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Kölner "Flügelauto" schwebt Richtung Werkstatt

Auch ein Kunstwerk muss mal in die Werkstatt: Das tonnenschwere goldene "Flügelauto" von Künstler HA Schult muss in Köln zur Generalinspektion. In 38 Meter Höhe pendelt die Fracht über dem Boden.

Ganz sanft schwebt der tonnenschwere Koloss zur Erde hinab. Die gigantischen goldenen Flügel weit ausgebreitet, landet der majestätische Vogel sicher auf dem Boden.

Der spektakuläre Abflug des "Goldenen Vogels" vom 20 Meter hohen Treppenturm des Kölnischen Stadtmuseums ist wieder einmal gelungen.

Das monströse "Flügelauto" des Künstlers HA Schult muss erneut in der Werkstatt von Autobauer Ford in Niehl restauriert und gereinigt werden, gleichzeitig soll der Boden des Treppenturms mit frischem Beton ausgegossen und die dortigen Fugen neu verputzt werden.

Der Abtransport erweist sich als logistische Mammutaufgabe für die beteiligten Techniker der Kölner Firma Colonia-Spezialfahrzeuge, die den Umzug gesponsert hat.

"Mir wird ganz schlecht"

Wie schon 2005, als das Flügelauto zur ersten Inspektion musste, wird das Kunstwerk von einem Kran angehoben und auf die Straße hinabgelassen. "Wenn ich die dünnen Seilchen sehe, wird mir ganz schlecht", sagt Michael Euler-Schmidt, stellvertretender Direktor des Kölnischen Stadtmuseums.

Kultur in Köln unter Druck

In 38 Meter Höhe pendelt die Fracht über dem Boden, dem Künstler selbst ist dabei überhaupt nicht bange um sein Werk.

Er nutzt den Termin vielmehr für einen kulturpolitischen Rundumschlag: "Wenn ich vor etwas Angst habe, dann ist es die Kölner Kulturpolitik. Wir brauchen einen neuen, intelligenten Kulturdezernenten, der der Stadt neuen Kulturatem einhaucht", sagt HA Schult in Richtung des derzeitigen Kulturdezernenten Georg Quander. "In Köln wird die Kultur von der Politik kaputt gemacht", meint der Künstler.

In knapp fünf Wochen - wenn das Wetter mitmacht und die Arbeiten am Treppenturm rechtzeitig erledigt sind - soll der "Goldene Vogel" wieder auf dem Treppenturm des Kölnischen Stadtmuseums thronen. "Die Signatur unseres Hauses kommt hoffentlich schnell wieder oben drauf. Ich bin wohl der einzige Museumsmann, der sich zu seinem Vogel bekennt", so Euler-Schmidt.

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