus ä.-päc., F L. in verd. NaOH, gibt violette FeCl3-Rk. Gibt beim Kochen mit 2%ig. NaOH Meihyl-y-oxy-ß-[3,4-melhylendioxybenzyl]-propylkclon, C13H 10O4 (Vn), Nadeln aus PAe., F , mit 20%ig- methylalkoh. KOH ß-[3,4-MethylencLioxybenzyl]- butyrolacton, C12Hi20 4 (II, R = H), öl, Kp.0> ; ein ähnliches Prod. entsteht beim Kochen von II (R = C02C2H5) mit lovoig- methylalkoh. KOH u. Erhitzen des Prod. auf 180. <x.-[3,4,5-trimethoxybenzoyli-ß-[3,4-methylendioxybenzyl]-butyrolacton, C22H (III, R = H), durch Umsetzen von II (R = COCH3) mit Na u. (CH3O)3C0H2- COC1 in Bzl. u. Behandeln des nicht krystallisierenden Rk.-Prod. (III, R = COCHJ in Ä. mit k. 5%ig- NaOH. Nadeln aus Methanol, F Gibt rötlichviolette FeClj-Rk. Lacton der l-oxy-6,7-methyle7uiioxy-l-[3,4,5-trimethoxyplie7iyl\-3-oxy?nethyll,2,3,4-telrahydronaphthalin-2-carbonsäure, C22H220 8 (IV), aus III (R = H) bei V2-std. Kochen mit methylalkoh. HCl. Nadeln aus Methanol, F Gibt keine FoCl3- R k.; die grüne Lsg. in H2SO.; wird beim Aufbewahren rot, beim Erwärmen violettrot. Lacton der 6,7-Methylendioxy-l-\3,4,5-trimethoxyphenyl]-3-oxymethyl-3,4-dihydronaphthalin-2-carbonsäure, C22H 20O7 (V), durch Erhitzen von IV mit K H S 04 auf 180. Nadeln aus Methanol, F , verhält sich gegen H 2S 04 ähnlich wie IV. Liefert beim Kochen mit 2%ig- methylalkoh. KOH u. nachfolgender Oxydation mit KM n04 in k. W. 3',4',5'-Trimethoxy-4,5-niethyle7idioxybenzophenon-2-carbonsäure, C18H (VI), Krystalle aus verd. Essigsäure, F ; Melliylester, F ',4',5'-Trimethoxy-4,5-metliylendioxybenzophenon, F Lacton der 6,7-Methylendioxy-l-[3,4,5-trimethoxyphenyl]-3-oxy7netkylnaphthali7i-2-carbonsäure, Dehydroanhydropilcropodophyllin, C22H180 7 (I), aus I durch Behandeln mit Pb-Tetraacetat in Eg. bei 75 oder durch Erhitzen mit Pd-Schwarz auf 240 (0,1 mm). Nadeln aus Methanol oder Eg., F Die gelbliche Lsg. in konz. H2S04 wird beim Erwärmen

83 1936. II. E. B i o l. C h e m i e. P h y s i o l. M e d. Ej. A l l g. B i o l. u. B io c h e m i e violettrot, bei Zusatz von N an 03 blutrot. (J. chem. Soc. London März. Newcastle upon Tyne, Univ. of Durham.) Ostertag. E ugen Müller, Die Azoxyverbindungen. Eine Monographie. Stuttgart: Enke (40 S.) 4. = Sammlung chem. u. ehem.-techn. Vorträge. N. E. H. 33. M Alired Walter Stewart, Recent advanees in organic chemistry; V th ed. with the addition of pt. 2 by Hugh Graham. New Y ork : Longmans (533 S.) E. Biologische Chemie. Physiologie. Medizin. E t. A llgem eine B iologie und B iochem ie. D. M. Wrinch, Über die molekulare Struktur von Chromosomen. Vf. schlägt vor, die Chromosomen als organisierte Molekülaggregate (vielleicht Protaminnudeate) anzusehen. (Protoplasma April Oxford, Univ.) S c h u c h a r d t. T. Kofman, Morphologische Reaktionen in mineral- und proteinhaltigen Flüssigkeiten. (Vgl. C ) Unteres, an den Wachstumsformen eines NiCl2-Krystalls in einer Lsg. von Kaliumsilicat u. Überschichtung mit verschiedenartigen, auch biol. Fll. Die Wachstumsformen sind dabei vielfach verschieden u. lassen sich möglicherweise zur Analyse gewisser mineral, oder biol. Fll. benutzen. (Bull. Soc. Chim. biol Lyon, Fac. Med.) S c h w a ib o ld. Gertrud Decker, Über die Schärfe mitogenetischer Spektren. An zuckervergärenden Hefekulturen als mitogenet. Strahlungsquelle ließ sich das mitogenet. Spektrum bis auf 5 Ä auflösen. Bei Verengung der Grenzen auf 3 Ä trat ein charakterist. Flimmern der Effekte auf. Das Spektrum der Sekundärstrahlung aus einer ungeformten glykolyt. Quelle stimmt mit dem einer strukturierten, primären Strahlungsquelle in den untersuchten Bereichen überein. (Protoplasma April Leningrad, Abt. f. exp. Biol. d. Staatsinst. f. exp. Med., u. München, Univ. Physikal. Inst.) SCHUCHARDT. Ed. Jenny, A. Oehler und H. Stauffer, Experimentelle Untersuchungen über biologische Wirkungen der sogenannten Erdstrahlen. In den durch Wünschelrute festgestellten Reizzonen zeigten Mais u. Sellerie verlangsamtes Wachstum, während Teercarcinome der Maus schneller wuchsen. Die Vff. betrachten diese Wrkgg. als Effekte von Erdstrahlen. (Schweiz, med. Wschr / Aarau.) K r e b s. Karol Mayer, Infra- mid Ultraschallstrahlen. Allgemeine theoret. Betrachtungen über biol. Wrkgg. der Lifra- u. Ultraschallstrahlen. (Strahlentherapie / Posen, Univ.) K r e b s. Hans A. Weidlich, Chemische Stoffe als Krebserreger. Es wird eine Übersicht über die bisher bekannten krebserregenden chem. Stoffe gegeben u. über die Bedeutung dieser Befunde. (Chemiker-Ztg / Heidelberg.) Schm i.-thom e. H. B. Andervont, Die Wirkung von Trypanblau auf die Widerstandsfähigkeit der Maus gegen transplantable und induzierte Tumoren. Vitalfärbung mit Trypanblau steigerte die Empfänglichkeit für transplantierte Tumoren u. beschleunigte die Entw. von Tumoren nach Dibenzanthraccnbehandlung. (Publ. Health Rep / Boston, Harvard Med. School.) K r e b s. E. Domanig, Über den Wert des Präparates Fichera 365 in der Krebsbehandlung. Das Präparat ergab keine sicheren Erfolge. (Wien. klin. Wschr / Salzburg, St. Johannsspital.) K r e b s. J. Maisin und Y. Pourbaix, Die Wirkung der Verabreichung von Organen oder Organextrakten auf die Entwicklung des chemisch erzeugten Krebses. Verfütterung von Leber, Pankreas u. Darmschleimhaut beschleunigte, von Hirn, Thymus, Knochenmark, Magen hemmte die Entw. von Teerkrebsen. Die fördernden Stoffe sind wl. in Äther, die hemmenden können mit Äther extrahiert werden. (Rev. beige Sei. med Jan Löwen [Louvain], Krebsinstitut.) K r e b s. * Barnett Sure, K. S. Buchanan und Harvey S. Thatcher, Vitamin A und Krebsentstehung. Starke Dosen Vitamin A, bis zum 3000-fachen des n. Bedarfs, hatten kerne Wrkg. im Sinne einer Hemmung oder Rückbldg. des Tumors bei WALKER-Rattencarcinosarkom. (Amer. J. Cancer Mai Fayetteville, Univ. Little Rock, Univ.) S c h w a i b o l d. B. Lustig und H. Wachtel, Therapeutische Versuche mit Vitamin A beim Krebs. (Vgl. C II ) Verss. der Behandlung von oberflächlichen Krebsgeschwüren 66 *

84 1004 E,,. E n z y h o l o g i e. G ä r u n g II. mit Umschlägen oder subcutaner Zufuhr von Vogan mit Elektrokuprol. Es wurden auffällige Besserungen gesehen mit Heilung durch anschließende Radiumbehandlung. Heilwrkg. trat auch ein bei radioresistenten Geschwüren. Die Wrkg. erscheint spezif., da ähnlich behandelte tuberkulöse Veränderungen eher verschlechtert wurden. Bei subcutaner Behandlung ist Hypervitaminose zu vermeiden (Grenzdosis etwa Einheiten bei einem Behandlungscyclus von 7 Tagen beim Menschen). (Z. Krebsforschg Wien IX, Pearson-Stiftung, Krakau, Radium-Inst.) Sc h w a ib. Fernand Arloing, Albert Morel und André Josserand, Neue Untersuchungen über die löslichen metallorganischen Komplexverbindungen der Dehydroascorbinsäure. Erhöhung ihrer Wirkung gegenüber Carcinomen durch Wechsel der Metallkomponente. Die FeUI-Pb-Na- u. die Fem -Ba-Na-Komplexverbb. der Dehydroascorbinsäure (vgl. C I. 4582) erwiesen sich als wirksam besonders gegen Neoplasmen der Brust (atyp. Epitheliome) u. des Magens. Bei Carcinomen der Mund- u. Rachcnhöhle ist das Fem -Na-Deriv. besser geeignet. Die entsprechenden Cun-Na-, Cun-Pb-Na- u. Cui:-Ba-Na-Verbb. zeigen ähnliche, wenn auch schwächere Wrkgg. Dies ist bei der sonst entgegengesetzten Wrkg. von Fe " u. Cu" bei vielen fermentativ-katalyt. Prozessen bemerkenswert. Die wie 1. c. bemerkt nach etwa 10 Injektionen nachlassende Wrkg. einer der obigen Komplexverbb. lebt immer wieder auf, wenn andere Verbb. mit dem gleichen Grundmetaü verwendet werden, z. B. Fem -Ca- ->- Fe111- Pb-Na- ->- Fem -Ba-Na. Gegenüber der zuerst verwendeten Verb. tritt jedoch eine chem. Immunität ein. Wird dagegen z. B. von Fe111- zu Cun-Verbb. gewechselt, die sich außerdem stereochem. von den vorhergehenden unterscheiden, so kann man ohne Gefahr der Gewöhnung oder chem. Immunisierung immer wieder zur vorhergehenden zurückkehren u. so die Beliandlungs- u. Wrkg.-Dauer wesentlich verlängern. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) D e g n e r. Gino Simonelli, Nozioni di chimica biologica. Firenze: L. Niccolai (562 S.) 8. L. 60. K 2. E nzym ologie. Gärung. Alfred Marchionini, Die Fermentchemie im Dienste der Syphilisforschung. Stellt man ein sog. Hautdialysat her, indem man in einer Glasglocke, welche 5 qcm Hautoberfläche bedeckt, 5 ccm W. 5 Min. lang auf die Haut des Handrückens einwirken läßt, so kann man in dem Dialysat Diastase, Katalase u. manchmal Arginase nachweisen. Bei Syphilis wird beobachtet: Zunahme der Diastase, vollständiges Verschwinden der Katalase u. regelmäßiges Auftreten der sonst nur in einzelnen Fällen nachzuweisenden Arginase. Bei Syphilis beobachtet man ferner im Liquor eine deutliche Verminderung (manchmal sogar Verschwinden) der Diastase u. eine starke Erhöhung der Katalase. (Chemiker-Ztg / Freiburg i. Br., Univ.) H e s s e. Elphäge Bois und Aristide Nadeau, Beitrag zum Studium von Acer saccharum. Im Saft von Acer saccharum (I) finden sich Fermente, die Stärke in Dextrine, Saccharose (II) u. wahrscheinlich Cdlobiose (III) überführen. Vff. nennen sie Cellobiogen- u. Saccharogenamylase. Saft von I enthält neben I II II. In der Würze von I bildet sich während des Winters aus der Reservestärke II u. HL (Naturaliste Canad. 62 ([3] 6) März Quebec, Univ. Laval. Lab. de Biochem.) S c h u c h a r d t. P. Beraud, Einige Beobachtungen über die Zuckeremährung von Saprolegnia sp. Saprolegnia sp. verbraucht rechtsdrehenden Aldehydzucker schneller als linksdrehenden Ketozucker. Das wurde festgestellt bei Einw. von Saprolegnia sp. auf Invertzucker, sowie auf eine Glucoselsg., die durch Behandlung mit Alkali opt. neutral gemacht war (vgl. F e r n b a c h, S c h o e n u. M o r i, C ). (Annales. Fermentat April Inst. P a s t e u r, Service de Fermentation.) K o b e l. V. S. Butkeviö und L. K. Osnickaja, Bernsteinsäureverzehr durch Pilzhäutchen, beeinflußt durch Acetat. Acetatzusatz wirkte schützend auf den Bemsteinsäureabbau. Einzelheiten (Tabelle) im Original. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. U. R. S. S. [N.'S.] IV Moskau.) G r im m e. W. H. Horr, Ausnutzung von Milchzucker durch Aspergillus niger und Penicillium glaucum. Galaktose u. Mannose sind schlechte C-Quellen für Aspergillus niger u. Penicillium glaucum. Mit Galaktose allein geht die Sporen- u. Myeelbldg. erheblich zurück, das Mycel degeneriert. Zusätze von Dextrose oder Lävulose wirken waehstumssteigemd. Ein Zusatz von Lactose zu einer Saccharosekultur hat so gut wie keinen

85 1936. II. E3. M i k r o b i o l o g i e. B a k t e r i o l o g i e. I m m u n o l o g ie Einfluß. Verschiebungen in pu sind kaum von Einfluß auf das Wachstum. (Plant Physiol Jan Lawrence [Kansas].) G r im m e. H. K. Sen und Gopal Chandra Das-Gupta, Cellulosevergärer aus Pferdedünger. Vff. haben aus Pferdedünger 2 Bakterienstämme isoliert, die jedes für sieh allein Cellulose schlecht vergären, in Symbiose aber gute Cellulosevergärer sind u. unter günstigen Umständen fast vollständige Vergärung der Cellulose bewirken. Im allgemeinen beträgt der Abbau % ; dabei werden gebildet Ameisen-, Essig- u. Buttersäure, A. u. C 02. Die Aktivität der beiden Bakterien gegenüber Cellulose nahm allmählich ab u. war nach 6 Monaten sehr gering; die Fähigkeit zur Vergärung von Zucker u. Stärke wurde dagegen nicht geschwächt. pu-optimum 7,4, Temp.-Optimum 55. Die symbiot. Wrkg. war deutlicher in weniger gereinigten Anreicherungskidturen; daraus ward geschlossen, daß für den techn. Celluloseabbau wahrscheinlich die Symbiose von viel mehr Bakterientypen in Betracht kommt. (J. Indian ehem. Soc Calcutta, Univ. College of Science and Technology, Departm. of Applied Cliemistry.)KoB. K. Soeters, Über die tliermophile Vergärung der Cellulose. Nach dem Anreicherungsverf. von Om e l ia n s k y gewann Vf. Kulturen, die 2 sporenbildende Bakterien enthielten, von denen eins Cellulose angriff. Die Isolierung des cellulosespaltendcn Bacillus gelang aus Symbiosekulturen mit Bact. coli. Cellulose lösende Bakterien können nämlich in Symbiose mit Bact. coli leben; durch Erhitzen wurden dann die Colibakterien abgetötet, u. die Sporen der Cellulose lösenden Bakterien wurden dadurch nicht zerstört. In reinem Zustand ähnelt der isolierte Bacillus dem'bac. cellulosae dissolvens (I) u. ist wahrscheinlich eine thermophile Abart von I. In einem Fäkalextrakt enthaltenden Milieu hatte er innerhalb von 3 Wochen 80 90% der ursprünglich vorhandenen Cellulose verbraucht. Die Hauptgärprodd. waren: Essigsäure, A., C 02 u. II2, außerdem wurde Buttersäure u. eine flüchtige noch nicht identifizierte Substanz gebildet. Der neue Bacillus greift in Fäkalextrakt enthaltendem Milieu auch Glucose an u. konnte durch wiederholte Umzüchtungen soweit an Glucose gewöhnt werden, daß er dann auch in Peptonwasser Glucose verwertete. (Annales Fermentat April Inst. Pasteur, Service des Fermentations u. Inst, de Biologie physico-chimique, Service de Biochimie.) K o b e l. * Anton Philip Weber, Über den Einfluß krystallisierter Hormone auf das. Wachstum gewisser Heferassen. Von 8 untersuchten Heferassen, nämlich 1. Torula monosa, 2. Bäckerhefe, 3. Hansenula anomala (Hansen) Sydow, 4. Hansenula satumus (Hansen) Sydow, 5. Mycoderma Bordetii Kufferath, 6. Torulopsis rotundata Redaelli, 7. Rhodotorula Suganii (Ohunuki) Lodder, 8. Rhodotonda glutinis var. Sailoi {Cif. et Red.) Lodder zeigten nur Nr. 7 u..8 auf Zusatz von Follikelhormon eine beträchtliche Vermehrung der Trockensubstanz, also beschleunigtes Wachstum. Technik: Beimpfen synthet. Nährböden (50 ccm) mit 0,1 0,5 mg Hefe; Zusatz des Hormons vor der Beimpfung; Kontrolle des Wachstums durch Wägung der Trockensubstanz nach 2 5 Tagen. Seltsamerweise bleibt bei übermäßiger Beimpfung der Wachstumseffekt aus; der Vf. deutet dies so, daß bei großen Hefemengen sich das zum Wachstum notwendige Redoxpotential so rasch einstellt, daß der Einfluß des Hormons, das diese Einstellung steuere, nicht mehr zur Geltung kommt. Ähnlich wie Follikelliormon wirkt das Benzoat des Dihydrofollikelhormons. Heteroauxin ist bei 1 6 wirkungslos u. scheint Nr. 7 sogar zu hemmen. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) D a n n e n b a t j m. E b. M ikrobiologie. Bakteriologie. Im m unologie. N. Choucroun, Die elektrische Aufladung, ein spezifisches Kennzeichen von Bakterien. Trennt man durch 2-malige Elektrophorese eine Aufschwemmung von Tuberkelbacillen in Gruppen verschieden starker Aufladung u. züchtet diese getrennt weiter, so erhält man Kulturen verschieden starker Beweglichkeit, die diese Eig. auch bei längerer Fortzüchtung unverändert beibehalten. Dasselbe Ergebnis wurde beim Bact. Vyocyaneum erhalten. Man kann also die verschiedenen Populationen einer Bakterienart durch Elektrophorese trennen; das Verh. der einzelnen reinen Linien im elektr. leid ist ein spezif. vererbbarer Charakter. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei bis / Paris.) Sc h n i t z e r. H. E. Greaves und Ariel Anderson, Schwefelbedürfnis von Azotobacter chroococcum. Die mit den verschiedensten S-Verbb. u. elementarem, kolloidem S ausgeführten Verss. ergaben, daß nur solche Verbb. zur Deckung des Schwefelbedarfs von Azotobacter chroococcum in Frage kommen, welche Sulfat enthalten oder leicht

86 1006 E3. M i k r o b i o l o g i e. B a k t e r i o l o g i e. I m m u n o l o g i e II. in Sulfat übergcführt werden können. Näheres im Original. (Soil Sei März 1936.) G r im m e. P. A. Roelofsen, über den Stoffwechsel von Purpurschwefelbakterien. Im Dunkeln bilden Purpurbakterien (I) durch Selbstgärung GO. Diese C02-Bldg. blieb mehrere Stdn. lang konstant u. konnte durch Zugabe organ. u. anorgan. Stoffe nicht vergrößert werden. Der Vers. von G a f p r o n (vgl. C II. 456), daß I im Dunkeln Na2SOt zu Na2S reduziert, konnte Vf. nicht bestätigen. J/2 wird von I im Dunkeln aufgenommen. Die H 2-Aufnahme hängt von der C02-Konz. ab. Im Licht verläuft dieser Prozeß schneller. In H /C 03-Atmosphäre u. einer Standardsalzlsg. kann man I kultivieren. Dagegen assimiliert die Alge Slichococcus bacillaris keinen H2. Im Licht nehmen I zuerst schnell, dann langsam C 02 auf. Bei Ggw. von H.ß als Donator findet starke C 02-Assimilation statt. Es werden 2 Mol H 2S auf 1 Mol CO, verbraucht. H2S wird also zu S oxydiert. In Übereinstimmung damit ist die Autoassimilation von I unabhängig davon, ob die Zellen S enthalten oder nicht. Kulturen von I, die bei Ggw. von Na2S20 3 u. Na.,S in Na-Licht von 590 fifi wachsen, enthalten nach einigen Wochen keinen oxydierbaren S mehr (jodometr. Analyse). Es werden Verss. mit Peptonkulturen von I mitgeteilt. Sic unterscheiden sich von den n. gezüchteten z. B. durch ihre H2-Bldg. im Dunkeln. Das Eh der Bakteriensuspensionen im Dunkeln ist ungefähr 190 Millivolt, im Licht 100 Millivolt u. weniger. (Kon. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proc Delft, Techn. Univ., Mikrobiol. Lab.) Sc h u c h a r d t. G. A. H. Buttle, M. A. Gamb, W. H. Gray und Dora Stephenson, Schutzwirlcung von p-aminobenzolsulfonamid und verwandten Körpern gegen, Infektionen von Mäusen mit Streptokokken und anderen Erregern. Mit p-aminobenzolsulfonamid kann man die experimentelle Streptokokkeninfektion von Mäusen sowohl bei oraler, wie bei parenteraler Behandlung bei einem Teil der Tiere heilen. Die Behandlung muß mehrfach, im allgemeinen 6 Tage lang, wiederholt werden, ihr Erfolg ist abhängig von der Stärke der Infektion u. dem Zeitpunkt der Behandlung. Auch die einzelnen Typen von Streptokokken sind nicht ganz gleichmäßig empfindlich. Während Staphylokokken u. Pneumokokken unbeeinflußt bleiben, wmrde eine deutliche Wrkg. gegenüber Meningokokken erzielt. Zahlreiche verwandte Verbb., die in gleicher Weise geprüft wurden, wiesen meist eine deutlich schwächere Wrkg. auf. Gut wirksam war p-aminöbenzolsulfonanilid, auch Sulfanilsäure selbst besitzt eine deutliche Wrkg. Azoverbb. mit Chiriaalkaloiden waren schlechter wirksam als Pronlosil. Auch eine Vermehrung der Sulfamidgruppen am Benzolkem hebt die Wrkg. auf Streptokokken auf. (Lancet / Beckenham, Wellcome Lab.) S c h n i t z e r. Leonard Colebrook- und Meave Kenny, Behandlung von Puerperalinfeklionen des Menschen und von experimentellen Infektionen der Mäuse mit Prontosil. Mit Prontosil u. Prontosil solubile konnten experimentelle Infektionen mit hämolyt. Streptokokken bei Mäusen durch wiederholte Behandlung bei einem Teil der Tiere geheilt werden. Dies gelang nicht bei allen Streptokokkenstämmen, sondern hauptsächlich mit virulenteren Kulturen, die Mäusepassagen durchgemaeht haben u. deshalb in geeigneter Weise dosiert werden können. Mit großen Dosen von ungel. Prontosil kann man auch einen 4 Tage dauernden Schutz gegen Streptokokkeninfektionen herbeiführen. Der Wrkg.- Mechanismus des Präparats ist noch unklar. Wie Prontosil wirkt p-aminobenzolsulfonamid. Die Erfolge bei kranken Menschen werden vorsichtig beurteilt. Es handelte sich vorwiegend um gynäkolog. Streptokokkeninfektionen mit mehr oder weniger fortgeschrittener Beteiligung des Bauchfells. Die Mortalität von 8% erscheint gegenüber früheren Erfahrungen (18 28% ) günstig. Eine direkte Einw. auf die Streptokokken findet nicht statt. Nebenerscheinungen wurden nur in wrenigen Fällen beobachtet, u. zwar zeigten sich neben Beizungen der Harnwege 3 Fälle von Cyanose, die mit Sulfhämoglobin im Blute einhergingen. (Lancet / London, Queen Charlottes Hosp.) S c h n i t z e r. W. T. J. Morgan, Die Rolle der Polysaccharide bei immunologischer Spezifität. Zusammenfassendc Übersicht über die spezif. Kohlenhydrate aus Pneumokokken, B. dysenteriae u. F r i e d l ä n d e r s Bacillus, über synthet. Prodd. u. über die Abhängigkeit der immunolog. Spezifität von feinen Unterschieden in der chem. Struktur. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind / ) E l s n e r. W. Nekludow, Zur Frage der Experimentalepilepsie. 3. Mitt. Die Veränderung der Schutzeigenschaften des Serums bei epileptoiden, durch Campher hervorgerufenen Krampfanfällen. Vf. teilt mit, daß die zur Verhinderung der Koagulation eines hydrophoben Koll. benutzt wurde Kongorubin durch NaCl notwendige Serummenge

87 1936. II. E 4. PFLANZENCHEMIE ÜND -PHYSIOLOGIE (Kongorubinzahl nach W o. O s t w a l d, Kolloid-Beih. 10 [1919]. 277) in cinom engon Zusammenhang steht mit dem Verlauf der experimentell erzeugten Krampfanfälle. Verliefen die Anfälle tödlich, so verminderte sich die Schutzfähigkeit, verliefen sie weniger intensiv u. trat Erholung u. Genesung des Tieres ein, so wurde eine Zunahme der Schutzeigenschaften beobachtet. (Kolloid-Z Eebr Woronesh, Lab. f. path. Physiol. d. Staatsveterinärinst.) H a v e m a n n. * Frank Marsh, Ascorbinsäure als Vorstufe des Serum-Komplements. Der Serumkomplement -Komplex (E h r l i c h ; Alexin von B o r d e t ) verschwindet aus dem Blut von Meerschweinchen in dem Maße, als Vitamin C aus dem Futter fortgelassen wird u. bildet sich bei erneuter Vitaminzulage wieder. Vf. glaubt an einen Zusammenhang beider Erscheinungen. (Nature, London / Masjid-i- Sulaiman, via Ahwaz, South Iran. Pathol. Laboratory, C/O Anglo-Iranian Oil Co., Ltd.) D a n n e n b a d m. [ukrain.] Damian Petrowitsch Grinew, Mikrobiologie. ICijew: Dershmedbidaw (688 S.) 15 Rbl. E 4. Pflanzenchem ie und -P hysiologie. Charles E. Sando, K. S. Markley und M. B. Matlack, Einige chemische Bestandteile von blühendem Hartriegel (Gomus Florida). Die lufttrockenen Blüten wurden erst mit Ä., dann mit 95% ig. A. extrahiert. Der aus dem Ä.-Extralct erhaltene dunkelgrüne Rückstand wurde mit granuliertem Bimsstein vermischt u. mit PAe. (Kp. 30 bis 60 ) u. schließlich mit Ä. ausgezogen. Im PAe.-Extrakt wurden nach Verseifung mit 3%ig. alkoh. KOH ermittelt Palmitin-, Stearin-, Öl- u. Linolensäure (Linolsäure fehlt) u. im Unverseifbaren Nonakosan, C23H G0, Platten, F ,5, das nach dem therm. u. den röntgenograph. festgestellten opt. Eigg. nicht eine individuelle Verb., sondern ein mindestens ternäres Gemisch darstellt, in dom n-nonakosan vorwiegt, sowie ein Phytosterin, C26H43- OH, H 20, F ; Acetat, C20H43O-CO-CH3, F In dem aus dem Ä.-Extrakt erhaltenen Rückstand -wurde Ursolsäure, C30H48O3, F , festgestellt. Der A.-Extrakt enthielt Inosit u. Scyllit, die schon früher (J. biol. Chemistry 68 [1926] ) erkannt waren; dann nach Hydrolyse mit sd. HCl Kampferöl, C15H 100 0, für dessen Tetraaeotylderiv. die opt. u. krystallograph. Eigg. bestimmt wurden; Gallussäure, für deren Triacetyldcriv. die opt. u. krystallograph. Eigg. angegeben sind, u. Quercetin, bei dem die opt. u. krystallograph. Eigg. des Pentaacetats ermittelt -wurden. (J. biol. Chemistry Mai Washington, U. S. Dep. of Agric.) B e h r l e. Agatino Giammona und Barbara Tanteri, Die Zuckerarten in der Frucht von Yucca aloifolia. Durch eingehende Verss. -wurde fcstgestellt, daß die Frucht von Yucca aloifolia rund 8,7% Glucose u. 32,8% Saccharose neben geringen Mengen Fructose enthält. (Ann. Chim. applicata März Catania.) G r im m e. F. May und L. Graf, Zur Struktur tierischer und pflanzlicher Polysaccharide (Röntgenfeinstrukturuntersuchungen). 1. Abhandlung. Glykogen u. Galaktogen tier. Ursprungs gaben unabhängig von der Art der Isolierung u. Behandlung die gleichen Röntgendiagramme, die für den amorphen Zustand dieser Kohlenhydrate charakterist. sind. (Z. Biol. 97 (N. F. 79) / ) Oh l e. F. May und Ä. S. Schulz, Untersuchungen über die Reservepolysaccharide der Pflanzen und ihre Bedeutung für den tierischen Organismus. I. Chemischer Teil: Untersuchungen über das d-galakto-d-mannan der Luzerne (Medicago L.). (Vgl. vorst. Ref.) Das Kohlenhydrat wurde aus Luzemensamen mit 10%ig. KOH bei 100 extrahiert, durch Umfällen aus alkal. u. saurer Lsg. mit.a. vorgereinigt, durch Behandlung mit Speicheldiastase von anderen Kohlenhydraten befreit u. schließlich über die Cu-Verb. nahezu rein dargestellt. 500 g Luzemesamen gaben g Kohlenhydrat. Das Galaktomannan wird erst bei 150 wasserfrei (darüber Zers.) u. enthält etwa 3 % Asche, hauptsächlich Phosphat, das von organ. gebundener Phosphorsäure herrührt. Es ist völlig 1, in k. W., [oc] d20 = + 93,47, u. liefert bei der Hydrolyse nur d-galaktose u. d-mannose im Verhältnis 1: 1. (Z. Biol. 97 (N. F. 79) / Erlangen, Univ.) O h l e. William E. Martin, Verteilung gewisser Zuckcrarlen in Buschbimcn. Vergleichende Zuckerbest, in verschiedenen Fruchtteilen: Schale, Fleisch, Steinzellregion u. inneres Gehäuse. Es zeigte sich, daß Lävulose in allen Teilen außer der Schale vorherrscht, Saccharose war am niedrigsten in der Steinzellregion, Dextrose in der Schale. (Plant Physiol Jan Corvallis [Oregon].) G r im m e.

88 1008 E 6. T i e r c h e m i e u n d -p h y s i o l o g i e II. Isabela Potop, Untersuchungen über die Verteilung des Phosphors in seinen verschiedenen 'physiologischen Formen in Weizenblättem. Die eingehenden Unteres, ergaben, daß der P-Geh. ganz allgemein während der Wachstumsperiode abnimmt, das gleiche ist der Pall bei dem Lipoidphosphor u. wasserlöslichen P, aber nicht bei dem NaCl-lösliclien P. Der Geh. an ultrafiltrierbarem P sinkt mit fortschreitender Reife, der Phytin-P dagegen steigt an, während der Nueleoprotein-P prakt. konstant bleibt. (Bul. Fac. Stinte Cernäuti [Orig.: franz.]) G r im m e. W. 0. James und M. Cattle, Die physiologische Bedeutung mineralischer Elemente in Pflanzen. VII. Wirkung von K - und Cl-Ionen auf die Diastase gewisser Bohnenblätter. (VI. vgl. C I ) Unter Heranziehung der bisher angewandten Methoden zur Best. von K, CI u. der diastat. Aktivität wurde festgestellt, daß K-Mangel eine Verringerung der diastat. Wirksamkeit in den Blättern, mit Ausnahme der Spitzen, bewirkt. Cl-Mangel hat keinen Einfluß auf den Bestand an Diastase der Blätter. Hingegen wird durch zusätzliches KCl die Diastasewirksamkeit aller Blätter, entsprechend der Entfernung von den Spitzen, gesteigert. Aus den Verss. wird gefolgert, daß Cl-Ionen als Aktivator der vorgebildeten, dagegen K als Katalysator in gewissen Phasen der Entstehung der Diastase anzusehen sind. (New Phytologist ) N o r d. Norah L. Pension, Physiologische Bedeutung mineralischer Elemente in Pflanzen. VIII. Änderung des K-Oehalts von Kartoffelblättern während des Tages. (VII. vgl. vorst. Ref.) Aus der mit ausführlichen analyt. Angaben belegten Arbeit geht hervor, daß K u. andere Elemente der Asche während der Stunden des Sonnenscheins u. starker Ausdünstung gestapelt werden. Der Höhepunkt wird bei Tag, um etwa 3 4 nachmittags erreicht. (New Phytologist ) N o r d. P. R. Bohn, Beitrag zum Studium der Rolle des Calciumoxalats bei den Pflanzen. In Zwiebeln von Hyacinlhus orientalis L. ist in Ruhe so viel Ca-Oxälat (I) wie in den im Dunkeln oder Hellen entwickelten Pflanzen. I kann daher als Abfallstoff angesehen werden. (Bull. Soe. bot. France ) S c h u c h a r d t. D. Michlin und N. Ivanow, Uber die Herkunft der Harnsäure in Pflanzen. Die bisherigen Theorien über die Bldg. von Harnsäure in gewissen Pflanzen werden krit. besprochen u. teilweise nachgeprüft. Der Nachweis einer Xanthinoxydase (in der Tierwelt sehr verbreitet) gelang Vff. weder durch direkte Hamsäurebest. noch auf dem Umwege der Zeitmessung der Methylenblauentfärbung. (Planta / Wosnessensk.) G r im m e. Josef Seilei, Über die wachstumsfördemde und -hemmende Wirkung der Fluoresceine auf die Pflanzenentwicklung, mit besonderer Beziehung auf das Fotosensin. (Vgl. C II. 871.) Umfangreiche Verss. zu Gartenblumen, Getreidearten usw. mit Fotosensin (Kondensationsprod. der Phthalsäure mit Resorcin, das geringe Mengen Fe- u. Cu- Salz, sowie Na2C03 enthält). Durch Anwendung von Fotosensin konnte das Wachstum gefördert, aber auch (durch stärkere Gaben) gehemmt werden. Als Ursache für ersteres wird die durch Fotosensin hervorgerufene stärkere Lichtaufnahmc angesehen. Die Ursache der Wachstumshemmungen kann noch nicht erklärt werden. Die erzielten wachstumsfördernden oder -hemmenden Wrkgg. waren von der entsprechenden Konz, des Fotosensins abhängig. (Z. Pflanzenernährg. Düng. Bodenkunde Budapest.) L u t h e r. Linus H. Jones, Feststellung von Pflanzenstörungen mit Diphenylamin. Werden Pflanzenschnitte in eine Lsg. von 0,2 g Diphenylamin in 100 ccm konz. H2S 04 eingelegt, so färben sie sich, je nach Nitratgeh., hellblau bis blauschwarz. Vf. benutzt diese Rk. zum Nachweis von Wachstumsstörungen infolge unpassender Ernährung. Näheres im Original. (Plant Physiol Jan ) G r im m e. E 6. Tierchem ie und -P hysiologie. V. Ducceschi und A. Cardin, Neues Verfahren der Extraktion von Nucleoproteiden. Eine der Extraktion vorausgehende Formolfixierung erweist sich als günstiges Verf. zur Isolierung von Nucleoproteiden. Zur Unters, gelangt frisches Rinderpankreas. Das Gewebe wird im Verlaufe von 24 Stdn. mit l% ig. Fonnalinlsg. (aus Formalin Me r c k 38%ig. neutralisiert ) bei 37 behandelt. Das so fixierte Gewebe wird mit physiol. NaCl-Lsg. ausgezogen, das Nucleoproteid mit Eg. gefällt u. mit absol. A., hierauf mit Ä. behandelt (bezüglich des Einhaltens genauer Vers.-Bedingungen s. Original). Der so erhaltene Nucleoproteidkörper zeigt einen hohen Reinheitsgrad. Sein P-Geh. ist 1,69% bzw. 1,21% P (P-Best. im offenen bzw. geschlossenen Rohr). Über

89 1936. II. E j. T i e r c o e m i e u n d - p h y s i o l o g i e die Unversehrtheit des isolierten. Materials u. über den Mechanismus der Formolwrkg. lassen sich noch keine endgültigen Aussagen machen. Zu Vergleichszwecken wird ein Teil der Pankreasdrüse der Nucleoproteidextraktion nach U m b e r (Z. klin. Med ) unterworfen u. ein Prod. mit 1,69 bzw. 1,21% P erhalten. Eine vergleichende Betrachtung der anderen Verff. zur Isolierung der Nucleoproteide (vgl. Original) zeigt den Vorteil des Verf. der Formolfbderung. Ünterss. über die Anwendung auf andere Gewebe sind im Gange. Es ist so gelungen, aus ganz geringem Material, aus malignen menschlichen Tumoren, Nucleoproteide zu isolieren (P-Geh. 0,75 bzw. 0,7% ). (Atti R. Ist. Veneto Sei., Lettere Arti /35.) B är. Fritz Lipmann und Albert Fischer, Zur Chemie des Heparins. (Vgl II ) Der von Schmitz (C II. 3942) mitgeteilte Befund, wonach aus Heparin Kahlbaum" nach der Methode von Schmitz u. F isch er (C II. 402) dargestellte Präparate nach kräftiger Hydrolyse mit konz. HNOä keine H 2S 04-Rk. gaben, konnte von Vff. bestätigt werden. Es wurden ferner nach der Methode von C h a rles u. S c o tt (C ü ) aus Ochsenlungo (vgl. F isch er, C I. 798) gewonnene i/ejwn'repräparate durch Umfällen aus organ. Lösungsmm. u. systemat. Fraktionierung des Ba-Salzes bei neutraler Rk. gereinigt u. auf H 2S 04 untersucht. In Übereinstimmung mit Jorpes (C ) wurden große Mengen organ. gebundener H 2S 04 (9,34% S) nachgewiesen. Das Ba-Salz enthält Ba : S annähernd im Verhältnis 2: 3. Die gerinnungshemmende Wrkg. der aus dem Salz dargestellten Säure (bestimmt nach Schmitz u. F is c h e r, C II. 3127) war etwa um 30% stärker als die des JoR P E S sch en Präparates. Es wurde die Destruktionsgeschwindigkeit bei Behandlung des Präparates mit Vio-n- HCl bei 100 bestimmt u. dabei beobachtet, daß die Wrkgs.-Abnahme sehr viel schneller als die Abspaltung der Schwefelsäure erfolgt. So waren nach 1 Minute Hydrolyse 70% der Heparinwrkg. verschwunden, während eine Schwefelsäureabspaltung nach dieser Zeit noch kaum nachweisbar war. (Hoppe-Seyler s Z. physiol. Chem / Kopenhagen, Biolog. Inst. d. Carlsberg-Stiftung.) HildeBR. H. Garrault, Das Elastoidin der Knochenfische. Die Actinotrichien von Teleosteen setzen sich aus dem Elastoidin K r u k e n b e r g s zusammen. Im Laufe der Entw. der Fische entstehen verschiedene Formen desselben Skleroproteins. (Ann. Physiol. Physicochim. biol ) S c h u c h a r d t. L. Karczag, Über die natürlichen Farbstoffe des Mageninhalts beim nüchternen Menschen. Gelegentlich seiner mit M. H a n a k durchgeführten Unterss. über die spektrograph. Eigg. des Mageninhalts beim nüchternen Menschen fielen Vf. die gelblichen, grünlichen, lila u. himmelblauen Färbungen des mit der Duodenalsonde gewonnenen Magensaftes auf, die als bilirubinoide Farbstoffe angesehen werden. Bei Erzeugung der Farbkörper scheint der Magen selbst akt. beteiligt zu sein. (Dtsch. med. Wschr / Budapest, St. Rochus-Krankenhaus.) F r a n k. * M. P. Nikolajew, Über die pharmakodynamischen Eigenschaften von Hystolysaten nach Professor Tuschnow. Bei der Unters, der Lysate aus den Vorder- u. Hinterlappen der Hypophyse, der Milz, der Vorsteherdrüse, den Testikeln, der Rindensubstanz der Nebenniere nach T u s c h n o w u. ihrer stimulierenden (hochmolekulare Eiweißspaltprodd. enthaltenden) u. plast. (Polypeptide u. Aminosäuren enthaltenden) Fraktionen auf den Blutdruck von Kaninchen u. Katzen sowie auf den isolierten Katzendarm zeigte sich, daß allen Lysaten mehr oder weniger die gleiche Wrkg. eigen ist, wobei die nicht spezif. Wrkg. der stimulierenden Fraktion stärker ausgeprägt ist als bei der plast. Die Wrkg. kann nicht ausreichend durch die bekannte Wrkg. der einzelnen Bestandteile (Peptone, Adenylsäure, Adenosin, Histamin, Cholin u. Aminosäuren) erklärt werden. In einigen Lysaten sind bei den stimulierenden Fraktionen Hormone der Drüsen, aus denen sie hergestellt sind, enthalten, u. zwar in den Lysaten des Hypophysenhinterlappens sowie der Rindensubstanz der Nebenniere, während in den Lysaten des Hypophysenvorderlappens, des Pankreas, des Eierstockes, des Corpus luteum u. der Testikeln Hormone nach den spezif. Testen nicht nachgewiesen werden konnten. (Trav. Acad. militaire Méd. Armée Rouge URSS. [russ. : Trudy wojenno-medizinskoi Akademii R. K. K- A.] Leningrad, Inst, für Pharmakologie der Militär-med. Akad. u. Pharmazeut. Inst.) K l e v e r. M. P. Nikolajew, Über die spezifische Wirkung der Histolysate aus den Geschlechtsdrüsen. (Vgl. vorst. Ref.) Um die Frage aufzuklären, ob die T u sc H N O W sch en Lysate u. ihre beiden Fraktionen eine stimulierende oder homoplast. Wrkg. ausüben, wurde die Wrkg. der Lysate u. ihrer Fraktionen aus dem Hypophysenvorderlappen u. aus der Prostata auf die Geschlechtsorgane der weißen Mäuse u. auf den Hahnenkamm, sowie

90 1010 Eg. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e II. die Wrkg. auf den Gesclilechtscyklus weiblicher weißer Mäuse von analogen Präparaten aus den Ovarien u. den Corpora lutea untersucht. Die Testolysate u. ihre Fraktionen wesen sowohl einen stimulierenden als auch plast. Einfluß auf die Geschlechtsorgane aus. Die gleiche Wrkg. zeigten aber auch die Lysate aus anderen Organen. Das Ovarienlysat u. das Luteolysat haben eine regulierende Wrkg. auf den Gesclilechtscyklus der weiblichen Mäuse. Im allgemeinen läßt sich jedoch feststellen, daß eine ausgesprochen spezif. Wrkg. der Histolysate u. ihrer verschiedenen Fraktionen nicht vorhanden ist. (Trav. Acad. militaire Med. Armée Rouge URSS. [russ. : Trudy wojenno-medizinskoi Akademii R. K. K. A.] ) K l e v e r. H. E. Voss, Die Latenzzeit des weiblichen hormonalen Effekts beim krystallisierten Follikelhormon. Aus den Verss. des Vf. ergibt sich, daß für die Länge der Latenzzeit die Resorptionsbedingungen von ausschlaggebender Bedeutung sind. Jedes Präparat hat bei einer bestimmten Konz, sein Resorptionsoptimum, bei dem die Latenzzeit ihr Minimum erreicht; eine Steigerung der Konz, über dieses Optimum hinaus bleibt ohne Wrkg. auf die Dauer der Latenzzeit. Beim krystallisierten Follikelhormon in wss. Lsg. liegt das Resorptionsoptimum bei der niedrigsten Konz., die überhaupt einen Östrus auszulösen vermag, d. k. bei der physiol. Einheit. Das lcrystallisierte Follikelhormon in öliger Lsg. zeigt das Resorptionsoptimum bei der physiol. Einheit noch nicht, wohl aber etwa beim Doppelten derselben. Ein Rohprod., mit resorptionsbehindernden Ballaststoffen verunreinigt, erreicht sein Resorptionsoptimum erst etwa beim 300-fachen der physiol. Dosis. (Klin. Wschr / Mannheim- Waldhof, Wissenschaftl. Lab. d. Fa. C. F. B oeh rin g er & Soehne G. m. b. H.) Schmidt-Thomé. C. Clauberg und W. Breipohl, Spezielles zur biologischen Wirksamkeit des Dihydrofollikelhormonbcnzoats. Vff. berichten über Verss. an Tieren mit Progynon B, das bisher in der Hauptsache in seiner Wrkg. beim Menschen untersucht wurde, während über seine Wrkg. im Tiervers. weniger bekannt ist: Bei Verabfolgung sehr hoher Dosen Progynon B an Kaninchen u. Mäuse wurde niemals irgendein Schaden festgestellt, auch wenn mehrere tausend M.-E. über Wochen verabreicht wurden. Die höchste einem Kaninchen auf einmal injizierte Menge betrug M.-E., das entspricht nach früheren Erfahrungen etwa M.-E. beim Menschen. Einer Maus von 20 g Gewicht wurden M.-E. Progynon B, entsprechend M.-E. beim Menschen, auf einmal injiziert. In beiden Fällen wurde kein Schaden festgestellt. Über Einzelheiten, wie spätere Schwangerschaft, bei so behandelten Tieren soll später berichtet werden. Aus den Verss. ergibt sich, daß durch die Injektion so hoher Dosen Progynon B keine tox. oder sonstwie organschädigende Wrkg. ausgeübt wird. Weitere Verss. ergaben, daß Progynon B am Tier eine protahierte Wrkg. nicht nur im Sehollenstadium, sondern auch im Uteruswachstumsvers. besitzt. In weiteren Verss. wurde eine Erklärung für das in manchen Fällen beim Menschen nach hochdosierter Behandlung mit Progynon beobachtete gegenüber dem Uteruscorpuswachstum so besonders gesteigerte Cervixwachstum gesucht. Hierfür ergab sich folgendes: Der Uterus ist darauf eingestellt, seinen hormonalen Wachstumsreiz in der Schwangerschaft durch direkten Kontakt mit der Hormonbildungstätte (Placenta) zu empfangen, wozu noch der mechan. Ausdehnungsreiz kommt. Cervix u. Vagina sind jedoch in ihrem Wachstum vollkommen, auch in der Schwangerschaft, auf hormonale Femwrkg. eingestellt. Ein Überangebot an Follikelhormon läßt also den nicht fruchttragenden unteren Genitalschlauchabschnitt, im Gegensatz zum Corpus uteri, im Sinne der Schwangerschaft enorm gesteigert weiterwachsen. Aus den Verss. ergibt sich, daß die enorme Größenzunahme des gesamten Genitalschlauchs, das Wachstum der Uterusmuskulatur, der Cervix u. Vaginawand in der Schwangerschaft unter dem Einfluß des Follikelhormons zustande kommt, u. zwar desjenigen Follikelhormons, das in der Placenta gebildet wird. (Arcli. Gynäkol / Königsberg i. Pr., Univ.-Frauenklinik.) SCHMIDT-THOMÉ. W. Cramer und E. S. Horning, Die Wirkung von Östrin auf die Hypophyse. Langandauemde Verabreichung von östrin an männliche u. weibliche Mäuse führte zu einem Zustand, der dem nach Hypophysektomie eintretenden glich. Morpholog. zeigt sich eine Hyperplasie des Hypophysenvorderlappens mit Verminderung der chromophilen Zellen, so daß die Zellen hauptsächlich aus chromophoben Anteilen bestehen. Starke Kongestion (Hyperämie) mit Hämorrhagien tritt im Vorderlappen auf. Da die cliromophilen Zellen als die Produzenten der spezif. Vorderlappenhormone angesehen worden, findet durch ihr Verschwinden nach östringaben das Bild der Hypofunktion

91 1936. II. E ä. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e der Hypophyse seine Erklärung. (Lancet / London, Imperial Cancer Research Fund.) W e s t p h a l. Josef Novak, Die Bedeutung des Hypophysenvorderlappens in der Gynäkologie. Ü bersieht. (W ie n. m e d. W s ch r / ) W e s t p h a l. Karl Julius Anselmino und Friedrich Hoffmann, Über die Blutzuckerwirkungen von Hypophysenvorderlappenfraktionen. Die Blutzuckerwrkg. von Hypophysenvorderlappengesamtextraktcn setzt sich aus einer Reihe von blutzuckerwirksamen Faktoren zusammen, die sowohl blutzuckersteigernde als auch blutzuckersenkende Wrltg. besitzen. Nach mehrtägiger Behandlung mit Gesamtextrakten aus Hypophysenvordcrlappen zeigt der Blutzucker einen protrahiert verlaufenden Anstieg mit einer kumuliert verlaufenden Wrkg. Bei langdauernder Behandlung fällt der Nüchtemblutzucker trotz anhaltender Injektion wieder zur Norm ab, es entsteht ein Refraktärstadium, in dem der Blutzucker nach der Injektion eher abfällt als steigt. Vff. stellen Verss. mit Präphyson (kontrainsuläres Hormon nach L u c k e ) an u. kommen zu der Vermutung, daß das kontrainsuläre Hormon von L u c k e keine Vorderlappensubstanz ist, sondern möglicherweise eine Verunreinigung des Präphysons mit kleinen Mengen von Hinterlappenliormon darstellt. Sie stellen fest, daß im Präphyson wirksame Mengen von Hinterlappenhormon vorhanden sind. Aus der blutzuckersteigernden Wrkg. der Vorderlappengesamtextrakte läßt sich eine blutzuckersenkende Fraktion abtrennen, die das pankreatrope Hormon des Hypophysenvorderlappens enthält u. im histolog. Test an einer hochgradigen Stimulierung der LAN G E RH A N Sschen Inseln an Zahl u. Größe nachweisbar ist. In dem blutzuckersenkenden Ultrafiltrat ist eine zweite, blutzuckersteigemde Fraktion vorhanden, deren Wrkg. durch das pankreatrope Hormon überdeckt wird u. die erst nach der Abtrennung des pankreatropen Hormons nachweisbar ist. Sie unterscheidet sich in ihrer Wrkg. von den von H o u s s a y u. von L u c k e untersuchten blutzuclcersteigemden Fraktionen, mit denen sie nicht ident, ist. (Naunyn- Schmiedebergs Arch. exp. Pathol. Pharmakol Düsseldorf, Frauenklinik d. Med. Akad.) S c h m i d t -T h o m e. K. Kure, S. Okinaka, K. Ohshima. T. Shimamoto und D. Okamura, Blutdrucksteigerung bei Nebennierenreizung und Hyperadrenalinämie. Nach den Unterss. der Vff. ist die K R A W K O W -P ls S E M S K lsch e Methode genügend empfindlich für die Messung der Hyperadrenalinämie beim Hunde u. wohl auch beim Menschen. Es wird weiter das Verhältnis zwischen Blutdrucksteigerung bei Nebennierenreizung, Hyperadrenalinämie u. dem Einfluß des Atropins auf die Hypertonie untersucht. Einzelheiten siehe im Original. (Klin. Wschr / Tokio, Med. Klin. d. Kaiserl. Univ.)] S c h m i d t -T h o m e. A. v. Jeney und J. v. Mehes, Die Wirkung von Glycerinphosphat und Lecithinfettsäuren auf die Adrenalinempfindlichkeit der Katze. Es wird die Wrkg. von Glycerinphosphorsäure, Lecithinfettsäuren u. Estern aus Glycerinphosphat mit Lecithinfettsäuren auf den Carotisblutdruck der Katze untersucht. Die Ester bewirken eine Empfindlichkeitssteigerung gegen Adrenalin. Diese wird vielleicht dadurch hervorgerufen, daß die in den Organismus eingeführten Verbb. der Glycerinphosphorsäure mit Fettsäuren sich mit dem im Blut befindlichen Cholin zu Lecithinmolekülen vereinigen u. auf diese Weise der Cholingeh. u. damit vielleicht auch die adrenalingegner. Wrkg. des Blutes abnimmt; oder aber das auf diese Weise entstandene Lecithin steigert für sich allein die Adrenalinempfindlichkeit. (Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Pathol. Pharmakol Debrecen [Ungarn], Pharmakol. Inst. d. königl. Tisza Istvän-Univ.) SCHMIDT-THOME. E. Keeser, Schilddrüse, Lipase und Katalase. Es wird die aktivierende oder hemmende Wrkg. von Stoffen, wie Thyroxin, Thyreoidin, Thyronin, Dijodtyrosin, Schilddrüsenextrakte, Extrakte aus Blut, Gehirn, Leber, Milz, Hypophysenvorderu. -hinterlappen; Antithyreoidin, K J, Joddioxypropan, Glutathion, Rhodanammon, Hydrochinon u. anderen auf Lipase, Katalase u. Schilddrüsenschnitte untersucht. Aus der aktivierenden Wrkg. von Joddioxypropan u. Glutathion, die Katalase unmittelbar nicht beeinflußten, auf Schilddrüsenschnitte wird geschlossen, daß sie die Schilddrüse zur Produktion einer Substanz anregen, die Katalase aktiviert. Anoxäm. Zustände führen zu einer Vermehrung des Glutathions; Glutathion regt die Schilddrüse zur Produktion von Thyreoidin an; Thyreoidin aktiviert Katalase. (>iaunyn- Sehmiedebergs Arch. exp. Pathol. Pharmakol Hamburg, Pharmakol. Inst. d. Univ.) S c h m i d t -T h o m é.

92 1012 E j. T ie r c h e m i e UND -p h y s i o l o g i e II. + Hans E. Dietrich, Vitaminbehandlung der ScMlddrüsenüberfunktion mit Vogan. Vf. berichtet über seine Erfahrungen bei der Behandlung von 6 Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion mit Vogan (M e r c k -I. G.). Ein Vergleich der Ergebnisse der Behandlung mit Jod u. mit Vogan scheint zu zeigen, daß Vogan zunächst nur für die solitären Hyperthyreosen von Erfolg ist. Keine Wrkg. schcint es zu haben, wenn neben der Überfunktion der Schilddrüse auch noch eine Dysfunktion anderer Drüsen vorliegt. (Münch, med. Wschr / Berlin-Schlachtensee, Innere Abt. d. Krankenh. Hubertus.) S c h m id t -T h o m é. C. E. Hercus und H. D. Purves, Untersuchungen über endemischen und experimentellen Kropf. (Vgl. C I ) Einige Verbesserungen zur Best. kleiner Mengen von Jod in biol. Material werden angegeben (Veraschung in doppeltem Tiegel, Auskochen der Kohle, Reinigung der Reagenzien, Zusatz von KC10., bei der Oxydation mit Br2). Auf Grund einer allgemeinen Übersicht wird der Jodbedarf des Erwachsenen zu y täglich angenommen. In Neuseeland liegt die Zufuhr vielfach unter dieser Menge, in Samoa (kropffrei) dagegen darüber. Hoher Jodgeh. des Bodens sichert nicht in jedem Fall genügende Jodzufuhr. Für Neuseeland wird eine tägliche Zulage von 100 y für nötig erachtet u. daher die allgemeine Verwendung von jodiertem Salz mit einem Geh. von etwa 15 mg/kg K J befürwortet. Durch Kohlfütterung konnte bei Kaninchen kein Kropf erzeugt werden. Rübenfütterung wirkte gelegentlich kropferzeugend. Rapssamen, Kohlsamen, gekochter weißer u. schwarzer Senfsamen wirkten bei Ratten kropferzeugend; diese Wrkg. ging bei Rapssamen durch Kochen verloren. (J. of Hyg Juni Dunedin, New Zealand, Univ.) Sc h w a i b o l d. Louis B. Dotti und M. Caroline Hrubetz, Das wahre Blulzuckemiveau bei Insulinschock und -krämpfen. Nach Unteres, von D o tti an Kaninchen ist beim Einsetzen der Insulinkrämpfe das wahre Blutzuckemiveau gleich Null. Gleiche Verss. wurden jetzt mit Ratten wiederholt. Danach scheint es, daß während des Verlaufes des Insulinschocks das wahre Bhitzuckemiveau zunehmend sinkt während der Zeit der Erschlaffung, bis es beim Einsetzen der Krämpfe gleich Null ist. ( J. biol. Chemistry Febr New York, Columbia Univ., Dep. of Physiol., College of Physicians and Surgeons.) Schmidt-Thomé- H. Schnetz, Über eine insulinsparende Wirkung des Kupfers. In früheren Unterss. wurde festgestellt, daß Kupfer, Zink u. Cadmium in äquivalenten Metallmengen eine deutliche Hemmung der Adrenalin-Glykogenolyse an der isolierten Froschleber u. eine Hemmung der Adrenalin-Hyperglykämie des Kaninchens ergeben. Diese Verss. wurden nun auf den Menschen übertragen. Beim gesunden Menschen ergab sich: Unbeeinflußbarkeit des Nüchtemblutzuckers, deutliche Hemmung der Adrenalinhyperglykämie u. deutliche Hemmung der alimentären Hyperglykämie nach Kupferverabreichung. Bei Diabetikern bewirkte die über mehrere (8 16) Wochen ausgedehnte perorale Kupferverabreichung (10 20 mg Cu pro die als CuSOJ: 1. Rückgang der diabet. Hyperglykämie u. Glykosurie; 2. beträchtliche Insulinersparnis (statt 60 E. nur mehr 30 E.); 3. Besserung des Allgemeinbefindens; 4. nach Austausch der Kupferpillen durch Eisenpillen ohne Wissen der Kranken Wiederauftreten der diabet. Störungen im früheren Ausmaße u. neuerlicher Anstieg des Insulinbedarfs von 30 auf 60 E. Vf. diskutiert den Mechanismus dieser nur den erhöhten Blutzuckerspiegel senkenden Kupferwrkg. (Klm. Wschr / Graz, Med. Klin. d. Univ.) Schmidt-Thomé- R. Sivö und E. v. Dobozy, Über das Padutin. (II. Mitt.) (I. vgl. C ) Das intravenös verabreichte Padutin setzt beim Menschen den systol. Druck regelmäßig herab. Bei Hypertonikern wirkt es intensiver u. andauernder als bei Personen mit n. systol. Druck. Hyperthyreotiker zeigen gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Padutin. Die blutdrucksteigemde Wrkg. von intravenös verabreichtem Adrenalin kann mit Padutin gehemmt oder völlig aufgehoben werden. Die Padutin- bzw. Adrenalinempfindlichkcit sind gesonderte individuelle Eigg., welche nicht notwendigerweise parallel gehen. Die Verss. liefern neue Beweise des physiolog. Antagonismus zwischen Adrenalin u. Padutin, wie ihn Vff. schon früher angenommen haben. (Klin. Wschr / Budapest, HI. Med. Klin. d. Pâzm&ny Péter-Univ.) Schmi.-ThoMÉ- Eugène A. Pora, Chemische und physikalisch-chemische Unterschiede des Blutes je nach dem Geschlecht. Es werden charakterist. ehem. u. physikal.-chem. Unterschiede zwischen dem Blut der Geschlechter bei verschiedenen Arten von W.-Tieren gefunden. So ist der Ca-, Na- u. Proteingeh. der Weibchen von Invertebraten größer als der der Männchen u. das Umgekehrte gilt für das K. Die Verss. werden während der Zeit der

93 1936. II. E 6. T j e r c h e m ie UND - p h y s i o l o g i e vollen Geschlechtsreife ausgeführt. Bei den Vertebraten kann der osmot. Druck das Geschlecht eines Fisches charakterisieren. Der Mineralgeh. ist bei den Männchen erhöht (CI u. Na). Dagegen sind K -, Ca- u. Proteingeh. bei den weiblichen Vertebraten höher. Für diese Befunde wird eine auf der inneren Sekretion basierende Erklärung gegeben, die durch Verss. mit Karpfen nach der Geschlechtsreife bestätigt werden. Es zeigt sich, daß dann die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sich verringern. (Ann. Physiol. Physicochim. biol Paris, Inst, oceanogr., Lab. de Physiol. et Stat. biol. de Roscoff.) S c h u c h a r d t. Isabelle Potop, Untersuchung über den Einfluß der Veränderungen der Alkalireserve und des pjj vivo" auf den Cehalt des Serums an säurelöslichem Phosphor und an mineralischem Phosphor (Orthophosphat). Experimentelle Veränderungen der Alkalireserve u. des ph durch Injektion saurer oder alkal. Lsgg. führen beim Hunde zu Änderungen des säurelöslichen u. mineral. P im Serum. Die Änderungen der Phosphatämie gehen denen des säurelöslichen- P u. denen der Calcämie parallel, verhalten sich aber in den ersten Min. nach der Injektion umgekehrt proportional zur Änderung der Alkalireserve. Die Veränderungen des Orthophosphates u. des säurelöslichen P gehen der Alkalireserveänderung parallel. (Ann. sei. Univ. Jassy Febr Jassy, Univ., Labor, chim. phys. [Orig.: franz.]) M a h n. Eldon M. Boyd, Die Bestimmung der Phosphorlipoide in den weißen Blutzellen. Vf. bestimmte nach Abtrennung der weißen Blutzellen die Phosphorlipoide mit einer Genauigkeit von 10% u- fand bei 22 n. Personen 844 m g-% mit einer Abweichung von 241. (J. Lab. clin. Med Juni Kingston, Canada.) B a e r t ic h. Günter Wallbach, Die Eisenresorption als Voraussetzung der Anämiebehandlung. I. Weitere Untersuchungen über die verschiedenen Resorptionserscheinungen der einzelnen Eisenpräparate. (Vgl. C ) Fütterungsverss. an Mäusen mit verschiedenen Fe-Verbb., 0,01 g Fe täglich. Die Fe-Speicherung im Organismus war sehr verschieden u. ohne Zusammenhang mit der Löslichkeit in W. oder den chem. Eigg. Die stärkste Ablagerung trat bei Eisenchlorür u. Idozan (kolloidales Fe) ein, die schwächste bei Hämoglobin. Auch hinsichtlich der Art der Ablagerung (Speicherung) in den verschiedenen Organen zeigten sich große Verschiedenheiten. (Folia haematol Febr Berlin, Lab. Dr. W a l l b a c h.) S c h w a i b o l d. Günter Wallbach, Die Eisenresorption als Voraussetzung der Anämiebehandlung. II. Die örtlichen Eisenresorptionen im mikroskopischen Bilde. (I. vgl. vorst. Bef.) Verss. mit subcutaner Injektion verschiedener Fe-Verbb. Durch mkr. Beobachtungen an den Injektionsstellen wird eine Beurteilung des Grades u. der Art der Fe-Resorption bei den verschiedenen Bindungsarten ermöglicht. (Folia haematol Febr ) S c h w a i b o l d. Margaret Cammack Smith und Louise Otis, Die Banane als Quelle für Eisen zur Hämoglobinbildung. Die Fe-Verwertbarkeit wurde biol. an anäm. Ratten u. chem. mit der a.a'-dipyridylmethode festgestellt. Das Fe der Banane (Fe-Geh. 0,0024%) erscheint vollständig verwertbar, wobei C.u der begrenzende Faktor ist u. Cu-Zusätze zur vollständigen Verwertung erforderlich sind. Die ehem. Methode ergab eine Verwertbarkeit von %- (J- Home Econ Juni Tucson, Univ.) S c h w a i b o l d. Andreas Medveczky und Ludwig Votin, Die Seifenhämolyse als Fettsäurenhämolyse. Beim Vergleich der Seifen- mit der Ölsäurehämolyse stellte sich heraus, daß beide Hämolysen gleichmäßig verlaufen. Die Auffassung ist daher begründet, daß die Seifenhämolyse eine Ölsäurehämolyse darstellt, bei welcher andere Faktoren als freie Ölsäure keine Rolle spielen. (Biochem. Z / Budapest, Univ. Inst. f. experim.' Pathol.) S c h u c h a r d t. K. Yusawa, Ein Beitrag zur Frage nach der Natur der oberflächenaktiven Stoffe des normalen Menschenhams. Nach den angegebenen Eigg. dürften die oberflächenakt. Substanzen im n. Ham aus den Fettsäuredcriw. der Indol-, Bzl.- u. Pyrrolkörper, gepaarten Glykuronsäuren u. Ätherschwefelsäuren bestehen. Wahrscheinlich beteiligen sich diese Susbtanzen alle miteinander an der schwankenden Oberflächenaktivität des n. Harns in den verschiedenen Mengenverhältnissen. Wenn die akt. Substanzen wegen der hydrolyt. Spaltung nach Trennung von an sich inakt. Säuren ihren Säurecharakter verlieren, so verschwand die Veränderung der Oberflächenspannung mit der pu-verschiebung fast vollständig. (J. Biochemistry Tokyo, Kaiserl. Univ. Biochem. Inst. [Orig.: dtsch.]) B a e r t i c h.

94 1014 E 6. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e II. Victor John Harding, Thomas Frederick Nicholson und Reginald Macgregor Archibald, Einige Eigenschaften der reduzierenden Stoffe in den Fraktionen normaler Urine. I. Die freien vergärbaren Zucker und die durch Hydrolyse erzeugten vergärbaren Zucker in Nüchtern -Urinen. (Vgl. C I. 2439; vgl. auch C ) Die Abtrennung der Zucker aus dem Urin wurde durch folgende Arbeitsweise erreicht: 1. Fällung mit bas. Pb-Acetat, 2. Fällung des mit H2S entbleiten Filtrats von 1 mit H gs04-bac03, u. 3. durch Fällung des von Hg u. Ba befreiten Filtrats von 2 mit CuSO,j-Ca(OH)a nach Sa l k o w s k i. Durch die Fällung 1 werden 20%. durch die Fällung 2 46% der gesamten reduzierenden Bestandteile (hauptsächlich nicht zuckerartige) entfernt, durch die Fällung 3 der größte Teil der Zucker. Die aus Fällung 3 regenerierten Zucker wurden mit Hilfe der mykolog. Analyse untersucht. Der vergärbare Anteil besteht zum größten Teil aus Glucose. Daneben ist nur noch Galaktose in erheblicher Menge vorhanden, während Fructose oder Mannose entweder gar nicht oder nur in sehr kleiner Menge gefunden wurden. Auch nach der Hydrolyse wurden keine anderen Zucker als Glucose u. Galaktose festgestellt. Es ist wahrscheinlich, daß der weitaus größte Teil des vergärbaren Zuckers, der bei der Hydrolyse entsteht, aus einem nicht vergärbaren, aber reduzierenden Zucker stammt. Die Annahme eines nicht reduzierenden Vorläufers der durch Hydrolyse entstehenden reduzierenden Zuckers ist nicht erforderlich. (Biochemical J März 1936.) Oh l e. Victor John Harding, Thomas Frederick Nicholson und Sanford Hugh Jackson, Einige Eigenschaften der reduzierenden Stoffe in den Fraktionen normaler TJrine. II. a) Die Wirkung einiger typischer Kostarten auf die hydrolysierbaren Zucker im Harn, b) Einige weitere Hinweise auf die Natur der hydrolysierbaren Zucker im Harn. (Vgl. vorst. Ref.) Alle Kostarten, mit Ausnahme der Protein -Kost, bewirkten eine erhöhte Ausscheidung der hydrolysierbaren Zuckerfraktion innerhalb 4 Stdn. nach der Mahlzeit. Der Zuwachs besteht ausschließlich aus solchen Kohlenhydraten, die bei der Hydrolyse nur Glucose liefern. Eine kleine Menge Glucose liefernder Kohlenhydrate geht auch in die Fällungen mit bas. Pb-Acetat u. H gs04-bac03. Dieser Anteil verschwindet bei der Fett - u. der Frucht -Kost. Durch Oxydation der nicht vergärbaren Zucker mit NaO J wird die nach der Hydrolyse auftretendc Galaktose menge nicht erheblich verändert, dagegen die Glucose menge um Vs u. mehr vermindert. Vff. nehmen daher an, daß der nicht vergärbare Anteil eni Kohlenhydrat vom Typ der Lactose, vielleicht auch diese selbst, enthält. (Biochemical J März Toronto, Univ.) O h l e. Hilda Alice Channon und Harold John Channon, Der Einfluß von roher und sterilisierter Milch auf Wachstum und Fortpflanzung bei Ratten. In Fütterungs verss. mit Weißmehlgebäck, ergänzt mit Fe-, Cu- u. Mn-Salzen u. Zusätzen von roher oder sterilisierter Milch von gleichem Ausgangsmaterial wurde bei einer Dauer von 1 Jahr festgestellt, daß das Körpergewicht bei roher Milch 10% höher war als bei sterilisierter, ohne daß sonst Unterschiede festfcustellen waren. Die Fortpflanzung war bei roher Milch etwas besser als bei sterilisierter, Aufzucht gelang in beiden Fällen nicht. (J. of Hyg Juni Liverpool, Univ., Dep. Biochem.) Sc h w a ib o l d. James Rollin Slonaker, Die Wirkung verschiedener Proteinkonzentrationen in der Nahrung von geschlechtlich untätigen Ratten. (Vgl. C II ) Die Arbeitsleistung war am größten bei 14,2%, am geringsten bei 26,3 u. 10,3% Protein, die Lebensdauer am kürzesten bei 26,3%> am längsten bei 18,3 (Männchen) u. 14,2% (Weibchen) Protein in der Nahrung. (Amer. J. Physiol California, Stanford Univ., Dep. Physiol.) SCHWAIBOLD. 5(5 J. C. Pal, N. M. Roy und B. C. ßuha, Der Nährwert von Melasse. Auf Grund eines nicht unerheblichen Geh. an Vitamin C, an Ca, P u. Fe, sowie auch an Vitamin Üu ferner an reduzierendem Zucker ist der Nährwert als bedeutend höher anzusehen als derjenige von krystallisiertem Rohrzucker. (Sei. and Cult Mai Calcutta, Inst. Med. Res.) S c h w a i b o l d. H. Wendt, Über den Carotin-Vitamin-A-Stoffwechsel des menschlichen Fötus. Carotin- und Vitamin-A-Bestimmungen im Schwangerenblut, in Placenten, im Nabelschnurblut und in fötalen Lebern. Die Carotin- u. Vitamin-A-Werte des Blutserums Schwangerer unterschieden sich nicht von denjenigen n. Personen (nur bei 15% stark erniedrigte, bzw. Nullwerto gegen Ende der Schwangerschaft). Die Placenta enthält geringe Mengen Carotin, dagegen kein A ; die Gehli. des Nabelschnurblutes an den beiden Faktoren liegen weit unter denjenigen des Blutes der Mutter; die Placenta bildet demnach in dieser Hinsicht ein Sperrorgan. In der fötalen Leber sind betracht-

95 1936. II. E 6. T i e e c h e m i e UND - p h y s i o l o g i e liehe A-Mengen gespeichert (prozentual weniger als bei Erwachsenen). In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft nehmen die A-Vorräte der fötalen Leber deutlich ab (bis zu Nullwerten); diese enthält kein Carotin. (Klin. Wschr / München, Univ., I. Med. Klinik.) S c h w a i b o l d. C. Edmund und Sv. Clemmesen, Über 'parenterale Vitamin-A-Behandlung von Nyktalo-Hemeralopie bei schwangeren Frauen. Injektion eines A-Präparates (20 OOOEinheiten) brachte die Erscheinung nach einigen Minuten zum Verschwinden, Heildauer einige Tage; bei doppelter Dosis Heildauer 1 2 Wochen, nach einer weiteren Dosis offenbar dauernde Heilung. (Acta med. scand / Kopenhagen, Sundby Hosp., Med. Dep.) S c h w a i b o l d. R. Boiler, Über die Behandlung verschiedener Magenkrankheiten mit Vitamin A (Vogan). Ausführliche Mitteilung zu der C II. 124 referierten Arbeit. (Z. klin. Med Wien, Univ., I. Med. Klinik.) Sc h w a ib o l d. Arthur Scheunert, Zur Frage der Bedeutung von Mehl und Brot für die Deckung des Vitaniin-B-Bedarfes. Brot aus Mehlen 94- u. 82%ig. Ausmahlung steht für die Br Versorgung, die bei der Bevölkerung nicht gesichert erscheint, an der Spitze; bei 75%ig. Ausmahlung geht mehr als die Hälfte des Vitamins verloren. (Emährg Leipzig.) S c h w a i b o l d. W. H. Schöpfer, Untersuchungen über die Möglichkeit der Anwendung. eines pflanzlichen Nachweises für Vitamin B 1. Versuch der Bestimmung. Im wesentlichen ident, mit der C I ref. Arbeit. (Bull. Soc. Chim. biol Bern, Univ., Botan. Inst.) S c h w a i b o l d. Maurice I. Smith und Atherton Seidell, Die Herstellung eines Konzentrates der Vitamine B l und B aus Brauerhefe. (Vgl. C II ) Biol. Verss. an Ratten ergaben Hinweise, daß der internationale Br Standard nicht ganz frei von B, ist. Der B2-Geh. von Brauerhefe scheint konstant zu sein, während Bj Schwankungen bis 800% aufweist. Die gewonnenen Konzentrate sind bzgl. B , bzgl. Bx 60 bis 500-mal wirksamer als das Ausgangsmaterial. Die Herst. geschieht im wesentlichen durch Extraktion frischer Preßhefe (mit 20% NaCl) mit gleichem Vol. A. (95%), Adsorption an Eullererde, Elution mit 0,4-n. NaOH (3 Min.), zentrifugieren u. ansäuern mit H2S 04 bis pn = 4,5. Während der Konzentrierung im Vakuum auf VlO des Vol. bildet sich ein Nd., der fast alles B2 u. viel Bt enthält ( g aus 100 kg Hefe). Durch mehrfache Extraktion des getrockneten Prod. mit A. (mit 10 V ol.-% 2-n. NaOH- Lsg.) u. alsbaldiges Ansäuern wird ein Br B2-Konzentrat erhalten, das nur 10% des Gewichtes des ersten Konzentrates besitzt. Krit. Ausführungen u. Verss. über die Beziehung bzw. Identität des wärmefesten Wachstumsfaktors B u. des Pellagra verhindernden Faktors. (Publ. Health Rep / U. S. Public Health Service.) S c h w a i b o l d. Adolf Jezier und Hermann Kapp, Zur Frage des Vitamin-G-Defizits. Auf Grund zahlreicher Verss. (auch Selbstverss.) wird die protrahierte Redoxonbelastung als Methode zur Best. der Vitamin-C-Reserven folgendermaßen ausgeführt: täglich morgens nach Entleeren der Blase werden 6 Tabletten Redoxon (300 mg Ascorbinsäure) verabreicht, im Urin der folgenden 12 Stdn. wird die Red.-Kraft titriert u. auf mg Ascorbinsäure berechnet u. das Verf. fortgesetzt, bis mindestens 150 mg (50% des Zugeführten) in einer Tagesmenge wiedergefunden werden. Diätet. Vorschriften sind nicht notwendig. Die Größe des Vitamin-C-Bedarfs wird durch die Anzahl der benötigten Tage ausgedrückt. Die Grenze zwischen n. u. hypovitaminot. dürfte etwa bei 3 4 Tagen liegen. (Z. klin. Med Basel, Univ., Med. Klinik.) Sc h w a ib. J. V. Gagyi und P. Ujsäghy, Das Verhalten des Vitamin C bei Anwesenheit von Bakterien. (Vgl. C ) Bei Verss. in vitro ergab sich, daß durch Bakterien eine reversible u. eine irreversible Veränderung der Ascorbinsäure eintritt. Daraus ergibt sich die Frage, ob man aus dem teils oxydierten, teils reduzierten C-Geh. des Urins bzw. aus der Differenz dieser beiden Faktoren, aus der die Geschwindigkeit des die Ascorbinsäure verändernden Prozesses festgestellt werden kann, therapeut. u. diagnost. Schlüsse gezogen werden können. (Klin. Wschr / Fünfkirchen [Pecs], Univ., Kinderklinik.) S c h w a i b o l d. W. Neuweiler, Über die Vitamin-C-Bestimmungsmethode von Martini und Bonsignore. (Vgl. C II ) Die genannte Methode scheint spezif. zu sein, da Suli hydrylverbb. in den in Betracht kommenden Konzz. keine Rk. geben. Da je nach der H'-Konz. wechselnde Mengen Methylenblau entfärbt werden, muß im Rk.-Gemisch der pn auf 0,05 genau bestimmt werden, damit in der Kurve der entsprechende

