FlatOut: Head On im Gamezone-Test

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Test ElBurro1

In keinem anderen Racer für die PSP macht es so viel Spaß Blech zu verbiegen und Dummys durch die Gegend zu schleudern.

Eigentlich denkt man bei den Wörtern "Portierung" und "PSP" meist an in allen Bereichen abgespeckte Konsolenversionen, die auf dem Handheld oftmals nur noch einen Schatten ihrer selbst darstellen. Doch es gibt auch Ausnahmen - So zeigen Spiele wie "The Warriors", "Tomb Raider Anniversary" oder auch "Burnout Dominator", dass es auch durchweg gelungene Portierungen auf der Playstation Portable gibt und nicht immer die Technik des Handhelds für eine schlechte PSP-Version verantwortlich ist. Mit "Flatout: Head On" steht ein weiterer ambitionierter Konsolenport in den Startlöchern, welcher auf dem Sony-Handheld aber unter neuem Namen auftritt - Auf PS2 und Xbox 360 erschien das Spiel unter den Namen "Flatout 2" bzw. "Flatout: Ultimate Carnage". Speziell für die Portierung auf die PSP waren die Entwickler von Six By Nine verantwortlich, die auch schon mit "Colin McRae Rally 2005 plus" einen Achtungserfolg für die PSP entwickelt haben. Doch ob ihr zweiter Titel, wieder spielerisch und technisch zu den besseren Umsetzungen für die Playstation Portable zählt, erfahrt ihr im folgenden Review:

Deutsche Gründlichkeit...

FlatOut: Head On FlatOut: Head On Im Grunde war es klar: Schon in den Konsolenversionen müssen alle deutschen Zocker damit leben, dass kein "echter" Mensch hinter dem Steuer der Rennboliden sitzt, sondern lediglich ein Dummy. In Flatout: Head On ist dies nicht anders - während in anderen Ländern die Fahrer als Menschen dargestellt werden, sitzen hinter deutschen Lenkrädern recht menschliche Crash-Test-Dummys. Und auch wenn die gegnerischen Fahrer so nun allesamt gleich aussehen, besitzen sie dennoch unterschiedliche Geschlechter und Namen, sprich Persönlichkeiten. Dass damit eher die Kontrollorgane, beispielsweise der USK, auf den Arm genommen werden, ist den Prüfern wohl nicht in den Sinn gekommen. Dafür haben wir es den Dummys zu verdanken, dass auch in der deutschen Version alle Gameplay-Elemente enthalten sind, es also nichts entfernt werden musste, um den deutschen Moralhütern zu gefallen. Schließlich darf man mit einer Plastikfigur all das machen, was man mit einem "echten" Charakter nicht darf - und das bei einer Freigabe ab 12 Jahren.

Voll gepackt bis obenhin

FlatOut: Head On FlatOut: Head On Erfreulicherweise haben die Entwickler nahezu 1:1 den Umfang der Konsolenversion auf eine UMD gepresst. Das hat zur Folge, dass ihr euch ohne Probleme mehrere Stunden mit den verschiedenen Spielmodi vergnügen könnt - interessant hierbei ist die große Vielfalt, die es auf der PSP so in keinem anderen (Renn-)Spiel finden lässt. Vergnügt man sich alleine mit dem Spiel, ist die Karriere die erste Anlaufstelle. Sie bietet uns die Rennen der Klassen "Derby", "Rennen" und schließlich "Straße", die ihr euch Stück für Stück erarbeiten müsst. Der Carnage-Mode hingegen bietet euch 36 verschiedene Herausforderungen, vom Dummy-Weitwurf über die Zerstörung bis hin zum Bombing-Run. Aber auch ein ganz klassischer Destruction-Mode ist enthalten, bei dem es einfach darum geht die Fahrzeuge der Mitspieler zu zerstören bevor man selbst nicht mehr fahren kann. Neben dem Carnage-Mode und der klassischen Karriere lassen sich dann noch die Einzelevents anwählen. Diese eignen sich gerade auf der PSP für eine kurze Runde in Bus, Bahn oder sogar der Mittagspause. Hier könnt ihr sämtliche Einzelevents von den normalen Rennen über die Destruction-Derbys bis hin zu den verrückten Stunts auswählen. Aber auch der restliche Umfang in Flatout: Head On kann sich durchaus sehen lassen: So stehen über 40 Fahrzeuge, 36 Challenges, zwölf Dummy-Stunts, 40 Strecken in sechs abwechslungsreichen Landschaftstypen zur Verfügung - Wer da schnell Langeweile bekommt, ist selber Schuld.