96 1016 E s. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e II. Umrechnungsquotient ermittelt werden kann. Ein Zusatz von Na-Thiosulfat sollte, wenn überhaupt, erst nach Pufferung auf mindestens 4,8 vorgenommen werden. Die Konz, von Ascorbinsäure im Extrakt soll so gewählt werden, daß nicht mehr als 1,5 bis 1,8 ccm Methylenblaulsg. verbraucht werden. (Klin. Wschr / Bern, Univ., Frauenklinik.) Sc h w a i b o l d. W. Neuweiler, Über die Fermentmethode zur Vitamin-C-Bestimmung und das Vorkommen von Ascorbinsäureoxydase in 'pflanzlichen Produkten. (Vorl. Mitt.) (Vgl. vorst. Bef.; vgl. T a u b e r u. K l e i n e r, C II ) Eine in pflanzlichen Prodd. (Kürbis, Apfel, Birne u. a.) vorkommende Oxydase kann in der Weise zur C-Best. benutzt werden, daß mit Indophenol der Red.-Wert vor u. nach der Oxydasewrkg. festgestellfc -wird. Die Differenz schcint dem tatsächlichen Geh. an Ascorbinsäure zu entsprechen. Die Oxydase ist wenig beständig u. kann nur bei Zimmertemp. aus den betreffenden Prodd. extrahiert werden. Auf die Bedeutung solcher Oxydasen bei der Rohkostemahrung wird hingewiesen. (Klin. Wschr / ) Sc h w a ib. A. Emmerie und M. van Eekelen, Über den Nachweis von Vitamin C (Ascorbinsäure) im Urin. Bemerkungen zu den Arbeiten von R. Ammon und K. Hinsberg sowie von F. Widenbauer. (Vgl. C I ) Es wird darauf hingewiesen, daß von Vff. die Verwendung von Hg- u. nicht Pb-Acetat zur Reinigungsfällung angegeben wurde. Auf die Notwendigkeit der H2S-Red. wird hingewiesen. (Klin. Wschr / Utrecht, Univ., Hygien. Inst.) S c h w a i b o l d. J. Marek, 0. Wellmann und L. Urbänyi, Neuere Beiträge zur chemischen Zusammensetzung gesunder und rachitischer Knochen. (Vgl. C II ) Unteres, von Femurquerschnitten von Ferkeln (gesunde, mit acidot. bzw. alkalot. Rachitis), die ergaben, daß jede die Einlagerung von Knochensalzen beeinflussende Wrkg. die Zus. nicht nur in der Metaphysengegend (jüngster Teil), sondern auch in der Diaphyse merklich ändert. Es wird geschlossen, daß die Hauptmasse des Mineralstoffgeh. des Skeletts nicht durch eine apatitähnliche Verb., sondern durch ein Gemisch von Tricalciumphosphat u. CaC03 gebildet wird. (Hoppe-Seyler s Z. physiol. Chem / Budapest, Univ. f. techn. u. Wirtschaftswissenschaften.) S c h w a ib. F. Rogoziński und Z. Glowczynski, Über experimentelle Rachitis. Der Einfluß von Magnesiumsalzen. Bei günstigem Verhältnis u. ausreichenden Mengen von Ca- u. P-Salzen in der Nahrung (weiße Ratte) sind Zusätze großer Mengen von Mg-Salzen ohne Wrkg. Bei Ca-armer Fütterung hatten entsprechende Zusätze von Mg-Salzen keine Wrkg. auf Wachstum u. Aschegeh. der Knochen. Bei P-armer, Ca-reicher, rachitogener Nahrung wirkte teilweiser Ersatz der Ca- durch Mg-Salze günstig auf die Knochenverkalkung, bei vollständigem Ersatz nahm die Knochenasche nicht mehr zu, ohne daß die Knochen rachit. erschienen. Ein Mg-Übersclraß wirkt demnach verschieden, je nach der Zus. der Nahrung. (Bull. Soc. Chim. biol ) S c h w a i b o l d. David H. Shelling und Katherine B. Hopper, Calcium- und Phosphoruntersuchungen. X II. Sechs Jahre klinische Erfahrung mit Viosterol bei der Vorbeugung und Heilung von Rachitis, Tetanie und damit verbundenen Krankheiten. (XI. vgl. C ) Unterss. an mehreren hundert Fällen (Röntgenunterss., Blutunterss.: Ca u. anorgan. P, in einigen Fällen histolog. Untere, der Knochen). Es ergab sich, daß 5 Tropfen Viosterol (1125 internationale Einheiten) zum Rachitisschutz bei ausgetragenen Kindern ausreichen. Bei Frühgeborenen trat bei 5 10 Tropfen täglich manchmal Rachitis auf, bei höheren Dosen war der Schutz vollständig (während der ersten 3 4 Lebensmonate werden Tropfen empfohlen). Es wurde festgestellt, daß bei bestimmter Dosis Heilung um so schneller eintritt, je leichter die rachit. Erkrankung ist (mittlere Heilzeit aller Grade bei Tropfen Viosterol 3,7 Monate). Schnellere Heilzeit durch höhere Dosen wirkt Knochendeformitäten entgegen. Bei Tetanie war Viosterol wirksam zusammen mit Ca-Salzen (Vermehrung des Blut-Ca). Tox. Erscheinungen wurden in keinem Falle beobachtet. (Bull. Johns Hopkins Hosp März Baltimore, Univ., Dep. Ped.) Sc h w a ib o l d. Smith Freeman und Chester J. Farmer, Vergleichende Untersuchungen über Calcium, anorganischen Phosphor und Serumphosphatase bei normalen Tieren und Tieren unter dem Einfluß von bestrahltem Ergosterin. Tox. Dosen von bestrahltem Ergosterin erhöhen das Serum-Ca u./oder den anorgan. P u. senken den Phosphatasegeh. (Hund, Kaninchen); Blutentnahme senkt letzteren. Proteinreiche Nahrung bewirkt niedrigen, kohlenhydratreiche Nahrung hohen Phosphatasegeh., welch letzterer durch subtox. Ergosterindosen weiter erhöht wird. Es liegt offenbar eine umgekehrte Beziehung

97 1936. II. E6. P h a r m a k o l o g i e. T h e r a p i e. T o x i k o l o g i e. H y g i e n e zwischen Serumphosphatasegeh. u. säurelöslichem organ. P des Gesamtblutes vor. (Amer. J. Physiol Northwestern Univ., Med. School.) Sc h w a ib. * Smith Freeman, Der Einfluß von bestrahltem Ergosterin und Parathyreoidextrakt auf das Maß des Verschwindens von intravenös zugeführtem Calciumchlorid. Bei n. Hunden verschwindet die zugeführte Menge regelmäßig ziemlich rasch nach der Injektion; Zulagen genügender Mengen von Parathyreoidextrakt oder bestrahltem Ergosterin (Hypercalcémie bewirkend) bewirkten ein noch schnelleres Verschwinden. (Amer. J. Physiol / Northwestern Univ., Med. School.) Sc h w a ib. E. Gierhake, Das Fruchtbarkeitsvitamin E. Fütterungsverss. an Ratten mit E-Konzentraten ergaben die Notwendigkeit großer Vers.-Serien zur Auswertung der Nährleistung der verschiedenen Vitaminaufbereitungen sowie die Bestätigung, daß das Vitamin einen unentbehrlichen Nahrungsfaktor darstellt, der beim Weibchen in spezif. Weise auf die intrauterine Fruchtentw. gerichtet ist. (Klin. Wschr / Göttingen, Univ., Frauenklinik.) Sc h w a ib o l d. Sabato Visco, Erste Ergebnisse einiger Fütterungsversuche mit Mischungen von Getreide- und Bohnenmehl. Beigaben von Bohnenmehl zu Getreidemehl in Mengen von 10 30% heben vor allem den Proteinmangel reiner Getreidemehle auf. Die Gewichtszunahmen der Vers.-Tiere stiegen entsprechend dem Bohnenmehlanteil in der Fütterung. (Ric. sei. Progr. tecn. Econ. naz. [2] 7. I Febr Rom.) G r i m m e. C. Kronacher und J. Kliesch, Wie weit ist eine vermehrte Schweinefetterzeugung auf dem Wege der Gebrauch skreuzung möglich? Die Kreuzungstiere sind im allgemeinen frohwüchsiger als die Eltemrassen u. stehen in der Fettwüehsigkeit der Eltemrasse näher, die den höheren Fettanteil bei gleichem Schlachtgewicht hat. (Z. Zückt. Reihe B. Tierzücht, u. Züchtungsbiol München-Solln. Sep.) S c h w a ib o l d. Per Eric Lindahl und Lars Olof Öhman, Zur Kenntnis des oxydativen Stoffwechsels im Seeigelkeim. (Vgl. C ) Ein Teil der 0 2-Atmung des Seeigeleies ist durch KGN nicht hemmbar, was dadurch erklärt wird, daß dieser Teil durch nicht- Fe-haltige Fermente katalysiert wird. Theoret. Betrachtungen über die Faktoren, die den 0 2-Verbrauch des Seeigeleies limitieren. (Naturwiss / Stockholm, Zootom. Inst.) K r e b s. E. Lundsgard, Niels A. Nielsen und S. L. Örskov, Der Kohlenhydratstoffwechsel der isolierten Katzenleber. Im Gegensatz zu isolierter (nach eigenem Verf.) Kaninchenleber findet in der isolierten Katzenleber keine Ausnutzung von Glucose statt. Zusatz von Insulin ist ohne Wrkg. Fructose u. Milchsäure wird ausgenutzt u. als Glykogen gespeichert. Es fand sich kein Unterschied zwischen Lebern von n. Katzen u. solchen, bei denen 48 Stdn. vorher Pankreatektomie vorgenommen worden war. Offenbar geht die Ausnutzung u. Speicherung (Glykogen) von Hexose über Milchsäure vor sich. (Skand. Arch. Physiol Mai Kopenhagen, Univ., Inst. Med. Physiol.) S c h w a i b o l d. G. Bergami, P. Baer und E. Boeri, Veränderungen der Ausscheidung von Allantoin durch die Ratte in Beziehung zu ketogener und antiketogener Fütterung. Die mit Ratten durchgeführten Verss. zeigten allgemein, daß die Art der Fütterung (fettarm oder fettreich) die Schnelligkeit der AUantoinausscheidung wesentlich beeinflußt (vgl. C II. 347). (Atti R. Accad. naz. Lincei, Rend. [6] / Mailand.) G r i m m e. Jean Bernard, Polyglobulies et Leucémies provoquées par les injections intramédullaires de goudron. Paris: G. Doin (187 S.) fr. Rodolîo Margaria, Principii di chimica e fisico-chimica fisiologica. Milano: U. Hoepü (X I, 447 S.) 8. L. 48. [russ.] Igor Alexandrowitsch Eemesow, Die Chemie und die Biochemie der Geschlechtshormone. Moskau: Isd Vsses. in-ta experiment. mediziny (256 S.) 7 Rbl. Iruss.] Jeöm Ssemenowitsch London, Der Mineralstoffwechsel und die Vitamine. Moskau- Leningrad: Ssclchosgis (144 S.) Rbl E a. P harm akologie. Therapie. T oxikologie. Hygiene. Luigi Francesconi und Renato Bruna, Wirkung der Wässer von Lurisiaauf Harnsäure und Harnsäuresteine. Vorl. Mitt. Vff. bringen die Werte der physikal. u. ehem. Unters, von 4 verschiedenen Quellen (Tabellen im Original). Allo zeigten einen beachtlichen Li-Geh., vor allem die Quelle S. Barbara. Die Wässer wurden mit Harnsäure stehen gelassen u. die Zeit ihrer Lsg. u. Zers, bestimmt. Hierbei ergab die Quelle XVH I

98 1018 Es. P h a r m a k o l o g i e. T h e r a p i e. T o x i k o l o g i e. H y g i e n e S. Barbara die höchsten Werte. (Ann. Chim. applieata Jan Genua.) G r im m e. L. B. Bernheimer, Iontophorese mit Zink bei nasaler Allergie. Bei einer größeren Zalil von Fällen von Uberempfindliehkeits-Rhinitis u. bei Heufieber hatte die Iontophorese mit ZnS04 keinen Erfolg. Die Wrkg. ist nicht besser als die der gewöhnlichen Ätzmittel u. wegen unangenehmer Nebenwrkgg. (Verlust des Riechvermögens) weniger zu empfehlen. (J. Amer. med. Ass / Chicago.) S c h n i t z e r. L. H. Strauß, Verhinderung der experimentellen Atherosklerose durch Jodkali und kolloidale Kieselsäure. Genügende Gaben von K J in Verb. mit kolloidaler Kieselsäure verhindern in 70% der Fälle die experimentelle Cholesterinatherosklerose u. in 60 65% die Adrenalinsklerose beim Kaninchen. Vf. nimmt an, daß die günstige Wirkung durch den Einfluß der kolloidalen Kieselsäure auf die Viscosität des Blutes, auf die elast. Elemente der Gefäßwände, auf Stoffwechselsteigerung in Verb. mit der J-Wrkg. auf den Stoffwechsel, speziell auf den Cholesterinstoffwechsel über die Schilddrüse hervorgerufen wird. (Z. ges. exp. Med / Köln, Med. Univ.- Klinik Lindenburg.) BAERTICH. M. S. Schwarz, Die Wirkung des Histamins auf die Gefäße des isolierten Kiefers. Histamin in Verdünnungen von 1 : > 103 ruft eine dauernde u. beständige Verengerung der Kiefemgefäße u. eine Erweiterung der Capillaren der Zahnpulpa hervor, wodurch diö Möglichkeit gegeben ist, die Physiologie u. Pathologie der letzteren zu untere suchen. Diese Methodik kann auch zur experimentellen Unters, des Einflusses von verschiedenen Giften auf Capillaren überhaupt angewandt werden. (Trav. Acad. militaire Méd. Armée Rouge URSS, [russ.: Trudy wojenno-mcdizinskoi Akademii R. K. K. A.] Leningrad, Militär-med. Akademie.) K l e v e r. Raymond-Hamet, Über ein neues die adrenalinempfindlichen Vasokonstriktoren selektiv paralysierendes Präparat, Ajmalinin, ein krystallisiertes Alkaloid von Ophioxylum serpentinum Willd. Nach Verss. an Hunden gehört Ajmalinin zu den Alkaloiden, die fast ausschließlich auf die adrenalinempfindlichen Vasokonstriktoren einwirken u. die hypertensiv. Wrkgg. mittlerer Adrenalindosen in Hypotension transformieren. (Buh. Acad. Méd. 115 ([3] 100) / ) M a h n. Martin Kirschen, Über das Kobratoxin und seine therapeutische Venvendung. Auf Grund seiner klin. Beobachtungen hält Vf. das Kobratoxin für kein spezif. Careinomheilmittel, unzweifelhaft ist es jedoch ein starkes Analgetikum u. Roborans. Als schmerzstillendes Mittel hat sich Kobratoxin bei Carcinomkranken u. auch bei Behandlung von Neuralgien u. Neuritiden gut bewährt. (Wien. klin. Wschr / Wien, Mariahilfer-Spital.) F r a n k. E. K. Frey, Über Schmerzverhütung und Basisnarkose. Referat über die klin. Erfahrungen mit den verschiedenen Basisnarkosemitteln (Avertin, Pernocton, Rectidon, Evipan-Na, Eunarcon). (Schmerz, Narkose, Anaesthesie April Düsseldorf, Med. Akad., Chir. Klinik.) Matt w. H. Weese, Moderne Schlafmitteltherapie und Basisnarkose. Vf. erörtert die Physiologie des Schlafes u. die Pharmakologie der Narkotica, wobei er sich stets nur auf die Beeinflussung des physiol. Schlafes u. die Narkose am gesunden Tier stützt. (Schmerz, Narkose, Anaesthesie April Wuppertal-Elberfeld.) Ma h n. Kurt Mensing, Unsere Erfahrungen mit 100 Eunarconnarkosen. Eunarcon hat sich als Kurz- u. Einleitungsnarkotikum bewährt. Es wird fast immer reaktionslos vertragen u. ist bei richtiger Anwendung von geringer Gefährlichkeit. (Dtsch. med. Wschr / Zwenkau, Stadt-Krankenhaus.) F r a n k. Heinz Kemkes, Zur Bekämpfung von Narkoseschäden. (V gl. von den V e l d e n, C II ) Bei der Bekämpfung von durch 0 2-Mangel bedingten Narkoseschäden bewährte sich Katalysin (Herst. Dr. G e o r g H e n n i n g, Berlin-Tempelhof), ein dem Methylenblau nahestehender Thioninfarbstoff. (Dtsch. med. Wschr Berlin-Wilmersdorf, St. Gertrauden-Kxankenhaus.) F r a n k. Heinrich V. Heuss, Über die Pharmakologie und Toxikologie der Schlafmittel, insbesondere der Abkömmlinge der Barbitursäure. I. (Med. Welt / Magdeburg.) F r a n k. Augustin Boutaric und Jean-A. Gautier, Über die oxydalvmshemmenden Eigen- haften der als Antipyrelika verwendetm Arzneimittel. Einige Antipyretika wurden auf ihre negativ-katalyt. Wrkg. gegenüber C0H5-CHO C0H5-COOH (I), F e " ->- F e'"

99 1936. II. E0. P h a r m a k o l o g i e. T h e r a p i e. T o x i k o l o g i e. H y g i e n e (II) u. gegenüber der Entfärbung von Methylenblau durch Lebergewebe (III). untersucht. Bei I bewirkten die Aminophenole, N-Methyl-p-aminophenoisulfat, Pyramidon, Anilin, Kryogenin (m-benzamidosemicarbazid), Chininsulfat u. Antipyrin, sämtlich in 0,2%ig. Zusatz, bezogen auf C0Hc CHO, eine Herabsetzung der Menge der gebildeten C6H5-COOH von ca. 25% im Blindvers. auf 0,5 9 % ; Salicylsäure, Phenylsalicylat (Salol), Semicarbazid u. 0,5 % Chininsulfat bewirkten dagegen eine Erhöhung. Bei II in saurer Lsg. setzten Kryogenin, C6HENHNH2 u. die Aminophenole die Menge des gebildeten F e '" von 25% im Blindvers. auf 10 15% herab. Bei III erwiesen sich Acetylsalicylsäure (Aspirin) u. Kryogenin als die wirksamsten: sic verzögerten die Entfärbung auf 210 bzw. 206 Min. gegenüber 46 im Blindvers. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei / ) D e g n e r. Karl Trebus, Beitrag zur Asthmatherapie mit Epolcan. Epokan (Herst. E. M e r c k ), ein Kombinationspräparat aus Pyrazincarbonsäureh ydrazid, eumarincarbonsaurem 1-Ephedrin u. aus Pseudotropinbenzilsäureester, ist nach Vf. ein symptomat. Asthmamittel, das bei Behandlung asthmat. Erscheinungsformen gute Dienste leisten kann. (Fortschr. d. Tlierap Mai Königsberg i. Pr., Städt. Krankenanstalt.) F r a n k. H. E. Holling und Robert Platt, Mandelsäure und Ammoniummanddat in der Behandlung von Harninfektion. 29 Fälle von Harninfektion wurden mit Mandelsäure behandelt. Bei 24 Patienten wurde der Urin steril. Das Ammoniummandelat war so wirksam wie das Na-Salz. (Lancet / ) Ma h n. H. J. Jusatz, Neuere Anschauungen über die biologischen Grundlagen der Chemotherapie parasitärer Erkrankungen. Übersicht über die experimentellen Ergebnisse der letzten Jahre über den Wrkg.-Mechanismus der Chemotherapeutica. Neben einer direkten Wrkg. der Heilmittel auf den Parasiten müssen aber auch indirekte Mechanismen, z. B. die Anregung der natürlichen Abwelirkräfte, berücksichtigt werden. Diese beruhen wohl auf einer Aktivierung verschiedener Enzyme oder Enzymgruppen. Verss. mit Arsenverbb. u. Salvarsan sprechen für das Vorhandensein solchcr Aktivierungen. Das Glutathion u. die Ascorbinsäure, die einen Einfluß auf die chemotherapeut. Wrkg. haben, sind auch für die Antikörperbldg. von Bedeutung u. werden während dieser verbraucht. (Fortschr. d. Therap Juni Marburg, Hyg. Inst.) S c h n i t z e r. M. Oesterlin, Zur Chemotherapie der Infektionskrankheiten. Die ehem. u. physikal. Analyse des Wirkungsmechanismus der verschiedenen Gruppen chemotherapeut. Heilmittel führte zu der Erkenntnis, daß 2 Faktoren, nämlich der direkt wirkende (toxikolog.) u. der indirekte (immunolog.) in mehr oder minder starkem Ausmaße Zusammenwirken. Ferner erschien die opt. Aktivität einer Substanz für die Wrkg. von entscheidender Bedeutung. Die Wrkg. des Germanins hängt eng mit seiner Eiweißbindung zusammen, auch bei den Arsenikalien wird am Beispiel des Atoxyls die Bedeutung der Bldg. chemospezif. Antigene nachgewiesen. Bei Acridin- u. Gliinolinverbb. hängt die gegen Trypanosomen bzw. Malariaparasiten gerichtete direkte Wrkg. eng mit der Fluorescenz zusammen. An einer größeren Reihe verschiedener Acridinverbb. wird der Fluorescenznachweis an Trypanosomen geführt u. ergänzt durch spektrograph. Messungen bei verschiedener pn- Stärkste Wirksamkeit u. breiteste Emission laufen parallel. Bei den trypanoziden Stoffen liegt die Emission bei Acridinen u. Styrylchinolinen zwischen m/t; bei den malariawirksamen Präparaten sowohl der Chinolinreihe, des Atebrins u. der Chinaalkaloide liegen die Hclligkeitsmaxima zwischen m/i. Voraussetzung der Wrkg. ist allerdings auch noch eine verankerungsfähige Gruppe, deren Bindung die opt. Eigg. beeinflußt durch Veränderung der Fluorescenzfarbe. Bei den trypanoziden Körpern ist dies vielleicht der 5-wertige Js. Die Anwendung dieser Anschauung auf das Interferenzphänomen lehrte, daß die Absorption des Parafuchsins mit der Emission des Trypaflavins u. der opt. ident. Styrylchinoline zusammenfällt, weshalb auch auf letztere die Hemmungswrkg. des Parafuchsins übergreift. Bei den Styrylchinolinen können nicht fluoreseierende Prodd. gleichfalls interferierend wirken, da sie die haptophoren Gruppen besetzen. Eine derartige Verb. (p-acelaminostyryl-6-aminochinolinmethylchlorid) hemmt nicht nur die Wrkg. anderer Styrylchinoline, sondern auch diejenige von Arsenikalien. Dagegen gelang eine Interferenz von Parafuchsin gegen Arsenikalien nicht. Arzneifestigung u. Wirkungsmechanismus der festigenden Verbb. hängen eng zusammen. (Z. Hyg. Infekt.-Krankh / Hamburg, Tropeninst.) SCHNITZER. 67*

100 1020 E a. P h a r m a k o l o g i e. T h e r a p i e. T o x i k o l o g i e. H y g i e n e II. J. C. Gupta und B. Sen, Ein Vergleich der Wirkung von Alebrin und Atebrin- Plasmocliin auf indische Malariastämme. An einer kleineren Zahl sehr genau untersuchter Krankheitsfälle -wird die Behandlung mit Atebrin bzw. Atebrin-Plasmochin (0,1g Atebrin + 0,0033 g Plasmochin) verglichen unter Berücksichtigung des Verschwindens der Parasiten, der Rückfälle, der Milzvergrößerung, der Leberfunktion u. der Nebenwrkgg. Bei Tertiana u. Quartana ist Atebrin allein in bezug auf das Verschwinden der Parasiten dem kombinierten Präparat gleichwertig. Bei Tropica ist Atebrin-Plasmochin überlegen, ebenso setzt das kombinierte Präparat die Zahl der Rückfälle bei allen Formen der Malaria deutlicher herab als Atebrin allein. In bezug auf die Milzvergrößerung verhalten sich die Präparate gleich. Die Giftigkeit des kombinierten Präparats ist zwar höher, jedoch verdient cs unbedingt den Vorzug, wenn, besonders bei Tropica, Gameten im Blut vorhanden sind. (Indian med. Gaz bis 313. Juni Calcuttä, school of trop. med.) S c h n it z e r. E. G. Nauck und B. Malamos, über die Wirkungsweise der Malaria-Heilmittel bei Affenmalaria. Bei der Injektion großer Parasitenmengen (Plasmodium knowlesi) in Affen, die kurz vorher mit Atebrin bzw. Chinin behandelt waren, finden sich erhebliche morpholog. Veränderungen der Parasiten, die nach Atebrin zur Auflösung der Parasiten, beim Chinin zu einer Schrumpfung führen. Diese Rkk. treten auch bei entmilzten u. mit Trypanblau vorbehandelten Tieren auf. Vff. schließen daraus auf eine direkte ehemotherapeut. Wrkg. auf die Parasiten. Daneben sind für die eigentliche Heilwrkg. auch indirekte Mechanismen zu berücksichtigen, die in einer Anregung der Abwehrvorgänge sich äußern. (Klin. Wschr / Hamburg, Tropeninst.) S c h n itz e r. Hans Jaeger, Anwendung von Carbarom bei Magen-Darmerkrankungen. Carbarom (Herst. H. u. E. A l b e r t A.-G., Wiesbaden-Biebrich) ist ein Kombinationspräparat aus disperser Kohle u. Aluminiumsilikat in Tablettenform. Vf. verwendete das Präparat mit gutem Erfolge bei Magen- u. Darmgeschwüren. (Münch, med. Wschr / Koblenz a. Rh., Städt. Krankenanstalten.) F r a n k. Liselotte Christeleit, Therapeutische Kasuistik zur Temoebilin-Perparintherapie der Leber- und Oallenwegserkrankungen. Temoebilin enthält neben dem Gesamtfluidextrakt der Droge Temoe-Lawak Fluidextrakte aus Kamille, Pfefferminz u. Kümmel. In einer mit Perparin oder anderen Spasmolyticis, wie Odin u. Eupaco kombinierten Temoebilinkur ist nach klm. Verss. der Vf. ein Weg gegeben, um einen bemerkenswerten Fortschritt auf dem Gebiete der Leber- u. Gallenwegserkrankungen in bezug auf Anregung der Cholorese u. Cholagogie zu erzielen. (Fortschi. d. Therap Mai Königsberg i. Pr., Städt. Krankenanstalten.) F r a n k. Hedwig Gottwald, Erfahrungen mit Sanostol. Das Leberpräparat Sanostol (Herst. P r o m o n t a, Hamburg), aus Heilbuttlebertran unter Verwendung von Orangensaft u. Malz bereitet, war bei frischer u. alter Rachitis wirksam, ebenso als Roborans bei Distrophie. Hervorzuheben ist der gute Geschmack. (Münch, med. Wschr / Breslau, Städt. Säuglings- u. Kleinkinderkrankenhaus.) F r a n k. Richard Neumann, Klinische Erfahrungen mit Calcibiose und Arsen-Calcibiose. Calcibiose u. Arsen-Calcibiose (Herst. G o d a A.-G., Breslau) enthalten Lecithin, Hämoglobin, Vitamine, 11. Ca- u. Fe-Verbb. Die Präparate haben sich als Roborantien, besonders bei sekundären Anämien, recht gut bewährt. (Med. Welt / Prag, Genesungsheim der Dtsch. Angestelltcn-Fürsorge.) F r a n k. L. Reiner, Eine Mitteilung über die Beziehung zwischen Toxizität, Widerstandsfähigkeit und Überlebenszeit. Aus der allgemeinen Gleichung t a ln (h r) k (i = Zeit, h = Toxizität, r Widerstandsfähigkeit, a u. k Konstanten) wurden zwei weitere allgemeinere Fonnein für die Fälle abgeleitet, daß r konstant ist u. i u. c (Konz.) variieren oder c konstant ist u. t u. r variieren. Anschließend wurden die Beziehungen zwischen gesamtadsorbierter Menge u. der absorbierten Menge diskutiert, die pharma- kolog. wirksam (tox.) ist. Die abgeleiteten Gleichungen ergeben für jeden Organismus einen wahrscheinlichen Schwellenwert (Widerstandsfähigkeit), der von der Zeit unabhängig ist. (J. gen. Physiol Tuckahoe, Exp. Res. Lab., Burroughs Wellcome a. Comp.) M a h n. Hans Hunziter-Kramer, Natriumnitritvergiftungen. Vf. berichtet über 2 Gruppenvergiftungen mit Natriumnitrit, die auf eine Verwechslung des Nitrits mit NaCl zurückzuführen sind. 1. Gruppe: 2 Männer von 22 u. 62 Jahren nahmen ein mit NaN02 gesalzenes Mittagsgericht ein; nach etwa 20 Min. schweres Unwohlsein, Tod nach etwa 2 Stdn. 2. Gruppe: Ein älteres Ehepaar mit 20-jähriger Tochter erkrankten schwer

101 1936. II. E. P h a r m a k o l o g i e. T h e r a p i e. T o x i k o l o g i e. H y g i e n e nach einer versehentlich mit N an 02 bereiteten Mahlzeit, konnten aber am Leben erhalten werden. Diese 2. Gruppe bot das klass. Bild einer N an 02-Vergiftung, während die 1. Gruppe insofern eine Sonderstellung einnahm, als das Blut keine Methämoglobinbldg. zeigte, sondern eine hellrote Farbe aufwies. Es wird die Frage erörtert, ob diese Erscheinung mit der Bldg. von hellrotem N20-Hämoglobin in Zusammenhang gebracht werden kann. (Sammlg. v. Vergiftungsfällen 7. Abt. A Jan ) F r a n k. L. Schwarz, Gewerbliche Manganvergiftung. Gutachten. (Sammlg. v. Vergiftungsfällen 7. Abt. B. 5. Jan Hamburg, Hygien. Staatsinstitut.) F r a n k. H. Fühner und F. Pietrusky, Chronische Quecksilbervergiftung. Gutachten zur Frage der Ilg-Vergiftung u. des dadurch angeblich hervorgerufenen Zahnverlustes bei einem Laboratoriumstechniker. (Sammlg. v. Vergiftungsfällen 7. Abt. B Jan Bonn, Univ.) F r a n k. Alberico Benedicenti, Methylalkohol und seine Giftigkeit. (Experimentaluntersuchungen.) Auf Grund krit. Sichtung des einschlägigen Schrifttums u. eigener Verss. kommt Vf. zu folgenden Schlüssen : Reiner Methylalkohol ist giftiger als Äthylalkohol, einerlei ob er getrunken öder eingeatmet wird. Seine Giftigkeit wird wesentlich beeinflußt von Art u. Menge der Verunreinigungen. Er wird im Organismus nur sehr langsam wieder ausgesohieden bzw. abgebaut. Bei einer Vergiftung durch Einatmen kommt es weniger auf die Konz, als auf die Dauer der Einw. an, da er im Körper gespeichert wird. Die Speicherung erfolgt nicht durch Lipoide. Schädlichkeitsgrenze in der Atmungsluft 0,2 0,4%. Orte der Speicherung sind Blut, Gehirn u. andere Organe. In den gasförmigen Verbrennungsprodd. des Methylalkohols finden sieh CO, Formaldehyd u. andere reduzierende Substanzen. (Mem. R. Accad. Italia, Classe Sei. fisich. mat. nat ) G r im m e. Otto Franz, Akute tödliche Äthylalkoholvergiftung. Tödliche A.-Vergiftung bei einem Manne, der nach reichlichem Biergenuß innerhalb von 5 Min. 2 1 Weißwein trank. Einschlafen bei ruhiger Atmung, am nächsten Morgen wurde der Betreffende tot aufgefunden. Die A.-Best. im Herzblut ergab einen Wert von 5,3% 0. Das Vorhandensein einer Gastroenterostomie machte es erklärlich, daß trotz Aufnahme größerer A.-Mengen in verd. Form kein Erbrechen erfolgte. (Sammlg. v. Vergiftungsfällen 7. Abt. A. 7. Jan ) F r a n k. A. H. Fortanier, Sedormidvergiftung. Nach Einnahme von 51 Tabletten Sedormid (Allylisopropylacetylcarbamid) traten bei einer 51-jährigen Frau schwerste Vergiftungserscheinungen auf, die nach 3 Tagen zum Tode führten. (Sammlg. v. Vergiftungsfällen 7. Abt. A Jan ) F r a n k. René Fabre und Ernest Kahane, Untersuchungen über das Schicksal der Staube im Organismus. IV. Vorläufige Untersuchung über die Infizierung der Versuchstiere mit Staub. (III. vgl. A n t o i n e, C I ) Die unter Ausschluß von Fell, Kopf u. Verdauungskanal analysierten Körper von Ratten, die in einem Sandsteinbruch gefangen worden waren, waren frei von Si02. Gruppen von Vers.-Tieren (Kaninchen, Meerschweinchen u. Ratten) wurden in der Nähe von reichlich C- bzw. Si02-Staub entwickelnden industriellen Maschinen untergebracht. Fast alle starben nach 8 36 (C) bzw Tagen (Si02). C fand sich in beträchtlicher Menge in den Lungen, spurenweise in Leber u. Nieren, Si02 hauptsächlich in den Lungen. Bei den Ratten steigt der Geh. mit der Dauer der Einw. bis zu einem Maximum, das auch bei fortgesetzter Einw. nicht überschritten wird. Die Ursachc dieser Erscheinung ist noch ungeklärt. Die C- u. die Si02-Teilchen scheinen ausschließlich auf dem Wege über Lungen u. Kreislauf in die Organe zu gelangen, nicht über den Verdauungskanal. Bisherige Fütterungsverss. an Ratten stützen diese Auffassung. (J. Pharmac. Chim. [8] 23. (128.) / Paris, Fac. Pharmac.) D e g n e r. _ Hans Zechner, Die Silicose und ihre Bekämpfung im Bergbau. (Vgl. C I ) Vf. beschreibt besondere techn. Hilfsmittel zum Schutze der Arbeiter. Als solche kommen vor allem in Frage Naßbohrung, Schaumbohrung u. letzten Endes Atemfilter. Einzelheiten im Original. (Schlägel u. Eisen Leoben.) G r im m e. N. Sundius, A. Bygdén und T. Bruce, Der Mineralgehalt der silicotischen Lunge eines Steingutarbeiters. Vgl. hierzu die C I referierte Arbeit. (Trans, ceram. Soc April 1936.) Gr im m e. Bernhard Nocht und Martin Mayer, Die Malaria. Eine Einf. in ihre Klinik, Parasitologie Bekämpfg. 2. erw. Aufl. Berlin: J. Springer (IV, 172 S.) 8. M

102 1022 F. P h a r m a z i e. D e s i n f e k t i o n II. F. Pharmazie. Desinfektion. T. Q. Chou, Die Inhaltstoffe von europäischer, in China angepflanzter Datura Slramonium. In Zweigen u. Blättern der genannten Solanacee wurden gefunden: 0,16% Alkaloide (Hyosein, Hyoscyamin u. Atropin) u. 2 neue, neutrale, nicht glucosid. Verbb., zusammen 0,3%, die vorläufig Datugen u. Datugenin benannt wurden. Diese fanden sich im Bzl.-Auszug des in 2% ig. HCl uni. Anteiles des zur Sirupdicke konz. 95%-alkok. Perlcolates der Droge. Die Bzl.-Lsg. wurde eingeengt u. die ICrystalle aus Chlf. umkrystallisiert. Es krystallisiert zuerst aus: Datugen, C13H20O2, F. 295, weiche, seidige, in h. Chlf. 11., in A., Aceton u. Bzl. weniger 1., in W. uni. Nadeln, in H N 03 (D. 1,42) farblos 1., mit H2SO., veil, [<x]d2(! = + 41,6 (0,6%ig. Chlf.-Lsg., 2-dm-Rohr). Aus der benzol. Mutterlauge des Datugens nach A.-Zusatz Datugenin, C16H220 5, F. 265, farblose, in Chlf. all., in A., Bzl. oder Ä. weniger 1., in W. uni. prismat. Nadeln oder orthorhomb. Prismen je nach Konz, des Lösungsm., Verh. gegen H N 03 u. H2SO,i Datugen, [ «] d 2ij = (l% ig. Chlf.-Lsg.), beim Kochen mit verd. Säuren u. Laugen Zers.; in den Zers.-Prodd. konnte Zucker nicht nachgewiesen werden. Isolierung u. Identifizierung der Alkaloide auf üblichem Wege. (Chin, J. Physiol Peking [Peiping], Nation. Acad. u. Sino-French Univ.) D e g n e r. T. Q. Chou, G. H. Wang und W. C. Cheng, Die Alkaloide des chinesischen Gelsemium Ta-ch a-yeh. Mit Angaben über die physiologischen Eigenschaften des Kounidins und botanischer Bestimmung. Die im südlichen China heim. Giftpflanze Ta-ch a-yeh wurde als Gelsemium elegans (Gardn.) Benth. identifiziert u. dürfte demnach mit der in China als Kou-wen Gezeichneten Pflanze ident, sein. Aus den Stielen u. Blättern von Ta-ch a-yeh wurde außer den von Chou (C II. 722 u. früher) schon aus Kou-wen isolierten Alkaloiden Koumin u. Kouminin u. dem auch im amerikan. Gelsemium sempervirens, nicht aber in Kou-wen vorkommenden Gelsemin ein neues Alkaloid isoliert u. Kounidin benannt. Die Ggw. von Kouminiein (vgl. 1. c.) wird aus Befunden der physiol. Prüfung vermutet, wurde aber wegen seiner Unkrystallisierbarkeit nicht näher untersucht. Die Wurzel der Pflanze scheint noch andere Alkaloide zu enthalten; über ihre getrennte Unters, wird später berichtet. V ersuche. Koumin, C20H22N2O, aus Aceton rhomb. Prismen, F. u. Misch-F. mit Koumin aus Kou-wen (1. c.) 170. Hydrochlorid, C20H22N2O-HCl. Kouminin- Hydrochlorid, aus A. farblose Prismen, F. u. Misch-F. wie oben 318. Gelsemin, C20H2J\tjO2, aus Aceton Prismen mit 1 Mol Aceton, F. u. Misch-F. mit Gelsemin aus sempervirens 178. Hydrochlorid, C20H 22N20 2-HC1. Kounidin, C2lH 2.,N20 5, aus 90%ig. A. rhomb., in W. mit schwach alkal. Bk. 11., in den üblichen organ. Lösuugsmm. wl., in wss. Lsg. opt. inakt. Prismen, F. 315, deren farblose Lsg. in konz. H2S04 auf K 2Cr20 7-Zusatz purpurn, gelblich grün u. dann grün wird. Hydrochlorid, aus verd. A. in W. neutral 1. Prismen, F. 318, deren physiol. Wrkg. in Schwächung der Muskulatur u. Atmungshemmung, nicht aber in curare-ähnlichen Erscheinungen (wie bei Koumin, Kouminin u. Kouminiein) besteht. (Chin. J. Physiol / Peiping, Inst. Materia med., Nation. Acad. u. Sino-French Univ.) D e g n e r. V. Macri, Medizinische Sirupe. Über Herst. u. Verwendung von Sirupen mit Ca- u. Na-Glycerophosphat, Ca- u. Fe-Lactophosphat u. Eisenjodür. (Boll. chim. farmac / ) Gr im m e. Christoforo Masino, Unverträglichkeit von Diadermin als Salbengrundlage. Diadermin ist eine Glycerinsalbcngrundlage auf Basis der Stearate des K ao, Na20 u. NH40H. Nach Erfahrungen des Vf. läßt es sich nicht mit Salicylsäure u. Resorcin (Blaufärbung), auch nicht mit Chlf. u. Terpentinöl verarbeiten, dagegen gut mit Methylsalicylat u. Vaseline. (Boll. chim. farmac / ) Gr im m e., Neue Arzneimittel und Spezialitäten. Apicur Roche (F. H o ff m a n n - L a R o c h e & Co. A.-G., Berlin): Haltbare, sterile, l,5% ig. Lsg. von hoch gereinigtem Bienengift Roche Bienenstiche ergeben ca. 1 g des gereinigten Stechgiftes Apicur. Intrakutan bei Muskelrheumatismus, Neuralgien, Neuritiden usw. Ergometrin Merck (E. M e r c k, Darmstadt): Tabletten mit 0,00025 g u. Ampullen mit 1 ccm der 0,025%ig. Lsg. ( = 0,00025 g). Zur subcutanen, intramuskulären oder intravenösen Injektion. Anwendung in der Geburtshilfe, wo die rhythm. Zusammen - ziehungen des Uterus es auch in der Eröffnungs- u. beginnenden Austreibungsperiode nicht kontraindiziert erscheinen lassen im Gegensatz zu den Mutterkornpräparaten, die tetan. Kontraktion bewirken. Östroglandol-Salbe (F. H o ffm a n n - L a R o c h e & Co. A.-G., Berlin): 1 g = 10 cem Salbenmasse (? Ref.) enthält 1000 I.E. des kry-

103 1936. II. F. P h a r m a z i e. D e s i n f e k t i o n stallisierten Östrushormons. Bei Pruritus vulvae senilis u. Acne vulgaris virginum, auch bei Fluor auf ovarieller Grundlage u. lokalen Vulvaaffektionen. (S. 400): Gallitophen Reinecke (G eorg A. R ein eck e, Fabr. pharm. Präpp., Hannover): Nasturtium, Bursa pastoris, Ophioscorodon ursinum, Hypericum, Senna, Equisetum, Taraxacum, Symptoplex Chelidon. cps. u. Salia mineralia. Pulver (?) gegen Cholelithiasis, Cholecystitis. Am besten in heißem Pfefferminztee zu nehmen. Rhizinum-Tinktur Reinecke (Herst. ders.): Hydrastis cps., Hamamelis, Eucalypt,, Camphor., Menthol, Acid. boric. sol. Pipettenflaschen zu 10 ccm. Tropfenweise äußerlich bei Bliinitis, Ozaena, Epistaxis usw. (S. 434): Thymipin forte (Chem. Fabr. I. B la e s & Co., A.-G., München 25) ist Thymipin (Extrakte aus Drosera rotundifolia u. Thymus serpyilum) mit 1,25% Ephedrin u. 0,75% Saponinen verstärkt. Bei Beizhusten aller Art, Laryngitis, Heufieber usw. Flaschen zu 10 u. 50 ccm. (S. 441): Arantil ( BAYER1 I. 6. F a rb en in d u strie A k t.-g es., D e n ta l-a b t., Leverkusen a. Bh.): Spezialanalgetikum für die Zahnheilkunde aus Pyramidon, Novalgin u. Diäthylallylacetamid- Pyramidon (komplexe Verb.). Auch als Spezifikum bei allen Schmerzen u. Neuralgien im Bereich des Kopfes u. Halses, bei schmerzhaften Ohraffektionen, Trigeminus- u. Occipitalneuralgien usw. Perlen mit indifferentem Überzug. Kiesel-Baldrian-Tee (Chem. Fabr. B a v a r i a, Würzburg), auch Kieba-Tee (Chem. Fabr. B avaria, Würzburg): Mischung von Hb. Polyg., Iva moschata, Equiset., Flor. Til., Sambuc. ana 15,0; Rad. Valerian. ad 100,0. Bei Lungentuberkulose, Bronchitis usw. (S. 457): Letrajod- Wundsalbe (C. H. B uer, Chem.-pharm. Fabr., Köln-Braunsfeld): Salbe au3 Jodlecithin, Lebertran u. Campher. Flaschen mit 20 u. 30 g. Nervren (K u rm itte l- G e s e lls c h a ft Pom mler G.m.b.H., Berlin NO 55): Feinkörniger Traubenzucker mit 93% Dextrose + Maltose u. 7 % Amylosen in der Trockensubstanz; 5,45% W., 0,2% Asche. Packungen zu 250 u g. Vita-Maltyl (Gehe & Co. A.-G., Dresden- N. 6): Reines Malzextrakt. (S. 470): Chinistront (Novopin-Fabrik, Pharma- COSMA G.m.b.H., Berlin-Johannisthal): Neuer Name für Stronlichin = Chinin, bihydrojod. 4 %, Coffein. 9 %, Phenacetin. 35% u. Stront. salicyl. 52% in Form von Dropetten. Bei Erkältungs- u. Infektionskrankheiten zur Prophylaxe u. Therapie der Grippe, zur Regulierung der Herztätigkeit bei Thyreotoxikosen usw. Clawosan I, II u. HI (Dipl.-Ing. Fr. C law ien, Gotha): Fl. GaÜenmittel (Taraxac., Cort. Phaseol., Herb. Absvnth. in Mischungen). Clawosan I als Lebermittel zur Gallenverflüssigung bei Stuhlträgheit mit Verstopfung usw. CI. H für Gallenleiden jeder Art u. jeden Alters, zur Magenstärkung usw. CI. III bei Gallenleiden mit leichten Beschwerden, wenn nur weniger oder mehr verdickter Gallenschleim die Gallenblase anfüllt. (S. 491): Apisarthron (Dr. B l e l l & Co., Magdeburg-Neustadt): Salbenpräparat auf Basis von Bienengift. Gegen rheumat. u. gicht. Erkrankungen. Salicyl-Letrajod (C. H. B uer, Köln-Braunsfeld): Jodlecithin, Lebertran, Salicylsäure u. Campher in Flaschen mit 20, 30 u. 100 g. Bei Rheuma u. Arthritiden. (S. 504): Calcozym (MÜNCHENER Pharmazeut. Fabr., München): Vitaminhefe, Calc. lacticum, Calc. glycerophosphor., Calc. phosphor. tribasic. Gesamt-Ca: 4 0 %. Pulver. Bei Tetanie, Asthma, Heufieber, Urticaria, Anämie usw. (S. 515): Fructamin (N ordm ark-w erke, Hamburg 21): Aus Früchten gewonnenes konz. Vitamin-C-führendes Präparat, das auch Vitamin C2 (v. E u le r) enthält. In 100 ccm 50 mg Vitamin-C-Komplex ( = 1000 internationale Vitamin-C-Einheiten). Flaschen mit ca. 125, 250 u. 600 g. Fructamin-Tabletten mit je 15 mg Vitamin-C-Komplex ( = 900 internationale Vitamin-C-Einheiten), Fructamin- Ampullen zu 1 ccm mit 25 mg Vitamin-C-Komplex ( = 500 internationale Vitamin-C- Einheiten). Zur intravenösen oder intramuskulären Injektion. (S. 529): Argidal- Salbe (C. F. B oeh rin g er & Soehnb G. M. B. H., Mannheim-Waldhof) zur Behandlung von Wunden, Geschwüren, Fisteln usw. Zus. nicht angegeben. Myokombin (Herst. ders.): Ampullen zu 1 ccm mit 0,5 mg Kombetin (k-strophanthin Boehringer) u. 0,07 g Novocain. Zur intramuskulären Strophanthintherapie. Verodigen compositum (Herst. ders.): Zäpfchen mit 0,3 g Verodigen-Milchzucker 1:125 u. 0,75 g Theophyllin-Triäthanolamin. Zimmer's Hustensaft (Herst. ders.): Pflanzensäfte, insbesondere der Eberraute, mit dem expektorationsfördernden Methyläskuletin u. dem beruhigend wirkenden Valerylamid kombiniert. (Pliarmaz. Ztg / ) Harms., Neue Arzneimittel und Spezialitäten. Antischin (W. S ö h n g e n & Co., Wiesbaden): Verbandbinde mit Wismutsalzen u. Providoform (C ) bei Verbrennungen, Verätzungen, Wundsein usw. Antischin-Verbandspäckchen A : Eine Brandu. eine Verbandbinde. B (speziell für P-Verbrennungen): Brandbinde mit Antischin-

104 1024 P. P h a r m a z i e. D e s i n f e k t i o n II. Heilmasse, NaHC03-Tabletten zur Herst. einer Lsg. u. Mulltupfer zum Auftupfen der NaHC03-Lsg. Diese Päckchen sind in schützender Tuitinhülle. Außerdem 20 X 40 cm große Antischin-Tücher im Handel. (S. 559): Proterra (P r o te r ra G.m.b.H., Blankenburg i. H.): Bei Blankenburg gefundene Lößerde aus tiefen Bodenschichten. P. extern: Zur Behandlung von frischen u. alten Wunden u. Geschwüren. P. intern: Zur Behandlung von Magen- u. Darmerkrankungen, Sodbrennen, Nahrungsmittelvergiftungen usw. P. subtilis: Innerlich als Deckmittel bei Ulcus ventriculi u. duodeni, Durchfällen usw. Äußerlich in Streudose zur Trockenbehandlung der Haut von Wunden usw. Veniröpharm cum Belladonna (Pharmarium G.m.b.H., Chem.-pharm. Fabr., Berlin-Charlottenburg): Mg02, Carbo med., Fruct. Foeniculi, 01. Menth, pip., 01. Carvi, Extr. Absinth., Extr. Belladonnae 0,8%. Bei Ulcus ventriculi et duodeni, spast. Obstipation, akuten u. chron. Erkrankungen der Gallenwege. (S. 573): Akrotherm (D esitin -W erk, C a r l K lin k e, Hamburg 19): Die Durchblutung förderndes Präparat aus körpereigenen Organextrakten, die dem Histamin, Cholin u. der Adenosinphosphorsäure nahestehen. Bei Frostbeulen, Erkrankungen der Körperakra usw. Tuben bzw. Schachteln mit 60 Pillen. Osmaron puriss. u. Osmaron-Mdkjett (I. G. F ar- BENINDUSTRIE A k t.-g es., Veterinärmedizin. Abt., Leverkusen): O. besteht aus fettu. wasserlöslichen Acetaten hochmolekularer Fettamine. Nach DE Seelem ann (Preuß. Vers.- u. Forschungsanstalt für Milchwirtschaft, Kiel) tötet es in 0,5%ig. Lsg. die Erreger von Euterkrankheiten in wenigen Minuten ab u. verliert seine baktericide Wirksamkeit auch nicht nach Lsg. in Fett oder öl. Das 0.-Melkfett ist eine 0,5%-Lsg. in weißer Vaseline. 0. puriss.: Packungen zu 1 kg, Melkfett in Packungen zu 1,5 u. mehr kg. Toniform (S a g itta -W e rk G. M. B. H., München 2 SW.): 1-Ascorbinsäure, Acid. ars., Acid. citr., Natr. glycerinophospli., Mangan. hyp., Ferr. lact., Strychnin, nitr., Sirupus Colae comp, aromat. Flaschen mit 185 g Inhalt. Bei Neurasthenie, Anämie, Erschöpfungszuständen usw. (S. 583): Argidal-Salbe (vgl. vorst. Ref.) enthält 15% Argidal (C II. 3408) = 0,038% Ag. Bleminol (D esitin -W erk, C a r l K lin k e, Hamburg 19): Antigonorrhoikum zur Massageinjektion. Komplexe Silber-Fett-Eiweißemulsion mit l% o Äg. Flaschen mit 100, 250 u g. Zur rezeptmäßigen Verarbeitung. Esiderm (Herst. ders.): Fettfreie Trockensalbe aus ZnO, Tale, venet., Terra silic., Glycerin u. Aqua dest. in Verreibung mit nicht näher gek., entzündungshemmenden Elektrolyten. Zur Ekzemtrockcnbehandlung besonders bei Seborrhoikem. Tumenol-Ammon., Sulfur, praec. usw. können beigemischt werden. Tuben mit 85 u. 200 g. (S. 594): Qomminth-Hustentropfen (Chem. F abrik M a x Jasper N a ch f., Bernau b. Berlin): Extr. Seneg., Thymi, Dulcamar., Ac. benzoic., Ephedrin., KBr, Sapo u. NH4C1. Flaschen zu 20 ccm. Embran (SÄCHS. Serum- WERK A.-G., Dresden): Ca. 50-fach konz. Auszug des Rohmuskelhormons aus Skelettmuskel in Flaschen zu 20 ccm, bzw. Schachteln mit 3 Ampullen je 2 ccm. Intravenös, intramuskulär oder peroral bei funktionellen Störungen infolge Durchblutungsinsuffieienz des Herzens, des Gehirns, der Extremitätenmuskulatur usw., ferner zur Unterstützung bei Myocarditis, Raynaud sehe Krankheit usw. Iicdoxon (H. H offm ann- La Roche & Co. A.-G., Berlin) ist nunmehr auch als Lsg. im Handel. 1 Ampulle = 0,1 g 1-Ascorbinsäure. Packungen mit 6 u. 50 Ampullen. Zimmer's Hustensaft (vgl. vorst. Ref.): Hersteller sind die V erein ig ten C hininfabriken Zimmer & Co. G. M. b. H., Mannheim. (Pharmaz. Ztg / ) Harms. S. I. Schaschin, Über das neue Arzneimittel Granulin. Granulin ist ein auf pharmazeut. Wege im Verlauf von 15 Tagen aus Machorkatabak (Nicotiana rustica) übermittlerer Stärke mit 2 % Lsg. von Salicylsäure in 70%ig. A. erhaltener filtrierter Auszug, der durch seinen Nicotingeh. wirkt. Es bewährte sich bei Sycosis simplex, Impetigo staphylogenes, Furunkulose, superfizieller Blastomykose usw. Bei Pyodermia streptogenes trat gelegentlich Verschlimmerung ein. (Dermatol. Wschr / Dermato-Venerolog. Dispensaire Nr. 2, Leningrad.) H a r m s. R. Kleinert und E. Zimmermann, Extractum Yalerianae fluidum. Mitt. v. 4 Unters.-Ergebnissen, aus denen sieh die Notwendigkeit ergibt, auch für die Zubereitungen des Ergänzungsbuches zum D. A.-B. nähere Unters.-Vorschriften festzulegen. (Pharmaz. Ztg / Breslau, F. Reichelt A.-G.) D e g n e r. Marco Cini, Theoretischer und experimenteller Nachweis der Widersinnigkeit der Verwendung von Pufferlösungen bei der Prüfung der Neutralität von Gläsern. Theoret. Erwägungen. Prakt. Verss. ergaben, daß durch Pufferlsgg. bei neutralen Gläsern weder eine saure noch eine alkal. Spaltung ausgel. werden kann u. daß beim Arbeiten mit Phosphatpuffer von pn = 7,73 noch schlechtere Resultate erzielt werden als mit

105 1936. II. F. P h a r m a z i e. D e s i n f e k t i o n der üblichen Phenolphthalein- oder Strychninnitratmethode. (Boll. chim. farmac / Venedig.) G r im m e. Dow Chemical Co., übert. von: Edgar C. Britton, Ralph P. Perkins und Joseph T. Lundquist, Midland, Mich., V. St. A., Darstellung von Arylquecksilbernilraten. Aryl-Hg-acetate, -propionale, -bulyrale (die man durch Erhitzen von aromat. KW-stoffen u. Lsgg. von HgO in konz. Säure, z. B. Eg., auf erhält) werden mit H N 03 zwischen 10 u. 140 umgesetzt. Z. B. werden 750 g (3,45 Mol) HgO, 905 g (15,1 Mol) Eg. u. 6,5 1 (73,2 Mol) Bzl. 5 Stdn. auf 103 erhitzt, abgekühlt, filtriert, nichtumgesetztes Bzl. dest. Die verbleibende Lsg. wird bei 100 mit 510 ccm (2,81 Mol) 29,5%ig- wss. H N 03 behandelt, dann mit 1,8 1 sd. W. versetzt. Beim Abkühlen krystallisieren 820 g (2,42 Mol) Phenylquecksilbernitrat, F. 181,5 184, das man auch aus Phenylquecksilberpropionat u. H N 03 gewinnt. Ersetzt man Bzl. durch Naphthalin bzw. Biphenyl, so erhält man u.-naphthylquecksilbernitrat bzw. 4-Biphenylquecksilbernitrat, weiße Krystallc, F. 200 (Zers.). Desinfiziens. Man kann auch von Tolyl-, Fluorphenylacetat, Nitrophenylpropionat, Chlor-, Bromphenylbutyrat usw. ausgehen. (A. P vom 30/1.1933, ausg. 12/ ) D o n l e. Eduard Ritsert, Frankfurt a. M., und Fritz Unger, Berlin-Schöneberg, Darstellung von komplexen Silberverbindungen aromatischer Amine. Aminobenzolcarbonsäurealkylester werden mit Ag-Salzen umgesetzt. Z. B. löst man 11 g p-aminobenzoesäureäthylester in 10 ccm Methanol u. versetzt mit einer Lsg. von 5,7 g AgN03 in 3 ccm W. Beim Abkühlen scheidet sich die Verb. AgNOa- 2NH2- CcH.,'COjCoH^ ab. Entsprechende Prodd. entstehen, wenn man von o- oder m-aminobenzoesäureäthylester, p-amino-m-oxy- oder p,m-diaminobenzoesäureäthylester oder von p-aminobenzoesäurepropylester ausgeht. Die Verbb. werden für pharmazeut. Zwecke verwendet. (D. R. P Kl. 12q vom 19/ , ausg. 5/ ) N o u v e l. Fritz Külz, Frankfurt a. M., und Karl W. Rosenmund, Kiel, Darstellung von tertiären Aminen der fettaromatischen Reihe, dad. gek., daß man in ein primäres aliphat. Amin 2 Phenylalkylreste oder in ein Mono-(phenylalkyl)-alkylamin einen 2. Phenylalkylrest oder in ein Bis-(phenylalkyl)-amin einen aliphat. Rest einführt, wobei die Phenylalkylreste, die keine Oxy- oder Alkoxygruppen enthalten sollen, so gewählt werden, daß die Summe der C-Atome ihrer mit dem N verbundenen Seitenketten mindestens 4 beträgt. Z. B. löst man 1 Mol. (Phenyläthyl)-äthylamin u. 1 Mol. Phenyläthylchlorid in A., gibt 1 Mol. Na2C03 zu u. erhitzt 20 Stdn. auf Man erhält Bis-(phenyläthyl)-ätliylamin vom Kp (F. des Hydrochlorids 134 ). In ähnlicher Weise werden Bis-(phenyläthyl)-allylamin vom K p (F. des HydrocMorids ), Bis-{phenylpropyl)-äthylamin vom Kp (F. des Perchlorats ) u. (ö-phenylbutyl)-benzyläthylamin vom K p.0>8 168 (F. des Hydrochlorids ) hergestellt. Die Verbb. haben papaverinä,hnliche Wrkgg. (D. R. P Kl. 12q vom 4/ , ausg. 2/ Zus. zu D. R. P. SI7647; C II ) Nouvel. E. Merck, Chemische Fabrik, Darmstadt (Erfinder: Otto Dalmer, Claus Diehl und Hartmann Pieper, Darmstadt), Herstellung von Abkömmlingen tertiärer aliphatischer Aminosäuren. Aliphat. Aminosäurehalogenide mit tertiärer Aminogruppe werden mit Alkoholen, Phenolen, Aminen oder aromat. KW-stoffen umgesetzt. Z. B. gibt man zu 14,3 g Piperidinoessigsäure tropfenweise 50 ccm SOCl2, kocht 20 Min. am Rückfluß, dest. das überschüssige SOCl2 ab u. übergießt den Rückstand mit 25 ccm Benzylalkohol. Man erhält Piperidinoessigsäurebenzylester (Kp.u , F. des Hydrochlorids 141 ). In ähnlicher Weise werden folgende Verbb. hergestellt: Diäthylaminoessigsäurebenzylester (Kp , F. des Hydrochlorids 89 ); ß-Dimethylamino-a.-dimethylpropionsäurebenzylester (Kp.n 142, F. des Hydrochlorids 120, F. der freien Säure 100 ), -trichlor-tert.-lmtylesier (Kp.]2 133, F. des Hydrochlorids 171 ), -thymylester (F. des Hydrochlorids 115 ); ß-Dimetliylamino-a.-diäthylpropionsäurebenzylester (Kp , F. der freien Säure 88 ), -(2-methoxy-4-allylphenyl)-ester (F. des Hydrochlorids 179 ), -(a',ß'-diphenylätliyl)-ester (F. des Hydrochlorids ), ([y'-dimethylamino-ß'-diäthyl\-propyl)-ester (Kp , F. des Dihydrochlorids 198 ), -p-phenetidid (F. des Hydrochlorids 192 ); ß-Dimethylamino-ct.-dimethylpropionylurethan (F. des Hydrochlorids 169 ); ß-Dimelhylamino-a.-dimethylpropiophenon (F. des Hydrochlorids 144 ); ß-Dimethylamino-a.-äthyl-oi-isoamylpropionsäurebenzylester (F. des Hydrochlorids 82 83, F. der freien Säure 55u), -amid (F. des Hydrochlorids ), -methylamid (Kp.s , F. des Hydrochlorids 137 ); ß-Dimethylamino-a.-äthyl-a-

106 1026 P. P h a r m a z i e. D e s i n f e k t i o n II. phenylpropionsäurebenzylester (Kp..,_ , P. des Hydrochlorids ,5, F. der freien Säure ), -ß'-phenyläthylester (Ivp , F. des Hydrochlorids ), -{2-phenylbutyl)-ester (Kp , F. des Hydrochlorids 115 ); ß-Dimethylamino-a.-methyl-a.-phenylpropionsäurebenzylester (Kp , F. des Hydrochlorids , F. der freien Säure 150 ); o-(ß-dimethylamino-a-diäthylpropionyl) salicylsäurebenzylester (Iip.5 242, F. des Hydrochlorids , F. der freien Säure 103 ), -butylester (Kp.5 207, F. des Hydrochlorids 55 ), -ß'-phenyläthylester (F. des Hydrochlorids 118 ); o-(ß-dimethylamino-a-diäthylpropionyl)-mandelsäuremethylester (Kp.s , F. des Hydrobromids 130 ), -tropasäureäthylester (Hydrochlorid ölig) -p-kresotinsäure-ß'-phenyläthylester (F. des Hydrochlorids 147 ); o-(ß-diniethylamino-a äthyl-a.-phcnylpropionyl)-salicylsäure-ß'-phenyläthylestcr (F. des Hydrochlorids 135 bis 136 ); 3-(ß-Dimethylamino-a-diäthylpropionyloxy)-4-methoxyphthalid-(l,2) (F , F. des Hydrochlorids ); Di-(ß-dimethylamino-a.-methyl-u.-phenylpropionyl)- hydrazin (F ). Die Verbb. werden als Arzneimittel verwendet. (D. R. P Kl. 12q vom 15/ , ausg. 22/ ) N o u v e l. Syngala, Fabrik für chemisch-synthetische und galenische Arzneimittel G.m.b.H., Wien, Herstellung von Salzen aus Basen und sauren Guajacolphosphorsäureestern. Hierzu vgl. F. P ; C Nachzutragen ist folgendes: Das Chininsalz des Diguajacolphosphorsäureesters hat den F , das Äthylendiaminsalz den F. 143, das Triäthanolaminsalz den F. 100 u. das Coffeinsalz den F. 87. (D. R. P Kl. 12q vom 26/ , ausg. 15/ Oe. Priorr. 28/ u. 21/ ) N o u v e l. Hugo Rosenberg Fabrik pharmazeutischer Präparate G. m. b. H., Freiburg, Baden, Säureabkömmlinge kohlenstoffalkylierter oder -arylierter Barbitursäuren durch Einw. von aliphat. oder aromat. Säurehalogeniden auf die Na-Salze der Barbitursäuren für sich oder in Lösungsmm, wio Bzl., Toluol u. dgl. Es lassen sich so hersteilen aus Diäthylbarbitursäure die Diacetylverb., F , 11. in Bzl., Chlf., wl. in A., uni. in W., die Dipropionylverb., F , die a-brompropionylverb., F , die Dibenzoylverb., F , die Anisoylverb., 11. in Essigester, Bzl., A.; ferner Diacetyl-C,C-phenyläthylbarbitursäure, F Die Verbb. sind bei annähernd gleicher Wrkg. ungiftiger als die nicht acylierten Säuren. (D. R. P Kl. 12p vom 18/ , ausg. 12/ ) A l t p e t e r. J. de Riedel-E. de Haen Akt.-Ges. (Erfinder: Friedrich Boedecker und Heinrich Gruber), Berlin-Britz, Haltbare injizierbare Lösungen N-nwno-C,C-disnbstiluierter Barbitursäuren. Man löst die Alkalisalze solcher Barbitursäuren, die in 5-Stellung einen /?-Ghlor- oder /?-Bromallylrest, sowie einen Alkylrest mit höchstens 3 C-Atomen tragen, gemeinsam mit in W. 1. Pyrazolonen, wie Phenyldimethylpyrazolon in W. Vorteilhaft ist cs dabei, die freien Säuren mit etwa der gleichen Menge eines mehrwertigen Alkohols, z. B. Glycerin, anzuteigen, dann die äquivalente Menge verd. Alkalilauge zuzugeben u. das Gemisch zu schütteln. (D. R. P Kl. 30h vom 14/ , ausg. 4/ ) A l t p e t e r. Friedrich Passek, Aumühle bei Hamburg, Gewinnung gallehaltiger wasserlöslicher Organextrakte, dad. gek., daß man die zweckmäßig durch Bzn.-Extraktion entfetteten Organe oder Organteile [z. B. getrocknete Uterus-, Nierensubstanz (I), Magenpulver] nach Zusatz von Galle mit A. extrahiert, das Lösungsm. abdunstet, den Rückstand mit W. aufnimmt, gegebenenfalls mit geringen Mengen von Phenolen (Trikresol) versetzt u. filtriert. Z. B. werden 75 g I mit Bzn. extrahiert, mit 25 g im Vakuum getrockneter Schweinegalle verrieben, das Gemenge mit der fünffachen Menge A. ausgezogen. Das Ungelöste wird abgenutscht, mit w. A. gewaschen, aus dem Filtrat das Lösungsm. abdest., der Rückstand mit W. aufgenommen, mit 1 % II versetzt geschüttelt, filtriert. (D. R. P Kl. 30 h vom 4/ , ausg. 12/ ) D o n l e. * Parke, Davis & Co., Detroit, Mich., übert. von: Willbur Willis Swingle und Joseph John Pfiffner, Princeton, N. J., V. St. A., Reinigen von Extrakten aus Nebennierenrinde, indem man dieselben mit wss. Alkali u. Ä. behandelt, die wirksamen Stoffe hierbei in den A. überführt, die Lsg. ohne Verlust an Wirksamkeit durch Permutit filtriert. Vgl. A. P ; C I (Can. P vom 10/8.1931, ausg. 6/ ) D o n l e. Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin, Herstellung von Alkoholen aus Keimdrüsen- honnonm. Hierzu vgl. N. P ; C II Nachzutragen ist: Follikelhormonbenzoat (I), F , wird mit Isopropyl-Mg-jodid umgesetzt. Rötliches,

107 1936. II. G. A n a l y s e. L a b o r a t o r i u m zähes Harz; hieraus nach Verseifung u. Aufarbeitung tiefblaugrünes, in konz. HjSOi fluorescierendes Prod., Dihydrofollikdhormon vom physiol. Wrkg.-Wert Millionen Mäuseeinheiten pro g. 1 Mol I gibt mit 1/3 Mol GH3MgJ (H) krystallin. Methyldihydrofollikelhormoyi; entsprechend erhält man aus I u. GJLßfgJ (ÜI) Äthyldihydrofollikelhormon; aus dem männlichen Keimdrüsenhormon G1SH300 2 u. II ein krystallin. Gemisch von 2 isomeren tert. Carbinolen. Aus trans-dehydroandrosteroiijjn) u. II A B,6-17-3Idhyl-trans-androsten-3,17-diol, F. 204 ; aus III u. IV A s,i-17-äthyl-transandrosten-3,17-diol, F Aus trans-androsteron (V) u Methyl-trans-androstan- 3,17-diol, F ; aus IIIu. Y 17-Ätliyl-trans-androslanr3,17-diol, F Aus Androsteron u. III 17-Äthyl-cis-androstan-3,17-diol, F Aus Androsteronacetat, F , u. Isopropyl-Mg-jodid (VI) Androstandiol, F Aus trans-androsteronacetat u. VI trans-androstan-3,17-diol, F Aus Dehydroandrosteronacetat u. VI trans-androsten-3,17-diol, F (E. P vom 22/ , ausg. 28/ D. Priorr. 21/ u. 25/ ) D o n l e. Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin (Erfinder: Friedrich Hildebrandt, Hohen- Neuendorf bei Berlin), Acyloctahydrofollikelhormone. Hierzu vgl. E. P ; C I Nachzutragen ist: In weiteren Beispielen ist die Acylierung eines Gemisches verschiedener isomerer Octahydrofollikelhormone mit Essigsäure- u. Phthalsäureanhydrid, des Monoacetyloctahydrofollikelhormons mit CeHsGOGl zur Benzoylacetylverb., des Octahydrofollikdhormons mit Salicylsäurechlorid beschrieben. Als Acylierungsmittel sind weiter genannt: CH-.COCI, GH3 CrJIi GOGl, Palmitylchlorid. (D. R. P Kl. 12p vom 10/ , ausg. 6/ Zus. zu D. R. P ; C I ) D o n l e. Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin, Darstellung von Acyloctahydrofollikelhormonen. Monoacetyloctahydrofollikelhormon wird in Pyridin gel. u. mittels Benzoylchlorid in Benzoylacctyloctahydrofollikdhormon übergeführt. (E. P vom 9/ , ausg. 28/ Zus. zu E. P ; C II ) D o n l e. * I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Gewinnung von Vitamin-B4- Präparaten. Man verwendet als Ausgangsstoffe Milch, Milehprodd., rote Blutkörperchen, Zuckerrüben, Milchzucker- oder Zuckerrübenmelasse u. verarbeitet bei der Anreicherung des Vitamins B4 nach an sich üblichen Methoden, wie Adsorption, Elution, Fällungsmethoden, jeweils den im Ultraviolettlicht blau fluorescierenden bzw. den am stärksten blau fluorescierenden Anteil weiter. Z. B. werden 800 g Melasse in 4 1 HCl vom Ph = 1 gel., die Lsg. V-/2 Stdn. mit 100 g akt. Kohle gerührt, die durch Zentrifugieren abgetrennte Kohle fünfmal mit je 300 ccm Methanol u. 300 ccm verd. HCl vom Ph = 1 erwärmt, die Elutionsfl. unter vermindertem. Druck bei 60 auf 150 ccm eingeengt, mit Na2C03 neutralisiert. Beim Versetzen der Lsg. mit Hg-Acetat geht die blau fluorescierende Substanz in das Filtrat, der mit H,S zerlegte Nd. zeigt kaum Fluorescenz. Das Vitamin läßt sich durch Ä. u. CHC13 nicht extrahieren. Die Fluorescenz kann durch Hydrosulfit umkehrbar zum Verschwinden gebracht werden. (D. R. P Kl. 12p vom 1/4.1934, ausg. 5/ ) D o n l e. Davison Chemical Corp., Baltimore, Md., übert. von: Dudley H. Wiggins, Indianapolis, Ind., V. St. A., Heilmittel zur Behandlung intestinaler oder anderer Toxämie, bestehend aus zerkleinertem anorgan. Gel von Oxyden des Si, W, Ti, Sn, A l solcher Feinheit, daß 50 75% der M. in W. 2 Stdn. u % 24 Stdn. suspendiert bleiben können. Das Mittel wird vorzugsweise in Milch o. dgl. verabfolgt. (A. P vom 15/ , ausg. 28/ ) A l t p e t e r. Chappel Bros. Inc., übert. von: Arthur E. Meyer, Rockford, 111., V. St. A. Mittd gegen Anämie. 50 g trockenes oder 80 g krystallin. FeCl2 (4 11,0) mit W. zu 100 ccm Lsg. lösen, Lsg. in 650 ccm Glycerin filtrieren, verrühren u. mit Älkalihydroxyd oder NH3 auf pn = 6,8 (mit Bromthymolblau) einstellen. (A. P vom 21/ , ausg. 28/ ) A l t p e t e r. 6. Analyse. Laboratorium. Richard H. Zinser, Schneiden von Glasscheiben mit hoher Geschwindigkeit. Durch Anwendung eines mit größerer Geschwindigkeit rotierenden Messingzylinders als Schneidwerkzeug, der oft, aber nur kurzzeitig in Berührung mit dem zu schneidenden Glas gebracht wurde, war es möglich, die Zeitdauer für das Schneiden einer Scheibe von 2 Stdn. auf 30 Min. zu verkürzen. Carborundum Nr. 40 als Schleifmittel. Eine mkr. Unters, des Messingzylinders zeigte, daß nur wenige Carborundstücke sich in dem

108 1028 G. A n a l y s e. L a b o r a t o r i u m II. Zylinder eingebettet befanden. Es ist -wahrscheinlich, daß die Carborundumkömer nur locker von dem rotierenden Zylinder bewegt werden. Der Vorgang wird genauer beschrieben. Es wird außerdem noch ein Kunstgriff angegeben, um das langwierige Schleifen u. Polieren der nach der beschriebenen Methode hergestellten Glasfenster abzukürzen. (Rev. sei. Instruments [N. S.] März Univ. of Indiana.) Sk a l i k s. Frank M. Schertz, Ein billiger, ununterbrochen arbeitender Destillierapparat. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Washington, D. C.) E c k s t e i n. Frederick G. straub, Ununterbrochene Darstellung C 02- und NH3-freien destillierten IFossers. Beschreibung u. Abbildung einer Anordnung, die gestattet, Leitungswasser kontinuierlich so weit zu dest., daß die spezif. Leitfähigkeit des Destillats auf ein Mindestmaß herabgesetzt worden kann. Der ph- Wert des Destillats beträgt 6,8. Die Anordnung kann monatelang in Betrieb gehalten werden. Einzelheiten im Original. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Urbana, Univ. of Illinois.) E c k s t. D. S. Davis, Aräometemomogramme für Essigsäurdösungen. Vf. zeichnet 2 Nomogrammc, aus denen nach Best. der D. mittels Aräometer bei Tempp. von die entsprechende Konz, einer Essigsäure von 0 30 bzw % Essigsäuregeh. abgelesen werden kann. (Chem. metallurg. Engng Jan Watertown, Mass., D a l e S. D a v i s Associates.) R e u s c h. H. C. S. Snethlage, Ein einfacher Thermostat für Temperaturen zwischen 100 und ISO0. Zeichnung u. Beschreibung eines ohne Regulator u. Rührer gebauten Thermostaten mit CaCl2-Lsg. als Badfl. Genauigkeit etwa ± 0,2. Weitere Einzelheiten im Original. (Chem. Weekbl / Amsterdam, Univ. Histolog. Lab.) G r o s z f e l d. James W. McBain und Carroll M. O Sullivan, Die Entwicklung des durch Luft angetriebenen rotierenden Kreisels als lichtdurchlässige Ultrazentrifuge. (Vgl. C ) Ausführliche Beschreibung der neuen Ultrazentrifuge (3 Instabilitäts arten; Messung u. Kontrolle der Drehgeschwindigkeit; am besten geeignetes Material) Die beschriebenen Ultrazentrifugen ermöglichen photograph. Aufnahmen im durch gehenden Licht von jeder monochromat. Wellenlänge. Ferner wird die Messung u Kontrolle des Temp.-Gradienten zwischen dem Deckel u. dem Boden der Zelle be schrieben. Mit diesen Konstruktionen gelingt es, bei Temp.-Konstanz des treibenden Luftstrahls von ± 0,02 noch die Moll, des Eieralbumins (Mol.-Gew. ca ) zu sedimentieren. (J. Amer. chem. Soc Californien, Stanford- Univ.) Z e i s e. Werner Grallert, Beiträge zur Messung des Leitvermögens hochverdünnter Elektrolytlösungen. Zur Messung der elektrolyt. Leitfähigkeit sehr verd. Lsgg. ist es erforderlich, die übliche Brückenschaltung in besonders empfindlicher Form zu verwenden. Die Vorteile der verschiedenen Schaltungen werden besprochen. Bei der n. Anordnung kann bei einer Leistungsaufnahme von 2,5 Watt u. einem Brückenwiderstand von 10 bzw. 200 Ohm bis zu 1000 bzw Ohm herunter gemessen werden, ohne daß die zu untersuchende Lsg. aus dem Gebieto der Temp.-Konstanz herauskommt; man kann also die Spannung der Stromquelle unbedenklich in bestimmten Grenzen erhöhen, ohne eine zu starke Erwärmung des Elektrolyten befürchten zu müssen. Die übliche Frequenz des Wechselstromnetzes von 50 Hertz ist im allgemeinen zu niedrig u, kann zu unerwünschter Polarisation führen. Vf. beschreibt einen Tongenerator, der billig selbst gebaut werden kann u. sich gut bewährt hat. Einzelheiten siehe Original. Zur Erhöhung der Meßempfindlichkeit empfiehlt sich die Verwendung eines Verstärkers. Die Fehlermöglichkeiten werden angegeben, u. es wird eine für kleine Elektrolytkonzz. geeignete Leitfähigkeitszelle beschrieben. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem Juni Berlin-Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. physikal. Chemie u. Elektrochemie.) W e i b k e. A. Winkel und W. Witt, Die photographische Beobachtung der Teilchen von Aerosolen als objektives Meßverfahren. Die große Veränderlichkeit von Aerosolen erschwert ihr Studium. Vff. beschreiben daher eine Einrichtung zur Gewinnung ultramkr. Momentaufnahmen. Als Lichtquelle dienen 2 symmetr. auf derselben opt. Bank angeordnete 4000 W-Kohlebogenlampen, als Aufnahmekamera die ZEISS-Miflex. Dio zweiseitige Einstrahlung in die Unters.-Küvette schaltet die Photophorese aus. Der Aufbau der Apparatur war im übrigen der übliche. Vff. bringen zahlreiche Wiedergaben von mikrophotograph. Rauchaufnahmen (Belichtungszeit V10 Sek.) von im Schwereoder im elektr. Feld sedimentierenden Aerosolen. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem.

109 1936. II. G. A n a l y s e. L a b o r a t o r i u m Juni Berlin, Kaiser Wilhelm-Inst. für physikal. Chem. u. Elektrochem.) W i n k l e r. W. Seith und A. Keil, Zur Frage der quantitativen Spektralanalyse von Spuren. Wenn eine Grundsubstanz O auf eine Verunreinigung Z spektrograpli. untersucht werden soll u. O hat nur verhältnismäßig wenig geeignete schwache Spektrallinien in der Nähe der Z-Linien, so geht man indirekt vor. Entweder man vergleicht die Z-Linien mit den Linien einer weiteren, chem. bestimmten Verunreinigung, oder man legiert der Probe ein bestimmtes Kopplungsmetall K in bekannter Konz, zu u. kann dann, wenn man die homologen Paare für das System K : Z kennt, auf Grund des bekannten Jf-Geh. auch den Z-Geh. der Probe ermitteln. Wenn eine der beim Vergleich benutzten K- oder Z-Linien eine Absorptionslinie ist, ist der oben beschriebene Weg nicht gangbar. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem Juni Stuttgart, Kaiser Wilhelm-Inst. für Metallforschung.) W i n k l e r. 0. S. Duffendack, F. H. Wiley und J. S. Owens, Quantitative spektrographische Analyse von Lösungen. Die vorliegenden Unterss. betrafen die Best. von Na, K, Mg u. Ca im Urin. Als Lichtquelle diente ein nicht kondensierter Lichtbogen zwischen einer Ag-Elektrode u. der Lsg. Einzelheiten u. Abbildungen der Anordnung im Original. Die Festlegung der Erregungsbedingungen u. der Kurven, sowie die eigentliche Analyse erfolgt nach der Vorschrift von D u f f e n d a c k, W o l f e u. S m i t h (C II. 3459). Der Vergleich der Intensität gewisser charakterist. Spektrallinien mit der genau eingestellter Vergleichslsgg. läßt eine quantitative Best. des Na u. Mg mit einer Genauigkeit von 2 % u. des K von 3 % zu. Die Best. des Ca im Urin ist wegen der äußerst geringen Mengen unsicher. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Ann Arhor, Univ. of Michigan.) E c k s t e i n. J. V. Atanasolf und A. E. Brandt, Anwendung der Lochkartenmaschinen auf die Analyse komplexer Spektra. Um aus der Menge der Wellenzahlen der Spektrallinien eines komplexen Spektrums die Termwerte abzuleiten, verwendeten Vff. die Loehkartentabulier- u. -sortierausrüstungen, wie sie in Großbanken u. statist. Ämtern gebraucht werden. Die Methode gestattet sowohl die häufig auftretenden Wellenzahlendifferenzen zu bestimmen, als auch diejenigen Linienpaare zu isolieren, die dieselbe Frequenzdifferenz haben. Sie zeichnet sich durch hohe Genauigkeit u. Schnelligkeit aus. (J. opt. Soc. America Febr Ames, Iowa, U. S. A.) W i n k l e r. Richard S. Hunter, CHarnuntersuchungen unter der Venvendung von reflektierten Bildern einer Ringscheibe. Den Reflektorschirm einer Tischlampe schloß Vf. mit einer durchsichtigen Platte ab, die zahlreiche, verschieden breite, undurchsichtige konzentr. Ringe auf durchsichtigem u. dazwischen durchsichtige auf undurchsichtigem Grund aufwies, u. beobachtete oder photographierte das an dem zu untersuchenden Gegenstand reflektierte Bild dieser Scheibe. Das Gerät eignet sich nur für die Unters, verhältnismäßig hochglänzender Proben u. gestattet nur eine rohe Ordnung der Proben. (J. opt. Soc. America J. Res. nat. Bur. Standards Nation. Bur. of Stand.) W i n k l e r. G. Bruhns, Die Bezeichnung der Wasserstoffionenkonzentration. Der von H e n n i g (C I. 1741) empfohlene Ausdruck Säuregrad erscheint aus verschiedenen Gründen nicht zweckmäßig. Man könnte für ph (am besten so geschrieben!) Säurestufe, für poh Basenstufe sagen. Die Schreibweise pn = 6,5 ± 0,2 wird der Schreibweise 6,5 ± 0,2 ph vorgezogen. Erwiderung von Hennig, der den Bedenken gegen die Bezeichnung Säuregrad u. dio Schreibweise 6,5 ± 0,2 ph entgegentritt. (Chemiker-Ztg ) R. K. M ü l l e r. Gabor Vavrinecz, Jodometrische Urtitersubstanz mit hohem Äquivalentgewicht. Bei genauem Einstellen von sehr verd. z. B. 0,02-n. Thiosulfatlsgg., leistet das Arnmoniumcuprichlorid, (NH4)2CuC14 2 H 20, zufolge seines hohen Äquivalentgewichtes (277,51) vorzügliche Dienste; es ist luftbeständig u. verliert bei Zimmertemp. sein Krystallwasser über CaCl2 nicht. Das eingewogene Doppelsalz wird in 1 2 ccm W. gel. u. nach Zugabe von 0,5 g K J sofort titriert; falls die Thiosulfatlsg. alkal. wirkendes Konservierungsmittel enthält, werden dem Rk.-Gemisch vor dem Titrieren einige Tropfen Eg. hinzu - gefügt. (Magyar chem. Folyöirat Jan./März [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) S a i l e r. a) Elemente und anorganische Verbindungen. J. P. Alimarin, Fortschritte der anorganischen Mikroanalyse und ihre Anwendung zur Untersuchung der Zusammensetzung von Mineralrohstoffen und technischen Produkten.

110 A n a l y s e. L a b o r a t o r iu m II. Übersicht mit ausführlichem Literaturverzeichnis. (Fortschr. Chem. [russ.: Uspeclii Chimii] Moskau, Inst, für mineral. Rohstoffe.) K l e v e r. Antonio Hemmeler, Die Anwendung des Formols zur Entfernung der Ammoniaksalze in der qualitativen und quantitativen Analyse. II. Anwendung der Methode beim Nachweis der Metalle der 6. Gruppe. (I. vgl. C I ) Die bei der Umsetzung von HCHO mit NH4-Salzen (NH4R) neben Hexamethylentetramin auftretende Säuro (HR) wird beim Nachweis von K.', Li' u. M g" (im letzteren Falle unter Hydroxydfällung) mit reiner NaOH, beim Nachweis von Na' mit reiner KOH neutralisiert. Die Fällung von Mg(OH)2 im Filtrat der 5. Gruppe ist spezifischer als die Fällung von MgNH4P 04. Durch Ggw. von Hexamethylentetramin wird der K'-Nachweis mit Weinsäure oder Carnotreagens, Na3Bi(S20 3)3, gestört, dagegen ist der Nachweis mit Na3Co(N02)6 ausführbar, wenn man nach Behandlung der NH4-Salze enthaltenden Lsg. mit HCHO mit Na3Co(N02)6 fällt, den Nd. mit konz. NaOH behandelt u. mit Essigsäure ansäuert; bei Ggw. von K ' erscheint der bekannte gelbe Nd. Der Nachweis von Na' mit K 2H 2Sb20, wird durch NH4-Salze gestört, nicht aber durch das aus diesen mit Formol gebildete Hexamethylentetramin. Dasselbe gilt für den Li'-Nachweis als Li3P 04. Vf. beschreibt einen Analysengang für die 6. Gruppe unter Verwendung der vorstehend genannten Rkk., wobei man in einem Teil der Probelsg. M g", Li' u. K\ in einem anderen Teil Na' nachweist. Will man nur die Alkalien in einer Lsg. nachweisen, dann entfernt man die anderen Metallionen durch Kochen mit Barytwasser, setzt dann (NH4)2C03 zu, filtriert u. wendet schließlich das beschriebene Verf. an. (Ann. Chim. applicata Urbino, Pharmazeut. Fak., Lab. f. allg. Chemie.) R. K. M ÜLLER. George G. Marvin und Walter C. Schumb, Die Bestimmung kleiner Selenmengen in Schwefel. Die Probe wird im 60 cm langen u. 45 mm weiten Pyrexglasrohr mit 0 2 verbrannt, das Rohr, Schiffchen u. die vorgelegte Asbestwolle mit h., konz. H N 03 ausgespült u. die Lsg. auf 10 ccin eingeengt. Dann fällt man Fe mit NH3 aus, macht das Filtrat hiervon wieder deutlich salpetersauer, verd. auf 50 ccm, fügt 3 g Harnstoff hinzu, erwärmt gelinde u. verd. auf 300 ccm. Nach Zusatz von 3 g K J wird mit Na2S20 3 titriert. Das Verf. gestattet Se-Bestst. von 0,1 0,001% Se; As u. Te stören nicht, wenn ihr Geh. den Se-Geh. nicht übersteigt. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Cambridge, Mass., Inst, of Technology.) E c k s t e i n. S. K. Tschirkow und A. I. Spikelman, Die quantitative Bestimmung der Jodide in Gegenwart von Bromiden und Chloriden durch potentiomelrische Titration. (Vgl. C II ) Es wird die Möglichkeit der quantitativen Best. der Jodide u. Bromide in Ggw. von Chloriden durch potentiometr. Titration gezeigt, die auf nachstehenden Oxydationsrkk. des J~ u. Br- 2 J + Cl2 = 2 Cl~ + J2 u. 2 Br- + Cl2 = 2 CI- + Br2 beruhen. Ebenso wird die Möglichkeit der Messung des elektrochem. Potentials der zu untersuchenden Lsg. nachgewiesen. Die Titration der Jodide in Ggw. von Bromiden u. Chloriden verläuft gut. Die quantitative Best. der Bromide in Ggw. von Jodiden u. Chloriden ohne vorhergehende Abscheidung des Jods gelingt infolge des Auftretens von Nebenrkk. nicht. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] Jekaterinburg [Swerdlowsk], Akad. d. Wiss. Uralsche Abt. Chem. Inst.) K l e v e r. S. E. Harris und W. G. Christiansen, Die Bestimmung kleiner Fluormengen in Dicalciumphosphat. Das Verf. beruht auf der Isolierung des F als H2SiF0 durch Dest. mit 60%ig. HC104 bei u. der colorimetr. Best. des F im Destillat mit Zr(N03)2 u. Na-Alizarinsulfonat (vgl. S a N C H IS, C II. 107). Nach dieser Methode kann noch 0,003% F erfaßt werden. Einzelheiten des Arbeitsganges u. der Apparatur im Original. (J. Amer. pharmac. Ass April Brooldyn, N. Y., E. R. Squibb and Sons.) E c k s t e i n. Ettore Vernazza, Volumetrisches Verfahren zur Bestimmung der HNOs und des Nitratstickstoffs. (Vgl. C I ) Die Best. von H N 03 in freiem Zustande (z. B. in H2SÖ4-H N 03-Gemischen) oder in gebundener Form (Alkali- oder NH4-Nitrate, Salpetersäureester) kann in der Weise ausgeführt werden, daß in einer ersten Stufo Red. zu Nitrosylschwefelsäure erfolgt, die anschließend oxydimetr. oder jodometr. titriert Wird. Als Red.-Mittel wird Ameisensäure benutzt; die Mengenverhältnisse werden wie folgt gewählt: H N 03: H2S04 : HCOOH = 1: 300: 5, die Temp. nicht unter 10, als Katalysator wird J (1 Tropfen l % 0ig- Lsg. in konz. H2S04) zugesetzt. Be der prakt. Ausführung werden ca. 0,05 g in einem 2 2 % cm weiten Reagensglas mit 5 6 ccm konz. H2S 04 (mit Spuren J2) in Lsg. gebracht, dann wird mit ca. 0,10 ccm konz. Ameisensäure rasch geschüttelt, wobei bald Gasentw. eintritt; wenn nach einigen

111 1936. II. Gr. A n a l y s e. L a b o r a t o r iu m Minuten die Rk. sich beruhigt hat, bringt man das Reagensglas in sd. W. zur Austreibung des restlichen CO, nach Abkühlung wird mit 0,1-n. KM n04-lsg. nach L u n g e titriert. Vf. empfiehlt, die Best. stets in zwei Verss. mit dem gleichen Ausgangsstoff nebeneinander durchzuführen. Bei Ggw. von Stoffen, die KMnO., reduzieren, wird zweckmäßig jodometr. titriert. NH.,-Salze stören in Mengen unter dem 5 6-fachen der H N 03 nicht, dagegen stören Halogenverbb., besonders über 2 3%> die mit Ag- Salzen gebunden werden können, wobei aber auf völlige Entfernung des CO vor der Rk. mit KM n04 zu achten ist, da CO in Ggw. von Ag von KM n04 oxydiert wird. Die Methode ist genau u. rasch ausführbar. (Atti R. Accad. Sei. Torino [Classe Sei. fisich. mat. nat.] 70. I Turin, Techn. Hochsch., Lab. f. angew. u. organ. Chemie.) R. K. M ü l l e r. W. Opotzki, W. Nasarenko und A. Tjulpina, Bestimmung von Kohlenstoff in Wohligen Schwefelkiesen. Vff. prüfen verschiedene Methoden zur Kohlenstoffbest, in Schwefelkiesen u. finden, daß die von ihnen zu diesem Zweck vereinfachte Methode der Oxydation mit Bleichromat sehr einfach, bequem u. genau ist. Die feinzerriebene Einwaage wird mit Bleichromat vermischt u. in ein einseitig geschlossenes, schwer schmelzbares Rohr eingefüllt; darüber kommt noch eine Schicht reines Bleichromat. An das Rohr wird, unter Zwischenschaltung eines leeren Rohres, ein Azotometer mit schwach angesäuerter, gesätt. IvaCl-Lsg. angeschlossen. Das die Mischung enthaltende Rohr wird während 20 Min. auf Rotglut erhitzt. Nach dem Abkühlen wird aus der Vol.-Zunahme durch gebildetes C02 der Geh. an C errechnet. SO, u. S 03 werden im entwickelten Gas nicht festgestellt. (Betriebs-Lab. [russ.: Sawodskaja Laboratorija] Odessa, Ukrain. chem.-wissenschaftl. Forschungsinst.) Ge r a s s. Robert Gardner, Ein geeigneter Absorptions- und Titrierkolben zur CO -Be- Blimmung. Ausführliche Beschreibung u. Abbildungen der Anordnung. Das Gasgemisch wird durch ein Sinterglasfilter in die Absorptionslsg. geleitet, um eine vollkommene Absorption zu gewährleisten. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Fort Collins, Colorado.) E c k s t e i n. Frederic H. Emery und Harold Simmons Booth, Die Anwendung des Spektrographen bei der Kohlenstoffbestimmung im Stahl. Die Best. erfolgt mit einem H i l g e r E 1- L it t r o w - Quarzspektrographen ( Ä) an den C-Linien 2296,8, 2478,6 u A. Die mit der ersten zusammenfallende Fe-Linie ist so schwach, daß sie nicht stört. Das Verf. gestattet, C-Bestst. im Bereich von 0,05 l,02 /o vorzunehmen. Einzelheiten im Original (vgl. S c h e i b e u. N e u h ä u s e r, C I. 267). (Ind. Engng. Chem., Anatyt. Edit Cleveland, Ohio, Western Reserve Univ.) E c k s t e i n. John Chipman und M. G. Fontana, Die Bestimmung von Sauerstoff und Stickstoff im. Stahl. Verbesserungen am Vakuumschmelzverfahren. Die Verbesserungen dieses Hochfrequenzinduktionsverf., bei dem die Probe auf über 1550 erhitzt werden kann, bestehen 1. in einer die Hitzeausstrahlung auf ein Mindestmaß vermindernden Anordnung, die darin besteht, daß der eigentliche Extraktionsraum durch mehrere Graphitzylinder isoliert wird; 2. darin, daß die möglichst kompakte Stahlprobe auf einem Graphitblock sitzt, der mehrfache Löcher besitzt. Der schmelzende Stahl fließt in die Löcher u. hat dadurch einen innigen Kontakt mit dem reduzierenden Graphit. Auch Spritzen des fl. Stahls bei der Extraktion wird hierdurch vermieden. Mit diesem Verf. läßt sich auch der größte Teil des an Al gebundenen O erfassen. Weitere Einzelheiten u. Abbildungen der Apparatur im Original. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Ann Arbor, Univ. of Michigan.) E c k s t e in. Lewis H. Rogers, Spektrographische Mikrobestimmung von Zink. (Vorl. Mitt.) Die Best. erfolgte an der Zn-Linie 2138,5 Ä mit einer für Ultraviolett sensitivierten EASTMANN-Platte, u. gibt für Stoffe zwischen 0,1 u. 0,005% Zn gute Werte. 3 g H3P 04, 3,5 g Na2C03, 5 g MgCl2-6 H 20, 10 g CaS04-2H,0 u. 32 g K 2C03 werden mit der Probe (Pflanzenasche u. a.) in W. gel., trocken gedampft u. gut pulverisiert. Zur besseren Sichtbarmachung der Zn-Linie setzt man dem Gemisch 1 com Te-Lsg. (5 g H2Te04-2 H 20 /l) hinzu (Te-Linie 2143,0 Ä). Fe stört, wenn der Fe-Geh. mehr als 1 % beträgt. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit GainesviUe, Florida, Agricultural Experiment Station.) E c k s t e in. George J. Hough, Colorimetrische Manganbestimmung in Gegenwart von Titan. \f. stellte fest, daß bei der Mn-Best. nach dem Persulfatverf. in Böden, die viel (2 bis 12%) Ti enthalten, eine völlige Verflüchtigung des Ti durch Behandlung mit HF nicht zu erreichen ist. Bei der Verwendung von K J 0 4 oder Na-Wismutat als Oxy

112 1032 G-. A n a l y s e. L a b o r a t o r i u m II. dationsmittel treten dagegen in Ggw. von viel Ti keine Störungen auf. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Washington, U. S. Dep. of Agriculture.) E c k. E. H. S. Van Someren, Die spektrographische Bestimmung kleiner Mengen von Kupfer, Blei, Arsen und Antimon in Nickel und Nickelsulfatlösungen. Wegen der zahlreichen Linien des Ni, die ein billiger Spektrograph kleiner Dispersion bzw. mit schlechter Liniendefinition nicht aufzulösen gestattet, untersuchten Vf. Lsgg. Das Ni wurde in H 2SO,j gel. u. zu der Lsg. wurde im bekannten Verhältnis CdS04 u. SnCI2 hinzugegeben. Dann wurden mit H,S aus der sch w a ch sauren Lsg. alle Metalle der H 2S-Gruppe gefällt. Der Nd. wurde auf dem B Ü C H N E R -T richter gesammelt u. Teile des Filters mit Nd. im Bogen zwischen Graphitelektroden verbrannt u. zum Leuchten angeregt. Der Bogen stand 25 cm vor dem Spalt des Hilger E 316-Spektrographen; abgebildet wurde er nicht. Der Elektrodenabstand betrug 4 mm. Für die quantitative Best. der im Titel genannten Elemente wurden die geeigneten Linien u. dio zugehörigen Linien der Leitsubstanz Cd bzw. Sn angegeben, ebenso das Mengenverhältnis, bei dem sie jeweils gleich geschwärzt erscheinen. Der Fehler (Variationsbreite der Ergebnisse?) betrug ± 20% - (J' Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 55. Trans / Denharn Laboratories Ltd., Denham Bucks Engl.) W i n k l e r. H. Moritz und Paula S&hneiderhöhn, Ein Schnellverfahren der quantitativen Spektralanalyse von Erzen, besonders zur Zinnbestimmung g der sorgfältig gemischten Probe wurden in einer Achatreibschale verrieben u. von dieser dann etwa 0,01 g in die untere, flach ausgehöhlte Elektrode aus reinstem Elektrolytkupfer gebracht. Als Gegenelektrode diente eine zugespitzte aus demselben Material. Bei einer Stromstärke von 4 5 Amp. ließ man die Probe zunächst zusammenschmelzen, dann setzte man den Abreißmechanismus des Abreißbogens (4-5 Zündungen/Sek.) in Betrieb u. erniedrigte die Stromstärke von 4 5 auf 3 3,5 Amp. Zur quantitativen Auswertung wurden zwischen die Probenspektren Spektren eines künstlichen Pegmatits mit bekanntem Zinnsteinzusatz aufgenommen. Aus den Schwärzungsverhältnissen von Sn 3262,6 Ä : Cu 3365,4 A in den Vergleichsproben wurde eine Eichkurve aufgestellt. Zur photometr. Auswertung diente das Spektrallinienphotometer von Z e i s s, zur Aufnahmo der Spektren der Spektrograph für Chemiker von Z e i s s. Die Abweichung des spektralanalyt. gefundenen Durchschnittsgeh. der untersuchten Probe vom chem.- analyt. ermittelten betrug etwa 10% - (Metallwirtsch., Metallwiss., Metalltechn Mai Freiburg i. Br., Mineralog. Inst. d. Univ.) W i n k l e r. J. I. Kretsch, Ein neues Verfahren zur qualitativen Vanadiumbestimmung. Zum qualitativen Nachweis von V wird vom Vf. folgendes Verf. vorgeschlagen: in ein gut getrocknetes im elektr. Ofen liegendes Rohr wird die fern gepulverte, mit Holzkohle gemischte u. bei 110 getrocknete Probe in einem Porzellanschiffchen eingeführt; der Ofen wird darauf ohne 0 2-Zutritt auf erhitzt u. sofort Cl-Strom mit einer Geschwindigkeit von 0,2 0,4 l/minute eingeleitet; das verflüchtigte VOC1, wird in einem mit Glaswollestopfen versehenen (mit verd. H2S04 angefeuchtet) U-Rohr mit verd. H2SO,, (2: 1) aufgefangen u. zu V20 5 hydrolysiert. Bei V-Anwesenheit tritt schon nach 2 3 Sekunden oder nach einigen Minuten auf der mit verd. H2S04 angefeuchteten Glaswolle goldgelbe, bei großen Mengen rotorange oder blutrote Färbung auf. Die Rk. wird von folgenden Elementen nicht gestört: Fe, U, Cu, Ti, Mo, Mn, Pb, K, Si, P, As, Ca u. Cr. Die Methode erlaubt, bei 0,002 0,1 g Substanz unschwer noch 0,0002 g V2Os nachzuweisen. (Ukrain. chem. J. [ukrain.: Ukrainski chemitschni Shurnal] ) V. FÜNER. M. Berthet, Praktische Methode zur Analyse des Cliromits. 0,5 g der feinst gepulverten Probe wird im Ni-Tiegel über einer A.-Flamme 2-mal durch Erhitzen auf Dunkelrotglut mit 5 6 g Na20 2, das 2. Mal unter Zusatz von etwas Na2C03 aufgeschlossen u. die Schmelze in W, gel. Zu der Lsg. gibt man noch etwa 1 g Na20 2, etwas (NH.j)2C 03, kocht 20 Min. lang u. filtriert. Das Filtrat wird mit 20 g NH4N 03 versetzt u. fast zur Trockne verdampft, mit h. W. aufgenommen u. Si02 u. Ä120 3 abfiltriert. Im Filtrat werden S04" u. Cr wie üblich bestimmt. In den vereinigten Ndd. werden Si02, Fe, Mn, Al, Ni, Ca u. Mg nach den bekannten Verff. ermittelt. (Monit. Produits chim. 18. Nr / ) E c k s t e i n. b ) O r g a n i s c h e V e r b i n d u n g e n. Edward B. Sanigar und Alexander J. Allen, Ein elektrischer Laboratoriumsofen für Kjeldahl- und ähnliche Mikrobestimmungen. Der von den Vff. angegebene Ofen. (Zeichnung siehe Original) scheint sich besonders für langandauernde u. schwer auf-

113 1936. II. G. A n a l y s e. L a b o r a t o r i u m schließbare Verbrennungen zu eignen. (J. Lab. clin. Med G9 71. Juni Philadelphia, Univ. of Pennsylvania, Cancer Res. Lab.) BAERTICH. C. R. Harihara lyer, R. Rajagopalan und V. Subrahmanyan, Oxydative Digestion, von organischem Stickstoff. In Ergänzung der früheren (C I. 416) Mitteilung erörtern Vff. die Art der bei der oxydativen Digestion entstehenden Prodd. im Zusammenhang mit dem Problem der Best. des im Boden u. biol. Stoffen enthaltenen N. Experimentelle Einzelheiten werden angegeben u. die Mitteilung einer verbesserten Methode in Aussicht gestellt. (Current Sei Bangalore, Indian Inst, of Sei., Dep. of Biochem.) ZEISE. K. T. Williams und H. W. Lakin, Selenbestimmung in organischen Substanzen. 10 g der fein zerriebenen Probe werden mit einem Gemisch von 50 ecm konz. H 2S 04 u. 100 ccm HNOa erst langsam, dann rascher bis auf 120 erhitzt, bis die N 0 2-Entw. aufgehört liat. Nach dem Abkühlen setzt man 100 ccm HBr u. 1 ccm Br hinzu u. dest. 75 ccm des (Br-freien!) Destillates werden weiter nach der Vorschrift von R o b in s o n, D u d l e y, W i l l i a m s u. B y e r s (C II. 2557) behandelt. Die H N 03 ist unter allen Umständen restlos zu entfernen. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit Washington, U. S. Dep. of Agriculture.) E c k s t e in. K. Winterfeld, E. Dörle und C. Rauch, Berichtigung zu der Abhandlung-, Beiträge zur quantitativen Bestimmung kleiner Arsenmengen im organischen Material. (Vgl. C I ) Der Inhalt des K j e l d AHL-Kolbens ist mit W. (Vorsicht!) auf 20 ccm zu bringen, dann fügt man einige mit HCl ausgekochte Tonscherben hinzu, ferner 3 g As-freies FeS04, füllt die unterste PELIGOT-Rohrkugel mit W. u. setzt die Apparatur zusammen. Dann läßt man sehr vorsichtig u. unter dauerndem Umsehwenken 50 ecm As-freie konz. HCl zufließen. (Arch. Pharmaz. Ber. dtseh. pharmaz. Ges März 1936.) E c k s t e i n. N. A. Tananajew und A. A. Budkewitsch, Fraktionierte Feststellung des Oxalations. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitsclieski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] C ) S c h ö n f e l d. Joseph Bitskei, Über jodometrische Zuckerbestimmung. Vf. schlägt eine neue Modifikation der jodometr. Best. der Zucker vor unter Benutzung des von ihm (vgl. C II. 3136) ausgearbeiteten Verf. zur jodometr. Cu-Best., das auf der Rk. zwischen Cun. u. S20 3"-Io n e n beruht. Der Zucker wird in bekannter Weise mit FEHLiNGscher Lsg. oxydiert u. das abgeschiedene Cu20 entweder durch direkte Best. oder indirekt durch Best. des Cun-tlberschusses der Lsg. ermittelt. Dio indirekte Methode hat den Vorteil, daß der Cu20-Nd. nicht abfiltriert zu werden braucht, wodurch die Genauigkeit im allgemeinen nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Nur bei der Glucose sind die Abweichungen erheblicher. Durch Anbringung experimentell ermittelter Korrekturen läßt sich dieser Mangel prakt. beheben. Bzgl. der Einzelheiten vgl. Original. (Angew. Chem / Budapest, Univ.) O h l e. d) Medizinische und toxikologische Analyse. K. Hinsberg, Chemische Hilfsmittel für den praktischen Arzt. Kurze Zusammenstellung klin. Unters.-Methoden, die vom Arzte ohne eigentliche Laboratoriumseinrichtung ausgeführt werden können. (Münch, med. Wschr / Berlin.) F r a n k. Clyde Brooks, Neue Methode und neue Pipette für die Blutsedimentation. Vf. beschreibt eine neue Pipette für die Best. der Blutsedimentation. (Zeichnung siehe Original.) (J. Lab. clin. Med Juni New Orleans, Louisiana State Univ., Med. Center.) B a e r t i c h. R. Milton, Mitteilungen zur Mendelschen und Goldschiedersclien Methode für die Milchsäurebestimmung im Blut. Für die Best.-Methode wurden die besten Arbeitsbedingungen (Schwefelsäure-W.-Verhältnis, Erhitzungszeit der schwefelsauren Lsg., Veratrolkonz., Farbstoffentwicklungszeit) festgelegt. Anschließend wurde die Technik für die Milchsäurebest, im Blut überprüft. Die Methode wurde mit der F r i e d m a n n - IvENDALLschen Methode verglichen, deren Werte jedoch etwas höher liegen u.«stärker streuen. (Analyst Febr London, W. 1.). M a h n. S. J. Pearce, H. H. Schrenk und W. P. Yant, Mikrocolorimetrische Bestimmung von Benzol in Blut und Ham. Das Bzl. wird mit Hilfe eines Luftstromes aus der Blutoder Hamprobe ausgetrieben u. direkt in eine Mischung rauchender H N 03 u. H2S 04 gebracht, wobei es sich zu m-dinitrobenzol nitriert. Die Säuremischung wird neutralisiert, mit 10 ccm Butanol extrahiert u. zu dem Extrakt 1,5 ccm einer 40%ig. NaOH XVIII

114 1034 H. A n g e w a n d t e C h e m i e. Hj. A l l g. c h e m. T e c h n o l o g i e II. zugefügt. Die entstehende rötliche Farbe ist proportional der Menge m-dinitrobenzol. Zum colorimetr. Vergleich werden Standardlsgg. des Dinitroderiv. hergestellt (Apparate siehe Original). Die Methode ist noch bei 0,001 mg Bzl. mit einer Genauigkeit von 10% durchführbar. (U. S. Dep. Interior. Bur. Mines Rep. Invest Seiten. Mai Pittsburgh, Gas Section, Pittsburgh Exp. Station.) Baep.TICH. [russ.] Wssewolod Stepanowitsch Wesselowski und I. W. Schmanenkow, Erhitzungsappnrate in der Laboratoriumspraxis. 2. erg. Aufl. Moskau-Leningrad: Onti (132 S.) 4 Rbl. E Angewandte Chemie. I. Allgemeine chemische Technologie. A P. Okatow und S. I. Lewina, Zur Frage der Untersuchung des Mechanismus des Desorptionsvorganges von Lösungsmitteldämpfen aus aktivierter Kohle. I. Desorption von Äthylalkohol und Äther. An A-Kohle Marke A.G. (nach Vorschrift der Firma P e t e o l i i Üke) mit 4 % W. werden verschiedene Mengen A., Ä. u. A.-Ä.-Gemische (1:2) adsorbiert, u. die Temp.-Steigerungen in verschiedenen Schichten bestimmt. Die Temp.-Erhöhung in den mittleren Schichten beträgt bis zu 40. Bei der Desorption mit W.-Dampf wird durch Sorption von W.-Dampf ebenfalls eine Temp.-Steigerung hervorgerufen. Die adsorbierte W.-Menge u. die Zus. des Kondensates wird gemessen. Die Desorption von A. verläuft energ. als die von Ä. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheslci Sliurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] Chem. Lab. d. allruss. Kontors f. Wiedergewinnung.) B a y e r. W. K. Lewis jr., Rektifikation binärer Gemische. Es werden neue, einfache Ableitungen für die Berechnungen der Wirkungsgrade der einzelnen Kolonnenböden mitgeteilt u. eine Beziehung zwischen Wirkungsgrad u. der erforderlichen Bodenzahl für einen gewünschten Trennungsgrad aufgestellt. (Ind. Engng. Chem , April Cambridge, Mass., Massachusetts Inst, of Techn.) Jü. S ch m idt. A. C. Bratton jr., W. A. Felsing und J. R. Bailey, Ein Verfahren zur Trennung von biliären Gemischen mittels Anreicherungsdestillation. Für die Trennung zweier Stoffe, insbesondere von Pyridin u. 2-Methylpyridin, wurde ein Dest.-Verf. für geringe Fl.-Mengen erprobt, bei dem das Gemisch mit einem Hilfslösungsmittel (KW-stoffe) versetzt wird, das mit der einen Komponente des Gemisches ein azeotropes Gemisch bildet, so daß diese bei der Best. mit dem Hilfslösungsm. entfernt wird. Das Verf. ist auch auf andere als die genannten Stoffe anwendbar. (Ind. Engng. Chem bis 430. April Austin, Tex., Univ. of Texas.) JÜ. SCHMIDT. N. V. De Bataafsche Petroleum Maatschappij, Holland, Extrahieren. Zum / Aufspalten von Fll. mit selektiven Lösungsmm., insbesondere bei der Extraktion von Mineralölen mit Schwefeldioxyd, Furfurol, Nitrobenzol, o. dgl., bei der Behandlung von wss. Essigsäurelsgg. mit Amylacetat, bei der Extraktion von Glykol u. Glykoläther, Nitroglycerin u. Glycerin, Glykol u. Glykol-Chlorhydrin u. dgl. erfolgt die Waschung der bei der Extraktion erhaltenen Lsg. des Extraktes im Extraktionsmittel bei bestimmter Temp. u. Druck im Gegenstrom in einer Reihe von Misch- n. Absetzgefäßen. (F. P vom 7/ , ausg. 17/ Zus. zu F. P ; C ) E. WOLFF. Comp, de Produits Chimiques et ilectromötallurgiques Alais, Froges et Camargue, Frankreich, Extrahieren, Reinigen, Verseifen. Die Verwendung von Tetrachloräthylen an Stelle von Trichloräthylen als neutrales Lösungsm. für alle Extraktions-, Reinigungs-, Verseifungsvorgänge o. dgl., bei denen das zu behandelnde Mittel alkal. ist oder in einer der Behandlungsphasen alkal. werden kann. (F. P vom 13/ , ausg. 10/ ) E. W o l f f. Edouard Krebs, Frankreich, Verdampfen, Destillieren. Das Verdampfen oder Dest. vbn Fll. oder Lsgg. z. B. für die Konz, von Milch, bestimmten Pflanzensäften, Fruchtsäften, künstlichen oder natürlichen Essenzen, von H 2S 04, Salzlsgg., wie Lsgg. von NHjCl, u. insbesondere für die Behandlung der Persalzlsgg. zur Herst. von H20 2 geschieht unter Vakuum, Atmosphären- oder Überdruck in dünner Schicht zwischen zwei von außen u. innen beheizten aus Stahl, Gußeisen, Cu oder anderen Metallen bestehenden zylindr. Flächen, die mit einer Schutzschicht aus le oder Pb überzogen sind. (F. P vom 28/ , ausg. 8/ ) E. W o l f f.

115 1936. II. I-Im. E l e k t r o t e c h n i k Metallgesellschaft Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Deutschland, Krystallisation. Zur Züchtung von Krystallen in Vakuumkühlanlagen werden in den einzelnen Abkühlungsstufen der Vakuumkühlanlage die Differenz zwischen Eintritts- u. Austrittsternp. der Lsg. bei langsamer Verdampfung über der Temp.-Spanne des metastabilen Sättigungsgebietes erhöht u. die Zu^htkrystalle, z. B. mittels Rührwerk, in der Lsg. schwebend erhalten. Das Gebiet der metastabilen Sättigung soll z. B. für KCl, MgS04 u. Glaubersalz eine Temp.-Spanne von rund 3 umfassen. (D. R. P Kl. 12 a vom 1/ , ausg. 29/ A. P vom 29/ , ausg. 17/ D. Prior. 30/ ) E. WOLFF. British Thomson-Houston Co., Ltd., London, England, Ausführung chemischer Reaktionen im elektrischen Lichtbogen. Die zur Rk. zu bringenden Gase werden vor Eintritt in das elektr. Feld akust. Oscillationen ausgesetzt, z. B. durch Betätigung von Pfeifen, Sirenen oder durch Erzeugung von Wechselstrom in einem Resonanzraum. Das Verf. eignet sich besonders zur Herst. von Stickoxyden durch Verbrennung von Luft oder zur Gewinnung von C2I12 aus CH4. Die Vorr. ist beschrieben. (E. P vom 27/ , ausg. 16/ ". D. Prior. 28/ ) H o lz a m e r. Arthur D. Little, Inc., Cambridge, übert. von: Robert V. Kleinschmidt, Arlington, Mass., V. St. A., Apparat zur Aktivierung chemischer Reaktionen durch elektrische Glimmentladung. Die Rkk. werden in einem röhrenförmigen, mit 2 Elektroden versehenen Raum, indem bei Drucken < 1 0 mm u. bei V eine Glimmentladung stattfindet, vorgcnommen. Geeignete Rkk. sind z. B. Kondensation, Polymerisation, Oxydation von KW-stoffen (Bzl. Diphenyl bzw. Phenolen). Fl. Stoffe werden in die Rk.-Kammer eingesprüht, feste Körper als solche eingebracht. Man kann inerte Gase, wie N 2, einleiten; bei Oxydationen dienen Luft, C02 u.dgl. als Oxydationsmittel. Zeichnung. (A. P vom 8/ , ausg. 10/ ) D o n le. Amarel Corp., Wilmington, Del., übert. von: John D. Zieley, Belmar, N. J., V. St. A., Darstellung eines Katalysators. Mariel-Asphalt (der auf Cuba gewonnen wird) wird in geschlossener Retorte mit überhitztem Dampf (I) von F bei gewöhnlichem Druck behandelt, der Rückstand, der ca. 8 5 % Metalloxydc (von Fe, Al), ferner Si02 usw. enthält, ist für zahlreiche Rkk. ein brauchbarer Katalysator. Wird z. B. der Rückstand in der Retorte mit Rohpetroleum gesätt. u. I eingeleitet, so wird letzterer in H, u. 0 2 zerlegt, das öl hydriert, wobei hauptsächlich leichte K W - stoffe entstehen. Auch für die Oxydation (mittels Luft) von KW-stoffen zu Alkoholen, Athern, Ketonen, Terpenen, Harzen ist der Katalysator geeignet. (A. P vom 25/ , ausg. 15/ ) D o n le. Ammonia Casale S. A., Schweiz, Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators, insbesondere für die Methanolsynthese aus CO + II2 durch Mischen des Katalysators mit 10 50% einer Mischung von CuO u. Cu20 u. kurzes Erhitzen dieser Katalysatormischung auf mit anschließender Red. der Kupferoxyde zu metall. Cu. Die so erhaltenen Katalysatoren sind widerstandsfähig gegen mechan. Einflüsse u. haben eine gute Wärmeleitung. Man kann an Stelle der Oxyde auch Cu-Verbb. verwenden, die während der Erhitzungsperiode sich zersetzen u. die Oxyde ergeben. (F. P vom 18/ , ausg. 6/ ) K ö n ig. [russ.] Wladimir Nikolajewitsch Ipatjew, Katalytische Reaktionen bei hohen Temperaturen u. Drucken Moskau-Leningrad: Isd. akad. nauk SSSR (774 S.) Rbl m. Elektrotechnik. Lann D. Wilson, Eine einfache Methode zum Zünden der Daniels-Heidt-Capillarquecksilberbogenlampe. Es wird eine Methode angegeben, die es gestattet, eine D a n ie ls - H e id t -Quecksilberbogenlampe zur Entzündung zu bringen, die in eine Rk.-Zello eingebaut ist. Sie besteht darin, daß um den unteren Teil der Lampe ein Solenoid gelegt ist, das nach Einsehalten des Lampenstromes mit 110 V beschickt wird. Durch das entstehende magnet. Feld tritt Kontakt zu dem unteren Teil der Lampe ein; der hierbei auftretende W-Funke ist h. genug, um die Lampe zur Entzündung zu bringen. (J. Amer. chem. Soc / Milwaukee, Wisconsin, Marquette Univ., Chem. Lab.) G o t t f r i e d. A. W. Makarow und I. W. Plasstinin, Bestimmung der thermoelektrischen Homogenität eines Platindrahtes. Es wird ein elektr. Ofen beschrieben, der zur Best. der 68*

116 1036 H m. E l e k t r o t e c h n i k II. tliermoelektr. Homogenität eines Pt-Drahtes dient. (J. techn. Physik [russ.: Shurnal technitschcskoi Fisiki] Leningrad.) KLEVER. Siemens-Scliuckertwerke Akt.-Ges., Berhn-Siemensstadt (Erfinder: Rudolf Brey, Meißen), Herstellung von Isoliermassen für elektrische Geräte durch Umwandlung von metallischem Magnesium in Magnesia, dad. gek., daß Mg mit einem Zusatz von vorzugsweise 1 5 % Ba verwendet wird. Der Isolierwiderstand der M. wird, besonders im Gebiet der höheren Tempp., wesentlich heraufgesetzt. (D. R. P Kl. 21 c vom 25/ , ausg. 21/4. 193G.) H. W e s tp h a l. Dynamit-Act.-Ges. vorm- Alfred Nobel & Co., Deutschland, Herstellung von Isolierstoffen mit hoher Dielektrizitätskonstante u. kleinem Verlustwinkel. Pulverförmiges Metall, z. B. Fe oder Al, wird mit Polystyrol oder Polyvinylverbb., sowie Phenol- oder Harnstoffharzen vermengt u. mit den genannten Stoffen gehärtet. Die Isolierstoffe sind besonders für Kondensatoren bestimmt. (F. P vom 8/ , ausg. 27/ D. Prior. 21/ ) H. WESTPHAL. Allgemeine Electricitäts-Ges-, Berlin, Deutschland, Elektrischer Isolierstoff aus chloriertem Diplienyl, gekennzeichnet durch einen Cl-Geh. von etwa 50 55%. Er wird z. B. in Ggw. von Katalysatoren aus Diphenyl u. gasförmigem CI hergestellt. Hierbei kann die Chlorierung so geleitet werden, daß man eine Fl. erhält, die aus Verbb. verschiedenen Cl-Geh. besteht u. in der sowohl die Monochlordiphenylverbb. als auch hochchlorierte Derivv., wie Hexa- u. Heptachlordiphenyle vorliegen. Der Isolierstoff, der besonders für Kondensatoren, Schalter u. Transformatoren u. als Tränkmittel für diese App. geeignet ist, zeichnet sich durch seine Unbrennbarkeit aus. (D. R. P Kl. 21 c vom 27/ , ausg. 4/ A. Prior. 1/ ) H. W e s tp h a l. General Electric Co., New York, übert. von: Frank M. Clark und Walter M. Kutz, Pittsfield, Mass., V. St. A., Chlorierte Dibenzyle werden erhalten, indem man Äthylendichlorid (I) u. Chlorbenzole in Ggw. von A1C13 erhitzt. - 4 Moleküle I u. 1 Molekül C^H3Cl3 u. A1C13 auf erwärmt, ergeben eine harzartige, feste M., bestehend aus Hexachlordibenzyl mit 55% CI, Kp Erhöht man I auf 8 Moleküle, so erhält man eine bei schm, harzartige M. K p Diese Stoffe eignen sich als Isoliertnassen u. Kühlfll. in elektr. Apparaten. (A. P vom 4/ , ausg. 10/ ) König. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Elektrischer Isolierstoff, be sonders für Kondensatoren, bestehend aus einem chlorierten aromat. KW-stoff, der CN enthält, z. B. chloriertes a.-naphthonitril mit etwa 35% CI. Er besitzt eine hohe DE. bei geringen dielektr. Verlusten. (F. P vom 9/ , ausg. 27/ ) H. W e s tp h a l. Halowax Corp., New York, N. Y., übert. von: Myron E. Delaney, Bloomfield, N. J., V. St. A., Feuerfeste Isoliermasse, besonders für elektrische Leiter. Sie besteht aus einem hochhalogenierten, cycl. KW-stoff, z. B. Naphthalin oder Anthraeen, dem feuerfeste Weichmacher, wie halogenierte Diphenyle, Acenaplithene u. Phenanthrene u. inerto Füllmittel, wie Ton, Asbest, Fullererde, Fe20 3, Lithophon, Schiefer u. dgl. beigemengt sind. (A. P vom 8/ , ausg. 21/ ) H. W estph. John Cyril Jennings und W. B. Dick & Co., London, Imprägniermittel für Kabdpapier. Natur- oder Kunstharz wird in einem leichtlösenden flüchtigen Lösungsm. bzw. -gemisch gel., mit Mineralöl versetzt u. das Lösungsm. unter 100 im Vakuum abdest. In 2 (Teile) von aromat. Bestandteilen freiem PAe. (Kp. bis zu 100 ) (bzw. CC12CHC1) wird 1 Harz (Kolophonium) bei Raumtemp. gel., die Lsg. filtriert, mit Bleicherde geklärt u. mit soviel Mineralöl versetzt, daß das Verhältnis Harz : öl etwa 1 : 3 beträgt; hierauf wird das Gemisch unter den genannten Bedingungen dest. (E. P vom 27/ , ausg. 27/ ) Salzmann. Eugen Mossgraber, Berlin, Herstellung von in Ölen oder Öl-Harzgemischen qudlfähigem Isolierpapier, dad. gek., daß Cellulosefasem unter Erhaltung der Faserstruktur teilweise verestert, dann mit mehrwertigen Alkoholen oder Aminen polymerisiert u, endlich nach Mischung mit gewöhnlicher Papiermasse in bekannter Weise zu Isolierpapier verarbeitet werden. In gleicher Weise können auch die Cellulosefasern in fertigem Papier behandelt werden. (D. R. P Kl. 21 c vom 9/ , ausg. 13/ ) H. W e s t p h la. Akt.-Ges. R. & E. Huber, Schweizerische Kabel-, Draht- und Gummiwerke, Pfäffikon, Schweiz, Gummiaderleitung m it einer Schutzschicht über der Gummiisolation. Die Schutzschicht besteht im wesentlichen aus Gummi, dem neben den üblichen

117 1936. II. H m. E l e k t r o t e c h n i k Härtungs- u. Streckmitteln Weichmacher, wie Paraffin, Ceresin usw. u. polymere Acrylsäureester beigemengt sind. Diese Zusätze erhöhen die Wasser-, Witterungsu. Alterungsbeständigkeit, die Geschmeidigkeit u. die mechan. Festigkeit des Kabels außerordentlich u. machen die bisherige Baumwollbespinnung entbehrlich. (Schwz. P vom 15/ , ausg. 17/ ) H. W e s tp iia l. Soc. Alsacienne de Constructions Mecaniques, Frankreich, Erhöhung der Isolierfesligkeit von elektrischen Isolierstoffen, insbesondere Isolierölen für Transformatoren. Die Isolierstoffe werden vor ihrer Verwendung mechan. u. durch Erhitzen im Vakuum ca. 0,5 mm Hg-Säulc sorgfältig von Gaseinschlüssen befreit u. im elektr. App. unter hohem Druck gehalten. (F. P vom 15/ , ausg. 5/ ) H. W e s t p h a l. Canadian General Electric Co., Ltd., Toronto, Ontario, Canada, übert. von: John C. Sharp, Elektrischer Heizkörper, bestehend aus einem Heizwiderstand, einem ihn umgebenden Isolierkörper u. einem metall. Schutzrohr aus Ni mit einem wesentlichen Zusatz von Cr u. geringen Zusätzen von Fe, C, Mn, Si, S, P u. Cu. Vorzugsweise hat das Metall des Rohres die Zus.: 78 (% ) Ni, 14 Cr, 6 Fe, Rest C, Mn, Si, S, P u. Cu. (Can. P vom 27/ , ausg. 12/ ) H. W e s tp iia l. Canadian Westinghouse Co., Ltd., Hamilton, Ontario, Canada, übert. von: Leon Mc Culloch, Pittsburgh, Pa., V. St. A., Herstellung eines hochohmigen Widerslandsstoffes. Bei einer Temp. von wird Holz in 0 2-freier Atmosphäre solange erlutzt, bis die Rauchentw. aufhört. Die entstandene Holzkohle wird gemahlen u. mindestens 10 Stdn. lang einer Temp. von ausgesetzt, bis sich der Widerstandswert des Stoffes nicht mehr ändert. (Can. P vom 10/ , ausg. 29/ ) H. W e s t p h a l. Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung elektrischer Widerstände mit negativem Temperaturkoeffizienten. Aus gepulverten Metalloxyden, z.b. Mn02, N i,03, Cr20 3, F e,03 u. besonders CuO, gepreßte Widerstandskörper werden durch Sintern verfestigt. Hierbei muß eine Körnung solcher Feinheit erreicht werden, daß der fertige Widerstand in dem Temp.-Bereich von eine Widerstandsänderung von mindestens 4 Zehnerpotenzen aufweist. Um die hierzu erforderlichen hohen Tempp., die in der Nähe der FF. liegen, ohne Gefahr des Zerfalls der Oxyde erreichen zu können, erfolgt das Sintern unter einem, den Zers.-Druck des Oxydes übersteigenden 0 2-Druck. Der Widerstand wird zu einer Scheibe oder Tablette gepreßt u. zweckmäßig mittels therm. Zers, von Ag20, mit Metallelektroden versehen, die ihn, neben einem evtl. noch aufgebrachten Lacküberzug, genügend gegen die Einw. der Luft schützen. (F. P vom 16/ , ausg. 11/ D. Priorr. 16. u. 17/ ) H. W e s t p h a l. Patent-Treuhand-Ges. für elektrische Glühlampen m.b.h., Berlin, Deutschland, Elektrischer Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten. Er besteht aus den Oxyden, Sulfiden, Seleniden oder Telluriden von Metallen. Besonders geeignet sind die Oxyde von Cu, Ag, Zn, Hg, TI, Si, Ti, Hf, Th, V, Nb, Ta, Bi, Cr, Mo, W, Mn, Re, Fe, Co, Ni u. U, insbesondere U 0 2, sowie die Sulfide, Selenide u. Telluridc von Ag, Zn, Cd, Hg, TI, Sn, Bi, Cr, U u. Bln. Es hat sich gezeigt, daß die besten elektr. Eigg. diejenigen Widerstände zeigen, deren Widerstandswert größer als 1 Ohm für einen Leiter von 1 qcm Querschnitt u. 1 cm Länge ist. Am vorteilhaftesten sind die Widerstände, deren Widerstandswert zwischen 103 u. 10GOhm liegt. Hierfür kommen die Oxyde von Co u. Ni in Frage. Jedoch muß hierbei der O-Geh. kleiner als bei dem gesätt. u. größer als bei dem ungesätt. Oxyd sein. Die günstigste elektr. Charakteristik läßt sich noch dadurch erzielen, daß durch entsprechende Formung des Widerstandskörpers, durch Anordnung von Mitteln zur Erhöhung bzw. Verminderung der Wärmcabstrahlung u. dgl. ein Temp.-Gefälle von mindestens 20 längs des Widerstandskörpers hervorgerufen wird. (Oe. P vom 11/ , ausg. 10/ Schwz. P vom 11/ , ausg. 2/ E. P vom 11/ , ausg. 7/ Sämtlich D. Priorr. 12. u. 19/ ) H. W e s tp h a l. Osa Participations Industrielles Soc. An., Schweiz, Elektrischer Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten. Er besteht aus einem gesinterten Gemisch, das zu höchstens 75% aus solchen niederen Metalloxyden, -sulfiden, -seleniden oder -telluriden gebildet ist, die einen spezif. Widerstand von 10 Ohm oder weniger je ccm aufweisen. Den Best des Sintergemisches bilden Isolierstoffe mit einem spezif. Widerstand von mehr als 105 Ohm je ccm, die sich bei den Herst.- u. Betriebstempp. nicht zers. Als leitende Bestandteile kommen in Frage TiOx mit einem zwischen 1 u. 2 liegen-

118 1038 H t. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e II. den Wert von x, u. Nb2Ox u. V2Ox mit einem unter 5 liegenden Wert von x. Nicht ganz so gut geeignet sind die niederen Oxyde von Cu, Zn, Cd, Sn, Pb, Fe u. Co. Als Isolierstoffe dienen die Oxyde der Érdmetalle u. Erdalkalien sowie Si02, Zr02, H f0 2, T h02, Ta20 6, Cr20 3, M n02 einzeln oder zu mehreren. Die Herst. des Widerstandes erfolgt zweckmäßig derart, daß die höheren Oxyde mit den Isolierstoffen gemischt u. durch Br ennen in indifferenter oder reduzierender Umgebung in die niederen Oxyde überführt werden. Bei den Suboxyden in der Nebenreihe der 5. Gruppe des period. Systems, besonders bei Nb20 3 u. V 20 3, werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn das Brennen bei 1600 u. darüber erfolgt u. wenn als Isolierstoffe A1,03 u. Cr20 3 verwendet werden. Die im Verhältnis zu U 0 2 sehr billigen Widerstände besitzen sehr hohe negative Temp.-Koeff. u. große mechan. Festigkeit. (F. P vom 12/ , ausg. 6/ D. Priorr. 13/ u. 19/ ) H. W e s tp h a l. N. V. Philips Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Holland, Elektrischer Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten. Er besteht aus einem bei gesinterten Gemisch von Si oder Ferrosiliciuin u. einer geringen Menge keram. Material. Der Widerstand hat einen sehr hohen negativen Temp.-Koeff. (F. P vom 27/ , ausg. 11/ E. P vom 7/ , ausg. 5/ Beide D. Prior. 31/ ) H. W e s t p h a l. Pertrix Chemische Fabrik Akt.-Ges., Berlin, Positive luftpolarisierte Elektrode. Bei galvan. Elementen mit negativer Zn-Elektrode u. einem Elektrolyten, der Znoder Mn-Salze enthält, erhält die positive, durch den Luft-02 depolarisierte Elektrode einen verhältnismäßig hohen Zusatz von NH4CI, z. B. 30 g auf 100 ccm 0 2-übertragendo Elektrode. Es wird so der Nd. von Hydroxyden des Zn oder Mn an der positiven Elektrode verhindert. Das NH,,CI kann ganz oder teilweise durch organ. NH3-Dcriw. ersetzt werden, z.b. durch Monoäthylaminchlorhydrat. (Ind. P vom 19/ , ausg. 14/ ) R o e d e r. M -0 Valve Co. Ltd. und George Robert Jessop, London, Entladungsrohre. Zur Steigerung der Elektronenemission erhält die Anode einen Überzug aus Cu oder Ag, der zweckmäßig auf einer Unterlage von Ni aufgebracht wird. Bei Melirelektrodenröhren erhalten alle Anoden den Überzug. (E. P vom 7/ , ausg. 9/ ) R o e d e r. M-0 Valve Co. Ltd., London, und Mark Benjamin, Wembley, England, Gliihkathodenröhre mit Gitter. Als Getterstoff wird statt des üblichen Ba u. Mg Na verwendet, z. B. durch Erhitzung eines Aluminits in der Röhre. Das Rauschen der Röhren im Betrieb soll dadurch geringer werden. (E. P vom 24/ , ausg. 16/ ) B o e d e r. S. P. Gwosdow, U.S.S.R., 'Thermitmassen zum Aktivieren von Lampenkathoden. Ba-Chromat wird mit einem Red.-Mittel u. BaO vermischt u. zu Tabletten gepreßt. NH4-Dichromat wird mit BaO im Verhältnis 1: 7 vermischt, durch Schmelzen zers. u. die erhaltene Schmelze mit BaO u. Al-Pulver im Verhältnis von etwa 7,5:1,5: 1 vermischt u. gepreßt. (Russ. P vom 4/ , ausg. 29/ ) R ic h t e r. N. V. Philips Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Holland, Aufbringen von Überzügen auf insbesondere elektrische Körper. Der aufzubringende Werkstoff wird auf mechan. Wege in feinster Verteilung in einem nichtwss. Mittel, z. B. Alkohol oder Aceton, suspendiert u. durch Kataphorese niedergeschlagen. Das Verf. ermöglicht große Geschwindigkeit u. leichte Dosierung u. vermeidet die bei Kataphorese mit Hilfe von kolloidalen Lsgg. auftretende Gasbldg. Es ist bei dem Überziehen von Teilen von Entladungsrohren mit C, Zr02 oder Zr bzw. mit Isolierstoffen oder Elektronen emittierenden Stoffen, von Lampendrähten mit Getterstoffen, von Kondensatorplatten mit Isolierstoffen, zum Aufbringen von phosphorescierenden oder fluoreseierenden Stoffen u. für viele andere ähnliche Zwecke verwendbar. (F. P vom 29/ , ausg. 16/ E. P vom 7/ , ausg. 23/ Beide D. Prior. 8/ ) H. W e s tp h a l. V. Anorganische Industrie. N. A. Figurowski, Zur Frage der Ursache der Platinverluste bei der Koniaktoxydation von Ammoniak an Platinnetzen. Durch Oxydation von NH3 an Pt-Kontakten hergestellte H N 03 enthält bis zu 0,2 mg/1 Pt in feindisperser Form, dessen Best. nach einer näher beschriebenen Methode mit SnCl2 (Pt-Purpur) gelingt. Nach 35-tägigem Stehen einer größeren Menge Säure enthielten die oberen Schichten noch immer

119 1936. II. H v. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e ,05 mg/1 Pt, anscheinend in gel. Form. Dieser Befund wird an Pt-Solen, die nach der B R E D lg s c h e n Methode hergestellt wurden, bestätigt. Der in der Säure enthaltene Schlamm wird mkr. u. durch Sieb- u. Sedimentationsanalyso definiert. Sowohl die scharfen Kanten der Teilchen als auch die Teilchengröße (Hauptmenge zwischen 0,006 u. 0,024 mm Durchmesser) sprechen dafür, daß die Teilchen durch mechan. Zerstörung des durch die Rk. aufgerauhten Netzes entstanden sind. Die Sublimationstheorie von L ib in son (C II. 290) wird abgelehnt, ebenso die Theorie von AdadüRO W u. D id b n k o (C I. 3633), die die Mitwrkg. einer Pt-H-Verb. annehmen. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] Nishnij Nowgorod [Gorki], Lab. f. Kolloidchemie. Tschernoretsehi, Chem. Fabr.) B a y e r. M. O. Charmandarjan und N. I. Troitzkaja, Silicagel aus Nephelin. Die Bedingungen für die Zers, von Nephelin durch Säuren (H2SO,, HCl) werden untersucht. Am besten wird die Zers, mit 0,96 ccm H 2S 04 (1,84) in Form 22 /0ig. Säure für 1 g Nephelin vorgenommen. Durch Erhöhen der Temp. wird das Erstarren u. Reifen des Si02-Gels beschleunigt. Das gereifte Gel wird bei vorgetrocknet, dann mit W. ausgewaschen, u. bei langsam bis 110 gesteigerter Temp. nachgetrocknet. Die Aktivität solcher Gele gegenüber Bzl. u. gegen As20 3 bei hoher Temp. wird bestimmt u. mit derjenigen von Gelen aus W.-Glas verglichen. Behandlung mit NH.,OH bzw. HCl erhöht die Aktivität der aus Nephelin hergestellten Gele nicht. (Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] Inst. f. angew. physikal. Chemie, Lab. f. Katalyse.) B a y e r. I. Drogin, Gasruß für die Verarbeitungsindustrien. (Vgl. C I ) Darst.- Verff., maßgebende Eigg., verschiedene Typen, Anforderungen der Kautschukindustrio u. der Herst. von Druckfarben u. Kohlenpapieren. (Chem. metallurg. Engng März New York.) R. K. M ü l l e r. Gino Gallo, Verfahren zur Darstellung der Hydroxyde des Kaliums und des Natriums aus dm Sulfaten. Vf. erörtert die bisher in der Literatur vorliegenden Vorschläge zur Darst. von Alkalihydroxyden aus den Sulfaten. Verss. auf elektrolyt. Wege ergeben geringe Ausbeuten. Auf chem. Wege weist die Umsetzung mit Ba(0H )2 u. Ca(OH)2 ebenfalls Nachteile auf (Schwierigkeit der Wiedergewinnung des BaO aus BaS04, zu hoho Löslichkeit des CaS04). Besser gelingt die Umsetzung von Sr(OH), u. K 2S 04 mit anschließender Umwandlung des SrS04 über SrC03 in SrO. Das Verf. wird zweckmäßig so ausgeführt, daß man SrO zunächst mit k. W. ablöscht, dann mit der erforderlichen Menge W. (insgesamt etwas mehr als das 10-fache der Gewichtsmenge an SrO) am Rückflußkühler erhitzt u. soviel K 2S 04 in kleinen Portionen zugibt, daß ca. 2 % SrO im Uberschuß über dio theoret. Menge verbleiben; man erhitzt noch einige Min. weiter, filtriert dann möglichst h. durch ein Faltenfilter u. wäscht mit sd. W. nach. Das Verf. ist auch in techn. Maßstab mit prakt. quantitativer Umsetzung ausführbar. (Ann. Cliim. applicata ) R. K. M ÜLLER. Gino Gallo, Gleichgewicht zwischen Strontiumsulfat und Wasser bei verschiedenen Temperaturen. (Vgl. vorst. Ref.) Bei einer Neubest, der Löslichkeit von SrS04 in W. im Temp.-Bereich 5 95 wird festgestellt, daß die Lsg.-Wärme bis ca. 40 positiv, von da an negativ ist. Es werden folgende Löslichkeitswerte gefunden (g gel. in 100 ccm Lsg., Werte der Best. mit gefälltem SrS04): 5 0,0121,10» 0,0129, 20 0,0132, 30 0,0138, 40 0,0141, 50 0,0135, 60» 0,0131, 70» 0,0123, 80» 0,0116, 90» 0,0115, 95» 0,0113. Dio mit geglühtem Cölestin bestimmten Werte weichen von diesen nur unwesentlich ab. Durch Ggw. von 5 % NH4C1 oder NH4N 0 3 wird die Löslichkeit beträchtlich erhöht, durch Ggw. von 3 15% (NH4)2S 04 stark zurückgedrängt. (Ann. Chim. applicata Pisa, Höh. Ing.-Schule, Inst. f. angewandte Chemie.) R. K. M ü l l e r. A. J. Swordykin, Zersetzung von Sulfaten durch Chlor. Feste Sulfate (Ba, Ca, Sr u. Na) werden bei » im Cl2-Strom erhitzt, u. das nach der Gleichung: 2 BaSO., + Cl2 = 2 BaCl2 + 2 S , 2 S0 3 ^ 2 S gebildete Gasgemisch durch BaCl2-Lsg. geleitet, wobei S 0 2 u. S 03 als BaS04 ausgefällt u. bestimmt werden. Bei Verwendung von 7,51 Cl2 u. 3 g Einwaago von BaSO.j (93,8%ig.) werden in 2 Stdn. bei ,8% zersetzt. Bei 850» beträgt die Zers, nur 5,2%. Bei Verringerung der Cl2-Menge auf 3 1 beträgt die Zers, bei » 20,7%. Die überschüssiges Cl2 enthaltenden Abgase können für weitere Umsetzungen gebraucht werden. Eine feine ZeTteilung des BaS04 ist erforderlich. Ähnlich verläuft die Zers, von Na2S04. Die Zers, beträgt bei 850, 950 u. 1050» (3,5 g Einwaage, 7,5 1 Cl2, 100 Min. Einw.) 26,4, 75 u. 62%. Etwas geringer ist die Zers, von CaS04 u. SrS04.

120 1040 H v. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e II. Unter analogen Bedingungen werden davon bei ,5 bzw. 49,5% zersetzt. Zusatz von 5 % NaCl erhöht die Zers, für Ba-, Ca- u. Sr-Sulfat (1050 ) auf 92,8,75,3 u. 67%. Zusatz von Si02 erniedrigt den Umsatz. CU-Luftmischungen (13% Cl2) geben hohe Umsetzungen. 1 Liter Clo in diesem Gemisch zersetzt bei 3 g Einwaage in 1 Stde. bei BaS04 54% desselben. Das Verf. stellt eine billige Methode zur direkten Herst. von BaCl2 dar. (Chcm. J. Ser. B. J. angew. Cliem. [russ.: Chimitschcski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] ) B a y e r. Waldemar Schornstein und Johannes Theberath, Wandsbeck b. Hamburg, Gewinnung von reinem Schwefel aus der Umsetzung von H 2S u. CI,, dad. gek., daß der gebildete chlorhaltige S in dünnfl. Zustand, z. B. bei Tcmpp. von oder , im Gegenstrom mit H 2S behandelt wird. Der nach Einw. auf den chlorhaltigen S abströmende H2S kann dann mit CI2 umgesetzt werden. Nach dem Verf. wird ohne Anwendung von überschüssigem H2S reiner S erhalten. Die Vorr. ist beschrieben. (D. R. P Kl. 12i vom 3/ , ausg. 25/ ) H o lza m e r. Ludwig Rosenstein, San Francisco, Cal., V. Sb. A.., Herstellung von Tetrathionatlösungen. Es werden Na2S20 3-Lsgg. unter Zusatz eines 1. Bicarbonats oder gleichartig wirkender Stoffe, z. B. Na2HPO.i, NaH2P 04, elektrolysiert, so daß der pn-wert der Lsgg. zwischen 3 7 hegt. Die entstehende alkal. Tetrathionatlsg. soll zur Bindung von H2S dienen, z. B. zum Entschwefeln von Erdöl. Hierbei wird sie zu Thiosulfat reduziert u. durch elektr. Oxydation regeneriert. (A. P vom 25/ , ausg. 5/ ) N itz e. Akt.-Ges. der Chemischen Produkten-Fabriken Pommerensdorf-Milch, Stettin, und Robert Siegler, Stettin-Pommerensdorf, Reine, konzentrierte Salzsäure aus verd. Rohsäure durch Dest. der kontinuierlich einer Retorte zufließenden, mit Oxydationsmitteln vorbehandeltcn Rohsäure u. Kondensation der HCl enthaltenden Dämpfe unter Entfernung des Cl2 mittels organ. Red.-Mittel, dad. gek., daß die über 20% starke Rohsäure unter Tiefeinführung in einer mit ständig ablaufender Rückstandssäure gefüllten Retorte so hoch erhitzt wird, daß unmittelbar ein HC1-W-- Dampfgemisch entsteht, welches nach Durchgang durch einen Rektifikationsaufsatz durch mittelbare Abkühlung zu einer Säure von 37,39% HCl kondensiert, wobei die Kondensation so erfolgt, daß sieh ständig eine große Menge Kondensat anstaut, z. B. in einem flach gelagerten Kugelkühler. Der fließenden Rohsäure können noch geringe Mengen Druckluft zugeführt werden. Aus 300 kg Rohsäure, die bei 110 sd., werden etwa 180 kg Reindestillat mit 37,5% HCl erhalten. Die Vorr. ist beschrieben. (D. R. P Kl. 12i vom 13/ , ausg. 18/ ) H o lz a m e r. Frank O. Lundström und Colin W. Whittaker, Washington, D. C., V. St. A. Zersetzen von Nitrosylchlorid. Dest., reines NOC1 wird mit einem geringen Überschuß 0 2 zur Bldg. von N 0 2 gemischt, dann über P»05 geleitet u. nach Abkühlung auf 0 durch ein Glasrohr geschickt, in dem das Gemisch zunächst auf 30 u. dann allmählich bis zur Rotglut erhitzt wird. Die austretenden Gase werden auf 0 abgekühlt. Es entsteht fl. N 20,. Die Abgase aus dem Kühler werden durch konz. H2S04 zur Aufnahme restlicher N2-Verbb. geführt, worauf das verbleibende Cl2 dann mit C 02-Schnee bei 78 verflüssigt wird. (A. P vom 15/ , ausg. 21/ ) H o lza m e r. James Francois Emile Basset, Frankreich, Herstellung von Nitraten. Auf Metalloxyde läßt man ein Gemisch von N 2 u. 0 2 bei hohem Druck u. erhöhter Temp. einwirken:: Beschrieben ist die Herst. von Barium- u. Kaliumnitrat. Beispiel: 67% Na u. 33% 0 2 wird auf 3600 kg pro qcm komprimiert u. auf BaO oder K 20 bei etwa 350 einwirken gelassen. Die Rk.-Dauer schwankt von einigen Minuten bis zu einigen Stdn. Das Verf. wird an Hand einer Zeichnung näher beschrieben. (F. P vom 14/ , ausg. 12/ ) N itze. Walter Clement, Deutschland, Gewinnung von Kohlenoxyd aus Gasen. Zur Absorption des CO werden Lsgg. von Kupfersalzen verwendet, die organ. Verbb. bas. Natur enthalten, die der Gruppe der Pyridine oder der Pyrrole angehören. Zu den wss. organ. Lsgg. werden entsprechend den Kupfersalzen Ammoniaksalze zugefügt. Die Kupfersalze können auch in einer rein organ, Lsg., vorzugsweise in einer Mischung von Solventnaphtha oder dergleichen Verbb. in Mischung mit den Verbb. der Gruppe des Anilins u. unter anderem im Diäthyläther der Phthalsäure gel. werden. Zur Erhöhung der Absorption können außerdem akt. Stoffe, wie Aktivkohle, in Suspension zugefügt werden. Die Gewinnung des absorbierten CO erfolgt durch Erhitzung oder Druckerniedrigung. (F. P vom 21/ , ausg. 22/ ) H au s WALD-

121 1936. II. H v. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e Walter Fuchs, Ostrava, Tschechoslowakei, Aktiva Kohle aus Lignit. Lignit wird vor der aktivierenden Behandlung mit einem Gas durch Waschen mit HCl von den aschebildenden Bestandteilen befreit. Nach dem Auswaschen kann noch eine geringe Menge einer schwer flüchtigen Säure, z. B. H3P 0 4, zur Bindung der letzten Spuren Fe20 3 zugefügt werden. Die vorausgehende Entfernung der Aschebestandteilo soll gegenüber der nachträglichen Reinigung der akt. Kohle schneller erfolgen u. zu besseren akt. Kohlen führen. Z. B. beträgt die Aufnahmefähigkeit von J2 durch akt. Kohle, die nach dem vorliegenden Verf. hergestellt ist, 120 ( /o), von solcher, die nachträglich entascht ist, 100 u. von solcher, die nicht entascht ist, 110. Die Fe-Gehh. verhalten sich wie 0,1: 1: 5 /o. Der Verbrauch an Waschfl. beträgt im 1. Fall 0,5 cbm/100 kg u. im 2. Fall 6. (A. P vom 27/ , ausg. 19/ D. Prior. 26/ ) H o lz a m e r. Jacque Cyrus Morrell, Chicago, 111., V. St. A., Aktive Kohle ohne Struktur. Ein Gemisch aus einer mineral. Kohle bzw. Koks, fein verteilter tier. Kohle, z. B. Knochenkohle oder Holzkohle verschiedener Harthölzer oder von Stroh oder Körnerhülsen, u- einem bituminösen Bindemittel, wie Kohlen- oder Holzteer oder Pech, das auch in Form von Emulsionen mit W. zugefügt werden kann, wird ohne Formung mittels nur 1. oxydierend wirkender Gase oder Dämpfe, wie W.-Dampf, akt. Zweckmäßig findet eine Vorverkohlung statt. (E. P vom 1/ , ausg. 4/ ) H o lz. Pennsylvania Salt Mfg. Co., Philadelphia, Pa., übert. von: Raymon E. Vander Cook, Inkster, und Alexander M. Lawson, Trenton, Mich., V. St. A., Reinigung von Natriumhydroxyd. Konz. Lsgg. werden mit Na SO,, versetzt, wodurch ein schwer 1. Salz aus NaCl-Na2S 04 u. NaOH anfällt, aus dem Na2S 04 wiedergewonnen wird. Die Wiedergewinnung des Na2S 0 4 erfolgt, indem der Salzkomplex in eine Lsg. von Na2S 0 4 bei Tempp. oberhalb 34 in Lsg. gebracht wird, wobei lediglich NaCl u. NaOH sich lösen u. ein Na2S04-haltigcs Salz als Bodenkörper zurückbleibt. Ein Teil dieses Nd. wird zur Herst. der zur Verarbeitung des Salzkomplexes notwendigen Na2S 04-Lsg. verbraucht; dabei wird diese Lsg. jeweils mit H 2S 04 neutralisiert, um die Anhäufung von Na2C03 zu verhindern. Gleichzeitig wird vom uni. Nd. abfiltriert. Der Rest des Na2S04-Nd. wird zur Reinigung weiterer NaOH-Lsgg. benutzt. Etwa 40 /o des Na2S 04 dienen zur Aufarbeitung des Na2S 04-Nd., während 60 /o unmittelbar zur Reinigung von NaOH verwendet werden. Die bei Behandlung des Nd. entstehende Lsg. soll etwa 16 26% NaOH enthalten, damit sie die erforderliche Lösefähigkeit für NaCl u. geringe Lösefähigkeit für Na2S 04 aufweist. (A. P vom 27/ , ausg. 28/ ) " N it z e. Walter Scott Bachinan, V. St. A., Calciumhypochloritkugeln. Ca(OCl)2 wird mit CaS04 oder CaS04 l/ 2 H 20 oder einer Sorelzement bildenden Mischung unter Zugabe von W. zu Kugeln geformt. Zweckmäßig wird etwas mehr W. hinzugefügt, als zum Abbinden erforderlich ist, u. dieses W. durch nachträgliches Trocknen wieder entfernt. Die Formlinge können auch die Gestalt von Röhrchen, Briketts oder Pillen haben. Sie eignen sich besonders zur Entkeimung von W. oder zu Bleichzwecken. (F. P vom 12/ , ausg. 1/ ) H o lz a m e r. A. P. Obuchow, U.S.S.R., Gewinnung von Magnesiumoxyd. Magnesit oder Dolomit wird in W. suspendiert u. C02 eingeleitet. Die erhaltene dicarbonathaltige Lsg. wird abfiltriert u. der Elektrolyse bei 10 V u. 1 Amp. unterworfen, worauf das ausgeschiedene Mg(0H)2 bei getrocknet wird. (Russ. P vom 31/ , ausg. 29/ ) R i c h t e r. Plant Rubber & Asbestos Works, San Francisco, übert. von: Samuel A. Abrahams, Redwood City, Cal., V. St. A., Herstellung von leichtem basischem Magnesiumcarbonat, das besonders als Isoliermaterial geeignet ist. Werden zu einer Lsg. von Mg-Salzen, z. B B6 starken MgS04-Lsg., zunächst Na C03 u. dann NaHC03 (etwa 5 25% des Na2C 03) in genügenden Mengen zugegeben, um bas. MgC03 zu fällen, so leitet man darauf in die mindestens 1,80 m hoch stehende Lsg. W.-Dampf ein, bis die Temp. auf F gestiegen ist, wobei der Nd. eine voluminöso Form angenommen hat. Man arbeitet bei einem Druck von etwa 100 lbs. pro Quadratzoll u. leitet 3500 lbs. W.-Dampf stündlich ein. (A. P vom 24/ , ausg. 14/ ) N itz e. Texaco Salt Products Co., New York, N. Y., übert. von: Theodore W. Langer, Tulsa, Okla., V. St. A., Krystallisieren von Magnesiumsulfat, MgSO^ 7 H20. Die MgS04-Lsgg., z. B. von einer D. von etwa 1,383 werden bei Tempp. von 119,6 135 F in eine reine, krystallfreie Krystallisiervorr. eingetragen, worauf die Kühlung unter

122 1042 H VI. S i l i c a t c h e m i e. B a u s t o f f e II. Bewegung der Lsg. unterhalb von 119 F vorgenommen wird, z. B. durch W. von F. Die Ausführung wird an Hand einer besonderen Vorr. beschrieben. (A. P vom 27/ , ausg. 17/ ) N etze. VI. Silicatchemie. Baustoffe. A. W. Ssenin, Über die Berechnung von Bleiüberfanggläsem. Für die Berechnung des kub. Ausdehnungskoeff. von Bleiüberfanggläsem aus der chem. Zus. wird für PbO der Wert 4,2-10~7 empfohlen statt des Wertes 3, von S c h o t t u. W in k e l m ann. Dio Werte von I n g l is h u. T u r n e r geben keine brauchbaren Resultate. (Keramik u. Glas [russ.: Keramika i Steklo] 12. Nr März 1936.) B a y e r. M. G. Tschernjak, Der Einfluß des Verlaufs der Abkühlung der Linse auf den Wirkungsgrad der Fourcaultmaschinen. Der Ausnutzungskoeff. der Foureaultmaschinen ist ziemlich gering. Für dio Zuggeschwindigkeit ist im wesentlichen die Erhärtungsgcschwindigkeit des Glases maßgebend, wichtig ist vor allem die Abkühlungsgeschwindigkeit in der Zone unterhalb der Maschine, die durch besondere Formgebung erhöht werden kann. Die Anwendung erhöhter Zuggeschwindigkeit erfordert besondere Übung. (Keramik u. Glas [russ.: Keramika i Steklo] 11. Nr ) R. K. MÜLLER. I. I. Kitaigorodski, Theorie und Praxis des beschleunigten Ziehens von Olas nac dem Verfahren von Fourcault. Vf. gibt eine Zusammenfassung eigener u. fremder Unteres, über die Technik des Glasziehens nach F o u r c a u l t u. die zweckmäßige Zus. der hierbei verwendeten Gläser. Bei Verwendung von 2 2,5% MgO u. 1 1,5% A120 3 soll der Alkaligeh. nicht mehr als 15% betragen, der CaO-Geh. nicht mehr als 9 %. (Keramik und Glas [russ.: Keramika i Steklo] 11. Nr ) R. K. M ü ll e r. C. C. Furnas, Kinetik einiger, Keramiker interessierender Reaktionen. Die Zerstörung von Hochofenauskleidungen infolge Zers, der Kohle besitzt zwischen 450 u. 500 ein maximales Rk.-Maß. Verss. zeigten, daß handelsübliche Schamottesteine innerhalb weniger Stdn. zerstört werden können. Beim Brennen in reduzierender Atmosphäre nimmt der Umfang der Zerstörung ab. (J. Amer. ceram. Soe Juni New Haven, Conn.; Dept. chem. Engng., Yale Univ.) P la tzm a n n. E. Schramm und F. P. Hall, Die Schmelzwirkung von Feldspat in Steingutkörpern. Nach Beibringung einer Literaturüborsicht der Schmelzcigg. von Feldspaten, der Löslichkeit von Quarz u. Ton in Feldspat, der Verwendung von Feldspat bei Steingut u. der direkten Viscositätsmessung wird über Verss. berichtet, die unter Verwendung verschiedener Feldspate allein wie in Mischungen auf der Best. von Glasschmelzkurven u. der Viscosität bei hoher Temp. beruhen. Verschiedene Kalifeldspate lieferten ähnliche Ergebnisse, wenn der freie Quarzgeh. berücksichtigt wurde. Die Wrkg. verschiedener natürlicher Feldspate mit mittlerem Natrongeh. wurde mit chem. ident. Mischungen von reinem Microclin u. Albit verdoppelt. Man darf die Wrkg. des Feldspats nicht nur als einfachen Schmelz- u. Lösungsprozeß ansehen, sondern auch als Quelle notwendiger Flußmittel, um glasbildende Rkk. auszulösen. (J. Amer. ceram. Soc Juni Syracuse, N. J., Onondaga Pottery Co.) P la tzm a n n. Arthur S. Watts, Angaben über den Einfluß der Brenndauer auf die Eigenschaften von Steingutmassen. Es wurden Werte bestimmt beim Brennen verschiedener Steingutmassen in Werksöfen, die bei gegebener pyrometr. Kegeldeformation sich aus ungleich starker Temp.-Steigerung ergaben. Je schneller der Brand erfolgte, um so geringere W.-Absorption u. um so größere Brennschwindung resultierten. (J. Amer. ceram. Soc Juni Columbus, Ohio, Dept. ceram. Engng. Lord Hall, Ohio State Univ.) P la tz m a n n. G. W. Kukolew und W. D. Ziegler, Beschleunigung des Brennens von Dinas für Koks- und Glasöfen. Es gelang den Vff., die Leistung von MENDHEIM-Öfen um mehr als die Hälfto zu steigern, wobei der Brennstoffverbrauch von 48,1% auf 40,6% der Produktion sank u. gleichzeitig die Qualität verbessert wurde. (Feuerfeste Mater, [russ.: Ogneupory] März Charkow, Inst. f. feuerfeste Mat.) B a y e r. E. K. Keller, Niedriggebrannte Schamotte und ihre Anwendung. (Vgl. C II ) Vf. beschreibt die Entw. von techn. Verss. über trockene u. nasse Formung niedriggebrannter ( ) Schamotte mit Ton (65:35) zu verschiedenen Teilen von Hochöfen u. zeigt, daß die Prodd. den mit hochgebrannter Schamotte hergestellten überlegen sind. (Feuerfeste Mater, [russ.: Ogneupory] Jan Leningrad.) R. K. MÜLLER.