FlatOut: Head On FlatOut: Head On Was natürlich auch nicht fehlen darf ist ein ansehnlicher Tuning-Modus: Und da gibt es wahrlich viele Dinge an denen ihr schrauben und tunen könnt und aus manchem Straßenkreuzer lässt sich mit ein paar Zusatzteilen eine richtige Rennmaschine machen. So richtig stabil aber gibt sich keines der gebotenen Fahrzeuge und es gehört wohl zum allgemeinen Gameplay von FlatOut: Head On, dass die Wagen grundsätzlich etwas schwammig und schwerfällig sind. Besonders in der höchsten Klasse, der Rennfahrzeuge, kämpft man mehr damit den Wagen auf der Piste zu halten als mit den Gegnern, die nur auf einen Fehler zu warten scheinen.

Im Rausch der Geschwindigkeit

FlatOut: Head On FlatOut: Head On Was man dem Spiel natürlich nicht absprechen kann, ist die unverkennbare Ähnlichkeit mit der Konkurrenzserie "Burnout" aus dem Hause EA, welche mit zwei Ablegern auch schon auf der PSP punkten konnte. Beide Spiele der erfolgreichen Serie bilden seit ihrem Erscheinen absolute Referenztitel im Rennspielgenre und bisher hat es kein anderer Racingtitel geschafft, an ihrem Thron zu sägen. Allerdings haben es Rennspiele auf den Handhelds nicht leicht - oftmals leiden sie unter einem mangelnden Geschwindigkeitsgefühl, was aktuell durch die PSP-Version von "Need for Speed: ProStreet" wieder einmal deutlich wird. Betrachten wir diesen Kritikpunkt einmal in Flatout: Head On kommen wir zu dem Schluss, dass die Entwickler ihr Bestes gegeben haben, um auch auf der PSP actiongeladene Rennen zu bieten und auch den Rausch der Geschwindigkeit möglichst gut zu realisieren. In diesem Falle ist es sogar so, dass sie es auch ohne jegliche Zweifel geschafft haben! Dabei ist vor allem der Boost von großer Bedeutung, welcher nochmals die Geschwindigkeit des Wagens erhöht.

FlatOut: Head On FlatOut: Head On Eine der großen Stärken von Flatout: Head On ist ebenfalls die grandiose Physik-Engine - In keinem anderen Spiel auf dem Handheld verhalten sich die Gegenstände derart realistisch und die Entwickler haben hier etwas erschaffen, was wohl in naher Zukunft so schnell nicht nachgemacht wird. Schon in den Konsolenversionen waren die Strecken gespickt mit allerhand Gegenständen und auch die PSP-Version steht ihren Vorbildern in nichts nach. Alle Dinge bewegen sich realitätsnah bei Kollisionen und des Öfteren stürzen ganze Aufbauten zusammen und stürzen auf die Strecke. Dabei lassen sich zum Teil sogar die Strecken selbst ordentlich diffamieren und so kommt es schon mal vor, dass ganze Schaufensterfronten oder auch Straßencafés zerstört werden. Es ist einfach irre viel, was auf dem Bildschirm passiert. Wichtig ist natürlich ebenfalls das Verhalten der gegnerischen KI: Mit insgesamt sieben CPU gesteuerten Vehikeln streitet ihr euch in den Wettberweben um die vorderen Plätze und wie auch schon in den anderen Versionen machen es euch die virtuellen Fahrer gar nicht so einfach den Sieg zu erringen.

Dabei macht vor allem in den Rennen der schon aus anderen Rennspielen bekannte "Gummibandeffekt" zu schaffen, der bewirkt, dass ihr euch nie weit von den anderen Fahrern absetzen könnt. Andererseits hat dies so natürlich wiederum zur Folge, dass die gegnerischen Fahrer auch nie unerreichbar weit nach vorne fahren, sondern ihr bei einem Unfall schnell wieder an ihrem Auspuff schnuppern könnt. Allerdings kommt es leider hin und wieder vor, dass ihr kurz vor der Ziellinie von einem Gegner abgefangen werdet oder einen unglücklichen Unfall baut - dies kostet dann unwiderruflich den Sieg für das Rennen und hat zur Folge, dass eine Wiederholung unvermeidlich ist.

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