123 1936. II. H Tj. SlLICATCHEMIE. BAUSTOFFE W. A. Rybników, Hochschamoltehaltige Kapseln. Die Herst. von Kapseln durch Einstampfen eines 6 8% W. enthaltenden Gemisches von 1 Teil Ton u. 4 5 Teilen Schamotte in metali. Form wird besehriehen. Es gelang, mit einer Form bis 150 Kapseln in der 7-Stundenschicht herzustellen. Die Kapseln haben vor u. nach dem Brennen hohe mechan. Festigkeit, u. sind maßhaltig u. widerstandsfähig. (Keramik u. Glas [russ.: Keramika i Steklo] 12. Nr April Inst. f. feuerfeste Mater.) B a y e r. W. A. Rybników, Hochschamottehallige Massen in Boroivitschi. Es wird über Laboratoriumsverss. zur Herst. von hochschamottehaltigen Massen von großer Festigkeit u. geringer Porosität aus Ton von B o r o w it s c h i berichtet. (Feuerfeste Mater, [russ.: Ogneupory] März Leningrad, Inst. f. feuerfeste Mat.) B a y e r. R. T. Machl, Gegossene Kapseln. Herst. u. Eigg. von gegossenen Schamottekapseln werden beschrieben u. mit den Eigg. von naß geformten Massen verglichen. (Keramik u. Glas [russ.: Keramika i Steklo] 12. Nr April Inst. f. Keramik.) B A Y E R. Carl Groyen, Über Blasenbildung bei Steinzeugröhren. Als Ursachc der Blasenbldg. sieht der Vf. den sowohl im Ton wie in Braunkohle vorkommenden Schwefelkies an. Das period. Auftreten der Blasenbldg. ohne Änderung in der Verarbeitung oder Zus. beweist, daß die Ursache im Rohton liegt, da Schwefeleisen sowie sonstige Sulfate im Ton niemals gleichmäßig verteilt Vorkommen, sondern nester- u. sprungweise abgelagert sind. (Tonind.-Ztg / ) P l a t z m a n n. R. Vernier, Die in der Metallurgie vericendeten feuerfesten Materialien. I. Teil. Allgemeines: 1. Die Bedeutung der feuerfesten Stoffe in der Metallurgie, 2. Verschiedene Eigg. feuerfester Stoffe, 3. Vers. einer Gruppeneinteilung, 4. Saure u. bas. feuerfeste Stoffe, 5. F. von Kieselsäure u. Tonerde, 6. Si02-haltige Materiahen, 7. Verschiedene allotrope Modifikationen der Kieselsäure, 8. Reversible Umwandlungen der Kieselsäure. II. Teil. Spezielle Behandlung der verschiedenen feuerfesten Stoffe: 1. Die Si02-haltigen feuerfesten Stoffe, 2. Si02-Al20 3-haltige, tonerdehaltige u. tonerdereiche Erzeugnisse, 3. Bauxit, Sillimanit, 4. Feuerfeste Stoffe für bas. Betrieb. (Métallurgie Construct. mécan Nr / ) P l a t z m a n n. J. L. Spence und J. W. Craic, Anwendungen von feuerfesten Stoffen und Isolierungen bei neuzeitlichen Öfen. II. (I. vgl. C I ) Vff. erörtern die an feuerfeste Zemente zu stehenden Anforderungen. Es werden verlangt: gleich hoher F. wie der feuerfeste Stein, ausreichende Festigkeit bei den auftretenden Tempp., keine Rk. mit dem feuerfesten Stein, keine Erweichung durch die Einw. der Schlacke, keine Schwindung beim Trocknen oder im Betrieb. Vff. bringen Beispiele, wie selbst bei Verarbeitung eines kostspieligeren feuerfesten Mörtels Ersparnisse infolge längerer Lebensdauer erzielt werden können. (Iron Steel Canada 19. Nr April 1936.) P l a t z m a n n. W. P. Johnson, Einige Beobachtungen an feuerfesten Stoffen in der Flintglas - industrie. Von der Güte der feuerfesten Stoffe hängen Lebensdauer des Ofens, Brennstoffverbrauch u. Glasqualität ab. Die in der Glasindustrie zu verwendenden feuerfesten Materialien sind in solche einzuteilen, die direkt u. nicht direkt mit dem Glas in Berührung kommen. Was die Feuerfestigkeit angeht, hat man mit höchstens 1450 Temp. zu rechnen. Das Versagen eines Materials beruht nicht allein auf der Temp.- Höhe, sondern auch auf der cliem. Rk. der Gase, die mit den Steinen niedrig schm. Eisensilicate bilden. Je höher der Al20 3-Geh. über 10% hegt, um so feuerfester sind die Steine; für die heißesten Ofenteilo empfehlen sich daher hoch tonerdehaltigc Tone. Die Feuersehwindung wird durch die Korngröße des Materials bedingt. Bei Rißbldgg. besteht die Gefahr des Eindringens von Glasfluß. Ein teilweiser Ersatz des Tons durch Sillimanit ergibt sehr feuerfeste Steine, wenn vorher gemeinsamer Brand auf 1550 erfolgt, um zu vermeiden, daß die Steine porös bleiben. Hinsichtlich der mit Glas in Kontakt kommenden feuerfesten Stoffe werden die Vorteile der Verwendung von kicselsäurelialtigen u. tonerdereichen Tonen für die einzelnen Glasarten diskutiert. (Refractories J April 1936.) P l a t z m a n n. S. K. Bajew, Über die Widerstandsfähigkeit der Futter der Drehrohröfen der Fabriken m Nouiorossisk. Da bei hohen Brenntempp. ( ) alle verwendeten Futterstoffe raschen Verschleiß zeigten, wurde versuchsweise mit gutem Erfolg eine Ausfütterung mit Talkstein angewandt, die bei den Brenntempp. erweicht u. in diesem Zustand eine Schutzschicht aus dem im Drehrohofen zum Brand kommenden Klinker einbettet; unter der Schutzschicht tritt wieder Erhärten ein, bei Abrieb der Schutz-

124 1044 H VI. SlLICATCHEMIE. BAUSTOFFE II. schicht wiederholt sich der Vorgang. Die den Tempp ausgesetzten Teile des Drehrohrofens wurden mit Klinkerbetonsteinen gefüttert. (Zement [russ.: Zement] 4. Nr Jan ) R. K. M ü l l e r. R. Machl, Die Auskleidung von Tonerdeöfen. Vf. untersucht die Eignung von russ. Tonen mit verschiedenen Zusätzen, wie A120 3, Korund, Schamotte, Wasserglas usw., Öfen zum Sintern u. Glühen von A1,03 feuerfest auszukleiden. Genügende Schlackenbcständigkeit wird durch Zusatz von 20% Schamottepulver (feiner als 1600 Maschen/qcm) erzielt, ferner kann eine Verbesserung erreicht werden durch Zugabe von 10 20% Al»On, dagegen wirkt Portlandzement oder Wasserglas verschlechternd auf die Feuerfestigkeit u. die Schlackenbeständigkeit. (Feuerfeste Mater, [russ.: Ogncupory] Jan Borowitschi.) R. K. M ü l l e r. G. K. Nowodran, I. Waldman und S. N. Blumental, Die Verwertung der Asche von Kohlen des Moskauer Gebiets in der Herstellung feuerfester Waren. Die Asche der Kohlen des Moskauer Beckens (mittlere Zus.: ca. 50% SiO,, 37,5% A Ti02, 7 % Fco03, 4 % CaO, 0,5 % MgO, 1 % S 03) eignet sich als Schamottezusatz zu Tonen bei der Herst. feuerfester Stoffe. Am besten verwendet man Asche von Rostfeuerungen, die noch ausgebrannt u. gesiebt wird, während die Asche aus Kohlenstaubfeuerungen nur für verhältnismäßig nicdrigschmelzendc Steine geeignet ist. (Feuerfeste Mater, [russ.: Ogncupory] Jan Stalinogorsk.) R. K. M ü l l e r. N. B. Keevil und T. Thorvaldson, Die Hydratation von Dicalciumsilicat mul Tricalciumsilicat. (Concreto, Cement Mill E dit. 44. Nr Juni C I ) E l s n e r v. G r o n o w. Serban Solacolu, Systematik- und Bczeichnungsfragen der Porllandzemente. Da zahlreiche Sonderzemente, die noch unter die Normenbegriffsbest, der Portlandzemente fallen, keine Sonderbezeichnung führen, sind sie den Bautechnikern vielfach überhaupt nicht bekannt. Es wird eine rationelle Bezeichnungsweise vorgeschlagen, die auf der Natur u. Zus. der Zemente beruht. 5 Gruppen von Zementen, deren jede nur Zemente mit charakterist. Eigg. enthält, werden unterschieden durch Abgrenzung bestimmter Felder im rechtwinkligen Koordinatensystem, dessen Achsen mit Msi (Kieselsäuremodul) u. M ai (Tonerdemodul) bezeichnet sind. 1. Gruppe: die Aluminoportlandzemente mit M a \> 2,4. 2. Gruppe: die n. Portlandzemente mit ilfsi = 1,8 2,5; M m =. 1>5 2,4. 3. Gruppe: die kieselsäurereichcn Portlandzemente: Msi > 2,5; M ai = 1,5 2,4. 4. Gruppe: die kieselsäurearmen Portlandzemente: Jfsi < 1,8; i / AI = 1,5 2,4. 5. Gruppe: die Ferroportlandzemente: Ma\ < 1>5. In der 5. Gruppe sind 3 Arten in der Praxis bereits bekannt: a) die M i c h a e l i s - Zemente mit Mai» 0,1. b) Die BROWNJIILLER-Zemente mit J / a i 0,6. c) Die KÜHL-Zemente mit Mai *=* 1,3. Da die Eigg. der Zemente außer von den chem. auch von physikal. Eigg. (Mahlfeinheit, Aufbereitung der Rohstoffe, Brenn- u. Kühlbedingungen) abhängen, wurde zur Erzielung einer klaren Systematik die große Zahl der für diese Unters, hergestellten Vers.-Zemente unter genau gleichbleibenden physikal. Herst.-Bedingungen erzeugt u. geprüft. Die Sintertcmpp. sind für Mai = 0,3 2,8 u. jl/si = 1 2,5 für den K alksättigungsgrad 98 u. 90 angegeben. Bei letzterem liegen die Sintertempp. bei hohem Jfsi um 50 u. bei kleinem il/si um 30 tiefer als bei K = 98. Bei J is i = 2 beträgt z. B. die Sintertemp. für Max = 0,3 1470, für J fs i = 2,5 aber Die Sintertemp. der Zemente ist um so tiefer, jo kleiner ihr Msu je kleiner ihr Max u. ihr Kalkstandard ist. Die Darst. der Frühfestigkeit der Zemente im Diagramm Jfsi Max lehrt, daß es 2 Gebiete mit je einem Maximum der Festigkeit gibt. 1. Die Festigkeit nimmt mit steigendem Msx u. abnehmendem Ma\ z u, wobei die höchsten Festigkeiten erzielt werden, wenn die Zus. des Zements der folgenden Gleichung entspricht: il/si = 2,15 0,5 Ma\- 2. Das 2. Festigkeitsmaximum wird erreicht für Max pz 1,8 u. ilisi > 2,7. Sinkt der Kalkstandard, so nimmt die Festigkeit der Ferroportlandzemente viel schneller ab als die der kieselsäurereichen Portlandzemente. Die Biegefestigkeit von kleinen Prismen eines Mörtels mit dem Mischungsverhältnis Zement : Sand =1:3 wurde nach einer Lagerung in 10% MgS04-Lsg. von 1, 3 u. 6 M onaten zur Feststellung der Korrosionsbeständigkeit der Zemente geprüft. Nur die Ferroportlandzemente erwiesen sich als genügend widerstandsfähig; sehr stabil waren die Zemente mit M ai < 0,7. Die Erfahrung wird bestätigt, daß mit abnehmendem Kalkstandard u. Max der Zemente die Abbindewärme in cal/g ebenfalls abnimmt. Eine rationelle Bewertung der Abbindewärme durch Beziehung derselben auf die vom Zement gelieferte Festigkeit wird nicht durchgeführt. Es wird aber im Gegensatz zu allen bisherigen Erfahrungen festgestellt, daß die Abbindewärme

125 1936. II. H vl. S il i c a x c u e j u e. B a u s t o f f e in cal/g bei Mischzementen stärker sinkt, als der Prozentsatz des Puzzolans beträgt. So sank die Hydratationswärme nach 7 Tagen von 80,2 auf 49,8 cal/g um 38%, wenn 20% Portlandzement durch 20% Traß ersetzt wurden. Die Schwindung sinkt mit abnehmendem M\\- Bei hohem J/ai ( > 2,4) der Portlandzemente besteht nur eine geringe Verschlechterung ihrer Eigg. durch abnorme Erhöhung des W.-Zusatzes beim Anmachen. Deshalb werden diese Prodd. als Einspritzzementc bei Erdölbohrungen u. für Gußbeton empfohlen. (Zement / ) Geon. A. Steopoe, Über die Einwirkung von aggressiven Lösungen auf erhärteten Zement. (Vgl. C I ) Die vom Vf. gefundene Abspaltung von uni. Si02 aus den Italkhydrosilicatgelen der erhärteten Zemente unter der Einw. der Luftkohlensäure wird durch neuere Verss. bestätigt. Die Durchführung des Trockenvorganges des erhärteten Zementes in C02-freier Luft bei Tempp. bis 130 erhöhte nicht merklich den Geh. an uni. Si02, so daß die Zunahme an uni. Si02 beim Trocknen in C02-haltiger Atmosphäre allein der Wrkg. der C 02, nicht aber der Wrkg. der erhöhten Trockentemp. zuzuschreiben ist. Eine 2-std. Einw. der C02 bei 100 auf das Mörtelpulver steigerte den in HCl uni. Prozentsatz der Si02 von 3,3 auf 54% - Wenn bei der Einw. aggressiver Lsgg. auf die Mörtel nicht uni. Si02, sondern nur kalkarmere Calciumhydrosilicate gebildet würden, so müßte nicht nur der Si02-Anteil des in HCl uni. Rückstandes zunehmen, sondern auch der nach dem Abdampfen mit HF verbleibende Rest, weil dieser die Basen der kalkarmen Calciumhydrosilicate enthalten muß. Da das nicht der Fall ist, besteht der in HCl uni. gewordene Anteil aus Si02 allein. Durch wiederholte Behandlung von je 2 g Mörtelpulver mit je 200 ccm NaCl- bzw. MgSO.,-Lsgg., die wie das Meerwasser 2,4 g bzw. 0,45 g NaCl u. MgS04 in je 100 ccm enthielten, wird festgestellt, daß die NaCl-Lsg. eine dauernde Einw. auf dio Zementkieselsäuro ausübt. Je öfter die Behandlung wiederholt wurde, umso mehr Si02 war in die uni. Form übergeführt. Bei längerer Behandlung mit MgS04-Lsg. nimmt jedoch die Menge der uni. Si02 weder ab wegen der Rk. von Mg(OH)2 mit noch reversiblem Si02-Gel unter Bldg. von Magnesiumhydrosilicaten. Da die Einw. der NaCl-Lsg. auf erhärteten Zement von einer zeolith. Rk. begleitet ist (Na-Ionen der Lsg. werden ausgetauscht gegen Ca-Ionen des Mörtels), nehmen die zurückgebliebenen Si02- u. Sesquioxydmengen ab wegen der Löslichkeit der Rk.-Prodd. des Basenaustauschcs in W. - Die anfänglich aggressive Wrkg. der Mg-Salze auf Zementmörtel stellt eine Ionenwrkg. dar. Die Mischung von MgS04 u. MgCl2 löst weniger Kalk als die einzelnen Komponenten infolge des gemeinsamen Ions M g", das die hydrolyt. Dissoziation der einzelnen Salze zurückdrängt. Die Ggw. von NaCl erhöht die aggressive Tätigkeit solcher Salze, dio mit dem NaCl nicht gemeinsame Ionen haben. Im entgegengesetzten Falle wird diese Tätigkeit durch die Ggw. von NaCl herabgesetzt. Außer dem MgO wird besonders das S 0 3 in Ggw. von NaCl von dem Zement aus der Lsg. in kleineren Mengen zurückgehalten. (Tonind.-Ztg Mai 1936.) E l s n e r v. G r o n o w. E. Rengade, P. Lhopitallier und P. Durand de Fontmagne, Untersuchungen über die Ursachen gewisser Korrosionserscheinungen an Tonerdezementbeton. Poröser Tonerdezementbeton kann durch die Einw. alkal. Wässer zerstört werden, besonders an seiner Oberfläche. Weil die Tonerdelöslichkeit in KOH- u. K 2C03-haltigem W. sehr viel größer ist als in reinem W. (Bldg. von K,0 A1,03), werden große Mengen K20 -A L 0 3 in wss. Lsg. durch die Capillarkräfte an die Betonoberfläche gebracht. Dort findet unter der Wrkg. der C 02 der Luft dio folgende Umsetzung statt: K20-Al O3 + CO., = K 2C03 + A Die gebildete Pottasche löst ihrerseits wieder das bei der Erhärtung von Tonerdezement gebildete 2 CaO A H 20 : 2 CaO A H K 2C03 = 2 CaC03 + K 20 A KOH + 6 H20. Bei dieser alkal. Hydrolyse des Kalkaluminathydrats spielt also dio Pottasche nur die Rolle eines Überträgers, denn im Endzustand nach Ablauf der Rk. 2 C a0-a l H C 02 = A CaC03 liegt alles K 2C03 unverändert wie im Anfang vor. Schuppenförmige Abblätterungen des Mörtels an der Oberfläche von Tonerdezementbeton in einer Stärke von ca. 1 mm haben also als Ursache dio Treibwrkg. infolge capillaren Transports gel. Salze an die Betonoberfläche. Die Alkalien im n. Portlandzement in einer Menge von ca. 1 / reichen schon zur Zerstörung eines im Kontakt stehenden Tonerdezementbetons aus, wenn dieser porös ist. Unter der Einw. von kalkhaltigen Wässern kann auch im lonerdezeinentbeton aus Zuschlagstoffen, die Alkalien enthalten (Granite, leidspat), ein leil dieser Alkalien herausgel. werden u. dann die Zerstörung des Betons einleiten.

126 1046 H VI. S i l i c a t c h e m i e. B a u s t o f f e II. Wurden 100 g Sand mit 300 g W., 10 g Ca(OH)2 u. 25 g Tonerdezement bei Stdn. lang behandelt, so wurden aus einem Feldspat 0,23% Alkali gel., bei Abwesenheit von Kalk war aber diese Rk. ganz unbedeutend. Dieser Feldspat enthielt (Bruttoanalyse) 12,7% Alkalien. In dem französ. Leucate-Normensand sind 4 % Alkalien enthalten, die aber nicht 1. sind. Beton, der sich beim Erhärten stark erhitzte, ist leicht zerstörbar, weil er immer porös ist. Die Wrkg. der Alkalien bleibt unbedeutend bei ganz dichtem Beton, bei ganz ausgetrockneten oder ganz unter W. aufbewahrten Probekörpern, weil dann eine Fl.-Bewegung im Beton u. Verdunstung von W. an seiner Oberfläche ausgeschlossen sind. (Rev. Mat6r. Construct. Trav. publ bis ) E l s n e r v. G r o n o w. Otto Graf, Untersuchungen mit Geräten für die Verdichtung von Straßenbeton. [Vergleich der Wirkung verschiedener Geräte; Einfluß der Beschaffenheit des Untergrunds; Einfluß der Bewehrung der Betcmplalten.) In Fortführung einer früheren Arbeit (C I. 1682) werden 6 Vibrationsgeräte für die Verdichtung von Beton mit n = / Min. untersucht. Die Biegefestigkeiten von Platten, die durch Vibration verdichtet wurden, waren besonders bei sperrigem Beton größer als bei Handstampfung, bei leicht verarbeitbarem Beton wurden nur Festigkeitssteigerungen bis ca. 10% erzielt. Lag die Bodenfläche in der Zugzone, so war die Biegefestigkeit meist kleiner, als wenn die Stampffläche in der Zugzone lag. Die Biegefestigkeit der Stampfbetonplatten war nicht größer, wenn statt auf Kiessand u. Sand auf Betonboden betoniert wurde. Die geringere Biegefestigkeit der bewehrten Platten gegenüber den unbewehrten sollte bei sehr kräftig wirkenden Stampfgeräten verschwinden, die für Betonplattendicken von 25 cm ausreichen. (Betonstraße Mai 1936.) E l s n e r v. G r o n o w. K. Litzow, Spannungsmessung an glasierten Waren mittels des Polarisatimsmikroskops. Unter dem Polarisationsmikroskop lassen sich Zug- u. Druckspannungen in Glasuren feststellen u. unterscheiden. Von den Proben sind Dünnschliffe herzustellen, deren Ebenen senkrecht auf der glasierten Fläche stehen. Für eine Spannungsmessung muß die Schliffdicke u. die spezif. Doppelbrechung der untersuchten Glasur bekannt sein. Für 4 Glasuren gibt Vf. die spezif. Doppelbrechung an. (Sprechsaal Keramik, Glas, / ) W in k l e r. M. A. Besborodow, Methoden zur Unterscheidung von Steinen im Glas. Die Feststellung der Herkunft von Steinen im Glas kann auf Grund von Lupenbetrachtung, petrograph. Analyse, ehem. Analyse u. auf Grund von charakterist. Krystallisationen in der Umgebung des Steins erfolgen. Vf. gibt eine ausführliche Zusammenstellung der Unters.-Methoden u. Anleitung zur Unterscheidung der einzelnen Steinarten. (Ceramics and Glass [russ.: Keramika i Steklo] 11. Nr Leningrad.) R ö ll. N. S. Kosszow, Schnellverfahren zur Bestimmung von Calciumoxyd im Klinker. Vf. gibt folgende Anleitung: 0,2 0,4 g Einwaage werden innerhalb 2 Min. in 5 7 ccm HCl (konz. 1: 2) unter Zusatz von 2 3 Tropfen H N 03 gel.; man erhitzt noch weitere 3 Min. zum Sieden, setzt dann ccm h. W. u. sofort 10 ccm 10%ig. Weinsäurelsg. zu, kocht noch 1 Min. u. versetzt portionsweise unter Umrühren mit 10 ccm 10%ig. Oxalsäurelsg., nach Zugabe eines Indicators fügt man NH4OK bis zu alkal. Rk. zu, kocht 5 10 Min., filtriert durch ein Filter mittlerer D. u. wäscht mit h. dest. W.; das Filtrat wird auf vollständige Fällung geprüft (Trübung durch Zugabe von Oxalsäurekryställchen?); der Nd. auf dem Filter wird mit ccm H2SO., (1: 4) gel., mit W. nachgewaschen u. nochmals H2S 04 (1: 4) auf das Filter gegeben, die erhaltene Lsg. wird h. mit V lo -n. KMn04-Lsg. titriert. Die Best. erfordert Min., die Abweichungen von der Standardmethode überschreiten nicht 0,1%, während das Verf. von Trem mel Abweichungen bis 0,5% ergibt. (Zoment [russ.: Zement] 4. Nr Febr ) R. K. Mü ller. R. Londais, Ein Kontrollverfahren für Pumpbeton. Die Plastizität eines Betons kann man auf der Baustelle bequemer als durch das Ausbreitmaß nach ÄBRAMS dadurch ermitteln, daß man die Neigung der Böschungen des Betonhaufens ermittelt, auf den laufend Pumpbeton aus dem Förderrohr zurieselt. Gut verarbeitbare Betone zeigen bei diesem Vers. einen Böschungswinkel von etwa 45. (Trav. [Arehitect., Construct., Trav. publ.] Mai 1936.) E l s n e r v. G r o n o w. Giuseppe Alfonso Vassallo, Ancona, Italien; Schleifmittel oder Kunstbimsstein, bestehend aus Naturbimsstein 600 (Teile), Glaspulver 120, Kalkstein 60 u. Kaolin 340; die Mischung wird unter Anteigung mit W. verarbeitet. (It. P vom 27/ ) N i t z e.

127 1936. II. H yi. S i l i c a t c i i e m i e. B a u s t o f f e Carborundum Co., Niagara Falls, übert. von: Albert Lloyd Ball, Lewiston, N. Y., V. St. A., Bindemittel für Schleifmaterialien, bestehend aus einem Gemisch aus einem härtbaren Kunstharz u. einem foinstverteilten inerten Füllstoff, der so fein ist, daß er beim Vermischen mit W. die BROWNsclie Bewegung zeigt. (Can. P vom 3/ , ausg. 5/ A. Prior. 11/ ) H o f f m a n n. Foster Dee Snell, übert. von: Harry Edward Smith, Brooklyn, N. Y., V. St. A., Herstellung von Spiegeln, indem die Glasoberfläche zunächst von anhaftenden Alkalien mittels H N 03 gereinigt u. dann mit einer Lsg. von Pb(CH3COO)2, SnCl., u. Th(N03)., behandelt wird. Hierdurch findet eine Adsorption von Metallionen auf dem Glas statt, wodurch die Herst. besondere heller Spiegel nach den üblichen Verff. möglich ist. (A. P vom 21/ , ausg. 11/ ) K a r m a u s. William Peacock jr., Philadelphia, Pa., V. St. A., Herstellung von Galena Blue - Spiegdn. Gleiche Teile einer Lsg. I. aus 1 (Teil) Pb(N03)2 u. 16 W.; II. 1 KOH u. 8 W.; III. 1 Thioliarnstoff u. 24 W. werden mit 4 W. gemischt u. zur Erzeugung eines PbS-Films auf den Glaskörper aufgebracht. (Can. P vom 16/ , ausg. 13/ ) B r a u n s. Corning Glass Works, Corning, N- Y., übert. von: Alfred E. Badger, Urbana, 111., V. St. A., Schmelzen von schwerschmelzbarem Glas und Quarz, das frei von Blasen sein soll, indem durch die im geschlossenen Widerstandsofen erhitzte Quarzschmelze He hindurchgeleitet wird, wodurch die zwischen dem Schmelzgut eingeschlossenen Luftbläschen verdrängt werden. Die Schmelze wird weiter erhitzt, bis die aus He bestehenden Bläschen durch die Schmelze hindurchdiffundiert sind. (A. P vom 18/ , ausg. 28/ ) K a r m a u s. Corning Glass Works, übert. von: William C. Taylor, Corning, N. Y., V. St. A., Herstellung von Glas mit hohem elektrischem Widerstand, welches PbO, B20 3 u. F enthält, u. wobei der Geh. an B20 3 u. F nicht mehr als 6 % u. nicht weniger als l /0 beträgt, u. der Geh. an B 03 größer als der Geh. an F ist. Die angegebenen Beispiele enthalten 48 60% Si02, 15 35% PbO, 10 14% B 20 u. 2 6 % B20 3 u. F. (A. P vom 23/ , ausg. 29/ ) K a r m a u s. Soc. Nouvelle des Verreries et Cristalleries du Pont-Blanc, Frankreich, Herstellung von geadertem Glas, indem folgender Glassatz geschmolzen wird: 500 (Teile) SiO», 200 Na2C03, 100 CaC03, 20 N an 03, 60 CaF2, 70 KAlSi30 8, 1,6 Sb20 3, 0,2 As20 ;, 0,6 Mn02, 20 ZnO u. 200 organ. Bestandteile, wie Fischmehl, Knochen, Blut, Muschel usw. (F. P vom 31/ , ausg. 22/ ) K a r m a u s. Coming Glass Works, Corning, N- Y., V. St. A., Herstellung eines Glases für Tdeskopspiegel, das 75 87% Si02 u. 0,5 2,5% Alkali enthält u. einen Ausdehnungskoeff. von 2,45 X 10-G besitzt. Als Beispiel wird folgende Analyse angegeben: 81,0 (% ) Si02, 16,5 B20 3, 1,3 Na20, 0,3 Li 0 u. 0,9 AU03- (E. P vom 17/ , ausg. 4/ A. Prior. 19/ ) " K a r m a u s. Pittsburgh Plate Glass Co., Pa., übert. von: Frederick Gelstharp, Tarentum, Pa., V. St. A., Herstellung eines Köntgenstrahlen absorbierenden Glases, das im wesentlichen frei von Alkalien ist u % PbO u. 4 15% BaO enthält. Die angegebenen Beispiele enthalten: 32,1 u. 32,12% Si02, 5,3 u. 14,63% BaO, 62,1 u. 52,61% PbO u. 0,5 u. 0,64% Sb20 6. (A. P vom 13/ , ausg. 24/ ) K a r m a u s. Didier-Werke Akt.-Ges., Berlin-Wilmersdorf, Herstellung feuerfester keramischer Erzetignisse nach D. R. P unter Verechlickerung des Bindestoffes mit Elektrolyten (I) u. Gestaltung der mit körnigem Magerungsgut (II) gebildeten krümeligen M. durch Schlagen, Stampfen, Pressen o. dgl., dad. gek., daß feuerfestes körniges II zunächst mit I sowie gegebenenfalls Schutzkolloiden versehen wird u. dann erst W. sowie Bindestoffe zugefügt worden. (D. R. P Kl. 80b vom 27/ , ausg. 20/ Zus. zu D. R. P ; C ) H o f f m a n n. Carbide & Carbon Chemicals Corp., New York, übert. von: Arthur B. Ray, Bayside, N. Y., V. St. A., Herstellung von Siliciumdioxydüberzügen. Man behandelt die zu überziehenden Stoffe mit einem Si(OH)4-Ester eines mehrwertigen Alkohols, z. B. Glycerin, u. bewirkt die Hydrolyse des Esters. Man kann fein verteilte Stoffe wie MgO-Pulver auf diese Weise mit Si02 überziehen, zu feuerfesten Stoffen pressen u. insbesondere zu Gießformen für hochschmelzende Legierungen verwenden. Der Überzug schützt Mauerwerk,' Steine u. dgl. vor atmosphär. Einww. Man kann Si02-Ester auch Anstrichfarben zusetzen, die dann besonders glänzende Überzüge liefern. (A. P vom 20/ , ausg. 14/ ) N it z e.

128 1048 HV1I. A g r i k u l t u r c h e m i e. S c h ä d l i n g s b e k ä m p f u n g. 193G. II. D. Govaere, Brüssel, farbe für Asbestzementgegenstände. Den gebräuchlichen farben wird ein Gemisch aus Na- oder IC-Silicat u. Füllstoffen, wie ZnO, A120 :1, MgO, ZnS04 oder BaS04, zugesetzt. (Belg. P vom 20/ , ausg. 5/ ) H o f f m a n n. [russ.l Wladimir Awgustowitscli Kind, Spezialzemento. 2. erg. Aufl. Leningrad-Moskau: Onti (II, 106 S.) Rbl VII. Agrikulturchemie. Schädlingsbekämpfung. Lewis F. Räder und W. L. Hill, Das Vorkommen von Selen in Naturphosphat&i, Superphospliaten und Phosphorsäure. Alle untersuchten Materialien enthielten mehr oder weniger Selen, die Rohphosphate < 0,1 5 5 % 0, die Superphosphate < 0,8 4,0%o> die Phosphorsäuren 0,5 % 0 u. darunter. Der Sitz des Se ist in organ. Substanz u. anorgan. Sulfiden zu suchen. Primäre Ablagerungen sind meist Se-reicher als sekundäre. (J. agric. Res Dez ) Gr im m e. P. N. Pogorelow, Verwertung von Phosphorit auf Tschernosem. Die Wrkg. von Phosphoritmehl (an Zuckerrüben) steigert sieh in wärmeren Jahren infolge gesteigerter Nitrifikation. Wogen der großen Schwankungen der Phosphoritwrkg. auf Tschernosem in verschiedenen Jahren ist die Anwendungsgrenze schwer festzustellen. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) S c h ö n f e l d. D. W. Drushinin, Ein neuer Phosphatdünger. Über die Wrkg. eines aus II3P0 u. Mg-Silicaten (Meta- oder Orthosilicat) hergestellten Düngers, enthaltend Mono-, Di-, teilweise Tri-Mg-Phosphat an Zuckerrüben. Bei der Bldg. des Diphosphats entstehen Krystalle mit 7 oder 12 H20, bei Bldg. des Triphosphats Krystalle mit 8 oder 22 HjO. Der Dünger enthält größere Mengen Mg u. SiO,; bei Zusatz von 60 kg P20 5 führt man in den Boden gleichzeitig kg MgO u. bis 30 kg Si02 ein. Die Wrkg. des neuen Mg-Phosphatdüngers wurde im Vergleich zu Superphosphat u. Präzipitat untersucht. In Vegetationsverss. zeigte das Mg-Phosphat eine 1 % 2-mal bessere Wrkg. als Superphosphat. Feldverss. bestätigten die Ergebnisse der Vegetationsverss. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) S c h ö n f e l d. S- G. Toltschinski, Nephelin des Chibin-Gebirges als Kalidünger und Neutralisato saurer Böden. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) S ch ö n feld. S. P. Moltschanow, S. N. Ledenew und S. M. Koslowa, Wirksamkeit von Nephelindüngemitteln auf mineralischen Podsolboden. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) S c h ö n f e l d. S. P. Gussew, Ein Verfahren zur Verarbeitung von Fäkalien zu einem streufähigen Düngemittel und die Düngewirkung dieses Düngers. Das Verf. besteht in der Behandlung der Fäkalien mit 0,8% Cl2-Gas u. Trocknen in einer Zerstäubungsanlage. Es resultiert ein Prod. mit 8 % N-Geh., gegen 3,6% N ohne Cl2-Behandlung. Der erhaltene Streudünger enthält neben 7 8 % N 4 5 % P20 6 u. 1 2 % K 20. Der Dünger ( Poudrette ) kann wegen seines hohen Proteingeh. (14%) u. Fettgeh. (11%) auc^ zur Fütterung von Schweinen u. Geflügel verwendet werden. (Chemisat. soeialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) S c h ö n f e l d. Walter Sauerlandt, Untersuchungen über die pflanzenphysiologische Bewertung der Phosphorsäure im Stalldünger. Gefäßverss. mit 1 Rinder- u. 2 Pferdetiefstalldüngern mit untereinander stark abweichendem P20 6-Geh. In Übereinstimmung mit früheren Befunden (C I. 3566) wurde an Hand der Erträge festgestellt, daß bei gleichen P-Gabcn in Form von Stallmist diejenigen mit hohem P-Geh. höhere physiol. Wirksamkeit als P-ärmere Dünger besaßen. Diese Unterschiede kamen in der P20 5- Aufnalime durch die Pflanzen noch stärker als im Ertrage zum Ausdruck. Stalldünger mit hohem N-Geh., vor allem an NH^, erhöhten die Erträge bei anorgan. Volldüngung, während dies^bei einem NH3-armen Dünger nicht sicher nachzuweisen war. Es wurde gesteigerte P-Aufnahme aus Mist neben anorgan. Volldüngung festgestellt, u. diese Veränderung der Aufnahme mit den bei der Unters, der Ertragsflächen für N-P20 s

129 1936. I I. H v. A g r i k u l t u b c h e m i e. S c h ä d l i n g s b e k ä m p f u n g gefundenen Gesetzmäßigkeiten in Beziehung gebracht. (Z. Pflanzenernährg. Düng. Bodenkunde Königsberg i. Pr., Univ., Pflanzenbauinst.) L u t h e r. Anna L. Sommer, Die Beziehungen der Phosphatkonzentration von Kullurlösungen zu Art und Größe von Wurzelsyslemen und Reifungszeit gewisser Pflanzen. Kulturverss. in Näkrlsg. mit Tomaten, Erbsen, Baumwolle, Weizen u. Mais u. Buchweizen. Allgemein ergab sich, daß Pflanzen mit großem Wurzelsystem zu ihrer Ernährung mit niedrigeren P20 5-Iionzz. auskommen als solche mit schwachem Wurzelsystem. Je höher die P20 6- Konz., desto geringer das Wurzelwachstum, je geringer die P20 5-Konz., desto früher tritt die Reife ein. (J. agric. Res / ) G r im m e.. 0. Engels, Der Einfluß einer Kalkdüngung auf die Löslichkeitsverhältnisse der Phosphorsäure in sauren Böden. In Übereinstimmung mit früheren Verss. mit CaC03 (C II. 2181) ergaben solche mit Ätzkalk auf verschiedenen Bodenarten vom mittleren Sand bis schwerem Lehm, daß die P20 5-Löslichkeit durch eine Kalkgabe mehr oder weniger erhöht werden kann, u. daß diese Erhöhung der Löslichkeit sowohl von der Art wie vom Aciditätsgrad der Böden abhängig ist. In der Praxis muß also der Kalkzustand der Böden in Ordnung gebracht u. sauren Böden auf alle Fälle so viel Kalk zugeführt werden, daß eine Anlagerung der P20 5 an Fe- u. Al-Verbb. verhindert wird. (Z. Pflanzenernährg. Düng. Bodenkunde Speyer, Landw. Vers.-Station.) L u t h e r. Harold E. Clark, Wirkung von Ammonium- und Nitratstickstoff auf die Zusammensetzung der Tomatenpflanze. Vergleichende Kulturverss. in Sand + N-Lsg., letztere als Ca(N03)2, (NH4)2S 04 oder Mischung beider. Die Menge an gebildeter organ. Substanz war in der Nitratserie größer als in der NH4-Serie, dagegen war bei letzterer der Geh. an Trockensubstanz höher. Die Nitratpflanzen enthielten mehr Nitrat-N, überhaupt war der Geh. an niehtassimiliertem N höher. Die NH4-Pflanzen zeigten höheren Geh. an Glutamin u. Asparagin, ein Beweis für den Aufbau dieser Verbb. aus NH3, außerdem waren sie proteinreicher. Die Nitratpflanzen waren dagegen aschen- u. säurereieher (Oxal-, Äpfel- u. Citronensäure). (Plant Physiol Jan New Haven [Conn.].) G r im m e. J. Caldwell und H. L. Richardson, Das Wachstum von Klee in Gegenwart von Ammonsulfat. Auch in abnorm hohen Gaben wirkte (NH4)2S 04 nicht schädigend auf das Wachstum von Alsike u. Rotklee, im Gegenteil zeigte sieh eine ausgesprochene Stimulation. (J. agric. Sei April Haipenden [Herts].) Gr im m e. T. D. Koritzkaja, Die Pufferwirkung des Bodens auf die Aktivität der Zusatzkomponenten der stickstoffhaltigen Dünger. Die Pufferwrkg. des Bodens bzgl. der tox. Wrkg. verschiedener Komponenten der N-Dünger ist von der mechan. Bodenzus. abhängig. Bei Steigerung der Verdünnung des Bodens mit Quarzsand wird die schädliche Wrkg. von CI, N 0 2 u. (H2CN2)2 erhöht. Die Verteilung der in das Vers.-Gefäß. eingeführten Stoffe ist ungleichmäßig u. hängt von der Begießung, der Beweglichkeit des eingeführten Stoffes im Boden u. der mechan. Zus. des Mediums ab. Bei Verwendung von Büngern, wie NH4C1, Halbfabrikaten der Nitratdünger, Dicyandiamid u. dgl. muß die mechan. Bodenzus. in Rechnung gezogen werden. Der Cl-Geh. der Pflanzen nimmt zu mit der Verd. des Bodens u. ist bei NH3-Ernährung viel höher als bei Nitratemährung. (Volkskommissariat Schwer-Ind. USSR. Arb. wiss. Inst. Düngemittel Insektofungicide [russ.] ) S c h ö n f e l d. T. R. Bhaskaran und V. Subrahmanyan, Untersuchungen über den Mechanismus der biologischen Stickstoffixierung. I. Kohlenstoffhaushalt während der Stickstoffixierung durch die Bodenmischflora. Bei der Glucosezers. durch die Bodenmischflora werden ca. 2/ 3 des Zuckers bereits in den ersten 4 Tagen in gasförmige Prodd. unigewandelt, der Rest befindet sich in wasserlöslicher Form, hauptsächlich als Säuren. Nur letzterer kommt für die N-Fixierung in Frage. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. B Febr Bangalore.) Gr im m e. T. R. Bhaskaran, Untersuchungen über den Mechanismus der biologischen Stickstoffixierung. II. Die Rolle des Kalks bei der Stickstoffixierung durch die Bodenmischflora. (I. vgl. vorst. Ref.) Die Verss. ergaben, daß man weder durch Zusatz von verd. Pufferlsgg. noch durch period. Alkaligaben optimale Rk. erzeugen kann. In Ggw. vor» überschüssigem CaC03 findet eine Absättigung der gebildeten Säure statt, wodurch die N-Fixierung nicht beeinflußt wird. SrC03 kann CaC03 ersetzen, nicht aber BaC03 u. MgC03. Geringe Zusätze von CaS04 wirken günstig auf den-nitrifikationsverlauf. (Proc. Indian Acad. Sei. Sect. B Febr Bangalore.) G r im m e. XVIII

130 1050 Hvn. A g r i k u l t u b c h e m i e. S c h ä d l i n g s b e k ä m p f u n g II. Rao Bahadur D. L. Sahasrabuddhe, Fixierung von Stickstoff durch Reisböden und Reispflanzen. Reisböden haben die Fähigkeit, N 2 zu binden. Diese Fixierung wird durch die im Wachstum befindliche Wurzel der Reispflanze unterstützt. In der Rcissaat wurden keine Is-bindenden ^Organismen festgcstellt. Bepflanzte Reisfelder zeigen während der Wachstumsperiode einen höheren N-Geh. als unbepflanzte. (Proc. Indian Aead. Sei. Seet. B April Bombay, Government, Dep. of Agricult.) S c h u c iia r d t. Chan-Dencho, Wirkung organischer Stoffe mit verschiedenem C : N-Verhältnis auf die biologische N-Fixation in Böden verschiedener mechanischer Zusammensetzung. Nach dem Zers.-Grad kann man die organ. Stoffe in 2 Gruppen einteilen: schwer zersetzbares Lignin u. leicht zersetzbare Cellulose, Hemicellulose, Stärke u. einige wasserlösliche Stoffe, wie Glucose. Dio Mineralisierungsstufe des organ. gebundenen N hängt vor allem von der Form der organ. Stoffo ab, in denen sich der C des Düngers befindet. Ist im Dünger viel Lignin enthalten, so findet die Freimachung des N bei einem breiteren Verhältnis C :N statt; überwiegt im organ. Dünger Cellulose oder Stärke, so vollzieht sich die N-Freimachung bei einem engeren C: N-Verhältnis; Der N-Geli. u. das Verhältnis C : N sind ohne Berücksichtigung der organ. N-Formen des Düngers ein unrichtiges Maß für die Mineralisation des N im Boden. Dio mechan. Zus. des Bodens hatte bei Vegetationsverss. wenig Einfluß auf den Zers.-Grad des organ. Düngers. Auf schwerem Boden vollzog sich die Mineralisation des N bei einem engeren C: N-Verhältnis als auf leichtem. Die biol. N-Fixation unter dem Einfluß von Cellulose, Stärke u. Stroh dauerte 21/ 2 3 Monate; hierauf geht der fixierte N selbst bei einem C : N-Verhältnis von 3 0 :1 u. 25: 1 in eine assimilierbare Form über. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitseheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) S c h ö n f e l d. J. Verguin, Chemische Produkte und Pflanzenschutz. Sammelbericht. Besprochen werden Cu-Salze, Fe-Salze, Schwefel, KMn04, Formaldehyd, organ. Farbstoffe, Phenole aller Art u. Salicylsäurepräparato zur Pilzbekämpfung, As- u. F-Verbb., Phosphorzink, Pyrethrum-, Derris- u. Quassiaprodd., mineral., pflanzliche u. tier. öle, Teerpräparate u. Gase als baktericide Mittel. (Rev. Chim. ind. Monit. sei. Quesneville ) G r im m e.' W. A. Gersdorff, Die Giftigkeit von optisch aktiven und inaktiven Dihydrodeguelinen. Erträglichkeitsverss. an Goldfischen mit akt. u. inakt. Dihydrodeguelin u. Rotenon. Bei Konzz. zwischen 0,2 u. 0,9 mg je 11 sind akt. Dihydrodeguelin u. Rotenon gleich giftig, bei niedrigeren Konzz. ist Rotenon überlegen. Inakt. Dihydrodeguelin ist höchstens 1/ 20 so giftig als die akt. Modifikation. (J. agric. Res ) Gbi. Joseph M. Ginsburg, John B. Schmitt und Philip Granett, Vergleich der Giftigkeit von Anabasin- und Nicotinsulfat auf Insekten. Einzelheiten u. Ergebnisse im Original. (J. agric. Res ) Gr im m e. F. Tattersfield, Fischgiftpflanzen als Insekticide. Übersicht neuerer Arbeiten. Schrifttumsübersicht über die verschiedenen als Fischgifte bzw. Insekticide erprobten Arten von Derris, Lonehocarpus u. Tephrosia. (Emp. J. exp. Agric April Harpenden [Herts].) G r im m e. Jesse R. Green, Die Wirkung von Petroleumölen auf die Atmung von Bohnenpflanzen, Apfelzweigen und -blättern und Gerstenkeimlingen. Spritzungen mit wenig raffiniertem Petroleum erhöhen im allgemeinen die Atmung, doch beobachtet man auch Störungen. G ut raffinierte öle wirken schlechter. (Plant Physiol Jan Bozeman [Mont.].) G r im m e. Harold Silman, Die Eigenschaften von insekticiden Petroleumemulsionen. Sammelbericht mit besonderer Berücksichtigung von Seife u. Casein als Emulgatoren. Prakt. Vorschriften über Herst. u. Anwendung, Theorie der Wrkg. (Oil and Soap April London.) G r im m e. B. C. Aston, J. A. Bruce und F. B. Thompson, Chemie der Unkrautvernichter. VI. Die Bisulfitgruppe. (Vgl. C II ) Bericht über Na-, (Na-NH4)- u. K-Disulfitverss. in Lsg. u. in Substanz. Die Mittel wirkten je nach Konz, mehr oder weniger gut, erreichten aber nicht die Wrkg. von NaC103. (New Zealand J. Agric / Wellington.) Gr im m e. R. C. Bickmore, Chlorate zur Unkrautvertilgung. Sammelbericht. (Fertiliser, Feed. Stuffs Farm Suppl. J / ) G r im m e.

131 1936. II. HVII. AGRIKULTURCHEMIE. SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG C. J. Schollenberger, Eine 'praktische Antimonelektrode für pu-bestimmungen im Boden. Einrichtung u. Wrkg. der Sb-Elektrode ergeben sich zwanglos aus der Figur u. den Tabellen des Originals. (Soil Sei Febr ) G r im m e. Henry C. Harris, Vergleich zwischen Kaliumpermanganat und Cersulfat zur Oxydation von Kobaltnitrit bei der Bestimmung von Kali in Kaliumchloridlösung und in Ammonacetatbodenauszügen. Eine krit. Nachprüfung der Methode von Sc h ü l e r u. T h o m a s (C II. 579). Die Auswaschung mit A. kann durch eine solche mit eiskaltem W. ersetzt werden, die Filtration geschieht mit Vorteil durch einen Glassintertiegel mit Talkum. Der Ersatz von KM n04 durch Ce2(S04)3 ergab die gleichen Werte. Vf. empfiehlt die Anwendung des letzteren. (Soil Sei ) G r i. H. Neubauer, Mitteilungen über die Keimpflanzenmethode. Gutes Trocknen der Bodenproben wirkt der Schimmelbldg. entgegen; bei den Blindbestst. wird nicht mehr der Geh. der Keimpflanzen an K u. P abgezogen, sondern der der Körner, wobei 95% des K u. 89% der P20 B der Bodenunters.-Ergebnisse als aus den Körnern herrührend abzuziehen sind; an Stelle eines Kalkzusatzes vor der Veraschung wird bei der P-Blindbest. eine 20 mg K 20 entsprechende Menge KCl zugésetzt; Angabe von Zahlen zur Berechnung der 100 g Trockensubstanz entsprechenden Bodenmengo sowie von Arbeitsvorschriften für die P-Best. in den Körnern mit H N 03-H2S 04 u. die durch Wegfall der Fällung mit Kalkmilch vereinfachte K - u. P-Analyse. (Z. Pflanzenernährg. Düng. Bodenkunde Dresden, Staatl. Landw. Vers.-Anst.) L u t h e r. Robert S. Whitney und Robert Gardner,' Mitteilung über die Bestimmung von ausmiizbarem Phosphor durch Auszug des Bodens mit Kaliumcarbonatlösung. 2 g 1 mm- Feinboden werden in 250 ccm-kolben mit 150 ccm l% ig- K 2C03-Lsg. % Stdn. gelinde gekocht. Nach dem Abkühlen Stdn. absitzen lassen, 10 ccm Fl. in 100 ccm- Erlenmeyer mit 1 ccm Br-W. auf kochen, zugeben nom 0,4 ccm 5-n. HCl u. 0,5 ccm 10%ig- Na2S 03-Lsg. Nach dem Abkülilen mit 0,5-n. NaOII neutralisieren gegen Phenolphthalein.. Auffüllen auf 15 ccm, zugeben von 1 ccm Molybdänreagens (6,02 g wasserfreies Mo03 unter Umrühren u. Erhitzen in 120 ccm konz. H 2S 04 gel. u. nach dem Ahkühlen auf 800 ccm auffüllen), schütteln, zugeben von 0,2 ccm SnCl2-Lsg. (Lsg. von 25,5 g SnCl2-2 H20 in 125 ccm konz. HCl, aufgefüllt auf 1 1) u. kräftig umschütteln. Nach 5 10 Min. 10 ccm Lsg. coloriinetr. vergleichen mit gleich behandelter P20 5-Lsg. (Soil Sei Jan ) G r im m e. Kali Pada Basu und Sachindra Nath Sarkar, Eine llalbmikromethode zur Bestimmung des Cesamtstickstoffs in lufttrockenen Böden. Vff. verwenden 0,5 g Bodensubstanz als Einwaage. Die fein gepulverte Probe wird nach der Mikromethode von Pr e g l aufgeschlossen u. dest. Die Übereinstimmung der Werte des Halbmikroverf. mit denen des Mikroverf. nach P r e g l ist gut. (J. Indian chem. Soe Dakka, Univ.) E c k s t e i n. Edwin William Stanley Press und William Ruddy, London, Düngemittel. Die breiförmigen Rückstände von der Papierfabrikation, insbesondere aus Espartogras, werden getrocknet, zerkleinert u. mit hygroskop. Chemikalien, wie CaCl2 oder NaCl oder Düngemitteln vermischt. Die M. kann auch mit Unkrautvertilgungsmitteln vermengt werden. (E. P vom 12/ , ausg. 16/ ) K a r s t. La Quinoléine et ses Dérivés, Frankreich, Schutz von Samen, Knollen und Setzpflanzen gegen Pilzkrankheiten. Durch Behandeln mit o-oxychinolin, substituiert oder nichtsubstituiert, seinen. Derivv. oder Homologen, sowie deren Salzen in Form von Pulver oder wss. Lsg., allein oder im Gemisch mit anderen geeigneten Stoffen. Verwendbar sind z. B. 6-Methyl-8-oxychinolincitrat, o-oxychinolinsulfat oder a-methyl-8- oxychinolin-5-sulfonsaures K. Neben dem Schutz der Pflanzen wird eine Förderung der Bodenfermente u. der N-Bakterien erzielt. (F. P vom 15/ , ausg. 18/ ) G r ä g e r. Lelio Ferri, Italien, Insekticides und fungicides Mittel aus Boraten von Zn, Sn, Cu oder deren Legierungen einzeln oder untereinander gemischt. Zwecks Herst. dieser Borate werden die betreffenden Metalle in wss. (NH4)3B 0 3-Lsg. mit O (Luft) behandelt. Der verbrauchte Borsäurerest wird durch Zusatz von H3B 0 3 ersetzt. Die gebildeten Metallborate werden von der Lsg. getrennt, getrocknet u. gegebenenfalls mit inerten Stoffen verd. (F. P vom 17/ , ausg. 15/ It. Prior. 7/ ) G r ä g e r. 6 9 *

132 1052 HylII. METALLURGIE. METALLOGRAPHIE. METALLVERARBEITUNG II. Brabender G. m. b. H., Deutschland, Schädlingsbekämpfung besonders in Lagerhäusern durch insekticide Gase oder Dämpfe in period. aufeinanderfolgenden Gaswellen, zwischen denen die Gas- oder Dampfkonz, wieder absinken kann. Auf die zu bekämpfenden Schädlinge Reizwrkg. ausübende Mittel können zusammen mit den Gasen oder Dämpfen oder getrennt von diesen eingeführt werden. Zur Vergasung oder Verdampfung der Mittel ist zweckmäßig Wärme zuzuführen. (F. P vom 16/ , ausg. 26/ D. Priorr. 2/6. u. 16/ ) Gr a g e r. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere zum Beizen von Saatgut, dad. gek., daß es als wirksamen Bestandteil Hg-Verbb. enthält, in denen eine Valenz des Hg an einen organ. Rest, wie Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest, der seinerseits wiederum z. B. durch Oxy-, Alkoxy-, Aroxy-, Acetoxy-, Amino-, Alkylamino-, Halogen- oder Nitrogruppen substituiert sein kann, u. die andere Valenz an einen Si-haltigen Best, wie Kieselsäurerest, gebunden ist. Z. B. Äthyl-, Methoxyäthyl-, Ätlioxyäthyl-, Oxypropyl-, Propyloxyäthyl-, o-oxyphenyl-, Dimethylanilin-, Acetyloxyäthyl-, Phenylquecksilbersilicat, oder auch Quecksilbersiliciumaluminmmverbb., wie sie z. B. durch Umsetzen von Al (SO.,)3 mit Methoxyäthylquecksilberacetat in Ggw. von W. erhalten werden. (Oe. P vom 3/ , ausg. 10/ D. Prior. 20/ ) G r a g e r. Wolfgang von Leuthold, Leipzig, Schädlingsbekämpfungsmittel. Verwendung der drei u. mehrfach chlorierten alipliat. oder fettaromat. Alkohole, deren Ester u. Äther für sich oder in Gemischen bzw. Lsgg. mit anderen Stoffen als Schädlingsbekämpfungsmittel, besonders ' gegen Fliegen, Motten, Rebenschädlinge, Rübenfliege, Blutu. Blattläuse. Beispiele: Trichlor-carbinoltrichloracetat, -isopropanol, -tertiärbutylalkohol, -isopropylacetat, -tertiärbutylacetat, -tertiärbutylmonochloracetat, -methyläthylmethylcarbinol, -methylisopropylcarbinol, -methylphenylcarbinolacetat u. -methylp-chlorphenylearbinolacetat. (Oe. P vom 16/ , ausg. 11/ D. Prior. 26/ ) G r a g e r. Karl Eichhorn, Konstanz, Herstellung eines derrisextraklhalligen Insektenbekämpfungsmittels, dad. gek., daß zerkleinerte Derriswurzel zweckmäßig bei C mit einer verd. NaHS03-Lsg. extrahiert, die erhaltene Lsg. neutralisiert u. im Vakuumkonz. wird. (D. R. P Kl. 451 vom 22/ , ausg. 28/ ) G r ag er. [russ.] Mechanismus der Wirkung von Insekticiden. Sammlung von Aufsätzen. Leningrad- Moskau: Isd. Wssess. akad. s.-ch. nauk im. W. I. Lenina (III, 97 S.) 3 Ebl. [russ.] P. A. Wlassjuk, M. Ja. Beresanski, N. F. Schwatschko, W. I. Ssamburow, W. S. Denissijewski, A. A. Iwanow u. A. I. Gnatowskaja, Die Düngemittel für die Gebiete der Zuckerrüben. Moskau-Leningrad: Pischtschepromisdat (324 S.) 4 Rbl. VIII. Metallurgie. Metallographie. Metallverarbeitung. Gordon Sproule, Physikalisch-chemische Grundlagen der Metallurgie: I. Neueste Entwicklung. II. Erkennung mechanischer Fehler. Überblick über die neueste Entw. auf dem Gebiete der physikal.-chem. Grundlagen der Metallurgie von Eisen u. Stahl, ferner der Nichteisenmetalle (Kupfer, Nickel, Aluminium, Blei, Zink), weiterhin auf dem Gebiet des Nachweises von Fehlstellen an der Stahloberfläche, ferner in Achsen u. Wehen sowie in Stahlgußstücken u. im Gußeisen, schließlich in Nichteisenmetallen u. deren Legierungen. (Canad. Min. metallurg. Bull. Nr Mai 1936.) E d e n s. Frederick A. Rohrman, Metalle und Legierungen in der chemischen Industrie. III. Nichteisenmetalle und Legierungen. (II. vgl. C I ) Kurzer Überblick über die Verwendung von Al, Cu u. seinen Legierungen, Pb, Ni u. seinen Legierungen im ehem. App.-Bau. (J. ehem. Educat : 10. März 1936.) GoLDBACH. P. Chevenard, Gegen hohe Temperaturen widerstandsfähige Legierungen. (Vgl. C I ) Allgemeine Richtlinien für die Wahl hitzebeständiger Legierungen. (Métaux 10 (11) Dez ) F r a n k e. A. M. Gaudin und Reinhardt Schuhmann jr., Die Wirkung van Kalium-n-Amyl xanthat auf Chalcocit. Die Unteres, der Vff. betreffen die Sammlerwrkg. von Xanthaten auf Chalcocit (Cu2S) bei der Flotation. Bei der Einw. von K-n-Amylxanthat auf Chalcocit bedeckt sich dieser mit einer Xanthatschicht, die mit den üblichen Lösungsmm. nicht wieder entfernt werden kann; überdies erhält man eine Umsetzung zucuproxanthat, das jedoch aus dem Mineral mit Lösungsmm. wieder ausgelaugt werden kann. Bei langer Behandlung mit Xanthat werden in geringer Menge auch andere Rk.-Prodd.

133 1936. II. Hyiii- M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g gebildet; bei Behandlung mit steigenden Mengen Xanthat sinkt die prozentual zu Cuproxanthat umgesetzte Menge. Durch Auslaugen der zweiten, genannten Schicht werden die Flotationseigg. des Chalcocits nicht beeinflußt. Der erste, fester gebundene Film kann mit Pyridin von dem Mineral entfernt werden; Konzz.-Bestst. machen es wahrscheinlich, daß dieser Film monomolekular ist. Das Mineral ist für die Flotation schon ausreichend vorbehandolt, wenn nur ein Teil der Oberfläche mit dem monomolekularen Film bedeckt ist. Vergleichende Verss. mit Malachit zeigten, daß ein fest gebundener Film wie bei Chalcocit nicht gebildet wird, dementsprechend sind die für die Flotation erforderlichen Xanthatmengen für Malachit wesentlich größer. Es wird schließlich kinet. eine Gleichung für die Adsorptionskurve abgeleitet, die mit den Beobachtungen gut übereinstimmt. (J. physic. Chem Febr Butte, Montana, Ore Dressing Lab. School of Mines.) J u z a. Frank Adcock und Charles A. Bristow, Über sehr reines Eisen. Es wird ausführlich über verschiedene Verss. innerhalb der Jahre berichtet, ein Eisen von besonderer Reinheit herzustellen. Die ersten Verss. bestanden in einem Umschmelzen von Elektrolyteisen im H2-Strom, während bei den letzten Verss. von FeCl3 ausgegangen wurde, wobei das durch Erhitzen entstehende Fe:!0.j mittels H2 reduziert wurde. Durch ein sehr sorgfältiges Umschmelzen in einer H2-Atmosphäro (die Anordnung der Apparatur wird genau beschrieben) u. schließlich im Vakuum gelang es, ein Eisen herzustellen, das nur 0,0113% Verunreinigungen enthielt, nämlich 0,0045% C, 0,0002% Si, 0,001% P, 0,0015% S, 0,002% Mn, 0,0006% Ni, 0,0005% 0 2, < 0,001% Na. Der Gitterparameter bei Raumtemp. wurde zu 2,8600 ± 0,0005 ermittelt, die D.. zu 7,871 ± 0,002 bei 19. Weiterhin -wurden ermittelt: der Ausdehnungskoeff., die elektr. u. therm. Leitfähigkeit, die Lage der A3-Umwandlung, dio magnet. Eigg., weiterhin von den mechan. Eigg. die Härto sowohl des geglühten als auch des kaltverformten Materials, die Schmiedbarkeit, die Zerreißoigg. u. der Elastizitätsmodul. Bei sämtlichen Unteres, w'erden die Ergebnisse an den 5 verschiedenen Eisensorten, die im Laufe der mehrjährigen Schmelzverss. hergestellt wurden, gegenübergestellt. Durch die verschieden große Reinheit der verschiedenen Eisensorten treten zum Teil recht erhebliche Änderungen in den Eigg. auf. Die häufig geäußerte Meinung, daß bei ganz reinem Eisen die a-y-umwandlung nicht mehr auftritt, konnte nicht bestätigt werden. Allerdings scheint die Umwandlung nicht eine einfache Phasenumwandlung zu sein, sondern einen Vorgang komplexer Natur darzustellen. Weitere Unteres, sind diesbezüglich erforderlich. (Proe. Roy. Soc., London. Ser. A / ) E d e n s. John G. Thompson und Harold E. Cleaves, Eine Zusammenstellung der Erkenntnisse über die Herstellung und Eigenschaften des reinen Eisens. An Hand der wichtigsten einschlägigen Literatur wird der heutige Stand des Wissens über die verschiedenen Verff. zur Herst. von techn. reinem Eisen wiedergegeben. Weiterhin werden die physikal. u. mechan.-technolog. Eigg. sowie das Verh. bei den verschiedenen Wärmebehandlungsarten besprochen. (J. Res. nat. Bur. Standards Febr Washington.) E d e n s. C. Wells, R. A. Ackley und R. F. Mehl, Eine dilatometrische Untersuchung der a-y-umwandlung in sehr reinem Eisen. Es wird ein neues sehr empfindliches Differentialdilatometer beschrieben, dessen Fehlergrenze in der Nähe von 900 etwa 0,5 beträgt. Verss., die an Armeoeisen, in H 2 ausgeglühtem Carbonyleisen u. im Vakuum umgeschmolzenem Elektrolyteisen durchgeführt werden wobei das Carbonyleisen sich als außerordentlich rein erwies ergeben, daß der Ac3-Punkt bei den reinsten Proben unabhängig von der Erhitzungsgeschwindigkeit ist (untersucht wurden Geschwindigkeiten von 2, 1/ 2 u. 1/ s pro Min.). Dagegen ist die Ars-Umwandlung abhängig von den untersuchten Abkühlungsgeschwindigkeiten. Beim Vorhandensein geringer Verunreinigungen erwies sich auch die Ac3-Umwandlung abhängig von den untersuchten Erhitzungsgeschwindigkeiten. Bei der niedrigsten Erhitzungsbzw. Abkühlungsgeschwindigkeit ergab sieh ein Temp.-Unterschied zwischen dem Ac3- u. dem Ar3-Punkt von u. zwar wurde der A3-Punkt des reinsten Eisens zu 909,5 ± 1 ermittelt. Schon Verunreinigungen in der Größenordnung von 0,012% C ergaben eine Temp.-Spanne der Ac3-Umwandlung von 35, falls Heterogenität des Gefüges vorlag, während diese Temp.-Spanne durch Glühen auf 1/ 2 vermindert wurde. Auffallend (u. ungeklärt) ist die Tatsache, daß die Längenänderung bei der Ac3-Umwandhmg geringer war als die entsprechende Längenänderung bei der Ar3-Umwandlung,

134 1054 Hy,,,. M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g II. wodurch eine bleibende Verlängerung der Probe eintrat. (Trans. Amer. Soc. Metals März Pittsburgh, Metals Res. Lab., Carnegie Inst. Technology.) E d e n s. AldenB. Greninger, Über die Zwillingsbildung in a-eisen. An Hand von Röntgenunterss. wird festgestellt, daß die Zwillingsorientierung in reinem a-eisen mit 0,0022% C u. 0,0018% Si der (1 1 2)-Richtung entspricht. Bei der Bldg. von a-eisen beim Abkülilen durch das Umwandlungsgebiet entsteht ein mosaikartiges Gefüge, wahrscheinlich infolge der Zwillingsbldg. Es wird angenommen, daß auch das WlDMANN- STÄTTENsche Gefüge mit der Zwillingsbldg. zusammenhängt u. n icht so sehr mit dem eigentlichen y-a-umwandlungsvorgang, wie dies von Me h l u. SsiITH angenommen wird. (Nature, London Harvard Univ., Metallurg. Lab.) E d e n s. D. W. Murphy und W. P. Wood, Austenitkorngröße im Gußeisen. Es wird nach gewiesen, daß die Eigg. des grauen Gußeisens in starkem Maße von der Austenitkorngröße abhängig sind, vorausgesetzt, daß die Graphitausbldg. u. chem. Zus. sonst gleich sind. Und zwar nehmen Festigkeit u. Härte des Gußeisens mit zunehmender Austcnitkomgröße zu. Auch die Härtbarkeit des grauen Gußeisens nimmt mit zunehmender Austenitkorngröße zu, woraus geschlossen wird, daß der Einfluß auf die Festigkeit u. die Härte auf den Einfluß auf die Härtbarkeit zurückgeführt werden kann. Es wird auf die Wichtigkeit der Kontrolle der Austenitkomgroße des Gußeisens hingewiesen, besonders im Hinblick auf die Frage der Wärmebehandlung sowohl des unlegierten als auch des legierten Gußeisens. (Trans. Amer. Soc. Metals März Michigan, Dept. Engg. Res., Univ.) E d e n s. J. G. Pearce, Neuzeitliches Gußehen in der chemischen Industrie. (Proceed. chem. Engng. Group. Soc. chem. Ind C I ) P a n g r it z. R. A. Bull, Neuzeitliche Entwicklung auf dem Gebiet der Normung von Stahlguß bei der American Society for Testing Materials. Überblick. (Metals and Alloys März Chicago.) E d e n s. Francis F. Lucas, Über die Herstellung von Eisen- und Stahlproben für mikroskopische Untersuchungen. Die Methoden u. erforderlichen Materialien für die Herst. von Stahlschliffen werden im einzelnen erörtert. Insbesondere wird eine Apparatur beschrieben, mit der die Polierlsgg. hergestellt werden, wobei Vf. als Pulver Magnesiumoxyd folgender Korngröße empfiehlt: 26% Teilchen von 0,08 /, 42% Teilchen von 0,17 ft, 26% Teilchen von 0,25 /t u. 6 % von 0,33 fi Durchmesser. Beispiele'erläutern dio Güte des Polierverf. (Trans. Amer. Soc. Metals März New York City, Bell Telephone Laboratories.) E d e n s. G. R. Brophy, Über die Dämpfungsfähigkeit, eine Ermüdungserscheinung. Di Dämpfungs- u. Dauerfestigkeitseigg. verschiedener Stähle, die verschieden wärmebehandelt wurden, werden ermittelt u. miteinander verglichen. Es scheint eine Beziehung vorhanden zu sein zwischen der Dämpfung einerseits u. dem Bruch des Stahles durch Belastungen oberhalb der Dauerfestigkeit oder durch Kerbwrkgg. andererseits. Stähle mit hoher Dämpfungsfälligkeit sind kerbunempfindlich, aber empfindlich gegen Überbelastungen über der Dauerfestigkeit, während Stähle mit niedriger Dämpfungsfähigkeit unempfindlich gegen Überbelastungen aber kerbempfindlich sind. Es wird das Vorhandensein einer Grenzdämpfungsfähigkeit angenommen, die von der Art der Kerbausbldg. abhängt. Unterhalb dieser Grenzdämpfungsfähigkeit liegt eine große Kerbempfindlichkeit vor. Der Einfluß der Korngröße u. der Gefügeausbldg. auf die besprochenen Erscheinungen wird erörtert. (Trans. Amer. Soc. Metals März Scheneetady, New York, Res. Lab., General Electric Co.) E d e n s. Fritz Eisenkolb, Tiefziehfähigkeit von härteren unlegierten Stahlblechen. An Hand von Tiefungs- u. Zugverss. an unlegierten normal geglühten 1 mm dicken Stahlblechen verschiedener Zugfestigkeit wird ein einfaches Verf. zur wechselseitigen Umrechnung von Zugfestigkeit, Dehnung u. ERICSEN-Tiefung entwickelt. Ferner werden Ziehgrenzenbestst. nach S c h m id t u. Ziehverss. nach dem AEG-Verf. durchgeführt, aus denen hervorgeht, daß sich Stähle mit 80 kg/qmm Zugfestigkeit noch weitgehend in Anschlagzug verformen lassen; selbst härtere Bleche erweisen sich als noch gut ziehfähig. Auch beim betriebsmäßigen Tiefziehen bis zur Erschöpfung des Ziehvermögens erweisen sich Bleche mit einer Zugfestigkeit bis zu 80 kg/qmm als gut bearbeitbar. Ziehkraftmessungen mit dem Näpfchenzusatzwerkzeug zum E richsen- Gerät führten nicht zu befriedigend wiederholbaren Ergebnissen. (Arch. Eisenhüttemves Mai Tschechoslowakei, Liskovec bei Friedek.) E d e n s.

135 1936. II. Hym. M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g Walter Tofaute, Carl Küttner und Alfred Büttinghaus, Das System Eisen- Chrom-Chromcarbid Cr-C3-Zementit. Es wird über die Festlegung des Zustandsschaubildes Fe-Cr-C bis zu 70% Cr u. 8 % C auf Grund von therm., mkr., physikal. u. röntgenograph. Unterss. berichtet. Die Gleichgewichte Schmelze + Cr,C3 Cr4C u. Schmelze a + Cr4C bilden bei 1300 die Vierphasenebene Schmelze + Cr4C -a + Cr7C3; hiervon gehen abwärts das Gleichgewicht a + Cr7C3 + Cr4C einerseits u. -S ^ a -j- Cr,C3 andererseits. Letzteres Gleichgewicht bildet mit dem Gleichgewicht Schmelze + a y bei 1260 die Vierphasenebene Schmelze + u. =^= y -)- Cr7C3. Hiervon gehen 2 Gleichgewichte abwärts: 1. Schmelze y + Cr7C3 u. 2. y =^= a. + Cr7C3. Das 1. Gleichgewicht bildet mit den beiden Gleichgewichten Schmelze ^ Fe3C + y u. Schmelze Cr7C3 + Fe3C bei 1130 dievierphasenebene Schmelze y-\- Cr7C3- - Fe3C Das hiervon abwärtswirkende Gleichgewicht y ^ Cr7C3 + Fe3C bildet zusammen mit dem oben erwähnten 2. Gleichgewicht y ^ a + Cr7C3 bei 730 die Vierphasenebeney 4- Cr7C3 = a + Fe3C. Hiervon gehen abwärtsy = a + F e 3C u. a + F e 3C + C r 7C3. Unter Berücksichtigung der Schrifttumsangaben wird die Begrenzung des y-feldes sowie die Entmischung der -/-Phase unter Ausscheidung der Carbide (Cr, Fe)7C3 u. (Fe, Cr)3C ermittelt. Die von WESTGREN, P h r a g m e n u. N e g r e s c o röntgenograph. ermittelten kub. u. trigonalen Carbidphasen wurden ebenfalls beobachtet, ferner wurde auf Grund von Interferenzaufnahmen u. magnet. Messungen festgestellt, daß die Chromcarbide durch Atomaustausch Eisen aufnehmen. Hinsichtlich der Abschnürung desy-baumes wurde festgestellt, daß bei 2 0 % Cr das Einphasenfeld desy-mischkrystalles nicht mehr auftritt. Bei höheren Cr-Gelih. verschiebt sich das Gleichgewicht a 4- y + (Cr, Fe),C3 zu höheren C-Gehh. u. Tempp. Die Verss. mit 30 60% Cr zeigen, daß die in reinen FeCr-Legierungen auftretende Entmischung des a-chrommischkrystalles unter Ausscheidung der intermetall. Verb. FeCr bei längerer Glühdauer in einem größeren Konz.-Beroich stattfindet u. in C-lialtigen Legierungen ebenfalls auftritt. (Arch. Eisenhüttenwes Juni Essen, Ber. Nr. 343 Werkstoffaussch. Ver. deutsch. Eisenhüttenleute.) E d e n s., Fortschrittliche Verwendung von Nickelstählen im Bergbau. Nach Beschreibung des Einflusses von Ni bzw. Cr-Ni auf die Eigg. von Kohlenstoffstählen gibt Vf. einen umfassenden Überblick über die Verwendung von Ni- bzw. Cr-Ni-Stählen im Bergbau, besonders für Förderanlagen. (Rev. du Nickel Mai 1936.) F r a n k e. Masao Kamo, Die Anwendung von Nickelstahl im japanischen Maschinenbau. (Japan Nickel Rov April Tokio, Univ. [Nach engl. Übersetz, ref.]) G o l d b a c h. Kuniichi Tawara, Die Einführung von Nickelgußeisen in Japan. Übersicht. (Japan Nickel Bev April Tokio, Univ. [Nach engl. Übersetz, ref.]) G o l d b a c h. Masaharu Goto, Japans Fortschritt auf dem Gebiet der Nichteisenmetalle. Übersicht. (Japan Nickel Rev April Tokio, Univ. [Nach engl. Übersetz, ref.]) G o l d b a c h. W. Guertler, F. Kleweta, W. Claus und E. Rickertsen, Untersuchungen an Zink-Aluminiumlegierungen mit deutschem Elektrolytzink als Grundmetall und Kupfer, Magnesium, Nickel, Lithium und Blei als Zusatzmetalle. Aus 99,98%%- Elektrolytzink, 99,5 /0ig. Hüttenaluminium, 99,986%ig. Elektrolytkupfer, 99,80%%- Elektrolytnickel, 99,76%ig. Beinmagnesium, 99,9%ig. Weichblei u. techn. Lithium werden 11 Zn-Legierungen mit einem Al-Geh. von 4 % erschmolzen. Die jeweiligen Zusätze an Cu betragen bis zu 2,5%, an Mg bis zu 0,1%, an Ni 0,2 %, an Pb 0,5 % u. an Li 0,03%. Zuerst werden die mechan.-technolog. Eigg. von Sand- u. Kokillengußproben untersucht. Die Ergebnisse der Unters, der Schlagbicgefestigkeit, der Streckgrenze, der Zugfestigkeit, Bruchdehnung u. Brinellhärte werden in Tabellen zusammengestellt. Nach Prüfung der Walzbarkeit der Legierungen werden die Eigg. der gewalzten Proben wie Streokgrenze, Zugfestigkeit, Bruchdehnung u. Brinellhärte untersucht. Den Abschluß der Arbeit bilden korrosionsehem. Unterss. Die korrösionschem. Eigg. der gegossenen Proben werden durch Kurzzeit-Altcrungsverss. (Schlagbiegefestigkeit ^nach 24 Stdn. Lagerung bei 100 in trockener Luft) u. durch Kurzzeit-Alterungs-Korrosionsverss. (Schlag-Biegefestigkeit nach 24 Stdn. Lagerung bei im Wasserdampf-Luft- Geinisch) bestimmt. Bei gewalzten Probekörpern wird der Einfluß der Korrosion auf die mechan. Eigg. durch die Best. der Änderung der Zugfestigkeit^ u. Dehnung durch die Anwendung der gleichen korrosionsehem. Verss. ermittelt. Für die gewalzten Proben werden außerdem Wechseltauchverss. (5 6 Tage in 3% ig. NaCl-Lsg. mit C 02, mit

136 1056 HVI]I. M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g II..0,5 % H20 2 u. mit 0,5% H =0, + C 02) vorgenommen. (Z. Metallkunde Mai Berlin, Inst. f. angew. Metallk. d. Techn. Hochschule.) B a r n ic k. R. S. Russell, Die Eigenschaften und Anwendungen von Blei. Normen und Prüf- Vorschriften. Da die n. Festigkeitsprüfungen auf Pb nicht immer anwendbar sind, mußte nach anderen Eigg. gesucht werden, die als Basis der Werkstoffprüfung dienen könnten. Solche Eigg. sind: 1. die Dauerfestigkeit (Zug-Druck), 2. dio Kriechgeschwindigkeit, 3. Korngröße u. Rekrystallisationsgeschwindigkeit, 4. Korrosions-.beständigkeit. Die Prüfung dieser Eigg. wird besprochen u. aus der Literatur einige Ergebnisse mitgetcilt. Dann wird kurz auf die Fragen der Pb-Fabrikation (Gießen u. Walzen) eingegangen u. abschließend die Eigg. folgender Pb-Legierungen zusammengestellt: Pb + 0,06% Cu, Pb - f 0,01% Ag, Pb + 0,05% Te, Pb + 0,5% Sb + 0,25% Cd u. Pb + 1,5% Sn + 0,25% Cd. Der Anhang enthält 36 Quellenangaben. (Metal Ind., London / ) G o ld b a c h. Fritz Mayer, Die Anwendung des Brackeisberg-Ofens in Kupferverhüttungen. Schilderung der für das Raffinieren von Cu besonders geeigneten Abart des B r a c k e l s - BERG-Ofens (Konstrukteur: F. T h o m a s ), seiner Abmessungen u. seiner Verwendungsmöglichkeiten. Erfahrungen mit den bisher in Verwendung stehenden Öfen werden mitgeteilt, wobei die Betriebsbeobachtungen des auf dem Werk Oranienburg der Hüttenwerke C. WlLH. K a y s e r & Co. aufgestellten Ofens eingehend bewertet werden. (Metall u. Erz Juni Lünen.) G o l d b a c h. Edwin F. Cone, Messing- und Kupferschmiedestücke. Herstellung, Eigenschaften und Verwendung. (Vgl. C II ) Es werden hauptsächlich die Herst.- Gänge für Schmiedestücke aus Messing u. Cu in den R o m e - u. D a l l a s -W e r k e n der R e v e r e Co p p e r & B r a s s, I n c. geschildert. Daneben werden einige Hinweise auf die Wärmebehandlung u. den Einfluß des Gefüges gegeben. (Metals and Alloys Dez ). G o l d b a c h. G. L. Cox, Nickellegierungen in Kläranlagen. Eine Übersicht über die Eigenschaften und das Korrosionsverhalten von Monelmetall, Niresist und Nickel in Abuxzsserkläranlagen. (Munic. Sanitat Mai New York, The International Niekel Comp.) G o l d b a c h. E. Reitler, Deutsches Quecksilber. Nach einem kurzen Überblick über Weltvork. u. -produktion des Quecksilbers erörtert Vf. im einzelnen die deutschen Vorkk. u. die Methoden, nach denen der vor kurzer Zeit wieder aufgenommene Abbau, die Verhüttung u. Metallgewinnung vor sich gehen. (Chemiker-Ztg / Neuß a. Rh.) P a n g r i t z. Samuel L. Hoyt, Dehnbares Wolfram. Überblick über die geschichtliche Entw. der Herst. von W-Drähten. (Metals and Alloys 6. Nr. 1. l i Milwaukee, Wisconsin, A. O. Smith Corp.) G o l d b a c h. H. Dicks, Über neuartige Elektroofen zum Schmelzen von Leichtmeiall. Beschreibung kippbarer u. fahrbarer Tiegelschmelzöfen, von Herdschmelzöfen mit ungeschützten Heizelementen, mit Schutzwänden zwischen Heizelement u. Badoberfläche u. mit gasdichter Trennung der Heizelemente vom Bad sowie von Niederfrequenz-Induktionsöfen. (Elektrowärme Juni Lammersdorf.) G o l d b a c h. U. Schwedler, Elektrische Glüh- und Vergüteöfen der Leichtmetallinduslrie. (Vgl. C ) Überblick. (Elektrowärme Juni Köln.) G o l d b a c h., Zusammensetzung und Eigenschaften der Leichtmetallkolben-Legierungen. Übersicht mit Tabelle der wichtigsten in- u. ausländ. Leichtmetallkolbenlegierungen. (Metall-Woche /5.) G o l d b a c h. Paul Bastien, Magnesium und die Ultraleichtlegierungen. Mg-Vork., Verhüttung, Reinigung. Physikal. u. chem. Eigg. des Mg, die verschiedenen Arten der Ultraleichtlegierungen. Das Gießen der Ultraleichtlegierungen, ihre Gießeigg. u. Weiterver-.arbeitung (Ziehen, Schmieden, Walzen). Verwendung der Mg-Legierungen u. ihre Korrosionsbeständigkeit. (Technique mod / ) G o l d b a c h. Henri Portier, Magnesium und die Ultraleichtlegierungen. Angaben über das Sehmieden, Pressen u. Drücken, Walzen, Ziehen u. Biegen, Nieten u. Schweißen u. über die spanabhebende Formgebung. Festigkeitseigg. von Mg-Legierungen u. die sich daraus ableitenden Richtlinien für den Entwurf von Bauteilen. (Technique mod / ) G o l d b a c h. Henri Portier, Magnesium und die Ultraleichtlegierungen. (Vgl. vorst. Ref.) Anwendungen von Mg-Legierungen auf Grund der chem. u. auf Grund der physikal.

137 I I. H vm. M e t a l l u r g ie. M e t a l l o g r a p h ie. M e t a l l v e r a r b e it u n g oder meehan. Eigg. Beispiele aus der Luftfahrt u. Fahrzeugindustrie. (Technique raod / ) G o l d b a c h. E. Lüder, Einsparung von Zinn beim Weichlöten. Überblick über die Prüfungsu. Forschungsarbeiten des Lötausschusses der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde im VDI. Der derzeitige Stand der grundsätzlichen Möglichkeiten der Einsparung von ' Zinn beim Weichlöten ist gekennzeichnet durch Herabsetzung des Sn-Geh. der bekannten Legierungen sowie durch Entw. neuer Legierungen oder neuer Verff. (Z. Ver. dtsch. Ing / Berlin.) F r a n k e. G. Kramer, Lötverbindungen in Aluminiumkabeln. Ein im Betrieb gut bewährtes Weichlötverf. wird beschrieben, bei dem ein sogenanntes Rk.-Lot verwendet wird. Das Verf. gestattet, mit einfachsten Mitteln alle Arten von Lötungen auszuführen. Die Lötungen erfordern nur etwa dieselbe Zeit wie an Kabeln mit Kupferleitern u. können ohne Schwierigkeiten betriebssicher ausgeführt werden. Zwecks Feststellung der Brauchbarkeit dieser Aluminiumlötverbb. wurden Lötungen an Kabelleitern ausgeführt, die keinerlei Vorbehandlung durchgemacht hatten. Als Maßstab der Brauchbarkeit diente die Zugfestigkeit im Anlieferungszustand gegenüber der Zugfestigkeit von Lötungen, die folgende Behandlungen durchgemacht hatten: eine ununterbrochene 6-tägigc Erwärmung auf 100 bzw. eine 48-std. Lagerung in einer 5%ig. NaCl-Lsg. bzw. eine 48-std. Lagerung in einer 5%ig. NaCl-Lsg. u. eine anschließende 9 Monate dauernde Freiluftaltorung in ungeschütztem Zustand. Die Unters, ergab, daß ein eindeutiger Einfluß nicht festgestellt werden konnte. Bei allen Proben trat der Bruch immer außerhalb der Lötverb. ein. Zur Klärung der Frage, ob die Verb.-Stellen vollkommene Betriebssicherheit in elektr. Beziehung gewährleisten sowie hinsichtlich mterkrys talüner Umwandlungen, die als Korrosion anzusprechen sind, wurden Dauerverss. angestellt, die den betriebsmäßigen Verhältnissen weitgehend angepaßt waren. Die Verss. ergaben keine Veränderung der Widerstandswerte u. keine interkrystallinon Umwandlungen der Lötlegierungen innerhalb der Lötverb.-Stellen. Auch Kurzschlußverss. zeigten keine Veränderung des Leiterwiderstandes. Vf. weißt schließlich noch darauf hin, daß die bei Kupferkabeln gebräuchlichen u. genormten Verb.-Hülsen, Muffen usw. bei dem beschriebenen Verf. ebenfalls verwendet werden können. (Eloktrotechn. Z / Köln.) F r a n k e. L. H. Frost, Widerstandsschweißung. IV. Theorie und Anwendung. (III. vgl C II. 172.) Es wird die Massenherst. von Armaturenteilen aus Gußeisen u. aus gestanzten Blechcn, die zusammengeschweißt werden, beschrieben u. die Herst.- Kosten beider Ausführungen zahlenmäßig gegenübergestellt, wobei sich die Überlegenheit der Herst. mittels Schweißen ergibt. (Weid. Engr. 21. Nr April 1936.) F k e. Karl Ludwig Zeyen, Schweißen unlegierter Stähle höherer Festigkeit. Die in Erweiterung früherer Unteres, (vgl. C II. 3292, I. 163) durchgeführte Festigkeitsprüfung von Stumpf- u. Kehlschweißverbb. 6 u. 12 mm dicker Bleche aus unlegierten Stählen mit 0,1 0,7% C ergab, daß diese Stähle mit geeigneten Elektroden schweißbar sind. Untersucht wurden verschieden stark umhüllte unlegierte oder niedriglegierte Elektroden, legierte Seclenelektroden u. austenit. Elektroden. Eine für Stumpfsckweißverbb. unlegierter Stähle mit C-Gehh. bis zu etwa 0,55% C gut geeignete stark umhüllte Elektrode erwies sich für Kehlnähte als unbrauchbar, weil ihre starke Wärmeentw. beim Schweißen der Stähle mit über 0,4% C zu Warmrissen in den Schweißnähten führte. Bestwerte der Zerreißfestigkeit, Biegowinkel u. Kerbschlagzähigkeit wurden beim Lichtbogenschweißen mit einer austenit. Elektrode mit 25% Cr xi. 20% Ni erreicht, während die Biegewechselfestigkeit bei Verwendung anderer Elektroden, vor allem aber beim Gasschmelzschweißen, höher war. (Stahl u. Eisen / Essen.) F r a n k e. J. H. Zimmerman, Der Einfluß des Schneidbrennens 'auf die Eigenschaften einer Stahlplatte. In Fortsetzung früherer Verss. (vgl. C II. 2435) untersucht Vf. den Einfluß des autogenen Schneidens auf Härte, Dehnbarkeit u. Geftigo von 12, 25 u. 50 mm starken Platten aus Kohlenstoffstahl mit 0,16 0,23% C, 0,36 0,52% Mn, 0,016 0,028% P, 0,025 0,147% S u. 0,028 0,108% Si, wobei die Härte nach V ic k e r s, B r in e l l u. R o c k w e l l im oberen, mittleren u. unteren Bereich der Schnittfläche bestimmt wurde. Die Dehnbarkeit wurde durch den Biegefaltvers. festgestellt. Die Verss. ergaben, daß im allgemeinen bei allen Stählen der Vorgang des autogenen Schneidens mittels Schneidmaschine im wesentlichen den gleichen Einfluß ausübt: mit zunehmender Plattendicke konnte eine verhältnismäßig geringe Härteänderung in den der Schnittfläche benachbarten Gebieten u. eine Verbreiterung der Zone des

138 1058 H y,,,. M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g II. durch das Sohneiden veränderten Gefüges beobachtet werden, während dio Biegeverss. keine merklichen Unterschiede ergaben. (Mech. Engng Juni Massachusetts Institute of Technology.) F r a n k e. C. H. Mc Collam und D. L. Warrick, Über den Einfluß der Verzunderun temperatur auf Beizfehler infolge elektrolytischer Potentiale. Beizfehler entstehen leicht durch Bldg. eines Elementes zwischen den zunderfreien Stellen einerseits u. dem oberhalb einer bestimmten Temp. gebildeten Zunder andererseits. Diese Temp. ändert sich je nach der Zus. des Stahles. Wird der Zunder unterhalb der betreffenden Temp. gebildet, so sind kaum Potentialunterschiede festzustellen, so daß keine Beizfehler auftreten. Wird die Temp. überschritten, so tritt eine Potentialdifferenz von annähernd 0,6 V auf, wodurch sich ein Element zwischen dem Metall u. dem Zunder bildet u. das Metall angegriffen wird. Die Grenztemp. ist sehr scharf gekennzeichnet u. scheint mit der Umwandlungstemp. zusammenzuhängen. Die Beizfehler sind am größten, wenn sehr kleine Mctallflächen für längere Zeit der Säure beim Beizen ausgesetzt sind. Verzögerungsmittel können zwar die Erscheinung hemmen, jedoch ist dem Vf. kein Verzögerungsmittel bekannt, durch das die Beizfehler vollkommen vermieden werden. Durch eine mechan. Entfernung des Zunders vor dem Beizen wird die Stromdichto verringert u. das Auftreten der Beizfehler verringert. (Trans. Amer. Soc. Metals März Canton, Ohio, Timken Steel & Tube Co.) E d e n s. George A. Ellinger, Oxalsäure als elektrolytisches Ätzmittel für korrosionsbeständige Stähle. E s wird das elektrolyt. Ätzen von korrosionsbeständigen Stählen, die als Anodo gegenüber einer Kathode aus Platingaze geschaltet werden, mittels einer Lsg. von 10 g Oxalsäure in Vio 1 dest. W. besprochen. Das Verf. hat folgende Vorteile: nach entsprechender Ätzdauer werden bei einem 18/8-Stahl sowohl die Carbide als auch die Korngrenzen entwickelt, ferner ist das Verf. nicht zu zeitraubend u. insbesondere nicht so gefährlich wie die Verwendung von Cyaniden oder starken Säuren. Das Verf. ermöglicht die Beobachtung der Proben bei hohen Vergrößerungen, ferner bleiben die Proben dauernd blank, so daß sie auch nach Monaten ohne erneutes Polieren untersucht werden können. Schließlich ermöglicht das Verf. die Unters, von 2 verschiedenen Werkstoffen verschiedener Herkunft u. Wärmebehandlung, wie dies bei geschweißten Verbb. der Fall ist. Allerdings eignet sich die Methode nicht für alle Arten von korrosionsbeständigen Stählen; so werden die Se-haltigen Stahllegierungen nicht vollständig geätzt. (Trans. Amer. Soc. Metals März Washington, D. C. Nat. Bur. Stand.) E d e n s. A. E. Phipps, Die Entwicklung und Anwendung des Metallspritzens. Pistolen m flüssiger Metallfüllung. (Metal Ind., London / ) G o l d b a c h., Ein einfaches Gerät für die Korrosionsprüfung. Beschreibung des von der I n t e r n a t io n a l N i c k e l Co., New York, auf Grund achtjähriger Erfahrungen entwickelten Probenhaitors für Korrosionsverss. (Techn.-Ind. Schweizer Chemiker-Ztg Mai 1936.) F r a n k e. Francis T. Withworth, Garfield, Utah, V. St. A., Schaumschwimmverfahren. Als Zusatz dient eine organ. Verb., die durch Rk. einer P-S-Verb., vorzugsweise P2S5, mit einem Alkohol, vorzugsweise einem aliphat. Alkohol, oder einer aromat. Hydroxylverb., z. B. Phenol, Kresol, Xylenol oder Naphthol, erhalten wurde. Besonders geeignet sind Kresol oder Kresylsäure. Die Menge P2S5, die man mit der organ. Verb. in Rk. bringt, richtet sich nach der Basizität der Trübe, mit der floriert wird. Bei Verwendung einer sauren Trübe bringt man z. B. eine Mischung aus 2 0 % P; S5, Rest Kresylsäure, zur Rk., bei neutraler Trübe eine solche, die 10 /0 P,S5 u. bei saurer Trübe eine solche, die 30% P2S3 enthält. (A. P vom 15/4' 1927, ausg. 21/ ) Ge is z l e r. Meyer Mineral Separation Co., Pittsburgh, übert. von: Ralph. F. Meyer, Freeport, Pa., V. St. A., Vorbereitung von oxydischen Erzen für die Laugung. Die Erze werden nach Zumischung eines S abgebenden Stoffes u. eines Red.-Mittels in nichtoxydierender Atmosphäre auf erhitzt u. in der gleichen Atmosphäre auf Raumtemp. abgekühlt. Der Metallgeh. der Erze wird hierdurch in eine Form gebracht, in der ein leichterer Angriff der chlorierenden Mittel, vorzugsweise Cl2 u. FeCl3, mit denen das Erz vor der Auslaugung behandelt wird, stattfindet. Vor der Chlorierung wird das Erz zweckmäßig derart angefeuchtet, daß es für Gas sehr leicht durchlässig wird. (Can. P vom 25/ , ausg. 16/ A. Priorr. 28/6. u. 11/ ) G e is zl e r. Leeds & Northrup Co., Philadelphia, Pa., übert. von: Lorenz O. Stammberger, U tica, N. Y., V. St. A., Nitrierhärtung. Während der Einw. der Nitriergase wird das Stück zunächst auf ca , dann auf ca. 600 OSO0 gehalten. Gleich-

139 1936. II. H yiii. M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g zeitig mit der Temp.-Erhöhung findet vorzugsweise eine Verstärkung der Nitriergaso durch Beschleunigung ihres Umlaufes u./oder Erhöhung der Konz, statt. Geringere Behandlungsdauer, gleichmäßiger Übergang zwischen Rand u. Kern. (A. P vom 15/ , ausg. 24/ ) H a b b e l. J. Stone & Co., Ltd., Deptford, England, übert. von: Michael George Corson, New York, V. St. A., Kupfer-Zinnlegierung, die w. verarbeitbar u. besonders zur Herst. von stark belasteten Lagern, die auch hohen Tempp. ausgesetzt sein können, geeignet ist, bestehend aus % Sn, 0,5 10% Cr oder 0,2 1 % V oder beiden, 0,2 4 % Fe oder Co u. Cu als Rest. Außerdem kann die Legierung noch bis zu 4 % Ni, Mn u. Al, einzeln oder zu mehreren, enthalten. (E. P vom 15/ , ausg. 14/ A. Prior. 6/ ) G e i s z l e r. Charles Cassa Lunniss, Woodford Green, Essex, England, Einschmelzen von Aluminiumabfällen, besonders Folienabfällen, Krätzen u. Drehspänen. Die Abfälle werden in ein Schmelzbad aus NaCl eingetragen u. mit ihm verrührt. Damit das Flußmittel immer genügend dünnfl. bleibt, wozu eine Temp. von etwa gehört, dürfen nur kleine Abfallmengen auf einmal zugegeben werden. Infolge der Aufnahme von Verunreinigungen dickfl. gewordenes Flußmittel, was bei einem Geh. von etwa 17% an Verunreinigungen der Fall ist, wird durch frisches ersetzt. (E. P vom 21/ , ausg. 30/ ) G e i s z l e r. Soc. Générale du Magnesium, Frankreich, Gewinnung von Magnesium durch Red. von MgO mit Red.-Mitteln bei Tempp. unterhalb des F. des Rk.-Rückstandes. Dio Red. wird in einem Trommelofen vorgenommen, der um seine Längsachse kippbar u. durch elektr. Heizelemente beheizt ist, welche sich im Innenraum des Ofens an seiner höchsten Stelle befinden. Bei der Kippbewegung wird das Gut in einer Richtung durch den Ofen befördert u. dabei an den Heizelementen vorbeigeführt. Vor dem bekannten Arbeiten im Trommelofen (F. P ; C I. 1930) besteht der Vorteil, daß die Zu- u. Abführung des Gutes sich leichter, z. B. mittels biegsamer Rohre, ausführen läßt. (F. P vom 25/ , ausg. 11/ D. Prior. 14/ ) Ge is z l e r. Oesterreichisch Amerikanische Magnesit Akt.-Ges., Radenthein, Kärnten, Gewinnung von Magnesium durch Red. von MgO mit C, Verflüchtigung des reduzierten Metalles u. Abschrecken der aus dem Ofen abziehenden Dämpfe durch k., neutrale oder reduzierende Gase, z. B. H2, um eine Rückoxydation der Mg durch bei der Red. gebildetes CO zu vermeiden. Zur Verhinderung des Festsetzens von Mg an der Wand des Auslaßkanals aus dem Red.-Raum führt man das Kühlgas nicht, wie üblich, in der Mitte des Kanals ein, sondern von seinem Umfang aus. Außerdem erweitert man den Kanal in Richtung des Gasstromes, damit die Wände nicht durch Wärmestrahlen aus dem Red.-Ofen getroffen werden, was der Abschreckung der Mg-Dämpfe entgegenwirken würde. (F. P vom 30/ , ausg. 16/ A. Prior. 1/ ) G e i s z l e r. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., und Soc. Générale du Magnesium, Frankreich, Verbesserung der Eigenschaften von durch Ausscheidung härtbaren Magnesiumlegierungen, vorzugsweise solchen mit 3 12% Al. Das Homogenisierungsglühen erfolgt in zwei Stufen, von denen die erste bei Tempp. unterhalb der eutekt. durchgeführt wird u. von verhältnismäßig kurzer Dauer (6 9 Stdn.) ist, während die zweite Behandlung bei der eutekt. oder einer etwas höheren Temp. erfolgt. Das Verf., das eine beträchtliche Abkürzung der Homogenisierung zuläßt, beruht auf der Erkenntnis, daß die erwähnten Legierungen bei der Abkühlung aus dem Schmelzfluß nicht entsprechend dem Phasendiagramm erstarren. Die primär ausgeschiedenen an Mg reichen Mischkrystalle nehmen infolge der geringen Diffusionsgeschwindigkeit nicht die der Sättigungsgrenze im festen Zustand entsprechende Menge an Legierungsmetallen auf. Die letzteren werden vielmehr als interkrystallines Netzwerk von niedrigem F. ausgeschieden. Bei der 1. Stufe soll eine Aufzehrung des Netzwerkes erreicht werden, worauf man, ohne ein teihveises Schmelzen der Legierung befürchten zu müssen, zwecks Abkürzung der Homogenisierung höher erhitzen kann. (F. P vom 24/ , ausg. 14/ D. Prior. 15/ ) G e is z l e r. American Smelting and Reîining Co., New York, übert. von: Albert J. Phillips, Metuchen, und Carl E. Swartz, Highland Park, N. J., V. St. A., Behandlung von Cadmium u. seinen Legierungen. Zur Verhinderung einer Oxydation des geschmolzenen Metalls setzt man ihm bis zu 0,1% Zn zu. Falls mit einer Salzdecke geschmolzen wird, so soll diese ein Zn-Salz, z. B. ZnCl2, enthalten. (A. P vom 12/6.1934, ausg. 12/ ). G e i s z l e r.

140 1060 HVUI. M e t a l l u r g i e. M e t a l l o g r a p h i e. M e t a l l v e r a r b e i t u n g II. American Platinum Works, übert. von: Johann Simon Streicher, Newark, N. J., V. St. A., Silberlegierung, die besonders zur Herst. von Federspitzen, vorzugsweise an Federn von Füllfederhaltern geeignet ist, bestehend aus Teilen Ag, 450 bis 15.0 Teilen Cu u Teilen Zn. Neben oder an Stelle von Zn kann die Legierung Cd in Mengen bis zu 100 Teilen enthalten. Zähigkeit, Härte u. Federkraft des Werkstoffs werden durch einen Zusatz von Ni, Co oder Sn, einzeln oder zu mehreren in Mengen bis zu 125 Teilen gesteigert. Au u. Pd wirken in ähnlicher Weise, wobei gleichzeitig eine Erhöhung des Widerstandes der Legierung gegen korrodierende Einflüsse eintritt. (A. P vom 19/ , ausg. 19/ ) Ge is z l e r. Wolfram & Molybdän Akt.-Ges., Zürich, Schweiz, übert. von: Karl Becker, Berlin, Gesinlerle Hartmetallegierung, bestehend aus mindestens 50% W-Carbid, bis zu 25% einer Zusatzlegierung aus einem Metall der Fe-Gruppe u. B u. 2 30% eines harten Mischkrystalls aus Carbiden eines Elementes der 4. u. eines solchen der 5. Gruppe des period. Systems. Geeignete Misehkrystalle sind z. B. TiC-NbC, ZrC-NbC, HfC-NbC, HfC-VC. Es kommen auch Misehkrystalle aus Carbiden u. Nitriden in Betracht, z. B. TiN-TaC oder TaN-TiC. Die Legierungen, die bei Tempp. zwischen 1400 u gesintert werden, besitzen besonders hohe Härte u. D. (Vgl. auch Schwz. P ; C I. 938.) (A. P vom 6/ , ausg. 12/ Schwz. Prior. 18/ ) G e i s z l e r. Gebr. Böhler & Co. Akt.-Ges., Wien, Gesinterte Hartmetallegierung, deren Hauptbestandteil vorzugsweise aus Ti-Carbid u. Cr, Mo, W oder ihren Carbiden besteht u. die einen Hilfsmetallgeh. zwischen 5 u. 20% aufweist. Als Hilfsmetall kommt eine Legierung aus 20 60% Cu oder Ag, Rest Fe, Ni, Co oder Mn in Betracht, die außerdem bis zu 10 /0 Cr, Mo oder W, sowie 0,2 5 % Bo oder Al enthalten kann. Das Cu muß vor dem Sintern in legierter Form vorliegen, damit eine Verdampfung nicht eintreten kann. Vor reinem Cu besitzen die angegebenen Legierungen den Vorteil einer besseren Haftfestigkeit u. Bindekraft für die Carbidteilchen. (Oe. P vom 25/ , ausg. 25/ D. Prior. 10/ ) G e i s z l e r. Alu-Ban, Frankreich, Löten von Aluminium. Die zu vereinigenden Ränder werden nach Entfettung in Bzl. mit einer Feile oder Drahtbürste von Oxyd befreit, durch Feilen abgeschrägt u. mit einer dünnen Lötmittelschicht, z. B. aus 80 Teilen Sn, 8 Zn u. 120 Cd, überzogen. Das Überziehen erfolgt durch Aufschmelzen der Legierung unter kräftigem Bürsten der Lötränder. Hierbei wird die die Haftung hindernde Oxydschicht zerstört u. entfernt. Dann erfolgt die eigentliche Lötung mit einem Lötmittel aus 5 Sn, 25 Zn, 30 Cd oder aus 10 Al, 34 Zn, 56 Sn, 0,8 Cu oder 21 Zn, 80 Cd, 4,5 Ag. Zum Schluß wird die Lötstelle noch mit reduzierender Flamme erhitzt. (F. P vom 8/ , ausg. 27/ ) M a r k h o f f. Ernst Stettier Sohn, Großhöchstetten, Schweiz, Verkupfern von Eisen. Die gereinigte Oberfläche wird mit einer wss. Lsg. von CuSO.j, HCl, FeSO., u. ZnS04 behandelt u. dann mit einer alkal. Fl. abgewaschen. Man erhält dichte u. glänzende Überzüge. (Schwz. P vom 17/ , ausg. i7/ Zus. zu Schwz. P ; C II ) M a r k h o f f. Charles Fletcher Lumb, England, Herstellen von Gußstücken mit korrosionsbeständiger Oberfläche. Die Form, gegebenenfalls auch die Kerne, werden mit einer Schicht, z. B. Zn oder Al, in geschmolzenem Zustand mittels einer Spritzpistole überzogen. Beim Gießen verbindet sich der Gießwerkstoff mit dem Formenüberzug zu einer widerstandsfähigen Schicht. (E. P vom 3/ , ausg. 14/ ) F e n n e l. Soc. Brium, Frankreich, Korrosionsschutz für Stahlwollebauschen. Um die Oxydation von Stahlwollebauschen, die zum Reinigen von Küchengeräten u. besonders zum Putzen von Al-Gegenständen benutzt werden, zu verhindern, wrerden die Fasern mit einem unedleren Metall in Berührung gebracht, wodurch ein galvan. Element entsteht. Besonders bewährt hat sich hierbei Zn. Dieses wird beispielsweise in Form von Fasern unter die Stahlfasern gemischt. Auch kann der Stahlwollebausch von einem Band aus Zn umgeben oder während des Nichtgebrauchs in einem Behälter aus Zn lagern. (F. P vom 19/ , ausg. 16/ ) HÖGEL. Gennaro Calcagni, Lezioni di metallurgia generale. Genova: G. Badiali e C. 193S. (953 S.) 8. L Hermann Holler, Der Leichtmetall-Schweißer. Hallo: Marhold (102 S.) 8. M. 2.. Hermann Holler, Der Kupfer-, Messing-, Nickel-, Blei-Schweißer. Halle: Marhold (71 S.) 8. M

141 1936. II. H IX. O r g a n is c h e I n d u s t r i é.' [russ.] Nikolai Anatoljewitscli Minkewitsch, Lehrbuch der thermischen Bearbeitung von Stahl und Gußeisen. Moskau-Leningrad: Onti (655 S.) Rbl [russ.] Alexei Iwanowitsch Ssamochotzki, Instrumentonstahl. Eigg., Wärmebehandlung u. Verwendung. Normen Moskau-Leningrad: Standartgis (288 S.) Rbl [russ.] Antifriktionsmaterialien. Sammlung von Aufsätzen. Moskau-Leningrad: Onti (II, 259 S.) Rbl. 7.. IX. Organische Industrie. B. N. Dolgow, M. M. Koton und S. D. Leltschuk, Neue Methode zur Herstellung von Lösungsmitteln. Vff. beschreiben ein im Laboratoriumsraaßstab ausgebildetes katalyt. Verf. zur Überführung von Alkoholen in Ester, insbesondere von Äthylalkohol in Äthylacetat. Der Katalysator bestand aus gekörntem Cu mit 0,2% Ce (Darst. vgl. Original) u. war mittels H2 regenerierbar. Bei 275 u. einem Durchsatz von 15 ccm/stde. wurden aus 100 g 99%ig. A. erhalten: 32 g Äthylacotat, 18,5 g Acetaldehyd, 4 g Essigsäure, 2 g Acetal, 2,5 g H2, 41 g Retour-A. Im Zirkulationsverf. erhöhte sich die Ausbeute an Ester auf 45% - Der entstandene H 2 wurde zur Regenerierung des Katalysators verwendet. Nach demselben Prinzip konnten hergestellt werden: Butylbutyrat (19% Ausbeute), Butylacetat, Äthylbutyrat. (Ind. organ. Chem. [russ.: Promysehlennost organitscheskoi Chimii] Staatl. Hochdruckinst.) MAURACH. M. M. Beisel, I. E. Gelms und S. L. Leltschuk, Technologische Fragen zur Synthese von Äthylacetat nach der Methode des staatlichen Hochdruckinstituts. (Vgl. vorst. Ref.) Vorarbeiten u. Direktiven für die techn. Durchführung des katalyt. Verf. zur Herst. von Äthylacetat aus A. Apparaturenskizze. (Ind. organ, Chem. [russ.: Promysehlennost organitscheskoi Chimii] Staatl. Hoclidrucldnst.) MAURACH. R. K. Eichman und M. J. Illjukewitsch, Untersuchung der ß-Naphtholfabrikation. Die laboratoriumsmäßige Durcharbeitung aller Stadien der Herstellung von js-naphthol anläßlich der Rationalisierung d e r D or O G O M ll O W schen chem. Fabrik ergab folgende Richtlinien für die Fabrikation: 1 Teil Naphthalin u. 1,2 1,3 Teile 93%ig. H2S04 werden in gußeisernem Gefäß 2 Stdn. auf erhitzt. Ausbeute an /S-Säure 72 74%. an a-säure 11 12% der Theorie. Die Hydrolyse d e r a-säure wird am zweckmäßigsten bei 150 ausgeführt; Dauer derselben ca. 3 Stdn. (Ind. organ. Chem. [russ.: Promysehlennost organitscheskoi Chimii] 1, ) M a u r a c h. Adolfo Torre, Herabsetzung der Entflammbarkeit von Kohlenwasserstoffen und anderen Lösungsmitteln. Diese werden durch Behandlung mit trockenem Cl2 u. viel H2 in Ggw. von MgCU unentflammbar gemacht. (It. P vom 8/ ) " Jü. S c h m id t. E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Thomas H. Chilton, Wilmington, Del., V. St. A., Trocknung flüchtiger Acetylenverbindunqen. C2H 2, Mono- u. Divinylacetylen enthaltende Gemische werden mit CaC2 getrocknet. Die Gase werden zunächst durch Kühlung von der Hauptmenge W. befreit u. durchströmen hierauf eine Vorr., in der sich eine Mehrzahl übereinander angeordneter, durchlochter Teller mit CaC2 befindet. (A. P vom 6/ , ausg. 30/ ) P r o b s t. Shell Development Co., San Francisco, übert. von: Franklin A. Bent und Russell W. Miliar, Berkeley, Cal., V. St. A., Alkohole aus Olefinen. Die aus dem Rk.-Gefäß austretendo Gas- bzw. Dampfmischung wird vollkommen kondensiert. Die auf der wss. alkoh. Schicht schwemmende Schicht, enthaltend die nicht umgesetzten KW-stoffe, geringe Mengen an Alkohol u. gegebenenfalls W., wird abgetrennt u. in den Kreislauf zurückgeführt, gegebenenfalls unter Zugabe von Frischgas. (A. P vom 24/ , ausg. 6/ ). K ö n i g. Franklin A. Bent und Simon N. Wik, Berkeley, Cal., V. St. A., Alkohole aus den Olef inen oder Olefinmiscliungen durch katalyt. W.-Anlagerung bei n. oder erhöhten Drucken u. höheren Tempp. in Ggw. von organ. Stickstoff basen (0,1 25%), wie Isopropylamin, Diäthylamin, Anilin, Naphthylamin, Diphenylamin, 2-Aminopyridin, 2,6-Diamxnopyridin, Acetamid, Indol, Piperidin, u. Salze der Basen, wie Sulfate, Phosphate u. dgl. Mischung von C3H0 u. C J IB leitet man bei 225 u. unter einem Druck von 3000 Pfund-pro. Quadratzoll durch eine wss. Lsg. von Chinolinsulfat, u.

142 1062 H IX. O r g a n is c h e I n d u s t r i e II. erhält Isopropylalkohol. Aua C'2/ / J-C,2/ / (S- u. 0 4i i 8-(74^ i 0-Mischungen geben A. u. GtH9 OH. (A. P vom 18/ , ausg. 7/4. 193G.) K ö n ig. Celanese Corp. of America, übert. von: George W. Seymour, Cumberland, Md., V. St. A., Acetale aus Formaldehyd, Paraformaldehyd u. teilweise verätherten mehrwertigen Alkoholen, wie Monomethyläther des Äthylenglykols, des Diäthylenglykols der Formel R0(GH2)n-0-CH 2-0(CH2)n'-OR' wobei R u. IV Alkyle, Aryle oder Aralkylgruppen, n u. n' gleiche oder ungleiche Zahlen darstellen, erhält man durch Behandeln derselben in Ggw. von sauren Katalysatoren, wie FeCl3, HCl, H,SO.,, H3PO,,. (A. P vom 23/ , ausg. 7/ Can. Prior. 7/ ) K ö n ig. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung organischer Schwefelverbindungen. Auf Stoffe der Formel E.- C H =C H 2, wobei R H, einen Alkyl-, Alkylen-, einen cycloaliphat., alipliat.-aromat., aromat. oder heterocycl. Rest, eine veresterte C 02H-Gruppe, eine Äthergruppe oder CN-Gruppe bedeutet, läßt man in Ggw. bas. Stoffe H2S einwirken. Äthylen, Propylen, a-butylen, a-hexylen, Octylen, Oetodecylen, Nitril (I) u. Alkylester der Acrylsäure, Styrol, Divinylbenzol, Vinylnaphthalin, Vinylpyrrol, Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Isobutyl-, Octodeeyl-, Phenyl-, Benzyl-, o-chlorbenzyl-, Phenylglykol-, Naphthylvinyläther, Monovinyldiglykol-, Divinyldiglykoläther, Mono- u. Divinyläther von Di- u. Triäthanolaminen u. N-Methylvinyloxäthylm-toluidin werden als Ausgangsstoffe, Oxyde, Hydroxyde der Alkali- u. Erdalkalimetalle, ihre Alkoholate, Carbonate, Acetate, Oxalate, Sulfide, Sulfhydrate, Mercaptide, NHS, organ. Basen, wie Pyridin u. Piperidin als bas. Stoffe genannt. 53 Teile I ergeben mit 17 H2S u. 60 Butanol bei 80 während 10 Stdn. das Thiodihydracrylsäurenitril vom Kp Entsprechend erhält man z. B. Diäthylsulfid, Diisopropylsulfid, Diphenyldiäthylsulfid, Kp., 143, Dis-(4-meihoxyphenyl)-diälhylsulfid, Kp.o, , Diphenyläthylsulfid. (F. P vom 12/ , ausg. 1/ D. Prior. 13/ ) D o n a t. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung von Alkylensulfiden. Äthylenoxyd (I) oder seine Abkömmlinge, z. B. Propylenoxyd, Glycid, Epichlorhydrin, werden mit Sulfocyanaten, z. B. KNCS oder Thioharnstoff bzw. ihren Abkömmlingen, vorteilhaft in Ggw. von Lösungsmm., wie W., A., Ä. oder von Beschleunigern, wie Alkalichloriden oder -carbonaten unter Austausch von O gegen S in die entsprechenden Sulfide übergeführt. 30 Teile I werden bei 5 bis 10 in eine Lsg. von 45 KNCS in 45 W. eingeführt. Das Äthylensulfid scheidet sich nach einigen Stdn. an der Oberfläche der Lsg. ab. (F. P vom 12/ , ausg. 1/ D. Prior. 10/ ) D o n a t. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung organischer Schwefelverbindungen. Vinylsulfone der allgemeinen Formel R (S 02 CH = CH2)X, worin R einen aliphat. Rest mit mindestens 7 C-Atomen u. x eine ganze Zahl bedeutet, wie Heptyl-, Dodecyl- (I), Octodecyl- (II), Octodecanylvinylsulfon oder 1,12-Octodecandivinyldisulfon, die auch verzweigte Ketten oder Substituenten, wie Halogen, OH-, Alkoxyl-, Oxalkyl-, N 0 2-, NH2-, SH-, COOH- oder S 03H-Gruppen enthalten können, werden mit Leichtmetalldisulfiten zu den entsprechenden Salzen von Alkyls-ulfonälhylsulfonsäuren umgesetzt. 60 Teile I werden mit 300 einer 38 40%ig- Lsg. von Na- Disulfit 7 Stdn. bei 100 behandelt. Die farblosen Krystalle sind 11. in W., wl. in k. A., 11. in h. A. Dio entsprechende Verb. aus II (farblose Krystalle der Formel C18H3, S 0 2 CH2 CH2 SOsNa zers. sich beim Erhitzen über 225. Das analog erhältliche 1,12-octodecan-disulfon-diäthan-disulfcmsaure Na ist 11. in W., wl. in A. Die Stoffe sind Textilhilfsmittel. (E. P vom 15/2.1935, ausg. 4/ ) D o n a t. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Otto Nicodemus und Walter Schmidt, Frankfurt a. M.-Höehst), Herstellung von Aminoalkylsulfonsäuren, dad. gek., daß man Oxyalkylsulfonsäuren oder ihre Salze mit sekundären aliphat. Aminen bei erhöhter Temp. u. erhöhtem Druck, gegebenenfalls in Ggw. neutral oder alkal. reagierender Elektrolyte, umsetzt. Z. B. erhitzt man 100 g oxyäthansulfonsaures Na, 200 g W., 8 g 33%ig. NaOH u. 450 g 49 /0ig. Dimethylamin im Rührautoklaven 4 Stdn. auf , wobei der Druck at erreicht. Beim Aufarbeiten erhält man Dimethyltaurin-Na. Bei Verwendung von Diäthylamin wird in ähnlicher Weise Diäthyltaurin-Na gewonnen. (D. R. P Kl. 12q vom 9/ , ausg. 17/ Zus. zu D. R. P ; C ! ) N o u v e l. Dow Chemical Co., übert. von: Edgar C. Britton und Gerald H. Coleman, Midland, Mich., V. St. A., Herstellung von ß-Chloralkylestem aliphatischer Säuren. Glykoldiester aliphat. Monocarbonsäuren wie Äthylenglykoldiacetat, die z. B. aus

143 1986. II. H IX. O r g a n is c h e I n d u s t r i e Alkylenchloriden wie Äthylenchlorid u. entsprechenden Alkalisalzen wie Na-Acetat in Ggw. von Katalysatoren bei unter Druck erhältlich sind, werden mit dem halben auf das Alkalisalz bezogenen Mol.-Äquivalent HCl bei behandelt u. anschließend unter Druck auf erhitzt. Aus dem Rk.-Prod. wird durch fraktionierte Dest. der /?-Chloralkylcster z. B. das ß-Chloräthylacetat erhalten. (A. P vom 7/ , ausg. 21/ ). D o n a t. Standard Oil Development Co., V. St. A., Herstellung von Polyesterverbindungen. Z (CH2)y CH (CH2)x COOH Monocarbonsäuren der nebenstehenden Formel, wobei 1 i 2 R = H oder eine organ. Gruppe, x u. y = 0 oder R irgendeine Zahl, x y aber mindestens = 5, Z eine mit der Carboxylgruppe kondensierende funktionelle Gruppe, besonders OH, bedeutet, besonders entsprechende Oxysäuren, wie 12-Oxystearinsäure (I), werden vorteilhaft in nicht oxydierendem Medium, z. B. in H2 oder im Vakuum, sowie in Ggw. einer organ. Säure mit Dissoziationskonstante über 0, als Katalysator (z.b. 0,01 bis 5 /o)> wie Mono-, Dichloressig-, Fumar-, Phthal-, Adipinsäure (H) u. einer äquivalenten Menge Glykol durch Erhitzen auf etwa der Autokondensation zu im wesentlichen Polyestem mit einem Mol.-Gew. von unterworfen. 200 g I mit 2,5 g II bei unter Rühren durch H2 vom 0 2 befreit, ergaben nach 72 St du. bei eine helle kautschukartige feste M. mit Mol.-Gew. etwa Die Prodd. sind Antioxydations- u. Dispergiermittel. (F. P vom 16/ , ausg. 7/ A. Prior. 25/ ) D o n a t. Gesellschaft für Kohlentechnik m. b. H., Dortmund-Eving (Erfinder: Wilhelm Gluud, Walter Klempt und Fritz Brodkorb, Dortmund-Eving), Verseifung von Aminonitrilen. Man verseift mit H N 03 oder H3P 04, wobei Nebenprodd. entstehen, die wertvolle Düngemittel sind. Z. B. trägt man 1 Mol. AminoacetonilriUsg. in 2,1 Moll. konz. HN03 ein u. erhitzt 2 3 Stdn. auf Aus dem entstandenen Gemisch von Glykokollnitrat u. NH4N 0 3 wird durch Lösen in Methanol u. Versetzen mit Anilin das Olylcokoll in Freiheit gesetzt. In ähnlicher Weise wird Alanin aus dem entsprechenden Nitril gewonnen. Von H3P 0 4 werden 3 Moll, zur Verseifung von 1 Mol. Nitril verwendet. (D. R. P Kl. 12q vom 14/ , ausg. 6/ ) NOUVEL. E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Russell Mc Gill, Wilmington, Del., V. St. A., Darstellung von Aminoguanidinen durch katalyt. Red. der entsprechenden Nitroguanidine (Ditolyl-, unsymm. Diphenyl-, Xylyl-, Naphthyl-, Äthyl-, Butyl-, Triphenylnitroguanidin usw.) zwischen 70 u. 85 bei erhöhtem Druck u. in Ggw. von Metallkatalysatoren (von Ni, Fe, Co, Pt, Pd, Rh). Um die Zers, des entstehenden Aminoguanidins zu verhindern, können als Puffer wirkende Verbb. (MgS04, Mischungen von Alkaliphosphaten, von Na2B40 7 mit B(OH)3 u. NaCl) zugesetzt werden. (A. P vom 3/ , ausg. 10/ ) D o n l e. Chemische Fabrik von Heyden Akt.-Ges., Radebeul-Dresden (Erfinder: Friedrich Arnold Steingroever, Dresden), Gewinnung von DiphenyläthermonosuIfonsäure durch Einw. von sulfonierenden Mitteln auf Diphenyläther (I), dad. gek., daß man aus der wss. Lsg. des Sulfonierungsgemisches mit Hilfe von gasförmigem HCl die Diphenyläther-4-monosulfonsäure (II) ausfällt. Z. B. läßt man 100 g konz. H 2S 04 bei 150 schnell in 100 g I einlaufen, gießt den Ansatz in 250 ccm W., filtriert u. sättigt das Filtrat bei 0 mit gasförmigem HCl. Man erhält II in einer Ausbeute von 7 0 %. (D. R. P IO. 12q vom 20/ , ausg. 28/ ) N o u v e l. Chemische Fabrik \on Heyden Akt.-Ges., Radebeul-Dresden, Herstellung von Nitrophenolen. Die nach D. R. P ; C I erhältlichen Prodd. werden, gegebenenfalls ohne vorherige Abtrennung, verseift. Z. B. löst man 22 g der Anlagerungsverb. von Pyridin (I) an 2,4,6,2',4',6'-Hexanitrodiphcnyläther h. in 30 g Eg. u. gibt langsam lconz. IICl zu. Man erhält Pikrinsäure in einer Ausbeute von über 90% Statt I kann Chinolin verwendet werden. Aus dem Anlagerungsprod. von I an 2,4,2',4'- Tetranitrodiphenyläther entsteht 2,4-Dinitrophenol. (D. R. P Kl. 12q vom 14/3.1934, ausg. 21/ ) N o u v e l. Chemische Fabriken Dr. Joachim Wiernik & Co. A.-G. (Erfinder: Gustav Heilner), Berlin-Waidmannslust, Herstellung von Diaminoalkoholen der Benzolreihe, dad. gek., daß man in Weiterbldg. des Pat hier halogensubstituierte fettaromat. Ketone der Bzl.-Reihe mit einem Diamin, in dem ein N-Atom tertiär u. das andere N-Atom primär oder sekundär gebunden ist, umsetzt, u. die entstehenden bas. Ketone mit H2 in Ggw. eines Katalysators zum Alkohol reduziert. a-brompropiophetion (I)

144 1064 H IX. O r g a n is c h e I n d u s t r i e II. in Ä. mit a-methylamino-ß-diäthylaminoäthan (II) umsetzen, filtrieren, öligen Rückstand im Vakuum dest. Das Phcnyl-[melhyl-(diäthylarninoäthyl)]-aminopropanon hat Kp.j etwa , gibt bei Red. mit Pd-BaSOj den Alkohol, Kp.1>6_ , Dihydrochlorid ist hygroskop. Aus p-methoxy-co-chloracetophenon in Bzl. mit II ein Prod. vom F (als Dihydrochlorid), das bei Red. einen A. vom Kp liefert, Dihydrochlorid F Aus I u. l-amino-2-diäthylaminoäthan eine Ketobase, Kp.j 130, die bei Red. einen Alkohol, Dihydrojodid F , diprimäres Phosphat , liefert. (D. R. P Kl. 12q vom 2/ , ausg. 9/ Zus. zu D. R. P ; C II. 83.) A l t p e t e r. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Curt Schuster, Franz Broich, Ludwigshafen a. Rh., und Albert Schmelzer, Köln-Mülheim), Herstellung von ß-Oxylriphenylen, dad. gek., daß man Triphcmjlen-ß-sulfonsäure. (I) mit Alkalihydroxyden verschm'. Z. B. trägt man in ein geschmolzenes Gemisch von je 100 g KOH u. NaOH 35 g des Na-Salzes von I bei 220 während 1/ 2 Stde. ein, erhitzt 1/ 2 Stde. auf 300 u. weitere 4 Stdn. unter Überleiten von N 2 auf 300, löst die Schmelze in g W. u. fällt mit 25 /0ig. H2S04. Man erhält ß-Oxytriphenylen, das nach dem Reinigen bei schm. (F. der Acetylverb. 202 ) u. zur Herst. von Farbstoffen verwendet wird. (D. R. P Kl. 12q vom 10/ , ausg. 2/ ) N o u v e l. E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., übert. von: Ferdinand W. Peck, Pennsgrove, N. J., und John H. Sachs, Wilmington, Del., V. St. A., Herstellung von Benzanthron und seinen Derivaten. Man behandelt o-aroylbenzoesäure, die im Aroylkern freie o-stellungen besitzt u. durch Kondensation von Phthalsäureanhydrid mit einem Aryl-KW-stoff in Ggw. von A1C13 erhalten worden ist, mit einem den Ringschluß zu Anthracliinon fördernden Mittel, z. B. H 2S 04 oder Oleum, bei ca u. läßt hierauf auf das Rk.-Gemisch in Ggw. eines Red.-Mittels, z. B. Cu, Fe oder Al-Pulver, Glycerin oder seine Deriw. einwirken. 226 (Teile) o-benzoylbenzoesäure werden mit /0ig. Oleum versetzt. Das Rk.-Gemisch wird hierauf unter Rühren ca. 1 Stde. auf erhitzt, bis der Ringschluß zu Anthrachinon vollendet ist. Nach geringer Abkühlung wird allmählich mit ca. 350 W. auf eine Säurekonz, von /0 verd. Schließlich wird wieder auf aufgeheizt u. bei dieser Teipp. innerhalb 3 Stdn. 160 Glycerin u. 80 Fe-Pulver in gleichen Portionen zugesetzt. Dabei werden ca. 12 Glycerin zugegeben, bevor mit dem Fe-Zusatz begonnen wird. Nachdem die Zusätze beendigt sind, erhitzt man auf 120 u. hält das Rk.-Gemisch ca. 3 Stdn. auf dieser Temp. Hierauf gießt man das Ganze in W., filtriert das rohe Benzanthron ab u. wäscht es mit W. säurefrei. Durch Behandlung mit einer h., l /0ig- NaOH werden noch alkalilösliche Stoffe abgeschieden. In ähnlicher Weise wird aus p'-methyl-o-benzoylbenzoesäure Methrjlbenzanthron, aus p'-chlor-o-benzoylbenzoesäure Chlorbenzanthron, aus Bz-Chlor-p'-phenyl-o-benzoylbenzoesäure Bz-Chlor-ß-phenylbenzanthron erhalten. (A. P vom 23/ , ausg. 17/ ) P r o b s t. Walther Dilthey, Bonn a. Rh., Darstellung heterocyclischer Verbindungen, dad. gek., daß man gemäß dem Verf. des D. R. P (C ) erhältliche Fünfringketone mit S oder Se erhitzt. Z. B. erhitzt man 5 g Tetraphenylcyclopentadienon mit 0,6 g 8 auf 350, wobei sich von 270 ab CO entwickelt. Man erhält Tetraphenylthiophen vom F Verwendet man Se statt S, so entsteht ein orangegelbes Prod. vom F , das sich in konz. H 2SO., mit violetter Farbe löst. (D. R. P Kl. 12q vom 11/ , ausg. 20/ ) N o u v e l. E. I. du Pont de Nemours & Co., Del., V. St. A., übert. von: Adrien Cambron, Ottawa, Ontario, Canada, Ammonsalz des 2-Mercaptobenzothiazols und seiner Homologen. Man erhitzt gemäß: C.Hs-NH, + HCOOiH, + 2 S >- Anilin oder auch Formanilid mit S, z. B. 6 Stdn. auf 190. Ebenso kann man p-toluidin oder ß-Naphtliylamin umsetzen. (A. P vom 7/ , ausg. 21/ ) A l t p e t e r. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. (Erfinder: Ludwig Schörnig), Frankfurt a. M., 3-Aminochinolinabkömmlinge nach Pat , dad. gek., daß man hier primäre oder sekundäre Amine der aliphat. bzw. primäre Amine der Bzl.-Reihe auf 3-Oxychinoline

145 1936. II. Hx. F ä b b e b e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e bei erhöhter Temp. u. erhöhtem Druck einwirken läßt. 2-Hethylamino-3-oxychinolin- 4-carbonsäure mit wss. 40 /oig. CH3NH2-Lsg. 30 Stdn., , etwa 50 at, erhitzt, liefert 2-Methyl-3-methylaminocIiinolin, Kp.3 157, F , Pikrat F Analog: 3-Dimethylamino-2-methylchinolin, Kp.2_3 160, F , Pikrat F. 230 bis Melhyl-3-phenylaminochinolin, F , Hydrochlorid F (D. R. P Kl. 12p vom 17/ , ausg. 5/ Zus. zu D. R. P ; C II ) A l t p e t e r. X. Färberei. Organische Farbstoffe. Moses L. Crossley, Die Beziehung zwischen chemischer Konstitution und Farbe. Kurze, allgemeine Darlegungen. (Amer. Dyestuff Reporter / ) F r i e d e., Neuartige Anwendungen für Farbstoffe. Auf Grund der einschlägigen Patentu. Zeitschriftenliteratur gibt Vf. eine Reihe Verwendungsmöglichkeiten für Farbstoffe an. (Text. Colorist Mai 1936.) F r i e d e m a n n., Ein Verfahren für die Vibrationsfärberei. Die Rdbassamaschine. Beschreibung einer Färbemaschine mit Vibrationsprinzip in der Art des Verf. der I m p e r i a l Ch e m ic a l I n d u s t r ie s mit heftig bewegter Flotte. Erfinder: J. R a b a s s a (Spanien). (Text. Manufacturer Mai 1936.) F r i e d e m a n n. S. Healey, Erzeugung echter und gleichmäßiger Töne auf wollenem Teppichgarn. Saure Farbstoffe sind wegen ihres guten Egalisierens u. ihrer Lichtechtheit für Teppichgarne üblich. Man färbt die Garne meist in Strängen auf Hussong-Maschinen mit umlaufender Flotte. Teppichgarne werden gewöhnlich gewaschen; wurden sie nachher getrocknet, so sind sie mit Netzmitteln zu färben. Längeres Kochen ist nur bei uncgal färbenden Partien nötig u. ratsam, sonst ist Eingehen nahe dem Kp. u. kurzes Kochen günstig für Griff u. Glanz. (Text. Manufacturer Mai 1936.) F r i e d e. S. T. Rowste, Notizen über die Auswahl neutralziehender saurer Farbstoffe zum Färben von Woll-Baumwollmischgeweben. Viele neutralziehende Säurefarbstoffe bewähren sich nicht, weil sie zu wenig auf die Wolle ziehen, zu geringe Reib-, Licht-, Dekaturu. Appreturechtheit haben oder sich nicht neben anderen sauren Farbstoffen oder substantiven Farbstoffen verarbeiten lassen. Vf. gibt Beispiele geeigneter Farbstoffe der I. G., der N. A. C., der S. C. I., der A. A. P., der I. C. I., von DU P on t u. von Ge ig y. (Text. Colorist Mai 1936.) F r i e d e m a n n. George Rice, Färben und Ausrüsten von Stoffen für Spielzeugwaren. Färben u. Appretieren von Geweben für Stofftiere u. dgl. (Text. Colorist Mai 1936.) F r ie d e m a n n., Fehlerhaft gefärbte Strümpfe. Durch Mercerisieren, Garnnummersehwankungen, Drehungsveränderungen, Mischen verschiedener Seiden oder längere Zeit gelagerte Seide, ungleichmäßige Feuchtigkeit bei der Verarbeitung von Kunstseiden u. bei der Ausrüstung entstehende Fehler sind besprochen. Die Dauerhaftigkeit seidener Strümpfe läßt sich durch Nachbehandeln mit A12(S04)3 u. Seife wesentlich verbessern. (Z. ges. Textilind / ) SÜVERN., Das Ätzen basischer Farbstoffe. Weißätzen auf einem mit Tannin und Brechweinstein gebeizten Grunde. Ätzen mit NaOH, K 2S 03, Rongalit oder KC103. Herst. von Buntätzen durch Zugabe von Küpen- u. direkten Farbstoffen zur Ätzpaste. Beizen mit Katanol. Auf katanolgebeiztem, bas. gefärbtem Grund können weiße u. bunte Atzen mit Chloriden, wie CaCl2, ZnCl2 oder SnCl2 erhalten werden. Ätzeffekte mit Resistone oder Tanninöl B.M. u. CaCl2, schöne Buntätzen bei Mitverwendung von Indigosolen oder uni. Azofarbstoffen. (Text. Manufacturer März 1936.) F r i e d e. I- F. Chambers, Druck mit Küpenfarbstoffen. Eingehende Besprechung des Gesamtgebietes. Einzelheiten im Original. (Amer. Dyestuff Reporter / ) F r ie d e m a n n., Die Anwendung von Aluminiumchlorat im Indigosoldruck. Man klotzt die Gewebe zuerst in einer Lsg. von 1 g Ammonvanadat/Liter, trocknet u. druckt mit einer Paste, die Al-Chlorat enthält. Die Entw. der Indigosole erfolgt ohne Dämpfung oder Oxydation durch einfaches Lagern während 24 Stdn. Indigosoldruckviolett I R R bedarf «keiner Vorbehandlung mit Ammonvanadat. Durch Zusatz von etwas Al2(SO.,)3 können die oben erwähnten Druckpasten, gegen Variaminblau reserviert werden. Man klotzt mit Naphthol AS, trocknet u. druckt mit Indigosolen unter Zusatz von Al- Chlorat u. -Sulfat. Nach dem Drucken trocknen, 24 Stdn. lagern, mit Variaminblau XVIII

146 H x. F ä r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e II. klotzen, kurz verhängen, mit HCl von 2 Tw. bei 60 absäuern, waschen u. zum Schluß kochend seifen. (Text. Manufacturer Mai 193G.) F r ie d e m a n n. F. S. Verdlandt, Die Herstellung von Pdzimitationen auf Plüsch. Bedrucken von Plüschen mit Baumwollgrund u. einem Flor aus Mohair, Wolle, Alpakka, Kamelhaar, Seide oder Kunstseide. Einfacher Druck, Ätzdruck u. Druck mit Metallpulvem. (Text. Colorist April 1936.) F r i e d e m a n n., Neue Farbstoffe und Produkte. Neue Farbstoffe der Sandothrenreihe der C h e m. F a b r i k v o r m. Sa n d o z, Basel, sind Sandothrenbrillantrosa B u. i?, sie geben brillante rosa bis rote Töne, ausgezeichnet wasch-, koch-, CI- u. gut lichtecht. Die Farbstoffe dienen zum Färben von Baumwolle, auch auf App., von Kunstseiden mit Ausnahme von Acetatseide, von Naturseide u. loser Wolle, die stark gewalkt werden soll. Auch zum Druck auf Baumwolle, Wolle u. Seide nach dem K 2C03-Verf. sind sie brauchbar sowie für ätzbare Färbungen auf Baumwolle. Beim Druck wird Zusatz von Liovatin F L empfohlen. (Rev. gen. Teinture, Impress., Blanchiment, Appret Mai 1936.) SÜVERN. Maurice Robinet, Erkennung von Baumwollfarbstoffen auf der Faser. Krit. Besprechung der bekannten Methoden. Die 1908 aufgestellte Methode von G r e e n, die das Verb. der Färbungen beim Abziehen u. bei der Red. benutzt, ist heute veraltet. Z ä n k e r u. R e t t b e r g (C II ) begnügen sich mit der Feststellung der Farbstoffklasse. Der eigentlichen Prüfung geht eine Waschprobe des mit Wolle u. Baumwolle verflochtenen Musters voraus, wodurch die Färbungen in echte u. unechte eingeteilt werden können. Bei der Nachprüfung fand Vf. die Kochprobe zu scharf u. ersetzte sie durch eine Wäsche bei 60, wobei sich aber die Schwefelfarbstoffe ungleichartig verhalten. Diese letzteren werden durch die Rk. mit HCl-SnCl2 u. Plumbitpapier erkannt, doch ist die H2S-Rk. auch bei verschiedenen direkten, diazotierten, Küpenu. Naphtholfarbstoffen zu erhalten. Dio Stärke der Red. u. der Wiederoxydation mit H20 2 ist nur bei Küpen- u. uni. Azofarbstoffen genügend sicher, nicht bei den minder echten Farbstoffklassen. Zur Unterscheidung direkter u. bas. Färbungen kocht Vf. mit einer wss. Lsg. von NaOH u. NaCl, wäscht das Muster u. kocht es mit W. neben Wolle: Anfärbung zeigt bas. Farbstoff an. (Congr. Chim. ind. Bruxelles 15. II ) F r i e d e m a n n. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Herbert Kräcker, Frankfurt a. M.-Höchst, und Fritz Herrlein, Frankfurt a. M.-Sindlingen), Darstellung von Aminotrifluormethylarylsulfonsäuren, dad. gek., daß man Aminotrifluormethylaryle mit S 0 3HC1 zur Umsetzung bringt. Z. B. löst man 161 g l-amino-3-trifluormethylbenzol in 1000 ccm o-dichlorbenzol, läßt 120 g S 03HC1 zutropfen u. erhitzt 4 5 Stdn. auf 180. Beim Aufarbeiten erhält man l-amino-3-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure. In ähnlicher Weise werden folgende Verbb. hergestellt: l-amino-4-trifluormethylbenzol-2-sulfonsäure, -2-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure, -2-chlor(brom)-5-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure. -2,4-dichlor-5-trifluorviethylbenzol-6-sulfonsäure, -2,5-dichlor-3-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure, -4-chlor-2-trifluormethylbenzol-6-sulfcmsäure, -4-chlor-3-trifluormethylbenzol-6- sulfonsäure, -2-methoxy{äthoxy)(benzyloxy)-5-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure, -4-methoxy(j>henoxy)-5-trifluormethylbenzol-2-sidfonsäure, -2,4-dimethoxy-5-trifluormeihylbenzol- 6-sulfonsäure, -2-nitro-4-trifluormethylbenzol-6-sulfonsäure, -2-nitro-5-trifluormethylbenzol- 4-sulfonsäure, -4-nitro-5-trifluormethylbenzol-2-sulfonsäure, -3,5-bis-trifluormethylbenzol-4- sidfonsäure, -2,5-bis-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure, -2-chlor-3,5-bis-trifluormethylbenzol-4-sulfonsäure, -5-trifluormethylbenzol-2-äthylsulfon(benzylsulfon)-4-sulfonsäure, -3- trifluormethylbenzol-4-methylsulfon-6-sulfonsäure\x. -2-trifluormeihylbenzol-4-phenylsulfon- -6-sulfonmure. Die Verbb. dienen zur Herst. von Farbstoffen. (D. R. P Kl. 12q vom 4/ , ausg. 27/ F. P vom 3/ , ausg. 25/ D. Prior. 3/ ) N o u v e l. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a.'m. (Erfinder: Adolf Sieglitz, Hermann Boedeker, Frankfurt a. M.-Höchst, und Konrad Stenger, Frankfurt a. M.), Herstellung von substituierten aromatischen Aminoverbindungen, dad. gek., daß man Azofarbstoffe von der allgemeinen Formel CeH^XPßS^N-R-OH]1, worin R für einen Rest der Bzl.- oder Naphthalinreihe u. die OH-Gruppe in p-stellung zur Azogruppe steht, X Halogen bedeutet u. worin der Bzl.-Kern noch weiter substituiert sein kann, bei erhöhter Temp. u. zweckmäßig unter Druck mit Verbb. der allgemeinen Formel Ru- S 02-Me, worin Rj Alkyl, Aryl oder Aralkyl' u. Me ein Alkalimetall bedeutet, umsetzt u. die so erhaltenen Azofarbstoffe in an sieh bekannter Weise aufspaltet. Z. B.

147 1936. II. H x. F ä r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e erhitzt man 32 g des Di-Na-Salzes des Azofarbstoffes aus diazotiertem o-chloranilin (I) u. Salicylsäure (II) mit 18 g des Na-Salzes der Benzolsulfinsäure (III) in 1500 g W unter Zusatz von 0,5 g Cu-Pulver im Druckgefäß 4 Stdn. auf 155. Beim Ansäuern der Rk.-Lsg. entsteht ein Farbstoff vom F , der beim Spalten mit SnCl2 das 2-Aminodiphenylsulfon vom F liefert. In ähnlicher Weise erhält man: aus dem Azofarbstoff aus diazotiertem 3-Chlor-2-amino-l-methylbenzol (IV) u. 3-Methyl-2- oxybenzol-1-carbonsäure mit p-toluolsulfinsäure über einen Farbstoff vom F das 2-Amino-3,4'-dimethyldiphenylsulfon vom F ; aus dem Azofarbstoff aus diazotiertem 2,4-Dichloranilin, 2,5-Dichloranilin bzw. 3,5-Dichlor-2-amino-l-metliylbenzol u. Phenol mit p-chlorbenzolsulfinsäure nach der Spaltung des entstandenen Farbstoffes das 2-Amino-5,4'-dichlordiphenylsulfon vom F , das 2-Amino-4,4'-dichlordiphenylsulfon vom F. 125, bzw. das 2-Amino-3-mdhyl-5,4'-dichlordiphmylsulfon vom F ; aus dem Farbstoff aus diazotiertem 2,6-Dichloranilin u. o-kresol mit Methansulfinsäure (V) ein Disulfon der Formel vom F. 155 bis 157 ; aus dem Azofarbstoff aus diazotiertem 3-Chlor-4-amino-l-methoxybenzol u. 1-Naphthol bzw. l-naphthol-7-svlfonsäure mit Ätliansulfinsäure (VI) das 2-Amino-5- methoxyplienyläthylsulfon; aus dem Azofarbstoff aus diazotiertem IV u. II mit III, VI bzw. Benzylsulfinsäure das 2-Amino-3-methyldiphenylsulfon vom F , das 2-Amino-3-methylphenyläthylsulfo?i vom Kp , bzw. das 2-Amino-3-methylphenylbenzylsulfon vom F ; aus dem Azofarbstoff aus diazotiertem I u. II mit V über einen Farbstoff vom F das 2-Aminophenyhnethylsulfon vom F (F. der Acetylverb ). (D. R. P Kl. 12q vom 22/4.1934, ausg. 2/ Zus. zu D. R. P ; C I ) N o u v e l. I. Gr. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Fritz Roemer, Frankfurt a. M.-Höchst), Darstellung von Nitroverbindungen der Diazoniumsalze von Aminoanthrachinonen, dad. gek., daß man die Diazoniumsalze des a- oder /3-Aminoanthrachinons, ihre Sulfonsäuren u. Halogenderiw. mit nitrierenden Mitteln behandelt. Man rührt Lsg. von 20 (Teilen) Anthrachinon-a-diazmiiumsulfat in 100 Monohydrat mit 8 Mischsäure (90 /q H N 03) einige Zeit bei 20 30, gießt auf Eis u. wäscht mit NaCl- Lsg. Das Nitrodiazoniumsalz, gelblichweiße Krystalle, 11. in W., gibt mit ß-Naphthol roten Azofarbstoff, der bei der Spaltung mittels Hydrosulfit 1,5-Diaminoanthrachinon liefert. In gleicher Weise erhält man ein Nitroanthrachinon-ß-diazoniumsulfat, dessen Azofarbstoff mit /?-Naphthol bei der Spaltung 2,5-Diaminoanthrachinon liefert, u. das Diazoniumsalz einer Nitro-l-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure, das bei der Red. mit alkal. Hydrosulfit 1,5-Diaminoanlhrachinon liefert. Farbstoffzivischenprodd. (D. R. P Kl. 12q vom 16/ , ausg. 6/ ) H o p p e. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Aromatische, Stickstoffverbindung. 31 (Gewichtsteile) der Disulfitverb. der 2,8-Dioxy-3-naphthoesäure werden mit 16 p-aminoanisolhydrochlorid in 250 Glycerin ]/ 2 Stde. auf erhitzt, wobei S 0 2 entweicht. Nach Abkühlen u. Verdünnen mit W. erhält man eine Verb. nebenst. Zus., kuppelt mit diazotierten Basen. (Schwz. P vom 19/ , ausg. 2/ ) A l t p e t e r. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Kondensationsprodukt aus Allophansäurechlorid (60 Teilen) u. 133 A1C13 in 100 Bzl., 3 Stdn. bei 40 50, dann bis zum Aufhören der HCl-Entw. verrühren, mit Eiswasser zers., F , nach Umfällen aus NaOH F. 288, vermutlich 2-Phenyl-4,6-diketo-l,3,5-triazin. Farbstoffzwischenprod. (Schwz. P vom 24/ , ausg. 1/ D. Prior. 17/ ) A l t p e t e r. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., 2-Methyl-ß,ß'-naphthothiazol, das im Naphthalinring eine SH-Gruppe enthält, durch Red.. von 2-Naphthylamindisulfonsäure, die eine H S 03-Gruppe in 3-Stellung tragen, zur SH-Verb., die dann mit Eg., Eg.-Anhydrid oder CH3COCl kondensiert wird. 2-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsaures Na mit PC15 1 Stde. am W.-Bad erhitzen, Sulfochlorid auf Eis geben, in Ä. aufnehmen, äth. Lsg. langsam zu li. Gemisch von granuliertem Zn u. HCl geben, A. zusetzen, am W.-Bad erhitzen. Das Dimercaptonaphthylamin mit Eg.-Anhydrid u. etwas Zn-Staub kochen, liefert 2-Methyl-7-niercapto-ß,ß'-naphthothiazol, F Erhitzt man dieses mit Fe-Pulver Stde. auf 250, so wird die SH-Gruppe abgespalten, das Prod. hat F. 93, Kp Farbstoffzwischenprodd. (E. P vom 13/ , ausg. 14/ ) A l t p e t e r. 7 0 *

148 1068 HXI. F a r b e n. A n s t r i c h e. L a c k e. H a r z e. P l a s t i s c h e M a s s e n II. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von chromhaltigen Farbstoffen. Man behandelt die nach dem F. P (vgl. E. P , C II. 1226) u. seinem Zus. F. P (C H. 3275) erhältlichen Farb- HO.S "i-cooh HOaS i COOH L noh CH,CO - H N.'^ 'N -C O O H k / 0H R = (' SO,H stoffc, soweit zu ihrer Horst. Aminosalicylsäuren verwendet wurden, mit Cr-abgebendcn Mitteln. Die Farbstoffe färben Wolle wasch-, walk-, schweiß-, seewasser- u. lichtecht grünstichiggelb. Man erwärmt z. B. die Farbstoffe I, II, III, IV u. V in schwach kongosaurer Suspension mit Cr-Formiat zum Sieden; hierbei geht der Farbstoff allmählich in Lsg. (F. P vom 11/ , ausg. 1/ D. Prior. 11/ ) F r a n z. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung von lichtbeständigenfarblacken, indem Farbstoffe der Methinreihe mit komplexen Wolfram- oder Molybdänsäuren in Verb. gebracht werden. Geeignete Farbstoffe haben z. B. die Konst.-Formeln CI (CH,)» (CH,)*- j i ca X / 0 N lch,. 0 CH, H sc O -j/ ' Ni p ic H,), I J X / J - c h = c h CI CH, P l CI \ / N CH, (CH,). CH=CH CI n =(CHs) i (CH,) - CTH T = CH CH CH, H üpo i NH, N i=-(ch>)i CH, J CH=CH N III N(C*HS)1 IV N(C*H5)2 V lst(c2h 6), I IV. Es werden weitere Farbstoffe aufgeführt. Beispiel: Es werden 1,3,3-Trimethyl- 5-plienyl-2-methylenindol u. p-diäthylaminobenzaldehyd in Eisessiglsg. miteinander kondensiert u. darauf mit Na2H P 04 gefäut. Dem Kondensationsprod. wird Formel V zugeschrieben. Der entstehende Lack ist violett. (F. P vom 19/ , ausg. 7/ D. Prior. 23/ ) N i t z e. Georges Martin, Blancliiment, Teinture. Impression. Paris: A. Colin fr. 50; Rel. 12 fr. Enrico De Meo, La tecnica tessile della decorazione delle Stoffe. Com o: R. I. N. S (310 S.) 8. XI. Farben. Anstriche. Lacke. Harze. Plastische Massen. B. Scheifele, Terpentinöl in lacktechnischer Hinsicht. Lacktechn. Vorteile des Terpentinöles gegenüber seinen Ersatzprodd.: Angenehmer Geruch, stärkere Dispergierfähigkeit, größere Lösefähigkeit, geringe Anfangs-Verdunstungs-Geschwindigkeit, ziemlich en^e Siedegrenzen. (Farben-Ztg / ) W llborn. Erich Stock, Uber Chlorkautsdmklacke. Unterss. über die Filmeigg. von auch pigmentierten Chlorkautschuklacken mit trocknenden ölen, Harzen, Alkydalen u. Weichmachern in verschiedenen Verhältnissen. (Farben-Ztg / ) W i l b o r n. N. Iljin, O. Ssurkowa und N. Priklonskaja, Das Trocknen von Lacken auf Gummi. Das Trocknen von öl- u. ölglyptalüberzügen auf Kautschuk wird verzögert durch Neoson, Aldol, Vasclinöl u. Fichtenharz. (J. Rubber Ind. [ r u s s.: Shurnal resinowoi Promyschlennosti] März.) S c h ö n f e l d. CH3

149 1986. II. H xt. F a r b e n. A n s t r i c h e. L a c k e. H a r z e. P l a s t i s c h e M a s s e n Herbert W. Rowell, Plastische Massen als Werlcstoffe. Vortrag über Zus., Einteilung u. (vorwiegend physikal.) Eigg. der plast. Massen (mit Diskussion). (Proceed. ehem. Engng. Group. Soc. ehem. Ind ) Pan g r itz. Titan Co. Inc., V. St. A., Hydrolyse von Titansalzlösungen. Bas. u. neutrale Ti-Salzlsgg., wie T i0s 04- u. Ti(SO.,)2-Lsgg., werden in Ggw. von Ti-Verbb., wio trockenem Alkalititanat, erhitzt, wobei zweckmäßig die Ti-Salzlsgg g TiOa im Liter enthalten u. ein Säurefaktor von vorhanden sein soll. Die Hydrolyse wird dadurch beschleunigt u. gute Ausbeute an Ti02 erzielt. Auch kann das Verf. in Ggw. von Substraten wie BaSO., ausgeführt werden, worauf die übliche Herst. der Ti-Pigmente erfolgt. (F. P vom 14/ , ausg. 6/ ) N it ze. American Zinc, Lead & Smelting Co. (Erfinder: R. H. Monk), V. St. A., Behandlung von Titandioxyd. Um die anhaftenden Spuren von SO,r Ionen des nach der Hydrolyse aus Ti-Salz-Lsgg. ausgefällten u. getrockneten TiO«zu entfernen, wird Ti02 zunächst einer Behandlung mit Gasen mit bas. Eigg., z. B. NH3, unterworfen, worauf in Ggw. von 0 2 bei Tempp. von erhitzt wird. Hierdurch wird das Ti02 als undurchsichtige Farbe entwickelt. (F. P vom 4/ , ausg. 6/ A. Prior. 5/ ) N it ze. New Jersey Zinc. Co., New York, übert. von: Edmund Joseph Flynn, Palmer - ton, Pa., V. St. A., Herstellung von Zinksulfidpigmenten, durch Rk. von H2S mit wss. ZnS04-Lsgg., wobei der hierfür verwendete H2S durch Rk. von verd. T-LSO, mit BaS gewonnen wird. Durch Erhitzen von BaSO, mit C wird BaS erhalten, das nach der Rk. mit W. behandelt wird, um BaS aufzulösen, worauf die Zers, mit verd. H2SO.t vorgenommen -wird. Das anfallende BaSO,, wird erneut zur Herst. von BaS benutzt. Ausführliche Zeichnung dazu. (E. P vom 13/ , ausg. 28/ u. F. P vom 23/ , ausg. 9/ , beide A. Prior. 24/ ) N it ze. Sherwin-Williams Co., Cleveland, O-, übert. von: Harold F. Saunders, Coffeyville, Kans., V. St. A., Lithopon auf Calciumbasis, besteht aus einer innigen Mischung von calciniertem ZnS u. CaSO,,, das bei calciniert wurde, wobei vorzugsweise 53 Teile 96% ZnS enthaltendes ZnS-Pigment mit 47 Teilen CaSO,. benutzt werden. Auch kann die Mischung in Ggw. von W. vorgenommen werden, worauf diese getrocknet u. derart zerkleinert wird, daß die Teilchen durch ein 325-Masehensieb hindurchgehen. (A. P vom 23/ , ausg. 19/ ) N it ze. E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Edgar Hugo Nollau, Wilmington, Del., V. St. A., Pigmentpaste, bestehend aus 55 72% Pigment, 27,5 32,5% auswählenden Verbb. von der Klasse der nicht trocknenden öle, halbtrocknenden Ölen, Plastifizierungsmitteln u. Harzen, u. 2,5 30,0% einer Cehulosederiv.-Dispersion, die 0,10 bis 1>29% Cehulosederiv. enthält. Beispiel: 62 (lbs.) Lithopone, Ricinusöl 31, u. 7 einer 5 oz. Cehulosenitratdispersion. Cehulosenitrat wird entweder in den entsprechenden Dispergiermitteln oder Lösungsmm. zugegeben. Weitere Beispiele. (A. P vom 27/ , ausg. 28/ ). N it ze. Canadian Industries Ltd., Montreal, Canada, übert. von: Robert T. Hucks, South River, N. J., V. St. A., Überzugsmasse aus einem Celluloscderiv. u. blauem Ferrocyanidpigment vermahlen mit 6 12% ZnO in Ggw. von geblasenem Ricinusöl. (Can. P vom 20/7.1934, ausg. 13/ ) B r a u n s. E. I. du Pont de Nemours & Co., V. St. A., Überzüge und ihre Verwendung. Als Grundlage für Massen zum Überziehen, Leimen, Imprägnieren u. dgl. dienen polymero N2 in Aminform enthaltende Körper, insbesondere Kunstharze, Proteinabkömmlinge, amidierte Kohlenhydrate oder ihre Abkömmlinge, insbesondere desocetyliertes Chitin. Die Massen können durch Nachbehandlung in der Wärme mit einem Aldehyd, Säurechlorid, Säureanhydrid uni. gemacht u. gehärtet werden. Beim Imprägnieren von Textilien u. Papier setzt man noch wasserabweisende Stoffe, wie Paraffin, Al-Acetat u. das Diäthylcyclohexylaminsalz der Laurylsulfosäuro zu. Das desacetylierte Chitin wird durch Behandlung von Rohchitin mit sd. l% ig. NaOH, dann bei gewöhnlicher Temp. mit 5%ig- HCl, hierauf 4-std. Einw. von 40%ig. NaOH bei 110 unter Ausschluß von 0 2 erhalten; es ist 1. in wss. CH3COOH. (F. P vom 21/ , ausg. 17/ A. Priorr. 21/ , 15/3. u. 16/ ) N it z e. Heinz Hunsdiecker, Köln-Lindenthal, Plastische Massen, Anstrichmassen und Laclce, dad. gek., daß sie krystallincs BiOJ als Glanzpigment enthalten. Z. B. befeuchtet man 100 (Teile) Casein mit 30 W. u. vermischt in einem Kneter mit 0,2 0,3 BiOJ. Man verarbeitet die M. in der Strangpresse, preßt die Stränge in Platten oder Blöcke,

150 1070 H x!. F a r b e n. A n s t r i c h e. L a c k e. H a r z e. P l a s t i s c h e M a s s e n härtet u. poliert, wobei man licht-beständigen roten Perlmutterersatz erhält. (E. P vom 27/ , ausg. 23/ D. Prior. 3/ ) Sa r r e. Chadeloid Chemical Co., New York, N. Y., übert. von: Charleton Ellis, Montclair, N. J., V. St. A., Abbeizverfahren. Man läßt den zu entfernenden Lack mit irgendeinem geeigneten, fl. Aufweichmittel, z. B. eine Lsg. von Paraffin in Bzl. u. Aceton, quellen; der aufgeweichte Lack wird mit Hilfe eines festen, pulverförmigen Adsorptionsmittels, von denen Holzmehl, Kieselgur, feinpulvriger Ton genannt werden, entfernt. (A. P vom 17/ , ausg. 4/ ) N itze. E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Harold S. Holt, Wilmington, Del., V. St. A., Herstellung von Monocarbonsäureestem. Durch übliche Veresterung von aus Säureharzen, wie Kolophonium, Kauri, Manila, Kongo, Sandarak, Damar, Sansibar u. dgl. durch katalyt. oder andere Red. lediglich in der Carboxylgruppe erhältlichen Alkoholen, besondere Abietylalkohol (I) mit Monocarbonsäuren, ihren Anhydriden, Halogeniden oder Estern mit flüchtigen Alkoholen werden die entsprechenden Ester hergestellt. 144 g I in 200 g Chlf. gel., werden mit 65 g Methacrylsäurechlorid 11/ 2 Stdn. auf dem W.-Bad erhitzt u. in üblicher Weise aufgearbeitet. Abielylmethacrylat ist eine gelbe viseose Fl. mit leichtem Geruch nach I. Entsprechend erhält man den Ester mit Holzölsäuren, SZ. 33,6, Abieiylacetat, gelbes viscoses Öl mit VZ. 157 u. Kp , Abietylisobutyrat mit VZ. 142,5 u. Kp , Abietylstearat, gelbes viscoses öl, Abietyloxyslearat, hellgelbes viscoses öl mit SZ. 6. Dio Rk. kann in Ggw. von inerten Lösungsmm. u. Katalysatoren erfolgen. Die Ester sind für plast. Massen u. Überzugsmittel verwendbar. (A. P vom 28/ , ausg. 19/ ) D on at. Carbide and Carbon Chemicals Corp., New York, übert. von: Stuart D. Douglas, Charleston, W. Va., V. St. A., Polymerisieren von Vinylverbindungen in Ggw. eines Peroxydkatalysators (Dibenzoylperoxyd) u. einer organ. Säure (CH3COOH) zweckmäßig unter 60. (Can. P vom 23/ , ausg. 26/ ) Pa n k o w. Shawinigan Chemicals Ltd., Montreal, übert. von: Howard W atson Matheson, Montreal, und George Osman Morrison, Shawinigan Falls, Canada, Herstellung von Polyvinylacetalcn durch Umsetzung teilweise oder ganz verseifter Polyvinylester mit mehreren verschiedenen Aldehyden oder solchen abgebenden Stoffen in Ggw. eines Lösungsm. u. einer Säure als Katalysator. Als Aldehyde sind genannt Acet-, Paraldehyd, Paraformaldehyd, HCHO, Benzaldehyd. Die Umsetzung kann nach oder zugleich mit der Verseifung des Esters erfolgen. Je nach der Reihenfolge der zugesetzten Aldehyde sind dio Eigg. der Acetale verschieden. Verwendung für Formmassen u. Filme. {E. P vom 11/ , ausg. 14/ Can. Prior. 25/ ) Pa n k o w. Carbide and Carbon Chemicals Corp., New York, übert. von: Harvey R- Fife, Pittsburgh, Penn., V. St. A., Feuchtigkeitsfesie Vinylharzmischung, bestehend aus einem Mischpolymerisat aus Vinylhalogenid u. einem Vinylester einer aliphat. Säure sowie Wachs, das in einem Lösungsm. für das Vinylharz u. das Wachs gel. ist. {Can. P vom 20/ , ausg. 12/ ) Pa n k o w. Canadian General Electric Co., Ltd., Toronto, Ontario, Canada, übert. von: Moyer M. Saüord, Schenectady, N. Y., V. St. A., Darstellung eines Kunstharzes durch Kondensation einer aromat. Polycarbonsäure, eines Alkohols mit 3 u. mehr OH- Gruppen, einer aliphat. Dicarbonsäure u. eines zweiwertigen Alkohols; ein Teil des Prod. wird in die unschmelzbare Form übergeführt u. mit dem unbehandelten Teil als Bindemittel zu einem plast. Werkstoff verarbeitet. (Can. P vom 7/ , ausg. 9/ ) D o n le. Israel Rosenblum, V. St. A., Kunstharze. Man schm. z. B. 1,5 Mol (420 g) Fettsäure aus Sojabohnenöl (bzw. aus Lein-, Perilla-, Holz-, Mohn-, Baumwollsaat-, Oliven-, Ricinus-, Mais-, Sesam-, Colza-, Fischöl), 1 Mol (148 g) Phthalsäureanhydrid (I), 0,2 Mol (23 g) Malein-(bzvr. Bernstein-, Äpfel- oder Fumar-)Säure (letztere keinesfalls in größeren Mengen als I) u. 1,4 Mol (129 g) Glycerin 20 Stdn. auf etwa 230 u. erhält ein Kondensationsprod. mit einer SZ. von 8. Das Kunstharz ist in Toluol, Bzl.. Solventnaphtha, Butyl- u. Amylacetat 1., mischbar mit trocknenden oder nicht- trooknenden Ölen sowie Natur- u. Kunstharzlacken. Die Prodd. mit geringerem Fettsäuregeh. sind auch mit Nitrocelluloselacken mischbar. (F. P vom 8/ , ausg. 8/ Zus. zu F. P ; II ) Salzm an n. Israel Rosenblum, V. St. A., Herstellung von schmelzbaren und löslichen Kunstharzen. Mit CHjCOOH (bis etwa zur SZ. 150) verestertes Glycerin (Molverhältnis

151 1936. II. H j],. K a u t s c h u k. G u t t a p e r c h a. B a l a t a :1,25), eine flüchtige einbas. aliphat. Säure mit bis zu 5 C-Atomen (HCOOH, GH3C00H), eine mehrbas. Säure, z. B. Malein-, Bernstein-, Äpfel- oder Weinsäure bzw. deren Mischung (beispielsweise auch mit Phthalsäure), eine durch Spaltung von Öl, Fett oder Wachs gewonnene Säure u. ein Lösungsm. werden bis zur Verdampfung der CIIjCOOH erhitzt. 280 g Leinölfeltsäurc, 167 g Glycerinacetat u. 98 g Maleinsäureanhydrid werden in der Atmosphäre eines inerten Gases 1 Stde. auf 180 erwärmt, nach Zufügung von 216 g eines Gemisches aus PAe. u. Solventnaphtha 10 Stdn. auf Um eine geeignete Viscosität zu erhalten u. gleichzeitig alle CILjCOOIT abzutreiben, fügt man nochmals 216 g des Lösergemisches zu u. erwärmt weitere 5 Stdn. SZ. der Lsg. 30. Die Harzlsg. ist mit trocknenden ölen, Natur- oder Kunstharzen mischbar u. gibt mit Trockenstoffen harte, nicht vergilbende, an der Luft trocknende, Metall nicht angreifende Überzüge. (F. P. 7 9 l 765 vom 27/ , ausg. 17/ A. Prior. 27/ Sa lzm an n. Bakelite Corp., New York City, N. Y., V. St. A., übert. von: Bakelite G. m. b. H., Berlin (Erfinder: Fritz Seebach, Erkner bei Berlin), Harzartige Kondensationsprodukte. Ein Harnstoff wird mit einem Aldehyd u. einem Säurenitril oder -amid, auch in Ggw. von Katalysatoren, kondensiert; man kann das Rk.-Prod. aus z. B. Harnstoff, Thioharnstoff, Aldehyd, Säurenitril oder -amid mit einem Füllmittel zu einer formbaren M. verkneten. (Can. P vom 20/ , ausg. 9/ ) D o n le. Bakelite G. m. b. H., Berlin (Erfinder: Fritz Seebach, Erkner bei Berlin), Phenolaldehydkondensationsprodukt, erhalten durch Umsetzung eines aromat. Esters einer aliphat. Säure, z. B. Phenylcarbonat, mit einer methylengruppenhaltigen Verb., gegebenenfalls in Ggw. von Katalysatoren. Vgl. D. R. P ; C I (Can. P vom 26/ , ausg. 9/ ) D o n le. Aug. Nowack Akt.-Ges. und Richard Hessen, Bautzen, Herstellung von Kunstharzformkörpem mittels Spritzguß. Man verwendet als Ausgangsmaterial Resitol oder Gemische von Resit mit Resitol bzw. mit Novolak u. methylenhaltigem Härtungsmittel. Z. B. erhitzt man ein Gemisch von 60 (Gewicbtsteilen) fein gepulvertem Resit u. 40 fein gepulvertem Resol auf , kühlt ab u. verspritzt die homogene M., wie dies im Hauptpatent angegeben ist. Farb-, Füllstoffe usw. können zugesetzt werden. (E. P vom 17/ , ausg. 16/ Zus. zu E. P ; C I ) Sa r r e. XII. Kautschuk. Guttapercha. Balata. G. L. S im ardundb. E. W arren, Röntgenographische Untersuchung von amorphem Kautschuk. Die FOURIER-Analyse der mit einem Mikrophotometer registrierten u. korrigierten Intensitätskurven der Streuung von Cu- u. Mo-Röntgenstrahlung an amorphem Kautschuk ergibt folgende D.-Verteilung. Jedes Kohlenstoffatom im Kautschuk hat rund 2 nächste Nachbarn im Abstand 1,52 A, 3,4 zweitnächste Nachbarn i_mabstand 2,68 A, weitere Anhäufungen der Elektronendichte finden sich bei 4,0 u. 5,0 Ä. Der Befund deckt sich mit der bekannten Kettenformel des Kautschukmoleküls, ohne daß Aussagen über die Konfiguration (gestreckt oder gekrümmt) möglich sind. (J. Amer. ehem. Soe März Eastman Lab., Cambridge Mass.) H a l l e. D. F. Twiss, Der Charakter des Gummis als chemisch ividerstandsfähiges Material. (Proceed. ehem. Engng. Group. Soc. ehem. Ind C ) Pa n <j. M. Farberow und A. Gorina, Gummi als Antikorrosionsmaterial. Unters, des Verh. von Weichgummi in Luft, H20, HCl, H2S 04, H3PO.,, H N 03, CH3 CO,H, NaOH. H20 wirkt auf Gummi nicht weniger intensiv als eine Reihe der genannten Säuren. Bei längerer Einw. von h. W. findet starke Quellung u. Minderung der mechan. Kautschukeigg. statt. Längere Einw. von HCl führt zu ähnlichen Änderungen, wie sie bei der S-Einw. bei der Ebonitbldg. beobachtet werden; die Elastizität sinkt, ebenso die Reißfestigkeit. Später nimmt die Härte u. Reißfestigkeit zu; auch äußerlich wird der Kautschuk ebonitähnlich. Die Quellung ist in HCl weit größer als in anderen Mineralsäuren. Die Füllmittel CaC03, ZnO, Baryt, Kaolin sind äußerst ungünstig; am günstigsten hinsichtlich der HCl-Festigkeit sind Gemische mit 15 20% Ruß. HF verhält sich ähnlich wie HCl. Ganz anders ist die Einw. von H2S 04 auf Kautschuk. Die Quellung ist (mit Ausnahme von Gemischen mit hohem ZnO-Geh.) unerheblich. Am besten verhält sich ungefüllter Gummi u. das Gemisch mit Ruß. Die Konz, der HjSO* (10 60% ) hat relativ geringen Einfluß. H3P 04 wirkt viel schwächer als die genannten Säuren, Größte Widerstandsfähigkeit zeigen Kautschukgemische mit Ruß,

152 1072 H xn. K a u t s c h u k. G u t t a p e r c h a. B a l a t a, II. Kreide u. Baryt. Stark korrodierend wirkt H N 03 auch bei geringer Konz. (4 8%), namentlich bei 70. Gegen Essigsäure ist Weichgummi völlig unbeständig. In NaOH (50 u. 15%) quillt Weichgummi sehr wenig. Nach 35-wöchiger Einw. bei 70 blieb Weichgummi unverändert, dio meehan. Eigg. waren nur wenig verändert. Die Konz, des korrodierenden Agens ist auf das Verh. des Gummis von geringem Einfluß, dagegen ist die Temp. der Einw. von entscheidender Bedeutung. Regeneratgemische zeigen weit größere Neigung zur Quellung in H20. Hinsichtlich der Säurefestigkeit verhält sich Regenerat im Weichgummi befriedigend. Na-Butadienkautschuk besitzt höhere Säurewiderstandsfähigkeit als NK. Sehr geringe Widerstandsfähigkeit zeigte Thiokol in NaOH; das Verh. in HCl u. H2S 04 ist dagegen befriedigend. Die Verfärbung der HCl oder H3PO., hängt von der Kautschuksortc ab; am stärksten werden die Säuren durch smoked sheets, am wenigsten durch hollen Crepokautschuk u. SK gefärbt. (J. Rubber Ind. [russ.: Shurnal resinowoi Promyschlennosti] März.) _ S c h ö n f e l d. B. Fabrizijew und M. W ischnewskaja, Was erhöht die Schmelztemperatur des Beschleunigers. Zwei Diphenylguanidinsorten vom F. 142,9 144 u. 147 zeigten die gleiche vulkanisationsbeschlounigendc Wrkg. Ein Vorzug des höher schm. Präparat zeigte sich aber bei Prüfung der mechan. Eigg. der Vulkanisate. (J. Rubber Ind. [russ.: Shurnal resinowoi Promyschlennosti] März.) S c h ö n fe ld. P. Kaplin, Verkürzung der Vulkanisationsdauer von Ebonit. 5 % Diphenylguanidin verkürzten dio Vulkanisationsdauer auf die Hälfte. (J. Rubber Ind. [russ.: Shurnal resinowoi Promyschlennosti] März.) S c h ö n fe ld. Frant. Kupka, Das Problem des Kautschuks. Kurze Übersicht der Arbeiten über die Chemie des Kautschuks u. die Herst. von SK. (Chem. Obzor ) Sch önfeld. G. G. Kobljanski und K. B. Piotrowski, Über Divinyl und Divinylpolymere. Dio Aufarbeitung des Divinyls (Trennung, Reinigung usw.) erfolgt unterhalb 100 ; es wurde deshalb die Kinetik der Divinylpolymerisation bei 60, 40 u. Raumtemp. untersucht. Die bei 60 u. 40 erhaltenen Zahlen der Polymerisationsgeschwindigkeifc entsprechen am ehesten einer Rk. zweiter Ordnung. Das Verhältnis Dimeres zum Polymeren nimmt ab mit abnehmender Temp. u. ist für dio untersuchten Tempp. prakt. konstant. Durchschnittswert des Verhältnisses Dimeres/Polymeres; bei 60 1,98, bei 40 0,99. Bei Raumtemp. bildet sich nur wenig Dimeres. Mit dem Verlauf der Polymerisation nimmt das mittlere Mol.-Gew. des Polymeren zu, wie aus der Zunahme der relativen Viscosität seiner Bzl.-Lsgg. folgt. Die uni. Form des Polymeren erscheint bei 60 u. bei 40 ; sie beginnt mit dem Stadium, das etwa 10% polymerisierten Divinyls entspricht. Das Polymere stellt feine, feste Flocken dar. Die Ggw. von 0 2 steigert etwas die Polymerisationsgeschwindigkeit (auf 1,1 1,3). (Synthet. Kautschuk [russ.: Ssintetitscheski Kautschuk] 5. Nr März 1936.) SchÖNF. A. P. Pissarenko, Der Einfluß der Plastizität von synthet. Kautschuk auf die physikalisch-mechanischen Konstanten von Gummisohlen. Vf. teilt mit, daß es bei Verwendung von synthet, Kautschuk S K kaum möglich ist, für jede Lieferung von S K eine sich am besten eignende Verarbeitungsvorschrift anzugeben, weil die plast. Eigg. des synthet. Kautschuks von Lieferung zu Lieferung sehr verschieden sind. Um Gummisohlen von gleichbleibender Qualität hersteilen zu können, müssen verschiedene Lieferungen des S K miteinander vermischt werden. (Leder- u. Schuliwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] März 1936.) ' SCHACHOWSKOY. G. K. Denissow, Gewinnung von flüssiger Kohlensäure in SK-Fabriken. Über die Verflüssigung u. Gewinnung von C 02, welche in SK-Fabriken zum Durchblasen der App. usw. Verwendung findet. (Synthet. Kautschuk [russ.: Ssintetitscheski Kautschuk] 5. Nr März 1936.) S c h ö n f e l d. B. S. Korotkewitsch und N. A. Koslow, Ist Alkohol als Kältemittel geeignet? Als Kältemittel bei der SK-Fabrikation sind Salzlsgg. wirtschaftlicher als A. (Synthet. Kautschuk [russ.: Ssintetitscheski Kautschuk] 5. Nr Febr ) Sc h ö n f. S. Ginsburg und A. Deretschinskaja, Bestimmung von Thiuram. (Vgl. K. Shi- MADA, C II. 143S.) 0,1 0,2 g Thiuram werden in 15 ccm A. gel. (unter dem KpO- Zur k. Lsg, gibt man 10 ccm 25%ig. Na2S 03-Lsg. u. 25 ccm 10%ig. NH3- Die notfalls filtrierte Lsg. wird mit 10 ccm einer 4% ig. Lsg. von N is04 oder NiCL versetzt. Nach 10 Min. wird filtriert usw. u. der Nd. bei 100 getrocknet. Zur Tliiurambest. im Kautschuk worden g Kautschuk mit ccm A. 1 Stde. gekocht, dann mit

153 1936. II. H i n. K a u t s c h u k. G u t t a p e r c h a. B a l a t a ccm Na2S 03-Lsg. u. 25 ccm NH3 versetzt u. 1 Stde. zum Ivp. erhitzt. Die El. wird mit g NaCl ausgesalzen, filtriert u. ausgewaschen. Das Filtrat wird mit 4% ig- NiSO,-Lsg. versetzt, der Nd. bei 100 getrocknet. Umrechnungsfaktor 1,6070. (J. Rubber Ind. [russ.: Shurnal resinowoi Promyschlennosti] März.) SCHÖNF. Ju. A. Beletzki und E. S. Melnikowa, Die Anwendung S3 /0iger Schwefelsäure zur Analyse der Gase bei der SK-IIcrstdlung. Nachprüfung der Methode von D o b r - JANSKI (Petrol.-Ind. [russ.: Neftjanoe Chosjaistwo] Nr. 10) u. der Absorptionsfähigkeit 83%ig. H 2S 04 für die ungesätt. KW-stoffe im mit Divinylrektifikat angereicherten Gas der SK-Fabrikation. Die H2SO., kann bis zur Sättigung mit 17 ccm Gas pro ccm H2S04 verwendet werden; d. h. bei Anwendung von 140 ccm H 2S 0 4 in der Absorptionspipette u. einem Olefingeh. des Gases von 35 V ol.-% kann man 70 Analysen ohne Ersatz der H2S 04 durchführen. Etwa 1 ccm Olefine pro ccm bereits enthaltende H2S 04 absorbiert die Olefine schneller, als reine H2S 04. (Synthet. Kautschuk [russ.: Ssintetitscheski Kautschuk] 5. Nr März 1936.) Sch önf. T. F. Tschernjakowskaja, Bestimmung geringer Acetylenkonzentrationen nach colorimetrischem Verfahren. Zur Best. von C2H2 in Divinylrektifikat u. dgl. hat sieh die colorimetr. Methode, beruhend auf der Bldg. von farbigen kolloiden Lsgg. von Acetylenkupfer beim Durchleiten durch das Reagens von ILOSVAY (Ber. dtsch. ehem. Ges [1899]) als geeignet erwiesen. Es wird das Gas gemessen, welches bis zum Erscheinen der Rosafärbung durchgeleitet wurde; daneben wird die gleiche Menge Reagens mit C2H2-W. bekannten C.,H2-Geh. titriert. (Synthet. Kautschuk [russ.: Ssintetitscheski Kautschuk] 5. Nr Febr ) Sch ön feld. Vultex Corp. of Am erica, Cambridge, Mass., übert. von: Harvey J. Elwell, Newton, Mass., V. St. A., Herstellung vulkanisierter Kautschukwaren. Vulkanisierte Kautschukmilch wird durch Zentrifugieren konz., mit W. verd. Die gleichen Maßnahmen werden noch 1 2-mal wiederholt. Die erhaltene Kautschukmilch ist wärmeempfindlich. Durch Tauchen mittels h. Formen, durch Eingießen in solche Hohlformen, durch Einpressen in ein h. neutrales, schwach saures oder schwach alkal. W.-Bad oder durch h. Düsen erhält man Hohlkörper, Filme oder Fäden aus Kautschuk. (A. P vom 23/ , ausg. 26/ ) P ankow. E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Eimer K. B olton und Oliver M. Hayden, Wilmington, Del., V. St. A., Dispergieren von Füllstoffen in Kautschuk. Man mischt Ruß, Lithopone, Titanox, ZnO mit geringen Mengen höherer aliphat. Alkohole (Stearyl-, Cetyl-, Oleyl-, Lauryl-, Palmityl-, Melissyl-, Carnaubyl-, Myristyl-, Geranyl-, Linalyl-, Citronellyl-, Neryl-, Undecylenyl-, Heptadienylalkohol, 4-Methylheptan-l-ol, 2,5-Dimethylhexan-3-ol, 2,4-Dimethylheptan-l-ol) u. gibt die Mischung zu Kautschuk oder Ölmischungen. (A. P vom 7/ , ausg. 10/ ) Pa n k o w. E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., übert. von: Ernest Rodman, Marshallton, Del., V. St. A., Dispergieren von Füllstoffen in Kautschuk. Man arbeitet wie nach A. P. 9* ; vgl. vorst. Ref., verwendet jedoch geringe Mengen höherer mehrwertiger Alkohole, wie hydriertes dimeres Methyllaurat, Cj^oj-CH Ö H -CH O H - CnHüj; hydriertes dimeres Methylstearat; Octadecandiol-1,12; Octadecantriol-1,9,10; 9-Octadocen-l,12-diol, CH3(CH2)5CHOH-CH2CH: CH(CH )7CH2OH; Lauryltrimcthylolraethan, CUH23 CiCHoOH^; Palmityl-, Stearyltrimethylolmethan; hydriertes dimeres Methyloleat; hydriertes dimeres Methylpalmitat; Octa- oder Dekamethylenglykol. Man kann die Füllstoffe mit einer Lsg. oder dem Dampf der Alkohole zusammenbringen u. die Mischung zu Kautschuk geben oder die Alkohole mit Kautschuk mischen u. das Pigment zusetzen. (A. P vom 23/ , ausg. 24/ ) Pan kow. Bernard F. Erdahl, Duluth, Minn., V. St. A., Kautschukmilch-Alginmischung. Man mischt ammoniakal. Kautschukmilch mit Algin, Alginsäure, einem Alginat (NH4-, Cu-> Al-, Zn- oder Doppelsalze des NH4 u. der genannten Metalle), Alginaten, die ammoniakal. Emulsionen von Wachs oder öl, wie Paraffinöl, enthalten, oder Cu-NH4- Alginat, das Formalin enthält. Der Mischung können Füllstoffe, wie ZnO, MgÖ, kolloidale SiO,, Ti02, Ti20 3, A120 3, Ruß, Diatomeenerde, zugesetzt werden. Verwendung für Überzüge, Filme, Dichtungen, Verschlußmassen, Auskleidungen von Behältern. (A. P vom 5/ , ausg. 10/ ) Pankow. W ingfoot Corp., Wilmington, Del. (Erfinder: W alter Ellsworth Shively, O., V. St, A., Herstellung gasdichter Schläuche. Man überzieht die Kautschuksehläucho mit

154 1074 H j,t. Z u c k e r. K o h l e n h y d r a t e. S t ä r k e II. einer Mischung aus einem hydrophilen Koll. (Leim, Casein, Hämoglobin), einem Weichmacher (Polyglyceriri, Türkischrotöl) u. eventuell Kautschukmilch u. bringt nach dem Trocknen einen Überzug aus Kautschuk- oder Kautschukmilchzement, der Vulkanisiermittel u. -beschleuniger enthält, auf. (Aust. P /1935 vom 15/ , ausg. 8/ A. Prior. 17/ ) Pa n k o w. Chrysler Corp., Detroit, Mich., übert. von: R oger K. Lee, Highland Park, und W illett J. Mc Cortney, Royal Oak, Mich., V. St. A., Kautschuküberzüge auf Metall. Das Metall wird gereinigt u. erhitzt u. eine Lsg. einer Weich- oder Hartkautschukmischung aufgebracht, so daß das Lösungsm. verdampft, worauf das Metall so hoch erhitzt wird, daß eine teilweise Vulkanisation erfolgt. Das so überzogene Metall kann in Kautschukgegenstände eingelegt werden, worauf die ganze M. vulkanisiert wird. Man kann so Drähte mit Kautschuk überziehen u. in Reifen einlegen. (A. P vom 28/ , ausg. 25/ ) Pa n k o w. A von India Rubber Co. Ltd., Melksham, und John George Mackay, Bath, Kautschuküberzüge auf Metall. Das Metall wird zunächst mit einer Cu- oder Messingschicht, darauf anod. durch Elektrophorese in Kautschukmilch mit einer dünnen Kautschukschicht überzogen, auf die Kautschukplatten aufgebracht werden. (E. P vom 25/ , ausg. 6/ ) Pa n k o w. Eugen Sachs, Berlin-Halensee, Hartkautschukiiberzug auf Papier, Pappe, Papiermache, Asbest, Textilien, Gewebe, Holz. Die Unterlage wird getrocknet u. mit einem Hartharz (ein Harz, das mindestens so hart wie gewöhnliches Kolophonium ist) imprägniert, worauf eine dünne Hartkautschukschicht (in Form einer Kautschuklsg. oder -milch) aufgebracht u. vulkanisiert wird. Als solche Hartharze sind genannt: Kolophonium, das mit CaO, ZnO oder Glycerin erhitzt worden ist, Phenolformaldehydharz oder deren Mischungen miteinander. In die Unterlage oder die Kautschukschicht können Metalleinlagen gemacht werden. (E. P vom 29/ , ausg. 23/ ) Pa n k o w. Le Cuir Contreplaquö, Frankreich, Gironde, Herstellung von Latexpapier in bekannter Weise durch Zusatz von Kautschukmilch zu einem Holzfaserbrei, Koagulation u. Verarbeiten auf der Papiermaschine oder in Druckpressen. Eventuell Zusatz von Vulkanisiermitteln, Silicaten, Ligninstoffen, Casein, Leim. (F. P vom 4/ , ausg. 16/ ) Pa n k o w. XIV. Zucker. Kohlenhydrate. Stärke. J. Päzler und A. Rüziöka, Berichte, über vergleichende Anbauversuche mit Zuckerrübensamen, veranstaltet vom Zentralverein der tschechoslowakischen Zuckerindustrie im Jahre I. Teil: Rübenernte, Zuckergehalt und Zuckerertrag. (Z. Zuckerind, cechoslov. Republ. 60. (17.) / ) T a e g e n e r. F. S. Ssobolew, Neue Verfahren zur Düngung der Zuckerrüben und ihre Entwicklungsmöglichkeiten. Zusammenfassende Wiedergabe der Vers.-Arbeiten über das Zuckerrübendüngungsproblem unter Berücksichtigung der russ. Verhältnisse. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 5. Nr. 2/ Febr./März 1936.) Sch önfeld. W alter Obst, Bor-Superphosphat zur Erhaltung der gewachsenen Substanz. Die Herz- u. Trockenfäule der Rüben, deren Ursache noch nicht genau bekannt ist, wird durch B (Bor-Superphosphat) wirksam bekämpft u. verhindert. (Kunstdünger u. Leim April 1936.) Lu th e r. P. Smit, Saftreinigung mit Collactivit. Collactivit wird im Autoklaven aus C-haltigem Material (Sägemehl) u. H2S 04 hergestellt, das Rk.-Prod. fein gemahlen u. auf einem Filter ausgewaschen. Zum Gebrauch wird es mit W. angerührt, auf den zu dem bestimmten Verwendungszweck geeignetsten ph-wert gebracht u. der zu behandelnden Lsg. zugegeben. Collactivit muß in feuchtem Zustand verwendet werden; ein Feuchtigkeitsverlust bedeutet zugleich einen Verlust an Aktivität. Im Gegensatz zu den üblichen Entfärbungskohlcn verhält sich Collactivit wie ein Koll. Durch seine Anwendung auf Zuckersäfte ergeben sich bedeutende Verbesserungen der behandelten Säfte (Dicksaftfarbc um 30% besser; Kalkgeh. sinkt von 146 auf 35 mg; desgleichen der Asehengeh. des Dicksaftes von 1,157 auf 1,084% ; die Reinheit des Dicksaftes steigt von 94,95 auf 95,28). Collactivit adsorbiert ungefähr 20% seines Gewichtes an Aschebestandteilen, vor allem Ca-Salze, u. wirkt auch als Filterhilfsmittel günstig

155 1936. II. H x it. Z u c k e r. K o h l e n h y d r a t e. S t ä r k e ein. (Tijdschr. alg. techn. Vereenig. Beetwortelsuikerfabrikanten Raffinadeurs / ) T a e g e n e r. 0. Spengler, St. Böttger und B. Seeliger, Zur Chemie der Saftverfärbung. 1. Mitt. Bei den Unteres, über die Farbzunahme von Zuekerfabrikssäften unter verschiedenen Bedingungen (Temp., Zeit, ph, Alkalität usw.) wurde an gepufferten, reinen Zuckerlsgg. zunächst der Einfluß verschieden großer Zuckerzusätze auf dio H -Ionenkonz. u. die Alkalität von Pufferlsgg. ermittelt u. festgestellt, daß der zugegebene Zucker crstere erhöht u. letztere herabsetzt. Die Rk.-Änderung hängt mit der Art u. Beschaffenheit der Pufferung zusammen. Hinsichtlich der Abhängigkeit der Verfärbung vom ph u. der Alkalität beim Erhitzen reiner, gepufferter Zuckerlsgg. ergab sich, daß die Verfärbung in keinem direkten Zusammenhang mit der Rk. der Lsg. steht. Alle Säfte wurden bei einem ph von etwa 9,6 untersucht, nachdem gezeigt worden war, daß die Farbunterschiede infolge Änderung der H'-Ionenkonz. um z. B. 4 PH-Einheiten größer sein können (bis zu 50% ) als die durch das beste Saftreinigungsverf. gegenüber der n. Saftreinigung möglichen Farbeffekte betragen. Um Rückschlüsse auf die Saftverfärbung im Betriebe zu erhalten, wurden Säfte aus reinen Zuckerlsgg. mit geeigneter Pufferung hergestellt, die bei ungefähr gleichem pn u. gleicher Alkalität in der Pufferung n. Dünn- u. Dicksäften entsprachen. Bei diesen Unteres, ergab sich, daß zwischen der Zuckerzers. (Polarisationsänderung) u. der gebildeten Farbe kein wohl definierbarer Zusammenhang besteht, daß dagegen der Alkalitätsverlust beim Erhitzen mit der Farbbldg. parallel zu gehen scheint, daß ferner die Verfärbung (unabhängig von der Temp., ph, Alkalität u. Zuckerkonz.) mit der Rk.- Dauer linear zunimmt u. daß die Verfärbung bei 10 Temp.Erhöhung um das Dreifache ansteigt. Die Verfärbung stellt, ebenso wie die Inversion von Rohrzucker in saurer Lsg., eine Exponentialfunktion der Temp. dar; sie nimmt mit steigender H -Ionenkonz. u. steigender Zuckerkonz. ab. Der Temp.-Einfluß auf das j>h bei verschiedener Zuckerkonz, scheint der Richtung nach gleich, der Größe nach jedoch verschieden zu sein. (Z. Wirtschaftgruppe Zuckerind März 1936.) T a e g e n. Heubel, Verschiedene Ausführungen der Vorscheidung. Es werden die verschiedenen in der Zuckerindustrio bereits in Betrieb genommenen Anlagen zur Vorscheidung eingehend besprochen; zunächst diejenigen, bei denen die Kalkmilch beim Füllen des Meßgefäßes in optimaler Menge zugegeben wird, u. dann solche, bei welchen die Kalkzugabe stufenweise erfolgt. Hauptbedingung für jede Art der Vorscheidung ist, daß ein gutes u. rasches Durchmischen des Saftes mit der Kalkmilch erfolgt, um örtliche Überkalkungen zu vermeiden. Nach 2 Min. Rührzeit soll sich die Hauptscheidung mit einmaliger Kalkzugabc anschließen. Eine Zugabe von Schlammsaft (50 bis 100 /o) soll die Wrkg. verbessern. Dio Einrichtungsweise mit stufenweiser Kalkzugabe hat sich am besten bewährt. (Zbl. Zuckerind / ) T a e g e n e r. W illiam L. Owen, Melasse als Rohstoff für biochemische Verfahren. Vf. bebeschäftigt sich mit der Gewinnung von Äthylalkohol aus Melasse u. seiner Verwendung als Treibstoff. (Facts about Sugar Mai 1936.) T a e g e n e r. E. R. Behne, Über die Entzuckerung von Queensland-Melassen (beurteilt nach der Methode von Sijlmans). Die Methode von Sijlm ans ist nicht direkt auf Queenslandraelassen anwendbar. Folgende Gleichung wurde für diese Melassen abgeleitet: C 2,4754 D + 1,0407 t 37,84, worin C das Optimum an Asche pro 100 W., D dio Asche pro 100 Nichtzuckerstoffe u. t die Schleudertemp. in 0 C bedeuten. Klimat. u. geograph. Verhältnisse beeinflussen die Melasseergebnisse in anderer Weise wie in Java (Sij l m a n s). Diagramme u. Tabellen im Original. (Int. Sugar-J Mai 1936.) T a e g e n e r. Giuseppe Oddo, Technische Gewinnung von krystallisierter Saccharose aus Johannisbrot. II. (Vgl. C II ) Beschreibung einer kleintechn. Anlage mit einer Kapazität von 2000 kg Rohmaterial je Tag. Die Ausbeute beträgt ca. 16% Saccharose, 25% Melasse, 8 % Samen u. 34% verfütterbare Rückstände. (Ann. Chim. applicata Jan Palermo.) Grim m e. Giuseppe Oddo, Antonino Algerino und Elena R ibon, Untersuchung von Johannisbrot aus Mittelmeerländern und angrenzenden Gebieten. Kontrolle und Abänderung der Untersuchungsmethoden. III. Mitt. über die Gewinnung von krystallisierter Saccharose aus Johannisbrot. (II. vgl. vorst. Ref.) Vff. beschreiben die als brauchbar befundenen Methoden zur Unters, von Johannisbrot. Bei der Zuckerbest, muß die Extraktion wegen des hohen Stärkegeh. u. der anderen in W. 1. Extraktivstoffe mit A. geschehen. 20 g des gemahlenen Fruchtfleisches vermischt man mit 5 ccm A. u.

156 1076 HXIV. Z u c k e r. K o h l e n h y d r a t e. S t ä r k e II. 3 ccm Pb-Essig, 'gibt in eine Soxhlethülsc u. extrahiert ca. 4 Stdn. mit w. A., bis der Ablauf keine Zuckerrk. mehr gibt. Man entbleit die Lsg. durch Na-Pliosphat oder Na-Oxalat u. füllt nach dem Filtrieren auf 250 ccm auf. Zur Zuckerbest, empfehlen Vff. eine von ihnen ausgearbeitete Hypojoditmethode: 5 ccm Extrakt werden in kleiner Porzellanschale zur Trockne verdampft u. der Rückstand 5 6-mal mit W. abgedampft, dann versetzt man die wss. Lsg. mit 20 ccm Vio-n. Jodlsg., dann unter beständigem Umrühren mit 30 ccm Vio"n* NaOH, säuert schwach mit verd. H2SO, an u. titriert mit Vio_n- Thiosulfatlsg. Aus dem Jodverbrauch berechnet man den Glucosegeh. (1 Glucose = 2 Jod). Zur Saccharosebest, invertiert man den Abdampfrückstand durch kurzes Kochen mit 5 ccm 2%ig. HCl, neutralisiert die Lsg. mit verd. Sodalsg. u. verfährt weiter wie bei 1 unter Anwendung von 30 ccm Vio"n- Jodlsg. u. 45 ccm Vio'n- NaOH. (Ann. Chim. applicata Jan Palermo.) Grimme. Giuseppe Oddo, Antonino Algerino und Elena Ribon, Untersuchung von Johannisbrot aus Mittelmeerländem und angrenzenden Gebieten: Beschreibung der Muster. IV. Mitt. über die Gewinnung von krystallisierter Saccharose aus Johannisbrot. (III. vgl. vorst. Ref.) Beschreibung von 46 verschiedenen Herkünften. (Ann. Chim. applicata Febr Palermo.) Grimme. Giuseppe Oddo, Antonino Algerino und Elena Ribon, Untersuchung von Johannisbrot aus Mittdmeerländern und angrenzenden Gebieten: Resultate chemischer Untersuchungen. V. Mitt. über die Gewinnung von krystallisierter Saccharose aus Johannisbrot. (IV. vgl. vorst. Ref.) Tabellar. Übersicht der Unters, der Muster auf Samengeh., W., Glucose, Saccharose, Stärke, Rohfaser, Protein, Fett u. Asche. Es fällt vor allem der hohe Geh. an Saccharose auf, welcher den von Zuckerrohr u. Zuckerrübe stets bedeutend überschreitet. (Ann. Chim. applicata Febr Palermo.) Gri. Giuseppe Oddo, Alkoholische Gärung des Mostes und der Melasse aus Johannisbrot. Vorl. Mitt. VI. Mitt. über Zucker. (V. vgl. vorst. Ref.) Orientierende Gärverss. mit Johannisbrotauszügen u. Johannisbrotmelasse u. mit verschiedenen Trockenhefen. Die Gärung verlief stets fast quantitativ. Einzelheiten im Original. (Ann. Chim. applicata Febr Palermo.) Grimme. Giuseppe Oddo und Antonino Algerino, Gleichheit des aus Johannisbrot (Ceratonia siliqua L.) und aus der 'peruanischen Algarrobe (Prosopis horrida, inermis, pallida etc.) gewonnenen krystallisierten Zuckers mit der Saccharose aus Zuckerrohr und der Zuckerrübe. VII. Mitt. über Zucker. (VI. vgl. vorst. Ref.) Mitteilungen über Herkunft, Aussehen u. Eigg. peruan. Algarroben. Ihre Unters, ergab einen Geh. von 20,5% Saccliaroso neben geringen Mengen reduzierendem Zucker. Vergleichende Unterss. von Saccharose aus Johannisbrot, Algarroben u. Rohr- u. Rübenzucker durch Verbrennungsanalyse, Mol.-Gew., Drehungsvermögen u. Acetylierung ergaben vollständige Identität der verschiedenen Prodcl. (Ann. Chim. applicata März Palermo.) Grimme. H. P. Das Gupta, UntersucMtngen über Stärkearten aus einheimischen Körnern und Knollen. II. Hirsestärke. Behandlung von trockener, gemahlener Jowar (Sorghum vulgare) mit 0,6 l,2% ig. Alkalilauge mit nachfolgender Zentrifugierung liefert ein gefärbtes Prod. mit weniger als 90% Stärke. Vorherige Vergärung mit öfterer Entfernung des Schaumes beseitigt einen großen Teil Fett, Proteine u. Farbstoffe, worauf man mit 0,8%ig. Alkalilauge nach Zentrifugieren ein Prod. von etwa 95% Reinheit erhält. Eintauchen des Kornes in l% ige H2S 04, darauf nasses Vermahlen liefert eino Paste, die sich leichter als Trockenpulver behandeln läßt. Durch weitere Behandlung mit 0,3%ig- Alkalilsg. u. Zentrifugieren erhält man ein Prod. von nahezu 97%ig. Reinheit. Die obere Schicht ist schwerer zu behandeln, liefert aber mit 0,8%ig. Alkalilsg. Stärke von nahezu der gleichen Reinheit. Einzelheiten des Verf., auch für Ausführung im techn. Maßstabe, im Original. (J. Indian Inst. Sei. Ser. A Bangalore, Indian Institute of Science.) G r o s z fe ld. H. P. Das Gupta, Untersuchungen über Stärkearten aus einheimischen Körnern und Knollen. III. Ragistärke. (II. vgl. vorst. Ref.) Beschreibung eines einfachen techn. Verf. zur Herst. von Stärke aus Eleusine coracana in 95%ig. Reinheit u. von völlig (fairly) reiner Farbe. Ragistärke hat niedrige Viscosität, noch niedriger als Reisstärke, die durch Bleichen weiter gesenkt wird. Die Stärke erwies sich für Verwendung in der Textilindustrie geeignet. Weiter wurde aus Bajra oder Spitzhirse (Pcnnisitum typhodium) eine völlig weiße, sich (anders als bei Ragistärke) sehr weich anfühlende Stärke mit 96% Reinstärke in Ausbeute von 53% der Körner gewonnen. (J. Indian Inst. Sei. Ser. A Bangalore, Indian Inst, of Science.) Gd..

157 1936. II. Hxv. Gärun gsin d u strie. 107? Andrée Chaudun, pjj-wert und Hydrolysierbarkeit. Zweifellos steht die Geschwindigkeit, mit welcher die Hydrolyse der Saccharose in verd. Lsgg. stattfindet, in engem Zusammenhang mit dem ph-wert der Lsg. Indessen kann man nicht behaupten, daß die Inversionsgeschwindigkeit der Konz, der H'-Ionen streng genommen proportional ist, wenn man sie, als Funktion des pu, durch elektrometr. Messungen bestimmt. Bzgl. des Einflusses der Menge der zugefügten (Katalysator-) Säure oder des Saccharosegeh., der Einw. von Neutralsalzen, die ein Ion mit der Katalysatorsäure gemeinsam haben oder nicht, führen die Unters.-Ergebnisse zu der Folgerung, daß eine Veränderung des ph-wertes stets von einer Änderung der Hydrolysierbarkeit begleitet ist, daß aber diese beiden Erscheinungen nicht durch eine einfache Beziehung ausgedrückt werden können. In allen Fällen, wo die Hydrolysierungskonstante sieh in einem weiten Bereich ändert, ist stets der Logarithmus des Verhältnisses k'/k größer als die Differenz pn/p'n- (Bull. Ass. Chimistes Mai 1936.) Ta e g e n e r. D. Lever, Bestimmung reduzierender Zucker in Bohnnelassen. Nach der Methode L ane-e yn on, der gravimetr. von M u n s o n -W a lk e r (der Nd. wird als Cuprioxyd gewogen), der Permanganatmethode u. derjenigen von Low (mit Thiosulfat) wurden durch verschiedene Analytiker vergleichende Bestst. der reduzierenden Zucker in Rohrzuckermelassen vorgenommen. Dabei erwies sich die Methode nach L a n e -E y n o n infolge großer Genauigkeit u. Einfachheit den anderen gegenüber als überlegen. (Int. Sugar-J Mai 1936.) T a e g e n e r. XV. Gärungsindustrie. Cliîîord Frost, J. L. St. John und H. W. Gerritz, Calciumgluconat aus Saft von Pflück- und Überschußäpfeln. Bei Vergärungsverss. von Apfelsaft durch glueonsäurebildende Organismen wuchsen B. xylinus, B. oxydans u. P. divaricatum schlecht, P. purpurogenum u. P. citrinum gut. Letzteres wuchs am besten u. lieferte die beste Ausbeute, bezogen auf die angewendete Glucose, doch war die Ausbeute, bezogen auf Gesamtzucker, nur klein. Nach weiteren Veras, erzeugte P. citrinum Gluconsäure nur aus Saccharose- u. Glucoselsgg., nicht aus Fructose, wodurch sich vielleicht die Ausbeuteverminderung erklärt. (Ind. Engng. Chem Jan Pullman, The State Coll. of Washington.) Gro szfeld. Hugo Schanderl, Untersuchungen über sogenannte Jerez-Hefen. Nach Verss. ist Jerezhefe eine echte zur Gattung Saccharomyces gehörende Hefe. Von 138 geprüften Heferassen zeigten 23 innerhalb von 4 Monaten deutliche u. kräftige Hautvegetation, 62 eine Art Schleier, 34 einen Hefering oder an den Glaswänden sog. Masken, nur 19 Rassen keine dieser Erscheinungen. Das Südweinbukett ist ein Prod. der Hefe in der oxydativen Stufe u. kann sich auch bei einheim. Weinen, so besonders bei Trockenbeerenausleseweinen, einstellen, wenn infolge der hohen Zuekerkonzz. die langsam u. schleppend verlaufende Gärung nicht alle Luft im Steigraum verdrängt. (Wein u. Rebe Mai Geisenheim, Versuchs- u. Forschungsanstalt f. Wein-, Obst- u. Gartenbau.) Gro szfeld. F. Wrede, Trockenhefe. Neben gewöhnlicher Trockenhefe u. aus Bierhefe durch Reinigen u. Entbittem bereiteter Nährhefe unterscheidet Vf. Trockenhefe mit zymat. Wrkg., die am besten auf Vakuumwalzentrocknern hergesteht wird u. virulente Trockenhefe, die bei der Vergärung noch eine Vermehrung der Hefezellen aufweist. Da bei der Vakuumtrocknung die Hefezellen platzen, ist zu ihrer Herst. nur Bandtrocknung geeignet (Beschreibung einer Vorr.). (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg / Breslau.) Gro szfeld. Tito Rumboldt, Absoluter Alkohol. Sammelbericht über die bewährten Herst.- Verff. (Riv. Catasto Servizi tecn. erar Juni 1936.) Grim m e. Heinrich Kreipe, Welche Alkoholometer kommen für die Betriebskontrolle in Essigfabriken in Frage? Geeignet sind Alkoholometer nach Vol.-% niit Skalenunterteilung in je 0,2%, vorzuziehen aber solche in 0,1%. (Dtsch. Essigind / Berlin, Inst. f. Gärungsgewerbe.) Gro szfeld. B. D. Hartong, Der Lösungsgrad des Malzes. II. (I. vgl. C II. 553.) Angaben über die Vers.-Bedingungen (Temp., Zeit, Tourenzahl des Rührers). Wesentlich ist der Feinheitsgrad des Malzmehles, wobei es zu Vergleichs verss. auf die Einstellung der Seck-Feinmehlmühle in Verb. mit dem Plansichter ankommt. (Wschr. Brauerei / ) Sch in d ler.

158 1078 H xyi. N a h r ü n g s -, G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l II. Th. von Feilenberg, Zur Bestimmung der Citronensäure. (Entgegnung an H. Möhler.) (Vgl. C II. 202.) Bemerkungen zur STAHREschen Rk. Der vom Vf. angegebene Faktor 0,52 zur Berechnung der wasserhaltigen Citronensäure rechtfertigt sich aus prakt. Verss. u. führt zu brauchbaren Ergebnissen. (Mitt. Lebensmittelunters. Hyg ) Gro szfeld. W ilhelm Vogelbusch, Wien, Gewinnung der leichtsiedenden Bestandteile einer Lösung durch Brüdenkompression. Wss. Lsgg., z. B. von A., werden einer derartigen Dest. unterworfen, daß die das Leichtsd. enthaltende Lsg. den im Unterteil der Dest.- Kolonne eingeführten Dämpfen entgegenfließt, so daß die leichtsd. Teile verdampfen. Diese kondensieren in einem der Dest.-Kolonne nachgeschalteten Verdampfer, wodurch dort eine äquivalente Menge Brüden erzeugt wird, die nach der Verdichtung der Vorr. wieder zugeführt werden. Vorr. (Schwz. P vom 16/ , ausg. 17/ Oe. Prior. 16/ ) Sch in d ler. Ludwig Marx, Köln, Reinigen von Bierleitungen mittels O-abspaltenden Stoffes (Na20 2), dad. gek., daß die Entw. des 0 2 erst in der zu reinigenden Leitung selbst erfolgt. Damit die entstehende NaOH den Bierstein nicht schädigt, wird dem Na20 2 noch MgS04 zugesetzt, so daß sich durch Rk. die unschädlichen Na2S 04 u. MgO(OH)2-3 MgOH bilden können. Erfordcrlicho Vorr. (Oe. P vom 27/ , ausg. 11/ ) Sch in d ler. [russ.] Grigori Issaakowitsch Fertman, Die Chemie der Spritfabrikation. Moskau-Leningrad: Pischtschepromisdat (514 S.) Rbl XVI. Nahrüngs-, Genuß- und Futtermittel. Harold Silrnan, Lebensmittelfarben. Besprechung der in Canada, Neuseeland, Australien, U. S. A., Frankreich u. Dänemark gesetzlich zulässigen Farben. Einzelheiten, Eigg., Löslichkeit im Original (Tabellen). (Food Manuf Juni 1936.) G r o s z f e l d. F. W ilkinson, Einführung von Aromastoffen in Lebensmittel. Prakt. Angaben u. Mischapp. für verschiedene Aromatisierungsmittel wie Gewürze, Fruchtsäfte, Essenzen, Aromaemulsionen, Aromapulver u. äther. öle. (Food Manuf Juni 1936.) Gro szfeld. P. P. Tarutin, Zusammenfassung der bei der Weizenbestrahlung mit Ultrakurzwellen erzielten Ergebnisse. Die Wrkg. der Ultrakurzwellenbestrahlung besteht in Desinfektion u. Aufschließung des Getreidekornes. (Mühle 73. Nr. 26. Mühlenlabor / ) H a e v e c k e r. Pino Del Prä, Eine wichtige Heilwirkung von Getreide und pflanzlichen Nahrungsmitteln. Sammelbericht über Heilwrkg. der Vitamine u. ihre Verteilung in den wichtigsten Nahrungsmitteln. (Riv. ital. Essenze Profumi Piante officinali / ) G r im m e. Heinrich Stracke, Getreide- und Mehlbehandlung durch chemische Mittel. Zusammenfassende Darst. (Mühle / ) H a e v e c k e r. Paul Pelshenke, Über die chemische Behandlung der Mehle, sowie die Bedeutung der heimischen Qualitätsweizen zur Erzielung guter Backfähigkeit und Gebäckausbeute. Durch Züchtung u. vermehrten Anbau von Qualitätsweizen kann die natürliche Backfähigkeit gehoben werden, so daß die chem. Mehlveredlung mehr zurückgedrängt wird. (Emährg Berlin, Inst. f. Bäckerei.) H a e v e c k e r. Jenö Becker undbarna v. Hangai Szabö, Wirkung chemischer Mehlverbesserungsmittel auf den tierischen Organismus. Es wurden Verss. mit weißen Ratten durchgeführt, um die Wrkg. von einigen in der Praxis gebräuchlichen chem. Mehlverbesserungsmitteln u. zwar Elco I (99% N ab03), Elco I I (85% K Br % MgC03), Multaglut [50% (NH4)2S % Ca2H2(P04)2], Novadelox [25 30% (C6H 5C0) % CaH4(P04)2], Porit [98% (NH4)2S,0 8] u. Secalit (98% K 2S20 8) auf den Organismus zu untersuchen. Die Verbesserungsmittel wurden in 10- "bzw. 100-facher Konz, der in der Praxis gebrauchten Mengen (4 16 g/q Mehl) dem ergänzten Grundfutter (75% Mehl, 15% Casein, 5 % Butter, 2,5% Salzmischung, 1 % Luzernemehl, 0,5%Trockenhefe u. 1 % Lebertran) beigemischt; außerdem wurden negative Kontrollen (nur reines Mehl) u. positive Kontrollen (ergänztes Mehl ohne Verbesserungsmittel) durchgeführt. Aus den Gewichtskurven u. Sektionsbefunden ergab sich, daß die untersuchten Ver-

159 1936. II. H IV[. N a h r d n g s -, G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l besserungsmittel noch in 10-facher, einige sogar in 100-facher Konz, keine schädliche Wrkg. auf den Organismus der Vers.-Tiere ausübten. Dagegen zeigten die mit reinem Mehl gefütterten Tiere fast keine Gewichtszunahme u. erkrankten größtenteils unter den charakterist. Merkmalen der A- u. D-Vitaminosis. Dieser Befund bestätigt die ( bekannte Tatsache, daß reines Mehl keine nennenswerte Mengen von A- u. D-Vitamin enthält, eine vitaminzerstörende Wrkg. der ehem. Mehlverbesserungsmittel ist deshalb nicht zu befürchten. (Mezögazdasdgi-Kutat&sok Febr Budapest, Kgl.-ung. ehem. Reichsinst. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) SAILER. Kurt Seidel, Der Einfluß des Vorbackens auf die Brotqualität. Durch Vorbacken bei höherer Temp. von werden Roggenbrote mit besserer Krustenbldg. u. Geschmack erzielt. Der W.-Geh. der vorgebackenen Brote ist infolge der weicheren Teigführung höher als n. (Mehl u. Brot Nr ) H a e v e c k e r. M. van Laer, Die Entwicklung des rjj im Laufe der Teiggärung. Das Red.-Potential der Mehle liegt im Bereich Th = Nach der Gärung fällt es auf 15. Unter dem Einfluß gärender Mikroorganismen kann es noch weiter sinken. Die Verss. wurden elektrometr. u. mit Indicatoren angestellt, die nachgewiesenermaßen die Atmungsgeschwindigkeit der Hefe nicht änderten. (Congr. Chim. ind. Bruxelles 15. I ) H a e v e c k e r. F. E. Atkinson und C. C. Strachan, Kirschenbehandlung. V. Fruchtglasierung durch Trocknung. (Vgl. C II. 293.) Beschreibung eines Verf., bei dem die Kirschen in 30%ig. Zuekerlsg-. gelegt u. diese dann bei 140 F in 7 Tagen durch Abtrocknen auf 76% konz. wurde. Die so erhaltenen Kirschen waren fest, rund u. gut kandiert. Vorteile des Verf. sind Einfachheit, Abkürzung der Behandlungsdauer, geringer Raumbedarf, Verhinderung der Gärung u. Sauberkeit. Zeichnung einer Anlage im Original. (Fruit Prod. J. Amer. Vinegar Ind April Summerland B. C., Dominion Experimental Station.) Gro szfeld. M. Nikitin, M. Jurpalow und I. Tesslenko, Sterilisierung von Kompotten bei 85. Es wird gezeigt, daß die Sterilisierung bei 85, wie sie bei empfindlichen Pflaumensorten nötig ist, einen Ausschuß von nur 1,1 0 7 % der Dosen ergibt. Seit Einführung der Sterilisierung bei 85 zusammen mit sorgfältiger Sortenwahl ist die Menge der Mikroorganismen erheblich zurückgegangen. (Konserven-Ind. [russ.: Konsserwnaja Promyschlennost] Nr Febr.) R. K. M ü l l e r. H.H.M oon, Helen F. Smart und Joseph S. Caldwell, Verschiedene Eignung angebauter hochbuschiger Blaubeeren zum Gefrieren in Verbraucherpackungen. Bei Einpackung in 50%ig. Zuckersirup in luftdicht verschlossenen oder nicht verschlossenen Behältern, Gefrierenlassen u. Lagern bei 15 F behalten ausgewählte Sorten der großfruchtigen Beeren schönes Aussehen, Farbe, Reichtum u. Feinheit des Aromas in sehr hohem Grade. Anwendung von 60- oder 40%ig. Sirup erhält Aussehen u. Farbe gleich gut, liefert aber schlechteren Ausgleich zwischen Frucht u. Zucker. Verpacken von 3 4 Teilen Frucht in 1 Teil trockenen Zucker führte zu weniger gutem Aussehen u. geringerem Feingeschmack, Fortlassung des Zuckers überhaupt zu weiterer Verringerung von Frische, Aussehen u. Aroma; aber auch diese Verpackungsart war in jeder Hinsicht den besten Sorten Blaubeeren in Dosen noch überlegen. Für die Gefrierhaltbarmachung eignen sich nur aromareiche u. hochwertige frische Beeren. (Fruit Prod. J. Amer. Vinegar Ind April Washington, U. S. Department of Agriculture.) Gr o szfeld. Kenjiro Shöji, Über den Geschmack von Shöyu. II. (I. vgl. C I- 668.) Vf. hat 64 1 Shöyu mit Chlf. extrahiert u. den Extrakt in saure, alkoh. u. phenol. Anteile zerlegt. Der saure Anteil war hauptsächlich Capronsäure. Im alkoh. Anteil wurden durch Fraktionierung festgestellt: Methyl-, Äthyl- oder Propyl-, Butyl-, Amyl- u. Hexylalkohol; ein Terpen von Kp. ca. 255 (in Eg. mit konz. H2S 04 rötliehpurpum); Methyl-n-nonylcarbinol, Krystalle, F , Kp. ca Der phenol. Anteil hatte den charakterist. Shöyugeruch; ein definiertes Prod. konnte nicht festgestellt werden. (Sei. Pap. Inst, physic. ehem. Res. 29. Nr. 623/26. Bull. Inst, physic. ehem. Res. [Abstr.], Tokyo März 1936.) L i n d e n b a u m. Kenjiro Shöji, Über den Geschmack von Shöyu. III. (II. vgl. vorst. Ref.) Vf. hat Shoyu (nicht sterilisiert) mit Ä. extrahiert u. dem Extrakt die in Alkali 1. Bestandteile entzogen. Diese wurden mit Kolonne fraktioniert. Festgestellt wurden: 1. Phenylessigsäure; 2. Guajacol; 3. Nadeln, F , sublimierbar, schwach nach Vanillin riechend; in A. mit FeCl3 blau; Analyse stimmend auf Ci0H12O4 (Vanillinsäureäthylester). Aus dem Ä.-Extrakt wurde ein KW-stoff erhalten. (Sei. Pap. Inst, physic.

160 1080 HIT1. N a h BUNGS-, G e NUSZ- UND FUTTERMITTEL II. ehem. Res. 29. Nr. 627/28. Bull. Inst, physie. ehem. Res. [Abstr.], Tokyo April 1936.) " Lindenbaum. K enjiro Shoji, Über gewisse aromatische Verbindungen von Kasutorishöchu. (Vgl. C II. 797.) 20 1 dieses Prod. wurden mit 500 g NaOH 1 Stde. auf W.-Bad erwärmt, dann im Vakuum dest. Aus dem Destillat ( alkoh. Lsg. ) wurden ca. 1,1 g ß-Phenyläthylalkohol, Kp. ca. 220, isoliert; Plienylcarbamat, F Aus dem Dest.-Rückstand ( alkal. Lsg. ) wurden wenig p-kresol u. hauptsächlich Caprylsäure isoliert. (Sei. Pap. Inst, physic. ehem. Res. 29. Nr. 627/28; Bull. Inst, pliysie. ehem. Res. [Abstr.], Tokyo April 1936.) LlNDENBAUM. Joseph F. Clevenger, Flüchtige Öle in Macis und Muskatnuß. Nach den Unteres. (Tabellen im Original) liefern westind. Macis u. Muskatnüsse ein durch niedrige D.2020 (0,859 0,892), nx>20 (1,469 1,478), hohe [ajn20 (+ 2 1,3 bis 49,8 ) gekennzeichnetes Öl. Das äth. öl aus Muskatnüssen zeigt höhere Drehung als das aus dem zugehörigen Macis, bedingt durch Verluste an höher drehenden Anteilen des Öles aus dem Macis durch Verdampfung. Eingeschrumpfte ostind. Nüsse ergeben höheren Geh. an äth. öl als gesunde reife. Der Verlust an äth. Öl aus Macis- u. Muskatnußpidver verläuft relativ schnell, gefunden bis zu 80% in 2 Monaten. Das äth. öl aus im Laboratorium gelagertem Maeis- u. Muskatnußpulver zeigt deutliche Zunahme von D., iid, SZ. u. EZ., Abnahme der opt. Drehung. Die Keimzahlen des äth. Öls können zur Identifizierung von Proben Macis u. Muskatnuß von imbekannter Herkunft dienen. (J. Ass. off. agric. Chemists New York, U. S. Food and Drug Administration.) G r o s z fe ld. Emil Abderhalden, Edmund Baertich und W alter Ziesecke, Über den Gehalt von aus Kabeljau gewonnenem Muskeleiweiß an Aminosäuren. Inhaltsgleich mit. der C II. 205 ref. Arbeit. Ausführliche Beschreibung der Methodik. (Hoppe-Seyler s Z. pkysiol. Chem / Halle a. S., Physiolog. Institut der Univ.) G r o s z fe ld. Daniel Vagner, Untersuchungen über portugiesische Sardinenkonserven. Bericht über jahreszeitliche Schwankungen im Ölgeh. der Sardinen u. der Jodzahl der Sardinenöle. Ölschwankungen 1,07 19,60% mit Maximum im November, Jodzahlschwankungen 162,8 190,9 mit Maximum im Oktober. Bei dem Fertigprod., der Ölsardine, findet natürlich eine gewisse Mischung zwischen Sardinenöl u. Bedeckungsöl Oliven- oder Erdnußöl statt. Je größer die Menge des Bedeckungsöls, desto geringer das Ansteigen der Jodzahl, u. umgekehrt. Instruktive Tabellen im Original. (Ind. ital. Conserve aliment März/April 1936.) Grimme. W. R. Brown, W. E. Petersen und R. A. Gortner, Einspritzungen in den Milchkanal (mammary duct) bei der Untersuchung der Lactosebildung. Einspritzungen in den Milchkanal erwiesen sich als prakt. Weg zur Erzeugung von Hyperglucämie beim Rind. Weil der Zuckereinlauf von der Milchdrüse her anscheinend die Insulinaktivität anreizt, muß genügend Zucker eingespritzt werden, um den Insulinvorrat zu erschöpfen, sonst tritt Hypoglucämie ein. In einigen Fällen wurde deutliches Zittern (condition of tremors) hervorgerufen, dessen Ausbleiben in einigen Verss. einer teilweisen Dehydration des Tieres zugeschrieben wird. Ein Anfall ausgesprochener Diurese begleitete das Zittern, mehr im Zusammenhang damit als mit dem eingespritzten Zucker. Ein liyperglucäm. Zustand äußert sich in leichter Erhöhung der Lactoseausscheidung. Nach den Ergebnissen ist Colostrum wahrscheinlich als Gleichgowichtsprod. von n. abgeschiedener Milch, nicht als besonderes Sekret der Milchdrüse anzusehen. (J. Dairy Sei April St. Paul, Minnesota, College of Agriculture.) Gd. * C. W. Duncan und C. F. Huffman, Vitamin-D-Untersuchungen bei Milchkühen. III. Einfluß von Sonnenlichtultravioleltbestrahlung auf Blutchemie und Mineralstoffwechsel von Kälbern. (II. vgl. C II ) Junge Kälber sind empfänglich für Rachitis, wenn UV-Bestrahlung oder eine Form von Vitamin D im Futter fehlt. Wenn die Konzz. an Ca u. anorgan. P im Plasma wöchentlich bestimmt werden, geht die fortschreitende Abnahme eines oder beider Bestandteile jedem anderen äußeren Kennzeichen vorher. Ein Fehlen von Bestrahlungsenergie äußerte sich ferner in Anorexie, Steifheit u. Verbiegen der Vorderbeine u. schließlich in Abnahme von Aschen- u. Mineralstoffgeh. der trocknen entfetteten Rippe. Einw. von Sonnenschein auf rachit. Kälber im Vorfrühling bewirkte deutliche Zunahme der Konz, an Ca u. anorgan. P im Plasma; auch bestand eine deutliche Zunahme daran bei n. Kälbern während der Sommer- u. eine entsprechende Abnahme während der Wintermonate. (J. Dairy Sei Mai East Lansing, Michigan Agricult. Experiment Station.) Gd.

161 1936. II. H x ti. N a h r u n g s -, G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l H. R. Tliorntoil und N. J. Strynadka, Zahlen und Arien von Bakterien in antiseptisch ermolkener Milch. Nach eingehender mkr. Prüfung von 88 makroskop. n. Milchproben betrug die Bakterienzahl in 29 Proben mit unter (über) Leukocyten im Mittel etwa (81 000)/ccm. In 95 Proben Eutermilch wurden keine Stäbchenbakterien beobachtet, nur einzelne Koliken in 35,5 (15,8)% der Proben. Gruppen, nicht größer als Diplokokken, wurden in 38,7 (24,6)%, Streptokokken in 16,6 (42,1), nicht kettenbildende in 22,6 (26,3)% der Fälle gefunden. (Annu. Rep. int. Ass. Dairy Milk Inspectors Edmonton, Canada, Univ. of Alberta.) Gd. Milton E. Powell, Wirkungen von Zeit und Temperatur der Dauererhitzung von Milch bei verschiedenen Temperaturen auf ihre nachfolgende Oerinnung durch Lab. Hitzebehandlung von Milch bei 65, 30 Min., u. Kühlung auf 35 verzögert die Gerinnung nicht, wenn Lab sofort nach dem Erhitzen zugegeben wird; es treten sogar geringe Beschleunigungen ein. Aufbewahrung so behandelter Milch bei 5, 35 oder 65 für 3 Stdn. verzögert etwas ihre Gerinnung. Hitzebehandlung bei 75 oder 85, 30 Min., verzögert deutlich die Labgerinnung, umso mehr, je höher die Temp. lag.' Bei Aufbewahrung von auf 75 oder 85, 30 Min. erhitzter Milch bei 5, 35 oder der Erhitzungstemp. findet man fortschreitende Abnahme der Koagulierbarkeit, wenn die Labzugabe anfgeschoben wird; die Abnahme ist am größten bei auf 85 erhitzter Milch. Aufbewahrung von hitzebehandelter Milch bei 35 verzögert die Gerinnbarkeit weniger als bei 5 oder bei der Erhitzungstemp.; der größte Verlust entsteht, wenn die Milch auf Erhitzungstemp., außer bei 65 gehalten wird. Flaschenpasteurisierung bei 75 verzögert nur wenig die Gerinnbarkeit der Milch bei 35 ; keine Änderung in der Geschwindigkeit lag nach 3 Stdn. bei 35, nur ein geringer Verlust bei 5 vor. Halten dieser Milch auf Erhitzungstemp. bewirkt natürlich scharfe Zunahme der Koagulationszeit. Flaschenpasteurisierung bei 85 senkt die Koagulationsgeschwindigkeit, die Verzögerung ist aber nicht so groß wie bei Milch, die nach dem Dauerverf. auf 75 erhitzt war. Halten dieser Milch auf 5 oder 35 bewirkt weitere geringe Gerinnbarkeitsabnahme, auf 85 starke Verzögerung der Gerinnung. (J. Dairy Sei Mai St. Paul, Univ. of Minnesota.) Gro szfeld. K. Eble und Hch. Pfeiffer, Betrachtungen über die Abhandlung: Einwirkung der Erhitzung auf das mikroskopische Bild der Milch11. Bemerkungen zu H e l m r e ic h (vgl. C I. 4226), dessen Beobachtungen Vff. nach eigenen Verss. bestätigen. Der Leukocytengeh. der Milch völlig gesunder Kühe muß hiernach viel höher angenommen werden als nach den bisherigen Angaben. Der Grund, warum die Leukocyten nach Erhitzen abschleuderbar werden, liegt nach Vff. in der Zerstörung ihres Turgors infolge der Erhitzung. Als Bearbeitungsgang von Molkereimilch ist zu empfehlen, daß dio Milch nach Durchlaufen der Schmutzfilter sofort in die Erhitzungsapp., von hier aus über den Kühler in die Zentrifuge u. dann in die Abgabebehälter geleitet wird. Für die abgetöteten Milchsäurebakterien werden Reinkulturen zugesetzt. Auch eine geringere Neigung so behandelter pasteurisierter Milch zum Anbrennen ist zu erwarten, weil die Milch von absetzbaren zeitigen Geweben befreit wird. (Z. Fleisch- u. Milchhyg / Nürnberg, Städt. Chem. Unters:-Anstalt.) Gro szfeld. E. Parisi und G. de Vito, Beitrag zur Kenntnis der Käsereifung. II. PhosphorliaUige Polypeptide. (I. vgl. C I ) 200 g mit Ä. entfetteter, gepulverter Oranatkäse wurde verschiedene Male mit 90 ig. A. behandelt, dann mit 200 ccm W. auf dem W.-Bade erhitzt; die Lsg. wurde mit dem doppelten Vol. A. versetzt, wodurch ein hygroskop. Nd. ausfiel, welcher P u. N im Verhältnis 1: 4,7 enthielt. 250 g Gorgonzolakäse wurden hydraul. abgepreßt, dann mit 1 1 W. auf dem W.-Bade erhitzt, die w. Lsg. mit gesätt. sd. Cu-Acetatlsg. gefällt. Der himmelblaue Nd. enthielt P u. N im Verhältnis 1: 4. Das Cu-Salz wurde in wss. Suspension mit H 2S entkupfert. nach dom Durchleiten von Luft konnten geringe Mengen anorgan. Phosphate ausgefällt werden. Nach 24 Stdn. filtrieren, Filtrat mit Essigsäure gegen Lackmus neutralisieren u. sd. mit Ammoniakeisenalaun ausfällen. Der rötliche Nd. enthält P u. N im Verhältnis 1: 3,1. 2 g des mit Ä. gewaschenen Fe-Nd. wurden in 30 ccm 1/ 2-n. NaOH suspendiert, Lsg. an der Pumpe in 2 ccm Eg. filtrieren, in Cu-Salz überführen, entkupfem, Lsg. im Vakuum konz. mit doppeltem Vol. absol. A. fällen, absaugen, mit wasserfreiem Aceton entwässern. Weißes Pulver, F Die Verb. enthält 3,1% P, gibt stark die Biuretrk. (Atti R. Accad. naz. Lincei, Rend. [6] / , Mailand.) Grim m e. J. C. Marquardt, Untersuchungen über die Herstellung von Käse nach Art des " rappistenkäses. Zwischen Qualität des Käses u..verwendung besonderer Kulturen XVIII

162 1082 HXVJ. N a h b u n g s -, G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l II. wurde keine Beziehung gefunden. Eine der ersten Erfordernisse bei der Herst. scheint die FeuclitigkeitskontroUc beim Reifen zu sein, wobei 40 45% W. u. 1 25% Salz im Käse die besten Ergebnisse liefern. Höhere Salzgehli. verzögern bzw. verhindern die Reifung. Die für diesen Käse eingeführten Herst.-Verff. gewähren keine Sicherheit gegen grießigen (gritty) oder bitteren Käse. Nach Trappistenart in Mischung nach dem Genevaverf. hergestellter Käse liefert allein Sicherheit für ein Prod. von gleichmäßigem Geschmack, guter Struktur u. mit geringsten Feldern. (New York State agrie. Exp. Stat. Bull Seiten. Jan ) Gr o s z f e l d. Costantino Gorini, Käseschädliche Futtermittel und unbrauchbare Milch. Sammelbericht über den Einfluß der Fütterung auf die Zus. der Milch u. ihre Geeignetheit zur Käsebereitung, Käsefehler infolge ungeeigneter Eigg. der Milch. (Ric. sei. Progresso teen. Econ. naz. [2] 7. I Febr ) Grim m e. H. W. Cave, W. H. Riddell und J. S. Hughes, Verdaulichkeit und Futterwert von russischem Distelheu. Russ. Distelheu (von Salsola testifer Aven Nelson) enthielt 62,1% des Gesamtproteins, davon 55,2% des verdaulichen u. 80,5% der verdaulichen Gesamtnährstoffe von Alfalfaheu. Das Heumehl liefert bei Fütterung von 40 45% des Proteins u. der gesamten verdaulichen Nährstoffe in der Ration befriedigende Ergebnisse. Doch ist Alfalfaheu ein besseres Rauhfutter für die Milcherzeugung als das Distelheu, das viel weniger wohlschmeckend ist u. gemahlen werden muß. Der Milch erteilt es keinen schlechten Geschmack oder Geruch. (J. Dairy Sei bis 290. April Manhattan, Kansas Agricult. Experiment Station.) Gro szfeld. Karl W oidich, Das lichtelektrische Colorimeter bei der Lebensmitteluntersuchung. Hinweis auf das Photometer von La n g e u. seine Anwendung zur Best. von Cu in Lebensmitteln mit Ditliizon nach F is c h e r, sowie von Nitraten u. Nitriten in Fleischwaren. (östeit. Chemiker-Ztg. [N. F.] / ) Gr o s z f e l d. J. Berlie, Schätzung der Cellulose in Grieß. I. Genaue Technik der Cellulosebestimmung in Grieß (abgeänderte Methode Bailand). II. Spezialfärbung und mikroskopische Untersuchung. III. Zählung der Celluloseteilchen nach der Färbung. I. Genau 5 g Grieß werden in einem 250 ecm-pyrexbeclier mit Marke bei 150 mit 40 ccm 5%ig. HCl 12 Min. lang gekocht; nach dem Abfiltrieren spült man den ungel. Rückstand mit sd. W. in den Becher zurück, gibt 30 ccm. 10%ig. KOH hinzu, füllt auf 150 auf u. kocht gelinde 1/ i Stde. Filtrieren durch gewogenes Filter (auf Buchnerfilter), 3 X mit sd. W., 1 X mit A. + Ä. auswaschen, % Stde. bei 105 trocknen u. wägen. H. Zur mkr. Färbung benutzt Vf. folgende Lsgg.: A) 0,2 g Bromkresolgrün, 0,2 g Alaun, 40 ccm Eg., 200 ccm W. kochen bis zur Lsg., nach 24 Stdn. filtrieren. B) 0,05 g Phenosafranin, 0,5 g Alaun, 20 ccm Eg., 1000 ccm W. kochen bis zur Lsg., nach 24 Stdn. filtrieren. C) l% ig. KOH. Bei der Färbung verreibt man eine Probe des Rückstandes von I mit 1 2 Tropfen Lsg. A, 4 Min. bei 105 einwirken lassen, in gleicher Weise behandeln mit B, darauf mit 1 2 Tropfen C, schließlich auswaschen mit 2 bis 3 ccm C; u. Mk. erscheinen Celluloseanteile aus dem Pericarp mehr oder weniger braun, aus dem Mesocarp rosa bis rot, aus dem Endocarp blau bis violett, aus dem Spermoderm lachsfarben. III. Zur quantitativen Best. wird der Filterrückstand von I in geeigneter Schale der Reihe nach behandelt mit W., je 5 Min. mit A u. B bei 105, dann Nachbehandeln u. Auswaschen mit C, schließlich mit W. u. trocknen. Auszählcn u. Mk. in Zählkammer mit 8 Feldern. Berechnung: mittleres Zählergebnis der Felder x 8 x 20 = Celluloseteile in 100 g. (Ann. Falsificat. Fraudes März 1936.) Grim m e. Kerm it Groves und James Marshall, Die Bestimmung von Spritzüberzügen auf Äpfeln. Vergleichende Unteres. ergaben die Überlegenheit der Bromatmethode über die von Gu t z e it. Fehlergrenze bei ersterer unter 1%, bei letzterer bis zu 10%. (J. agrie. Res Dez ) Grim m e. W. O. W inkler, Bestimmung kleiner Mengen Quecksilber in Blattgemüsen mittels Diphenylthiocarbazon (Ditliizon). Das in seinen Einzelheiten beschriebene Verf. beruht auf folgenden Grundlagen: Eine verd. saure Hg-Lsg. ändert die n. grüne Farbe von Ditliizon in Chlf. oder CC14 in hellorangegelb durch Bldg. eines Komplexes, in dem 1 mg Hg mit 2,6 mg Dithizon reagiert. Ein Dithizonüberschuß färbt die Lsg. grün, rot oder rotviolett, abhängig von Cu-Spuren. Störende Mengen Cu lassen sich aber durch Zusatz von KJ aus der Lsg. ausziehen, so daß prakt. nur noch Pt-Metalle stören. Hg kann mit Dithizon in saurer Lsg. bei Ggw. von Jodiden in saurer Lsg. nicht, wohl aber in ammoniakal. ausgezogen u. titriert werden. Aus saurer Lsg. kann Hg auch bei Ggw. von Jodiden mit Diäthyldithiocarbamat u. Chlf. ausgezogen werden. Von

163 I I. H XVI. N a h r u n g s-, G e n u s z- u n d F u t t e r m it t e l ,01 0,04 mg Hg in Salat bei Abwesenheit von störenden Stoffen wurden prakt. 100% wiedergefunden. Bei Ggw. störender Stoffe (25 mg P20 6, 10 mg Cu, 5 mg Mn, 5 mg Ba, 20 mg Si02, 15 mg Fe, 5 mg Al) lag die Abweichung innerhalb 0,005 mg Hg; in 4 von 11 Proben war die Ausbeute vollständig. (J. Ass. off. agric. Chemists Washington, U. S. Food and Drug Administration.) Gro szfeld. Friedrich Haun, Die Ermittlung des Kakaogehaltes im Haferkakao. Tabelle über Geh. von Haferkakao, Hafermehl u. Kakaopulver an W., Fett, Protein, Asche, CaO u. JZ. des Fettes. Verss. über angenäherte Berechnung des Hafermehlgeh. aus CaO, JZ. u. a. Einzelheiten im Original. (Dtsch. Lebensmittel-Rdsch /4. Harleshausen bei Kassel, Landw. Vers.-Anstalt.) Gro szfeld. C. J. Gawler, Eine Schnellmethode zur Bestimmung des Fettes in Kakaoprodukten. 1 g der Probe (Kakao oder Schokolade) wird mit 20 ecm Bzl. im verschlossenen Schleuderröhrchen heftig geschüttelt, wobei sich das Fett 1. Dann gibt man 2 ccm W. zu u. schüttelt noch 2 3 mal. Nach 5 Min. Schleudern werden 10 ccm der Lsg. verdampft u. der Rückstand gewogen. Dessen Menge mal Faktor ( , je nach ungefährem Fettgeh. der Probe von 10 50% ) liefert den Fettgeh. innerhalb ± 0,2 bis 0,5% genau. (Soc. ehem. Ind. Victoria (Proc.) ) Gro szfeld. Arthur Guinness, Son & Co., Ltd., England, Nahrungsmittel aus Bierhefe. Durch Peptonisierung von Bierhefe gewonnener Extrakt wird, zweckmäßig verd., separiert u. filtriert, dann mit einem die Kolloidstoffe adsorbierenden Stoff, z. B. Aktivkohle, zwecks Beseitigung von Bitterstoffen o. dgl. versetzt, darauf wieder separiert u. filtriert, alsdann im Vakuum eingedampft, wieder in h. W. gel., um die proteolyt. Enzyme zu zerstören, u. schließlich in einer gewöhnlichen Schleudervorr. behandelt u. nochmals eingedickt. (F. P vom 22/ , ausg. 14/ Irische Prior. 22/ ) B ie b e r s t e in. Louis Bogoncelli, Italien, Veredelung von Leguminosenmehl oder -grieß. Durch Behandlung im Autoklaven bei 2 3 at ( Dampftemp.) wird eine Art Autolyse eingeleitet, wobei die flüchtigen Bestandteile entfernt werden u. Stärke in Maltose umgewandelt wird. Die Prodd. werden z. B. für Backzwecke mit eiweißarmen Getreidemehlen (Reis) vermischt. (F. P vom 22/ , ausg. 10/ It. Prior. 19/ ) V i e l w e r t h. Libby, Mc Neill & Libby, Chicago, Hl., V. St. A., Konserven von Leguminosen- und ähnlichen Früchten. Durch Kochen der blanchierten Bohnen usw. in h. Öl oder Fett bei wird der W.-Geh. vermindert u. dafür öl oder Fett eingeführt u. gleichzeitig eine Geschmacksverbesserung (Entbitterung) erzielt. Die geschrumpften u. wasseraufnahmefähigen Früchte werden dann in Büchsen mit einer passenden Tunke übergossen u. sterilisiert. (E. P vom 13/ , ausg. 21/ A. Priorr. 25/ u. 5/ ) V i e l w e r t h. Franz Siegwart, Bern, Schweiz, Herstellung eines Obstsaftproduktes von dickfl., streichbarer Konsistenz. Rohrzucker wird mit Öbstsaft unter Erwärmung invertiert u. dieses Prod. mit konz. Obstsaft bei Tempp. vermischt, bei denen eine Ausscheidung von Eiweiß- u. Schleimstoffen nicht stattfindet, die Vitamine, Geschmack- u. Aromastoffe erhalten bleiben, eine Auskrystallisierung von Zucker verhindert u. das Prod. ohne Kochen haltbar ist. Hierzu sind Tempp. unter 60 notwendig. Der konz. Saft kann mit Mineralwasser verd. sein, wobei die Säfte von Äpfeln, Birnen, Trauben, u. zwar auch die vergorenen Säfte verwendet werden. Zweckmäßig wird auch Most oder Wein im Vakuum bei tiefen Tempp. konz. benutzt. (Schwz. P vom 22/ , ausg. 16/ ) N it ze. Bierbrauerei Steinhölzli Akt.-Ges., Bern-Steinkölzli, Schweiz, Haltbarmachung von alkoholfreiem Fruchtsaft. Die Trub- u. Schleimstoffe enthaltenden Fruchtsäfto vveraen so behandelt, daß die vorhandenen Bakterien u. Hefen abgetötet werden. Als "eispiel w hd angegeben, daß der von der Presse trübe Fruchtsaft, ohne Entmischung emtreten zu lassen, auf kleine Behälter, z. B. Flaschen, gefüllt wird. Die dicht verschlossenen Behälter werden schnell auf 70 gebracht, um die Bakterien u. Hefekulturen abzutöten, u. nach 5 Minuten wieder schnell auf Tempp. von etwa 10 abgekühlt. Auch können die nach der geltenden Lebensmittelverordnung für Süßmost erlaubten Konservierungsmittel zugesetzt werden. Durch dieses Momenterhitzen u. rasches Abkülilen wird das Auftreten eines Kochgeschmacks vermieden. (Schwz. P vom 20/ , ausg. 16/ ) N it ze. 71*

164 1084 Hjcvn- F e t t e. S e i f e n. W a s c h - u. R e i n i g u n g s m i t t e l. W a c h s e u s w II. Herbert T. Leo, Anahcim, Cal., V. St. A., Herstellung von Pektin. Die übliche Extraktion aus pektinhaltigem Material wird mit einer Mischung von W., Alkohol u. Säure vorgenommen, wobei zweckmäßig ein pn-wert von 3 4,5 eingehalten werden soll. Als geeignetes Lösungsm. wird folgende Zus. angegeben: 35 60% Alkohol, wie A., 0,5 5 % HCl u. 64,5 35% W. Das gewonnene Pektin besitzt eine erhöhte Gelierfähigkeit. (A. P vom 22/ , ausg. 28/ ) N it z e. General Foods Corp. (Erfinder: Neal Meredith Beach), V. St. A., Herstellung eines halblöslichen Galcium-pektinats. Vgl. hierzu F. P ; C H Der Ca-Geh. wird derart geregelt, daß ein Teil des uni. Ca-Pektinats entfernt wird, z. B. durch Waschen mit angesäuertem A., oder durch Einführung entsprechender Mengen Ca in das Pektin, z. B. durch Fällung mit Ca-Verbb. Man kann auch beide Maßnahmen miteinander vereinigen. Es wird dadurch ein Ca-Pektinat erhalten, das sich leicht in W. ohne Klumpenbldg. dispergieren läßt, während es in sd. W. 1. oder relativ 11. ist. (F. P vom 27/ , ausg. 4/ A. Prior. 28/ ) N i t z e. Monsanto Chemical Co., Del., iibert. von: Lucas P. Kyrides, Webster Groves, und Henry H. Retailliau, St. Louis, Mo., V. St. A., Geschmackstoffe, bestehen aus einer Verb. der nebenst. allgemeinen Formel, in der R eine Propyl-, Butyl-, Amyl-, Heptyl- oder Octyl-Gruppe bedeutet. Die Verbb. werden in alkoh. Lsg. verwendet, wobei auch eine Lsg. von Cumarin zugesetzt werden kann. Beispiel: 0,8 lbs n-butyläther des Protocatechualdehyds (F. 43,2 ) u. 1 2 lbs Cumarin werden in 2,5 Gallonen A. aufgel., der dann mit 10 Gallonen W. verd. wird. Hierzu wird noch 1,5 lbs Zucker in der entsprechenden Fl.-Menge zugesetzt. Diese Mischung kann anstatt des üblichen Vanilleextraktes benutzt werden. (A. P vom 20/ , ausg. 14/ ) N i t z e. Monsanto Chemical Co., übert. von: Arthur Alt, St. Louis, Mo., V. St. A., Geschmackstoffverbindung für Nahrungsmittel, besteht aus einer Verb. der nebenst. C H O allgemeinen Formel, in der R eine Aralkylgruppe, z. B. Benzylgruppe L bedeutet. Eine geeignete Mischung ist auch ein Benzylätherderiv. mit Vanillin. Verschiedene Aralkyläther des Protocatechualdehyds können I I o r verwendet werden, wobei besonders der Tolyläther genannt wird. Die Verbb. sind in Lsgg. für die Herst. von Konfekt, Back- u. Konditorei- OH waren, Eiskrem, Syrup, Eingemachtem anstatt von Vanillin gut geeignet. (A. P vom 16/ , ausg. 14/ ) N it z e. Amaldo Lurasehi, Sul processo di invccchiamento dol pane o valore alimentare del pane raffermo. Milano: Stamp. e. tip. Industriale (20 S.) 8. XVII. Fette. Seifen. Wasch- u. Reinigungsmittel. Wachse. Bohnermassen usw. G. Rankoîî, Über die Umwandlung von Ölsäure in Elaidinsäure und ein Ver fahren zur Fettspaltung unter gleichzeitiger Vermehrung der festen Fettsäuren. Im Gegensatz zu F o k in (J. Russ. phys.-chem. Ges. 42 [1910]. 1068) wurde festgestellt, daß beim Erhitzen von Ölsäure im Rohr mit H 3P 0 3 mit oder ohne W. auf keine Bldg. von Elaidinsäure ein tritt; es wurden jo nach dem Mengenverhältnis der Komponenten Prodd. vom F bis erhalten. H 3P 0 2 jedoch wirkt in Übereinstimmung mit F o k in (1. e.) elaidinierend auf Ölsäure, das Rohprod. hatte einen E. von u. es konnte daraus reine Elaidinsäure, F. 44,4, isoliert werden. Beim öffnen des Rohrs war ein Knall zu hören, u. es trat Geruch nach Phosphorwasserstoff auf, da sich II3P 0 2 bei 220 im Rohr zers., was H3P 0 3 unter diesen Bedingungen nicht tut. Beim Erhitzen von Ölsäure mit gewöhnlichem P auf im Rohr bleiben beide Substanzen unverändert, führt man jedoch die Rk. mit gewöhnlichem oder rotem P in Ggw. von W. aus, so verwandeln sieh 60 70% der Ölsäure in Elaidinsäure, wobei das Rk.-Prod. in fl. Zustand farblos war. Es reagiert ein Teil des P mit dem W. u. bildet Phosphorwasserstoff, H3P 0 2, H3P 03 u. H3P 0 4. Bei Durchführung der Rk. mit rotem P verwandelt sieh der nicht umgesetzto P in hellroten P, der sieh immer auf der Grenzfläche zwischen der wss. F l. u. der ölschicht auf hielt. Es ist also der gewöhnliche P hydrophil, der rote P hydrophob.

165 1936. II. H xv. F e t t e. S e i f e n. W a s c h - u.r e i n i g u n g s m i t t e l. W a c h s e u s w Olivenöl, Palmöl, Rindstalg u. RinderknocJienfett werden bei 3 4-std. Erhitzen mit S (1% ) oder P (3%) in Anwesenheit von W. (50%) im Rohr bei 220 fast quantitativ in freie Fettsäuren u. Glycerin gespalten. Das gewonnene Säuregemisch enthielt viel mehr feste Fettsäuren als dasjenige, welches man aus dem entsprechenden Fett durch Verseifung mit Basen u. Spaltung der gewonnenen Seifen mit verd. Mincralsäuro erhielt. Der Mehrgeh. an festen Fettsäuren ist auf dio Umwandlung der ül- in Elaidinsäure zurückzuführen. Dio bei den Verss. mit S erhaltenen Fettsäuren hatten in fl. Zustand dieselbe oder sogar noch eine etwas gelbere Farbe als das verwendete Fett. Die unter Verwendung von rotem P gewonnenen Fettsäuren waren in fl. Zustand fast farblos u. in festem schneeweiß, es war hierbei also auch eine Bleichung erreicht, weshalb die so dargestellten Fettsäuren sich vorzüglich zur Verarbeitung auf Stearin, Seifen usw. eignen. (Ber. dtsch. ehem. Ges / Sofia, Univ.) B e h r l e. Werner Bergmann, Die Fettsäuren von Chrysalidenöl. Aus dem Chrysalidenöl (von Bombyx mori) des Handels scheidet sich ein Nd. ab, der bei langem Stehen beträchtlich zunimmt u. über 10% des Öls ausmacht. Er erwies sich nach Umkrystallisieren erst aus PAe., dann aus A. als Glyccryl-1,3-dijxdmilal, (C13H31C02)2C3H5 OH, Nadeln, F. 67. Da dieses Glycerid im öl aus lebenden Chrysaliden fehlt, muß es ein bei der Behandlung oder dem Altern der Kokons entstandenes Zers.-Prod. sein. 2-Acetoglyceryl-l,3-dipalmitat, C37H70O0, Nadeln, F Benzoglyceryl-l,3-dipalmitat, C41H 720 2, Nadeln, F Die Fettsäuren des Handelschrysalidenöls wurden in feste u. fl. Säuren geschieden, letztere hydriert u. die Äthylester der festen u. der reduzierten fl. Säuren fraktioniert dest. Da dieses Öl Anzeichen der Zers, gezeigt hatte, wurden Öle von lebenden Chrysaliden von Bombyx mori aus Japan, China u. Italien untersucht. Da sie sich in der Zus. nur unwesentlich unterscheiden, sind die Angaben für ein aus den Puppen erst mit Aceton, dann mit Ä. extrahiertes gelbes öl aus einer italien., gelben Rasse von Bombyx mori angegeben: D.25 0,9259, n25 = 0,14724, VZ. 191,7, JZ. 123, Unverseifbares 2,05, SZ. 8, RMZ. 0,5, feste Säuren 24,7%. Wiederholte Behandlung der Lsg. des Öls in Ä. mit Aceton ergab eine in Aceton uni. Phosphatidfraktion in 8 % des Öls als gelbes amorphes Pulver, dessen Zus. noch untersucht wird. Die durchschnittliche Zus. der Fettsäuren ergab sieh durch Kombination mehrerer Best.-Verff. zu 20% Palmitin-, 4 % Stearin-, 2 % Palmitöl-, 35% Öl-, 12% Linol- u. 28% Linolensäure neben weniger als 1 % gesätt. u. 1 2 % ungesätt. Säuren, die mehr als 18 C-Atome enthalten. Die Zus. des Chrysalidenöls eines in Amerika heim. Seidenspinners, der Tent Moth, Malocosoma americana, D.25 0,9231, n25 = 0,14712, VZ. 191,5, JZ. 106,2, Unverseifbares 1,25, RMZ. 0,5, feste Säuren 30,1%, erwies sich als sehr ähnlich. (J. biol. Chemistry Mai 1936.) B e h r l e. E. Ridel, Untersuchungen über Leinöl. I. Spezialleinöle. Allgemeine Erörterungen über Rohleinöl, sowie gekochte und Standöle. (Nuova Riv. Olii vegetali Saponi / ) G r im m e. Radha Raman Agrawal und Sikhibhushan Dutt, Chemische Untersuchung der Früchte von Lagenaria vulgaris Seringe (bittere Varietät). Teil I. Komponenten des Samenöls. Die Früchte der bitteren Varietät von Lagenaria vulgaris worden in der ind. Medizin als Emetikum u. Purgativ verwendet. Dio Samen enthalten 19,1% (Bzn.-Extrakt) eines braungelben Öles, D.20 0,9051, nd30 = 1,4620, E. 11, SZ. 3,34, VZ. 196,1, AZ. 18,2, Unverseifbares 2 %. Hehnerzahl 93,2, JZ. 105; Fettsäuron: D.29 0,9129, no30 = 1,3926, NZ. 199, JZ. 119, mittleres Mol.-Gew Trennung nach T w it c h e l l ergab 52,47% feste, 47,53% fl. Säuren. Die Säuren bestehen aus 15,26% Ölsäure, 30,74% Linolsäure, 17,62% Palmitinsäure, 28,25% Stearinsäure, 0,68% Arachinsäure. Das Unverseifbare war Sitosterin. (Proc. Acad. Sei. [Unit. Provinces Agra, Oudh, India] Dez ) S c h ö n f e l d. G. H. Vansell und C. S. Bisson, Ursprung der Farbe in westlichem Bienenwachs. Verss. über dio Löslichkeit von Pollenfarbstoffen in Bienenwachs. Näheres durch dio Tabelle des Originals. Als Farbsubstanz kommen ausschließlich carotinoide Verbb. in Frage. (J. econ. Entomol Dez Davis [Calif.].) G r im m e. R. Sansone, Die Herstellung von Seifen nach rationellen Methoden. (Vgl. C I ) Erleichterungen bei der Technik der Seifenherst. hegen vor allem auf dem Gebiete der Apparatur. Beispiele. (Nuova Riv. Olii vegetali Saponi Mai 1936.) G r im m e. G. Gatti und R. Cajola, Medizinische Seifen. Sammelbericht. (Nuova Riv. Olii vegetali Saponi Mai 1936.) Gr im m e.

166 1086 Hxvn. F e t t e. S e i f e n. W a s c h - u. R e i n i g u n g s m i t t e l. W a c h s e u s w II. E. Wagner, Medizinische Seifen. Überblick über medizin. Seifen des D. A.-B. u. des Handels. (Seifensieder-Ztg / ) Neu. J. Hetzer, Seifen in der Textilindustrie. Vor- u. Nachteile der Seifenbehandlung von Textilien, Übersicht der in der Textilindustrie gebräuchlichen Kali-, Natron-, Ammon-, sauren, Scliwcrmetallseifen, Salze der Tauroglykocholsäure, Naphthenseifen u. Seifen aus Polymérisations- u. Anhydrisieningsprodd. des Ricinusölcs. Hersteller. (Seifensieder-Ztg / Ludwigshafen a. Rh.) Neu. G. Baroni und G. Cola, Über das Verhalten von Seifenlösungen in Berührung mit Gespinstfasern. Sowohl bei tier., wie pflanzlichen Fasern beobachtet man beim Waschen mit Seifcnlsgg. eine mehr oder minder starke Abspaltung von freier Fettsäure aus der Seife. Vff. führen diese Spaltung auf rein physikal. Vorgänge zurück, da ehem. wegen der verschiedenen Zus. der tier. u. pflanzlichen Fasern nicht in Frage kommen können. Näheres im Original. (Boll. uff. R. Staz. sperim. Seta März 1936.) G r im m e. Ed. Justin-Mueller, Verschiedenes Verhalten des kalkhaltigen Wassers von Gesamthärte und von bleibender Härte bei Gegenwart von Seife. Werden je Tropfen 2%ig. Seifenlsg. zu je ccm Leitungswasser von Gesamthärte (I) u. von bleibender Härte (gekocht u. filtriert: II) gegeben, ohne zu mischen, so tritt bei I u. II ein Nd.- Streifen von oben nach unten auf; bei I sammelt sich der (körnige) Nd. alsbald in 2 Häufchen am Grunde u. an der Oberfläche der Fl. ; beide vereinigen sich beim Schütteln, die überstellende Fl. ist klar. Bei II verteilt sich der Nd. alsbald emulsionsartig, u. die Fl. bleibt noch nach 1 2 Wochen trotz geringer Abscheidungen opalescent; auf NaOH- Zusatz findet sofortige Ausflockung statt. Der Nd. bei I wird als gelähnliches Agglomérat, der bei II als solähnliclies Emulsoid angesehen, der Unterschied auf Elektrolytwrkg. zurückgeführt. (J. Pharmac. Chim. [8] 22 (127) / ) D e g n e r. Arturo Barillaro, Uber die Bestimmung der Ranzigkeit von Olivenöl. Sammelbericht über die einschlägigen Verff. (Olii mineral., Olii Grassi, Colori Vernici G. Perugia.) Gr im m e. Welwart, Über das Verhalten des Glycerins gegen Oxydationsmittel. Vf. prüfte das Verh. wss. Glycerinlsgg. gegen KM n04. In saurer Lsg. wird C 0 2 u. H20 gebildet, in neutraler entsteht Glycerinaldehyd u. wenig Dioxyaceton. In schwach alkal. Lsg. entsteht außerdem noch Glycerinsäure u. mit zunehmender Alkalität daneben noch Tartronsäure, bei weiterer Zunahme der Alkalität quantitativ Oxalsäure, so daß dadurch die quantitative Best. von Glycerin möglich ist. (Seifensieder-Ztg / Wien.) Neu. Ernst Alfred Mauersberger, Holland, Herstellung wasserlöslicher sulfonierter Kondensationsprodukte aus Wollfettcholesterinen (I). Durch übliche Veresterung mit Borsäure erhaltene Borsäureester von I, z. B. vom Kp.a über 230, werden in Ggw. eines Sulfonierungsmittels mit Borsäureestem von aliphat. Alkoholen mit mindestens 10 C-Atomen, wie Oleylalkohol (II) oder Cetylalkohol (III) kondensiert. 50 Teile I werden im Vakuum mit 4 Borsäure verestert, der auf 60 gekühlte Ester wird mit 40 Orthoborsäureester des II vermischt u. unter Rühren u. Kühlen mit 50 HoSOj 95%ig, bei etwa 35 sulfoniert. Das in üblicher Weise aufgearbeitete Prod. kann neutralisiert u. gebleicht werden. Die erhaltenen Stoffe sind Hilfsmittel für die Textil-, Lederindustrie, Kosmetik. Mit III oder Spermölalkoliolen entstehen ähnliche Prodd. (F. P vom 14/ , ausg. 1/ A. P vom 14/3.1935, ausg. 19/ D. Prior. 20/ ) D o n a t. Albert K. Epstein und Benjamin R. Harris, Chicago, 111., V. St. A., Geschmackstoffe, bestehen aus einer Lsg. von Diacetyl (I) u. anderen Diketonen der allgemeinen R C = 0 nebenst. Formel, in der R u. R ' eine Äthyl-, Methyl-, Propyl- oder i ähnliche Gruppe bedeutet. Geeignete Verbb. sind 2,3-Pentandion (II), R C = 0 2,3-Hexandion (III), 3,4-Hexandion, 3,4-Heptandion. Als besonders günstige Mischungen sind genannt: 1. 3 (Teile) I u. 1 II, 2. 2 I, %/ 2 II u. V2 III. Diese Mischungen werden in Lsg. insbesondere bei der Herst. von Margarine benutzt. (A. P vom 15/ , ausg. 10/ ) N it z e. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Organisches Produkt. Ein vielseitig brauchbares Material, z. B. als Imprägniermittel für Faserstoffe, Kleidungsstücke, Leder u. dgl., um diese wasserfest zu machen, Füllstoff zum Überziehen von Wasserfahrzeugen unter Zusatz von Pigmenten, wie Lithopon oder inerten Stoffen,

167 1936. II. H XTIII. F a s e r - u. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e r. C e l l u l o s e u s w Gleitmittel für Schneeschuhe, Verbandmaterial für Bäume, Zusatz zu Reinigungsmitteln, Schutzüberzug auf Stahl, Holz, Legierungen u. dgl. zur Verhinderung von Korrosion, Rost u. dgl., besteht aus einer plast. u. elast. M., die ein hochmolekulares, polymeres Prod. eines rein aliphat. Monoolefins mit verzweigter C-Kette, insbesondere Isobutylen, unter Zusatz einer Wachsart, gegebenenfalls eines Füllstoffes u./oder eines Lösungsm. enthält. Beispiel: 25 (Teile) polymerisiertes Butylen von einer spezif. Viscosität von 2,5 (bestimmt in einer Lsg. von 2,8 /0 Tetrahydronaphthalin), 15 auf oxydativem Wege gebleichtes Montanwachs u. 10 Talg. Diese Mischung ist als Skiwachs geeignet. Weitere Beispiele sind beschrieben. (E. P vom 9/ , ausg. 16/ D. Priorr. 8/7. u. 22/ ) N it ze. N. V- De Bataafsehe Petroleum Maatschappij, Holland, Seife. Man setzt in üblicher Weise aus tier. oder pflanzlichen Fetten oder ölen bzw. durch Oxydation von Paraffin gewonnene Carbonsäuren, Stearin-, Palmitin-, Oleinsäure, Naphthensäuren u. dgl. mit Ätzalkalien, Metallsalzen (insbesondere A12(S 0 1)3), NH4OH, Triäthanolamin u. dgl. um u. fügt gleichzeitig oder anschließend 1 10 /o Kautschuklatex (30 bis 50% Kautschuk-KW-stoffe enthaltend) zu. Die Temp. darf hierbei 104,5 nicht übersteigen. Das bei der Verseifung von Fetten sich bildende Glycerin kann in der Seife verbleiben. Die fertig getrocknete Seife kann auch nachträglich in Pulverform mit der Latexemulsion besprüht werden. Durch Vermischen der Seife mit Naphthenoder Paraffinölen bei erhöhter Temp. erhält man hervorragende Schmiermittel. (F. P vom 14/ , ausg. 6/ ) Sa l zm a n n. Arthur D. Little, Inc., Cambridge, übert. von: Ernest C. Crocker, Belmont, und Lloyd F. Henderson, Reading, Mass., V. St. A., Haltbarmachen von Seifen. Die in geringen, meist analyt. nicht nachweisbaren Mengen in den Seifen vorhandenen Metalle Cu u. Fe, die Ranzigwerden, Verfärbung, schlechten Geruch der Seifen verursachen sollen, werden dadurch unschädlich gemacht, daß sie durch Zugabe von z. B. 0,4% ZnS (auch Lithopone, Methylenblau, Thioharnstoff usw.) ausgefällt oder durch Zusatz von Na-Salicylat, Na-Sulfosalicylat, Eugenol, in W. I. Cyaniden, Arseniten, Alkalisalzen von Milch-, Citronen-, Weinsäure, Dimethylglyoxim, Thioharnstoff, Zuckern u.dgl. in Komplexverbb. übergeführt werden. (A. P vom 11/ , ausg. 12/ ) D o n l e. XVIII. Faser- u. Spinnstoffe. Holz. Papier. Cellulose. Kunstseide. Linoleum usw. Henry Fonsny, Die löslichen Stärken und ihre Anwendung in der Textilindustrie Allgemeines über die Stärke u. ihre textile Verwendung. (Congr. Chim. ind. Bruxelles 15 I ) F r i e d e m a n n. Carl-Heinz Fischer, Monographie des Johannisbrotkemmehls. Behandelt wird die Kultur u. der Kulturwert des Baumes, dio Samenzerkleinerung, das Lösen des Mehles u. die Verwendung in der Schlichterei, Appretur u. Druckerei. Beispiele. (Appretur-Ztg Faehh / ) SÜVERN. L. O. Koons, Appreturen für Seidenstrümpfe. (Canad. Text. J. 53- Nr bis / C II. 395.) F r i e d e m a n n., Das Appretieren von Strumpfwaren. Das Sengen, Kalandern, Formen u. Pressen ist beschrieben. (Ind. textile Mai 1936.) S ü v e r n. L. Molinari, Das Knitterfestmachen von Oeweben mit Hamstoffomialdehydharz. (Materie plast Jan./Febr Mailand.) G r im m e. D. H. Powers, Textile Eigenschaften synthetischer Harze. (Text. Manufaeturer April C I ) F r i e d e m a n n. J. Barbour Pears, Theorie und Praxis bei der Flachs- und Hanfgamtrocknung. Besprechung der zwischen 100 u. 200 F. liegenden Höchsttempp., die beim Trocknen von Farbstoffen nicht überschritten werden dürfen, der den Öfen zuzuführenden Luftmenge, des Wärmebedarfs u. der geeigneten Apparaturen. (Text. Manufaeturer Mai 1936.) F r i e d e m a n n. James F. Hohnes, Die Einwirkung von Reagenzien auf Wolle. Vf. gibt zunächst an Hand der Fachliteratur einen Überblick über den Bau, die ehem. Natur u. die Begleiter (Wollschweiß, Wollfett usw.) der Wolle u. bespricht dann die Einw. verschiedener Behandlungen. Tempp. über 100 nehmen der Wolle alle Feuchtigkeit u. den weichen Griff; bei 130 wird sie gelb u. entwickelt NH3, bei 140 auch SH2. In W. von 100 wird Wolle plast. u. besonders aufnahmefähig für Farbstoffe. Von Dampf unter Druck

168 1088 H XTi. F a s e r - u. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e r. C e l l u l o s e u s w II. bei 130 w ird W olle zers., bei 200 nach A b d e r h a l d e n unter B ldg. von Aminosäuren ganz aufgelöst. Kaust. Alkalien lösen W olle in der H itze auf, N H 3 w irkt nur unter erhöhtem D ruck, kohlensaure Alkalien u. Erdalkalihydroxyde wirken schädlich auf W olle ein. Formaldehyd m acht W olle weniger em pfindlich gegen Alkali. H2SOx über 25% hydrolysiert u. löst W olle, HCl ähnlich. HNOafärbt gelb unter Bldg. von Xanthoprotein, HJOrO4 w ird absorbiert, über 12% w ird die W olle überchroml u. n ich t mehr m it B lauholz färbbar. Eg. w irkt kaum, Gerbsäure w ird nur sehr w enig aufgenom m en. Metallsalze werden in saurer Lsg. als Beizen aufgenom m en. Pb-Acetat fä rbt schwarz unter B ldg. von P bs, AgN03 fä r b t violett bis braun, Na2S 03 m ach t die Faser weich. Feuchtes Cl2 u. Hypochlorite greifen die W olle an, so daß sie hart, n icht w alkbar u. stärker aufnahm efähig für Farbstoffe wird. U m die Wolle nicht schrumpfend zu m achen, behandelt m an sie m it Hypochlorit, ohne daß sie erhöhtes Farbstoffaufnahm everm ögen erlangen darf, was nach S. R. T r o t m a n ein Zeichen der Überchlorung ist. Unterchlorige Säure u. angeblich auch B u wirken m ilder. (Text. C olorist Mai 1936.) _ F r ie d e m a n n., Das richtige Wasser für die Wollwäsche und Fabrikation. Nachteile harten W. für die Wollbehandlung. Die Enthärtung des W. u. die Unschädlichmachung des Kalks durch Prodd. wie Hydrosan, sulfonierte öle, Fettalkoholsulfonate, Fettsäurekondensationsprodd. u. 01/Seife/Fettlöser-Kombinationen. (Z. ges. Textilind / ) F r i e d e m a n n ; Guido Colombo, Verhältnis zwischen Fibroin und Sericin in Kokons einjähriger Rassen und durch Sortenauswahl aus ihnen gezogener Kreuzungsrassen. (Vgl. C I ) Die Verss. ergaben, daß bei durch Kreuzung gelber Rassen erzieltem Übergang von der Zweidrehigkeit zur Eindrehigkeit eine Verminderung des Sericingeh. auftritt. Bei weißen Rassen zeigt sich eine, wenn auch nur geringe Seriemvermehrung. (Boll. uff. R. Staz. sperim. Seta März 1936.) Gr im m e. G. Baroni und G. Cola, Die Entbastung von Seide mit Alkalien. Die Verss. ergaben, daß Zusätze von Carbonat bzw. freiem Alkali zur Seifenlsg. wohl die Entbastung beschleunigen. Man erhält aber stets etwas gelbliche Seide. Die meclian. Eigg. leiden durch den Alkalizusatz nicht. (Boll. uff. R. Staz. sperim. Seta März 1936.) G r im m e. P. Hazard, Notizen über das Glänzendmachen der Naturseide. Gewebe, wie Satins, von denen besonders hoher Glanz verlangt wird, können durch einfaches Kalandern, durch Passieren durch Ameisensäure u. durch Aufbringung eines Läcks glänzend gemacht werden. Bei der Ameisensäurebehandlung wird 2 3 Min. in 90%ig. Säure getaucht, wobei eine Schrumpfung von 12 15% eintritt, dann wird gewaschen, gestreckt u., am besten h., kalandert. Als Lacke kann man Nitrocellulose in A.-Ä. unter Zusatz von Campher u. Rieinusöl verwenden oder Celluloseacetat in Triacetin, Tetrachloräthan u. A., mit Triphenylphosphat als Weichmachungsmittel. Nach dem Lackaufbringen wird getrocknet u. evtl. kalandert. Die Festigkeit steigt durch die Lackierung um 20 30% - (Rev. univ. Soie Text, artific Mai 1936.) F r ie d e. W. G. Campbell, Die chemische Seite der Holzforschung. (Proceed. ehem. Engng. Group. Soc. ehem. Ind C II. 154.) P a n g r it z. E. S. Greigov, Holzverderben und sein Schutz. Bericht über Holzkonservierung mit Teeröl, HgCl2, CuSOj u. ZnCl2. (Peintures-Pigments-Vernis März 1936.). G r im m e. Georges Vie, Die Rolle von chemischen Verbindungen beim Holzschutz. Sammelbericht über die Verwendung von Kreosot u. ZnCl,. (Ind. chimique April 1936.) G r im m e. C. O. Bachman, Das Schleifen von Holz für schnellaufende Papiermaschinen. Darlegung aller Gesichtspunkte, die beim Holz, beim Schleifer u. auf der Papiermaschine zu beachten sind, wenn die Maschine mit z. B Fuß/Min. läuft. Besonders berücksichtigt werden die Hölzer Fichte, Balsamtanne u. Pappel. (Paper Ind Mai 1936.) _ F r i e d e m a n n. Raymond Fournier, Dia Mercerisation oder Mercerisaga und das Papier. Allgemeines u. liistor. über das Mercerisieren. Wird Papier etwa 5 Min. mit einer NaOH- Lauge von Be behandelt, so nehmen Festigkeit, Bruchdehnung, Scheueru. Mahlungsfestigkeit stark zu. Ein Löschpapier von 236 g/m2 mit NaOH von 30 Be behandelt, nahm 3 2 % an Oberfläche bei gleichbleibendem Gewicht ab. Die Reißfestigkeit trocken stieg von 5 auf 10 kg, naß von 0,5 auf 1,1 kg, die Dehnung von 6,9 auf 10 bzw. von 2,5 auf 5% - Schrumpfung u. Festigkeit nehmen mit stärkerer Merceri-

169 1936. II. Hxvm. F a s e r - u. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e r. C e l l u l o s e u s w sation zu. Während langfaserige Papiere durch die Mercerisation schlcchter filtrierend werden, ist cs bei kurzfaserigen Löschpapieren umgekehrt, woraus sich die Möglichkeit abgestufter Filtriergeschwindigkeit durch NaOH-Behandlung des Papiers ergibt. Dies, neben der großen Zunahme der Naßfestigkeit, verleiht der Mercerisierung ein hohes Interesse für die Herst. von Filterpapieren. (Papeterie / ) F r ie d e m a n n. James Straehan, Das Trocknen und Ausglciclienlassen von Papier. Papier verläßt die Maschine mit durchschnittlich 4 5 % W. u. nimmt am Lager bis auf 8 9 % zu. Espartopapiere sind infolge ihrer kurzen, festen Faser für Maßänderungen in der Druckerei weniger anfähig als Sulfitpapiere. Man pflegt solche Papiere durch Aufhängen in einer Atmosphäre von gleichmäßiger Temp. u. Feuchtigkeit vor nachträglichen Maßänderungcn zu schützen. Bei Sulfitpapieren hängt die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeitsschwankungen mit dem Mahlungsgrad u. daher auch mit der Festigkeit zusammen: jo fester, desto empfindlicher! Zu schnelles u. zu h. Trocknen, z. B. bei übermäßigen Maschinengeschwindigkeiten, ergibt ungleichmäßig geschrumpfte Papiere, die zum Rollen u. Wellen neigen. Harte Sulfitstoffe neigen mehr zum Verziehen als weiche, espartoähnliche. Verhängen des Papiers, was bei Rollenpapier ohnehin unmöglich ist, hat nur Zweck, wenn die Feuchtigkeit in den Druckräumen kontrolliert wird; sonst unterbleibt es besser. Natürliche, monatelange, Alterung bewirkt den Ausgleich innerer Spannungen u. die bleibende Lagerung der Fasern besser, als dies bei beschleunigter künstlicher Alterung möglich ist. (Paper-Maker Brit. Paper Trade J. 91. Nr. 6. Techn. Suppl / ) F r i e d e m a n n. Fritz Ohl, Versilberung von Papieren und Folien. Überziehen von Papier oder Zellstoffolien mit Ag oder anderen Metallen durch Anwendung der Kathodenzerstäubung im Hochvakuum (1 2 mm Hg). (Wbl. Papierfabrikat / ) F r i e d e m a n n. Robert F. Reed, Neue Fortschritte in der Technologie lithographischer Papiere. Papiertechn. Ausführungen. Um Schwierigkeiten durch die Maßänderungen des Papiers zu vermeiden, sollen die Papiere mit einer Feuchtigkeit geliefert werden, die 0,5 1 % über der liegt, die sich minimal in der Druckerei einstellt. (Paper Trade J Nr Paper Mill Wood Pulp News 59. Nr / ) F r i e d e. P. Goldsmid, Über die Möglichkeit, in Druckpapieren den ungebleichten Sulfitstoff durch Kraftstoff zu ersetzen. Vf. hat zu 100 g Fichtenholzschliff Zusätze von ungebleichtem Sulfitstoff oder von Kraftstoff gemacht; beide Stoffe waren möglichst gleichartig in der Lamp6nmühlc gemahlen. Es wurden aus den Probemassen Papiere von 60 g/qm ohne Beschwerung, oder aber mit 10% Kaolin gearbeitet. Es wurden angesetzt: 30 bzw. 25 /o Sulfitstoff, Rest Schliff u % Kraftstoff, Rest Schliff. Es zeigte sich, daß Papiere mit 10 15% Kraftstoff an Festigkeit denen mit 30% Sulfit gleich, aber an drucktechn. Eignung überlegen waren. Dem steht die schlechtere Farbo des Kraftstoffpapiers entgegen, u. die größere Schmierigkeit, die eine Verarbeitung zu Zeitungspapieren auf schnellaufenden Maschinen hindert. Das Kraftpapier ist daher nur für farbige Papiere, wie Plakate usw., brauchbar. Ins Gewicht fällt auch, daß der Kraftstoff dreimal so lange zur Mahlung braucht, wie der Sulfitstoff, was die Wirtschaftlichkeit ungünstig beeinflußt. (Le Papier / ) F r ie d e m a n n. Masuzo Shikata und Takeo Kohsaka, Chemische Untersuchungen über die Hölzer für Zellstoff in Karafuto. V. Koch- und Spinnversuche an Karafuto-Tannen. (IH. vgl. S h i k a t a u. Ba, C I. 791.) Chem. Analyse von Akatodomatsu (Abies saehliensis Fr. Sehern.), Aufschlußverss. mit NH.,- u. Mg-Disulfit, Spinnverss. mit Viscose aus diesen Zellstoffen. Der Gesamtcellulosegeh, von Karafuto-Tanno ist fast derselbe wie derjenige von Karafuto-Fichte Ezomatsu (Picea ajanensis Fisch.), der a-cellulosegeh. deutlich geringer. Aufschluß mit NH4H S 03 gibt bessere Ausbeute als Aufschluß mit Mg(HS03)2. (Bull, agric. chem. Soc. Japan Kyoto, Imperial Univ. [Nach engl. Ausz. ref.]) K r ü g e r. I. Schimoda, Herstellung des Zellstoffes im Salpetersäureaufschlußverfahren. III. Aufschließung des Reisstrohes mit verdünnter Salpetersäure. (2.) [II. (1) vgl. C II- 397.] Das Reisstroh wurde mit 2% ig. H N 03 1 Stde. gekocht u. mit l% ig. NaOH nachbehandelt. Bei l% ig. NaOH geht die Ausbeute durch Lsg. von Nitrolignin steil abwärts, von 1 16% nur noch langsam, wobei neben Nitrolignin auch ß- u. y-cellulosen in Lsg. gehen. Als optimale Vers.-Bedingungen ergaben sich: 40 g Reisstroh mit 300 ccm HNOj 2%ig 1 Stde. bei 100 gekocht; 1 Stde. mit 400 ccm l% ig. NaOH bei 100 nachbehandelt. Ausbeute: 32% absol. trocken. Bei Anwendung 4%ig. H N 03 bekommt man

170 1090 H xvni- F a s e r - u. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e r. C e l l u l o s e u s w reineren Zellstoff mit 0,23% Asche statt 2,5% bei 2%ig. H N 03. Vf. fand, daß die Beseitigung der Asche vorwiegend bei der Alkalibehandlung erfolgt. Die bei der Säurebehandlung entweichenden Gase sind vorwiegend CO, neben wenig C 02, HCN u. NO; bei 4%ig. H N 0 3 ist der C02-Anteil rund doppelt so hoch wie bei 2%ig. Säure. Der Aufschluß beginnt schon bei (Cellulose Ind März [Nach dtsch. Ausz. ref.]) F r ie d e m a n n., Die Glanzfäden in Kunstseide. Methode zur Erkennung ihrer Ursachen. Glanzfäden werden fast immer erst im fertigen Gewebe entdeckt. Es empfiehlt sich daher, ein Muster der Rohseide u. der geschlichteten Seide zurückzuhalten. Mit diesen Mustern u. Gegenmustern werden dann systemat. Schlicht- u. Webeverss. gemacht, die eine genaue Abgrenzung der Fehlerquelle ermöglichen. Vf. nimmt an, daß mitunter die Kunstseide ohne Glanzfäden aus der Spinnerei kommt, aber mit Fäden von besonders hoher Dehnbarkeit. Diese Fäden geben beim Umspulen u. Zetteln infolge des unvermeidbaren Zuges die Glanzfäden. Zur Vermeidung der Glanzfäden ist möglichste Gleichmäßigkeit der Dehnung beim Spinnprozeß u. bei der Verarbeitung nötig. Neue Aufmachungen der Kunstseide, z. B. als Spinnkuchen, erfordern auch neue webtechn. Maßnahmen. (Rev. univ. Soie Text, artific Mai 1936.) F r ie d e m a n n. Bertil A. Ryberg, Die Bestimmung der Wolle in Textilmaterialien aus Wolle- Baumwolle. Krit. Übersicht über die bekannten Verff. zur Best. der Wolle in Wollc- Baumwollegemischen. Vf. empfiehlt folgende Arbeitsweise: 2 g entfettete Substanz, bei getrocknet, werden 7 10 Min. mit 200 ccm l% ig. H 2S 04 gekocht, im Goochtiegel abgesaugt, 15 Min. bei 100 F in 200 ccm HjSO* von genau 70 /o eingelegt, auf einem Filtertiegel ans gefrittetem Glas abgesaugt, mit W. gewaschen, mit NaHC03 bei Raumtemp. 5 Min. neutralisiert, gewaschen, getrocknet u. gewogen. Die Resultate sind gut u. gleichmäßig. Mit steigender H2S04-Konz. (von 70 85% ) nimmt die Wolle steigende Mengen unauswaschbar auf. Zusatz von Netzmitteln' zwecks besserer Lsg. der Baumwolle war ganz erfolglos, ebenso die Behandlung mit stärkelösenden Enzymen. Durchfeuchtung der Muster mit A. vor dem Einlegen in die Säure hatte gute Wrkg. au f die Entfernung der Baumwolle. Behandlung entfetteter Muster mit A. u. mit 77,5%ig- H 2SO,, 15 Min. bei 100 F, bzw. mit 70%'g- Säure bei 120 F (15 18 Min.) gab gute Resultate. Die Qualität der Wolle hatte keine Einw. auf die gefundenen Werte. Zu hohe Werte, die mitunter gefunden wurden, hatten ihre Ursache in unvollkommener Lsg. der Baumwolle. Nach einem Vorvers. mit h. 7,5%ig. H 2SO,, wurde die eingangs beschriebene Methode festgelegt. Die Kjeldahlmethode, deren Dauer nach Vf. von 4 5 Stdn. auf 1 Stde. abkürzbar ist, gibt etwas hohe Werte. Gefärbte Wolle gibt infolge des Farbstoff-N zu hoho Resultate. Seide, Tussali, Kumtseide u. Acetatseide werden bei dem beschriebenen Verf. gleichfalls völlig gel. (Amer. Dyestuff Reporter / ) F r ie d e m a n n. W. E. Cohen, Methoden zur Untersuchung von konservierten Hölzern. I. DU Bestimmung von Arsen. Vf. gliedert seine Methodik je nach dem As-Geh.: 1. Mengen von mg; 2. Mengen bis 0,5 mg. 1. ca. 10 g bei 105 getrocknetes, fein gepulvertes Material in 500 ccm Kjeldahlkolben mit 2 ccm W. u. 5 ccm HNOa je 1 g Einwaage unter öfterem Schütteln über Nacht stehen lassen, verschließen mit CaCU- Rohr, über kleiner Flamme bis zum Auftreten nitroser Dämpfe erhitzen, abkühlen u. zugeben von 5 ccm konz. H N 03 u. 1,5 ccm konz. H2SO.i je 1 g Einwaage. Erhitzen bis zum Auftreten nitroser Dämpfe, Kolbenhals mit wenig sd. W. abspritzen, stark erhitzen bis zum Auftreten von S 03-Dämpfen, zugeben von 1 ccm IIKO:, u. weitererhitzen, H N 0 3-Zugabe so oft wiederholen, bis der Rückstand farblos bis grünlich ist. Nach Abkühlen verd. mit 75 ccm W., H N 0 3 fortkochen, fast trocknen Rückstand in W. gel. (7 ccm je 10 ccm H SOt) zugeben von 7,5 g NaCl, 1 g Hydrazinsulfat u. 1 g KBr, verschließen mit Tropftrichter, einfließenlassen von 80 ccm konz. HCl (Vorlage 120 ccm H N 0 3 1:5) u. in gewohnter Weise AsCl3 unter Nachfließenlassen von 40 ccm HCl überdest. Dest. fast zur Trockne verdampfen, nochmals mit 100 ccm W. bis zum Auftreten von S 0 3, event. nochmals mit 10 ccm H2SO, (1: 1) u. 50 ccm W. in gleicher Weise abdampfen. Rückstand gel. in 150 ccm W., zugeben von 1,5 g K J u. bis zur Entfärbung abdampfen. Nach dem Abkühlen verd. auf 100 oem, mit einigen Tropfen V25 -n. Thiosulfatlsg. entfärben, mit konz. NaOH schwach alkalisieren gegen Phenolphthalein, nach dem Abkühlen auf 200 ccm auffüllen, zugeben von 5 g NaHC03 u. mit VW11- Jocllsg. gegen Stärke titrieren. 2.8 Aufschluß von 1 g wie bei 1, Rückstand auf 200 ccm auffüllen u. aliquoten Teil in D o ü Z A R D -A p p. geben. Zur As-Best, werden folgende Reagenzien benötigt: A.) 1LS0.1

171 1936. II. H XVIII. F a s e r - ü. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e r. C e l l u l o s e u s w : 4, enthaltend 100 g NaCl je 11; B) Eisenalaun (84 g Ferriammonsulfat u. 10 ccm A in 11). C) SnCl2 (40 g SnCl2 gel. in konz. HCl u. aufgefüllt auf 100 ccm). D) l% ig. Pb-Acetatlsg., geklärt durch 5 Tropfen Essigsäure. E) HgBr, in 1%'S- alkoh. Lsg. Zu der Lsg. gibt man 11,5 ccm der Menge der vorhandenen H2SO., A, 2 ccm B, 1 ccm C u. füllt auf auf 40 ccm. Die Gasreinigungskugel des App. füllt man mit D u. hängt einen mit E angefeuchteten Filtrierpapierstreifen in das obere Rohrende, gibt die nötige Menge As-freies Zn in den Entwicklungskolben u. beobachtet die auftretende Verfärbung. Vergleich mit Standardstreifen. Im Original Beleganalysen. (Commonwealth Australia. Council sei. ind. Res Febr ) G r im m e., Physikalische Bewertung von Zellstoffklafterholz. M ethoden des F ib r o u s Ma t e r ia l s T e s t i n g C o m m it t e e, die neben der üblichen Feststellung v on D., F eu ch tigkeit, R indenanteil usw. n och die H olzm enge in einem techn. R aum m aß schnell u. sicher zu ermitteln gestatten. (Paper Trade J Nr / ) F r ie d e m a n n. Geo J. Ritter und James H. Barbour, Einfluß der Vorbehandlung von Holz auf die Ligninbestimmung. Verteilung der Methoxyle im Holz. Für die Ausführung einer richtigen Ligninbest, mit 72%ig. H2SO., ist eine Entfernung der Fremdstoffe nötig. Man entfernt mit 95%ig. A. die Catecholtannine, mit A.-Bzl. die Harze, Wachse u. Fette, u. mit h. W. die in W. 1. Bestandteile. Enthalten die Hölzer einzelne Bestandteile, z. B. Tannine, nicht, so wird die Extraktion demgemäß vereinfacht. Das Methoxyl ist in Redwood u. White Oak auf die Fremdstoffe, das Lignin u. die Holocellulosen in verschiedenen Verhältnissen verteilt. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit ) ' F r ie d e m a n n. August Noll und Max Hahn, Verschärfung des mikroskopischen Harznachweises im Zellstoff. Die auf der alleinigen Anfärbung der Inhaltstoffe der Markstrahlzellen durch Sudan I I I (I. G.) beruhende Methode von P. K l e m m zur Beurteilung des Harzgeh. von Zellstoffen wurde von Vff. durch Heranziehung neuerer Sudanfarbstoffe verbessert. Als geeignet u. in A.-Glycerinmischungen für mkr. Arbeiten genügend 1. erwies sich unter anderem Sudanoraruje RR, in zweiter Linie Sudanrot 5 B. Noch besser sichtbar bei Tages- u. Kunstlicht war Sudanschwarz B. Eine schöne blaue Färbung, speziell für Kunstlicht, ergab Indophenol (a.-naphtholblau). Das Verf. gibt bei gebleichten Stoffen sofort kontrastreiche Färbungen, bei ungebleichten Stoffen ist infolge der Verzögerung durch Lignin mit der Auswertung rund 1 Stde. zu warten. Das zu untersuchende, mit W. aufgeschlagene Muster muß unbedingt mit Fließpapier möglichst stark abgequetscht sein, um ein Ausfallen der Farbstoffe zu verhindern. (Papierfabrikant 34. Ver. Zellstoffu. Papier-Chemiker u. -Ing / ) F r i e d e m a n n. Deutsche Hydrierwerke Akt.-Ges., Berlin, Textilhilfsmittel durch Kondensation von Eiweißabbauprodd. mit Verbb. der Zus. Halogen CR(R') CO X, worin X = O R " -p/// oder N < ß / /, /. Z. B. 130 (Teile) lysalbinsaures Na in W. unter Rühren mit 80 Chloressigsäure-N-dilaurylamid unter gleichzeitigem Zulassen von 20 NaOH 33%ig. umsetzen, zunächst bei 25 30, dann Zur Rk. geeignet weiter z. B. a-brom- Vropionsäurecetylester, a-bromlaurinsäureoleylesier, Chloressigsäure-N-cetylphenylamid, i-bromlaurinsäureoleylamid. (E. P vom 16/1.1935, ausg. 26/ D. Prior. 16/ ) ' A l t p e t e r. Henry Dreyfus, London, Herstellung von gesteiften Textilstoffen und Kleidungsstücken, insbesondere von Kragen, Manschetten u. dgl., gek. durch Vereinigung von Stofflagen aus Baumwolle, Leinen u. dgl. mittels eines Weichmachungsmittels u /» eines fein verteilten, gut deckenden Weiß- oder Farbpigments, z. B. T i02, SnO, Sb20 3, BaS04, A120 3, PbS04, Diacetalbenzidin, -toluidin u. Dibenzoylbenzidin, Ocker, Terra di Siena, HgO, Bronze, Ultramarin, Cr-Grün, Ruß u. dgl. enthaltenden Cellulosederivatschickt (eingebracht als Pulver, Folie, Acetatseidengewebe oder mit einem Cellulosederiv. imprägniertes Gewebe). Zwecks Vereinigung u. gegebenenfalls gleichzeitiger Musterung der allenfalls schon zurechtgeschnittenen einzelnen Lagen unter Druck u. Wärme, quillt man die Versteifungsschicht mit 80%ig. A., Aceton, Äthyllactat, einer 80%ig. wss. Lsg. des Monomethyläthers des Äthylenglykols o. dgl. an. (F. P vom 5/ , ausg. 25/ A. Prior. 9/ ) Sa l z m a n n. Celanese Corp. of America, Del., V. St. A., übert. von: George Holland Ellis und Ralph Charles Storey, Spondon, England, Erhöhung der Bügelfestigkeit von Textilien aus Cdluloseestem bis auf 360. Die Stoffe werden mit einer Lsg. eines Metallsalzes (des Al, Ba, Ca, Mg, Fe oder Cr) getränkt u. dieses durch Umsetzung in einer

172 1092 HXVIII. F a s e r - ü. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e r. C e l l u l o s e u s w. 1936, II. schwach alkal. Fl. von in eine uni. Verb. übergeführt. Köper aus Celluloseacetat wird bei mit einer wss. Lsg. von SnCl2 u. NH4CNS (26 : 21) bedruckt, wobei er 75% seines Gewichts an Fl. aufnimmt, 4 5 Stdn. bei 40 zusammengerollt, liegen gelassen u. 10 Min. mit 5% ig. Na3P 04-Lsg. von 85 (Flottenlänge 30 : 1) gewaschen, w-. u. k. ausgespült u. 15 Min. mit 0,l% ig. Seifenlaugc von 45 nachbehandelt. Aschegeh. (als Sn02) 1,5%- Die Textilien lassen sich mit Beizenfarbstoffen anfärben u. sind, falls Metallscifen auf ihnen niedergeschlagen worden sind, überdies noch feuchtigkeitsbeständig. (A. P vom 28/ , ausg. 28/ E. Prior. 20/ ) S a l z m a n n. John Bamber Speakman, Leeds, und Imperial Chemical Industries Ltd., London, Schrumpfen von Wolle zwecks Verarbeitung zu Filz, Geweben oder Garnen. Mit Chinon oder einem Nitrit u. Mineralsäure desaminierte, getrocknete Wolle wird im gestreckten oder ungestreckten Zustand in einer alkal. Fl. vom pn-wert 8 10 behandelt, z. B. in einer 2%ig. Na,B40 7-Lsg. (bzw. Na2C03, Na2H P 04 oder NaNH,- HPO.,) zunächst J/ 2 Stde. eingeweicht, dann darin 8 10 Min. gekocht. (E. P vom 18/ , ausg. 18/ ) Sa l zm a n n. Brown Co., übert. von: Milton Oscar Schur, Berlin, N. H., V. St. A., Herstellung von porösem und auf saugendem, filzähnlichem Fasermaterial aus einer Suspension einer filzliefemden Fasennasse, der bei der Herst. des Filzes vor dom Trocknen etwa 2% NH4-01eat als oberflächenakt. Mittel, auf den Trockenstoff berechnet, zugesetzt werden. (Can. P vom 6/ , ausg. 27/ ) M. F. M ü l l e r. Celcure Corp., Worcester, Mass., V. St. A., übert. von: Gilbert Gunn, Pohokshaws, Schottland, Holzimprägniemng. Vgl. Ind. P u. E. P ; C II Nachzutragen ist, daß neben dem Dichromat u. dem Cu-Salz ein nicht reduzierend wirkendes Salz oiner schwachen flüchtigen aliphat. Säure u. einer Base, die zur Rk. dem Holz fähig ist, z. B. Cr-, Fe-, Cu- oder Al-Acetat angewandt wird. (A. P vom 16/ , ausg. 19/ E. Prior. 24/ ) GRÄGER. Bolidens Gruvaktiebolag, Schweden, Imprägnierung von Holz und arideren Stoffen mit 2 Lsgg. nacheinander, die eine swl. Verb. in Holz bilden, dad. gek., daß die 1. Lsg. mit dom Holz auf eine bestimmte Temp. erwärmt u. diese während einer bestimmten Zeit (z. B. 100 während 5 Stdn.) gehalten wird, worauf' das Holz in ein 2. verhältnismäßig k. Bad (10 20 ) getaucht wird. Vorteil: Größere Eindringfähigkeit der 2. Lsg. Die 1. Lsg. enthält zweckmäßig As20 3 oder Alkaliarsenit oder -arsenat, die 2. Lsg. ZnCl2, ZnS04, BaCl2, CaCl2, MgCl2, K 2Cr20 7, Na2Cr20 -, MnCl2, MnS04, CuCl2 oder CuS04 einzeln oder in Gemischen. Es kann in einem oder in zwei Behältern gearbeitet werden. Die h. Imprägnierfll. sind vorteilhaft mit öl zu überschichtcn. (F. P vom 7/ , ausg. 27/ Schwed. Priorr. 8/ , 9/2. u. 12/ ) G r ä g e r. Willy Kinberg, Prag-Smichov, Konservierung von Holz. Vgl. It. P ; C I Nachzutragen ist, daß nach dem Dämpfen mit W.-Dampf das Holz mit einer 5% ig. NaF-Lsg. unter Druck imprägniert oder in eine 0,66%ig. HgCl2-Lsg. 3 Tage lang eingelaugt werden kann. (Oe. P vom 4/ , ausg. 11/ ) G r ä g e r. Grubenholzimprägnierung G. m. b. H., Berlin, Holzkonservierungsmittd in fester, beständiger u. 11. Form, dad. gek., daß es im wesentlichen aus einer Mischung von KH F2 oder NH4HF2, K - oder NH4-Chromat oder -Dichromat u. einem Zusatz von K 2C 03 u. K H C 03 besteht u. so zusammengesetzt ist, daß die wss. Lsg. den pn-wert von wenigstens 7 aufweist. Dem Gemisch können noch Arsen- oder arsenigo Säure oder deren K - oder NH4-Salze u./oder Phenolverbb., wie Dinitrophenol (I), zugesetzt sein. Beispiele: 38 (Teile) KH F2, 34 K C03, 36 K Cr 0, u. 2 I ; 18 KHF, 18 KH.As04, 28 K.Cr 07, 34 K 2C 03 u (E. P voni 5/ , ausg. 9/4. l936. D. Prior. 3/ Ind. P vom 5/ , ausg. 11/ E. Prior. 5/ ) GräG. Paul von Sonnenthal, Berlin-Wilmersdorf, und Albert Levy Mond, London, Formen von verleimtem Holz, wie Sperrholz, dad. gek., daß das Holz mit einer verd. wss. Lsg. eines oder mehrerer Gerbmittel, wie CH20, K 2Cr20 7 oder Alaun (weniger als l%ig)> die zweckmäßig auf Leim härtend einwirken, getränkt u. dann geformt wird. Nach dieser Behandlung ist das Formen, z. B. zu Rohren von geringem Durchmesser von Sperrholz mit gekreuzter Faserrichtung der Furniere möglich. (F. P vom 4/ , ausg. 26/ E. P vom 6/1.1934, ausg. 31/ ) G r ä g e r. Guido Angelini, Verzuolo, Italien, Leim für Papier u. Papiererzeugnisse. 100 kg Golophonium werden gegebenenfalls in Mischung mit Wachs, Fetten, trocknenden

173 1936. II. H xvm. F a s e e - o. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e b. C e l l u l o s e u s w ölen oder Kunstharzen mit etwa 15 kg Na2C 03 (bzw. NaOH) verseift. Vor oder während des Sehmelzens oder auch Verseifens des Harzes fügt man 0,1 3 % eines Schutzkoll. ( Tamol ) zu. Der Leim kann mit w. W. verd. oder auch in Ggw. von A12(S0.1), in H2SO,, oder deren Salzen ausgefällt werden; hierbei scheidet sich neben geringen Mengen Resinat etwas freies Harz aus. (It. P vom 31/ ) Sa l zm a n n. Giovanni Guarneri, Soresina, Italien, Gewinnung von Cellulose, Spinnfasern und Ölstoffen aus Gräsern (Graminaceen), insbesondere Panicum crus galli, Settaria viridis, Phalaris arundicanea u. zigolo (ital.), bestehend in einer Maceration mit verd. NaOH, Entschälen bzw. Brechen, Hecheln u. Waschen des Materials. (It. P vom 3/ ) Sa l z m a n n. Henry Dreyius, London, England, Celluloseabkömmlinge. Substitutionsprodd. der Cellulose, die in einem Substituenten eine Oxygruppe enthalten, z. B. Celluloseäther mit einer freien Carboxylgruppe in einem Substituenten, werden mit Thionylchlorid halogeniert. Vgl. E. P ; C I (Can. P vom 29/ , ausg. 23/ ) D o n l e. Henry Dreyius, London, England., Celluloseabkömmlinge. Ungesätt. Cellulosederivv. werden, gegebenenfalls in Ggw. inerter Lösungsmm., mit Halogenierungsmittel, die hierbei entstehenden Rk.-Prodd. mit primären oder sekundären organ. Basen in Ggw. einer tertiären organ. Base behandelt. (Can. P vom 19/ , ausg. 23/ ) DONLE. C. F. Boehringer & Soehne G. m. b. H., Mannheim-Waldhof, Darstellung von Celluloseestern. Die Veresterung erfolgt in Abwesenheit von Stoffen, die die Lsg. der Rk.-Prodd. verhindern, u. bei Tempp. unterhalb 40. (Belg. P vom 3/ , ausg. 12/ D. Prior. 19/ ) D o n l e. Courtaulds Ltd., London, und Robert Louis Wormell, Coventry, England, Bereitung von Acetylcellulose. 1 (Teil) Cellulose (Linters) wird mit 1 Essigsäure mindestens 24 Stdn. bei erhöhter Temp. (65 ) vorbehandelt, wobei keine oder nur geringe Verdampfung erfolgen soll, dami unter Verdampfung so lange weiter behandelt, bis sie weniger als 1 % W. enthält. (E. P vom 14/9.1934, ausg.16/ ) D o n l e. British Celanese Ltd., London, England, Behandlung von Cellulosederivaten (Estern, Äthem usw.). Die aus dem bei der Herst. benutzten Lösungsm. ausgefällten, gewöhnlich in Form von porösen Klumpen anfallenden Prodd. halten große Fl.- Mengen, z. B. die aus der Acetylierungsfl. mittels W. ausgefällte Acetylcellulose große Mengen W., eingeschlossen. Diese werden dadurch entfernt, daß man die Prodd., nach dem man, z. B. durch Entwässern, Zentrifugieren usw., den größten Teil der Fl. abgetremit hat, bei n. Temp. abwechslungsweise vermahlt u. zwischen gezähnten, ineinander greifenden Walzen auspreßt. Die Höhe des hierbei anzuwendenden Drucks richtet sich nach dem im Endprod. gewünschten Feuchtigkeitsgrad. Man kann eine weitere Trocknung anschließen. Zeichnungen. (E. P vom 24/5.1935, ausg. 16/ A. Prior 8/ ) D o n l e. Camille Dreyius, New York, N. y., übert. von: George W. Seymour, Cumberland, Md., V. St. A., Lösungsmittel für Cellulosederivate. Man erhält Verbb. der allgemeinen Zus. RO (C H 2) i t 0CH20 (CH2)n' OR', worin R u. R ' gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen, n u. n' gleiche oder verschiedene ganze Zahlen, wenn man Partialäther von mehrbas. Alkoholen mit Aldehyden in Ggw. saurer Katalysatoren kondensiert. (Can. P vom 25/5.1934, ausg. 27/ ) D o n l e. Henry Dreyius, London, Veredlung von Kunstseide aus Cellulose oder deren Deriw. Fäden aus Celluloseestem oder -äthern werden ganz oder teilweise mit einer Celluloselsg. überzogen u. durch ein Fäll- bzw. Regenerierbad geleitet bzw. mit einem istitrocelluloseüberzug versehen u. dann oberflächlich verseift; in letzterem Falle verwendet man u. a. NH3, während bei der Regenerierung zu Cellulosehydrat gasförmige Säuren, HCl, C02 oder CH3COOH, h. Luft oder Dampf empfehlenswert sind. Cu- O.xydammoniakcelluloselsg. wird mit verd. Säure oder durch E rhitzen, gegebenenfalls unter vermindertem Druck u./oder in einer N-Atmosphäre ausgefällt. V iscose mit einem Cellulosegeh. von 0,5 3 % wird zwecks H erabsetzung des freien Alkaligeh. mit NH4OH-Acetat oder (NH4) C03 bis fast zur K oagu lation der V iscose versetzt bzw. damit nachbehandelt. Statt dessen empfiehlt sieh auch eine schnelle Trocknung des Xanthogenats bei 30 60, sofern man nicht Celluloseammoniummnthogenat benutzt. Ein analoges, die Farbaffinität verbesserndes V erf. besteht darin, Baumwolle

174 1094 H XV1II. F a s e k - u. S p i n n s t o f f e. H o l z. P a p i e h. C e l l u l o s e u s w II. oder Celinloseliydratfasern ganz oder teilweise mit Cellulosederivatlsg. zu überziehen u. den Überzug gegebenenfalls teilweise zu verseifen. In allen Fällen werden die Fäden vor oder während des Überziehens mit einem Quellmittel (Diacetonalkoliol) behandelt. Teilüberzüge erhält man durch stellcnweises Reservieren mit wasserlöslicher Methylcellulose oder Gelatine, die nachträglich wieder abgewaschen wird. Durch eine Nachbehandlung der Fäden mit Quellmitteln im losen oder gespannten Zustand werden besondere Wrkgg. (Kräuselung u. dgl.) erzielt, was bei der Herst. von Stapelfasern von Bedeutung ist. (E. PP u vom 16/ , ausg. 13/ F. PP vom 28/ , ausg. 18/ u vom 28/ , ausg. 19/ Beide: E. Prior. 16/ ) Sa l zm a n n. Henry Dreyfus, London, Veredlung von Kunstseide und Geweben aus organ. Cellulosederiw., insbesondere aus acetonlöslicher Acetylcellulose, darin bestehend, daß die Fäden in Ggw. eines Verdünnungsmittels (KW-stoffe) u. Katalysators in üblicher Weise, gegebenenfalls jedoch unter vermehrtem oder vermindertem Druck oder erhöhter Temp. verestert werden. Als Katalysator, mit dem die Seide auch schon vorher getränkt werden kann, kommen bas. oder saure Stoffe, Na2C03, Na-Acetat, Pyridin, Dimethylanilin, Methylpiperidin, Dimethylhexylamin, Mineralsäuren (0,1 0,5% konz. HaSO.j), NaHSO.pHClO.,, S 0 2C12, Methan- bzw. Bzl.-Sulfonsäure u. NaC104 in Betracht, die durch nachträgliche Neutralisation unschädlich gemacht werden. Gemäß weiterer Ausbldg. eignen sich auch ZnCl2, SnCL bzw. die Halogenide von Cr, Fe, Co, Sb, Bi, Cu u. Hg zweckmäßig gemeinsam mit HCl als Katalysatoren. 20 (Teile) Acetatseide werden 5 Stdn. bei mit einer Lsg. von 450 Bzl., 35 Essigsäureanhydrid u. 0,7 FeCLj behandelt. Die Fäden werden mit Bzl. u. W. gewaschen, mit Alkali neutralisiert u. getrocknet; sie zeichnen sich durch erhöhte Wärme- u. Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie Farbaufnahmevermögen aus. (F. PP , u vom 10/ , ausg. 22/ E. Priorr. 11/ , 9/4. u. 22/ ) Sa l zm a n n. Celanese Corp. of America, Del., übert. von: William Whitehead, Cumberland, Md., V. St. A., Matte Kunstseide aus Cellulosederivaten nach dem Trockenspinnverf. Den aus der Spinnbrause tretenden Fasern wird durch eine oder zwei sich gegenüberliegende Düsen feuchter Dampf oder Dampf von Nichtlösern, wie Äthylenglykol, Bzl., Xylol, PAe. oder Toluol in Richtung des Fadenabzugs zugeblasen. (A. P vom 20/ , ausg. 3/ ) Sa l zm a n n. North American Rayon Corp.,New York, N. Y., übert. von: Thomas H. Byron, Elizabethton, Tenn., V. St. A., Matte Kunstseide aus Cellulosehydrat. Der Viscose oder Cu-Oxydammoniakcelluloselsg. werden 1 10% Hydrokautschuk (Brechungsindex 1,52) einverleibt. (A. P vom 15/ , ausg. 24/ ) Sa l z m a n n. Comptoire des Textiles Artificiels, Soc. An., Frankreich, Herstellung von matter Kunstseide. Weitere der Spinnlsg. einzuverleibende mehrkernige heterocycl. Verbb. sind: Xanthen u. Thianthren bzw. deren Deriw., Thioxanthen, Benzonaphthoxanthen, Dinaphthoxanthen, Methyl- bzw. Phenxjldinaphthoxanthen, Benzo- bzw. Dibenzodioxin, Dibenzo- bzw. Dinaphthooxthiin; ferner Di-, Tri- oder Tetraphenylfurfuran, Diphenylen, Isodinaphthylenoxyd, Phenylen-ß,ß-naphthylenoxyd, Phenanthronjurfuran, Di- oder Triphenylcumaron, a,a-phenylihiophen, Dibenzothiophen, Diphenyl- bzw. Tetraphenylthiophen, Dinaphthyltliiophen, Diperinaphthylenthiophen u. Phenentroisothiophen. (F. P vom 14/ , ausg. 3/ A. Prior. 16/ Zus. zu F. P ; C I ) Sa l z m a n n. David Pacht, Wien, Herstellung von Kreppfäden aus Seide, Kunstseide, Baumwolle u. dgl., dad. gek., daß die aufgespulten Rohfäden zwischen Spule u. Zwimspindel durch ein einen Farbstoff enthaltendes Sehlichtebad (Leim, Gummi arabicum, Gelatine, Pflanzengummi, Stärke, Dextrin, Harz, Seife, gegebenenfalls mit einem Zusatz von Lein-, Oliven- oder Paraffinöl) laufen u. noch feucht gezwirnt werden. (It. P vom 22/ ) Sa l z m a n n. Du Pont Rayon Co., New York, N. Y., V. St. A., übert. von: Guillaume Lardy, Caluire, und Jean Antoine Cusset, Lyon, Kreppgewebe. Das mittels einer kochgezwirnten, nicht geschlichteten Cehulosederiv.-Kunstseide in Schuß oder Kette hergestellte Gewebe wird mit einem stark quellend u. leicht peptisierend wirkenden Mittel, z. B. A., Methanol (gegebenenfalls mit W. verd.) Salzlsg., Bzl., Toluol, Trichloräthylen, CC1.,, Guajacol- bzw. Anilinemulsion oder wss. Äthylacetatlsg. behandelt; das übrige Garn des Gewebes soh unter diesen Bedingungen um nicht mehr als 8 % schrumpfen. (Can. P vom 15/ , ausg. 12/ ) Sa l zm a n n.

175 II. H XIX. B r e n n s t o f f e. E r d ü l. M in e r a l ö l e Du Pont Cellophane Co. Inc., New York, übert. von: William Haie Charch, Buffalo, und William L. Hyden und John C. Siemann, Kenmorc, N. Y., V. St. A., Herstellung von klar durchsichtigem wasserfestem Einwickelmaterial, das glatt u. nicht klebrig ist, aus regenerierter Cellulose durch überziehen mit einer Lsg. aus 10 g geblasenem Leinöl, 1 g Co-Linoleattroclcner, 83 g Toluol, u. gegebenenfalls 5 g Äthylenglykohnonobutyläther u. 1 g Paraffin. Nach dem Verdampfen des Lösungsm. bei wird noch ein Überzug aus einem Cellulosederiv.' u. Wachs aufgebracht. (A. P vom 5/8.1932, ausg. 18/ ) M. P. Mü l l e r. Rudolf Bucliheim, Wasserdichtimprägnieren von Textilerzeugnissen unter besonderer B e rücksichtigung der neueren Verfahren. Wittenberg: Ziemsen (75 S.) 8. Lw. M. 5.. XIX. Brennstoffe. Erdöl. Mineralöle. T. N. Mason und R. V. Wheeler, Die Entzündung von Kohlenstaub: Der Einfluß der Staubfeinheit. Kennzeichnung des Einflusses der Staubfeinheit durch die zur Unterdrückung der Entzündung notwendige Zusatzmenge an unbrennbarem Staub. Lineare Abhängigkeit der Entzündlichkeit von der Feinheit, gek. durch die spezif. Oberfläche oder die durch ein 100-Maschensieb gehende Staubmenge. Mathemat. Beziehungen. (Mines Dep. Safety Mines Res. Board. Pap. Nr Seiten ) S c h u s t e r. T. N. Mason und R. V. Wheeler, Die Entzündung von Kohlenstaub-, Die Bedeutung der Anwesenheit von gebundenem Kohlendioxyd und Wasser. Herabsetzung der Entzündlichkeit von Kohlenstaub durch anorgan. Gesteine, dio Kohlendioxyd u. W. ehem. gebunden enthalten. Vergleich mit dem Verb, der vom Kohlendioxyd u. W. befreiten Gesteinsstaubarten. (Mines Dep. Safety Mines Res. Board. Pap. Nr Seiten Buxton.) S c h u s t e r. W. A. Bristow, Tieftemperaturverkokung vom Standpunkt des Chemieingenieurs. Vortrag über Geschichte, heute arbeitende (engl.) Werke (Beschreibung dieser), die zu überwindenden Schwierigkeiten, Wirtschaftlichkeit u. Ausbeuten (die Prodd. werden im einzelnen besprochen). Diskussion. (Proceed. ehem. Engng. Group. Soc. ehem. Ind ) P a n g r i t z. P. Lebeau, Pierre Marinasse, Renée Michel und Guy Viel, Über die Verkokung von Hölzern uiid ihrer wichtigsten grundlegenden Bestandteile. Von heim. u. kolonialen französ. Hölzern wurde bestimmt: D., Feuchtigkeits- u. Aschegeh., in W. u. Aceton 1. Bestandteile, Geh. an Pentosan-, Cellulose- u. Ligninanteilen, Gasmengen u. -zus. von 100 zu 100 bis (Ann. Office nat. Combustibles liquides ; Bull. Inst. Pin [3] / Paris, Fac. de Pharm.) S c h u s t e r. Aurél Bognär, Hydrierung kohlenstoffhaltiger Stoffe in Gegenwart von Lösungsmitteln. Eine Eozänkohlo, Baumwolle u. Buchenholz, wurden der Hochdruckhydrierung (460, 80 atü Anfangsdruck, Katalysator Mo03) unterworfen, um aus den Rk.-Prodd. über den Verlauf der Hydrierung ohne Lösungsm. u. in Ggw. von Trikresol bzw. Gasöl Aufschlüsse zu bekommen. Es zeigte sich, daß Baumwolle ohne Lösungsm. nicht hydriert wird u. auch Kohle nur in geringem Maße. Unter Anwendung von Lösungsm. ist die Hydrierung besser, besonders bei Zugabe von Schwefel. Aus Baumwolle u. Holz entstehen relativ viel Gas u. Teer. (Magyar ehem. Folyoirat Jan./März Budapest, Techn. Hoclisch. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) SAILER. T. G. Kowalew und W. W. Illarionow, Untersuchung der Änderung einiger physikalischer Konstanten des Birkenteeres bei dauernder Lagerung an der Luft. Ein Birkenteer der D.20 1,032, iid20 = 1,499 1,5, hatte die DE. e22 = 5,732. Nach 3 Monaten (am Lichte) ging die D. von D.224 1,0323 auf D.-7., = 1,0514 hinauf, die DE. auf e33 = 5,662 zurück (in der offen gehaltenen Probe). In einer verschlossenen Probe blieben dio beiden Konstanten prakt. unverändert. Das Prod. muß demnach unter Luftabschluß auf bewahrt werden, zwecks Vermeidung von Polymerisation. (Chom. J. Ser. B. J. angew. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] ) S c h ö n f e l d. Fukio Horie, Untersuchung über die Zusammensetzung von Fushunschieferöl. VII. Zwischen 50 und 850 siedende Olefine. VIII. Bei siedende Paraffine und Amnaten. (IV., V., VI. vgl. C II. 228.) VII. Von sd. Olefine wurden fraktioniert dest., bei 66, 67, 68 ging die Hauptmenge über, der Doctortest fiel meist negativ aus, S wurde nur bei den nahe dem Kp. von Propylmercaptan liegenden

176 1096 H XII. B r e n n s t o f f e. E r d ö l. M i n e r a l ö l e II. Fraktionen gefunden, Behandlung mit l% ig. HgCI2-Lsg. ergab 1 12 g Fällung pro Liter. Durch Bromieren wurden etwa 35% zwischen 71 u. 74 sd. Monoolefine bestimmt, deren Brechungsexponent bei etwa 1,50 u. deren D.20 bei 1,58 lag. Durch Reduzieren mit Zn-Staub u. Äthanol wurden Olefine von D,20 0,68 u. nn20 = 1,39 erhalten. Durch Oxydation mit KMn04 wurden Essig-, Oxal-, Buttersäuro erhalten. Der Hauptbestandteil war C6HI2 bzw. 2-Methylpenten (1), Hexen-(2) u. 2,3-Dimethylbuten (2). VIII. Die von den Olefinbromiden getrennten KW-stoffe wurden mit H2S04 u H N 03, mit Chlorsulfonsäure u. bei tiefer Temp. mit SbCl5 behandelt u. 0,7 % zwischen 50 u. 85 sd. reines Bzl. als Dinitrobenzol erhalten. Die bis zu 65% enthaltenen Paraffin-WK-stoffe bestanden hauptsächlich aus n-hexan u. zum geringen Teil aus 2,3-Dimethylbutan. Gesätt. cycl. KW-stoffe waren nicht vorhanden. n-hexan wurde rein erhalten mit etwa 83,6% C u. 16,3% H2 u. D. 4 0,659, nd20 = 1,375, Kp. 68,7. (J. Soc. ehem. Ind., Japan [Suppl.] B 37 B [Nach engl. Ausz. ref.]) W a l t h e r. M. B. Cooke, H. R. Swanson und C. R. Wagner, Thermische Verfahren, um Olefine enthaltende Oase zu 'polymerisieren. Inhaltlich ident, mit der C I referierten Arbeit. (Petrol. Times [N- S.] / ) W a l t h e r. M. B. Cooke, H. R. Swanson und C. R. Wagner, Abwandlung der beeinflussenden Bedingungen verändern die Eigenschaften von Polymerisatbrennstoff. Inhaltlich ident, mit der in C I referierten Arbeit. (Nat. Petrol. News 27. Nr ) W a l t h e r. Masakichi Mizuta, Trennung und Nutzbarmachung von o- und p-nitrotoluol aus Mononitrotoluol aus der Oasolinfraktion von Syukkökö-Boliöl. II. Darstellung von Toluidin aus Nitrotoluol. (I. vgl. C II. 294.) Es werden Toluidine aus o- u. p-mononitrotoluol, die durch fraktionierte Dest. u. Krystallisation aus dem Rohmononitrotoluol aus Syukkokö-Rohöl erhalten wurden, dargestellt, u. ihre Ausbeute u. Qualität mit solchen aus Handelsnitrotoluol verglichen. Das o-toluidin aus Syukkokö-Rohöl ist überlegen, das p-toluidin daraus gleich den entsprechenden Prodd. aus ehem. reinem o- bzw. p-nitrotoluol. (J. Soc. ehem. Ind., Japan [Suppl.] B 30JB Tokio, Nippon Oil Co. [Nach engl. Ausz. ref.]) B u sc h. L. Guchman, A. Degtjarewa und A. Nagijew, Themiopolymerisationsreinigung von flüssigphasigem Preßdestillal. Die Polymerisation der Olefine des in fl. Phase bereiteten Crackbenzins durch Erhitzen ohne Katalysatoren verläuft schwierig, u. das Bzn. zeigt keine ausreichende Stabilität. Die Thermopolymerisation beginnt erst oberhalb 300. In Ggw. der Bleicherde Gumbrin findet Polymerisation bereits bei niedrigeren Tempp. statt; ihre Intensität ist von der Temp. u. der Katalysatormenge abhängig. Nach 20 Min. langem Erhitzen auf 180 in Ggw. von 5 % Gumbrin oder auf 225 in Ggw. von 3 % Gumbrin erhält man ein Bzn. gleicher Stabilität wie nach der H2S 04-Raffination; Erhitzen auf 225 in Ggw. von 5 % Gumbrin liefert ein noch weit stabileres Prod. (Petrol.-Ind. Aserbaidshan [russ.: Aserbaidshanskoe neftjanoe Cliosjaistwo] 15. Nr ) Sc h ö n f e l d. A. L. Feigin, 0. S. Obleuchowa und A. G. Prorokow, Gewinnung von hochwertigem Brennstoff für Carburator- und Dieselflugzeugmotoren nach den Methoden der selektiven Reinigung und Hydrierung. Verss. zur Raffination von Gasöl, Balaehansolaröl u. des Crackphlegmas von Ssurachanheizöl mit Furfurol (erste Raffination mit 50% gebrauchten, zweite bis vierte Reinigung mit je 50% frischen Furfurols bei 20 ). Furfurol zeigt großes selektives Lösungsvermögen für Aromaten u. Harze, u. geringes für Naphthene u. Olefine. Die Extrakte zeigen niedrige Anilinpunktc u. bestehen hauptsächlich aus hochmolekularen aromat. KW-stoffen, weshalb sie einen vorzüglichen Rohstoff für die Hydrierung zu Flugzeugbenzin darstellen. Die Induktionsperiode sinkt mit steigendem Kp. u. Mol.-Gew. der Fraktionen. (Petrol.-Ind. [russ.: Neftjanoe Chosjaistwo] März.) Sc h ö n fe l d. N. M. jakowlew, Theoretische Voraussetzungen bei der Normung von Dieseltreibstoffen. Es wird die Cetenzahl (vgl. C. C. M o o r e u. K a y e, C. 1935, I. 1803) in der Kombination der Konstanten: D.-Viscosität bei konstanter Temp. bestimmt, d. h. man ermittelt die Koordinate D.-Cetenzahl, Viscosität-Cetenzahl. (Nachr. Standardisier. [russ.: Westnik Standartisazii] Nr ) Sc h ö n fe l d. N. D. Gramenitzki und M. M. Ssolowjewa, Untersuchung von ausländischen Flugzeugölm. Unters, amerikan. u. europäischer Flugzeugöle. (Petrol.-Ind. [russ.: Neftjanoe Chosjaistwo] März.) S c h ö n fe l d.

177 193G. II. H XIX. B r e n n s t o f f e. E r d ö l. M in e r a l ö l e A. Balada, Oxydationsprüfungen der Schmieröle. Allgemeines zur Alterung von Lagerschmierölen u. von Autoölen. (Chem. Obzor ) Sch önfeld. R. S. Prosumentix, Reinigung von Schmierölen mit Hilfe von selektiven Lösungsmitteln. Über eine Anlage zur Schmierölreinigung nach der,,duo-sol -Methode (Anwendung von zwei selektiven Lösungsmitteln) im Betrieb der Magnolia in Texas. (Petrol.-Ind. Aserbaidshan [russ.: Aserbaidshanskoe neftjanoe Chosjaistwoe] 15. Nr ) Sch önfeld. W. R. W iggins und F. C. Hall, Lösungsmittelextraktionsverfahren. Inhaltlich ident, mit der C I ref. Arbeit. (Petrol. Times [N. S.] / ) W a l t h e r. Baldo Carli, Nachweis und Bestimmung des Bleitetraäthyls in Treibstoffgemischen. Die' in der Literatur vorliegenden Vorschläge werden erörtert. Als vorteilhafte Nachweismethode wird die Zers, des Pb(C2H5)4 durch UV-Bestrahlung u. Nachweis des abgeschiedenen PbO mittels KJ oder Sulfiden (K iem sted t, C I. 925) empfohlen. Für die quantitative Best. werden 2 Verff. vorgeschlagen: 1. Man versetzt 100 ccni des Pb(C2H5)4 enthaltenden Treibstoffes in einem mit Kühler versehenen Kolben mit ca. 0,3 g J2 (fest oder besser gel. in reinem Bzn.), erhitzt etwa 1/ 2 Stde. auf dem W.-Bad, filtriert den Nd. (PbJ2) ab, wäscht den Nd. auf dem Filter u. an der Kolbenwand mit PAe. zur vollständigen Entfernung des J2, löst in einigen ccm sd. ca. 2-n. NaOH oder KOH, fällt in einem Becherglas mit verd. H2SO., u. bestimmt den Nd. von PbS In einem mit Kühler versehenen Kolben werden zu 100 ccm Pb(C2H5)4 enthaltendem Treibstoff 2-3 ccm S2C12 zugegeben, auf dem W.-Bad ca. x/2 Stde. erhitzt, der Nd. (vermutlich PbCl2 gemischt mit S) nach Abkühlcn u. Absitzenlassen durch ein Filter dekantiert; der Nd. auf dem Filter u. an der Kolbenwand wird mit einigen ccm ca. 2-n. NaOH, das hierbei verbleibende PbS mit 0,5-n. sd. H N 03 behandelt, filtriert, die klare Pb(N03)2- Lsg. vom S getrennt u. PbS04 mit verd. II2S 04 gefällt u. gewogen. Bei A. enthaltenden Treibstoffen muß der Best. eine Entfernung des A. durch Schütteln mit W. im Schütteltrichter vorgeschaltet werden. (Ann. Cliim. applicata Turin, Höh. Ing.-Schule, Lab. f. techn. u. organ. Chemie.) R. K. Mü ller. Gérard Jan de Vooys, Deutschland, Aufbereitung von Kohlen oder anderem Gut in einer Trennfl., die schwerer als W. ist, z. B. einem Gemisch aus Ton, BaS04 u. W. Das aufzubereitende Gut wird in einer einzigen Vorr. mit nur einer Trennfl. in mehr als 2 Bestandteile getrennt, indem man nach Absclicidung der aufschwimmenden leichteren Bestandteile, z. B. der reinen Kohlenteilchen die absinkenden schwereren Bestandteile (Berge u. Mittelgut) in einem daran anschließenden Trennmittelkreislauf in zwei weitere Bestandteile verschiedener D. trennt. Man kann z. B. zwischen den Trennbehälter für. das leichte Gut u. die Austragsvorr. für das schwere Gut zwei oben u. unten miteinander verbundene Rohre schalten, in denen die Trübe umläuft, so daß eine weitere Trennung in schwere u. leichte Bestandteile, die oben abgeführt werden, erfolgen kann. Durch Zwischenschaltung von weiteren Rohrsystemen kann man eine Trennung des Gutes in mehr als 3 Bestandteile erreichen. (F. P vom 30/ , ausg. 20/ D. Prior. 31/ ) Ge isz l e r. - Charles W illiam W allis, Toronto, Canada, Behandlung von Kohle. Um das Zusammenbacken der Asche zu ermöglichen, wird die Kohle mit einer Mischung eines die Schmelzbarkeit u. eines das Zusammenbacken begünstigenden Stoffes besprüht. (Can. P vom 7/ , ausg. 20/ ) D e r s in. Wintershall Akt.-Ges., Hans Schmalfeldt, Vergasung von Fein- oder Pulverkohle. Pulverförmige oder feinkörnige Brennstoffe werden mittels im Kreisstroin umlaufender h. Gase in der Weise vergast, d^iß der Vergasungskammer dauernd in Regeneratoren erhitzte Gase, wie W.-Dampf, Mischung von W.-Dampf u. Wassergas, oder dergleichen zugeführt wird. Zu diesem Zweck steht die Vergasungskammer mit ~ Regeneratoren, die abwechselnd arbeiten, in Verb. Zwecks zeitweiligen Abschlusses des jeweilig aufzuheizenden Regenerators sind in den Verb.-Leitungen Abschlußhähne vorgesehen, die ein Zurückströmen des unter hohem Druck stehenden h. Kreisstromgases verhindern. Der Druck wird verwandt, um eine Erhöhung der Geschwindigkeit des umlaufenden Gasstromes zu erzielen u. die Kohle im Vergasungsraum in Suspension zu halten. Der Druck in den Regeneratoren ist geringer als der in der Vergasungszone. (F. P vom 9/ , ausg. 27/ D. Prior. 26/ ) H a u s w a l d. XVIII

178 1098 Hxuc. B r e n n s t o f f e. E r d ö l. M i n e r a l ö l e II. W oodall-duckham (1920), Ltd. und Frank Sutcliffe Townend, London, Gaserzeugung. In einer außen beheizten senkrechten Kammer, die nur mit Koks oder minderwertigem Brennstoff beschickt ist, wird W.-Dampf zwecks Erzeugung von Wassergas von oben nach unten geführt. Das Wassergas tritt unmittelbar in eine benachbarte, außen beheizte, senkrechte Kohlendest.-Kammer in einer Höhe ein, die in der unteren Kammerhälfte liegt. Während eines Teiles oder der ganzen Dest.-Dauer wird das Wassergas gleichzeitig oder aufeinanderfolgend in verschiedenen Höhen innerhalb der unteren Kammerhälfte eingeleitet, während die Gasabführung des erzeugten Mischgases üblicherweise durch das am oberen Ofenende befindliche Steigrohr erfolgt. (E. P vom 25/ , ausg. 21/ ) H a u s w a l d. W ilhelm Bueb, Berlin, Erzeugung eines Mischgases aus Destillationsgas und aus Steinkohlenkoks hergestelltem Wassergas in von außen beheizten Räumen, dad. gek., daß dem Steinkohlenkoks in inniger Mischung Steinkohle bzw. Braunkohle in Form von Rohkohle, getrockneter Rohkohle, Briketts od. dgl. zugesetzt wird. Die Menge der zugesetzten Steinkohle wird so bemessen, daß die aus der zugesetzten Steinkohle entstandenen, nicht in Form permanenter Gase vorhandenen schweren KW-stoffe von dem gleichzeitig aus dem Koks erzeugten Wassergas aufgenommen werden können. Die aus der Steinkohlenkoks-Braunkohlenmischung kommenden Gase werden vor ihrem Austritt aus dem Bildungsraum durch eine Schicht Steinkohlenkoks hindurchgeleitet. Die Mischung der Dest.-Gase mit dem so erzeugten Wassergas erfolgt in einer außen beheizten Mischkammer, die auf einer Temp. gehalten wird, die ein Ausscheiden von Ndd. verhindert, jedoch ein Cracken der Dest.-Gase nicht zuläßt. (Oe. P vom 4/ , ausg. 25/ D. Prior, vom 16/ ) H a u sw a l d. Theodor Lichtenberger, Stuttgart, und Ludwig Kaiser, Herbcde (Ruhr), Erzeugung hochwertigen Industrie- und Stadtgases aus bituminösen Brennstoffen in stetig betriebenen, außenbeheizten Kammern unter mit der sich abwärts bewegenden Brennstoffsäule gleich gerichteter Gasspülung mittels hochwertigen Wassergases, dad. gek., daß das Wassergas aus dem Koks der Entgasungszone in einem unter dieser befindlichen, auf etwa 1100 erhitzten Salzschmelzbade, in das die Vergasungskammern hineinreichen, erzeugt wird. Der Heizwert des Wassergases kann durch Zumischen eines außerhalb des Entgasungsschachtes erzeugten Spaltgases erhöht werden; gegebenenfalls erfolgt die Carburierung durch Spaltgase innerhalb des Gasraumes der Salzschmelze. (D. R. P Kl. 26a vom 15/ , ausg. 22/ ) HaüSW. Gesellschaft für Linde s Eismaschinen A.-G., Deutschland, Gewinnung von leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen aus Gasen. Die Gase werden mit einer Waschfl., z. B. Solventnaphtha, unter Druck behandelt u. die Waschfl. zunächst einer Vorentspannung unterworfen. Die hierbei frei werdenden wl. Bestandteile dienen bei einem unterhalb des Vorentspannungsdruckes liegenden Druck zur Austreibung der 11. Bestandteile aus der Waschfl. Die Behandlungsart wird insbesondere zur Gewinnung von KW-stoffcn mit 2 u. 3 C-Atomen angewandt. Um eine vollständige Entgasung der Waschfl. zu erzielen, werden zunächst die KW-stoffe mit 3C-Atomen aus den Gasen entfernt, in dem eine mehrstufige Wäsche zur Anwendung gelangt. In der ersten Stufe wird zwecks Abscheidung der KW-stoffe mit 3C-Atomen mit einem geringen Bruchteil der Waschmittelmenge gewaschen, die in der zweiten Stufe angewandt wird. In letzterer ist die Menge derart bemessen, daß die Hälfte der KWstoffe mit 2C-Atomen gewonnen werden. Die Wäsche erfolgt bei erniedrigten Tempp. u. erhöhtem Druck in einem Gegenstromwäschcr. (F. P vom 28/ , ausg. 15/ D. Priorr. 5/ , 25/1. u. 16/ ) H au sw a l d. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Friedrich Z obel und Han Reich, Reinigung von aus gasförmigen Kohlenwasserstoffen im elektrischen Lichtbogen erhaltenem Acetylen, dad. gek., daß man die erhaltenen C2H2-haltigen Gase einer Behandlung mit polymerisierend wirkenden Chloriden, Säuren oder großoberfläcliigen Stoffen, wie akt. Kohle oder Kieselgel, unterwirft, wobei im Falle stark polymerisierend wirkender Mittel, wie H2S 04 oder A12C10, bei niedriger Temp. z. B , bei Verwendung weniger stark wirksamer Mittel, wie Fe3Cl6, ZnCl» oder groß oberflächiger Stoffe, bei erhöhter Temp., z. B gearbeitet wird. (D. R- P Kl. 26d vom 3/ , ausg. 23/ ) H a u sw a l d. D. M. Dorrnan, Los Angeles, übert. von: James E. Cox, Oakland, Cal., V. St. A- Entwässerungsmittel für Erdöle. Das Entwässerungsmittel enthält 1. schweres Konzentrat, 2. leichtes Konzentrat, 3. Seife (Na-Oleat) u. 4. ein Lösungsm. für diese (Kresylsäure, Kresol, Ricinusöl). Das schwere Konzentrat wird aus Sehieferschlamni

179 1936. II. H X]X. B r e n n s t o f f e. E r d ö l. M i n e r a l ö l e gewonnen, der mit W. u. CaC2 u. wss. Tabakextrakl versetzt u. filtriert wurde, wobei das Filtrat als schweres Konzentrat verwendet wird. Die bei der Herst. entweichenden C2H2-Gase werden in Kerosin aufgel. u. man erhält so das leichte Konzentrat. Die beiden Konzentrate können in dem Entwässerungsmittel je bis zu etwa 30% enthalten sein. (A. P vom 29/ , ausg. 3/ ) J. Sch m idt. Annibale Moreschi, Rom, Aufarbeitung der bei der Umwandlung von Erdölrückständen anfallenden Oase oder Dämpfe. Die nach dem Verf. des It. P anfallenden, mehr als 50% ihres Gewichtes durch Halogenierung noch umwandelbare Stoffe enthaltenden Gase werden in mit Quarzpulver beschickten Kugelgefäßen der Einw. von CI u. Licht ausgesetzt; die fl. Kondensationsprodd. werden in W. aufgefangen. Ausbeute aus 1001 Gas (D. 0,970): 300 g Cl-Deriw. vom F Durch Verseifung erhält man die entsprechenden Alkohole u. Glykole (100 g). (It. P vom 27/ ) Sa l z m a n n. Phillips Petroleum Co., übert. von: M alcolm P. Youker, Bartlesville, Okla. V. St. A., Destillation von Mineralölen. Diese werden in eine Fraktionierkolonno aufgegeben, wo sie gemeinsam mit den Rücklaufkondensaten KW-stoffdämpfen entgegenströmen. Vom Boden der Kolonne werden Rücklaufkondensat u. nichtverdampftes Frischöl abgezogen, in einer Erhitzerzone verdampft u. ohne Abtrennung von noch fl. Anteilen in die Fraktionierkolonne eingeführt. Frischöl u. Rücklaufkondensat werden beim Herablaufen in der Kolonne so geführt, daß sie nicht auf den nächst tieferen Kolonnenboden, sondern direkt auf den übernächsten gelangen. Aus der Kolonne werden die gewünschten Fraktionen als Kopf- oder Seitenfraktionen abgezogen. (A. P vom 3/ , ausg. 24/ ) J. Sch m idt. Lummus Co., New York, N. Y., übert. von: George B. Coubrough, Long Beach, Cal., V. St. A., Mineralöldestillalion. Benzinarme, aber asphaltrciche öle werden mit benzinreichen Ölen vermischt u. Bzn., Kerosin u. Gasöl verdampft u. fraktioniert. Die Gasölfraktion wird wieder mit dem Dest.-Rückstand vermischt u. aus diesen Gasöl u. Schmierölfraktionen abgetrieben, die getrennt voneinander kondensiert werden. (A. P vom 23/3.1933, ausg. 31/ ) J. Sch m id t. Texaco Development Corp., Wilmington, Del., übert. von: W illiam M alcolm Stratford, New York, N. Y., V. St. A., Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen. Ein Aromaten, Olefine u. andere KW-stoffe enthaltendes Mineralöl wird zunächst von den ungesätt. KW-stoffen befreit u. hierauf mit einem im wesentlichen aus Furfurol bestehenden Lösungsm. behandelt, wobei in der Hauptsache Bzl. u. Homologe, frei von Harzbildnern u. anderen unerwünschten Körpern, extrahiert werden. Die unerwünschten ungesätt. Anteile können entweder durch Vorbehandlung mit den hierfür erforderlichen Mengen Furfurol oder mittels eines festen Polymerisationskatalysators mit adsorptiven Eigg. entfernt werden. Die extrahierten Aromaten sind als Lösungsmm. zur Bereitung von Lacken u. Firnissen besonders geeignet. (Can. P vom 23/ , ausg. 26/ A. Prior. 30/ ) Pro bst. Universal Oil Products Co., Chicago, Hl., übert. von: Neal S. Olsen, Brooklyn, N. Y., V. St. A., Spaltende Hydrierung von Ölen. Eine Mischung von öl u. fein verteiltem Hydrierungskatalysator (Mn, Al, Fe, Zn, Sn, Co, Ni, Cr, ihre Oxyde u. Salze) wird unter Druck bis zur Spaltungstemp. erhitzt, mit H2 zerstäubt u. bei F unter Druck in zerstäubtem Zustand hydriert, die Rk.-Dämpfe werden fraktioniert. Zeichnung. (A. P vom 9/ , ausg. 3/ ) D o n le. Standard Oil Co., Whiting, Ind., übert. von: Robert E. W ilson, Chicago, 111., V. St. A., Spallverfahren. Das Ausgangsöl wird bei Tempp. > 800 F u. unter Drucken yon 750 Pfund je Quadratzoll durch ein System von Spaltrohren u. darauf unter Druckvenninderung in eine wärmeisolierte Spaltkammer geleitet, in der ein hoher Stand an fl. öl aufrechterhalten wird. Aus dieser werden fl. öl u. öldämpfe unter weiterer Druckvenninderung getrennt abgeführt u. in verschiedener Höhe in eine Kolonne geleitet, aus der die Lcichtöle einer Fraktionierkolonne, die Mittelfraktionen aber in eine Blase geführt u. von hier der Spaltschlange zugeleitet werden. Aus der I'raktioniorkolonnc gehen die Dämpfe des Rohbenzins zur Kondensation. (A. P vom 18/ , ausg. 19/ ) D e r sin. Universal Oil Products Co., Chicago, 111., übert. von: Carbon P. Dubbs, Wilniette, 111., V. St. A., Spaltverfahren. Das Ausgangsöl wird unter Druck durch eine Spaltschlange u. in eine Rk.-Kammer geführt, aus der die öldämpfe in einen Dephlegmator, das fl. öl aber in eine Dampfabscheidekammer gelangt. Das Rohöl wird als 7 2

180 I I X!X. B r e n n s t o f f e. E r d ö l. M in e r a l ö l e II. Kühlöl in den Dephlegmator eingeführt u. mit dem Dephlegmat der Spaltsehlangeals Ausgangsöl zugeführt. Die Dampfabsoheidekammer ist mit dem Dephlegmator ebenfalls verbunden. Ein Teil des Gemisches von Rohöl u. Dephlegmat kann abgezweigt u. in die Verdampfungskammer als Kühlöl eingeführt werden, um zu weitgehende Koksabscheidung zu verhindern. (A. P vom 1 7 / , ausg. 2 4 / ) D e r s in. Universal Oil Products Co., Chicago, Ul., übert. von: Carbon P. Dubbs, Wilmette, Ul., V. St. A., Spaltverfahren. Das zu spaltende hochsd. Ausgangsöl wird unter Druck durch eine erhitzte Spaltschlange u. von oben in eine senkrecht stehende Rk.- Kammcr zusammen mit einer genügend großen Menge von k., leicht sd. Öl eingeführt, daß eine wesentliche Koks- oder Schlammbldg. unterbleibt. Das erhaltene Gemisch von Dampf u. fl. Öl wird in eine unter geringerem Druck stehende Fraktionierkolonnc geleitet, aus der das Rückflußkondensat zurück zur Spaltsehlange geführt wird, während ein Teil des Rohbenzinkondensates in die Rk.-Kammer als Kühlöl eingeleitet wird. (A. P vom 1 5 / , ausg. 2 4 / ) D e r s in. Universal Oil Products Co., Chicago, 10., übert. von: Jean Delattre Seguy, Chicago, Ul., V. St. A., Spallverfahren. Die nach der Kondensation der Leichtöle bei einer aus Spaltschlange, Rk.-Kammer u. Eraktionierkolonne bestehenden Anlage erhaltenen gasförmigen KW-stoffe werden unter Druck durch eine Külilvorr. geführt, worauf die fl. von den gasförmigen Prodd. getrennt werden. Die fl. Anteile werden erneut einer Spaltschlange unter höherem Druck u. bei höherer Temp. zugeführt u. die Spaltprodd. in die Fraktionierkolonnc der ersterwähnten Anlage geleitet. (A. P vom 2 4 / , ausg. 24/ ) De r sin. Sinclair Refining Co., New York, N. Y., übert. von: Edward W. Isom, Searsdale, N. Y., V. St. A., Spaltverfahren. Das im Wärmeaustausch vorgewärmte Rohöl wird unter Druck durch eine Spaltschlange u. dann unter Druekentlastung in eine Verdampfungsblase geführt, aus der die Dämpfe dem vorerwähnten Wärmeaustauscher u. einem Dephlegmator zugeführt werden. Das Dephlegmat wird, gemischt mit etwas Rohöl, das als Dephlegmicrmittel in den Dephlegmator eingeführt worden war, einer 2., unter höherem Druck u. höherer Temp. stehenden Spaltschlange zugeführt, aus der die Prodd. ebenfalls in die Verdampferblase gehen. (A. P vom 1 / , ausg. 3 1 / ) D e r s in. Mauricio K orach und Carlo Randaccio, Bologna, Italien, Raffination von Mineral- und Pflanzenölen. Diese werden bei atmosphär. oder niedrigeren Drucken bei Tempp. von mit ZnCL, CdCl2 oder ihre Additionsverbb. mit KW-stoffen behandelt. {It. P vom 1/ ) JÜ. Sch m idt. Philip W isem an, P. Kenneth W isem an und Clinton E. Dolbear, übert. von: Clinton E. Dolbear, Los Angeles, Cal., V. St. A., Raffination von Mineralölen. Diese werden in der Dampfphase unter 430 mit CaO (SrO, Ba, gebranntem Dolomit oder Kalkstein), der oberflächlich hydratisiert u. mit Alkalihydrat überzogen ist, behandelt. (A. P vom 2 8 / , ausg. 2 4 / ) J. Schm idt. Gulf Oil Corp., Pittsburgh, übert. von: Herschel G. Smith, Swarthmore, Pa., V. St. A., Raffination von Mineralölen. Diese insbesondere Schmierölfraktionen u. Dest.- Rückstände werden bei mit 15 lbs BLSO, je Gallone Öl behandelt, dann bei entsäuert u. darauf nochmals bei mit einer größeren Menge H2SOj raffiniert u. durch Erhitzen auf mindestens 250 von Säure befreit. (A. P vom 2 / , ausg. 2 4 / ). J. Sch m idt. Vapor Treating Processes, Inc., Los Angeles, übert. von: Arthur Lachman, Berkeley, Cal., V. St. A., Raffi?iation von Mineralölen. Diese insbesondere Bznn. u. Kerosine werden bei etwa unter so hohen Drucken, daß eine Verdampfung nicht stattfindet, in Ggw. von 1. Salzen von Zn, Cu, Cd, Hg, Fe, Cr, Mn, Al, Ni, Co, zur Entfernung der polymerisierbaren u. S-lialtigen Verbb. behandelt u. anschließend entspannt u. fraktioniert. Die Salzlsgg. (Chloride, Bromide, Jodide, Sulfate, Sulfite, Nitrate, Nitrite, Sulfosäuren von Aromaten oder solche, die aus Erdölen mittels H2S0( gewonnen wurden) können auch erst nach der Aufheizung auf die Behandlungstemp. zugesetzt werden. (A. PP vom 26 / , ausg. 31/ ) J. Sch m idt. Shell Development Co., San Francisco, Cal., übert. von: Bernard Richard Camey, East Chicago, und Ralph Hoagland Corsby, Hammond, Ind., V. St. A.. Raffination von Mineralölen. Diese werden mit H 2S 0 4 behandelt u. nach Abtrennung des

181 1936. II. Hxx. S p r e n g s t o f f e. Z ü n d w a r e n. G a s s c h u t z Säureschlammes bei mit wss. Lsgg. von NaCl oder CaCl2 neutralisiert. (Can. P vom 20/ , ausg. 28/ A. Prior. 3/ ) J. Sch m id t. Shell Development Co., San Francisco, Cal., V. St. A., übert. von: Adrianus Johannes van Peski, Bussum, Holland, Raffination von Mineralölen. Aus diesen werden die Aromaten durch Dest. oder Extraktion, z. B. mit fl. S 0 2, abgetrennt u. das Restöl einer Polymerisation unterworfen. (Can. P vom 1 4 / , ausg. 16/ ) J. S c h m i d t. Standard Oil Development Co., Del., übert. von: Vladimir Kalichevsky, Elizabeth, N. J., V. St. A., Entschwefelung von Petroleumdestillaten mit Alkalihydroxyden. Es wird ein Gemisch von NaOH u. KOH mit einem Verhältnis N aoh: KOH gleich Selcm /08: Ssaurc Vcrbb./1,7 verwendet. (A. P vom 1 0 / , ausg. 21 / ) j. S c h m i d t. Pure Oil Co., Chicago, Hl., übert. von: Clyde L. Smith, Chicago, Hl., und W eldon G. Annable, Linwood, Pa., V. St. A., Fraktionierung von Erdölen unter gleichzeitiger Entschwefelung. Die Öle werden verdampft (ohne Spaltung), in der Dampfphase mit einer Suspension von CuO in Maschinenöl gewaschen u. darauf fraktioniert kondensiert. (A. P vom 31/ , ausg. 3/ ) J. Sch m idt. John D. Fields, Los Angeles, Calif., V. St. A., Entscliwefeln von Mineralölen zwecks Herstellung von Schmierölen. Mineralöle werden mit 2 5 /0 vegetabil. Stoffen, wie Hart-, Kiefernholz, Salzkraut, Rübenschnitzel, Zuckerrohrausschuß u. dgl. auf etwra 300 bis 340 bei Drucken bis zu 10 at erhitzt. (A. P vom 27/ , ausg. 17/ ) Jü. Sch m idt. Standard Oil Co., Chicago, 111., übert. von: Jack Robinson, Wood River, 111., V. St. A., Aufarbeitung von Säureschlamm. Dieser wird mit W. verd. u. teilweise hydrolysiert, von der abgeschiedenen Säure getrennt u. mit einem Alkohol mit 4 8 C-Atomen, wie n-butanol, Isopentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol, Phenol, Kresol, Cyclohexanol, in Mengen von 2 20 /o extrahiert. Die extrahierten öle werden von den Alkoholen durch Dest. getrennt. (A. P vom 30/ , ausg. 7/ ) J. Sch m id t. Standard Oil Co. (Indiana), Chicago, Hl., übert. von: Frederick F. Sullivan jr., Hammond, Ind., V. St. A., Gewinnung wertvoller Produkte aus Säureschlamm. Dieser wird durch Erhitzen auf von S-Verbb. befreit, ohne daß eine Verkokung des Teeres eintritt. Der Rückstand wird unter Druck in Ggw. von Katalysatoren zu Schmierölen hydriert. (A. P vom 30/ , ausg. 7/ ) J. SCHMI. Standard Oil Development Co., übert. von: John C. Bird, Elizabeth, N.J., V. St. A., Aufarbeitung von Säureschlamm zu plastischen Massen. Säureschlamm wird mit dem gleichen Vol. W. verd. u. bei etwa 90 mit Dampf geblasen, bis alle S 0 2 entfernt ist. Nachdem sich der Schlamm von W. getrennt hat, wrird er neutralisiert u. mit wss. Alkohol, wie 91 /0ig. Isopropylalkohol, extrahiert, wobei eine obere Schicht mit den Sulfonaten in wss.-alkoh. Lsg., eine Mittelschicht mit der plast. M. u. eine untere Schicht mit in W. gel. Salzen. Die plast. M. kann in Bzl., Toluol, Xylol o. dgl. gel. als Härtungs- u. Färbungsmittel für Holz dienen. (A. P vom 6/ , ausg. 24/ ) j. Sch m id t. XX. Sprengstoffe. Zündwaren. Gasschutz. S. C. J. Olivier, Ein Apparat zur Aufspürung von Kriegsgasen. Kritik an dem neuen, von der Firma D r a e g e r, Lübeck, herausgebrachten Gasspürgerät. (Chem. A eekbl / Wageningen.) Pan g r itz. Canadian Industries Ltd., Montreal, Canada, übert. von: W illiam E. Kirst, \Voodbury, N. J., V. St. A:, Sprengstoff. Schwarzpulver u % NH4N 0 3 werden als inniges Gemisch zu Blöcken geformt, deren D. zwischen 0,9 u. 1,3 liegt. Das Schwarzpulver besteht z. B. aus (% ) N an03, 1 20 Holzkohle, 1 20 S. (Can. P vom 26/ , ausg. 21/ ) H olzam er. Edmund von Herz, Köln-Dellbrück, Tetraäthanolammoniumpentanitrat durch Nitrierung von Tetraäthanolammoniumhydroxyd (I) oder dessen Salzen. Man nitriert z. B. 500g teehn. Sulfat des I (etwa 90%ig) durch Einträgen in 2,5 kg H N /0ig. bei nicht über 30, rührt 2 Stdn. nach, gießt in 10 1 k. W., wäscht das wl. Nitrat mehrmals mit k. W. u. löst es noch feucht unter Zugabe von etwas CaC03 in w. Aceton; die Aceton-

182 1102 Hxx. S p r e n g s t o f f e. Z ü n d w a r e n. - G a s s c h u t z. 193C. II. lsg. wird, in die 4 5-fache Menge k. W. einfiltriert, das etwa 0,5 /o NaHC03 enthält. Ausbeute etwa 600 g, F , verpufft bei , in W. bei 20 zu etwa 0,6% 1., ist im Gemisch mit NH4NOs (Verhältnis 38: 62% ) kräftiger Bergwerksprengstoff. (D. R. P Kl. 12q vom 25/ , ausg. 23/ ) A l t p e t e r. E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., übert. von: John Raymond H olran, Chicago, und Edmund Townsend Lednum, Evanston, 111., V. St. A., Sprengpatrone. In einem wasserdichten Behälter, z. B. aus Metall, befindet sich eine Sprengladung aus Schwarzpulver, die entweder mittels einer in ihr eingebetteten, hoch wirksamen Zündladung aus Dynamit u. einer Sprengkapsel elektr. oder mittels einer durch eine Metallseele eingeführten detonierenden Zündschnur entzündet wird. Die gesamte Ladung ist durch eine wasserfeste Abschlußplatte oder M. vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Als weiterer Verschluß kann ein Zementpfropfen dienen. Diese Sprengpatrone ist besonders für Sprengungen im Straßenbau geeignet, da die Erschütterungen durch Schwarzpulverexplosion sich nicht so weit ausbreiten als bei Dynamit, so daß Gebäudeschäden vermieden werden. (A. P vom 29/ , ausg. 21/ ) H olzam er. Lightfoot Refrigeration Co., Ltd., London, England, Flüssigsauerstoffsprengpatrone. Die Zus. der Sprengpatrone nach Ind. P wird durch Zugabe von hochsd., pasten- oder wachsartigen KW-stoffen, wie Vaseline, Petroleumrückstände, Paraffinwachs, Ozokerit oder Ceresin, ergänzt. Durch diese KW-stoffe wird die Zündempfindlichkeit der fertigen Patrone erheblich erhöht. Vgl. Ind. P ; C II (Ind. P vom 11/ , ausg. 11/ , u. Aust. P /1935 vom 12/ , ausg. 26/ ) H olzam er. Jakob Nussbaum, Frankreich, Leuchtspursatz. Um die Leuchtdauer zu erhöhen, werden den bekannten Leuchtspursätzen 1 25% feste Polymere des Acetaldehyds oder Metaldehyd oder Hexamethylentetramin in Pulverform zugesetzt. Zur Erhöhung der Helligkeit ohne Verminderung der Leuchtdauer werden 1 30% Kalomel allein oder in Mischung mit Mg-, Fe- oder Al-Pulver, gegebenenfalls mit Dextrin, Lactose, Stärkemehl, MgO oder Mn02, beigemischt. (F. P vom 28/ , ausg. 15/ ) ~ H olzam er. Louis Albert Rouget und Jean Dominique Rouget, Frankreich, Schutzmittel gegen Yperit. Die mit Yperit bespritzten Gewebe werden mit einer chlorierten Seife behandelt. Dieses Mittel kann auch zum Aufbringen einer Schutzschicht auf Gewebe, Gasmasken usw. verwendet werden. Es werden zur Herst. dieser Seife Fettsäuren mit einem Mol.-Gew. unter 210 bevorzugt. (F. P vom 3/ , ausg. 21/ ) H olzam er. Ferdinand Dillier, Basel, Schweiz, Kampfgasdichter Baukörper, bestehend aus zwei äußeren Plattenlagen u. aus mindestens einer zwischen diesen eingelassenen, nachgiebigen, kampfgassicheren Zwischenschicht aus wasserfreiem Faserstoffgewebe, das mit einem Gemisch aus Rohvaselin u. Kaolin getränkt ist. Die äußeren Platten bestehen z. B. aus Holz, das vorteilhaft mit einem Feuerschutzmittel getränkt ist, oder aus Eternit. Der Einbau der Platten zur Herst. kampfgassicherer Räume ist beschrieben. (Sehwz. P vom 4/ , ausg. 2/ ) H olzam er. Carl Beyling und Karl Drekopi, Sprengstoffe und Zündmittel mit bes. Berücks. d. Sprengarbeit unter Tage. Berlin: J. Springer 193C. (V III, 465 S.) gr. 8. Lw. M Paolo Ferrisi, Ricoveri antiaerei antigas. Quello ehe i proprietari di stabili devono fare per essere preparati nel caso di aggressione aerea. Torino: C. Biancotto (115 S.) 8. L. 10. [weißruss.] Ssemen Michailowitsch Jenjukow, Der chemische Luftschutz. (Luftschutz im Dorf). Minsk: Dsjarsh. wyd. Belarussi (128 S.) 75 K op. George W. Weingart, Dictionary o f pyrotechnics. New Orleans: Author (155 S.) [russ.] Handbuch der Sprengtechnik. Band I. Sprengmaterialien, Verfahren und Mittel zum Bohren und Sprengen. Moskau-Leningrad: Onti (936 S.) 10 Rbl. I Mezzi di difesa e di protezione nella guerra aerea ed aereo-chimica. Padova: A. Milano (69 S.) 8. A. Gallina, Lineamenti generali della guerra aerea e aereochimica. Provvedimenti e norme. Giorgio Fistorelli, Offesa aerea o difesa antiaerea. G. Pellegrini, Offesa e difesa chimica. G. Palbaro, Técnica della protezione antiaerea. Q. Testuzza, Norme sanitarie di pronto soccorso nella guerra aerochimica. Socialist Medical Association, Gas attacks; is there any protection? London: Lawrence & W (31 S.) swd. 6 d.

183 1936. II. H XXI. L e d e r. G e r b s t o f f e XXI. Leder. Gerbstoffe. W. Graßmann und W. Hausam, Bericht über praktische Salzungsversuche im Jahre Die Veras, mit Zinkoxyd fielen sehr befriedigend aus. Mit Na-Bisulfatzusatz wurden im Vergleich mit der Sodasalzung noch keine eindeutigen Ergebnisse erhalten. Bei den Verss. mit verschiedenen Fluoriden hatte Na-Bifluorid zweifellos eine sehr gute konservierende Wrkg. Allerdings befriedigten die fertigen Leder ebensowenig wie die mit Na-Siücofluorid behandelten Felle. Im Fertigleder kamen die mit Na-Fluorid behandelten Felle den mit gewöhnlichem Steinsalz gesalzenen Fellen noch am nächsten. Bei der Konservierung mit Siedesalz wirkte dessen rasches Auflösungsvermögen ungünstig auf die Durchkonservierung der Felle. Der Einfluß der Lagerdauer auf die Bldg. der sogenannten Talerflecken bedarf noch weiterer Nachprüfung. Mit den Salzkonservierungspapieren der ILLIG sehen Papierfabrik, Eberstadt, wurde der Nachweis erbracht, daß nur solche Papiere zur Fellkonservierung geeignet erscheinen, die entsprechende Mengen desinfizierender Substanzen enthalten. Aus den Kleinverss. ergab sich, daß für eine einwandfreie Konservierung von Kalbfellen 40 50% Salz vom Fellgrüngewicht erforderlich sind. Jedoch ist auch bei dieser Salzmenge noch ein Sodazusatz u. in der wärmeren Jahreszeit auch ein Naphthalinzusatz erforderlich. Die Lakensalzung liefert gegenüber der Trockensalzung nur dann bessere Ergebnisse, wenn die Lake mindestens 30%ig ist u. eine entsprechende Nachsalzung der Felle erfolgt. Steigende Zusätze von Soda scheinen einen weichmachenden Einfluß auf den Griff des fertigen Leders zu haben. Die Konservierungspaste Hidol I u. Ia erwies sich für die Konservierung von Kalbfellen in den durchgeführten Verss. u. unter den gewählten Bedingungen als unzureichend. Preventol fl. I als Zusatz zur Salzlake zur Konservierung mit anschließender Trocknung von Zickelfellen scheint bei der angewandten Konz. (0,25% der Salzlake) ohne nachteiligen Einfluß auf das fertige Leder zu sein. Eine Konservierung von Heberlingsfellen derart, daß der Trocknung ein 8-tägiger Belag mit geeigneten Konservierungspapieren im Stapel vorangeht, scheint von Vorteil gegenüber der ausschließlichen Trocknung zu sein. (Lederteclin. Ildsch Mai Dresden, Kaiser-Wilh.-Inst. f. Lederforsch.) Me c k e. F. I. Besler, Mikroskopische Beobachtungen bei der Quellung von Kollagen beim Äscherprozeß. In Anlehnung an die Arbeiten von M a r r io t t untersucht Vf. die Quellungserscheinungen beim Kollagen im Verlauf der Äscherung. Auf Grund seiner mkr. Unterss. ist Vf. der Auffassung, daß alkal. u. saure Quellung durch die gleichen Gesetzmäßigkeiten beherrscht werden. Ein Unterschied soll lediglich darin bestehen, daß bei der Quellung in Lauge die abgetrennten'kollagen- Bündel keine Verkürzung erleiden. Typ. Stufen der Quellung (in Äscherbrühe) sind: 1. Vorwiegend osmot. Quellung. 2. Maximale osmot. Quellung u. Hydratationsquellung. 3. Vorwiegend Hydratationsquellung. Eine Möglichkeit, den Zustand der Blöße während des Äscherprozesses zu prüfen, sieht Vf. in einer Unters, der Verkürzung der Kollagenbündel beim Einlegen in 0,1- u. 0,01-n. HCl. (Leder- u. Sehuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] 1 5. Beil. zu Nr ) SCHACHOWSKOY. S. N. Wanatowski, Schnelhncthode zur Verarbeitung von Lammfellen auf Pelze mittels der Chrom-Sulfitcellulosegerbung. Nach der hier beschriebenen Methode dauert die Gerbung, Weichen u. Pickeln inbegriffen, 6 Tage. Die Schrumpfungstemp. der so behandelten Felle liegt bei etwa 72. Die weitere Verarbeitung dauert etwa 8 Tage, so daß der ganze Fabrikationsgang bis zur Ablieferung sich auf etwa 14 Tage erstreckt. Die Gerbmethode u. die Prüfergebnisse werden mitgeteilt. (Leder- u. Sehuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] März 1936.) S c h a c h o w s k o y. P. S. Konowalenko und I. A. Laptew, Untersuchung von ausländischen (nichtntss.) Sytithanproben. (Leder- u. Sehuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewennoobuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] 15. Beil. zu N r ) S c h a c h. N. L. Kowalewski, Die Qualität von mit Synthan A A gegerbtem Juchten. (Lederu. Sehuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] 15. Beil. zu Nr ) Sc h a c h o w s k o y. S. N. Ramm, Die Gerbung von Brandsohlen mittels Synthan Anthracen K. Ls werden Vorschriften für die Gerbung mit Anthracen K (Synthan) in Kombination mit vegetabil. Gerbstoffen mitgeteilt. Das erhaltene Leder soll keine nach-

184 1104 H XX1. L e d e r. G e r b s t o f f e II. teiligcn Eigg. zeigen. (Leder- u. Schuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewennoobuwnaja Proihyschlennost S.S.S.R.] 15. Beil. zu Nr ) Sc h a c h. A. Küntzel, Neuere Anschauungen und Forschungsergebnisse auf dem Gebiete der Lederbereitung. Kurze Erläuterungen der heutigen Anschauungen über das Wesen, der Chromgerbung, das Verh. der Haut beim Äscherprozcß sowie die pflanzliche Gerbung. (Chemiker-Ztg / Darmstadt, Techn. Hochscli., Gerbereichem. Inst.) Me c k e. I. B. Bass, Der heutige Stand der Methodik der Lederherstellung und die Wege z ihrer Verbesserung. Überblick über den gegenwärtigen Stand der Technik. Einige in den einheim. Lederfabriken ausgeführte Gerbmethoden werden beschrieben. (Leder - u. Schuhwarenind. d. S.S.S.U. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlcnnost S.S.S.R.] 15. Beil. zu Nr ) ' Sc h a c h o w s k o y. N. I. Jegorkin, Das Schrum-pfen von Sohlenleder. Um eine nachteilige Verformung des. Schuhwerkes zu vermeiden, müssen bei Sohlenleder folgende Faktoren berücksichtigt werden: Die Feuchtigkeit soll 1 4 % nicht überschreiten. Der Durchgerbungsfaktor soll zwischen 60 u. 7 0 % liegen. Werden die Sohlen mit Glucose oder Mg-Salzen getränkt, so ist die Schrumpfung beim Lagern geringer. Intensives Trocknen der Randsohlen vor der Verarbeitung wirkt sich ebenfalls günstig aus. Die Ergebnisse sind tabellar. zusammengestellt. (Leder- u. Schuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] 15. Beil. zu Nr ) S c h a c h. Frederic L. Hilbert, Quebrachoholz. Kurze Angaben über Vork. u. Bedeutung des Quebrachoholzes. (Hide and Leathcr 91. Nr / ) M e c k e. B. J. Balie, Gerbextrakte in der Unterlederindustrie. Ganz allgemeine Angaben über die ehem. Zus. u. das Verh. von pflanzlichen Gerbextrakten. (Leather Wld / ) Me c k e. G. A. Labsin, Neues Verfahren zur Beurteilung der Eigenschaften von Gerbextrakten Es wird empfohlen die Eignungsprüfung der Gerbextrakte durch fraktioniertes Aussalzen mit NaCl vorzunehmen. 100 ccm eines klarfiltrierten Extraktes (z. B. Eichenextrakt von 8 Be) werden nacheinander mit 1, 11 u. 32 g NaCl versetzt. Die erste Fällung wird als schwere Fraktion bezeichnet; sie ist charakterist. für die Entstehung von hartem Leder. Die zweite, eigentlich gerbende Fraktion ist für den gerber. Wert des Extraktes maßgebend. Die dritte, durch 32%ig. NaCl fällbare Fraktion wird als schwach gerbend bezeichnet; sie wird den kolloiddispersen Nichtgerbstoffen zugeschrieben. Der in der 32%ig. NaCl-Lsg. gel. bleibende Anteil wird von dem Vf. als nicht aussalzbare1 Fraktion bezeichnet u. dem molekulardispersen Anteil zugeschrieben, der durch Kollagensubstanz noch gebunden wird. Der Gesamtgeh. an Gerbstoff u. die durch NaCl ausgesalzenen Fraktionen werden nach der Filtrations - methode bestimmt. (Leder- u. Schuhwarenind. d. S.S.S.R. [russ.: Koshewenno-obuwnaja Promyschlennost S.S.S.R.] 15. Beil. zu Nr ) Sch ac h o w sk o y. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung künstlicher Ger stoffe, dad. gek., daß man Ligninsulfosäure mit in alkal. Lsg. hergestellten Kondensationsprodd. aus Dioxydiphenylsulfonen u. aliphat. Aldehyden zur Einw. bringt. Z. B. werden 124 (Teile) rohe Sulfitcelluloseablauge von 35 Be (ph = 8), 24 4,'4-Dioxydiphenylsulfon u. 10 HCIIO 3 Stdn. auf 140 erhitzt. Die braune, harzähnliche ÄI. wird ausgcsalzen u. zum Gerben nach dem Verd. mit W. auf ph = 3 eingestellt. (E. P vom 4/9.1934, ausg. 9/ ) Seiz. J. R. Geigy A.-G., Schweiz, Herstellung künstlicher Gerbstoffe, dad. gek., daß man die Einw.-Prodd. von Sulfonierungsmitteln auf Phenole u. ihre Derivv. in Ggw. von Harnstoff oder Harnstoff abgebenden Stoffen mit CHaO oder CH20 entwickelnden Stoffen entweder bei niederer Acidität u. erhöhten Tempp. oder in stark saurer Lsg. u. niederen Tempp. kondensiert. Z. B. werden 100 (Teile) Kresol u. 100 Oleum (26% S 03) vermischt u. 30 Min. auf erhitzt. Dann fügt man zu der abgekühlten Mischung 50 W. u. 40 Harnstoff, bei CH,0 (30%ig) u- erhitzt 15 Min. auf 50. Das in W. 1. Rk.-Prod. wird nun zum Gerben auf die übliche Acidität eingestellt. Man erhält damit ein weißes, lichtbeständiges Leder. (F. P vom 9/ , ausg. 6/ D. Prior. 11/ Zus. zu F. P ; C ) Se iz. [russ.] Gerbstoffe der SSSR. Lief. 4. Sammlung von Aufsätzen. Moskau-Leningrad: Gislegprom (II, 361 S.) Rbl

185 193G. II. H XXIT. L e i m. G e l a t i n e. K l e b m i t t e l u s w XXII. Leim. Gelatine. Klebmittel usw. Jules Flamand, Hausenblase oder Fischblasenleim. Fortsetzung der C I ref. Arbeit. Einzelheiten über die techn. Verwendung von Hauscnblase, ihre Wertbest., u. Zus., sowie die theoret. Grundlagen der Klärung mit dem Prod. (Bull. Ass. anciens Eleves Inst, super. Fermentat. Gand Brüssel.) GRIMME., Über einige besondere Nutzbarmachungen von Gelatine und Leim. Gelatine als Klebemittel für die Zwischenschicht von splitterfreiem Verbundglas, sowie als Unterlage für Facettespiegel; Leim als Bindemittel der Bewurfmassen für schallisolierende Decken. (Kunstdünger u. Leim März 1936.) Sch eifele. Grayslake Gelatin Co., Grayslake, übert. von: Chester H. Epstein, Highland Park, und Nathan R. Gotthofier, Grayslake, 111., V. St. A., Herstellung von Speisegehtine. Bei der üblichen Herst. von Gelatine aus Kalbsfellen u. dgl. werden eine oder mehrere organ. Säuren von der Gruppe der Wein- u. Citronensäure zugesetzt, z. B. Wein- u. Citronensäure. Daneben können auch anorgan. Säuren benutzt werden. Die gewonnene Gelatine besitzt eine höhere Gelierfähigkeit. (A. P vom 5/ , ausg. 17/ ) N it ze. N. V. Philips Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Holland, Herstellung einer Gdatineschicht zum Einschneiden von Schwingungen. Man erzeugt die Schicht aus einer Gelatinelsg., deren ph-wert vom isoelektr. Punkt der Gelatine erheblich abweieht, also kleiner als 4 u. größer als 7 ist. In derartige Schichten kann man vollkommen klare Spuren schneiden. (Schwz. P vom 7/ , ausg. 1/ D. Prior. 9/ ) Sa r r e. Du Pont Cellophane Co., In c., New York, N. Y., übert. von: James E. Snyder, Kenmore, und Theron A. Finzel, Buffalo, N. Y., V. St. A., Klebstoff, insbesondere für Folien aus regenerierter Cellulose, bestehend aus einer Lsg. einer Mischung aus 5 30 (Teilen) Cellulosederivv., 5 30 natürlichen oder künstlichen Harzen in Lösungsmm., wobei der Geh. an Harzen mindestens 70% des Geh. an Cellulosederivv. beträgt. Man verwendet z. B. einen Klebstoff aus: 9,1 Nitrocellulose, 11,7 Darnmarharz, 52,1 Äthanol, 2,7 Methanol u. 24,4 Aceton. (A. P vom 30/ , ausg. 14/ ) Se iz. Lueien Rataud, Frankreich, Klebstoff, bestehend aus einer Mischung aus Kautschukmilch, einem Emulgierungsmittel, sowie Toluol u. Cumaronharz. Z. B. verwendet man eine Mischung aus 100 (Teilen) Kautschukmilch (40%ig), 0, 35 neutrales Ammoniumsulforicinoleat, 30 Toluol u. 8 Cumaronharz sowie gegebenenfalls Bentonit. (F. P vom 22/ , ausg. 10/ ) Se iz. Continental Can. Co., In c., New York, N. Y., übert. von: Frederic A. Madenwald und Norman I. Beno, Chicago, 111., V. St. A., Dichtungsmittel, bestehend aus einer Mischung aus: 50 (Teilen) Harz, 20 Athylabienat, 240 W., 5 NH4OH (28%ig), 80 Talkum, 60 Holzmehl u. 1 Natriumoleat. Die M. ist in h. u. k. W., in h. Fetten u. Ölen sowie verschiedenen Lösungsmm. uni. u. dient zum Dichten von Behältern aus Metall. (A. P vom 3/ , ausg. 21/ ) Se iz. E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., übert. von: W ilbur H. Lazier, Wilmington, Del., V. St. A., Herstellung von Dichtungspackungen für Pumpen. Man imprägniert Faserstoffe, insbesondere Asbest, mit Ricinusöl, das zu einem wachsähnlichen Prod. vom F. 70 hydriert ist. Z. B. mischt man 50 (g) hydriertes Ricinusöl (F ) mit 7,5 Graphit durch Schmelzen u. setzt nach dem Erhitzen auf Asbestfasern zu, die nach 15 Min. Einw. herausgenommen u. abgekühlt werden. Die so hergestellte Dichtung ist gegen Alkohole, KW-stoffe, Ketone, Ester u. dgl. beständig. (A. P vom 19/ , ausg. 14/ ) Se iz. Frederick R. Hall, Wolvexhampton, und Hom ogene Permanent Packing Ltd., Honnslow West, England, Herstellung von Dichtungsringen und Packungen, dad. gek., daß man zerkleinertes Fasermaterial, wie Asbest, Flachs oder Baumwollfasern mit einer Mischung aus Kautschuk, Baryt, S u. ZnO u. anderen Beschleunigern durchtränkt, in einer Presse in die gewünschte Form u. Dicke verpreßt u. in einer an der Presse angebrachten Heizvorr. vulkanisiert. (E. P vom 17/ , ausg. 21/ ) Se iz. [russ.] Furnierleime. Sammlung von Aufsätzen. Leningrad: Gosslesstechisdat (ii, 173 S.) 3 Rbl.

186 H XXIV. P h o t o g r a p h i e II. XXIV. Photographie. Horst Keilich, Quantentheorie und Photographie. Vf. bespricht ausgehend von den allgemeinen Grundlagen der Quantentheorie das Quantenäquivalenzgesetz u. seine Nachweise durch K ie s e r (vgl. C II. 2427), Mu t t e r (vgl. C ) u. Feld m an n (vgl. C II. 2050). Nach Erörterung der Silberkeimtheorie behandelt Vf. die Elektronenwanderungstheorie KlESERs (vgl. C I. 1083) u. verwendet diese zur Deutung einer Anzahl noch ungeklärter Probleme, wie B e c q u e r e l- u. HERSCHEL-Effekt. (Z. wiss. Photogr., Photophysik, Photochem Juni Dresden.) Ku. Me y e r. Erich H ofer, Über die allgemeinere Form der Beziehung zwischen Exposition und photographischer Schwärzung bei Belichtung durch Böntgenstrahlen. Vf. lehnt die Böhauptung d e L an g h e s (vgl. C II. 1485), nach der die Anzahl der pro Quant gebildeten Keime in der Ausrechnung des Vf. (vgl. C I. 1326) nicht berücksichtigt worden sein soll, ab. Durch Anwendung einer Formel von A r e n s, E ggert u. H e is e n b e r g (vgl. C II. 2261) wird der Fall lückenhafter Komlagen unter Benutzung der früher (vgl. C I. 1326) gegebenen Ableitung des Vf. in ganz allgemeiner Form gefunden. Gleichgültig, ob man von n lückenhaften oder p vollkommen erfüllten Komlagen ausgeht, gelangt man zu ein u. derselben Formel, die die Gleichung DE L a n g h e s als Spezialfall enthält. (Z. wiss. Photogr., Photophysik, Photochem Juni Freiburg i. Br., Inst, für physikal. Chemie der Univ.) Ku. Me y e r. Albert Steigmann, Das System Wasserstoffsuperoxyd-Thiosulfat-Silberhalogenid. Unter Bedingungen, unter denen H 20 2 allein keinen Schleier gibt (vollkommen inerte Gelatine), entsteht in AgBr-Emulsionen sofort ein starker Schleier, wenn das II20 2 von Spuren von Tbiosulfat begleitet ist. (Sei. Ind. photogr. [2] Mai Luxemburg.) K u. Me y e r. Albert Rousselot, Untersuchung über die Koagulation der Gelatine durch Chromalaun. Die Koagulation von Gelatinelsgg. durch Chromalaun wird hinsichtlich Konz., Ph, Zeit u. Temp. untersucht. Als Maß gilt die Chromalaunzahl, die die Anzahl ccm (pro Minute 1 ccm, nachdem die Lsg. sehr diekfl. geworden ist pro Minute 1 Tropfen) einer 5% ig. Chromalaunlsg. angibt, die bei 50 nötig sind, um in 100 ccm einer 10%ig. Gelatinelsg. den deutlichen Beginn einer Koagulation hervorzurufen. Die Unterss. wurden mit verschiedenen Gelatinesorten ausgeführt u. die Resultate in Kurven niedergelegt.' Es werden Folgerungen in prakt. Hinsicht gezogen. (Sei. Ind. photogr. [2] Juni Lab. der Compagnie Centrale Rousselot.) Ku. Me y e r. Henri W ahl, Farbstoffe und Photographie. Übersieht über die Entw. der Chemie der Cyaninfarbstoffe. (Rev. gén. Matières colorantes Teinture, Impress. Blanchiment Apprêts Mai 1936.) K u. Me y e r. Nellie I. Fisher und Frances M. Hamer, Vergleich der Absorptionsspektren einiger charakteristischer symmetrischer Cyaninfarbstoffe. Vff. stellen ausgehend vom 2-Methylbenzoxazol, 2-Methyl-a- u. /S-naphthoxazol, 2-Methylbenzthiazol, 2-Methyl-au. /j-naphthothiazol, 2-Methylbenzselenazol, 2,3,3-Trimethylindolenin, Chinaldin, Naphthochinaldin u. Lepidin 11 Reihen von symmetr. Cyaninfarbstoffen her. Jede Reihe besteht aus meist 4 Gliedern, die untereinander Vinylenhomologe von 1 bis 7 Methingruppen (Cyanine, Carbo-, Diearbo- u. Tricarbocyanine) sind. Die Absorptionsspektren der Farbstofflsgg. in Methanol werden unter gleichen Bedingungen gemessen xi. diskutiert. Beobachtungen über Farbe u. Stärke der Fluorescenz der Farbstofflsgg. werden mitgeteilt. 2,2'-Diäthyloxycyaninjodid, C10H13O2N 2J, A bsorptionsm axim um 372 in/.;; 2,2'-Diäthyloxocarbocyaninjodid, C2lH210 2N2J, 485 m/i; 2,2'-Diätliyloxodicarbocyaninjodid, C23H 230 2N 2J, 580 in /;; 2,2'-Diäthyl-3,4,3',4'-dibenzoxocyaninjodid, C27H230 2N2J, 402 m /t; 2,2'-Diäthyl-3,4,3',4'-dibenzoxocarbocyaninjodid, C20H25O2N2J, 513 m/i; 2,2'-Diäthyl- 3,4,3',4'-dibenzoxodicarbocyaninjodid, C31H 270 2N2 J, 606 m/i ; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenzooxocyaninjodid, C27H230 2N 2J, 395 m/i; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenzoxocarbocyaninjodid, C28H2502N2J, 515 m /t; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenzoxodicarbocyaninjodid, C31H270 2N 2J, 608 m/i; 2,2' -Diäthylthiocyaninjodld, C,9H 1!1N 2JS2, 422 m/i; 2,2'-Diäthylthiocarbocyaninjodid, C21H 21N2JS2, 557 m/i; 2,2'-Diäthylthiodicarbocyaninjodid, C23H23N2JS2, 650 m/i; 2,2'-Diäthylthiotricarbocyaninjodid, C^H^Nj JS2, 762 m/i ; 2,2'-Diäthyl-3,4,3',4'-dibenzthiocyaninjodid, C27H23N 2JS2, 456 m/i; 2,2'-Diäthyl-3,4,3',4'-dibenzthiocarbocyaninjodid, C2SH25N2JS2, 597 m/i; 2,2'-Diäthyl-3,4,3',4'-dibenztliiodicarbocyaninjodid, C31H27N2JS2,

187 1936. II. H jx it. P h o t o g r a p h i e m/i; 2,2'-Diäthyl-3,4,3',4'-dibenzthiotricarbocyaninjodid, C33H29N2JS2, 800 m/i; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenzthiocyaninjodid, C27H23N2JS2, 453 m/i; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'- dibenzthiocarbocyaninjodid, C2gH25N2JS2, 593 m/i; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenzthiodicarbocyaninjodid, C31H27N2JS2, 687 m/i; 2,2'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenzthiotricarbocyaninjodid, C33H29N 2JS2, 797 m/t;- 2,2'-Diäthyüelenocyaninjoddd, C19H 19N 2JSe2, 429 m/i; 2,2'-Diäthylselenocarbocyaninjodid, C21H21N2JSe2, 570 m/i; 2,2'-Diäthylselenodicarbocyaninjodid, C23H 23N 2JSe2, 660 m/i; 2,2'-Diäthylselenotricarbocyaninjodid, C25II2;iN2JSc2, 770 m/i; 3,3,3',3'-Tetramethyl-l,l'-diäthylindocarbocyaninjodxd, C2,H 33N2.J, 545 m/i; 3,3,3',3'-Telramethyl-1,1 -diälhylindodicarbocyaninjodld, C29H35N 2J, 636 m/t; 3,3,3',3'- Telramethyl-1,1'-diäthylindotricarbocyaninjodid, C31H 37N2J, 745 m/t; l,l'-diäthyl-2,2'- cyaninjodid, C29H 23N2J, 522 m/i; 1,1'-Diäthyl-2,2 -carbocyaninjodid, C3IH25N 2J, 605 m/i; 1,1'-Diäthyl-2,2'-dicarbocyaninjodid, C33H27N2J, 708 mfi; 1,1'-Diäthyl-2,2'-tricarbocyaninjodid, C35H29N2J, 808 m/i; 1,1'-Diäthyl-2,2'-5,6,5,ß'-dibenz-2,2 -cyaninjodid, C37H27N2J, 553 m/i; l,l'-diäthyl-5,6,5',6'-dibenz-2,2'-carbocyaninjodid, C39H 29N2J, 635 m/t; 1,1'-Diäthyl-5,6,5',6'-dibenz-2,2'-dicarbocyaninjodid, C41H31N2J, 738 m/t; 1,1'-Diäthyl-4,4' - cyaninjodid, C29H23N2J, 593 m/t; 1,1'-Diäthyl-4,4'-carbocyaninjodid, C31H25N2J, 704 m/t; 1,1'-Diäthyl-4,4'-dicarbocyaninjodid, C33H27N2J, 810 m/t; 1,1'-Diälhyl-4,4'-tricarbocyaninjodid, C35H,9N2J, 932 m/t. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A / ) " " K u. M e y e r. H. E. Durhain, Vollständige Entwicklung. Besprechung der Vorteile der von Sc h w e it z e r (vgl. C II. 2771) empfohlenen langen Entw.-Dauer bei Carbrodrucken. (Brit. J. Photogr / ) K u. Me y e r. J. A. de Vriend, Eine Methode zur Messung der Zündverzögerung von Blitzlampen. Es wird eine Anordnung beschrieben, mittels der die Verzögerungszeit beim Zünden von Blitzlampen mit einem Hoohvakuum-Kathodenstrahloscillographen gemessen werden kann. So wurde z. B. für eine Blitzlampe des Handels eine Zündverzögerung von 0,032 Sek. bestimmt. (Z. wiss. Photogr., Photophysik, Photochem Juni Eindhoven, Physikal.-chem. Lab. der N. V. Philips Gloeilampenfabrieken.) K u. M e y e r. Eastman Kodak Co., übert. von: Alfred D. Slack, Rochester, N. J., V- St. A., Lichthoffreier photographischer Film. Auf der Rückseite des Filmes gegenüber der lichtempfindlichen Schicht ist eine wasserl. Schicht angebracht, auf der unmittelbar der Lichthofschutzfarbstoff angebracht ist. Der in W. nicht 1. Farbstoff kann auch in der wasserl. bzw. wasserdurchlässigen Rückschicht direkt enthalten sein. Er befindet sieh jedoch dann in der Hauptsache in der Nähe der Außenseite der Schicht angereichert. Für die Rückscliicht verwendet man insbesondere in Eisessig gelöstes Casein. Auf diese Caseinschicht trägt man eine 0,2 0,3 /oige Farbstoff- bzw. Farbstoffgemischlsg. in Äthylacetat oder A. auf; z. B. ÖlrotO u. Ölblau B oder Spritnigrosin R. An Stelle des Gaseins können Gliadin, Glutenin oder Albumin bzw. Dextrose, Gummi arabicum u. dgl. verwendet werden. Im Entwickler schwimmt die Lichthofschutzschicht ab. (A. P vom 18/ , ausg. 7/ ) F u c h s. Kodak-PatM, Frankreich, Photographisches Material. Zum Schutz gegen Reibungsschäden u. zur Erhöhung der Gleitfähigkeit setzt man entweder der lichtempfindlichen Schicht oder der Schutzschicht oder einer Rückschicht (z. B. Lichtbofsckutzschicht) 0,25 25 /0 eines Wachses, insbesondere Camaubawachs hinzu. Man kann das Wachs auch nachträglich durch Aufbringen einer Lsg. von 0,05 g Wachs in 100 g Cblf. oder Dichloräthylen der Schicht einverleiben. (F. P vom 31/ , ausg. 21/ A. Priorr. 1/ u. 30/ ) F u c h s. Noel Associates, Inc., New York, N. Y., V. St. A., übert. von: Luther Gr. Sim- jian, New Haven, Conn., V. St. A., Photographisches Material. Ein transparenter Scbichtträger ist auf der einen Seite mit einer Negativemulsion u. auf der anderen mit einer Auskopieremulsion überzogen. Letztere ist mit einem wasserdichten Material bedeckt. Das Kopiermaterial kann auch abziehbar angeordnet werden. Die belichtete, entwickelte u. fixierte Negativschicht wird auf die Kopierschicht durch Belichtung durch die Negativschicht kopiert. Die Entw. erfolgt nach Abziehen der wasserundurchlässigen Deckschicht. Auf diese Weise kann schnell ein Positivbild erhalten werden. (A. P vom 30/ , ausg. 7/ ) F u c h s. Detracolor Ltd., Nev., V. St. A., übert. von: Donald K. Allison, Beverly Hills, Cal., V. St. A., Photographischer Film. Die Halogensilberemulsionsscliicht des ins-

188 1108 H XXIV. P h o t o g r a p h ie II. besondere auöh für farbenphotograph. Zwecke dienenden Pilms enthält die Leukobase eines Farbstoffes der Acridingruppe. Man verwendet Farbstoffe nebenst. Zus. Hierin bedeutet T, T' substituierte oder unsubstituierte Aminogruppen, R, R ' Wasserstoff, Alkyl-, Oxalkyl- oder Hydroxylgruppen u. A Wasserstoff, Aryl oder Alkyl. Nach der Entw. u. dem Fixieren wird das Silberbild durch Oxydation mit Hilfe einer K3Fe(CN)a, IlßrO,s, CuSO,t u. HCl enthaltenden Lsg. oxydiert. Hierbei wird die Leukobase gleichzeitig zum Farbstoff oxydiert, der vom AgCl als Beize festgehalten wird. An den silberfreien Stellen wird der Farbstoff dann ausgewaschen. Das Halogensilber kann dann ebenfalls durch Fixiersalz entfernt werden, so daß ein reines Farbstoffbild übrigbleibt. (A. P vom 15/ , ausg. 14/ ) F u c h s. Halden & Co., Ltd. und John Holden, Reddish bei Stockport, Lancaster, England, Herstellung von Diazotypien. Das mit lichtempfindlichen Diazoverbb. u. einer Kupplungskomponente überzogene Papier wird auf der Schichtseite mit einem feinen Pulver eines wl. oder uni. Alkalis eingerieben oder eingestäubt; z. B. MgO, MgC03, CaC03, ZnC03. Das belichtete Papier wird durch Bestreichen mit W. oder W.-Dampf entwickelt. Hierbei reagiert die im Papier enthaltene Säure. z. B. Weinsäure, Naphthalin-l,3,6-trisulfonsäure u. dgl. mit dem Alkali u. die Diazoverb. wird nun kupplungsfähig. (E. P vom 10/ , ausg. 9/ ) F u c h s. Kali-Chemie Akt.-Ges., Berlin, Herstellung von Verstärkungsfolienfür die Röntgenphotograpliie. Zwischen dem Träger u. der Leuchtmasse ist eine Schicht angeordnet, die durch Absorption (Anfärbung mit Farbstoffen) das Reflexionslicht absorbiert. Das Korn der Fluorescenzmasse (z. B. Ca-Wolframat) soll eine Größe von 3 5 /t haben. Solche Schirme haben bei großer Leuchtkraft gutes Auflösungsvermögen. (E. P vom 5/ , ausg. 14/ D. Prior. 2/ ) F u c h s. Gustav Kögel, Karlsruhe, Herstellung von Kopien nach dem Einstaubverfahren- Als lichtempfindliche Substanzen, die unter der Einw. von Licht unmittelbar ihre Klebrigkeit verlieren, verwendet man Körper, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten. Insbesondere werden Kondensationsprodd. nitrierter, aromat. Aldehyde mit aliphat Polyalkoholen verwendet. Z. B. o-nitrobenzylidenglycerin oder -dulcin. Sofort nach der Belichtung wird in üblicher Weise eingestäubt. (F. P vom 27/ , ausg. 14/ D. Prior. 3/ ). F u c h s. Kodak-Pathö, Frankreich, Saures Härtefixierbad. Zur Verhinderung der Zers, des Thiosulfats durch die Säure schm, man im eigenen Rrystallwasser das Thiosulfat zusammen mit geringen Mengen von Natriumsulfit oder Triäthanolaminsulfit, das durch Einw. von SO, auf Triäthanolamin hergestellt werden kann. Das gewonnene Prod. wird in üblicher Weise zum Ansatz eines Fixierbades verwendet, das Alaun u. schwache Säuren enthält. Beispiel: Eine Mischung von 100 g Na2S IJ.,0 mit 2 g Na2S 03 wird 10 Stdn. bei erhitzt. 165 g dieser erhitzten Miscliung werden mit 5 g ~NaHS03, 5 g Borsäure, 22 g Alaun, 22 g Na-Acetat (wasserfrei) gemischt. Die Mischung kann jederzeit für das Fixierbad in W. gel. werden. (F. P vom 25/ , ausg. 15/ A. Prior. 25/ ) F u c h s. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung photographisch Tonaufzeichnungen. Zur besseren Wiedergabe aller Tonfrequenzen wird die Tonaufnahme auf panchromat. Material mit einem Licht gemacht, das große Intensität im Bereich von ultraviolett bis zu 460 m/i u. von m/i hat, während die Intensität zwischen 460 u. 520 m/t u. bei 580 m/i gering ist. Als Lichtquelle verwendet man eine Nitratlampe u. ein Farbfilter, das als Farbstoffe Filterblaugrün, Filterblau II, Capriblau u. Orange I I enthält. (E. P vom 7/8.1934, ausg. 14/ ) F u c h s I. G. Färbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung photographisch TonaufZeichnungen. Zur besseren Wiedergabe aller Tonfrequenzen wird die Tonaufnahme auf orthochrom. Material mit einem Licht gemacht, das große Intensität im Bereich von ultraviolett bis zu 460 m/i u. von 560 m/i bis zum Rot hat, während die Intensität zwischen 460 u. 560 m/i gering ist. Als Lichtquelle verwendet man eine Nitralampe u. ein Farbfilter, das als Farbstoff Crystall Pcmceau enthält. (E. P vom 7/ , ausg. 1 4 / ) FUCHS. Verantwortlich: Dr. M.Pflücke, Berlin. Verlag Chemie, G.m.b.H., Berlin W 85 Printe*! in Germany DA. II. Vj : 2886 Druck Ton Metzger W ittig in Leipzig

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